Diktatur der Frühaufsteher

Vonwegen der frühe Vogel…: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Teenager zu Morgenmuffeln mutieren. (Foto: iStock)

Montagmorgen, 7.25 Uhr, der erste Gong eines Oberstufen-Schulhauses im Schweizer Mittelland hallt durch die Gänge. Die 12- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schüler bewegen sich langsam in Richtung Zimmer. Kein Gerenne, kaum Gelächter. Mit gebeugten Rücken schleppen die Teenager ihre prall gefüllten Rücksäcke zu ihren Pulten, fummeln Bücher und Hefte heraus und harren der Dinge. Einige wenige sprechen leise mit ihren Pultnachbarn, die meisten schauen verschlafen nach vorne, wo die Lehrerin aufgeregt hin- und herläuft, in ihrem Papierberg wühlt, eine Schülerin begrüsst. Pünktlich mit dem zweiten Gong um 7.30 Uhr beginnt sie mit dem Deutschunterricht.

Die nächste halbe Stunde erklärt die Lehrerin in Emil-Deutsch die neue Aufgabe: «Bis nägschten Mooontaaag erarbeitet iiiiihr einen Vooortraaag über Euchch. Zerschd erschtellllt ihr dazu ein Mäindmäpp.» Sie lächelt zumeist beim Reden und sprüht vor Energie. Zwischendurch stellt sie Fragen, drei Schüler müssen einen kurzen Abschnitt vom Aufgabenblatt vorlesen, dann spricht sie weiter. Sie wird nicht gern unterbrochen und hat ein sehr gutes Gehör: Zwei Buben hatten ihrem Pultnachbarn kaum wahrnehmbar etwas zugeflüstert. Sie erhielten eine Vorverwarnung. Nach ihren Erklärungen gibt sie den Startschuss zur Arbeit: «Ready Freddy?!?»

Muss ich mir Sorgen machen?

Um acht Uhr betritt Schüler Nummer 25 das Zimmer, entschuldigt sich («Ich dachte, wir hätten erst um 8.15 Uhr Unterricht.») und schlurft zum letzten leeren Pult. Er kommt genau richtig zur Gruppenarbeit, zu zweit sollen sich die Schüler über die Aufgabe austauschen. Nach fünf Minuten stellt er fest: «Ich finde keinen Partner.» Doch das spielt keine Rolle. Die meisten anderen Schüler sind vertieft in ihr Werk und zeigen wenig Debattierlust. In der Pause um 8.15 Uhr verhalten sich die Teenager wie eine Stunde früher: Geräuschpegel und Bewegungsdrang der Jugendlichen liegen auf sehr tiefem Niveau.

Ich erinnere mich an frühere Schulbesuche, damals noch in der Primarschule: Da flogen Haargummis durch das Schulzimmer und die Erzieherin war selten die Einzige, die laut sprach. Ich frage mich: Sind die Schüler alle mit Ritalin ruhiggestellt? Haben sie die ganze Nacht auf Netflix und in Chats verbracht? Muss ich mir Sorgen um meine Tochter machen, die ich selten so still sitzen gesehen habe (sie ist ein Morgenmuffel und muss dreimal die Woche um 7.30 Uhr zur Schule)? Bin ich in eine Klasse voller Zombies geraten?

Dösende Schüler, ruhiger Unterricht

Nein, lautet die Antwort unzähliger wissenschaftlicher Studien. Kinder in diesem Alter brauchen rund neun Stunden Schlaf. Hormone und Hirn ordnen sich neu. Der Schlafrhythmus ändert sich. Forscher und Ärzte kamen zum Schluss: Der Schulbeginn um 7.30 Uhr ist zu früh. Die meisten Kinder mutieren in diesem Alter zu «Eulen», sprich Morgenmuffeln. Zwar sind die Schüler in den frühen Lektionen still. Das dürfen die Lehrer aber nicht als hochkonzentriert deuten. Die Schüler dösen einfach noch.

In Schulen mit späterem Beginn erwiesen sich die Kinder als ausgeruhter, konzentrierter, fröhlicher. Sie schrieben auch bessere Noten. Neu sind diese Erkenntnisse keineswegs. Inzwischen haben einige wenige Schulen in den Kantonen Bern und Basel den Schulstart vor 8 Uhr abgeschafft. Gegen alle Widerstände: Unter anderem argumentierten Lehrer, sie liebten die frühen Stunden, da sei es so ruhig.

Was meinen Sie: Soll die Diktatur der Frühaufsteher bestehen bleiben?

Weitere Postings, die Sie interessieren könnten:

Die Mär vom müden Teenager

Spielend durch die Nacht, müde durch den Tag

160 Kommentare zu «Diktatur der Frühaufsteher»

  • Urs Boos sagt:

    Meiner Meinung nach sollte der Unterrich nicht vor 9 Uhr beginnen. Arbeitszeiten sollten auf 6h pro Tag verkürzt werden . Wer länger will der darf, bekommt aber nicht mehr als die Andern.

  • Einzelkind sagt:

    Ganz einfach: führt den Samstags-Unterricht wieder ein und verzichtet dafür auf die 1. Morgenlektion! Das fand ich damals als Gymnasiast wunderbar und habe mich (leider vergebens) gegen die Abschaffung der 4 Samstagslektionen gewehrt!

    • Sportpapi sagt:

      Ging mir auch so. Allerdings nicht wegen einer Morgenlektion, da änderte ja nichts, sondern wegen einem weiteren freien Nachmittag, der viel besser genutzt werden konnte als der Samstag morgen.

  • Laura Fehlmann sagt:

    Wie schwer es die armen Jugendlichen doch heute haben! Niemand nimmt Rücksicht, dass sie nachts Serien schauen und nicht schon so früh in der Schule sein wollen! Stellt sich die Frage, ob die Arbeitswelt dereinst auch Rücksicht nimmt und sämtliche Gegebenheiten so anpasst, damit sich die Angestellten wohlfühlen.

    • Pauline sagt:

      Primarschüler schauen kaum Netflix!Ausserdem wird zum Glück nicht Jeder Angestellter sein!Diie Gesellschaft wird sich verändern!

      • Royboy sagt:

        Primarschüler schauen keine Serien? Wie heisst der Planet, auf dem sie wohnen?

      • Paulette sagt:

        @Royboy,Ok,Primarschüler schauen nachts keine Serien!Ich hoffe es auf jeden Fall!Kenne die ganzen „Verhaltenspalette“,habe Kinder zwischen 8 und 18 Jahre!

      • Laura Fehlmann sagt:

        Nicht jeder wird Angestellter? Was denn? Selbstständig? Ehefrau eines reichen Mannes? Tatsache ist, dass in der Berufswelt nicht immer Platz für die eigenen Schlaf- und Arbeitszeitbedürfnisse ist.

  • Lucia Michalcak sagt:

    Dieses Thema beschäftigt die Medien seit 10 Jahren. Seit 10 Jahren die gleichen Informationen in anderen Worten. Wenig Erkenntnisgewinn. Dafür können die Kids früher nach Hause. Weggli und 5i gibt’s leider selten.

    • Anna Holthoisen sagt:

      Kinder können tatsächlich früher nachhause, Teenager nicht. Ich weiss nicht wie es bei Ihnen ist, aber bei uns ist es mittlerweile alltag, dass man ab der 7. Klasse mehrmals in der Woche bis um 17.00 Uhr Schule haben, egal um welche Uhrzeit sie morgens in der Schule sein müssen.

  • Esther Villa sagt:

    Die Expats welche in die Schweiz kommen sind sehr negativ erstaunt über unseren Bauern-Zeitplan : aufstehen um 6 Uhr oder 6 Uhr 30 dass haben sie niergends gesehen. Dann ist natürlich das soziale Leben am Abend undenkbar : man geht schlafen !

    • Sportpapi sagt:

      Die kennen ja unseren Zeitplan gar nicht, haben ja eigene Schulen nach eigenen Wünschen.
      Unsere Kinder haben kein soziales Leben am Abend?

      • Lala sagt:

        Uhm, die Expats dürften in der Regel arbeiten und nicht zur Schule gehen ;).

      • Rage sagt:

        Die Expats, welche in die Schweiz kommen, sind auch negativ erstaunt, dass es um unsere Schulen und Spielplätze keine Zäune hat, dass unsere Kinder den Schulweg ohne erwachsene Begleitung zu Fuss zurück legen und dass nicht alle Kinder eine Matura ablegen…

      • Elena sagt:

        @Rage: Sie denken wirklich, dass ausserhalb der Schweiz das Chaos herrscht? Kinder nur in gepanzerten Fahrzeugen transportiert werden? Warum reagieren so viele Schweizer immer dermassen allergisch auf Kritik?

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Esther Villa

      naja, wenn da im Ursprungsland so vieles so viel besser ist, wundert mich doch immer wieder dass sich die Guten dazu überwinden in CH ein Expat zu werden…, und sich im schlechteren Fall herausnehmen zwar von allen Annehmlichkeiten&Sicherheiten zu profitieren, sich aber einen Deut um eigenes Engagement zu kümmern… .
      Plus, wie schon bemerkt, meist gehen die eben gerade nicht in die örtlichen Schulen, sondern in global-international aufgestellte.

      • Alberto sagt:

        @Brunhild: Wenn man als Fremder in der Schweiz, darf man also nichts kritisieren? Sind Sie wirklich der Meinung, dass es in der Schweiz nichts zu kritisieren gibt? Oder dürfen das nur Schweizer? Und meinen Sie wirklich, dass es nicht vielleicht gewisse Details gibt, die an manchen Orten dieser Welt besser gehandhabt werden? Und darf man darauf hinweisen? Offenbar nicht.

    • Paulette sagt:

      Genau!Soziales Leben ( mit den Erwachsenen) haben die Kinder in der CH nicht so sehr!Liegt aber nicht nur am frühen Aufstehen.In Südeuropa Z.B haben die Kinder dank Tagesschule um 15 Uhr frei,bei Bedarf bis 17 Uhr oder später.Da wird dann aber meist noch etwas als Familie unternommen.Das Klima ist wärmer,es ist hell und Kinder sind auch abends noch unterwegs.Spätestens um 22 Uhr sind die aber auch im Bett.Es wird aber intensiver gelebt.Ich bin froh um die vielen Annähmlichkeiten die wir hier geniessen,es ist mir aber schleierhaft wieso die meisten Familien um 18 Uhr Daheim sein müssen!Die Kinder um Punkt 20 Uhr ins Bett müssen,und dann um 6 Uhr schon wach sind!

      • Sportpapi sagt:

        @Paulette: Ohne Tagesschule essen die Kinder bei uns am Mittagstisch in der Familie…
        Andere Länder, andere Sitten. Aber eigentlich glaube ich, dass die Schweizer Familien nach wie vor sehr viel gemeinsam unternehmen.
        Was ist gemeint mit „intensiver gelebt“?

      • paulette sagt:

        @Sportpapi,spontan sein,nicht immer auf die Uhr gucken und alles vorausplanen….Ich bin aber sehr glücklich in der CH.Mit Familie läuft hier alles bestens und die Kinder haben dafür andere Freiheiten als Z.B in Südeuropa.Intensiver lebt man im Süden,weil man aber auch viele Probleme zu bewältigen hat.Die Schweiz macht bequem!Man kann nicht alles haben!

  • asouka sagt:

    Wieso muss die Sprache des Lehrers so ins Lächerliche gezogen werden? Das hat mit dem Thema doch gar nichts zu tun? Ich finde, das disqualifiziert den Schreiber selber.

    • Manu sagt:

      Genau. Wie soll die Lehrerin denn sonst sprechen? Geschliffenes Hochdeutsch?
      Ich unterrichte selber an der Oberstufe und für viele Schüler und Schülerinnen ist es wirklich zu früh. Aber dies ist ein Problem der Bildungspolitik, die ja eh nur marginal auf die Schulen hört. Wie soll es sonst möglich sein, ein Pensum von bis zu 37 Wochenlektionen, ausserschulische Aktivitäten, Freizeit und ein doch recht begrenztes Raumangebot unter einen Hut zu bringen? Schule bis nach 18h? Freie Halbtage streichen, samstags wieder zur Schule?
      Nur weil alle selber einmal Schüler waren, heisst das noch lange nicht, dass alle auch Bildungsexperten sind. Ich sage dem Arzt ja auch nicht, wie er mich zu behandeln hat, obwohl ich schon oft Patient war.

      • Chantal sagt:

        @Manu:“Wie soll die Lehrerin denn sonst sprechen? Geschliffenes Hochdeutsch?“ Ähhh, ja. Ist das wirklich zu viel erwartet?

    • Paulette sagt:

      @Asouka Eine Lehrperson sollte schon fehlerfrei Deutsch sprechen.An den Volksschulen sprechen leider die meisten dieses schreckliche Emil-Deutsch.Leider machen es die Kinder ihnen nach.Die Aussprache kann man ja noch tolerieren aber die vielen Fehlern nicht….

      • asouka sagt:

        @Paulette. Mag ja sein, dass manch ein Lehrer kein Bühnendeutsch spricht. Mich stört aber, dass hier jemand nachgeäfft wird. Das hat einfach kein Stil und hat mit dem Thema des Blogs so nichts zu tun. Es ist schlicht unnötig.
        Ob man die fielen Vehler verallgemeinern kann, frage ich mich jetzt auch. Einzelne Fehler habe ich auch schon bemerkt, aber die machen wir wohl alle. Viele, das ist mir noch nie aufgefallen.

      • Royboy sagt:

        Aber die vielen Fehlern nicht? Hasch mich, ich bin den Akkusativ…..

      • asouka sagt:

        Royboy. Ich höre den Lehrern ja eher selten zu. Wenn ich sie höre, fallen mir nicht massenhaft Fehler auf (eher keine, aber es gibt sicher hie und da einen). Ausserdem wage ich jetzt mal zu behaupten, dass man nach einer so langen Ausbildung die Fälle und andere grundlegende Elemente der Standartsprache vermutlich beherrscht. Und dann sind Lehrer ja auch nur Menschen. Perfektion zu erwarten ist wohl ungerecht. Oder sind sie perfekt?

  • Hans Meier sagt:

    Danke fürs Aufgreifen dieses Themas.
    Bin selber auch Eule und erleb(t)e die Diktatur der Lerchen am eigenen Leibe. Leider wird man immer noch zu oft nicht verstanden, geschweigen denn ernst genommen oder für einem menschgerechte Strukturen geschaffen.
    Dafür werden heute ja bereits 8 jährige mit Risperdal (antipsychotika) “behandelt“ , damit sie funktionieren.
    Das gleiche dann mit den abgefüllten Senioren (Benzos, Haldol oder Morphium als Mittel der Wahl). Mittlerweile triffts selbst Zootiere (einfach mal googeln. Tiger mit Haldol oder Affen mit Benzos).
    Unsere “Hochzivilisation“ ist bankrott.

  • Silvia Hyka sagt:

    Ich höre und lese solche Geschichten immer wieder, mache aber überhaupt nicht die gleiche Erfahrung mit unseren beiden Grossen (12/14 Jahre). Mürrisch und schweigsam zu Hause, treffen auf dem Schulweg ihre Freunde und dann wird geplaudert und gelacht was das Zeug hält. Dürfte in der Schule dann nicht anders sein.
    Vielleicht liegts an der Unterrichtsgestaltung, nicht an der Stunde oder am Schüler?!?

  • Leo Schmidli sagt:

    Einfache Lösung: Die unsägliche Mittagspause abschaffen, die zu viel Zeit benötigt, dann haben (fast) 6 Lektionen zwischen 8 Uhr und 13 Uhr Platz im Stundenplan. Dazu noch an 1-2 Nachmittagen in der Woche Schule und viele Probleme sind gelöst. Man darf auch um 13 Uhr Zmittag essen…

    • Sportpapi sagt:

      Nun ja. Die Mittagspause ist so konzipiert, dass es reicht, nach Hause (oder zum zentralen Mittagstisch der Gemeinde) zu laufen und eine ausreichende Pause zu geniessen.
      Die Alternative ist, dass die Schule einen Mittagstisch im Schulhaus anbieten muss, inklusive Betreuung.
      Wer glaubt, man könne täglich 6 Lektionen am Stück unterrichten bzw. für die Schülerinnen und Schüler wäre das ein Vorteil, der hat irgendwie den Bezug zur schulischen Realität verloren. Wer soll so etwas wollen?

      • Leo Schmidli sagt:

        6 Lektionen nacheinander sind nicht 6 Lektionen am Stück. Nach jeweils 2 Lektionen macht man 15 Minuten Pause.
        Schön, dass Sie Ihre Ansichten für allgemeingültig erklären! Wieso soll das nicht funktionieren? Klappt ja in anderen Ländern auch problemlos. Oder ist das Fiktion?
        Fragen Sie doch die Schüler, ob sie die Nachmittage im Wesentlichen frei haben wollen!

      • Sportpapi sagt:

        @Leo Schmidli: Ich weiss nicht, in welchen anderen Ländern sechs Lektionen nacheinander problemlos funktionieren, und die Schulleistungen gut sind. Aber vermutlich gibt es auch das.
        Fragen Sie mal Lehrer/innen, wie es so mit der Aufmerksamkeit aussieht nur schon bei 4 oder 5 Lektionen in Serie. Trotz grosser Pause dazwischen.
        Natürlich möchten die Kinder die Nachmittage im Wesentlichen frei haben. Fünftagewoche, Blockzeiten und Auffangstunden etc. hat man auch nicht wegen den Kindern eingeführt.

      • 13 sagt:

        @ SP
        „Wer soll so etwas wollen?“
        Menschen, die auch mal „out of the box“ denken können oder sogar Menschen, die ein solches System erlebt haben und darum wissen, dass davon die Welt nicht untergeht?

        5x 6 Lektionen sind 30 Lektionen, das reicht völlig und so wäre sogar jeder Nachmittag frei. Das hin und her würde entfallen. Verschiedene Stundenpläne für Geschwister und Freunde, die nicht in der gleichen Klasse sind, auch. Die Berufstätigkeit mit Schulkindern wäre einfacher, wie auch Hobby-Angebote.

      • Hinnerk vom Deich sagt:

        @Sportpapi: Wo ist das Problem bei 6 Stunden im Block (nicht am Stück)? War bei uns in Norddeutschland sicher ab der 5 Klasse normal. Bei exotischeren Fächern (z.B. Latein) gab es gerne auch mal Nullte oder Siebte Stunden. Ja, dann wurde der Tag etwas zäh. Aber 6 Stunden mit 2 grossen Pausen habe ich nie als Problem empfunden. Und lieber die Schule am Stück als ewig lange Mittagspausen, wo entweder nichts passiert oder man im Fresskoma zurückkommt.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Also geh hin und überzeuge. Dass man ohne Probleme 6 Lektionen nacheinander haben kann, z.b. von 8.00 bis ca 13.15 Uhr, und die Schulqualität nicht leidet. Und das organisatorisch problemlos abläuft. Mittagessen dann irgendwann später, zu Hause?
        Noch einmal: In welchem Land gibt es das?
        Und das alles dann wofür?
        Wir werden ja jetzt dann das Experiment in Zürich erleben. Persönlich bin ich überzeugt, dass dies viel schwieriger wird als gedacht, und vor allem viel teurer. Und dass die umliegenden Gemeinden keineswegs alle nachziehen werden, weil Aufwand und Ertrag in den meisten Orten in keinem Verhältnis stehen (vom Widerstand vieler Eltern dagegen gar nicht zu sprechen).

      • asouka sagt:

        Schön, dass nicht-Lehrer genau wissen, wie es richtig ist. Habt ihr eigentlich auch beim Arzt immer eine bessere Lösung auf Lager? Inklusive Kritik daran, wie er es macht?
        Über die Länge der Mittagspause kann man ja diskutieren, aber alles am Stück machen zu wollen, ist echt weltfremd. Und eine grosse Pause um 10 Uhr macht es nicht weniger am Stück. Bin ganz deiner Meinung Sportpappi.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Nein, dazu habe ich leoder keine Ressourcen. Ausserdem ist die Bereitschaft der Schweizer Änderungen herbeizuführen ja bekanntlich eher gering.
        Die Länder habe ich bereits öfters hier genannt. Südosteuropa hat solche Stunden. Das Essen gibt es danach resp oft gegen 11.00 Uhr etwas kleineres und Betreuung, wo nötig. Die Eltern arbiten bis 15.00 Uhr, das gemeinsame Mittagessen findet in den meisten Familien gegen 16.00 Uhr statt. Danach ist Familienzeit.
        Um alle Schulleistungen vergleichen zu können, müsste man natürlich auch Ressourcen vergleichen (ich sage nur 30/35 Schüler pro Klasse), aber die schulischen Erwartung sind höher. Aber eben, das kann nicht 1:1 auf die Schweiz übertragen werden.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Bitte gib mir doch konkret ein Land in Südosteuropa an, so dass ich mir das mal anschauen kann.
        Ausserdem glaube ich durchaus, dass viele Wege möglich sind. Und es finden ja in der Schweiz laufend Anpassungen an neue Bedürfnisse statt. Allerdings frage ich mich immer wieder, ob und wie sehr man dabei für das Kind und nicht für die Eltern schaut.

      • Leo Schmidli sagt:

        Beispielsweise in Deutschland sind 6 Lektionen nacheinander Standard. Und ob die Kinder in der 6. Lektion oder der 8./9./10. nicht aufmerksam sind, spielt ja nicht wirklich eine Rolle. Die letzte Lektion ist immer die längste, das war schon früher bei uns so, egal wann sie stattfindet.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Slowenien, Kroatien etc.

        Dabei ist es so, das verschweige ich nicht, dass gerade in den grossen Städten aufgrund Platzmangels im 2-Schichten-Betrieb unterrichtet wird: Eine Klasse kommt am Vormittag bis 8.00-13.00 Uhr, die andere 13.00-18.00 Uhr, jede Woche wird gewechselt. Fragt man die Leute, würden die meisten nur die erste Schicht vorziehen. Und selbstverständlich wäre das für die Schweiz nicht wünschenswert. Wo der Platz kein Problem darstellt, gibt es nur die Morgenschule.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ok, kann man machen. Der Zweischichtbetrieb an der Schule macht wenigstens Sinn, denn ansonsten ist die Kritik natürlich berechtigt, teure Infrastruktur ungenutzt frei zu lassen.
        Ich finde mehr als vier Lektionen in Folge nach wie vor, aus Erfahrung, nicht sinnvoll – übrigens auch nicht als Lehrer, die sich teilweise gerne auch solche Pensen schaffen. Es gibt schon einen Grund, warum diverse Kantone das offenbar auch verbieten. Wenn ich dann noch sehe, dass in Deutschland offenbar drei Blöcke mit Doppellektionen aneinander gereiht werden (ohne Pause zwischen den zwei Lektionen, 15 min zwischen den Doppelblöcken), dann bin ich auch überzeugt, dass da viel Lektionszeit verloren geht. Z.B. bei einem Zimmerwechsel (oder zum Sport…)

  • Fritz Walter sagt:

    Ein früher Schulstart mag ja noch angehen, wenn man nah bei der Schule wohnt. Insbesondere für ältere Schüler (=Teenager) gilt das aber oft nicht mehr. Wenn zum frühen Schulstart noch lange Anfahrtswege hinzukommen, dann bedeutet das eben auch ein sehr frühes Aufstehen.
    .
    Wenn der Durchschnittsjugendliche nun 9 Stunden Schlaf benötigt und um 6 Uhr morgens aufstehen muss bedeutet das ein Zubettgehen um 21 Uhr. Das ist bei einem nach hinten verschobenen Schlafrhythmus (wie er durch Studien immer wieder belegt wurde) einfach völlig unrealistisch. Selbst wenn man so früh ins Bett gehen könnte, einschlafen kann man deswegen noch lange nicht.
    .
    Dass man am WoE Schlaf nachholen kann stimmt zwar. Trotzdem hat man über die Woche ein wachsendes Schlafdefizit, das sich niederschlägt.

  • Champedissle sagt:

    Wenn man den Jugendlichen im Schulalter rechtzeitig beibringt die Schule nicht als lästiges Uebel sondern als Sprungbrett für die Zukunft zu sehen erübrigt sich das Problem.
    Im späteren Berufsleben kann man normalerweise den Arbeitsbeginn auch nicht auswählen. Also wieso soll dies in der Schulzeit der Fall sein.
    Auch Jugendliche müssen Disziplin lernen, d.h. auch abends so früh zu Bett zu gehen dass man morgens fit ist. Wenn dies die Eltern nicht fertig bringen ist es nicht an der Schule, dies zu korrigieren.

    • Jan Holler sagt:

      Das Argument kommt immer wieder, ist aber falsch: Jugendliche haben einen bis zu 2 Stunden verschobenen Schlafzeitpunkt nach hinten gegenüber Erwachsenen aufgrund der späteren Ausschüttung des „Schlafhormons“ Seratonin (23.00 Uhr). Ausserdem benötigen sie um die 10 Stunden Schlaf, Erwachsene im Schnitt 8. Daraus folgt:
      Erwachsener, schläft um 23.00 ein, 8 Stunden, wacht um 7.00 auf und beginnt mit der Arbeit um 8.00 Uhr.
      Jugendlicher schläft um 01.00 ein, 10 Stunden, wacht (idealerweise) um 11.00 Uhr auf.
      Das ist ein gewaltiger Unterschied und darum ist Ihr Argument eben falsch!

      • Reincarnation of XY sagt:

        Haben Sie dafür irgendwelche Belege?
        Oder haben Sie diese Rede einfach ungeprüft übernommen, weil sie so schön ins Weltbild passt?
        Als ich in die Oberstufe ging, bin ich ganz bestimmt nicht erst um 1 Uhr ins Bett/eingeschlafen. Das war wohl eher 22 Uhr. Und ich wüsste nicht von einem Gspänli, wo das anders war.

        Menschen haben sowieso nicht Kultur- unabhängig einen Schlafrhythmus. Dort wo es keine Elektrizität gibt, stellt der Mensch bei Dunkelheit auf Schlafmodus. In Spanien, wo man Mittags schläft und Abendessen erst um 22:00 Uhr ist, schläft man ca. 2 Stunden später ein als in CH etc.
        Neben dem Licht, bestimmt also die Kultur, wann sich die Schlafphase einstellt.

      • Jan Holler sagt:

        Natürlich habe ich dafür Belege. Diese Tatsachen übrigens seit mindestens 50 Jahren bekannt. Meine Rede gegen Ihre Unwissenheit? Von mir aus:
        http://www.elternrat-bern.ch/de/news/fruehstunden-in-schule-schlafmangel-verursacht-grosse-probleme

      • Sportpapi sagt:

        @Jan Holler: Die Jugendlichen, die im Schnitt 9-10 Stunden schlafen, würde ich gerne mal kennenlernen. Scheint mir als Bedarf sehr hoch angesetzt.
        Ebenso mag es sein, dass der ideale Einschlafmoment nach Mitternacht ist. Die grosse Mehrheit geht aber sehr viel früher ins Bett und schläft dann auch.
        Und noch einmal. Warum gelingt es mit der Zeitumstellung relativ problemlos, den Schlafzyklus in kurzer Zeit um eine Stunde zu verschieben?

      • Reincarnation of XY sagt:

        @Holler
        Na ja, da haben Sie einfach die Quelle angegeben, wo Sie Ihre Sätze rauskopiert haben. Mehr lese ich da nicht heraus.
        Wenn die Welt des Wissens so einfach wär…

        Z.B. steht nicht, ob der Serotoninspiegel „gottgegeben“, also kultur- und lichtunabhängig ist.
        Und falls das so wäre, gibt es dennoch kein Naturvolk, das nach Mitternacht ins Bett geht. (Diese Frage müsste dann ja auch behandelt werden. ) Ihr Link berührt also nicht im Geringsten meine Argumente.

        Wenn man glaubwürdig sein will, und andere denkenden Menschen überzeugen will, muss man schon auf Argumente eingehen.
        Könnte mir jmd. glaubhaft mein Einsprüche widerlegen und wissenschaftlich belegt zeigen, dass ein Volk von Spätaufstehern produktiver und seelisch ausgeglichener ist, wäre ich sofort dafür.

      • Jan Holler sagt:

        Das ist jetzt aber etwas gar billig, ReincoXY. Die Seite ist übrigens von mir selber geschrieben, auf die ich verlinkt habe. Sie sehen dort Links auf den Jugendgesundheitsbericht der Stadt Bern und auf zwei weitere Artikel. Sie lesen auch den Namen eines Forschers. Nun wäre es ein Leichtes für Sie, selber die Belege zu finden. Stattdessen spielen Sie „ad hominem“.
        Falsifizieren Sie doch meine Aussagen, wenn es Ihnen gelingt. (Wird es nicht).
        Beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema, habe auch mir Forschern gesprochen auf dem Schlafsymposium in Bern vor einiger Zeit. Stephan Perrig von der Uni Genf führt zur Zeit eine empirische Studie zum Schlaf von Adoleszenten durch. Googlen Sie einfach mal und recherchieren Sie. Das würde es für uns alle einfacher machen.
        -> Serotonin, Jugend

      • Jan Holler sagt:

        Da ist nun die gewünschte Quelle, wenn vom Blogteam gestattet. Der Text unten ist selber übersetzt:

        Paul Kelleya, Steven W. Lockleyb, Russell G. Fosterc and Jonathan Kelleyd
        Synchronizing education to adolescent biology: ‘let teens sleep, start school later’
        https://www.researchgate.net/publication/271991912_Synchronizing_education_to_adolescent_biology_'let_teens_sleep_start_school_later

        Inhalt (aus dem Abstract):
        Dieses Papier untersucht frühe Starts (in der Schule, Anm) und die negativen Konsequenzen in der Schlafforschung und „tagesperiodischen Neurowissenschaften“ (circadian neuroscience) der letzten 30 Jahre. Eine Übersicht über das tagesperiodische Zeitsystem, das bei Adoleszenten zu Änderungen des Schlafrhythmus führt, wird gegeben.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Danke Herr Holler. Sie haben sich offensichtlich mit dem Thema mehr beschäftigt als ich.
        Ich habe jetzt nicht das Bedürfnis mich in die Studie zu vertiefen, damit ich zu den Thesen wirklich Stellung nehmen könnte. Aber als Fachmann, auf den ich gerne höre, haben Sie mir meine Fragen immer noch nicht beantwortet. Sommerzeit/Spanien/Naturvölker etc. – all das deutet für mich darauf hin, dass in der Realität Uhrzeiten einen sehr relativen Einfluss haben.
        (Das eine sind Fakten, das andere sind die Interpretationen. Kommt noch hinzu, wenn von zehn Fakten, nur ein Fakt vernachlässigt wird, kann das zu einer falschen Interpretation führen.)
        Plus: Meine Kids tendieren dazu, später ins Bett zu gehen, wenn sie später aufstehen müssen. (Ich auch)

      • Jan Holler sagt:

        Ich bin kein Fachmann für Schlafangelegenheiten und schon gar kein Ethnologe.
        Eine Frage hatten Sie gar nicht gestellt, sondern nur eine Behauptung aufgestellt (schauen Sie bitte oben nach).
        Es ist mir ehrlich gesagt auch egal, welche Argumente für Sie zählen oder nicht oder welche Zusammenhänge sie konstruieren um eine Art Gegenposition einnehmen zu können. Die meisten Menschen machen den Fehler, aus ihren eigenen Erfahrungen auf die Allgemeinheit zu schliessen.
        Im Blogbeitrag von M. Tschannen von damals finden Sie ebenfalls viele Argumente in den Kommentaren. Bedienen Sie sich!

    • Lala sagt:

      Das erste was ich nach der Lehre tat war mir einen Arbeitsplatz mit einigermassen verträglichen Gleitzeiten zu suchen und diese nutze ich seit da auch aus (und würde noch mehr, wenns erlaubt wäre). Naja, noch ein Jahr und dann ist eh Schluss mit Rapportieren ;).
      Man erntet aber tatsächlich ständig Unverständnis und wird irgendwie belächelt.

      Ich wüsste jetzt übrigens auch nicht in welchen Büros die Blockzeit um 7.30 beginnt und für welche Jobs einem die Schule da genau vorbereiten will.

      Die grosse Umstellung von Schule zu Lehre/Arbeit ist doch nicht der Zeitpunkt des aufstehend, der variiert nach Branche/Job/Arbeitsweg sowieso extrem, sondern die lange Arbeitszeit allgemein.

      • maia sagt:

        @Lala: Es arbeiten eben nicht alle Menschen im Büro.

      • 13 sagt:

        @ maia
        Richtig. Und für Menschen, die ihr Arbeitsleben mit Spätschichten verbringen ist es totaler Schwachsinn, sie an das frühe Aufstehen zu gewöhnen. Da wir aber nicht sagen könne, wer wie arbeiten wird, wäre es sinnvoll, uns an das hier und jetzt anzupassen, anstatt an etwas, das evtl. in 5-10 Jahren sein könnte oder auch nicht.

  • k. miller sagt:

    Einer unserer Auszubildenden hat kürzlich gefragt, ob er morgens später anfangen dürfte. Von der Arbeit her eigentlich kein Problem – aber als wir ihm aufzeigten, um wieviel Uhr er dann Feierabend hat, zog er seinen Wunsch ganz schnell wieder zurück 🙂 Manchmal fehlt den Jungen da noch der Weitblick.
    Was ich aber nicht verstehe, ist dieses „heutzutage“. Ich war vor 40 Jahren ein Teenager, kam morgens nur schwer aus dem Bett und wollte abends nicht hinein. Also nichts neues unter der Sonne. Ausgewachsen hat sich das bei mir bis heute nicht. Es gibt nun mal Früh- und Spätmenschen. Dass die Gesellschaft, speziell in der Schweiz, sich mehr an den Frühaufstehern orientiert ist bekannt und man lernt als Spätmensch damit umzugehen. Mühsam ist da nur das Unverständnis, dass man eben so ist…

  • Anh Toàn sagt:

    An der Uni war der Besuch der Vorlesungen freiwillig, man konnte sich ein Script der Vorlesung besorgen. Ich kam zum Schluss, dass ich zu Hause im Bett besser schlafe als im Hörsaal, und dank dem besseren Schlaf nachher deutlich leistungsfähiger bin.

    Körperlich orientierte Arbeit geht auch früh morgens, habe im Sommer als Student bei der Kehrichtabfuhr gearbeitet, Arbeitsbeginn 05:50, das war kein Problem auch mit drei Stunden Schlaf, aber geistige Arbeit geht nicht. Zuerst muss die morgendliche Menschwerdung stattgefunden haben.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Dass C. das Wort „Diktatur“ in den Mund nimmt, macht seine Rhetorik nicht unbedingt glaubwürdiger. Der wissenschaftlich müde Teenager. Hmm.
    9 Stunden Schlaf mag wissenschaftlich sein. Aber was ist „früh“?
    Die Menschen lieben Sommerzeit, weil es dann am Abend „länger hell“ ist. Aber würde man sagen: „lasst uns eine Stunde früher mit der Arbeit beginnen“, wäre das Gezeter gross. Tut man dasselbe, mit Uhr Verstellung, hat man sich nach einer Woche dran gewöhnt. Warum? Weil man seinen Tagesrhythmus angepasst hat. Es fehlt erst dann 1h Schlaf, wenn ich auch eine Stunde länger aufbleibe, „weil es länger hell ist“.

  • 13 sagt:

    „Die meisten Kinder mutieren in diesem Alter zu «Eulen», sprich Morgenmuffeln.“
    Wenn das so ist, wurden meine Kinder als Teenager geboren. Der Schulbeginn ab 7.30 Uhr ist auch für Erstklässler nicht ohne. Andererseits muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Kinder halt sehr viele Stunden Schule haben, die durch das heimgehen am Mittag sehr verteilt sind. Streicht man die Morgenlektion, wird sie auf den Nachmittag draufgeschlagen und die Freizeit fällt, da ja noch Hausaufgaben zu machen sind, ganz dahin.

    • Borer Stephan sagt:

      Viel sinnvoller wäre es, einiges an Stunden zu streichen, denn die Kinder werden durch dieses viele Material, das sie sich in den Kopf drucken müssen, nicht zu besseren Menschen. Bessere Menschen brauchen wir aber, wenn wir eine ‚wohnlichere Erde‘ haben wollen. ‚Weniger ist mehr‘, wäre angezeigt, denn fragen sie sich doch mal ehrlich: wieviel vom Schulstoff konnten sie für ihr praktisches Leben anwenden/brauchen?!

      • Jan Holler sagt:

        Herr Borer, das ist genau die Frage, die gestellt werden muss! Sind so viele Schulstunden wirklich nötig?
        Doch wenn wir darüber diskutieren, dann öffnet sich die Büchse der Pandora. Es gibt z.B. viele Eltern, die schätzen die lange Dauer des Schultages. Das verringert nämlich die Zeit der Eigenbetreuung.
        Wir hier in Bern haben an manchen Standorten mit der Einführung des Lehrplan 21 die Hausaufgaben reduziert. Das bringt enorm viel Zeit den Kindern (und ist gut für die Chancengleichheit). Aber auch das kommt nicht überall gut an.
        Elternmeinungen sind zu heterogen, um daraus abschliessend etwas entscheiden zu können. Darum sollte man sich, wen es um Themen wie Gesundheit oder Schlaf geht, an die Wissenschaft halten und die sagt klar: Kinder brauchen viel Schlaf.

      • Sportpapi sagt:

        @Stephan Borer: Was wäre denn konkret an Schulstoff und/oder Fächern zu streichen? Was würde passieren, welche Stunden würden gekürzt, wenn die Schule mit weniger Lektionen auskommen müsste? Und warum werden eigentlich die Präsenzstunden immer mehr ausgebaut?

      • Röschu sagt:

        „…wieviel vom Schulstoff konnten sie für ihr praktisches Leben anwenden/brauchen?!“
        Die Krux liegt darin, dass sich der anwendbare/brauchbare Teil des vermittelten Wissens für jede und jeden von uns unterschiedlich gestaltet. Deshalb ist eine möglichst breitgefächerter und diversifizierter Schulstoff notwendig um alle abzuholen.

      • Carolina sagt:

        Na also, Röschu, Sie sagen es ja selbst! Und welche Kinder/Eltern wissen denn schon, ob und was sie in späterem Leben wirklich brauchen…… Und wer will diese Entscheidung treffen?
        Was wollen Sie also an der angeblichen Diktatur der Frühaufsteher ändern? Und vor allem wie? Durch eine andere Form der Diktatur ablösen?
        Ich würde statt ‚Diktatur‘ lieber von ‚Konsensus‘ sprechen – ist schon klar, dass nicht alle gut damit leben, aber das wird in jedem System so sein.

      • Röschu sagt:

        @Carolina
        Sie verstehen offenbar meine Aussagen nicht bzw. falsch:
        – Der vermittelte Schulstoff soll eben NICHT reduziert werden, damit allen ein breites Spektrum an Wissen vermittelt werden kann.
        – ABER: Ob die Schule nun von 7-15 Uhr oder von 10-18 Uhr stattfindet, hat keinen Einfluss auf die Anzahl der Schulstunden.
        – Ich will ein gelebtes Gleitzeit-Modell.

      • Lala sagt:

        Also ich brauche:
        Deutsch, Englisch, Französisch, Rechnen/Mathe und etwas Geografie/Staatskunde ständig im Beruf.
        Geschichte, Geografie, Staatskunde sind im Privaten ebenfalls nicht wegzudenken, zumindest würde es mich stören wenn ich so gar keine Ahnung von Geschichte/Gegorafie hätte und 3/4 von Europa halt einfach „irgendwo“ ist, wo irgendwann mal irgend ein Krieg war.

        Also ausser Werken, Turnen und geometrisch technischem Zeichnen so ziemlich alles was wir damals lernen mussten?
        Gibt’s überhaupt Fächer die man so richtig nicht braucht? Vorausgesetzt man möchte als halbwegs informiertes bzw. informierungsfähiges Wesen durch die Welt gehen?

        Ob ich meine Kenntnisse in diesen Fächern auch in der Schule erhielt, ich hasste die Schule, ist eine andere Frage ;).

      • Hannes sagt:

        @Borer Stephan: Es mag für Sie unvorstellbar sein, aber ich habe nach der Schule noch studiert, promoviert und zwei Nachdiplomstudien absolviert. Ich wüsste nicht, was ich davon noch nie gebraucht hätte. Natürlich brauche ich nicht immer alles und manches auch nur indirekt, aber ich wollte auch auf nichts verzichten müssen. Was genau arbeiten Sie, dass Ihnen Bildung verzichtbar erscheint?

    • Leo Schmidli sagt:

      Und das Heimgehen über Mittag könnte man nicht überdenken? Die unsägliche Mittagspause streichen und schon wird der ganze Stundenplan entschlackt:
      6 Lektionen zwischen 8 und 13 Uhr, dazu noch an 1-2 Nachmittagen in der Woche Schule. Aber nein, wenn es um 12 Uhr nicht Zmittag gibt, dann verhungern ja alle Schüler. Die Lösung ist so einfach!

      • Sportpapi sagt:

        Natürlich kann man das überdenken. Man kann sogar darüber abstimmen. Ich gehe aber davon aus, dass in den meisten Orten eine Mehrheit das nicht ändern will, aus guten Gründen.
        Warum sollte man auch? Und welcher Zusammenhang besteht eigentlich zum späteren Schulbeginn? Und wie soll damit die Schulleistung gesteigert werden, wie jeweils behauptet?

    • 13 sagt:

      Ich bin völlig mit den Herren Borer und Schmidli einverstanden. Die Mittagspause zu Hause ist reine Zeitverschwendung, es ginge auch einfacher und der Schulstoff könnte durchaus bereits früher aufgrund der Interessen und Fähigkeiten der einzelnen Schüler angepasst werden, damit auch verringert, was zu weniger Wochenstunden führen würde. Dafür natürlich flächendeckende freiwillige! und bezahlbare Betreuung bei Berufstätigkeit der Eltern. Nur muss diese Betreuung auch so konzipiert sein, dass die Kinder währenddessen Freizeit haben können.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Die Mittagspause zu Hause empfinden nun mal viele Eltern und Kinder keineswegs als Zeitverschwendung. Und die Alternative ist auch nicht wirklich prickelnd, vor allem aber teuer und für viele Kinder ungeeignet.
        Der Schulstoff wird immer mehr, weil immer mehr Themen in die Schulen delegiert werden.
        Inhaltlich geht es nun mal immer noch auch um Bildung, nicht nur Ausbildung. Aber auch sonst: diese frühzeitige Spezialisierung ist sicherlich von den meisten auch nicht erwünscht. Kommt dazu, dass weniger Breite sicherlich umgehend mit mehr Tiefe kompensiert würde, und nicht mit mehr Freizeit.

      • 13 sagt:

        Das Mittagessen zwei Stunden später mit grösserem Znüni ist teurer als dasjenige um 12.00 Uhr? Und wann eine Mahlzeit für ein Kind geeignet ist, ist eher eine kulturelle als eine biologische Frage. Ich kenne durchaus die Meinung „vieler“ oder meinetwegen „der meisten“, welcher Anteil dieser Meinung dadurch kommt, dass es wirklich das Beste ist und welcher Teil dem „Ich kenne es halt nicht anders“ zugerechnet wird, ist dabei noch zu prüfen. Ich habe auch schon das Argument gehört, dass sowohl Mehrjahrgangsklassen wie auch der LP21, Wochenpläne, selbständiges Arbeiten oder der Verzicht auf Hausaufgaben darum nicht gut sind, weil sie Eltern verunsichern, die sich aus ihrer Schulzeit etwas anderes kennen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Ich habe auch schon das Argument gehört, dass sowohl Mehrjahrgangsklassen wie auch der LP21, Wochenpläne, selbständiges Arbeiten oder der Verzicht auf Hausaufgaben darum nicht gut sind, weil sie Eltern verunsichern, die sich aus ihrer Schulzeit etwas anderes kennen.“
        Das mag in einigen Fällen sogar sein. Ist aber auch ein billiger Ausweg, sich nicht mit der Kritik auseinandersetzen zu müssen.
        Und die Kritik zu diesen Themen ist ja teilweise sehr gut und sachlich begründet. Jede Neuerung sollte einen Fortschritt bringen, und auch bezüglich Aufwand/Ertrag sinnvoll sein. Das ist es in den meisten Fällen allerdings nicht. Sondern einfach nur neu und modern.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Ein weitere Beitrag von Ihnen den ich nicht wirklich verstehe,
    – Primarstufe und Oberstufe sollten Sie besser nicht verwechseln
    – mit Ihrer Vermutung bezüglich vornächtlichem Medienkonsum dürften Sie sehr richtig liegen, das blenden die Studien wohl aus
    – aber es ist natürlich sehr viel bequemer die elterliche Verantwortung (welche schon Jahre zuvor einen guten Schlafrhythmus (sowie Medienkonsum…) aufgleisen sollte) abzuschieben.
    – und dann würde mich noch interessieren über was für ein Schülerklientel die später beginnenden Schulen verfügen…. .

    Zu guter Letzt, spätestens nach der Oberstufe wirds bezüglich aufstehen dann wirklich „happig“, je nach Ausbildungsort/Berufsschule kann sich der Arbeitsweg verdoppeln/verdreifachen (oder noch mehr).

    • Carolina sagt:

      Ich füge noch hinzu, dass diese Tatsachen nichts, aber auch gar nichts mit ‚heutzutage‘ zu tun haben. War schon bei mir so und bei meinen heute grad erwachsenen Töchtern auch – ganz ohne Netflix and Gamen! Merkwürdigerweise hat sich unser 14-jähriger Sohn noch nicht in eine Nachteule verwandelt – er geht (wie früher einer meiner Brüder) ins Bett, wenn er müde ist. Er würde es hassen, wenn seine Freizeit am Nachmittag durch eine Verlagerung von Morgenlektionen auf den Nachmittag beschnitten würde, da treibt er nämlich Sport!
      Sonst völlig einverstanden mit Ihnen, Brunhild!

  • Melanie sagt:

    Bei uns wurden die Lektionen in der Oberstufe von 7.30 bis 08.15 verboten. Deshalb haben die Schüler/innen nun 3 mal bis um 17 Unterricht. Die Kinder sehen müder aus als vorher. Fragt man sie persönlich, was sie lieber hätten, dann beantworten fast alle die Frage damit: lieber um 7.30 Ihr ein, als kaum mehr Freizeit am Nachmittag. Auch sagen viele, dass sie sich am morgen besser konzentrieren können. Also vielleicht zuerst mal die betroffenen Kinder fragen…

    • Marcus Ballmer sagt:

      Die betroffenen Kinder wurden unzählige Male befragt. Dass die Kinder müder aussehen sollen, wenn bis um 17 Uhr unterrichtet, ist Ihre persönliche Wahrnehmung, weil Sie die Tatsachen nicht akzeptieren wollen. Eine typische Eigenschaft von Frühaufstehern, die meinen, alle seien wie sie.

      • Sportpapi sagt:

        @Marcus Ballmer: Mir ist keine solche Befragung bekannt, in der die Schüler mehrheitlich befürworten, später zur Schule zu gehen und dafür länger zu bleiben. Wo gibt es das?

    • Barophski sagt:

      Eine Möglichkeit wäre eine Reduktion vom theoretischen Schulstoff hin zu mehr praktischer Anwendung; z.Bsp. Schulbeginn mit Frühstück. Stoffvermittlung wenn Hirne aufnahmefähig. Mittagessen in der Schule mit gemeinsamem Kochen, was Sozialverhalten und praktische Lebenskenntnisse vermittelt. Schule am Nachmittag nicht so lange = mehr Freizeit. (fast) keine Hausaufgaben, lernen an der Schule. Reduktion der unnötigen theoretischen Vermittlung von Dingen, die man im Leben nicht benötigt. Schule soll doch auch Spass machen und Lernen Freude!! Wer von euch ist gern in die Schule gegangen??

      • Carolina sagt:

        Barophski: ich bin in ungefähr 6 verschiedenen Systemen zur Schule gegangen (wegen Umzügen unserer Eltern) und jedes war unterschiedlich. Aber jedes hatte Vor- UND Nachteile. Den Hauptteil meiner Schulzeit habe ich im englischen System mit Ganztagesschule absolviert: auch hier Vor- und Nachteile. Den Hauptnachteil würde ich aus heutiger Sicht darin sehen, dass, weil alles, Hausaufgaben/Sport/Essen, in der Schule gemacht wird, die eigentliche Freizeit extrem limitiert ist. Vor 17 Uhr waren wir nur sehr selten daheim, für Herumtoben und ausserschulische Hobbies war nur relativ wenig Zeit.
        Es ist also wie immer: Auch an Schule sind spassmachende und positive Elemente, es gibt aber auch solche, die manche bemängeln. Und da ist halt jeder Mensch anders.

  • Sportpapi sagt:

    Ach, immer wieder das gleiche Thema. Vorweg: Das ist doch keine Diktatur der Frühaufsteher, sondern ziemlich normal und dem entsprechend, was auch im Job später in etwa gilt.
    Fragt man Jugendliche, so würden sie vielfach gerne später zur Schule. Erklärt man, dass die Lektion aber natürlich am Abend angehängt werden muss, sinkt die Begeisterung meist gegen Null.
    Vergleicht man die Aufmerksamkeit der Schüler in einer Lektion um 7:30 Uhr mit einer Lektion um 16:30 Uhr, ist auch klar, wo mehr Leistung erzielt werden kann.
    Nimmt man noch dazu, dass Blockzeiten und „täglich zur gleichen Zeit“ auf Druck der Eltern entstanden sind, und dass der Druck auf Frühbetreuung (durch die Schule) steigt (wenn auch nicht in der Oberstufe), dann wird die Forderung sowieso unzeitgemäss.

    • Brunhild Steiner sagt:

      😀

    • 13 sagt:

      „ziemlich normal und dem entsprechend, was auch im Job später in etwa gilt.“

      Hmm, das würden jetzt Tausende von Schichtarbeiter nicht unterschreiben. Und auch die, die immer gleich arbeiten, arbeiten nicht zwangsläufig 08.00-17.00. Das ist ja nur für Büroleute gültig und auch da nicht unbedingt, da viele Gleitzeit haben und sich damit selber die Arbeitszeit auswählen. Wer ausserhalb eines Büros arbeitet, hat eh andere Zeiten.
      Also, was ist „normal“?

      „Vergleicht man die Aufmerksamkeit der Schüler in einer Lektion um 7:30 Uhr mit einer Lektion um 16:30 Uhr, ist auch klar, wo mehr Leistung erzielt werden kann.“
      Das widerspricht doch all den Studenten, die in die Nacht hinein lernen oder Kadermitarbeiter, die bis Mitternacht im Büro sitzen. Erzielen diese keine guten Leistungen?

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Und auch die, die immer gleich arbeiten, arbeiten nicht zwangsläufig 08.00-17.00.“ Das stimmt. Die meisten sind deutlich früher unterwegs.
        Hast du schon einmal Studenten (hast du jetzt wirklich Studentinnen vergessen…?) um 16 Uhr unterrichtet?
        Die Frage ist nicht, ob Studierende oder Kadermitarbeiter abends gute Leistungen erbringen, sondern ob diese besser sind als am Morgen. Und das wiederum nicht auf den einzelnen bezogen, der das freiwillig so macht, sondern auf grössere Gruppen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13
        die Kadermitarbeiter welche bis Mitternacht arbeiten, würde ich nicht als Vorbild nehmen, insbesondere weil ja genau dieses „schaut mal wie hoch deren Leistung, wie omnipräsent die sein müssen etc“ beim genaueren hinschauen doch eher fragwürdig wird.
        Und die Studenten sind in ihrer Stundenplangestaltung ebenfalls nicht imselben Setting wie Volksschüler.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        kommt noch beiden Gruppen der Substanzmissbrauch dazu, welcher teilweise zur Gewährleistung dieser langen Stunden angewendet wird… .

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Erwischt 😉 Nein, ich habe noch nie Studierende unterrichtet, weder um 8.15 Uhr (interessant ist ja, dass die Uni nie vorher anfängt!) noch um 16.00 Uhr, aber sehr viele davon in der Bibliothek angetroffen. Diese war selbst in vorlesungsfreien Zeit um 20.00 Uhr stets besser besucht als um 8.00 Uhr.
        Bei uns im Geschäft, wie auch in vielen anderen, arbeitet man abends am effektivsten, weil Ruhe herrscht (und Druck besteht, aber das ist eine andere Frage).

        @ BS
        Siehe oben. Das gibt es auch, aber oftmals kommt man zu vielen Dingen tagsüber einfach nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ruhe herrscht am frühen Morgen auch… Es gibt durchaus Hochschulen mit früherem Unterrichtsbeginn, z.B. die ETH. Und auch dort sind Lektionen nach 16 Uhr ziemlich unbeliebt.
        Der ASVZ (akademische Sportverband) ist im Moment daran, die Sportanlagen früher als erst um 7.30 Uhr zu öffnen – es herrscht immer mehr Druck auf die Morgenstunden.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ist es bei der ETH nicht ein Platzproblem, der dazu führt? Im Übrigen besteht an der Uni ja auch kein Grund für Stunden nach 16.00 Uhr, ein grosser Teil ist ja eh Selbststudium und dafür muss ja Zeit bleiben. Wir hatten, wenn ich mich recht erinnere meistens nur vormittags Vorlesungen (8.15-12.15). An den Nachmittagen gab es Übungen und das in drei Gruppen: 13-15, 15-17 und 17-19 Uhr, man durfte frei wählen. Sie waren ziemlich ausgeglichen besucht.
        Zu den Sportanlagen: Bis wann sind sie denn abends geöffnet?

      • Sportpapi sagt:

        ASVZ: https://www.asvz.ch/anlage/45594-sport-center-polyterrasse.
        Andere Anlagen sind offenbar um eine Stunde verschoben.

      • 13 sagt:

        Dachte ich mir schon. Warum sind also die Öffnungszeiten Bends so lange, wenn um diese Zeit niemand mehr Leistungen erbringen kann?

    • Röschu sagt:

      „Das ist doch keine Diktatur der Frühaufsteher, sondern ziemlich normal und dem entsprechend, was auch im Job später in etwa gilt.“
      Doch, doch, Sportpapi, die Diktatur der Frühaufsteher ist Realität, viele merken es bloss nicht. Wie Sie richtig erkennen, betrifft dies aber nicht nur die Schule, sondern unser gesamtes gesellschaftliches Zusammenleben.

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: Ich halte den aktuellen Schulbeginn ja eher für einen Kompromiss. Wenn ich sehe, wie mein Sohn bei Schulbeginn 7:30 Uhr eigentlich schon um 7 Uhr gehen möchte, um noch Freunde zu treffen.

      • 13 sagt:

        Und was spricht dagegen, dass Lerchenkinder morgens von 7.00 bis 8.30 Uhr schon das soziale Leben führen und andere vielleicht von 19.30 bis 21.00 Uhr, während diese Lerchenkinder im Bett liegen? Nur weil manche früher wach sind, muss die Schule früh beginnen? Verstehe ich nicht. Ich habe Eulenkinder und verlange auch keine Abendschule…

      • Sportpapi sagt:

        Eben, 13. Deshalb verlange ich ja auch nicht, dass die Schule früher beginnt…

      • 13 sagt:

        Oh ja. 7.30 Uhr ist ein toller Kompromiss zwischen 7.00 und 9.00 Uhr, wobei auch 9.00 Uhr für richtige Eulenkinder eher früh ist….
        Nun, ich erinnere mich nicht mehr, um welche Zeit unsere Mathestunden waren, aber ich habe da trotzdem gelernt, dass das nicht ganz richtig ist…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Vielfach startet die Schule ja nach wie vor nach 8 Uhr. Aber ja, die Spannweite 7-9 Uhr ist auch willkürlich festgelegt. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass der Schulstart, wie er heute stattfindet, bei Eltern wie Schülern grundsätzlich Zustimmung findet. Denn sonst hätte das längst gewechselt.

    • Jan Holler sagt:

      Ihr Denkfehler ist, dass die Schultage genau gleich lang dauern, ob um 7.30 oder 8.15 angefangen wird. Die Aufmerksamkeit von um 7.30 mit der von 16.30 zu vergleichen ist darum ein manipulatives Argument. Hätte ich nicht von Ihnen gedacht.
      Es gibt Kinder, die können früh aufstehen. Aber es gibt solche, die es eben nicht können. Mir scheint, das ist vielen einfach egal, ist ja nicht ihr Kind. Da wird das egoistische Motiv „Freizeit nach der Schule“ für das eigene Kind, dem Lernerfolg des schwächeren Kindes vorgezogen. Willkommen in der Welt der Egomanen oder Ignoranten – je nach Lesart.

      • Sportpapi sagt:

        @Jan Holler: Das mit dem Denkfehler verstehe ich nicht. Die Lektionenzahl ist gegeben. Wenn die Schule später beginnt, endet sie auch später.
        Wenn man nun einfach die Pausen kürzt, was ich kontraproduktiv finde, dann bedeutet das immer noch, dass man länger in der Schule bleibt als man könnte, wenn man später beginnt.
        Manipulativ ist es, so zu tun, als ob ein späteer Schulbeginn und damit späteres Schulende einem Wunsch der Schüler entspreche, was offensichtlich meist nicht stimmt.

      • Jan Holler sagt:

        @Sportpapi:
        „Vergleicht man die Aufmerksamkeit der Schüler in einer Lektion um 7:30 Uhr mit einer Lektion um 16:30 Uhr“
        Es sind aber zwei Vergleiche und müssten heissen: 1. Vergleiche die Aufmerksamkeit in den jeweils beiden ersten Stunden Beginn um 7.30, resp. 8.20 Uhr und 2. in den beiden letzten Stunden. Dann geht es nämlich genau umgekehrt zu Ihrer Behauptung aus, weil sie den Schluss aus einem unzulässigen Vergleich ziehen (oder einem, der keine Aussagekraft hat).

        Den Mittag zu kürzen stösst bei einem Teil der Eltern auf grossen Widerstand. Es ist immer irgend jemand gegen eine Änderung.

      • Röschu sagt:

        @Sportpapi
        „Das mit dem Denkfehler verstehe ich nicht“
        16.30 Uhr bei Schulbeginn 10.00 Uhr entspricht 14.00 Uhr bei Schulbeginn 7.30 Uhr.

      • Sportpapi sagt:

        @Jan Holler: Die mittleren Stunden bleiben ja gleich, nur eine Stunde wird verschoben. Insofern ist mein Vergleich durchaus richtig. Aber von mir aus können wir auch aufsummieren: Den allfälligen Lerngewinn, wenn die erste Lektion eine halbe Stunde oder 45min später beginnt. Und den Lernverlust, wenn die letzte Lektion um 45min später startet und z.B. bis gegen 18 Uhr dauert. Oder alternativ, wenn die Pausen massiv gekürzt werden. Unter dem Strich bin ich überzeugt, dass da keinerlei Gewinn resultiert, im Gegenteil.
        @Röschu. Schulbeginn 10 Uhr steht ja gar nicht zur Diskussion. Und Mittagsesssen dann um 14 Uhr, Nachtessen um 20 Uhr, Trainings der Sportvereine bis 24 Uhr? Kann man machen, aber wer sollte das wollen.
        Aber wir können ja einfach die Zeit um 3h verschieben…

      • Röschu sagt:

        @Sportpapi
        „Kann man machen, aber wer sollte das wollen.“
        Ich, zum Beispiel.
        .
        Ist es denn so schwer zu begreifen, dass Ihre persönlichen Ansichten nicht immer auch die Ansichten aller anderen sein müssen?
        .
        Und weshalb sollen sich alle anderen nach dem richten müssen, was Ihnen persönlich zusagt, während Sie andere Ansichten mit flapsigen Sprüchen wie „Aber wir können ja einfach die Zeit um 3h verschieben…“ abtun?

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: „Ist es denn so schwer zu begreifen, dass Ihre persönlichen Ansichten nicht immer auch die Ansichten aller anderen sein müssen?“
        Das ist sogar ziemlich häufig so. Hier allerdings glaube ich das nicht.
        Auch die Zeitverschiebung war kein flappsiger Spruch. Damit verbunden ist nur etwas Irritation, dass es offenbar nicht gelingen soll, früher zu Bett zu gehen und früher aufzustehen als man es eigentlich selber am liebsten möchte. Aber die Zeitumstellung um eine Stunde klappt doch bei den meisten Menschen relativ schnell. Auch eine Verschiebung um 2-3 Stunden würde vermutlich gut funktionieren (nicht die Umstellung, der Dauerzustand). Aber eine Abstimmung zum Thema würden Sie vermutlich hochkant verlieren, um den Kreis zu schliessen.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Wie bei Carolina irritiert mich ja hier eine Sache: Warum sollte es kein Problem sein, früher ins Bett zu gehen und früher aufzustehen, damit man konzentriert bereits um 7.20 Uhr produktiv sein kann, aber es ist scheinbar nicht machbar, später ins Bett zu gehen und länger zu schlafen, damit man diese Leistungsfähigkeit um 17.00 Uhr noch hat? Das ist etwas, wogegen Eulenmenschen immer kämpfen. Sie werden als bequem, unflexibel, teilweise faul angesehen, aber dass die Frühaufsteher sich ja auch anpassen könnten, geht niemanden durch den Kopf. Weil sie machen es ja „richtig“. Anstatt einfach anzuerkennen, dass Menschen verschieden sind.

      • Röschu sagt:

        @Sportpapi
        Wenn Sie irgendwann einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus riskieren, werden Sie feststellen, dass ich keine Abschaffung des derzeitigen Systems fordere, sondern eine Erweiterung, sodass sich die eine Gruppe nicht der anderen unterwerfen muss.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich anerkenne, dass Menschen verschieden sind. Aber ich sehe es eigentlich auch als unsere Aufgabe an, uns an die Vorgaben zu halten, statt lange zu lamentieren. Ich sage es ja, natürlich könnte man den ganzen Tagesablauf auch um Stunden verschieben. Wobei – vermutlich eben nicht natürlich, weil es so überhaupt nicht mehr mit der Tagesstruktur, hell/dunkel übereinstimmt.
        Weshalb das Vorurteil, dass Leute, die am Morgen übermüdet und allenfalls zu spät erschienen, eher faul sind? Weil der Verdacht besteht, dass sie nicht etwa bis in alle Nacht gearbeitet, sondern eher gefeiert haben.

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: Ich sehe den Gedanken schon. Nur spinnt man den Faden weiter führt das zu einer völligen Individualisierung, einer Auflösung von sozialen Einheiten und der Abschaffung einer Schule, in der etwas gemeinsam gelernt wird. Weil dann ist die logische Konsequenz E-Learning von zu Hause aus.

      • 13 sagt:

        Aber hier geht es ja gerade um die Frage, wer diese Vorgaben macht. Das Tageslicht, ist kaum ein Argument, sonst müsste die Schule im Sommer viel länger und im Winter viel kürzer dauern. Um 7.10 Uhr, wenn meine Kinder losfahren bei einer Frühlektion ist es noch stockdunkel,

        „Weshalb das Vorurteil, dass Leute, die am Morgen übermüdet und allenfalls zu spät erschienen, eher faul sind? Weil der Verdacht besteht, dass sie nicht etwa bis in alle Nacht gearbeitet, sondern eher gefeiert haben.“
        Eben, Vorurteile
        (die, ja ja, ich weiss, für viele Büroarbeiter zutreffen, aber a) nicht für alle und b) erst recht nicht für Menschen ausserhalb der Büros…).

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wir sprechen ja hier vor allem auch von Schule und vielleicht Studium. Und da sind die Vorurteile durchaus auch berechtigt.
        Und die Menschen ausserhalb der Büros arbeiten vielfach noch früher, und meistens auf jeden Fall nicht nach eigenem Gutdünken und mit Gleitzeit. Nicht auf der Baustelle, und nicht mit Kundenkontakt/Serviceaufgabe.
        Aber ich weiss, dass es auch immer schwieriger wird, Bäckerlehrlinge zu finden…

    • Anh Toàn sagt:

      „…ziemlich normal und dem entsprechend, was auch im Job später in etwa gilt.“

      In der Schweiz ja, in England heisst der Klassiker doch „nine to five“. Mein Eindruck ist, dass, in Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland auch kaum jemand vor 8 Uhr anfängt zu arbeiten, viele eher um 8:30 oder gar 9 Uhr.

      Mit scheint, fast nirgendwo wird so früh mit der Arbeit begonnen, wie in der Schweiz.

      • 13 sagt:

        @ Anh
        Doch. In vielen osteuropäischen Staaten ist die „normale“ Bürozeit 07.00 – 15.00 Uhr. Danach muss man auch nicht versuchen, einen Banktermin oder ähnliches zu bekommen. Das ist für das Familienleben eigentlich praktisch, auch wenn es früh ist. Aber auch hier: Das betrifft nur diejenigen, die halt im Büro arbeiten, alle anderen haben eh andere Schichten.

      • Brunhild Steiner sagt:

        die erwähnten Länder haben doch auch tiefere Wochenarbeitszeiten, (teilw früheres Rentenalter noch dazu….) da ist es leicht erst später zu beginnen; in der Regel weisen aber auch alle tiefere Lohnstrukturen auf-
        würde mich interessieren wer nun genau tauschen will…

    • k. miller sagt:

      Es ist schon eine Art Diktatur der Frühaufsteher. In keinem anderen (europäischen) Land ist es mir bisher so aufgefallen wie in der Schweiz: Wer als Arbeitnehmer (im Büro) später als 8 Uhr auftaucht, gilt schon als Langschläfer. Auch mit der Gleitzeit ist das nicht viel anders. Eine gesellschaftliche Erwartungshaltung. Schön genormt, bloss nicht auffallen. Nur wenn man mitten drin steckt, empfindet man das halt als völlig normal.

      • 13 sagt:

        @ k. miller
        Das ist sehr branchenabhängig. In den Stellen, die ich hatte, war es egal, ob man um 8.00 Uhr da war oder nicht. Um 10.00 Uhr reicht auch. Wer allerdings schon um 17.00 Uhr geht, wird kritisch beäugt. Aber ich (eigentlich Frühaufsteherin von Natur) habe mich angepasst. Warum sollte ich so früh kommen, wenn ich eh lange bleiben muss? Jetzt geniesse ich dafür morgens die Ruhe zu Hause und bin um 9.00 Uhr da.

  • maike sagt:

    Was wäre an einem Schulanfang um 08:00 oder 07:30 den so schlecht ? Das die Schüler damit – angeblich – nicht mit klarkommen, liegt doch nicht an dieser frühen Anfangszeit, sondern das sie in der nacht davor nicht rechtzeitig in’s Bett gekommen sind. Wenn ich mir bis 3 in der Früh Netflix reinziehe oder mit anderen game oder chatte, dann ist doch klar, die 4 Stunden Schlaf bis zum Aufstehen sind nicht ausreichend genug. Dann ist man eben morgens ein Zombie.
    Aber das die Schule sich diesen Gepflogenheiten anpassen sollte – geht garnicht.
    BTW – im späteren normalen Leben gibt es grösstenteils auch keine variablen Anfangszeiten bei der Arbeit in Abhängigkeit davon, wie man die Abend zuvor verbracht hat. Das Leben ist kein Ponyhof !

    • Lace sagt:

      Nein das Leben ist kein Ponyhof! Aber ist es nötig Schüler schon an Arbeitzeiten die sie als Erwachsene haben werden zu gewöhnen?Nein,sicher nicht!Vielleicht im letzten Schuljahr in der Volksschule,aber sonst?

    • Maike sagt:

      Generationen von Schülern haben einen Schulbeginn von 08:00 Schulbeginn überlebt und die heutigen lieben Kleinen zerbrechen drann ??? Vielleicht gleich noch die Schulaufgaben abschaffen, weil sowas gibt es im normalen Arbeitsleben ja auch nicht ???

      • Anne sagt:

        Nein,zerbrechen tun sie natürlich nicht!Aber wieso Primarschüler z.t um 7:30 Uhr zur Schule müssen verstehe ich nicht und ist vollkommen unnötig!Übrigens,hier in der CH gibt es Menschen die zwischen 6 und 7 Uhr im Büro „hocken“ um die Ersten zu sein,obwohl noch keine relevante Arbeit zu machen ist!

  • alexander meier sagt:

    …als schüler eines langzeitgymnasiums im nächst grösseren ort hiess 07:30 schule für mich 06:00 aufstehen… 9 stunden schlaf hätte dann 21uhr schlafenszeit geheissen – eigentlich klar, dass ich mit eher 6-7 stunden zur schule gekommen bin, mit entsprechenden auswirkungen auf die leistung…

    • maia sagt:

      Das war bei mir genauso und auch jetzt im Berufsleben- mit dem Unterschied zu Ihnen, dass ich tatsächlich spätestens um 22.00 Uhr im Bett war/bin.

      • alexander meier sagt:

        ist bei mir im berufsleben jetzt auch so – aber als eule kann ich problemlos auch um 10uhr ins bett gehen und schlaf dann trotzdem nicht ein bis mitternacht… (und ja ich hab schon alles probiert – bis auch chemie…)
        nur ist es jetzt im berufsleben freiwillig so gewählt und ich komm mit durschnittlich 4-5 stunden schlaf durch, wenn ich dann am wochenende ausschlafen kann.

  • Marcel B. sagt:

    Guter Beitrag.
    Nur: Als Lehrer versuchte ich vor etwa zwei Jahren, an unserer Schule einen späteren Beginn des Unterrichts durchzusetzen (also 0800/0815 statt 0730).
    Fazit? Die Schulleitung hat mich ausgelacht, die Schüler haben in Umfragen gewünscht, lieber früher zu beginnen, dafür früher nach Hause gehen zu können.
    Somit wird sich hier wohl in absehbarer Zeit nichts ändern.

    • Brunhild Steiner sagt:

      … und warum sollten Sie so was durchsetzen wollen, oder bedauern dass es Ihnen nicht gelungen ist, wenn die Schüler selber vorziehen es dabei zu belassen?
      Warum wird so oft elegant drüber hinweggesehen dass dieses Modell einfach längere Tage nach hinten bedeuten? Und je nachdem sehr viele Freizeitaktivitäten (Kurse aller Arten etc) unangenehm tangieren kann?

      • Leo Schmidli sagt:

        Das Problem ist die (mehr als) zweistündige Mittagspause. Schafft man diese ab, könnte man bis 13 Uhr locker 6 Lektionen am Tag abhalten. Dann noch 1-2 Nachmittage in der Woche und alle hätten mehr Freizeit.

  • Vreni Heimer sagt:

    1) Die Kinder gehen viel zu spät ins Bett heutzutage. 2) Die Schule fängt aber auch zu frühe an. 9 Uhr wäre besser.

  • Rage sagt:

    Wir haben unsere Schüler dazu befragt. Zuerst fanden sie es ziemlich cool, erst eine Lektion später mit dem Unterricht anzufangen. Bis sie realisiert haben, dass sie dann dafür eine Lektion später nach Hause dürfen… “Dann hat man ja dann gar nix mehr vom Tag…!”
    Später Schule UND kein späterer Schulschluss funktioniert nur unter grossem finanziellem Aufwand. Man benötigt Tagesschul-Infrastruktur und muss (bei uns zumindest) entweder allen Familien etwas an die Verpflegung bezahlen, deren Kinder dann nicht mehr zuhause essen gehen können (beinahe allen…) oder eine Änderung des Schulgesetzes vornehmen, welche ganz sicher per Referendum bekämpft würde.

    • Sportpapi sagt:

      @Rage: Und selbst wenn diese Intensivierung des Unterrichts gelingen würde, die wohl auf verkürzten (Mittags-)Pausen basiert, so bleibt a) offen, ob diese verkürzten Pausen ohne Wirkung auf die Schulleistung bleiben und b) warum man dies dann nicht nutzt, um die Schule früher zu beenden. Wenn schon.

      • Josette sagt:

        In ZH soll dies ja bis 2025 umgesetzt werden.Die Schule meines Sohnes setzt dies in 2 Jahren um!Früh aufstehen wird er trotzdem müssen…

      • Rage sagt:

        @SP
        Ja, eben, verkürzte Mittagspausen würde Mittagstisch-Infrastruktur voraussetzen, weil die Kids dann ja nicht mehr nach Hause können. Und das ist bei uns in der Gesetzgebung verankert, weshalb es teuer würde.
        @Röschu
        Nicht meine Worte, sondern die unserer Schüler (der Mehrheit davon), allesamt Teenager zwischen 13 und 15 Jahren. Von 18-1 Uhr Freizeit? Also, der FC, der findet dann anstatt von 19-21 Uhr von 21-23 Uhr statt. Mit einem Trainer, der in der „Erwachsenenwelt“ lebt und am nächsten Tag um 6 Uhr aufsteht. Sehe ich nicht ganz plastisch. Dass etliche unter der Diktatur der Lerchen leiden, kann ich nachvollziehen. Aber das ist Demokratie: die Diktatur der Mehrheit…

      • Röschu sagt:

        @Rage
        Ihr Beispiel ist nicht zu Ende gedacht. Auch die Trainingszeit von 19-21 Uhr und erst recht der angenommene Arbeitsbeginn am nächsten Morgen um 6 Uhr ist der Denkweise der Frühaufsteher entnommen. (Das Training ab 21 Uhr könnte ja von einer Eule geleitet werden, die am nächsten Morgen erst um 10 Uhr zur Arbeit geht ohne dabei schiefe Blicke von den ganzen Lerchen zu ernten…)

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: Bei den meisten Sportanlagen ist man froh, sie bis 22 Uhr nutzen zu dürfen. Wegen der Nachbarn, die schlafen möchten…

      • Röschu sagt:

        @Sportpapi
        „Bei den meisten Sportanlagen ist man froh, sie bis 22 Uhr nutzen zu dürfen. Wegen der Nachbarn, die schlafen möchten…“
        Sehen Sie, nun liefern Sie ja sogar selbst schon Beispiele für die „Diktatur der Frühaufsteher“ in unserer Gesellschaft.

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: Eigentlich eine Diktatur der Früh-ins-Bett-Geher. Wobei die ja meist einen Grund haben, weil sie vielleicht wirklich früh raus müssen.
        Aber auch hier sind die Nachtruhezeiten ein Kompromiss, übrigens gerade wieder gerichtlich geschützt worden. Denn manche würden gerne weit vor 22 Uhr Ruhe ums Haus haben.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Röschu
        mir scheint Sie haben sich, evtl aufgrund persönlicher Erlebnisse, schon ein bisschen in eine Art Schützengrabenkampf manövriert; in dem alles was Ihre Meinung nicht unterstützt- entgegen Ihrer woanders gestellten Forderung: bitte mal einfach den anderen zuhören!- umgedeutet und fürs eigene Argumentationsarsenal zweckentfremdet wird.

        Wie schon Roxy sehr zu Recht bemerkt hat, hätten wir keine Elektrizität zur Verfügung wären „Eulen“ natürlichen Gegebenheiten ausgesetzt. Irgendwie scheint mir da schon ein bisschen das Gleichgewicht verloren gegangen zu sein.

    • Röschu sagt:

      „“Dann hat man ja dann gar nix mehr vom Tag…!”“
      Das ist Unsinn und liegt mMn in erster Linie an den festgefahrenen Strukturen unserer Gesellschaft. Man vergleiche:
      – A) Schule 7 – 15 Uhr, Freizeit 15 – 22 Uhr, Schlaf 22 – 7 Uhr
      – B) Schule 10 – 18 Uhr, Freizeit 18 – 1 Uhr, Schlaf 1 – 10 Uhr
      Die Verhältnisse bleiben bei A und B gleich. Modell B ist aber gesellschaftlich nicht akzeptiert. Daher leiden Menschen wie ich, die natürlicher Weise Modell B leben würden, unter der „Diktatur der Frühaufsteher“.

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: Den hellen Tag verschlafen und dafür bis in alle Nacht aufbleiben (bzw. die Freizeit in der Dunkelheit verbringen) halte ich jetzt nicht unbedingt für natürlich oder mehrheitsfähig. Aber mein Bruder beispielsweise lebt genau so. Und verzichtet dabei z.B. auf Vereinsangebote, viele soziale Kontakte, usw.
        Übrigens dauert die Schule heute schon auch mal bis nach 17 Uhr, entsprechend mit Start um 10 Uhr bis gegen 20 Uhr…

      • Carolina sagt:

        Tja, Röschu (und auch Holler), was genau schlagen Sie denn vor? Eine ‚Diktatur der Spätaufsteher‘? Ist es nicht eins der Dinge, die wir unseren Kinder nun mal leider ‚beibringen‘ müssen: dass das Leben nicht nur Spiel und Ausschlafen und Komfort bedeutet? Genau dasselbe würde ja wohl auch geschehen, wenn, z.B., die Schulen erst um 9.00 beginnen würden…… (in meiner Heimat und meiner Kindheit war das übrigens so, aber wir sind eben dann auch erst um 5 nach Hause gekommen!).

      • 13 sagt:

        @ Carolina
        Warum wird ausschlafen (und spätes Aufbleiben) als „Komfort“ bezeichnet und ein frühes ins Bett gehen und frühes Aufstehen nicht?

  • Rachel Tanner sagt:

    Damit Sie mich richtig verstehen, ich bin auch für einen späteren Schulstart. Was allerdings Blödsinn ist, dass die Jugendlichen so dringend ihren Schlaf brauchen. Im Teenageralter verfügen wir über das stabilste Immunsystem überhaupt. Nie wieder im späteren Leben und auch nicht davor werden wir wieder so ein robustes Immunsystem haben. Deshalb können Jugendliche auch ohne Probleme mit weniger Schlaf auskommen. Im Übrigen kann man Schlaf auch nachholen, z.B. am Wochenende. Der Körper holt sich sowieso, was er braucht. Also, Jugendliche kann man getrost morgens früh aus dem Bett holen, egal wie lange oder wie kurz sie dort lagen. Ihr Immunsystem könnte Berge versetzten.

    • Esther Villa sagt:

      @Rachel : stimmt nicht ! Jugendliche brauchen viel Schlaf, der Körper erlebt viele aenderungen. Kein seriöser Arzt würde sie verteidigen.

  • Independent sagt:

    Tja was soll ich sagen – wäre wohl einfacher wenn nicht noch Snapchat, Instagram und Gruppenchats bis morgens um 1 bearbeitet werden, dann wären die 9 Stunden Schlaf nämlich auch kein Problem. Aber auch dann werden die Teenies noch Müde sein. Ich finde es auf jeden Fall Richtig dass die Schule früh beginnt und auch schon um 07:25 Uhr auf Qualität geachtet wird. Ok, es darf durchaus darüber debattiert werden ob um 07:25 Uhr gleich eine Arbeit ansehen muss, einverstanden. Aber ansonsten: Soll früher schlafen gehen wer am Morgen ein Muffel/Zombie ist – das Gleiche gilt übrigens auch für die Erwachsenen unter uns. Wer um 09:00 Uhr noch nicht ansprechbar ist der macht was falsch….

    • Brunhild Steiner sagt:

      gut auf den Punkt gebracht.

    • Röschu sagt:

      Wenn ich meinen natürlichen Schlafrhythmus auslebe (sprich ins Bett wenn müde, aufstehen ohne Wecker), dann schlafe ich von ca. 3.00 Uhr bis 10.00 Uhr. Diese 7 Stunden reichen mir aus um fit durch den Tag zu kommen. Weshalb sollte ich mir nun von Menschen wie Ihnen vorschreiben lassen, wann genau ich diese 7 Stunden zu schlafen habe? Genau das meint der Autor eben wenn er von einer Diktatur der Frühaufsteher schreibt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Röschu
        naja, wie soll denn eine Gesellschaft Ihrer Ansicht nach funktionieren/aufgesetzt sein wenn fixe Stundenplanungen, die sich ja ihrerseits ebenfalls in andere Planungen eingliedern müssen, so negativ definiert ist?

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: So gesehen ist allerdings jede fixe Zeit für die grosse Mehrheit ein Diktat wider Willen. Was wäre denn eine mögliche Lösung?

      • Röschu sagt:

        „So gesehen ist allerdings jede fixe Zeit für die grosse Mehrheit ein Diktat wider Willen.“
        Ja, vielfach kann aber jeder selbst entscheiden ein Angebot zur vorgeschriebenen Zeit wahrzunehmen oder eben nicht. Problematisch wird es nur dort, wo die Teilnahme obligatorisch ist.
        .
        „Was wäre denn eine mögliche Lösung?“ / „wie soll denn eine Gesellschaft Ihrer Ansicht nach funktionieren…“
        Gelebte – und nicht nur auf dem Papier vorhandene – Gleitzeit.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Röschu

        Gleitzeit in der Schule????

      • Röschu sagt:

        „Gleitzeit in der Schule????“
        Ja, ich erachte dies als absolut möglich. Gleichzeitig bin ich mir aber bewusst, dass dafür in vielen Dingen ein Wegkommen von der Schule, wie sie heute ist, notwendig wäre (keine fixen Klassen, keine fix zugeteilten Lehrer*innen, mehr individuelle Arbeiten, weniger Präsenzunterricht,…)

      • Röschu sagt:

        Danke für den Link, 13.
        Kannte ich noch gar nicht, bestärkt mich aber in meiner Meinung, dass ein solches Modell durchaus möglich wäre.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ein System, das auf die Nutzung von Freistunden und ausfallenden Stunden basiert. Also Stunden, die nach Stundenplan einfach frei sind, mitten am Tag. Aus stundenplantechnischen Gründen.
        So etwas ist bei uns unüblich.
        Dazu kommt die starke Flexibilisierung des Unterrichts, in dem 10 Wochenlektionen offenbar selbstbestimmt ablaufen. Also gewählt werden kann, bei welchem Lehrer und welchem Fach man gerade arbeiten möchte.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Es ist ein Gymnasium. Da gibt es durchaus auch Freistunden, die oftmals fürs Lernen genutzt werden.
        Aber gerade heute mit Wochenplänen und selbständigen Lernen wäre es auch auf unterer Stufe durchaus möglich. Ob nun alle in der ersten Stunde an ihrem Mathe- und in der zweiten an ihrem Deutschplan arbeiten oder ob die Hälfte es umgekehrt macht, spielt ja nicht so eine grosse Rolle. Auch nicht organisatorisch. Eine Flexibilisierung des Unterrichts ist ja auch heute gang und gäbe, einfach eher von den Lehrpersonen. Auch ist es heute nicht unüblich, dass Pausen (ausser die grosse) flexibel gemacht werden, dass Klassen geteilt werden und anders zusammengesetzt, Parallelklassen zusammenarbeiten etc.

      • 13 sagt:

        Mein letzter Schulbesuch bei einer 3./4.-Mischklasse.
        1. Stunde: nach Stundenplan Mathe. Die Klasse wurde in drei Gruppen à je 8 SuS geteilt. Eine Gruppe (gemischt) arbeitete selbständig an ihrem Plan, einer (4. Klässler) wurde von der KLP ein neues Thema erklärt, die dritte (3. Klässler) haben mit einer zweiten LP Übungen gemacht.
        2. Stunde: nach Stundenplan deutsch. Man entschied sich nochmals eine Mathestunde anzuhängen und dafür am Nachmittag eine Doppellektion Deutsch zu machen. Es übten alle zusammen Schnellrechnen an den Laptops.
        3. & 4. Stunde: Die nächsten zwei Stunden gingen die 4.-Klässler ins Franz, die 3.-Klässler ins TTG, jeweils mit den 3. resp. 4.-Klässlern der Parallelklasse.
        Das ist schon heute ein ganz gewöhnlicher Morgen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ok, ich gebe zu, unter diesen Umständen ist es möglich. Aber es gibt schon einen Grund, warum Wochenpläne und selbstständiges Lernen umstritten sind, ebenso wie jahrgangsübergreifender Unterricht (das Argumentarium dazu habe ich ein anderes Mal geliefert). In Zürich wurde auch die Grundstufe von der Bevölkerung abgelehnt.
        Aber wenn man das weiterdenkt und konsequent zu Ende führt, gibt es keinen Grund mehr, überhaupt Anwesenheit zu verlangen und die Lektionenzahl vorzugeben.
        PS: Können die Schüler mit Gleitzeit eigentlich nur wählen, ob sie später kommen wollen, oder dürfen sie auch eine Lektion früher heim?

      • 13 sagt:

        Grundsätzlich ja. Eigentlich würden ja die Prüfungen als Pflicht genügen, das Angebot, dies in der Schule zu erlernen, könnte als Angebot bestehen bleiben. ABER ein solches System würde natürlich nur für Kinder funktionieren, die zu Hause die notwendige Unterstützung haben, so dass die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder entweder a) trotz „Freiwilligkeit“ in die Schule gehen oder b) zu Hause die Sachen wirklich lernen. Da das nicht alle haben, und da müssen wir uns nichts vormachen, geht das nicht. Ich bin zwar von eigenen Lernen mit internistischer Motivation überzeugt, aber dieses bedingt ein Angebot, das ist klar.
        In Holland gibt es eine Privatschule, wo einfach das Jahressoll an besuchten Lektionen erfüllt werden muss. Sie haben Gleitzeiten und freie Ferienwahl. Es geht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Der Punkt ist ja, dass die meisten Schülerinnen und Schüler bereits mit Wochenplan völlig überfordert sind.
        Aber mein Punkt war eigentlich, dass konsequent weitergedacht nicht die Anzahl in der Schule verbrachter Lektionen massgebend sein sollte, sondern das Erreichen bestimmter Lernziele. Und ja, ganz am Schluss steht natürlich die Freiwilligkeit der Schule an sich, wenn man all die guten Vorschläge zu Ende denkt.
        Interessanterweise will das dann aber doch (fast) niemand.
        Auch hier wieder: Wenn wir schon der Meinung sind, die Schülerinnen und Schüler müssten eine bestimmte Anzahl Lektionen in der Schule verbringen, und einen bestimmten Lernstoff bewältigen, warum dann so tun, als ob sie es ausschliesslich freiwillig und selbstbestimmt tun könnten? Wenn es nicht so ist?

    • Tina sagt:

      Diktatur der Frühaufsteher, tatsächlich? Man lese obiges Post und – q.e.d.
      Übrigens: Früh ins Bett heisst nicht automatisch, dass man dann auch einschlafen kann… schon mal überlegt? Aber eben, nur wer gerne, leicht und fröhlich früh aufsteht, taugt etwas! Wirklich? Meine Kolleginnen haben auf die Diplomprüfung von 8-18 Uhr gelernt. Ich von 14-24 Uhr (aufstehen um 12 Uhr). Ich hatte die besten Noten. Also: Geht später ins Bett und steht später auf! Wer um Mitternacht nicht mehr leistungsfähig ist, macht etwas falsch!

    • Leo Schmidli sagt:

      Vielleicht einfach mal versuchen, die Position der Gegenseite einzunehmen? Ich finde es abgehoben (nett formuliert) über Menschen zu urteilen, die „um 9 Uhr noch nicht ansprechbar“ sind. Vielleicht sind diese Leute aber nach 24 Uhr noch aktiv und produktiv. Erlauben diese Menschen sich ein Urteil über die Frühaufsteher, die schon um 21 Uhr müde sind? Machen die auch etwas falsch?
      Aber heutzutage gilt ja: So wie ich es mache, macht man es richtig! Alles andere kann entsprechend nur falsch sein und man muss gar nicht versuchen Verständnis dafür aufzubringen.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.