Reden Sie auch mal mit doofen Goofen!
«Du, ich weiss, man sagt das eigentlich nicht, aber der Joël ist so ein richtiges Arschlochkind.» Könnte dieser Satz von Ihnen stammen? Sind Sie hinter vorgehaltener Hand, auch mal unverblümt ehrlich? «Ist doch wahr, dieser blöde Joël!»
Wenn ja, dann gilt der folgende Appell Ihnen: Seien Sie nett zu anderen Kindern. Nicht, dass mich das Wort «Arschlochkind» an sich stören würde, ich bin da sehr unsensibel. Hier: Arschlochkind, lalala, Arschlochkind. Sehen Sie.
Das Problem liegt woanders: Sie kennen Joël nicht wirklich und fällen ein Urteil über ihn. Das machen wir schon bei Erwachsenen ständig, aber bei Kindern sollten wir uns etwas zusammenreissen.
Was denken andere Eltern über Ihr Kind?
Viele Eltern betrachten ihre eigene Brut als Musterbeispiel der Schöpfung: «Lea-Marihuana ist uns ja auch wirklich sehr toll gelungen.» Manche sind richtig stolz darauf, alle anderen Kinder doof zu finden. Doch das ist eine äusserst hormonell getriebene Sichtweise.
Nun ist es natürlich so, dass Joëls Eltern Ihre Lea-Marihuana auch ganz schrecklich nervig finden. Wo liegt denn die Wahrheit? Verhält es sich wie mit Schrödingers Katze: Ihr Kind ist gleichzeitig blöd und nicht blöd? Oder – oha – sind vielleicht einfach die meisten Kinder ganz okay?
Kinder doof finden ist zu einfach
Sie können das leicht rausfinden, indem Sie mit den Kindern sprechen, denen Sie begegnen. Jahaa, das klingt offensichtlich. Aber ich stelle in meinen aufwendigen Feldforschungen immer wieder fest, dass viele Eltern nicht mit anderen Kindern reden. Manche nicht einmal mit den Freunden ihrer Kinder. Und ich meine jetzt nicht «Hallo Maximilian Jason», oder «Jaja, toll, jetzt möchte ich aber wieder mit deinem Mami reden».
Ich verstehe ja, der Mensch urteilt von Natur aus gerne. Mir ergeht es selbstverständlich gleich. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Ihnen diesen Vortrag halte. Vor sieben Wochen kam der Brecht in die Schule und hatte plötzlich dreissig kleine Kolleginnen und Kollegen. Ein paar schienen ganz nett zu sein, manche waren mir nicht sonderlich sympathisch. Aber ihre Eltern schienen sie trotzdem lieb zu haben.
Es wäre einfach gewesen, diese Kinder einfach doof zu finden, aber wem ist damit gedient? Inzwischen kenne ich die Kinder besser, denn ich habe mit fast allen geredet. Und ich mag sie. Ausnahmslos.
Sporttag schlägt Managementseminar
Will ich sagen, dass sie sich einem scheuen Kind aufdrängen müssen, um mit ihm über John Locke zu sinnieren? Natürlich nicht. Es reicht, wenn Sie offen für Kontakt sind: Begrüssen Sie andere Kinder freundlich. Achten Sie auf Zeichen von Interesse. Geben Sie Antwort, stellen Sie Fragen, machen Sie Witze, lachen Sie mit. Gehen Sie ruhig noch einen Schritt weiter: Melden Sie sich freiwillig als Lausonkel an Ihrer Schule oder begleiten Sie eine Klasse auf das Schulreisli. Sie werden dabei erleben, wie grossartig auch fremde Kinder sind. Jedes auf seine Art.
Sie werden aber auch Ihren persönlichen Horizont erweitern, viel lernen und dabei Spass haben. Als Faustregel gilt: Eine ganztägige Mitarbeit am Sporttag ersetzt etwa drei Managementseminare und fünf persönliche Coachings.
Vielleicht geht es ja auch um etwas Grösseres: Dass wir uns über den menschlichen Trieb stellen, immer das Negative zu suchen. Beginnen Sie im Kleinen. Reden Sie einfach mal mit Joël, und Sie werden sehen: Arschlochkinder gibt es nicht.
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45 Kommentare zu «Reden Sie auch mal mit doofen Goofen!»
Guten Morgen Herr Tschannen,
sind Sie schon wieder wach?
Ich fand ihren Appell ebenfalls sehr schön und inspirierend. Ich habe in der Kinderkirche die gleichen Erfahrungen gemacht. Schön war auch, zu erleben, wie sich die Kids und das Verhältnis zu ihnen im Lauf der Zeit entwickelt hat.
Ja, hellwach. Danke für den Erfahrungsbericht.
Mal eine erfreuliche Kommentarspalte. Ohne Beleidigungen, ohne Hass und ohne gemeine Herabsetzungen — ganz ohne Arschlöcher! Und das unter Erwachsenen…. wirklich erstaunlich.
Und das war ein sehr schönes Schlusswort. Vielen Dank und von meiner Seite gute Nacht allerseits.
Genau! Es tut mir jedesmal für die Kinder leid, wenn wieder Erwachsene deren Verhalten als „nicht normal“ ansehen, oder froh sind, wenn die eigenen Kinder nicht zu viel Kontakt mit bestimmten anderen Kindern haben. Da meine eigenen manchmal auch ein AK-Verhalten an den Tag legen, bin ich da viel offener bei anderen Kindern geworden, und fälle nicht so schnell ein Urteil. Alle Kinder haben ihre nervigen Seiten, aber sie zeigen es nicht überall.
Schön wär’s. Ich arbeitete in der Schulverwaltung. Da kam es vor, dass ich gelegentlich in Schulen ging und auf dem Weg dorthin oder schon im Schulhaus Kinder traf, die ich nach dem Weg oder dem Lehrerzimmer fragte. Achtung: heutigentags ist das verboten! Die Gewaltprävention lehrt sie, dass sie mit niemandem sprechen dürfen. Und das haben sie auch geantwortet und sind weggelaufen. Merke: Gespräche mit Kindern gehen nur, wenn deren Eltern anwesend sind. Sehr schade, aber die Welt ist heute so.
Hmm, ich glaube nicht, dass das überall so absolut gelehrt wird. Man kann schon auch ohne Eltern mit Kindern reden, aber es braucht einen gewissen Kontext, der für das Kind nachvollziehbar ist.
mir fällt immer wieder auf, wie sogar sonst besonders freundliche erwachsene gegenüber kindern einen unfreundlichen umgang hinlegen, wenn es sich um nicht mehr so kleine jungs handelt, die auf den ersten blick nicht (mehr?) so herzig sind.
da muss man sich ja nicht wundern, wenn die einen schon so angucken.
bei mädchen fällt mir das jedenfalls nicht so auf, aber die nicht mehr so kleinen jungs sind einem halt schnell unsympatisch wenn sie etwas unbeholfen sind, vielleicht auch etwas unelegant, sich nicht so rührend ausdrücken.
ich finde nun auch nicht dass man sich vornehmen muss, fremde kinder zu lieben, aber etwas wärme rüberwachsenlassen kann bewirken dass die nicht so sympatischen kinder plötzlich ganz anders auf einen wirken.
wen wunderts, nichtwahr 😉
Ich habe heute zwei ca. 9-jährige Jungs an der Coop-Kasse gesichtet, eindeutig noch im Herzig-Modus. Unterhalten haben sie sich in der Art von Lebemännern. Das gipfelte in der Aussage des einen, als es darum ging, wer zuerst drankommt: „Alter vor Schönheit“, meinte der kleine Blonde. „Du bis älter als ich, ich bin schöner.“ Und klar, sie sprachen nicht Dialekt. In der Schlange dachte sichtlich so mancher „AK“. Ich fand die beiden hinreissend.
jöööö 🙂
die können ja gar nichts dafür, die haben wohl eltern, die in dem ton sprechen ;-). so leicht wird man dann abgestempelt. das sind sicher martin freys söhne. die sagen dann auch „mit verlaub“ und solche komischen sachen ;-))))
Off-topic, aber Sie haben damit angefangen: ich nehme an, Lausonkel ist das männliche Aequivalent zu Laustante, aber: müssen die nicht irgendwie qualifiziert sein? Kann da jede Mutter/jeder Vater antreten? Würde mich echt interessieren, denn ich habe bisher weder das eine oder andere jemals gesehen……
Die Chefin der Task Force Laus ist Friseurin und hat bestimmt noch weitere Qualifikationen. Wir ordinären Laustanten und Lausonkel ohne Weisungsbefugnis arbeiten nach Anweisung. Es ist ja nicht gerade Rocket Science, wie der Angelsachse sagt.
@Tschannen
Ich bin zwar nicht Lehrer und wohl hoffnungslos altmodisch, aber ich muss trotzdem fragen, heisst es nicht korrekterweise „Friseuse“?
Nebenbei, es gibt tatsächlich eidgenössisch diplomierte Ausbildungsgänge für Laustanten und -onkel, Fachgesellschaft inklusive:
http://www.sgkf.ch/index.php/
Nur so von wegen „nicht gerade Rocket Science“ 😀
Nein, es heisst Friseurin.
Gut möglich, dass die Chefin der SGKF angehört und intensive Schulungen absolviert hat. Freiwillige Assistenzlausonkel aus der Elternschaft werden natürlich auch fachkundig instruiert, müssen aber keinen Master in Lausologie haben.
Ach die hochkomplex einfache Welt von LINGG. Ihr seit zu beneiden ! Ich teile niemanden in Arschlöcher und Nichtarschlöcher. Gelegentlich eines zu sein ist Menschlich.
Was ist LINGG?
Normalerweise bin ich fast immer mit Ihnen einig Herr Tschannen, aber beim letzten Satz widerspreche ich. Es gibt Arschlochkinder, ob das nun politisch korrekt (formuliert) ist Hin oder Her. Und ja ich rede durchaus mit solchen zum Teil sogar seit Jahre da u.a. in unmittelbarer Nachbarschaft lebend. Was nun? 😉
Wegziehen, aus der miesen Gegend.
Schöner Beitrag, merci. Und wie habe ich gelacht bei “ Eine ganztägige Mitarbeit am Sporttag ersetzt etwa drei Managementseminare und fünf persönliche Coachings.“ So kommt es mir nämlich sehr oft vor.
Ich würde noch anfügen: „Ein Kindergeburtstag ersetzt den dreitägigen Führungsworkshop. „
„Ein Kindergeburtstag ersetzt den dreitägigen Führungsworkshop. „
Allerdings! 🙂
Haha, kommt drauf an! Manchmal folgen auf einen Kindergeburtstag mindestens 5 Coachings ;-)))
Wie wahr, wie wahr. 😉
Da fällt mir wieder diese grandiose Satz von Juncker (bzw. seinen Ghostwritern) ein, an Trump gerichtet wegen dem Handelsstreit, er gilt genauso für die Kinder Anderer oder sonstige „Fremde“:
Wir müssen miteinander reden, nicht übereinander.
Ich nehme einmal an, dass Markus Tschannen seine männliche Erfahrung hier beschreibt. Er hat völlig recht. Fremde Kinder sind normalerweise ok, das kann ich nur bestätigen. Warum reden wir (Männer) nicht mit ihnen? Schauen sie sich die Rechtspraxis bei härteren Scheidungsfällen an. Dann wissen sie warum! Mann begibt sich doch nicht naiv in höchst gefährliche Situationen.
Verstehe ich nicht, aber ich schaue mir tatsächlich keine Scheidungsfälle an.
Ansonsten: Dass sie nur mit den eigenen Kindern reden und andere Kinder weitgehend ignorieren oder unbekannterweise über sie urteilen, kommt in meiner Erfahrung bei Müttern genauso oft vor wie bei Vätern.
meine güte külling! als vater hast du ein million möglichkeiten mit kindern zu sprechen die nicht deine eigenen sind, ohne irgendwas zu riskieren. als kinderlose person braucht man natürlich nicht mit langem mantel um spielplätze zu schleichen 😉
Herr Külling, hier vermengen Sie aber ganz schön ein paar Dinge, die nichts miteinander zu tun haben. Glauben Sie mir, Sie begeben sich auch als Mann „nicht naiv in höchst gefährliche Situationen“, wenn Sie ein Kind ansprechen. Auch wenn es, zumindest bei fremden Kindern, immer auch etwas auf das wann und wie ankommt. Sie müssen Ihre Charmeoffensive ja nicht gerade dann starten, wenn Sie neben einem fremden Kind am öffentlichen Männerpissoir stehen, während der Vater vor der Türe gebliegen ist.
Ansonsten, geben Sie sich einen Ruck, springen Sie über Ihren Schatten, es lohnt sich.
„…und fällen ein Urteil über ihn. Das machen wir schon bei Erwachsenen ständig, aber bei Kindern sollten wir uns etwas zusammenreissen.“
Habe mich ertappt gefühlt. 😉
Danke für den Artikel und für die Anregung, das eigene Handeln mal wieder zu überdenken.
Guter Text, mit einer schönen Aussage:
„Vielleicht geht es ja auch um etwas Grösseres: Dass wir uns über den menschlichen Trieb stellen, immer das Negative zu suchen. Beginnen Sie im Kleinen.“
Das gilt aber für alle Altersgruppen. Es lohnt sich zudem auch, sich zb mit alten Menschen vorbehaltlos und interessiert auseinander zusetzen. Man wird nicht selten positiv überrascht sein.
Aber, so leid es mir tut: Arschlochkinder gibt es trotzdem. Arschlocheltern gibt es schliesslich auch.
Ich bin kein Psychologe, vermute aber, dass arschlochiges Verhalten meist aus Unsicherheit oder mangelndem Selbstwert rührt. Im dem Sinne: Es mag Arschlochkinder geben, aber sie haben unsere Liebe noch viel mehr nötig.
Wir hatten das Thema in verwandter Form vor ein paar Tagen. Meine These ist ja, Kinder sind weitgehend das Produkt ihrer Eltern, wenn etwas richtig schief geht, wohl zu >90%. Das gilt ein Stück weit sicher auch für die heute thematisierte Kategorie. Daher lohnt es sich sehr, um Ihren Ball Herr Tschannen aufzunehmen, auf diese Kinder unvoreingenommen einzugehen.
Aber man muss irgendwann auch die Grenzen der eigenen Möglichkeiten erkennen. Alles andere wäre etwas blauäugig.
Da stimme ich mit Tschannen überein. Kein Mensch ist aus Zufall geworden, wie er ist.
Diese Erkenntnis hilft einmal mir selbst, dass ich selbst emotional ruhig bleiben kann und nicht selbst Teil eines Negativstrudels werde.
Natürlich können wir nicht jedem helfen, nicht jeden „gesund-lieben“, dieser Illusion darf man sich nicht hingeben. Dennoch hilft es ungemein, dass es wenigstens nicht eskaliert.
Das sagen wir auch unseren Kindern, wenn sie uns von den Arschlöchern ihrer Schule berichten.
Die Arschloch-Schublade entmenschlicht. Mit diesem Blick zementiert man nur die Verhältnisse und man wird selbst unmenschlicher. Freundlich reden, Interesse zeigen, ist immer gut. (Nicht, dass ich das immer tun würde, aber jedesmal wenn ich es tue, denke ich: man sollte es öfter tun.)
Nö Herr Tschannen, ich begegne AKs durchaus mit Respekt, aber LIEBEN muss ich sie keineswegs. Wieso auch?
Müssen nicht, aber versuchen Sie es. Sie können das bestimmt.
Es gibt ja noch einen anderen Aspekt: DAS AL-Kind in der Schule meines Sohnes ist – wenn ich meinen guten Tag habe – tatsächlich ein ganz aufgewecktes Bürschlein, er scheint kreativ zu sein und kann sehr, sehr charmant sein. Manchmal spreche ich tatsächlich mit ihm, ja, ich mag ihn eigentlich, weil ich ja als Erwachsene genau weiss (öh, wissen sollte!), dass jeder Mensch viele unterschiedliche Facetten hat und dass die meisten von ihrer oft nicht so tollen Umgebung geprägt werden, aber da habe ich die Rechung ohne meinen Sohn gemacht: er sieht nämlich Facetten, die er für völlig asozial hält und meint, das AL würde mich und die Lehrer und anderen Eltern ‚einwickeln‘. Er kann kaum begreifen, dass ich ihn und seine Sichtweise immer versuche zu relativieren! Ein Aspekt, oder?
@RoXy
Das ist für mich kein Widerspruch.
@Carolina
Interessanter Punkt; nur ist es ja möglich dass Ihr Sohn durchaus richtig liegt. Jeder Mensch hat verschiedene Facetten, aber vielleicht sieht Ihr Sohn auch die Facetten, die er mehr wahrnimmt, und die ihn ggf. auch mehr tangieren. Sie wiederum haben eine völlig andere Perspektive, und dass Sie als nicht gleichaltrige Person deswegen nicht zwingend unvoreingenommener sind, wäre zumindest theoretisch ja auch möglich, nicht?
Die meisten Wahrnehmungen sind letztendlich eine Frage der Perspektive.
Kinder sind wohl tendenziell eher schwarz-weiss, und sehen nicht immer das gesamte Bild. Aber sie sind nicht selten objektiver, authentischer als Erwachsene. In meinen Augen ist es oft ein Fehler, in solchen Dingen nicht auf sie zu hören.
@Frey: Ich stimme Ihnen nur bedingt zu. Eltern können die Entwicklungsrichtung ihrer Kinder beeinflussen, aber nicht steuern. Es ist schliesslich kein Wunschkonzert. Bei meinen Kindern waren die wesentlichen Charakterzüge bereits mit der Geburt erkennbar. Das ist der Rahmen, der vorgegeben ist. Das betrifft motorische, aber auch geistige Talente.
Unsere Tochter kam locker auf jeden Baum, ist regelrecht hochgeflogen. Unser Sohn hat es nicht einmal auf den niedrigsten Ast geschafft.
Er ist sehr sensibel und empathisch. Sie voller Energie und Tatendrang.
Sie sind Zwillinge, wachsen also unter identischen Voraussetzungen auf.
MF: Das sind exakt meine Gedanken! Es ist mir auch bewusst, dass dieses Schwarz-Weiss-Denken erst später aufgegeben wird (wenn überhaupt!), daher finde ich es manchmal schwierig, meinen Sohn, der eigentlich eher der ernsthafte, abgeklärte Typ ist (zumindest daheim 😉 nicht zu enttäuschen – und das tue ich, wenn ich sozusagen seine Einschätzung bezweifle. Allerdings respektiere ich seine Art, mit diesem AL-Kind umzugehen, denn er hat im Laufe der Primarschuljahre eine Art Stillhalteabkommen mit ihm geschlossen, was mich immer beeindruckt hat. Das sage ich ihm auch, aber ich finde eben schon, dass man auch Kindern sagen kann, dass menschliches Verhalten nicht in Stein gehauen ist; dass Menschen sich ändern können und dürfen und das man mit seiner Haltung manchmal dazu beitragen kann.
Das ist m. E. kein Widerspruch, Herr Schmidli.
„Eltern können die Entwicklungsrichtung ihrer Kinder beeinflussen, aber nicht steuern.“
Sehr einverstanden, vieles ist ja auch genetisch determiniert, die individuelle Bandbreite enorm. Nur sprach ich von relevanten Fehlentwicklungen, nicht von varianten Normentwicklungen. Bei Fehlentwicklungen sind die Einflüsse des Umfeldes viel massgebender als bei all dem was Sie anschaulich beschreiben.
Apropos, die Zwillingsforschung ist ein sehr spannendes Thema. Dass Ihre Zwillinge unter identischen Voraussetzungen aufwachsen, wage ich trotzdem leise zu bezweifeln, ohne Ihnen irgendwie zu nahe treten zu wollen.
„Sie kennen Joël nicht wirklich“. Das stimmt. Aber Sie, Herr Tschannen, kennen Ihre Leser aber nicht wirklich. Und damit tun Sie genau das, was Sie im Text kritisieren. Also seien Sie freundlich zu Ihren Lesern und nehmen Sie von ihnen das Beste an.
Klar alles tolle Menschen. Ich verurteile ja niemandes Charakter. Wenn überhaupt, dann kritisiere ich höchstens ein Fehlverhalten. Das würde ich bei Kindern ja auch tun. Ich bin nicht der liebe Onkel, der alles durchgehen lässt.
Und was falsch ist bestimmen Sie ?? Oha…..
Teilweise. Sie nicht?
Nachgedacht und – Ja natürlich – schliesslich bin ich das Mass aller Dinge. lol
So geht es uns doch allen.