Matura für alle?

Wozu in die Schule? Bei der Bildung dürfen wir nicht allein auf Freiwilligkeit zählen. (Foto: Heidi/Constantin Film)

In seinem neuen Buch «Matura für alle!» plädiert der Gymnasiallehrer und Bildungsjournalist Andreas Pfister für 18 obligatorische Schuljahre mit einem Matura-Abschluss.

Das irritiert auf den ersten Blick. Doch schon im Einstieg differenziert der Autor seine Forderung. Gemeint ist nicht, dass alle fortan die klassische Matura erpauken sollen. Mitgemeint sind auch die Fach- und Berufsmaturitäten.

Anders würde die Forderung auch gar keinen Sinn ergeben. Selbst wenn die meisten Eltern – meist aus wohlgemeinter Angst um die Zukunft ihrer Kinder – das nicht hören wollen: Es gibt viele Kinder, die nicht an ein Gymnasium gehören, sich dort nicht wohlfühlen. Wer das ausspricht, wir rasch als elitär abgestempelt. Das ändert jedoch wenig an der Realität. Schon jetzt leiden viele Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien darunter, dass ihre Eltern ihnen die Schulbank verordnet haben, weil es vermeintlich gut für sie sei. Dabei wären sie wesentlich glücklicher, sich statt mit Klassikern, Mitose und Trigonometrie mit etwas Praktischem, Handfestem auseinandersetzen zu dürfen. Elitär ist in dieser Frage lediglich die Vorstellung, dass eine gymnasiale Ausbildung mehr Wert habe als eine andere.

Kampf dem Geissenpetersyndrom

Die Forderung nach einer Matura für alle macht dennoch durchaus Sinn. Zumindest wenn sie so gemeint ist, wie Pfister sie versteht. Seine Argumente sind stichhaltig und sauber dargelegt: Wenn die Kinder in der Schweiz möglichst chancengleich mit dem Markt mithalten wollen, brauchen sie mehr Bildung. Und damit sie auch tatsächlich dazu kommen, reicht Freiwilligkeit eben nur bedingt. Pfister spricht vom Geissenpetersyndrom, in Anlehnung an Heidis Freund, der weder lesen noch schreiben konnte und wollte. Wozu auch? Und genau auf diese letzte Frage gibt Pfister eine Antwort: Weil es nötig ist und zudem auch in humanistischem Sinn dem Selbstbewusstsein der Kinder guttut.

Andreas Pfister: Matura für alle. (Arisverlag)

Bei näherem Betrachten ist die Forderung also nicht mehr so spektakulär, sondern schlicht berechtigt. Und theoretisch machbar, auch für eher praxisorientierte Kinder. Sie sollen nämlich laut Pfister nicht die ganzen 18 Jahre die Schulbank drücken, sondern auf Wunsch lediglich begleitend zu ihrer Lehre – was sie ja bereits heute de facto tun, allerdings ohne einen maturitätsequivalenten Abschuss. Den erreiche laut dem Autor heute nicht einmal die Hälfte der Jugendlichen.

Der fatale Fehler der Schweiz

Pfister führt an, welche Folgen das hat. Wohlgemerkt nicht nur für die einzelnen Kinder, sondern für die Gesellschaft als Ganzes. Aufgrund des derzeitig latenten Mangels an Fachkräften muss die Wirtschaft diese importieren. Das hat für sie den Vorteil, dass man nicht für deren Ausbildung aufkommen muss. Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Die Schweiz macht derzeit einen fatalen Fehler: Sie will nicht hinlänglich einsehen, wie kostbar Bildung ist und dass sie nicht leise wegrationalisiert werden darf. Im Gegenteil.

Das Plädoyer für eine Matur für alle ist denn auch vor allem eine Forderung nach mehr Investition in gute Bildung für alle. Allerdings scheint mir der Anspruch des Autors, dass auch mehr Jugendliche eine gymnasiale Maturität erreichen sollen – unter gleichzeitiger Beibehaltung des jetzigen Niveaus – zwar bestechend, aber etwas realitätsfern. Bereits heute sind auch wirklich motivierte Schüler hart gefordert, den Stoff zu bewältigen, der an einem Gymi verlangt wird. Daran, dass alle Kinder das Recht auf beste Bildung haben, und zwar ungeachtet ihre Herkunft und ihres sozialen Hintergrunds, gibt es jedoch nichts zu rütteln.

Gebildete Kinder machen uns konkurrrenzfähig

Aber eben: Das würde bedingen, dass Bildung endlich Chefsache wird. Dass nicht gekürzt und eingespart, sondern massgeblich investiert wird. Oder, plakativ gesagt: Gebildete Kinder bringen einer Gesellschaft mehr als Autobahnteilstücke und neue Kampfjets. Sie machen sich und uns alle konkurrenzfähig.

Daher ist das Buch durchaus lesenswert. Es setzt sich differenziert damit auseinander, was für eine Gesellschaft wir sein wollen und was wir dafür tun müssen. Dabei geht es keineswegs nur um wirtschaftliche Überlegungen. Wer in der Schule lernt, sich kritisch mit Geschichte, Politik und den Mechanismen dahinter auseinanderzusetzen, ist weniger anfällig für Populismus.

Wer nun den logischen Umkehrschluss wagen will: Vielleicht ist ja Letzteres der Grund, warum gewisse politische Kreise sich so wenig dafür engagieren, die Bildung auf den besten Stand zu bringen. Und gerade deshalb braucht es Bücher wie jenes von Pfister, die all diese Gedanken und Mechanismen klar formulieren und die entsprechenden Fakten und Zahlen sammeln und interpretieren.

Weitere Postings, die Sie interessieren könnten: «Tipps, wie man besser lernt» oder «Bloss locker bleiben».

101 Kommentare zu «Matura für alle?»

  • Peter Waldner sagt:

    Ich versuche mal, es ganz einfach auszudrücken: Wer die Matura erreicht hat, beweist mir nur, dass er gut (auswendig) lernen kann. Wer in der Universität studiert hat, beweist mir noch immer „nur“ dasselbe.
    Ob jemand in seinem Beruf „gut“ ist (mit oder ohne Matura, mit oder ohne Bachelor- resp. Master-Abschluss), erweist sich erst in der Praxis.
    Schulabgänger (inkl. jene, die mit dem Master-Titel abgehen) gelangen oft direkt in die Kader von Firmen, insbesondere Grossunternehmen. Eine Fehlentwicklung, weil so zunehmend „Theoretiker“ den Kurs bestimmen.
    Titel und gute Zeugnisse sind letztlich nur „Alibi“ resp. nachträgliche „Entschuldigung“ für Headhunter und Personachefs. Insofern stimmt es schon, dass die „Chancengleichheit“ ohne Matura nicht gewahrt ist

  • Michael Klein sagt:

    Matura fü ralle ? Was ein Schwachsinn. Das aktuelle Schulsystem – grob betrachtet, ist schon sinnvoll.
    Es gibt Menschen mit einem überragenden Intellekt, genauso wie es Menschen gibt, die brennen nicht so helle.
    Die Krux der heutigen Welt ist aber doch, das es für die Schlaueren immer noch Jobs gibt, aber es für die einfacher Gestrickten immer weniger zu tun gibt. Das Schulsystem oder die Abschlüsse werden nicht das Problem der Zukunft sein. Überhaupt eine Arbeitsstelle zu finden, das wird es sein !

  • Michael Sold sagt:

    Wie nachteilig sich so ein Schulsystem bis 18 auswirkt sieht man in Allen Ländern die keine Berufsausbildung sondern „nur“ Studium anbieten bei denen sich niemand mehr die Finger schmutzig machen will und man keinen Handwerker bekommt, sondern nur noch laienhafte Handymen. Wir brauchen keine Sesselfurzer and arbeitslose Akademiker die an Depressionen leiden, sondern gut ausgebildete handwerklich geschickte Menschen die eine Zukunft haben. Wir müssen diese Berufe auch atttaktiv und in der Gesellschaft akzeptieren and nicht von oben herabschauen. Hört endlich Aug von Euren Kindern was zu verlangen was Ihr wolltet.

    • Muttis Liebling sagt:

      Es wird in 20 Jahren keinen einzigen Handwerker mehr geben. So wie es heute bereits viele Handwerke nicht mehr gibt. Es wird in naher Zukunft nie wieder ein Mensch ausser als Hobby ein Ding herstellen oder reparieren.

      Man muss sich lieber fragen, was im Jahr 2018 noch dazu bewegt, sich die Zukunft wie die Fortschreibung der Vergangenheit zu denken. Jeder Erwachsene hat die letzten 20 Jahre miterlebt. Wie kann man da glauben, in weiteren 20 Jahren wäre noch etwas wie heute?

  • ninipini sagt:

    Bildung ist nicht nur theoretischer sondern auch praktischer Natur. Und Lernende die eine Lehre machen ohne Berufsmatur sind keineswegs schlechter gebildet, sie fokussieren sich lediglich mehr auf die praktische anstatt die theoretische Weiterbildung. Es lebe die Vielfalt! Das Bildungssystem Schweiz ist abgesehen von zu hohen Gymnasialquoten hervorragend!

  • Lust sagt:

    Ein Mechaniker verdient nach seiner vierjährigen Lehre wenigerals ein KV-Absolvent nach 3 Lehrjahren, obwohl seine Arbeitszeit länger ist. Lohnmässig sind Bürojobs attraktiver als Handwerkerarbeit. Wäre es umgekehrt, würden nicht alle ins Gymi wollen.

  • H.Trickler sagt:

    Gewisse journalistische Kreise finden bei jedem Thema eine Möglichkeit, gewisse polititische Kreise anzuschwärzen. Aus diesem Grund geht es der Jorunaille so fantastisch gut….

  • Gil Latifa sagt:

    Gute Bildung für Alle führt zu Wohlstand für Alle; Ausbildung ohne Bildung führt zu Wissen ohne Gewissen (Daniel Goeudevert).
    Sehen wir es so: Bildung führt zu mehr Wissen, was wiederum hilft Zusammenhänge zu erkennen und sich selbst eine eigene Gewissens-Meinung zu schaffen.
    Den wer nun mal eine grössere Farbpalette (im Kopf) hat, kann sich seine eigene Meinung besser bilden. Die Welt besteht nun mal nicht nur aus schwarz und weiss (links und rechts). Oder haben sie schon jemals aus schwarz und weiss eine eigene Farbe gemischt?

  • Maier Tom sagt:

    unser Berufsbildungssystem mit der Lehre und danach Weiterbildungen ist sensationell. Jeder der schon ausländische Varianten kennen gelernt hat wird das bestätigen. Es wäre eine Schande wenn wir dies aufs Spiel setzten würden.
    Dass bei uns gesamthaft weniger Uni-Absolventen haben als im Ausland wird tausendmal wett gemacht dass Diese erstens ein sehr hohes Niveau haben und zweitens natürlich durch das enorm hohe Level unserer Berufsleute. Ein Jeder der daran zweifelt sei empfohlen mal mit „Meister“ einen Handwerker zB in einem angelsächsischen Land zu suchen. Lotterie.Mai

  • Markus Ruf sagt:

    Gerade dank der tiefen Maturitätsquote und unserer exzellenten Berufsbidung geht es der Schweiz so gut. Wollen wir mehr Fachkräftemangel und mehr Arbeitslose? Übrigens: Wissen Sie, was ein Akademiker seinen arbeitslosen Kollegen fragt? Mit Mayo oder ohne?

  • Lorena sagt:

    „Wer in der Schule lernt, sich kritisch mit Geschichte, Politik und den Mechanismen dahinter auseinanderzusetzen, ist weniger anfällig für Populismus.“ Sprich: Man soll die Jugendlichen möglichst stark und lange indoktrinieren, dann wählen sie später sicher nie Parteien, die dem linken Mainstream nicht genehm sind.

    • Roberto sagt:

      Meinten Sie das satirisch?
      – „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand (Arthur Schopenhauer). – Indoktrinieren deutet ja auf Totalitarismus hin (im gegensatz zum freien Denken). Der Staat stellt Bildungsangebote zur Verfügung, zwingt aber niemanden dazu. Das wäre humanistisch, und eben nicht etatistisch. Menschen sind von ihrere Natur her (genetischer und sozialer Zufall) – verschieden (begabt).

  • Sacha Meier sagt:

    Warum nicht gerade Sekundarschülern einen einjährigen Turbo-Maturitätslehrgang abgeben und an den Universitäten und Hochschulen einen zweisemestrigen Alcubierre-Drive Master anbieten? Wir leben nun einmal in einer modernen, postindustriellen Konsumwirtschaftsgesellschaft. Da sind schon die meisten akademischen Titel so ausgehöhlt worden, wie ein Halloween-Kürbis. Jeder Sachbearbeiter benötigt heute einen Master und ein Ökonom ohne DBA (Doctor of Business Administration) bekommt kaum mehr eine gutbezahlte Stelle. So schmunzle ich immer, wenn ich mich als altmodischer ausgesteuerter Ü50 Dipl.El.Ing. mit jungen, Bologna-hochzertifizierten El./Inf.Ing. MSc und PhD unterhalte. Die trauen meist Ihren Augen kaum, wenn ich denen meine alten Vorlesungs-Skripte, Aufgaben und Prüfungen zeige.

  • Carl Blumer sagt:

    Das, für das Frau Andrea Fischer Schulthess plädiert, ist in Frankreich eigentlich realisiert. Etwa 85 % aller Abgänger einer Ausbildung auf der Sekundarstufe II haben irgendein Baccalauréat, also ein Abgangszeugnis, das hierzulande als Matura bezeichnet wird. Nur haben nicht einmal ganz zwei Drittel aller rund 20jährigen überhaupt einen Abschluss auf der Sekundarstufe II; in der CH sind es etwa 90 %, Tiefflieger soll Genf mit etwa 83 % sein.

  • Peter Aletsch sagt:

    Ich vermisse den Ruf nach Selbstverantwortung, nach Selbsteinsatz. Selbstverständlich soll der STAAT für die BESTMÖGLICHE (!) Bildung verantwortlich werden. Aber wer einen Intellektuellen Beruf ergreifen will, kommt nicht umhin, früh damit anzufangen, selber etwa wöchentlich ein Buch zu lesen. Damit werden Lesen UND Schreiben bei Begabung perfektioniert,und breites Wissen erworben. Es geht aber auch ohne, ich habe viele weniger theoretisch Gebildete getroffen mit hoher Begabung in Mechanik, Handwerk, Gestaltung, Software. Angesichts des Erfolgs des dualen Systems und des Misserfolgs des monodischen kommt es mir absurd vor, wieder ‚Alles für Alle‘ zu fordern. Matur für alle. Wohnungen für alle. Asyl für alle. Förderung für alle. Alle in die Schweiz.

  • Nicolaus Busch sagt:

    Spricht denn der Autor des Buches tatsächlich von 18 Jahren Schule, was mir sehr unwahrscheinlich vorkommt, oder eher von Schule bis zum 18. Lebensjahr?

  • sepp z. sagt:

    Ich fände es schon einen Fortschritt, wenn beide Geschlechter ungefähr gleich vertreten sind im Gymnasium. Im Jahr 2018.

    • Sportpapi sagt:

      Warum sollte das so sein?
      Vielleicht gehen Mädchen lieber zur Schule?

    • 13 sagt:

      55% Mädchen im Gymnasium -> „man sollte dringend etwas unternehmen, da Diskriminierung“
      80-90% Männer in Verwaltungsräten, politischen Ämtern etc. -> „eine Geschlechterquote geht gar nicht, diese ist diskriminierend“
      Genau mein Humor…

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Die Unterschiede an den Gymnasien sind noch weit grösser. Im Extremfall, im Kanton Schwyz, sind es offenbar bereits doppelt so viele Mädchen als Jungen. Noch in den 90er Jahren war etwa Gleichstand, und es gibt wenig Grund anzunehmen, dass die Entwicklung breits abgeschlossen ist.
        Eine unglaubliche Entwicklung, die praktisch unbemerkt stattfindet. Zwar diskutieren die Fachleute hin und wieder die Zusammenhänge, ernsthaft fordert aber niemand Veränderungen. Obwohl die Begründungen für die Entwicklung ja auf der Hand liegen. Wenn ich mich an meine Jugendzeit erinnere, als noch viel diskutiert wurde, dass Mädchen in gemischten Klassen zu kurz kommen, dass Mädchen weniger Aufmerksamkeit bekommen, usw.

      • Sportpapi sagt:

        Aber selbstverständlich ist es heute üblich, dass überall, wo Mädchen oder Frauen untervertreten sind, Förderprogramme gestartet werden und es ein riesiges Thema ist, Frauen zu unterstützen und zu motivieren, in diese Bereiche vorzustossen.
        Umgekehrt ist mir kein Fall bekannt.
        Und natürlich ist eine Geschlechterquote diskriminierend, was denn sonst.
        Bereits heute hat es eine Frau in der Politik (und teilweise Wirtschaft) viel einfacher, Karriere zu machen als ein Mann, der das gleiche Rüstzeug mitbringt und sich gleich engagiert. Aber viele bewerben sich nun mal nicht um politische Ämter.
        So oder so: Es ist schon erstaunlich, wie Missstände nur auf die Agenda kommen, wenn es Frauen betrifft. Wie aktuell beim Thema Gewalt.

      • Röschu sagt:

        99% Männer im Militärdienst -> „das ist Whataboutism und gehört hier nicht hin“

      • 13 sagt:

        @ sp
        Nach der Logik bringen ja Frauen ein besseres Rüstzeug mit, da besser ausgebildet. Umso erstaunlicher, wer dann wirklich Karriere macht und mehr verdient. Die vorgeschobene Begründung „sie wollen halt einfach nicht“ ist ein Märchen. Und da verhebt die Argumentation „es soll derjenige die Stelle bekommen, der besser qualifiziert ist“ nicht, wenn Frauen ja besser gebildet sind, aber mehr Männer befördert werden. Bleiben also noch Argumente wie „schwangerschaftsgefährdet“, „sie kann sich wohl nicht durchsetzen“ etc. Nun, ob das nun diskriminierend ist, darf jeder für sich entscheiden.

        @ Röschu
        100% Frauen werden schwanger und bekommen Kinder -> richtig, kein Zusammenhang mit dem Thema

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Die vorgeschobene Begründung „sie wollen halt einfach nicht“ ist ein Märchen.“
        Ach, und für diese Behauptung braucht es keinerlei Begründung? Du sagst also, es interessieren sich z.B. gleich viele Frauen für Politik wie Männer, absolvieren die gleiche Ochsentour in den Parteien, bewerben sich genauso häufig für politische Ämter, usw?.
        Und es wollen im Job genauso viele Frauen Karriere machen wie Männer, und sind damit bereit, auf der ganzen Welt zu leben und Arbeitswochen von 70h+ zu absolvieren?
        „Nach der Logik bringen ja Frauen ein besseres Rüstzeug mit, da besser ausgebildet.“ Nur wählen sie dann halt nicht die erfolgsversprechenden Studienrichtungen. Und die Männer schliessen über Berufsmatur etc. wieder auf.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „wenn Frauen ja besser gebildet sind, aber mehr Männer befördert werden.“
        Ich welchen Job soll das so sein, dass Männer befördert werden, obwohl es in diesem Berufsfeld besser qualifizierte Frauen gibt, die sich genauso engagieren? Ich lese immer nur bei gleicher Quailfikation wird die Frau bevorzugt, umgekehrt nie.
        Und ich kenne in meinem Berufsfeld Situationen, da der bewährte Sportlehrer, der zwei Jahre an einem Gymnasium ausgeholfen hat, letztlich nicht definitiv angestellt wird, weil die Vorgabe der Schulleitung ist, eine Frau anzustellen.
        Umgekehrt habe ich so etwas noch nie erlebt/gehört.
        Ich würde ehrlich gesagt auch nie in der SP Politik machen. Wo mir im Zweifelsfrau eine Frau vorgezogen würde. Nur weil sie eine Frau ist.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Nun, eine Partei muss ja für den Ausgleich sorgen. Die wahnsinnige Frauenförderung der bürgerlichen Parteien sehe ich nicht. Im Gegenteil, da werden, sahen wir ja bei der letzten BR-Wahl, Frauen pro forma aufgestellt und so beworben, dass die Wahl sicher auf den Mann fällt. Wird z. Bsp. bei der SVP dann wirklich eine Frau gewählt, wird sie rausgeworfen, wenn sie nicht freiwillig dem Mann Platz macht. Bei der SP ist es aber so, dass halt viele Wähler bereit wären, den Missstand auch notfalls staatlich zu beseitigen. Darum gibt es Männer- und Frauenlisten (also exakt gleich viele Bewerber), der Wahlerfolg der Frauenliste ist höher. Und zwar, weil das Missverhältnis sie stört. Aber eben, das trifft nun mal „nur“ auf die SP-Wähler zu, nicht auf den grössten Teil der Wähler.

      • 13 sagt:

        Spannend finde ich es aber schon, dass bisher JEDE Partei auf höchster Ebene mehr Männer hatte, Dich aber die angebliche hohe Frauenquote (im Verhältnis zu den anderen Parteien, nicht etwa im Verhältnis zur Bevölkerung, dort ist sie ja traurig tief) einer derart stört. Und wir sprechen ja von ganzen 3! Bundesrätinnen, die die SP bisher stellte. Im Parlament sitzen 57% Frauen in der SP. Das ist Dir zu viel? Während der 80%-Männeranteil in der SVP normal ist? Ok, jedem seine Meinung, Du wirst aber mein Erstaunen verstehen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Nein, keine Partei muss hier für den Ausgleich sorgen. Ist ja auch absurd, im Namen der Gleichberechtigung Männer zu benachteiligen.
        Tatsächlich scheint es so, dass viele Frauen, die politisch aktiv werden, sich eher links/grün einordnen. Entsprechend sind sie dort auch besser vertreten. Die SP muss aber schon aufpassen, dass sie vor lauter Frauenpolitik ihre Kernanliegen nicht ganz aus den Augen verliert. Schon heute weiss ich von einigen grundsätzlich links eingestellten Menschen, die (heute) nie (mehr) in die SP eintreten würden. Weil sie sich als Arbeiter nicht mehr vertreten fühlen.
        Wer hätte denn bei der letzten BR-Wahl aufgestellt werden sollen? Und glaubst du wirklich, bei Widmer-Schlumpf hätte das Geschlecht eine Rolle gespielt??

      • Sportpapi sagt:

        @13: Mich stört kein Frauenanteil, auch wenn er 80 Prozent wäre. Mich stört, wenn bei der Wahl nur oder vor allem das Geschlecht massgebend ist.

      • 13 sagt:

        Nun, die politische Führung sollte die Bevölkerung widerspiegelt und vertreten. Gleich wie auf sprachliche und regionale Ausgewogenheit geschaut wird, sogar deutlich überproportional, so wäre das Geschlecht eben auch ein Faktor. Und ich kenne keine kaum eine Frau, die sich von Alt-Herren unserer Regierung oder des Parlaments wirklich vertreten fühlt. Dass politisch engagierte Frauen eher linken Parteien (ist ja nicht nur die SP, sondern auch die Grüne oder GLP) ist irgendwo logisch, da Vertreterinnen der konservativen Politik ja eher klassische Rollenmodelle vorziehen.
        Karin Keller Sutter wäre gewählt worden, das wollte man nicht. Aber mich stört ja nicht einmal die Nominierung, sondern das Marketing rundherum. I. Moret wurde nur als Mutter wahrgenommen, von Politik kein Wort.

      • 13 sagt:

        Und nein, natürlich war es bei EWS nicht nur das Frausein. Es war aber eine Nominierung, bei der sich die SVP ausrechnete, dass sie ohnehin keine Chance hätte und als es dann soweit war, kennen wir die Folgen. Und ich bin nicht überzeugt, dass man bei einem Mann gleich verfahren hätte. Da sie nun mal die Einzige war, der überhaupt eine Chance zugestanden wurde, habe ich keine weiteren Beispiele von SVP-Bundesrätinnen.

  • Claudette Lauser sagt:

    Kenne das Beispiel eines europäischen Landes gut, welche die Berufsausbildungen unter dem sozialistischen Deckmäntelchen der Gleichheit für alle praktisch abgeschafft hat und die Matur jetzt quasi an jeden gratis verteilt. Die Qualität einer solchen Matur ist natürlich niemals vergleichbar mit einer schweizerischen Matur oder Berufsmatur, die eine erhebliche Leistung erfordert. Die Lösung ist natürlich nicht, dass wir unser Niveau senken (= automatische Folge der Matur für alle), sondern dass wir auch einfachen Lehrabschlüssen irgend einen europäisch kompatiblen Status geben.
    Ich bin insofern gleicher Meinung mit dem Autor, dass Allgemeinbildung ein kostbares Gut für jeden einzelnen ist und ruhig auch an Berufsschulen noch mehr gefördert werden könnte.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    absoluter blödsinn. matura sollen die machen, welche dazu befähigt sind. wir haben jetzt schon leider tonnenweise überehrgeizige eltern, die ihre sprösslinge durch höhere schulen „prügeln.“ ich habe das im beruf schon oftmals erlebt. die sind dann a) unglücklich und b) halt eben auch unfähig. besser ist wenn jede/r das macht, was er/sie kann. und da ist eine gscheite berufsausbildung in jedem fall der bessere weg.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Wären die kognitiven Fähigkeiten bei allen Menschen gleich ausgeprägt, wäre diese Forderung überflüssig! Frankreich hat etwas Ähnliches versucht: Es trug / trägt den Namen 80% au bac. Heraus gekommen ist alles andere, als eine chancengleiche Jugend.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Die Forderung von Andreas Pfister erinnert mich an ein Stück von Andreas Thiel. Darin beschreibt er eine Theoretisierung der Gesellschaft über immer noch höhere Bildung. Und am Ende sitzen in einer Höhle um ein Feuer herum lauter Architekten, die sich die tollsten Gebäude ausdenken, die sie so wunderbar erbauen würden, wenn es doch noch Menschen gäbe, die sie bauen könnten.
    Immer mehr und noch längere Bildung löst unsere Probleme nur insofern, als dass wir noch ausgiebiger aus ausländische Arbeitskräfte zurückgreifen müssen, während noch mehr bestausgebildte Schweizer ihr Glück im Ausland suchen.
    Für die Schweiz ein mieses Geschäft, Hochausgebildete zu verlieren und niedriger Ausgebildete zu importieren, um alles am Laufen zu halten.

  • Stefan W. sagt:

    Die Maturitäten verschiedener Länder sind nicht wirklich vergleichbar. Andererseits herrscht aber Personenfreizügigkeit. Das führt zwangsläufig dazu, dass nach Schulabschluss netto mehr Menschen aus Ländern mit „einfacher“ Matur in Länder mit „schwieriger“ Matur migrieren. Denn auf dem Arbeitsmarkt nimmt man bei ansonsten vergleichbarer Qualifikation allzu oft den Bewerber mit höherem formalem Schulabschluss.
    Für die Schweiz heisst das: Unsere eigenen Kinder leben das Ideal der dualen Berufsbildung und werden dafür auf dem Arbeitsmarkt von denen verdrängt, die aus Ländern mit dem Ideal von der „Matur für (fast) alle“ kommen.
    Unterm Strich resultiert da logischerwesie eine tiefernivellierung der Schulbildung. Und genau das stellt man im Alltag bei Berufsanfängern ja auch fest.

    • Mina Peter sagt:

      ganz genau, Stefan W. Und das ist unser Problem. Wir benachteiligen uns und unsere eigenen Kinder. Das ist doch absurd. Eine qualitativ anspruchsvolle Matur hat vor der Personenfreizügigkeit Sinn gemacht. Jetzt schiessen wir uns damit nur ins eigene Bein – oder eben ins Bein unseres Nachwuchses.

  • Widerspenstige sagt:

    Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.

    John F. Kennedy

  • Gerrit Gerritsen sagt:

    Sehr gut! Bildung bringt Vorteile, nicht nur beruflich. Sie bereichert auch die zwischenmenschliche Kontakte.

  • glancy mueller sagt:

    natürlich sind die forderungen von pfister mehr als berechtigt. entgegengesetzt sehen das logischerweise die rechten bildungstrolle der svp und fdp. sie haben angst, dass die „gescheiter gemachten“ menschen, die wahren absichten ihrer rechtsparteien durchschauen: leistungsabbau überall, möglichst unkritische, sprich leicht lenkbare bürger, mehr für wenige.

  • Jack Stoffel sagt:

    „Matura für alle“ klingt spektakulär, ist aber nur heisse Luft bzw. Blödsinn. Aus mir hätte man unmöglich einen Maurer oder Sanitärler machen können, und mein Bruder wäre niemals ein Maturand geworden. Wie es der Volksmund so schön sagt: „Aus einem Nussgipfelteig kann man keine Roulade machen.“

  • Charly Locher sagt:

    Andreas Pfister sollte mal wieder „Brave new World“ von Aldous Huxley lesen – wir brauchen auch genügend Epsilon minus in der Gesellschaft.
    Seit Jahren steigt die Maturaquote, aber der IQ steigt nicht. Resultat: zu viele Studenten, höhere Quote von Studienabbrechern & arbeitslosen Akademikern. Unsere sehr gute Berufsbildung sollte weiter gestärkt werden – die Wirtschaft braucht – neben einem Anteil Akademiker – vor allem gute Fachleute.

    • Muttis Liebling sagt:

      Es ist völlig irrelevant, was die Wirtschaft braucht. Wirtschaft gibt es 2050 nicht mehr, Staaten auch nicht.

      • Esther Villa sagt:

        Nehmen sie sich für Nostradamus oder sowas ? Sie glauben immer alles besser zu wissen, man kann nur den Kopf schütteln ob so viel Prahlerei.

  • Walter Boshalter sagt:

    Ich sehe dahinter kein Problem, sofern den Universitäten eine eigene Zulassungsregelung gewährt wird. Die Matura ist dann nicht mehr hinreichend, sondern nur noch notwendig um studieren zu können. Diejenigen, welche es nicht an die Uni schaffen können dann eine Lehre oder eine subalterne Weiterbildung bei irgendeiner höheren Lehranstalt antreten.

    Das wäre ein Win-Win: Die Kinder bekommen die im Artikel gewünschte höhere Grundbildung, müssen sich aber nicht noch in irgendeinem Hinterbänklerfach durch die Uni quälen obschon sie völlig ungeeignet dazu sind um dann endlich als konkurrrenzfähige (Nein, der rrr-Tippfehler im Artikel hat nix mit der Matura zu tun) und standardisierte Abgänger festzustellen, dass in der Privatwirtschaft halt doch Survival of the Fittest gilt.

  • Dennis Bircher sagt:

    Mit der Matura für alle schickt man die Jungen hochgebildet aufs RAV, so gesehen in Finnland (90 Prozent Maturitätsquote, Jugendarbeitslosigkeit im Juni 2018: 17.3 Prozent).

    Es darf mit Fug und Recht bezweifelt werden, dass dies den Jungen ein gutes Selbstwertgefühl gibt und eine sinnvolle Basis für den Start ins Erwerbsleben darstellt (für diesen Schluss braucht’s übrigens keine Matura).

  • Esther Villa sagt:

    Also ich sehe um mir herum alles junge leute welche studieren. Deswegen hat es ein grosser Mangel an Lehrlinge in den verschiedensten Berufe. Grundproblem ist dass alle studieren wollen weil sie so noch ein stipdendium haben. Also diese Tendenz noch zu fördern ist wirklich unklar.

    • Jack Stoffel sagt:

      Stipendium? Nie gehört. Was ist das?

    • Muttis Liebling sagt:

      Man braucht auch heute keine Lehrlinge mehr, weil ma in 20 Jahren keine Handwerker und keine Industriearbeiter mehr braucht. Bildungssystem müssen auf Zukunft, nicht auf Vergangenheit gerichtet sein. Die Zeit der Erwerbstätigkeit geht zu Ende, hat keine Zukunft mehr.

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Auch das ist falsch. Es wird nur andere Erwerbsarbeit geben. Bei jeder neuen industriellen Revolution gibts Leute welch ihre dystopen Zukunftsvisionen herum reichen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Erwerbstätigkeit gibt es erst seit ca. 1870, das ist ein absoluter Schmetterling in der sozialen Evolution. Das Verschwinden des Schmetterlings ab 2045 wird kaum jemand noch zur Kenntnis nehmen. Auch Geld ist dann ja schon längst verschwunden. Das gabs dann immerhin 5000 Jahre lang.

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Erwerbsarbeit gab es bereits in der Antike. Auch die mittelalterlichen Zünfte sind Ausdruck systematischer Erwerbsarbeit für grössere Bevölkerungsschichten. Irgendwie habe ich den Eindruck Ihre geschichtlichen und soziologischen Kenntnisse stammen allesamt von Karl Marxx. Erweitern Sie Ihren Horizont!

  • cyan jaeger sagt:

    Welcher Fachkräftemangel bzw. in welchen Branchen und Berufen? Ist es nicht so, dass der viel gescholtene Fachkräftemangel auch dadurch entsteht, dass Arbeitnehmer mit ausländischen Diplomen (Bachelor- sowie Masterabschlüsse) schlichtweg keine Chance erhalten oder schlimmer eine Anerkennung mit solch hohen Auflagen verbunden ist, die abschreckend wirken bzw. unmöglich zu erfüllen sind. Gerade im Bereich Bildung wurde jahrelang von Lehrermangel gesprochen aber gleichzeitig wurden Lehrpersonen mit Lehrerdiplomen aus dem Ausland rigoros ignoriert und den Berufseintritt verwehrt.

    • Esther Villa sagt:

      wir sprechen von schweizer personal. Da wir schon für uns selber keine Wohnungen finden, werden wir doch sicher nicht noch ausländer anstellen damit unsere Landschaft noch mehr verbaut wird ? Können Sie das verstehen ?

      • cyan jaeger sagt:

        @Frau Villa: Ihr Kommentar lässt tief blicken, denn gemäss ihrem Post geben Sie an Ihrer Misere einfach den Ausländern schuld; das ist schon ein sehr einseitiges gefärbtes Weltbild – Fakt ist aber, dass wir in der Schweiz aus verschiedenen Gründen auch ausländische Mitbürger haben, die ihre Ausbildung im Ausland genossen haben und systematisch ausgegrenzt werden. Und die Schweiz liegt bei vielen akademischen Ausbildungen nicht an der Spitze – da können andere Länder locker besseres bieten – Arroganz gegenüber Ausländern und deren Ausbildung ist nicht angebracht. Leider herrscht in unserer Gesellschaft eine latente Ausländerfeindlichkeit, die liebevoll gepflegt und traditionell verteidigt wird – wohl aus Angst oder Arroganz.

      • Esther Villa sagt:

        @CJ : Angst ? nein, aber ein „too many“ gefühl ! In meiner Stadt haben wir 40% Ausländer…. Niemals hatten wir vorher so viele Gewalttaten. Dazu kommt eben den Fakt dass Wohnungen sehr schwer zu finden sind, und die sollten prioritär schweizern vermietet werden. Das wäre nur fair.

      • Sportpapi sagt:

        „Dazu kommt eben den Fakt dass Wohnungen sehr schwer zu finden sind, und die sollten prioritär schweizern vermietet werden. Das wäre nur fair.“
        Abgesehen davon dass das teilweise ja auch so ist: Warum wäre das fair?

      • cyan jaeger sagt:

        @Frau Villa: Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie haben die angeprangerte latente Fremdenfeindlichkeit in unserem Land wunderschön bewiesen – Als nächstes kommt noch, dass nur „Echte Schweizer“ ein Anrecht auf Wohnungen haben.
        Sie sind also auch der Meinung, dass Personen mit einer Ausbildung aus dem Ausland (evtl. sogar mit Schweizer Pass) vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden sollten? Ähnlich wie bei den Wohnungen – lieber unqualifizierte Einheimische als Fachkräfte aus dem Ausland?

    • Martin Frey sagt:

      Die Frage ist an sich berechtigt, ebenso berechtigt aber ist auch die Frage, was solche Abschlüsse grundsätzlich wert sind, und ob sich die Ausbildungen 1:1 auf die Schweiz übertragen lassen.
      Ich hatte diesen Sommer die Gelegenheit, mich einen Abend lang in Italien mit einer dortigen Englischlehrerin auszutauschen. Wir haben dann irgendwann wieder auf Italienisch gewechselt, die Frau konnte schlicht keinen normalen Satz in der Sprache kommunizieren, die sie eigentlich unterrichten sollte.

    • Sportpapi sagt:

      Ist es nicht eher so, dass auch Schweizer Fachkräfte arbeitslos sind oder in fachfremden Bereichen arbeiten? Und man sie teilweise durch billigere ausländische Arbeitskräfte ersetzt?
      Wäre es nicht Aufgabe der Kantone, den Lehrermangel in der Schweiz zu beheben, indem man den Job attraktiver gestaltet und Austiegsgründe ausmerzt?

    • Franz Kaufmann sagt:

      Es gibt schon einen Fachkräftemangel in der CH.
      Und zwar weil wir einen Firmenüberschuss haben, dank dem Steuerwettbewerb.

  • Adam Riese sagt:

    Ich stelle mir gerade vor, wie das in Zukunft aussehen soll: Da sitzen also in jeder Gymi-, BMS- oder FMS-Klasse einige Schüler und Schülerinnen, die bislang intellektuell oder auch motivationsbedingt keine Chance auf diesen Bildungsweg hatten. Aber natürlich sollen diese dann durch die Ausbildung mitgeschleppt werden ohne dabei die anderen Lernwilligen aufzuhalten.

    Und wenn dann noch erklärt wird, dass diese Sorte von Lernenden nicht zwingend einen Abschluss erlangen müsse, dann wird die ganze Übung noch absurder. Also ich möchte nicht der Lehrer eines solchen Klasse sein…

  • dres sagt:

    To make a long story short: Ein Bildungssystem kann immer noch punktuell verbessert werden, wenn der Wille in der Politik vorhanden ist. Mit Matura für alle hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.

    • Muttis Liebling sagt:

      Ich möchte behaupten, das Bildungs- hat wie u.a. auch das Gesundheitssystem seine besten Zeiten hinter sich und kann nur noch schlechter werden. Wird seit geraumer Zeit auch nur noch schlechter.

      In der natürlichen Welt gibt es keine Linearskalen. Es gibt nur Verteilungsfunktionen mit entweder einem Maximum in der Mitte , oder zwei Maxima an den Ende. Wenn man bei den eingipfligen Verteilungen über die Zeit schreitet und nicht stehen bleibt, wird es lange Zeit besser, dann am besten und danach schlechter. So derzeit in Bildung und Gesundheit, es wird seit mindestens 2 Jahrzehnten nur noch schlechter.

  • Muttis Liebling sagt:

    Wer sich öffentlich zu Bildung äussert, geht ein grosses Risiko ein. Jede schriftliche Äusserung ist bezüglich Logik und sprachliche Fertigkeit des Autors, also dessen Bildung, ziemlich gut bewertbar. Wenn denn Anspruch und eigene Bildung in Widerspruch geraten, …

    Sollte sich das mittlere Bildungsniveau einer Bevölkerung verdoppeln, hat das keine strukturellen Konsequenzen. Die, welche vorher die Dummen waren, sind es weiterhin. Bildung ist relativ, nicht absolut. Die Tendenz, immer weniger Menschen für die Reproduktion der materiellen Grundlagen der jeweiligen Kultur heranzuziehen, bis der genau Null ist, hält Bildung auch nicht auf.

    In der Bevölkerung der Zukunft, wie ich die mir vorstelle, in der fast alle Arbeitsfähigkeit in Pflege mündet, ist Bildung nicht prioritär.

    • Hans sagt:

      Wenn das Mittlere Bildungsniveau einer Bevölkerung verdoppelt wird, so hat dies GIGANTISCHE Auswirkungen. Wenn jeder seine Kompetenz in juristischen Alltagsproblemen, in organisatorischen Fragestellungen, in Optimierungstheorie oder in Webdesign verdoppelt, so werden alle ein deutlich besseres Leben haben, da sie sich a) nur schon besser bestimmen können, was sie eigentlich wollen, b) bessere Wege finden diese Ziele zu erreichen, und c) sich nicht so leicht durch irgendwelche Gerüchte verunsichern lassen.

  • Martin Frey sagt:

    Schade, der Beginn war so gut, mit vielen spannenden Anregungen Denn es lohnt sich wirklich, über Pfisters Mantra welches er nicht müde wird zu predigen, breit zu diskutieren. Wenn nur der letzte Abschnitt nicht gewesen wäre, wo die Thesen immer steiler, die Aussagen gewagter und gleichzeitig unfundierter werden.
    Vorab, Begrenzung des Ausgabenwachstums ist nicht dasselbe wie Sparen/Kürzen. Zudem sollte man nicht ein Budgetposten mit einem anderen vergleichen, das ist grundsätzlich nicht sehr zielführend.
    „Wer in der Schule lernt, sich kritisch mit Geschichte, Politik und den Mechanismen dahinter auseinanderzusetzen, ist weniger anfällig für Populismus.“
    Auch das müsste man zuerst belegen. Oder sind nicht gerade Gebildete mindestens ebenso anfällig für totalitäres Gedankengut?

    • Muttis Liebling sagt:

      Ich denke eher, dass die Geschichte der aktiven Gesundheitsprävention seit ca. 1955 uns gelehrt hat, dass Wissen nicht präventiv wirkt.

      Schaut man sich den Deutschen Bundestag an, ist Frau Weidel, die Co- Chefin der AfD sicher die intelligenteste und mit am meisten gebildete Frau um Saal. Merkel ist dagegen eine intellektuelle und argumentative Niete. Vom Rest der Frauen im Kabinett ganz zu schweigen.

      • Martin Frey sagt:

        Zu Frau Weidel kann und will ich mich nicht äussern, sie und ihre Partei ist mir persönlich zuwider, Ihre Aussage ML bezüglich Bildung würde mich aber an sich nicht überraschen. Kann es aber selber nicht beurteilen.
        Denn eigentlich ist wohl eher das Gegenteil der Fall: Höher Gebildete sind wohl tendentiell anfälliger für totalitäres, extremes Gedankengut als andere, das lehrt uns ein Stück weit auch die Geschichte. Nicht nur (aber auch) die Exponenten von rechts, sondern gerade auch von links. Und selbst islamistische Führer sind oft hochgebildete, an sich im Uebermass privilegierte Menschen.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Es ist allerdings schon ein Unterschied, ob man in totalitären Systemen alles-gläubiger Mitläufer oder Gestalter und Lenker und meist eben auch privilegierter Profiteur ist.

      • Martin Frey sagt:

        @Sportpapi
        „ Es ist allerdings schon ein Unterschied, ob man in totalitären Systemen alles-gläubiger Mitläufer oder Gestalter und Lenker und meist eben auch privilegierter Profiteur ist.“
        Selbstverständlich, wobei das einfach eine andere Aussage ist. Jedes totalitäre System braucht fanatisierbare, nicht reflektierende Mitläufer, das „Fussvolk“, die sich in Bewegung setzen auf Kommando.
        Auch da sind die Parallelen zwischen den verschiedensten totalitären Erscheinungsformen unübersehbar.

      • Reincarnation of XY sagt:

        SP – schauen Sie sich Deutschland an, das war in den 20er Jahren ein Land mit hoher durchschnittlicher Bildung (im Vergleich zum Rest der Welt).

        Es schmeichelt uns die Vorstellung, dass nur Dumme auf radikale Ideologien reinfallen, die von bösen klugen Köpfen ausgedacht worden sind. Aber das ist leider eine zu starke Vereinfachung.
        Und solange gebildete Leute diese Floskeln nicht hinterfragen und den Ursachen genauer auf den Grund gehen, solange haben wir nichts dazu gelernt.

      • Martin Frey sagt:

        „Und solange gebildete Leute diese Floskeln nicht hinterfragen und den Ursachen genauer auf den Grund gehen, solange haben wir nichts dazu gelernt.“
        Genau. Und solange wird sich auch nichts verbessern, und die Geschichte wiederholen. Leider ist das so.

      • Sportpapi sagt:

        „Genau. Und solange wird sich auch nichts verbessern, und die Geschichte wiederholen.“
        Hm. Wenn ich die Geschichten aus früheren Jahrzehnten nachlese, dann scheint mir selbst die heutige Ausländerfeindlichkeit in keiner Art und Weise vergleichbar.
        Doch, man hat aus der Geschichte einiges gelernt.

      • Martin Frey sagt:

        „Doch, man hat aus der Geschichte einiges gelernt.“
        Was genau hat wer wie nachhaltig aus der Geschichte gelernt, SP? So dass es einen Einfluss auf die Geschicke unseres Planeten, unserer Gesellschaft und Zivilisation hat?
        Bin gespannt auf Ihre Erklärungen.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Ich lese gerade „Der deutsche Krieg“ von Stargardt. Ein Einblick in das Denken und Fühlen der Menschen in Deutschland während dem Krieg. Unglaublich, wie auch noch die schlimmsten Verbrechen gerechtfertigt wurden.
        Doch, ich glaube und hoffe, dass man hier etwas aus der Geschichte gelernt hat. Sicher bin ich allerdings nicht.

      • Muttis Liebling sagt:

        Menschen können die Geschichte nicht beeinflussen, insofern ist es egal, ob man aus der Geschichte lernen kann oder nicht.

        Geschichtswissenschaft betreibt man, um zu verstehen was geschehen ist und daraus begrenzte Voraussagen ableiten zu können. Was 2050 sein wird, kann man in etwa herleiten. Die Grundtendenz des 21. Jahrhundert ist Entdifferenzierung und Komplexitätsreduktion.

        Während sich die Politiker und ‚Wir sind das Volk‘ an vertikalen Konflikten, rechts- links, Geschlechter, In- und Ausländer, usw., abarbeiten und ablenken, wachsen die horizontalen und bestimmen die zukünftige Gegenwart.

        2050 sind die horizontalen Strukturen, Staaten und Wirtschaft, entweder weitgehend aufgelöst, oder es ist WK III.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Stimme mit ihnen überein MF.
      Leider wurde mein Kommentar dazu geblockt. Wahrscheinlich weil ich auf ein Buch verwies, das u.a. Barack Obama zur Lektüre empfohlen hat. (Da hatte ich es allerdings schon im Bücherschrank.)

      Ich sage es hier nochmals, ohne Link
      Hans Rosling – Factfulness
      Beweist wie Faktenresistent gerade auch die gebildete Elite ist. Allerdings geht es dem Autor alles andere als um ein Eliten-Bashing. Er ist sehr wohl für Bildung und Fortschritt, aber er beweist schlüssig wie verzerrt unser aller Weltbild ist, weil wir eben überprüfbare und objektive Fakten systematisch ignorieren.

    • Sportpapi sagt:

      „Oder sind nicht gerade Gebildete mindestens ebenso anfällig für totalitäres Gedankengut?“
      Nach meinem Dafürhalten: Eher nicht.

  • Röschu sagt:

    Also zunächst einmal: Diplome, Titel, Auszeichnungen, die flächendeckend an alle vergeben werden, sind halt dann schlicht nichts mehr wert.
    .
    Problematisch an diesem Vorschlag ist ausserdem, dass das Niveau sich logischerweise am – sorry – dümmsten Kind orientieren muss, damit wirklich alle Jugendlichen die Maturaprüfungen bestehen können. Dies führt zwangsweise zu einem gesamthaft betrachtet schlechterem Bildungsniveau.

    • Franz Kaufmann sagt:

      Meiner Meinung ist deren Wert heute schon stark gesunken, da mit genug Geld und Aufwand für die meisten jedes Zettelchen erreichbar, solange es nicht ganz spezifische Fähigkeiten (Talente) voraussetzt. Schliesslich wollen die Schulen Kunden.

    • Sportpapi sagt:

      Dumm ist ja eher, dass die Titel im Ausland viel grosszügiger vergeben werden als in der Schweiz, und damit die Vergleichbarkeit hinkt.
      Und dass auf der anderen Seite auch hervorragende Lehrabschlüsse plötzlich keinen Wert haben, weil der entsprechende Titel fehlt.
      Auch hier wieder einmal: Die Schweiz ist keine Insel.

      • Röschu sagt:

        „…dass die Titel im Ausland viel grosszügiger vergeben werden als in der Schweiz…“
        Also ist der in der Schweiz erlangte Titel wertvoller.
        .
        „Und dass auf der anderen Seite auch hervorragende Lehrabschlüsse plötzlich keinen Wert haben, weil der entsprechende Titel fehlt.“
        Das ist zweifellos ein Problem, wird aber durch die Matura für alle nicht gelöst.

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: Aber es ist eine Begründung, weshalb man die Ausbildung mehr verschulen möchte und höhere, anerkannte Titel anstrebt.
        Ausserdem ist es vermutlich schon auch möglich, in einem gewissen Ausmass die Ausbildung zu verbessern, wenn man entsprechend investiert. Allerdings vermutlich vorallem bei „bildungsfernen“ Schichten.

      • Röschu sagt:

        @Sportpapi
        „Aber es ist eine Begründung, weshalb man die Ausbildung mehr verschulen möchte und höhere, anerkannte Titel anstrebt.“
        Ja, aber nur für diejenigen Lernenden, die eine dem Niveau des Titels entsprechende Leistung auch wirklich erbringen. Und nicht für ALLE, wie es von Hr. Pfister gefordert wird.

  • Brunhild Steiner sagt:

    5/
    „Vielleicht ist ja Letzteres der Grund, warum gewisse politische Kreise sich so wenig dafür engagieren, die Bildung auf den besten Stand zu bringen.“

    Das ist nun wirklich ein köstliches Sahnehäubchen…, ehm, also all die topausgebildeten Fachkräfte welche unsre Lücken schliessen (weil unsre Bildung nicht auf bestem Stand ist), stammen aus Ländern die bezüglich Struktur/Allgemeinwesen&Bildung strahlendste Vorbilder sind und denen wir diesbezüglich niemals das Wasser reichen könnten?

  • Brunhild Steiner sagt:

    4/
    „Gebildete Kinder bringen einer Gesellschaft mehr als Autobahnteilstücke und neue Kampfjets. Sie machen sich und uns alle konkurrenzfähig.“
    Würde ich gerne ergänzen mit … und Eltern. Insbesondere was die Sprache betrifft.
    Da sehe ich, angesichts der vielen Dolmetschdienste im Schulbereich, persönlich dringenderen Handlungsbedarf.

    • Muttis Liebling sagt:

      Sprache hat noch eine ganz andere Dimension. Wenn im TA heute von Zigarettensteuern in Australien berichtet wird und im Text Australien Land genannt wird, hat der Autor offensichtlich keinen Geografie- Unterricht gehabt, oder denn verschlafen. Die Sprache der Medien ist im permanenten Sinkflug befindlich.

      • Leon Topodium sagt:

        Australien ist aber ein Land im politischen Sinne. Das Staatsgebiet des Landes Australien umfasst den ganzen Kontinent Australien (plus ein paar Inseln). Der Text im TA ist nicht anders zu verstehen. Mich dünkt der Autor hat durchaus im Geographie aufgepasst. Andererseits ist es auch keine Raketenwissenschaft. Jeder Oberstufenschüler weiss, dass Australien das einzige Land ist, welches einen ganzen Kontinent umfasst.

      • Muttis Liebling sagt:

        Ein Land ist eine geografisch- kulturelle Struktur und hat keine politische und keine völkerrechtliche Bedeutung.

      • Leon Topodium sagt:

        Da liegen Sie einfach falsch. Für den Begriff „Land“ gibt es verschiedene Bedeutungen. Eine ist „politisch selbständiges von Grenzen umgebenes Gebiet/Staat“ (Duden). Nehmen Sie es mir nicht übel, dass ich eher auf den deutschen Duden als Referenz setze als auf Ihr Paralleluniversum (welches manchmai ganz interessante Gedankengänge produziert).
        Abgesehen vom ganzen Referenzgeschwurbel: der Begriff Land wird in der Schweiz umgangsprachlich seit jeher als Synonym für Staat genutzt. Sie führen hier eine Scheindiskussion.
        Fast wünsche ich mir tatsächlich die Matura für alle….

      • Muttis Liebling sagt:

        Zur Bildung gehört auch zu wissen, dass der Duden Orthografie, Grammatik und Aussprache von Wörtern regelt, aber kein Lexikon ist. Der lexikalische Teil des Dudens wird nicht mehr gepflegt und ist gar nicht selten grob falsch.

        Ansonsten reicht es, sich eine Liste von Ländern am geistigen Auges vorbeiziehen zu lassen, um zu sehen, was ein Land ist: Ein zusammenhängendes Territorium, dessen Grenzen nach einem als homogen angenommen Auswahlkriterium gewählt sind. Meist ist das die Besiedlung mit einem Volk.

        Also Russland und Estland; Grönland und Lappland; Falklandinseln, England und Schottland. Die Bundesländer der Republik Osterreich und der BRD.

        Alles Länder, aber keine Staaten. Selbst wenn es im Fall Estland manchmal einen Staat gibt, der die gleichen Grenzen wie das Land hat.

      • Leon Topodium sagt:

        Vor meinem geistigen Auge ziehen gerade Irland, Neuseeland, Thailand etc vorbei. Alles Länder die auch Staaten sind. Versuchen Sie mal in Thailand oder Neuseeland ohne gültigen Pass einzureisen. Dann würden Sie merken, dass diese Länder staatliche Hohheiten haben. Wie Australien auch. Aber da Sie anerkannte sprachliche Referenzwerke ablehnen wird die ganze Diskussion etwas lächerlich sowie trollhaft und somit etwas langweilig.

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Der Duden gibt sowohl das Deutsche Universalwörterbuch wie auch das grosse Wörterbuch der deutschen Sprache heraus – seit Jahrzehnten. Beides gibt es in aktuellen, wenigen Jahre alten Versionen. Zu behaupten diese Werke werden nicht gepflegt und seien grob falsch ist eine reine Behauptung – oder neudeutsch fake.
        Investieren Sie doch mal ein paar Minuten um dort den Begriff Land nachzuschlagen.

  • Brunhild Steiner sagt:

    3/
    „Aufgrund des derzeitig latenten Mangels an Fachkräften muss die Wirtschaft diese importieren. Das hat für sie den Vorteil, dass man nicht für deren Ausbildung aufkommen muss.“
    Von welcher Bildung genau reden wir hier? Weisen diese konkurrenzierenden Fachkräfte tatsächlich diesen Wunschbildungsstand auf? Oder liegt das Plus einfach auf bestimmten Fächern?
    Aber nicht unbedingt auf: „Wer in der Schule lernt, sich kritisch mit Geschichte, Politik und den Mechanismen dahinter auseinanderzusetzen, ist weniger anfällig für Populismus.“
    Zudem es auf einigen Gebieten nicht unbedingt am angeblichen Mangel liegt, sondern an den Arbeitsbedingungen welche sich die „Einheimischen“ nicht zumuten wollen, u sich dank guter Allgemeinlage immer noch andersweitig über die Runden bringen können.

  • Brunhild Steiner sagt:

    2/
    „Und theoretisch machbar, auch für eher praxisorientierte Kinder. Sie sollen nämlich laut Pfister nicht die ganzen 18 Jahre die Schulbank drücken, sondern auf Wunsch lediglich begleitend zu ihrer Lehre – was sie ja bereits heute de facto tun, allerdings ohne einen maturitätsequivalenten Abschuss. Den erreiche laut dem Autor heute nicht einmal die Hälfte der Jugendlichen.“
    Eben, weil es anspruchsvoll ist!
    Wollte man den Lehrlingen eine breitere Schulausbildung zur Verfügung stellen, müsste man das Hand-in-Hand mit den Ausbildungsbetrieben angehen, mehr Bildung hiesse vermutlich dass jede Lehre verlängert werden müsste um den Zusatzstoff der vermittelt werden möchte unter den Hut zu bekommen.

  • Brunhild Steiner sagt:

    „Mitgemeint sind auch die Fach- und Berufsmaturitäten.
    Anders würde die Forderung auch gar keinen Sinn ergeben.“
    Eine BMS beinhaltet mehr „Praxisorientierung“, was sie jedoch keineswegs leichter macht!
    Dass in der Regel BMS-Klassen nach dem 1.Jahr Mitglieder verlieren hat nicht mit falschem Setting, sondern mit dem hohen Niveau das die Lernenden erbringen müssen, zu tun.
    Auch hier, sowie bei der FMS, fühlen sich längst nicht alle Jugendlichen wohl!

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.