Kinderlose haben keine Ahnung!
Immer war ich pünktlich in meinem Leben. Und wenn nicht, dann war mit Sicherheit etwas Gewaltiges dafür verantwortlich: ein Erdbeben der Stärke 6, totaler Stromausfall, Lothar oder sonst ein Tief, welches das ganze Land lahmlegte.
Doch vor einigen Jahren sagte ein Freund zu mir: «Immer bist du zu spät!» Der Satz traf mich wie ein Schlag. Ich war beleidigt und trotzdem wusste ich: er hat recht. Aber nicht ein Erdbeben oder ein Jahrhundertsturm war für mein chronisches Zuspätkommen verantwortlich, sondern etwas anderes Gewaltiges: meine damals dreijährige Tochter.
Immer, wenn ich irgendwohin will, geht es mir so, wie es der britische Komiker Michael McIntyre in einem seiner Programme beschreibt: «People with no kids don’t know». Nur noch vage erinnere ich mich daran, wie ich als kinderloser Mensch das Haus verliess: Schuhe und Jacke anziehen, Handtasche locker über die Schulter werfen, Türe öffnen, hinaustreten und weg war ich. Und heute?
«Wo ist mein Schuh?!» Ich krieche unter das Bett und angle ihn hervor. Auf meiner Jacke sind fettige Fingerabdrücke. Auf der anderen Speichelspuren. Habe ich eine dritte Jacke? Egal, ich ziehe die erste an. Auf den Kinderschuhen klebt eingetrockneter Lehm des gestrigen Spielplatzbesuchs. Wo ist die Schuhbürste? Und wo ist eigentlich das Kind? Es ist verdächtig still. Andächtig sitzt meine Tochter vor den Duplos und spielt. Eigentlich will sie sonst kaum jemals alleine spielen. Nur jetzt, zehn Minuten bevor der Bus fährt. Als ich ihr die schmutzigen Schuhe hinstelle, schreit sie. Sie will keine lehmigen Schuhe anziehen. Lieber will sie … Guuummistiiiiiefeeeel!!!
Der Hase muss mit – und die Puppe
Draussen ist es knochentrocken und heiss. Mein Argumentieren hilft nichts und ich versuche indessen, das Geheule auszublenden und zehn verschiedene Snacks in den 60-Liter Rucksack zu packen, der meine Handtasche seit Monaten ersetzt. Kurz schlürfe ich einen letzten Schluck aus der halb vollen Kaffeetasse und zähle bis zehn. Danach bis 20. 100. 247. Im Vorbeigehen wische ich noch die Milchflecken am Boden auf, bevor ich mich um das weinende Kind kümmere, es geduldig liebkose, auf Geheiss den Hasen suche und versichere, dass er mitkommen darf. Meine Tochter ergreift ihre Chance und ich stimme unter Zeitdruck knurrend zu, dass auch die Puppe Lisa, der Ball, zehn Haarbänder, fünf Duplofiguren und der Puppenwagen mitkommen dürfen. «Noch den Scooter!» ignoriere ich.
Endlich ist alles bereit. Doch halt! Nicht ganz. In der Hektik habe ich die Wasserflasche vergessen. Mittlerweile sind wir bereits fünf Minuten zu spät dran, doch wenn ich mit meinem vollbepackten Transportwagen samt Kind drin zur Bushaltestelle renne, mache ich den Zeitverlust bestimmt wieder gut. Als wir endlich vor der Haustüre stehen, sagt meine Tochter: «Mami, wir haben Lisas Mütze vergessen!» Es ist über zwanzig Grad, niemand braucht an diesem Tag eine Mütze, schon gar keine Puppe. Was jetzt? Soll ich umdrehen und zusätzliche fünfzehn Minuten Verspätung oder lieber ein tobendes Kind im Bus in Kauf nehmen? Ich drehe um.
Vielleicht ist die obige Schilderung leicht übertrieben. Aber angefühlt hat es sich etliche Male genau so! Deshalb, liebe kinderlose Freunde: Das mit der Pünktlichkeit schaffe ich nicht mehr. Vielleicht irgendwann später wieder, in fünfzehn Jahren oder so. Bis dahin, bitte habt Geduld mit mir und geniesst die Freiheit des Einfach-mal-zur-Türe-Hinausgehens.
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110 Kommentare zu «Kinderlose haben keine Ahnung!»
Liebe Frau Hofman: Ich bin nicht kinderlos, sondern kinderFREI! Ok? Weil es für mich eine Freiheit ist, keine Kinder zu haben. Das können sie sicher verstehen, oder ;-)? Also bitte hören sie auf den Begriff Kinderlos zu verwenden…
Dass zu diesem Zeitpunkt immer noch 40% der TA-Leser den Artikel nicht lesenswert finden zeigt: 40% der Leser haben und hatten keine Kinder 😉 !
Lustig geschrieben!
Allerdings ist das bei uns recht unkompliziert und ich bin auch mit zwei kleinen Kindern immer pünktlich. Einzig ganz am Anfang beim Stillen, fand ichs stressig, weil ich schwer einschätzen konnte, wann wer wie lange wofür braucht ;o)
Ich bin nicht kinderlos, sondern kinderFREI !
Vielleicht zur Ergänzung an alle Junggebliebenen durch Kinder-Haben: ich bin 62 Jahre alt, habe insgesamt 6 Kinder, das Kleinste ist 2 das Grösste 21 und ich würde es gerne nochmals machen, dann ginge es halt gegen 70, aber die Mama mag begreiflicherweise nicht mehr, ist mittlerweilen auch schon 35 und müde von der vielen Arbeit, die wir uns redlich teilen, so gut das überhaupt geht. Und mein Beruf ist IT-Ingenieur, ehemals Lehrer und Kunsttänzer. Also man sieht, es gibt keine Regeln, die einzige ist das reale Leben jedes Einzelnen. Und die Zeit ist völlig irrelevant, es gibt soviel davon, wenn man für die eignen Kinder da ist und nicht für die Anderen, die nichts mit unserer Familie zu tun haben, auf ferne Busstellen jagen muss ;=)
Alles so kompliziert ! Und wenn ihre tochter die mütze für die Puppe nicht dabeihat, rennt die mutter nachhause um sie zu holen ? Nein aber !
Meine Kinder haben gelernt, zu verzichten und zu merken, wenn es den anderen eine zu grosse Belastung ist, schon das 2-Jäjrige fühlt sich als Teil eines Ganzen. Wir sind eine Familie mit Liebe zueinander und nicht eine Kampfaena mit möglichst vielen Egoismen, die sich gegenseitg fertigmachen wollen. Das braucht von den Eltern eine klare Haltung und altersgemässe Erziehung – und schon klappt’s. Wer bei mir schreit, darf das gerne tun und erhält ein ganzes Zimmer dazu, wo er drin lärmen kann, so laut und solange sie will, und dann ist es plötzlich nicht mehr interessant, wenn das Publikum weg ist. Und das Thema erledigt. Das Übfeld ist zu Hause, und dafür brauche ich keine Bushaltestelle mit Fremdpublikum 🙂 🙂
Pünktlich sein wird von den meisten überschätzt.
@SA: …., sagen diejenigen, die den Anstand nicht besitzen, pünktlich zu sein.
Wir haben 4 Kinder, kleine und Kleinkinder. Nur so zum Schnuppern erwähnt 🙂
Wenn ich mit meiner Mutter über derartige Themen von Schweizer Frauen rede, verdreht sie nur die Augen: verständlich. Sie hat meinen Bruder und mich fast allein gross gezogen, trotz 100 % Berufstätigkeit (in der früheren DDR). Auch sie musste um 7 Uhr auf Arbeit sein oder uns um 16 Uhr von der Kita oder Krippe abholen. Es hat funktioniert. Wie sie selbst heute sagt: eine Frage der Erziehung, ob man sich kleine Terroristen erzieht oder schon recht frühzeitig einigermassen sozialisiert wird und auf anderer Menschen Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Auch einem Dreijährigen kann man beibringen, dass man noch Termine hat und jemand anderes ihn/sie heute ins Bett bringt. Ohne Tobsuchtsanfall der Sprösslinge. Nein, ich akzeptiere Kinder nicht als die Ausrede für Alles.
Dem letzten Satz ist uneingeschränkt zuzustimmen.
Glaubt die Autorin, dass beispielsweise im Falle von Gerichtsterminen, Abflugzeiten, Vorstellungsgesprächen usw. das Argument, dass man es mit der Organisation der Kinder nicht auf die Reihe kriege, pünktlich zu sein, auch zählt?
Natürlich nicht. Pünktlichkeit ist Anstand gegenüber Mitmenschen und gehört zu den grundlegenden Umgangsformen. Die persönlichen Belange – und sorry, dazu zählen auch nach Spielzeugen schreiende Kinder mit vollgeschissenen Windeln – haben die Gegenseite schlicht nicht zu interessieren, sondern MAN hat sich einfach entsprechend zu organisieren. DAS wären zu vermittelnde Werte fürs Leben.
Gibt es denn überhaupt noch Kinderlose? Zumindest in meiner Generation (’84) oder meinen Freundeskreisen bewege ich mich als solche seit ein paar Jahren ziemlich alleine, dafür pünktlich zu Verabredungen (mit anderen Kinderlosen, weil die jungen Eltern jetzt sowieso andere für mich uninteressante Prioritäten haben). Ausserdem schliesse ich mich dem Tenor an: liebe Eltern, schiebt die Schuld nicht auf die Kinder sondern lernt, vernünftig zu planen.
Waren Sie zu Ihrer Zeit mit Kindern auch berufstätig? Ich sehe meine Kolleginnen wie Sie mit den Terminen ‚jonglieren‘. Vor allem bei plötzlichen Ereignissen (Krankheit/ Unfall etc.). Da ist dann Mutter zuständig und nicht Papi – er kann nicht, fertig aus. Mami soll dann schauen, wie sie es dem Arbeitgeber verklickert, dass sie schon wieder früher weg muss.
Absolut unwahr was die Autorin da schreibt. Man kann Unvorgesehenes entsprechend einplanen. Alles muss halt etwas früher angegangen und wohl überlegt sein. Natürlich kann es mal sein dass man zu spät ist wegen der „Kackwindel“ oder dem „Blöd tue“ des Kindes. Aber das wahr nur ganz selten der Fall. Ich finde es dem Kind gegenüber unfair dass es immer Schuld sein soll an den Unzulänglichkeiten im Leben. Wir Erwachsenen müssen uns halt organisieren und de „Grind ischalte“ vorher.
Alles, was ich als Kinderloser in diesem Artikel lese ist: „Mimimimimimimi! Das Kind ist schuld!“
Du meine Guete, als ob das Kind was dafuer koennte, dass es jetzt da ist. Da sind immer noch die Eltern schuld dran, wenn mich mein Biologiewissen nicht taeuscht.
Das Grundthema des Blogs sollte einfach angepasst werden: Die Kinder sind nicht schuld am Zu-spät-kommen, sondern einfach ein Komplexitätsfaktor im Alltag. Das merkt man aber ganz schnell, und nach ein paar Wochen kann man das wieder gut in den Griff bekommen – wie sehr viele Kommentarschreiber hier bereits erwähnt haben: besser voraus planen, mehr Zeit einplanen etc. Und klar bleiben noch die unvorhersehbaren Dinge/Momente: ein Sturz auf dem Weg, eine volle Kackwindel im letzten Moment (bestenfalls wenn der Winteroverall schon angezogen ist und 2 weitere Kinder bereits schwitzend vor der Tür warten) usw. Aber das sind doch eher die Ausnahmen – für die auch Kinderlose i.d.R. meist Verständnis und Humor haben. Grundsätzlich kann man aber auch mit Kindern pünktlich sein!
Also ehrlich – wer oder was in diesem unseren Universum ist schon pünktlich ? Beim Stoneskonzert muste ich über einen Stunde warten, bis die Herren auf der Bühne auftauchen ! Wann war der ZVV Bus mal pünktlich ? Oder der Ferienflieger ? Wenn etwas geliefert wird, sagt die Firma ja auch nicht 14:12 sondern zwischen 08:00 und 16:00 !
Wenn ich es recht gelesen habe, hatte sich die Autorin +- 5 Minuten verspätet – das ist doch eine lächerliche Zeitüberschreitung. Oder ist das nur deshalb ein Vergehen, weil man Schweizer ist ?
Ich habe drei, mittlerweile etwas grössere, chaotische Kinder und kenne solche Szenarien nur zu gut. Ich kann mich trotzdem nicht erinnern, einmal zu spät zu einer Abmachung oder zu einem Termin gekomnen zu sein, weil ich die Extrazeit mit Kindern einfach einplane. Oft bin ich deswegen zu früh dran, weil es runder lief als befürchtet. Ich finde chronisches Zuspätkommen respektlos. Mit und ohne Kinder, denn man verfügt damit selbstherrlich über die Zeit der anderen. Unerwartete Zwischenfälle natürlich ausgenommen.
Genau so, Carlita. So läuft es bei uns auch.
Ja, hier auch. Ich plane besser. Schliesslich leben wir in der Schweiz.
An alle Kinderlosen und Ahnungslosen: https://www.youtube.com/watch?v=rq68A07CDcM
Bloss keine Diskussion zu lassen, denn es könnte ja sonst sein, dass sich der feine Dani selbst hinterfragen müsste…
Ich bin kinderlos und komme dieses Du-hast-ja-keine-Ahnung immer wieder um die Ohren geschlagen. Dabei ist mir schon vor Jahren aufgefallen, dass Kinder oft als Entschuldigung und Rechtfertigung für Forderungen aller Art der Eltern hinhalten müssen. Daher müssten Eltern eigentlichen aus Befangenheit in den Ausstand treten, wenn es zum Beispiel in der Gemeinde um Kinder geht.
Warum haben die Kinderlosen keine Ahnung, wenn die Mutter chaotisch ist und das Kind entsprechend auf die Persönlichkeitsmermale der Mutter eingeht? Ich kenne auch Eltern, die solche Probleme nicht haben. Ein jeder kehr vor seiner Tür, da hat er Schmutz genug dafür.
Ich war vor der Geburt nie unpünktlich und bin es auch seit der Geburt nicht! Es ist einfach eine Frage der Einstellung, des Anstands und der Organisation. Wir sind immer mit den ÖV unterwegs und planen schon von vornherein genug Zeit ein – wenn wir mal ein paar Minuten zu früh sind, dann gibt es genug zu sehen und die Zeit wird gut überbrückt.
Auch für die Ferien usw. gibt es eine einfache Lösung – es gibt einen kleinen Rollkoffer – alles was mit muss, wird am Vortag vom Kind selber eingepackt. Was nicht drin ist, bleibt daheim und es gibt kein Geschrei.
Da bin ich als Kinderloser jetzt froh, dass Sie das als Mutter so schreiben. Man muss halt einfach anders planen und dass das geht sehe ich in meiner Familie.
Danke 🙂 Es ist in der Tat so, man muss anders planen und sich Zeit nehmen. Aber es funktioniert!
Es gibt Menschen mit mehr Disziplin, andere haben weniger davon. Das ist vermutlich auch gut so. Was sagt es hingegen aus, wenn man seine Kinder dafür verantwortlich macht?
Es heißt nicht umsonst „Pünktlichkeit“ ist die Höflichkeit der Könige“.
Den spruch kenne ich auch – aber er ist für mich der Freibrief zum zuspät kommen par excellance ! Könige gibt es ganz ganz wenige und ich bin mit Sicherheit keiner. Ergo….
Sie haben den Spruch eben falsch verstanden 🙂 Könige müssen auf nichts Rücksicht nehmen, aber andere nicht warten zu lassen, das ist Ehrensache.
Zu spät kommen ist einfach eine (zunehmende?) Respektlosigkeit – es passiert mir ab und zu auch, aber seeehr selten und ist mir immer peinlich.
Sorry, ich verstehe die Mütter nicht, die tatsächlich, wie die Autorin beschreibt,wie Lastesel mit oben und unten vollbepacktem Kinderwagen, inklusive Velo auf dem Dach , den Bus besteigen. Da brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn diese herzigen Kleinen zu rücksichtslosen Tyrannen heranwachsen. Richtig, ich bin kinderlos und bereue es in solchen Momenten ganz und gar nicht.
@Christina: Ich bin ebenfalls kinderlos, bereu(t)e es allerdings nicht nur in gewissen Momenten nicht, sondern gar nie.
@ Maru
Entschuldigung, aber bei einem solchen Kommentar wundere ich mich dann doch schon, was sie auf der Seite des Mamablogs suchen?
Ich finde es toll dass sie kinderlos und glücklich sind, aber suchen sie hier Bestätigung für dieses Glück oder was?
Ach ja, manchmal geht es mir genau so… Danke für den Text!
Klar können wir auch pünktlich sein, wenn es sein muss. Und zu entscheiden, wann es denn wichtig ist, dass wir pünktlich sind, ist auch eine Frage der Höflichkeit. Was die Autorin aber mMn sagen will, ist, dass es eben mit Kindern aufwändiger (oft um ein vielfaches) und anstrengender wird, pünktlich aus dem Haus zu kommen. Das konnte ich mir vor dem Kind auch noch nicht so vorstellen und das geht anderen Kinderlosen sicher ähnlich.
Frau Hofmann, mag sein, dass Sie in 15 Jahren für kurze Zeit wieder etwas pünktlicher sein werden. Aber nur für kurze Zeit. Nur bis Sie Grossmutter sein werden! Kenne das sehr gut aus meinem Freundeskreis. Bin selbst kinderlos und weiss genau: Es gibt kinderlose Freunde, die Geduld haben. Also keine Bange!
Entweder man ist pünktlich oder nicht. Mit und ohne Kids. Und Organisation ist leider die Schwachstelle von vielen (Eltern).
Ach was, wenn mein Sohn ein Glacé will, dann will er eins. Wenn mein Sohn, seinen Bruder nicht zu einem Termin begleiten will und lieber mit seinem Freund draussen spielen will, dann schreit er und zwar nicht fünf Minuten sonder macht mal eine Pause und kann dann nach einer Stunde dort weiter machen, wo er aufgehört hat. Nein, ich breche mein Kind nicht. Nicht wegen Menschen, die meinen, man müsste sich ihnen unterordnen. Ja, ich trage die Konsequenzen ganz bewusst, denn ich weiss, sein Wille wird einmal so stark sein, dass er sich in seinem Umfeld durchsetzen kann. Und das ist gut so. Je grösser sein Selbstbewusstsein ist, desto besser kann er auf eigenen Füssen stehen. Es gibt genügend Menschen, die zum Psychiater rennen, weil sie sich wie ein Nichts fühlen.
Wie sie sich ihren Sohn in der Zukunft wünschen, solch eine Generation gibts bereits und sie hat bereits einen Namen: Snowflakes gemischt mit Millenials. Das heisst dann: “ich will alles, hier und jetzt und ohne Aufwand. Ich weiss auch schon alles. Mir gehört die Welt!” Mit ihrer Philosophie tun sie ihrem Sohn einen Bärendienst; der kommt dann spätestens bei seiner ersten Arebeitsstelle auf die Welt..glauben sie’s, ich weiss von was ich spreche…
Selbstbewusst und tyrannisch sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Schöne Perspektiven, die sie sich da aufbauen. Das hat mit Selbstbewusstsein herzlich wenig zu tun. Der wird zum Tyrannen und Egoisten erzogen. Selbstbewusstsein ist extrem wichtig, seine eigenen Bedürfnisse zu Gunsten Anderer zurückstecken zu könnnen aber genauso.
Irgendwann wird das Kind an einen Punkt gelangen, an dem es sich kurz oder langfristig integrieren muss (soziales Umfeld, Schule, Beruf, Verein, Partnerschaft u.a.m), was schwierig werden könnte, wenn man es nie gelernt hat. Gut möglich, dass dann der Psychiater gefragt sein wird
„Es gibt genügend Menschen, die zum Psychiater rennen, weil sie sich wie ein Nichts fühlen.“
Und es gibt genügen Menschen, die von allen anderen gemieden oder gar verabscheut werden, weil sich immer alles nur um Sie selbst drehen muss, da sie von klein auf nichts anderes kennen als verwöhnt, gehätschelt und verzogen zu werden.
@RB: Träumen Sie Ihren albernen Traum ruhig noch ein Weilchen weiter, Sie werden sowieso bald unsanft daraus erwachen und Ihr Los mit Tausenden ebenso ignoranter Eltern teilen müssen, die mit ihrem Jungvolk nicht mehr zu Rande kommen, weder ein noch aus wissen und nichts als Spesen haben und haben werden, weil nämlich dauernd ein Ungemach das nächste jagt – und dies nicht nur, solange sie Kinder sind. Garantiert.
Ich glaube, ich kenne so einen Buben wie Ihren Sohn, Herr Bachmann. Nur ist der mittlerweile erwachsen, sollte man mindestens meinem, dem Alter nach. Er hat auch eine ganz tolle Karriere hingelegt, ist jetzt Präsident der USA. Ich frage mich nur, wie Sie Ihre Jungs managen, wenn der eine links will und der andere rechts. Das Geschrei, naja, ich muss das ja nicht hören.
RB : also wenn sie denken sie „brechen“ das Kind weil es nicht schreien kann solange es will, dann sind sie schon jetzt einem Tyran untertan ! Wehe später.
Es gibt immer wieder Umstände, die die Erfüllung der Wünsche verunmöglichen. Und das muss man glaubwürdig erklären. Im schlimmsten Fall muss man am Sonntag vor den Supermarkt fahren und zeigen, dass er geschlossen ist. Einfach sagen, dass etwas nicht geht, ist etwas dürftig. Das Kind muss verstehen. Sonst glaubt es einem langfristig nichts mehr. Und das braucht manchmal auch etwas Geduld. Es funktioniert nicht alles auf Knopfdruck.
@ Dahlia Meier
Organisation und Management lernt man erst richtig (kennen), wenn man Kinder hat. Alles sonst ist pipifax! (Ausser vielleicht die Grossbaustelle Bahnhof Bern) 🙂
Diejenigen, die mit Kindern unpünktlich sind, wären es auch ohne sie. Da können sie ihren Nachwuchs noch so oft für faule Ausreden missbrauchen. Alle, die wenigstens die elementarsten Anstandsregeln gelernt haben wissen nämlich, dass Unpünktlichkeit als eine der grössten Respektlosigkeiten gegenüber andern gilt. Und ja, Pünktlichkeit bedarf schon einer gewissen Vorbereitung – mit und ohne Kinder. Klar, jetzt lese ich dann gleich wieder einen dieser sowohl altbekannten wie stupiden Sprüche, die da lauten: „in vielen andern Ländern….“ etc. bla, bla, bla, was sich anhört, als ob dauerndes Zuspätkommen für gewisse Zeitgenossen eigentlich auch hierzulande schon längst zu den üblichen Verhaltensregeln gehören müsste.
Stimmt nicht. Ich bin eine Person, die normalerweise, wenn alleine unterwegs sogar immer, pünktlich ist. Wenn meine Tochter aber drei Minuten vor der Abfahrt die Windel füllt, dann nicht.
Sehen Sie? Schon wieder. Ich sag’s ja.
Naja wenn so viele empirische Belege nicht genug sind….. Ich bin auch immer 10 Minuten früher da wenn ich alleine bin. Mit Kind kan es eben auch vorkommen das ich zu spät komme.
Wie solle ich das auch immer planen können? Kann ja nicht immer eine Stunde früher losfahren!
Kinder sind eben ein zu grossen Unsicherheitsfaktor der nicht leicht zum planen ist.
Ich habe das auf meinem Facebook-Account zum Thema Effizienz mal so ausgedrückt (Tochter, damals 1.5 J.):
Als Mutter verschiebt sich die Effizienz in zwei Richtungen. „Schnell usm Huus“ um beispielsweise den Kompost runterzubringen dauert mit Kind-einfangen, Schuhe an die Füsse kämpfen, Bäbi mitschläipfen, zurück weil Nuggi verloren, Treppen laufen, Zwischenstopp beim Dreirad…. gut 10-30 Minuten (je nach Laissez-faire…).
Dafür könnten Mütter, wäre Duschen olympisch, allesamt ins Nationalkader.
Tätsch-Peng-Meräng.
Je nach Laissez-faire bzw. Organisation dauert das 1-30min…
Stimmt. Als Kinderloser hab ich davon wirklich keine Ahnung. Ich hab aber auch nie was dergleichen behauptet.
Schöner Text!Ich bin meist zu spät ob mit Kindern oder alleine!Meine Freunde kennen mich und kommen alle auch später!Nur bei der Arbeit bin ich pünktlich!:-)
Also können Sie es – und warum können Sie es nur bei der Arbeit und nicht immer?
Zu Ihren Freunden: Die wollen sich um 15.15 Uhr treffen, machen mit den pünktlichen Freunden auch um 15.15 ab, aber mit Ihnen schon um 15 Uhr. Bei notorischen zu-spät-kommern muss man sich Strategien überlegen, um nicht ewig rumzustehen.
Als Kinderlose ging ich mit einem 5-jährigen einkaufen. Er wollte mir vor dem Schokolade-Regal einen Trotzanfall machen, aber da ich nicht beeindruckt war, hat er es sich bald anders überlegt. In einem anderen Geschäft wollte er noch einmal probieren, mich zu zwingen, ihm etwas zu kaufen. Wieder ohne Erfolg. ab da hatte ich keine Probleme. Ich fragte ihn dann im Vertrauen: „Sag mal, funktioniert das mit deiner Mutter?“ und er antwortete ganz einfach „Ja!“
Was wollen sie uns damit sagen? Dass sie ein Superhero sind?
Ja, liebe Eleonore, Kinder sind nicht blöd und verhalten sich gegenüber weniger vertrauten Menschen cooperativer als zu Hause.
In einem guten Zuhause müssen sie nämlich nicht fürchten, wegen einer Trotzattacke die Liebe der Eltern zu verlieren.
Es geht hier nicht um Liebe verlieren sondern darum, dass es Regeln gibt (für uns alle). Und er sich ständig bereit erklärt, den Inhalt von Regel zu diskutieren, muss sich nicht wundern, wen Kinder genau dies versuchen.
KinderFREI, es heisst Kinderfrei…wieso eigentlich? Erklärt sich beim lesen dieses Beitrags von selbst
über die gummistiefel hätte ich nicht gestritten, das ist eine Erfahrung, die das Kind selber machen muss… Allenfalls würde ich die Sandalen halt noch in den Kinderwagen packen…
Mir scheint, Ihre Tochter und Sie könnten viel profitieren, wenn Sie lernen könnten, sich geschmeidig durchzusetzen. Kinder sind bereit, zu folgen, und als Erwachsener hat man den Vorteil, dass man komplexer denken kann als 3jährige, und so über Umwege besser um Ziel kommt als über Ja-Nein-Konfrontation, wo oft die Eltern selbst sehr stark zur Eskalation beitragen.
Wichtig ist, dass man immer ruhig, mitfühlend, freundlich und zugewandt bleibt. Aber am Ende passiert das, was man als Erwachsener für angemessen hält. Man darf dem Kind zwar seine Freiheit lassen, aber nicht die Führung geben, bzw. muss man den Raum so gestalten, dass das Kind einen dorthin führt, wo man selber hin möchte.
Richtig. Man kann auch einem Kind sagen „Wir gehen bald los (wenn es die Zeit nicht kennt), du kannst 1-x Dinge mitnehmen. Wir haben einen Termin, wenn du nicht rechtzeitig ausgewählt hast, dann muss ich auswählen.“
Und dann tobt das Kind vielleicht mal. Ja und? Oder es brüllt den Bus zusammen. Na und?
Kinder muss man ernst nehmen, aber sie nicht überfordern. Aber man muss sich immer bewusst bleiben, wer das Kind ist und wer die Verantwortung trägt. Und mit Verantwortung meine ich nicht das Füttern, Nachtragen von Sachen, Waschen, Aufräumen usw. und das Kind macht was es will.
Ich habe selber keine Kinder, aber jahrelang in Heimen gearbeitet. Und die Kinder mochten und schätzten mich.
Also, ich amüsiere mich gerade köstlich. Ich kenne das, Frau Hofmann. Nicht immer, aber solche Situationen kommen durchaus vor. Man wird besser und schafft es irgendwann auch mit mehreren Kindern einigermassen pünktlich zu sein. Mein Mann würde dabei wohl die gleichen Sprüche klopfen, wie die (bisher nur männlichen!) Kommentatoren. Das ist doch kein Problem, nur etwas Organisation bla bla bla. Aber unter dem Strich bin aber nicht ich diejenige, die ein Kind ohne Winterjacke in die Skiferien schickt oder in der Badi feststellt, dass das Kind weder Badehosen noch Schwimmflügeli hat (von so trivialen Sachen wie Sonnencreme, Hut, Ersatzkleider oder Wasserflasche ganz zu schweigen).
@13: Wenn ich für die Kinder packen musste, hatten sie das Wesentliche immer dabei. Im Übermass.
Und wenn dann mal etwas eher Unwichtiges fehlte, war das auch keine Katastrophe.
Wie sieht es denn dein Mann? Hat er sich schon geärgert, dass er nicht richtig gepackt hat?
Schon gut, SP, es sind nun mal nicht alle so perfekt wie Du resp. wie das Bild, dass Du hier von Dir zeichnest.
Mein Mann ärgert sich nie. Er gehört zu diesen Leuten, die sich durch gar nichts aus der Ruhe bringen lassen. Ärgern tun sich dann eher die Kinder, denen die Sachen dann fehlen. Oder manchmal eine Drittperson, die dann das Fehlende organisieren oder sonst wie improvisieren muss (in Fällen, wo er packt, aber nicht mitgeht).
@13: Pffff. Du hast doch damit angefangen, den Männern und deinem Mann an den Karren zu fahren.
Und nein, ich bin nicht perfekt. Aber wie dein Mann offenbar.
Und mit Kindern, die sich ärgern, weil sie selber nicht mitgedacht haben, kann ich gut umgehen.
@ SP
Nein, das war eine Reaktion auf die Kommentare vor meinem, die die Autorin kritisierten. Das mit dem perfekt fällt mir nur hier oft auf. Ich kann mich nicht erinnern, irgendwann von einer Schwäche von Dir gelesen zu haben. Von anderen ja, von Dir nicht. Darum der Hinweis.
Den Kindern, die gross genug sind, mitzudenken, kann man das schon sagen, wobei diese inzwischen ohnehin meistens alleine packen. Dem kleinen Kind eher weniger, ich glaube nicht, dass ein 3jähriges soviel Voraussicht hat. Andererseits beruht unser Zusammenleben auf Vertrauen. Wenn wir irgendwo hinwollen und einer sagt, er hätte gepackt, dann besteht für die anderen eigentlich kein Grund, dies zu kontrollieren. Da sehe ich dann auch keine (Mit-)schuld derjenigen.
@13: Ich habe viele Schwächen, die ich hier nicht ausbreiten muss. Aber Unpünktlichkeit gehört nicht dazu. Und ich übernehme konsequent Verantwortung für mein Handeln. Auch wenn ich etwas falsch gemacht habe.
Kinder müssen auch nicht vorausdenken. Aber man sagt ihnen beispielsweise, sie sollen etwas zum lesen/malen/spielen usw. im Zug mitnehmen. Und manchmal lassen sie es dennoch oder „vergessen“ es, weil gerade etwas anderes wichtiger ist.
Aber ja, ich habe auch einmal eine Badehose vergessen zu packen. Meine eigene…
dann sind nach ihren Worten Frauen also anders als Männer? So grundsätzlich, als Spezies?…
Nein, aber auch. Wer kennt das nicht? Das ist völlig i.O. manchmal ist es unmöglich.
Wir wehren uns nur gegen die Schlussfolgerung: „ich bin Opfer der Umstände, ich kann nicht anders.“
Das ist eine schlechte Einstellung und die werden wir dann auch unseren Kindern nonverbal weitergeben.
Es ist nicht einfach nur Humor…. sondern eine Aufforderung „ihr müsst das jetzt akzeptieren/ich kann nichts dafür“. Wäre es Humor, wäre er reflektiert und zugleich mit einer Prise Selbstkritik gewürzt.
Das hier ist eher eine Selbstrechtfertigung, als Humor getarnt.
„Das hier ist eher eine Selbstrechtfertigung, als Humor getarnt.“
Auf den Punkt gebracht, RoXy. Mit der immer die vordergründig einfachste Rechtfertigung seiner selbst habe ich persönlich eher Mühe.
@ Roxy
Persönliche Erfahrungen und Tendenzen sind keine allgemeingültigen Regeln. Natürlich sind Frauen nicht grundsätzlich anders als Männer, mir fiel nur auf, dass bis zum meinem Kommentaren nur Männer kommentierten (also die freigeschalteten), alle in etwa das Gleiche sagten und es halt auch das ist, was ich zu Hause und im Umfeld häufig (nicht immer!) erlebe. Das ist alles.
Ich fand den Text witzig, er ist aus dem Leben geschrieben. Manchmal machen einem die Umstände halt eine Strich durch die Rechnung. Manchmal selbstverschuldet, manchmal nicht. Ich finde aber auch eine 15-minütige Verspätung jetzt nicht das Ende der Welt.
@13: Würdest du denn sagen, die Aussage „Kinderlose haben keine Ahnung“ bezieht sich auch auf die kommentierenden Männer hier? Oder wie kommt es, dass die durchs Band andere Erfahrungen gemacht haben und die Sache anders sehen? Oder glaubst du wirklich, die vergessen einfach jedes Mal die Hälfte und Mama oder Grassmama muss es dann wieder ausbügeln?
Vielleicht finden Männer einfach Pünktlichkeit etwas wichtiger?
13 „Persönliche Erfahrungen und Tendenzen sind keine allgemeingültigen Regeln.“ – stimmt.
Tatsache ist aber auch, dass Frauen und Männer in den letzten 10’000 Jahren verschieden sozialisiert wurden. Man kann ja wohl kaum behaupten, dass das nicht Spuren hinterlassen hat. Kommt noch dazu, dass sie einen anderen Körper, eine andere Sexualität und einen anderen Hormonhaushalt haben…. das alles kann man nicht vollständig ignorieren. Es hat selbstverständlich einen Einfluss.
Aber zurück zum Text: natürlich ist er aus dem Leben heraus, hat man das selbst schon erlebt etc. etc. – aber die Kritik liegt bei der Schlussfolgerung. (MF hat mich jedenfalls gut verstanden.)
@ SP
„Würdest du denn sagen, die Aussage „Kinderlose haben keine Ahnung“ bezieht sich auch auf die kommentierenden Männer hier?“
Nein, Väter sind ja nicht kinderlos.
„Oder wie kommt es, dass die durchs Band andere Erfahrungen gemacht haben und die Sache anders sehen? Oder glaubst du wirklich, die vergessen einfach jedes Mal die Hälfte und Mama oder Grassmama muss es dann wieder ausbügeln?“
Ich glaube einfach nicht, dass alle alles immer so gut im Griff haben, wie sie hier schreiben. Resp. dann eben andere Sachen da schiefgehen. PS: Ich habe weder von Mama, noch Grossmama gesprochen.
„Vielleicht finden Männer einfach Pünktlichkeit etwas wichtiger?“
Kann ich so nicht bestätigen. Eher, dass es häufig so ein Männerding ist, es zu nutzen, wenn jemand seine Achillesferse zeigt.
@ roxa
Verstanden habe ich es schon. Ich teile die Meinung nur nicht.
@13: Sicherlich werden die Männer hier und überhaupt nicht immer alles perfekt machen. Ich schon gar nicht.
Aber es käme mir nicht in den Sinn zu behaupten, es ginge gar nicht, und/oder die Kinder seien schuld. Darum geht es doch.
Und ja, in meinen Vorurteilen glaube ich auch noch, dass Männer vielleicht etwas besser Prioritäten setzen können, im Sinne der 80:20 Regel. Kann sein, dass dann halt auch mal etwas schief läuft. DAS ist dann allerdings in der Regel wirklich kein Weltuntergang.
13 – das ist natürlich legitim und Ihr gutes Recht.
Ihre Antwort bezog sich einfach auf etwas, das ich so gar nicht sagen wollte. Meine Kritik bezog sich nur auf die Schlussfolgerung.
In Ihrer Antwort finde ich keine Entgegnung auf meine Kritik zur Schlussfolgerung . Deshalb war ich mir nicht sicher, ob Sie mich verstanden haben.
@ Sp
Danke für den Lacher. Dann sind Vorurteile eine Deiner Schwächen? Dass ich auch diese Meinung nicht teile, weisst Du ja bereits.
Ein Weltuntergang ist es ganz sicher nicht. Andererseits ist eine 10-minütige Verspätung auch keiner.
@13. Verstehe den Lacher gerade nicht.
Aber du bist erneut der Hauptfrage ausgewichen. Warum kommt jemand auf die Idee, seine Organisationsschwäche sei natürlich, dem Umfeld geschuldet, und alle anderen sollen das doch bitte verstehen?
Man kann sich ja auch für die Verspätung entschuldigen und dafür sorgen, dass es sich nicht gleich wiederholt.
Mein Lachen entsteht übrigens regelmässig dann, wenn wieder mal von weiblichen Multi-Tasking-Fähigkeiten die Rede ist.
@ SP
Der Lacher kam daher, dass ich Dir vorgeworfen habe, hier ja keine Schwächen zuzugeben und Du dann gestehst, Vorurteile zu haben, was ich durchaus als eine (menschliche) Schwäche empfinde.
Die Hauptfrage: Hmm, schwierig. Ich glaube nicht, dass man das so pauschal kann, ich sehe auch nicht, dass das die Autorin tut. Ich verstand den Blog so in etwa wie Regine Sternfels. Dass es halt mit Kindern schwieriger ist und auch unvorbereitete Dinge eintreffen können. Und wer vielleicht auch sonst kein Organisationsguru ist, den trifft es nochmals härter. Kinder sind auch Menschen und wenn Du Dich zu zweit verabredest ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle pünktlich kommen natürlich grösser als bei einem Treffen zu fünft.
Übrigens, bin ich persönlich durchaus in der Lage pünktlich zu sein, auch mit den Kindern. Der Stress, um das zu schaffen, ist mir aber bekannt. Und das ist für mich der Hauptpunkt. Im Umfeld lösen wir das ohnehin meistens so, dass wir eh gerade an Ort abmachen, wo man dann einen Café bestellt oder schon mal baden geht oder ähnliches und es somit völlig egal ist, ob jemand 15 Min früher oder später kommt. Eine gute Freundin von mir sagt, dass wenn Verabredungen unter Freunden zu Stress führen, man sie von vornerein absagen sollte, da der Zweck des Treffens bereits misslungen ist. Ich sehe das ähnlich. Und bin daher gestresst, aber pünktlich, wo es sein muss (Schule, Arzt etc.) und bin sonst entspannt. Ich lade auch „ab 15.00 Uhr“ oder „zwischen 15.00 und 16.00 Uhr“ ein.
@13: Ich wundere mich einfach, warum pünktlich zu sein irgendwie pauschal Stress auslösen soll. Für mich heisst das einfach, das Prozedere ein paar Minuten früher zu beginnen, so dass man im „Idealfall“, wenn alles läuft, selber wartet, und nicht das unbeteiligte Gegenüber.
Natürlich ist es ideal, wenn man etwas unverbindlicher abmachen kann, z.B. in der Badi. Aber auch da löchern mich meine Jungs manchmal, wann denn der Kollege endlich kommt, dessen Mutter etwas von „nach dem Mittagessen“ gesagt hatte, und jetzt ist bereits 15 Uhr vorbei.
Und ein weiteres, nur halb zum Thema: Persönlich finde ich die neue Unverbindlichkeit, diese „ich schaue mal“, „ich melde mich, wenn wir soweit sind“ nicht so toll. Nicht nur in Bezug auf die Zeit, sondern das Erscheinen überhaupt.
Pauschal nicht. Bei mir tut es das, weil ich nun mal, wenn ich frei habe, gerne dem Lustprinzip fröne und auch mal irgendwo hängen bleibe. Am Telefon mit einer guten Freundin, bei einem spannenden Buch, einfach im Bett mit den Kindern oder dem Mann kuschelnd. Sprich: Ich weiss, dass ich z. Bsp. 15 Min für die Vorbereitung brauche, wenn ich es entspannt angehen will, ich weiss auch, dass 20 besser wären, falls noch etwas Unvorhergesehenes passiert, aber angesichts der Alternative noch kurz liegen/sitzen zu bleiben, überzeuge ich mich davon, dass 10 mehr als genug sind….oder 7…und 5 reichen eigentlich auch 😉
Ich bin Deiner Meinung, was die Verbindlichkeit betreffend Auftauchen angeht. Die Zeiten sind für mich weniger wichtig.
Sie schreiben meine Gedanken, merci 13 🙂
Gott seit ihr hier in den Kommentaren alle perfekt. Also ich habe Tränen gelacht, weil ich mich wieder erkannte. Kleine Menschen (Kinder) müssen nicht einfach funktionieren, sie dürfen noch Kind sein. Danke für diesen Blogbeitrag. Allen einen beschwingten Tag!
Danke! Ich kann diesen Kommentar nur unterstützen; der Blogtext hat meinen Tag bereichert (die Kommentare zum grossen Teil nicht…).
Sieht sehr so aus, als habe Ihre Tochter Sie besser im Griff als Sie Ihre Tochter…
Und wenn man schon weiss, dass man zum Weggehen länger braucht, fängt man halt früher damit an, um Stress und Druck zu vermeiden…
Mein Sohn ist 4. Ich bin trotzdem pünktlich, auch wenn wir zu zweit losziehen. Mein Partner ist es nicht. Ich packe den Rucksack am Vorabend, lege Kleider und Schuhe zurecht (wenn dann was zu Putzen ist, wird das auch am Vorabend erledigt) und wenn mein Sohn noch 20 Spielsachen mitnehmen will, dann gibt es eines und fertig. Das Geschrei kommt 3x. Dann ist Ruhe. Bei meinem Partner läuft das wie hier beschrieben. Mir jedes Mal unverständlich.
Danke für diesen Beitrag! Eben war ich noch müde von der Nacht….ihr wisst ja…..Kids.
Nun trockne ich die Lach-Tränen und starte nochmals neu in den Tag!
Da bin ich ganz bei Arthur. Ich finde es mühsam, wenn Eltern ihre Kinder als Grund für ihre Unpünktlichkeit vorschieben. Und ja, ich habe selbst Kinder, eines davon unter 3. Klar kann es mal vorkommen, dass die riesige Gaggiwindel unbedingt noch gewechselt werden muss, und man darum den Bus verpasst. Aber der Normalfall ist das nicht.
Nein! Ich sehe nicht ein, weshalb sich alle anderen nach den zu spät kommenden Eltern richten sollen. Die Eltern wissen, dass sie für alles mehr Zeit benötigen als früher und können dies entsprechend einplanen. Kinder als Grund für Verspätungen vorzuschieben erachte ich als billige Ausrede.
Es gibt Eltern, die sind auch mit Kindern pünktlich. Finde den Rundschlag gegenüber den Kinderlosen überflüssig.
Das kann ich so nicht sagen. Ich bin alleinerziehender Vater und hatte nie solche Situationen. Ich habe meine Tochter aber auch nie als Kind, sondern immer als kleinen Menschen gesehen. Mit ihr gesprochen und erklärt warum wir etwas so machen und nicht anders. Zusammen und mit ein bisschen Training geht alles.
Schön für Sie. Mein kleiner Mensch findet es idiotisch den früheren Bus zu nehmen, weil die ZVV App ja sagt, das der spätere Bus auch noch reicht.
Und überhaupt 5 Minuten irgendwo zu früh zu sein ist verschwendete Zeit.
Pech halt wenn der spätere Bus im Stau stecken bleibt oder der Anschluss nicht funktioniert.
Fünf Minuten zu früh, die Sie entspannt Ihrem kleinen Menschen widmen könnten – und Sie reden von Verschwendung? Mein Beileid.
Zu spät kommen ist auch verschwendete Zeit. Von jemanden, der allerdings nichts dafür kann.
Das mit den 5 Minuten zu früh und der Verschwendung ist die Meinung meines kleinen Menschen 🙂
so „klein“, dass er die ZVV App und den Termin berechnen kann und findet 5min. sei zuviel? Vielleicht sollte er dann alleine nachkommen. Dann wäre wenigstens einer in der Familie pünktlich.
Das kann ich so nicht sagen. Ich bin alleinerziehender Vater und hatte nie solche Situationen. Ich habe meine Tochter aber auch nie als Kind, sondern immer als kleinen Menschen gesehen. Mit ihr gesprochen und erklärt warum wir etwas so machen und nicht anders. Zusammen und mit ein bisschen Training geht alles.
Ich bin Kinderlos, habe Freunde mit kleinen Kindern.
Diese sind trotzdem immer Pünktlich.
Es ist also Möglich.
Es stimmt, dass kinderlose nicht wissen können, wie es ist Kinder zu haben.
ABER zu spät kommen liegt dennoch in der eigenen Verantwortung.
Ich komme auch oft zu spät, jedoch selten zu spät auf den Zug und noch seltener verpasse ich einen Flug. Und das wird ihnen auch so gehen. Es ist also so: je gravierender die Konsequenzen sind fürs zu spät kommen, je weniger kommt es vor.
Deshalb bringen Sie hier billige Ausreden, wenn Ihr zu spät kommen zur Regel geworden ist. Sie sind verantwortlich, nicht das Kind. Wenn es mit ihrem Kind eine halbe Stunde länger geht… sich eine halbe Stunde vorher bereit machen. etc. So einfach ist das.
Als Familie, die praktisch ausschliesslich mit ÖV unterwegs ist/war, muss ich widersprechen. Nie haben wir einen Zug verpasst. Scheint mir eine Frage der Prioritäten zu sein.
Das „Unvorhersehbare“ ist absolut vorhersehbar und einzuplanen. Und wenn man dann, weil alles läuft, plötzlich mal ein paar Minuten zu früh da ist, schadet es ja auch nicht…
Unorganisiert – das meiste davon kann man vorbereiten und 10min mehr Zeit einplanen. Dieses „huch, ich hab ein Kind und so viel Stress“ dieser max. 40ig-% Prozent arbeitenden Mütter und Väter nervt nur. Komischerweise schaffen es die Alleinerziehenden meistens problemlos.
Es liegt auch (teilweise) an den Kindern, aber das wollen Mütter schon gar nicht hören.
Wir – kinderlos – hatten einige Freunde/Verwandte über die Jahrzehnte mit Kindern teils eng begleitet.
Glauben Sie’s, die ‚Vorprogrammierung‘ der Kinder ist mitentscheidend – Erziehende haben Einfluss, aber nicht auf diesen Part.
Nein – so habe ich das nicht erlebt. Natürlich war ich mit den genau gleichen Situationen und Fragen konfrontiert, doch es ist nicht jedesmal zu einem ruinösen Stress verkommen. Ich war mir bewusst 2-3 Sachen im Vorneherein vorzubereiten, mir 15 Minuten mehr Zeit einzuplanen und nicht alles gleichzeitig erledigen zu wollen. Die weibliche Fähigkeit des Multitasking ist in solchen Situationen nämlich kontraproduktiv. Das ist meine Erfahrung als Papi, der nicht nur für die Wochenendaktivitäten der zwei Kinder zuständig war, sondern Verantwortung für das ganze Programm hatte.
Ein Management mit den Kindern ist machbar, doch muss man sich definitiv von den Schematas aus der kinderlosen Singlezeit verabschieden. Mit Kindern läuft es definitiv anders und das muss einfach berücksichtigt werden.
@Arthur
„Die weibliche Fähigkeit des Multitasking ist in solchen Situationen nämlich kontraproduktiv.“
„Die weibliche Fähigkeit des Multitasking“ ist auch so ein Mythos. Und wahrscheinlich ist eher der Mythos das Problem, nicht zuletzt auch in Fällen wie den geschilderten.
Das erinnert mich an den Hinweis auf den Comic Mental Load, den 13 mal einbrachte. Mit der Szene, dass betreffend „Tisch aufräumen“. Während daraus für die Frau eine Kette von Aufgaben entsteht, räumt der Mann einfach den Tisch auf.
Wer macht es nun richtig?
Und wie ist es mit den Prioritäten?
https://www.theguardian.com/world/2017/may/26/gender-wars-household-chores-comic