Bitte nicht so negativ!

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Kinder sollen laut sein dürfen, wenn ihnen danach ist. Foto: iStock

Lange hatte ich mich auf die zwei Wochen am Meer gefreut – dann wurden die Kinder genau einen Tag vor den Ferien krank. Sie erholten sich zum Glück schnell und so konnten wir mit einem Tag Verspätung doch noch abreisen. Die ersten Tage in Italien waren aber alles andere als erholsam. Mal kränkelte das eine Kind, dann das andere. Als wäre das nicht genug, kam noch der wunderschön anzuschauende, aber weniger schön wirkende Vollmond hinzu, sodass sich meine zwei zauberhaften Kinder in keifende kleine Monster verwandelten.

Meine Nerven wurden ziemlich strapaziert. Das Geschrei war manchmal so laut, dass ich ernsthaft befürchtete, wir würden der Familie nebenan die Ferien gründlich vermiesen – hallo schlechtes Gewissen! Irgendwann gesellte sich die Sorge um unser Image als Eltern dazu: «Die müssen denken, wir hätten die Kinder überhaupt nicht im Griff. Oder wir verprügelten sie, dass sie immer so schreien», ging es mir durch den Kopf. Und das, obwohl ich mir doch stets einbilde, dass mich die Meinung anderer zu meiner Person nicht gross kümmert.

Italienische Gelassenheit

Unsere Feriennachbarn, ein italienisches Paar mit Kleinkind, gaben mir zwar überhaupt keinen Grund, so zu denken. Sie waren stets freundlich, plauderten über die Terrassenmauer mit uns und beschwerten sich nie.  Als wir uns irgendwann für den Lärm entschuldigten, winkten sie ab. Das sei doch ganz normal, schliesslich seien es Kinder und die seien eben manchmal laut. Zudem müssten wir uns um sie sowieso keine Sorgen machen, da sie selber auch ein solches Exemplar im Haus hätten, das sie am Morgen aus dem Schlaf reisse.

Anstatt es dabei zu belassen, holte die Frau völlig unerwartet zu einer regelrechten Lobeshymne auf meine Kinder aus. Die beiden seien wirklich wunderbar: «Es ist so süss, wie sie sich um unseren Kleinen kümmern und auf ihn aufpassen, wenn er irgendwo hochklettern will. Oder eine halbe Ewigkeit lang immer und immer wieder hinter der Mauer hervorhüpfen und «dada» rufen, nur weil er das so lustig findet.»

Sie hatte absolut recht. Zwischen dem ganzen Gekreische hatten die Kinder auch immer wieder ihre zauberhafte Seite gezeigt. Für unsere Nachbarin standen diese positiven Momenten offenbar im Vordergrund, die negativen hingegen nahm sie gar nicht wirklich wahr. Während ich also befürchtete, die Kinder würden ihr die Ferien vermiesen, haben sie sie ihr eher versüsst.

Kein Verständnis für Kinderlärm

Wie oft erlebt man doch als Eltern genau das Gegenteil: Mitmenschen, die sich am kleinsten Kinderlärm stören. Die kein Verständnis dafür aufbringen, dass Kinder ihre Gefühle einfach rauslassen – auch in Form von Geschrei, Gekreische und Gelächter. In der Schweiz ist es mittlerweile so weit, dass jeder dritte Nachbarschaftsstreit durch Kinderlärm ausgelöst wird, wie Familienleben.ch berichtet – eine unglaubliche Zahl!

Wäre es nicht wunderbar, wenn mehr Menschen so denken würden wie unsere Feriennachbarin? Wenn wir alle versuchen würden, den Fokus mehr auf die positiven als die negativen Dinge zu richten? Und damit meine ich auch, nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen, so wie ich es Anfang Ferien gemacht habe. Sonst stresst man sich nur selber, überträgt diesen Stress auf die Kinder und es wird noch schlimmer.

Nach vier Tagen war der Spuk übrigens vorbei. Alle waren wieder gesund, der Mond nahm ab und der Lärm ebenso. Und es fiel mir plötzlich ganz leicht, meine negative Brille abzulegen.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: «Wie kinderfreundlich ist die Schweiz?» und «Mein Kind ist Ihnen also zu laut?».

93 Kommentare zu «Bitte nicht so negativ!»

  • Sue sagt:

    Ich habe drei Mädels und bin zwischendurch mit ihnen auch unterwegs (Ferien, Ausflüge, Restaurants und was man halt so macht als Familie), sie können engelhaft ruhig sein und manchmal auch so richtig laut (und kassiere dabei auch böse Blicke). Dann nimmt es manchmal eine Dynamik an, dagegen hat man als Eltern nicht viel Einfluss, man versucht zwar mit allen Mitteln dagegen zu halten, aber es gelingt halt oft nicht. Das heisst nicht, dass sie schlecht erzogen sind, aber sie sind eben noch auf dem Weg sich zu sozialen Wesen zu entwickeln. Das passiert nicht von 0 auf 100, das ist mit viel Erziehungsarbeit, Diskussionen etc. verbunden. Etwas Toleranz gegenüber den Kindern auf ihrem Weg vernünftige Erwachsene zu werden, wäre seitens der Gesellschaft schon wünschenswert.

    • Sophie Nicolle sagt:

      Göthe sagte „Toleranz ist nicht anderes als Resignation“.
      Es kommt ja nicht so viel vor, aber manchmal ist es schon schwierig, denn wir leben schon in einer sehr lauten Gesellschaft was die Soziologen auch immer wieder sagen, darum werden die Leute Lärmempflindlich.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Kinder dürfen lachen, weinen und manchmal halt auch schreien. Nervig sind nur Eltern, welche keine Grenzen kennen. ZB Schuhe auf den ÖV Sitzen, oder Gerenne im Restaurant hat nichts mit Kinderfreundlichkeit zu tun, sondern mit Rücksichtslosigkeit, Faulheit und Ignoranz.

  • tina sagt:

    meine jungs waren echt laut und trotzdem kann ich mich nicht an kritik erinnern. städter sind entweder tolerant oder taub ;-). ich hatte immer glück und extrem nette nachbarn. wir sind ja aber auch extrem nett 🙂

  • Andreas Daxer sagt:

    Natürlich gibt es auch hier eine Menge unterschiedlicher Meinungen. Ich für meinen Teil sehe doch ab und zu – natürlich nicht immer – schlecht erzogene Kinder. Mit den Schuhen auf dem Sitzbank im Tram stehend / nicht mehr endendes Schreien im öffentlich Raum etc. – natürlich nicht immer – aber auch nicht so wenig, dass es hier nicht erwähnenswert wäre. Und wohlgemerkt; die Eltern anwesend aber handlungsunfähig. Auch das Argument „ich kann nicht alles verbieten“ greift hier nicht. The magic word is „Erziehung“. Natürlich dürfen Kinder laut sein – aber eben nicht immer und nicht über längere Zeit dauerhaft. Jede Mutter oder Vater sollte einfach wissen, wann genug ist. Das gehört auch zu den Werten, die gute Eltern ihren Kinder mitgeben sollten.

    • Papperlapapi sagt:

      -Der Punkt „wann genug ist“, ist von Elter zu Elter verschieden.
      -Die Fähigkeit der Kinder ruhig zu sein, ist von Kind zu Kind verschieden.
      -Das Bedürfnis der Kinder sich zu bewegen, zu sprechen, zu singen, herumzuturnen ebenso.
      Manchmal unterstützt uns das Smartphone, die Kinder in der Öffentlichkeit ruhig zu halten. Auch keine unumstittene Lösung…

      • Andreas Daxer sagt:

        Ich wusste immer wann es genug ist. Meine Eltern sagten es mir rechtzeitig. Ich musste halt lernen wann meine Eltern finden es ist nun genug. Eben – Erziehung. Es geht schon. Auch Papperlapapi weiss wann es genug ist. Versuchen Sie es mit Erziehung. Es gelingt sicher – nicht beim ersten Mal – aber sicher später.

    • Andrea Fuchser sagt:

      Unsinn.
      Kinder sind einfach laut. Die einzelnen Entwicklungsstadien sind hinlänglich erforscht und nachgewiesen.
      Leute, die in ihrer eigenen Rolle als Eltern versagen, indem sie – wo sie nur können – restringieren, um Macht auszuüben, erweisen sich flächendeckend als ignorant.
      Unsere Nachbarn, kinderlos, aber mit Kinderwunsch, traurig, vermalten uns die frisch gestrichene Wohnungstür 2x, damit wir mit unseren Kinder schimpfen. Die Frau arbeitete in der Kita.
      Deshalb schickten wir unsere Kinder nicht in diese Regulierungs- und Gleichschaltungsanstalt. Bis heute haben sie sich prächtig entwickelt. Stolze, anständige Kinder. Eine Freude.
      Und ja, es ist ein (Deutsch-)Schweizer Problem. So viele Bekannte könnten kotzen, ich sehe das jeden Tag. In F, GB, B, NL, I, D gibt’s das nicht.

      • Andreas Daxer sagt:

        Nun ist das eben so eine Sache mit dem Eigenlob „dass sich meine Kinder prächtig entwickeln“. Das mag ja sein; trotzdem haben Kinder keinen Freipass alle unter dem Titel „sie sind eben Kinder“ zu machen. Ich schreibe es nochmals: the magic word is Erziehung.

      • Silvia sagt:

        genau : eigenlob.

  • Jo Mooth sagt:

    Ich, kinderlos, bin auch gerade zurück aus Italien, und die Familien nebenan hatten auch Schreihälse. Während die italienischen Nachbarn ihren Kleinen jeweils ab einer gewissen Abendzeit (erfolgreich) zur Rücksichtnahme auf uns Nachbarn aufforderte, ging’s bei den schweizerischen (mag Zufall sein?) Nachbarn ab 22 Uhr erst richtig los, weil dann nicht nur die Kleine brüllte, sondern auch noch das Mami schrie. Angenehm war das nicht. Und ja, schuld sind eben doch meistens die Eltern, gleich wie der Halter des ewig kläffenden Hunds.

  • Sonja K. sagt:

    Im öffentlichen Raum muss es Raum haben für Kinder“lärm“. Wobei ich persönlich Kindergelächter und Spassgegeuss nicht zu Lärm zähle, dann eher die Street Parade, aber das ist ein anderes Thema … Kinder sind auch bei sog. guter Erziehung nicht immer folgsam, weil sie wie Erwachsene auch mal schlechte Tage haben und rumzicken. Ist lästig, aber dauert ja nicht ewig.
    Im privaten Raum hingegen sind die Eltern gefordert, für angemessene Rücksicht zu sorgen: in einem nicht auf Kinder ausgerichteten Restaurant kann ein quengeliges Kind die Atmosphäre (zer)stören, in einem Erwachsenen-Spa haben Kinder schlicht nichts zu suchen, usw.
    Es ist halt wie überall im Leben: Toleranz und Rücksicht müssen einhergehen.
    PS: bin ein Dink und übe mich regelmässig in Nachsicht – nicht immer erfolgreich…

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Es gibt überall solche und solche. Ich hatte mal DINKS als Nachbarn, welche am Wochenende gerne bis 6.30 morgends Gäste auf dem Balkon bewirteten.

  • Lukas Baumann sagt:

    Die in Italien arbeiten auch nicht so viel wie wir. Oder sie sagen es aus Höflichkeit. Es ist einfach anstrengend, Mütter mit Ihren Problemchen zu Hause zu haben. Die schön den Tag geniessen konnten und in ihrer erfüllten Welt leben. Dann kommt Mann nach Hause und hat die Arbeiten der Mütter zu übernehmen. Nach zehn Stunden Arbeit. Früher hatte man halt noch mehr Zeit. Das Problem ist, dass die Arbeitswelt keine Familien mehr duldet und auch keine Zeit für diese. Und die Frauen begreifen’s nicht, weil sie selber nie hundert Prozent arbeiten müssen. Sie dürfen das arbeiten, was sie wollen, da sie alles auswendig lernen, ohne das grosse Ganze zu sehen. Also steht Mann alleine in der Welt da. Die andren sehen nur sich selbst und können’s nie begreifen.

  • Jänu sagt:

    Nach Italien fahren und nicht wissen, dass die Italiener Kinder lieben? Der Mond kann übrigens nichts dafür, ist alles Einbildung.

  • Anya Meyer sagt:

    Der Mond? Really? Genau wegen solchen „Annahmen“ hat die Schweiz auch Homöopatie in der Grundversicherung. Man kann nur den Kopf schütteln.

    • Asta Amman sagt:

      Sympathisch geschrieben, was sich mir aber nicht erschlossen hat: Warum haben die Kinder volle vier (!) Tage geschrieen? Wegen dem Mond? Was hat der denn für einen Einfluss aufs Wohlbefinden von Kindern?

  • Samira sagt:

    Der Mond ist also schuld? So ein Käse, der Mond ist natürlich nicht schuld – er kann gar nicht schuld sein (Die Gravitationskraft einer Mücke auf dem Arm ist für den Menschen grösser, als die des Mondes), aber es ist ja so praktisch, irgendetwas auf andere zu schieben (in diesem Fall der Mond), als etwas bei sich selber zu suchen.
    Wenn die Kinder aber oft genug hören, dass sie „mondfühlig“ seinen, dann werden sie es auch – weil sie daran glauben.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Ich habe meinen Kindern noch nie gesagt, sie seien mondfühlig.
      Und übrigens steht Folgendes oben im Text: „Und damit meine ich auch, nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen, so wie ich es Anfang Ferien gemacht habe. Sonst stresst man sich nur selber, überträgt diesen Stress auf die Kinder und es wird noch schlimmer.“ Von wegen den Fehler nur ja nicht bei sich selber suchen.

    • Sandro Wolf sagt:

      Hallo Samira,

      Dass der Mond einen Einfluss haben sollte, ist schon kompletter Irrsinn und ziemlich peinlich, dass dies überhaupt noch in einem blog Artikel erwähnt wird (siehe auch Kommentar von Anya Meyer oben).

      Dennoch stimmt das mit Anziehungskraft überhaupt nicht.
      * Mücke: 2mg (2*10^-6) auf ca. 0.5m Entfernung zwischen Arm und Körpermittelpunkt
      * Mond: 7.35*10^22kg… 384’400 km entfernt
      Aus dem Gravitationsgesetzt gerechet (Gewicht durch Quadrat der Distanz, auf Einheiten achten), übt der Mond 6* 10^13 mal mehr Kraft aus!!!!

    • tststs sagt:

      Selbstverständlich hat der Mond Einfluss auf uns… halt einfach nicht auf irgendeine esoterische Weise, sondern schlicht wissenschaftlich.
      Wissenschaftliches Argument: Man messe die Helligkeit in einem Schlafzimmer bei Vollmond.
      Gspürschmi-fühlschmi-Argument: Ich hatte schon mehr als eine Klasse, an der ich die Mondphasen ablesen konnte 😉

  • Hugo Brot sagt:

    Was ich bestätigen kann, ist die südländische Gelassenheit und den Umgang mit Familien. Im vgl. zur Schweiz bestehen diesbezüglich einfach Welten. Trotz wirtschaftlichen Problemen usw. bilden die Familien einfach das Zentrum. Hier wünschte ich, wir Schweizer würden uns eine Scheibe davon abschneiden.

    • maia sagt:

      Vielleicht ist das ja auch so, weil z.B. Italien eine der tiefsten Geburtenraten der Welt hat.

    • Nane sagt:

      Wir haben, hier in der Schweiz, italienische Nachbarn mit drei Kindern. Die Mutter schreit den ganzen Tag und brüllt ihre Kinder an, und wenn sie einmal ruhig ist, dann schreit der Vater…
      Ich kann das nicht mehr hören von wegen wie gelassen und familienfreundlich und kinderliebend die Italiener doch sind im Gegensatz zu uns missmutigen Schweizern.

      • Sottosopra sagt:

        Um den Romantisierungen und Klischees entgegenzutreten: Kinder fallen in Italien weniger auf, als hier in der Schweiz. Der Grund liegt wohl weder an der südländischen Gelassenheit, noch an der Geburtenrate (oder in den Restaurants: am guten Essen das die Kinder ablenkt). Vielmehr geht es in Italien einfach lauter zu und her als hier in der Schweiz, was dazu führt, dass Kindergeschrei als Hintergrundgeräusch wahrgenommen wird und eher selten als störend empfunden wird. Gegen all die frisierten Vespas und eine Tischrunde voller Süditaliener kommt kein Kindergeschrei an.

      • Nala sagt:

        Nane, wohnen wir nebeneinander? Hier hat es auch so eine Familie, wo alle sich anschreien und die Kinder die ganze Zeit heulen. Wobei ich nicht sicher bin, ob es Italiener sind oder sonst aus einem südlichen Land kommen. Das Mädchen ist ganz krass. Die kann nur immer heulen und schreien wenn sie was will (und erst recht, wenn sie was nicht bekommt). Das wird noch heiter, wenn es in Kindergarten kommt 🙁 Stören tut es mich glücklicherweise nicht. Ist ja nicht mein Kind 🙂

  • Auch Vater sagt:

    Als Vater ist es mir einfach nie passiert, dass sich jemand über mein Kind und die sicher oft damit verbundene, etwas gehobene Lautstärke beschwert hat. Wir (Kind und Eltern) haben uns immer Mühe gegeben andere nicht zu sehr zu stören, aber natürlich nicht immer mit Erfolg. Umgekehrt kann ich derartige Geräusche auch heute noch recht gut ausblenden. Lässt sich oft (!) einfach nicht ändern, dann muss man sich auch nicht drüber aufregen.

    Was Viele gerne vergessen: Ein Kompromiss verlangt von beiden Seiten etwas. Erst gestern passiert: Völlig ruhiges Zugabteil – Familie Schweizer fängt plötzlich an ihr Kind (ca. 18 Monate, bis dahin völlig ruhig) mit Kindermusik in voller Lautstärke zu unterhalten. Meine Bitte, die Lautstärke zu senken wurde ignoriert.

  • Jasi sagt:

    Obwohl ich mir immer wieder vornehme, gelassener zu sein (nicht nur bei Kindergeschrei), gibt es Situationen, für die ich zwar Verständnis habe, die mich aber trotzdem nerven. Das ist zum Beispiel eine Schulklasse nach einem harten Arbeitstag. Das geht aber vorbei und mir würde nie in den Sinn kommen, deswegen zu reklamieren – ändert ja eh nichts. Wo ich aber kein Verständnis habe, sind rumbrüllende Eltern. „Kevin-Johannes, komm sofort her! KOMMST DU HER!!! KEVIN-JOHAAAAANNEEES!!!“ Da ist mir ein lachendes oder auch schreiendes Kind tausend mal lieber.

  • Anna Meier sagt:

    Klar im Öffentlichen Raum gilt die gegenseitige Toleranz: Ich toleriere und verstehe, wenn Kleinkinder im Tram/Zug/Flugzeug „uliedig“ werden und verlange keine Totenstille, dafür aber, dass die Eltern sich – für ihre Kinder – darum bemühen, der Wunsch nach Ruhe der Mitreisenden zu tolerieren. Wenn ich merke, dass Eltern es zumindest versuchen, genügt es oft schon.
    Dann gibt es aber auch Orte, an denen ich kein Recht habe, Ruhe von Kindern zu fordern (Spiel- und Schulhausplätze, Badeanstalten mit Familienbereich etc.). Genauso, wie es Orte gibt, an denen vor allem kleinen Kinder, die sich nicht kontrollieren können, nichts zu suchen haben. Gerade aus Wellness-Bereichen von Hotels etwa musste ich trotz Kinderverbot schon fliehen, weil es dermassen laut war.

  • Niklas Meier sagt:

    Viel Ärger kann man vermeiden in dem man sich einfach nicht ärgern lässt.
    ABER:
    Pärrende Kinder im Zug/Tram/Flugzeug. Ja, Kinder sind mal krank und auch müde. Da habe ich auch kein Problem damit. Wenn sich aber Kinder zanken oder die Eltern anbrüllen weil sie irgend etwas wollen, dann ist das ganz klar deren Versagen.
    Selbiges bei einem Restaurantbesuch. Wenn die Kinder das noch nicht können, dann sollten die Eltern ein anderer Programm wählen.

    Was viele Eltern nicht zu verstehen scheinen:
    Auch die Anderen bezahlen viel Geld für den Urlaub, das Essen oder müssen am nächsten Tag arbeiten und können nicht einfach mit dem Kind ausschlafen.

    • Büchli Yvonne sagt:

      Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen ! Wie viele Male wurde unser Restaurantessen auf welches wir uns so gefreut hatten, vermiesst durch sehr schlecht erzogene Kinder welche die Eltern unbedingt ins Restaurant nehmen wollen obwohl sie sie überhaupt nicht meistern. Es gibt doch Babysitter oder eine Nachbarin die schauen kann ? Wir hatten nie solche Probleme mit unserer Tochter sie war stets anständig, freute sich ins Restaurant zu gehen. Es kommt eben auf das Vorbild an, meistens. Man kann einem Kind sagen “ wenn du nicht aufhörst, gehst du ins Zimmer und bleibst dort bis ich dich hole, und es wird nicht geheult.“
      Und nicht vergessen : „Toleranz hört dort auf, wo der Respekt gegenüber anderer beginnt“.

      • Hugo Brot sagt:

        «…dann ist das ganz klar deren Versagen.» – schön massen es Sie sich an zu Urteilen ab wann Eltern versagen. Bis Eltern versagen, gehören doch so einige Faktoren dazu – meine Meinung.

        «Auch die Anderen bezahlen viel Geld für den Urlaub, das Essen oder müssen am nächsten Tag arbeiten und können nicht einfach mit dem Kind ausschlafen.»
        Genau, mit dem Kind/Kinder ausschlafen – da hat sich die eine oder andere bestimmt weggelacht. Und auch die Familien haben sicher viel Geld bezahlt für den Urlaub…

        Mein Vorschlag, machen Sie es wie ich – mit Ruhe und Gemütlichkeit. Es gibt schlimmeres als laute Kinder.

    • Büchli Yvonne sagt:

      In Genf nimmt ein Restaurant keine Kinder mehr unter 5 Jahren. Sie langweilen sich und stören andere beim Essen und zusammensein. Man geht nicht jeden Abend ins Restaurant und dann möchte man doch Freude haben.

      • Divi D. sagt:

        Wir essen gerne und öfter im Restaurant, mal nur mein Mann und ich, mal mit unseren (inzwischen grossen) Kindern. Ich frage mich immer, in welchen Restaurants das denn stattfindet, dass man andauernd von Kindergeschrei gestört wird. Ich kann mich an kein einziges Essen im Restaurant erinnern, das ich wegen Kindergeschrei nicht hätte geniessen können. Und dass wir einfach immer nur Glück haben, nicht dasselbe Lokal wie die Schreikinder-Eltern ausgesucht zu haben, kann ich fast nicht glauben. Vielleicht würden diejenigen, die sich da offenbar regelmässig ganz furchtbar gestört fühlen, gut daran, einmal ihre eigene Toleranzschwelle ein bisschen zu hinterfragen und etwas anzuheben.

      • 13 sagt:

        Danke, Divi, genau so geht es mir auch. Wir gehen gerne und oft essen. Mal alleine als Paar, mal mit den Kindern, mal mit Freunden etc. Da meine Kinder die Restaurantbesuche seit Geburt kennen, ist es auch kein Thema, wie man sich dort benimmt. Aber dass irgendein Kind mal gestört, kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Ich glaube ja allmählich, dass das reine Internetstorys sind.

      • Büchli Yvonne sagt:

        @Divi : vielleicht wohnen Sie nicht in einer Grossstadt ?

      • AnnaB sagt:

        @Büchli, wir gehen 3-4 mal in der Woche meistens in Zürich ins Restaurant, manchmal mit Kindern und manchmal ohne. Ich kann mich auch nicht an kein einziges Essen im Restaurant erinnern, das ich wegen Kindergeschrei nicht hätte geniessen können.

      • 13 sagt:

        @ B.Y.
        „Richtige“ Grossstädte gibt es in der Schweiz eh nicht, aber wir wohnen so ca. in der Mitte der Schweiz und sind in allen grösseren Städten, mit Ausnahme von Genf und Lausanne, sehr schnell, was wir auch nutzen. Nein, mir kommt auch da kein Beispiel in den Sinn.

    • Hugo Brot sagt:

      «…dann ist das ganz klar deren Versagen.» – schön massen es Sie sich an zu Urteilen ab wann Eltern versagen. Aufgrund den von Ihnen geschriebenen Beitrag sind Sie aber kaum die richtige Person dazu. Bis Eltern versagen, gehören doch so einige Faktoren dazu – meine Meinung.

      Die Fehleinschätzung Ihrerseits wird mit der nachfolgenden Aussage sogar noch untermauert.
      «Auch die Anderen bezahlen viel Geld für den Urlaub, das Essen oder müssen am nächsten Tag arbeiten und können nicht einfach mit dem Kind ausschlafen.»
      Genau, mit dem Kind/Kinder ausschlafen – da hat sich die eine oder andere bestimmt weggelacht. Und auch die Familien haben sicher viel Geld bezahlt für den Urlaub…

      Mein Vorschlag, machen Sie es wie ich – mit Ruhe und Gemütlichkeit. Es gibt schlimmeres als laute Kinder.

      • Divi D. sagt:

        @Büchli Yvonne Wir wohnen in der Nähe von Zürich, sind auch oft in Bern unterwegs und familienbedingt öfter in verschiedenen deutschen Städten. Unsere Restaurantbesuche sind breit gefächert, Landbeiz und In-Lokal, Pizzeria und gehobene Küche, alles dabei. Und auch mit grosser Anstrengung fällt mir kein Restaurantbesuch ein, den ich wegen Kinderlärm nicht hätte geniessen können. Beim besten Willen nicht.

    • Anh Toàn sagt:

      @Niklas Meier „Auch die Anderen bezahlen viel Geld für den Urlaub, das Essen oder müssen am nächsten Tag arbeiten und können nicht einfach mit dem Kind ausschlafen.“

      ja, ja, wer ein Kind hat, kann ausschlafen, hat nichts Anderes zu tun als sich um das Kind zu kümmern, und wenn das Kind schläft, kann er auch schlafen.

      Hingegen müssen die Singles und die die Dinks aufstehen und arbeiten gehen, bei denen kommt das Geld nicht einfach so.

      Wenn mein 2-Jähriger nicht will, was ich will, Widerstand leistet, protestiert, tobt, betrachte ich dies nicht als mein Versagen. Das machen kleine Kinder, weil sie noch klein sind. Mein Versagen wäre, wenn ich deswegen ausrasten würde.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Meier und Büchli

        Wo bitte gehen Sie denn essen, wo Ihnen ständig durch Kindergeplärre der Apetit verdorben wird?

        In der Regel sind es Erwachsene (ohne Kinder), welche sich in Restaurants daneben benehmen.

  • Anh Toan sagt:

    Geht auf den Friedhof, da habt ihr Ruhe.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Schwieriges Thema, weil man alles schon gesehen hat. Grantige, intolerante Mitmenschen, die sich an Kindern stören UND Eltern, die einfach kein vernünftiges Mass kennen, wo man dem Geschrei der Kinder auch mal Einhalt gebieten muss.

    Hat jetzt Frau K. erstere in ihrem Umfeld oder aber hat sie ihren Kindern nie beigebracht, dass man als soziales Wesen auch ein klein wenig Gespür für die Umwelt entwickeln muss?
    Erschwerend kommt noch hinzu, dass Sie sich dem Mond ausgeliefert fühlt und so noch mehr den Eindruck erweckt, dass man völlig hilflos über Tage und Wochen kindischer Raserei ausgesetzt sei.
    So weiss man nicht, ob Frau K. einfach wegen ganz normalem Kinderlärm ein viel schlechteres Gewissen hat als unsereiner, oder ob ihre Kinder wirklich eine Zumutung sind.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Oh, ich fühle mich dem Mond keineswegs ausgeliefert. Ich hatte einfach das Gefühl, der wirke auch noch mit. Warum das jetzt so aufgebauscht wird, ist mir ein Rätsel…scheint ein grosses Thema zu sein hier im Mamablog, der Mond. 😉 Unser „Hauptproblem“ war definitiv, dass die Kinder noch am kränkeln waren.
      Wenn ich schreibe, dass man oft erlebt, wie Leute sich ab Kinderlärm ärgern, heisst das nicht zwingend, dass sie sich ab dem Lärm MEINER Kinder ärgern. Ich erlebe auch vieles als Beobachterin im Zug etc.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Danke für die Antwort.
        „Mond“ – Betrachten Sie es als Feeback. Ihre Worte wurden von vielen so verstanden…

        Aber meine Frage wurde nicht geklärt. Haben Sie ganz normale Kinder und ein besonders empfindsames Gewissen oder musste ihr Umfeld eine kaum zumutbare Belastung ertragen und glücklicherweise waren ihre Nachbarn lärmresistente Südländer?
        Ich denke, das liegt daran, dass ihr Blog stets eine Einwegbotschaft vermittelt im Sinne von: jeglicher Kinderlärm, egal wie, wo und in welchem Umfang ist immer völlig ok und alle Eltern machen alle, immer alles richtig.
        Das macht uns, die wir unseren Kindern beibringen, sich einigermassen sozial zu benehmen, etwas skeptisch. Weil wir wissen: es gibt immer 2 Seiten.

      • Jeanette Kuster sagt:

        Hm…ich finde nicht, dass der Blogpost diese Einwegbotschaft vermittelt. Ich wollte vielmehr sagen, dass ich es erstrebenswert finde, generell mehr aufs Positive zu fokussieren (oder es zumindest immer wieder zu versuchen).
        Um Ihre Frage zu beantworten: Ich habe weder besonders lärmige Kinder, noch bin ich normalerweise überempfindlich. ABER: Die Kleinen waren nur halbwegs fit, die Nächte mies, ich müde – deshalb waren sie viel lauter als sonst und ich speziell empfindlich.
        Mich stresst Kindergekreische manchmal auch, z.B. im Zug nach einem anstrengenden Arbeitstag. Aber ich denke deshalb nicht gleich, dass das Kind missraten ist, vielleicht hat es einfach nur einen schlechten Tag? Manchmal hilft es sogar, wenn man es trotzdem nett anlächelt.

      • Roxy sagt:

        Jtzt kommt es perfekt rüber. Ich glaube das können alle Eltern sehr gut nachvollziehen.

      • tina sagt:

        und ob nett schauen und lächeln hilft JK! einmal war ein wirklich zahnplompenraushauend kreischendes kind im bus. ich habe mich ohne zu überlegen in die reihe hinter mutter und kind gesetzt und das kind freundlich angelächelt – es war sofort ruhig und hat sich entspannt :). was sich dann natürlich auf mutter und mitpassagiere ausgewirkt hat.
        vielleicht war es ja auch etwas anderes, aber 100% wirkt es sich nicht positiv aus, wenn kind zu laut –> natürlich eltern auch zunehmend angespannt –> umfeld wirft hässige blicke –> spannung in der luft

  • Angie sagt:

    Ja, ja, die lieben Kinder. Auffällig ist, dass heutzutage die Kinder viel mehr Lärm veranstalten als früher. Man lässt sie oftmals einfach machen. Das schlimmste ist das Geussen, wie Sirenen. Da hab ich dann schonn meine Mühe damit. Ansonsten sollen Kinder spielen können und auch mal laut sein. Aber im Mass.

    • Anh Toàn sagt:

      @Angie „Das schlimmste ist das Geussen“

      Ja, ist schlimm zu hören wie die vor Begeisterung über ihr Spiel ausrasten können. Vor allem, wenn man selber nichts hat, dass einem noch begeistern kann.

      • Lukas Baumann sagt:

        Es wäre schön, würden Frauen aus fernen Ländern die Kinder ,importieren‘. Es gibt 200 Mio Waisen. Aber das wollen ja unsere CH-Frauen nicht. Es geht also schlussendlich um sie selbst, wie sie meinen, es sei ihr Erfolg, diese zwei Kinder. Sie haben sich selbst verwirklicht. Alle drum rum nicht. Frauen sind abgehärtet gegen ihre eigenen Kinder Geschrei. Männer müssen immer alles heben, immer helfen, wo es Kraft braucht. Wenn man einfach physiologisch kein Kindergeschrei ertragen kann, ist das aber Frau egal. Denn schlussendlich ist sie der Mittelpunkt der Welt. So siehts nämlich aus. Unfähig, irgendwo dauerhaft Rücksicht zu nehmen. Unfähig, sich in andre hineinzufühlen. Oder dürfen wir nun Ballergames spielen? Wie lange geht es, bis Frau wieder im Mittelpunkt stehen will?

    • sonic sagt:

      Ah ja sicher. Vielleicht waren Sie frühere ja sogar selbst ein Kind und haben das nicht so richtig mitgeschnitten, dass wir da durchaus Rambazamba veranstalteten. Wenn ich mich da zum Beispiel an Schulreisen erinnere.. Oder wenn wir als Kinderhorden im Quartier unterwegs waren. Ganz ganz sicher waren wir nicht leiser als die Kinder heute!

      • Nala sagt:

        Sonic, ich war früher Kind, aber schon meine Mutter war nicht einverstanden, dass wir einfach rumgeussen. Das schmerzt in den Ohren aller Anwesenden. Und meist hat es auch nicht mit Begeisterung zu tun, sondern einfach damit, dass das Kind einen – wie es vermutlich findet – lustiglauten Ton von sich geben kann.
        Aber jeder der schon mal mit starken Kopfschmerzen, sich neben so einem Kind aufhielt, wird verstehen, dass das einfach uncool ist.

    • sonic sagt:

      @Nala: Habe ich gesagt es sei angenehm? Mich nervt nur die Unterstellung, dass alle Kinder heute lauter geussen als früher. So ein Quatsch. Das hat früher weh getan in den Ohren und tut auch heute noch weh. Trotzdem sollen Kinder auch mal geussen können, oder? Andere fahren Töff, da fallen mir die Ohren ab.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Lukas Baumann

        Schade, hat Ihre nicht Ihre Ansicht geteilt und anstatt ein Waisenkind zu adoptieren, in ihrem grenzenlosem Egoismus Sie auf die Welt gebracht. Ihre Mutter meint, sie sei der Mittelpunkt des Universums und hat diesen Irrtum an Sie weitergegeben.

  • Sportpapi sagt:

    „Wie oft erlebt man doch als Eltern genau das Gegenteil: Mitmenschen, die sich am kleinsten Kinderlärm stören. Die kein Verständnis dafür aufbringen, dass Kinder ihre Gefühle einfach rauslassen – auch in Form von Geschrei, Gekreische und Gelächter.“
    Eigentlich nie. Zumindest habe ich das nie so erlebt. Aber ich habe mich auch immer darum bemüht, die Kinder einigermassen in Zaum zu halten an öffentlichen Orten, die ja nicht nur den Kindern gehören. Auch wenn es nicht immer fruchtete, der gute Wille zählte offenbar auch.

    • Martin Frey sagt:

      @Sportpapi
      „Aber ich habe mich auch immer darum bemüht, die Kinder einigermassen in Zaum zu halten an öffentlichen Orten, die ja nicht nur den Kindern gehören. Auch wenn es nicht immer fruchtete, der gute Wille zählte offenbar auch.“
      Genau. Niemand erwartet von Kindern ein Verhalten wie von Robotern oder Dressurpferden.
      Aber wenn Eltern nicht mal Anstalten machen, sich um ihre Kinder zu kümmern oder Rücksicht auf andere zu nehmen, dann ist das der Toleranz selbstredend auch nicht gerade förderlich.
      Sprich, der gute Wille auf beiden Seiten ist entscheidend, ganz ohne wird es eher schwierig.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Da bin ich voll bei euch. Mich irritiert es immer, wenn bei solchen Beiträgen nie festgehalten wird, dass es auch zwei Seiten gibt.
        Für uns war es immer selbstverständlich, den Kindern beizubringen, auf ihr Umfeld an öffentlichen Plätzen und Orten der Ruhe Rücksicht zu nehmen. Die Kinderseele leidet darunter nicht im geringsten, im Gegenteil. Mit Sozialkompetenz wächst auch ein gesundes Selbstbewusstsein.
        Was mich auch ein wenig stört, dieses einseitige „Alles was Kinder tun ist gut“-Feeling.
        Kinder sind Menschen, so wie wir. Mit allem was Menschen so ausmacht: vom Samariter bis zum Diktator, vom Teamplayer bis zur Diva…
        Verständnis haben bedeutet nicht, dass man alles Gutheisst, sondern dass man ihnen hilft, ihre Persönlichkeit in den Griff zu bekommen.

      • Jeanette Kuster sagt:

        Ich dachte eigentlich, dass aus meinem Text rauskommt, dass man als Familien auch Rücksicht nehmen soll. Sonst hätte es uns ja nicht kümmern müssen, ob wir irgendjemanden stören.

      • Martin Frey sagt:

        Das kommt aus Ihrem Text schon heraus, Frau Kuster.
        Obwohl in Ihrem Text trotzdem Widersprüche bestehen, einerseits von „keifenden kleine Monstern“ zu reden, und dann Mitmenschen zu kritisieren, „die sich am kleinsten Kinderlärm stören.“
        Dass Sie dann ob der Absolution einer italienischen Mamma so aufblühen, finde ich jedoch amüsant. Denn deren Aussagen dürfen Sie mentalitätsbedingt nicht ganz für bare Münze nehmen. Oder anders gesagt, selbst wenn sich Ihre Kinder wie Westentaschentaliban verhalten hätten (was ich nicht glaube), würden sie nie ein negatives Wort von einer italienischen Mamma hören.
        Wo ich Ihnen beipflichte: es ist grundsätzlich richtig, den Fokus mehr auf die positiven als die negativen Dinge zu richten. Die Italiener sind darin Weltmeister. Wir nicht.

    • 13 sagt:

      Ich handhabe es genau gleich wie SP, meine Kinder sind sicher nicht diejenigen, die im Zug rumturnen oder im Restaurant schreien und ich nichts machen. Aber dass es nie passiert, dass die Menschen trotzdem negativ reagieren oder dass sie keine Roboter erwarten, kann ich so nicht unterschreiben. Man erlebt es nicht jeden Tag, aber doch kommt es vor. Was mir aber im Austausch mit meinem Mann auffällt (wir sind ja mit den exakt gleichen Kindern unterwegs und ich bin eher der strengere Elternteil als er), dass Männer da schneller einen Bonus haben. Er fährt mit der 5-monatigen Tochter 4,5 Stunden Zug und hat als sie weint, sofort 3 Frauen, die sich anbieten, ihm zu helfen. Ich warte mit eine schlafendem einjährigem Kind am Flughafen (1,5 h Flug) und muss mir anhören, warum ich denn fliege.

      • Martin Frey sagt:

        @13
        „Was mir aber im Austausch mit meinem Mann auffällt (wir sind ja mit den exakt gleichen Kindern unterwegs und ich bin eher der strengere Elternteil als er), dass Männer da schneller einen Bonus haben.“

        Der Bonus ist das eine (stattliche Männer mit kleinen Kindern wirken halt unglaublich sexy… 😉 ) aber mann könnte das durchaus auch negativ sehen („der braucht wohl kompetente Hilfe“).
        Was ich jedoch auch von meiner Frau höre: Gerade andere Frauen nehmen sich einer Frau gegenüber mehr heraus als gegenüber Männern. Was nicht sein sollte, aber ich mir gut vorstellen kann.

      • 13 sagt:

        @ MF
        (stattliche Männer mit kleinen Kindern wirken halt unglaublich sexy… )
        Absolut, ich, als heterosexuelle Frau bin ja gegen diesen Eindruck alles andere als immun. Und ja, ich sehe es auch so, dass wohl beides mitspielt. Vielleicht auch je nach Alter der Damen? Ich erlebe es von beiden Geschlechtern, etwas anders, aber beides.
        Aber um mal wieder die Relationen zu wahren: Die positiven Erfahrungen überwiegen natürlich bei weitem, ab den negativen ärgert man sich einfach oftmals länger. Eigentlich unsinnig, aber wohl menschlich.

    • 13 sagt:

      Beides so erlebt und das nicht zum ersten Mal.

      https://www.youtube.com/watch?v=uRxW4EnuZIs

      • Martin Frey sagt:

        Sind Sie das, 13? 🙂

      • 13 sagt:

        Hihihi. Nein. Aber ich mag ihre Videos sehr gerne. Sie bringt es gut auf den Punkt und auch noch in sehr witziger Art und Weise.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Unterschiedliche Massstäbe für die Geschlechter gibt es in beide Richtungen.
        Persönlich hatte ich noch nie Probleme mit den Kindern, die mir die Unterstützung einer Horde Frauen eingebracht hätte. Aber ins Gespräch gekommen bin ich schon einige Male.
        Kristina Kuzmic war mal lustig. Aber irgendwie scheint mir die Platte auch mal abgenutzt. Die Botschaft hier hätte sie jedenfalls auch in 10s unterbringen können. Und mit etwas weniger Übertreibungen.

  • Independent sagt:

    Frau Kuster, kein Problem mit dem Kinder“lärm“ – selbstverständlich werde ich in Zukunft darüber hinwegsehen. Sofern ich denn auch morgens um 3 Uhr noch Gäste haben darf und das bei Musik und Gelächter halt auch mal laut wird. Was dann aber gar nicht geht, ist die verschlafenen Eltern der lieben kleinen in der Tür zu haben (oder sogar die Polizei) weil eben Schlafmangel. Sofern dies gegeben ist werde ich mich in Zukunft auch nicht mehr über den Kinder“lärm“ beschweren, seis eben auch am Sonntagmorgen um 07:00 Uhr.

    • Büchli Yvonne sagt:

      @Independent : in einer Wohnung können sie nicht Gäste haben bis 3 Uhr morgens, das ist krasser Egoismus gegenüber den anderen Mitbewohner. Von 22 Uhr bis 07 Uhr hört man sehr selten Lärm in meinem Hochhaus welches immerhin über 30 Wohnungen hat. Alle sind anständig.

    • Anh Toàn sagt:

      @Independent

      Ja, diese mein Kind muss um 20:00 schlafen Eltern gibt es auch. Meiner nicht zwingend repräsentativer Erfahrung nach, sind es aber nicht die, welche bis 3 Uhr Party haben, welche sich über lärmende Kinder beschweren.

      In unserer Siedlung gilt der „einsame verbitterte alte Mann“ als mit Abstand grösster Kinderschreck. Ein Kind auf einem anderen Spielplatz der Siedlung hat mir erzählt, es dürfe nicht auf den Spielplatz bei uns, da sei der böse Mann, der würde auf Kinder schiessen. Habe gesagt, so schlimm sei der auch nicht, aber schon ein wenig böse: Er hat z.B. seinen Garten mit Stacheldraht auf dem Boden umzäunt, wenn man da nicht aufpasst und barfuss reintritt….

      Die welche kein selber kein Leben haben, nerven sich vor allem über Kinder.

      • Marusca sagt:

        @AT: Haben Sie die deutsche Sprache verlernt, oder was soll der (w)irre Text? Und mal ganz davon abgesehen, erachte ich es als äusserst anmassend, ja geradezu als eine Unverfrorenheit, Menschen, denen das nervige Gekreisch gehörig auf den Zeiger geht, als alt, einsam, verbittert und böse abzustempeln.

      • Anh Toàn sagt:

        @Marusca

        Stecken Sie sich Stöpsel in die Ohren, wenn Ihnen Kindergekreisch auf den Zeiger geht. Stöpsel mit Musik oder solche ohne, bei letzeren ist dann das Gekreisch zumindest nicht mehr laut.

        Ist doch nicht so schwer? Manche Leute arbeiten den ganzen Tag mit solchen Stöpseln, die finden nicht die Stöpsel das härteste an ihrer Arbeit.

  • Chalkie Zirkel sagt:

    Ja, wem wir gegenüber alles gelassen sein sollten. Schreienden Kindern, Müttern mit Kinderwagen im Feierabendverkehr, Grosis, die zum Znüni ins Coop einkaufen gehen. Ein bisschen Kindergeschrei macht auch nichts. Wenn das Gekeife aber den ganzen Tag anhält und dabei natürlich die Fenster offen gelassen werden müssen, weil, man hat ja auch das Recht, dann nervt es einfach nur noch. Manchmal scheint es einfach zu viel verlangt zu sein, mit plärrenden Kindern das Weite zu suchen und sie ausserhalb heikler Nachbarschaftsatmosphären zu beschäftigen. Gerade bei Eltern, so scheint es mir, gilt die Rücksicht sehr oft nur einseitig. Wehe man verdreht als Nachbar die Augen. Und dem Mond die Schuld an Quengeligkeit geben – das ist nicht gerade sehr wisssenschaftlich, Frau Kuster.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Ich gebe nicht dem Mond die Schuld, hatte aber das Gefühl, er fördere das Ganze noch. Ihr Kommentar bestätigt im Übrigen meinen Blogpost. Sie regen sich z.Bsp. über Mütter im Feierabendverkehr auf – vielleicht waren die ja auch arbeiten und haben danach das Kind in der Kita abgeholt?

    • Seeländer sagt:

      Wegen dem Mond habe ich gerade das gleiche Gedacht.
      Ihr TA-Blog-Kollege hat da so seine Meinung dazu:
      https://blog.bazonline.ch/wettermacher/index.php/88/biowetter-alles-unsinn/

    • Widerspenstige sagt:

      Natürlich hat der Mond einen gewissen Einfluss auf den Biorhythmus des Menschen – mal mehr, mal weniger je nach Sensibilität, wie er Einfluss hat auf Tiere und Pflanzen. Die Gezeiten an den Küsten zeigen das eindrücklich jeden Tag und das Phänomen ist sogar wissenschaftlich belegt.

      Was aus der Wetterküche Kachelmann kommt, ist mit Vorsicht zu geniessen …

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Ich wüsste nicht, dass man Zirkel fragen muss, wann man als Mutter ÖV benutzen, oder als Grosi einkaufen darf. Auch hat Zirkel nichts zu melden, wann Eltern die Wohnung nutzen, oder diese lüften und wegen empfindlichen Nachbarn das Weite suchen? Ich denke, Zirkel hat gleichweit.

  • Julia Sommer sagt:

    Erst schildert die Autorin, wie unausstehlich ihre Kinder sind – Schuld hat der Mond -, dann holt sie sich von einer italienischen Familie Absolution, ausgerechnet. Es fällt bei Reisen auf, dass schweizerische und italienische Familien zu den lautesten gehören. Die Kinder sind einfach schlecht erzogen, mit oder ohne Mond. Bei französischen Familien ist es ganz anders. Kinder sollen toben und laut sein, vor allem, wenn sie unter sich sind, wenn sie umherziehen. Aber in der Schweiz tragen sie einen Helm und brüllen unter der Obhut der Eltern.

    • sonic sagt:

      Das sind doch einfach Clichés mit wenig wahrheitsgehalt. Französiche Kinder sind von Amtes wegen sowas von überbeaufsichtigt. An jeder Rutschbahn und sei sie auch nur ein Meter hoch, hängt ein Schild: Kinder unter 10 nur unter Aufsicht der Eltern etc.. Und wehe man verstösst dagegen..
      Und ja französiche Kinder können besser still sitzen beim Essen etc. Wer das nicht kann, kriegt nämlich eins an die Löffel. Jedem das Seine.

    • Asta Amman sagt:

      So ein leidenschaftliches kleines Wesen, das aus Freude oder Wut einfach mal brüllt: nachvollziehbar und auszuhalten. Aber freudloses Gekreische, das sich hinzieht? Und ja – im ÖV mit Helm (warum?) holt es sich halt eher keine Sympathien.

  • Urs Länder sagt:

    Dieses Thema ist sehr kulturell bedingt. Ich habe schon in verschiedensten westeuropäischen Ländern gewohnt und nirgends war das so extrem wie hier – selbst ohne garantierte “heilige” Mittagsruhezeit… Die kleinigkeiten über welche sich Leute hierzulande aufregen können ist schon fragwürdig. Manchmal scheint es als glauben gewisse Leute dass es ein Recht auf absolute Stille gibt – was offensichtlich nie möglich sein wird. Die Dinge lockerer zu sehen (hören!) täte vielen wohler und würde auch Gesundheitskosten sparen…

    • Büchli Yvonne sagt:

      Wir arbeiten auch viel mehr als im Ausland ! Ein wenig Toleranz ok, aber gegenseitig.

      • Martin Frey sagt:

        „Wir arbeiten auch viel mehr als im Ausland !“
        Das ist auch so ein Mythos. Fakt ist, die Schweizer arbeiten historisch immer weniger, bei maximalem Wohlstand.

    • Kurt Kobler sagt:

      Ja, absolut kulturell bedingt. In Nepal beispielsweise würde es niemanden im Ansatz in den Sinn kommen, sich über Kinderlärm zu beschweren. War aber (für uns CH-Touristen) zum Teil sehr ungewöhnlich, z.B. spielende Kinder mit voll aufgedrehten iPads im Kinosaal und so…

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Sie fliegen nach Nepal und gehen dann dort ins Kino? Was haben Sie denn geschaut, the incredibles 2?

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