Gelassen bleiben – aber wie?

Mamablog

Homer Simpson hat seinen Ärger definitiv nicht unter Kontrolle. Bild: PD

Wenn mein Kind – der Brecht – auf Krawall gebürstet ist, dann steigt auch mein Puls. Nicht immer, aber es kommt vor. «Gelassen bleiben» predigen dann alle. «Nicht einfach drauflosschreien wie eine brunftige Kuh!» Auch ich habe hier im Mamablog schon das Gelassenheits-Evangelium verkündet. Aber mal ganz praktisch: Wie bleibt man denn gelassen?

Ich will Ihnen das heute erklären. Als Betriebswirt mit einem Kind bin ich nicht gerade fachkundig. Aber hey, wir sind hier im Internet. Hier darf jeder seine Lösung verkaufen.

Deeskalation nach Tschannen™

Es gibt zuerst einmal drei Gründe, bei denen Sie absolut berechtigt eskalieren dürfen:

  1. Das Kind begibt sich in ERNSTE Gefahr.
    Beispiel: Es sagt «ich will den Mähdrescher dort drüben umarmen» und rennt los.
  2. Das Kind zerstört WERTVOLLES Eigentum.
    Beispiel: Es hat Filzstifte ins Museum geschmuggelt, und der Picasso hat plötzlich Augenbrauen wie Kahlo.
  3. Das Kind arbeitet darauf hin, WICHTIGE Termine platzen zu lassen.
    Beispiel: Es will nun doch lieber die blaue Unterhose anziehen. Boarding ist in 45 Minuten, und die Ferienversicherung zahlt mutmasslich nicht bei Annullierung wegen kurzfristigen Schlüpferwechsels.

In allen übrigen Fällen regen Sie sich umsonst auf. Ihre schlechte Laune befeuert die des Kindes, und am Ende heulen beide. Um das zu vermeiden, gibt es fünf Methoden, die Sie in unterschiedlichen Situationen anwenden können.

Methode 1: The Piano Man

Die Situation: Maximilian-Jason rastet aus, weil er etwas nicht darf. Er hat sich fest vorgenommen, das Verbot wegzubrüllen. Sie denken nicht daran, nachzugeben. Ansonsten verlässt das Denken aber langsam Ihren Kopf.

Das Vorgehen: Stellen Sie laute Musik an. Notfalls auch im Bus. Ab Handy. Ich habe per Zufall herausgefunden, dass Piano-Solos den Brecht und mich rasch beruhigen. Das Genre ist natürlich nicht universell: Vielleicht hilft bei Ihnen und Ihrem Kind ja Techno oder ein Jodlerchörli.

Methode 2: Lone Wolf

Die Situation: Das Kind – nennen wir es Brecht – ärgert Sie in einem kritischen Moment. Während Sie unter Zeitdruck den Mamablog fertigschreiben, sticht es Ihnen mit der Zahnbürste in die Seite und lacht dabei wie der Teufel persönlich. Ihre Stimmung ist äusserst gereizt. Noch einen Stich ins Filet, und Sie vergessen sich.

Das Vorgehen: raus aus dieser Situation. Spazieren Sie 20 Minuten durchs Quartier. Geben Sie das Kind zur Sicherheit beim Nachbarn ab. Sonst stopft es während Ihrer Abwesenheit Interdentalbürstchen in die Steckdose.

Methode 3: Ruf des erzürnten Falken

Die Situation: Nöëmï ignoriert Ihre immer energischeren Drohungen. Unbekümmert reisst sie in der Migros Mehl, Reis und Haferflocken aus dem Regal.

Das Vorgehen: eine sehr technische Methode, die Sie am besten erst vor dem Spiegel üben. Lassen Sie das Kind 10 Sekunden gewähren. Dann stossen Sie einen sehr lauten, hochfrequenten, aber kurzen Schrei aus. Ihr Kind wird völlig überrascht innehalten und Sie regungslos anstarren. Das wiederum zwingt Sie, die Gelegenheit zu nutzen, um besonnen mit Nöëmï zu sprechen. Diese Methode funktioniert im Leben eines Kindes exakt dreimal.

Methode 4: Die Gebetsmühle

Die Situation: Joel-Babtiste hat der Katze übers Füdliloch gestreichelt und will jetzt partout nicht die Hände waschen. Sie sind ohnehin schon schlecht gelaunt, weil Vreni Schneider vorhin im «Donnschtig-Jass» den Differenzler verhauen hat. Hier die Wut über den zu spät gespielten Trumpf, dort der uneinsichtige Joel-Babtiste zwischen Ihrem Fuss und der offenen Waschmaschine. Ein böser Gedanke keimt.

Das Vorgehen: Stopp! Tun Sies nicht. Rezitieren Sie Ihr vorher eingeübtes Mantra. Sagen Sie zum Beispiel 20-mal: «Ich bin ein guter Mensch. Ich will morgen nicht im ‹Blick› stehen. Ich liebe mein Kind. Es gibt mir so viel.» Profis nutzen eine alte Nuggikette als Rosenkranz und beten für jedes Bölleli aus biologischer Zirbelkiefer einmal das «Vater unser, beruhig dich».

Methode 5: Der magische Spickzettel

Die Situation: Methode 5 ist die Universalmethode. Sie ist immer anwendbar – abgesehen von den einleitend genannten Ausnahmen.

Das Vorgehen: In Friedenszeiten basteln Sie sich eine umfangreiche Anleitung mit Instruktionen für den Ernstfall. Darauf gehören zwingend:

  • Ein Entscheiddiagramm
  • Mehrere Mantras für verschiedene Situationen
  • Babybilder Ihres Kindes. Falls das Kind als Baby nicht süss war: ein lustiges Katzenbild
  • Mehrere weise Zitate über die Fähigkeiten des menschlichen Geistes
  • Die Nummer der Dargebotenen Hand: 143

Weitere Inhalte sind optional. Die Regel: Bevor Sie das Kind anbrüllen, konsultieren Sie den Zettel. Er sollte mindestens das Format A4 haben, damit Sie sich schon beim Auseinanderfalten etwas beruhigen. Neigen Sie zum Jähzorn, gehen Sie besser gleich auf A2.

Sie mögen lachen oder mich für komplett durchgeknallt halten. Aber wenn der Brecht im falschen Moment die Grenzen testet, bringen mich ein paar Tricks durchaus zurück ins rationale Denken. Selbstverständlich können wir unten ↓ bei Tee und Kuchen wie immer weitere Ideen diskutieren.

Moment … hier noch ein Exkurs: Teenager

Aus naheliegenden Gründen habe ich mich oben auf Kleinkinder beschränkt. Bitte beachten Sie, dass es bei Teenagern ebenfalls zwei legitime Gründe gibt, als Eltern kurz durchzudrehen:

  1. Der erste Freund Ihrer Tochter hält mit frisiertem Töffli und ohne Helm vor dem Haus.
  2. Der erste Freund Ihres Sohnes hält mit frisiertem Töffli und ohne Helm vor dem Haus.

Alle genannten Methoden funktionieren bei Teenagern nicht.

48 Kommentare zu «Gelassen bleiben – aber wie?»

  • mira sagt:

    Lustig wie immer 🙂 Ich freu mich auch schon auf den Pubertätsartikel. Und, vielleicht gibt es ja auch schon einen über die Vor-Pubertät. Da ist nämlich meine Tochter laut eigener Ansage jetzt drin…..

  • Lichtblau sagt:

    Gute Tipps, danke. Der „Ruf des erzürnten Falken“ ist der Brüller. Und dann noch vor dem Spiegel eingeübt … Funktioniert bestimmt auch bei Teenies. Wer würde sich nicht vor Peinlichkeit winden, wenn Eltern in der Öffentlichkeit den Falken machen?

  • Bill C sagt:

    Echt witzig geschrieben!
    Hier auch noch ein (ernst gemeinter) Tipp: das Buch “ das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“

  • Aleks sagt:

    Liegestuetzen. Fuer alle. Es unterbricht die Situation, verbrennt den Aerger, und tut sogar noch gut. Ja, das geht auch im Laden. Funktioniert auch fuer juengere Teenager. Das Tuepfchen auf dem i: die Kinder durften auch mir Push-ups andrehen, gelegentlich.

  • Lea Jacot sagt:

    Habe mich gerade total blamiert im ÖV weil ich laut lachen musste. Vor dem ausrasten diesen Blog lesen hilft bestimmt…

  • 13 sagt:

    Einfach super! Ich wische kurz Lachtränen weg.
    Und dank Ihnen, Herr Tschannen, habe ich nun eine neue Strategie: einfach an diesen Blog denken und loslachen anstatt toben 😉

  • K. Schönenberger sagt:

    Hahaha! Nöëmï !! So guet. Wenn der Name schon nicht sehr ausgefallen klingt, dann bitte schön wenigstens eine unmögliche Schreibweise….

    • L.T. sagt:

      Tremas sind üblich, z.B. im französischen zur Betonung von Doppelvokalen. Hat nichts mit unmöglicher Schreibweise zu tun. Können Sie natürlich nicht wissen, wenn der Horizont nur bis zur Grenze der Deutschschweiz reicht.

      • Niemand zweifelt das an, L.T., aber Sie werden ja zugeben müssen, dass die Eltern von Nöëmï hier eine unnötig unmögliche Schreibweise gewählt haben.

      • L.T. sagt:

        Naja, die Eltern existieren ja nur im Kopf des Autors. Ist ja ein legitimes Mittel in einem satirischen Text, ich hab den Joke schon verstanden. Niemand tauft sein Kind Nöëmï, weil der Name gar nicht existiert – wenn schon Noëmi, und da hat das Trema ja die Funktion das e auch zu betonen. Alles gut. Wollte bloss K. Schönenberger bei allen haha-Schenkelklopfen darauf aufmerksam machen, das wir in der Deutschschweiz bloss ein paar Kilometer von einem Land entfernt wohnen, wo Namen mit ë, ï, etc normal sind und nicht ausgefallen oder unmöglich. Immerhin weiss er/sie jetzt was ein Trema ist.

      • Es ist ja ein ganz interessantes Thema. Was macht einen Namen „ausgefallen“, „unmöglich“ oder „gesucht“? Jason, Jacqueline, Bente, Beat, Stacy, Urs und Reto sind mancherorts normale Namen, andernorts bestenfalls exotisch, schlimmstenfalls ein Klischee. Und so ist Loïc Châtelain aus Thierrens halt etwas weniger ulkig als Nöëmï Rüdisüli aus Ebnat-Kappel. Man unterstellt mir ja gerne, mich elitär über Eltern mit entsprechenden Kindernamen lustig zu machen. Dabei entsteht der Witz erst im Kopf durch das Bild, das die Leser*innen von einer Nöëmï oder einem Maximilian-Jason im Kopf haben.

      • K. Schönenberger sagt:

        Liebe/r L.T.
        Natürlich sind ö, ë, ï übliche Betonungen, woher haben Sie die hellseherischen Fähigkeiten, dass ich nicht weiss, was ein Trema ist? Aber, wie Markus Tschannen richtig gemerkt und verstanden hat, habe ich mich über die wohl gewollte lustige Anhäufung der Tremas amüsiert. Wenn Sie das nicht verstanden haben, tuts mir leid um Ihrem Horizont, der nicht bis zu einer gewissen Heiterkeit zu scheinen reicht.

      • L.T. sagt:

        @ Tschannen: guter Punkt mit dem Bild im Kopf der LeserInnen.

        @ K. Schönenberger: ich weiss auch nicht woher ich diese hellseherischen Fähigkeit habe. Auf jeden Fall habe ich sie genutzt um Ihnen das Thema Trema näherzubringen und das habe ich gerne gemacht.

  • Benny kleist sagt:

    Ich freue mich echt, wenn Brecht so circa 15 Jahre alt ist und freue mich schon dann auf die Lektüre. Achtung Spoiler: Der Helm ist dann das kleinste Problem…

  • Frau Paperlischwyzer sagt:

    Das mit dem Anziehen hat mein Sohn auch versucht. Nur einmal. Ich habe ihn mitsamt seinen Kleidern vor der Haustüre abgestellt. So stand er da blutt und hatte die Wahl: anziehen oder frieren (es war Frühjahr und leicht frisch). Damals war er 2 Jahre alt. Kaum wusste er, was die Konsequenz von „NICHT ANZIEHEN“ ist, war es klar: schlechte Option weil gleichbedeutend mit Frieren und nasse Füsse.
    Geschadet hat’s ihm nicht. Er ist jetzt mit 6 sehr sorgfältig bei der Auswahl seiner eigenen Kleider. Er darf ich selbst aussuchen was er anziehen will und macht das auch gerne und selbständig.

    • Nina sagt:

      Ha, haha. Ich habe meine 2j. kurz in den Schnee gestellt. Nie mehr Geschrei. Man darf solche Methoden kaum laut aussprechen.

    • mira sagt:

      Ich habe meinen Sohn mehrfach ohne Kleider in den Kiga gebracht. Es half jeweils ein Zeit lang… Mittlerweile ist er 6 und hat seinen Kopf durchgesetzt: er zieht (fast immer) aus Prinzip nur Fussball- oder sonstige Sport-Kleidung an. Mal schauen, wie es dann in der Schule ist 🙂

  • Frau Papierlischwyzer sagt:

    Genau dieses Bild von Homer Simpson geht mir immer durch den Kopf, wenn sich mein ehemals sehr wilder, heute mit 6.5 Jahren sehr anständige, Junge total daneben benommen hat.

    Der Vorteil: meine Wut verpuffte und ich fühlte mich gleich viel besser und konnte dann Junior mit kühlem Kopf in seine Schranken weisen.

    Eben das Zweitere wird leider von vielen Eltern nicht mehr gemacht. Nicht beachten heisst auch tolerieren. Grenzen setzen heisst auch klipp und klar zu sagen, wo die Toleranzgrenze ist.

    • Ist das nicht eher ein gerne bemühtes Klischee, dass die „heutigen Eltern“ ihre Kinder nicht mehr richtig erziehen? Also ich sehe im Alltag nicht wirklich viele Belege für diese These.

  • Bruno sagt:

    Ihr Satz: „Als Betriebswirt mit einem Kind bin ich nicht gerade fachkundig. Aber hey, wir sind hier im Internet. Hier darf jeder seine Lösung verkaufen.“ hat so viel Wahres in sich. Immerhin sind Sie es sich bewusst – ganz im Gegenteil vom gängigen online-Leserbriefschreiber.

    Ansonsten: habe mich prächtig amüsiert. Vor allem, weil dies nun etwa 25 Jahre hinter mir liegt.

  • R. Knecht sagt:

    “ Geben Sie das Kind zur Sicherheit beim Nachbarn ab. Sonst stopft es während Ihrer Abwesenheit Interdentalbürstchen in die Steckdose.“

    Haha, wow…. „Nervt dich dein Kind? Gib es beim Nachbarn ab! Der soll sich drum kümmern!“

    • Haha, wow … ja, manchmal helfen sich Nachbarn gegenseitig aus.

      • Mark sagt:

        Yep. Funzt prima. Ein kind (6) dass an unser strasse wohnte, ist eines tages bei uns mit einer schaufel vorbei gekommen und hat seelenruig begonnen, in unserem garten ein loch zu graben. Darauf angesprochen, wieso es bei uns buddelt, war die erklärung: „Bei uns im garten darf ich das nicht.“
        Tja….

  • 11 sagt:

    Köstlich … vielen Dank!

  • Sonusfaber sagt:

    Warum sollte man souverän reagieren? Wäre ECHTHEIT nicht besser? Für die Eltern selbst, damit sie nicht ständig etwas vorzuspielen haben zur Schonung ihres ach so zarten Kindes, aber auch für das Kind: Damit es erfährt, dass auch Eltern Menschen sind mit Schwächen und zu respektierenden Grenzen …

    • Natürlich: Ein Kind muss Frust aushalten können – den eigenen und den von Bezugspersonen. Aber Eltern müssen eben auch ein paar Regeln befolgen. Dazu gehört, bei gewissen Emotionen Mass zu halten. Wütend werden, schreien, sogar handgreiflich werden ist sehr einfach. Eine Eskalation seitens der Eltern sollte aber gravierenden Situationen vorbehalten sein. Für ohnehin gelassene Menschen ergibt sich das von selbst. Andere müssen halt etwas an sich arbeiten.

      Ich weiss schon, worauf Sie hinaus wollen. Aber es geht hier überhaupt nicht darum, seine Kinder zu verhätscheln. Es geht schon eher darum, ihnen Beziehungsfähigkeit vorzuleben.

    • tina sagt:

      souveränität ist vorallem für einen selber gesünder :). aber natürlich echte. so tun alsob bringt nichts.
      ich als teenie habe übrigens so lange nicht aufgehört zu nerven, bis fertig souveränität. ich würde es bei meinen söhnen nicht so ausdrücken wollen, aber ich merkte als sie kleiner waren auch bei ihnen, dass sich die lage manchmal erst entspannen kann, wenn ich durchgestartet bin (ohne gewalttätige handlungen natürlich. aber zetern und laut werden schon).
      auch als erwachsene bringen mich stets gleichmütige personen zur weissglut….

  • Urs Meier sagt:

    Wegen der Teenager und Helm und so: Bin letzthin ohne Helm mit dem Töffli unserer Tochter (nicht frisiert, also die Tochter schon, aufwändig immer) zu meinen Eltern gefahren, ziemlich lange Strecke mit zwei Polizeiposten daran. Hat Laune gemacht. Erinnerungen an früher. Hab ich dann brühwarm meinen Eltern erzählt, beide über 80. Statt mahnender Worte ein kurzes Achselzucken und: „Muss man da jetzt auch schon einen Helm tragen?“ Drum: Entspannt Euch – ohne Helm ist zwar sehr, sehr gefährlich, wie das Leben als solches, aber auch sehr, sehr toll. Geniessen wir die Zeit noch, in der wir ohne Helmpflicht Velo fahren dürfen. Sie wird enden. Garantiert.

    • Auf dem Land gilt ja gemeinhin alles unter 15 Kilometern als „umparken“ und ist deshalb auch in den Augen der Dorfpolizei ohne Helm gestattet. Ansonsten: Ja, ohne Helm ist alles schöner, ausser halt der Unfall. Und drum gibt’s in unserem Haushalt einen Schrank voller Velohelme, Snowboardhelme und Skateboardhelme.

      • Sportpapi sagt:

        Einfacher wäre es natürlich, Velo, Skateboard, Snowboard und der gleichen gar nicht erst zuzulassen. Mit dem Helm ist ja nur der Kopf geschützt (und auch das nur teilweise), daneben gibt es noch ganz viele Knochen, die zu Bruch gehen können…

      • Das wäre einfacher aber sehr spassbremsig. Der Helm ist ja nur eine kleine Einschränkung, die ich gerne hinnehme. Ansonsten bin ich aber auch nicht dafür, jedes Risiko auf 0 zu wattieren.

      • Cybot sagt:

        Knochen wachsen auch wieder zusammen, kein Problem.

    • Sonusfaber sagt:

      In meiner (58) Kindes- und Jugendzeit haben nur ganz wenige Skifahrer einen Helm getragen: Im Tessin, wo ich aufgewachsen bin, wohl niemand, in St. Moritz fast ausschliesslich italienische Kinder aus wohlhabenden Familien. Wir fanden so was äusserst snob und kitschig und lachten recht hämisch darüber. So sehr haben sich die Zeiten verändert seither. Und ja – die damaligen Italiener sind wohl intelligenter gewesen als ich und die übrigen „helmlosen“ Skifahrer …

  • Lina Peeterbach sagt:

    Wunderbare Lektüre, wie fast immer! Merci, Herr Tschannen. Allerdings habe ich noch etwas hinzuzufügen: Es gibt auch Momente, da geht nichts über einen richtig ausgewachsenen, genüsslichen Ausraster 😉 Man kann ja nicht immer nur Zen praktizieren…

    • Sehe ich auch so. Muss drinliegen. Solange man gewisse Grenzen einhält. Es gelten die fünf Gürtel-Regeln: 1. Nicht unter der Gürtellinie schlagen. 2. Nicht über der Gürtellinie schlagen. 3. Nicht auf die Gürtellinie schlagen. 4. Nicht mit dem Gürtel schlagen. 5. Auch verbal nicht unter die Gürtellinie schlagen.

  • Yvonne sagt:

    Tränen gelacht! Danke, auch für die guten Tipps!

  • Maike sagt:

    Offensichtlich sind Eltern von heute ohne App oder Ratgeber aus dem Internet vollkommen überfordert. Wie das wohl die Eltern des Authors geschafft haben, mit den Wutanfällen oder gefährlichen Situationen von Klein Markus umzugehen – so gänzlich ohne Internet und schlaue Ratgeber-Apps. Vielleicht hatten sie nur ein gesunden Verstand und Urteilsvermögen und hatten in der Zeit bis zum Zeitpunkt, als sie Eltern wurden, genügend Erfahrungen gesammelt, um auch mit unbekannten Situationen adäquat umzugehen.
    Kind + Mähdrescher = gefährlich. Unangekündigter Kleiderwechsel + Termin = machen und fertig. Töffli + ohne Helm = absolutes NoGo.
    Und sich an seine Jugend erinnern, das hilft immer.

    • misi sagt:

      Ach Maike, entspannen und das Ganze doch mal als gutgemeinten Beitrag zur UNTERHALTUNG, nicht zur BELEHRUNG sehen…
      Ich meinerseits habe ein paar Mal breit gegrinst beim Lesen, danke, Herr Tschannen! 🙂

    • tina sagt:

      erinnerung an die eigene jugend: achja. wir sind dann zum beispiel jeweils mit helm losgefahren, um ihn an der nächsten kurve wieder loszuwerden. absolutes nogo! und, was willst du jetzt machen, mami? ich höre jetzt lieber wieder auf an meine jugend zu denken und freue mich, dass es dinge gibt, in denen meine jungs nicht der mutter nachschlagen. glück gehabt!

      • Vierauge sagt:

        das mit dem Helm hinter der ersten Kurve abziehen ist kein Privileg von früher, das machen die Teenies heute noch ganz genau so.

      • tina sagt:

        man könnte sich ja jetzt weismachen, dass die eigenen kinder gar nicht töfflifahren und darum die welt in ordnung ist…. ;-).
        es ist ja einerseits schmeichelhaft, wenn man als mutter vom nachwuchs dinge erfährt, die man selber in dem alter niemals den eltern erzählt hätte. aber ob es angenehmer ist ….? es gibt dinge, die weiss ich lieber nicht.

      • Maike sagt:

        Klar weiss ich – in Erinnerung an meine Jugend – das der Helm hinter der ersten Kurve abgenommen wurde. Aber das geschieht dann eigenverantwortlich und als Elternteil habe ich meine Aufsichtspflicht erfüllt. Nichts ist spannender und lehrreicher als aus eigenen Fehlern zu lernen !

  • Rahel S sagt:

    Haha- Ich liebe den Teil ueber Teenager! 🙂

  • Mey sagt:

    Danke!
    Hätt ich das mal gestern gelesen, ich hätte mir einiges Rumpelstilzchenverhalten (meinerseits) ersparen, resp weglesen können.

  • Simon sagt:

    Grossartig geschrieben! Angenehm sind auch die diversen Absolutionen für Ausraster. Für den zukünftigen (garantiert eintretenden) Ernstfall halte ich mir einfach diesen Artikel bereit!

  • Marlis sagt:

    WUNDERBAR !
    der schrei – ich werde in 2 stunden noch nicht aufhören können zu lachen!

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