Hallo Google, ich bin 11 und … schwanger

Trügerische Sicherheit: Je mehr wir preisgeben, umso mehr werden wir berechenbar und damit manipulierbar. (Foto: Getty Images)

Seit zwei Wochen gilt in der EU und per se auch in der Schweiz die neue Datenschutz-Grundverordnung. Während diese strengere Gesetzgebung absolut begrüssenswert ist und längst fällig war, ist kritisches Denken und Medienkompetenz nach wie vor der mit Abstand beste Schutz unseres Privatlebens.

Erinnern wir uns, dass Datenschutz nicht zwingend Schutz unserer Privatsphäre bedeutet. Wie der Begriff erraten lässt, geht es beim Datenschutz in erster Linie um die Sicherung und den Schutz von Daten, sowohl physisch (geschützte Server in gekühlten Räumen) als auch technologisch (verschlüsselt und gegen Hackerattacken gesichert). Was uns jedoch als digitale Bürgerinnen und Bürger interessieren muss, ist vielmehr der Schutz unserer Privatsphäre.

Was Google über unsere Kinder weiss

Wie mein kleines Experiment zeigt, fängt dieser Schutz bei uns zu Hause an. Ein einfacher wie beunruhigender Einblick in unser eigenes Verhältnis zu unserer Privatsphäre ist die automatische Vervollständigung von Suchbegriffen bei Google. Basierend auf einer Mischung aus unserer eigenen Such-Historie sowie populären Suchabfragen in unserer Sprachregion vervollständigt Google unsere Suche, bevor wir fertig geschrieben haben. Wenn wir z.B. eine Google Suchanfrage starten mit «warum ist…», schlägt uns Google als Erstes «…die Banane krumm», als Zweites «…der Himmel blau» und als Drittes «…die Schweiz so reich» vor.

Ich bin ein 48-jähriger Vater von zwei Teenagern und habe mit einem privaten Browserfenster in Firefox, aktiviertem Tracking Blocker und gelöschten Cookies Google vorgegaukelt, ich sei 12, 14 oder 15 Jahre alt, um zu wissen, was hierbei die populärsten Suchbegriffe sind. Und hier sind die jeweils zehn populärsten Suchanfragen, die mir Google automatisch vorschlägt:

Was unsere Kinder von Google wissen wollen. (PDF)

Ersetzen Sie «Hallo Google» mit «Hallo Mami und Papi» und lassen Sie die Resultate kurz auf sich wirken. Diese einfache Veranschaulichung macht bewusst, wie wichtig eine offene Gesprächskultur zwischen Eltern und Kindern sowie ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien ist.

Hier sind 4 Tipps, wie sie sich und ihre Kinder besser schützen können:

1. Vermeintliche Anonymität – Vergegenwärtigen Sie sich konstant, dass es eine absolute Anonymität im Internet nicht gibt. Mit jedem Klick, Like oder Share hinterlassen wir Spuren. Diese Spuren werden von den Dienstleistungsanbietern gesammelt, analysiert und zu Persönlichkeitsprofilen zusammengestellt, um die Daten an Werbetreibende als Zielgruppen zu verkaufen.

2. Vorbildrolle – Was wir unseren Kindern sagen, ist etwa zehnmal weniger wichtig als das, was wir ihnen vorleben. Wenn wir also vor unserem Smartphone kleben, nach unseren Badeferien sofort alle Fotos hochladen und im Minutentakt nachschauen, wer was gelikt hat, werden wir unserer Vorbildrolle offensichtlich nicht gerecht. Ein bewusster und gemässigter Gebrauch von digitalen Medien muss von uns vorgelebt werden, bevor wir diesen von unseren Kindern verlangen können.

3. Gratis gibt es nicht – Wenn wir für ein Produkt, das wir brauchen, nichts bezahlen, sind wir das Produkt, das gebraucht wird. Es muss uns deshalb nicht verwundern, dass Facebook, Google, Amazon und Cie. fleissig Daten sammeln, da unsere Daten deren Hauptertragsquelle darstellen.

4. Kommunizieren – Sprechen sie regelmässig mit ihren Kindern. Seien sie interessiert, ohne dabei mit dem gehobenen Zeigfinger das Videospiel von vornherein zu verteufeln. Zeigen sie echtes Interesse und stellen sie offene Fragen wie z.B. «Warum spielst du dieses Game so gerne?», «Was reizt dich daran?», «Warum denkst du, dass dies gratis ist?»

Warum ist all dies so wichtig? Ganz einfach, weil unsere persönlichen Daten sehr schnell zu aussagekräftigen Persönlichkeitsprofilen wachsen. Und wer auch immer diese Daten besitzt und deuten kann, kann aussagekräftige Informationen über unser bisheriges und zukünftiges Verhalten machen. Wir werden berechenbar und entsprechend manipulierbar. Ein Blick nach China und sein «soziales Bewertungssystem» gibt uns einen Einblick, was internationale Konzerne oder zunehmend datengetriebene Staaten mit unseren Daten anstellen können. Ein konstantes Datenbewusstsein und ein entsprechend sparsamer Umgang mit unseren eigenen Daten ist der mit Abstand beste Schutz unserer Privatsphäre.

Dieser Text erschien erstmals auf BeatRichert.net.

Weitere Postings zum Thema: «Mamas wahrer Liebling?» oder «Wenn sie nicht schlafen, sind Teens online».

53 Kommentare zu «Hallo Google, ich bin 11 und … schwanger»

  • mira sagt:

    Google vervollständigt auch nach dem Muster, wenn man eintippt „Hallo Google, ich bin 1 und ….“. Dann kommt auch“…und bin schwanger“.

    Will jetzt unser Author uns weismachen, dass das die meistgestellte Frage von 1 – Jährigen ist? Da scheint jemand das Prinzip, nachdem Google vervollständigt, nicht wirklich verstanden zu haben. Da würde ich doch etwas mehr Recherche erwarten…

  • Dr. Doktor sagt:

    Das sollten Sie dringend mit Ihrem Gynäkologen besprechen, bevor Sie im Internet Tabletten kaufen nach Ratschlag von Google.
    Ihnen kann noch geholfen werden… 🙂

  • tina sagt:

    VPN benutzen: verunmöglicht rückschlüsse auf den user

    • Christoph Bögli sagt:

      Ähm, nein, nicht wirklich. VPN können in dem Kontext eigentlich nur einen anderen Standort vorgaukeln, viel mehr nicht. In Kombination mit den restlichen Daten des spezifischen Geräts plus Trackern lässt sich nach wie vor ein hervorragendes Meta-Profil erstellen und spätestens wenn man sich irgendwo einloggt ist dann eh klar, wer dahinter steckt.

      Damit das wirklich funktioniert, muss man schon sowas wie TOR benutzen, also quasi ein potenziertes und randomisiertes VPN. Wobei auch das nur solange funktioniert, wie man wirklich anonym Websiten ansteuern will. Sobald man irgendwo einen Bezug zur echten Person erkennen lässt, ist die Illusion auch dahin. Sprich man kann so natürlich nicht Facebook nutzen oder bei Amazon was bestellen..

      • tina sagt:

        dass man natürlich nicht anonym ist, wenn man sich mit seinem richtigen namen irgendwo anmeldet, liegt irgendwie auf der hand, nichtwahr.
        ansonsten wird man im netz durch die ip identifiziert, und durch den vpn hat man eben eine andere. angenommen man surft via vpn des arbeitgebers liegt aber natürlich auf der hand, dass man eine verbindung zu diesem arbeitgeber hat, zum beispiel als angestellter.

      • Christoph Bögli sagt:

        @tina: Nicht falsch, aber unvollständig. Dass die IP als unmittelbare Identifikation dienen kann, ist zwar richtig, aber da diese bei den meisten (privaten) Nutzern nicht konstant ist, ist diese bzgl. Tracking nahezu unbedeutend. Da gibt es etliche andere Möglichkeiten, die sich nicht so einfach verschleiern lassen, wie die IP. Beispielsweise CPU-ID, MAC-Adresse, oder der „Fingerabdruck“ einer spezifischen Systemkonfiguration. Selbst wenn man also tut, als wäre man jemand anderes, wird sich ein ernsthaftes Tracking-System davon nicht beeindrucken lassen.

        Und eben, sobald man sich irgendwo einloggt bzw. eingeloggt ist, ist das Spiel eh vorbei. Aber die meistgenutzten DIenste benötigen eben gerade ein Login. Anonym kann man also im Internet gar nicht wirklich viel machen..

      • tina sagt:

        natürlich ist das unvollständig. das alles ist ein klein wenig komplexer. eine massnahme allein nützt nicht viel, oder man muss sich halt bewusst machen, was man womit bewirkt.
        fake-googlen bewirkt ein datenverschmutzen, was ich eigentlich am sinnvollsten finde.
        beispiel: ja klar, die mac adresse ist eindeutig, aber wer du bist, ist damit ja nicht klar.
        nein, die benutzer ip’s wechseln nicht mehr ständig. cabelcom ip’s bleiben zum beispiel.
        durch dein surfverhalten bist du aber bei jedem besuch teil einer gruppe und durch die schnittmenge davon, kann man schneller als man ahnen würde, auf ein individuum schliessen. also ohne ip und mac adresse.
        mit firewall, cookies ablehnen, tracking abwürgen, vpn und fake suche ist man aber recht gut dran

  • tina sagt:

    Alternative Suchmaschine benutzen:
    https://www.startpage.com/

    • Muttis Liebling sagt:

      Wenn ich im MamaBlog einen Kommentar schreibe, landet der unter meiner Google- ID bei Google, unter meiner fiktiv erstellten FB- ID bei FB, usw., egal, ob ich da ein Konto habe, oder nicht. Alle grossen Netzbetreiber haben mit eine ID zugeordnet und sortieren alles, was ich unter welchem Pseudonym auch immer schreibe, in mein Schubfach ein.

      Das ist manchmal ganz angenehm. Ich habe früher viele Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben und weil ich von Natur aus schlampig bin, nur selten archiviert, manchmal auch einfach vergessen.

      Aber mit Google finde ich alle wieder. Bisweilen gespiegelt auf Websites, die ich nie kannte. Manche sogar, die ich nicht mal selbst in den Computer getippt habe. Das ist wie ein kostenlose Sekretärin.

  • tina sagt:

    http://akkurater-widerstand.org/fake-data-day/
    am 30.6. ist fake data day!

    Akkurater Widerstand

    Machen Sie mit!

    Wir wehren uns mit einem simplen Trick gegen die illegale Massenüberwachung durch NSA &. Co. Unsere Online-Aktionen erzeugen falsche Datenspuren. Beispiel: Plötzlich suchen alle im Netz nach Babykleidung. Klingt albern, ist es aber nicht. Die Systeme rechnen fälschlich mit mehr Nachwuchs. Mit nur ein paar Klicks streuen wir Sand ins Getriebe und bringen Unschärfe in unsere Profile. – Das macht Spaß, ist völlig legal und so einfach, da macht auch meine Oma mit. Sind Sie dabei? Akkurat! –

    • Brunhild Steiner sagt:

      @tina
      Sie sind ja richtig in Fahrt, bleiben Sie aber schön auf der digitalten Ebene und kommen ja nicht auf die Idee irgendwelchen Firmen, resp deren Plakaten, mit der Spraydose auf den Leib zu rücken 😉

      • tina sagt:

        🙂 ja hat laune gemacht 🙂
        hier wird ja nichts anderes verschmutzt als der wert der eigenen daten, so dass sie möglichst nutzlos für sammler werden. wobei natürlich wenig sinn macht, wenn die benutzer einer elternplattform babykleider googlen um die daten damit zu verfälschen ;-).

  • Jürg Brechbühl sagt:

    Vielleicht sollte sich der besorgte Vater um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für seinen Kinder kümmern: Trompete spielen, ein Fähnli bei den Pfadi leiten, Modellflugzeuge basteln. Bei all diesen Tätigkeiten gibt es keine Datenschutzprobleme.

  • Jürg Brechbühl sagt:

    Als Naturwissenschaftler mit einer sorgfältigen informationstheoretischen Schulung, bekomme ich bei der Beschreibung der Methode das nervöse Zucken:
    mittels „privaten Browserfenster in Firefox, aktiviertem Tracking Blocker und gelöschten Cookies “ will dieser Medienkompetenz-Dozent „Google vorgegaukelt, ich sei 12, 14 oder 15 Jahre alt, um zu wissen, was hierbei die populärsten Suchbegriffe sind“

    Seine Methode beruht auf dem Zurückhalten von Information, nicht auf dem Zurverfügungstellen. Wir wissen schlicht nicht, was seine Töchter und deren Gschpänli von Google vorgeschlagen bekommen.

    • Beat Richert sagt:

      Lieber Herr Brechbühl,
      Besten Dank für Ihren Kommentar. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, handelt es sich in diesem Beitrag weder um eine statistisch repräsentative Studie noch um eine wissenschaftliche Untersuchung. Vielmehr geht es darum, mit einfachsten Mitteln unsere „Datenunbekümmertheit“ zu visualisieren. Falls dieser Beitrag kritische Gedanken und Gespräche um den Umgang mit unseren Daten angeregt hat, ist das Ziel bereits erreicht.

      • Jürg Brechbühl sagt:

        Ich habe Ihre Methode noch ausgiebiger repliziert.
        Auf „Hallo google ich bin“ bekomme ich als Suchvorschlag „ich bin dumm“ und als Suchergebnis:
        Rang 1 bis Rang 5: Teste-Dich.ch
        Auf Teste-Dich.ch bekomme ich einen Fragebogen zum Ausfüllen. Ich darf herausfinden, ob ich dumm bin.
        .
        Ihrer Logik zufolge habe ich eine Datenspur hinterlassen, die google zum Schluss bringt, ich täte entweder
        a) an mangelndem Selbstbewusstsein
        oder
        b) an mangelnder Intelligenz leiden.
        Falls google das nicht besser hinbekommt, so habe ich keine Angst, dass in der fremde irgendjemand irgendetwas relevantes über mich weiss. Ich kann Ihnen versichern, ich bin hochintelligent und habe ein sehr gut entwickeltes Selbstbewusstsein.

      • tina sagt:

        hahaha ja genau. solange ich noch penisverlängerungsmails bekomme, bin ich einigermassen beruhigt 😉

      • andy sagt:

        Wie Sie bereits eingangs erwähnten, kommen wir nie ohne Spur durch das Netz. IP Adresse ist mindestens dem Provider bekannt. Verwenden von Tor Browser, Elite Proxy Server oder VPN ist bestmöglicher Schutz. Dies den Leuten beizubringen ist aber mehr Illusion als real möglich. Den Fortschritt (Digitalisierung) aufhalten grenzt an Naivität. Man kann Daten auch gezielt manipuliert streuen und so ein verzerrtes Bild kreiieren. Suche oder soziale Medien etc. muss nicht zwingend bei den bekannten grossen US Multis erfolgen. Bewusstsein ist sowieso der grösste Mangel der Menschheit samt Kindern. L. G. a

      • Christoph Bögli sagt:

        @Brechbühl: Angeblich weiss Google ja oft mehr über einem als man selbst, insofern würde ich das nicht leichtfertig verwerfen..
        Wobei es in diesem Fall wohl eher daran liegen dürfte, dass man die Suchanfrage mit „Hallo Google..“ beginnt. Da das kein normaler Erwachsener machen würde, nimmt der Algorithmus wohl automatisch an, dass man entweder 10 Jahre alt oder etwas unterbelichtet ist.

        @tina: Klassische Spam-Mails zeichnen sich gerade dadurch aus, dass diese völlig wahllos versandt werden. Was v.a. daran liegt, dass die Grenzkosten quasi gegen null gehen, im Gegensatz zu regulärer Werbung.

  • sophie sagt:

    Ja eben, das Vorbild existiert kaum mehr. Alleinstehende Mütter z.B. verpassen den Abend am Handy oder Outgoing und NICHT mit ihren Kindern. Man sollte nicht verallgemeinern aber vielmals ist es so : die Mutter geht in Ausgang oder ist am Telefon. Woher sollten die Kinder ein Vorbild haben wie man zu den Kinder schaut, mit Zusammensein, schwatzen, lachen, essen usw. Ich spreche aus Erfahrung : ich ging praktisch nie in Ausgang solange mein Kind bei mir wohnte. Immerhin von 8 bis 18 Jahren. Sie brauchte mich und ich war da. Man muss begreifen dass man nicht ALLES haben kann im Leben : arbeiten, ausgehen, kinder betreuen und denen ein Vorbild sein. Eine abwesende Mutter oder eine die Telefonitis hat, bringt dem Kind nichst in die Zukunkft. EgoÏsmus ist das. Der Vater wohnte im Ausland.

    • tststs sagt:

      Ähm, Sie bemerken aber schon den Fehler in Ihrer Argumentationskette?
      Die heutigen Mütter würden es ja auch dementsprechend „falsch“ machen, weil sie schon die „falschen Vorbilder“ gehabt hätten…

      Ich gehe aber prinzipiell mit Ihnen einige: man ist immer Vorbild für die Kinder, im Guten wie im Schlechten…

  • tststs sagt:

    Liebe Redaktion.
    Ich muss frech fragen: Seid Ihr beim Surfen einfach auf diesen Artikel gestossen? Noch kurz ein Foto von Linkedin holen und ab auf die Homepage damit?

    Wenn ich mir nach einer kürzest Google-Suche so anschaue, was dieser Herr sonst noch treibt, kommt mir nur eines in den Sinn: Wasser predigen und Wein trinken…

    • Reincarnation of XY sagt:

      danke tststs –
      ein weiterer Beweis für dieses aufgebauschte Predigen ist folgender Satz: „und habe mit einem privaten Browserfenster in Firefox, aktiviertem Tracking Blocker und gelöschten Cookies Google vorgegaukelt, ich sei 12, 14 oder 15 Jahre alt, um zu wissen, “

      Man muss gar nicht von alledem tun, damit Google bei „ich bin 14“ diese Sätze vervollständigt.
      Warum schreibt es denn der „Mediendozent“?
      Ein Schelm…

      • Christoph Bögli sagt:

        Die Idee dahinter war wohl, dass die Suche möglichst unverfälscht durch einen bestehenden persönlichen Suchverlauf sein soll. Und damit einen „professionellen“ Eindruck zu erwecken. Das kann u.U. relevant sein, ist es in diesem Fall aber nicht, da durch die spezifische Fragestellung die Vervollständigung überall so ziemlich das Gleiche ausspucken dürfen.

    • tina sagt:

      11. DU SOLLST NICHT MIT GOOGLE SUCHEN tststs 😉
      es gibt schon alternativen

  • Claudia sagt:

    ich glaube sie sind beim falschen artikel gelandet

  • hä? sagt:

    wie schafft es eigentlich so ein beitrag publiziert zu werden?

  • Michael sagt:

    Das werden dann ja spannende Wahlen, wenn die Politiker sich durchsetzten, das auch 16 jährige wählen dürfen…
    Für Demoskopen eine echte Herausforderung !

  • Cybot sagt:

    „Kritisches Denken und Medienkompetenz“ – gute Idee, aber wieviel Prozent der Weltbevölkerung trauen Sie das ernsthaft zu? Selbst die meisten IT-Fachleute haben längst nicht mehr den Durchblick, was im Internet alles wie getrackt wird. Natürlich ist es wichtig, den Kindern einen sinnvollen Umgang mit den neuen Medien beizubringen, aber der „bessere Schutz“ als griffige Gesetze ist das sicher nicht. Das ist ja als würde man behaupten, ein Selbstverteidigungskurs sei der bessere Schutz als eine funktionierende Polizei.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Um was geht es?
    Dass wir wissen müssen, dass Teenager nach solchen Fragen googeln?
    Und was genau soll jetzt schlimm sein?
    dass Tochter im Internet bezüglich ihrer Schwangerschaft Fragen stellt,
    oder dass sie schwanger ist,
    oder dass nun Google weiss, dass sie diese Frage gestellt hat,
    oder dass evt. die Eltern gar nicht wissen, dass sie sich für diese Frage interessiert bzw. dass sie schwanger ist?
    Also ich verstehe wirklich nicht, was der Autor uns sagen will.

    • Martin Frey sagt:

      „Um was geht es?“
      Um Sensibilisierung im Rahmen Privatsphäre, ganz einfach. Das kann man nicht genug betonen, vorleben, und weitergeben.
      Der gläserne Patient, der gläserne Kunde, der gläserne Wähler und Bürger.
      Jedesmal, wenn wir googlen, (und ja) Fotos und Filmli irgendwo hochladen, die Cumuluskarte hinstrecken, die Krankenkassenapp für ein paar Franken Prämienermässigung verwenden, das Armband anlegen für die Ueberwachung unserer Fitnessvortschritte, der Fahrtenschreiber im Auto für Versicherung usw, geben wir Stück für Stück uns preis. Von Social Media ganz zu schweigen.

    • tina sagt:

      das beruhigt mich ein wenig ;-). ich glaube, der artikel soll illustrieren, wie hilflos sich erwachsene fühlen beim stichwort medienkompetenz, und wie leicht die dinge total missverstanden werden können.

    • Beat Richert sagt:

      Es geht in erster Linie um ein verbessertes „Datenbewusstsein“ denn es ist durchaus spannend zu wissen, dass Google vielleicht vor den Eltern weiss, dass ihr Kind schwanger ist – und dass Google’s Geschäftsmodell ausschliesslich darauf beruht, die von uns gesammelten Daten zu Persönlichkeitsprofilen zusammenzustellen und an Werbetreibende zu verkaufen.

    • Reincarnation of XY sagt:

      MF – sensibilisieren hm… für was?
      Dass wir nicht mehr im Internet recherchieren?
      Denn es geht hier um Google-Suchanfragen.
      Wer tut denn das, dass er nicht mehr im Interenet recherchiert? Niemand.
      Dazu müsste ich eine totale Internet Abstinenz haben, inklusive kein Smartphone und keine Kreditkarte (ich kenne gerade mal eine(!) Person die so lebt). Oder ich bin ein Freak der nur über TOR ins Netz geht.

      Meine Meinung:
      Der Autor mixt wild die Themen so zusammen, damit er bei Eltern Ängste auslöst, damit die seine Vorträge buchen und seine Bücher kaufen. Sein Ratschlag nicht mehr als eine abgedroschene Binsenwahrheit.
      PS
      Der gläserne Mensch ist nicht mehr aufzuhalten. Smarte Kühlschränke, smarte Autos, smarte TV – wir sind definitiv vernetzt.

      • tststs sagt:

        RoXY, bin total bei Ihnen… das Einzige was IMHO noch hilft, ist sich (und seine diversen Alter-Internet-Egos) selber so gläsern zu machen, dass der Algorhythmus ob der schieren Datenmenge verzweifelt. 😉

      • tina sagt:

        fake-suchen starten, es gibt auch tools dafür 🙂

      • Martin Frey sagt:

        „Der gläserne Mensch ist nicht mehr aufzuhalten.“
        Das tönt ein bisschen defätistisch, so wie „die Erderwärmung ist sowieso nicht aufzuhalten“.
        Es geht ja nicht nur um uns, sondern unsere Kinder. Und auch wenn wir das Rad nicht mehr zurückdrehen können (wollen wir das überhaupt?) so macht es doch Sinn, zu allgemeiner Vorsicht anzuhalten und nicht jeden Mist mitmachen zu wollen nur weil alle anderen das tun. Oder weils grad bequem ist, gratis, oder sogar entschädigt wird.
        ‚There is no such thing as a free drink“, diese alte Binsenwahrheit gilt fürs ganze Leben.

      • Reincarnation of XY sagt:

        MF – wenn man ein Beispiel will, für nicht alles mitmachen. Dann bitte sagen: nicht auf Insta Tagebuch führen oder nicht die Fotos vom letzten Besäufnis auf FB stellen, weil der Chef bei der Bewerbung evt. dort mal nachschaut.

        Aber ansonsten? Keine Smarte Geräte, keine Kreditkarte besitzen und ins Internet nur über TOR. Und das macht ja niemand, von denen welche an solchen Vorträgen Beifall zollen.

        Und ja, es hat Parallelen zum Klimawandel. Das Meiste ist reine Selbstberuhigung ohne jeden praktischen Einfluss. Mit dem neuen Elektroauto zur Kreuzfahrt unterwegs oder die Verwandten in Australien besuchen…. mit dem Jutesack der eine schlechtere Ökobilanz hat, als der Plastiksack. Ein Selbstbetrug nach dem anderen.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Also irgendwie beruhigt mich ja dass die häufigsten Fragen nicht in Richtung
    „… und möchte Influencer/youtube/Instagramstar werden“
    „… später ins Dschungelcamp oder ähnliche Formate reinkommen“
    „… meine eigene reality-tv-show aufgleisen“ uä gehen;
    da scheint diese Liste ja fast schon ziemlich bodenständig zu sein 😉

    Interessant wäre vor allem zu wissen wie man nun eruieren kann, welche Fragen tatsächlich „echte“ sind, und nicht Provokations/Spassfragen.
    Da würde eine Gegenüberstellung mit den häufigsten Anfragen beim Sorgentelefon uä vielleicht Aufschluss geben.

    • Martin Frey sagt:

      @Steiner
      Ich finde auch, die Liste hätte noch schlimmer lauten können:
      „… und möchte einen Molotowcocktail/eine Nagelbombe bauen“
      „… und möchte so schnell wie möglich nach Raqqa“
      „… und möchte meine Schamlippen verkleinern lassen“
      „… und möchte meine Schule schmeissen um mir einen Sugar Daddy zu angeln“

      usw undsofort. Der Fantasie/Befürchtungen sind da kaum Grenzen gesetzt.
      Ich glaube aber schon, dass das echte Fragen sind, analog zu Google Trends. Das sind derart viele Anfragen (wohl Millionen) pro Tag, dass die Spassanfragen aus dem Raster fallen.
      Letztendlich auffallend dreht sich das meiste um Beziehungen und Schwangerschaften. Immerhin Dinge, mit denen man umgehen kann.

      ps @Redaktion
      Da hat sich anscheinend ein Gesundheitsanbieter im Blog verirrt.

    • tina sagt:

      kann man nicht, brunhild. wie denn auch. gedankenlesen geht ja zum glück nicht 🙂

    • Beat Richert sagt:

      Guter Punkt 😉 – leider gibt uns Google keine Möglichkeit rauszufinden, wieviele dieser Anfragen effektiv „echt“ gemeint sind. Ich würde jedoch davon ausgehen, dass 9 von 10 solcher Anfragen „echt“ sind da sich nur verschwindend wenig Leute ein Hobby daraus machen, solche „Anfrage Tabellen“ zu erstellen.

  • tina sagt:

    (technischer schutz vor datenverlust nennt sich datensicherheit)

  • tina sagt:

    ich bin so geschockt von teil1, dass ich den zusammenhang zu teil2 nicht nachvollziehen kann. in anbetracht der schockierenden rangliste sind doch hochgeladene ferienföteli nasenwasser.
    wie kommen denn diese google-fragen-ranglisten zustande? glaubt irgendjemand, dass die meistgestellte frage von 10-, 12- und 14jährigen die angegebene ist?
    also: worum gehts hier?

    • Muttis Liebling sagt:

      Es geht angeblich um Medienkompetenz, ohne dann in das Thema einzutauchen. Was Oma schon zu Google sagte und wusste …

    • Stefan W. sagt:

      @tina: Es ist eine simple Statisik von Suchanfragen. Google muss dazu nicht wissen, wie alt der Fragende ist. Wenn die Frage mit „Ich bin 11 und…“ beginnt, dann sucht Google einfach alle anderen Fragen heraus, die in derselben geographischen Region und mit ähnlichen Nutzerprofilen mit „ich bin 11 und“ angefangen haben, und sortiert sie nach Häufigkeit. Da ist jetzt nichts Magisches dabei.
      Auch Firefox liefert standardmässig im Privaten Modus übrigens nur Treffer aus der eigenen Verlaufsliste, habe es eben geprüft: Wenn man ihn neu aufsetzt, kommen im Privaten Modus keine Suchvorschläge.

    • Cybot sagt:

      Nein, das sind nicht die meistgestellten Fragen von 10-18-Jährigen. Das sind einfach die meistgestellten Fragen, die mit „ich bin xx und…“ beginnen. Wer die gestellt hat und warum, ist Google völlig egal. Oft entstehen solche Dinge ja auch erst, weil irgendwer so etwas entdeckt, das dann weiterverbreitet und 1000 Leute es auch ausprobieren und andere Varianten ergänzen. Suchanfragen, die mit „ich bin“ anfangen, dürften nicht gerade sehr häufig sein, da kommt man vermutlich relativ schnell in die Top 10. Aber nach diesem Artikel dürften es wohl gleich wieder ein paar mehr sein.

      • tina sagt:

        mal ehrlich: obwohl das schon naheliegender ist (also dass irgendwer irgendwas fragt, und dies keine suchanfragen von 10jährigen sind, wie der artikel suggeriert), ich glaube nichtmal das. ich habe schon tränen gelacht über die autovervollständigung, das hat mit irgendeiner realität gar nichts zutun. weiss der geier was google so zusammendichtet. es sind nur fuck:ing alghorithmen. man sollte das ding verbieten

  • Stefan W. sagt:

    Wenn ich in Chrome oder Safari ein privates Browserfenster öffne, dann liefert der Browser überhaupt keine Suchvorschläge (weil er im privaten Modus eben gerade soche Daten nicht austauscht), sondern allenfalls Treffer aus dem eigenen Verlauf. Ich kann jetzt gerade nicht überprüfen, ob das bei Firefox wirklich anders ist, aber wenn ja, dann scheint mir das eher ein Problem Ihres Browsers als von Google zu sein.
    Die Suchvervollständigung finde ich jetzt auch nicht unbedingt das Hauptproblem beim Schutz der Privatsphäre. Hier gibt Google ja nur preis, wonach häufig gesucht wird. Eine ähnliche Information, wie man sie beim gedruckten Lexikon oder dem öffentlichen Telefonbuch aus den Eselsohren entnehmen konnte.

  • Muttis Liebling sagt:

    Vorleben ist bei Kindern vor der Pubertät immer gut. Geht aber meist nach hinten los, weil das Gros der Eltern sich genau so wenig benehmen können, wie ihre Kinder. Was mit Sicherheit nichts nützt, ist prospektives Reden. Menschen lassen sich nicht mit Mitteln der Vernunft von zukünftigen Risiken überzeugen. Erwachsene ebenso wenig wie Kinder. Ein Risiko ist erst verifiziert, wenn man es praktisch perzipiert hat.

    Die vier Ratschläge sind Worte, nichts als abgedroschene Worte, die schon meine Urgrossmutter in einem anderen Kontext hätte sagen können. Ausser 3, natürlich ist das meiste im Leben gratis. Nur Waren sind nicht gratis, aber Waren sind für sich überwiegend wertlos und meist vermeidbar.

    • Emil Eugster sagt:

      „Ein Risiko ist erst verifiziert, wenn man es praktisch perzipiert hat.“
      Dann sind sie also schon mal ohne Fallschirm vom Eiffelturm runtergesprungen? Ich sage ihnen das ist sehr gefährlich.

      • Muttis Liebling sagt:

        Die Fallgesetze hat jedes Kind ab ca. dem 4. Lebensjahr praktisch perzipiert. Es muss dazu nicht von einem zu hohem Turm springen.

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