Wo gibts den perfekten Babysitter?

Für Teenager ist es ein Job, für ihre Arbeitgeber viel mehr: Babysitter im Einsatz. Foto: Daria Shevtsova (Pexels)

Für Teenager ist es ein Job, für ihre Arbeitgeber viel mehr: Babysitter im Einsatz. Foto: Daria Shevtsova (Pexels)

Ob man ab und zu einen Abend zu zweit geniessen oder am Elternabend dabei sein möchte: Ohne Babysitter geht es nicht. Viele von uns sind nicht in der luxuriösen Situation, dass Oma und Opa stets auf Abruf bereitstehen und müssen sich anders organisieren. Und das ist komplizierter als gedacht.

Damals, als Neu-Mama, bin ich ganz optimistisch an die Sache herangegangen. Ich wusste, dass es in der Schweiz Babysitterkurse gibt und folglich auch viele Teenager geben muss, die gerne und zuverlässig Kinder betreuen. Wir schauten uns also auf der Website des Schweizerischen Roten Kreuzes um und fragten mehrere registrierte Babysitter in unserer Umgebung an, ob wir sie kennen lernen können. Die Antworten waren ernüchternd, da offenbar alle dort aufgelisteten Teenies unterdessen andere Interessen hatten.

Zurück auf Feld eins

Per Zufall erfuhr ich etwas später, dass unsere Kita ihren Mitarbeitern erlaubte, die Kinder auch privat zu betreuen. Die perfekte Lösung: Wir bekamen einen Babysitter, den wir schon kannten und dem wir vertrauten – und die Kinder hatten ihn schon vor ihrem ersten Einsatz bei uns zu Hause ins Herz geschlossen.

Doch etwa ein Jahr später war unser Traumbabysitter mit der Ausbildung fertig, nicht mehr auf den Nebenerwerb angewiesen und entschied sich deshalb, mehr freie Zeit zu geniessen, statt auch nach Feierabend noch Kinder zu betreuen. Absolut verständlich. Doch für uns hiess das: Zurück auf Feld eins, Suche neu beginnen.

Optimale Lösung für alle Seiten

Da seit dem Start unserer Suche ziemlich viel Zeit vergangen war, war mittlerweile ein Nachbarsmädchen alt genug geworden, um als Babysitter zu arbeiten. Sie macht den Job jetzt schon eine ganze Weile und alle Seiten sind glücklich damit: ich als Mutter, weil ich sie und ihre Familie kenne und ihr meine Kinder mit gutem Gewissen anvertrauen kann. Meine Kinder, weil sie das Mädchen mögen – obwohl sie ihre Einsätze ganz zu Beginn noch lässiger fanden, weil sie ihr damals eher mal auf der Nase herumtanzen konnten. Und unser Babysitter, weil er sich mit den gelegentlichen Einsätzen etwas Sackgeld dazuverdient.

Rückblickend bin ich gar nicht so unglücklich darüber, dass wir beim ersten Versuch via Website keine Betreuung gefunden hatten. Der Prozess hat zwar lange gedauert und wir fragten uns zwischendurch, ob wir je jemanden finden würden. Dafür fiel das aufwendige Kennenlernen und Vertrauenaufbauen weg.

Befassen Sie sich gerade mit dem Thema, gebe ich Ihnen folgende Tipps mit auf den Weg:

  • Beginnen Sie möglichst früh mit der Suche, denn es kann wie gesagt länger dauern, bis man die passende Person findet.
  • Fragen Sie in der Nachbarschaft, in der Kita oder im Kindergarten, ob jemand einen Menschen kennt, der sich eignen würde.
  • Neben der Site des Roten Kreuzes können Sie seit kurzem auch auf Sitly.ch nach einem Babysitter in Ihrer Umgebung suchen.
  • Wird man online nicht fündig, können auch die Anschlagbretter in der Migros oder im Coop hilfreich sein.
  • Tipps, was Sie den potenziellen Babysitter beim Vorstellungsgespräch unbedingt fragen sollten, finden Sie auf Swissmom.ch.
  • Steht der erste Babysitter-Einsatz an, müssen noch einige Punkte wie Notfallnummern geklärt werden. Eine Checkliste dazu gibts ebenfalls bei Swissmom.
  • Legen Sie den Lohn am besten schon beim ersten Gespräch fest. Die Empfehlungen bewegen sich zwischen 8 und 12 Franken pro Stunde bei zwei Kindern und sind unter anderem abhängig davon, ob ein Babysitterkurs absolviert wurde. Ich persönlich finde, 10 Franken sind das absolute Minimum, da es sich um eine verantwortungsvolle Aufgabe handelt. Sonst ist es nicht verwunderlich, wenn Teenager den Job bald wieder aufgeben.

Welche Tipps können Sie ergänzen? Schreiben Sie sie in die Kommentare!

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21 Kommentare zu «Wo gibts den perfekten Babysitter?»

  • simone sagt:

    ich fand immer super,
    wenn ich die eltern der babysitterin auch kannte.
    wenn dies nicht der fall war und es keine
    praktikantin aus der krippe war, lud ich zum kennenlernen immer auch die eltern ein. die babysitterin war ja auch minderjährig und aus diesem grund fand ich wichtig, dass ihre eltern wussten, wer wir sind.
    meine inzwischen bald 16-jährige hütet im schnitt einmal in der woche inkl übernachtung bei einer befreundeten familie mit drei kindern (7, 6 und 4) und bekommt für einen einsatz pauschal 50.-
    wir sind alle zufrieden:-)

  • Glatzi sagt:

    Ausgebildet top freundlich herzlich zuverlässigTeamnanny.ch

  • alibaba sagt:

    wir haben in unserer nachbarschaft eine ältere frau gefunden, die sich in unsere kinder „verguckt“ hat, und nach ihrer pensionierung nach einem sinnvollen nebenjob und wohl noch viel wichtiger, nach beschäftigung und „ersatzenkeln“ (sie hat selber keine) gesucht hat. mittlerweile begleitet sie uns schon über 4 jahre, die kinder lieben sie und sie liebt die kinder. durch uns hat sie auch noch andere familien kennengelernt und ist auch zu deren babysitter geworden. dadurch, dass sie sonst keiner arbeit nachgeht ist sie sehr flexibel und das wichtigste: sie ist mit dem herzen dabei. ich kann also nur empfehlen, sich auch nach älteren menschen umzuschauen. gibt es nicht plattformen die auf diese art generationen verbindend sind?

  • Lea sagt:

    Die 8-12 Fr./h ist nur die Lohnempfehlung für 13-16 jährige. Für 16-18 jährige ist 10-18 Fr./h die Empfehlung und für >18jährige wird 15-35 Fr./h empfohlen. Was für die im Text genannte perfekte Lösung ca. 25Fr./h ergeben dürfte (>18jährig 15Fr., ein Kind mehr +1Fr., Erfahrung und Referenz +2Fr., 1.Hilfekurs +2Fr., Pädagogische Ausbildung +5Fr.).

    Bezahlte Kinderarbeit geht mMn gar nicht und Stundenlöhne welche nach Sozialabgaben <20Fr. (ca. 3500Fr. Monat für 100%) betragen finde ich unfair! Unbezahlte gegenseitige Nachbarschaftshilfe finde ich die Beste Lösung, da so die Kinder nicht wegen des Geldes betreut werden und damit jene die einen (Zusatz)verdienst brauchen eher in eine Branche mit besseren Löhnen gehen.

    • Rosa Rettich sagt:

      Also ich fand bezahlte Kinderarbeit als Jugendliche super!
      Im Gegensatz zu den Mitschülern, die in den Sommerferien am Fliessband arbeiteten, machte ich meinen „Job“ ausserdem auch noch gerne. Zumal der ja nicht selten daraus bestand, noch kurz ein Büechli vorzulesen und dann für den Rest des Abends fern zu schauen. Als Sklavenarbeit würde ich das nicht gerade bezeichnen.

      „Unbezahlte gegenseitige Nachbarschaftshilfe“ gab’s da übrigens auch, aber die Eltern der Kinder zogen es vor, mich stattdessen zu bezahlen – war wohl schlichtweg einfacher zu organisieren.

    • Schlumpfine sagt:

      Kinderarbeit? Es wird ja wohl kaum so sein, dass die Teenager den Lohn fürs Babysitten zu Hause abgeben müssen. Viel wahrscheinlicher bessern sie sich damit ihr Taschengeld auf. Was daran schädlich oder schlecht sein soll, erschliesst sich mir nicht. Wir bezahlen unserem gerade 14 Jahre alt gewordenen „Hütemädchen“ zurzeit 8 Franken pro Stunde. Sie macht ihre Arbeit total gut und mit viel Freude, so dass wir ihr den Lohn ab dem 9. Schuljahr auf 10 Franken erhöhen werden. Finde nicht, dass dies für eine 14-jährige knapp bemessen ist.

      • Markus sagt:

        Tatsächlich eine komplexe Frage: Ab wann bezahlt man Jugendlichen einen ’normalen‘ Lohn? Darf man Jugendlichen für die gleiche Leistung weniger bezahlen als einem Erwachsenen?

        Ich finde 8 Franken per Stunde für eine 14-jährige sehr wenig – sofern sie während der Arbeitszeit voll beschäftigt ist. Wenn sie mehrheitlich Hausaufgaben machen oder fernsehen kann, sieht die Sache anders aus.

        Zu entscheiden was mit dem Geld geschieht, ist in erster Linie Aufgabe der Eltern. Alles behalten und ‚verchrömlen‘ oder auf ein (Sperr-)Konto einzahlen? Einen Teil zuhause abzugeben fände ich auch etwas komisch, aber je nach finanzieller Situation der Familie könnte es zB einen Beitrag an die nächsten Ferien sein.

    • tina sagt:

      wenn man selber nur 3500 verdient mit 100% pensum, davon aber noch miete und versicherung, essen und kleider usw finanzieren muss, kann man unmöglich einen babysitter im selben umfang bezahlen, das ist doch völlig verhältnislos. der babysitter finanziert ja keine wohnungsmiete, versicherung, haushalt usw

  • sepp z. sagt:

    DER Babysitter trifft die Sache wohl nicht. Es gibt praktisch nur Babysitterinnen.

    • zysi sagt:

      Nicht ganz richtig 😉
      Praktisch wir hatten für unsere Kinder (Bueb-Meitschi-Bueb) jeweils bewusst einen Knaben inkl. Babysitterkurs gefunden – passte hervorragend.
      Mittlerweilen können die beiden grösseren für 1-2h auch alleine sein resp. auf den Jüngsten aufpassen (Sicherheitsdispositiv besteht mit den Nachbarn).

  • Thomas Kuster sagt:

    Wir haben letzten Monat einen Babysitter gesucht. Es gibt ja einige Webplattformen, oft auch mit Bewertungen. Bei Sit.ly war das Angebot in der Region sehr klein, deshalb haben wir Babysitting24 gewählt. Ein Inserat ist schnell aufgesetzt, danach haben sich 20 Babysitter bei uns gemeldet. Mit dreien haben wir ein Gespräch geführt und uns schlussendlich für eine Babysitterin entschieden, mit der wir sehr zufrieden sind. Manchmal erfüllt das Internet definitiv seinen Zweck:)

    • Christina sagt:

      Darf ich fragen, wie alt der Babysitter ist, wieviele Kinder in welchem Alter zu betreuen sind und wie viel ihr pro Stunde zahlt? Bei den Webplattformen ist der Stundenlohn ja oft mit 20-25.- angegeben. Ausserdem ist mein Eindruck, dass beim Lohn auch der Stadt-Land Unterschied gross ist.

      Vielen Dank!

      • Thomas Kuster sagt:

        Guten Tag Christina

        die Babysitterin ist 16 und wir bezahlen 15 Franken pro Stunde (fürs Aufpassen auf 2 Kinder an einem Samstagnachmittag pro Monat – klassisches Babysitting halt). Wichtig ist, dass man im Inserat schreibt, wen man genau sucht/bietet.

  • 13 sagt:

    Wir mussten nach einigen (zugegebenermassen halbpatzigen) Versuchen feststellen, dass sich für uns einmal mehr das berühmte Dorf bewährt. Nun haben wir zwei andere Familien mit Kinder, die mal einspringen, wenn wir einen Babysitter brauchen und uns anrufen, wenn sie es tun. Da wir auch sonst viel Zeit zusammen verbringen, kennen sich Kinder und Erwachsene gegenseitig sehr gut und man weiss, wie die Eltern ticken und was ihnen wichtig ist. Hinzu kommt, dass es doch Erwachsene sind, die hüten, und dass eine Vorbereitungszeit entfällt, da man sich im anderen Haushalt auskennt und problemlos eine Mahlzeit zubereiten kann. Bezahlt wird natürlich nicht, man nimmt einfach das nächste Mal alle Kinder.
    Es muss nicht jedermanns Sache sein, aber für uns ist es perfekt.

    • Christina sagt:

      Das habe ich nicht ganz verstanden. Nehmt ihr dann eure eigenen Kinder mit zum Babysitten? Oder teilt ihr euch auf, so dass z.B. der Mann die fremden Kinder hüten geht, während du zu Hause bei deinen eigenen bleibst? Und wie macht ihr das, wenn der Termin am Abend ist und die Kinder schon schlafen? Oder habe ich das total falsch verstanden und ihr nehmt die fremden Kinder zu euch nach Hause? Schlafen die dann auch bei euch? Auch wenn am anderen Tag Schule ist?

      • 13 sagt:

        @ Christina
        Je nachdem, nehmen wir die Kinder mit oder die fremden Kinder kommen zu uns. Ist es ein späterer Abendtermin, übernachten sie dann auch da. Spätere Abendtermine + Schule ist sehr selten (der Elternabend ist um 21.00 Uhr fertig) und ein Vorteil ist, dass eine dieser Familien (wir nicht) homeschooling macht und damit nicht an Schulzeiten gebunden ist.

  • Emanuel sagt:

    Ganz einfach, zwei mal einen Aushang in der Sekundarschule gemacht un beide Male innerhalb einer Woche eine wunderbare Babysitterin gefunden. Gut, wir lebe jetzt nicht in der Stadt, aber ein bisschen Vertrauen gehört halt auch dazu. Zudem muss man halt einfach bei einem ersten Treffen etwa besprechen was man erwartet und dann findet man schon jemanden.

  • Sportpapi sagt:

    Für 8-12 Franken gibt es aber keinen Traum-Babysitter aus der Kita…
    Für mich ist der wesentlichste Punkt, wofür man den Babysitter braucht. In unserem Fall war das für ein wöchentliches Training der Eltern. Heisst – im Notfall waren wir immer im Dorf.
    Und zum Lohn: Für eine 14jährige sind 8 Franken viel Geld dafür, dass sie (zumindest in unserem Fall) den grössten Teil der Zeit mit Hausaufgaben oder vor dem Fernseher verbringen konnte. Es wurde aber mit zunehmendem Alter natürlich mehr. Heute kommen sie aber eher nicht mehr wegen dem Geld.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Das stimmt, für den Kita-Babysitter bezahlt man mehr. Es hängt halt sehr vom Alter&Charakter der Kinder sowie von der Tageszeit ab, wieviel zu tun der Job gibt.

    • Astrid Meier sagt:

      Die Praktikantinnen in der Kita sind notorisch schlecht bezahlt….

      • 13 sagt:

        Das gilt für alle Praktikas, wobei hier schon die Frage gestellt werden darf, warum ein Praktikum besser bezahlt werden sollte, als die Lehre danach. Und damit auch, wofür es überhaupt das Praktikum braucht.
        Im Vergleich muss man aber sagen, dass Uniabgänger in ihren Praktikas auch nur wenig mehr verdienen (mein erster Lohn war 1’500.00) und diese haben eine Matur und ein Studium und sind auch ca. 8-10 Jahre älter.

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