So packen Sie für entspannte Familienferien

Muss der Lieblingsteddy in den Reisekoffer mit? Im Fall dieses Babys schon. Foto: Rubberball.com (Getty Images)

Lohnen sich Ferien mit kleinen Kindern? Ich finde ja, auf jeden Fall. Trotz Wäschebergen und militärischer Vorbereitung ist es eine Pause vom Alltag, auch wenn man zur selben Zeit die gleichen Schoppenflaschen abwäscht. Sie sind nicht überzeugt? Wie wärs mit folgendem Szenario: Es ist acht Uhr abends. Die Kinder schlafen. Sie und Ihr Liebster bestellen sich eine Pizza, öffnen eine Flasche Wein und machen auf dem Balkon people-watching. Oder Sie gehen mit dem Babyphone ins Restaurant. Klingt doch verlockend?

Damit der Aufwand kleiner wird, hier einige erprobte Tipps:

  • Schreiben Sie eine Packliste fürs Baby, sobald Sie das erste Mal unterwegs sind. Führen Sie sie akribisch nach, und behalten Sie alle Versionen: Packliste drei Monate, sechs Monate, etc. Sie brauchen sie dann für das nächste Kind. Klingt pedantisch, aber sobald Sie sie einmal eingesetzt und korrigiert haben, passieren keine Fehler mehr, und Sie können beim Packen quasi das Hirn ausschalten.
  • Bereiten Sie fürs Kind drei Gepäckstücke vor. Eine kleine Wickeltasche, einen Rucksack, einen Koffer. Faustregel Nummer eins: In der Wickeltasche ist alles, was es fürs Wickeln braucht, auch eine Unterlage. Faustregel zwei: Der Rucksack enthält die Wickeltasche und alles, was man für ein bis zwei Tage zum Überleben braucht – inklusive Ersatzkleider für Sie selbst. Auch das klingt militärisch, aber es gibt Spassigeres, als im Zug einen Koffer in der Grösse eines Kleinwagens zu durchsuchen, weil dem Kind der Schoppeninhalt über Ihrem T-Shirt aufgestossen ist.
  • Nehmen Sie einen aufblasbaren Kindersitz mit, der mit Gurten am Stuhl festgezurrt werden kann. Dank integriertem Kissen sehen die Kids weiter als bis zum Tellerrand. Zudem können Sie im Restaurant den Hochstuhl mit Essensresten von dreihundert anderen Kindern in der Ecke stehen lassen.
  • Reisezelt einpacken. Es ist leicht, passt in einen Koffer, stellt sich selbst auf, und das Kind gewöhnt sich an den Schlafplatz wie ans Bett zu Hause (vorher zu Hause ausprobieren). Geeignet für die ersten vier Lebensjahre. Einziger Haken, wie bei allen Wurfzelten: Wieder einpacken geht nur mit Youtube-Anleitung. Auch das vorher zu Hause ausprobieren.
  • Malerband und -plastik mitnehmen, falls Sie eine Ferienwohnung gebucht haben und planen, darin auch nur eine einzige Mahlzeit zu sich zu nehmen. Kleben Sie es an Wände und auf die Böden beim Esstisch. So brauchen Sie sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, welche Saucenfarben Sie meiden müssen oder ob Reiskörner aus dem Spannteppich entfernt werden können. Mit dem Malerband kann man auch Steckdosen überkleben.
  • Spielsachen ordnen. Packen Sie Reisespielzeug ein. Beispielsweise ein, zwei kleine, neue Sachen für die Reise im Auto oder im Zug. Keine Farbstifte, ausser das Kind ist Picasso – die gibts nämlich in allen Restaurants. Fürs Ferien-Zuhause ein paar Lieblingsspielsachen und dazu noch Aufblasbares wie Wasserbälle oder -tiere und Faltbares wie alte Cornflakes-Schachteln zum Aufbewahren von wertvollen Steinen.
  • Ausreichend Zeit zum Packen einplanen. Wie viel Zeit benötigen Sie, wenn Sie im Schneckentempo vorgehen und ständig gestört werden? Dann rechnen Sie das mal zwei.

Aber nun zu Ihnen, was sind Ihre Tipps? Und dann wünsche ich natürlich allen eine gute Reise!

Weitere Postings, die Sie interessieren könnten:

Immer dieser Stress mit der Feriensuche

Mit der Familie auf Traumreise

Die besten Elterntipps fürs Fliegen

33 Kommentare zu «So packen Sie für entspannte Familienferien»

  • Franz sagt:

    Ich finde Frau Kohlers Ratschläge gut. Ersatzkleider für die Erwachsenen vergass ich bspw. bei der ersten Reise; oftmals denkt man nur ans Kind uns nicht an sich selbst. Und siehe da: hätte ich den guten Tipp vorher gehabt, hätte ich in Japan (ich: 1m95 gross) nicht mühselig nach einer neuen, schön geschnittenen Jeans suchen müssen nachdem ich von unserer Tochter voll gekotzt wurde.
    Die Tipps mögen pedantisch und wenig entspannt klingen, aber sie erleichtern einem den Ferienalltag sehr und schaffen eben genau das, was man in den Ferien sucht: Weniger Stress und das gute Gefühl alles richtig gemacht zu haben!

  • Sina sagt:

    Schön und gut die Kommentare, dass sich ja alles im Land kaufen lässt. Aber das heisst auch „rumrennen“ danach und Zeit opfern für Shoppingtouren statt für Land und Leute. Daher nehme ich auch gerne möglichst alles von zu Hause mit und hab dann vielleicht eine grössere Reisetasche, dafür kann ich vor Ort alles entspannt angehen. Hat bei letzter Reise mit Camper und Kleinkind wunderbar funktioniert. Und Checklisten sind für mich Standard, da ich sonst jedes Mal neu überlegen muss, was benötigt wird. Für den Standurlaub mag es übertrieben sein, aber für Reisen im Sinne von Herumreisen ist es praktisch. Da geht es um Details wie Wäscheleine oder Multitool, und solche Dinge sind auch nicht grad in jedem Supermarkt vorn bei der Kasse. Auch Dinge wie Bettsicherung vorher überlegen macht Sinn.

  • Brigitte sagt:

    Ich würde sagen es kommt hauptsächlich aufs Kind an. Wir sind reiseerprobt, flexibel und unkompliziert. Mit Kind 1 sind wir (fast) gereist wie früher. Sie hat alles problemlos mitgemacht und bei jeder Reise einen grossen Entwicklugsschub gemacht. Kind 2 hat sich schon im Zug zum Flughafen die Seele aus dem Leib geschrien. Komplett überfordert. War kein lustiger Reisetag. Also passen wir uns an und warten bis sie grösser und robuster ist. Auch gut. Was mich jedoch aufregt sind die fixen Meinungen, man kann doch nicht, man muss doch. Jedes Kind ist anders. Der einzige Tipp den ich heute abgeben würde ist zu warten bis man das Kind einschätzen kann…

  • déjà-vu sagt:

    wieso so kompliziert ? einfach praktisch denken, das beste für das/die kinder u sich selbst auswählen und die familie entspannt geniessen – das sind ferien! weshalb muss immer alles perfekt sein? das tönt nach stress. denn spätestens wenn die kinder ausgeflogen sind, bereuen sie dann die verpasste zeit, die sie hätten herumalbern oder tolle dinge hätten entdecken können.

  • Büchli Yvonne sagt:

    Eine lange Reise ist für kleine Kinder zuviel, sei es im Auto, im Zug, in den Flughäfen usw. Die Hitze auch ist schwierig für kleine, besser man wartet bis sie umg. 2 bis 3 Jahre sind. Ausserdem Restaurant : gut erzogene Kinder stören nicht aber welche die schreien weil sie vor lauter Müdigkeit fast umfallen ? Oder man geht früh essen und ist um 20 Uhr fertig wenn die meisten Leute kommen.

    • 13 sagt:

      Kinder sind flexibel. Mit genügend Pausen und etwas Animation ist so eine Fahrt keine grosse Sache. Auch in Ländern, die heisser sind als unsere, kommen Kinder zur Welt. Und ob bei 35 Grad im Süden oder bei -15 in den Schweizer Bergen bin ich nicht sicher, was besser ist. Auch die Übermüdung kann man steuern, je nachdem, wann die Kinder schlafen. Meine machten als Kleinkinder jeweils einen späteren Nachmittagsschlaf nach dem Strand und waren um 20.00 Uhr topfit fürs Essen, egal ob zu Hause oder im Restaurant.
      Wer aber mit der Idee wegfährt, es soll so sein wie zu Hause („auch wenn man zur selben Zeit die gleichen Schoppenflaschen abwäscht“), dem würde ich den regionalen Pizzaservice empfehlen. Da lohnt sich das Wegfahren nicht.

    • Christoph Bögli sagt:

      Wenn die Hitze ein derartiges Problem ist, dann fährt man halt einfach in den Norden. Auch wenn das anscheinend für manche hier überraschend ist, aber ein grosser Teil der Welt ist keineswegs wärmer als die Schweiz, erst recht nicht in unserem Sommer.

      Und wie schon erwähnt wurde, selbst wenn man in eine wärmere Gegend fährt, dort gibts im Normalfall auch Kinder, die das – welch Wunder – problemlos aushalten. Zur Not muss man halt ein paar banale Verhaltensregeln befolgen und nicht wie der letzte Touri-Depp in der prallen Mittagshitze sich am Strand rösten lassen..

  • Anh Toàn sagt:

    Wer aus der Schweiz ins Ausland fährt, bei mir ganz extrem nach Vietnam zu den Schwiegereltern, nimmt mit, was auf der Reise gebraucht wird: Alles andere was ein kleines Kind (oder man selbst) braucht, kann man am Ferienort billiger kaufen als zu Hause in der Schweiz. Die haben nämlich überall auch kleine Kinder, und selbst in Schwellenländern gibt es, gegen Geld, alles zu kaufen was es braucht.

    Hinreise mit leeren Koffern, bzw. Geschenke für die Verwandtschaft, Rückreise mit vollen Koffern.

  • Anh Toàn sagt:

    Ferien mit Kleinkind: Idealerweise bei den Grosseltern, da kann das Babyphone zuhause bleiben und man hat tatsächlich mal etwas frei.

  • Werner Wenger sagt:

    Kommt mir vor wie eine Realsatyre ab Universität oder „etwas abgehobene, praxisferne Ratschläge“.
    Wer seine „geschützte Werkstatt“, also das zu Hause auf so komplizierte Art zu verlassen gedenkt, sollt sich aus Stressgründen zu Hause aufhalten, denn dessen Ferienzeit wird ruhelos, mühsam und enervierend sein!

  • Hugo sagt:

    Ich hoffe irgendwie, dass das nicht ernst gemeint ist. Wenn doch: sehr gemütlich, eine Ferienwohnung wie ein Haus während der Renovierung zwischen Plastikfolie und Mahlerband.
    Wir reisen mit Zelt oder Büsli, ohne Reservation und intensive Vorplanung, sehr entspannt!

  • sophie sagt:

    Man will einfach NICHTS „opfern“ schon gar nicht wegen kleinen Kinder ? Ja was wird später aus jehnen ? Die MUESSEN einfach in die Ferien WEIL es die Elter wollen. Basta.

    • Pauline sagt:

      Genau!Und in ein paar Jahren beklagen sich die Eltern ,dass die Kinder unbedingt punkt 8 ins Bett wollen,und sie immernoch ihre Pizza auf dem Balkon essen müssen!

  • tina sagt:

    ich bin jedes jahr verreist mit meinen kindern: checklisten ja, aber ich nehme einfach immer die vom vorjahr und ändere sie auf die diesjährigen anforderungen. was ich benötige hängt weniger vom alter der kinder ab als von der destination und art der unterkunft.

    ich finde tipps ja gut, aber man braucht doch nicht als normfall vorauszusetzen dass es hotelferien mit 2 elternteilen und einem baby sind.

    niemals würde ich eine leere cornflakespackung in die ferien mitnehmen 😀

    • Lichtblau sagt:

      Jetzt wollte ich die unsägliche leere Cornflakes-Schachtel ins Spiel bringen – und da ist sie schon.

      Ansonsten was Anh Toàn sagt. An den meisten Ferienorten gibt‘s das alles oft günstiger zu kaufen (evtl. sogar Malerband und Abdeckfolie). Und das Spielzeug aus dem Reiseland ist daheim eine hübsche Erinnerung.

  • 13 sagt:

    Also bis auf den Rucksack inkl. Wechselkleider für die Reise selber, was ja irgendwo normal ist, staune ich über den Rest auch sehr. Eine solche Planung und der Umzugswagen würde mir persönlich jede Urlaubsstimmung verderben.
    Lieblingsplüschtier/Nuschi oder ähnliches, Windeln für 2 Tage, etwas an Kleider, bei Bedarf einen Schoppen und/oder Nuggi, eine Tragehilfe/Tragetuch und/oder Buggy und das war eigentlich schon alles.
    Wobei schon die Einstimmung einige Fragen offen lässt: Ferien, 20.00 Uhr, Kind schläft und man bestellt Pizzaservice? Oder ins Restaurant ohne Baby? Warum?

    • Homer Simpson sagt:

      Weil Kleinkinder zumindest abends nicht in ein Restaurant gehören.

      • Lace sagt:

        @Homer Simpson Nö wieso?Wir hatten unsere Tochtet abends viel dabei,die kam überall mit.Mit 3 konnte sie schon vorbildlich im Restsurant essen.Habe sie damals auch an Kundenessen mitgenommen.Es gefiel ihr sogar sehr.Wobei die Kunden waren aus südlichen Ländern.Mit Ihnen würde ich nicht wirklich Essen wollen….;-)

      • Anh Toàn sagt:

        In Italien, Spanien, Griechenland und wohl auch in Frankreich stört sich, ausser ein paar Schweizer oder Deutschen Touristen, niemand an kleinen Kindern abends im Restaurant.

      • 13 sagt:

        Sagt wer? Ich lasse auch keine Kinder durchs Restaurant rennen oder herumschreien, aber wer sich schon am Anblick stört, hat einfach Pech gehabt.

  • Jänu sagt:

    Ich glaub‘, mich trifft ein Pferd! Das kann nur Satire sein!

  • sophie sagt:

    Ab 2 Jahre kann man ein Kind ins Ausland Mitnehmen aber vorher finde ich es zu früh : das umgewöhnen, die Hitze, das Meer, all das ist zu viel für ein Baby. Besser in der Schweiz eine Wohnung zu finden um ein wenig von daheim wegzukommen trotzdem.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Ausland ist nicht nur im Süden.

      • tina sagt:

        genau. in der schweiz muss das baby sich nicht noch an enie andere sprache gewöhnen! und es merkt sofort: „ah, schweiz, zuhause, ich muss mich nicht umgewöhnen. hier gibt es den volg und wenn es 34grad wird, ist das nicht heiss, weil schliesslich ist es nicht im ausland!“
        so ein säugling überschaut auch sofort die unterschiede der dimensionen zwischen see und meer!

    • Heidi Merz sagt:

      @Tina und Tamar: vielen Dank, Ihre Texte haben mir den Tag versüsst.

    • Pauline sagt:

      Na ja ,für das Baby wird es nicht zuviel,vielleicht sber für die Eltern???

    • Christoph Bögli sagt:

      Wenn schon ist das Gegenteil gerade richtig: Reisen mit Säuglingen funktioniert im Normalfall deutlich besser als mit Kleinkindern, ganz einfach weil letztere viel mobiler und anspruchsvoller sind. Als Säugling reicht eigentlich eine Tragetasche o.ä. um sich relativ uneingeschränkt fortbewegen zu können. Wenns gegen 2 Jahre und aufwärts geht, wird das viel schwieriger, v.a. in der Zwischenphase bis diese effektiv selbstständig mitlaufen können und sowas wie Selbstverantwortung/Vernunft entwicken..

  • Sybille sagt:

    Überall auf der Welt gibt es Babies. Man kann so ziemlich alles in irgendeiner Form auch vor Ort kaufen. Bitte entspannen und lasst doch all den Mist zu Hause….

    • Kiki sagt:

      Genau! Und am besten in ein kinderfreundliches Land wie Griechenland fahren, da gibt’s mit etwas Glueck freiwillige Babysitter in Restaurants….

      • Lace sagt:

        @Kiki Wenn die Kinderchen um 20 Uhr schlafen müssen wird’s schwierig…….Vielleicht können sie ja Zvieri im Restaurant einnehmen!;-)

  • Romama sagt:

    Echt? Wir waren bor der Geburt reiseerprobt und reisen auch jetzt viel. Und das mit möglichst wenig Gepäck. Windeln nur für 2 Tage, ein Pack kann dann vor Ort gekauft werden. Nur das Lieblingsplüschtier und ein neues vielseiti einsetzbares Spiel als Überraschung und Beschäftigung, dazu ein Heft zum Bemalen. Kein Zelt, keine Abdeckfolie, nichts, was es am Reiseort schon gibt (Sitz) oder Verbrauchsmaterial (Windeln & Co., Nahrungsmittel). Sind so immer gut gefahren und hatten weder vor Abreise noch während der Reise stress.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.