Liebeserklärung an die Väter

Danke sehr! Am Sonntag ist Tag des Vaters und das finden wir gut so. (Foto: iStock)

Anstatt den Muttertag abzuschaffen, sollten wir den Vatertag aufwerten, schrieb meine Kollegin Nadia Meier kürzlich an dieser Stelle. «Die Väter unserer Kinder stehen deutlich häufiger am Herd und am Wickeltisch, als unsere eigenen Väter das taten. Das ist eine Entwicklung, die man feiern sollte.» Wo sie recht hat, hat sie recht.

Dass Väter für das Lebensglück ihres Kindes genauso wichtig und genauso verantwortlich sind wie Mütter, ist wohl logisch. Weshalb also sollten Kinder nicht auch am Vatertag diesen Sonntag selbst gemachte Gutscheine für drei Mal Abwasch verschenken (die blöderweise nie eingelöst werden) oder aus WC-Rollen Fantasiedinger basteln? Auch die Väter haben so was verdient.

Danke, liebe Väter…

Um Geschenke soll es dabei aber nicht unbedingt gehen – auch wenn im Netz Basteltipps für den Vatertag gerade sehr trenden. Vielmehr halte ich es für wichtig, diesen Sonntag unseren Vätern zu verstehen zu geben, wie unermesslich wichtig sie für unsere Familien und unsere Gesellschaft sind. Ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Liebe für ihre Kinder, Frauen, Ex-Partner, Stief- und Pflegekinder soll hervorgehoben und gewürdigt werden. Deshalb danke, liebe Väter – für alles.

Zur Feier hier eine 10-Punkte-Liste, weshalb es euch Väter und den Vatertag braucht, was ich mir für euch und eure Familien wünsche, sowie neuere wissenschaftliche Erkenntnisse über euren Einfluss.

    1. Die allermeisten Väter gehen heute ganz selbstverständlich davon aus, dass sie an der Erziehung der Kinder beteiligt sind. Sie verbringen heute viermal mehr Zeit mit ihren Kindern, als das noch in den 60er-Jahren der Fall war.
    2. Viele von euch kämpfen um eine faire, alternierende Obhut nach der Scheidung oder Trennung. Ihr wollt nicht nur Zahlvater und Wochenend-Papa sein, sondern auch Verantwortung in Betreuungsfragen übernehmen. Ich sage: Väter, kämpft weiter dafür, ihr habt recht damit.
    3. Damit einher geht aber auch, schon von Geburt an eure Rechte einzufordern, Verantwortung in der Kinderbetreuung zu übernehmen und mit der Mutter des Kindes einen Weg zu finden zwischen Teilzeitarbeit, Betreuung und einem gemeinsamen Einkommen. Geht diesen Weg, dann ist das Erlangen von Punkt 2 eher möglich: Bleibt eine Mutter arbeitstätig, ist sie finanziell auch eher unabhängig – das wiederum entlastet euch Väter. Und zwar in jedem Fall, ob ihr als Paar zusammenbleibt oder nicht.
    4. Studien zeigen: Das Engagement eines Vaters hängt ebenso von der Bereitschaft der Partnerin ab, ihm mehr Autonomie zuzugestehen und die eigene Einflusskraft herunterzufahren (lesen Sie dazu das Posting über «Maternal Gatekeeping».)
    5. Männer erwirtschaften im Schnitt immer noch rund drei Viertel des Haushaltseinkommens. Tatsache ist: Auch die volle Lohntüte am Ende des Monats ist eine Form der Fürsorge.
    6. Für einen Vater gilt dasselbe wie für eine Mutter: Kein Vater muss perfekt sein. Es reicht, wenn er «gut genug» ist. Der eine ist ein toller Partner, der andere kocht, liest den Kindern vor, rauft oder tröstet. So lange er all das von Herzen tut, auf seine eigene Art, wird er «gut genug» sein – und für sein Kind der beste Vater.
    7. Seit ein paar Jahren weiss man: Väter prägen ihre Kinder nicht nur im selben Ausmass, wie Mütter es tun, ihr Einfluss ist für bestimmte Entwicklungen sogar noch wichtiger als derjenige der Mutter.
    8. Um noch eine weitere Studie zu zitieren: Schulkinder, die an beide Elternteile sicher gebunden sind, entwickeln eine höhere Sozialkompetenz und berichten von weniger Problemen im Alltag. Die gleichzeitige Bindung an Vater und Mutter wirkt als «Schutzfaktor» gegen Einsamkeit, Angstgefühle und Depression.
    9. Ihr Väter helft auch an den Fronten, an denen es unangenehm ist: Ihr übernehmt ab und zu die Rolle des Bad Cops, eure Kinder schämen sich als Teenies auch für euch und nicht nur für ihre Mütter. Wie wunderbar, wenn wir Mütter auch diese Dinge mit euch teilen – und möglichst oft mit euch bei einem Tee, Bier oder Glas Wein gemeinsam darüber lachen.
    10. Vaterliebe, das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Verantwortung den Kindern, der Partnerin und der Familie gegenüber, Teamgeist, Ausdauer, Geduld. Zu so vielen Vätern passen diese Attribute! Danke dafür. Und nun einen frohen Vatertag euch allen.

Weitere Postings zum Thema: «Wie schwer ist Vatersein»?, «Papa, erklär mir die Welt!» und «Nachts sind alle Väter grau».

64 Kommentare zu «Liebeserklärung an die Väter»

  • Sportpapi sagt:

    Passemnd zum Thema auf einem anderen Kanal: „Scheidungsopfer Mann“.
    https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/scheidungsopfer-mann/story/13793017
    Wobei es schon ein paar berichtete Zusammenhänge gäbe, die zu diskutieren wären.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Das ist widerum ein ganz anderes Thema. Einem Eltetnteil böswillig die Kinder zu entziehen ist ein Endlosthema.

  • Christoph Schnyder sagt:

    Herzlichen Dank! Frau Braun macht definitiv Fortschritte auf dem Weg zur Väterversteherin 😉 .

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Und ich danke meinem Mann, dass er meinen Kindern der (Stief-)Vater ist, den meine Kinder verdienen. Dass er sich für sie interessiert, sie in ihren Belangen unterstützt, ihnen ein gutes Vorbild abgibt und sie so liebt, als wären es seine eigenen. Nur brauche ich dafür keinen Vatertag, genausowenig, wie ich einen Muttertag brauche. Wenn man innerhalb der Familie einander nicht jeden Tag Wertschätzung entgegen bringen kann, kann man auch auf Heuchelei am Muttertag verzichten.

    • Sportpapi sagt:

      Warum immer dieses entweder oder? Liebe ich meine Kinder weniger, bringe ich ihnen weniger Wertschätzung entgegen jeden Tag im Jahr, nur weil wir einen Tag im Jahr speziell feiern, und sie Freude daran haben?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Als meine Kinder noch jünger waren, haben wir den Muttertag noch mehr zelebriert, alleine schon des Umstands wegen, dass die Kinder in der Schule Geschenke gebastelt haben und diese selbstverständlich angemessen gewürdigt werden wollten. Aber mit zunehmenden Kindsalter brauche ich das nicht mehr. Wir alle schätzen die Harmonie in unserer Patchworkfamilie, ich umso mehr, dass ich weiss, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und mein Mann ein absoluter Glücksgriff ist. Dass er so gut zu meinen Kindern ist, empfinde ich als höchstes Glück und ich hätte eher auf einen Mann verzichtet, als dass ich zulassen würde, dass sie schlecht behandelt werden.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Ihre Kinder sind ja noch jünger und haben Freude daran und das ist gut so. Bei den meisten, die ich kenne, lässt das in der Jugend nach und wird erst im Erwachsenenalter wieder aktuell.

        Wie gesagt: mir ist das momentan aucg nicht wichtig. Kinder und Mann bedanken sich regelmässig für ein sauberes Zuhause, frische Wäsche und loben meine Kochkünste (ich hasse kochen und sie wissen das) und schätzen meine Arbeit und irgendwann darf ich mich dann auch wieder über Blumen zum Muttertag freuen, ohne dass man die Jungs an den Muttertag erinnern muss.

  • Dreifachpapi sagt:

    Danke für die Wertschätzung. Wertschätzung ist ein Mangelgut. Auch für Männer. Ich schätze vor allem aber die vielen Hinweise auf Studien, welche den Einfluss der Vaterrolle auf die Kindesentwicklung hat.

  • Lia sagt:

    diese Entwicklung sollte man feiern? Im Ernst? Weil ein Vater heute 1x im Monat am Herd steht und mit dem Kind 2x im Monat raus geht? Sicher nicht! Die Väter sollten im Gegenteil ein paar Tritte in den Allerwertesten erhalten, weil sie noch viel, viel mehr machen könnten, aber eben nicht wollen und dann herum jammern, dass die Kinder sie ausschliessen.
    Und sorry, einen Vater dafür zu feiern, dass er sich 1h pro Woche neben seinem Job frei schaufelt, während Mütter arbeiten UND zu Hause zusätzclih zum TZ- oder sogar VZ-Job sich um alles kümmern, geht gar nicht.

    • Dreifachpapi sagt:

      Welche Frustration aus Ihren Worten spricht! Konsultieren Sie bitte einfach mal die Erhebung des eigenössischen Gleichstellungsbüro: Demnach ist die Stundenbelastung von Erwerbsarbeit und Hausarbeit + Kinderbetreuung von Frauen und Männer pro Woche in etwa ausgeglichen (genau genommen Männer sogar 2 h mehr pro Woche).
      Bevor Sie Tritte austeilen, öffen Sie einfach ihre Augen.

      • Enrico sagt:

        Gibt ja sogar Menschen mit Hirn im Mama Blog. Danke.
        Diese 2 Stunden mehr sind wohl eher noch mehr, weil die Statistik vorallem auf befragungen und selbst Angaben beruht. ( Bei Lohnarbeit ist klar wieviel gearbeitet wird; wobei zum Beispiel der Arbeitsweg meines Wissens nicht eingerechnet wird, die Fahrt einer Frau ins Migros oder Kinder zur Schule fahren aber.)
        Z.B Einkaufen: ich bin sicher, das Väter die gleichen Einkäufe viel schneller erledigen als Mütter. Wird dann aber in der Statistik als mehr Arbeitsstunden bei Frauen ausgewiesen, und das für die Gleiche Arbeit

    • Eri sagt:

      @Lia…ich bin während Jahren neben 100% arbeiten über den Mittag nach Hause gefahren um für meine Kinder zu kochen. Am Abend dasselbe und zusätzlich noch den ganzen Haushalt erledigen…wieso ? Weil meine Frau sich lieber diversen „Drogen“ als den Kinder gewidmet hat. Muttertag ? Geht gar nicht.

  • sepp z. sagt:

    Echt, das soll eine Liebeserklärung sein? Der arme Mann tut mir leid.

    • Blog-Redaktion sagt:

      Haha, keine Angst, ich kann auch anders. Aber: Dies hier ist eine Liebeserklärung an die Männer – also Mehrzahl. Deshalb mag sie etwas unpersönlicher und allgemeiner rüberkommen. / gb

  • Daddy sagt:

    Unerwartet (von weiblicher Seite), aber dennoch; besten Dank. Als Vater von drei Kleinkindern, im täglichen Clinch zwischen Beruf, Haushalt, Familie und Privatleben.

  • Anh Toàn sagt:

    @Lina Peterbach weiter unten: „Vielleicht müsste man sich eher mal überlegen, was denn Väter im Kern ausmacht, was machen sie intrinsisch anders? Als ich aber darüber nachgedacht habe, kamen mir nur Klischees und Stereotypen in den Sinn. Vielleicht würde es viel mehr Sinn machen, die beiden Tage zu einem Elterntag zusammenzuführen?“

    Ich muss dies wiederholen, weil Sie bringen die Sache so präzis auf den Punkt:

    Wer negiert, dass es Unterscheide zwischen Männern und Frauen gibt, kann nicht einen Vater- und einen Muttertag feiern. Will man die Väter Lobhudeln, muss man deren männliche Stereotypen Lobhudeln, genauso wie bei den Müttern die weiblichen.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Nochmals: Ich negiere nicht die Unterschiede, und bin überhaupt keine Verfechterin des Genderthemas. Im Gegenteil, ich bin überzeugt, dass wir zwar gleichwertig, aber nicht gleich sind. Allerdings trifft dies auf die Gruppen genauso wie auf Individuen zu. Und da z.B. bei uns die Rollen nicht nach Klischee verteilt sind, habe ich meine Mühe mit der Mutterlobhudelei, und entsprechend mag ich keine Väterlobhudelei beginnen. Es wäre doch viel schöner, wenn alle Kinder am „Elterntag“ ihren Eltern individuellen Dank aussprechen. Das kann im Einzelfall alle Klischees bedienen, oder eben auch nicht.

  • Roger Gmünder sagt:

    Frau Braun: Sie sind ein ganzer Mensch! Danke für Ihren gescheiten Text.

  • Luke sagt:

    Das Einkommen ist eine „Form der Fürsorge“. Genau das ist das Problem, dass das nicht mal von der Frau jemals anerkannt wurde: Ohne Geld, stünden Familien einfach auf der Strasse, hätten keine Ferien, kein Essen, kein nichts. Mann geht für Wohnung, Schule, Essen, Ferien, alles arbeiten. Schön wär’s wenns nicht so wäre, aber die Männer bringen der grösste Teil des Geldes immer noch nach Hause. Frau macht sich’s zu Hause schön, hat Abwechslung, kann sich verwirklichen und darf die Kinder aufwachsen sehen und wenn der Mann heimkommt, ihn auch noch anlabern und bis um zehn Uhr rumscheuchen. Danke lieber Männer; ohne Euch gäb es keine Familie. Würdet ihr so protestieren und jedes Mal aufmucken, würd gar nichts mehr laufen.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Die Frage ist hier doch, warum viele meiner Geschlechtsgenossinnen auf diesem elenden Privileg herumsitzen wie die Prinzessin auf der Erbse. Wo steht denn geschrieben, dass die Frauen daheimsitzen und warten dürfen, dass der Mann das Geld heimbringt? Und dann klagen, dass sie den Haushalt alleine machen und sich die Kinder nicht vom Mann ins Bett bringen lassen etc.? Das wäre ja noch alles gut und recht, wenn sie nicht immer auch noch klagen würden, wie benachteiligt sie sind.
      Wer sich gleichberechtigt und gleich-„bepflichtet“ organisiert, muss auch keinen Mutter- oder Vatertag mit Klischees belobhudeln. Da kann man sich gemeinsam am Abend auf die Schulter klopfen und sagen: Wir machen das gut, wir sind ein tolles Team. Macht doch viel mehr Spass! 🙂

      • Luke sagt:

        @Lina. das find ich eben auch. weshalb aber immer die Frauen jammern, gerade wenn sie weniger Arbeit leisten müssen als der Mann, weiss ich nicht. Es hat wohl damit zu tun, dass sie Dinge, die sie den ganzen Tag nicht sehen, nicht für sie und ihr Umfeld gleichsetzen. Geht ein Mann 100% arbeiten, sieht sie das nicht. Allenfalls meint sie, das mache dem Mann Spass und füllt ihn aus, wenn er fröhlich nach Hause kommt. Wenn er mies nach Hause kommt, passt es ihr aber auch nicht. Deshalb find ich: Beide sollten ähnlich viel arbeiten. Dann kennt man den Gegenüber – seine Welt teilt man dann – und schätzt so einander mehr.

      • Enrico sagt:

        Luke, kennen Sie den Hauptscheidungsgrund den Frauen angeben?
        Ich will nicht mit einem Mann Zusammensein, der nur arbeitet.
        Sagt ja eigentlich alles darüber, wer die Lasten stemmt.
        Oder auch anders: Hat eine Frau noch keinen Mann, muss Sie den Haushalt ganz alleine machen und erst noch das ganze Geld selber verdienen.

    • Chrissie sagt:

      Jesses… Ihre Frau ist offensichtlich zu bedauern – oder hat sie Sie schon verlassen?!

  • fabian sagt:

    naja, eine liebererklärung an Väter klingt anders. viele punkte erinnern mich eher an forderungen an die männer, sich zu ändern.

    aber zu zeiten, wo gleichentags in der gleichen zeitung von einer frau gefordert wird, dass frauen vor gericht prinzipiell immer recht haben solle, und schlechter sex mit männern als vergewaltigung beschimpft wird, darf man wahrscheinlich von einer frau nicht mehr erwarten.

    ich empfehle: anstatt geheuchelte liebeserklärung schweigt besser. das ist glaubwürdiger und ehrlicher.

    • Reincarnation of XY sagt:

      der Frustrierte – er sagt: „Was immer ihr sagt, mir ist es nicht recht. Am besten schweigt ihr einfach.“

      Medizin: Tu selbst, was du von anderen erwartest.

    • Claudi sagt:

      @Fabian, in der Sache teile ich die Meinung: Geschenke, die an Forderungen geknüpft sind, darf man zurückweisen.

    • tina sagt:

      hihi fabian, nun weisst du, wie es müttern oft am muttertag geht.
      aber du hast das sowieso komplett falsch verstanden. eigentlich ist es ja nicht so, dass der partner die partnerin am muttertag fürs muttersein feiert und beschenkt, sondern gedacht wäre ja, dass kinder ihre mutter feiern.
      eigentlich geht es darum, dass du deinem vater beschenkst und danke sagst. ich hoffe, du hast dir schon ein geschenk ausgedacht ;-).

  • Lina Peeterbach sagt:

    Eine Liebeserklärung an den Vater meiner Kinder sähe eher so aus:
    Merci, dass du unser Familienbett so liebst und wie ein Löwe gegen alle Kritik verteidigst.
    Merci, dass du meinen Körper nach 2.5 Schwangerschaften noch immer begehrst und über alle Unzulänglichkeiten hinwegsiehst.
    Merci, dass du mich kritisierst in meiner Erziehung, und dich im Gegenzug von mir kritisieren lässt – hoffentlich am Ende jeweils mit positivem Ergebnis.
    Merci, dass du mir Freiraum gibst und dir Freiraum nimmst, damit wir als Individuen und als Paar bestehen bleiben können, und uns nicht im manchmal strengen Elternalltag auflösen.
    Merci, dass du Raum für Chaos lässt.
    Merci, dass du immer noch genug Energie hast, wenn ich keine mehr habe.
    Merci für noch so vieles – merci, dass es dich gibt!

  • Carolina sagt:

    Ich weiss, ich klinge wie eine Spielverderberin, aber ich halte schon von einem Muttertag rein gar nichts, sehe ihn als reine Alibifunktion, der in den privaten Raum gehört – und somit auch die Entscheidung, ob man ihn an einem vorgegebenen Datum begeht oder nicht. Genau gleich geht es mir mit einem Vatertag (oder Frauen- oder Männer- oder was-auch-immer-Tag) – sobald er institutionalisiert wird, ist er für meine Begriffe belanglos und nichtssagend, verkommt zur blossen Konvention und davon haben wir doch wirklich schon genügend.

    • mila sagt:

      Ich bin da ähnlich gestrickt. Wenn die gegenseitige Wertschätzung im Alltag gegeben ist, braucht es diese Kunsttage nicht… Keinen von ihnen.

    • tststs sagt:

      Schliesse mich an… und hau noch einen drauf:
      Muss man Selbstverständlichkeiten befeiern?

      • Sportpapi sagt:

        Was ist selbstverständlich?

      • tststs sagt:

        Dass man sich um die eigenen Kinder und den eigenen Haushalt kümmert… (in welcher Form auch immer)

      • Reincarnation of XY sagt:

        Selbstverständlichkeiten… das ist genau das Problem. Denn für Selbstverständlichkeiten gibt es keine Anerkennung.
        Vieles, das wir selbstverständlich tun, kostet doch sehr viel Energie und wenn man nie Anerkennung bekommt, bleibt irgendwann nur noch eine Leere.
        Die grössten Leistungen eines Menschen sind oft Selbstverständlichkeiten, für die es in der Welt keine Anerkennung und kein Geld gibt.
        Wir alle benötigen Anerkennung für unseren Effort, gerade auch wenn wir ihn nicht deswegen leisten.
        Persönlich brauche ich nicht solche Tage. Aber sich dann und wann über den Wert eines guten und funktionierenden Vaters (Mutter) zu machen, ist mehr als nur richtig.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Klar. Und beim Fussballtrainer bedankt man sich nicht, weil es doch für einen Fussballtrainer klar ist, dass man ein gutes Training leitet und Jugendliche betreut. Und bei der Pfadileiterin auch nicht, weil es ja Aufgabe von Pfadileiterinnen ist, sich jeden Samstag um die Kinder zu kümmern. Usw…
        „Han eifach nur min Job gmacht“…

      • Carolina sagt:

        Ich sag’s mal ganz brutal, WS: Kinder zu machen oder zu gebären, kann jeder Depp. Sie grosszuziehen, Familienalltag gelingen zu lassen, eine Paarbeziehung aufrechtszuerhalten etc steht auf einem ganz anderen Blatt! Würdigung dieser Leistungen findet in der Regel im privaten Bereich statt – ich kann (für mich) keine Würdigung darin finden, an einem bestimmten Tag, ‚weil man das so macht‘, Huldigungen entgegenzunehmen. Ganz im Gegenteil, ich finde es eher beliebig.
        Den Muttertag habe ich von Anfang an abgeschafft (gegen ziemlichen Druck von Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen etc), aber ich freue mich über die Tradition, dass mir meine Kinder an ihren Geburtstagen einen Blumenstrauss schenken – privat, nicht verordnet, nicht erwartet.

    • Widerspenstige sagt:

      Ich neige dazu, es anders zu sehen, je älter ich werde. Noch vor 30 Jahren fand ich den Muttertag sowas von daneben, denn er war nur ein Alibitag für mich auch nach drei Schwangerschaften. Ich stand ja Mitten im Berufsleben und habe sehr Vieles delegiert, was Erziehung und Haushalt anbelangte.
      Dann kam die Rückbesinnung auf die Werte, die solche Gedenktage zu vermitteln versuchen. Das Traditionelle daran begann mir zu gefallen, solange es kein Zwang(!) ist für das Umfeld und solche Tage ganz individuell gestaltet werden dh einmal unternimmt die Familie etwas Spezielles und ein anderes mal entfällt so ein Tag ohne Groll. Geburtstage werden ja auch je nach dem gefeiert, obwohl man selber nichts dazu beigetragen hat. Die Mutter hat aber geboren …

      • Sportpapi sagt:

        Mit etwas Glück wird die Mutter zum Geburtstag ihrer Kinder ja auch eingeladen…
        Die Rückbesinnung auch welche Werte meinst du?

    • Claudi sagt:

      @Caroline, ein Muttertag mag heute selbstverständlich sein. Ein Vatertag ist es noch nicht so sehr, dass man ihn schon wieder abschaffen könnte.

    • tina sagt:

      ich finds schon ein bisschen schräg, wenn man aus sowas etwas negatives macht, eine alibiübung.
      die kinder werden in der schule ja vom chindsgi aus animiert dazu. ich finds schon fies, wenn man dann sein kind via lehrerin da „abmeldet“ weil man sich nichts daraus macht. man muss doch nicht weissnichtwas erwarten. man kanns ja drehen und seine kinder hochleben lassen, tut nicht weh.
      ich schätze, dieses muttertag ding wuchs weil männer früher (;-)) anerkennung erhielten fürs geld verdienen und die mütter so anerkennungslos zuhause waren (oder ämel hätten sein sollen. so im sinne „eure arbeit ist AUCH etwas wert“)

      • mila sagt:

        Aber gerade deshalb finde ich es eine Alibiübung, wenn Mann und Kind an einem Tag im Jahr das Frühstück richten, Blumen/Schmuck kaufen etc. (und vielleicht nich am Geburtstag). Da freue ich mich über andere Zeichen der Anerkennung wesentlich mehr, zB ein unaufgefordertes/unprovoziertes ‚ich liäb Di au, Mama‘. Oder ein Kompliment für den feinen Znacht. Oder den ‚freien‘ Tag zum Shoppen und Freundinnentreffen. Für das alles braucht es keinen verordneten ‚Platzhalter‘.

      • tina sagt:

        und am geburi und weihnachten ists dann ja auch geheuchelt. abschaffen ;-).
        ich verstehe einfach die haltung nicht. es ist imfall nicht pflicht, an 364 tagen im jahr väter nicht zu wertschätzen, falls man den vatertag berücksichtigt hat

      • mila sagt:

        Es geht mir nicht mal ums Heucheln. Sondern darum, dass es die grosse ‚Show‘ einmal im Jahr eigentlich nicht braucht, wenn die kleinen Dinge stimmen, Tag für Tag. Aber das ist einfach mein Empfinden.

      • tina sagt:

        🙂 nein klar, braucht es nicht. gratuliere dir, dass du täglich wertschätzung erfährst. ohne dass es um familien schlecht stehen würde, geht das halt auch mal unter im alltag. ich glaube nicht, dass es nur eine einzige familie gibt, die nur genau am mutter/vatertag anerkennung rüberwachsen lässt, und wer das erwartet, wird doch zwangsläufig depressiv.
        wenn ich so darüber nachdenke, finde ich tägliches anerkennnen fast unauthentischer. oder wie fühlte es sich wohl nach 3 jahren an, wenn du jeden morgen mit zmorge am bett geweckt würdest „liebstes mami der welt“ 😉

  • Martin Frey sagt:

    Ich mag nicht ganz in den Chor der Dankesworte einstimmen.
    Nun gut, die Autorin versucht zumindest die Vaterrolle zu würdigen ohne gleich zig Forderungen aufzustellen, was schon mal sehr positiv (da neu) ist, der Text tönt aber zumindest in meinen Ohren über weite Strecken wie ein Qualifikationsgespräch. Sicher aber nicht wie etwas, was man sich gemeinhin unter „Liebeserklärung an die Väter“ vorstellen würde.
    Trotzdem, Danke dafür.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Ging mir ähnlich, irgendwie bin ich irritiert und kann meine Gedanken schwer fassen. Klar müssen Väter (die gleiche) Wertschätzung erhalten wie Mütter. Aber irgendwie kommt es in diesem Text ein bisschen von oben herab daher, wenn auch bestimmt nicht so gewollt. Aber Merci sagen für Dinge, die jemand „endlich auch tut“ oder „endlich richtig macht“ hat für mich irgendwie einen komischen Beigeschmack.
      Vielleicht müsste man sich eher mal überlegen, was denn Väter im Kern ausmacht, was machen sie intrinsisch anders? Als ich aber darüber nachgedacht habe, kamen mir nur Klischees und Stereotypen in den Sinn. Vielleicht würde es viel mehr Sinn machen, die beiden Tage zu einem Elterntag zusammenzuführen?

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Am Muttertag dankt mann den Müttern doch auch vor allem dafür, dass sie immer häufiger etwas mehr zum Familieneinkommen beitragen und damit den Mann entlasten…
        Oder nicht?

      • Anh Toàn sagt:

        @Lina Peterbach „Vielleicht müsste man sich eher mal überlegen, was denn Väter im Kern ausmacht, was machen sie intrinsisch anders? Als ich aber darüber nachgedacht habe, kamen mir nur Klischees und Stereotypen in den Sinn. “

        Klischees und Stereotypen haben oft eine reale Basis. Klischees übertreiben diese, Stereotypen erwarten, dass dem alle entsprechen. Die meisten Männer sind aber anders als die meisten Frauen, selbst wenn dies nur auf Grund gesellschaftlicher Stereotypen so ist, ist es doch so.

        Also: Väter sind gelassener, die Mütter sagen zu wenig verantwortungsbewusst, im Umgang mit den Kindern. Und haben darum noch Reserven, wenn die Mütter ihre ausgelaugt haben. Sie sind besser im Spielen mit Kindern, Mütter besser im Pflegen, trösten.

      • Anh Toàn sagt:

        Und das waren jetzt wieder lauter Genderstereotypen, ich weiss, mich würde interessieren, was Kinder dazu sagen, ob und wo und wie die Väter anders sind als die Mütter.

        Aber ich würde von einer Mehrheit der Kinder befragt dazu, etwas in Richtung solcher Geschlechter Stereotypen oder Klischees erwarten.

      • Martin Frey sagt:

        „Aber irgendwie kommt es in diesem Text ein bisschen von oben herab daher, wenn auch bestimmt nicht so gewollt.“
        Diesen Eindruck habe ich eigentlich durchwegs, wenn MB-Autorinnen über Väter zu schreiben beginnen. Das kann an der eigenen Wahrnehmung liegen, wenn aber andere dieselbe Wahrnehmung haben, dann glaube ich eher nicht an Zufälle. Wie eigentlich nie bei der schreibenden Zunft.
        Diese Tage zu einem Elterntag zu vereinen finde ich eine interessante Idee und würde wohl Sinn machen, dürfte aber zu progressiv sein. 😉 Denn das will dann doch niemand.

      • Lina Peeterbach sagt:

        @SP: nein, am Muttertag dankt man den Frauen meist genau für die ewigen Klischees: Dass du immer für uns da bist, dass du uns tröstest, dass du die Familie zusammenhältst bla bla bla. Zwar oft nicht falsch, aber doch irgendwie nur die Oberfläche… Das gefällt mir bei den Frauen nicht, das gefällt mir in der Grundsatzdiskussion „Emanzipation und Gleichberechtigung“ nicht, und daher sehe ich den Sinn nicht, dies nun in gleicher Form auf die Männer anzuwenden.

      • Lina Peeterbach sagt:

        @Anh Toàn: Ich möchte keinesfalls sagen, dass Mütter & Väter gleich sind. Und gewisse Klischees haben einen wahren Kern. (Mein Motto ist hier grundsätzlich folgendes: Wir sind gleichwertig, aber nicht gleich.) Trotzdem greift dies auf individueller Ebene doch viel zu kurz. Wir verstecken uns hinter Stereotypen, anstatt Individuen anzuschauen. Was nützt es, wenn ich sage, du kannst so gut toben, und ich kann so gut Wäsche waschen? So ein Quatsch. Im Einzelfall kann das ganz anders sein. Und der heutige Text von Frau Braun umschifft zwar solche Klischees zum Glück, verkommt dadurch aber eben zu einer merkwürdigen Mischung aus Anforderungsprofil und gönnerhaftem „Weiter so!“
        Vielleicht, weil sie gemerkt hat, dass Elternsein individuell und vielschichtig ist.

      • k. miller sagt:

        Dieses „von oben herab“ ist mir auch aufgefallen. Dazu zwei Sachen: Beim Muttertag (von dem ich auch nicht soviel halte) ist es doch eher das Kind, das die Besonderheit der Mutter hervorhebt. Aber beim Vatertag sagt die Frau, wie der Vater sein sollte? Hmm… fragen wir doch mal die Kinder, wie sie den Vater erleben…
        Zum Anderen wird u. a. verglichen mit den 60er-Jahren. Ich bin ein Kind jener Zeit und in einer „traditionellen Familie“ aufgewachsen. Auch wenn ich den Wandel zu anderen Familienformen wichtig und richtig finde, manchmal wird der Eindruck vermittelt, als hätten die Väter früher nichts gemacht ausser den Lohn zu heimzubringen. Mein Vater war (und ist) wichtig, ohne ihn wären wir in vielerlei Hinsicht nicht da, wo wir jetzt sind. Dafür danke!

      • Sportpapi sagt:

        @Lina Peeterbach: Ja, richtig. Sind zwar nicht nur Klischees, aber es wird halt schon ein richtiger Mutter-Kult betrieben bis hin zum „härtesten Job der Welt“. Auf der anderen Seite beklagen sich die Mütter dann wieder, dass sie sich diesen Job gar nicht ausgesucht hätten.
        Wie auch immer: Ein Danke der Kinder (und der Gesellschaft) an die Eltern, die sich überhaupt auf das Abenteuer Kinder eingelassen haben, und diese Aufgabe dann nach bestem Wissen und Gewissen auch erfüllen, finde ich eigentlich sehr schön. Wenn er aus Einsicht und von Herzen kommt.

  • Michael sagt:

    Interessant – und schon wieder einen neuen Anglizismus gelernt: Maternal gatekeeping !! Könnte man doch einfach als Glucke bezeichnen, die nix abgeben will, oder ?

    • Samuel Müller sagt:

      Habe ich auch gedacht – maternal gatekeeping? Im Internet habe ich die Übersetzung „Türstehersyndrom“ gefunden. Das tönt eher nach Prügelei im Ausgangsviertel.

      Trotzdem – schöner Text, danke.

  • Marc Jäggi sagt:

    Sehr schöner Text!

  • Lucia sagt:

    Der Papa meiner Tochter ist der BESTE!
    Danke für: deine Mihilfe, deine Geduld, deine Zuneigung, deine verspielte Art, deinen Einsatz, das Übernehmen der Drecksarbeit, dass du die Ruhe in Person bist, deine Liebe, deine Fürsorge, deine Verantwortung, dein Engagement, deine Stärke, deine Erziehung und noch vieles mehr!
    Ja, ohne dich an meiner Seite wäre ich vielfach aufgeschmissen!
    Unsere Tochter hat das Glück, dich als Papa zu haben – und ich dich natürlich als Mann. All das, werde ich ihr immer wieder sagen.
    Und ich weiss, dass du mitliest 😉
    Wir lieben dich!

  • Ein Vater sagt:

    Danke.
    Mehr Worte braucht es nicht -Danke.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Danke 😀
    und allen einen zufriedenen Vatertag- vielleicht schaffen wirs ja doch mal noch diesen Denk-Anlass auf ein, mindestens im deutschen Sprachraum, einheitlichen Tag zu legen und somit zu mehr Bedeutung zu verhelfen. 🙂

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