Die Materialschlacht im Kinderzimmer

Der Kinder Freud, der Eltern Leid: Der Überfluss im Kinderzimmer kostet Zeit und Nerven. (Foto: iStock)

Neulich lachte mir aus der Dusche eine Troll-Familie entgegen – eine ganze Horde dieser Plastik-Figürchen mit abstehenden Ohren und aufgestellten Haaren. (Letztere grosszügig mit Zahnpasta shampooniert.) Entweder ihr oder ich, dachte ich, und transferierte die verschmierte Truppe mit spitzen Fingern ins Lavabo, welches sie mit dort bereits badenden Barbiepuppen teilen mussten. Deren umfangreiches Kleidersortiment wiederum war, zusammen mit den Plastikröckchen der Trolle, auf dem Badezimmerboden verteilt.

In Momenten wie diesen kommt es mir vor, als ob eine Lastwagenladung voller Spielzeug in unsere Kinderzimmer gekippt worden wäre, die problemlos die Regale einer Toys-R-Us-Filiale hätte auffüllen können. Und die sich von dort immer wieder zuverlässig in der ganzen Wohnung ausbreitet. Kurz: Es geht mal buchstäblich um ein Luxusproblem. Denn manchmal fühle ich mich überflutet vom Überangebot und Chaos, die das Leben mit Kindern mit sich bringen.

Lego: Kistenweise! Barbies: Dutzendfach!

Tatsächlich besitzen wir einen Haufen Spielzeug und Kinderkleider. Mein Partner und ich sind in der glücklichen Lage, dass wir zusammengerechnet ein halbes Dutzend Nichten und Neffen haben, die älter sind als unsere Kinder. Krabbeldecken, Babywippen, Bodys in Grösse 56, war alles schon da. Legos kriegen wir kistenweise, Barbiepuppen dutzendfach, T-Shirts im Stapel. Dazu kommen Geschenke an Weihnachten und Geburtstagen – und natürlich, ja, auch all die Dinge, die man trotzdem noch selbst kauft.

Die Gaben nehmen wir meist dankend an. Und grundsätzlich profitieren wir sehr von diesem Zufluss. Bloss, eben, haben wir inzwischen nicht mehr nur «das Nötigste», sondern können uns auch sattsehen an «Die kleine Raupe Nimmersatt« – dank dreifacher Ausführung im Regal. (Das nur EIN Beispiel.) Weil, den Warenabfluss, den kriegen wir einfach nicht in den Griff. Die Dinge zu sichten, zu sortieren, zwischenzulagern, wenn das eine Kind dafür zu gross, das nächste aber noch zu klein ist, und schliesslich auszusortieren: Eine gute Bewirtschaftung, wohl schon von durchschnittlich ausgestatteten Kinderzimmern, scheint mir einem mittleren Teilzeitpensum zu entsprechen. Jedenfalls wenn man die Suche nach geeigneten Weiterverwendungen einrechnet. Fragen wir im Bekanntenkreis, kommt meist: Danke, wir haben selbst schon Unmengen.

Was haben wir nicht alles!

Wir lassen keine Kleidersammlung aus, haben Flohmarkt-, Börsen-, Onlineverkaufs- und selbst Wegwerf-Erfahrung. Dennoch: Die Gesamtmenge der sich im Umlauf befindlichen Kindersachen in unserem Haushalt bleibt unverändert, wenn nicht zunehmend. Und hält weiterhin diesen Gezeiten-Rhythmus aufrecht von sich ausbreitenden Dingen einerseits und unserem Bemühen, die Materialfluten wieder in Schranken resp. Schränke zu verweisen, andererseits. Letzteres zeternd oder selbst aufräumend und hie und da beides, weil wir noch immer am Ordnungssinn unserer Kinder arbeiten.

Wenn ich dann wieder mal schimpfend Legos in Kisten und Barbies aus Badezimmern befehle, komme ich mir manchmal vor wie eine personifizierte Parodie der Konsumgesellschaft. Was haben wir nicht alles! Und wie toll kann das sein, wenn allein die Bewirtschaftung so viel Zeit, Raum und Nerven braucht?

Aber irgendwann, ich schwörs…

Dann beruhige ich mich gern mit der Vision, dereinst einmal alles zu entrümpeln. So richtig! Von Grund auf! Wenn ich mal Zeit habe! Gerne blättere ich darauf heimlich in Marie Kondos «Magic Cleaning», um mir mein künftiges Tun konkret auszumalen. Bisher vermochte mich diese blosse Vorstellung von etwas mehr Minimalismus in unseren Räumen noch über die chaotischsten Momente hinwegzutrösten.

Aber irgendwann, ich schwörs, werde ich so weit sein, dass ich jeden dieser Trolle einzeln in die Hand nehme, ihnen in die Augen sehe und frage: «Macht ihr mich glücklich?» Und dann werden sie sich warm anziehen müssen.

Wie handhaben Sie den Überfluss im Kinderzimmer?

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31 Kommentare zu «Die Materialschlacht im Kinderzimmer»

  • Susanne sagt:

    Das ist wirklich ein Luxusproblem. Gehen sie mal auf eine Kinderkleiderbörse auf dem Land am besten im Herbst. Machen Sie die Preise eher tief, 2.- bis 10.- CHF und schon haben sie das Meiste weg
    Bei uns zu Hause wird regelmässig alles angeschaut und aussortiert. Und nur was wirklich gespielt und gewünscht ist bleibt. Funktioniert sehr gut!
    Zu Feierlichkeiten sind die besten Geschenke Zeit mit den Kids zu verbringen. D.h. Zoo-, Badi, gerne auch Konzertkarten, Jahresabos von Zoo, Zeitschriften usw..
    Also es gibt meiner Ansicht so viel mehr als nur die Möglichkeit Spielzeug zu schenken!!!

  • Lisalotte sagt:

    Sie sprechen mir aus dem <3!
    Bei uns findet nächste Woche das Geburifest unserer Tochter statt. Ich finde das Thema mit den Geschenken sehr schwierig. Häufig sind die Kinder völlig überfordert am Geburtstag & das Kinderzimmer platzt danach aus allen Nähten.Mein Mann ist sehr radikal was Spielsachen betrifft (er selber ist mit sehr wenig gross geworden) und verlangte dass wir den Eltern/Familie sagen, dass wir keine Spielsachen wollen. Irgendwie fand ich es so extrem auch nicht richtig, denn auch die Kinder freuen sich dem Geburtstagskind etwas zu schenken. So haben wir uns darauf geeinigt, dass sie gerne ein „Foifliber“ , ein Buch oder ein schönen Stift schenken können. Einige Eltern fanden die Idee super, andere fanden es weniger toll.
    Mal schauen wie die Party wird nächste Woche?¿?

  • Wendy sagt:

    @Susi, http://www.oliviasbox.ch ist die Online-Ludothek, die bei jedem zu Hause ist. Einfach Monatsabo lösen, auf der Website Spielzeug auswählen und nach Hause schicken lassen. Die Kinder dann so lange damit spielen lassen, wie sie Spass dran haben. Dann zurückschicken und neue Sachen aussuchen.
    Das schafft Platz im Kinderzimmer, löst das „wohin-jetzt-damit“-Problem und ist nachhhaltig.

  • Lisa sagt:

    Zur Frage „wie handhaben Sie den Überfluss im Kinderzimmer“ kann ich nur klassisch-prägnant antworten: „il faut imaginer Sysiphe heureux“. Wir handhaben nicht. Wir fluchen. Wir verbannen. Wir schmeissen fort. Wir recyclen. Wir verschenken. Wir fluchen wieder. Und zwischendurch lesen wir Spinnen zwischen einzelnen Socken heraus, die sich in der unzugänglichen Ecke hinter dem Bett versteckt haben. Ich komme mir vor, wie wenn ich die Lavaflüsse des Kilauea mit dem Besen bekämpfen müsste. Und hoffe darauf, dass die fast-nicht-mehr-Kinder (zwei Teenager in einem Zimmer – es hat also auch schlicht natürliche Grenzen, das Ganze) in pubertärem Aufbegehren plötzlich von Stoizismus erfasst werden.

  • Reto sagt:

    Lego kann man nie genug haben. Und dank mehreren Barbies bekommen Kinder ein Gespür für Gemeinschaften. Jede Puppe hat eine Rolle, genau wie bei Gruppen im richtigen Leben.

  • Marusca sagt:

    Ist ja bei den (kinderlosen) Erwachsenen nicht besser, das muss ich leider unumwunden zugeben, nachdem wir diese Woche unsere beiden Dachbörden restlos geräumt haben. Was sich da nämlich seit der letzten Entrümpelung vor ca. 15 Jahre erneut angesammelt hat, ist schlicht ausgedrückt, unmoralisch.

  • Lia sagt:

    wir haben für unsere 8- und 10jährigen kaum noch Spielsachen ausser kistenweise Legos (weil die einfach nur genial sind und teilweise schon mir gehört haben) und viel Spielzeug für draussen. Weil sie eh am liebsten mit ihren Freunden etwas spielen, wurde alles abgebaut, was nicht nötig ist. Und es ist befreiend, für alle in der Familie.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Was machen Sie mit Geschenken? Das ist nämlich unser grösstes Problem: pro Kind und Anlass erwarten mindestens 7 Parteien einen „Wunsch“. Immer nur Geld zu wünschen ist irgendwie komisch, zumal die Kinder ja gerne etwas auspacken. „Nichts“ oder „Zeit“ wird von den Schenkenden nicht ernst genommen. Bin dazu übergegangen wirklich nur Kleinigkeiten und maximal 1 Päckchen pro Schenkendem „zuzulassen“ (soweit möglich), und falls sie das Gefühl haben, das reicht nicht, lieber noch was ins Sparkässeli. Aber trotzdem füllen sich Kisten und Regale mit (teilweise unmöglichen!) Spielsachen, und mir gehen buchstäblich die Ideen aus, was wir uns noch wünschen könnten. Standardantwort ist auch oft „Lego kann man nie zu viel haben.“
      Ein Luxusproblem, aber trotzdem nervig!

      • 13 sagt:

        @ Lina
        Wir versuchen, wo möglich, ein grösseres Geschenk zusammen zu wünschen. Ein Velo kauft dann natürlich nicht eine Partei, sondern mehrere. Wir Eltern koordinieren und finanzieren es meistens vor, damit es dann zum grossen Auspack-Moment kommt. Davon haben einfach alle am meisten. Und wer dann noch eine coole Klingel oder einen Velohelm dazugeben will, darf das gerne machen.
        Marie Kondo ist mir persönlich oftmals etwas zu esoterisch (nein, ich bedanke mich abends nicht bei meinen Schuhen, weil sie mich den Tag durch getragen haben), aber eine Einstellung von ihr gefällt mir sehr gut: Jede Sache hat ihren Zweck. Und wenn dieser erfüllt ist, darf sie weg. Manchmal ist der Zweck halt einfach die Freude am Schenken und am Erhalten. Wenn sie kurz darauf weg ist, ist es ok.

      • Lina Peeterbach sagt:

        @13
        Ich verstehe auf philosophischer Ebene das Zweck-Argument zwar durchaus – aber wirklich nachhaltig ist das eben leider nicht. Ein bellender und mit dem Schwanz wackelnder Hund aus Taiwan, der nach 10 Tagen spielen kaputt geht und seither nicht mehr angerührt wird, kann sicher bedenkenlos entsorgt werden: seinen Zweck der Freude für 10 Tage hat er erfüllt. Mir wäre aber viel lieber gewesen, das schreckliche Ding aus Plastik, mit Batterien etc. hätte nie eine Pfote über unsere Schwelle gesetzt…

      • 13 sagt:

        Geht mir auch so. Darum versuche ich es beim Schenken zu koordinieren. Ich meine damit eher: wenn man ihn trotzdem bekommt, dann bringt es niemanden etwas, wenn ich ihn aus schlechtem Gewissen behalte…

      • Sandra sagt:

        Wir haben es versucht: entweder zu Weihnachten oder zum Geburtstag wurde Nützliches geschenkt, beim anderen Geschenke-Event durfte „gewünscht“ werden. Also mal Trainerhosen, Jäggli, Velohelm etc., das nächste Mal Lego, Filzer, Geld etc. Bücher und Bewegungssachen durften immer gewünscht werden.

  • Cybot sagt:

    Einfach mal lernen, Nein zu sagen? Wenn man alles annimmt, muss man sich nicht wundern, wenn immer mehr kommt und man quasi als Müllkippe missbraucht wird. Gerade bei Dingen, die man schon hat, ist es doch kein Problem, sie abzulehnen. Und wenn der eine oder andere dann in Zukunft nichts mehr anbietet, umso besser. Es sammelt sich ja auch ohne grosse Verwandtschaft schon genug an.

  • tststs sagt:

    „Wie handhaben Sie den Überfluss im Kinderzimmer?“

    Das „Problem“ sollte nicht via Entsorgung, sondern via Beschaffung gelöst werden.

    Also Gotti/Babysitterin kann ich nur Platz für eine Schublade und 2 Kisten Spielzeug bieten. Das reicht völlig. Und man unterschätze nicht die Möglichkeiten der Zweckentfremdung! In Tupperdosen lassen sich nicht nur Kräcker transportieren, eine Legofigur, ein Feuerzeug und ein Haargummi in einer durchsichtigen Box beschäftigen das Baby mindestens so gut, wie das pädagogisch dreifach geprobte Pestalozzi-Holz-Rassel-Ding. Aus Kartonschachteln und Klebeband sind im Nu ein Kochherd, ein Raumschiff oder Barbie neues Traumhaus geschaffen…

    • 13 sagt:

      Als Gotti/Babysitterin wird man aber vermutlich nicht von wohlwollenden Verwandten- und Bekanntenkreis überschüttet und auch noch an den Geburtstagen, zu Weihnachten und Ostern beschenkt und es kommen auch selten Kinder, die dann sagen, sie wünschen sich unbedingt xy und das soll dann bei Ihnen bleiben. Und vielleicht hat man auch die Möglichkeit, diese tollen Kartonschachtel-Kochherde und Barbiehäuser schmerzfreier zu entsorgen? Ich habe das Hervorgeben solcher Kartonschachtel vor langem aufgegeben….

      • tststs sagt:

        Verstehe Ihren Punkt nicht ganz… natürlich bekomme ich nichts geschenkt, aber um das geht es doch gerade: egal, ob man es selber kauft oder von der Verwandschaft geschenkt bekommt, die Frage sollte immer dieselbe bleiben: Brauchen wir das, haben wir Platz für das?

        Und das mit dieser „übergeschenkigen“ Verwandschaft… Wir bauen Häuser, wir therapieren Menschen, wir unterrichten Jugendliche, wir verlangen 200.- für eine halbe Stunde juristischen Rat, wir putzen, wir gebären…aber wir sollen nicht fähig sein, deutlich „Nein“ zu sagen…?!? Come on… 😉

  • Sandra sagt:

    Wir hatten da eine „Uselöösi-Chischte“: Was nach wiederholtem Male Sagen nicht weggeräumt wurde, landete in dieser Kiste, die Kiste wanderte auf den Gefrierschrank. Wer etwas vermisste, konnte es herauslösen mit einer Arbeit, die mir zugute kam. Aber nur, was vermisst wurde. Der Rest blieb drin. Alle paar Monate habe ich entsorgt, was nicht vermisst wurde.
    Irgendwann hat sich die Kiste herausgeschlichen – bis ich sie vor ein paar Wochen für Teenie-Sneakers wieder aktiviert habe….

    • Tina Smith sagt:

      Sensationelle Idee – muss ich sofort einführen….. Danke.

    • Franziska sagt:

      Bei uns ist dies die IKEA-Tasche ;-). Einerseits „hilft“ es bei „Aufräum-Lustlosigkeit“ (ich: „wenn bis zum zNacht nicht aufgeräumt ist, komme ich mit der IKEA-Tasche“ – dann ist plötzlich ganz schnell aufgeräumt 😉 ) und was ich doch mal eingesammelt habe, kann ich irgendwann entsorgen, da sie es gar nicht vermissen und zurückholen (ein Gegenstand pro Tag).

  • 13 sagt:

    Nur Mut, frau Oertli. Keine Angst vor dem grauen Sack und die guten Sachen finden beim Hilfsorganisationen oder in Heimen immer dankbare Abnehmer.
    Mir ging es bis vor Kurzem genau gleich. Dann kam der Marie-Kondo-Irgendwann-Moment. Auch wenn ich damit die Todsünde, zimmerweise vorzugehen, begangen habe, habe ich vor einigen Monaten die Kinderzimmer komplett ausgemistet und umgeräumt. Und nun fröne ich dem Minimalismus. Und die Kinder sind davon überzeugt, mehr zum spielen zu haben, weil man das Gewünschte auch findet und der Platz zu neuer Kreativität auffordert.

  • Madeleine sagt:

    Wenig Kinder, wenig „Krimskrams“ – viele Kinder, viel „Krimskrams“. Wenig Platz, wenig „Krimskrams“ – viel Platz, viel „Krimskrams“.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Dieser Fall ist hoffnungslos. Selbst wenn man kaum Familie hat… türmt sich der Plunder.
    am Flohmarkt sieht man dann, dass der Wohlstand Allgegenwärtig ist. Denn die anderen Kinder bieten dieselben Waren feil, alles im Überfluss.

    Dann sag ich mir: soviel zum viel beschworenen Untergang des Mittelstandes. Selbst die Kinder der „Armen“ haben 4mal mehr Spielsachen, als wir es noch hatten.

    Dann und wann muss man halt mal ausmisten = wegwerfen. Braucht meistens lange, solange bis die ungebrauchten Sachen nicht einmal mehr sentimentalen Wert besitzen. Bis dahin muss man das Zeug in Kisten bunkern.

  • 13 sagt:

    Ganz genau so, Frau Oertli. Nur, dass mein Marie-Kondo-Irgendwann-Moment vor einigen Monaten plötzlich da war, ich innert wenigen Tagen die Kinderzimmer von Grund auf entrümpelt und umorganisiert habe (M.K. möge mir die Todessünde, zimmerweise vorzugehen, verzeihen) und seitdem tatsächlich glücklich und zufrieden dem Minimalismus fröne. Und wenn mein Sohn ganz spontan erklärt, er fände sein neues Zimmer toll, weil es Platz hat mit dem ferngesteuerten Auto herumzufahren oder meine Tochter endlich genug Duplos hat, um etwas zu bauen, auch wenn ich paradoxerweise die Hälfte entsorgt habe, aber jetzt findet man den Rest problemlos, dann ist das ein gutes Gefühl. Daher nur Mut, keine Angst vor dem grauen Sack und Asylheime und Organisationen freuen sich immer über Spenden.

    • maia sagt:

      Mein „Problem“ bei MK ist, dass es eigentlich keinen „Gegenstand“ gibt, der mich „glücklich“ macht. Glücklich machen mich Beziehung etc. Trotzdem benötige ich natürlich Kleider, Bett, Pfannen, Geschirr etc. und habe davon leider auch mehr als genug. Bei nützt dann eher die Frage: brauche ich das in den nächsten paar Tagen/Wochen? Wenn es länger hin ist: Warum? (z.B. Winterstiefel)

      • 13 sagt:

        Ja, das ist das esoterische, das ich oben meinte. Ich frage mich eher: „Fühle ich mich wohl, wenn ich das trage? Ziehe ich es gerne an?“ und kann dann relativ schnell entscheiden. Ich habe vor einiger Zeit meinen Kleiderschrank mittels einer „2-Sekunden-Regel“ entrümpelt: Wenn ich mich nicht innert 2 Sekunden fürs Behalten entscheiden konnte, kam das Kleidungsstück weg. Nun beträgt der Inhalt vielleicht noch 40% des ursprünglichen Zustandes. Und ich muss zugeben, ich fühle mich erleichtert, richtig befreit. Ich öffne ihn, es ist übersichtlich, egal welches Teil ich hervornehme, ich weiss, dass ich mich darin wohl fühle. Und das macht mich dann letztlich glücklich. Nicht die einzelne Bluse.

  • London sagt:

    Wir erleben das genau so! Und auch ich unterliege der – wohl irrigen – Vorstellung, dass bald Zeit vorhanden ist, alles von Grund auf zu sortieren, auszumisten, wegzugeben… Und dann gehe ich mit meinen Kindern an freien Tagen doch lieber schwimmen, Velo fahren oder in den Wald. Immerhin trenne ich mich jeden Tag von 2-3 Sachen (war mal so ein Tipp, der recht gut funktioniert, nicht aufwändig ist und niemandem auffällt) und versuche, mit durchzogenem Erfolg, entspannt zu bleiben ob all dem Material.

  • Susi sagt:

    Vielleicht ist eine Ludothek in der Nähe?

  • Melanie sagt:

    Habe mich gestern aufgerafft und wieder mal einige Dinge, die noch schön und brauchbar sind, auf Ricardo gestellt.
    Wir haben auch sehr viel von Freunden und Verwandten „profitiert“, was ich sehr geschätzt habe, aber es ist dann manchmal auch schwer Nein zu sagen und die Dinge im Kinderzimmer häufen sich.
    Ich kenne das wiederkehrende Gefühl von „jetzt schmeiss ich dann alles weg“, aber zum Glück kommt dann auch immer wieder die Gelassenheit.

  • Muttis Liebling sagt:

    Konsumverweigerung gehört zu den höchsten Tugenden, weshalb man spezielle Formen (z.B. die im Kinderzimmer) nicht extra erwähnen muss.

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