Chillen beim Stillen

Das Kind schreit, dabei sollte es trinken – und die Mutter muss Ruhe bewahren. Foto: Nikolay Osmachko (Pexels)

Das Kind starrt meinen Nippel an und schreit. Es schreit, bis es dunkelrot anläuft und ich ihm ins Gesicht blasen muss, damit es kurz Luft holt. Sieben Wochen alt ist es jetzt, und seit einigen Tagen finde ich mich immer wieder in dieser Situation: mit dem schreienden Kind an meiner Brust, das nach fünf Minuten Stillen vor lauter Schluchzen keine Luft mehr bekommt. Etwas scheint ihm gar nicht zu passen beim ach so abhängigen Abhängen am Busen.

Die Wochenbetthebamme, die an diesem Tag zu Besuch ist, tätschelt meine Schulter und sagt: «Du bist mehr als deine Brüste.» Ich stimme in die Schluchzer des Kindes ein ob diesem Satz, den zu sagen doch immer überflüssig sein müsste, weil: IST JA KLAR! Doch jetzt, mit dem Kind an der Brust und der Milch, die ganz langsam über meinen Bauch in meinen Schoss tröpfelt, trifft er mich mitten ins Frauen- und Mutterherz, dieser Satz.

Nach dem Stillen ist bekanntlich vor dem Stillen, und so verbringen der Mann und ich unsere Zeit in konstanter Anspannung vor der nächsten Mahlzeit des Kindes. Nach dem Trinken – oder der vergeblichen Versuche in dieser Richtung – fällt das Kind nicht selig ins Milchkoma, sondern in einen vom Weinen erschöpften Schlaf.

Die Ärztin verschreibt einen totalen Neustart

Als ich bei besagtem Hebammenbesuch aus dem Weinen nicht mehr herauskomme und das Gewicht des Kindes beim Wiegen als nicht allzu üppig befunden wird, schickt uns die Hebamme zur Kinderärztin. Sie schaut sich das Kind genau an und lässt mich dann Vorstillen. Das Kind saugt an, sie optimiert mit gekonnten Griffen die Stillposition, und nach fünf Minuten schreit es auch hier wie am Spiess. Die Ärztin schwingt es durch die Luft, bäuchlings auf ihrem Unterarm liegend, und das Kind ist still. «Es hat Koliken», befindet die Ärztin, und das Kind gluckst. Nach rund fünf Minuten Trinken, so erklärt sie uns, kicke das Verdauungssystem ein und deshalb beginne das Kind dann immer zu weinen.

Die Ärztin verschreibt Anti-Blähungsspray, Bauchmassagen und einen totalen Still-Neustart, um uns und das Kind vom Stress der letzten Tage zu befreien. Denn da ist doch mehr als die überschüssige Luft im Kinderbauch: Das Kind ist nun so konditioniert, dass es meine Brüste mit Schmerz assoziiert und das Trinken immer wieder ganz verweigert. «Es liegt nicht an Ihnen, es liegt nicht an Ihren Brüsten», schärft mir die Ärztin ein: «Vergessen Sie das alles. Entspannen Sie sich. Stress ist Gift beim Stillen.»

So strenge ich mich so richtig an, nicht gestresst zu sein, und das Kind trinkt zwischendurch ganz still und zufrieden vor sich hin. Ich kaufe im Mütter-Secondhand einen Stillratgeber und Still-BHs, um mich bei Laune und die Brüste am rechten Ort zu halten. Wir führen Protokoll über die Mahlzeiten des Kindes und tragen alles fein säuberlich in einer Tabelle ein. Für einen Moment wähnen wir uns über dem Berg. Bis das Kind wieder losschreit.

«Sie müssen einfach Geduld haben»

Ein paar Tage später sitze ich vor der Stillberaterin in dem Spital, in dem das Kind geboren worden ist. «Sie machen das alles super», befindet Sie und reicht mir die Box mit den Kleenex. «Sie müssen einfach Geduld haben. Und akzeptieren, dass Sie manchmal nicht mehr tun können als genau das. Das wird von jetzt an immer wieder so sein, im Leben mit Kind.»

Ich schiebe das Kind im Wagen durch die Schiebetür, durch die wir vor wenigen Wochen erstmals zu dritt gegangen waren, das Kind, der Mann und ich, und atme tief durch. Bald wird das Kind wach werden und trinken wollen. Und ich werde versuchen zu chillen beim Stillen.

135 Kommentare zu «Chillen beim Stillen»

  • Caroline sagt:

    Die Erzählung hätte von mir sein können: Meine Kleine hat es ganz genauso gemacht wie Ihr Baby. Die Ruhe zu bewahren ist schier unmöglich… (die Kleine hat übrigens den Schoppen genauso verweigert, wie die Brust teilweise auch) Uns hat letztlich nicht viel geholfen, ausser dass mein Kinderarzt mir versichert hat, dass meine Kleine (wenn auch klein und fein) absolut gesund ist und dass es auch keine Schande wäre früher abzustillen als nach 6 Monaten. Bald war die Schreiphase beim Stillen dann auch vorbei und wir konnten die ganze Sache entspannter angehen. Hilfreich ist vielleicht auch folgendes Buch: Oje, ich wachse, denn die Kleinen haben immer wieder Wachstumsschübe, die gewisse Kinder einfach stärker spüren als andere.

  • A. Senn sagt:

    Ich habe die starke Vermutung dass das Baby ihnen mitteilt dass es pinkeln muss und nicht nur hungrig ist! Ziehen sie mal die Windel aus und halten das Baby übers Waschbecken, WC, ein Frotteetuch… dies kann vor oder während oder nach dem stillen gemacht werden und ich würde wetten ihr Kind scheidet aus! Babys haben ein natürliches Bedürfnis ihre Mama und das Nestchen nicht zu beschmutzen und melden deshalb in den ersten Monaten an wenn sie mal müssen…
    Imformieren sie sich unbeding über Ausscheidungskommunikation (umgangssprachlich Windelfrei). So wird das Stillen stressfrei und ihr Baby hat keine Bauchbeschwerden weil es seine Ausscheidung krampfhaft zurück hält.
    Hier noch 2 Buchtips dazu:
    Artgerecht von nicola schmidt
    Es geht auch ohne Windeln von ingrid bauer
    Alles Gute!

  • Seglerin sagt:

    … und alles Mühsame (abpumpen nachts zwischen dem Stillen, rigide Stillrhythmus-Regeln oder irgendwelche anderen „Vorschriften“) zu vermeiden, sich auch keinen Kopf macht, ob man jetzt wirklich korrekt angelegt und in physiologisch richtiger Position stillt! Es gibt nicht nur „entweder-oder“ sondern auch pragmatische, individuelle Zwischenlösungen!

  • Seglerin sagt:

    PS. Ich finde es wichtig, das Thema durchaus rational und selbstbestimmt anzugehen und trotzdem nicht leichtfertig abzustillen, nur weil der Anfang (die ersten 8 bis 12 Wochen) schwierig ist. In der Regel muss frau das Stillen lernen, wie das meiste im Leben. Es gibt nicht nur Extremlösungen (Militantes Stillen versus Schoppen ab 2. Woche). Man kann durchaus stillen (weil es eben schon gesundheitliche Vorteile fürs Kind und später auch praktische Vorteile hat) und trotzdem sich selbst schauen bzw. Vor-und Nachteile von allem abwägen.Und sei es nur, dass man im Sinne eines Notausgangs Gedankenspiele zum baldigen (teilweise) Abstillen zulässt, oder versucht, den eigenen Bedürfnissen (bei Erschöpfung mal ein Stillen auslassen und mit Flasche ersetzen) möglichst nachzugehen…

  • Seglerin sagt:

    Irgendwann schafft man es, liegend und in allen möglichen Positionen zu stillen und das Andocken ist kein Thema mehr. Dann wird es für Monate total entspannt und einfach. Nur Mut, durchhalten,Tips anhören aber nicht davon beirren lassen. Oft macht man gar nichts falsch, aber es ist halt ein langsamer Prozess, wie vieles körperliches. Das Problem des Schreiens an der Brust ist natürlich nochmal etwas anderes. Wir hatten es (fast) nicht. Mir wäre es vermutlich wichtig, Ursachen abzuchecken (Bedürfnis, auszuscheiden, also abhalten? Bauchweh, also Massage oder Trinkpause? Zu viel Milch, also Milch mit Kälte zu reduzieren versuchen? Reflux, also aufrechte Lage? Ärger, weil irgendetwas nicht funktioniert wie gewünscht?) und dann auf die weitere Entwicklung zu vertrauen. Alles Gute!

  • Seglerin sagt:

    Ich fühle mit Ihnen! Irgendwann wird der Moment kommen, wo alles ganz einfach geht, plötzlich. Und es wird immer einfacher. Meine Erfahrung und die vieler befreundeter Mütter. Das ist ein langsamer Prozess, der von selbst abläuft. Mein Stillstart war auch erstaunlich harzig. Ich war auf sehr vieles gefasst, aber mit offenen, unglaublich schmerzhaften Brustwarzen und zu wenig Milch (trotz Einhalten aller Tips, die man lesen kann), ging das an die Substanz. Heute würde ich viel früher zufüttern, ohne Angst, dass das der Beginn vom Abstillen sei, wie es oft heisst. Wir haben vorsichtig in geringen Mengen zugefüttert, immer nach dem Stillen. Es war überhaupt kein Problem, und wir konnten nach ein paar Monaten auch wieder damit aufhören.

  • Nina sagt:

    Ich kann Ihnen so gut nachfühlen. Man vergisst manchmal, dass Mama und Baby sich in einer Lernphase befinden. Mein Baby hat auch die Brust angeschrien, weil es wütend war, weil es nicht saugen konnte. Es musste das lernen. Genau so musste ich lernen. Meines war sehr schwach und trinkfaul. Es war ein riesen Kampf um Menge, Zeit, Dauer (weil es vor Müdigkeit und Schwäche einschlief). Irgendwann ging es für beide und es machte Spass. Ich habe übrigens Fläschli und Muttermilch gehabt. Einfach weil ich zuwenig Milch hatte.

    @Alle die denken Stillen ist naturgegeben: es gibt auch medizinische Gründe weshalb Stillen nicht geht, zB zuwenig Milch, wenn man auf Medikamente angewiesen ist, etc.

  • Jael B. sagt:

    Liebe Frau Krähenbühl, ich kann ihr Erleben sehr gut nachfühlen. Es zieht das Mutterherz zusammen, wenn der kleine Winzlin so weinen muss und man ihm nicht unmittelbar helfen kann. Und dann kommen auch noch die leisen Zeifel dazu, ob man nicht doch vielleicht etwas falsch macht?

    Versuchen sie nicht, sich zu entspannen. Nehmen Sie ihre Gefühle einfach so wahr wie sie sind & lassen sie so stehen…(bis sie von selber weitergehen wollen). Das wird dem Stillneustart dienlicher sein, als noch eine weitere Aufgabe in ihrem sowieso schon randvollen Tages-& Nachtprogramm.

    Alles Gute.

  • Eveline sagt:

    Wie findet man heraus, welches Bedürfnis des Babys gerade zu kurz kommt? Wie bekommt man eine Idee, was das Kind sagen möchte? Ein Weg ist die Einfühlung. Mir hat es geholfen, mich innerlich einzustimmen: wie geht es dem Baby? Was fühlt es? Was braucht es? Dann achtsam hinspüren: Wo im Körper macht sich (bei mir) was bemerkbar? Welche Impulse tauchen auf?
    Mit etwas Übung kann so die Intuition wieder erlernt werden.
    Und ja: bei mir klingt auch die Idee an, dass sich das Kind entleeren möchte.

  • Vovo sagt:

    Ein Fläschchen zwischendurch. Das würde ich empfehlen.
    Mutter von 3

  • Bettina sagt:

    Was Du beschreibst klingt in manchen Punkten genau wie was ich vor 2 Jahren mit meinem Sohn erlebt habe. Nach mehreren Wochen der Ungewissheit und Verzweiflung kam eine Hebamme auf die Ursache. Mein Sohn hatte einen stillen Reflux (ohne Ausspucken) und als Folge eine Speiseröhrenentzündung mit starken Schmerzen. Daher verweigerte er die Brust. Wird leider oftmals lange Zeit nicht erkannt von Fachleuten.
    Könnte ein Grund sein.
    Stete Oberkörperhochlagerung und Nexiumgabe (bei uns 1 Jahr lang) hat geholfen. Dennoch musste ich nach 4 Monaten abstillen und mit Flasche ging es dann besser.

  • Aunt v sagt:

    Keep strong liebe Frau Krähenbühl! Mir kam das Stillen in den ersten Wochen fast wie ein Vollzeitjob vor. Eine Kollegin sagte mir, dass es plötzlich einfacher wird und man ein eingespieltes Team werde und sie hatte recht. Allerdings hatten wir keine grösseren Schwierigkeiten zu verzeichnen. Ich war auch ein grosser Fan vom Abpumpen, so konnte auch der Papa mal das Schöppeli geben und ich hatte mal Pause. Wie bereits beschrieben, wird das Thema stillen oft kontrovers diskutiert und ich glaube, das macht auch etwas von Stress auf uns Mütter aus. Ich denke, dass jede frischgebackene Mama Grossartiges leistet!

  • Mirj sagt:

    Das hatte ich beim zweiten Kind auch. Als ich selber aufhörte Milchprodukte zu konsumieren war es sofort gut und ich hatte nie mehr Probleme (ausser ich konsumierte wieder Milch, was ein paar Mal passierte (auswärts Kaffee konsumierte).

  • Anne-Sophie sagt:

    Mir hat das Stillen nie gefallen.Ich habe es 3 Monate für mein Kind getan,habe es aber nicht als innig empunden,sonder nur stressig.Auch musste ich abpumpen,fühlte mich wie ein Kuh!

  • Another Mother sagt:

    Mir fällt da spontan der Stille Reflux meines Sohnes ein … #keineferndiagnose

  • Regula Habig sagt:

    Vielleicht erzähle ich hier eine absolute Banalität, aber niemand hat es bisher erwähnt, also: bei uns hing es auch davon ab, wie das Stillen jeweils klappte, was ich zuvor gegessen hatte … Muttermilch nach zB. Gemüse oder Früchte oder etwas Scharfes wurde verschmäht. Coffeinfreier Café schien das Kind auch nervös zu machen. Ohnehin hat mich das Stillen sehr viel Kraft gekostet, und schliesslich habe ich es aufgegeben und erleichtert festgestellt, dass das Kind auch mit Fläschchen sehr gut gedieh. Zudem kann dann auch der Vater mithelfen beim Füttern, was meinem Mann sehr gut gefiel.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Nicht, dass es nicht stimmt was Sie erlebt haben – aber es gibt auch Schoppenkinder mit „Koliken“.

  • CL sagt:

    Liebe Frau Krähenbühl, Das alles hört sich wirklich sehr streng an. Ich habe das Gefühl, sie fühlten sich von keiner der konsultierten „Fachpersonen“ richtig abgeholt. Auch empfinde ich die Aussagen, auch wenn sie stillfreundlich scheinen, teilweise wirklich als 0815 Antwort. Die diagnostizierten „Koliken“ sind ziemlich sicher keine. Dass Sie Ihre Liebsten als „das Kind“ und „den Mann“ bezeichnen befremdet mich, es scheint Ihnen wirklich nicht gut zu gehen. Ich finde es nicht normal, dass ein Baby die Brust einfach so anschreit und ich finde, da sollte genauer hingeschaut werden. Wenden Sie sich doch an eine Stillberaterin der LaLecheLeague. Auch unsere Facebook Gruppe „Stillen Schweiz“ kann ich sehr empfehlen. Da sind viele tolle Fachpersonen und erfahrene Mamas. Alles Liebe.

    • CL sagt:

      Noch eine Ergänzung: Mögliche Ursachen für das Schreien an der Brust können sein: Ein Ausscheidungsbedürfnis, ein verkürztes Zungenband oder Blockaden welche das Trinken erschweren, eine traumatische Geburt, Stress/viele neue Eindrücke etc. Immer heisst es „Koliken“, dabei hat kaum ein Kind Koliken, es ist einfach die einfachste Antwort, wenn man sonst keine Idee mehr hat. Zu sagen: halte durch und das ganze noch fast zu belächeln finde ich wenig hilfreich. Schade fühlen sich viele Nichtfachpersonen als kompetent genug bei Stillproblemen zu beraten. Richtige Hilfe kann so viel bewirken und so vieles vereinfachen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @CL
        Ihre fachlichen Aussagen kann ich nicht beurteilen; aber dass Sie in „das Kind/den Mann“ emotionalen Stress hineinlesen, sich davon befremdet fühlen; das befremdet nun mich doch ziemlich; was genau möchten Sie damit zum Ausdruck bringen? Erwarten Sie die Nennung der Echtnamen? Oder irgendwelche süss-konnotierten Hätschelbezeichnungen?
        Ich finde diese Nüchternheit eine sehr angenehme Sache und wär nun nie auf die Idee gekommen bei jeweiligen Schreibenden deswegen irgendwelche Schieflagen zu vermuten.

      • Kim sagt:

        CL: Ihre Ansichten tönen sehr befremdlich. Genau diese harte Stillfraktion macht es Müttern sehr schwer. SIE finden die angeschreite Brust nicht normal und man soll da genau hinschauen. Es bringt nicht viel einer Mutter Schuldgefühle einzureden. Sehr beschämend.

      • CL sagt:

        Frau Steiner, nein ich erwarte weder Namen noch niedliche Kosenamen. Genau genommen erwarte ich far nichts. Ich persönlich spreche gerne von „meinem Mann“ und „meinen Kindern“. Fühle ich mich doch eng mit ihnen verbunden. (Ich möchte damit nicht unterstellen dass Frau Krähenbühl dies nicht tut). Aus diesem Grund empfand ich die Schreibweise als eher distanziert, nüchtern wie sie sagen. Es war mein persönliches Empfinden, das habe ich auch klar so formuliert. Wenn es nicht so ist, umso besser.

      • CL sagt:

        @Kim, ich weiss nicht was genau Sie an meinen Ansichten befremdet oder wo sie eine harte Stillfraktion herauslesen. Ich plädiere lediglich für optimale Unterstützung einer Mama, welche offensichtlich gerne Stillen möchte, dies aber aktuell als sehr schwierig und unentspannt empfindet. Der Mutter habe ich in keinster Weise Vorwürfe gemacht. Sie hat meine volle Empathie und ich wünsche ihr von Herzen die Unterstützung die sie braucht. Schade denken viele, die Lösung für Stillprobleme und einen unruhigen/schreienden Säugling sei Pulvermilch und das Fläschchen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass das nicht so ist. Und ich weiss auch wie schwierig es ist, nicht optimal unterstützt zu werden.

      • Kim sagt:

        @CL: befremdlich finde ich die Haltung „jede Mutter kann stillen“ und Ihre Aussage mit der angeschreiten Brust. Auch das Entleerungsbedürfnis sollte klar sein. Denken Sie ernsthaft eine Mutter würde sowas nicht merken?

  • Sisifee sagt:

    Etwas Aufmunterung: 1.) Der Stillstart ist für die wenigsten easy, und auch ständige ups & downs sind ganz normal. Und nur weil es die natürlichste Ernährung ist, heisst das nicht, dass es einfach so flutscht. Da hat man vor dem ersten Kind einfach eine falsche Vorstellung.
    2.) Perzentilenkurven sind nicht das Mass aller Dinge. Meine drei Kinder kippten ständig unten raus. Irgendwann habe ich nur noch meinen sehr grossen, dünnen, sehr gesunden Mann zur Kontrolle geschickt, da war Ruhe im Karton.
    3.) Wenn sich die Entspannung partout nicht einstellt, gibt es als ebenso sehr gesunde Möglichkeit den Schoppen. Und ja, auch wenn das nicht immer empfohlen wird: man kann zB auch nur morgens und abends stillen und die anderen Mahlzeiten ersetzen. Es gibt nicht nur schwarz oder weiss.

    • Sisifee sagt:

      PS: Stillen, Impfungen und Ritalin sind die drei Eltern-Themen, die in der Regel völlig überhitzt diskutiert werden. Man muss die Entscheidungen hier für sich treffen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Sisifee

        „Irgendwann habe ich nur noch meinen sehr grossen, dünnen, sehr gesunden Mann zur Kontrolle geschickt, da war Ruhe im Karton.“
        🙂

        ich hab auch zu spät realisiert dass in unsren Familien auch alle nicht besonders bepackt, und wachstumsmässig eher langsam unterwegs waren. Lange Zeit überall die Kleinsten und deswegen in Abklärungen. Bleibt halt immer das Promillerestrisiko dass es nun doch nicht am familiären Rahmen liegt und man vielleicht was verpasst.

      • Sisifee sagt:

        @ Brunhild Steiner: Meine Schwiegermutter hat mich zum Glück vorgewarnt! Aber ja, gestresst hat es mich natürlich trotzdem. Und unsere Kinderärztin hat es nach den ersten paar Monaten des ersten Kindes sehr entspannt genommen.

  • Senja sagt:

    Ich fühle mit Ihnen, Frau Krähenbühl. Mein Baby hatte am Freitag die erste Impfung, am Samstag gabs dann einen kompletten Stillstreik, am Sonntag konnte ich nur mit viel Geduld und Geschrei Stillen, am Montag gings dann langsam besser und seit heute scheinen wir wieder gut unterwegs zu sein. Für mich war das wieder mal ein totales Mami-Aha-Erlebniss; ich hätte ja früher nie gedacht dass einem so etwas aus der Bahn werfen kann und man sich deswegen soooo hilflos und frustriert fühlen kann… Alles Gute Ihnen und Ihrem Baby!

  • Lucia sagt:

    Meine Kleine ist nun 8 Wochen alt und ich bin mehr als nur froh, dass ich schlussendlich nicht stillen kann. Damit habe ich überhaupt keine Mühe – ganz im Gegenteil. Das Abpumpen war so dermassen schmerzhaft. Diese Tortur für schliesslich 40ml Muttermilch p/Tag (der Rest mit Milchpulver) war mir zu anstrengend – nein danke. Nach rund einer Woche hatte ich genug davon und stieg ganz auf die Flasche um.
    Sie hat nun ihren Trinkrhythmus, gedeiht wunderbar, ist nicht Abhängig von Mamas Brust, alle in der Familie können sie füttern, ist kerngesund und schläft in der Nacht mittlerweile 6 Stunden durch, weil Schlafrhythmus Dank Schoppen.
    Mama und Papa sind dadurch viel entspannter.

    • Kinder sind kompetent sagt:

      Einfach traurig…
      Du scheinst glücklich das dein Kind funktioniert. Traurig.

      • Sisifee sagt:

        Stillmafia?
        Das tönt doch sehr gut, was Lucia da schreibt. Sie hat für sich und das Kind eine Lösung gefunden, ich weiss nicht, was daran traurig sein soll…

      • Lucia sagt:

        @Kinder sind kompetent
        Öko? Ich nämlich nicht.
        Wünschen sie eine Rechtfertigung? Die wirds nicht geben.
        Für uns muss es stimmen, nicht für Sie.

      • Anh Toàn sagt:

        @Kinder sind kompetent

        Einfach traurig sind Sie, oder gar traurig einfach.

        Meine Frau stillte unseren fast zwei Jahre. Zwei Jahre übermüdet, gereizt, eine Zumutung für das ganze Umfeld, weil alle zwei-drei Stunden nachts an die Brust, sich in die Warzen beissen lassen, sie tut Alles für ihr Goldstück aber ich glaube, unser Leben als Familie wäre deutlich harmonischer verlaufen, wenn sie damit spätestens nach einem Jahr aufgehört hätte.

        Kann eine übermüdete, gereizte Mutter, die zwar nicht für das Kind, aber für sonst Alle im Umfeld eine Zumutung ist, Teil eines harmonischen Familie sein?

      • Sila sagt:

        Ist es für das Kind besser, wenn die Mutter und Familie total gestresst sind, weil der Stillstress alle Kräfte auffrisst?
        Stillen über alles war auch bei meiner Hebamme das Motto. Mit allen Problemen, die man so durchmachen kann. Beim zweiten Kind habe ich dann nochmals alles pro und kontra zum Stillen gelesen, mich bei Personen, die nicht der Stillmafia angehören informiert und nach 5 Wochen auf Schoppen umgestellt. Im Nachhinein wäre ich froh, ich hätte beim ersten Kind auch früher aufgegeben, für die Beziehung zum Kind wäre das besser gewesen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn

        „Kann eine übermüdete, gereizte Mutter, die zwar nicht für das Kind, aber für sonst Alle im Umfeld eine Zumutung ist, Teil eines harmonischen Familie sein?“

        ua sowas wird in entsprechenden Kursen, welche Sie dann jeweilen rigoros mit „einer will mir seine Wahrheit dann als meine Wahrheit verkaufen, nein danke!“ ablehnen, thematisiert.
        Zusammenhänge, Überzeugungen und worauf sie fussen, was von den jeweiligen die Vor/Nachteile sind und ein grundsätzliches Reflektieren über das ganze Familiensystem. Hat manchmal durchaus seine Vorteile wenn man sich einem hinterfragen lassen aussetzt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        zudem denke ich dass es durchaus auch für das Kind selbst eine Zumutung ist. Auch wenn es mir gelänge mich ihm gegenüber immer „zusammenzunehmen“, würde ich doch schon einige nicht so gute Muster vorleben.

      • Maike sagt:

        @Anh Toàn – Ihre Frau hat den Nachwuchs fast zwei Jahre gestillt ???? Wollte sie damit etwas beweisen ? Wenn sie es genossen hätte, könnte ich es ja noch in etwas nachvollziehen, aber offensichtlich war es für sie eine Belastung.

      • 13 sagt:

        @ Anh
        Vielleicht wäre sie weniger gereizt und dauergestresst, wenn die Erwachsenen in ihrem Umfeld (wer soll das ausser dem Vater sein?) aufhören würden, irgendwelche Erwartungen an sie zu stellen. Ich finde es oftmals unglaublich, wenn ich dann lese, dass Frauen sich nicht für das Kind aufopfern sollen, aber im gleichen Atemzug doch gebeten wird, sie sollen gefälligst für den Mann und das Umfeld zufrieden lächeln, sämtliche Bedürfnisse erfüllen und das am liebsten sofort (ich erinnere mich an den Beitrag über das kinder- und sexfreie Wochenende). Die Baby- und Kleinkindphase ist eine Ausnahmesituation und wenn das erwachsene! „Umfeld“ kein Verständnis dafür hat, hat man vielleicht einfach das falsche Umfeld.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich glaube nicht, dass es einen Kurs gibt, in dem eine Mutter lernt, anders zu empfinden. Und wenn sie entgegen ihren Empfindungen anders handelt, weil es im Kurs die schlauen Leute gesagt haben, glaube ich nicht, das es besser wäre. Ich glaube, genauso gut wie einen Kurs, um eine Mutter von einer „Überfixiertheit“ auf ihr Kind abzubringen, kann man auch einem Homesexuellen einen Kurs anbieten, damit er Hetero wird.

        Weder ein Kurs noch man selber kann ändern, was man ist.

      • Anh Toàn sagt:

        Aber Sie sind so modern von Frau Steiner: Wir können und wir müssen uns verbessern! Dazu gibt es Kurse. In China gibt es bestimmt Punkte für so einen Kurs.

      • Anh Toàn sagt:

        @13 „Vielleicht wäre sie weniger gereizt und dauergestresst, wenn die Erwachsenen in ihrem Umfeld (wer soll das ausser dem Vater sein?) aufhören würden, irgendwelche Erwartungen an sie zu stellen. “

        Sie haben so recht, ist nur ziemlich schwer: ich habe nun mal Erwartungen an meine Frau. Auch wenn ich ein Kind habe mit ihr sinken die nicht auf Null. Und ich habe Erwartungen an unser Leben als Familie. Aber Sie haben schon recht, ich kann es nicht ändern, genauso wenig wie ein Kurs, und dagegen zu kämpfen, ist nicht nützlich. Ich versichere Ihnen, ich tue mein Bestes, wie sie auch. Neben mir haben noch Arbeitgeber, Nachbarn, überhaupt das soziale Umfeld Erwartungen.

      • Anh Toàn sagt:

        @Maike

        Ich sage, sie hat es genossen, ich habe ihr gesagt, sie brauche es mehr als der Kleine. Es war nicht das Gefühl, sie müsse dies tun. Spätestens nicht mehr, als auch ihre Mutter und Grossmutter in Vietnam ihr sagten, es Zeit, es zu beenden. (Die WHO sagt bis zu drei Jahre, ich denke, es ist eine Frage der Alternativen: Bei keinem Zugang zu sauberem Wasser von mir aus auch viel länger.) Und klar wurde es ihr manchmal zu viel, wenn er biss oder auch sie erschöpft war, aber insgesamt behaupte ich, hat sie es genossen vielleicht wenig, aber gebraucht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wenn eine Mutter alle Wahrnehmungen und Anstrengungen auf „Ich und das Kind“ reduziert, und alle anderen Familienmitglieder und Freunde ausgrenzt, dann ist es hoffentlich so, dass diese ihre Erwartungen und Kritik auch mal formulieren.
        In der Regel ist man ja sehr verständnisvoll gegenüber Müttern und ihre Ausnahmesituation. Und beisst daneben auf die Zähne, notfalls. Bis man mal etwas sagt, meist auch der Mutter zuliebe.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn
        in diesem Punkt wäre es vielleicht befreiend den Glauben an Ihre Vorurteile bezüglich Kursen/Weiterbildungen einer Prüfung zu unterziehen. Genau darum geht es ja ua in erziehungsspezifischen Kursen, resp allem was mit menschlichen Beziehungen zu tun hat. Was genau sind meine Empfindungen, was hat sie warum wie geprägt, welche sind förderlich, welche weniger, und welche kann ich wie ändern- denn das geht tatsächlich ohne dass es plumpes übernehmen einer fremden Wahrheit ist.
        Unsre „Empfindungen“ und was sie uns tun lassen sind nicht immer zu unsrem Vorteil.
        Und man muss auch nicht alle Fehler selber begehen um was zu lernen, man kann auch von anderen lernen.

      • 13 sagt:

        @ ahn
        Ich verstehe und es tut mor leid, wenn ich zu hart war. Mich macht es einfach wütend, wenn man die Erwartung hat, jemand soll sich anpassen, um dem Umfeld zu passen. Der Partner ist da in einer speziellen Situation, das ist klar. Ich kenne das gut, wenn man das Gefühl hat, an den anderen nicht mehr ranzukommen und sich selber stets zurücknehmen zu müssen, auch wenn in meinem Fall ein Todesfall und nicht eine Geburt der Auslöser war. Was letztlich half, war Geduld und dem Partner das Gefühl geben, hinter ihm zu stehen, was auch mal heisst, ihn vor den Erwartungen des Umfelds zu schützen. Alles Gute!

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Ich weiss, wir ticken da verschieden. Ich hätte Mühe, wenn mich mein Mann so behandeln würde, als wüsste er besser, was gut für mich ist, als ich. Aber ob das nur anhand der Kommentare so tönt oder ob es deine Einstellung ist, kann ich nicht beurteilen. Das sonstige Umfeld kann man ändern und tut manchmal auch gut. Klar, es ist traurig, wenn Freundschaften enden, aber es gibt Platz für neue. Und gerade nach der ersten Geburt war es mir ein Anliegen, moch mit Menschen zu umgeben, die mir gut tun und mich nicht mit ihren Erwartungen stressen.

      • Anh Toàn sagt:

        @13 Sie waren weder zu hart, ich habe auch nichts verstanden, wofür Sie sich entschuldigen müssten.

        Ist nicht so schlimm, ich wüsste nicht, was ich hätte Besseres machen können die letzten 2 Jahre, als diese mit einer Frau und unserem Kind zu verbringen.

        @Brunhild Steiner Ob ich an einen Kurs glaube oder nicht, ich würde mit ihr wo auch immer hingehen wo sie dran glaubt. Und auch nicht von vornherein eine destruktive Haltung einnehmen. Ich bin durchaus lösungsorientiert. Aber in einem Kurs in von Ihren vorgeschlagener Art sieht meine Frau noch viel weniger Nutzen als ich. Bei uns hat ihre Familie viel geholfen, halt zu oft zu weit weg, aber dennoch: Grossfamilien ersetzen Therapeuten und Kurse. (Und sind genauso die Ursache der „Probleme“)

      • Anh Toàn sagt:

        mit meiner Frau (das m ging irgendwo verloren.)

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Ich hätte Mühe, wenn mich mein Mann so behandeln würde, als wüsste er besser, was gut für mich ist, als ich.“
        Vielleicht weiss er es manchmal ja wirklich besser. Ausserdem ist es ja auch so, dass die Frau dann manchmal auch klagt. Nach dem Motto: Ich bin so erschöpft, könntest du nicht mal dies oder das. Nur um dann weiterhin jede Unterstützung zu verweigern.
        Es geht keineswegs darum, Erwartungen zu erfüllen. Sondern als guter Freund auch mal eine Rückmeldung zu geben. Und als (Mit-)Betroffener sowieso.

      • mila sagt:

        @13, Rückfrage: Sie würden eine gute Freundin nicht darauf ansprechen, wenn Sie den Eindruck hätten, sie steigere sich in etwas ein? Oder Ihren Mann? Das ist, notabene, nicht dasselbe wie Bevormundung. Aber das Zusammenleben bedingt, dass es für alle auf längere Sicht stimmen muss. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme (die phasenweise durchaus mal unterschiedlich verteilt sein kann).

        Anders ausgedrückt: Wenn mein Mann nur die Funktion hätte, alles beitrags-los abzunicken und mitzutragen, wäre es um unsere Beziehung vermutlich nicht allzu gut bestellt. Beziehung ist Dialog.

      • 13 sagt:

        @ mila/Sp
        Mir ist im Nachhinein noch aufgefallen, dass genau das falsch verstanden werden könnte und SP hat es auch schon angesprochen. Natürlich würde ich meiner Freundin oder meinem Mann meine Meinung oder auch nur Beobachtung sagen. Wie oft ist es so, dass man selber den Wald voll lauter Bäumen nicht mehr sieht? Aber wenn ich etwas sage, einen Input gebe oder einen Rat, dann ist es immer noch die Entscheidung dieser Person, ob sie ihn annimmt und umsetzt oder nicht. Aber eine Erwartung, der andere soll es gefälligst auch umsetzen, halte ich für falsch. Denn letztlich halte ich jeden Menschen für kompetent genug, zu spüren, was er braucht und ihm gut tut. Das weiss ein anderer Mensch, auch wenn es der Partner ist, nicht besser.

      • Anh Toàn sagt:

        @mila/sp

        13 hat durchaus recht, mit Kritik am Verhalten kann man allenfalls sehr ausnahmsweise anderes Verhalten erreichen. Man kann als Partner nur daran arbeiten, bei der Mutter das notwendige Vertrauen zu schaffen, in sich und ihr Kind, dass dies schon gut gehen wird, und dies geht nicht mit Kritik am Verhalten der Mutter. Das geht nicht, indem man sagt „mach dich mal locker“, das geht, indem man dazu beiträgt, dass sie lockerer sein kann. Und das geht über Unterstützung, nicht über Kritik, Bestehen auf Erfüllung von Erwartungen. Das umzusetzen ist nur nicht immer einfach.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Bleibt noch der Aspekt, dass die Mutter nicht allein die Familie bildet. Eine ständig erschöpfte Mutter ist auch eine Belastung für die Familie, für die Partnerschaft, sogar für das Kind.
        Und wenn sie sich dann nicht helfen lassen will, ist das auf Dauer höchst problematisch.
        Dass sie unter Umständen auch den Vater aus der ausgrenzt (Stichword maternal gatekeeping) kommt noch dazu.
        Und nein, an der Kompetenz, immer genau zu wissen, was einem gut tut und vor allem auch entsprechend zu handeln, habe ich erhebliche Zweifel. Auch bei Müttern.

      • Sportpapi sagt:

        @AT: Verhalten ändern kann man nur, indem man es anspricht. Und wenn es um die Familie geht, um die Partnerschaft und den Umgang mit den Kindern, so sind das durchaus Themen, die nicht eine(r) allein zu entscheiden hat.

      • Anh Toàn sagt:

        Wenn ich mich ausgegrenzt („gatekeeping“) fühle, kann ich dies nicht ändern, indem ich mich über die Ausgrenzung beklage, diese Ausgrenzung kritisiere, auf meinen Rechten bestehe, meinen berechtigten Erwartungen, damit grenze ich mich noch mehr aus. Bringt mich keinen Schritt weiter, es geht um Emotionen, da hilft keine Vernunft. Ich muss den Weg durch das Gate finden, und der geht über die Emotionen.

      • Sportpapi sagt:

        @AT: Sehr seltsame Ansichten.
        Nun ja, ich habe eine vernünftige Frau geheiratet. die funktioniert zwar auch über Emotionen, aber nicht nur. Eine ruhige, vernünftige Ansprache kommt da sehr wohl an.
        Aber man kann bei Problemen auch darauf warten, dass sie von selber vergehen.
        Meist allerdings führt das eher zur Trennung als zu einer guten Beziehung.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        „Und nein, an der Kompetenz, immer genau zu wissen, was einem gut tut und vor allem auch entsprechend zu handeln, habe ich erhebliche Zweifel. Auch bei Müttern.“
        Ich gehe sogar so weit zu behaupten, Du hast diesen Zweifel insbesondere bei Müttern. Interessanterweise habe ich das nämlich von Dir noch nie betreffend Männer gelesen. Aber wenn es für Deine Frau stimmt, sich zu ändern, wenn Du das wünschst, dann ist das doch ok. Aber letztlich ist auch das ihre alleinige Entscheidung. Wenn ich etwas in meinem Job gelernt habe, dann ist das, dass man das Verhalten anderer nicht ändern kann. Nur sein eigenes. Man kann nur für sich selber entscheiden, wie man auf die Entscheidung des anderen reagieren will. Was würdest Du denn tun, wenn Deine Frau nicht „so vernünftig“ wäre?

      • mila sagt:

        @13, Anh: Selbstredend geht es um, respektive: via, (gegenseitiges) Verständnis, Entlastung, besonders in der nicht immer einfachen Kleinkindzeit. Wenn jedoch der Vater zum Blitzableiter der überforderten Supermama wird (kenne aktuell so einen Fall), dann läuft etwas gewaltig schief. Und endet idR nicht gut.

        Soviel Empathie ich für (Neu-)Mütter auch aufbringe (bin ja selbst eine), so sehr scheint mir, dass die Väter mit ihren Bedürfnissen und Vorstellungen in der Diskussion zu kurz kommen. Und ich kenne aus meiner eigenen Generation keinen Vater, der sich nicht engagieren würde. Oft genug wird jedoch ausgebremst, gegängelt, kritisiert (wenn das Engagement nicht den mütterlichen Vorstellungen entspricht). So stelle ich mir persönlich keine (Eltern-)Beziehung vor.

      • mila sagt:

        Ganz ehrlich, 13: den anderen ändern wollen mE zu mindestens 80% die Frauen. Wobei 80% vermutlich noch zu tief angesetzt sind… Ich bin ebenfalls keineswegs dafür, dass man sich für einen anderen Menschen verbiegen sollte. Aber punktuell Kompromisse aushandeln, auf die Bedürfnisse des anderen eingehen, das sollte drin liegen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn
        „Ich muss den Weg durch das Gate finden, u der geht über die Emotionen.“
        Wie sieht das ganz praktisch aus? So wie ich Sie diesbezüglich lese ist es schon länger nicht wirklich zufriedenstellend? Gehen Sie davon aus, dass es sich mit zunehmendem Alter einfach erledigt?

        Da kann es möglicherweise schon helfen sich bewusst zu sein,- oder eben bewusst gemacht zu werden, dass diese Emotionen mit Prägungen zu tun haben, ein sich-ans-Kind-klammern nicht einfach so aus der Luft fällt u die dahinterliegenden Emotionen, welche zum Verhalten führten, oft auch mit Verletzungen, tiefen Sehnsüchten u Unsicherheiten zu tun haben können. Da ist allen gedient wenn man das nicht einfach hinnimmt (sondern sich um Hilfe bemüht), denn wie @mila/@Sportpapi erwähnen, meist endet es nicht gut.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Du siehst aber schon den Unterschied zwischen „sich verändern“ und „sein Verhalten anpassen“?
        Ich muss meine Frau nicht verändern, ich habe sie mir gut ausgesucht. Das heisst aber nicht, dass mir immer alles gefallen muss, was sie tut. Wie auch sie mir jederzeit zurückmeldet, wenn sie mit etwas nicht einverstanden ist.
        Und in Familien- und Erziehungsangelegenheiten sprechen wir miteinander und einigen wir uns, weil es eine gemeinsame Aufgabe ist. Bei dir nicht? Tönt jeweils so…
        Und mila hat natürlich recht: Ich kenne keine Väter, die bezüglich Erziehung den Frauen erklären, was sie zu tun haben (und sich auch noch durchsetzen). Umgekehrt ist es hingegen häufig, weil Mama ja genau weiss (und nur sie die entsprechende Literatur gelesen hat…)

      • Anh Toàn sagt:

        @BS „Wie sieht das ganz praktisch aus? So wie ich Sie diesbezüglich lese ist es schon länger nicht wirklich zufriedenstellend? Gehen Sie davon aus, dass es sich mit zunehmendem Alter einfach erledigt?“

        Ganz praktisch, wenn wie Mila schreibt ich „zum Blitzableiter der überforderten Supermama“ werden soll, einer zu sein. Und wenn sie nicht überfordert ist dafür um eine Freiheit bitten. Oder habe Sex, weil ich ein guter Blitzableiter bin. Ich könnte auch aufbegehren, ich bin doch nicht nur der Blitzableiter für deinen letztlich dir selbst aufgehalsten Stress, das ist nicht fair, nicht partnerschaftlich, ich bin doch engagiert. Habe ich versucht, macht man ja automatisch, man ist verletzt. Und dann verletzt man zurück (sie ist „überfordert“). Und dies ist nicht zielführend.

      • Anh Toàn sagt:

        BS „mit zunehmendem Alter einfach erledigt“

        Ich bin ziemlich überzeugt, dass sich mit meinem zunehmenden Alter alles von selber erledigt. Aber für was sich vorher erledigen soll, so wie ich es erledigt haben möchte, muss ich den Weg finden, wie ich dies erreichen kann.

        „Es“ insgesamt ist mehr als zufriedenstellend, keine Angst. Aber suboptimal. Und es ist nicht meine Aufgabe, ihr zu sagen, was sie optimieren könne, sondern zu finden, was ich optimieren kann.

      • 13 sagt:

        @ mila
        Nun ja, mein Posting war an SP, der fand, dass Ahn wie auch erselber den Frauen sagen sollen, wassie stört und die sollen das umsetzen, weil esdieMänner ja besser wissen. Und dasnicht zum ersten Mal von ihm. Ich habe nie gesagt, dass allgemein die Männer so denken und handeln. Ahn tut es ja nicht und zum Glück viele andere auch nicht.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Meistens ist es ja auch so, dass die Mütter mehr Informationen eingeholt haben und durch die Rollenverteilung und dem fehlenden Vaterschaftsurblaub auch schnell mehr Erfahrung mitbringen. Aber doch, wir sprechen zusammen, formulieren Wünsche, Inputs etc., aber gerade in der Erziehung schreiben wir dem anderen nichts vor. Da ticken wir aber auch mehrheitlich gleich und dass bei einzelnen Aspekten Mami und Papi verschieden entscheiden, ist für die Kinder gut akzeptierbar.
        Die Beziehungsebene ist eine andere. Aber auch da kann ich nir Wünsche anbringen und werden diese nicht erfüllt, kann ich das nur hinnehmen oder beschliessen, es nicht zu tun und gehen. Ihn zwingen, sie zu erfüllen und „sein Verhalten anzupassen“, geht eben nicht.

      • mila sagt:

        Meiner Lesart spricht SP durchaus von einer Gegenseitigkeit. Ich würde auch nicht die Wortwahl ,Verhalten anpassen‘ benutzen, aber ja, wenn ich zwischendurch einmal den Eindruck habe, mein Mann reibt sich an bestimmten Vorkommnissen bei der Arbeit auf, dann spreche ich ihn darauf an. Respektive, wir reden darüber. Und manchmal habe ich, gerade weil ich den Blick von aussen habe, den einen oder anderen hilfreichen Input zu bieten. Umgekehrt gilt dasselbe.

        Ich frage mich einfach, was für ein Vorbild für Beziehung (und Konfliktlösung) Kindern vorgelebt wird, wenn man (frau) sich selbst aufopfert, und sich dafür stellvertretend an einem anderen ausagiert. Da ich selbst eine Mutter hatte, die alles für ihre Kinder getan hat (und zu wenig zu sich selbst schaute), weiss ich,

      • mila sagt:

        Auf die Gefahr einer Verdoppelung hin: ich würde auch nicht von einer Verhaltensanpassung sprechen. Aber von Ansprache und Bedürfnisformulierung. Wenn mir an jemanden etwas liegt, dann nehme ich auch seine/ihre Bedürfnisse ernst, nicht nur die eigenen. Dabei geht es auch um ein Beziehungsvorbild für die Kinder: eine Mutter, die sich permanent selbst zurückstellt (‚aufopfert‘), und sich dafür ggf. am Partner ausagiert (oder depressiv wird), hat aus Kindersicht etwas belastendes, bedrohliches. Ich wollte lange keine Kinder, weil ich mir nicht vorstellen könnte, mich als Mensch so sehr zurückzustellen wie meine Mutter. Ganz grundsätzlich tangiert das Beziehungsverhalten der Eltern das spätere Beziehungsvermögen der Kinder.

      • mila sagt:

        Um den Faden von oben aufzunehmen: ich weiss, wie (vor-)belastend sich eine umfassende Aufopferungsbereitschaft der Mutter im Hinblick suf die eigene Lebensplanung auswirken kann. Meiner Tochter möchte ich vorleben, dass auch ich ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen, einem eigenen Leben, bin. Sie ist nicht, mütterlich vereinnehmend, mein einziger Lebensinhalt. Und damit auch nicht für mein Glück verantwortlich.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn

        danke für die Antwort, mein Punkt, resp das war mir besonders am Herzen liegt und weswegen ich halt immer wieder das Thema „Weiterbildung“ bringe; ist von mila ab 8:59 sehr gut beschrieben worden.
        Was wird Ihr Kind daraus lernen? Oder eher, was hat es schon daraus gelernt?
        In Bezug auf die Mutter an sich, aber auch die Beziehung zwischen Ihnen („Blitzableiterexistenz“ mit Recht auf entsprechende „Entschädigungsforderungen“) und für das spätere Beziehungsverhalten.
        Da kann schon viel aufgegleist werden, das später in mühsamer Kleinarbeit aufgedröselt werden muss, eigentlich schade ums Potential.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/ oder andersrum, wenn ich „etwas brauche“ das für andere eher kritische Auswirkungen hat (Blitzableiter Sie, fürs emotionale-Nähe-liefern verantwortlich das Kind), ist die Chance, dass mir das total ohne jeglichen äusseren Anlass bewusst wird, eher gering. Meist kommt irgendein Rädchen des mittragenden Systems so dermassen an die Grenzen, dass bis zur Stunde der Erleuchtung dann eben schon viel kaputtgegangen ist- was nicht sein müsste. Wie mila spreche ich da aus persönlicher Betroffenheit, und deshalb ist es mir noch nicht zu blöd geworden immer wieder auf Möglichkeiten, die einem den eigenen Horizont erhellen&erweitern können, hinzuweisen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Nun ja, mein Posting war an SP, der fand, dass Ahn wie auch er selber den Frauen sagen sollen, was sie stört und die sollen das umsetzen, weil es die Männer ja besser wissen. Und das nicht zum ersten Mal von ihm.“
        Ist das jetzt wirklich dein ernst?
        Ich glaube, du hast ein weiteres Mal nicht begriffen, vermutlich nicht begreifen wollen, was ich sehr klar und deutlich geschrieben habe.
        Ich frage mich nur langsam, was das eigentlich soll. Was ist dein Problem?
        Und ja, man kann in der Erziehung unterschiedliche Ansichten haben. Aber man kann am gleichen Strick nicht in unterschiedliche Richtungen ziehen. Warum nur habe ich immer das Gefühl, dass dein Mann diesbezüglich nicht viel zu melden hat?
        Und zur Beziehung. Warum immer der Hinweis, dass man auch gehen kann? Das ist billig!

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Sehr richtig. Selbstverständlich beruht es auf Gegenseitigkeit, dass man sich mit dem Partner abspricht, dass man Seine Wünschen und Klagen äussert, dass man ein gewissen Entgegenkommen erwartet. Und dass man sich bezüglich Erziehung so weit als möglich einigt, so dass beide einverstanden sind.
        Aber ich kenne Paare, in denen nur die Mutter weiss, was richtig ist. Die dann ständig jammert, wie viel sie zu tun hat, und gleichzeitig den Partner immer auf Trab hält.
        Aber er kann sich ja trennen, wenn er will, und sich ein Leben lang anhören, dass er die Mutter und das Kind (das er dann nicht mehr so häufig sieht) im Stich gelassen habe.
        Ich möchte nie in einer Beziehung leben, in der nebeneinander, statt miteinander gilt!

      • Anh Toàn sagt:

        @BS „„Blitzableiterexistenz“ mit Recht auf entsprechende „Entschädigungsforderungen““

        Das haben Sie nicht richtig verstanden. Ich habe gelernt, wenn ich Sex will mit einer Frau, muss die froh sein, sonst hat die keinen Bock. Und wenn ich sie froh machen kann, habe ich keine Anspruch auf Sex, aber vielleicht hat sie dann Bock. Und wenn sie keinen trotzdem keinen Bock hat, habe ich Zeit mit einer frohen Frau verbracht und geübt, wie ich Frauen froh machen kann.

        Ich hoffe der Kleine lernt von mir, dass wenn man Respekt will, diesen nicht bekommt, indem man auf sein Recht darauf pocht, ihn einverlangt, sondern indem man ihn sich verdient.

        Sie erkennen fast Selbstaufgabe, meine Existenz beschränkt sich nicht darauf, Blitzableiter zu sein.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich verstehe es nicht als Selbstaufgabe, als Unterordnung, sondern als Versuch den Weg zu finden, wie ich bekomme, was ich will, und auch wenn ich mir Mühe gebe, werde ich nicht immer bekommen, was ich will, aber manchmal und manchmal halt „nur“, was ich brauche.

      • mila sagt:

        @Anh, vielleicht kamen Ihre Beschreibungen der familiären Situation dramatischer rüber, als von Ihnen angedacht. Ganz grundsätzlich geht es auch mir darum, dass es meinem Mann gut geht. Umgekehrt spüre ich, dass ihm genauso an meinem Wohlbefinden gelegen ist. Aber meine Motivation ist genau das: dass es ihm gut geht. Und es ist kein Mittel zum Zweck, um das zu bekommen, was ich mir für mich wünsche. Ihre Schilderungen klingen für mich ähnlich wie die einer Frau, die (umgekehrt) Sex strategisch einsetzt, um danach irgendeinen ihrer Pläne durchzusetzen. Ich weiss, dass Beziehungen oft als Tauschhandel verstanden werden. Mich befremdet diese – in meinen Augen – manipulativ-ökonomische Denkweise, denn wenn zwei gegenseitig auf sich Acht nehmen, steht das gute Zusammenleben im Fokus.

      • mila sagt:

        Das ist, wenigstens für mein Empfinden, etwas anderes als eine Zweckgemeinschaft, in der sich zwei Individuen bestimmte Vorteile durch Gegenleistungen zu ‚erkaufen‘ versuchen.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Beziehungen sind immer irgendwie ein Tauschhandel. Nur nicht auf der konkreten Stufe, sondern ganz allgemein. Wenn das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen über längere Zeit nicht mehr stimmt, wird die Beziehung kaum überleben.
        Bei AT tönt es aber gerade nicht so. Sondern er macht als quasi Bittsteller alles, um seine Frau gnädig zu stimmen, so dass für ihne dann hin und wieder etwas abfällt. Wenn sie gerade grosszügig ist. (Jetzt übertreibe ich natürlich). Das ist für mich alles andere als eine gesunde Partnerschaft auf der viel beschriebenen gleichen „Augenhöhe“.

      • Anh Toàn sagt:

        @sportpapi: Ich wollte Ihnen noch etwas erklären zu unserer Situation: Sie schreiben irgendwo „Nun ja, ich habe eine vernünftige Frau geheiratet. die funktioniert zwar auch über Emotionen, aber nicht nur. Eine ruhige, vernünftige Ansprache kommt da sehr wohl an.“

        Ich hoffe, Sie meinen vernünftige AUSsprache, bei welcher beide Seiten reden. Bei Ansprachen redet nur einer. Bei einer vernünftigen Ansprache, redet einer, der dem/n Zuhörer/n Vernunft bringt.

        Nun, bei uns ist es so, dass völlig egal ob ich Recht habe und ob es überhaupt ein Recht haben gibt in solchen Fragen, ich immer gewinne, da ich viel viel besser diskutieren, argumentieren kann. Nicht weil ich schlauer bin, sondern weil ich dies gelernt habe. Genauso gut könnte ich Armdrücken vorschlagen.

      • Sportpapi sagt:

        @AT: Und deshalb verzichten Sie nun auf das Argumentieren? Und auf das Einbringen Ihrer Anliegen, auch wenn dieses noch so wichtig wäre? Nur um die Frau glücklich zu stimmen, und gelegentlich mal Sex zu bekommen?
        Ansprache oder Ausssprache ist doch völlig egal, bzw. nur eine Frage der Abfolge. Der Punkt ist, dass ich möchte, dass meine „Ansprachen“ aufgenommen und verarbeitet werden. Wie auch ich die Aussagen meiner Frau ernst nehme und darüber nachdenke. Wobei es nicht einmal darum geht, wie wortgewaltig sie argumentiert – ich verstehe ja auch so, was sie meint und was sie bewegt.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich rede darüber, warum ich manchmal nicht die Geduld habe, die Gelassenheit, das zu tun oder das zu sagen, was das Beste wäre, weil ich mich verletzt fühle. Und dann was Falsches sage. Aber ich verzichte darauf, ihr zu sagen, was sie besser machen könne. Zitat von ihr auf sowas:

        „Selbst eine Kuh weiss, wie sie ein Kalb gross zieht.“

        Und seit ich dies mache, erfüllen sich meine Anliegen viel mehr als zuvor. (Sex habe ich erwähnt, weil dies bei den Meisten eine einvernehmliche, entspannte Stimmung voraussetzt, letztlich in meinen Augen ein meistens wichtiges Element einer Beziehung ist: Ist der Sex nicht(s), ist die Beziehung zumindest fast tot. Ist der Sex zumindest einigermassen, ist die Beziehung zumindest einigermassen. Nicht immer und bei allen, aber oft.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13
        „Denn letztlich halte ich jeden Menschen für kompetent genug, zu spüren, was er braucht und ihm gut tut. Das weiss ein anderer Mensch, auch wenn es der Partner ist, nicht besser.“

        Also wenn die Menschen tatsächlich so wären wie das wofür Sie sie halten,
        denken Sie nicht dass Sie sich dann schon längstens ein neues Berufsfeld hätten suchen müssen?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn
        naja, die Kühe wissen (im Sinne von „und denen redet ja auch niemand drein!“) vielleicht wie sie ihre Kälber aufziehen sollen, weil diese Aufgabe nicht ganz so komplex- und mit Konsequenzen für den gesamten Familienverband&die nächsten Generationen, ist wie das Aufziehen eines Kindes.
        Diesen Vergleich finde ich nicht passend und ohne Aussagekraft.

      • mila sagt:

        @SP: Gehören Sie denn zu denen, die (in die Beziehung) ‚investieren‘, um zu bekommen? Das ist Tauschhandel. Für mich trifft diese Metapher nicht das Wesen (m)einer Paarbeziehung.

        @Anh: Frage, um welches ‚Beste‘ geht es – das für alle (Frau, Sohn, Sie)? Oder um das ‚strategisch’ Beste? Das sind mE zwei unterschiedliche Dinge. Hinter ersterem steckt ein gemeinschaftlicher, hinter letzterem ein utilitaristischer Geist. Ich als Frsu/Partnerin möchte nicht zufrieden gestellt werden, sondern begleitet, durchs Abenteuer, das sich Familie nennt. Das bedeutet, dass manchmal eine ehrliche Rückmeldung die unterm Strich bessere Wahl ist, als ein abgerungenes Zuvorkommen.

      • Anh Toàn sagt:

        @BS „naja, die Kühe wissen (…) vielleicht wie sie ihre Kälber aufziehen sollen, weil diese Aufgabe nicht ganz so komplex- und mit Konsequenzen für den gesamten Familienverband&die nächsten Generationen, ist wie das Aufziehen eines Kindes.
        Diesen Vergleich finde ich nicht passend und ohne Aussagekraft.“

        Sie finden also, ich soll meiner Frau sagen, sie könne vielleicht ein Kalb aufziehen, aber kein Kind, wenn sie mit derart aussagelosen Vergleichen daherkommt?

        Sollten wir dann nicht einen staatlichen Fähigkeitsausweis fürs Kinderkriegen verlangen: Wer Kinder bekommt und zweimal durch die Elternprüfung fällt, erhält die Kinder weggenommen, er ist zu doof Elter zu sein?

        P.S. Der Vergleich ist keineswegs ohne Aussagekraft: „Du hälst mich für blöder als eine Kuh!“ wird gesagt.

      • Anh Toàn sagt:

        @BS Ich glaube übrigens nicht, dass Kinder gross-und erziehen so furchtbar komplex ist. Ich glaube, die meisten werden halbwegs vernünftig trotz Erziehung, nicht wegen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn
        und so schnell kanns gehen und aus einem vermeintlichen Austausch-scheint-doch-möglich-zu-sein wird dann wieder das bekannte schwarz-weiss&die „Staatskeule“ wird ausgepackt zwecks Demonstration wie absurd meine vorgebrachten Punkte seien.
        Immerhin haben Sie den versteckten Hinweis, „jeder mit einem Vorschlag kann es nur schlecht meinen, nur schlecht denken“ erkannt; aber wäre nicht bspw genau das ein Thema welches Sie mit ihr anschauen könnten? Für mich hat das sehr viel mit Beziehungsfundament zu tun. Das „halbwegs vernünftig trotz Erziehung“ ist mir zuwenig. 1. habe ich zuviele Menschen kennengelernt welche sich als Erwachsene ans mühsame Aufdröseln machen mussten, inkl ich, und 2. bin ich der Ansicht dass es nicht schadet mich anspornen und herausfordern zu lassen.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: In die Beziehung investieren, an der Beziehung arbeiten?
        Mein Punkt war ja klar. Mittel-/Langfristig muss sich eine Beziehung irgendwie „lohnen“. Und man muss das Gefühl haben, dass beide in etwa gleich viel Energie investieren.
        Ansonsten halte ich das Aufrechnen von (fehlenden) Leistungen eigentlich eher für eine weibliche „Stärke“, angefangen beim Standard, dass der Mann zu wenig im Haushalt hilft (neben seinem Vollzeitjob).

      • mila sagt:

        SP: (M)Eine Beziehung ist eine Heimat, ein Zuhause. Wenn ich mich darin nur noch wie eine WG-Mitbewohnerin fühlen würde (da rechnet man auf), dann hätte ich ein Problem. Es sind nicht die (fehlenden) ‚Leistungen‘, um die es geht – sie sind lediglich das Sympton einer Gesellschaft, die grundsätzlich stark in ökonomischen Kategorien denkt. Es ist die Verbundenheit, die abhanden kommt, wenn ein Partner die eigenen Bedürfnisse primär/ausschliesslich vor das Wohl des gesamten Hausstands stellt. Das ist der (emotionale) Punkt, der schmerzt, und nicht die fehlende Hilfe im Haushalt per se (um bei Ihrem Beispiel zu bleiben).

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Eine Beziehung sind erst einmal ganz nüchtern betrachtet zwei Menschen, die miteinander zu tun haben, die sich in der Regel gegenseitig verpflichtet haben.
        Welches Vokabular man dann braucht, wenn es z.B. auseinander geht oder „nicht mehr stimmt“ ist doch eigentlich egal.
        Persönlich ist es mir viel lieber, wenn hier Klartext gesprochen wird, als irgendwie durch die Blume.

      • mila sagt:

        Wenn ich in erster Linie das Gefühl hätte, eine Beziehung wäre eine Ver-pflicht-ung, dann wäre ich lieber alleine… Es geht um den Zu-Gewinn, die Bereicherung, des Lebens zu zweit, zu dritt, zu x-t. Und ja, wenn diese Bereicherung nicht mehr gegeben ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man geht, für viele Menschen gross (ausser für die, für die die Pflicht über allem steht). Da hilft dann auch kein nüchternes Vokabular mehr. Aber worin wir uns sicher einig sind: die Bereicherung ist dann gegeben, wenn die zwei Hauptbeteiligten gemeinsam dafür die Verantwortung (meine bevorzugte Wortwahl) übernehmen, und ihr Scherflein dazu beitragen.

      • Anh Toàn sagt:

        @Brunhild Steiner: Ja, Sie packen nicht die Staatskeule aus, Sie belassen es bei der moralischen Keule:

        „….aber wäre nicht bspw genau das ein Thema welches Sie mit ihr anschauen könnten?“

        Ich soll Ihr also sagen, Sie hätte da Defizite und ihr helfen dabei, an ihren Defiziten zu arbeiten: Das ist kein Fundament aber Teil für eine Vater-Kind Beziehung, von einer Paarbeziehung meiner Vorstellung ist das nicht mal Teil, geschweige denn Fundament, das ist schlicht patronisierend.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn
        mein letzter Versuch; warum greifen Sie zu „patronisierend“? Wenn mich jemand aus meinem näheren Alltagsumfeld auf Dinge aufmerksam macht welche diesem aufgefallen sind, und zur Befürchtung Anlass geben dass ich mir und anderen damit längerfristig keinen Gefallen mache sondern ungute Entwicklungen am aufgleisen bin; dann bin ich einfach mal dankbar dass mich jemand darauf anspricht, da ich nicht davon ausgehe „defizitfrei“ durchs Leben zu wandeln. Weder empfinde ich das als abwertend, noch ablehnend. Ich sehe wirklich keinen Vorteil darin, dass man mich warten lässt bis ich es vor lauter in-die-Wand-gefahren-sein dann auch irgendwann ganz von alleine kapiert habe; und in der Zwischenzeit evtl einiges verpasst habe.

      • Anh Toàn sagt:

        @BS “ Wenn mich jemand aus meinem näheren Alltagsumfeld….“

        Meine Frau ist nicht „jemand aus meinem näheren Alltagsumfeld“.

        Einer aus 10 Sätzen zum Beziehungspartner nach dem Muster: „Ich liebe Dich, weil…“:

        „- weil Du mir meine Schwächen aufzeigst und mir hilfst, diese zu verbessern“

        geht vielleicht für Sie, für mich jedenfalls nicht.

        „- weil Du meine Schwächen als Teil von mir akzeptierst, sie auffängst, mich da ergänzt“

        ginge für mich.

  • Bambaata sagt:

    Das Stillen ist definitiv-vorallem am Anfang-eine Herausforderung (und Frauen werden nicht darauf vorbereitet wie (Zeit-)aufwändig und schwierig es ist!)
    Ich hatte bei keinem meiner 3 Kinder einen einfachen Still-Start. Bei 2 Kindern musste ich mit Hütchen stillen, weil mein Brustwarzen eingerissen waren. Das 3. hatte eine Lippenspalte und konnte nur gestillt werden. Ich hab 3-mal aus diversen Gründen fürs Stillen gekämpft, weil ich das so wollte. Es braucht Zeit, Geduld und viel Gelassenheit. Die Kolliken kenne ich auch…Bauchmassage, rumtragen, wieder andocken. Mein Trick war auch im Bett liegend zu stillen (auch tagsüber; Nachts sowieso), weil ich dort einfach besser entspannen konnte. Wichtig ist aber dass man auf sich selbst hört und merkt wann der Schoppen besser für Mami&Baby ist!

  • Zaucker sagt:

    Ich lese hier so viel vom Stillstress, fürs Stillen kämpfen, versuchen unverkrampft mit dem Stillen umzugehen u.s.w. Ich frage mich dann schon, was das soll. Klar, Muttermilch sei das Beste für das Kind, hört man immer wieder. Ich habe vier Kinder zwischen 11 und 18 Monaten gestillt. Trotzdem würde ich, vor allem wenn es statt Zufriedenheit Stress ist, zum Fläschchen greifen. Der Schoppen hat auch sehr viele kleingeredete Vorteile. Nur schon den, dass das Kind besser schläft und schneller einen Rhythmus findet.

    • Stefan W. sagt:

      Und den Vorteil, dass ihn auch der Vater geben kann, was der Mutter mehr Schlaf beschert… Dafür ist die Zubereitung aufwändiger.

      • Lucia sagt:

        Meine Worte.
        Ich empfinde die Zubereitung nicht als aufwändig.
        Es ist, als würde ich mir einen Kaffee machen. Gut, wir bereiten die Portionen 2x am Tag vor für den ganzen Tag plus Nacht. Das Wasser im Wasserkocher wird 1x täglich abgekocht, danach auf 40 Grad aufgewärmt und gut ist es.
        Schoppen auffüllen, Portion Pulver rein, schütteln- fertig.
        Das mit dem Schlafrhythmus können wir nur bestätigen.
        Ich finde es wunderbar.

      • mila sagt:

        Ich möchte es nur einmal gesagt haben: der ‚unruhige(re)‘ Schlaf gestillter Babies ist eine natürliche Prävention gegen SIDS. Auch wenn es für die Eltern eine Erleichterung ist, wenn das Kind früh durchschläft.

      • Sila sagt:

        Ist eine Frage der Stillprobleme. Meine Stillprobleme waren zeitlich viel aufwändiger wie die Schoppenzubereitung.

      • 13 sagt:

        Einfacher? Nun, wer aufstehen muss, hat es definitiv nicht einfach, egal ob mit dem Vater geteilt oder nicht, wobei diesem ja oft der Ammenschlaf fehlt und er somit ohnehin erst aufwacht, wenn die Mutter schon wach ist. Was gibt es einfacher, als sich umzudrehen und weiter zu schlafen? Und v.a. dann, wenn das Kind nicht schreit, sondern nur kurz Geräusche von sich gibt und man es schon anlegen kann. Das ist sowohl für die Mutter, wie auch das Kind einfacher. Und wer etwas durchhält und sich beraten lässt, der kommt dahin, dass es so einfach ist.

    • Kinder sind kompetent sagt:

      Das das Kind „besser schläft“ hat FÜR DAS KIND, genau genommen nur Nachteile!

      • Sportpapi sagt:

        Die da wären?
        Ich glaube nicht, dass die Kinder, die nachts immer wieder schreiend erwachen, diese Zeit wirklich geniessen…

  • Stefan W. sagt:

    Die unpersönlichen, distanzierten Bezeichnungen „der Mann“ und „das Kind“ treffen mich ehrlich gesagt tief in mein Ehemann- und Vaterherz. Was ist passiert, dass die beiden nicht „mein Kind“ und „mein Mann“ sein dürfen?

    • CL sagt:

      Auch mir ist das beim Lesen aufgefallen. Für mich ein deutliches Zeichen wie schlecht es der Mutter gerade geht und wie alleine sie sich zu fühlen scheint. Ich hoffe ganz fest dass diese Mama Hilfe und Unterstützung erhält. Und das nicht in Form von Kind abgeben und Schoppen geben, sondern echte Unterstützung.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Stefan W. @CL
        das ist kein persönlicher Privatblog
        Sie können doch nicht von dieser bewusst unpersönlichen Formulierung als Stilmittel auf die Gesamtsituation schliessen.

    • Maike sagt:

      Menschen gehören niemand. Nicht als Mann, nicht als Frau und schon garnicht als Kind. Sie gehören maximal ZU jemanden.

      • Stefan W sagt:

        @Maike: genau. Und diese Zugehörigkeit wird im Allgemeinen durch das Wort „mein(e)“ kenntlich gemacht. Ich habe meine Frau jedenfalls noch nie als „die Frau“ oder, genderneutral, als „den Menschen“ bezeichnet. Schon aus Gründen der Eindeutigkeit und Verwechslungssicherheit wende ich da gern das Possessivpronomen an, allerdings nicht um Besitz anzudeuten, sondern Verbindung. (Auch der Duden sagt: „Possessivpronomen zeigen Besitz/Zugehörigkeit an“). Also keine Sklaverei, Chillen!

  • Lina Peeterbach sagt:

    War es nicht Frau Krähenbühl, die während ihrer Schwangerschaft immer wieder die Sorgen andere Schwangerer und Jungeltern kommentiert und mehr Entspannung „wie zu Grossmutters Zeiten“ gefordert hat? Also los, entspannen…! Ist doch alles ganz easy. Wer braucht schon Beratungen etc. Mal gemütlich wie Oma eine Zigarette anzünden, dann wird schon alles gut 😉

    Nein, Zynismus vorbei – willkommen in der Welt der Sorgen und Nöte der Eltern, und es tut mir aufrichtig leid, dass Sie da durch müssen. Kinder, die die Brust anschreien, können einen an emotionale Grenzen bringen, von deren Existenz man vorher nichts wusste. Was bei uns geholfen hat: ungewöhnliche Stillpositionen, z.B. in der Badewanne, oder ich auf allen Vieren, das Kind auf dem Rücken (sieht unmöglich aus ;)). Alles Gute!

    • Sila sagt:

      Ich finde es stark, dass sie ehrlich von ihrem Ergehen schreibt. Die meisten haben ja beim Lesen ihres ersten Blogbeitrags gedacht oder geschrieben, „mal warten, bis Sie Ihr Kind haben“. Jetzt von ihren Problemen schreiben, finde ich eine starke Leistung! So ist es eben! Ich habe als Nochnichtmutter eher auch so gedacht wie die Blogschreiberin und dann „kommt man auf die Welt“. Wird noch vielen nach uns so gehen…

  • Guggisberg Karin sagt:

    Liebe Mama
    Dein Baby muss mal!
    In so ein kleines Menschlein gehört nichts ausser Muttermilch und dies nach Bedarf. Und es möchte sich auch mitteilen wenn es Gaggi oder Bisi muss. Leider wissen in unseren westlichen Ländern nicht mehr alle darüber Bescheid, dass Kinder auch über ihre Ausscheidung kommunizieren und unsere Hilfe erbitte um sich SAUBER auszuscheiden. Kein Tier macht freiwillig in sein Nest, unsere Babys sollen aber konditioniert werden sich selbst zu beschmutzen.

    Ausscheidungskommunikation ist ganz simpel. Das Kind zeigt an, dass es mal muss, Mama oder Papa machen die Windel auf und halten das Baby nackig über das WC, ein Töpfchen oder das Lavabo. Das Baby kann sich sauber erleichtern und so muss es nicht dauern verklemmen, denn das macht Bauchweh…

    • Na Ind sagt:

      Vielen Dank für diesen Hinweis!!!
      Kein Kind schreit grundlos während dem stillen die Brust an

    • Sila sagt:

      Ist ein wenig dogmatisch, verallgemeinernd? Von Ihren Überzeugungen auf alle übertragend?

  • Martina sagt:

    Stillen ist für die Mütter die keinen Aufwand scheuen nicht nur Nahrungsmittel fürs Baby und Umstellen auf Schoppen einfach keine Option. Weshalb?? Weil das Stillen vor allem auch SEELENFUTTER für das stillende Mami ist!! Klar ist es einfacher, einen Schoppen anzurühren als sich täglich mit all den oftmals zehrenden Stillschwierigkeiten auseinanderzusetzen aber viel wichtiger ist es doch zu wissen, dass die Hürden bewältigt werden können. Und jedes zufriedene Schmatzen und glückliche Lächeln ist jeden Aufwand noch so wert.

    *voneinemMamidastäglichimmerwiederfürsStillenkämpft*

    • Marie sagt:

      @Wieso fürs Stillen kämpfen?Diese Verkrampftheit geht mir auf den Geist!Das Stillen geht nunmal nicht immer,dann ist der Schoppen doch eine gute Lösung.

    • mila sagt:

      Das Stillen hat sich bei uns glücklicherweise schnell und leicht eingespielt. Mit dem Resultat einer (sehr) langen Stillzeit. Aber ‚gekämpft‘ hätte ich persönlich nicht dafür, dafür war ich in den ersten Wochen zu erschöpft vom neuen Alltag mit Baby. Insofern wollen mir die ‚K(r)ampfparolen‘ einfach nicht schmecken, sie diskreditieren Mütter, die nicht ums Stillen kämpfen wollen, dies idR aus berechtigten persönlichen Gründen. Eine vom Still-K(r)ampf erschöpfte, gestresste Mutter tut niemandem gut, weder sich selbst, noch dem Kind.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Mir ging es wie Mila: Bis auf kurze Ausreisser ging bei meinen beiden alles wie aus der Stillbroschüre – zum Glück. Ich hatte mir nämlich immer gesagt: ich versuche es gerne, aber lasse mir jederzeit die Option zu Plan B offen.

        „Kämpfen“ finde ich grundsätzlich die falsche Vokabel für die erste Babyzeit. Da braucht es Strategien, um in einen Alltag zu finden. „Leben und leben lassen“ ist doch eine viel schönere Devise für diese kostbaren ersten Wochen und Monate!

        Ähnlich wie ich keine Kaiserschnittmutter kenne, die einfach aus Bequemlichkeit diesen Weg gewählt hat, kenne ich keine Mutter, die leichtfertig das Stillen aufgegeben hat. Für alle war es ein schwerer Entscheid, den aber am Ende keine einzige bereut hat, weil das Leben plötzlich für alle leichter und entspannter ging.

      • mila sagt:

        @Lina Peterbach: Vielleicht ist es ja gerade ent-spannend, wenn man sich Option B von Anfang an, mit gutem Gewissen, offen hält… Bei uns war es zusätzlich enorm entlastend, dass mein Mann die ersten vier Wochen bei uns war – das hat sehr vieles erleichtert. Und uns Zeit fürs Einspielen gegeben.

  • lara sagt:

    Das tut mir leid. Ein solcher Start ist nicht schön.
    Suchen Sie sich eine Hebamme, welche pragmatisch ist und Ihr Wohlbefinden nebst den Bedürfnissen des Kindes ins Zentrum stellt. Lieber mal die Hebamme wechseln bis die Wellenlänge passt. Dann alle Tipps und Ratschläge vergessen und nur auf die Hebamme hören. Zuviele Ratschläge verwirren nur.
    Alles Gute!

  • EineMutter sagt:

    Ehrliche Worte… seien Sie einfach stolz darauf, was Sie leisten! Das Aushalten und nichts tun können ist eine grosse Leistung! Sie sind nicht allein damit, vielen Müttern geht es aus denselben oder anderen Herausforderungen so! Ein Kind bringt einen an die Grenzen der eigenen Souveränität (und darüber hinaus…)
    Wenn Sie weiterstillen: Es WIRD besser werden (natürlich spricht auch nichts gegen den Schoppen, dass darf jeder für sich entscheiden). Alles Gute!

  • Elisabeth Heimlicher sagt:

    die ersten tage und wochen nach der geburt sind eine zeit der eingewöhnung für alle. die ärztin hat recht: entspannung ist das wichtigste. und immer wieder versuchen, sowie sich unterstützung holen.
    der rat, es mit dem schoppen zu versuchen, ist kontraproduktiv. es kann saugverwirrung geben, pulvermilch ist künstlich und nicht von natur her optimal an die bedürfnisse des babies angepasst, und der vater kann ausser dem stillen noch genug helfen!
    die sog. stillsekte, zu der ich auch und gern gehöre, möchte mithelfen, einen tiefen wunsch von mutter und kind erfüllen zu helfen, zb. gegen solch gutgemeinten, aber fehlgeleiteten ratschläge, es mit dem schoppen zu versuchen. im internet oder direkt bei der la leche league gibt es fachlich fundierte hilfe und unterstützung von mutter zu mutter.

    • Sila sagt:

      Es gibt auch Mütter, die haben den tiefen Wunsch, das Baby zu geniessen und nicht wegen dem Stillen „drauf“ zu gehen… Die Vor- und Nachteile kann man einander gegenüber stellen, abwägen, mit Fachpersonen besprechen, Lösungen suchen und mit gesundem Menschenverstand entscheiden.

  • Kim sagt:

    Als Mutter gilt: Pragmatische Lösungen vor nicht umsetzbare Ansätze. Das gilt auch fürs Stillen.

    Stillen ist in Drittweltländer Pflicht, weil das Wasser fürs Anrühren des Pulvers fürs Baby der sichere Tod bedeutet. Dieser Zusammenhang war damals der Nestlé-Skandal, als die Firma sagte Pulvermilch ist besser als Muttermilch.

    Jede Mama kann so entscheiden wie sie möchte. Von Nicht-Stillen bis Langzeitstillen, aber irgendwann ist Schluss.

    • Seraina Mallier sagt:

      zu Nestlé: Nein, das Wasser war nicht der sichere Tod – es wird abgekocht – es geht eher darum, dass Küchenhygiene nahezu unbekannt war und dort Kontaminationen stattfanden – das Problem war zusätzlich, dass das Pulver nicht fachgerecht angerührt wurde und – auch weil es sehr teuer ist – zu sparsam eingesetzt wurde und somit die Kinder unterernährt waren und z T. an Unterernährung und dadurch geförderte Infektionen starben.
      Ausserdem – und wohl vor Allem – hatte Nestlé flächendeckend Werbung (in Broschüren, Radio, Plakate, aber auch mit von Nestlé angestellten sog. „Milchschwestern“ in Spitälern) verbreitet, dass ihr Milchpulver das Beste fürs Kind sei (und damit indirekt ausgesagt, dass Stillen eben nicht das Beste ist).

  • Angie sagt:

    Bin anderer Meinung als Machdochwaswotsch. Ihr Kind ist 7 Wochen alt, evtl ist es gerade in einem Schub . Bei uns war dann gerade der Höhepunkt der Schreiphase. Evtl hat das Kind keinen Hunger, sondern findet schlecht in den Schlaf ? Gegen die Koliken half hier leider nichts. Ich habe es so gemacht: Probiert zu stillen , wenn das Kind schrie halt abgedockt und versucht, anderweitig zu beruhigen, wenn gar nichts half wieder an die Brust etc . Tragetuch und Dampfabzug sind hier unsere Retter in der Not ….
    Aber beim Zweiten ist man eh schon gelassener.
    Was mir auch noch half :Ruhige Musik an und daran denken, dass man ja alles tut , was möglich ist . Das entspannt ungemein, hilft auch in schwierigen Nächten 🙂

  • R.Berger sagt:

    Hallo Frau Krähenbühl!!! Mir ging es ganz!genau!gleich! Ich konnte mir vor der Geburt nicht vorstellen, wie anstrengend das Stillen sein kann, wie Kräfte raubend, ich sass teilweise nur heulend auf dem Sofa, war auch 3 Mal in der Stillberatung. Sobald das Baby ein wenig grösser ist (bei uns so mit 13 Wochen) ging es dann plötzlich besser. Ich habe in dieser Zeit alle Ratgeber über Bord geworfen und mich nur noch mit Frauen unterhalten, denen es ähnlich ging. Abgepumpt, um eine Pause zu haben, war gut zwischendurch! Es wird vorbeigehen, da müssen sie durch! Aber – es geht vorbei! Viel Geduld – mit sich! SIe machen das super.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Das fand ich jetzt richtig spannend zu lesen, und ich freue mich dass Sie eine, auf diesem Gebiet offenbar sehr versierte, Ärztin gefunden haben.
    Da die Ruhe zu bewahren ist wirklich nicht einfach; geht es ans Lebendige („Gewicht nicht allzu üppig“) ist die Versuchung gross das Ganze hinzuwerfen und zur Flasche zu greifen. Gut wenn Zeit gegeben wird, Unterstützung/Hilfsmittel gestellt werden, es ohne hinzubekommen.

    Wenn dann doch alle Dämme brechen sollten, es geht auch mit Flasche und man sollte sich dann nicht als Versagerin fühlen.

  • Machdochwaswotsch sagt:

    Seien sie auch zu sich selbst etwas gnädiger und wagen sie die Umstellung auf den Schoppen. Musste mich auch überwinden aber es bringt soviel Entspannung, nur schon weil Papa mittun kann, es lohnt sich. Hören sie nicht nur auf die Stillsekte.. die hygienischen Zustände hierzulande lassen eine sichere Schoppen-Ernährung zu. Alles Gute

    • Marie sagt:

      Genau!Beim ersten Kind war ich so gestresst mit dem Stillen.Die Stillberatung hatte massiven Druck auf mich ausgeübt,Nach 3 Wochen auf Schoppen umgestellt und alles war gut!Beim zweiten Kind habe ich mich im Spital geweigert eine Stillberaterin zu konsultieren und mit der Begleitung einer Krankenschwester hat es wunderbar geklappt.Allergien hat der Kleinste,die Grössere gar nix!Ich hoffe die Stillberaterinnen sind heutzutage etwas emphatischer,damals vor 15 Jahren gaben sie mir das Gefühl zu einer Sekte zu gehören!

    • 13 sagt:

      Von 15 Jahren waren Stillberaterinnen auch so etwas wie Freiheitskämpferinnen gegen die Nestlé-Diktatur, die immerhin eine ganze Generation ums Stillen gebracht hat. Das ist heute nicht mehr notwendig, was zugegebenermassen nicht bei allen angekommen ist. Wichtig wäre Information und danach dem Wunsch der Frau folgen. Aber dabei ist ein Stillzwang genauso unsinnig, wie einer Frau mit Stillproblemen zur Flasche zu raten. Das ist schlicht nicht hilfreich, auch nicht fadenscheinige Vorteile. Wer stillen will, wem das wichtig ist, sollte alle Unterstützung und Information erhalten, um es auch zu können. Wem das weniger wichtig ist, der soll in seinem Entscheid, Fläschchen zu geben, unterstützt und von Propaganda verschont werden. Wir sollten dankbar sein, die Wahl zu haben.

      • Regula Habig sagt:

        @13: Wenn eine Mutter stillen und sich bei Problemen Mühe geben und daran festhalten will, ist ja nichts dagegen einzuwenden, klar. Was mich stört, ist das Argument mit der Natur, die es angeblich wieder einmal besser wisse, wie Frau Guggisberg meint. Ich finde das so mühsam, denn dann können wir auch wieder über Impfungen, Medikamente, Gipsverband bei gebrochenem Aermchen, Zahnarzt, Zahnspange etc. etc. diskutieren, alles Dinge, die die Natur nicht vorsieht. Und alles Dinge, für die ich dankbar bin. Es ging mir ausschliesslich darum zu sagen, dass die Natur kein Argument ist für gut oder schlecht, das Ergebnis von Wohlbefinden von Mutter und Kind zählt viel mehr, wie auch immer es erreicht wird.

      • 13 sagt:

        @ R.H.
        Ach so, entschuldigung, da habe ich den Kommentar komplett falsch verstanden. Da bin ich ganz bei Ihnen.

    • Guggisberg Karin sagt:

      Wieso die Natur missachten, das Kind ignorieren und „ruhigstellen“???? Sehr schade, dieser Kommentar!
      Das Kind ist äusserst kompetent und versucht sich mitzuteilen. ZUHÖREN würde helfen, nicht Kunstmilch.

      • Regula Habig sagt:

        Die Natur missachten! Die blöde Natur hätte mich und mein Kind fast ums Leben gebracht, wenn nicht eine Vollnarkose und ein Notfallkaiserschnitt uns beide gerettet hätte. Und dann schrie mein kompetenter Körper mir zu, dass er Kraft aufbauen wollte, und mein Instinkt sagte mir, dass unser Kind eine gesunde und fröhliche Mutter haben wollte und das Stillen einfach zu viel Energie wegnahm. Und warum hätte unser äusserst kompetenter Kinderarzt mich anlügen sollen, wenn er mir dringend riet, auf Fläschchennahrung umzusteigen, die enthalte alles Nötige. Dafür hatte ich die Kraft, dem Kind Liebe, Wärme, Trost etc. mitzugeben, meiner Meinung nach fast wichtiger als Muttermilch.

      • 13 sagt:

        @ R.H.
        Es geht hier aber nicht um Sie, sondern um die Situation von Frau Krähenbühl und diese ist anders gelagert. Offenbar hat keiner der aufgesuchten Fachleute das Abstillen empfohlen, sondern Unterstützung geleistet, ob hilfreich oder nicht. Da kommt es schon komisch rüber, dass hier gleich am Anfang das Abstillen empfohlen wird. Und dann noch mit dem zynischen Titel „Machdochwaswotsch“. Nun, die Flasche geben, ist doch offensichtlich nicht das, was diese Mutter will. Sie will stillen.

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