Entspanntere Kinder dank Yoga


Autor Thomas Bannenberg erklärt, wie Yoga Kindern Spass macht. Video: Youtube/gubuchvideo

War Stress früher ganz klar in der Erwachsenenwelt angesiedelt, fühlen sich heute immer öfter schon Primarschüler unter Leistungs- und Zeitdruck. Yoga kann in solchen Fällen dazu dienen, innerlich wieder zur Ruhe zu kommen: Verschiedene Studien belegen, dass Yogaübungen helfen, Ängste abzubauen und das kindliche Selbstvertrauen zu stärken. Yoga fördert aber auch die Konzentration und die motorischen Fähigkeiten.

Ausserdem macht Yoga den meisten Kindern Spass. Meine beiden Kinder wollen immer mitmachen, wenn ich als herabschauender Hund oder anderes Yoga-Getier im Wohnzimmer auf der Matte stehe. Deshalb habe ich letztes Jahr ein Training zur Kinderyoga-Lehrerin absolviert und durfte danach im Kindergarten und in der Primarschule Gastlektionen unterrichten – und ich war begeistert, wie motiviert die Kinder mitgemacht haben, Mädchen wie Jungs.

Kinder können erstaunlich gut entspannen

Was mich aber am meisten überrascht hat, war die Reaktion der Klassen auf die Schlussentspannung: Die Kindergartenschüler haben zwar noch ein bisschen herumgezappelt während der Entspannungssequenz, die Zweitklässler hingegen sind mit geschlossenen Augen und am Boden liegend richtig in die Geschichte abgetaucht, die ich ihnen erzählt habe, und haben jegliche Anspannung fallen lassen. Gleich mehrere Kinder sagten danach sogar, dass ihnen der ruhige Schluss der Stunde am allerbesten gefallen habe.

Seither bin ich überzeugt: Kinder können genauso gut wie Erwachsene Yoga machen. Manchmal sogar noch besser, denn oft sind sie viel beweglicher als wir Grossen. Sie profitieren auch genauso stark davon. Falls Sie es gemeinsam mit Ihren Kindern auch einmal ausprobieren möchten, kann ich Ihnen das Buch «Yoga für Kinder» aus dem GU-Verlag empfehlen. Es bietet eine kurze Einführung ins Yoga und zeigt einfache Übungen Schritt für Schritt in Bild und Text.

Oder Sie machen einfach einmal die folgenden, sehr simplen Übungen. Bequeme Kleidung und ein paar Quadratmeter Platz reichen dafür aus:

Ausschütteln:

Legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf und schütteln Sie zum Aufwärmen nacheinander Ihre verschiedenen Körperteile: Füsse, Beine, Arme, Hände, Po. Dabei rüttelt und schüttelt man die ganzen Verkrampfungen und den Stress richtiggehend aus dem Körper. Und es bringt einen zum Lachen, besonders wenn man es zusammen mit den Kindern macht.

Katze:

Gehen Sie auf alle viere und machen sie abwechselnd einen Rund- und einen Hohlrücken. Die Kinder dürfen dabei ruhig  miauen und schnurren, das ist eine gute Atemübung. Bei dieser Übung dehnen Sie den Rücken und die Schulterpartie, bauen Stress ab und bekommen einen Energiekick – sie ist deshalb ideal am Morgen oder nach der Mittagspause. Achtung: Warten Sie nach dem Essen etwa eine Stunde, bevor Sie Yoga machen. Mit vollem Bauch sind viele Übungen unangenehm.

Schulterbrücke:

Diese Position öffnet den Brustbereich, soll entspannend und angstlösend wirken. Einige Momente halten und dann den Rücken langsam abrollen.

Baum:

Für kleinere Kinder ist der Baum, also das Stehen auf einem Bein eine ziemlich grosse Herausforderung. Probieren Sie verschiedene Varianten aus (anstatt ein Bein ganz vom Boden abzuheben, kann man anfangs mit den Zehenspitzen ruhig noch am Boden bleiben) und fixieren Sie mit den Augen einen Punkt vor sich. Die Übung stärkt das Gleichgewicht und erhöht die Konzentrationsfähigkeit.

Entspannung:

Zum Schluss soll sich das Kind bequem hinlegen und die Augen wenn möglich schliessen. Lassen Sie ruhige Musik laufen und erzählen Sie dem Kind mit leiser Stimme eine nicht zu abenteuerliche Geschichte. Im oben erwähnten Buch gibt es einige Beispiele, ich selber erfinde auch gerne meine eigenen Geschichten. Alternativ eignet sich auch eine kurze Variante des Body Scans. Fünf Minuten reichen, danach soll das Kind sich langsam wieder bewegen, sich recken und strecken und in eine Sitzposition kommen.

 

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51 Kommentare zu «Entspanntere Kinder dank Yoga»

  • Stella sagt:

    Früher hies es einfach MuKi Turnen….
    Kinder-Yoga ist nicht viel anderes, als den Körper spielerisch besser kennen zu lernen, erweitert um das Element der Entspannung am Schluss – idealerweise als gemeinsame Aktivität mit den Eltern (Mami und/oder Daddy!).
    Meine Tochter WILL Yoga machen – so wie Mami und Daddy. Das fing Zuhause im Wohnzimmer an mit nachahmen, wenn einer von uns Zuhause Yoga parktiziert. Als wir dann eine Kinder-Yoga Stunde ausgeschrieben sahen, hat das perfekt gepasst. Es macht der ganzen Familie Spass und tut gleichzeitig Körper und Seele gut. Ist es was für jedermann? Nein. Ist aber Fussball oder Hockey oder Volleyball was für jedermann? Nein.
    Jeder soll doch das machen, was ihm Spass macht und gut tut. Wieso muss immer das eine oder das andere BESSER sein?!

  • Andreas sagt:

    Der unter Glutenintoleranz leidende Lactovegetarier Liam, macht vor seinem Frühchinesisch- und Klavierunterricht noch etwas Yoga auf Ritalin.

  • pinkpoet sagt:

    Das Problem sind ja nicht die Kinder…die sind bereit fürs Leben, fürs Lernen…nur nicht für das Allround-Coaching der Eltern…und die Hollywood-beyond-Ansprüche…die Eltern sollen ins Yoga…und dann sollen sie noch LEGO kaufen…und ihren Handy-gebrauch auf 10% runterschrauben…das kommt dann gut…

  • fabian sagt:

    ich glaube, kinder würden nie von selbst auf die idee kommen, yoga zu machen. kinder sind impulsiver, situativer, weniger auf entsprannung etc bedacht. sieht mir eher aus, als wolle hier eine mutter ihren kindern einen weiblichen lifestyle aufoktroyieren.

    • 13 sagt:

      Also das einzige Kind, das ich kenne, das einen Yoga-Kurs besucht, hat eine Mutter, die das eher für einen Gspürschmi-Blödsinn hält und selber nie einen Kurs besuchen würde. Selbst den Geburtsvorbereitungskurs brach sie ab, nachdem kollektives Atmen auf dem Programm stand. Als ehemals sehr begeisterte Eishockeyspielerin und Captain der Juniorinnenmannschaft hätte sie ihre Tochter viel lieber auf dem Feld gesehen hätte. Die Tochter (10) wollte es aber im Rahmen eines Ferienpasses ausprobieren, fand es super und ist nun seit 2 Jahren begeistert dabei.

      • fabian sagt:

        Viele Mütter scheinen Mühe zu haben, zwischen ‚das Kind will‘ und ‚ich will‘ zu unterscheiden. Dieselbe oft nicht uneigennützig instrumentalisierte Situation, wenn das ‚Kindswohl‘ beschworen wird, aber das ‚Mutterwohl‘ angestrebt wird.

      • 13 sagt:

        Sie dürfen gemäss meiner Erfahrung getrost „Mütter“ mit „Eltern“ ersetzen. Da stehen sich die Geschlechter in nichts nach….mit dem Thema hat das aber wenig zu tun.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Es geht im Yoga ja nicht nur um Entspannung, sondern um Bewegung. Und es gibt zig Varianten. Meine Kinder finden z.Bsp. auch Acro-Yoga super, weil es da Richtung Akrobatik geht.

      Übrigens mag ich z.Bsp auch Fussball sehr und finde es super, dass meine Tochter so gerne “tschuttet” (und spiele selber auch gerne mal mit). Da käme aber keiner auf die Idee, mir zu unterstellen, ich hätte mein armes Kind in die Richtung gepusht. Warum dann beim Yoga?

  • Andrea83 sagt:

    Beziehung zum Kind ermöglichen ist für mich das A und O, um so dem Kind auch mit der notwendigen Portion Sicherheit zu ermöglichen, selbstwirksam die vielfältigen Anforderungen im Kinderalltag bewältigen zu können. Ich finde es wichtiger sich Zeit fürs Kind zu nehmen, um zu verstehen wie es seinen Alltag erlebt, anstatt von einem ‚Hobby’ zum nächsten zu stressen. Wie man die gemeinsame Zeit gestaltet sei jedem selber überlassen.

  • Chalkie Zirkel sagt:

    Ich denke eher, Yoga ist gänzlich ungeeignet für Kinder. Das die Haltung stimmt, die Gelenke richtig gedreht werden etc. Ich meinte regelmässiges Yoga belastet einen kindlichen Körper doch eher, der permanent im Wachstum ist und sollte wenn überhaupt nur von langjährigen, erfahrenen Yogalehrern unterrichtet werden. Abgesehen davon: Wollen das Kinder überhaupt? Wenn sie hin und wieder mal halbherzig mitmachen wollen, weils lustig aussieht, ok. Aber regelmässig? Da würde ich mich eher fragen ob ich als Elternteil nicht einfach primär meinen Lifestyle vermittlen will, ähnlich den Veganern. Unsere Lehrerin hat das damals auch versucht und ist kläglich gescheitert. Die Fussballmatchs in der Pause (6. Klasse gegen den Rest, wie fair wir waren!) wurden von uns fiebriger erwartet.

  • Aka Keller sagt:

    «Entspanntere Kinder dank Yoga» , „Gescheitere Kinder dank musikalischer Früherziehung“ “ Liestungsfähiger Kinder dank …“
    Lasst die Kinder Kinder sein und die gutgemeinten Bücher und Kurse bei Seite.
    Eine Nachbarin und Bäuerin meinte vor fast 30 Jahren, als unsere Kinder noch klein waren, „es gibt 1’000 Wege ein Kind gross zu ziehen“.
    Wie recht hatte Frau Tschan! Jedes Paar findet in der Regel den richtigen Umgang mit ihren Kindern.

  • Lace sagt:

    Es gibt sicher vereinzelt Kinder denen Yoga Spass macht,aber die Mehrheit wird es sicher nicht sein.Meine Kinder entspannen sich indem sie ein Hörspiel hören oder wir einfach auf dem Sofa liegen und zusammen Reden.Ja,es gibt leider viele gestresste Kinder,die nie zur Ruhe kommen.Kinder brauchen Zeit zum Toben,Spielen und ab und zu eine Pause einzulegen .Mal Zuhause zusammen Yoga zu praktizieren,wieso nicht?Wöchentlich ins Yoga?Lieber ne Sportart oder Musikinstrument und dann Zuhause entspannen.Für alles braucht es wirklich keinen Kurs…

  • SrdjanM sagt:

    Keine Grenzen für die Kommerzialisierung der Freizeit unserer Kinder.
    Aber auch Bäume erklimmen gibt’s nicht mehr gratis, warum dann nicht gleich Yoga….

  • Sportpapi sagt:

    Hm. Bewegung auf zwei Quadratmetern?

    • zysi sagt:

      sportpapi, sie vergessen das kraftvolle „ohmmmm“….

      dadurch soll der innere platz im kind im quadrat vergrössert werden oder so.

  • 13 sagt:

    Nichts gegen Yoga, auch für Kinder, ich bin sicher, dass das einigen Spass machen und helfen kann. Die wichtigste Frage wäre aber, warum heute schon Primarschüler unter Leistungs- und Zeitdruck leiden. Und was man dagegen unternehmen kann/soll. Alles andere ist nur Symptombekämpfung.

    • Sportpapi sagt:

      @13: Die erste Frage wäre: Ist es denn wirklich so? Beziehungsweise war es auch schon anders?
      Die zweite Frage: Wer will dahin zurück? Jede/r könnte mit seinen Kindern ja einen anderen Weg gehen, zumindest zu grösseren Teilen.
      Die dritte Frage: Was wäre denn tatsächlich eine Lösung bei den gegebenen Voraussetzungen? Wirklich Yoga?

      • 13 sagt:

        @ SP
        1. Ja. Die Entwicklungen in der Schule gehen dahin: höhere Anforderungen, jüngere Kinder, mehr Stunden. Wenn darüber diskutiert wird, wie und ob man ab nächstem Schuljahr für Erstklässler einen dritten Nachmittag Schule unterbringen kann, dann ist das eine bedenkliche Entwicklung.
        2. Nicht in allen Punkten, aber in einigen wäre etwas Rückkehr zu einer entspannteren Entwicklung gut. Eigene Wege sind gut und versuchen einige von uns. Immer klappt es nicht. (und dann werden diejenigen hier kritisiert, weil sie ihre Kinder nicht in Sportclubs mit 3-4 Mal wöchentlichen Trainings + Wettkämpfe für die ganze Familie am WE schicken).
        3. Mehr Entspannung, mehr Freizeit, das was gut tut. Das kann für den einen Yoga, für den zweiten Joggen und den dritten ein gutes Buch sein.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ja, die höheren Anforderungen in der Schule gibt es sicherlich. Insbesondere auch immer mehr Lektionen, vielfach den Eltern zu liebe. Aber die Kinder, die ich im Umfeld kenne, stecken das immer noch locker weg. Wenn es Stress gibt, dann eher wegen den Leistungserwartungen, auch hier wieder vor allem der Eltern. Ich möchte die Eltern sehen, die mit „genügend“ immer zufrieden sind…
        Die Hobbies hingegen sind doch meist von den Kindern gewählt, sind Trainings und Lektionen, die sie gerne besuchen. Insofern sind es eben nicht die Eltern, die nicht schicken, sondern die Eltern, die ihre Kinder nicht lassen, die kritisiert werden.
        Warum die Fussballlektion Stress, die Yoga-Stunde hingegen Enspannung bedeuten soll, weiss ich nicht.

      • 13 sagt:

        Nun, ich bi (wie so oft) anderer Meinung. weder denke ich, dass das so einfach weggesteckt wird, noch dass es die Eltern sind, die den Druck immer weiter erhöhen. Die Frage kann ich Dir aber gerne beantworten resp. steht schon in meinem letzten Beitrag: Weil die Yoga-Stunde meistens einfach eine Stunde ist und nicht 3 Mal pro Woche plus das halbe Wochenende. Und auch wenn es gewünscht ist und/oder Spass macht, erlebe ich den Druck oftmals von den Eltern. Wieviele sagen denn tatsächlich ja, wenn das Kind einfach zu hause bleiben will oder zu Freunden gehen, anstatt ins Training? Nein, da folgt dann der Vortrag, dass man auch dabei sein muss, wenn man das will. Nur, was will das Kind? Und kann es einschätzen, dass es am Montag müde ist, wenn das WE für Fussball draufgeht?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ja, das stimmt. Wenn man dabei ist, sollte man nicht einfach fehlen. Gut, wenn auch die Eltern das unterstützen. Einige sind da ja nur konsequent, wenn es um teure Musikstunden geht…
        Nun ja, wenn das Yoga bei einer Stunde in der Woche bleibt, scheint es halt nicht wirklich Spass zu machen.
        Meine Erfahrung mit ganz vielen Kindern und Jugendlichen: Es gibt solche, die sind gut organisiert und bewältigen auch tägliche Trainings problemlos. Und sind dennoch gut in Schule und Lehre.
        Und andere sind dauerüberfordert, auch wenn sie objektiv gesehen gar nicht wirklich belastet sind. Dafür ganz schlecht organisiert und fokussiert. Die melden sich dann vom (einzigen) Training in der Woche ab wegen der Schule, sitzen dann aber erst mal vor den Fernseher…

      • 13 sagt:

        Und was soll ich bei soviel Subjektivität und Pauschalisierung antworten? Und warum soll Sport derart wichtiger sein als Musik?
        Nun, meine Erfahrung (mit Menschen, gross und klein) ist die: Sie sind verschieden. Unterschiedlich belastbar, aber auch mit unterschiedlichen Vorlieben. Es gibt keine „objektive Belastbarkeit“, sondern immer nur die Subjektive. Manchen geht es besser, wenn der Tag gut gefüllt sind, nicht selten, weil sie nie gelernt haben, mit Langweile umzugehen, und andere mögen halt ungeplante Zeit sehr gerne. Manche sind auch nach 10 Stunden leistungsfähig, anderen reichen 6 Stunden. Und jemanden vorzuwerfen, dass man unorganisiert oder unfokussiert ist, weil man selber anders leben will, sind bloss Vorurteile, die niemanden etwas bringen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich habe nicht Musik gegen Sport ausgespielt, sondern teure, bezahlte Hobbies gegen solche, die man fast gratis konsumieren kann.
        Und es gibt einen Unterschied zwischen der objektiven Belastung und der subjektiven Belastbarkeit. Und natürlich kann bei aller Subjektivität die Belastbarkeit auch trainiert werden. Nicht umsonst ist das ein Hauptthema bei beruflicher Wiedereingliederung.
        Und es sind doch keine Vorurteile, wenn man Jugendliche und ihre Eltern erlebt, die schlecht organisiert sind. Sondern in meinen Fall fast täglicher Erfahrung.
        Oder frag mal die Lehrer deines Vertrauens, wie das so läuft.

      • 13 sagt:

        Nun, man könnte jetzt auch sagen, dass Zeit eigentlich das wertvollste Gut ist und daher ein „richtige“ Teilnahme in einem Fussballverein, der die ganze Familie fordert (Fahrdienste, Aushilfe bei den Matchs etc.) sehr teuer ist, da sie auf Kosten wertvoller (Familien-)zeit geht. Aber das würdest Du anders sehen, da Du den Match mit dem Ziel, einen Pokal zu finden, als wichtiger wertest, als ein Waldspaziergang mit der Familie. So nehme ich mal an. Das ist ok, wenn man es für sich so entscheidet, nicht wenn man daraus einen allgemein gültigen Fakt konstruieren will.
        Und ich kenne einige Lehrer und noch von keinem habe ich gehört, dass Leute, die darauf bedacht sind, Terminverpflichtungen gering zu halten, unorganisiert sind. Eher, dass die Leistung wankt, wenn es zuviel wird.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das Fussballturnier ist genauso Familienzeit wie der Waldspaziergang. Das ist ja der Punkt. Jeder soll auf seine Rechnung kommen.
        Wobei ich mich gut erinnere, wie ich die obligatorischen Sonntagsspaziergänge in der Familie gehasst habe…
        Das andere Thema ging davon aus: „Wieviele sagen denn tatsächlich ja, wenn das Kind einfach zu hause bleiben will oder zu Freunden gehen, anstatt ins Training?“ Das hat für mich etwas mit Verbindlichkeit zu tun, mit Einhalten von Terminen und Abmachungen.
        Wie auch immer – von guten Sportlern ist bekannt, dass sie auch schulisch vielfach gut sind, weil leistungsbereit und eben – gut organisiert. Der Kehrschluss ist sicherlich nicht zwingend richtig.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Und genau da sehe ich den Widerspruch: Das Kind will gar nicht ins Training oder an den Match. Es muss hingehen, weil die Verbindlichkeit wichtig ist. Ok, meinetwegen. Im Gegenzug muss die Familie auf die Familienzeit verzichten, weil jeder auf seine Kosten kommen soll, so hier insbesondere das Kind. Dieses kommt aber gerade nicht auf seine Kosten, wenn es in ein Training/Match soll, wo es überhaupt nicht hin will…
        Und nein, weder die Pauschalisierung noch der Umkehrschluss ist korrekt. Es gibt gute Sportler, denen das auch sehr wichtig ist, es gibt gute Schüler, beides kann, muss aber nicht, zusammenfallen. In meinem Zeugnis war die Turnnote Jahr für Jahr eine der Schlechtesten 😉

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das Kind muss an den Match, weil es gerne im Fussballclub sein möchte. Es muss am Konzert spielen, weil es gerne in der Band sein möchte.
        Ansonsten muss es ja nicht.
        Und es kann nicht im Fussballclub oder der Band sein, wenn die Eltern keine Termine reservieren möchten, weil sie beispielsweise lieber jedes Wochenende im Ferienhaus verbringen (was die Kinder wiederum lieber nicht möchten).
        Und doch, nur weil es auch schlechte Sportler gibt, die schulisch und organisatorisch brillieren (Streber!), so ist dennoch der häufig aufgezeigte Zusammenhang, dass gute Sportler vielfach auch gute Schulnoten haben, doch nicht falsch. Umso mehr, wenn man die Fussballer mal ausklammert…

    • Brunhild Steiner sagt:

      kann ich nur unterschreiben!!!

      Und ergänze, denen das Spass macht; und besonders die, welche dann vom Leistungs/Druck (während der Yoga-Auszeit und bisschen drüber) befreit sind; die wären vielleicht noch viel glücklicher wenn grundsätzlich was am Druck geändert werden würde.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    yoga ist hippie-kacke. kinder die draussen rumtollen, brauchen kein yoga.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Vielleicht sollten Sie mal Yoga machen, um sich weniger aufzuregen… 😉
      Aber ernsthaft: Wieso nicht draussen rumtollen UND Yoga machen? Oder gleich draussen an der frischen Luft Yoga machen? Das Eine schliesst das Andere keineswegs aus.
      Und vielleicht noch etwas zur Präzisierung: Eine Kinderyoga-Stunde läuft anders ab als eine Erwachsenen-Stunde. Man tanzt und hüpft zum Aufwärmen, macht während der Übungen Tiere mit der Stimme nach, macht Übungen zu zweit…..alles sehr spielerisch.

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        ich bevorzuge bier. 🙂
        aber ja – in unseren langen winter-monaten ist sicher fast jedes mittel recht um die kids zur bewegung zu motivieren. evtl. sogar auch yoga – würg.

    • zysi sagt:

      sie haben diese aussage sicher aufgrund einer umfangreichen studie gemacht, nicht?

    • Aka Keller sagt:

      Philipp hat nit der „Hippie Kacke“ den Nagel auf dem Kopf getroffen!

  • Emanuel sagt:

    Sicher ist Yoga nicht schlecht für Kinder. Ich bin aber ebenso sicher, dass es Studien geben würde, welche aufzeigen, dass Fussball, Tennis, Volleyball etc eine ähnliche Wirkung entfalten kann. Wenn jetzt das Mami halt Volleyball spielt und nicht Yoga macht sind die Kinder oft dementsprechend auch mehr in diesem Umfeld und finden das dann teilweise cool. Was micht hier stört ist diese Haltung, dass Yoga dann halt aber schon besser ist, vor allem weil es jetzt halt schon sehr hip ist.
    Also, die Kids machen lassen was sie wollen und ihnen nichts aufzwingen. Auch wenn man immer Freude hat wenn sie gefallen an unseren eigenen Hobbys finden.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Hm, wo sage ich denn, dass Yoga besser ist? Ich finde es generell gut, wenn die Kinder sich bewegen. Aber nur weil das Yoga gerade hip ist, muss man es ja auch nicht verteufeln oder schlecht machen.

  • Anna sagt:

    @ Eve Wieso denn Paid Post? Gibt es alles gratis auf You Tube. Ausserdem is Yoga besser als Ritalin. Warum so giftig?

    • Doria Gray sagt:

      Yoga ist nicht besser als Ritalin, wenn ein Kind wirklich von einem AD(H)S betroffen ist. Für ein solches Kind kann Yoga aber eine sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen Therapie sein. Das gilt übrigens auch für andere Sportarten.

  • sepp z. sagt:

    Man frage die Jungs einfach, ob sie Yoga oder Fussball machen wollen.
    Die Mädchen können dann immer noch mit dem Mami Yoga machen.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Meine Tochter und mein Sohn spielen beide extrem gerne Fussball – und machen beide mit mir Yoga. Warum immer diese Geschlechterklischees?

  • Brunhild Steiner sagt:

    Wenn Leistungs-und Zeitdruck erkannt ist,
    dann ist daran etwas zu ändern und NICHT mit irgendwelchen Techniken eine Unterstützungsstrategie zu fahren!!!

    Diese Übungen sind teilweise altbekannt und sind „damals“ einfach unter Kinderturnen gefahren, gab sogar ganze Hefte mit Anleitungen.

    Fazit: es liegt nicht am „Yoga“ das nun unbedingt zu praktizieren ist und alles viel besser macht, sondern ganz simpel an einem ausgewogenen Tagesablauf in dem auch bewusste Bewegungen, Innehalten etc Platz haben.
    DAS ist die Herausforderung… .

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Techniken körperlich- mentaler Ertüchtigung waren bereits den Müttern der Jungsteinzeit bestens bekannt. Nur jetzt ist daraus ein Industriezweig, u.a. mit der profitablen Sparte Yoga, geworden.

    • Widerspenstige sagt:

      Ein ausgewogener Tagesablauf ist jedem Kind zu gönnen. Das war doch die Absicht mit diesem Blogthema oder nicht?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Widerspenstige
        nein war es nicht, zumindest nicht in meinen Augen. Geht für mich eher in Richtung „Missstände mit Kosmetik behandeln“, denn den wirklich Betroffenen, die welche tatsächlich unter Zeit/Leistungsdruck stehen, die brauchen was ganz anderes als ein paar Yogaeinheiten, und davon hab ich nun wirklich gar nichts gelesen, Sie schon?

  • Marianne sagt:

    besser gesagt: der bei der Kopflastigkeit und Bewegungsarmut unserer Kinder Gegensteuer gibt :))

  • Marianne sagt:

    An der Volksschule arbeite ich mit Petra Prossowskys Lehrmittel, sie lassen sich gut ergänzen zu Wahrnehmungsübungen und musikalischen Themen.
    (Hokus Pokus Asana) Lieder und Yogaspiele für jeden Monat des Jahres.
    Jeanette Kuster steuert einen Beitrag bei, der der Kopflastigkeit und Bewegungsarmut unserer Kinder entgegenkommt.

  • Eve sagt:

    Kinder sollte erlaubt sein ihre eigenen Aktivitäten zu entdecken. Malen, Musik, Natur, andere Sportarten tun auch ihren Zweck. Der Yoga Craze in Züri macht offenbar vor nichts und niemandem Halt. Es fehlt zudem der Hinweis Paid Post.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Natürlich sollen sie ihre eigenen Sportarten&Hobbys entdecken dürfen. Was aber, wenn sie das Yoga entdecken? Soll man es Ihnen dann verbieten, weil man selber (so wie Sie offenbar) nichts damit anfangen kann?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Jeanette Kuster
        es ist doch nicht um Kinder gegangen „die das Yoga entdecken“- was meist nicht ganz elternungesteuert sein dürfte…, sondern ua um den Leistungsdruck. Jedenfalls laut Ihrem Text… .
        Und da finde ich es viel wichtiger an den entscheidenden Stellschrauben zu drehen, als das ächzende Getriebe mit Yoga ölen gehen… .

        Also genauer hinsehen was den Druck verursacht, Tagesablaufstruktur, eigenes Vorleben bezüglich Bildschirmzeit usw usw.

      • Eve sagt:

        Liebe Frau Kuster, ich verstehe Sie, es ist trotzdem ein Paid Post wo Sie Werbung machen für Ihren Yoga-Service an Schulen.

        Unterschätzen Sie Ihre Leser nicht. Ich mache seit über 20 Jahren Yoga, unter anderem auch in Indien.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Ach, liebe Eve, ich biete keinen „Yogaservice“ an, sondern habe in den Klassen meiner Kinder während der Turnstunden als Gast unterrichtet – unbezahlt natürlich, einfach weil es mir Spass macht.

    • Widerspenstige sagt:

      Wir leben in einer freien Marktwirtschaft und auch eine Journalistin darf ihre Talente gut verpackt in Blogthemen publizieren. Was soll denn dieser moralinsaure Kommentar in einem Gratisblog (also weitgehend noch …) statt sie für ihre Vielfalt zu loben? Fühlen Sie sich irgendwie übergangen in Ihrem Alltagsleben, Eve?

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