Warum ist Weiblichkeit weniger wert?

Fleissiger Vollzeitangestellter oder moderner Teilzeitpapi: Männer werden sowieso gefeiert. (Foto: iStock)
Antonia Baum ist eine junge Schriftstellerin aus Deutschland. Kürzlich ist sie Mutter geworden und verarbeitet ihre Eindrücke darüber in ihrem Buch «Still leben». Schon zu Beginn der Lektüre stolpere ich über folgende Passage: Zum Leben einer Frau gehöre es, auszuhalten, zu ertragen und sich zurückzustellen, zu dienen, zu verstehen, dass man klein ist und Teil einer Abfolge von Generationen.
«Man könnte es auch positiv formulieren und von Demut und Einsicht sprechen», schreibt Antonia Baum. «Tatsächlich ist eine Gesellschaft ohne die aufgezählten Eigenschaften und Verhaltensweisen undenkbar. Aber es ist ungerecht, dass Frauen dafür zuständig sind und wie gering sie geschätzt werden für all das Weiche, Pflegende und Ausgleichende. Für das, was unsichtbar ist, aber existenziell.»
Frauen sind «selber schuld»
Diese Geringschätzung beobachte ich ebenfalls in unserer Gesellschaft – wohl vor allem, seit ich Mutter bin. Die Geringschätzung fängt dort an, wo sich Frauen rechtfertigen müssen, dass sie beispielsweise keine Kinder haben. Geht weiter, indem sich Frauen dafür rechtfertigen müssen, dass sie Kinder haben. Dass sie ein Kind haben. Zwei. Oder drei. Weshalb sie trotz der Kinder weiterarbeiten. Vollzeit. Teilzeit. Oder eben nicht. Weshalb sie weniger verdienen als Männer. Dann eben offensichtlich den falschen Beruf ausüben. Oder den falschen Mann geheiratet haben. Alles in allem sind Frauen «selber schuld», weil sie es ja selber und freiwillig so gewählt haben und nun, bitte schön, den Mund halten sollen, damit man sich wieder der Tagesordnung – also dem Wesentlichen – widmen kann.
Umgekehrt können sich Männer praktisch alles erlauben. Arbeiten beispielsweise Väter nach wie vor Vollzeit, ist das «normal»; für den Arbeitgeber sogar erstrebenswert. Reduzieren sie ihr Pensum auf 80 Prozent, werden sie als «moderne Väter», gar als Helden gefeiert, die ihren Partnerinnen tatkräftig unter die Arme greifen. Führt man sich den amerikanischen Präsidenten vor Augen, dann dürfen Männer Frauen begrapschen, missbrauchen und öffentlich ihre Geringschätzung über das weibliche Geschlecht kundtun – und werden dennoch (oder deswegen?) gewählt. Eine Frau darf von einem solch unflätigen Benehmen nicht einmal träumen.
Weshalb aber ist das so? Warum steht in unserer modernen Welt das Männliche über dem Weiblichen?
Die Hierarchie der Geschlechter
Fündig werde ich bei Yuval Noah Harari, einem israelischen Historiker, der es mit seinen Büchern zu weltweitem Ruhm gebracht hat. In «Eine kurze Geschichte der Menschheit» schreibt er schnörkellos darüber, dass es in allen bekannten Gesellschaften eine Hierarchie der Geschlechter gibt: «In jeder Gesellschaft gibt es Männer und Frauen, und in jeder, aber auch jeder Gesellschaft werden Männer gegenüber Frauen bevorzugt.»
Laut Harari haben Menschen spätestens seit der landwirtschaftlichen Revolution Männern einen höheren Stellenwert beigemessen als Frauen. «Egal, wie sie ‹Mann› und ‹Frau› im Einzelnen definieren – es war immer besser, ein Mann zu sein.» Die Geburt der Kinder war schon immer Aufgabe der Frau, da Männer nun einmal keine Gebärmutter haben, schreibt Harari. «Aber um diesen harten biologischen Kern herum hat jede Gesellschaft zahlreiche Schichten von kulturellen Vorstellungen und Normen gelegt, die nichts mit der Biologie zu tun haben. Fast alle Eigenschaften, die Gesellschaften Männern und Frauen zuschreiben, sind angeblich natürlich, aber in Wirklichkeit entbehren sie meist jeder biologischen Grundlage.»
So galt etwa im demokratischen Athen vor Tausenden von Jahren ein Mensch mit einer Gebärmutter nicht als juristische Person. «Keiner der politischen Führer, Philosophen, Redner und Künstler Athens hatte eine Gebärmutter.»
Warum wir umdenken sollten
Heute können Frauen wählen und studieren, ohne dass ihre Gebärmutter sie daran hindern würde. Allerdings sind sie in der Politik und in der Wirtschaft nach wie vor untervertreten – doch immerhin gibt es kein Gesetz, das es Frauen verbietet, Richterin oder Ministerpräsidentin zu werden.
Hararis Ausführungen dürften ein Hinweis darauf sein, weshalb sich Frauen in männlich geprägten Gesellschaften für jeden Schritt rechtfertigen müssen. Und deshalb empfiehlt es sich, über die Organisation unserer Gesellschaft nachzudenken. Es geht nicht an, dass sich heute Mütter dafür rechtfertigen müssen, dass sie sich weiterhin allein um ihre Kinder kümmern, obwohl sie sich diese zeitraubende, oft mühselige Arbeit gerne mit den Vätern teilen würden. Trotzdem sind es die Mütter, die später mit der Altersarmut konfrontiert werden, weil sie bei den Pensionskassen kein Rentenguthaben ansparen konnten.
Wäre es nicht Zeit, umzudenken?
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Themenschwerpunkt «Geschlechterkampf»: Diese Woche widmet sich der Mamablog Gender- und Vereinbarkeitsfragen. Unsere Autorinnen und Autoren beleuchten Missstände, Kämpfe und Krämpfe – beschreiben aber auch persönliche Einsichten und Lösungsansätze, wie die Geschlechter partnerschaftlich miteinander umgehen können. Wir freuen uns auf angeregte Diskussionen und wünschen viel Spass. Die Redaktion.
241 Kommentare zu «Warum ist Weiblichkeit weniger wert?»
„… doch immerhin gibt es kein Gesetz, das es Frauen verbietet, Richterin oder Ministerpräsidentin zu werden.“ Hier hat die Korrektorin der BaZ geschlafen. Sollte heissen „Richterin oder Regierungsrätin“. Keine Schweizer Frau kann Ministerpräsidentin werden.
Meine Herren
Was für ein Blödsinn. Die Entscheidung für ein Kind treffen idR. 2 Menschen. Somit können und müssen auch beide gemeinsam für Erziehung sorgen und gemeinsam sich für oder gegen eine Nanny, Kita, Tagi etc. entscheiden. Fakt ist jedoch, dass unsere Gesellschaft und Arbeitswelt automatisch der Frau diese Aufgaben zuschreibt und sie als ’selber Schuld‘ abkanzelt, sollte sie es wagen unzufrieden mit der neuen Situation zu sein. Aber… ging es nicht darum in dem Artikel?
Aber wie ich lese sind die Herren hier nicht wirklich in der Lage unsere Gesellschaft weiter zu bringen und verharren lieber in der Steinzeit.
@Patrick: „Steinzeit“ ersetzt keine überzeugende Argumente.
Sind Sie sicher, dass beide Eltern sich gegen Nanny, Kita, Tagi entscheiden, wenn die Alternative Karriereverzicht heisst? Ist es nicht sehr häufig so, dass Mütter geradezu darauf beharren, in den ersten Jahren vorwiegend bei den Kindern sein zu dürfen? Nein, das fällt ihnen nicht einfach zu!
Definitiv! Ich wuerde aber auch ein wenig weiterfuehren. Es stimmt, dass die Strukturen die heute existieren von Maennern vorgegeben sind und den Frauen benachteiligen. Darueber sollten wir nicht mehr streiten sondern was daran korrigieren.
Es gibt aber auch einen weiteren Punkt. Diese diskriminierenden Strukturen sind soweit internalisiert worden, und vor allem von Frauen, dass sie sich selbst als Vollstrecker der Frauendiskriminierung zur Verfuegung stellen.
Man schaue die eingangserwaehnten Fragen welche an Frauen gestellt werden und vor allem von Frauen.
Ein Vater mit Kinder in der Oeffentlichkeit kann in den Augen vielen Frauen nix falsch machen, eine Mutter hingegen nix richtiges.
Warum???
Liebe Redaktion
Hier mal ein paar Themen die ich spannend fände in diesem Blog zu lesen:
– wie regeln Tiefverdiener die Betreuung? Würden sie TZ arbeiten wenn sie könnten?
– wie sehen Tiefverdiener die Themen Hausarbeit, Betreuen etc? Haben sie überhaupt Zeit darüber nachzudenken?
– wie machen das Eltern mit kranken Kindern? Wer hilft Ihnen?
– was wünschten sich Alleinerziehende?
Und vieles mehr was die Diversität fördern würde, vielleicht haben andere noch gute Ideen nebst dem üblichen Mann-Frau Lamenti?
Danke sehr, wir freuen uns über Anregungen von aussen. Die Themen sind in der Tat interessant, wir werden gerne den einen oder anderen Input aufgreifen. Am Montag übrigens schreibt Jeanette Kuster über Familien mit chronisch kranken Kindern; schauen Sie doch dann rein. Herzlich, Gabriela Braun
Den Punkt kann ich nur aufgreifen, liebe Redaktion. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass bei der Notwendigkeit für täglich neue kreative Beiträge einem diese auch mal ausgehen können. Weshalb machen Sie nicht mal als Beitrag ein öffentliches Brainstorming mit Themenvorschlägen? Ich kann mir vorstellen, dass dies u. U. inspirierend wäre.
Dieses Ausgekotze ist nur noch peinlich. Die Autorin schliesst von ihren eigenen, vermutlich wenig objektiven Erfahrungen auf die ganze Gesellschaft. Die Wahrheit sieht für mich persönlich ganz anders aus. Aber ich habe auch keinen Mamablog und rege mich auch nicht über jeden Kommentar von Dritten auf. Empörungskultur at its finest.
„Allerdings sind sie in der Politik und der Wirtschaft immer noch untervertreten“ – tja, da sind wieder die bösen Männer schuld. Aber ist Politik nicht eine Bring Schuld??? Jede Frau kann sich in der Politik engagieren und sie wählen lassen. Es gibt mehr Männer als Frauen – wäre ja ein einfaches, ein frauendominiertes Parlament zu haben. Könnte es sein, dass das Feministinnen Gejammer an vielen Frauen vorbeigeht, weil es sie nicht interessiert??? Die Feministinnen müssten vielleicht mal kapieren, dass es keine „Frauenpolitik“ gibt (genau so wie es keine „Männerpolitik“ gibt!)
ein Feminist ist jemand, der an die soziale, politische und wirtschaftliche Gleichheit und Gleichberechtigung der Geschlechter glaubt!
Haben Sie das auch schon divesren Feministinnen erklärt die mehr oder minder deutlich „Männlichkeit“ überwinden wollen?
Danke für diesen tollen Artikel!Man merkt ja an all den Kommentaren wie explosiv dieses Thrma eben doch noch ist!Als Frau merkt man leider immer wieder wie man an Grenzen stosst..Manchmal sind es nur kleine,,subtile Bemerkungen,die uns Frauen zweifeln lassen,in dem was wir tun.Bemerkungen die ein Mann nie hören würde.
„…die ein Mann nie hören würde“. Damit sind Sie dem Problem näher auf der Spur, als Sie eingangs Ihres Beitrages fertig bringen.
Ich habe mich nienienie gedrängt gefühlt, mich rechtfertigen zu müssen. Liebe Kolleginnen, nehmt in Kauf, dass ihr dann als ruppig aber kompetent angesehen werdet. (So in einem Zeitungsartikel über mich.) Es lohnt sich, ihr habt nur dieses Leben!
13 – besten Dank für ihre Antwort.
Worum es mir geht: Würde man differenzierter argumentieren, hätte man eher ein Dialog und würde man für gewisse Missstände auch mehr Verständnis erhalten.
So aber erhält man einfach nur Widerspruch, am Ende selbst zu berechtigten Gedanken. So schadet man seiner Sache mehr, als man ihr nützt. Untergräbt Dialogwillen, was schliesslich zu stets tieferen Gräben in der Gesellschaft führt.
Etwa drei Sekunden lang hatte ich jetzt doch echt extreme Schuldgefühle und sogar etwas Mitleid mit… aber das hab ich zum Glück schon wieder vergessen, mit wem, und es geht mir wieder ganz prima. Schliesslich bin ich auch ein Mann und die (feministisch durchseuchten) Frauen fühlen sich ja seit etwa 50 Jahren so viel wöhler in der Opferrolle, dass ich mir selber schon ganz stark vorkomme.
Diese Woche läuft unter dem Label „Geschlechterkampf“. Man fragt sich manchmal, wo genau dieser statt findet: Innerhalb einer vornehmlich linken, publizistisch-sozialwissenschaftlichen Filterblase vielleicht? In meinem Alltag habe ich noch nie so etwas wie einen Geschlechterkampf erlebt. Höchstens Diskussionen auf Augenhöhe zwischen Frauen und Männern. Ok, gut: Ein einziges Mal waren radikale Feministinnen zugegen. Resultat: Am Schluss haben sich alle nur noch angekreischt. Eine speziell ergiebige Diskussion im Sinne eines verwertbaren Erkenntnisgewinns war es eh‘ nicht. Das allgemeine Gekreische ging v.a. dann los, als (von Männerseite) belegbare Daten, Zahlen und Fakten präsentiert worden sind, die dem feministischen Mainstream diametral zuwiderlaufen. Aber das kennt man ja…
Es gibt Dinge, die kann Mann nie verstehen. Das ist kein Vorwurf und nicht wertend.
Gewisse Dinge kann ich als Frau auch nicht verstehen.
Als Frau kann ich zuhören und mich aufrichtig interessieren und mitfühlen-
Für Männer und Frauen.
Das ist auch möglich als Mann-
Frauen und Männern gegenüber.
Verbindung statt Kampf – es würde uns allen soviel besser tun.
Der Titel insinuiert, dass Weiblichkeit weniger wert wäre. Ich denke (und mache die Erfahrung), dass niemand ernsthaft das eine Geschlecht über das andere stellt. Insofern geht der Artikel ganz einfach von einer falschen Denkhaltung aus.
Danke. So ist es.
Biologischer Pragmatismus, Sozialdarwinismus, Gendervorurteile etc. etc…
Wetteifert; kämpft verbissen weiter, wer wen wo überflügelt; baut Mauern anstatt Brücken; fühlt Euch benachteiligt oder überlegen; bekämpft Euch meinetwegen bis aufs Blut, wenn Ihr darin Sinn findet – aber lasst uns glücklichen Paare unseren zwischenmenschlichen Spielraum abseits Eurer Kampfzonen, in dem wir untereinander selber ausmachen, wie es für uns beidseitig stimmt, wie wir uns in unseren Rollen und Aufgaben gegenseitig wertschätzen, in unserer Andersartigkeit lieben und unser gemeinsames Glück finden können.
„Sozialdarwinismus“
Wo lesen sie diesen raus?
Anprangern und „Jammern“ wird in den Kommentaren immer wieder „harter Arbeit“ gegenübergestellt, obwohl das eine das andere in keiner Weise ausschließt. Zudem birgt das Argument der „harten Arbeit“ als Erfolgsgarant eine Menge blinder Flecken. Wo bewirkt harte Arbeit etwas? Unter welchen Voraussetzungen? Mit welchem Studium? Mit welchen Eltern? Welchem Netzwerk? Wir sollten aufhören, Leistung als individuelle Anstrengung zu sehen. Vielmehr ist sie das Resultat diverser Anstrengungen. Gerade erfolgreiche Menschen können oft viel „Leisten“ weil sie davon profitieren, dass hinter Ihnen eine Frau* steht, die unbezahlte Arbeit leistet. Vielleicht deshalb die Vehemenz gegen Beiträge wie der von Sibylle Stillhart? Angst um eure Privilegien?
@Samira: Wovon leben eigentlich diese Frauen, die unentwegt unbezahlte Arbeit leisten?
Und um welche Privilegien geht es? Das Privileg, sich mit dem Partner/der Partnerin auf eine Arbeitsteilung einigen zu dürfen/können, mit der beide zufrieden sind?
„Wir sollten aufhören, Leistung als individuelle Anstrengung zu sehen.“
Es stimmt das Leitung nicht immer nur die eigene ist und das es viele Faktoren gibt die dort reinspielen. Aber jemanden jegliche Eigenleistung abzuerkennen geht auch nicht.
„Gerade erfolgreiche Menschen können oft viel „Leisten“ weil sie davon profitieren, dass hinter Ihnen eine Frau* steht, die unbezahlte Arbeit leistet“
Komisch, da kenne ich aber viele Single Männer und Frauen die ebenfalls sehr viel Leisten. Ist das vlt. einfach nur ein Klischee?
„Angst um eure Privilegien?“
Was sind das denn für Privilegien? Mein Mann musste Dienst leisten auch während der Prüfungsvorbereitungszeit. Das hat ihm die gute Leistung in der Prüfung eher schwieriger als einfacher gemacht.
Umgekehrt gibt es Frauen (und auch Männer), die das gemütliche Mama- und Hausfrausein sehr gerne ausüben und dies nur können, weil ein Mann (resp. eine Frau), hart und viel arbeitet und alleine genügend Geld für die ganze Familie heranschafft.
Ich kenne mehrere Frauen, die sagen, dass ihre Zeit als Hausfrau und Mutter die entspannteste gewesen sei, wenn sie es mit Ausbildung oder Beruf vergleichen. Auch wenn sie dann „nur“ noch arbeiten und die Kinder erwachsen sind.
Frauen wie Sie, Samira, versuchen immer die Frauen als benachteiligt, resp. die Männer als privilegiert darzustellen und Leistungen der Männer indirekt deren Frauen gutzuschreiben. Und wer das nicht so sieht, hat einfach Minderwertigkeitskomplexe.
„gemütliches Mama- und Hausfrauendasein“? Wie lange am Stück mussten Sie den mal den Haushaltschmeissen und sich um 2-3 Kinder kümmern? Sie sind genau der typische Mann, der die Arbeit von Müttern und Hausfrauen geringschätzt….
@Ursula: Auch die meisten Frauen glauben, dass man mit Hausarbeit und Kinderbetreuung spätestens dann, wenn die mal eingeschult sind, bei weitem nicht mehr ausgelastet ist…
Ursula, das ist nicht meine Wertung, das haben mir diese Mütter gesagt. Notabene alles gebildete Frauen die im Beruf erfolgreich unterwegs sind.
Bingo. Um das ganze noch auszuweiten um nicht auf Ebene Geschlecht festzustecken, „Gerade erfolgreiche Menschen können oft viel „leisten“ weil sie davon profitieren, dass hinter ihnen eine Familie steht“ die Ihnen ein Bündel an kulturellem, sozialem und zt auch ökonomischem Kapital mitgibt.
Was aber eher nichts mit weiblicher Gratisarbeit zu tun hat.
Aus feministischer Sicht werden leider oft alle klassisch „männlichen“ Eigenschaften auf den hohen Sockel gehoben, während alle klassisch weiblichen Eigenschaften ständig als minderwertig gesehen werden (z.B. empfangend, fürsorglich, schön) . Ohne es zu merken, haben sich Feministen die männlichen Wertesysteme aufzwängen lassen, anstatt die Andersartigkeit der Weiblichkeit zu feiern, die unsere Ellenbogengesellschaft noch viel mehr bräuchte.
Es gibt auch viele schöne und fürsorgliche Männer…
Auf jeden Fall!
Leider ein weiterer sinnlos jammernder Mamablog mit Verweisen auf sinnlose Bücher (Papier ist geduldig)!
Auch wenn ich weiss, dass Fakten bei FeministInnen so unbeliebt und wirkungslos sind wie bei den von Ihnen verhassten Trumpianern:
> Gemäss vereinheitlichtem alemannischem Stammesrecht musste mehr Ersatz für eine getötete gebärfähige Frau als für einen getöteten wehrfähigen Mann bezahlt werden; in Bezug auf abgetrennte Gliedteile gab es keine Unterscheidung.
> Bis zum alleinversorgenden bürgerlichen Mann gab es keine strikte Arbeitsbereichsteilung.
> Es gab sehr wohl auch matriarchistische Völker (bloss gingen diese recht schnell unter).
> Und Männer müssen genauso hart für Ihre Platz in der vormals den Frauen vorbehaltenen Familienwelt kämpfen – bloss mit Jammern geht nichts.
Back to square one bei der Geschlechterdebatte? Nein, sorry, dafür ist ein den letzten Jahrzehnten dann doch zu viel passiert. Es stimmt so schlicht nicht.
Warum Frauen weniger Wert sind als Männer ? Ganz einfach zu erklären – weil wir in einer Welt leben, wo die Wertigkeits-Parameter des Zusammenlebens ausschliessslich von den Männern gemacht werden. Ableiten tun die Männer das von ihrer physischen Überlegenheit – wer schneller laufen, weiter springen und härter zuschlagen kann, muss auch sonst schlauer, schöner und intelligenter sein. Zudem haben sie keine Menstruation, bekommen keine Kinder und haben auch keine so ausgeprägten Wechseljahre. Können also (theoretisch) 24/7/360 Einsatz zeigen.
Erst wenn diese biologischen Faktoren nicht mehr zur Wertigkeitsbestimmung herangezogen werden, erst dann wird es den Frauen gelingen, als gleichwertig anerkannt zu werden.
„Warum Frauen weniger Wert sind als Männer ?“
Stimmt das überhaupt? Sie nehmen das als gesellschaftlich gegeben an. Ist es aber nicht.
„Erst wenn diese biologischen Faktoren nicht mehr zur Wertigkeitsbestimmung herangezogen…“
Sie meinen wie bei der Wehrpflicht? Auch das wird hier wieder einmal unterschlagen! Stellen sie sich mal vor unser Staat würde bei Frauen so argumentieren…
https://www.ebg.admin.ch/ebg/de/home/dokumentation/haeufige-fragen/militaerdienstpflicht.html#1520461137
„So führt das Bundesgericht aus, dass Frauen aufgrund physiologischer und biologischer Unterschiede im Durchschnitt für den Militärdienst als weniger gut geeignet erachtet werden. „
Frauen sind Männer körperlich unterlegen. Das ist ein Fakt.
Israel musste das auch feststellen, obwohl es lange vertuscht worden war. Und zwar so sehr unterlegen, dass viele Frauen die Ausbildung mit schweren und auch bleibenden Schäden, einfach aufgrund der Belastung, abbrechen musste. Männer hatten keine hohen Ausfälle. Und das war keine Eliteeinheit.
Danke für den Link:
Dass das öffentlich einsehbar wäre, hätte ich nicht gedacht.“(…1981…)wurden das Gleichstellungsgesetz und der Verfassungsartikel in der Absicht geschaffen, in erster Linie die Situation der Frauen zu verbessern und nicht, um ihnen noch weitere Verpflichtungen aufzuerlegen(…)“
„Frauen sind Männer körperlich unterlegen. Das ist ein Fakt.“
Stimmt absolut. Man muss schon intellektuell sehr unehrlich oder ideologisch verblendet sein das zu bestreiten. Falsch ist es allerdings aus diesem Unterscheid Pflichten abzuleiten. Schliesslich sind Frauen einzig und allein Fähig Kinder zu erzeugen und es gibt keine Geburtspflicht. Wäre auch falsch.
Körperlich nicht geeignete Frauen könnten aber ja einfach Zivildienst machen bzw. man schafft das Dienstpflichtsystem gleich ganz ab.
„Dass das öffentlich einsehbar wäre, hätte ich nicht gedacht.“
Ich bin immer wieder überrascht das dies so wenige Leute kennen.
Viola, es wissen (inhaltlich) und die öffentlich zugängliche Quelle kennen, sind zwei paar Schuhe.
Aber gut zu wissen 🙂
Interessant ist dieser Satz: „wurden das Gleichstellungsgesetz und der Verfassungsartikel in der Absicht geschaffen, in erster Linie die Situation der Frauen zu verbessern und nicht, um ihnen noch weitere Verpflichtungen aufzuerlegen“
mir fehlen da die Worte…
Die Lösung: Transhumanismus!
Das ist nicht ganz korrekt Michael.
Das „moderne“ Bestreben, nach „Gleichheit“ und „Korrektheit“ zeigt, dass auch ein durch „Softskills“ definierte Wertigkeit nicht zu Gleichheit führt. Die durch den modernen Feminismus geprägten Rollenbilder strotzen vor Verachtung der Männer. Frauen werden nicht einfach nur als überlegen dargestellt, sondern die Männer auch noch abgewertet.
Bezüglich Schönheit liegen Sie dann auch sehr weit daneben. Frauen wurden schon immer als das lebenspendende, schöne, sanfte und geborgenheitpendende Geschlecht definiert. Die Männer waren immer die fürs Grobe.
Wie der gemeine Küchenpsychologe weiss, wird von Männern viel gelaufen, gesprungen und zugeschlagen, gerade um dem holden Geschlecht zu gefallen, bzw. um dieses zu erobern. Von daher würde ich jetzt nicht sagen, dass den Frauen weniger Wert beigemessen wird, ganz im Gegenteil. 🙂
@Antonio, es ist zum Teil sehr mühsam eine Frau zu sein.Kaum ist man in der Pubertät wird man von Männern täglich als Sexualibjekte angesehen.Ja,so ist es!Kein Mann wird einfach so betatscht oder primitiv angemacht,aber JEDE Frau war schon mal in so einer Situation!Ich bin weder frustiert noch sonstwas,es ist einfach eine Tatsache die extrem nervt!
„Kaum ist man in der Pubertät wird man von Männern täglich als Sexualibjekte angesehen“
Täglich? Nein tut mir leid so ist das einfach nicht, da haben wir grundlegend andere Erfahrungen gemacht. Ich wurde noch nie betatscht. Primitiv angemacht ja, aber nie betatscht.
Ich habe auch in meinen sehr jungen Jahren viele Freundschaften mit Männern gehabt, ohne Probleme.
@Viola,ich hatte und habe auch Freundschaften mit Männern..Ist ja volkommen normal.Wenn Sie eine Frau sind,wissen Sie genau was ich mit meinem Kommentar meinte!;-)
„Wenn Sie eine Frau sind,wissen Sie genau was ich mit meinem Kommentar meinte!;-)“
Aha, wenn man also nicht täglich als Sexualobjekt gesehen wird ist man also keine Frau? (Ich schätze mich jetzt zumindest durchschnittlich attraktiv, daran sollte es also nicht liegen) Es kann nicht sein was nicht sein darf? Tut mir leid aber ich halte ihrer Kommentar auch wie vor für masslos übertrieben, zumindest teile davon. Nein, was den „täglich als Sexualobjekt“-part betrifft weiss ich nicht was sie meinen. Und ja ich bin eine Frau. Und ich finde es nicht Mühsam eine Frau zu sein.
@Sophia: Es ist manchmal auch sehr mühsam ein Mann zu sein. Man bekommt keine Pfiffe von interessierten Frauen, keine zeigt offen ihr Interesse und umwirbt einen.
Stattdessen liegt es immer noch an den Männern, den ersten Schritt zu machen, sein Interesse zu signalisieren und sich manche, nicht immer nur höfliche Abfuhr einzuhandeln.
So hat halt alles seine Kehrseite.
Wieder mal den Nagel auf den Kopf getroffen, vielen Dank Frau Stillhart.
Und die Reaktionen zeigen es sehr deutlich, wieso man sich eben immer noch „rechtfertigen“ muss. Es wäre mir auch lieber wenn ich das nicht müsste, aber das ist die Realiät.
interessante Ausführungen, wenn auch dürftig belegt – in meiner Umgebung muss sich niemand für sein Lebensmodell rechtfertigen, das lese ich immer nur in der Zeitung.
Insofern ist die Abschlussfrage echt schwach. „Wäre es nicht Zeit, umzudenken?“ Das tun wir doch schon, und nicht erst seit gestern!
Übrigens: DASS es so ist (dass Frauen weniger wert sind als Männer*), lässt sich ganz leicht beweisen: Wie viel Energie werden in einen Mann/Männer gesteckt, wie viel in eine Frau/Frauen? (Nahrung, Bildung, etc.)
So hat zB die unterschiedliche Körpergrösse höchst wahrscheinlich nichts mit der Genetik zu tun, sondern nur mit dem Zugang zu Ressourcen! (Bis zur Sesshaftwerdung waren Männlein und Weiblein gleich gross.)
*wir sprechen hier von Tendenzen, nicht von Einzelfällen
„Wie viel Energie werden in einen Mann/Männer gesteckt, wie viel in eine Frau/Frauen? (Nahrung, Bildung, etc.)“
Sie geben also zu das Frauen heut nicht mehr weniger wert sind, weil heute nicht weniger Energie in Frauen gesteckt wird?
„So hat zB die unterschiedliche Körpergrösse höchst wahrscheinlich nichts mit der Genetik zu tun, sondern nur mit dem Zugang zu Ressourcen!“
Na dann müssen wir uns ja keine Sorgen machen und Männer uns Frauen werden dann irgendwann wieder gleich gross werden weil wir ja beide gleich gut Ernährt sind. (Die Forschung dazu ist mir übrigens sehr neu, hätten sie einen Link?)
„So hat zB die unterschiedliche Körpergrösse höchst wahrscheinlich nichts mit der Genetik zu tun, sondern nur mit dem Zugang zu Ressourcen! (Bis zur Sesshaftwerdung waren Männlein und Weiblein gleich gross.)“
Auweia, wieder so eine steile, antibiologische These von Ihnen, tststs… 🙂
Bin wieder gespannt auf Ihre Belege. Und auf die Kennzahlen der Nationen, bei denen die Ressourcen nachweislich ident sind…. 😉
„So hat zB die unterschiedliche Körpergrösse höchst wahrscheinlich nichts mit der Genetik zu tun, sondern nur mit dem Zugang zu Ressourcen!“
Das wäre selbst wenn es stimmt, wissenschaftlich sehr unpräzise ausgedrückt. Natürlich hat es heutzutage was mit der Genetik zu tun. Da wir alle sehr gute mit Lebensmitteln und Nährstoffen versorgt sind (teils in unseren Breitengraden eher über- als unterversorgt) sollte man keinen Unterschied mehr sehen, wenn es nicht genetisch wäre.
Mal ganz davon abgesehen das ihre Aussage sowieso wahrscheinlich nicht stimmt oder zumindest sehr simplifiziert ist. Mit anderen Worten wissenschaftlich unehrlich:
https://www.thoughtco.com/why-men-are-typically-taller-than-women-3975666
Weil es ja keine Tierarten gibt bei denen das eine Geschlecht grösse ist als das andere.
Männer waren und sind entbehrlicher als Frauen. Aus biologischer Sicht absolut verständlich. 1 Mann kann 10 Frauen schwängern und 10 Kinder zeugen, eine Frau kann sich mit 10 Männern paaren, bekommt aber trotzdem nur 1 Kind. es ist also nicht weiter schlimm, wenn ein paar Männer „ausfallen“.
Deshalb hat es die Natur auch so eingerichtet, dass es mehr Frauen als Männer gibt (nein, es ist nicht 50:50).
Und nein, Männer sind nicht stärker, schneller, grösser und schwerer als Frauen weil sie hart arbeiten. Sie arbeiten körperlich weil sie es besser können. So kam es zur Rollenverteilung.
„Männer waren und sind entbehrlicher als Frauen.“
Aus biologischer Sicht: Da wir heute und auch vor 200 Jahren nicht vom aussterben bedroht sind, stimmt das nicht (mehr).
Aus moralischer Sicht: Ich hoffe da muss ich nichts mehr erklären. Die Menschenwürde ist das höchste gut. Da spielt Biologie sowieso keine Rolle.
@Niklas Meier: es ist gerade umgekehrt, natürlicherweise gibt es mehr Männer als Frauen. Die Männer haben aber eine höhrere Sterblichkeit. Aber das mit der Entbehrlichkeit stimmt natürlich trotzdem.
@sonic „Aber das mit der Entbehrlichkeit stimmt natürlich trotzdem.“
Eben heute ja nicht mehr.
Nein, sonic.
Die Zeitspanne in der eine Eizelle während des Zyklus befruchtet werden kann und dann ein Männchen hervor geht, ist markant kürzer als die für die Weibchen.
Das kann man auch ausnutzen wenn man ein Mädchen oder einen Jungen will. Auf jeden Fall steigen die Chancen auf das erwünschte Geschlecht rapide.
@Meier und Viola: Ich rede hier von der natürlichen Verteilung und biologischen Entbehrlichkeit. Rein biologisch ist die Entbehrlichkeitsthese von Niklas M richtig, in der heutigen Gesellschaft hat sie aber keine Relevanz. Aber die Natur hat es trotzdem nicht so eingerichtet dass mehr Mädchen als Jungen zur Welt kommen. (Bei Geburt ist das Verhältnis Jungen zu Mädchen ca 1.05: 1 ). Dass das heutzutage in Gewissen Gegenden andersrum beeinflusst wird, ändert nichts an den biologischen Tatsachen.
„Rein biologisch ist die Entbehrlichkeitsthese von Niklas M richtig, in der heutigen Gesellschaft hat sie aber keine Relevanz“
Da stimme ich zu rein biologisch ist das richtig. Aber Relevanz hat es ja leider immer noch, eben z.B. bei der Wehrpflicht oder dem Satz „Frauen und Kinder zuerst“. Es sollte keine Relevanz mehr haben aber es wird immer noch so argumentiert.
„So hat z.B. die unterschiedliche Körpergrösse höchst wahrscheinlich nichts mit der Genetik zu tun, sondern nur mit dem Zugang zu Ressourcen!“ – gratuliere, Sie haben soeben die Biologie neu erfunden…
Ach iwo: Hier haben wir es mit handfester, feministischer Mythologie zu tun 😉
„Warum ist Weiblichkeit weniger wert?“
Weil Gebärneid der Männer.
Weil Wehrlosigkeit/Angreifbarkeit von Frauen in gewissen Phasen (Schwangerschaft).
Weil Unterdrückung 3000 Jahre gut funktioniert hat (und es immer noch tut).
Weil solche Texte nicht Anteilnahme, sondern Gegenwehr erzeugen.
@tststs:
Man(nicht nur Mann) kann Ihre Liste erweitern um:
Weil Frauen lieber über Probleme reden als sie selber zu lösen.
> Was ist Gebärneid: Will ich als Mann monatelang einen mich mehr und mehr einschränkenden und Rückenschmerzen verursachenden Bauch?
> Über unzählige Generationen war der Schutz der (zumindest verwandten) Frauen oberste Pflicht eines jeden Mannes – zu jeder Zeit und nicht nur während einer Schwangerschaft.
> Das mit der jahrtausendealten Unterdrückung der Frauen ist eine längst widerlegte Mär.
> Und nach dem obigen ist auch klar wieso Ihr 4. Erklärungsansatz in die Irre zielt: denkfähige Männer haben schon längst die Nase gestrichen voll vom ewig gleichen, haltlosen feministischen Gejammere.
Schon die Frage ist falsch gestellt. Und die Antworten? Naja.
Ich nehme an, solche Texte sollen nicht Mitleid, sondern möglichst viele Clicks erzeugen. Und das gelingt offenbar am besten, wenn man möglichst kontroverse Thesen in den Raum stellt, die kaum jemand teilen kann.
In dem Sinne: Auftrag erfüllt.
Ja, leider ist es immer noch so. Danke!
Zur Erinnerung: US-Präsident Trump wurde wegen Wahltricksereien gewählt, obwohl Hillary Clinton Vorsprung hatte und vor allem reiche Politikerfahrung. Sie war als Frau unerwünscht und wurde zielgenau schlecht geredet mithilfe gefakten Social-Media-Accounts als Kriegsführerin, korrupte Person etc. verunglimpft. War der jetzige Präsident besser u vor allem, welches Vorbild gibt dieser Präsident ab?!
„Zur Erinnerung: US-Präsident Trump wurde wegen Wahltricksereien gewählt, “
Nein, die amerikanisch Krise hat tiefgründigere Ursachen, begonnen hat es mit der Finanzkrise.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/lehman-brothers-pleite-wie-die-finanzkrise-zu-donald-trump-fuehrte-a-1228041.html
Solange wir nicht über das wirkliche Problem reden können, werden wir es auch nicht lösen.
Auch wenn ich Trump und seine Methoden unmöglich finde, aber mit dem Geschlecht hat das relativ wenig zu tun. Mit den genau gleichen oder sogar noch viel übleren Sprüchen wurden und werden ja auch alle männlichen politischen Gegner schlecht geredet, von Obama bis zu den innerparteilichen Konkurrenten. Insofern wäre es ja eher sexistisch, wenn er ausgerechnet bei Clinton eine Ausnahme machen würde, aus dem Grund, dass sie eine Frau ist..
Guter Einwand, dass die fatale Finanzkrise einer der Hauptgründe für Trumps Erfolg war und er mit seinem Wahlkampf-Slogan ‚America first!‘ viele Wählerstimmen einfing. Die Hintergründe sind komplex, ohne Frage.
ABER: indem Trump u.a. über das Establishment herzog in seinen Reden, zu dem er ebenso gehört notabene, lenkte er den Fokus auf seine Gegnerin. Die Wut der ‚forgotten Americans‘ lenkte er zielgenau auf seine Gegnerin. Seine sexistischen Tiraden gegen Frauenaussagen blieben hängen bei diesen Wählern. Hillary Clinton blieb souverän bei ihren Reden, aber wehe, sie hätte auf demselben Niveau wie Trump gekontert …
Sie hatte knapp 1 Mio. mehr Wahlstimmen als Trump, wurden aber wegen dem US-Wahlsystem nicht beachtet. Es läuft ja immer noch eine Untersuchung.
„ABER: indem Trump u.a. über das Establishment herzog in seinen Reden, zu dem er ebenso gehört notabene, lenkte er den Fokus auf seine Gegnerin….“
Ja, aber ohne die Krise hätte er nicht den Hauch einer Chance gehabt. Und mit einem männlichen Gegner hätte er es auch nicht besser gehalten. Das zeigt sowohl der Vorwahlkampf als auch seine Beschimpfungstweets (Comey etc. etc.) sehr eindeutig.
„Sie hatte knapp 1 Mio. mehr Wahlstimmen als Trump, wurden aber wegen dem US-Wahlsystem nicht beachtet.“
Richtig und ich bin sicher kein Fan des US Wahlsystems. Aber einem männlichen Gegenspieler wäre es genau so ergangen.
Ich sage nur noch: Deplorables. Wer hat schon wieder diesen denkbar unglücklichen Begriff geprägt..?
Was im hiesigen urbanen, linken- und auch im küstennahen, demokratischen Milieu in den USA alles schief läuft, hat die Soziologin Cornelia Kopetsch hier brillant zusammen gefasst:
https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/die-linke-mittelschicht-lebt-in-ihrer-heilen-kleinen-welt/story/16993417
„Die linke Mittelschicht lebt in ihrer heilen, kleinen Welt“
Schlüsselbegriffe: Entstehung einer neuen Klassengesellschaft, Homogenität der Eliten aus Sicht von Bildung, sozialer Stellung und Wohnort, wachsende Abschottungstendenzen derselben nach unten, Arroganz der Macht, etc.
Absolut lesenswert!
Die Logik Das Wahlsystem in den USA ist buchstäblich seit Hunderten von Jahren bekannt, nix da mit Tricksereien. Das HRC nicht gewählt wurde hat nichts damit zu tun, dass sie eine Frau ist. Schlimm genug, dass es die Dems nicht schaffen eine(n) Kandidate(n) aufzustellen, der/die in der Lage wäre, DT zu schlagen. Im Übrigen ist DT trotz schwierigem Charakter und wohl zweifelhafter Vergangenheit besser und Erfolgreicher als alle befürchtet haben, was die Linke unendlich nervt.
@WS: Wenn jemand einen Wahlkampf gegen einen Trump verliert, dann ist schon sehr viel im Argen.
Die Wahrheit ist, die Frauen haben zu 42 % DT die Stimme gegeben (HC erhielt lediglich 12 % mehr Frauenstimmen als DT) darunter auch erstaunlich viele weisse Akademikerinnen (45%) sprich fast die Hälfte, bei den weniger gebildeten weissen Amerikanerinnen waren es 62 % die ihm die Stimme gaben. Obwohl sie haargenau wussten, wen sie wählten.
Diese Leistung gegen jemanden wie DT muss man aus weiblicher Sicht erst einmal schaffen. Was nichts mit dem antiquierten US-Wahlsystem zu tun hat.
warum hat der rostgürtel für trump gestimmt? ist das alles wichtig für uns hier? es ist interessant, aber die gründe die dort spielen, treffen auf uns hier nicht zu. wenn man auf der schiene das heutige blogthema diskutiert, kann als ergebnis nur ein resultat rauskommen, das die usa betrifft und nichts mit uns zutun hat. wollt ihr das?
„ist das alles wichtig für uns hier? “
Ja! Nicht im Kontext dieses Themas unbedingt, aber der Niedergang der Sozialdemokratie und Populistische Strömungen gibt es auch hier in Europa!
Wenn dann jemand kommt und behauptet „Ich habe die Lösung! Trump wurde gewählt weil Hillary eine Frau ist“ dann reden wir am Problem vorbei und werden es auch hier nicht lösen können.
Teil 4: Frauen bekommen vorgeworfen sich den Falschen Partner gesucht zu haben? Meist hört man doch eher solche Gespräche unter Freundinnen wie „es liegt nicht an dir, er ist einfach ein Idiot“. Ich selber bin tatsächlich der Meinung, dass jeder für seine Partnerwahl verantwortlich ist, habe aber eher nicht das Gefühl das dies eine Mehrheitsmeinung ist.
Teil 3: Warum also fällt es uns so schwer Menschen einfach mal die Freiheit zu lassen? Früher war die Frau das Heimchen am Herd, heute schlagen Feministen Alarm wenn eine Frau sich um die Familie kümmert. Lasst die Leute doch einfach mal machen!
Teil 2: Das das weibliche also als weniger Wert angesehen wir als das männliche, man sieht es also, kann so pauschal nicht Stimmen. Zu dem sonstigen Inhalt des Artikels: Ja ich musste mich auch schon rechtfertigen, das ich keine Kinder habe. Meine Meinung wurde als nicht gültig eingestuft, interessanterweise auch schon in dem Forum hier.
Das sich eine Frau rechtfertigen muss das sie gerade ein, zwei oder drei Kinder hat, habe ich allerdings noch nie gehört. Es mag sicher vorkommen, aber ist das wirklich ein gesellschaftliches Problem? Was ich gehört habe ist das Mütter sich rechtfertigen mussten wenn sie mehr Arbeiten wollten. Das geht finde ich überhaupt nicht. Was aber genau so wenig geht und das höre ich inzwischen häufiger: „Wie, du bleibst NUR zuhause und erziehst die Kinder?“
Teil 1: Leider übersieht sie Autorin das im allgemeinen männliches Leben selbst als unwichtiger und entbehrlich angesehen wird. Das zeigt sich in den Gesetzen von zahlreichen Ländern (Wehrplicht) Zufälligerweise heute ein interessanter Artikel im Tagi:
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/parmelin-es-gelingt-zu-vielen-den-dienst-zu-umgehen/story/26122292
„Parmelin erwartet von den jungen Schweizern, dass sie sich «in den Dienst unseres Landes stellen», und zwar «wann nötig und so lange wie nötig», notfalls auch unter Einsatz ihres Lebens.“
Ebenso habe ich bereits mit vielen Leuten diskutiert die männliches Leben als weniger wichtig ansahen, meist aus Zivilisatorischen Gründen. „Frauen und Kinder zuerst“: Den Satz vlt. auch schon einmal gehört?
„Ebenso habe ich bereits mit vielen Leuten diskutiert die männliches Leben als weniger wichtig ansahen, meist aus Zivilisatorischen Gründen. „Frauen und Kinder zuerst“: Den Satz vlt. auch schon einmal gehört?“
Das hat aber reingarnix mit Bevorzugung der Frau zu tun… schon mal überlegt, dass man mit 2 Mann und 20 Frauen (und ein paar Kindern) eine ganzes Volk gründen kann, mit 2 Frauen und 20 Männern wird es etwas schwieriger. Sprich: Purer, biologischer Pragmatismus!
„Sprich: Purer, biologischer Pragmatismus!“
Nein, das Männer sterben und Frauen weiterleben dürfen hat natürlich nichts mit einer Bevorzugung der Frau zu tun.
Und was ist mit der Moral? Ach ist doch egal, weg damit! Biologischer Pragmatismus ist der neue Standart! Lasst uns leben wie die Tiere. Damit war ja früher auch die Unterdrückung der Frau ok, Männer sind halt einfach stärker! Das kann man jetzt als Diskriminierung verkaufen, aber das ist es natürlich nicht. Es ist rein biologischer Pragmatismus!
(Ironie off)
So damit sehen wir es jetzt mal wieder, das Männerleben als weniger wert angesehen werden wird wieder einmal gerechtfertigt. Vielen Dank tststs sie haben mir hier einen grossen Gefallen getan.
„Das hat aber reingarnix mit Bevorzugung der Frau zu tun… schon mal überlegt, dass man mit 2 Mann und 20 Frauen (und ein paar Kindern) eine ganzes Volk gründen kann, mit 2 Frauen und 20 Männern wird es etwas schwieriger“
Und noch so eine frage: Wollte man mit den Leuten der Titanic z.B. ein neues Volk gründen? Oder Generell mit Überlebenden bei Unglücken? Ist die Menschheit die letzen 200 Jahre so vom Aussterben bedroht, das man bloss keine Frau entbehren kann? Wohl kaum. Biologischer Pragmatismus kann es also nicht sein.
Also noch mal zusammenfassend: Das ein Mann sterben muss weil eine Frau zivilisatorisch als wichtiger angesehen muss ist keine Diskriminierung des Mannes, aber das Frauen sich für ihre Lebensentscheidungen rechtfertigen müssen ist eine Diskriminierung der Frau.
Beim ersten geht es um Leben und Tot, beim zweiten um unangenehme Gespräche und allenfalls Karrierehindernisse.
Zusätzlich meinen sie den Frauen wird zu wenig Anteilnahme entgegengebracht. Nach der Zusammenfassung soll sich doch bitte mal jeder selber ein Bild machen welchem Geschlecht weniger Empathie entgegengebracht wird.
„Das hat aber reingarnix mit Bevorzugung der Frau zu tun… schon mal überlegt, dass man mit 2 Mann und 20 Frauen (und ein paar Kindern) eine ganzes Volk gründen kann, mit 2 Frauen und 20 Männern wird es etwas schwieriger. Sprich: Purer, biologischer Pragmatismus!“
Ah da fällt mir noch was nettes zu ein: „Frauen sollen sich zuhause um die Kinder kümmern!“ Ist bestimmt auch biologischer Pragmatismus, oder? Wurde zumindest immer so Argumentiert. Ich dachte wirklich wir sind über diese Zeiten hinweg (zumindest wenn es um Frauenrechte geht), aber wenn es um Männer geht fallen wir wohl wieder zurück? Wieso nur?
Vielen Dank Viola für dieses intelligente und emotionale Engagement für die Männer, die Gleichberechtigung und die Selbstverantwortung.
@Papperlapapi „Vielen Dank Viola für dieses intelligente und emotionale Engagement für die Männer, die Gleichberechtigung und die Selbstverantwortung.“
Gerne geschehen. Für mich ein Herzensanliegen, mir sind die Männer um mich rum viel Wert (die Frauen natürlich genau so!) und für mich sind Männer alles andere als entbehrlich! Mich schockiert es immer wieder wie viele Leute noch anders denken können, vor allem in einer Notsituation, im Kriegsfall etc. Fast so als seien Männer keine vollwertigen Menschen.
Zur Selbstverantwortung: Ich stehe dazu, würde jedoch natürlich kein Mobbing etc. dulden, nur weil jemand sein Leben auf seine Art und weise Führt. Aber einen dummen Kommentar muss man schon mal aushalten können, das wird sich bei freier Meinungsäusserung nie abstellen lassen.
Liebe Viola Sehr interessante Gedanken! Wenn es ums Sterben geht, scheint es tatsächlich so zu sein, dass Männerleben weniger wert sind als Frauenleben. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob diese Bevorzugung auch sonst im Leben bei sogenannt ‚weiblichen‘ Charaktereigenschaften zu Tragen kommt. Ich beobachte immer wieder, dass Eltern zwar Freude haben, wenn ihre Mädchen wild und aufmüpfig sind (sogenannt ‚männliche‘ Attribute). Wenn aber ihre Jungs eher zu ‚Mädchenspielen‘ und rosa Farbtönen neigen, werden sie nervös. Oder dass eben typische Frauenberufe schlechter bezahlt werden. Wieso wird also wenns um Leben und Tod geht die Frau bevorzugt, wenn’s ’nur‘ ums Leben geht aber trotzdem der Mann? Ich finde das eine sehr interessante Frage..
Nein, aber auch reingarnix!
Die Männer opfern ihr Leben nicht etwa aus Ritterlichkeit Frau und Kind gegenüber, sondern aus biologischem Pragmatismus.
Ist ja klar.
@sonic „Wieso wird also wenns um Leben und Tod geht die Frau bevorzugt, wenn’s ’nur‘ ums Leben geht aber trotzdem der Mann?“
Beim Leben ist der mann im Vorteil? Na ja, also bei AHV z.B. nicht und Militärdienst bringt einen ja zum Glück wahrscheinlich nicht um aber kostet viel Lebenszeit. Wie dem auch sei ich halte es sowieso nicht für besonders Hilfreich zu viel aufzuwiegen, sondern eher was zu verändern wo offensichtlich diskriminiert wird. Unabhängig vom Geschlecht. Deshalb bin ich z.B. auch für das Rückkehrrecht aus Teilzeit wie es gerade bei unseren Nachbarn Thema ist.
@sonic „Oder dass eben typische Frauenberufe schlechter bezahlt werden.“
Aber liegt das daran das darin Frauen arbeiten? Wird eine Pflegeeinrichtung je so viel gewinn abwerfen wie ein High-Tech unternehmen? Nicht falsch verstehen, ich bin für eine anständige Entlohnung von Pflegekräften, ich finde diese Aufgaben sehr wichtig. Aber es ist klar das manche Sachen Wirtschaftlich rentabler sind. Das liegt aber an unserem ökonomischen System nicht an einer Geringschätzung der Frau.
Mir scheint es hier nicht um etwas geschlechtsspezifisches zu gehen. In der heutigen Kultur gibt es weniger Selbstverständlichkeiten. Dh man muss sich häufig rechtfertigen. Im Gegensatz zur Autorin habe ich allerdings den Eindruck dass Männer gegenwärtig häufiger kritisch betrachtet werden als Frauen.
Ich frage mich, auf welche Weise Sie dazu gezwungen werden, sich ständig zu rechtfertigen. Hält Ihnen jemand eine Pistole an die Schläfe? Oder werden Sie geschlagen? Lassen Sie mich raten, von einem Mann?
Ich mag selbstkritische Menschen. Anstatt zu jammern, sollten Sie hinterfragen, weshalb Sie Ihrer Umwelt ständig Ihre Rechtfertigungen aufdrängen. Arbeiten Sie an Ihrem Selbstvertrauen, allen immer alles rechtmachen zu wollen, ist nicht sehr erwachsen.
Wir rechtfertigen uns, weil wir gefragt und darauf angesprochen werden. Mein Mann und ich arbeiten beide 80%, bei ihm klatschen alle, während ich mit folgenden Fragen konfrontiert bin: „Ist das nicht etwas viel?“, „wer macht denn jetzt denn Haushalt bei euch?“ „krass, wer kümmert sich dann um das Baby?“ etc….
@Sabine: Wir arbeiten auch beide 80% und die Fragen kennt meine Frau auch, und so passiv-aggressive Bemerkungen wie: „Ich könnte mir das nicht vorstellen, ein Kind braucht doch seine Mutter.“ Mir wird nicht nur applaudiert, sondern ich werde oft als etwas arbeitsscheu dargestellt. („Ah ja, Du hast ja morgen frei. Geniess Es“. „Du arbeitest nur 80%?“ „Hast Du frei heute oder Ferien?“). Auch traut man mir Haushaltsarbeiten nicht zu („Wer kocht den dann?“ „Ein Mann kann die Wäsche nicht machen, der kontrolliert die Hosentaschen nicht und verfärbt die Weisswäsche“).
Ich diskutiere meist nicht lange, sondern antworte kurz: „ich bin am Mittwoch Hausmann“. „Ich koche“. „Aha?!“
Vielen dieser Fragen kann man mit Ironie oder Sarkasmus begegnen. Wer macht den Haushalt: niemand, wir fühlen uns wohl zwischen Spinnweben. Wer kümmert sich ums Baby: Wir setzen es vor den Fernseher. Etc. Die meisten Fragesteller merken dann schon selbst, wie doof ihre Fragen sind. Ist kein Allheilmittel, aber es nimmt die Luft raus und erspart einem die (unnötige) Rechtfertigung.
@Sabine: Jemand zeigt Interesse an Ihnen und wie Sie das alles managen und sie finden Sie müssen sich rechtfertigen? Das ist jetzt schon etwas schräg – finden Sie nicht? Wäre es Ihnen lieber, man würde sich für Sie gar nicht interessieren?
Wenn man sich nicht als selbstständig handelndes Wesen begreift, dass eigenverantwortlich und weitgehend unabhängig von äusserer Einflüssen handelt, läuft etwas schief. Die Frage ist nur, warum und was genau da schief läuft und wem man die Schuld dafür geben will.
@Jürg: Ganz einfach, weil wir nicht mehr in einer Welt leben, in der es offenbarte und ewig gültige Wahrheit gibt (bzw. angenommen werden), dh. jede Annahme ist potentiell kritisierbar und es kann daher nach ihrer Rechtfertigung gefragt werden. Und das ist, solange es nicht ausartet, eine gute Sache. In die Zeit ewig gültiger, religiöser Wahrheiten wollen wohl die wenigstens zurück. Und den eigenen Altersstarrsinn möchte auch niemand vorwegnehmen.
Und durch 99% der Kommentare wird sowohl die Geringschätzung von Frauen wie auch die angesprochene Haltung „ihr seid selbst schuld, also haltet die Klappe“ mehr als deutlich. Ganz falsch scheinen Sie ja ganz offensichtlich nicht zu liegen, Frau Stillhard. Danke für den Text.
@13
Sie denken also, die realistische/objektive Beurteilung (immerhin stimmen gemäss Ihnen 99% aller Kommentare darin überein!) muss falsch sein, weil sie persönlich es anders empfinden?
Was heisst hier falsch? Frau Stillhard schreibt, dass das die Haltung der Gesellschaft ist. Ein grosser Teil schreibt tatsächlich das, wovon sie eben sagt, dass das der Haltung entspricht. Dem stimme ich zu.
„Ein grosser Teil schreibt tatsächlich das, wovon sie eben sagt, dass das der Haltung entspricht. “
Wo genau werden hier denn Frauen dafür kritisiert das sie Kinder haben? Wo schreibt hier jemand, eine Frau ist eine schlechte Mutter nur weil sie Arbeitet? Wo wird eine Frau für ihre Partnerwahl kritisiert? Seh ich jetzt nicht! Praktisch alles was ich hier lesen kann ist: „Treff deine eigenen Entscheidungen. Kommt Kritik, dann verteidige sie und steh dafür gerade“.
Treffer, 13! Sie merken es aber nicht oder kaum und wenn sie es bemerken, dann klammern sie sich fast schon verzweifelt an ihre ‚durchdachten Argumente‘, die Du oder andere einfach nicht verstanden oder überlesen haben, 13. Eigentlich könnte es Dir wie mir egal sein, was abgeht, denn wir haben ja die Rollen um 180° gedreht in unserem eigenen Leben.
Ich kann aber nicht einfach zusehen und die Errungenschaften der GleichWERTigkeitskämpfe den Bach runter segeln lassen. Zu viele Frauen befinden sich noch immer im Dornröschenschlaf und hoffen auf den edlen Ritter, der sie wachküsst und mit aufs Schloss nimmt und für sie da ist, ein Leben lang ….
„Das stimmt so“ ist ebenso kein Argument, wie „Das stimmt nicht“.
Ihr Rundumschlag ist ebenfalls kein Argument, 13. Denn Sie setzen sich auch nicht mit dem Text auseinander. Und mit den Kommentaren (aka anderen Meinungen) schon gar nicht.
Riecht ein bisschen nach Pulverdampf und Schützengraben. 😉
„…klammern sie sich fast schon verzweifelt an ihre ‚durchdachten Argumente‘, die Du oder andere einfach nicht verstanden oder überlesen haben,“
Brauche mich gar nicht zu klammern weil ihr Beitrag ja gar keine Gegenargument enthält. Das man meine Argumente nicht versteht (oder nicht verstehen will), diesen Eindruck habe ich hier häufiger.
„…denn wir haben ja die Rollen um 180° gedreht in unserem eigenen Leben“
Sie beide bringen also das Haupteinkommen nach Hause und gehen für ihren Partner ins Militär etc. oder entrichten die Wehrplichtabgabe? Die höhere AHV bekommt er und sie haben eine Lebensversicherung abgeschlossen, damit im Todesfall die beim Mann niedrigere Witwenrente ausgeglichen ist? Sie zahlen die höhere Autoversicherung? Dann sag ich Bravo!
@13
Nun bin ich – ehrlich gesagt – etwas verwirrt. Sie, 13, stimmen also damit überein, dass die Haltung der Gesellschaft mit Fr. Stillharts Erwartung zu ebendieser Haltung übereinstimmt?
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Der Unterschied besteht darin, dass Frau Stillhart die Haltung als Geringschätzung/Problem empfindet, wo hingegen ein grosser Teil der Kommentierenden die genau gleiche Haltung als Lösung/Ausweg sieht.
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Und nur so nebenbei: Sie selbst, 13, sind doch der beste Beweis, dass es durchaus möglich ist als Frau Karriere zu machen.
„Und durch 99% der Kommentare wird sowohl die Geringschätzung von Frauen wie auch die angesprochene Haltung „ihr seid selbst schuld, also haltet die Klappe“ mehr als deutlich.“
Dagegen verwahre ich mich, 13.
An Selbstverantwortung zu appellieren, sowie daran zu erinnern, dass wir alle tagtäglich eine Wahlfreiheit haben die wir nur wahrnehmen müssen, hat m. E. nichts, aber auch gar nichts mit Geringschätzung zu tun. Sondern im Gegenteil, mit Ernstnehmen.
Klappe halten muss sowieso gar niemand, im Ggt. wäre ein halbwegs ernstgemeinter Dialog auf Augenhöhe überfällig. Undifferenzierte Pauschalaussagen à la „Männer haben es immer besser“ sind dabei aber natürlich wenig hilfreich.
@ MF
Ich habe hier wenige wirkliche Argumente gelesen, die sich mit dem Text auseinandergesetzt hätten. „Das stimmt nicht“ ist kein Argument. Und wenn auch nur ein kleines Detail als richtig anerkannt wird, sind eben die Frauen schuld dafür, entweder selber, weil sie zu weich sind, zu empfindlich, die falschen Prioritäten setzen und Entscheidungen treffen oder dann die anderen, weil es ja angeblich nur Frauen sind, die andere verurteilen. Nun, ein Ernstnehmen sehe ich da nicht. Wertschätzung sowieso nicht, aber das ist man sich (leider) gewohnt.
@13
Wollen Sie ernsthaft behaupten, es seien primär Männer, die sich über die Lebensgestaltung von Frauen den Mund verreissen? Machen Sie wirklich diese Erfahrungen? Wollen Sie bestreiten, dass in einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung das Individuum selber für seine persönlichen Entscheidungen, von der Partnerbindung über die Altersvorsorge bis zur Berufswahl, Verantwortung trägt? Wollen Sie in Abrede stellen, dass Ernstnehmen auch mit in Verantwortung nehmen zu tun hat?
Wir können gerne über den heutigen Text im Detail diskutieren, denn wie gesagt, gibt es heute durchaus gute Ansätze. Und wir können meinetwegen auch über die Passagen reden über die ansonsten ein Konsens besteht, dass man sie etwas weniger ernst nehmen kann. Denn Reden bedingt Augenhöhe. Eigentlich Ihr Credo.
„Wertschätzung sowieso nicht, aber das ist man sich (leider) gewohnt.“
Wertschätzung bedeutet aber nicht das man jedes Argument der Gegenseite annehmen muss. Das wäre das Gegenteil von Wertschätzung.
@ MF
„Wollen Sie ernsthaft behaupten, es seien primär Männer, die sich über die Lebensgestaltung von Frauen den Mund verreissen?“
Nein. Aber wo man ernsthaft an Grenzen stösst, weil man eine Frau ist, dann sind diese oft von Männern gemacht. Frauen diskutieren mehr darüber, das ist der Fall, Entscheide werden jedoch immer noch mehrheitlich von Männern gefällt. Wer stellt denn mehrheitlich ein? Wer sind die Richter und Politiker, die etwas ändern könnten? Und an wem bleibt letztlich der Part zu Hause hängen, wenn der Mann sich einfach raushält? Dann ist es nicht die Nachbarin, die tratscht, weil man arbeiten geht. Entscheidend sind andere Sachen, die Nachbarin ist dann die, die dann für den letzten Tropfen sorgt. Das ist energieraubend.
Weisst Du (ist es ok, wenn ich Du sage?), man kann mir vieles vorwerfen, aber nicht, ich würde keine Verantwortung für mein Leben übernehmen. Ich habe aus der Sicht vieler, die hier „Selbstverantwortung“ schreiben, alles richtig gemacht. Eine Ausbildung gemacht, die mir ein angenehmes Einkommen und gute Chancen beschert, einen Mann geheiratet, der Gleichberechtigung lebt, immer gearbeitet, Ausbildungen gemacht. Wenn ich an manche Grenzen stosse, wie bei einer Beförderung übergangen zu werden, trotz mehr Erfahrung und besserer Leistung gleich zu verdienen wie der männliche Kollege oder halt, wenn ich mich über den Haushalt ärgere, weil er etwas liegen liest, zu hören „er ist halt ein Mann“ oder „sei doch froh, hilft er dir so gut“, dann ist das NICHT selbst verschuldet.
„Wer stellt denn mehrheitlich ein? Wer sind die Richter und Politiker, die etwas ändern könnten?“
In Personalabteilungen absolut übervertreten sind ei Frauen, ebenso bei den Headhuntern. Und ja diese entscheiden durchaus wer eingestellt wird, alleine schon durch die Vorauswahl. Die Politiker stellt das Schweizer Volk mit seiner Wahl, dieses besteht zu 50% aus je Frauen und Männern. Es ist absolut richtig das sich viele Sachen ändern müssen, aber die Frauen tragen das derzeitige System genau so mit wie die Männer, vor allem wenn es um Politik geht.
@13 „Wenn ich an manche Grenzen stosse, wie bei einer Beförderung übergangen zu werden, trotz mehr Erfahrung und besserer Leistung gleich zu verdienen wie der männliche Kollege“
Da ist ja eben der Knackpunkt. Sie sehen das jemand bei gleicher Leistung/Ausbildung mehr verdient. Ich weiss nicht ob es ihnen bewusst ist, aber das geht vielen Männern genau so. Das Problem ist, das sie den Unterschied sofort auf ihr „Frau sein“ beziehen, obwohl es ja eben nicht nur Frauen so geht. Nur Männer reagieren anders und wechseln den Job wenn es ihnen nicht genug ist. Was ich bei Männern mir so an Taktik abgeschaut habe ist: Verhandeln (oder mal zusätzlich ein paar Lebensläufe rumliegen lassen) und sich bei Misserfolg nach einem anderen Arbeitsplatz umschauen. Das hat bei mir zum Erfolg geführt.
@13
(ist es ok, wenn ich Du sage?)
Gerne. 🙂
Entscheidend ist zu definieren, von welcher Ebene wir sprechen. So wie ich die Autorin verstanden habe, moniert sie ein Stück weit zurecht die unzähligen kleinen Bemerkungen und Anfeindungen, denen Frauen sicher weit mehr ausgesetzt sind als Männer. Und es ist richtig, dass andere Sachen, andere Widerstände wichtiger sind als die Nachbarin im Treppenhaus. Aber das war nicht die Stossrichtung der Artikels.
Entscheide werden in Mehrheit von Männern gefällt, ja, aber ich sehe nicht, dass Frauen diese anders fällen, wenn sie an den Hebeln sitzen. Für mich ist das ein Macht- und kein Geschlechterproblem.
Ich weiss, dass Dich das nicht betrifft. Umso weniger verstehe ich die Verteidigungsreflexe. Dein Leben ist ja der beste Gegenbeweis. 😉
@13: „Ich habe aus der Sicht vieler, die hier „Selbstverantwortung“ schreiben, alles richtig gemacht.“
Eigentlich muss das nur für dich stimmen. Warum sollten wir richtig oder falsch bewerten?
Über die anderen Punkte lässt sich nur schwer diskutieren, weil wir ja nicht die Details kennen. Aber ich glaube dir, dass du vielleicht im Job nicht die Anerkennung bekommst, die du verdienen würdest.
Aber ob damit Rundumschläge der Art „Geringschätzung von Frauen“ gerechtfertigt sind, nur weil man (und frau) hier anderer Meinung ist? Wenn „99 Prozent“ etwas anders wahrnehmen, könnte ja vielleicht schon etwas faul sein, oder?
Dass man dem Mann die Haushaltsführung nicht zutraut, ist unschön. Aber: Als Mann würde ich mich nie getrauen, die Haushaltsführung meiner Frau zu kritisieren…
@ mf/röschu
Ihr habt recht, dass ich es „geschafft“ habe. Insbesondere weil ich dann, als es draufan kam, die Regeln der Männer befolgte. Obwohl ich def Meinung, nein Überzeugung, bin, dass es auch anders geht. Der Preis ist hoch und ich verstehe jede und jeden, die es nicht tun. Die Regeln der Wirtschaft/Politin wurden von Männern für Männer gemacht. Männern, derwn einzige Aufgabe das ist. Das entspricht aber weder den meisten Frauen resp Müttern noch den „neuen“ Vätern. Und solange sie gelten, ist es eine schwere Wahl. Ob sich das ändert, hat aber viel mit Sozialisierung zu tun. Wie wachsen wir auf? Was erleben wir als normal? Und da kommt eben die Gesellschaft zum Zug. Und die Wertschätzung. Frauen im Allgemeinen und des „Weiblichen“ (care work).
@13: Kannst du das bitte mal ausdeutschen? Wenn ich deinen ersten Teil richtig verstehe, geht es dir um das erwartete Vollzeitarbeitspensum? Um Wettbewerb? Oder welche „von Männern gemachte“ Regeln entsprechen den Frauen nicht, und warum? Und wie sieht denn der „hohe Preis“ für die Einhaltung der Regeln aus? Ist das der selbe Preis, den die meisten Männer schon immer bezahlen?
Also: Was soll sich ändern, konkret?
Zur Wertschätzung: Menschen, die sich in der Gesellschaft einsetzen, die (freiwillige?) Care-Arbeit leisten, werden doch normalerweise sehr hoch geschätzt und vielfach verdankt. Es ist die Frauenbewegung, die Care-Arbeit abwertet, weil der einzige Massstab der Wertschätzung offenbar der Lohn darstellt.
@ SP
Ich spreche von Pensen weit über Vollzeit, über berufliche Entscheidungen, welche nicht im Büro sondern in der Bar oder dem Golfplatz gefällt werden, über Familienauszeiten, die ein Karriereaus bedeuten etc. Wie gesagt: Regeln für Männer ohne Betreuungsaufgaben.
Der Rest ist schlicht Blödsinn. Die Arbeit zu Hause und die Kinderbetreuung wurde noch nie geschätzt, weder vor noch seit der Frauenbewegung.
@13: Genau genommen sind das Regeln für MENSCHEN ohne Betreuungsaufgaben. Ich sehe nicht, wo sich da Männer und Frauen unterscheiden. Zumal diese Investition meist in einem Alter passiert, in dem in der Regel beide keine Kinder haben.
Und ebenso sehe ich nicht, weshalb der „hohe Preis“ für Männer anders sein soll als für Frauen.
Letztlich geht es bei Karriere um Wettbewerb, und es setzt sich durch, wer am meisten Leistung bringt (ist doch auch das Konzept von Gleichberechtigung: Gleicher Lohn für gleiche Leistung). Und dazu gehört nun mal auch das Netzwerken, wenn auch Bar und Golfplatz etwas übertrieben sind (das hast du getan?).
Und „Blödsinn“ ersetzt keine Argumente. Du würdest besser mal darüber nachdenken, worin sich „Wertschätzung“ denn äussern soll.
Da machen Sie es sich viel zu einfach, 13. Die Kommentare bringen viele Argumente, wenn man auf die Argumente (und zwar auf die tatsächlich vorgetragenen!) nicht eingehen kann, ist man a) unglaubwürdig.
b) Muss man sich fragen: bin ich überhaupt bereit, meinen Standpunkt zu hinterfragen? Bin ich überhaupt bereit, über Gegenargumente nachzudenken?
Ich lade Sie also ein, sich mit meinem Doppelkommentar auseinanderzusetzen, der Frau St. einerseits recht gibt, sie aber gleichzeitig ähnlicher Fehler bezichtigt, wie die meisten hier.
Zeigen Sie mir doch auf, weshalb meine Argumente nicht stichhaltig sind.
Ich lerne gerne dazu.
„Zeigen Sie mir doch auf, weshalb meine Argumente nicht stichhaltig sind.
Ich lerne gerne dazu.“
Ich auch, Roxy. Schliesse mich an.
Also weil man ihr nicht zustimmt will man(n) ihr den Mund verbieten? Sie machen es sich zu einfach 13.
Unglaublich, wie hier vorwiegend Männer auf den Frauen herumhacken……und wahrscheinlich sind die Frauen auch selber schuld, wenn sie von Männern auf der Strasse angegriffen und spitalreif geprügelt werden….Sie begreifen es einfach nicht oder wollen es nicht begreifen……DANKE für diesen Text.
Wo hacken Männer auf Frauen herum?
@13 „Und durch 99% der Kommentare wird sowohl die Geringschätzung von Frauen…“
Mir war neu, dass es eine „Geringschätzung der Frau“ darstellt, eine erwachsenen Frau als Fähig zu betrachten ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, zu erwarten das sie dafür auch gerade steht und diese Entscheidungen auch gegen Kritik verteidigt.
Viele im Text genannten Probleme sind für ein erwachsene, durchschnittlich selbstbewusste Person eben keine Probleme, höchstens nerviges Geschwafel welches man getrost ignorieren kann.
Ein Denkanstoss: Geringschätzung habe ich in meinem Leben eigentlich erst erfahren, als ich mich dazu entschlossen habe, zeitweise aus dem Berufsleben auszusteigen, um für unsere Tochter zu sorgen. Dreimal dürfen Sie raten, @13, von wem diese Geringschätzung geäussert wurde… Bis dahin hatte ich nie den Eindruck, dass mein Geschlecht in irgendeiner Weise ein Stolperstein für die Verwirklichung meiner Lebensträume gewesen wäre. Und das in einem nach wie vor eher männlich geprägten Umfeld (Hochschule, Business). Benachteiligt fühle ich mich dennoch nicht: ich lebe genau das Leben, das ich leben will. Wenn das keine Freiheit ist, dann weiss ich auch nicht, was Freiheit sein soll.
Die Freiheit wäre noch freiheitlicher, wenn es eben überhaupt keine Geringschätzung gäbe…
Und, ich kann mich nur wiederholen: Ja, auch ich lebe genau das Leben, dass ich leben will und mit allfälliger Geringschätzung kann ich gut umgehen (sprich: kratzt mich nicht im Innersten, den „äusseren“ Energieverlust kann ich verkraften). ABER ich bin mir auch bewusst, dass dies nicht einfach so im luftleeren Raum geschieht, sondern dass es viel mit meinen persönlichen Umständen (Umfeld, Erziehung, Rollenvorbilder etc.) zu tun hat. Und nicht alle Menschen kommen in den Genuss solcher Umstände!
Ich sag nur soviel: meine Eltern stammen aus einem Land, das bis heute stark von patriarchalen Zügen geprägt ist. In der Schweiz haben sie in der Fabrik, auf dem Bau, im Spital angefangen. Aber vielleicht muss man solche Wurzeln haben, um die hiesige(n) Freiheit(en) wirklich zu schätzen. Und zu wissen, dass keine Struktur der Welt einem die Aufgabe abnimmt, sich selbst als menschliches Wesen zu emanzipieren.
@mila
„Aber vielleicht muss man solche Wurzeln haben, um die hiesige(n) Freiheit(en) wirklich zu schätzen.“
Ich fürchte, da haben Sie nicht unrecht. Leider ist das so.
Es geht nichts über die Freiheit, meiner Meinung nach. Deren Bedeutung schätzt man erst, wenn man sie nicht mehr hat. Wie auch andere Dinge des Lebens, welche wir als selbstverständlich erachten.
@tststs: Wenn man mit entsprechenden Filtern durchs Leben geht, wird man überall Geringschätzung antreffen.
@viola und mila
Wissen Sie, mit vollen 1.-Welt-Hosen ist gut zu stinken 😉
„Viele im Text genannten Probleme sind für ein erwachsene, durchschnittlich selbstbewusste Person eben keine Probleme“
Nope, es sind für viele so-und-so-charakterliche Menschen kein Problem. Ja, bei vielen Dingen im Text denke ich auch: ist doch kein Problem. Dann bemühe ich mich um ein wenig Empathie und muss mir eingestehen, dass nicht alle Menschen so sind wie ich. (Nicht alle Frauen können ohne bissige Kommentare 80% arbeiten, und notabene wird auch nicht allen Männer/Väter mit 60%-Pensum per se auf die Schulter geklopft).
Ja, auf individueller Ebene ist jeder selber „verantworlich“, was für ein Charakter er ist; aber auf struktureller Ebene ist es was anderes…
„Wissen Sie, mit vollen 1.-Welt-Hosen ist gut zu stinken“
Es geht hier glaube ich vor allem um die 1. Welt.
„Nope, es sind für viele so-und-so-charakterliche Menschen kein Problem“
Was soll das jetzt bitte heissen?
„Dann bemühe ich mich um ein wenig Empathie und muss mir eingestehen,…“
Sie sehen Männer als entbehrlich an und wollen uns hier etwas über Empathie lehren. Das wird interessant.
„(Nicht alle Frauen können ohne bissige Kommentare 80% arbeiten, und notabene wird auch nicht allen Männer/Väter mit 60%-Pensum per se auf die Schulter geklopft).“
Nein und das könnte und wollte ich auch nicht. Aber ich denke das sind Extrembeispiele. Ich arbeite ja auch und ich habe es noch nie erlebt oder gehört das eine Frau wegen ihrer Partnerwahl, ihren Kindern etc. in der Abteilung gemobbt wird. Eigentlich haben sich immer alle gefreut und gratuliert. Ich hatte den Text jetzt eher so verstanden das es um gelegentliche Beiläufige Kommentare geht. Systematisches Mobbing ist nie ok egal aus welchem Grund.
Natürlich ist die Frau selber Schuld für Ihre Wahl bezüglich Beruf, Mann, Kinder… Wer sollte sonst Schuld daran sein? Die „Gesellschaft“ etwa? Das positive Wort für Schuld ist Selbstverantwortung. Der Gesellschaft die Schuld zu geben das Gegenteil davon.
Dann stelle ich fest, dass die fehlenden oder die hohe Anzahl Kinder, resp. die nicht vorhandene Arbeit oder die zuviele Arbeit von Müttern meist nur ein Thema unter Frauen ist. Warum ist das so?
Was die liebe Frau Schriftstellerin da aufgegriffen hat, entspricht bei weitem nicht der Vorstellung aller Männer über das weibliche Geschlecht, sondern riecht sehr stark nach muffiger Kirche und dem entsprechenden “ Unterricht “ !
Aber es eignete sich ja gerade so schön um wieder einmal zur Seltenheit ein Buch zu schreiben über die armen, armen unterdrückten Wesen , genannt Frauen. Wenn ich als Mann da ein Buch schreiben würde, es gäbe ein Volksaufstand.
Ja, es gäbe einen Volksaufstand; aber bloss, weil Sie dermassen aufgeblasene, verquaste und wirre Sätze schmieden.. 🙂
Ja das kann Einem so erscheinen, wenn man als unterdrücktes Wesen alles nachplappert was die holde Obrigkeit vorgibt!
Ist das wirklich „normal“? Ich habe in meinem Umfeld von den erwähnten Frauen ohne Kinder bis zu jenen, die mit drei Kindern eine 100%-Führungsstelle schmeissen. Ich habe noch nie gehört, dass sich für eine davon für ihren Lebensweg rechtfertigen musste oder wollte oder dass sie für ihre Wahl kritisiert worden wäre. Wieso auch?
Klar, Nörgler und Lästerer gibt es überall und ich bezweifle nicht, dass Frauen (wie auch Männer) aus jedem noch so absurden Grund das Ziel von solchen Leuten werden können. Aber es fällt mir überaus schwer, mir vorzustellen, dass das normaler Alltag sein soll. Zumal man sich nüchtern gesehen in der heutigen Zeit ja eh für nichts wirklich rechtfertigen muss. Wenn man also einen ständigen Rechtfertigungszwang spürt, liegt das vielleicht am eigenen Weltbild..
Höchste Zeit, ja. Danke für diesen hervorragenden Artikel. Machen wir uns endlich frei von dieser einschränkenden Urteils- und Klassifizierungskultur. Erlauben wir uns, frei von Verurteilungs- und Verlustängsten selber zu entscheiden, wo wir uns selber limitieren wollen und welcher Weg für uns und unsere Liebsten der Richtige ist.
Ja, finde ich auch, Regula. Dann aber bitte „fühlt Euch nicht mehr dazu verpflichtet“, Euch von Männern andauernd einladen zu lassen beim Ausgang oder einem Date. 😉 Zajlt doch auch mal oder ladet den Man ein – denn auch dieser hätte das mal gerne 🙂
HH: ich würde das noch gerne, aber man tüpft männer damit leich im stolz
Männer sterben 4 Jahre früher und Frauen und werden früher pensioniert.
Frauen haben in der Schweiz keine Dienstpflicht, Männer schon.
Männer haben das höchste Risiko bei der Sozialhilfe zu landen und/oder obdachlos zu werden.
Männer haben eine vierfach(?) höhere Chance, Opfer einer Straftat, insbesondere Körperverletzung und Tötung, zu werden als Frauen.
Männer haben ein höheres Risiko Opfer eines Unfalls zu und invalid zu werden.
Es gibt 1(!) Heim für Männer als Opfer, Frauenhäuser gibt es mehrere in jedem Kanton. Es gibt viele Programme die junge Frauen fördern. Für Jungs gibt es das nicht. Es gibt Stiftungen die nur Frauen finanzieren.
Bei einer Scheidung kuckt der Mann in die Röhre wenn Kinder vorhanden sind.
Mimimi? Nein, einfach um mal zu zeigen wie schlecht der Artikel ist
DANKE Herr Meier. Ich bin selbst eine Frau und denke, dass Feminismus absolut sinnvoll ist an Orten in denen Frauen noch immer unterdrückt werden. Aber in der Schweiz geht es uns sehr (wenn nicht zu sehr) gut. Ich musste mich als Frau noch nie rechtfertigen für mein Handeln. Ansonsten würde ich der Autorin empfehlen ihr soziales Umfeld zu überdenken…
Warum steht in unserer modernen Welt das Männliche über dem Weiblichen?
Antwort: Vielleicht weil der Feminismus das Männliche Verhalten und Stellung als Ziel für alle Frauen erklärt hat (Deckname: Gleichstellung), statt für mehr Achtung und Würdigung der Weiblichkeit und des Beitrags der Frau zur Gesellschaft zu kämpfen?
Hervorragender Kommentar, Frederike!
Solange „Du Meitli!“ als Beleidigung gesagt wird, solange ist Mädchen/Frau sein weniger wert, denn sonst wäre es ja keine Beleidigung.
Ich halte dieses „Sei kein Meitli“ für eine der schlimmsten Alltagsfloskeln überhaupt, weil so schon kleinen Kindern eingeimpft wird, ein Bub sei was besseres.
„Solange „Du Meitli!“ als Beleidigung gesagt wird, solange ist Mädchen/Frau sein weniger wert, denn sonst wäre es ja keine Beleidigung.“
Das ist eine Beleidigung, ja, aber nur wenn man eine Junge ist. Ebenso zielt es meiner Meinung nach nicht darauf ab das weibliche Geschlecht abzuwerten, sondern eher den betreffenden Mann als körperlich schwach darzustellen. Meist eher um die Körperliche Stärke, die bei Männern, ist eben so, stärker ausgeprägt ist. Es zielt also auf die körperliche stärke ab, die beim beleidigten vermeintlich nicht in der für Männer üblichen Form vorhanden sein soll ist, sondern eben eher wie bei einem Mädchen. So habe ich das als ich noch in der Schule war zumindest immer verstanden und erlebt. Wie verstehen sie es?
Viola, hm das stimmt nun aber nicht. Es kann durchaus ein Meitli als ‚Meitli‘ beleidigt werden. Und dabei geht’s meistens nicht um physische Stärke sondern um psychische. Vor allem wenn man Schiss hat vor etwas ist man voll ein ‚Meitli‘. Oder wenn man petzt. Wird jedenfalls bei meinen Jungs auf dem Pausenplatz so verwendet..
„Vor allem wenn man Schiss hat…“
Ja das ist es aber dann genau das selbe. Es wird dem Mann die Männlichkeit abgesprochen, nicht die Frau beleidigt. Und was ist wenn man kein Mann ist? In kindlicher weise gesprochen eine Frau. Auch kann man schon sagen das Männer einfach viel Risikoaffiner sind (Und NEIN, ich sage nicht das Frauen das nicht auch sein dürfen). Oder glauben sie es gibt wegen dem Patriarchat so viele männliche Raser und Autounfälle? Auch beim Petzen bezieht es sich übrigens auf die Körperliche Stärke: Anstatt zurückzuschlagen holt man den Lehrer. Zumindest habe ich das in meiner Jungend eben so verstanden. Ich meine nicht das es nicht manche Jungs gibt die Frauen als minderwertig ansehen, ich meine nur das die meisten es eben nicht so meinen, gerade als Kinder
Ich habe mich nie benachteiligt gefühlt, dass ich eine Frau bin. Habe studiert, gearbeitet, etc. Doch mit der 2.Schwangerschaft begannen die subtilen Diskriminierungen. Ich musste erkämpfen, dass ich bis zur Geburt arbeiten durfte. Dabei habe ich keinen einzigen Tag gefehlt. Ich musste erkämpfen, dass ich gesetzlich verankerte bezahlte Stillzeit bekam. Ich musste bei jedem einzelnen Bewerbungsgespräch erläutern, was meine Kinder während meiner Abwesenheit machen. Mein Mann, welcher zur gleichen Zeit eine Stelle suchte, musste dies nie. Das man diese Auskunft nicht geben muss, ändert nichts an der Tatsache, dass die Frage sowohl von Männern wie Frauen gestellt werden.
Ich bin durchaus der Meinung, dass man seines Glückes Schmied ist. Ein bisschen Unterstützung könnte jedoch nicht schaden.
Die Frage, was mit den Kindern ist, wenn sie krank sind usw. stelle ich weiblichen wie männlichen Bewerbern. Nicht um zu urteilen, sondern um zu wissen woran ich bin, wenn etwa eine Projektleiterin oder eine Führungskraft urplötzlich ausfallen sollte. Ich frage auch nach Hobbies wie der freiwilligen Feuerwehr. Wenn man es weiss, kann man entsprechend vorsehen, organisieren, und die Sache ist gegessen. Das hat nichts mit Diskriminierung oder konservativem Familienbild zu tun, sondern mit professioneller Organisation.
So wie Sie das darstellen, Herr Schuler, ist das auch völlig legitim, und ich handhabe das auch so. Leider ist das nicht die Norm. Nach wie vor wird automatisch davon ausgegangen, dass Kinder eher in der Verantwortung der Frau liegen. Und ich erlebe z.B. auch, was an anderer Stelle kommentiert wurde: wir arbeiten beide 80%. Ich bin eine Rabenmutter, mein Mann ist irgendwie super progressiv, aber gleichzeitig eben auch ein Weichei. Solche subtilen Dinge müssen sich ändern. Und ich glaube das passiert nur durch aktives Vorleben. „Die Gesellschaft“ ändert sich nicht. Nur Individuen und deren Lebensmodelle können eine neue Normalität schaffen.
„Ich bin durchaus der Meinung, dass man seines Glückes Schmied ist. Ein bisschen Unterstützung könnte jedoch nicht schaden.“
Treffer – versenkt!
Wer freundlich um Unterstützung fragt, wird allerdings selten abgewiesen.
Ich glaube, der Unterschied ist, dass Männer sich nicht so von aussen gesteuert lassen.
Kleine weibliche Kinder orientieren sich schon mit 3 Monaten an Gesichtern.
Männliche Kinder im gleichen Alter, interessieren sich nur für Formen, nicht für Gesichter.
Frauen machen sich schön (und präsentieren sich heute auf Facebook, …) um eine Bestätigung zu erhalten.
Männer holen sich das Selbstbewusstsein aus ihrem Schaffen.
Frauen feiern online ihre Schamhaare, ihre Dehnungsstreifen, …
Männer nicht!
Noch ein sehr wichtiger Punkt, wer ist es denn, der die Frauen/Mütter kritisiert? Meiner Meinung nach zu über 90% andere Frauen!!!
Meiner Meinung ist der grösste Feind einer Frau, immer eine andere Frau!
Ich weiss nicht genau, wo Sie leben. Ich musste mich eigentlich noch nie für irgend einen Schritt besonders rechtfertigen und ausser dem kenne ich einige Väter, die die zeitraubende, oft mühselige Arbeit des „Geldverdienens“ gerne mit den Müttern teilen würden. In der Regel wird diese von den Müttern nicht wirklich anerkannt und geschätzt, obwohl fast der ganze Verdienst für die Familie verbraucht wird.
„Zum Leben einer Frau gehöre es, auszuhalten, zu ertragen und sich zurückzustellen, zu dienen, zu verstehen, dass man klein ist…“ Jeder der so denkt, sollte sich dringend Hilfe holen!
Auch stelle ich fest, dass es jeweils die Frauen sind die andere Frauen kritisieren weil sie keine Kinder haben, oder trotz Kinder 100% arbeiten.
Alles was es für Gleichberechtigung braucht ist da. Nur nützt es nichts, wenn sich Frauen als Opfer sehen und nur aushalten und ertragen… .
In der Politik, in der Geschäftswelt sogar im Freundeskreis gibt es gute Beispiele von Frauen die erkannt haben was Gleichberechtigung heisst und sehr erfolgreich sind. Andere haben sich entschieden Hausfrau zu sein, was ok ist.
Hört auf zu jammern, seid Stark und geht euren Weg mit Überzeugung – werdet Glücklich.
Danke, ähnliches wollte ich auch schreiben. Mit der Ergänzung: es funktioniert für jene Frauen nicht, die im Grunde erwarten, dass ihnen der rote Teppich ausgelegt wird. Die ‚Gesellschaft‘ soll bitte aufhören, lästige Fragen zu stellen (statt dass man sich diese einfach verbittet), die Männer sollen aufhören, jegliche ungebetenen Avancen zu machen (um einem die Absage zu erparen – notabene, ich spreche hier jetzt von Flirten, nicht von Übergriffen), die Arbeitgeber sollen attraktive Teilzeitstellen mit Karrierepotenzial bereitstellen (ohne dass man sich eine aktiv erarbeiten muss), sprich: die aufzubringende Eigenleistung/-verantwortung sollte sich auf ein bequemes Minimum beschränken. Mir ist jedoch keine historische Revolution bekannt, die auf solchen Prämissen stattfgefunden hätte.
Ich setzte mich für die „Emanzipation des Mannes“ ein. Das heisst, ich ermutige interessierte Männer, von ihren Partnerinnen einzufordern, dass sie die Hälfte aller anfallenden Kosten für die Familie mittragen.
„Weshalb aber ist das so? Warum steht in unserer modernen Welt das Männliche über dem Weiblichen?“
Ich behaupte dass es das nicht tut. Zumindest nicht in der westlichen modernen Welt. Sie nehmen es einfach so wahr. Frauen weisen häufiger darauf hin, dass das Leben oftmals scheisse ist. Zusätzlich behaupten sie es wäre nicht so als Mann. Das stimmt natürlich nicht, ist aber angenehm weil man dann die Verantwortung abwälzen kann.
Männer haben keine Ausreden. Von ihnen wird einfach erwartet das sie funktionieren und erfolgreich sind und die Frauen umwerben (nicht versorgen, dass macht sie ja selber). Funktionieren sie nicht bekommen sie das deutlich zu spüren (Suizidraten als Beipsiel). Rechtfertigen müssen auch Männer sich immer und überall.
Ich mache mich immer wieder für die „Emanzipation des Mannes“ stark. Dies bedeutet für mich, gleich wie für die Frauen, eine partnerschaftliche Beziehung und Familienstruktur zu begünstigen.
Konkret bestärke ich Männer, welche das interessiert, von ihren Partnerinnen einzufordern, dass diese die Hälfte aller Familienkosten mittragen. Natürlich bei gleichzeitiger Aufteilung aller anderen Aufgaben, welche durch die Familie anfallen.
Als ich vor 42 Jahren Mutter wurde, hatte ich nicht den Eindruck, mich dafür rechtfertigen zu müssen. Als ich ein Jahr später anfing, Teilzeit zu arbeiten, weil mir die Decke auf den Kopf fiel, organisierte ich privat einen *Hütedienst“. Kitas gab es selten, oder waren zu teuer. Die Hausarbeit haben mein damaliger Mann und ich gemeinsam organisiert, what else? Meine spätere berufliche Karriere bis in die Führungsebene und spätere Selbständigkeit habe ich durch disziplinierte Arbeit erreicht, nicht durch jammern. Getuschel von (zu 99%) Frauen, meist nicht berufstätig, habe ich ignoriert. Ueber 40 Jahre später haben die Frauen nun wirklich keinen Grund zum lamentieren. Hört endlich auf mit dem „Männer-bashing“, werdet erwachsen und übernehmt Verantwortung für euer Leben.
Danke Frau Schweizer für Ihren Beitrag
Ich finde es toll, dass Sie das Thema aus Ihrer Sicht beleuchten. Das wirft einene Gewissen Schatten auf den Text und einige der Kommentare.
Mit Selbstverantwortung und Eigeninitiative ist, besonders im heutigen Umfeld, alles möglich. Dies gilt für Mann und Frau.
Danke Malena, danke Sisifee
In Zeiten, in denen in 60% und in der Freizeit an meiner Weiterbildung gearbeitet habe, natürlich sehr engagierter Familienvater von drei Söhnen war, gab es eine Frau im Quartier, deren Mann artig viel Geld verdient hat, welche grosses Unverständnis aufbrachte, dass ich so wenig arbeite. Später kam das Echo von einer anderen Familie zu mir zurück, dass ich „das Leben echli gnüüssä tuenä, so schööön…“
Ist doch interessant. Aber sollte ich mich deswegen auf meinem (unseren) Weg beirren lassen? Und abgesehen davon, natürlich geniesse ich mein Leben.
Mutterschaft macht abhängig. Abhängig von Männern und der Gesellschaft im allgemeinen. Das bedingt die Unterwürfigkeit, die sich reproduziert und in gesellschaftlichen Strukturen niederschlägt. Alles was mit dieser Unterwürfigkeit zusammenhängt wurde gesellschaftlich entwertet. Darum ist Care-Arbeit quasi die einzige Arbeit, die nicht bezahlt wird. Und es ist die einzige Arbeit, die nicht bestreikt werden kann. Darum ist der Kampf um Aufwertung so zäh.
@Klärli Benz
Deshalb erwähne ich unerbittlich den Wert der Care-Arbeit und bringe das Vorbild aus Skandinavien, wo Care-Arbeit im BIP einbezogen wird, damit zB bis 480 Tage Elternzeit finanziell via Staatsausgaben ermöglicht wird u viele damit zusammenhängende Vergünstigungen. Die Wichtigkeit ist essentiell für jede Familie und wird viel zu larsch von der Politik in CH geführt.
@ Widerspenstige: Ich habe Hararis „Geschichte der Menschheit“ (und auch „Homo Deus“) gelesen. Ich verehre ihn geradezu. Umso enttäuschter war ich, dass er die Geschlechterfrage nicht tiefer behandelt hat. Unbezahlte Arbeit ist wirklich der Kern des Problems und die meisten Menschen wissen darauf kaum etwas zu erwidern, so neu ist ihnen dieser Gedanke. Und von anderen kam der Vorwurf, ich würde mein Kind nicht genug lieben. [sic!] Dabei ist ja genau das das Problem: Wir lieben unsere Angehörigen so sehr, wir könnten es ihnen niemals antun, die Versorgung einzustellen. Und das ist auch der Grund, warum wir die Bezahlung nicht vehement einfordern können. Care-Arbeit gilt immer noch als „privates Glück“.
@WS: Nur weil Statistiker Care-Arbeit ins BIP einbeziehen, gibt es noch lange keine Finanzierung für Elternzeit aus Steuereinnahmen. Das Geld muss ja irgendwo herkommen, und insofern ist es richtig, dass wir in der Schweiz darüber abstimmen, wie hoch der Steuersatz ist, und wofür das Geld ausgegeben wird.
Es stünde Ihnen Frei arbeiten zu gehen und vom Erwerb von diesem Geld jemanden für die care-arbeit zu bezahlen.
Oder Sie machen es selber und lassen Ihren Mann, den Staat oder wen auch immer dafür aufkommen.
@ Lala: Ich war eben nicht so „frei“. Der Kindsvater wollte keinen Kontakt und bezahlt nichts. Von meinem Verdienst konnte ich mir keine Ganztagesbetreuung leisten. Das Resultat: Ein unvorstellbares Gehetze und Leben in Armut. Und ich bin kein Einzelfall! Aber selbst wenn man verheiratet ist; diejenige Person, die mehr in die Care-Arbeit investiert, ist doch immer der Bittsteller und abhängig. Es bräuchte eine institutionalisierte Handhabung für die Bezahlung von Care-Arbeit. Geregelt und fair. (Ihren Kommentar zum aufkommenden Staat fasse ich als Zynismus auf und gehe nicht weiter darauf ein. Korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege.)
@Klärli Benz: Meine Frau ist keine Bittstellerin und auch nicht abhängig. Oder nicht mehr als umgekehrt. Und die institutionalisierte Handhabung gibt es doch längst, indem das Erwerbseinkommen inklusive Altersvorsorge geteilt wird.
Oder sind Sie der Meinung, die Care-Arbeit, die Sie in der Familie oder freiwillig leisten, müsste durch jemand anderen bezahlt werden? Durch wen? Und wäre der dann auch weisungsbefugt, und würde Ihnen sagen, was Sie zu tun und zu lassen haben?
@ Sportpapi: Tun wir jetzt nicht so, als ob der Staat Elternschaft nicht kontrolliere. Er tut das zum Beispiel über Schule und KESB. Da meine Idee, sagen wir mal „visionär“ ist, kann ich Ihnen kein pfannenfertiges Konzept vorlegen. Das wäre dann Sache der Politik. Mich dünkt nur, für alles gibt es eine Versicherung: Krankheit, Unfall, Alter und Arbeitslosigkeit. Warum nicht auch eine für Elternschaft?
(Im Übrigen: Man überlege mal, was alles mit Steuergeldern bezahlt wird. „Das kommt der Öffentlichkeit zu gute.“ Heisst es dann. Tut das Kindererziehung nicht auch?)
@ Sportpapi: Der Elternteil, der durch Erwerbsarbeit weniger verdient, wird im Konfliktfall oder bei einer Scheidung schon zum Bittsteller.
„umgekehrt können sich Männer praktisch alles erlauben“. Ach ja? Fragen Sie einmal einen Mann, der Teilzeit arbeiten will und trotzdem Karriere machen will. Es sind solche Aussagen, die dem Text die Glaubwürdigkeit nehmen: Sie dienen nicht der Sachlichkeit – sie sind erwiesenermassen falsch, sondern der Stimmungsmache. Ist das auch der Tenor des Buches „Still leben“?, dass Sie eingangs aufführen? Wer Trump als Beleg dafür nimmt, dass sich Männer alles erlauben können, der ist nicht an einer Lösung, sondern nur an Schuldzuweisungen interessiert.
Kaum zu glauben, dass jemand heute noch so einen Text schreibt, und das offensichtlich sogar ernst meint.
Frauen als ohmmächtige, ständig fremdbestimmte Wesen, deren Leistungen einfach nicht geschätzt werden. Wirklich?
Wie wohltuend differenzierter äussert sich Margrit Stamm heute zum Thema unter dem Stichwort „Mutterkult“. Dort gäbe es tatsächlich einiges, worüber es sich nachzudenken lohnt.
Hier aber sind nur empörte Reaktionen zu erwarten, die dann wieder mit Empörung beantwortet werden, weil „mann“ doch keine „starke“ Frau zu kritisieren hat, die endlich mal „aufmuckt“.
… will heissen: ein Opferdenken ist fehl am Platz und kontraproduktiv.
Eine Frau kann heute in CH alles erreichen, was ein Mann auch kann. Sie muss keine Kinder haben, sie muss keine Hausfrau sein, sie muss auch keine Hilfskraft sein. Sie hat es – genau gleich wie jeder Mann – selbst in der Hand, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Und, genau gleich wie viele Männer (oh ja, es gibt viele Jammeri, die meinen ihnen gehe es schlecht, nur weil sie ein Mann sind), möchten viele lieber diese Verantwortung nicht übernehmen und stets die Verantwortung für ihre Unzufriedenheit der Gesellschaft o.ä. abgeben.
Wer eine Problem mit sich selbst hat, empfindet z.B. jede Frage als eine Nötigung sich „rechtfertigen“ zu müssen. etc.
Es ist sicher der beste Beitrag, den Frau St. bis jetzt geschrieben hat, den die schlechter Stellung der Fau in sämtlichen Gesellschaften war/ist jahrtausendelanger Fakt, der sich leicht belegen lässt. Dass diese schlechter Stellung bis heute Nachwirkungen zeigt, ist ebenso richtig, wie logisch – etwas was über Jahrtausende zementiert wurde, wird nicht innert 1-2 Generationen komplett ausgelöscht. D.Trump ist tatsächlich ein passendes Beispiel, denn niemals wäre eine Frau gewählt worden, die sich ähnlich primitiv verhalten und sich über das andere Geschlecht ähnlich abfällig äussern würde.
Aber rechtfertigen muss sich niemand, ob er 0,1 oder 2 Kinder hat. Und wenn man einen schlecht bezahlten Beruf wählt, ist das tatsächlich eigene Verantwortung. Gilt auch für Männer. …
@ roxy
Zum grössten Teil gebe ich Ihnen recht. Auch was die Berufswahl betrifft. Wenn allerdings Berufe, in dem mehrheitlich Frauen arbeiten, durchs Band hindurch schlechter bezahlt werden, dann geht es wieder in die Tradition rein, die Sie angesprochen werden. Auch dann, wenn die Berufswahl eigentlich offen ist.
@13
Sie können es auch umgekehrt betrachten, 13: Wenn Berufe durchs Band hindurch schlechter bezahlt werden, und völlig davon unbesehen trotzdem von so vielen Frauen gewählt werden obwohl sie eine Alternative hätten, können sich doch die Leute, die diese Jobs schlecht bezahlen, die Hände reiben. Einen Druck, etwas an den Arbeitsbedingungen zu ändern, wird ja so nicht generiert, im Ggt.
Oder anders formuliert: wenn sich ein erwachsener Mensch bei einer Berufswahl um sein Einkommen, seine künftige finanzielle Absicherung wie auch die Altersvorsorge weitgehend foutiert, wessen schuld ist das dann?
Den Rational-Choice-Ansatz bei der Berufs- und Studienwahl anzuwenden, die sehr früh stattfindet (Berufsorientierung beginnt in der Schweiz i.d.R in der 1. Sekundarstufe) finde ich falsch. Es spielen sicher viele andere subtile Faktoren eine Rolle, wieso ein entsprechender Beruf gewählt wird. Nicht selten hat der soziale Hintergrund einer Familie den entscheidenden Einfluss auf Berufs- und Studienwahl. Damit verbunden ist auch das Bild der Frau das in den entsprechenden Familien herrscht. Die Freiheit alles tun zu können, die hier im Forum ständig hochgehalten wird, betrifft i.d.R. Personen die aus einem privilegierten Haushalt stammen.
Dass gerade in der Schweiz eine konservative Gesellschaftsstruktur vorherrscht, ist gut möglich, aber könnte die Autorin einmal darlegen, welche konkreten Nachteile sie bisher in ihrem Leben aufgrund des Geschlechtes erfahren hat? Nicht gefühlt und „schräge Blicke“, sondern greifbare objektive Dinge? In der Schweiz, im Jahr 2018?
Wohlerstanden im drittreichsten Land der Welt, wo jeder studieren, arbeiten, leben und sich selbst verwirklichen kann, wie er will und im Rahmen seiner intellektuellen und sonstigen physisch/pschisch bedigten Möglichkeiten von niemanden daran gehindert wird. Niemand muss in einer sexistischen Partnerschaft leben, keine Frau muss Kinder kriegen und jede Frau kann „Karriere“ machen, auch wenn nicht jeder der Oberboss oder die Oberchefin werden kann, weil das zwangsläufig in einem hierarchischen, wettbewerbsorientierten System nicht geht.
Ich will eigentlich dieselbe Frage wie R. Green aufwerfen: Von wem wird dieser Druck verursacht? Dass er existiert, ist mir nicht entgangen. Aber in meiner Erfahrung sind es zu ganz großen Teilen Frauen, die andere Frauen einem solchen Prüfverfahren unterziehen – vom Kinderkriegen bis zum Outfit. Ob Kinder oder keine Kinder, Vollzeit oder Teilzeit, Fluchen oder Saufen, zumindest in meinem Umfeld stören sich Männer kaum an den Entscheidungen von Frauen.
Wieso existiert unter dem gleichen Geschlecht dieses Konkurrenzverhalten? In diese Richtung müsste in meinen Augen einmal gefragt werden. Es kann gut sein, dass es mit der patriarchalen Einrichtung der Gesellschaft zu tun hat. Nur vielleicht hängen viele Frauen noch stärker an dieser Ordnung, als es Männer tun.
Frauen müssen sich nicht rechtfertigen. Sie tun es zu oft unaufgefordert.
Liebe Frauen, streckt einfach in Gedanken öfter den Mittelfinger aus und lachelt entspannt.
… und sie verlangen Rechtfertigungen. Wer kennt das nicht von Frauen, das penetrante Rumnölen? Stundenlange verhören? Wieso, warum, was hast du dir gedacht? 😉
So etwa?
https://www.youtube.com/watch?v=ToEyauHWd9w
2/
Sind wir nicht allmählich ein bisschen weiter und könnten die Sache differenzierter angehen, auf dieses schwarz-weiss verzichten?
Zumindest wenn wir auf unsere Breitengrade hin diskutieren?
Da kollidiert für meinen Geschmack ein bisschen zu viel.
Männer haben es immer besser?
Auch auf Ölbohrplattformen, im Tage-Tunnel-Strassen-etc/usw.-bau, als Strassenwischer, Lastwagenfahrer, Abwasserrohrreiniger?
Als Soldat auf dem Schlachtfeld und Holzarbeiter im Wald wo es immer wieder zu tragischen Unglücksfällen kommt?
Zur Pensionskassensituation, ja, nicht wirklich glücklich; aber immerhin werde ich hierzulande mit grösster Wahrscheinlichkeit deswegen mal nicht unter eine Brücke ziehen müssen; was ich von Frauen UND Männern anderswo nicht behaupten könnte, welche schon im Vorpensionsalter teilweise schon als Obdachlose leben müssen.
Und wo machen wir uns als Frauen mitschuldig an Ungerechtigkeit/Ausnützung/Ressourcenverschleuderung?
Diese Aussage, „Männer haben es immer besser“, ist ein Hohn. Schlicht und einfach. Zumindest heutzutage, und in unseren Breitengraden. Ja, andernorts ist es (noch) anders, aber die Autorin spricht ja explizit von „unserer modernen Welt“ sowie „unserer Gesellschaft“.
Da kommt die Seite der Autorin ans Tageslicht, die wir alle kennen. Die zwar viele Clicks generiert, den Gesamttext aber völlig entwertet.
@Martin Frey
ich fürchte nicht nur der Gesamttext wird entwertet, sondern die gesamte darauf hätte folgenkönnende echte-gründliche-vertiefende&weiterbringende Diskussion…
Beim drüberfliegen um 17:05 nehme ich zur Kenntnis, HickHack No wieviel genau? Eher zum abwinken als wirklich noch dranzubleiben.
Frau Stillhart, können Sie mal eine neue Platte auflegen bitte? Habe selten einen Artikel gelesen, der so voll ausgelutschten Clichés und Plattitüden ist. Diese ewige Selbstbemittleidung ist nur noch peinlich.
Ich empfehle zu diesem Thema die ausführende Theorie von Vera von Hacken zu lesen, sehr lehrreich.
Ansonsten empfehle ich allen Frauen welche das noch nicht gelernt haben, Eigenverantwortung zu entwickeln und sich nichts gefallen zu lassen, oder wollen diese Frauen noch weitere Tausend Jahren als Unmündige, schwache, von Männer abhängige Personen leben.
20 Jahre zu spät?
Angesichts der täglich stattfindenden #MeToo, Mansplaining, Männer sind immer die Täter, „Männer sind grundsätzlich schlecht und sowieso an allem schuld Debatten“ die sogar die Körperhaltung von Männern regulieren wollen („Manspreading“) scheint dieser Artikel etwas aus der Zeit gefallen.
Alle diese Klagetexte sind grundsätzlich ahistorisch gehalten. Es wird kein Bezug auch nur zu naher Vergangenheit hergestellt und kein Gedanke an mögliche oder schon absehbare Veränderungen verschwendet. Keine soziale Rolle hat sich in den letzten 20 Jahren so sehr verändert, wie die der Frau. Wenn auch mit z.T. grotesken Überzeichnungen.
Also sicher sind nicht die Männer pauschal schuld an allem. Und vieles läuft im Moment in die andere Richtung falsch. Aber trotzdem: es gibt nach wie vor gläserne Decken, Sexismus im Alltag etc. Klar haben wir bereits viel erreicht. Aber wir sind eben noch nicht 100% am Ziel angelangt, und die häufig anzutreffende Argumentation falsch: freut euch doch endlich was ihr alles schon erreicht habt. NEIN! Wir freuen uns erst, wenn wir wirklich am Ziel der Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung angekommen sind!
@Lina Peeterbach: Auch am Ziel der Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung wird es dumme Menschen geben, die sich falsch verhalten. Die Frage bleibt aber, ob heute wirklich die Frauen noch mehr Grund haben sich über Sexismus zu beklagen als die Männer. In einer Zeit, da man täglich pauschale Vorwürfe über „toxisches“ männliches Fehlverhalten in der Zeitung liest. In Ton und Art, wie es sich nie ein Mann gegenüber Frauen erlauben würde öffentlichen Medien.
Bei Me too geht es um sexuelle Gewalt, unabhängig vom Geschlecht von Opfer/Aggressor.
Mansplaining ist eine Realität. Fragen Sie mal eine Professorin, wie oft ihr ihr eigenes Fachthema erklärt wurde, von Männern, die sich weit weniger mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Oder wie eine Frau in der Businesswelt stets Punkten muss, um ihren Platz am Tisch zu rechtfertigen, während ein Mann einfach in die Runde aufgenommenen wird.
„Männer sind grundsätzlich schlecht und sowieso an allem schuld“. Wer sagt denn sowas? Männer sind ca 50% der Gesellschaft, das kann man ja nicht ernst nehmen.
Bei Manspreading geht es schlicht um Anstand. Gleichviel Platz für alle, das gibt ja die Breite des Sitzes bereits vor.
… das ist der Punkt: Schon wieder „wir arme Frauen, wir arme Frauen ..bla, bla, bla“
Ich als Mann wird meine Arbeit auch immer wieder von Männer und Frauen erklärt, ich muss mich auch immer bei einigen Leuten rechtfertigen, schon mehr Frauen musste ich im ÖV teilweise harsch bitten, die Tasche mal wegzuräumen und den Platz freizugeben
Aber für mich heisst das: Es gibt einfach unanständige MENSCHEN und nicht ich armer, armer Mann.
Frauen unterbrechen andere aber öfters im Gespräch als dass das Männer tun.
Ihnen fällt das vielleicht einfach nicht auf weil Sie es nicht sehen wollen, oder selber die Unterbrechende sind.
@Moser
„Bei Me too geht es um sexuelle Gewalt, unabhängig vom Geschlecht von Opfer/Aggressor.“
Das wäre an sich richtig, zumindest war das ursprünglich die Idee. Und ja, Mansplaining ist leider eine häufige Realität, Manspreading auch. Argento aber auch. Und da muss sich die Bewegung auch an sich selber messen lassen.
Anstand ist bei all den Dingen letztendlich immer das entscheidende Thema. Es geht unter dem Strich um nichts anderes.
@Greatsheep:
Sie verwechselnd da was, es heisst keineswegs, dass nur Frauen „Opfer“ werden, es heisst lediglich, dass die „Täter“ meistens Männer sind 😉
Ich bin nicht immer einig mit Frau Stillhart, aber heute spricht sie ein wichtiges Thema an. Immer reden wir über die Symptome dieses Zustands, aber nie über die Ursprünge.
Eigentlich versuche ich meinen Weg auf individueller Ebene zu gehen / zu gestalten, und meine eigene Lebensrealität zu beeinflussen um meiner Tochter ein emanzipiertes Vorbild zu sein. Das mache ich ohne entsprechende Literatur oder gar Aktivismus. Aber in das Buch von Herrn Harari werfe ich gerne mal einen Blick.
Es besteht zwar an vielen Fronten bereits ein Umdenken, das aber oft im Einzelnen ins Gegenteil kippt, zu Lasten der Männer, was kein bisschen besser ist. Warum fällt es uns als Menschheit nur so schwer, gleichwertig und gleichberechtigt zu sein (nicht GLEICH, wohlgemerkt!)?
Ich bin fast nie einig mit Fr. Stillhart, aber heute hat sie ein paar gute Gedanken kreiert: Die verschiedene Konnotation, die Wahrnehmung dessen, ob Frau oder Mann etwas tut. Was sie aber tunlichst verschweigt, und das ist wiederum typisch: die weibliche Rolle bei der Thematik. Trump wäre nie ohne weibliche Wähler gewählt worden. Und auch unter weiblichen Staatsoberhäuptern gibt es Irrlichter, nur weniger da es weniger gibt. Ganz brutal formuliert: wenn Frauen meinen, sich permanent gegenüber Frauen rechtfertigen zu müssen, hat das primär nichts mit der modernen Gesellschaft/Männerwelt zu tun.
Zudem, von weiblichen Eigenschaften zu schwärmen und dabei etwas später diese zu negieren ist widersprüchlich.
„Wäre es nicht Zeit, umzudenken?“
Beginnen wir doch mit Selbstverantwortung.
Ich bin ganz bei Ihnen. Frau Stillhart’s Konklusionen sind wie meist sehr eindimensional und aus der Opferperspektive.
Was mir einzig gefällt heute ist eben wirklich die Frage, warum es uns nicht endlich gelingt, eine echte Gleichwertigkeit als Grundpfeiler unseres Selbstverständnisses als Spezies zu etablieren.
Die Organisation der Gesellschaft ändert sich nicht durch Nachdenken, nur durch Handeln. Im öffentlichen Raum treten Menschen nicht als Person, sondern als soziale, oder eine Ebene höher als gesellschaftliche Rolle auf. Die Rollen abstrahieren von der Biologie, deshalb unterscheiden wir inzwischen das biologische Geschlecht von der sozialen Geschlechterrolle, Gender genannt.
Die soziale Rolle Mann ist nicht ausgedacht worden, sondern im Kontext von Gewalt, Jagen, Krieg führen, entstanden. Wenn Fernwaffen Krieg von Körperlichkeit entkoppelt, können auch Frauen Soldat werden.
Alle Rollen sind veränderlich, aber nicht in 1-2 Generationen. Dennoch unterliegt alles Verteilungsfunktionen und gleiche Rollenverteilungen haben keine Sinn und müssen auf alle Ebenen ausgeschlossen sein.
Erstklassig ausgedrückt, Mutti! Ergänzend vielleicht noch: Die Autorin spricht vom Menschen als Spezies, die Ackerbau und Viehzucht hervor gebracht hat, was ihr offenbar langfristig nicht unbedingt nur zum Vorteil gereicht hat. Schon Rousseau wollte in der Übergangszeit vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit den optimalen Zustand für uns Menschen ausgemacht haben. Den Gedanken kann man ruhig weiterspinnen.
Der neolithische Mensch war erst einmal 12 cm kleiner als der mesolithische und starb deutlich früher. Das hing mit der Eintönigkeit der selbst angebauten Nahrung im Gegensatz zur Vielfalt des Gesammelten und Gejagten zusammen. Erst die sozialen Vorteile der Sesshaftigkeit haben deren biologischen Nachteile mehr als wett gemacht und damit entstanden soziale Rollen.
Ab dann haben sich auch exklusive Frauenrollen heraus gebildet. Zuerst die der Hebamme, die der Lehrerin und die der Krankenpflege. Die Medizin im gar nicht so finsteren Mittelalter entwickelte sich in den Frauenklöstern.
Eines ist geblieben. Wenn rationale die emotionale Intelligenz in den Schatten stellt, Wirtschaft und Macht, bleibt es Domäne des Mannes. Umgekehrt die der Frau.
„…sich Frauen dafür rechtfertigen müssen, dass sie keine Kinder haben…“, das ist fast zu 100% ein Problem unter Frauen! Doch auch dieses „Problem“ wird einfach den Männern zugeschoben.
Hierzulande vielleicht ist es ein Problem unter Frauen. Nicht in der Türkei, in ganz Afrika, in Indien – kurz, in weitesten Teilen der Welt ist es sehr wohl ein Problem der Familie, und eine Frau ohne Kinder ist völlig wertlos.
Und was geht uns der Rest der Welt, und vor allem die weltfremden Macho-Kulturen an? Wollen Sie die Probleme dieser Länder auch noch lösen? Wie?
man kann doch nicht ernsthaft eine diskussion über dieses thema anzetteln und trump anführen als beispiel fürs mannsein! das ist unterste schublade
Eigentlich wurden ja Trumps Wähler angeführt, als Beispiel dafür, dass so ein Mann für rund die Hälfte der Amerikaner völlig wählbar ist, trotz seiner Frauenverachtung.
@Meier
Der Mann war auch für fast die Hälfte der Amerikanerinnen völlig wählbar ist, trotz seiner Frauenverachtung. Bei den weissen Frauen hat er landesweit 52% geholt. Dies nur zur Erinnerung. Aber eigentlich passt das Beispiel grad sehr gut zum heutigen Blog, unter der Prämisse „Selbstverantwortung“ und Wahlfreiheit.
es wurde trump und seine wähler angeführt und meiner meinung nach killt trump als argument für irgendwas jegliche ernstzunehmende diskussion. schade!
es ist wie eine unnötige übertreibung.
ich finde nicht, dass wir hierzulande trump und seine wähler in diskussionen über unsere gesellschaft einbauen sollen. es mag interessant sein, darüber zu sprechen, und das muss man auch! aber abgekoppelt von solchen diskussionen wie dieser hier
Warum verleugnen „moderne“ Frauen die Biologie? Fakt ist, dass Frauen schwanger werden und gebähren, dass sie die Nahrung für die Kinder bereitstellen, dass ihre Empathie für die ersten Jahre eines Kindes entscheidend sind.
Ihr Frauen könnt diese Verantwortung weder an Männer, noch den Staat oder Arbeitgeber delegieren. Beklagt Euch (falls Ihr gläubig seid), bei Eurem Gott, dass er die Natur so geschaffen hat, wie sie ist. Und als Atheistinnen könnt Ihr Euer Schicksal verfluchen. Doch die Biologie ändert Ihr deswegen nicht.
Ja, die Frauen werden wegen der Fortpflanzung zurückgedrängt, in der Gesellschaft, im Wirtschaftsleben. Na und? Männer sterben dafür 4 Jahre früher. Ist doch auch was, oder? Wir jedenfalls leben damit, ohne uns 24h am Tag darüber zu beklagen!
„Ja, die Frauen werden wegen der Fortpflanzung zurückgedrängt, in der Gesellschaft, im Wirtschaftsleben. Na und? Männer sterben dafür 4 Jahre früher. Ist doch auch was, oder? Wir jedenfalls leben damit, ohne uns 24h am Tag darüber zu beklagen!“
Kunststück sich wegen der 4 Jahre nicht zu beklagen. Wir leben 70, 80 Jahre mit der Benachteiligung, und das 24×7! Und eben- erst noch 4 Jahre länger als die Männer. Natürlich wollen wir die Benachteiligungen nicht ständig aushalten sondern ändern. Genauso wie Männer auf ihre Gesundheits achten wollen, wenn Sie lange leben wollen.
„Wir leben 70, 80 Jahre mit der Benachteiligung, und das 24×7!“
Mit welcher Benachteiligung leben Sie denn, Frau Moser? Ganz konkret?
Bin echt gespannt auf Ihre Ausführungen.
„Wir leben 70, 80 Jahre mit der Benachteiligung, und das 24×7!“
Da haben wir offensichtlich eine ganz unterschiedliche Wahrnehmung. Das heisst sie werden ständig benachteiligt? Auch im Schlaf? Jede Sekunde die sie auf der Strasse sind, Autofahren, Duschen, ihre Steuern zahlen?
„Genauso wie Männer auf ihre Gesundheits achten wollen, wenn Sie lange leben wollen.“
Überspitzt formuliert: Männer sind selber schuld wenn sie nicht länger leben, aber Frauen sind nicht selber Schuld wenn sie nicht selbstbewusst ihr Gehalt verhandeln können?
Der Text ist so pauschal, dass er pauschal falsch ist: Männer, Frauen! Alle Männer, alle Frauen? Und wer ist eigentlich die Gesellschaft, die die Frauen (alle?) so abwertet und die Männer (alle?) so aufwertet? Besteht sie nicht zu etwas mehr als 50% aus Frauen? – Aber wenn man den Text liest, dann liest man nicht, dass Frauen Frauen ablehnen, man liest nur „man“ oder die indirekte Form.
Nach der Lektüre des Textes fühlt man sich als Frau schlecht, aber als Mann noch schlechter, denn man(n) ist offensichtlich daran schuld, dass es frau so geht.
Die Bevölkerung besteht zu 50% aus Frauen, nicht die Gesellschaft.
Und warum sollte die Gesellschaft nicht zu 50% aus Frauen bestehen, wenn sie 50% der Bevölkerung ausmachen? Ich meine nicht den Rotaryclub als Männergesellschaft. Aber o.k. Gesellen sind Männer und so gesehen ist eine Gesellschaft eine Männersache.
@ K. Moser: Bin mit Ihnen einverstanden. Die Autorin war aber ganz offensichtlich nicht an Differenzierungen interessiert sondern in erster Linie wohl nur an der pauschalen Zuweisung von Schuld und Verantwortung an die Männer. Dazu gehöre ich halt auch. Schuld empfinde ich aber keine, das Prinzip Erbsünde ist mir fremd.
Weil die Gesellschaft nicht nur aus Menschen, sondern vor allem aus den gesellschaftlichen Regeln des Zusammenlebens besteht. Sonst wäre Gesellschaft ja das gleiche, wie Bevölkerung.
Es ist interessant, dass Sie nach dem Lesen vor allem ein Schuldgefühl aufgreifen. Ich sehe es so: historisch war der Mann der Frau überlegen, weil er körperlich überlegen war. Das schläckt ke Geiss wäg. Der Mann institutionalisierte seine Überlegenheit in der Schaffung von entsprechenden religiösen Sitten und verwehrte Frauen die Bildung und später das Wahlrecht. Die Frauen erkämpften sich eine gewisse Gleichberechtigt auch dank der Hilfe von Männern, die nicht an Machterhaltung interessiert sind. „Männer“ meint im anklagenden Sinn nur jene historischen Männer und jene, die sich heute noch so benehmen und ihre Macht nicht mit Frauen teilen wollen. Ich nehme an, Sie sind damit nicht gemeint.
„Der Mann institutionalisierte seine Überlegenheit in der Schaffung von entsprechenden religiösen Sitten und verwehrte Frauen die Bildung und später das Wahlrecht.“
Das stimmt alles soweit, aber vergessen wir auch nicht das Männer auch mehr Pflichten hatten (Versorgung der Familie, Militär etc.). Diese Strukturen hatten vor allem Vorteile für die Männer die an der macht waren und Kriege geführt haben. Der Durchschnittsmann durfte schuften und ist dann im Krieg verheizt worden. Wenn wir mal bei dieser Erkenntnis angelangt sind, können wir wirklich etwas verändern. Für Männer und Frauen gleichermassen.
Vielleicht wird die „andere “ Position einfach nie dargestellt in den Medien? Viele schätzen den Beitrag von Frauen sehr und haben wenig Achtung für solche Männer wie einer im Bild ist. Gezupfte Augenbrauen, zwei Stunden im Bad für Bart und Achselhaarrasur, bisschen Teilzeitjob weil ja sicher eine Erbschaft kommt früher oder später.
Frauen mit rissigen Händen vom lebenslangen schuften, alles hängt etwas durch weil sie Kinder aufgezogen hat, abgekämpft vom ewigen Alltag. Frauen mit Kampfspuren vom Leben beeindrucken mich jedenfalls mehr als diese ökosozialen, weltoffenen, selbstverliebten Selbstdarsteller.
Lasst uns, unsere Töchter und Söhne zu Menschen erziehen, die Gleichwertigkeit vorgelebt kriegen. Lasst uns von unseren Töchtern und Söhnen Gleichwertigkeit einfordern.
Das sehe ich als einzigen Weg, diese Situation wirklich zu verändern.
Stimme zu 100% zu!
„Lasst uns, unsere Töchter und Söhne zu Menschen erziehen, die Gleichwertigkeit vorgelebt kriegen.“
Da kann ich mich nur anschliessen!
Ich stolpere in diesem Beitrag über den mehrfach genannten Begriff „rechtfertigen müssen“. Wer sagt denn, dass wir Frauen nicht einfach auch bleiben lassen können? Auf die Fragen, wieso man soundsoviele Kinder / Partner / Haustiere oder keine hat, soundsoviel oder gar nicht arbeitet, kann man auch einfach mit einem „Warum nicht?“ antworten. Es ist Zeit dafür, das eigene Leben Potential- und nicht defizitorientiert zu betrachten.
Im übrigen erlebt es mein Mann, der wie ich Teilzeit arbeitet, bei weitem nicht so, dass er ständig für das gefeiert wird, was er tut.
Es geht nicht um Schuld, sondern um die Verantwortung, die Wahlfreiheiten zu nutzen. Als Frau kann ich heute meinen Beruf, meineN PartnerIn und mein Familienmodell frei wählen. Genau wie ein Mann. Wenn ich mich von Impulsen, romantischen Vorstellungen oder gesellschaftlichem Druck anstatt von einer vernünftigen Planung leiten lasse, darf ich das auch, aber erhalte halt nur beschränkt Mitleid, wenn ich später unzufrieden bin. Genau wie ein Mann. Wenn ihr die Hausarbeit mit dem Mann teilen wollt, wählt einen Mann, der das mitträgt. Den Karrierist heiraten und nachher über die Gesellschaft schimpfen ist viel zu einfach.
Danke für die wohltuend nüchterne Reaktion, Malena. Offensichtlich reicht „wie ein Mann“ eben nicht mehr. Denn die Diskussion geht ja immer in die Richtung, bezüglich Vereinbarkeit den Frauen (und teilweise Männern) etwas zu ermöglichen, was auch Männer heute und schon immer nicht konnten.
Sie sagen es, Malena.
Mit Wahlfreiheit zwingend verbunden ist die Selbstverantwortung. Es ist zwar ein Prozess, aber irgendwann sollte man die Reife erlangt haben, die Verantwortung für die eigenen Entscheide zu tragen. Respektive sich zu fragen, was man selber ändern könnte um seine Situation zu verbessern, anstatt darauf zu warten, dass einem andere das Glück bringen worauf man Anspruch zu haben glaubt. Diese Wahlfreiheit unterscheidet uns bekanntlich von Ländern wie zb. Saudi-Arabien. Freiheit jedoch ist nicht immer einfach, nicht immer gewünscht. Denn man muss damit auch umgehen können. Was letztendlich ein Lernprozess darstellt.
Ich habe mich in meinen Karrieristen verliebt, da waren wir noch Studenten. Und als wir beide geheiratet haben, waren wir beide Karrieristen, am Vollgas geben. Dann kommt das 1. Kind und dann hiess es: nanny oder jemand tritt kürzer. Keine Rocket science, Wenn man schaut, wer 9 Monate schwanger ist und stillt und welches Geschlecht in der Arbeitswelt dafür büssen muss. Die Arbeitswelt muss dringend Familienfreundlcher werden.
@Kerstin Moser: Das Kind kommt nun mal nicht einfach so. Und ja, danach heisst es Nanny, oder jemand tritt kürzer.
Warum nicht Nanny?
@Kerstin Moser
Ich verstehe sie nicht, Frau Moser. Sie kannten Ihre Lebenssituation und Ihre Arbeitssituation und haben sich dann für ein Kind entschieden. Und nun erkennt man in Ihrem Beitrag zwischen den Zeilen die Unzufriedenheit, dass sie nicht alles miteinander haben können zu Ihren Bedingungen. Aber bei zwei Karriereristen ist die Nanny doch eine valable Lösung., oder nicht?
„Die Arbeitswelt muss dringend Familienfreundlcher werden.“
Nein, Frau Moser. Es ist nicht Aufgabe der Arbeitswelt für Ihre persönlichen Entscheidungen geradezustehen oder Lösungen zu finden.