Jetzt aber ab aufs Brett!

Geht ja! Eine 7-jährige Snowboarderin auf der Piste. Foto: iStock

Die Menschen vertreten ihre Meinungen immer radikaler, stimmts? Rechte gegen Linke – Veganer gegen Grillkönige – Tesla-Fetischisten gegen Dieselschnüffler – Homöopathiehooligans gegen Schulmedizinfanatikerinnen. Alle werden sie immer sturer in ihren Filterblasen.

Zum Glück ist es wie bei den Kindern: nur eine Phase. Erinnern Sie sich an die späten 90er? Nicht alles war damals so schön wie die Frisur von Nick Carter. Auf den Skipisten herrschten Krieg und Hass. Die blöden Snowboarder sassen hinter den Kuppen und wurden von den sturen Skifahrern mit ihren lächerlichen Stöcken angefaucht. Die dual geplankten fühlten sich in ihrer Bergidylle gestört, die einfach gebretterten nicht willkommen. Nur der gemeinsame Hass auf Snowblades und Bigfoots konnte sie für kurze Momente befrieden.

Alles längst vergessen und vergeben. Heute fährt man gemeinsam Bügellift und überreicht sich dabei duftende Blumensträusse. Snowboarder können ihre Bretter endlich auch aussen in die Gondeln stecken und kiffen zum Dank nur noch am Rand der Piste.

Kleine Ski für kleine Gleichgewichtsorgane

Natürlich sind die Lager immer noch getrennt. Skifahrer fahren Ski, Snowboarder boarden Snow. Letztere sind etwas seltener geworden, aber keineswegs ausgestorben. Animositäten lohnen sich nicht, schliesslich kann jeder fahren, was ihm gefällt. Für Kleinkinder gilt das allerdings nur beschränkt. Hartnäckig hält sich die Ansicht, dass sie nach drei Wintern Babyschlitteln zuerst Skifahren müssen und allerfrühestens ab 8 Jahren snowboarden können.

Ideale Mischung: Lehrerin auf Ski hilft dem Mini auf dem Board mit dem Bügellift. Foto: iStock

Dass Ski fahrende Eltern diese Meinung vertreten, kann ich nachvollziehen. (Krieg! Krieg!) Doch die Ansicht ist auch unter Snowboardern weit verbreitet. Lange Zeit galt die kleinkindliche Snowboardunfähigkeit nämlich als Fakt. Als physiologisches Axiom, um hier mal gescheit daherzureden. Kleine Kinder hätten noch keinen voll entwickelten Gleichgewichtssinn und könnten deshalb kein Snowboard meistern.

Wir haben es alle geglaubt. Eigentlich hätte man ja stutzig werden müssen. Die Vierjährigen laufen uns um die Ohren, klettern, fahren Ski, Velo und Microscooter, saltieren auf dem Trampolin – alles mit ihrem kümmerlichen Gleichgewichtssinn. Aber Snowboarden … uiuiui, das geht natürlich nur voll entwickelt. Diese Logik! «Schicken wir Kinder doch erst mit 16 in die Schule, schliesslich fehlt ihnen vorher das vollständig entwickelte Gehirn.»

«Amerikanische Forscher haben herausgefunden …»

Nun ist man international inzwischen etwas weiter. Da unterrichten Snowboardschulen auch Kindergartenkinder – mit Erfolg. Das beweisen nicht zuletzt zahlreiche Internetvideos von Kindern, die mit drei, vier oder fünf Jahren per Snowboard respektabel über die Piste räubern. Genauso gut wie andere Kinder das im selben Alter mit Ski tun. Snowboardlehrerinnen und -lehrer machen unter anderem besseres Material für diese Entwicklung verantwortlich – kleine Lernsnowboards und Zubehör wie Zugleinen oder Haltegriffe.

Warum gibts hier so was nicht? Übungsanlage für kleine Snowboarder in Zagreb. Foto: iStock

Die Entwicklung ist nicht ganz neu, in der Schweiz aber erst in ganz wenigen snowboardprogressiven Skigebieten angekommen. Das zeigt sich in den Wintersportläden: Ausrüstung für vierjährige Snowboarder ist schwerer zu finden als Speck auf dem Fitnessteller. Bei einer Stichprobe in mehreren Stadtberner Fachgeschäften habe ich ein einziges 90-cm-Snowboard gesehen – verpackt im Originalkarton. Keine kleinen Snowboardschuhe und keinen winzigen Snowboardhelm. Ich nehme an, dass die Mietausrüstung in vielen Skigebieten ähnlich dünn gestreut ist.

Ja, was denn nun – vorwärts oder seitwärts?

Hat man dieses Problem einmal gelöst, kann die Snowboardkarriere von Leah-Doublecork-Esmée und Maximilan-360-Jason beginnen. Einfach anschnallen und den Hang runterschubsen. Sofern das Kind und die Eltern das auch möchten. Was uns zum nächsten Dilemma führt. Was soll und will das Kind denn nun: Skifahren oder Snowboarden?

Manchmal hilft eine gute Beobachtungsgabe. Der Brecht schaut im Bus gern zum Fenster hinaus, mag aber keine Rutschbahnen. Offenbar sieht er lieber die Landschaft vorbeiziehen, als der Gefahr frontal ins Antlitz zu starren. Typischer Snowboarder.

Gern hätte ich Ihnen übrigens einen Erfahrungsbericht niedergeschrieben, aber wir haben äusserst späte Ski… äh Snowboardferien gebucht. Und Sie wollen ja nicht während des Osterausflugs in kurzen Hosen inmitten von Krokussen liegend einen Papablog über Wintersport lesen. Sollten die Versuche mit dem Brecht nennenswerte Erkenntnisse bringen, werde ich sie gern an einen Frühlingsbeitrag anheften.

Welche Wintersporterfahrungen haben Sie mit Ihren kleinen Kindern?

Lesen Sie dazu auch die Postings «Skifahren für Zweijährige?», «Skischule oder selber beibringen?» und «Ab in die Skischule!»

73 Kommentare zu «Jetzt aber ab aufs Brett!»

  • Stefu sagt:

    „I’m oldschool, I snowboard“ – leidenschaftlich seit über 20 Jahren. Wieso bringen wir unserer Tochter (3) – vorerst – Skifahren bei?
    1. Equipment-Verfügbarkeit > Ski
    2. Alle Gspändli in unserem Umfeld lernen > Ski
    3. Cool/hip/angesagt seit den 2000er Jahren > Ski
    4. Mami hatte nach über 20 J. Boarden Lust auf was Neues > Ski
    5. Hauptgrund: Kraftaufwand beim Lernen* > Ski
    * Beim Boarden-Lernen muss man immer wieder aufstehen, was sehr anstrengend ist. Beim Skifahren-Lernen fällt man weniger hin. Bei so Kleinen sinken Motivation/Spass linear mit der Energie; hält also auf Skis länger an.
    …wenn sie mit den Skis den Bogen raus und stärkere Bein-/Rumpfmuskulatur hat, dann bringe ich ihr auf Wunsch das Boarden innerhalb von 2 Tagen bei. So kann sie wählen, was ihr mehr Spass macht.

  • kleiner Snowboarder sagt:

    Mein Sohn wird im April 4 Jahre alt und fährt seit diesem Winter Snowboard, es geht sehr gut. Es stand auch schon auf den Skis, das gefällt ihm weniger, es sei nicht cool.
    Mit dem Gleichgewicht ist es kein Problem, das hat er bestens im Griff, logisch ab und zu sitzt er im Schnee, ist doch normal.
    Hauptsache er hat Spass dabei.

  • Marcel Widmer sagt:

    Ich selber bin begeisterter Snowboarder. Trotzdem war für mich von Anfang an klar, dass mein kleiner Sohn zuerst mit dem Skifahren beginnen soll und dann später, wenn er mag auch das Snowboarden lernen kann. Über die Reihenfolge (zuerst Snowboard oder Ski) kann man sicher streiten. Wenn man aber grundsätzlich Schneesport begeistert ist, sollte man m.E. den Kindern den Einstieg in beide Sportarten ermöglichen und sich nicht von den eigenen Präferenzen leiten lassen. Für mich war es im übrigen auch eine Bereicherung mit meinem Kleinen wieder auf die Skis „zurückzusteigen“. Heute geniesse ich es je nach Lust und Laune mal auf die Skis oder das Snowboard (mal Race und mal Freeride) zu stehen.

  • Regina Niklaus sagt:

    Es ist keine Kunst so FRUEH zu boarden…..Ich war auch mit 3 drauf…..nur ist ES wie beim reiten….Die Kniegelenke gehn kaputt….ist is Logitech .Sind noch nicht dafuer gemacht……Man darf Kinder nicht mit Bindung festbinden……hoechstens auf Brett mit Seil ohne Bindung stellen ….Wir wurden als Kinder zu Top sportlern gedrillt…..Jetzt sind meine Gelenke futsch…schon vor Olympia passiert….Alles zu seiner Zeit…Man KANN auch anders langsam aufbauen.. ..Zudem SIND viele Kids in Koerpermerkmalen und Wille zu schwach um was drauszumachen…..Also kein Grund so fruehen Drill zu rechtfertigen..Man muss seine Kinder gut beobachten um die wahren Neigungen zu ERKENNEN….Das ist wichtigste als falsches Ego .

    • Wichtig ist wahrscheinlich, dass man es nicht übertreibt. Drill geht natürlich nicht. Dass lockeres Snowboarden, ein, zwei Stunden an wenigen Tagen im Jahr die Knie von Kleinkindern schädigt glaube ich nicht. In die Knie und in die Beine geht das Snowboarden erst, wenn man relativ intensiv fährt.

    • Susi sagt:

      Wenn die Kniegelenke kaputt sind, fängt man auch an, Telegramme zu schreiben.

  • Manfred Siegrist sagt:

    Meine Tochter stand schon mit 2 Jahren auf dem Snowboard. Mein Sohn sogar schon mit 18 Monaten. Heute gehören sie zu den besten Schweizer Snowboardern. Wer Schlagzeug spielen will fängt nicht mit der Blockflöte an! Jetzt ist meine Tochter 11 Jahre alt und mein Sohn 9 Jahre alt. Ich muss über einige Kommentare hier nur schmunzeln. Beide haben sich beim Snowboarden noch nie verletzt. Gerne würde ich die Leser mit Bildern von waghalsigen Sprüngen von meinen beiden Snowboardern vom letzten Wochenende in Davos schockieren. Hier ein kurzer Film von den Beiden von letzter Saison:

    https://www.youtube.com/watch?v=gKufJcs611g

    Ich sage nur: Viel Spass mit den Kindern beim Snowboarden! Dieses Wochenende nimmt unsere ganze Familie am Banked Slalom in Laax teil. Wir sehen uns auf dem Snowboard.

    • Jan Holler sagt:

      Ja, Manfred Siegrist. Meine Nichte gehörte auch zu den besten Snowboarderinnen. Warten Sie mal ab, bis Ihre Kinder ins Teenageralter kommen. Sie werden sich wundern, wie zerschunden und verletzt sie manchmal vom Training heimkommen, wenn wieder einmal ein doppelter Salto mit Schraube nicht gelungen ist. Gebroche Arme, Nasen, Rippen, ausgerenkte Schultern gehören dazu.
      Sie haben schon recht, wer früh anfängt, der kann es weiter bringen.
      Wer kein Risiko eingehen will, bleibt zu Hause. Aber gemäss Statistik ist dort das Verletzungsrisiko leider auch relativ gross.
      Drücke Ihren Kinder die Daumen, dass sie das harte Training, das noch folgen wird, gut ertragen und durchhalten.
      PS: Herziges Video. Sieht toll aus, was sie können.

  • 13 sagt:

    Die Frage, warum die Kinder heute in der Schweiz immer noch zuerst Skifahren und danach boarden, ist recht einfach zu beantworten und hat mit Gleichgewicht nichts zu tun: die Eltern der heutigen Elterngeneration konnten nicht boarden, sondern fuhren Ski. Also haben sie ihren Sprösslingen, kaum konnten diese laufen, das Skifahren beigebracht. Erst in späteren Jahren wechselten viele aufs Snowboard mit dem sie dann im Skilager, durch Freunde oder Skischule in Kontakt kamen. Und weil die heutige Elterngeneration das eben so gemacht hat, lässt sie ihre Kinder das gleich machen. Bis sich hierzulande etwas ändert, dauert es nun mal einige Jahrzehnte/Generationen länger als anderswo, das ist ja wahrhaftig nichts neues (und wird sich traditionellerweise auch nicht so schnell ändern).

    • Manfred Siegrist sagt:

      So ist es! Wir müssen den Bann einfach brechen.

    • Sportpapi sagt:

      Jaja. Und manchmal ändert es sich auch nie, weil es sich bewährt hat, und die bessere Lösung ist.

      • 13 sagt:

        Genau. So wie es sich ja bewährt hat, keine Lohnanalyse betreffend Lohnungleichheit zu machen und so zu tun, als würde der Dialog fruchten. Das ist bestimmt die bessere Lösung, man könnte ja noch etwas finden. (Ich weiss, OT, aber wer mir heute mir „bewährt“ kommt, muss damit rechnen….)

      • Susi sagt:

        Ja. Frauen in die Küche zurück. Frauenstimmrecht wieder zurückziehen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Nach allem, was ich in den letzten Tagen so gelesen habe zur Bereitschaft von Frauen, im Bereich des AHV-Alters die staatlich verordnete Diskriminierung (eine von mehreren) zu beseitigen, finde ich es eigentlich auch nicht mehr so dringend, im Bereich der möglicherweise vorhandenen Diskriminierung weitere Abklärungen vorzunehmen.
        Schon erstaunlich, diese Agenda, diese Prioriäten!

      • Fritz Bünzli sagt:

        Staatlich verordnete Diskriminierung beim AHV-Alter die bekannterweise von Männern eingeführt wurde, damit sie Ihren wohlverdienten Ruhestand zusammen mit ihrer Frau geniessen konnten/können, die im Durchschnitt drei bis fünf Jahre jünger war/ist.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ja, in der Tat sehr erstaunlich. Sie können mich ruhig inzwischen dazu zählen. Ehrlich, mir reicht es endgültig. Ja, ich habe hier immer wieder geschrieben, dass ich das AHV-Alter daneben finde, wie auch dem Wehrdienst oder die Rentenunterschiede, aber ich habe meine Meinung geändert. Das alles hat gar keine Priorität mehr, sollen doch die Männer auch 37 Jahre darauf warten. Ich habe die Schnauze von diesem Whataboutism echt voll. Solange keine Bereitschaft besteht, Rechte, die in der Verfassung, also dem höchsten Gesetz, festgeschrieben sind, zu gewähren, ist es mir egal, was in anderen Gesetzen steht. Die Männer können sich ja frühzeitig pensionieren lassen, sie haben ja bis dahin genug verdient.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Es besteht durchaus Bereitschaft, Rechte, die in der Verfassung stehen, zu gewähren. Zumindest wenn es um Frauen geht. Nämlich da, wo jemand klagt, und eine Benachteiligung gezeigt werden kann.
        Es besteht aber offenbar nicht die Bereitschaft, in grossem Stil Überprüfungen vorzunehmen, Kontrollen durchzuführen. Da tut man sich bei allen Lohnüberprüfungen schwer, auch bei den flankierenden Massnahmen (die ja auch unter Beschuss sind).
        Auf der anderen Seite findet staatliche Diskriminierung statt, in offensichtlichem Widerspruch zur Verfassung. Und soll sogar noch ausgebaut werden. Nur liest man darüber nicht jeden Tag in der Zeitung, weil offenbar die Männer sich nicht wirklich für ihre Rechte einsetzen.
        Langsam reichts!

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ja, genau, weil sich das ja so gut BEWÄHRT hat, oder? Nein, dass ist schlicht Schwachsinn. Hätte eine Bereitschaft bestanden, wäre es bereits umgesetzt. Alles andere sind Ausreden und Alibiübungen.
        Das AHV-Alter ist durchaus in der Presse, wird besprochen und wird bestimmt angepasst. Aber wozu die Eile? Schauen wir doch mal unsere Reformen an:
        Frauenstimmrecht: vom ersten Vorstoss bis zur Einführung: rund 80 Jahre.
        Mutterschaftsurlaub: rund 60 Jahre
        Und eben Lohngleichheit: vor 37 Jahren eingeführt, heute besteht der Paygap immer noch.
        Ich sehe keinen plausiblen Grund, sich da plötzlich zu beeilen, nur weil es die Männer trifft.

      • Sportpapi sagt:

        Nachdem zum zweiten Mal eine Antwort von mir verschwunden ist, nur noch so viel: Entweder man will Gleichberechtigung, oder man will nicht. Die einseitige Vorgehensweise ist extrem unglaubwürdig.
        Die Frauen profitieren heute immer noch davon, dass viele Männer ihnen ihre Privilegien gönnen mögen, auf eine eigentlich sehr gönnerhafte Art. Und so kommt halt immer wieder dieser Zusammenschluss von „linken“ Feministinnen mit den eigentlich verhassten rechten Konservativen zusammen.

      • Sportpapi sagt:

        Ach ja, noch die konkrete Nachfrage: In welcher Branche erhalten Frauen wirklich weniger Lohn als die Männer, die in der gleichen Firma den gleichen Job machen? Können Sie Beispiele nennen?

  • Fritschi sagt:

    Ist doch völlig egal wieviele Bretter man in welchem Alter an den Füssen hat, Hauptsache man hat Freude daran. Einem Kleinkind das Snowboarden anstatt das Skifahren beizubringen, mag ein bisschen anstrengender für Mami und Papi sein. Wenn alle motiviert sind aber problemlos möglich.
    Wer sich als Eltern auf versch. Pistenformen nicht sicher genug fühlt, mit seinen Kindern vorwärts+rückwärts+seitwärts zu fahren, kann das z.B. an einen Lehrer/in weitergeben.
    Sicher ist, dass die Kids das viel einfacher und schneller lernen werden als alle Raketeningenieure in diesen Kommentarspalten. Und es kein Grundrezept für alle Kinder gibt wie und was sie lernen müssen,sollen oder wollen.
    Wer sich einen Sport je nach Verletzungstatistik aussucht, sollte evt. besser zuhause auf dem Sofa bleiben.

  • sottosopra sagt:

    Wintersport ist passé. In Zeiten des Klimawandels empfehle ich als zukunftsgerichtete, wertvolle Sportart zuerst einmal ein Roll- und später ein Surfbrett (wenn dann der Wasserspiegel einmal hoch genug ist). In diesem Zusammenhang verstehe ich nicht ganz, wieso der Skisport an Schulen so fest verankert ist (Stichwort Skilager) und anderen Sportarten nicht ein solch hoher Stellenwert beigemessen wird (Handball-, Unihockey-, Fussballlager? Dafür sind die Vereine zuständig. Aber es gibt ja auch Skivereine). Ist dies dem Einfluss der Tourismuslobbyisten zu verdanken? Finden sich unter Lehrpersonen und Bildungsverwaltung tendenziell mehr Skifahrer? Oder gibt es da tiefere Gründe, die in die Zeiten von Wilhelm Tell zurückgehen.

    • Manfred Siegrist sagt:

      Meine Tochter hat zwei Mal die Woche Sportunterricht aber geht nur einen Tag im Jahr Snowboarden mit der Schule. Ich glaube, dass sie genug Handball, Unihockey und Fussball spielt in der Schule.

      • marsel sagt:

        Skifahren ist ein Sport, den auch eigentlich unsportliche und faule Kinder (und Erwachsene) treiben können, deshalb ist er so populär.

    • sottosopra sagt:

      @marsel
      insinuieren Sie damit, dass es in Wintersportbegeisterten Nationen überdurchschnittlich viele unsportliche und faule Kinder (und Erwachsene) gibt? Dies sollte dann die Popularität des Wintersports in Ländern wie der Schweiz , Österreich, Teilen von Deutschland, Frankreich, den Vereinigten Staaten und Norwegen erklären?
      @Siegrist
      Handball, Unihockey und Fussball ok, sehr populäre Sportarten in der Schweiz und daher auch im Sportunterricht präsent. Aber wie schaut es beispielsweise mit Rugby, Tennis, Badminton, Baseball, Skateboarding, etc. aus. Solche Sportarten werden im Sportunterricht höchst selten thematisiert.

      • sottosopra sagt:

        Gleichwohl bleibt meine Frage unbeantwortet. Weiss jemand (auch historisch gesehen), wieso der Wintersport / bzw. die (früher obligatorischen) Skilager an den Schulen so fest verankert sind, wie es dazu kommen konnte?

    • Sportpapi sagt:

      Hier gibt es Hinweise. Allerdings finde ich nicht, dass der Skisport gegenüber anderen Sportarten im obligatorischen Schulsport bevorzugt wird. Und auch Skilager werden zunehmend weniger angeboten: https://www.srf.ch/sendungen/myschool/als-wir-noch-ski-weltmeister-waren-2

  • Carina Leone sagt:

    Bereits Vorschulkinder fahren auf Rollbrättli herum, da ist es zum Snowboard ein kleiner Sprung. Ich selbst bin keine Wintersportlerin, habe aber in den 90ern beides ausprobiert. 2x Board, 1x Ski. Gemietet, und oben auf dem Hügel wortwörtlich runtergeschupst. Ohne Vorlektion. Fazit: Mit dem Board landete ich zwar ein paar Mal auf dem Fudi, konnte aber gut steuern und jederzeit anhalten. Mit den Skiern kam ich sturzlos von oben nach unten, konnte jedoch weder gut steuern noch bremsen. War dann auch für Mitsportler auf der Piste ein sowohl amüsantes als auch riskantes Schauspiel. Langer Rede kurzer Sinn, ich glaube Snöben ist einfacher zum lernen.

    • Claudia sagt:

      Diese Erfahrung habe ich auch gemacht!

      • marsel sagt:

        Aber wenn das Snöben irgendwann zu anstrengend wird und man Skifahren nie gelernt hat…
        Erst das eine dann das andere hat seine Vorteile, auch wenn ganz fanatische Snowboardeltern das anders sehen.
        Rollbrettfahren kann man nicht mit dem Snöben vergleichen, da man dort nicht aufs Brett gefesselt ist. Man kann jederzeit runterhüpfen und beide Beine einzeln bewegen, fast wie beim … Skifahren.

  • marsel sagt:

    Snowboard fahren erfordert einfach mehr Kraft als Skifahren. Schon das Skifahren als Kind scheitert anfangs oft an der mangelnden Kraft.

    • Ist das so? Wenn man intensiv fährt vielleicht, aber einfache Kurven in moderatem Tempo brauchen nicht wirklich viel Kraft. Ich hab’s natürlich nie gemessen.

      • Divi D. sagt:

        Unsere Tochter hatte kraftmässig Mühe mit dem Aufstehen (mit dem Board), wenn sie talwärts schaute. Und andersrum mochte sie es nicht, weil sie nicht sah, wo sie hinfährt (bzw. rutschte). Aber sie hat auch beim Skifahren länger gebraucht, bis sie selber aufstehen konnte nach einem Sturz. Von daher: einfach ausprobieren, es wird sich zeigen.

      • marsel sagt:

        Meine Frau ist nach 20 Jahren Snowboarden auf die Skis zurückgekehrt und wechselt manchmal ab. Snowboarden sein VIEL anstrengender für die Beinmuskulatur, sagt sie.

  • Karl-Heinz sagt:

    Ski und Snowboard sind Spaßsportarten und relativ unnütz. Der Mensch ist zum Laufen geboren, nicht um seine Füße auf Bretter festzuschnallen. Wer sich Gutes tun will, läuft und schwimmt. Je weniger Equipment, desto besser.

  • Andrea Schweizer sagt:

    Langlaufen ab 2 Jahren Klassisch
    o.k. 99% ziehen, aber die Ski sind leicht und das Kind kann sich mit den Skiern gut selbst bewegen im Gegensatz zu den schweren Alpinskis.

    Alpin ab 4 Jahren
    Ziel: Kurven, Bremsen und Lifte fahren lernen bis zum gut Carven/Schwingen, das braucht ein paar Jahre Übung. Im Durchschnitt 6-10 Jahre.

    Snowboard
    Kann man auch ab 5/6 lernen, aber wer nicht neben der Skipiste wohnt, wird sich wohl auf Alpin oder Snowboard konzentrieren und versuchen das schwierigere, das sich als Kind leichter lernen lässt im Vergleich zu Erwachsenen und das mehr Übung benötigt, bis man schön und sicher fahren kann, zuerst zu lernen. Aber wer genügend Schneetage und Geld zur Verfügung hat, kann auch beides parallel lernen. Have fun!

    Langlaufen ab 6 Jahren Skating

  • Anh Toàn sagt:

    Snowboarden ist einfacher zu lernen als Skifahren, selbst ohne Stöcke (kleine Kinder können nicht auch noch Stöcke zu den Skiern) muss das Kind zwei Skier steuern. Beim Snowboard muss es nur auf einem Brett stehen. Und die Schuhe sind viel bequemer! Vor allem aber geht beim Skifahren vieles gegen die Instinkte, boarden entspricht viel mehr den instinktiven Bewegungsabläufen. Aber: Zum boarden lernen braucht es mehr Gefälle als zum Skifahren lernen, da man mit „seitwärts“ fahren beginnt. Einfach mal mit dem Ding, den Dingern an den Füssen im Flachen rumgehen zur Angewöhnung geht nicht. Geeignete Hänge zum beginnen mit dem Board sind schwer zu finden: Die Anfänger Hänge sind zu wenig steil zum (seitwärts) boarden, längere Pisten irgendwo zu steil und irgendwo zu flach.

    • Anh Toàn sagt:

      Letztlich geht es bei den Anfänger (egal ob Kinder oder Erwachsene) und den Cracks um den gleichen Unterschied: Ein Board ist fantastisch, wenn der Hang „passt“, Von der Bergstation bis zur Talstation. Eine lange vereiste Traverse bringt mit dem Board selbst Cracks nahezu in Nöte, weniger geübte verzweifeln auf den Ziehwegen der Talabfahrten. Wollen die Boarder die Freeride Hänge erreichen, brauchen sie noch Schneeschuhe: In „unmöglichem“ Gelände ist ein Snowboard eine Belastung und keine Hilfe. Skier gehen viel weiter, bis zum Nordpol. Einzig auf Felsen sind Skier keine Hilfe.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich würde aber, solange das Kind nicht danach verlangt, sowohl auf Ski als auch auf Board verzichten: Ein Schlitten, insbesondere ein Bob, (die Kinder merken alle, dass man nicht darin sitzen kann wie im Fauteuil, sondern darauf Knien muss um ihn aktiv zu steuern) gewöhnt die mit viel mehr Spass ans rutschen, an stürze in den Schnee, an die Geschwindigkeit: Bei meinem Neffen habe ich gesagt, der muss jetzt auf Ski oder Board, der hat Null Angst mehr mit dem Bob, rast voll Guzzi den Hang runter, der Bob wird zu gefährlich für ihn.

    • Gerade bei den allerersten Schritten ist bezüglich Ausrüstung viel passiert. Es gibt spezielle Zugvorrichtungen, mit denen man Kinder im Flachen ziehen kann, sogar über Hindernisse in eigens für Kleinkindern eingerichteten Trainingsparks (siehe Bild oben im Beitrag). flache Traversen beziehungsweise Anhöhen, die man selbst mit viel Schwung nur knapp kriegt sind für Snowboarder immer doof, das stimmt.

      • Anh Toàn sagt:

        Wie zieht man die Kinder im Flachen, wenn man selber auf de Board steht, was unabdingbare Voraussetzung ist: Auf Skiern kann man nicht boarden lehren. Wir trägt man das Kind über eine vereiste Traverse, wenn man auf einem Board steht?

        Ich fahre Ski und Board, aber wenn ich 15 Kg tragen muss (ob Kind mit Ausrüstung oder einen schweren Rucksack) würde ich nie ein Board nehmen.

        Die Trainingspark für Kinder sind auf Skifahren ausgerichtet, zu flach zum boarden. Die Boarderparks wiederum sind nicht für Anfänger geeignet, selbst wenn nicht zu steil, heizen da die Cracks rum und machen Angst.

        Die Wahl des richtigen Geländes ist das A und O beim Lernen von Ski und Brett: Aber das richtige Gelände fürs Brett ist viel schwerer zu finden.

      • 1) Ziehen: Man steht selber nicht auf dem Board. Die Zugvorrichtungen sind für die ersten Rutschversuche im Flachen.
        2) Traverse: Man schnallt ab und schiebt oder zieht das Kind. Oder man sucht sich Pisten ohne Traversen.
        3) Die Parks die ich meine sind von Burton, etwa für Snoboarder von 3 bis 5 Jahren. Für später gibt es Snowboardparks in allen Schwierigkeitsstufen, auch für Anfänger.
        4 Gelände: Die Traversen sind ja nur ein Aspekt – mühsam aber bewältigbar. Dafür kommt auf dem Snowboard jeder blutige Anfänger selbst die steilste Piste runter.

      • Anh Toàn sagt:

        „Man steht selber nicht auf dem Board“

        Als ich als Kind anfing mit Skifahren, hat meine Tante uns gehütet: Sie hat gesagt, ich solle dies und das so tun. Ich habe geantwortet, wie willst Du dies wissen, du hast ja keine dieser Dinger an den Füssen. Elementar beim unterrichten von Kindern ist vormachen, ohne Brett an den Füssen kann man vielleicht einem Erwachsenen Bewegungen „zeigen“, der kann sich das Brett vorstellen, für ein Kleinkind ist dies zu abstrakt.

      • Anh Toàn sagt:

        Übrigens geht auch Skifahren lernen dank „neuen“ Hilfsmitteln viel einfacher: Diese Spitzenfixierer, kombiniert mit taillierten Skis, machen aus 2 Skiern die je mit einem Bein zu kontrollieren sind, ein stabiles Dreieck: Etwas mehr Druck auf das linke Bein, und das Dreieck fährt nach rechts, etwas auf beide Beine drücken bremst. Kinderleicht!

      • Sie können ja vormachen, kein Problem. Einfach vielleicht nicht gerade dann, wenn Sie das Kind an der Schnur ziehen. Es geht dabei ja nur um die erste Brettgewöhnung. Danach können Sie an den Hang und fröhlich voraus- oder hinterherfahren.

      • Anh Toàn sagt:

        Was unter dem kleinen Foto als Ideal dargestellt wird, Lehrerin auf Ski unterrichtet Mini auf Snowboard, halte ich, entschuldigen Sie den deutlichen Ausdruck meiner dennoch bescheidenen Meinung, für hahnebüchenen Mumpitz. Insbesondere mit Kleinkinder funktioniert lehren nach dem Prinzip „Vormachen-Nachmachen.“

      • Anh Toàn sagt:

        „wenn Sie das Kind an der Schnur ziehen. “ – Noch so ein Mumpitz: Die Schnur an der ich ziehe übt eine Kraft auf das Kind aus, welche rein gar nichts mit den fürs boarden relevanten Kräften (Gravitation und die Trägheit von Masse in Bewegung) gemein hat.

        Das Kind hängt dann an der Schnur, anstatt auf dem Brett zu stehen.

      • Man zieht mit der Schnur das Brett. Es geht ums erste Gefühl fürs Gleichgewicht. Natürlich wird das Kind nicht bis zu olympischem Gold in der Halfpipe gezogen.

        Die Frau auf dem Bild hilft einem Kind auf den Bügellift.

        Natürlich zeigt man dem Kind vieles vor, das bestreitet ja gar niemand.

      • Anh Toàn sagt:

        Mit der Schnur können Sie vorwärts ziehen: Snowboarden beginnt mit seitwärts fahren, präziser rutschen: Die Mehrheit der Snowboarder kommt im ganzen Leben nicht über seitwärts rutschen hinweg. Höchstens 10% der Boarder kann auf einem idealen Hang Kurven fahren, eine Furche in die Piste ziehen. Der Rest wischt über die Piste wie übers Smartphone.

      • Sportpapi sagt:

        Ich habe gerade einem Zehnjährigen Snowboardunterricht erteilt aus Skierns. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile, ist aber sicher nicht grundfalsch. Zumal ja grosse Parallelen bestehen.

      • Anh Toàn sagt:

        Beim Jungen, der auf dem Bild gezogen wird im Vordergrund, kann ich eine falsche Körperhaltung sehen: Der Oberkörper ist, dank den ausgestreckten Armen gut zu sehen, parallel zum Board ausgerichtet ist. Das Kind muss den Kopf drehen, um in Fahrtrichtung zu sehen: Die Schnur ersetzt die Gravitation als Kraft, die Fahrtrichtung ist wie in der Falllinie, „geradeaus abwärts“. Dazu muss der Oberkörper rechtwinklig zur Falllinie stehen, wie eigentlich immer auf dem Board: Auf dem Bild verhindert Papa mit Zug leicht nach links, dass das Brett sich so verhält, wie es entsprechend der Körperhaltung des Kindes müsste, nämlich eine Kurve nach rechts fahren. Wie soll das Kind so ein Gefühl dafür erlernen?

        Nicht jeder mit Mütze und Bart kann boarden, schon gar nicht in Zagreb.

      • Anh Toàn sagt:

        Parallelen: Es findet auf Schnee statt, nie endender Antrieb ist die Gravitation, es geht immer um bremsen, indem man eine Kante in den Schnee steckt. Das wars dann schon bald mit Parallelen.

        Ein Freund von mir hat mal nachts das Kayak auf der Skipiste probiert: „I coulnd’t get no f… egde in!“

      • Sportpapi sagt:

        @AT: Ja dann. Müssen die Schneesportinstruktoren in der Schweiz wohl alle irren.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Was mich als schneesportliches Minus interessieren würde, wie sieht es bezüglich Verletzungsrisiko aus? Könnte mir vorstellen dass die Gefahr für Spätschäden aufgrund von Stürzen beim Snowboardfahren, grösser sein könnten als bei Ski, oder spielt das von der Unfalldynamik für die Gelenke keine Rolle?

    • Ich bin kein Arzt, aber das Verletzungsrisiko ist sicher nicht höher. In den ersten Tagen sind die Handgelenke etwas gefährdet, aber bei kleinen Kindern kommen Brüche meines Wissens selten vor. Die sind ja noch biegsam und fallen nicht weit. Im Gegensatz zu Skifahrern gibt es bei Snowboardern kaum Verletzungen im Beinbereich. Snowboarder sind ausserdem eher langsamer unterwegs als Skifahrer. Ein Helm ist natürlich bei beiden Sporarten Pflicht.

      • Jan Holler sagt:

        Es heisst, dass Kinder erst ab 8 Jahren ihren Gleichgewichtssinn voll entwickelt haben und darum gibt es diese Empfehlung, erst ab diesem Alter mit dem Snowboarden zu beginnen. Gerade Anfänger fallen gerne über eine der beiden Kanten (Verkantung) und schlagen heftig mit dem Kopf auf. Es gibt bei (kleineren) Kindern sehr wohl Brüche. Es sind dann vermehrt sogenannte Grünholzfrakturen (v.a. Hand). Beim Snowboarden sind im Gegensatz zum Skifahren Verletzungen des oberen Teil des Körpers häufiger.
        Das Skifahren hat sich sehr stark ans Snowboarden angelehnt. Mit den heutigen Skis carvt man nun ebenso wie mit Snowboards. Und so habe ich meinen Kindern Skifahren beigebracht und mir nach 25 Jahren Snowboardfahren selber auch wieder Ski gekauft.
        Der Beitrag gefällt mir, Markus Tschannen.

      • Es gibt heute Bretter – für Erwachsene wie für Kinder – die verkanten kaum noch.

        Ich kenne wirklich keine Verletzungsstatistiken für Snoboarder und Skifahrer unter 8 Jahren, aber es würde mich sehr erstaunen, wenn die Verletzungen mit dem Snowboard häufiger oder grösser wären. Dass die Snowboardverletzungen eher am Oberkörper auftreten, kann man auch anders formulieren: Es ist sehr schwer, sich mit dem Snowboard an Beinen, Knien oder Füssen zu verletzen.

      • Jan Holler sagt:

        Doch, das Verletzungsrisiko ist höher, doppelt so hoch. Die Schwere der Verletzungen ist auch höher. Kopfverletzungen sind 4 mal häufiger. Und vor allem Anfänger (= kleine Kinder) sind gefährdet. Weiteres hier (es lohnt): https://de.wikipedia.org/wiki/Snowboard#Medizinische_Aspekte
        Kaum Verletzungen im Beinbereich stimmt leider nicht: es gibt den Snowboarder’s ankle (siehe Artikel oben). Es sind andersartige Verletzungen als beim Skifahren. Generell: Snowboarden ist gefährlicher als Skifahren, vor allem für Anfänger.

      • Es mag sein, dass ich einen etwas geschönten Blick habe. Snowboarder’s Ankle, Kopf- und Genickverletzungen treten aber im Park auf, nicht bei Vierjährigen. Zudem waren Snowboard-Lernenede lange Zeit älter als Ski-Lernende. Es spricht ja Bände, dass 10% der Unfälle beim Auf- und Absteigen passieren. Da mache ich mir bei Kindern weniger Sorgen. Wie gesagt: Zahlen für Kinder von 4 bis 8 kenne ich nicht. Vermutlich gibt es gar keine.

      • Sportpapi sagt:

        Ich glaube nicht, dass sich das Verletzungsrisiko wirklich vergleichen lässt. So viele junge Anfänger auf dem Snowboard gibt es ja nicht, und wenn, haben sie meist auch einen spezifischen Hintergrund.
        Und wenn es zu Verletzungen kommt, sind die bei den zwei Sportarten deutlich unterschiedlich, auch unterschiedlich gravierend.
        Und Anfänger mit schweren Kopfverletzungen? Eher nicht! Dafür ist das Tempo zu tief und der Helm zu gut.

      • Jan Holler sagt:

        MT und SP: Vielleicht recherchiert Ihr mal selber, könnt Ihr doch auch. Man kann sich alles schön und wegreden.
        Snowboard: Kopfverletzungen geschehen schon aus dem Stand, wenn man rückwärts fällt und dann mit dem Hinterkopf hart auf die Piste schlägt. Kreuzbandrisse und Miniskusschäden, Fussgelenkverletzungen geschehen sehr oft beim Anstehen am Lift. Handgelenksverletzungen, Unterarmbrüche geschehen meist beim Umfallen aus dem Stand.
        Bin seit 47 Jahren auf Brettern, 27 davon auf einem, war 14 Jahre Kursleiter. Wenn sich jemand verletzt, dann sind es vor allem Anfänger und dann bei niedrigen Geschwindigkeiten.
        Lauft mal mit Schritttempo in einen Laternenpfahl. Das reicht schon zum Sterben, wenn der Kopf aufschlägt.

      • Sportpapi sagt:

        @Jan Holler: Ich habe selber recherchiert. Aber ich habe auch den Wiki-Artikel gelesen und gesehen, dass die Grundlagen Daten aus der Jahrtausendwende sind. Damals war ich nicht der einzige, der auf Ski und Snowboard noch keinen Helm trug. Die Zeiten haben sich seither stark verändert.

      • Martin Frey sagt:

        „Damals war ich nicht der einzige, der auf Ski und Snowboard noch keinen Helm trug.“
        Sie tragen heutzutage einen Helm dabei, Sportpapi?

      • Joe Weiss sagt:

        Jan Hollers Aussagen kann ich bestätigen, ebenso als langjähriger Snowboardlehrer und -leiter in unzähligen Lagern und Skigebieten seit Ende der 80er Jahren. Die wirklich schweren Unfälle betrafen (abgesehen von Unfällen in der Halfpipe oder dem Park, wo auch richtig gute FahrerInnen sich mal verletzten) meistens AnfängerInnen während den ersten Snowboard-Tagen. An ein Beispiel mag ich mich gut erinnern, wo ein 8-jähriger sich beide Handgelenke brach. Praktisch im Stillstand, bei einem seltsamen Sturz, rückwärts Richtung Tal. Eine Verletzung, die z.B. auch bei Schwinger-Anfängern passieren kann. Ein anderes Beispiel war ein Schlüsselbeinbruch (auf einem Race-Board): Auch ein junger Anfänger, der verkantete. Und dann 2-3 Snowboarder’s Ankles… die sind recht schwer zu diagnostizieren.

      • Sportpapi sagt:

        Sogar beim Schlitteln, Martin Frey. Bin ja Vorbild, und fahre sportlich…

      • Dass Verletzungsrisiko ist zweifellos ganz am Anfang erhöht und allenfalls später, wenn man im Park ans Limit geht. Ich habe mir am ersten Snowboardtag auch das Handgelenk gebrochen, genau wie beschrieben, bei einem Sturz annhähernd aus dem Stand auf den Rücken. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man sich durch den frühen Beginn Verletzungen eher erspart. Wissen tu ich das aber nicht.

  • Michael sagt:

    Nur indirekt. Als ich im fortgeschrittenen Alter mal eine Pause auf der Piste einlegte, hielt plötzlich neben mir eine Horde dieser Kleinwüchsigen. Schätzungsweise 6-7 Jahre. Was ich den hier mache fragten sie. Pause antwortete ich. Bist Du aber blöd war die Antwort und dann stürzten sich im perfekten Scheneepflug, voll hinten in den Schuhen stehend den Abhang runter. Beneideswert. Geht nichts über den Sport, wenn man ihn spielerisch in jungen Jahren kennenlernt. Genauso wie z.B. es sich lohnt, frühzeitig eine andere Sprache und eventuell ein Musikinstrument zu lernen. Es gibt kaum etwas besseres, was man seinen Kindern für die Zukunft mitgeben kann.

  • Sportpapi sagt:

    Heute ist man als begeisterter Wintersportler (der ich nicht bin) nicht mehr Skifahrer oder Snowboarder, sondern Schneesportler. Der mal das eine, mal das andere hervornimmt, mal eine Skitour macht, vielleicht sogar Telemark fährt und auch auf den Langlaufskiern zu Hause ist.
    Und dann spricht eben einiges dafür, zuerst mal Skifahren zu lernen, und erst danach Snowboarden. Aber es geht auch anders, wenn man unbedingt will.

    • Muttis Liebling sagt:

      Dann wünsche ich mir ausschliesslich Naturschneesportler in einer maximalen Dichte von 1 Sportler/ 100 qm. Dass dem Winter auch ein Frühling folgen kann, weil der Sport keine Brache zurücklässt.

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