Warum Männer nicht über ihre Kinderlosigkeit reden

Viele Männer fühlen sich schuldig, wenn sie ihrer Partnerin den Kinderwunsch nicht erfüllen können. Foto: iStock
Eigentlich sind zwei Menschen betroffen, wenn ein Paar ungewollt kinderlos bleibt. Zu hören bekommt man trotzdem meist nur die Seite der Frau. Warum bloss? Liegt es daran, dass Frauen offener über ihren Schmerz sprechen? Oder leiden die Männer tatsächlich weniger unter einem unerfüllten Kinderwunsch, wie ihnen bisweilen unterstellt wird?
Bei der Antwort auf die letzte Frage sind sich offenbar nicht einmal die Experten einig. Laut Andrologie.ch belegen zahlreiche Studien, «dass Männer eigenen Kindern den gleichen Wert zumessen wie Frauen und dass sie unter der Kinderlosigkeit im gleichen Masse leiden». Professor Dr. Christian De Geyter, Leiter der Reproduktionsmedizin am Universitätsspital Basel, sagt hingegen gegenüber «Wir Eltern», dass Männer die ungewollte Kinderlosigkeit einfacher wegstecken als Frauen: «Frauen tun oft alles, um schwanger zu werden. Männern fällt ein Kind einfach zu. Das beeinflusst den Leidensdruck.»
Verletzte Männlichkeit
Die BBC hat vor kurzem betroffene Männer zu Wort kommen lassen. In einer Radio-Serie haben diese offen erzählt, wie sie mit ihrer ungewollten Kinderlosigkeit umgehen und was ihnen am meisten zu schaffen macht. Was mich beim Zuhören erschreckt hat, sind die Schuldgefühle, die gleich mehrere Männer erwähnen. Er habe versagt, meinte einer, weil er seiner Frau kein Kind gemacht und sie somit nicht glücklich gemacht habe. Ein anderer ergänzte, er habe sich lange schuldig gefühlt, «weil ich der Grund war, dass meine Frau nicht haben konnte, was sie sich so verzweifelt gewünscht hat». Anstatt also einfach nur die eigene Trauer auszuhalten, laden sich die Männer gewissermassen auch noch die negativen Emotionen der Partnerin auf.
Und sie fühlen sich plötzlich absolut unmännlich. Es sei nun einmal so in unserer Gesellschaft, dass Maskulinität mit Kinderzeugung gleichgesetzt werde, sagt einer der Interviewten. Ist man als Mann also zeugungsunfähig, ist man kein richtiger Mann. «Deshalb ist es für Männer auch so unheimlich schwierig, über das Thema zu reden.»
Dabei wäre gerade dies so wichtig. Denn auch wenn jeder anders mit solchem Leid umgeht, sind sich die Betroffenen in der BBC-Serie einig, dass es ihnen hilft, endlich über ihre Gefühle zu reden. Kann man mit der Partnerin nicht darüber sprechen, findet man in einer Selbsthilfegruppe andere Betroffene. Denn es gibt nicht wenige davon: Jedes sechste Paar in der Schweiz bleibt ungewollt kinderlos. Und bei rund jedem dritten davon liegt die Ursache beim Mann.
Lesen Sie zu diesem Thema auch: «Wie schwer ist Vatersein?», «Babys aus der Petrischale» und «Warum kriegen wir Kinder?».
97 Kommentare zu «Warum Männer nicht über ihre Kinderlosigkeit reden»
Als Initiantin der Seite kinderfreilos.ch beobachte ich, dass Kinderlosigkeit vor allem für Frauen ein brennendes Thema ist, mit dem sie sich entsprechend auseinandersetzen sowie Hilfe suchen. Auch mit anderen belastenden Themen gehen Frauen (allgemein gesehen) offener um, stehen eher dazu, reden eher darüber und nehmen früher Unterstützung in Anspruch.
Eine Ausnahme ist Helge, der über seine Kinderlosigkeit bloggt (https://www.vaterwunsch.de/). Die Medienaufmerksamkeit, die ihm Zuteil wird (im Gegensatz zu Frauen, die dasselbe tun, z.B. http://www.elaineok.com/), beweist seinen Seltenheitswert.
Als Coach unterstütze ich Frauen dabei, mit ihrer Kinderlosigkeit in Frieden zu kommen, um ein erfülltes Leben führen zu können. Mein Angebot ist auch für Männer offen, bisher kam keiner.
Liebe Frau Simon, ihr Engagement ist toll. Wenn sich jemand hilflos fühlt, können Angebote wie Ihres bestimmt ein Lichtblick bedeuten. Dennoch trauert jeder Mensch unabhängig des Geschlechts auf seine eigene Weise, die weder gut noch schlecht sein muss. Ich, männlich, suche für meine Anliegen stets einen männlichen Counterpart. Nur weil sich also noch kein Mann bei Ihnen gemeldet hat, heisst das nicht, dass sich Männer per se nicht äussern. Seien Sie offen, lernen Sie deren Sprache und Kommunikationskanäle, vielleicht wächst dann das Vertrauen. Aber (missionarisch) erzwingen kann man es nicht. Schon gar nicht mit Aussagen wie „…mit anderen belastenden Themen gehen Frauen (allgemein gesehen) offener um, …“. Wichtig ist der Heilungserfolg, nicht der Therapieweg, finden Sie nicht auch?
Recht haben Sie ganz klar in dem Punkt, dass Mann sich von einem Mann eher gesehen fühlt. Deshalb kommen ja die Frauen zu einer Frau, die – wie sie selbst – auch kinderlos ist. Ganz unabhänging von Sprache und Kommunikationskanälen.
Dass für Sie die Schilderung meiner Beobachtung eines tendenziellen Unterschiedes im Umgang mit schwierigen Themen als „missionarisch“ und „erzwingen“ wollen rüberkommt, erstaunt mich.
Übrigens erziele ich keine „Heilungserfolge“ und therapiere auch niemanden, sondern begleite einfach Menschen in ihren persönlichen Entwicklungsprozessen, das möchte ich richtig stellen.
Muss hart sein wenn man von Natur aus prädestiniert ist Kinder zu haben (Hetero-Konstellation sprich Mann und Frau) und es dann nicht klappt usw.
Diesen Stress machen sich die Männer selber finde ich. Wenn man sich das Männerbild so ansieht, was hinlänglich propagiert wird, dann definiert sich ein ‚echter‘ Mann durch einen Waschbrettbauch, keine Haare auf der Brust, anständige Muckies, Erfolg im Beruf und bei den Frauen. Wer hier aus der Reihe tanzt hat das Problem, es gegenüber dem Rest der Welt erklären zu müssen. Ist wie mit dem Frauenbild – die Frau hat schlank zu sein, ausgeprägte Kurven zu haben und muss auf o.a. Männer zu fliegen. Männer wie Frauen die diesem Pseudoideal nicht entsprechen sollten aufhören sich zu rechtfertigen. Es ist wie es ist und nicht anders.
2 verheiratete Frauen aus meinem erweiterten Familienkreis, ohne Kinder, 1x hormonell bedingt -> Mann, 1x physisch bedingt -> Frau, haben mir mal erzählt, 1 Problem neben anderen sei bei ihnen – den Frauen -, gewesen, dass sie so „nicht beweisen können“, dass sie (je) Sex haben/hatten. Habe man Kinder (als Frau), habe man ja zwingend vorher Sex haben müssen. War mir neu, dieser Gedanke, kommt dieser bei Männern auch vor?
interessant – wem müsste man denn beweisen, dass „man“ Sex hatte??
Das finde ich ziemlich destruktiv.
Wie sagte eine beruechtigte Femokratin doch so klar: „Ich haette gern ein Kind, aber dafuer mit einem Mann ins Bett steigen: Brrr!“. Beim Mann ists ohne grosse Erbschaften aber Angst vor dem Alimentenruin genau umgekehrt. Abgesehen vom steuerfreien Vererben gehts nur noch um den modernen Maennerwahn die Frauen gluecklich machen zu muessen, ohne noch von den Frauen zu verlangen, die Maenner gluecklich zu machen…..
Ich find das einfach bloss langweilig, hier den Ausdruck zu bemühen. diese Männer fänden sich nun „unmännlich“.
Es geht um ein Unvermögen, für das man nichts kann, aber unter dem man leidet. Dass es in diesem speziellen Fall logischerweise um Männer geht, liegt in der Natur der männlichen Zeugungsunfähigkeit.
Dass diese Menschen (solche, die eben ein eignes Kinds zeugen wollen) genau das können möchten, was die Natur ihnen verwehrt, führt logischerweise dazu, dass sie sich als inkomplet, als nicht voll funktionsfähig, als nicht ganz „vollausgestattet“ fühlen.
Wozu es zu dieser einfachen Erkenntnis irgend eine akademische Erklärung braucht, ist mir genauso schleierhaft wie die Vorstellung, dass für jeden dieser Männer das Drüberredenkönnen bereis die Jubellösung sein müsse.
Mich macht mein Mann nicht nur glücklich, sondern sogar überglücklich indem er mir keine Kinder „macht“ und auch nicht beabsichtigt, es jemals zu tun.
Wer sich durch Kinderlosigkeit in seiner Männlichkeit verletzt fühlt, der sollte eher über sein Selbstbild und seine Beziehung als über seinen Kinderwunsch nachdenken.
SM: Besser hätte man es nicht ausdrücken können. Wie wahr!
@Samuel Müller
@Mona
Trauer über unerfüllte Lebenswünsche zeigt sich mit verschiedensten Gesichtern und meist fliessen verschiedene Gebiete mit ein, ua auch das Selbstbild.
Und „nachdenken“ werden die Betroffenen wohl schon genug, auch ohne Ihre netten Ratschläge.
Man kann doch als selbstbewusster Mann auch locker erklären wieso man im Jahre 2018 keine Kinder zu einem Leben auf diesem autodestruktiven Planet der Idioten vergewaltigen will. Das ist purer Egoismus der Eltern, ausbaden muss das nachher primär das Kind! Nur ein ungeborenes Kind ist ein gutes Kind!
Ich gehe mit Ihnen 100% einig – ich sage weiter, nur ein nie gezeugtes Kind ist ein glücklicher Mensch.
Alle Gründe für Kinder fangen immer mit „ich“ an – niemand denkt darüber nach, dass er einen Menschen ins Leben zwingt.
In dem Moment, in dem mir dies klar geworden ist, ist jeglicher Kinderwunsch verschwunden – ich empfehle durchaus, mal darüber nachzudenken – bei ungewollter Kinderlosigkeit sollte man sowieso grundsätzlich nachdenken, warum man unbedingt ein Kind möchte.
@Beat
@Samira Maurer
Sie haben glaub das eigentliche Thema ein bisschen verpasst, aber schön sorgen Sie dafür dass Ihre Nachkommen nicht traurig werden müssen indem Sie sie schon gar nicht ins Leben zwingen.
Ich bin froh, dass ich gezeugt wurde und halte mich ganz gerne auf diesem Planeten auf.
Es gibt auch Männer die keine Kinder wollen.
die sind hier aber nicht Thema, und ich schätz mal dass dies auch kaum bestritten werden wird? …
Etwas einseitiger Bericht. Gehts beim Kindermachen denn immer um die Frau? Wenn ich gewusst hätte dass so viele Männer von sich aus unbedingt Kinder haben wollen, hätte ich mich nie nach einer Beziehung umgesehen. Jetzt bin ich mit meinem Mann zusammen und muss mir jeden Tag anhören, wie sehr er sich doch über ein Kind freuen würde. Also mein Mann schweigt überhaupt nicht über seine ungewollte kinderlosigkeit, er kommentiert das fast täglich und enttäscht sich dann wenn ich jedes Mal ablehnen muss.
@Shemona Rosso
immer schwierig wenn mit gemachten Vorgaben in eine Partnerschaft gestartet wird, denn Menschen/Wünsche/Bedürfnisse können sich ändern. Das ist normal, auch wenn es je nach Thema ungl uablich herausfordernd werden kann.
Zu einem guten Einbauenkönnen in die Paarbiographie gehört ua Wertschätzung und Respekt. Und es geht hier übrigens mal ausnahmsweise ja grad nicht um die Frau, sondern den Mann, der unter ungewollter Kinderlosigkeit leidet.
Was soll dieser Titel? Soweit mir bekannt bin ich ein Mann und das Thema Kinderlosigkeit war auch immer ein Thema unter mir bekannten Männern. Von 16 bis 60…
Was ich im Familien-/Bekannten-/Freundeskreis in den 80er- und 90er-Jahren mehrfach erlebt habe war, dass wenn ein Paar kinderlos blieb, das Umfeld dies mehr oder weniger auf die Frau geschoben hatte, und es wurden „wohlmeinende“ Tipps gegeben. Nicht das es überhaupt jemand angehen würde, aber so waren die Reflexe. Hatte sich ein Paar „geoutet“ dass der Mann zeugungsunfähig sei, war Schweigen im Walde. Eigentlich dachte ich, dass die heutige Generation der jungen potentiellen Eltern freier damit umgehen kann, sowohl Frauen als auch Männer. Wie ich aber leider feststelle, ist, dass durch eine gewisse Übersexualisierung beide Geschlechter wieder auf die Stereotypen „kein richtiger Mann/keine richtige Frau“ reduziert werden. Eine falsche Entwicklung, die am Selbstwertgefühl nagt.
Das mag unerheblich sein, aber mein Wissensstand ist, dass bei ungewollter Kinderlosigkeit die Gründe zu ca. 1/3 allein bei der Frau, zu ca. 1/3 allein beim Mann und zu ca. 1/3 bei beiden zu suchen sind. Sehr oft ist es eine Kombination aus mehreren Gründen, warum es nicht klappt.
und dann gibt es noch die gar nicht so seltenen Fälle, wo sich nicht feststellen lässt, warum es nicht klappt. Das war bei uns jahrelang so, bis es dann irgendwann doch klappte…
Ein wichtiges Thema, aber die Überraschung verstehe ich nicht. Damit wird eigentlich nur ausgesagt, dass Männer bei Kinderlosigkeit die gleichen Gefühle und Ängste haben, wie Frauen auch. Das Gefühl „kein richtiger Mann zu sein“, weil man „der Partnerin einen Wunsch nicht erfüllen kann“, besteht umgekehrt genau gleich. Das Gefühl nur dann ein richtiger Mann / eine richtige Frau zu sein, wenn man in der Lage ist, ein Kind zu zeugen resp. zu gebären, hängt doch nicht vom Geschlecht ab, sondern ist menschlich, auch wenn es natürlich nicht zutrifft.
Auch bin ich nicht überzeugt, dass Männer weniger sprechen, vielleicht weniger mit Frauen, aber untereinander. Und ich kenne durchaus auch solche, die die Uhr ticken hören, v.a. wenn eine Familie gewünscht wäre, aber eine Partnerin fehlt.
„Das Gefühl „kein richtiger Mann zu sein“, weil man „der Partnerin einen Wunsch nicht erfüllen kann“, besteht umgekehrt genau gleich. Das Gefühl nur dann ein richtiger Mann / eine richtige Frau zu sein, wenn man in der Lage ist, ein Kind zu zeugen resp. zu gebären, hängt doch nicht vom Geschlecht ab, sondern ist menschlich, auch wenn es natürlich nicht zutrifft.“
Dem kann man nur beipflichten. Vielmehr war es über Jahrhunderte so (teils bis zum heutigen Tag) dass die Frau für alles verantwortlich gemacht wurde, was ’schieflief‘. Kinderlosigkeit sowieso, aber auch Geschlecht des Kindes (Stammhalter!).
Männer sprechen sicher weniger über ihre Probleme, was mit ihnen selber, aber auch mit den gesellschaftlichen Erwartungen sowie dem Umgang der Partnerin mit Intimitäten zu tun hat.
„dem Umgang der Partnerin mit Intimitäten“
Was meinen Sie damit?
Ich (als Frau) muss eben zugeben, dass ich immer mal wieder feststelle, dass Männer mehr reden, als ich dachte. Im Allgemeinen empfinde ich das Klischee als überholt, dies aufgrund der Erfahrungen im eigenen Umfeld, ich weiss nicht, ob das überall gleich ist. Sowohl von meinem eigenen Mann (nicht mir gegenüber, sondern mit seinen Freunde), wie auch von männlichen Freunden oder Paaren, erlebe ich aber eine recht offene Gesprächskultur. Gerade bei den zwei Paaren, die lange mit ungewollter Kinderlosigkeit kämpfen mussten, wurde recht offen kommuniziert. Auch von den Männern.
Einzelbeispiele zu extrapolieren ist immer schwierig, 13. Meiner Erfahrung nach würde ich dieses Klischee aber überhaupt nicht als überholt bezeichnen.
Es gibt zweifelsohne Männer, die sind auch sehr ‚mitteilungsbedürftig‘. Aber bei heiklen Themen, bei denen sie verletzbar sind, oder die ins zutiefst Intime gehen, sind Männer m. E. sehr viel zurückhaltender als Frauen. Unter ‚besten Freunden‘ sind sie schon mal offen, immer aber vorausgesetzt, dass die Intimitäten gut aufgehoben sind.
Wenn Mann sich der Partnerin öffnet, und er damit rechnen muss, dass innert der nächsten 10′ die zwei besten Freundinnen ebenfalls Bescheid wissen, dann wird er sich das jedoch zweimal überlegen, eher zu jemand anderem (eben Freund) gehen oder im Idealfall professionelle Hilfe beanspruchen.
Ich denke auch, 13, dass dieses Klischee (noch) nicht überholt ist. Privat mache ich auch eine eher andere Erfahrung (wobei MF in meinen Augen recht damit hat, dass gerade tief-rührendes tendenziell länger zurückgehalten wird), aber die Klagen von Frauen, ihre Männer würden nicht reden (und/oder zuhören), höre ich doch des Öfteren. Und von denselben Frauen höre ich zugleich nicht selten sehr Persönliches, von dem ich finde, dass es mich eigentlich nichts angeht (Stichwort Intimsphäre). Die Frage ist dann die: reden diese Frauen deswegen mit Drittpersonen, weil sie es mit dem Partner nicht können? Oder halten die Männer ihre Intimitäten und Gefühle zurück, weil sie irgendwo befürchten müssen, dass selbige andernorts breitgewalzt werden? Vermutlich gibt es einen Zusammenhang.
@ M.F.
Natürlich sind es Einzelbeispiele, darum schrieb ich ja, dass dies meine persönliche Erfahrung und mein Eindruck ist. Ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit, Ihre Erfahrung ist offenbar eine andere.
Wie die Partnerin damit umgeht, muss aber auch unter dem Aspekt betrachtet werden, ob es sein Problem ist oder es beide angeht. Genauso wie es sicher nicht in Ordnung ist, Dinge, die der Partner einem anvertraut hat, weiter zu verbreiten, so kann auch schlecht er ihr vorschreiben, dass sie sich nicht mit jemandem austauschen kann, wenn ihr das gut tut und das Problem sie gleichermassen betrifft, wie ihn. Menschen gehen damit nun mal anders mit Problemen um. Da sind auch Kompromisse möglich, wie das Besprechen mit 1-2 anstatt 10 Personen.
„Da sind auch Kompromisse möglich, wie das Besprechen mit 1-2 anstatt 10 Personen.“
Das sehe ich etwas anders, 13. Wenn Sie es nur 1-2 Personen mitteilen („aber sag es ja nicht weiter…“) dann können Sie es genauso gut 10 Personen sagen. Das ist einfach die Realität. Und nein, ich finde nicht, dass es richtig ist, Intimitäten (gerade aus der Beziehungskiste) weiterzugeben nur ‚weil ihr das gut tut und das Problem sie gleichermassen betrifft‘. Da nimmt sich nämlich eine Seite auf Kosten der anderen etwas heraus.
Das ist in meinen Augen sogar ein uraltes Problem, und wie mila richtig sagt, ist ein Zusammenhang mit dem Kommunikationsverhalten nicht von der Hand zu weisen.
Nein, das heisst unter dem Strich, dass nur derjenige, der glücklich und zufrieden damit ist, darüber nicht zu sprechen, auf seine Kosten kommt und was mit dem anderen ist, ist ihm völlig egal. Und ich weise das keinem Geschlecht zu. Aber mila hat auch etwas durchaus wichtiges anderes gesagt: Was ist mit demjenigen, der darüber auch nicht innerhalb der Partnerschaft sprechen will? Der hat jedes Recht der Welt, der andere soll still leiden, da er ja weder mit dem Partner noch mit einer Drittperson sprechen darf? Nein, so einfach ist das nicht. Ich definiere meine (engsten) Freundschaften immer noch selbst und entscheide, was ich bespreche, was nicht, vorausgesetzt, es ist etwas, was mich persönlich direkt betrifft, nicht nur indirekt als Partnerin.
Für mich stellt sich einfach auch die Frage, weshalb es mit dem Reden nicht klappt. Und da habe ich manchmal den Eindruck, dass es nicht ums Reden als solches geht, sondern darum, bestimmte Forderungen ‚an den Mann‘ zu bringen (gerne auch vor Publikum). Und der Mann stellt angesichts dessen auf Durchzug. Das Grundproblem ist also eines der Bedürfnisvermittlung, und da könnte manche Frau erst mal selbst über die eigenen kommunikativen Bücher… Auch mir stellt es manchmal ab, wenn ich höre, in welchem Ton, und mit welchen Worten über (abwesende wie anwesende) Männer geredet wird.
Wobei es sicher auch Fälle gibt, wo das nicht zutrifft. Wo ein Mann grundlegende Kommunikationsprobleme hat. Und oft wird es eine Mischung von beidem sein.
„Nein, das heisst unter dem Strich, dass nur derjenige, der glücklich und zufrieden damit ist, darüber nicht zu sprechen, auf seine Kosten kommt und was mit dem anderen ist, ist ihm völlig egal.“
Eine Beziehung ist eine Gemeinschaft, die nicht zuletzt auf Vertrauen basiert. Das entscheidende Stichwort dazu ist gegenseitiges Einvernehmen, 13. Einseitige Massnahmen, die dem Partner zuwider sind, kommen oft einer Grenzüberschreitung gleich, auch wenn sie vielleicht einem eigenen Bedürfnis entsprechen und gerne so gerechtfertigt werden.
Ich bin überzeugt davon, dass Sie, wenn es zb um ein einseitig bestehendes Bedürfnis nach Sex gehen würde, meine Aussagen 1:1 unterschreiben würden. Nur um ein anderes, aber durchaus vergleichbares Beispiel aus der ‚Bedürfnisschublade‘ zu ziehen.
/2
„Was ist mit demjenigen, der darüber auch nicht innerhalb der Partnerschaft sprechen will? Der hat jedes Recht der Welt, der andere soll still leiden, da er ja weder mit dem Partner noch mit einer Drittperson sprechen darf?“
Wenn ein solch einseitiger Wunsch innerhalb der Beziehung nicht befriedigbar ist, und offenbar einem Urbedürfnis entsprechen, klar, dann müssen wohl Mittel und Wege gefunden werden, dies irgendwie auszuleben. Aber dies ohne sich über den Partner/die Partnerin hinwegzusetzen, und die andere Person faktisch vor vollendete Tatsachen zu stellen oder zu nötigen. Auch da, die Parallele zum GV…. 😉
Dafür gibt es andere Möglichkeiten (nicht zuletzt auch professionelle Stellen, wie gesagt) als die Freundinnen, denn es sind ihre Freundinnen.
@ mila
Sie haben insofern recht, dass das Problem wohl bei beiden liegt. Ein unangemessenes Kommunikationsmuster kommt oftmals auch aus der Frustration, einer Verzweiflung, dass alles andere beim anderen schlicht nicht ankommt. Wie Sei es beschreiben: Die Frau spricht unangemessen, der Mann stellt auf Durchzug, der Teufelskreis ist da. Glaubt jemand wirklich, die Frau würde das tun, wenn sie es auch mit einem normalen Gespräch mit ihm lösen könnte? Diesen Teufelskreis unterbricht man aber nicht durch Schuldzuweisungen und lange Diskussionen über das Huhn und das Ei, sondern indem beide! einsehen, dass etwas verbessert werden muss.
@ MF
Die Parallele ist nicht schlicht und auch da wäre ich durchaus der Meinung, dass nicht einer einfach verzichten muss, wenn der andere nie Lust hat. Sein Bedürfnis danach ist genau so wichtig, wie das Bedürfnis des anderen nach Ruhe. Das heisst selbstverständlich nicht, dass er sich über den anderen hinwegsetzen soll, aber ich würde es durchaus vernünftig finde, demjenigen in einem solchen Fall die Möglichkeit zu geben, seine Bedürfnisse anderweitig zu stillen. Und wenn wir schon dabei sind: X-mal lieber mit einer Freundin/Freund, als mittels „professioneller Hilfe“!
@13
Ja, ich denke auch, dass milas Punkt von Wichtigkeit ist. Die Frage nach Huhn und Ei ist in meinen Augen aber letztendlich schon relevant.
„Glaubt jemand wirklich, die Frau würde das tun, wenn sie es auch mit einem normalen Gespräch mit ihm lösen könnte?“
Doch, das glaube ich. Nicht alle, es sind ja nie alle, aber auch nicht wenige, auch wenn das in Ihrem persönlichen Umfeld anders sein mag.
Oder anders gesagt, zuerst muss man gegenseitig die eigenen Bedürfnisse definieren, unter Einbezug dessen, was ’nach aussen‘ gehen darf. Und dann erst sollte dies, wenn der Partner tatsächlich auf Durchzug schaltet, möglich sein. Insofern dünkt mich die Reihenfolge und auch die Prioritäten klar. Das umgekehrte, und dabei bleibe ich, sind Grenzüberschreitungen auf Kosten anderer.
„Und wenn wir schon dabei sind: X-mal lieber mit einer Freundin/Freund, als mittels „professioneller Hilfe““
Das sehe ich eben anders. Ausser Sie wollen nur ‚Dampf ablassen‘. Aber zumindest bei relevanten, tiefergehenden Themen sind Sie bei professioneller Hilfe besser aufgehoben, und zwar aus mehreren Gründen: nötige Distanz, Schweigepflicht, professionelle Ausbildung und genug Erfahrung. Bei Freundinnen (ich verwende jetzt mal der Einfachheit halber weiter die weibliche Form) sind all die Punkte genau gegensätzlich, zumindest üblicherweise. Deshalb die Frage, was Sie von einer solchen ‚Nachaussentragen‘ im Freundeskreis erwarten können? Verständnis? Sicher. Gemeinsames Schimpfen? Ggf. auch. Aber v.a. werden Ratschläge nur aus der eigenen biasbehafteten Perspektive kommen.
Hmmm, ich stelle es mir mal vor:
Treffen sich zwei Freundinnen.
„Na, wie war Deine Woche?“
„Am Dienstag hatte ich Streit mit meinem Mann, weil der einfach immer seine Unterwäsche auf den Boden fallen lässt.“
„Und dann?“
„Dann habe ich ihn darauf angesprochen, er hat eingesehen, dass das respektlos ist und seither tut er sie in den Waschkorb!“
Wohl kaum….wenn man das Problem mit einem Gespräch unter den Partnern lösen kann, dann besteht eben auch kein Grund, das mit jemanden anderen zu besprechen. Aber wenn es eine Belastung ist, dann braucht jeder auch eine Möglichkeit, damit irgendwie klarzukommen und diese kann nun mal unterschiedlich ausfallen. Und gerade bei den engsten Freunden ist es auch so, dass diese ganz offen sagen, wenn man selber falsch liegt.
Sie sind damit nicht einfach „Ihre Freundinnen“, die dann zusammen gegen den „bösen Mann“ wettern. So funktioniert das nicht. Ich stelle einfach oft fest, dass das, was für einen Partner eine Belastung darstellt, für den anderen einfach keine wirklich Priorität hat. Damit würde er auch nicht nachvollziehen, warum das Bedürfnis, darüber zu sprechen vorhanden ist. Darum bin ich skeptisch, ob man das so ausdrücklich definieren kann. Wenn aber einer mit einer Drittperson etwas bespricht, ohne es mit dem Partner überhaupt zu versuchen oder aber einer nichts mehr sagt, aus Angst, es gehe dann raus, dann stimmt doch ohnehin irgendetwas nicht. Nicht?
„Ich stelle einfach oft fest, dass das, was für einen Partner eine Belastung darstellt, für den anderen einfach keine wirklich Priorität hat. Damit würde er auch nicht nachvollziehen, warum das Bedürfnis, darüber zu sprechen vorhanden ist.“
Das ist natürlich schon so, 13. Insbesondere bei solch harmlosen Beispielen wie dem Ihrigen. Aber davon spreche ich nicht, sondern von sehr viel delikateren, intimeren mit Peinlichkeits-, Verletzungs- und Schampotential. Und da stelle ich bei vielen Frauen relativ wenig Hemmungen fest, dies in aller Oeffentlichkeit auszubreiten, wie auch mila erwähnt. Und zwar derart, dass man als Zuhörer peinlich berührt ist. Wenn man das dann sachte anspricht, dann heisst es oft „Männer tun das auch“. Was zumindest nach meiner Erfahrung so nicht zutrifft.
„Wenn aber einer mit einer Drittperson etwas bespricht, ohne es mit dem Partner überhaupt zu versuchen oder aber einer nichts mehr sagt, aus Angst, es gehe dann raus, dann stimmt doch ohnehin irgendetwas nicht. Nicht?“
Da gebe ich Ihnen vollständig recht, 13. Aber dafür kann es zig Gründe geben, darunter auch legitime. Wie von Ihnen erwähnt andere Prioritäten; oder Scham, fehlende Ausdruckfähigkeit, Ueberforderung. Fehlende Einsicht usw. Oder es ist schon alles gesagt.
„Und gerade bei den engsten Freunden ist es auch so, dass diese ganz offen sagen, wenn man selber falsch liegt.“
Das wäre das Ideal. Oft aber, so mein Eindruck, gibt es einfach Beifall und Verständnis für die eigene Position, weil halt oft auch nichts anderes gehört werden will.
13, sicher, gute, reflektierte Freundinnen (Freunde) würden einem auch mal den Kopf waschen. Nur: Ich beobachte oft so etwas wie eine Solidarität-auf-Teufel-komm-raus. Was für die/den Betroffenen eher nicht hilfreich ist. Und wenn dann der Haussegen wieder mal (zwischendurch) gerade hängt, ist die Freundin, die gegen den Mann wetterte, die Böllifrau.
Und doch, ich denke wie MF, dass gewisse Frauen (beileibe nicht alle!) die Tendenz haben, alles zuhause/in der Beziehung/in der Erziehung bestimmen zu wollen (weil sie es ja besser wissen), nach ihrem Belieben. Und weil die Männer sie lieben, sagen sie nicht offen nein, sondern verweigern sich. Keine gute Dynamik, von beiden Seiten. Aber sicher nicht ein Hauptfehler auf Männerseite.
Ich sehe schon, ich kenne offenbar andere Frauen (und Männer) als ihr, wobei ich wirklich klar zwischen engsten Freunden/Freundinnen und herumposaunen unterscheiden möchte. Ich finde es einfach immer erstaunlich, wenn man in dieses „Frauen/Männer sind so…“ verfällt, auch wenn man das (nicht alle) anfügt, macht es das nicht wirklich besser. Ich bin dann nicht sicher, ob das wirklich so stimmt oder man sich eher ein Umfeld sucht, wo dann die geliebten Klischees zutreffen. Ich kann wie gesagt keine wirklich Tendenz erkennen, es gibt einfach Leute, die sind zu offen und direkt und solche, die haben ein Gespür für Privatsphäre. Aber da eine einseitige Geschlechter-Schuldzuweisung zu machen?
Mila, ich würde für ein Ungleichgewicht, das sich einspielt, nie die Schuld nur bei einer Person suchen. In 99% aller Fälle ist da einer, der es aktiv tut und einer, der es zulässt. Egal, ob das Frauen sind, die zu Hause alles an sich reissen, oder Männer, die sich aus allem raushalten und alles liebend gerne der Frau überlassen. Oder, wenn auch viel seltener umgekehrt. Aber auch hier: ernsthaft? Männer verbiegen sich also für die Liebste und Frauen setzen egoistisch ihr Ding durch? Eine sehr einseitige Betrachtung, in verschiedener Hinsicht.
Das wollte ich keineswegs gesagt haben, 13. Nur eben, der Umkehrschluss (‚der Mann, das tumbe, redefaule Tier‘, wie gerne in Frauenrunden zum Besten gegeben), trifft auch nicht zu.
Und noch etwas: wenn ich meinen wunderbaren Freundeskreis anschaue, bin ich einfach nur dankbar und froh. Weil ich durchaus auch anderes mitbekomme.
Trotzdem: Ich teile nicht alles (mit). Gerade, wenn es nicht nur mich alleine betrifft. Ich finde, das lässt auch gut trennen. (Auch wieder ‚Glück‘.)
„Ich bin dann nicht sicher, ob das wirklich so stimmt oder man sich eher ein Umfeld sucht, wo dann die geliebten Klischees zutreffen.“
Um Himmel Willen nein, im Gegenteil. Wir haben uns teils weitgehend von Leuten zurückgezogen die so ticken.
„Ich kann wie gesagt keine wirklich Tendenz erkennen, es gibt einfach Leute, die sind zu offen und direkt und solche, die haben ein Gespür für Privatsphäre.“
Dass das grundsätzlich nicht geschlechtsgebunden auftritt, ist denke ich unbestritten. Was wie oft nicht bedeutet, dass dem keine geschlechtsspezifischen Muster zugrunde liegen können. Dass Sie sich derart gegen diesen Gedanken sträuben verstehe ich zwar, mag es doch eigenen Vorstellungen zuwiderlaufen die man vielleicht ungerne in Frage stellt.
@ mila
„Nur eben, der Umkehrschluss (‚der Mann, das tumbe, redefaule Tier‘, wie gerne in Frauenrunden zum Besten gegeben), trifft auch nicht zu.“
Den würde ich auch nie ziehen 😉 Wie geschrieben, es braucht irgendwie immer zwei dazu.
@ MF
Ich sträube mich nicht grundsätzlich dagegen, ich bestreite auch nicht das vorliegen gewissen Tendenzen (die Sie jetzt Muster nennen), ich sehe sie hier schlicht nicht.
@13: Ich wundere mich manchmal, wie Sie manche Beschreibungen von Verhältnissen abstreiten, als ob sie davon persönlich angegriffen würden.
Wenn ich jeweils schreibe, dass sich Männer in gewissen Bereichen (z.B. Arbeitumfang der Mütter) zurücknehmen, den Frauen die Entscheidung überlassen, dann hat das nichts mit Schuld zu tun. Und wenn die Mütter dann entscheiden, dann ist das auch nicht zwingend Egoismus. Sondern sie nehmen die Offerte an in einem Bereich, der ihnen wichtig ist.
Und wenn Frauen in Beziehungsfragen fordernder sind als ihre Partner, kann es schon sein, dass diese ihnen zu liebe (wörtlich) mitmachen oder einfach verstummen, aber auf jeden Fall nicht Streit suchen.
Beim Sex ist es dann anders herum…
Nur Klischees?
@ SP
Nur Klischees?
Ja!
Ich fühle mich auch nicht persönlich angegriffen, ich kenne ja mich, meinen Mann und mein Umfeld und weiss, was zutrifft, was nicht. Ich wehre mich allgemein und aus politischer Überzeugung gegen Geschlechterklischees, die bei den Kommentierenden des Mamablogs (anderswo viel weniger), immer wieder den Leser das Fazit ziehen lassen, dass irgendwie die Frauen falsch liegen oder eine Macht ausspielen, die sie aber bei objektiver Betrachtung gar nicht haben.
13, diese Machtfrage wurde mE gar nicht gestellt. Wenn schon ist niemand, zumal in meinen Augen, ohn-mächtiger, als ein (Dauer-)Nörgler, der auf (zunehmend) leere Ohren stösst. Mir ging es lediglich um ein bestimmtes, ungutes Beziehungsmuster, dass sich in gewissen Paarkonstellationen beobachten lässt. Ich kannte auch ein Paar, wo der Mann den nörgelnden (passiv-aggressiven) Part innehatte. Und wie Sie sehe ich die Lösung ausschliesslich darin, wenn beide Partner ihren Part überdenken (würden). Tun sie aber meiner Erfahrung nach selten.
als mann in der heutigen wunderbaren „metoo-zeit“ müssen wir über darüber sprechen ob- warum und unter welchen bedingungen wir mit den frauen überhaupt noch einen kinderwunsch hegen.
Ok, also nur zu: Sprechen Sie darüber!
Mir allerdings etwas schleierhaft, wieso man dazu erst eine #metoo Zeit heranzitieren muss. Es bricht einem ja kein Zacken aus der Krone. Mir jedenfalls flog keiner raus. Und damals war #metoo noch nicht erfunden. Vielleicht solidarisiere ich mich ja mit Ihrem #metoo?
Genau. In einer Zeit, in der Übergriffe und Belästigungen als solche benannt und verurteilt werden und die Frauen wirklich unberechtigterweise Respekt verlangen und die Frechheit besitzen, selber entscheiden wollen, wer sie berühren darf, wäre es das Beste sie ganz sein zu lassen. Wirklich unerhört, solche Forderungen!
Notfalls einfach einen Blumentopf ansteuern…
Philipp M. Rittermann (und ähnliche)
ich habs langsam auf der Latte dieses selbstmitleidige „was kann mann noch in der metoo-Zeit“-Kommentarehinklatschen.
Was Sie können? Wenn Sie was tun wollen?
Schauen Sie doch mal genauer hin und mischen Sie sich gegebenenfalls ein, das metoo-Ding konnte ua nur so gross werden weil viel zu lange ganz viele nicht hinschauten und nichts getan haben.
Aber verzichten Sie doch bitte auf solche Seitenhiebe, so kommen wir nämlich auch nicht in besseres Fahrwasser!
Also ich werde dieses Jahr 40. Ich hatte bis jetzt im Leben einfach nicht die richtige Partnerin. Aber jetzt würde es passen und mit 35 hat Sie die Pille abgesetzt, aber Schwanger wurde sie bis jetzt nicht und wird dieses Jahr 37. Wir haben uns beide Testen lassen, und eigentlich ist es möglich dass wir Kinder haben. Wir üben jetzt einfach weiter und verlieren den Spass dabei nicht. Wichtig sind ja einige „Stosszeiten“ im Monat, wenn man die verpasst dann heisst es wieder warten? Ob ich deswegen leide? Keineswegs, zumindest noch nicht. Entweder es passt dann oder eben nicht. Derweil machen wir uns ein schönes Leben und ist uns auch egal wenn wir dann eben schon 60 sind wenn das Kind 20 ist. Lässt sich nicht ändern.
Glückspilz! Andere mühen sich ab, um eine Schwangerschaft zu vermeiden und dennoch unbekümmerten Sex zuhaben und Sie können einfach so drauflos rammeln… 😉
Mein Vater war 47, als ich auf die Welt kam. Ich hatte nur wenige Jahre mit ihm als gesundem, vitalem Vater. Dagegen muss ich mit Mitte 30 bei jeder Feier denken, das könnte das letzte mal sein, dass unser Vater dabei ist. Kein angenehmes Gefühl. Ausserdem wird einem ständig vor Augen geführt, wie schlimm das Alter ist (zumindest für Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet haben).
Tragen Sie also Sorge zu sich, wenn Sie später Eltern werden.
Ich verstehe Ihr persönliches Unbehagen, aber Sie können nicht von sich auf andere schliessen. Ein Vater kann auch mit 23 in einem Motorradunfall ums Leben kommen oder er kann bis 90 leben (gilt genauso für die Mutter). Später Eltern werden kann eine Wahl, ein Zufall, ein Glück, ein Drama sein – aber was keine späteren oder früheren Eltern brauchen können, sind Klischees, die ihnen aufgrund ihres Alters irgendwelche Probleme vorhersagen.
Was für ein dummer, egozentrischer Kommentar! Seien Sie dankbar, dass Ihnen Ihr Vater das Tor zum Leben eröffnet hat. Und ehren und lieben Sie in bitte so, wie er ist.
Ich war übrigens 49, als mein zweites Kind auf die Welt kam (das erste, wie Sie mit 47). Sollte eines mal auf die Idee kommen, mir gegenüber solch beleidigenden Stuss rauszulassen, wie Sie hier schreiben, gibt’s einfach eine wohlverdiente, kommentarlose Watsche. Auch wenn sie dann schon 30 Jahre alt und etwas reifer sein sollten.
Es ist doch nachvollziehbar, dass unfruchtbare Männer einerseits mit ihrer fehlenden Männlichkeit hadern, andererseits sich aber auch verantwortlich fühlen dafür, dass der Kinderwunsch ihrer Partnerinnen nicht erfüllt wird.
Ich würde mich wundern, wenn das bei unfruchtbaren Frauen anders wäre.
Es scheint mir aber auch klar, dass diese Männer, die vielfach auch sonst nicht so gerne über ihre Gefühle sprechen, hier keine Ausnahme machen. Und vermutlich auch keinen Sinn darin sehen.
Männer sind zudem vermutlich eher lösungsorientiert und werden versuchen, den Schmerz über das entgangene Familienglück anders zu kompensieren.
Genau, sehr guter und ausgewogener Kommentar. Ich hätte das nicht besser darlegen können.
Für einen Mann ist es eine enorm harte Erkenntnis, wenn er medizinisch erwiesen „Schuld“ am Unglück seiner Frau ist. Männer reden übrigens durchaus darüber.
Das sehe ich genau so. Mein Mann leidet vor allem darunter, dass bei unserem gewählten Weg einer künstlichen Befruchtung mit ICSI ich die gesamte körperliche Tortur, die eine solche Behandlung mit sich bringt, tragen muss. Und dies, obwohl ich auf natürlichem Weg Kinder bekommen könnte. Die psychische Belastung (das Hoffen und Bangen) (er-)tragen wir zusammen und unterstützen uns nach Kräften. Zum Glück hadert er nicht auch noch mit seiner Männlichkeit. Für den genetischen Defekt, welche seine Unfruchtbarkeit verursacht, kann er ja schliesslich nichts. Und sich mit anderen (meist betroffenen) Männern austauschen hilft unserer Erfahrung nach, auch wenn’s am Anfang vielleicht etwas Überwindung kostet!
Wieso könnt Ihr denn nicht einfach akzeptieren, dass Ihr nun mal keine Kinder bekommt, anstatt jahrelang an etwas herumzupröbeln, das eh nichts bringt ausser Frustration? Vielleicht hat es ja einen tieferen Sinn, weshalb es so ist. Freut Euch doch aneinander und geniesst Euer Leben zu zweit, anstatt Euch ständig zu grämen. Im Übrigen ist es gar nicht so schlecht, wenn man mal merkt, dass auf dieser Welt auch mit noch so fragwürdigen Tricks nicht alles machbar ist.
„Vielleicht hat es ja einen tieferen Sinn, weshalb es so ist.“
Sagen Sie das dem mit der Gehbehinderung auch, Alvaro? Oder dem mit der Verminderung des Hörvermögens?
Ich staune immer wieder, wie herablassend man mit Problemen anderer Leute umgehen kann, wenn man selber vielleicht grad nicht davon betroffen ist.
@Alvaro: Wir wissen noch nicht so lange, dass es auf natürlichem Weg nicht klappt und wir planen auch nicht jahrelang zu pröbeln. Aber glauben Sie mir, es braucht eine gewisse Zeit, sich an den Gedanken seiner Kinderlosigkeit zu gewöhnen, sich von einem Herzenswunsch zu verabschieden und die eigene Situation zu akzeptieren. Soweit sind wir noch nicht. Und warum soll man’s denn nicht wenigstens versuchen, wenn’s die Möglichkeit dazu heute gibt? Versucht man es nicht, gelingt’s sicher nicht. Wir möchten uns später nicht vorwerfen, dass wir’s nicht versucht haben, finden aber beide, dass ein eigenes Kind ein i-Tüpfli in unserem ohnehin sehr glücklichen Leben sein soll. Jede/r muss für sich einen Weg, finden, der für einen stimmt. Ich respektiere Ihre Meinung auch.
Dass eigentlich nur der nicht erfüllte Kinderwunsch der Frauen Gesprächsthema ist, kann ich nur bestätigen. Auch aus vielen Männern werden keine Väter; aus möglicherweise denselben Gründen, wieso vielen Frauen das Mutterglück entsagt bleibt. Aber dass man sich dabei unmännlich fühlen soll, ist doch Unsinn. Auch Männer sind nicht die biologischen Zeugungsmaschinen, die nur dem Fortpflanungszweck dienen! Aber gewiss kommt es letztlich auf den Grund draufan. Bei biologischen Gründen kann man noch die moderne Fortpflanzungstechnik bemühen, wenn man denn will. Sind es aber persönliche Gründe der Ehefrau – ich denke da an plötzlich anders gesetzte Prioritäten bezüglich der beruflichen Karriere – wird es schon schwieriger wegzusteecken. Kommt aber auch vor, dass Sie lieber Karriere macht.
„Das Mutterglück entsagt bleibt“!!! Na, ja!
Als gewollt kinderloser Mann frage ich mich nach wie vor, weshalb Menschen heute noch unbedingt ein eigenes Kind haben wollen. Meine Frau und ich sind uns seit Beginn unserer Beziehung einig, kein Kind haben zu wollen. Diese Einigkeit ist geradezu Voraussetzung unserer Beziehung und unseres nun schon lange dauernden Glücks. Ich verstehe auch nicht, warum sich Paare so schwer tun mit der Adoption eines Kindes.
Weil die Adoption so einiges verlangt und leider gerade in der CH so viele Hürden hat, so dass nicht mehr jedes Paar sich eine Adoption als Wunsch erfüllen lassen kann. Schon gewusst dass man auch für eine Adoption zu alt sein kann? Also kann Frau evtl alterstechnisch kein Kind mehr haben, aber eine Adoption darf sie auch nicht mehr beantragen. Eigentlich affig, aber ist halt so in der CH.
Darüber kann man diskutieren, aber ich denke, wenn die Frau (oder auch der Mann) altershalber kein eigenes Kind mehr haben kann, sind die Voraussetzungen für eine Adoption auch nicht mehr ideal.
das Problem ist dabei der zeitliche Rahmen. Von dem Zeitpunkt ab, ab dem man sich Kinder wünscht, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man die Hoffnungen auf leibliche Kinder begraben muss, können locker viele Jahre vergehen. Dann ist man vielleicht schon Mitte bis Ende 30. Danach noch einen Adoptionsprozess anzuhängen, der im besten Fall ebenfalls Jahre dauern kann, ist oftmals einfach nicht mehr realistisch, da man schwupps über 40 ist.
.
Und nur weil man in diesem Fall effektiv keine Kinder bekommen kann, heisst das ja noch lange nicht, dass man in dem Alter generell unfruchtbar ist. Es kommt vor, dass Frauen noch mit um die 50 oder sogar drüber natürlich(!) schwanger werden und ein gesundes Kind austragen. Zugegeben das ist selten, aber es ist möglich.
entsprechend fände ich mehr Flexibilität im Adoptionsprozess bzgl. des Alters der potentiellen Eltern sinnvoller als einen harten Cut-Off. Lieber bekommen doch elternlose Kinder liebevolle neue Eltern, auch wenn die ein wenig älter sind, als dass sie nicht adoptiert werden können. Vorallem wenn es sich vielleicht um Kinder mit körperlichen oder geistigen Gebrechen handelt, die den (Adoptiv-)Eltern eine gewisse finanzielle Absicherung abverlangt, die Jüngere vielleicht gar nicht leisten können, selbst wenn sie willig wären.
Es ist ja völlig legitim und schön für Sie, dass sie in ihrer selbstgewählten Situation so glücklich sind.
Umso mehr habe ich das Gefühl, dass Sie zum Thema „ungewollte Kinderlosigkeit“ eigentlich gar nicht viel beizutragen haben, da sie das Gefühl ja gar nicht kennen…
Weil es fast unmöglich ist, ein Kind zu adoptieren: Man wird auf Herz und Nieren geprüft, Leumund muss einwandfrei sein und man ist eventuell gar nicht oder nicht lange genug verheiratet. Das Prozedere dauert mehrere Jahre und man muss finanziell abgesichert sein (zb muss bereits im voraus ein Kinderzimmer reingerichtet sein).
In CH gibt es kaum noch Kinder – und knapp eine Handvoll Länder die noch Auslandsadoptionen von Kleinkindern zulassen. Es ist ausserdem nicht jedermans Sache mit dem hohen Risiko einer embryonalen Alkoholschädigung (Russland, leider weit verbreitet bei dortigen Heimkindern) zu leben oder mit einem Kind zu leben, dem man sofort ansieht, dass die Eltern unfruchtbar sind oder man rassistische Angriffe fürchtet (zb Sri Lanka, Peru)
Ungewollte Kinderlosigkeit wiegt schwer, umso schwerer wenn Kinder nicht als Geschenk ohne Garantie, eine Art „Rechtsanspruch auf ein Kind“, der Partner in Verantwortung zur Erfüllung desselben mit unterschwelliger Vorwurfshaltung, gesehen wird.
Schade, dass der BBC-Beitrag zum Thema nicht öffentlich ist. Ein no go solche Quellen zu zitieren.
Warum? Dann darf mma also nur nnoc Depeschenmeldungen zitieren? Keinen Inhalt aus Büchern oder Kinofilmen, denn diese sind ja nicht gratis!?
Wo steht hier etwas von gratis? Wenn die Autorin eine Quelle verlinkt, sollte diese ohne Barriere zugänglich sein, was hier nicht der Fall ist. Es braucht ein Facebookaccount.
es ist öffentlich zugänglich… kurze Google Suche
‚BBC Radio 4‘ The Why Factor ‚Childlessness
http://www.bbc.co.uk/programmes/b08y0vdd
Link funktioniert nicht. Können Sie nicht den korrekten Link aufschalten?!
Dass „Männlichkeit mit Kinderzeugung“ gleichgesetzt werde, stimmt meines Erachtens nicht. Männlichkeit mag mit Macht und Geld gleichgesetzt werden, oder mit Potenz meinetwegen, aber dass ein Mann an der Zahl seiner Kinder bewertet wird, habe ich zumindest hierzulande noch nie erlebt. Derartige Wertungen hört man tatsächlich mehr über Frauen.
Womit natürlich nicht bestritten werden soll, dass auch der Mann über Kinderlosigkeit unglücklich sein kann. Allerdings hat er keine biologische Uhr, die in unter zusätzlichen Druck setzt, und oft auch einen weniger ausgeprägten Kinderwunsch. Und ganz generell sprechen Männer eher weniger über persönliche Probleme, das gilt nicht nur beim Kinder zeugen.
naja, ein Mann hat zwar tatsächlich kein „Ablaufdatum“ was die Zeugungsfähigkeit betriff, aber wenn Sie als Mann einen starken Kinderwunsch hegen, würden Sie diesen vielleicht schon gerne in einigermassen jüngeren Jahren in Tat umsetzen weil Sie mit Haut&Haaren das Vaterleben geniessen wollen, und auch ein bisschen längerfristig was das/die Kinder ins Erwachsenenleben begleiten betrifft… .
Männer haben auch ein Ablaufdatum, nur wird das seltener untersucht und dokumentiert (in Form eines Spermiogramms).
Um die 20 sind 8% aller zufälligen Mann- Frau- Paarungen primär infertil, ohne dass man sagen kann, an wem es liegt. Danach wächst diese Rate exponentiell. Mit 30 sind es 16%, usw. usf.. Mit einiger Wahrscheinlichkeit haben beide Geschlechter den gleichen Anteil daran.
Ich finde es schwierig, sich als Frau zu einem solchen Thema zu äusern – ohne dabei ins Paternalistische zu verfallen („dann fangt doch endlich einfach mal an zu reden“). Die Frage ist wohl, wo die männliche Tendenz, weniger Gesprächsbedarf über Persönliches zu haben, zu einem Problem wird: für den Betroffenen selbst, wie auch für sein Umfeld. Ich bin gespannt, wie die Männer selbst in diesem Forum sich dazu äussern werden. Ich würde es gerne besser verstehen, im Sinne von: Verstehen als Ansatzpunkt für bessere Inter-aktion, abseits des (gemeinläufigen) Vorwurfs „Du redest nie!“.
SP, weil die Kommentarfunktion im Vor-Blog geschlossen würde: mir persönlich reicht es, wenn Sie zur Kenntnis nehmen, dass Begriffe nicht in Stein gemeisselt sind, und kontextuell verschieden verwendet /
Der Mix Persönliches/ Öffentliches unterliegt einer biografischen Proportionsverschiebung. Nach meinen Beobachtungen kann man bei Männern von der Formel (100 – Alter) als prozentualer Anteil für Privates ausgehen.
40 ist der erste Wendepunkt, an dem bewusst wird, dass Persönliches nur eine und nicht unbedingt die wichtigste Kategorie ist. 60 ist der zweite Wendepunkt, da gerät das Private in den Hintergrund, bis zur völligen Verdrängung.
Der Schriftsteller und Psychiater Walter Vogt schrieb in seinem Buch ‚Altern‘, ab 50 beginnt die Zeit der Poesie und Philosophie.
Bei mir ging das alles schneller, ich hatte schon mit 30 kein Interesse mehr an persönlichen Gesprächen. Aber da waren meine Kinder ja schon in der Mittelstufe der Schule.
@mila: Es ist ärgerlich, dass schon wieder die Kommentarfunktion geschlossen wurde. Das verhindert, dass an der richtigen Stelle eine Diskussion abgeschlossen werden kann. „Mir persönlich reicht es, wenn Sie zur Kenntnis nehmen, dass Begriffe nicht in Stein gemeisselt sind, und kontextuell verschieden verwendet werden können.“ Was nicht heisst, dass man sie beliebig umdeuten kann. Und schon gar nicht, dass mich mir Martin Freys Vorwurf gefallen lassen muss, ich würde eine ureigene Definition verwenden, wo es doch gerade, und auch dem Bild entsprechend, die Hauptdefinition ist.
Aber ich nehme zur Kenntnis, dass sich der von mir festgestellte Widerspruch grösstenteils auflöst, wenn man Ihre Definition braucht.
SP, ich denke, Sie werden feststellen, wenn Sie den Diskussionsstrang nochmal in Ruhe nachlesen, dass keine Seilschaft gebildet wurde. Ich sage nicht, dass das nicht auch schon vorgekommen ist, aber hier hab ich wirklich versucht aufzuzeigen, dass die Differenz erst mal darin gelegen haben könnte, dass Begriffe unterschiedlich gebraucht wurden. Und es ist schön, wenn man tatsächlich mal zu einer Verständnis-Brücke kommt. Den Groupie-Einwurf fand ich deshalb etwas deplatziert (und doch auch ein bisschen lustig).
werden können. Sie dürfen gerne bei Ihrer Linie bleiben, aber ich fände es höchst müssig, bei anderer Gelegenheit noch einmal die Semantik durchzukauen, denn wie Sie erkenne ich (eingedenk meiner Argumentation) keinen Anlass, meine Linie zu ändern. Interessanter wäre es doch, von diesem Punkt aus zu diskutieren, welche praktischen Konsequenzen solche unterschiedlichen (Begriffs- und letztlich Wert-)Gewichtungen im gelebten Alltag mit Kindern haben.
PS, nur aus Neugier: Bin ich nun das Groupie, oder ist es MF?;)
Groupie, mila? 🙂
Das verstehe ich nun nicht ganz.
Für meinen Teil kann ich das wohl eher negieren 😉 zudem wäre da noch die Frage, ‚Groupie hinsichtlich was, oder welcher Person?‘
ps ich empfinde Sie nicht als ‚groupiehaft‘ 🙂
Zum Thema: Selbstverständlich ist Zeugungskraft wie auch Potenz sinnbildlich mit Manneskraft weitgehend gleichgesetzt. Für die meisten Männer steht bis zum Eintreten des Nachweises einer Zeugungsunfähigkeit eine solche gar nicht zur Debatte. Umso mehr gibt diese dem Selbstverständnis als Mann einen Knacks. Früher (wie auch heute noch in anderen Kulturkreisen) wurde ja einfach die Frau für Kinderlosigkeit verantwortlich gemacht. Dies ist nun anders, und für die betroffenen Männer iaR ein Riesenproblem.
Apropos, an wen sollen sie sich damit wenden?