Wenn das Grosi nicht hüten will
«Meinen Schwiegereltern ist Mauritius wohl wichtiger als Anna-Matilda», empörte sich kürzlich mein Freund Tim und erntete grosse Zustimmung in der Runde. Grosseltern, die sich nicht als Ersatz-Kita oder Betreuungsdienst sehen, sind Egoisten. Dies scheint zumindest die verbreitete Meinung zu sein.
Das Thema ist ein Tabu. Mir sind kaum Grosseltern bekannt, die offen kommunizieren, dass sie lieber reisen oder arbeiten, anstatt die Enkel zu betreuen. Vor allem die Grosis sind die grossen Helfer in vielen Schweizer Familien, in denen beide Elternteile arbeiten: Gemäss dem Generationenbericht von 2008 betreuen die Grossmütter ihre Enkel geschätzte 100 Millionen Stunden jährlich.
Viel Arbeit, wenig zu sagen
Aber was, wenn Grosi findet, sie habe schon genug Kinder grossgezogen? Den Grossmüttern ergeht es dann wohl nicht besser als uns Eltern. Auch sie werden ständig bewertet und dementsprechend schubladisiert, belehrt oder diskriminiert.
Ich kann es den Grosseltern nicht verübeln, die sich gegen eine regelmässige Betreuung ihrer Enkelkinder entscheiden. Bei allem Idealismus ist die Realität doch auch die: Sie werden nicht bezahlt, ernten wenig Verständnis, wenn sie absagen oder auch mal krank sind, und müssen akzeptieren, dass sie zwar viel Verantwortung übernehmen, sich bei der Erziehung jedoch zurückhalten müssen: Gratisarbeit, die sonst vor allem die Mütter übernehmen, nur mit dem Unterschied, dass sie weniger zu sagen haben.
Doch Grosseltern die sich weigern, ihre Enkel zu betreuen, gelten schnell als Rabengrosseltern. Oftmals sind die eigenen Kinder beleidigt. Die Töchter leben emanzipiert, verlangen aber von den Grosis, in traditionellen Rollen zu verharren. Ein «Ego-Grosi», das ein paar Tage in den Bergen ihren Enkeln vorzieht, bekommt dasselbe zu hören wie ich, wenn ich 100% arbeite oder Ferien ohne meine Kinder machen möchte.
Ohne Grosseltern aufgeschmissen
Mein Sohn ist nun 13 Jahre alt. Wenn er so früh dran ist wie ich, könnte ich schon in zehn Jahren eine Grossmutter sein. Seine Schwester wäre zu diesem Zeitpunkt gerade mal 14. Was, wenn ich dann noch nicht bereit bin für Enkelkinder? Wenn ich nicht meine Arbeitstage umstellen möchte, damit ich diese betreuen kann? Vielleicht bin ich zu diesem Zeitpunkt froh, endlich die Kinder gross zu haben. Ich könnte alleine reisen, Zweisamkeit mit meinem Mann geniessen. All das, was mit kleinen Kindern für mich nicht möglich war. Bin ich dann, nachdem ich eine Rabenmutter war, auch eine Rabengrossmutter? Vielleicht sollten wir uns das hin und wieder mal fragen, wenn wir beleidigt sind, weil das Grosi nicht hüten will.
Denn auch ich fordere meine Mutter und Schwiegermutter in Bezug auf die Betreuung meiner Kinder. Zwar lösen mein Mann und ich es oftmals untereinander oder über die Kita, doch bei kranken Kindern, Schulferien und Überstunden wäre ich ohne die Grosseltern aufgeschmissen.
Zudem verschaffen sie meinem Mann und mir immer mal wieder eine kleine Auszeit und nehmen uns die Kinder übers Wochenende oder in den Ferien ab. Ich war auch schon irritiert, wenn es mal nicht klappte mit der Oma und dachte mir: Ist dieser Ausflug nun wichtiger als das Enkelkind?! Ja, ist er. Und das ist auch voll in Ordnung so.
Lesen Sie dazu auch: Was Grosseltern müssen, Schwiegermutter inside, Die Grossmutter solls richten
162 Kommentare zu «Wenn das Grosi nicht hüten will»
Aus den Kommentaren kann man ersehen – ich finde das recht schade – wie distanziert das Familienleben heutzutage ist. Früher lebten die Menschen in grossen Gemeinschaften und es war selbstverständlich, dass alle einander halfen. Ohne meine Mutter, die regelmässig auf unsere zwei Kinder schaut, wüsste ich nicht, wie ich den Alltag/Job so bewältigen sollte. Sie macht es gerne und kommt fast jeden Tag zu uns, auch wenn nur für ein paar Minuten um Hallo zu sagen. Das ist für sie selbstverständlich: Weil sie ihre Enkel liebt und sie gerne dabei ist und mitbekommt, wie die Enkel aufwachsen. Was für mich selbstverständlich ist: Wenn es den Grosseltern je schlecht gehen sollte, oder im Alter, werden wir ALLES daran setzen, für sie zu sorgen und das Alter so angenehm wie möglich zu machen.
Was ebenfalls selbstverständlich ist: Wenn wir mal Enkel haben, werden wir ihnen die gleiche Zeit einräumen, wie unsere Eltern das für unsere Kinder gemacht haben. So geht die Wertschätzung von Generation zu Generation. Familie ist eben nicht nur „Wir mit unseren Kindern“, Grosseltern gehören auch zur Familie. In diesem Sinne haben Grosseltern (bei uns) auch viel zu sagen und ihre Meinung wird geschätzt und berücksichtigt.
Wir haben das Glück, dass die Grosseltern in der Nähe wohnen und die Enkel nicht nur betreuen können, sondern auch möchten. Für uns ist es zudem selbstverständlich, dass sie für ihre wertvolle Betreuungsarbeit entschädigt werden.
Ethisch gesehen sind Grosseltern nur dann „moralisch verpflichtet“, Enkelkinder zu hüten, wenn sie zuvor mitentscheiden durften, ob, wann und wieviele Enkelkinder sie haben wollen, und zwar ganz einfach, weil es zutiefst unfair ist, die Konsequenzen einer selbst und frei getroffenen Entscheidung anderen aufzubürden.
Wer zuvor mit den Eltern bespricht, zwar noch ein drittes Kind zu wollen, dafür aber Hilfe zu benötigen, und diese dann zugesagt wird – klar, dass man sich darauf verlässt. Aber einfach Kinder in die Welt zu setzen und dann „Mami“ zu schreien…?
Wer seine eigenen Eltern als Betreuungsstation für die eigenen Kinder benutzt, ist eher von Egoismus getrieben oder hat einfach überhaupt keine andere Möglichkeit, eine Betreuung zu organisieren. Es ist nämlich viel billiger, die Kinder so betreuen zu lassen und auch viel einfacher, da man sich gegenseitig gut kennt.
Wir haben auch beide 70-100% gearbeitet. Die Kinder waren deshalb in der (teuren) Kindertagesstätte zwei Tage in der Woche. Ja, hat um die 20-25 Tausend im Jahr gekostet. Konnte man nicht mal steuerlich absetzen.
Die eigenen Eltern (die Grosseltern) haben es verdient, endlich über ihrer frei verfügbaren Zeit zu bestimmen.
Dem Freund Tim hätte ich gesagt, dass seine Unterstellung eine Frechheit ist und seine Anspruchshaltung gegenüber den eigenen Eltern sehr unverschämt.
Grossi hat das Recht „Nein“ zu sagen, alles andere ist Druck und den hat sie wahrscheinlich viele Jahre sowieso dulden müssen. Jetzt ist sie frei, kann wandern gehen, Städtereisen unternehmen, Kinder hüten, Museumsbesuche machen und vieles mehr. Hallo Grossi, geniesse es, denn ich kann dir sagen, auch das hat mal ein Ende und es ist schade, wenn du diese schöne Zeit ohne beruflichen Verpflichtungen nicht vollumfänglich geniesst. Lass dir von deinen Kindern nicht drein reden!
Guten Tag vielleicht das Kinderrbeitsverbot aufheben und sagen “ Sucht euch einen Job “ Selbstverständlich , im Vegleich, zu den Lohnverhältnissen eines Roger Federer. Martina Hingis Lohnniveau , da rückt sofort eine Elitespezialisteneinheit aus , wie In Schweizerhallle wo die Grenzwerte von Etwas um das 40 000 fache erhöht wurden , um es nicht als Giftmülldeponie erklären zu lassen. Gut als 60j. Junggeselle ohne Kinder ist mann ja Egoist. Schönen Tag Tom
Warum sollte man als 60j. Junggeselle ohne Kinder Egoist sein. Der grosse Rundumschlag wäre aber nicht nötig gewesen. Etwas am Thema vorbeigerasselt …
Alles hat 2 Seiten: Eltern sollte im Alter ihre (Gross)Eltern betreuen, sofern diese nicht in ein Pflegeheim ziehen möchten. Andererseits sollten sich Grosseltern ihre Grosskinder kümmern, wenn dies z.B. infolge Krankheit etc. von den berufstätigen Eltern beansprucht wird. Mir ist dieser EGO-Trip von „Ich kümmere mich nicht um meine (Gross-)Eltern“ resp. die „Grosseltern brauchen sich nicht um ihre Grosskinder zu kümmern“ leid. Persönlich glaube ich nicht, dass ein Mensch durch Reisen/Ferien etc. längerfristig glücklich wird. Es ist das „GEBEN,“ welches Menschen im Innersten permanent glücklich macht. Jene, die von egoistischer Glückshascherei zu egoistischer Glückshascherei rasen werden am Lebensende warhrscheinlich merken, dass all diese Glücks-Hetzerei nie wirklich Früchte trug
wer schaut zu den eltern? zwei schwestern, eine mit kind, welches während jahren gratis und franko von den grosseltern gehütet wurde. die andere schwester wurde mit 10 in ein internat gegeben, wurde selbstständig, hat keinen so guten kontakt zu den eltern, (da sie ja schliesslich auch abgeschoben wurde als kind). wer soll sich nun im alter um die eltern kümmern? ich sage, meine schwester. sie konnte jahrelang vom hütedienst profitieren. ich sehe nicht ein, warum ich das tun sollte. schliesslich wurde sie auch finanziell unterstützt (geschenke an das grosskind), keine kita bezahlen ect. mir geht es nicht ums geld, habe ich selber, aber es ist ein geben und nehmen. sie hat genommen und soll dann auch geben.
Bild zum Artikel. Im Ernst? So sieht der Autorinnenmeinung nach heute eine Grossmutter aus?? Viele Grossmütter sind zwischen 50 und 65 stehen voll im Leben und sind keine strickenden Urgrossmütter….
Ich habe auch Schwiegereltern, die uns gesagt haben, dass sie uns zwar gerne besuchen kommen, aber Kinder hüten möchten sie nicht. Für mich war das allerdings ok, mir ist es lieber, sie sagen es direkt, anstatt sich dann heimlich zu grämen.
Meine Eltern springen (wenn möglich) ein, falls es mal ein Notfall gibt, aber wir versuchen, so weit möglich die Kinderbetreuung selber zu organisieren. Für uns passt es so und ich würde es auch verstehen, wenn meine Eltern lieber in die Ferien fahren, als Kinder zu hüten. Das wichtigste finde ich eine offene Kommunikation und gegenseitiges Verständnis.
Kinderbetreuung und Kindererziehung sind nicht Aufgabe der Grosseltern. Ich war mein Leben lang berufstätig und konnte unseren Sohn bei der einen oder anderen Omi einmal zu Besuch schicken. Allerdings habe ich mir in der Kindergarten und Schulzeit ein zuverlässiges Netzwerk mit befreundeten Müttern aufgebaut und wir haben uns oft abgewechselt. Zu dieser Zeit war ich jedoch Teilzeit tätig. Wenn das Kind krank war, habe ich die berufliche Arbeit nachts erledigen können. Es wäre mir sehr peinlich gewesen, wenn ich die ganze anstrengende Arbeit mit dem Enkel auf die Grosseltern abgewickelt hätte. Wenn man es planen kann, sollte man das vermeiden, denn Grosseltern haben das Recht ihr Leben für sich zu gestalten.
Ich habe meine Mutter zweimal vergeblich gefragt, ob sie uns helfen könnte, als wir in Not waren. SIe hatte keine Zeit. Also, ich freue mich darauf eine Beziehung mit meinen Enkelkindern aufzubauen, wenn es denn welche gibt. Und ich weiss genau, dass ich mich als Vater auf meine Kinder verlassen kann, wenn ich sie mal brauche, umgekehrt auch.
Die Menschen und Kinder sind sowieso mein Lebenselixier und nicht ein Erziehungsproblem.
So sind sie eben, die neue Familienplanung – und die modernen Lebensentwürfe. Innerhalb einer Faimilie hilft man sich doch gegenseitig aus, so gut man eben kann.
„gegenseitig“….?
Und wenn die Grosseltern bettlägerig werden, wie siehts dann aus?
Ab ins Pflegeheim, weil dafür hat man ja wirklich keine Zeit… hmmm
Pflegeheim ist in der Situation vielleicht nicht die dümmste Option, oder?
Die Frage ist mehr, wie häufig man dort besucht wird.
Ein Pflegeheim ist nicht die schlechteste Lösung. Auch das ist ein Klischee, dass man seine Eltern ins Pflegeheim „abschieben“ wolle. Wichtiger ist, dass die Beziehungspflege weiterhin funktioniert.
Früher, in den ach so goldenen Zeiten, in denen die Alten im trauten Familienkreis aufopferungsvoll bis zum Tode gepflegt wurden… Die Realität war oft eine andere. Die Pflegebedürftigen waren zwar daheim, lagen aber oft den ganzen Tag im Bett und waren allein. Denn die Kinder mussten auch arbeiten, sei es in der Fabrik oder auf dem Feld.
Grosseltern haben überhaupt keine Pflicht den Kindern der Kinder zu schauen. Viele Kinder kümmern sich ja auch nicht um Ihre Eltern. Ob die Grosseltern, Eltern und Kinder solcher jeder-schaut-für-sich-selbst -Familien besser fahren bezweifle ich. Als Eltern sollte die Hilfe der Grosseltern aber nicht als selbstverständlich sondern als Geschenk angeschaut werden – wenn man sich die Krippenpreise anschaut erst noch als sehr grosszügiges.
Es it nicht die Pflicht von Kindern, sich um ihre Eltern zu kümmern, sondern andersrum. Basta.
Gilt das auch für das Einspannen der Eltern durch die Kinder bis a gogo?
Was soll dieses Bild? Ein Groseli wie es im Bilderbuch steht. Grossmütter sehen nicht so aus, tragen keine Röckli mit Chrägli. Ebenso antiquiert, wie die Einstellung, über die die Autorin schreibt.
Genau das habe ich mich auch gefragt. Ausserdem verstehe ich nicht, was Emanzipation mit dem Betreuen der Enkelkinder zu tun hat. Oder ist eine Omi nur emanzipiert, wenn sie ihre Enkel nicht hüten will? Im Gegenteil, die heute oft fitten Seniorinnen und Senioren werden gerne gesellschaftlich eingebunden. Ich kenne sogar welche, die gerne Enkelkinder hätten, um die sie sich kümmern könnten.
@Michelle: Zu Ihrem letzten Satz: Wirklich? Mich hat noch keiner gefragt. Und nein, ich gehöre definitiv nicht dazu!
Klischeebild totale …
Dazu kommt diese unsägliche Bezeichnung „das Grosi“, die eigentlich längst in die Mottenkiste gehört. Es gibt nicht wenige Grossmütter, die in ihren Vierzigern sind, voll im Berufsleben stehen und sogar gerne Party machen.
Ui. Dann sollte das Grosi sogar noch danke sagen, dass es gratis seine Zeit mit den ach do süssen Enlelein verbringen darf und montags und mittwochs pünktlich um 7.00h auf der Matte steht?
@ Lichtblau: Grosi? Ja, sie sagen es! Und dazu gehört die noch viel dämlichere Neutrumbezeichnung: z’Mami.
@Carlita: Das haben Sie so interpretiert. Ich bin fit, und mache das gerne. Freiwillig, auch nach meinen Zeiten. Meine Enkel, diese Rasselbande mag ich sehr.
Natürlich: gegenseitige Erwartungen, Ansprüche, Normen, Wünsche können zu emotionalem Druck führen, wie das in Familien so der Fall ist – aber eigentlich ist die Sache doch ganz einfach: Grossmütter und Grossväter sind erwachsene Menschen, die „nein“ sagen können. Punkt und fertig. Sie müssen weder von den lieben Kinderlein noch von der Blog-Schreiberin bevormundet werden.
Was ich manchmal „schräg“ finde in Gesprächen mit werdenden/jungen Müttern (mit den dazugehörigen Vätern habe ich seltener Kontakt) – wenn da schon vorausgesetzt wird, dass die Grosseltern fix einen Tag in der Woche die Enkel hüten. Wenn ich frage, ob sie das schon besprochen haben, werde ich verwundert angeschaut: aber das sei doch die Aufgabe der Grosseltern, dass sie sich a) um Enkelkinder kümmern und b) die eigenen Kinder entlasten. Diese Anspruchshaltung halte ich für masslos – der Egoismus liegt dann eher bei den Eltern als bei den Grosseltern.
Die arbeitenden Generationen bezahlen doch auch die AHV der Pensionierten: Warum soll von der anderen Seite nicht auch etwas kommen?
Resp. Wie lange können wir es uns leisten, dass Renter im Schnitt 20 Jahre „nichts tun“?
Es gibt auch Modelle, die dahin gehen, dass Jungrentner Altrentner pflegen. Warum nicht? Wir können es uns nicht leisten, dass gesunde Menschen keine Arbeitsleistung erbringen, insbesondere wenn wir immer älter werden.
@Lane
das wäre dann aber ein Generationenvertrag, etwas das miteinander ausdiskutiert ist und immer wieder werden muss weil sich im Laufe der Zeit die Bedingungen/Umstände verändern.
Eine derartige Anspruchshaltung, und schon-Kommunikation nach aussen „das machen die dann, für das sind sie schliesslich da“ oder ähnlich, finde ich ziemlich unverschämt! Meine Eltern lösen doch mit meiner Geburt keinen lebenslänglichen Garantievertrag für mich und meine Kinder ab!
Also dieser blöde Spruch, dass die Kinder die AHV der Eltern berappen: Genau diese Eltern haben als sie jung waren auch die AHV der damals Alten bezahlt! Wer die Enkel nicht hütet, tut nicht ohne Weiteres nichts: Oft sind diese Grosseltern selber noch berufstätig oder dann zu alt bzw. zu wenig fitt dafür: Ich bin seit 10 Jahren pensioniert. Der eine Enkel ist 6, und ich hüte ihn nicht, weil ich ihm nicht nachrennen kann, der andere ist erst 6 Monate alt und 8.,5 kg schwer, und ich kann ihn nicht aufheben oder tragen. Aber ich gebe gratis Unterricht 2 Nachmittage in der Woche und besuche meine noch älteren Freundinnen im Altersheim , welche höchstens 3 Mal im Jahr von ihren Kindern und vielleicht den Enkeln besucht werden. Das sind die Realitäten, liebe Lane.
Die aeltere Generation hat ihre AHV selber verdient. Sie bezahlen fuer sich selber ein, fuer Ihre Zukunft. Rappenspalter Ihrer Art gestalten die Welt zu einem seelenlosen Unwergefuege.
Ich wünsche ihnen von Herzen, dass sie dann selber einmal arbeiten müssen, bis sie tot umfallen, anstatt irgendwann in Rente zu gehen.
Sie haben es sich verdient.
Genau so sehe ich das auch. Man hat mit 30+ Kinder, die Grosseltern gehen so gegen die siebzig zu, Leistungsfaehigkeit nimmt ab, und nicht viel spaeter werden die Kinder alles tun, um diese ins Altersheim abzuschieben und fremdpflegen zu lassen.
Das 1:1 aufrechnen funktioniert eh nicht. Und wie man am Beispiel von Christina sieht, ist gerade die ältere Generation sehr aktiv im Bereich freiwilligen Arbeit, ohne die das gesellschaftliche Gefüge nicht funktioniert. Ich hoffe, dass meine Generation (50+) und jünger sich zukünftig auch so engagiert – sicher bin ich mir nicht. Denn – etwas überspitzt gesagt – sind wir die grösseren Egoisten als „die Alten“. (Wobei ich nicht sagen möchte, dass die Jüngeren sich nicht auch engagieren, gerade im Sportbereich.)
Meine Mutter hat schon sehr früh gesagt, dass sie nicht fix für’s Hüten eingeplant werden möchte. Für mich war das verständlich und ich habe ihr das auch so gesagt, da sie aufgrund der fehlenden Krippenbetreuung zu meiner Kindheit sehr lange und sehr viel auf uns Kinder aufpassen musste, ob sie nun immer wollte oder nicht. Trotzdem war sie gerade in der schwierigen Anfangszeit häufig, spontan und schnell an Ort und Stelle, wenn wir sie gebraucht haben. Jetzt, nach etwa sieben Jahren, verbringt sie jeweils den Mittwochnachmittag zusammen mit unserem Kind, nachdem sie etwa vor einem Jahr von sich aus auf uns zu gekommen ist. Ich denke es war wichtig, dass sie selbst entscheiden konnte und ihre Zeit nicht fix durch uns eingefordert wurde.
Eigene Kinder habe ich nicht, aber jede Menge mittlerweile erwachsener Neffen und Nichten. Als diese noch klein waren, hatten meine Eltern klar gestellt, dass sie nicht für fixe, regelmässige, jahrelange Hütedienste zur Verfügung stehen. In der Praxis waren sie aber immer zur Stelle, wenn es um Notfälle ging. Und die Eltern der Kinder waren schlau genug, dies nicht auszunutzen – auch wenn es Notfälle gab, die sich über mehrere Wochen hinzogen. Die Grosseltern redeten den Eltern auch nicht in den Erziehungsstil rein, umgekehrt ebenfalls nicht. Als die Grossmutter Jahre später schwer krank wurde, trat der umgekehrte Fall ein – Kinder, Schwiegerkinder und Enkel standen bereit, wenn die Pflege für den Grossvater zu viel wurde. Familie eben.
„Als die Grossmutter Jahre später schwer krank wurde, trat der umgekehrte Fall ein…“
Ich würde eine Wette eingehen, dass genau dann eine grosse Mehrzahl von Kindern, Enkeln usw. eben NICHT bereit ist, etwas zurückzugeben.
Bei dieser Wette würde ich dagegenhalten.
Auch hier möchte ich gerne auch die Ressourcen hinweisen: Ich gebe offen zu, ich hätte schlicht gar nicht die Möglichkeit meinen Eltern oder anderen Verwandten sehr intensive Pflege zu bieten. Mal etwas aushelfen oder auch einfach Gesellschaft bieten, ja, aber wirklich Pflege? Man sollte sich auch mal überlegen, was das im Alltag bedeutet. Wir standen bisher einmal vor der Entscheidung bei meinem Schwiegervater, der kurz vor seinem Tod auf 24-Stunden Pflege am Tag angewiesen war, nicht einen Tag in der Woche und danach heimbringen, wie bei den Kindern, sondern 24 Stunden am Tag, 7 Tage pro Woche. Wie soll das ein „Kind“ mit eigenen (kleinen) Kindern und Job bewerkstelligen? Auch eine Heimunterbringung ist nicht immer einfach eine egoistische Entscheidung.
@13 Es ging um eine kurze, absehbare Zeit – und wir sind eine grosse Familie, teilweise mit pflegerischen Fachkenntnissen. Aber abgesehen davon, finde ich es eigentlich viel wichtiger, dass die Familie Zeit in die Beziehungspflege investiert, und die Pflege an professionelle Dienstleister (ob Heim, ob Pflege zuhause) delegiert. Denn gerade wenn es um eine längerfristige Pflege geht, kann es zu Konflikten kommen – Abhängigkeit/Macht. Dann lieber eine gute Beziehung. Eine Heimunterbringung ist nichts schlechtes und hat mit Abschieben in den seltensten Fällen zu tun.
Ich kann mich an die Nachkriegszeit erinnern, wo ich mit sämtlichen Grosseltern aufgewachsen bin, da beide Elternteile berufstätig waren – ja, schon damals.
Ich hatte so ein enges Verhältnis zu meinen Grosseltern, dass ich zu ihnen ein viel herzlicheres Verhältnis hatte als zu meinen Eltern.
Ich wurde von den Grosseltern nach Strich und Faden verwöhnt und wenn ich etwas nicht bekommen habe, geschrien wie am Spiess, bis ich bekommen habe. Ich habe meine Grosseltern regelrecht tyrannisiert. Da durfte ich auch ohne Zähneputzen ins Bett und gaaanz lange aufbleiben. Ich wurde ständig gekuschelt und abgeküsst und ich habe es so genossen.
Genau das werde ich auch meinen Enkelkindern zukommen lassen. Aber die Zähne müssen sie putzen, bevor sie ins Bett gehen. Da bestehe ich drauf!
Ich bin ebenfalls Grossmutter und ich geniesse es regelrecht, mein Enkelkind bei mir zu haben. Immer wieder biete ich es den Eltern an, das Kind zu hüten, was sie gerne annehmen, da beide berufstätig sind und auch mal ein Pärliwochende, -ferien oder -abend haben möchten.
Es ist so schön, ein kleiner Mensch wachsen und gedeihen zu sehen und noch schöner ist es, wenn dieses Enkelkind eine Beziehung zum Grosi aufbauen kann. Ist die Grossmutter doch auch ganz gäbig, wenn es mit den Eltern mal rappelt im Karton und man dann zur Grossmutter ausweichen kann.
Andererseits kann ich auch die Grosseltern verstehen, wenn sie die Verantwortung nicht übernehmen und lieber die Zeit für sich haben möchten.
Ich denke, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich bin mit meiner Tochter nicht immer einverstanden.
Aber dass meine Frau wöchentlich 2 Tage nach Olten fährt, Enkel hütet,
damit sich meine Tochter weiterbilden kann, total einverstanden.
ehm, also wirklich interessant wär doch zu wissen ob und in welchem Umfang Ihre Frau damit einverstanden ist… .
Und warum der Mann nicht mitgeht, oder auch mal einen Einsatz leistet…
@Sportpapi
weil der dann seine ehefrau-freie-Zeit geniesst ;-),
oder sich im besseren Fall dann um Haus&Hof kümmert, damit die Angebetete nach erbrachtem Hütedienst selber ein bisschen ausspannen kann?
Wieso hüten Sei Herr Fischer die Enkel nicht?
Ab nach Olten Herr Fischer!
Also, ich bin eine ganz egoistische Grossmutter. Ich will meine Enkelin an einem ganzen Tag jede Woche hüten (seit sie 5 Monate alt ist). Sie könnte nun zwei Tage in die Kita gehen, aber in Absprache mit den Eltern halte ich an meinem Tag fest. Obwohl unser Jüngster auch erst 17 Jahre alt ist und ich 80% erwerbstätig bin, geniesse ich diesen Tag nur mit meiner Enkelin. Meine Tochter arbeitet 60% und ich verzichte auf eine Entschädigung, denn die Vertrautheit, die ich mit meinem Grosi hatte, möchte ich auch meiner Enkelin bieten, und die ist unbezahlbar. Selbstverständlich wir es akzeptiert und eine andere Lösung gesucht, wenn ich einmal nicht kann oder mal einen Tag für mich alleine möchte (was jedoch noch nie vorkam).
Ich glaube, so wie Sie will ich auch mal werden! 🙂
Es ist schon interessant wie sich innerhalb zweier Generationen der Generationenvertrag in Luft aufgelöst hat. Bei beiden meinen Elternteilen (im Krieg geboren) lebten ältere Verwandte in der Familie und betreuten ganz selbstverständlich Kinder. Dann kamen all die Versicherungen und lösten den Austausch innerhalb der Familie ab – leider hat man die Kinderbetreuungsversicherung dabei vergessen. Für Ältere hingegen wird alles gezahlt; wenn die AHV nicht reicht über die EL, wobei die Heimkosten wesentlich höher sind als die Kinderbetreuung. Ich frag mich dann immer wie lange wir uns diese Versucherungen noch leisten können und ab wann doch wieder innerhalb der Familie Junge und Alte gepflegt und betreut werden.
Das stimmt sehr. Der Artikel nimmt leider einen sehr egoistischen Standpunkt ein und erfährt dementsprechende Kritik. Heute wäre ein Mehrgenerationenhaushalt meistens nicht mehr möglich, weil zu viel Individualismus gefordert wird.
Die „Alten“ hatten nicht Euer Einkommen, nicht mal ein Viertel von dem, dennoch hat es an Essen, Kleidung etc. nichts gefehlt, nur keine 3 mal im Jahr FerienAber so viele Tage bekam ja nicht! Man konnte seine Eltern pflegen, da war ja Platz im Hause. Heute in einem 3Zi Logis, wo sollen die „Alten „ denn schlafen. Illusion pur, man kann die Zeit nicht zurūck drehen.
Prinzipiell sollten sich Grosseltern nicht dazu genötigt fühlen, Enkel zu hüten, nur…
Aus finanziellen Gründen war ich auf Erwerbstätigkeit angewiesen, zumal ich früh alleinerziehend wurde und nicht vollumfänglich am Sozialtropf hängen wollte. Unregelmässige Arbeitszeiten verunmöglichten Krippe und Tagesmutter, zudem konnte mein jüngerer Sohn infolge seines Unfalls den Schulweg lange Zeit nicht selber bewältigen, so dass ich auf meine Mutter angewiesen war.
Diese Situation der Abhängigkeit war oft genug schwierig und die total abweichenden Vorstellungen von Erziehung machte die Sache nicht einfacher.
Die Situation entspannte sich erst nach Jahren, als ich die Betreuung extern regeln konnte, bzw der Kleine keine Betreuung mehr benötigte.
Anspruchshaltung ist natürlich nie angemessen.
Aber ist es so weit hergeholt, wenn man davon ausgeht, dass man sich in einer Familie gegenseitig hilft?
Ich hatte das Glück, über sagenhafte 4 Grosselternpärli (im Umkreis von 35km) zu verfügen. Wobei das eine Paar quasi Nachbarn waren und uns regelmässig gehütet haben, dh aber nicht, dass ein riesiges Programm durchgezogen wurde. Das Grossmami hat uns einfach mit zu ihrer Arbeit genommen (bei ihr ging das, bei Muttern nicht) und als unser Grosspapi pensioniert war, hatte er einfach die Aufsichtspflicht. Dh wiederrum, dass wir manchmal gemeinsam etwas unternommen haben, meist hat er aber einfach in und ums Haus gewerkelt und wir haben mit den anderen Kids gespielt.
Und das Highligth waren sicher die gemeinsamen Ferien im Sommer. Keine spektakulären Destinationen, keine fancy Reisen. Einfach die Velos auf dem Camper geladen, durch den Gotthard an die Adria, et voila.
Ich finde diesen Artikel sehr traurig. Zeigt er doch, wie egoistisch unsere Gesellschaft ist und es eigentlich nur darum geht, die Kinder abzuschieben. Im Süden ist es anders. Da freuen sich die Grosseltern mit den Enkeln zu sein und jede Minute ist wertvoll. Kinder haben oberste Priorität. Und gemeinsam verbrachte Zeit wird nicht als Opfer angesehen sondern als Segen. Man lebt, freut sich und leidet zusammen und wir helfen uns auch gegenseitig. Meine südländische Familie gibt alles für die Kinder und die Familie. Meine Schwiegereltern ticken leider sehr deutsch-schweizerisch. Nur der Ego-Trip ist wichtig. Das finde ich armselig und macht das Leben so düster. Ein Ausflug oder eine Reise ist mir weniger wert als die Zeit mit meiner Familie.
„Meine südländische Familie gibt alles für die Kinder“. Auch ich entstamme einer solchen Familie und finde, dass „alles für die Kinder tun“ schön ist, bis sie ca. 20 sind. Danach nicht mehr. Danach wäre „Hirn einschalten“ 100 Mal besser. Einige meiner italienischen Verwandten haben es bei ihren Lieben leider masslos übertrieben und vor allem die ragazzi zu unselbständigen egoistischen Muttersöhnchen (v)erzogen, die sich noch mit über 35 von mamma e papa in jeder noch so abstrusen Form beglucken lassen und nicht ansatzweise fähig sind, für sich selber zu sorgen. Vor allem dank solcher Verhätschelung entwickeln sich dann die altbekannten Machoallüren, die sich viele junge Frauen heute mit Fug und Recht nicht mehr gefallen lassen, weswegen Beziehungen oft genug genau daran scheitern.
@Marusca
also ich find schon bis 20 „alles tun“ ein bisschen grenzwertig, es schadet nichts die Emotionen vorher ein klein wenig an die Zügel zu nehmen 😉
Mit dieser Haltung „was sind die doch armselig und ego-mässig unterwegs“ Ihren Schwiegereltern gegenüber blockieren Sie möglicherweise eine positive Entwicklung.
Und was den Süden betrifft, unterschlagen Sie uns nicht dass es dafür manchmal sehr hierarchisch zu-und-her gehen kann und wehe il figlio lässt sich mit der Falschen ein… .
„Im Süden ist es anders.“
„Meine südländische Familie gibt alles für die Kinder und die Familie. Meine Schwiegereltern ticken leider sehr deutsch-schweizerisch.“
Klischeebeladener geht es wohl kaum. Obwohl jedes Klischee natürlich ein Körnchen Wahrheit birgt, wäre es trotzdem angemessen, die eigene Herkunft nicht allein aufgrund des Beispiels der eigenen Familie derart zu verromantisieren.
Ich könnte Ihnen zig Gegenbeispiele für Ihre These geben, Frau Riklin.
Nun ja, dass die südländische Nonna aufs Enkel hüten erpicht ist liegt in einem wohl daran, dass sie weit genug weg wohnt, um nicht regelmässig verpflichtet zu werden und zum Anderem, dass sie ein Hausfrauchen ist und nichts Anderes zu tun hat. Typisch südländisch halt, im Gegensatz zu den deutsch-schweizerischen Frauen, welche fleissig arbeiten……
Damit die Autorin sich als künftige Grossmutter selbst verwirklichen kann, schlage ich vor, schon jetzt mit politischen Vorstössen dafür zu sorgen, dass dann auch genügend Steuergelder für die Kinderbetreuung zur Verfügung stehen. Eine Familie bleibt das Leben lang füreinander Verantwortlich und muss Lösungen suchen. Der Staat soll nur im Notfall einschreiten müssen, wenn es sonst wirklich nicht mehr geht.
Zum „Schutz“ der Eltern bleibt aber doch folgendes zu ergänzen:
1. Absprachen sind wichtig und einzuhalten. Wenn die Grosseltern anbieten, einen tag pro Woche zu hüten und man das Angebot annimmt, dann verlässt man sich auch darauf und organisiert nicht z. Bsp. etwas anderes. Das gilt nicht für alle Ewigkeiten, aber ich kann schon einen Frust verstehen, wenn die Grosseltern zwar zustimmen/anbieten, einen Tag zu hüten, dieser aber immer wieder (kurzfristig) ausfällt, denn dann hat man ein Problem.
2. Eine Frage ist nicht gleich eine Erwartungshaltung, man kann ja oder nein sagen. Wenn sie sagt aber ja, gehe ich davon aus, dass es ok ist. Danach zu sagen, man konnte nicht nein sagen und will eigentlich nicht, finde ich unfair. Es ist jeder selber dafür zuständig, den Mund aufzumachen.
Bin seit 2007 sehr oft stundenweise Hüter von drei Enkelknaben (selten alle drei zusammen, 2009-11 oft tagelang). Ich kann mir nichts Sinnvolleres vorstellen, auch wenn ich hin und wieder an den Rand der Kräfte komme. Nur schon der Anblick von Kreuzfahrtschiffen und schönen Stränden und touristisch abgefuckten Städten, etc. lassen mir den Entscheid leicht fallen
Danke für den Bericht. Wir benötigen berufsbedingt zwei Tage (resp. nur Nachmittage) Drittbetreuung und lösen einen Tag durch eine Tagesmutter, einen durch das Grossi, die dann auch gleich das Abendessen macht. Es wäre kein Problem, auch den zweiten Tag mit einer Tagesmutter zu lösen, aber wir haben das ganz grosse Glück, dass das Grossi dazu bereit ist. Nicht, aus finanziellen Gründen etc., sondern weil die Kinder das von Herzen geniessen, wie auch ich schon die Grossizeit sehr genossen haben. Die Beziehung, nicht das Hüten an sich steht im Vordergrund. Und das ist etwas, was ich oftmals schade finde, auch wenn keiner gezwungen werden soll, nämlich wenn kein Interesse besteht. Das muss nicht durch wöchentliches Hüten gezeigt werden, aber ich finde die Beziehung wertvoll.
Diese Beziehung zu wertschätzen, heisst aber auch als Elternteil manchmal zu schweigen, wenn man schreien will oder zu akzeptieren, dass an Grossi-Tagen halt alles etwas anders läuft, denn sie ist im Gegensatz zu einer Tagesmutter oder Krippen-/Hortbetreuerin nicht Angstellte/Auftragnehmerin, sondern tut eben einen Gefallen und verbringt Zeit mit den Grosskindern.
Weiter frage ich mich aber, ob nicht gerade Grosseltern, die bereits als Eltern ein eigenständiges Leben hatten, nicht eher dazu bereit sind, auch als Grosseltern auszuhelfen, da das Gefühl „Ich habe meinen Teil gemacht und bin froh um die neue Freiheit“ kleiner ist und dafür grösseres Verständnis für die Kinder, die neben der Erziehung auch ein Leben haben. Zumindest bei uns und im Umfeld trifft das zu.
Ganz einverstanden! Zusätzlich möchte ich anfügen: nicht nur die Kinder geniessen die Grosseltern, sondern auch die Grosseltern die Kinder!
Hier frage ich mich aber schon wieso das nur das Grosi macht und nicht der Grossvater auch?!
Sind immer nur Frauen…
@ Anna
Grundsätzlich bin ich mit Ihnen einverstanden, aber hier im konkreten Fall ist die Antwort einfach:
Weil mein Vater noch arbeitet, meine Mutter nicht mehr. Mein Vater kommt an dem Tag jeweils so früh wie möglich von der Arbeit, um auch Zeit mit ihnen zu verbringen und holt sie manchmal spontan am Wochenende. Und er freut sich darauf, in zwei Jahren pensioniert zu werden und dann auch schauen zu können.
Bei uns ist es vor allem mein Vater. Aus dem gleichen Grund wie bei 13. Weil er pensioniert ist, und sie noch arbeitet.
Aber auch wenn es anders wäre: Was soll die Frage? Sie kennen doch die Antwort darauf. Es ist Ihnen aber frei, das dereinst mit ihrem Partner anders zu machen.
Nun, warum Carearbeit zu einem sehr grossen Anteil (auch über die Pensionierung hinaus) von Frauen erledigt wird, ist schon ein wichtiger Hinweis….
@13: Warum? Glauben Sie denn, mit der Pensionierung würden Einstellungen und bewährte Rollen einfach hinfällig?
Und: Glauben Sie denn, die Frauen freuen sich immer, wenn plötzlich der Mann rund um die Uhr da ist, und womöglich noch im Haushalt helfen möchte? Da habe ich aber schon anderes gehört!
Jaaa, natürlich. Der Mann übernimmt auch nach der Pensionierung weder Haushalt noch Carearbeit (wobei Entschuldigung, im Haushalt geht es ja nur ums helfen des Mannes…), weil die Frauen das nicht wollen und der Mann ja bekanntlich immer nur das tut, was seine geliebte Ehefrau glücklich macht, wie Raum fürs putzen und Wäsche waschen zu haben. Warum auch nicht….
Aber Sie haben Recht diese starren (das Wort bewährt passt hier gar nicht) besteht fort und leider, wie ich auch immer wieder hier lese, auch noch in der nächsten Generation Grosseltern und ich fürchte auch in weiteren. Traurig.
@13: Warum so zynisch? Es ist so wie es ist. Und es ändert ja.
Ausserdem: Ja, die Männer, die ich kenne orientieren sich stark auch an den Wünschen ihrer Partnerinnen. Und wenn diese 40 Jahre den Haushalt geschmissen haben, ist vermutlich die Rolle vieler Männer nach der Pensionierung in diesem Bereich die des Helfens.
Wie es bei der Care-„Arbeit“ ausser Haus aussieht, weiss ich nicht. Möglich, dass Frauen sich da mehr engagieren. Klar ist auch, dass irgendwann häufiger die Frauen ihre älteren Männer pflegen müssen. Das kann aber auch mal umgekehrt sein, auch da kenne ich einige Beispiele.
Staun, staun…. Mein Schwiegervater ist Bauer und hilft im Haushalt. Mein Mann ist Bauer und hilft im Haushalt, obwohl er 80 Std/Woche arbeitet. Offensichtlich sind Landwirte fortschrittlicher als die übrige Bevölkerung.
Genau so ein „Rabengrosi“ und ein „Rabenopi“ wären wir auch gewesen, hätten wir denn Kinder gehabt. Das würde gerade noch fehlen, dass man, nach 50 bzw. 47 Jahren Arbeit in der freien Wildbahn noch die Kinder seiner Kinder hüten sollte, um sich dann von den Eltern ständig Vorhaltungen und Belehrungen wenn nicht gar Vorwürfe anhören zu müssen, weil die ja eh alles besser wissen und können. Wir hätten auch nicht die geringste Lust verspürt, ständig bereitzustehen, während die mithilfe unserer Energie gratis und franco ihre „Karrieren“ aufbauen und/oder als Doppelverdiener die Leasingraten für ihre Lxusflunder mit den vier Ringen und teure Ferien sicherstellen. Und ja, ich kenne genug „Mohren“, denen das Altersheim nahegebracht wurde, sobald sie ihre Schuldigkeit getan haben.
Nun ja, da Sie ja keine Kinder haben und somit keine Enkel ist ein Kommentar dazu müssig.
Wäre, hätte,….
Vielleicht hätte sich ihr Nachwuchs ja auch viel positiver entwickelt, für die Unterstützung gedankt, statt Vorwürfe gemacht, gar keine Karriere machen wollen, einen alten Toyota gefahren……
Wäre, hätte, „VIELLEICHT“……..
Elena, sie klingen sehr verbittert!
Es gibt etwas wie Liebe gegenüber seinen Kindern und Kindeskindern. Die kann man nicht kaufen und auch nicht leasen. Aber es macht sehr glücklich.
Ich bin froh, dass ich Enkelkinder habe und wenn ich meine Kinder entlasten kann, dann ist es umso schöner.
Und wenn ich einmal nicht will, dann ist das auch ok und wird anstandslos akzeptiert.
Ich weiss aber auch, dass meine Kinder einmal für mich sorgen werden, wenn es nötig ist und ich nie ein „Mohr“ sein werde, so wie Sie das beschreiben.
Elena, alles was man aussendet kommt in irgend einer Form wieder zurück!
Ich wünsche Ihnen noch viel Freude am Leben!
Danke Herr oder Frau Pfarrer Tell! Alles kapiert!
@Tell: Da wäre ich – wenn ich Sie wäre – mal nicht so felsenfest davon überzeugt, dass meine Kinder dereinst für mich sorgen werden. Wünschen tue ich es Ihnen aber auf jeden Fall von ganzem Herzen.
meine mutter fand immer, dass sie das tam-tam um enkelkinder nicht verstehe. das ganze dauerte so lange, bis ich meine erste tochter bekam.. die beziehung meiner inzwischen 15 und 13-jährige töchter zu meinen eltern ist eine einmalige beziehung. ich selber bin sehr berührt, meine eltern durch meine kinder „neu“ kennenzulernen.
ich denke, grosseltern zu sein, ist etwas,
das man erst empfinden kann, wenn es soweit ist. aus diesem grund sollen doch bitte alle, die (noch) keine grosseltern sind, sich mit den kommentaren zurückhalten.
meine eltern haben nie regelmässig gehütet ~ das wollte ich aus verschiedenen gründen nicht.
mit kleinkindern gab es unzählige situationen, in denen ich sehr dankbar war, wenn meine eltern gehütet haben.
ich habe auch das glück, eine mutter zu haben,
„meine eltern durch meine kinder „neu“ kennenzulernen.“
Bei uns war es ähnlich, meine Mutter hatte nicht die beste Beziehung zu ihren Eltern (keine liebevolle Beziehung, immer am Arbeiten), aber der Umgang mit uns Enkelkindern hat sie versöhnt…
(Trauriges Detail: ein Geschwister meiner Mutter wollte gerade deshalb, dass deren Kinder wenig Umgang mit den Grosseltern hatten; meine Cousins und Cousinen „beneiden“ mich heute um die tolle Zeit, die wir mit ihnen hatten.)
nein sagen kann.
eventuell liegt dort der hase im
pfeffer..
wenn man darauf vertraut,
dass die grosseltern schon das anbieten und übernehmen, was sie wirklich wollen.
Wir haben zwei kleine Kinder, sind beide selbständig tätig und können leider nicht auf die Hilfe der Grosseltern zählen, weil sie a) zu weit entfernt wohnen und b) leider schon verstorben sind. In diesem Sinne: Haltet Eure Grosseltern in Ehren, seid aufrichtig dankbar für alles was sie für euch tun und ladet sie ab und zu zum Essen (oder in die Ferien) ein ;-).
Hallo Carlos
Du hast so schön geschrieben haltet die Grosseltern in Ehren.Leider kenne ich die negative seite.Ich haben meine 3 Grosskinder in jeder Situvation betreut auch Wochenende.Jetzt sind alle selbständig und haben eigene Kinder,da fragt niemand mehr wie geht es den Grosseltern,obwohl wir so unendliche viele Stunden geopfert haben,das macht uns schon sehr traurig,wenn man im Alter so alleine ist.Wünsche Euch alles Gute
Ich finde es gut, dass die Grosseltern die Kinder hüten; dann können die jungen Eltern noch mehr Geld verdienen, noch mehr Reisen, in den Ausgang gehen, Party machen, Wochenenden in den Bergen oder im Ausland verbringen, mit Städteflügen etc; und überhaupt, ihren grenzenlosen Egoismus noch mehr ausleben. Arme Kinder. Groseltern, wehrt euch!
Oh ja, das tun wir! Wir hatten unseren Kindern immer gesagt, dass wir nicht bereit wären uns einmal einbinden zu lassen, hatten wir sie schliesslich ohne fremde Hilfe betreut und auf Vieles verzichtet. Zudem besteht die Tendenz, dass viele Frauen erst gegen die 40 Mütter werden. Das hiesse dann für uns mit 70 Jahren nochmals Kinder hüten und dann wohl direkt ins Altersheim. Treffen wir uns mit befreundeten Ehepaaren, sind ihre Grosskinder das Gesprächsthema Nummer eins (die schönsten, besten und gescheitesten) und wir werden genötigt, zusätzlich Fotos auf Handy, Alben etc. anzuschauen. Wie langweilig und wo sind die einstigen anderen Interessen geblieben, fragen wir uns, was nicht heissen soll, dass wir uns an unserem Grosskind nicht freuen.
„…hatten wir sie schliesslich ohne fremde Hilfe betreut…“
Es freut mich für Sie, dass es Ihnen so gut ergangen ist. Die allermeisten schaffen es aber nicht ohne fremde Hilfe.
Genau diese Erfahrung, Frau Siegenthaler, machten wir auch immer wieder – jetzt nicht mehr, denn wir haben den Dunstkreis dieser Omis und Opis längst verlassen. Das Herumzeigen von Säuglingen und Kleinkindern auf dem Smartphon sowie das ewige Aufschneiden mit ihnen, ging uns nämlich schon bald entsetzlich auf die Nerven. Es gab immer nur ein Thema und es kam uns zunehmend so vor, als wüssten die beiden Alten grad gar nichts mehr mit sich selber anzufangen, geschweige denn miteinander und als gäbe es keinen andern Lebenssinn mehr, ausser dem, ihre Enkel ständig zu beweihen und zu verklären.
Endlich mal eine klare Aussage, die den Kern wahrscheinlich in den meisten Fällen trifft. Ich bin der Auffassung, dass in den heute viele Eltern gescheiter auf Kinder verzichtet hätten, da diese sowieso die meiste Zeit extern betreut werden. Man kann eben nicht alles haben, Luxusleben mit 2-3 Autos, Eigentumswohnung, 3x jährlich Ferien und daneben noch Kinder. Wer das will, muss eben auch das Geld für die externe Betreuung der Kinder bereitstellen. Wohlverstanden: Ich rede nicht von Notfällen oder auch nicht von Alleinerziehenden mit kleinem Einkommen. Aber ansonsten: Kinder kosten eben und will man sie extern betreuen eben noch ein wenig mehr. Dies sollte aber bereits vor der „Produktion“ bekannt sein.
Ich habe mit voller Lust und Laune meine Kinder ein Vierteljahrhundert grossgezogen. Dank des geringen Abstandes zu meiner Jugend – und weil Männer per se nie erwachsen werden – konnte ich ihnen adäquate Hilfestellung in fast jeder Hinsicht bieten.
Klar werde ich in Notsituationen auch mal die Enkel übernehmen, sollten meine Töchter mal Mutter werden. Aber das wird die Ausnahme sein und auch bleiben. Ich hab noch genug eigenes auf dem Zettel, was ich abarbeiten will, bevor es in die Kiste geht.
Ich bin etwas irritiert darüber, wie hier Gräben aufgerissen werden, die doch kaum nötig sind.
Man sollte doch meinen, dass Grosseltern in der Lage sind, ihre Bedürfnisse und ihr Angebot klar zu kommunizieren. Und dass man gemeinsam Wege findet, die für alle tragbar sind.
Ausserdem finde ich diese Kokettieren mit dem Begriff „Raben“-Mutter/Grossmutter unangemessen. Dabei geht es doch nicht um die Woche Ferien, die man mal ohne (Enkel-)Kinder verbringt.
Aber wenn man dann gar kein Interesse an den Kindern zeigt, ist das schon seltsam und nicht wirklich schön.
Ich kenne eigentlich keinen Fall, wo die Grosseltern kein Interesse an den Enkeln hätten. Aber ich kenne Eltern, die beleidigt sind, weil die Grosseltern ‚mehr Interesse an ihrem Hund haben, als an den Enkeln‘. Nun ja – es wäre ja auch sehr praktisch, wenn der Hund, um den man sich nun mal im Alltag recht zeitintensiv kümmern muss, nicht da wäre, und die Grosseltern somit stets abrufbereit… Merke, ‚kein Interesse‘ ist durchaus Interpretationssache.
Die Grosseltern mit „mehr Interesse an ihrem Hund, als an ihren Enkeln“ kann ich – man möge mir jetzt die Kräze an den Hals wünschen – nur allzu gut verstehen.
Irgendwie werd‘ ich das Gefühl nicht los, dass in solchen Familien sich die Grosseltern irgendwann beschweren, dass sie so selten Besuch im Altersheim kriegen… Und die Kinder, dass sie nicht von allen teure Geschenke kriegen… und die Eltern jammern über den unflexiblen Kinderhort…
Sprich: Familiengejammer liegt irgendwie in den Genen 😉
merke: eigene beobachtungen sind keine allgemeingültigkeiten 😉
hahaha tsts: in den genen ist gut.
„kein interesse“ kann durchaus eine ganz unemotionale feststellung sein. und ja, dann braucht man sich halt als grosseltern nicht zu wundern, wenn keiner freiwillig zu besuch kommt und nicht von guter beziehung die rede ist. das ist kein gejammer, das ist ursache und wirkung
Man könnte (als Witz!!!) auch sagen: Familieninteresse liegt in den Genen 🙂
Meine Geschwister und ich hatten eine sehr enge Beziehung zu unseren Grosseltern mütterlicherseits – sie zogen uns praktisch auf, und gaben uns die Wärme und Liebe, die wir zuhause nur unter Bedingungen erhielten. Erst sehr viel später wurde uns klar, dass sie auf vieles verzichtet haben und von unseren Eltern als selbstverständlich ausgenutzt worden waren.
Die Grosseltern väterlicherseits, weit weg, hatten angeblich – laut unseren Eltern – kein Interesse an uns, sprich: sie hatten ihr eigenes Leben und konnten (und wollten) es nicht einfach wegen der Ansprüche unserer Eltern aufgeben. Als wir ein wenig älter wurden, haben wir eine schöne Beziehung zu ihnen entwickelt – wir mussten aber erst einmal die Familiendynamiken durchschauen bzw ahnen. Diese Grosseltern sind übrigens
/2 gern und viel und wann immer möglich von uns besucht worden. Mila hat recht, ‚kein Interesse‘ sagt gar nichts bzw u.U. nur etwas über den, der diesen Satz äussert.
Es gibt auch das Gegenteil. Als unsere Tochter geboren wurde, waren nicht nur wir Eltern selig, sondern auch meine schon recht betagte, verwitwete Schwiegermutter und meine kinderlose, um einiges ältere Schwester und ihr Mann. Erstere hatte hütemässig einen jour fixe unter der Woche, den sie gerne ausgeweitet hätte, letztere betreuten das Kind an so manchem Wochenende. Und da fiel es uns 80% arbeitenden Eltern schon auch mal schwer, die Tochter abzugeben. Aber die aus dem Zusammensein entstandenen Beziehungen haben erstens der Grossmutter die letzen Jahre versüsst und zweitens meiner Schwester vertiefte Einblicke ins Kinderaufziehen beschert. Jedenfalls schwärmt sie noch heute davon.
Wer Kinder will, soll auch dafür sorgen und nicht die Grosseltern einspannen. Zwischendurch mal hüten ist ja normal, aber wenn es regelmässig sein soll, dann nur unter folgenden Bedingungen:
1. Die Grosseltern melden den Wunsch auf die Kinder aufzupassen von sich aus an.
2. Sie erhalten ein Entgelt (und wenn es auf ihr Wunsch hin nur für das Essen ist).
3. Die Regeln werden abgesprochen.
Eine Person definiert noch keine Familie, darum kümmern wir uns gemeinsam um unsere zwei Sprösslinge und organisieren uns selbst.
Wer sagt denn, dass die Grosseltern nicht bezahlt werden? Wir bezahlen die Grossmutter sehr wohl, und zwar inklusive AHV, Pensionskasse und allem was dazugehört. Klar, sie übernimmt die Kinderbetreuung aber auch nicht nur tageweise, sondern 60-80%. Die Situation mit den Ferien kenne ich allerdings auch, wenn mal die andere Grossmutter einspringt (oder eben nicht). Die hat ihr eigenes Leben und kann halt manchmal nicht. Es würde mir aber nicht im Traum einfallen, daraus ein Problem zu machen. Meines Erachtens zeugt diese Anspruchshaltung von schlechter Erziehung und fehlendem Respekt gegenüber den eigenen Eltern.
60-80%!? Sie haben ja eine Anspruchshaltung der gröberen Sorte! Sie glauben doch tatsächlich, dass Ihr Verhalten „normal“ ist. Sie haben eine eigenartig egoistische Vorstellung von Eltern sein, so nach dem Motto „Ich will alles“ und die anderen müssen mir dabei helfen! Die Frage bleibt, was sie denn tun wenn die Grosseltern NEIN genug sagen. Und Sie keine Beziehung zu ihren Kindern entwickelt haben. Sie wären ja völlig aufgeschmissen!
@ Häfliger
Welche Anspruchshaltung hat man denn, wenn man jemanden dafür bezahlt, dass er/sie 60-80% die Kinder hütet? Da spielt es letztlich auch keine Rolle, ob Grossmutter oder eine Drittperson. Man kauft eine Leistung ein, bezahlt sie und erwartet dafür, dass sie erbracht wird. So funktioniert auch der Arbeitsmarkt. Etwas anderes wäre es, wenn ein solch hohes Pensum nicht bezahlt werden würde, da hätte ich dann auch meine Fragen.
Sie unterstellen Cybot also, dass er die 60-80% anwesende Grossmutter zwingt oder in Ketten legt, damit er/sie sich einen schönen Lenz machen kann? Können Sie sich nicht vorstellen, dass es auch Grosseltern gibt, die liebend gern die Enkelkinder auch dauerhaft hüten? Dass man mit ihnen dann eine angemessene Bezahlung abspricht, ist doch wohl nur recht und billig, oder?
Cybot sagt doch ganz klar, dass die andere Grossmutter eher weniger einspringt und sie halt ein anderes Leben führt – wo ist jetzt das Problem?
In der Regel regeln Menschen das auf ihre Weise, ohne dass Häfligers mit Unterstellungen und Vorverurteilungen arbeiten muss.
Was bei einem Nein passiert? Ganz einfach: Cybot schreibt den Job neu aus und dann bezahlt er halt eine nichtverwandte Betreuungsperson…
Lesen Häfliger! Cybot bezahlt die Grossmutter für ihr 60-80% Pensum.
Wahrscheinlich arbeitet sie gerne in seinem Haushalt.
Warum in Gottes Namen haben Sie eigentlich Kinder aufgestellt? Um diese dann von den Grosseltern aufziehen zu lassen und praktisch nur zur „Freizeitbeschäftigung“ Wochendende und Ferien mal wieder zu sehen? Diese Kinder tun mir ehrlich gesagt leid.
Die Grossmutter? Wieso nicht der Grossvater?!
Klaus Brugisser
Was ist denn anderst, als wenn die Kinder in einer Krippe, oder einer Tagesmutter betreut werden?
Seit Menschengedenken haben Mütter immer gearbeitet. Hausfrau ist eine Erfindung der 40er Jahre und hat es vorher nie gegeben und wird es auch nicht mehr geben.
Danke für den Artikel. Ich bin auch amigs erstaunt mit welcher Selbstverständlichkeit die Betreuungszeit der Grosseltern eingeplant wird. Und tatsächlich habe ich auch schon gesehen, wie die Eltern-Geschwister sich untereinander gestritten haben, wenn das Grosi am Mittwoch nun mit Anna-Lina Zeit verbringt und Tommy nicht auch noch dabei sein kann. Voll dämlich.
Vielleicht sollte man auch mal andere Eltern, Hort oder Nannys in Betracht ziehen.
Das Pferd von hinten aufgezäumt: Niemand ist aufgeschmissen ohne Hüte-Grosseltern. Es gibt immer eine andere Lösung, sie ist nur nicht immer so rasch gefunden.
Das schönste Geschenk für eine Familie sind Grosseltern, die fit und glücklich sind. Ob sie darin aufgehen, ihre Enkel zu hüten oder ob sie lieber unabhängig um die Welt jetten, ist sekundär. Es geht hier auch nicht um Geben und Nehmen – unsere Eltern haben uns schon genug gegeben, auch wenn sie unsere Kinder nicht hüten mögen. Ich bin für jedes Jahr dankbar, in dem meine Kinder zugewandte und aufgestellte Grosseltern erleben durften. In welchem Rahmen, spielt keine Rolle.
Wunderschön gesagt, merci! Ich habe mir erst im Erwachsenenalter eine Beziehung zu einer Grossmutter aufbauen können, und zehre noch heute von den (leider nur) wenigen Jahren, in denen uns eine Beziehung vergönnt war.
Ich fördere gerne eine gute Beziehung meiner Kinder zu ihren Grosseltern. Erzwingen kann man dies aber leider nicht, und mit Gratis-Betreuungsdienst hat das auch wenig zu tun – es geht vor allem um die Herzens-Einstellung.
Grins. Meine Mutter war sichtlich erleichtert, als ich ihr mitteilte, dass es keine Enkel/innen geben wird.
Wir profitieren an zwei Halbtagen von unseren (Schwieger-)Eltern. Dabei besprechen wir am Ende jedes Schuljahres wieder wie sie das im nächsten Jahr sehen. Waren es früher noch ganze Tage, so möchten sie mittlerweile nur noch halbe Tage übernehmen. Dabei machen sie klar, dass sie rein egoistisch handeln, also einfach die Nähe zu den Grosskindern und nicht primär uns entlasten wollen. Dementsprechend richten sie sich auch was die Ferien angeht nicht zwingend nach uns. Ich finde das auch völlig legitim, profitiere ich doch so den Grossteil des Jahres von einem äusserst kompetenten Hütedienst der erst auch noch gratis ist! Alles andere fände ich unfair gegenüber den Eltern, die in unserem Fall bereits sehr viel Arbeit an uns leisteten…
Wenn meine Nachkommen das gleiche ‚Tempo‘ wie wir eingeschlagen hätten, wäre ich schon Urgrossvater. Ich bin aber noch nicht einmal Grossvater. Meine Nachkommen machen es eben so, wie sie es wollen und fûr gut befinden.. Kinder hüten wäre aber kein Problem für mich. Hatte früher schon meine Schwester gehütet. So als Erstgeborener die Nachzüglerin (-12) mit weiten Buggy-Touren auch querfeldein. Oder Fenchel-Tee geben gegen Krämpflis.
Der Beitrag will mir nicht gefallen. Er erinnert mich an „All I wanna say is that
They don’t really care about us“ – Kinder die zu den Grosseltern abgeschoben werden, Grosseltern die etwas besseres zu tun haben, als das, eine Mutter die 100% arbeitet UND alleine in die Ferien geht…
Liebe Leute, unsere Lebenssituationen sind verschieden, aber eines ist mir klar geworden: Kindern sehnen sich danach, dass man ZEIT für sie hat. Sie geniessen es, wenn man Zeit hat, für sie da ist, sich für sie interessiert.
Sogar die fremden Kinder (die, deren Eltern keine Zeit für sie haben) werden zu euch kommen, wenn sie spüren, da ist eine Familie, in der die Eltern Zeit und Interesse für ihre Kinder und ihre kindischen Freuden haben.
Ich fand den Beitrag wichtig, er berührt letztendlich ein Tabu. Denn analog den Forderungen in Sachen Kinderbetreuung durch den Staat existiert teils eine immense Erwartungshaltung an die Grosseltern. Mit demselben Ziel, die Worklife-Balance und (hinter vorgehaltener Hand) die Einkommenstruktur des Elternpaares zu optimieren. Gleichzeitig sollen ja keine unerwünschten Einflüsse in die Erziehung der arbeitstätigen Eltern entstehen…
Auch wird den Grosseltern teils sehr viel zugemutet, sie werden oft überstrapaziert, und finden sich in einer Rolle wieder in der sie nicht gut Nein sagen können, obwohl sie sich vielleicht schon lange unwohl fühlen. Trotzdem tun sie es, weil sie sich in einerseits in der Pflicht fühlen, und andererseits um Qualitätszeit mit den Enkeln fürchten.
Genau darum gefällt es mir nicht. Es geht um Grosseltern und Eltern – aber nicht um die Kinder.
In meinen Augen ist es schon unmöglich, dass man die Kinder an überforderte Grosseltern abschiebt, welche nicht nein sagen können. Es käme mir nicht im Traum in den Sinn, so etwas zu tun, nur damit ich mehr Freiraum habe.
Aber Kinder werden offenbar in solche Konstellationen hineingeboren, bekommen diese Einstellungen intuitiv mit… und leiden. Denn ein Kind spürt sehr genau, wie erwünscht es wirklich ist. Aber darüber verliert hier niemand ein Wort, das ist nicht mal ein Thema.
Deshalb gefällt es mir nicht.
Wäre eine Diskussion über ein Thema ohne das Bashing Vollzeit arbeitender Mütter nicht möglich gewesen? Ca. 90% aller Väter in der CH arbeiten Vollzeit und ich bin sicher, ein grosser Teil macht auch mal alleine Ferien, nur wird das immer anders gelesen. Sie wissen hier auch nicht, wieviel der Vater arbeitet und wie oft das Kind drittbetreut wird, b durch Grossmütter oder andere. Auch nicht, wie es den Kindern geht.
Nein, nein, nein – ich schrieb 100% arbeiten UND alleine in die Ferien gehen…
Wenn Eltern 200% arbeiten und dann noch alleine in die Ferien gehen wollen… ja dann, sieht es einfach nach wenig Zeit und Interesse für die Kinder aus. Und so ist der ganze Beitrag (inklusive Kommentare) gehalten. Eltern, die ihre Kinder abschieben wollen, obwohl es nicht passt, die sollten sich ERSTMAL Gedanken um ihre Kinder machen und erst in zweiter Linie Gedanken um ihre Eltern. Denn Sorry, die sollten alt genug sein, um für sich selbst zu sorgen. Die Kinder aber sind dem einfach ausgeliefert.
DAS wollte ich sagen.
Ich glaube eher nicht, dass viele Vollzeit arbeitende Väter allein in die Ferien gehen. Vielleicht mal ein verlängertes Wochenende.
@ roxy
Ich verstehe das schon, aber bereits die Annahme, dass wenn eine Mutter 100% arbeitet, beide zusammen ja 200% arbeiten, etwas voreilig ist…
Zumindest noch vor drei Jahren arbeitete der Mann Teilzeit und teilweise im Homeoffice…
https://www.nzz.ch/schweiz/wer-sie-sind-und-was-sie-brauchen-1.18491556
Ansonsten wie gesagt, sie wissen nicht, wie die Eltern arbeiten, nicht wie oft dieses „abschieben ist“ etc. Meine Eltern arbeiteten lange 200%, später reduzierte meine Mutter auf 80%, aber mein Vater war dafür Manager mit 60+ Wochenstunden und ja, sie nahmen sich immer auch Paarzeit, aber vernachlässigt wurden wir nie…
@ SP
Da kenne ich sehr viele Gegenbeispiele, Trainingscamps mit dem Sportverein, Kumpelferien „wie früher“ und natürlich auch Paarferien….
Das ist auch kein ‚gesellschaftliches‘ Problem. Sondern eher ein Problem innerhalb der Verwandtschaft. Da gibt es viele verschiedene Konstellation. Klar ist, die Grosseltern müssen nicht. Sie leben genau so selbstbestimmt, wie die anderen. Sie dürfen aber …
Um’s bezahlen gehts m.E. an wenigsten. Ich habe das Glueck, dass meine Töchter mein aktives und immer noch im Beruf stehenden Leben respektieren, mehr noch, sie finden gut wie ich lebe, reise, arbeite, mit meinem Hund trainiere. Ich bin jedoch darauf bedacht die Beziehung zu meinen Enkeln zu pflegen und wachsen zu lassen. Qualitaet vor Quantitaet!
Die Grosseltern müssen gar nichts. Aber sie dürfen. Und genau so sollte das Gespräch auch laufen, offen und ehrlich, aber ohne zu grosse Erwartungen und sicher ohne Vorwürfe.
Auf der anderen Seite ist es schon ein Unterschied, ob die Grosseltern regelmässig hüten und dafür ihr eigenes Leben so ausrichten, oder ob sie mal einspringen oder die Kinder mit in die Ferien nehmen.
Lustig die Rollen hier: „Die Töchter leben emanzipiert, verlangen aber von den Grosis, in traditionellen Rollen zu verharren.“ Das Verhältnis der Rollen bzw. Beziehungen wäre doch Mutter-Grossmutter oder Mutter-Tochter.
Zuletzt: Klar ist aber, im Gegensatz zu dem, was hier beschrieben ist: Je mehr Grosseltern einbezogen sind, desto mehr haben sie auch das Recht, sich einzumischen.
Dieses Thema beschäftigt uns auch sehr.
Wurden wir als Grosseltern gefragt ob wir Enkelkinder haben wollen oder nicht? Woher kommt die Selbstverständlichkeit der Kinder,dass man hüten muss? Warum gehen die Enkelkinder nicht in die Kita(natürlich wegen den Kosten).Die Eltern wollen natürlich ihr volles Konsumverhalten weiter leben.(2 Autos , 4xFerien usw.)auf Verzicht keine Chance.
Jetzt hätten eigentlich die Grosseltern Zeit, um die Dinge nachzuholen,wenn sie noch bei guter Gesundheit sind.
Wenn die Eltern vielleicht einmal pflegebedürftig sind, werden sie ins Altersheim abgeschoben!! Wo sind die Kinder???
Wir werden helfen bei den Enkelkinder,aber wenn wir wollen und nicht die Kinder.
Kann man dieses Statement mit dem Konsumverhalten und den 2 Autos und 4x Ferien nicht mal sein lassen? Das ist langsam so was von abgelutscht und bei den wenigsten Famlien Realität. Wir haben 2 gute Einkommen und haben das schon nicht gemacht, als wir noch keine Kinder hatten, geschweige denn jetzt.
Ich frage mich ja grundsätzlich, was schiefgelaufen ist, wenn man innerhalb der Familie solches Misstrauen und Schuldzuweisungen spürt und zum Ausdruck bringt. Ein Nein ist absolut legitim, aber kann man das nicht einfach sagen, ohne einen solchen Groll auf die eigenen Kinder zu haben?
HR: Die Probleme bei Ihnen sind eh vorprogrammiert. Wenn Sie die Enkel mit einem derartigen Groll hüten, überhaupt Ihren Kindern jetzt schon unterstellen, dass Sie sie so schnell wie möglich loswerden wollen, scheint es mir eine schlechte Idee, mit dieser Verbitterung auch noch auf Enkelkinder loszugehen.
Entweder sie lernen, für Ihre Interessen einzustehen, ohne implizit den Kindern schon vorher Vorwürfe zu machen, also einfach klare und alle Interessen im Auge behaltende Ansagen zu machen oder Sie lassen es lieber bleiben.
Kann mich nicht erinnern, in meiner Kindheit die Grosseltern immer griffbereit zu haben. Niemand im meinem Umfeld hatte das. Es ist ein neues Phänomen der Ich-Will-Alles-Gerneration. Die verwöhnten Kinder hatten alles und jetzt haben sie selber Kinder und dann muss Mami&Papi liefern wie früher, aber die sagen plötzlich nein. #metoo, ich will, ich muss irgendwen moralisch anklagen: Grosskinder sind wichtiger (meine Arbeit aber auch)! Das Krippengeld ist reut! Es bleibt beim Nein, resp. die Grosseltern freuen sich schon ab und zu, aber es ist kein Job. Grosse Empörung. Manche werden nicht einmal dann erwachsen, wenn sie eigene Kinder haben.
Können Sie mir den Link zu me too auzeigen? Oder ist die Forderung nicht belästigt oder gar missbraucht zu werden, in Ihren Augen auch eine „unberechtigte Forderung der ich-will-Generation“?
Richtig. Besser hätten Sie mich nicht verstehen können. #metoo ist der Blowout der Superegoisten Generation Kindsköpfe. Ich will, ich will. Mit Belästigung kann ein erwachsener Mensch selber umgehen. Missbrauch ist nicht OK, doch interessiert echten Missbrauch keinen #metoo solange ihm/ihr keine Vorteile daraus entstehen. Hauptsache Anklage, wenns nicht läuft, wie man will. Gestern waren grad die Banken dran, wegen dem ‚Ellbögeln‘; heute werden die Grosseltern moralisch beleuchtet. Schon ein Jammer, diese Unzufriedenheit im Wohlstand.
Danke für die Erklärung.
Dann bin ich sehr stolz darauf, genau zu der Bewegung und Generation zu gehören:
Ich will nämlich tatsächlich nicht belästigt werden, nicht auf der Strasse, nicht im Beruf, nicht in der Partnerschaft, einfach gar nicht.
Ich will keine sexuelle Gewalt erleben.
Ich will Dinge mit Namen aussprechen können und sexuelle Belastung und sexuelle Gewalt ist nun mal sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt.
Ich will nicht aufgrund meines Geschlechts (weiblich) diskriminiert werden oder im Allgemeinen anders betrachtet werden.
Und ich will, dass ganz viele Frauen aufstehen und das Gleiche einfordern, denn nur so ändert sich etwas.
PS: Ich will aber auch, dass die Grosseltern selber wählen dürfen, was sie tun, ob hüten oder nicht, Grossmütter inbegriffen.
Genau. Meine Grossmutter väterlicherseits habe ich nur kurz und mit hohem Alter und gebrechlich erlebt. Mütterlicherseits waren sie weit weg und einmal im Jahr für 2 Wochen in den Ferien erlebbar. Wenn man nahe wohnt ist es theoretisch möglich, ansonsten stellt sich die Frage gar nicht!
LZ: Sind Ihnen Ihre Kinder schon mal an den Karren gefahren? Haben Sie das Gefühl, Sie und Ihre Arbeit und überhaupt Ihr eigenes Leben werden nicht geschätzt bzw man stellt Forderungen an Sie, die Sie eigentlich gar nicht erfüllen wollen?
Dann hat nicht die Gesellschaft ein Problem und mit metoo hat es schon mal grad gar nichts zu tun, sondern nur mit Ihnen selber. Von der Verantwortung, in erster Linie mal für sich selber und Ihre eigenen Interessen einzustehen, kann Sie leider niemand befreien.
Genau, der Mehrgenerationenhaushalt … wieder so eine neumodische Erfindung…früher ging es auch ohne diesen…
Ich finde das wunderbar und legitim. Meine Schwiegermutter ist alleinstehend, pensioniert, wohnt in unserer Stadt und wäre daher prädestiniert als Gratis-Hütedienst. Wir waren uns aber alle von Anfang an einig, dass wir das nicht wollen. Ich möchte nicht jede Woche Blumen kaufen und mich dennoch schlecht fühlen müssen, nicht jede Woche Merci sagen müssen, mich kaum mehr wagen noch für einen Samstagabend zu fragen etc. Wir bezahlen Kitabeiträge und dürfen dafür eine hochprofessionelle Betreuung unserer Kinder erwarten. Die Schwiegermutter kann ihre Freiheit geniessen und ist für Notfälle oder mal für einen Kinoabend motiviert, hat Energie und Freude. Und in solchen Fällen kaufe ich dann sehr gerne Blumen und sage „Merci“, wenn ich um Mitternacht nach Hause komme 🙂
Viele unserer Bekannten verlassen sich auf Grosseltern. Neben den Vorteilen liegen die Nachteile eben auch schnell auf der Hand:
– Ferien- oder Krankheitsabwesenheiten führen schnell zum Kollaps (in der Kita muss das die Kitaleitung klären…).
– Konflikte kommen schneller auf als man denkt, und aufgrund der Dankbarkeit, die man zeigen muss, kann man diese nur schwer ansprechen.
– Wenn Grosseltern nicht mehr fit genug sind, wagen sie es oft nicht, das zu thematisieren. Die Mutter einer Freundin hat schwer Parkinson und trotzdem noch monatelang den 2-jährigen Sohn betreut. Als sie sich nach langem Ringen endlich für die Kita entschieden haben, ging ein Erleichterungsraunen durch die ganze Familie…
Und sicher: für manche Familien stimmt die Grosselternbetreuung total, für alle Beteiligten. Das ist schön und sei allen neidlos vergönnt.
Ich finde einfach man darf es nicht erwarten, oder gar sauer sein, wenn die es Grosseltern doch mal wagen während der Schulzeit Ferien zu planen… immerhin sind es die eigenen Kinder, nicht diejenigen der Grosseltern!
@Lina Peeterbach: Mit „Wir“ meinen Sie offenbar, dass Sie und Ihr Partner sich einig waren? Vielleicht hätte die Schwiegermutter sich ja gefreut?
Generell scheint es heute beliebter zu sein, eine Leistung „einzukaufen“ (selbst wenn das Geld dafür fehlt und man Subventionen in Anspruch nimmt), als – meist auch gegenseitige – Hilfe aus Familie, Umfeld und Nachbarschaft anzunehmen. Man möchte ja nicht abhängig sein, sich immer bedanken müssen (oder in Schuld stehen). Ich verstehe das, finde das gleichzeitig aber auch schade.
@ Sp
Ich verstehe, was Sie meinen, aber es muss doch auch legitim sein, als Eltern bewusst zu entscheiden, auf die Hilfe zu verzichten. Und beim „gegenseitig“ ist halt allzu oft das Problem der sehr unterschiedlichen Ressourcen und auch Bedürfnisse.
Viel klarer und umsichtiger kann das jemand ja wohl kaum erklären als LP. Sie sagt ‚wir alle‘ – also wurden die Wünsche der Grossmutter wohl auch berücksichtigt.
Gleichzeitig akzeptiert und respektiert sie es, ohne Wenn und Aber, wenn andere Familien andere Lösungen finden. Genau das ist der springende Punkt: wir alle können nicht in, auch befreundete, Familien hineinschauen, das Verhältnis mit den jeweiligen Eltern ist oft extrem kompliziert und oft auch vorbelastet – man schaue nur, wieviele Schreiber ihren Kindern (wenige umgekehrt) schon a priori nur bösen Willen unterstellen.
@13: Das ist absolut legitim. Und beim gegenseitig reicht teilweise auch ein „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“.
Mein Thema war eigentlich der Wunsch, niemandem etwas schuldig sein zu wollen. Auch wenn die Hilfe vielleicht gerne gegeben würde.
@Caro: Ja, das steht. Aber bei der Begründung geht es nur um die Elternsicht. Ist aber ja auch egal.
Nein, wir haben das mit der Schwiegermutter besprochen und „wir 3“ waren uns einig. Ich bin mir nicht sicher, woher sie das „offenbar“ ableiten. Ich habe geschrieben, dass wir uns ALLE einig waren.
Wir nehmen trotzdem viel Hilfe in Anspruch, aber wir (alle 3!) waren uns einig, dass ein oder gar mehrere Fixtage pro Woche über das für uns stimmige Mass an Familienzusammenhalt und Hilfe hinausgehen. Wenn wir uns entscheiden beide fast voll berufstätig zu bleiben, dann müssen wir uns auch entsprechend organisieren. Dafür verdienen wir auch entsprechend Geld, und ich würde es falsch finden, dann eine so immense Gratisleistung innerhalb der Familie anzunehmen – denn meine Schwiegermutter hätte sicherlich kein Geld angenommen…
@Lina Peeterbach: Danke für die Ausführungen. Es war halt verwirrend, dass die Sichtweise der Grossmutter nicht ausgeführt wurde.
Wir halten es allerdings gleich. Eine fixe Betreuung durch die Grosseltern fänden wir nicht sinnvoll (aber aus anderen Gründen), profitieren aber immer wieder davon, dass sie da sind, wenn man sie auch mal kurzfristig braucht.
Wenn einem die Grossseltern ihre eigene kostbare Lebenszeit schenken, um einem zu entlasten, so ist dies ein wunderbares Geschenk. Jedes Mal, jedes einzige Mal. Alles andere ist eine unverschämte Anspruchshaltung.
Und ja: Grosseltern sollten bezahlt werden. Mindestens den Lohn, den man während dieser Zeit selbst verdient. Gratisarbeit ist heute nicht mehr, wir haben doch keine Sklaverei in der Schweiz.
Das wäre dann Kostenwahrheit in der Kinderbetreuung. Grosseltern sollen sich nur nicht unterdrücken lassen!
Ist es jetzt Geschenk oder Anstellung? Und doch: Gratisarbeit ist in der Schweiz eigentlich nach wie vor weit verbreitet und durchaus sinnvoll.
Uromi
Ich denke Kinder hütten hat mit Gratisarbeit nichts zutun,entweder man liebt Kinder oder lass es sonst sein.Ich habe meine Grosskinder in jeder Situvation betreut,und seit ein paar Jahre waren es wieder meine Nachbarskinder,die gehen jetzt schon in die Schule.Seit einem Jahr habe ich wieder ein kleiner Schatz 1 1/2 Jahre alt einmal die Woche am Nachmittag ohne Bezahlung,ich geniesse einfach das schöne mit der Kleinen die Kinder halten mich fit, geben uns so viel ich möchte es nicht missen,es muss doch im Leben nicht alles nur auf Bezahlung ausgehen.Ich komme aus einer Grossfamilie von 8 Kinder was heisst das Hilfe gegenseitig.Das war früher so.
Voll einverstanden bis auf die Aussage „Gratisarbeit ist heute nicht mehr“. Dies stimmt überhaupt nicht! Es werden Millionen! von freiwilligen Gratis-Arbeitsstunden geleistet – sonst würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren, dabei ist eine eben die Kinderbetreuung.
Da bin ich auch einverstanden. Ist das Kinderhüten eine Regelmässigkeit und schliesst es eine Verantwortlichkeit ein, dann ist Lohn angebracht. Ist es ab und zu, spontan, auf Anfrage, ob es passt, sage ich von Herzen gerne zu. Beziehungspflege soll nichts kosten.
Alle die körperlich/geistig gesunde, oder trotz Einschränkungen einsatzfähig&freudige Grosseltern für ihre Kinder haben, die erst noch einigermassen nahe wohnen, sollten einfach dafür dankbar sein, denn es ist nicht selbstverständlich.
Die Vorteile unsrer Lebensart, das zunehmend unabhängig sein-können, bringt eben auch Nachteile mit sich, ua, dass nicht mehr selbstverständlich auf familienintern erbrachte Leistungen zurückgegriffen werden kann. Wunderbar wenn sie erbracht/geschenkt werden, aber es besteht unsererseits kein Anspruch darauf. Vielleicht verabschieden sich ja auch Einige „nach Mauritius“ weil ihnen damals kein Ausgleich zur Verfügung gestanden hat, sie nie wirklich mal durchatmen&auftanken konnten?
Kinderhüten mit über 70…man könnte sich ja dann fragen, „Hört denn das nie auf?“:-). Je nach Verhältnis zu den Eltern und Umständen wie Distanz und Logistik, kann das durchaus auch zur Belastung werden, insbesondere wenn dann die eigenen Kinder die Alten ins Altersheim entsorgen, anstatt die gleichen Werte zu leben, die sie von den Alten erwarten.