Ein Smartphone mit 10?

Gerne möchte man den Kindern sagen: «Geniesst eure analoge Zeit, solange es geht!» Foto: Shutterstock

Unsere zehnjährige Tochter wünscht sich ein Smartphone. Schon seit geraumer Zeit ist dieser Wunsch ein Thema. Mantramässig wiederholen wir, dass sie ab der Oberstufe eins bekommen werde.

Die Oberstufe haben wir bisher als zeitliches Eingangsportal in die Welt ihrer autonomen Online-Kommunikation angesehen. Einerseits, weil wir hoffen: Je älter, desto verständiger, desto verlässlicher im Umgang mit zweifellos nötigen Regeln. Andererseits, weil wir annehmen, dass der Wechsel in die Oberstufe den Moment markiert, in dem wohl alle eins haben werden. Da soll sie dann Rilkes «Herbsttag» nicht für sich uminterpretieren müssen in: Wer jetzt kein Handy hat, baut sich keine Whatsapp-Gruppe mehr… oder so.

Ohne Handy zur Aussenseiterin?

Mit anderen Worten: Zur Aussenseiterin soll sie nicht werden. Natürlich wird sie dereinst mittippen können bei Klassenchats und Co. Mit Betonung auf «dereinst»… Immer häufiger hören wir aber schon jetzt, in der fünften Klasse, den Satz: «Alle haben eins. Nur ich nicht!» Okay, man kennt dieses «alle». Fragt man nach, lassen sich immer noch einige Mitschülerinnen und -schüler ohne eigenes Gerät finden. Allerdings scheinen sie tatsächlich zu schwinden. Bereits gibt es Gruppenchats und Social-Media-Aktivitäten. Und bereits steckt unsere Tochter anscheinend Sprüche ein, weil sie noch handylos ist.

Das lässt einen die eigenen Ideen schon mal leise hinterfragen. Wir befinden uns ja weder in einem konstanten Bullerbü-State-of-mind, noch sehen wir im Smartphone eine neuzeitliche Büchse der Pandora. Und so ein Ding in der kindlichen Jackentasche… es gäbe einem vielleicht ein sichereres Gefühl, wenn das Kind allein unterwegs ist. Zudem müssen Kinder schliesslich auch lernen, sich in der digitalen Welt zu bewegen.

Wir sind noch am Anfang der Diskussion

Doch noch überwiegt unsere Skepsis. Wir finden es schlicht und einfach etwas früh für ein eigenes Gerät. Zumal unsere Tochter ja nicht in technologiefreiem Niemandsland aufwächst. Sie hat zu Hause Zugriff auf unseren Laptop. Da tummelt sie sich schon mal auf Youtube und Co. Oder sie benutzt eines der elterlichen Smartphones, um Nachrichten zu verschicken oder gelegentlich zu gamen.

Klar, kein Vergleich mit dem Austausch in eigenen Chats oder auf Instagram. Doch schon das führt manchmal zu Diskussionen. Darüber, was sie macht und schaut und wie lange sie dies tut. Und ob sie nicht mal wieder einen Blick in ein Buch oder nach draussen werfen möchte. Damit befinden wir uns aber wohl erzieherisch noch auf dem Schwierigkeitsgrad des Einmaleins. Im Vergleich dazu mache ich mich für die Zeit ab Smartphone-Besitz auf das Logarithmieren komplexer Zahlen gefasst. Nur schon das scheint mir ein Grund, noch zuzuwarten. Von den Risiken, die das Online-Sein mit sich bringt, und auch von den Kosten ganz zu schweigen.

Late Adopter oder letzter Mohikaner?

Allerdings sind wir, zugegeben, froh darum, dass unsere Tochter noch nicht die einzige ihrer Klasse ohne Handy ist. Was wir tun, falls sich das bald ändern sollte? Ich weiss es nicht. Sich weder dem Peer Pressure zu schnell beugen noch ihn ganz missachten und den Moment erwischen, bevor aus dem Late Adopter ein letzter Mohikaner wird: wohl gar nicht so einfach.

Zu gerne möchte ich unserer Tochter auch zu verstehen geben: «Geniess es noch. Nachher piepst es dauernd und es wird erwartet, dass du antwortest!» Natürlich findet sie das in der Theorie so ganz und gar nicht stressig. Eher sieht sie darin die paradiesische Vorstellung einer ganz neuen Verbundenheit. Auch diese kann ein Smartphone bieten, keine Frage, neben allen weiteren faszinierenden Vorteilen. Damit aber, eben, auch ihr Verständnis für Nachteile und Gefahren und den Sinn von Regeln wachsen kann, heisst es vorerst mal weiterhin… warten.

Wie halten Sie es? Ab welchem Alter finden Sie den Smartphone-Besitz sinnvoll?

Lesetipp: Beim Handy hört die Erziehung auf und Teufelszeug Handy & Co.

141 Kommentare zu «Ein Smartphone mit 10?»

  • Reto Eggimann sagt:

    Liebe Frau Oerli – mit Ihrem reflektierten Bericht sprechen Sie mir aus dem Herzen. Danke! Wir waren (wie wohl die meisten Eltern) in einer sehr ähnlichen Situation und ziemlich ernüchtert, wie schnell Eltern ihren Kindern ein Smartphone schenken, damit sie „nicht ausgeschlossen werden“ oder weil das Kind mit dem altbekannten „alle Anderen haben schon eins“ argumentierte. Mit konstruktiven Gesprächen, Ausdauer und einer klaren Haltung haben wir schliesslich unseren Plan (mit einem Smartphonekauf bis Anfang Oberstufe zuzuwarten) im Einverständnis unserer Tochter umsetzen können. Hilfreich dabei war uns das empfehlenswerte Buch von Felix Rauh (FIT UND FAIR IM NETZ, hep-Verlag). Es ist auch eine hervorragende Vorbereitung auf mögliche Gefahren wie Cyberbullying und Sexting.

    • Peyer/Peyer-Wilhelm sagt:

      Gratuliere Ihnen ebenso, denn beiden unseren älteren beiden Kindern konnten wir das EIGENE SMARTPHONE bis Oberstufe/Konfirmation immer begründet zurückhalten (Familienhandy lag und liegt heute noch mit EasyCard/One all-Prepaid (heute) mit einem Prepaid-Betrag in der Küche auf der Ablage :-); leider hat der Jüngste diese Abmachung durchbrochen, da er aus dem selbstverdient es Geld (Mithilfe Kindertheater M.hier in unserem Stadtquartier) sich ein eigene Smartphone bei Digitec in BAR gekauft hat und die SIM-Card jeweils gewechselt hat……. Dank unserem Hund „flog dies bald auf“ und wir „mussten dann zur Konf.“ nicht nach einem geeigneten Phone suchen…..

      Trotzdem finde ich, dass eigene Smartphone erst ab Konf.-Alter notwendig sind, wenn FAMILIEN-Handy vorhanden (Klassen Chat etc.pp)…

  • Christian Suter sagt:

    Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Entscheid und hoffe, Sie halten bis zur Oberstufe durch! Schwierig wird es halt für die Kinder, wenn sie sehen, dass ihre Eltern ständig am Smartphone hängen und sich dort alle 5 Minuten ihre ‚Streicheleinheiten‘ in Form von ‚Likes‘ abholen. Ich selbst habe heute noch ein einfaches Handy für Gespräche und SMS – das reicht. Und so hatte ich auch keine Mühe, meinen Jungs das Handy erst auf’s Gymnasium zu ermöglichen – aber das ist 10 Jahre her.
    Schenken Sie doch Ihrer Tochter Zeit – und machen mit ihr zusammen eine Homepage – das hat nämlich kaum jemand in der Klasse – und hat dazu einen kreativen Aspekt. Mit http://www.jimdo.com geht das ziemlich einfach. (Es gibt dazu auch Kurse in der Erwachsenenbildung – 3 Std.)

    • Peyer/Peyer-Wilhelm sagt:

      Super, womit wir schon drei Elternfamilien wären, die es ähnlich handhaben!
      Zentral finde ich auch, dass es eine Prepaid-Card hat, dann bspw.bei der Swisscom kann man durch einen mal Betrag ä CHF 19.00 (Jugendliche günstiger) eine 1,5 GB Datenabo mal.lösen. So können sie auch den Umgang mit den Kosten gut üben und unser jüngster hat noch heute diese Lösung und findet, wenn er die 1,5 GB aufgebraucht hat, geht°s nur noch daheim oder in Gymi via WLAN ins Netz („ein aufladen ist mir zu teuer).
      Selbst besitze ich eine Handy seit 1998, da ich es seit damals beruflich für den Notfalldienst und die Fahrpraxis-Tätigkeit brauche (um nicht immer bei Pager-Meldung eine Tf-Kabine ansteuern zu müssen), zumal mein damaliger Chef „Nur Natel Chatte) und brauche das Smartphone noch heute dafür (Praxis)!!

  • Jänu sagt:

    Smartphone ja, WhatsApp nein.

    • Peyer/Peyer-Wilhelm sagt:

      ….naja, denn die meisten Klassenchat, von Lehrpersonen „gesteuert“, gehen heute via What°S°Up und dann wären die Oberstufenschüler/innen ebenso von diesem angeschnitten, wie wenn sie kein Smartphone hätten (oder man gäbe ihnen ein alter Nokia, welches das gar nicht kann) – wohl keine Lösung für den/die Oberstufen Sek. I oder II Schüler/Schülerin. Viel Glück beim Durchhalten (unser jüngster ist nun fast 16) und gute Handy-freie Zeit

  • Hanspeter Amstutz sagt:

    Bei Meinungsäusserungen zum Smartphone-Gebrauch wird oft ganz gewaltig beschönigt. Wer unvoreingenommen auf die heranwachsende Generation blickt, wird kaum behaupten, nur etwa zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen hätten Mühe, ihren elektronischen Konsum unter Kontrolle zu haben. Kinder, die sich angewöhnt haben, dauernd Impulse von aussen zu erwarten, entwickeln eine innere Unruhe, die sich ungünstig auf ihre Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Die Kinderärzte können davon ein Lied singen. Ich plädiere nicht für ein rigoroses Verbieten des Handygebrauchs, aber für klare Benutzerregeln mit zeitlichen Limiten. Zudem ist es wichtig, dass der Einstieg nicht zu früh erfolgt. Auf diese Weise können Jugendliche besser eine kritische Distanz zur elektronischen Welt entwickeln.

  • Martin sagt:

    Smartphone: Mit 16. Vorher Festnetz. Ein Moped darf man auch erst ab 16 fahren, Bier und Wein trinken auch.

  • San sagt:

    Meine Kinder haben ihr eigenes Tablet mit 7 erhalten, das eigene Smartphone mit 9 (allerdings gibt es ein Datenabo erst mit Eintritt ins Gymi, sonst Internetzugang nur per WLAN und mit regelmässigen Stichprobenkontrollen, was das Surfen anbelangt) und den eigenen Laptop mit 11 resp. 12. Der Jüngere ist noch in der Volksschule, daneben besucht er die Förderkurse seiner Schule für besonders begabte Primarschüler. Seine Mitschülerinnen, welche ebenfalls die Begabtenkurse besuchen, sind ausnahmslos IT-mässig gleichermassen gut ausgestattet. Es scheint, dass Schul- (und sozialer) Erfolg und Verwendung von IT-Gadgets sich gegenseitig bedingen.

    • Lisa sagt:

      Das sehe ich als falsche Korrelation. Begabtenförderung und IT-Gadgets auf höherem (und teurerem) Niveau finden meines Erachtens ihren gemeinsamen Nenner in den Eltern. In Ihrem Fall würde ich eine Wette eingehen, dass Sie erfolgreich in einem nicht schöngeistigen Beruf im höheren Kader tätig sind und mehr als 140 000 CHF / Monat verdienen. Intelligente Kinder, deren Eltern Smartphones und Co. höchst zurückhaltend gegenüberstehen, würde ich nämlich eher bei intellektuellen Freiberuflern mit einem Einkommen des unteren Mittelstands erwarten…

    • Anna sagt:

      Genau was Lisa gesagt hat. Hier gibts keine Kausalität…. Wenn Eltern mit Geld um sich werfen, macht das die Kinder nicht schlauer und sozial in dem Fall eher unsozialer, aka nicht sehr sympathische oder empathische, nette Kinder.

  • Stefan W. sagt:

    Was ausser diffusen Ängsten spricht eigentlich genau gegen ein Smartphone?

    Ich habe auch eins. Meine Frau auch. Unsere drei Kinder auch. Vielleicht stellt sich irgendwann einmal heraus, dass es uns geschadet hat. Vielleicht stellt sich auch heraus, dass es genau richtig war.
    Unsicherheit, was „richtig“ ist, gehört zum Leben. Dasselbe gilt möglicherweise auch für andere Dinge, die wir tun, weil wir es jetzt gerade richtig finden.
    Albern finde ich, wenn Eltern etwas tun,was sie falsch finden, und dann ihre Kinder davor bewahren wollen, dasselbe Falsche zu tun.
    Ich habe als Kind Comics verschlungen. Das war gemäss damaligen Experten total falsch, weil Comics nichts für Kinder waren. Geschadet hat es mir, soweit ich das rückblickend beurteilen kann, trotzdem eher wenig.

    • tststs sagt:

      Haben Sie Ihre Comics auch während der Schule gelesen?
      Haben Sie morgens Umkehr gemacht, weil Sie die Comics zuhause vergessen haben (und ein Tag Schule/Job ohne Comics ist nicht auszuhalten) und risikiert zu spät zu erscheinen?

      Ein (süchtiger) Jugendlicher nimmt pro Tag das Smarty ungefähr 60 mal in die Hand, an die meisten Fälle kann er sich gar nicht mehr erinnern!

      Ja, ich liebe mein Smarty auch; aber ich bin nicht abhängig! Und im Moment züchten wir eine Generation Süchtiger heran…

      • Stefan W. sagt:

        @tststs Das weiss ich nicht mehr. Ich weiss, dass ich mit dem Banknachbarn öfters mal Schiffe versenken gespielt habe, wenn die Stunde langweilig war. Und eine Kollegin hatte immer einen „Jerry Cotton“ dabei, den sie in manchen Schulstunden unter der Bank aufschlug. Aus den meisten Mitschülern ist etwas Rechtes geworden.

        Sicher, manche werden süchtig. Manche werden auch auf Alkohol süchtig oder auf Zigaretten oder auf Schmerztabletten oder auf Pornos. Was genau wird besser, wenn Sie allen die Handys verbieten?

        Und vor allem: Gibt es belastbare Evidenz dafür, dass etwas besser wird, wenn Sie ihnen das Handy wegnehmen? Ich glaube „Handy ist schädlich“ ist genauso ein urbaner Mythos wie „Comics sind schädlich“ oder „TV ist schädlich“: Manchmal ja, aber meistens nein.

  • Huldreich sagt:

    Smartphone ? Ich bin jetzt 64-jährig, habe mich sonst nie neuen Technologien gegenüber verweigert, aber zum telefonieren und SMS-en reicht ein normales Mobiltelefon, wenn ich fotografieren will, habe ich eine richtige Kamera mit dabei, E-Mails erledige ich zuhause am PC und Instagram, Twitter, Whatsapp etc. können mir gestohlen bleiben. Ich habe nämlich richtige Freunde !

    • Michael sagt:

      Smartphone-Benutzer haben auch richtige Freunde. Du bist einfach nur konservativ und verbittert.

    • Anh Toàn sagt:

      Lieber 64-jähriger Huldreich, ich vermute, Ihre richtigen Freunde sehen dies ähnlich wie Sie.

      Auf einem Pausenhof im 2018 aber ist es recht einsam mit dieser Einstellung. (Die Nerds heutzutage sind Offline)

    • Christoph Bögli sagt:

      Gerade bei „richtigen“ Freunden ist es wichtig, dass man ab und zu miteinander redet oder etwas unternimmt. Sonst verliert man diese Freunde unweigerlich früher oder später bzw. findet diese als Kind gar nie. Und wenn alle nur noch über Smartphone kommunizieren, dann redet man halt eben dort mit seinen „richtigen“ Freunden und schmiedet Pläne.

      Sie können natürlich gerne Brieftauben an ihre Freunde schicken und evtl. schreiben diese ja sogar zurück. Aber jemand, der nicht im vorletzten Jahrhundert lebt, wird darauf nicht antworten, erst recht kein Teenager.

      PS: Wobei das nicht mal eine Altersfrage ist. Meine Eltern sind älter als Sie und nutzen selbstverständlich Whatsapp, Skype, etc. Was enorm praktisch ist. Und das sind tatsächlich meine „richtigen“ Eltern..

      • Peter Züger sagt:

        Glauben Sie mir, wenn sie mit den Kindern und ihren Freunden Brieftauben züchten, hätten die ihre Freude und würden das auch nutzen.

  • Hans Huggentobler sagt:

    Oberstufe Smartphone. Theoretisch könnte man ab 9 ein „altes“ Handy abgeben (Telefon und SMS geht dabei). Ich erschrecke immer wieder, wenn ich sehe wie Kids absolut Null-Ahnung in Sachen Medienkonsum haben. Die wenigsten können eine sinnvolle Google-Suche formulieren, geschweige denn Werbung von Inhalt unterscheiden. Das kommt erst mit dem Alter.

    • Stefan W. sagt:

      Nein, das kommt nicht mit dem Alter, sondern mit der Übung, denke ich. Meine Mutter ist nicht mehr wirklich jung und kann dennoch keine vernünftige Google-Suche formulieren. Mein jüngster Sohn kann es hingegen durchaus.

    • mira sagt:

      Meine Tochter hatte mit 7 ein eigenen Smartphone erhalten (ohne Daten-Abo, nur WLAN). Heute ist sie 8, benutzt Google effizient und erkennt auch Werbung von weitem (auch im Radio, in Heftchen oder auf Plakaten…). Ist tatsächlich eine Übungssache.

      • Lisa sagt:

        Natürlich ist Google benutzen Übungssache – aber beurteilen, welche Inhalte sinnvoll sind, vorher denken, um die Suche zu strukturieren – das lernt kein 8jähriges mit Smartphone (oder Computer).

      • Stefan W. sagt:

        @Lisa: Und wenn die wissbegierige 8 Jährige stattdessen Zeitungen oder Heftli lesen würde, die zuhause herumliegen? Würde sie dann das Gelesene sorgfältig strukturieren, die Spreu vom Weizen trennen, Werbung und Fake-News erkennen und darum zu einem wertvolleren Menschen heranwachsen, als wenn sie ihr Smartphone als Fenster in die Welt benutzt? Ich bezweifle es.

      • Lisa sagt:

        @Stefan W. Natürlich nicht. Worauf ich hinaus wollte: die Fähigkeit, Spreu vom Weizen zu scheiden, Urteilsvermögen usw. sind Fähigkeiten, die ein 8jähriges nicht hat bzw. nicht haben kann, die in Wechselwirkung mit der Reifung des Gehirns geschult und aufgebaut werden. Rumklicken können ist also kein Beleg für den Nutzen des Smartphones. Weiterführend: Die Möglichkeit des Rumklickens hindert am Aufbau der gen. Fähigkeiten. Weiterführend: Smartphones sind nichts für Primarschüler. Sie geben ja einem Kleinkind auch kein Lamborghini, sondern ein Dreirad.

  • Michael sagt:

    Wenn es in Ihrer Familie ein Smartphone erst ab Oberstufe gibt, dann ist das halt so. Und da wird auch nicht weiter drüber diskutiert, auch wenn andere Familien es angeblich anders machen. Meine Eltern haben mir immer gesagt wenn ich mit dem – anderen – Argument kam, das ich nicht bei den anderen lebe sondern hier., in dieser Familie. Und dann war Ende der Diskussion.

  • Isimo sagt:

    Das Thema scheint insgesamt aktuell und vielleicht auch mit einiger Unsicherheit bei den Eltern behaftet zu sein. Schon in der 2. Klasse haben Kolleginnen meiner Tochter ein Smartphone….
    Heute in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/bildung/digitalisierung-kein-smartphone-unter-zehn-jahren-1.3785905

  • tststs sagt:

    Ich habe selten die Gelegenheit, mich an die versammelte Elternschaft zu wenden und möchte deshalb die Gelegenheit hier nutzen:
    Sie haben es massgeblich in der Hand, Sie können bestimmmen, ob ein Kind (resp. der daraus entstehende Erwachsene) das Smartphone als Werkzeug oder als Teil seiner Selbst wahrnimmt.
    Wollen Sie, dass das Smarty als Mittel zum Zweck verstanden wird, dann behandeln Sie es auch so. Und dann muss man ehrlicherweise eingestehen, dass es für Kinder unter 16 (sprich: Eintritt in die Lehre) eigentlich keinen werkzeugmässigen Nutzen bringt (benötigte Werkzeuge sind meist schon im Haushalt vorhanden).
    Wenn Sie aber wollen, dass das Kind nicht mehr ohne Smarty kann, dass es sich damit identifiziert, dann fixen Sie es möglich früh an.

    • tststs sagt:

      Und man komme mir jetzt bitte nicht mit dem Thema Mediensozialisation/erziehung/kompetenz.
      Es geht hier nicht darum, dass die Kinder lernen, wie man diese Geräte richtig bedient; die sind mittlerweilen nämlich so aufgebaut, dass sie selbsterklärend sind und von jedem Idioten benutzt werden können (der Dealer will ja auch, dass sein Stoff möglichst simpel konsumiert werden kann).
      Wenn Sie die Medienkompetenzen Ihres Kindes fördern wollen, dann dass Sie ihm eben ermöglich, sich zu entwickeln ohne das Smarty als Teil der Identität zu verstehen.
      Oder fördern Sie sein Verständnis für Hardware (indem es das alte Handy auseinanderschrauben darf).

    • tststs sagt:

      Sehen Sie, ich habe jetzt gerade die erste Generation vor mir, die das Smarty seit der Einschulung kennt (Jahrgänge 2000/01). Und bald kommen die ersten Jahrgänge, die komplett mit Smarty aufgewachsen sind.
      Und ich kann Ihnen versichern, es ist ein deutlicher Unterschied zwischen denjenigen, die nicht oder kaum ans Smarty durften und denjenigen, die das erste Smarty quasi mit dem Schulthek bekamen…
      Es tut mir leid, wenn ich es so deutlich und anklagend schreiben muss, aber: hier wurde eine Generation von Süchtigen herangezogen, die gegenüber ihrem Smartphone ein ähnliches/gleiches Verhalten zeigen, wie ein Junkie gegenüber Heroin. (Viele von Ihnen werden jetzt sagen ich übertreibe, aber nehmen Sie mal dem Kind das Smarty für 30 Minuten weg,wie ein Junkie auf Aff‘)

      • Lisa sagt:

        Lieber tststs – ich bin in jedem Detail mit Ihren sämtlichen Aussagen einverstanden. Argumente wie „früher haben wir auch Comics gelesen“ oder „früher waren wir auch am Fernsehen“ sind falsch. Noch nie in der Geschichte wurden Menschen ununterbrochen mit massenhafter ungefilterter Information (im weitesten Sinn) berieselt, die grösstenteils nicht zum Nutzen der Menschheit ist. Und wir tun das Kindern an, die keine Chance haben, Urteilsfähigkeit zu entwickeln. 1984 ist nichts gegen dieses Experiment mit der Menschheit!

    • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

      WerteR tststs,

      ziemlich schräge Ansicht die Sie da als LP oder Ausbildner an den Tag legen…..
      Glücklicherweise ist eines unserer drei Kids vor dem Handyzeitalter (damals gab es va.die teuren Autophone -Cells oder andere unheimlich teuren Nokias etc.pp), eine im Handyzeitalter und eben eines mit Jahrgang 2001 geboren, sodass ich das von Ihnen und „dem Vater mit den Oberbegabten Kids“ in keiner Weise unterstützen kann – ich widerspreche, denn dieses Argument kam schon beim ersten IBM-Computer oder Apple l!!
      Nb.können sogar Kleider von gewissen Labels in sog. Schul-Communities ähnliche Probleme bereiten, sodass ich froh bin, keine meiner Kids bei Ihnen in die Schule, Lehre etc.pp geschickt haben zu müssen….
      Zudem: Auch Kids vor 2001, welche sog.“Hochbegabte sind“, wurden gefördert,

      • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

        …., aber viele wollten gar nicht aus ihrem Klassenverband rausgerissen werden und irgendwo in der Stadt „speziell geschult werden“. Zu Beruhigung Ihres Stresses kann festgehalten werden, dass eben diese Kids die Sekundarstufe II alle erfolgreich absolviert haben (nach Aufnahme ohne Vorbereitungskurse etc.pp, die Probezeit bestanden und eine guten Abschluss gemacht haben)!!
        Ebenso wie beim Gift, gilt auch beim Handy/Smartphone, Android der Satz „Die Dosis macht das Gift….“ und zudem ist als Eltern vorzuleben, was bei seinen Kids gefordert (wenn Eltern schon am Kinderwagen/Buggy stets tf, sms-en, What,S,Up-en, dann werden es die Kinder wohl eher tun als wenn es auch Handy-freie Zonen daheim gibt (Esstisch, Küche oder andere)!

        Va.muss dheutige Schule dringend die iPads, Handys nutzen!

      • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

        Lösungsvorschlag für sog. Handybenutzungsverbot in der Schule/Klassenräumen:

        Die sog. Handygarage (ein einfaches Holzgestell mit einem Fach für jedeN Schüler/in und die Lehrperson(en)
        und
        bei Eintritt ins Klassenzimmer legt jedeR seine Handy/Smartphone/iPhone ins Fach – einfach, funktional und für alle gleich, fertig!!!

        Und bitte ja nicht gleich im Tram oder S-Bahn in großer Lautstärke stets telefonieren, denn dann ist die Vorbildfunktion weg……

      • Peter Züger sagt:

        Mit dem Ergebnis, dass dann immer mal wieder die Smartphones aus der Handygarage den Besitzer wechseln…

  • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

    Das Problem haben wir bei den älteren zwei Kindern immer so gelöst gehabt: Seit das erste Kind zum „Metzenthin-Theater / Weihnachtsmärchen“ gegangen ist, hatten wir immer ein richtiges Familienhandy (auch heute noch), welches immer in der Küche liegt und ein EasyCard-Handy ist (früher wasserfestes Nokia etc.pp).
    So konnten diese jeweils das Familienhandy zu den Proben mitnehmen, damit sie mitteilen konnten, wenn°s später wird oder ins Klassenlager (für Notfälle). Hat seht gut geklappt und nie Probleme gemacht UND wir konnten die ewigen Diskussionen „ich möchte ein eigenes Handy“ jeweils bis zur Konformation in der dritten Oberstufe verschieben – trotzdem wurden sie Handy-Erprobt und hatten keinen „sozialen Stress“ in der Schule!! Immer noch ein guter Tipp, meinen wir, daher ausprobieren!!

  • Dani sagt:

    Wir dürfen nicht unsere Kindheit auf unsere Kinder und deren Verhalten projizieren. Die Kinder von heute, haben ein anderes „Kind sein“ als wir vor 30 Jahren. Klar, es sind immer noch Kinder, aber der Umgang hat sich in vielen Bereichen digitalisiert. Das fängt immer früher an, bzw. bis zu dem Alter wo die Kinder eben Schreiben und Rechnen können. Dies zu unterbinden finde ich falsch. Man muss auch als Eltern mit der Zeit gehen und die Kinder vor den Gefahren schützen, die solche Technik eben mit sich bringt. Da heißt auch wir müssen uns weiterbilden und dürfen kein Desinteresse zeigen. Weil die Wunden der Kinder sind oftmals nicht mehr am Körper zu sehen, sondern direkt in ihrer Seele. Verschliesst nicht die Augen, sondern geht mit der Zeit.

    • tststs sagt:

      Äh nein, dezidiert nein. Gerade das Kindsein hat sich so gut wie gar nicht verändert, die psychischen/biologischen Abläufte sind seit Jahrtausenden mehr oder minder dieselben, was sich verändert, ist das Umfeld (aber wahrscheinlich haben Sie das gemeint, musste nur ein wenig Tüpflischi*** 😉 )

      Und dementsprechend: Suchtverhalten gab und gibt es schon immer, nur der Stoff ändert sich von Zeit zu Zeit.

    • Michael sagt:

      Am besten schütze ich meine Kinder doch, wenn ich sie deser Technik garnicht aussetzte oder ? Nicht das ich ihnen ein Smartphone verbieten will – man muss in der Tat mit der Zeit gehen, was diese Dinge angeht. Aber so wie ich für Kleinkinder noch physisches Spielen statt Schieben auf dem Tablett befürworte, ist für mich 10 Jahre noch kein Smartphonealter.

    • Pascal sagt:

      Und genau die Wunden in der Seele können meines Errachtens eine Folge von übermässigem + unkontrolliertem Medienkonsum (Internet, Social Media, usw.) und des veränderten Kommunikationsverhaltens sein. Ich bin nicht der Meinung, dass sich der digitalisierte Umgang, wie Sie ihn nennen, positiv auf das Verhalten und die Entwicklung der Kinder auswirkt. Den Gebrauch von Smartphones und Tablets unterbinden ist falsch, das sehe ich auch so. Aber es braucht strenge Regeln und enge Leitplanken. Oder anders ausgedrückt: Eingeschränkter Gebrauch ja, Besitz nein.

  • R. der Student sagt:

    Die Meinung eines 26jährigen Informatikstudenten an Ihre Tochter:

    Das Internet ist unendlich gross, die Verbundenheit über Social Media wie Facebook ist gross und kann sehr schön sein. Ein Geburtstag zu organisieren war nie so einfach wie mittels Facebook Event. Ebenso die Erreichbarkeit über Whatsapp oder Mail die auf einem Smartphone zu einem 24/7 Job wird kann sehr schön sein. Freunde die immer für einem da sind. So hab ich die digitale Welt kennen- und lieben gelernt.
    Allerdings hat das Internet mit allem was dazugehört auch sehr grosse negative Seiten. Nirgendwo wird man so verstörenden Inhalt finden wie in der Anonymität des Internets. Und die zuvor gelobte Erreichbarkeit wird mit der Zeit eher zur Last als zum Vergnügen.

    Daher, bitte geniess die Zeit ohne solange du kannst.

  • Pascal sagt:

    Bin ich komplett altmodisch wenn ich sage, dass meine Kinder ein Smartphone haben dürfen, wenn sie es sich aus selbst erarbeitetem Geld kaufen können? D.h. frühestens in der Lehre oder dann, wenn Ferienjobs möglich sind.
    Ich sehe einfach nicht ein, warum bereits Oberstufenschüler ein solches Ding haben müssen. Folgende Argumente zählen für mich nicht:
    – Die anderen haben auch eins
    – Zum kommunizieren
    – Zum Gamen
    – Zum Musikhören
    Der grösste Dorn im Auge ist mir ganz klar die dauernde Verfügbarkeit von Internet und Social Media. Zudem macht es mir Angst wenn ich sehe, dass bereits Kinder pausenlos in Ihre Smartphones starren und kaum mehr (richtig) mit anderen kommunizieren! Ein Ipad gibts in unserem Haushalt nicht. Internet steht bei konkretem Bedarf am PC zur Verfügung.

  • Papperlapapi sagt:

    Meine Tochter wird im Januar 12, dann kriegt sie eines. Das Umfeld funktioniert erfreulicherweise noch weitgehend ohne Smartphone. In die Schule darf es nicht mitgenommen werden (Schulregeln), ihre Kolleginnen haben noch keines. Spielen darf sie gelegentlich auf unserem. Gewünscht wird es vor allem wegen der Spiele.
    Die Nutzungszeiten werden wir (zumindest zu Beginn) noch reglementieren, wie wir es auch mit den Fernsehzeiten tun.

  • Luigi sagt:

    Mein Göttikind, 12, hat von mir ein Handy bekommen. Mit einer unsäglichen Kindersicherung drauf, so ziemlich uncool. So kann sie whatsappen und telefonieren, Wikipedia und Leo ist auch dabei.

    Ohne Kindersicherung geht nicht. Wer es nicht glaubt, war noch nicht richtig im Internet.

  • Mina Peter sagt:

    Es ist halt schon so, dass Gehirnforscher davor warnen, den Kindern zu viel Zeit auf den digitalen Medien zu gönnen. Denn leider macht es vor allem den schwächeren Schulkindern dann noch mehr Mühe, zu lernen. Und wie schnell ist zu viel Zeit mit diesen Chats vertan.

    Aber warum eigentlich kein stinknormales Handy ohne Internet? Damit das Kind im Notfall anrufen kann oder auch mal ein sms schreiben? Das würde ich meinem Kind auch schon in der Grundstufe geben.

  • Dennis sagt:

    Meine Kinder – 6 und 8 – haben schon lange ihre eigenen iPads. Gebrauchte sind übrigens zu vernünftigen Preisen erhältlich. Sie haben die einfach so erhalten. Nicht zu Weihnachten oder Geburtstag. In der Verwendung, was sie wie lange machen, sind sie ebenfalls absolut frei. Dadurch ist das Gerät für sie was es wirklich ist: Ein Hilfsmittel. Keine Belohnung. Nichts besonders.

    Wir machen damit sehr gute Erfahrung:
    Die Kinder sind im Umgang mit den Geräten sehr geübt, was ich eindeutig als Vorteil anschaue. Noch viel wichtiger ist aber, dass sie keinerlei Anzeichen für Suchtverhalten an den Tag legen.

    Diesen Sommer kam der Wunsch nach iPhones.
    Sie haben unsere aktuellen Geräte gekriegt. Das selbe Ergebnis, absolut Problemlos.

    • Veronica sagt:

      Abwarten. Auch Ihre Kinder werden in zwei, drei Jahren nicht DIE Ausnahme sein. Spätestens wenn Klassenchats etc. das Thema sind, werden Sie mit Ihren Kindern dieselben Diskussionen führen wie alle anderen Eltern.

      • Dennis sagt:

        Ich zweifle, dass wir dieselben «Diskussionen» (Euphemismus für «Streit»?) wie alle Eltern führen werden. Die Ausgangslage ist eine Andere.

        Wir unterstützen unsere Kinder, so wie überall im Leben, auch beim Lernprozess im Umgang mit der digitalen Welt.

        Alle „Gefahren“ von unseren Kindern fern zu halten scheint uns wenig effizient. Lieber lehren wir Ihnen den Umgang damit und begleiten Sie bei den Erfahrungen solange sie es zulassen.

        Das geht vor der Pubertät einfacher.
        Ich weiss, wie ich in der Pubertät war.

    • Lucia sagt:

      mit 6 und 8 iphone UND iPad? Oder haben Sie keine Lust und/oder keine Zeit Ihre Kinder anderweitig zu beschäftigen? Was kommt als nächstes? Auto mit 12? Sorry – sowas kann ich einfach nicht verstehen.

      • R. der Student sagt:

        Alle die beim ersten Satz entsetzt sind sollten doch bitte die Begründung lesen.

        Das iPad ist ein Hilfsmittel, keine Belohnung (dadurch dass keine Einschränkungen bestehen) und genau so ist die einzige Voraussetzung selbst Erfahrungen zu sammeln in der digitalen Welt.

        Aber, das Suchtverhalten kommt nicht mit dem Gerät sondern mit dem Inhalt. Als Tipp würde ich hier raten ab und zu nachzufragen womit die Kinder Ihre Zeit am iPad verbringen.

      • Kiko Bach sagt:

        Sie meinen also man sollte auch keine TV haben…

      • Dennis sagt:

        Sie scheinen den zentralen Punkt meines Kommentars nicht ganz erfasst zu haben:

        Keinerlei Anzeichen von Suchtverhalten.

        Dadurch, dass meinen Kindern die Geräte jederzeit zur Verfügung stehen und nichts besonderes sind hat frisch gefallener Schnee, Fussballspielen oder etwas mit der Familie unternehmen jederzeit einen viel höheren Stellenwert.

      • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

        Also, wenn Sie mehr als 1 Kind haben, diese einen maximalen Altersabstand von 11 Jahren haben, werden die jüngeren automatisch bei den älteren Kinder „reinschauen“
        und
        nebenbei ist der TV (wie es früher hies) heute auch in jedem Haushalt zu finden, sodass das iPad oder tablet den TV ersetzt hat!
        Die nach 2000 geboren Kinder kennen ein Handyloses Leben gar nicht mehr und wenn ich tgl.die vielen Mamis und wenigen (Hausmann)Papis im Tram sehe, die ständig am Handy/Smartphone rumtippen, ist es doch klar, dass die Kids auch eines wollen, nein?
        Unsere haben zuerst das Familien-EasyPhone benutzt und dann ab Konf./3.Oberstufe ihr eigenes Handy gehabt – ganz cool und man muss dann halt nicht nur über Skimarken, sondern auch über°s Web etc.pp sprechen – alles andere ist ewig-gestrige, leider!!!

      • Franz Vontobel sagt:

        Naja, für mich tönt das doch etwas zu schön um wahr zu sein…

    • k. miller sagt:

      Genau so haben meine Geschwister und ich den Umgang mit Alkohol erlernt. Wer Sonntags wie die Eltern Wein zum Essen trinken wollte, bekam ein eigenes Glas (meist nur halbvoll eingeschenkt). Ähnlich lief es mit Bier, Schnaps, Likör. Als wir dann 16 bzw. 18 Jahre alt waren, war Alkohol für uns nichts Besonderes mehr. Während Kollegen durchaus regelmässig zuviel tranken, hörten wir weit vorher auf. Bis heute ist Alkohol bei uns reiner Genuss in Massen, keinerlei Suchtverhalten. Ich kann mir darum gut vorstellen, dass die Vorgehensweise von Dennis funktioniert.

    • mira sagt:

      So ähnlich hat unsere Tochter (8) ihr Smartphone erhalten. Allerdings mussten wir schon bald die Zeit pro Tag klar reglementieren, da sie sonst (für unsere Vorstellungen) zu lange dran wäre und Dinge liegen lässt. Ich denke, es hängt u.a. davon ab, wie initiativ/kreativ oder auch lethargisch/faul ein Kind ist. Das kann man leider nicht verallgemeinern.

  • marsel sagt:

    Wir haben es auch erst auf die Oberstufe angesagt, weil wir unbedingt den Sek-Entscheid abwarten wollten (Februar 6. Klasse). Wir hätten uns nur Vorwürfe gemacht, wenn das nicht geklappt hätte, und garantiert „das blöde Natel“ für alles verantwortlich gemacht.
    Nachdem das mit der Sek geschafft war kam sie dann aber ein paar Monate vorzeitig zu ihrem grossen Glück, beziehungsweise Stress. War auch kein Fehler, so konnten wir den Umgang noch etwas üben in einer Zeit, in der es quasi um nichts ging.
    Btw: Unsere Kinder waren vorher kein bisschen schlechter vernetzt als nachher.

  • Anh Toàn sagt:

    Was genau ist jetzt eigentlich schädlich/gefährlich oder unmoralisch an so einem Smartphone? Dass man damit in dieses Internet kann, wo es ganz schlimme Sachen gibt? Oder dass man damit mit seinen Freundinnen stundenlang inhaltsleere (Was lauft – tschille (smiley) – ych au (grinsi) – ah cool (coolio) – jo, mega) Gespräche führen kann. Oder dass es Geld kostet? Bekommt man viereckige Augen oder wird man doof davon?

    Ein Buch sollen die Lesen: Aber wenn die lieber das Buch auf dem Smartphone / Tablet / e-reader lesen, ist es falsch!

    Unser ist 1.5 Jahre: Er darf Smartphone.

    • marsel sagt:

      Schädlich/gefährlich ist, dass man es den Kindern gibt, damit sie endlich Ruhe geben, also quasi als Valium-Ersatz. Würden Sie ihrem Sohn (1,5) Valium geben?
      Nur zur Info: Kein Mensch liest ein Buch auf dem Smartphone, zumindest keiner unter 20.

      • Anh Toàn sagt:

        Kein Mensch liest mehr ein Buch auf Papier, zumindest nicht unter 29 und wenn er nicht von Schule gezwungen wird.

      • Anh Toàn sagt:

        Wenn ich ihm Liedchen singen, bekommt er ein so furchtbares Musikgehör und Rhytmusgefühl wie ich: da ist doch besser, jemand auf youtube, der das besser kann, macht es.

      • Franz Vontobel sagt:

        „Nur zur Info: Kein Mensch liest ein Buch auf dem Smartphone, zumindest keiner unter 20.“

        Dann muss ich (50) wohl die regel-bestätigende Ausnahme sein…

      • marsel sagt:

        Mit 50 sind Sie nicht unter 20, Herr Vontobel…

        Und unsere Kinder (13 + 20) lesen Bücher fast ausschliesslich auf Papier.

      • mira sagt:

        Meine Tochter liest Bücher. Sie ist 8.

    • Veronica sagt:

      Toll, ein anderthalbjähriger Knirps hat ein Smartphone. Sicherlich versteht er ganz genau, was er darauf sieht. Und übermorgen liest er dann vermutlich den Feuilleton-Teil der Online-NZZ.

      • Anh Toàn sagt:

        Er versteht schon die Batteriewarnung: Dann geht er mit dem Smartphone zum Ladegerät und steckt das Mini-USB Ende ein (Feinmotorik!): An die Steckdose kommt er nicht, die ist zu hoch, dafür ruft er um Hilfe.

    • Rahel S sagt:

      Nein, das Internet ist es nicht wirklich- da muessen sie auch sonst den Umgang lernen- fuer das braucht es kein Handy. Stundenlange, inhaltsleere „Konversation“ stoert mich da schon eher- anstatt mit Freunden abzumachen und in Echtzeit zusammen zu reden oder Hobbies nachzugehen. „Abschalten“ muss gelernt werden. Kosten- ganz sicher auch ein Punkt- es muss den Kinder klar sein, dass der Gebrauch etwas kostet, wieviel und eventuell muessen sie selber dafuer aufkommen (durch Sackgeld oder so). Suchtverhalten ist ganz klar ein wichtiger Punkt- da kann viel darueber gelesen werden…

      • k. miller sagt:

        @Rahel S: Meine Mutter fragte mich vor 40 Jahre, was ich mit meinen Freundinnen eigentlich immer zu bereden hätte, ob wir nicht mal „ausgeredet“ hätten. Wir praktizierten das, was ich heute ebenfalls als „inhaltsleere Konservation“ bezeichnen würde – für 12, 13-jährige aber ungemein wichtig ist. Egal ob live oder via Whatsapp. Soviel hat sich da nicht geändert.

    • Muttis Liebling sagt:

      Am Verwechseln des Gerätes mit dem Möglichkeiten des Gerätes sind schon Generationen von Maschinenstürmern gescheitert, ob nun der Webstuhl oder der Fernseher das Objekt des Verwechseln war.

      Das Smartphone ist ein internetfähiger Kleincomputer, mit dem ein paar Aussenseiter sogar telefonieren. Ab der Einschulung ist man mitnichten zu jung für einen Computer, nur zu jung für viele Informationsinhalte auch der alltäglichen Kommunikation. Aber wie gesagt, der Fernseher kann auch nichts für das Programm von SRF.

    • Anh Toàn sagt:

      Die meisten „schlimmen Sachen“ die Kinder irgendwo sehen, mitbekommen können, sind schlimm, wenn die Kinder alleine gelassen werden damit>: das kann auch ein Sturz eines kleineren Kindes vom Rutschbahnturm sein, für das sich das grössere Kind verantwortlich fühlt. Mobbing gibt es auch nicht erst seit digitalen Medien, Porno hatte den grossen Boom bereits mit der VHS Kasette, die konnte Kind im Müll finden und das Ding in den Videorekorder stecken und anstellen ab etwa 5 Jahren.

      • Anh Toàn sagt:

        Mein Kind bekommt kein smartphone ist eigentlich ein verbot: Mit verboten wird Aufklöärung obsolet, ja sogar unmöglich: Wie kann man sagen, klar gibt es Nützlichkeit in Smartphones, auch Unterhaltung die nicht unbedingt schadet, es gibt auch gefährliches und schädliches und es kann süchtig machen: Wozu differenzieren, wenn es verboten ist, macht es keinen Sinn. Und die Kinder werden dann dennoch irgendwo Zugang finden,: Sehen Sie dann etwas verstörendes, können sie sich an niemanden wenden, sie müssten gestehen, etwas getan zu haben, was ihnen verboten ist, und jetzt erst noch deswegen verstört zu sein. Um mehr als ein „selber schuld, ha, ha“ zu erwarten, sind die zu schlau, die Kinder.

      • Sportpapi sagt:

        Ich wüsste nicht, wo wir als Kinder damals Pornokassetten im Müll hätten finden sollen. Geschweige denn dass wir unbeschränkten Zugang zum Videorekorder gehabt hätten, der in der Stube war.

      • Martin sagt:

        schlimme Sachen: Das erste mal war es, als Bambis Mutter (nicht sichtbar, aber hörbar) von den Jägern erschossen wurde. Und wir darüber reden mussten.

      • Anh Toàn sagt:

        @sportpapi: John Irving beschreibt in Cider house rules, wie eine pornographische Darstellung in welcher es um Oralsex mit einem Pferd geht, den Protagonisten verstört:

        Das Buch wurde 1985 veröffentlicht, da wurden gerade die allerersten e-mail versandt in Europa, aber verstörenden Porni gab es schon, und reden konnte man mit niemandem darüber: Porno quillte da vor allem auch aus dem Fax, peinlich war es, wenn der Fax im Besprechungszimmer endlos von Freunden gesandte wüstete Darstellungen ausspuckte während der Besprechung: Hätte aber auch ein Fax in einem Familienhaushalt sein können, aus dem das Zeug quillte.

      • Ka sagt:

        Der Nachbar hatte die Pornohefte unter den Kissen bei der Eckbank. Wussten wir Kinder aus der Siedlung alle. Aber echt, das war doch eher harmlos im Vergleich was Kinder heute übers Internet alles zu sehen bekommen können.

      • Carolina sagt:

        AT: Mir scheint, Sie haben schon eine gar selektive Wahrnehmung! Wieviele 5-jährige sind Ihnen wirklich bekannt, die durch Videokassetten harten Porn kennenlernten? Natürlich haben diese Generationen auch alle Chancen wahrgenommen, ‚Unerlaubtes‘, besonders Geheimnisvolles zu finden, aber das erstreckte sich wohl meistens auf Dr Sommer, Fanny Hill oder Papis Playboy/Penthouse.
        Die Diskussion hier ist etwas aus dem Ruder geraten: es hat doch wohl ganz erheblich etwas mit dem Alter zu tun, ob ich meinen Kindern Zugang zum Inhalt des Internets (ob jetzt über Smartphone, PC oder iPad) gewähre. Mit 5, 6 oder 8 Jahren dem Kind unüberwachten, kinderungesicherten Zugang zu geben, ist für meine Begriffe grob fahrlässig. Da bastelt sich so mancher wirklich skurrile ‚Argumente‘ zurecht

      • Sportkind sagt:

        Eigentlich ein Kommentar an Sportpappi.
        Porno gab’s schon vor über 30 Jahren als Print.
        Also wir haben mit unserem Sportverein regelmässig Altpapiersammlungen gehabt (Gab Geld in die Clubkasse).
        Die kleineren (8 jährig – 10 jährig) haben den grösseren (15 jährig – 18 jährig) nachgeeifert und in den Altpapierbergen ebenfalls erfolgreich „Sexheftli“ gesammelt. Die waren mal weit verbreitet, durchaus mit expliziten Darstellungen und einfach zu finden.
        Ein zusätzlicher Nervenkitzel war, wie kriegt man die Fundstücke an allen Eltern (vor Ort) und Zuhause vorbei ins Versteck geschleust.

      • Sportpapi sagt:

        @Sportkind: Ich erinnere mich gut, wie wir vor 30 Jahren alle Papierbündel durchsucht haben. Gefunden haben wir aber bestenfalls ein paar Sexheftli, aber keinen Porno. Also nur das, was es damals am Kiosk zu kaufen gab.

    • Jasi sagt:

      Eine Gefahr ist die Suchtgefahr und daraus resultiert eine stundenlange Nutzung des Handys oder Tablets in einer Haltung, die für den Nacken schädlich ist.

  • 13 sagt:

    Ich würde diesen „alle haben eins“ nochmals nachgehen. Meine Tochter ist 9,5 und es gibt im Umfeld hin und wieder ein Kind, welches über ein Handy verfügt, ist aber klar die Minderheit. Sie selber hat ein altes erhalten, um Musik hören zu können, da ich den Sinn nicht sah, ein MP3-Player zu kaufen, wo doch ein Smartphone bereits da ist und nicht mehr gebraucht wird. Gebraucht wird es nur zu Hause, unter Aufsicht, aber ausser Musik und Fotos besteht kaum Interesse. Mal ein WA geht nur an die Eltern, das ist aber sehr selten. An Freunde nicht, da ja eh kaum einer eins hat. Für uns eine gute Alternative zum Mitbenutzen von unseren, was wir nicht mögen, da diese halt auch beruflich benutzt werden. Oberstufe reicht da für mehr völlig.

    • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

      Jedes EasyCard-Smartphone/-Handy kann bspw.via Swisscom-Login so verwalter werden, dass es nur daheim via „KinderWLan“ ins Netz geht und ausserhalb des eigenen WLAN-Netzes „nur als Telefon“ zu gebrauchen ist!! Also keinerlei Stress für alle…..

      Die Diskussion kommt mir son vor wie vor Jahren, als es darum ging, ob man nun TV schauen darf oder(wenn es keinen daheim gab) bei den Nachbarskinder mitschauen kann ….. eine Generation früher ging man noch zur Wochenschau, wenn man durfte!!

      Also liebe Mamis und (Haus)Papis, seid da wenn die Kinder heim kommen oder daheim sind und tipp nicht alle 3 Sec.eine What°s°Up Nachricht und stört Euch dann am Wunsch der eigenen Kids, auch so ein iPhone/Samsung etc.pp haben zu dürfen – oder sehe ich dies falsch? (Nebenbei sieht man tgl.anderes……)

    • Carolina sagt:

      Es ist der älteste Trick im Buch von Kindern, den Eltern zu sagen ‚alle haben eins‘ oder auch ‚alle anderen dürfen das‘. So what? Darauf sind wir nie eingestiegen – wir konnten uns erstens noch selber gut daran erinnern, dass wir diesen Trick selber gebraucht hatten; und zweitens waren wir die Eltern und unsere Regeln zählen. Wäre uns nicht eingefallen, mit einem 6- oder 8-jährigen über ein eigenes Smartphone zu diskutieren. Wenn sie dann älter werden, kann man, mit den geltenden Regeln, darüber reden. Generelle Verbote halte ich für Unsinn, genau wie bei Fernsehen und Büchern, aber die Kontrolle über das, was sie im Kindesalter anschauen, die haben und hatten wir.

      • 13 sagt:

        Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht, Carolina. Aber ich prüfe, bevor ich etwas entscheide, auch noch die Folgen meiner Entscheidung für das Kind. Und die Folgen sind nun mal anders, ob man dem Kind ermöglicht oder nicht, als einziges ein Smartphone zu haben und evtl. damit anzugeben oder ob man ihm ermöglicht oder nicht, eines zu haben, wenn tatsächlich alle eins haben und es auch benutzt wird und man das Kind, zumindest teilweise durch die Entscheidung zum Aussenseiter macht (überspitzt gesagt, da es vermutlich weder niemand noch alle sein werden). Das heisst nicht, dass ich die Entscheidung deshalb ändere, ich beziehe diesen Aspekt aber jeweils mit ein.

  • Meinrad Wiederkehr sagt:

    Finde 12 Jahre ebenfalls ein gutes Alter. Eher noch später, aber der Übertritt in die Oberstufe ist ein Schritt Richtung erwachsen werden. So kann man begründen, weshalb es das Smartphone nicht vorher gibt.

    Würde es nicht „einfach so“ schenken, sondern es zu Weihnachten oder den Geburtstag wünschen lassen.

    Am Anfang vielleicht ohne Internetabo. So kann die Tochter zuhause im WLAN ins Internet (evtl. mit Jugendschutzfilter) und unterwegs ist sie telefonisch und per SMS erreichbar, falls einmal etwas sein sollte.

    „Alle anderen haben“ ist in der Erziehung kein Argument. Bei mir hatten auch „alle anderen“ mehr Taschengeld, ein neues Velo und einen eigenen PC. 🙂

    • Carolina sagt:

      Dem stimme ich komplett zu!

      Füge noch folgende Polemik hinzu: Eltern, die ihren (womöglich noch unter 10-jährigen) iPhones geben, gehören für mich in die gleiche Kategorie wie solche, die ihren 17-jährigen Fahranfängern einen BMW hinstellen.

  • Samira Maurer sagt:

    Es geht nicht um alles und sofort haben – sondern darum, zeitgemäss zu sein.
    Die meisten Eltern sind nicht nur in einer Vor-Smartphone, sondern auch in einer Vor-Handy-zeit aufgewachsen – sie sind die Welt von gestern, aber Kinder sind die Welt von heute. Eltern die ihre eigene Kindheit verklären (früher war alles besser, die Kinderserien schöner und die Welt war analog und somit in Ordnung), vergessen, dass Kinder ihre eigenen Erinnerungen aufbauen werden und nicht die Erinnerungen der Eltern fortführen sollen.

    • Sportpapi sagt:

      Zeitgemäss ist per se noch kein Argument. Und wenn ich Jugendliche teilweise sehe, wie sie selbst im Sporttraining noch das Smartphone im Sack haben, und auch sonst vielfach alle Zeichen von Abhängigkeiten zeigen, dann sehe ich zumindest schon ein paar Gefahren, die man im Auge behalten muss. Auch wenn man gar nicht so negativ eingestellt ist gegenüber dem Umgang mit elektronischen Medien.
      Dazu kommt für mich noch der Kostenfaktor.

      • Laura sagt:

        Danke Samira… Das ist genau der Punkt:

        Die Kinder sollen mit der Zeit gehen. Unser Kind ist 10 Jahre alt. Verbote bringen’s nicht. Es hat ein eigenes Smartphone, die Regeln wurden und werden immer wieder erklärt und dies stellt absolut kein Problem dar. Verbote machen keinen Sinn… Sondern über das Internet aufklären und informieren. Nicht alles ist „Böse“…

      • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

        Ein EasyCard-Handy von Swisscom generiert mtl.Kosten von exakt 19.— CHF, wenn man 1,5 GB WEB-Nutzung „eingestellt hat“ – und wie mein jüngster Sohn sagt“ wenn die 1.5 GB aufgebraucht sind, dann gehts What°s°Up halt nur noch daheim via WLan“ lässt erahnen, dass auch die heutigen Jugendlichen/Schüler nicht per se einfach ein Abo wollen (unsere durften erst eines, als sie selber Geld verdient haben, was nunmehr bei 2 von 3 zutrifft und zuvor gab es pro Mt.einen fixen Betrag auf die EasyCard geladen und das 1,5 GB-Account geschaltet – kein Problem)
        UND
        va.weder die Swisscom, noch Sunrise oder SALT uns mitteilt, dass man gar kein Abo benötigt, wenn man sowieso ganztags fast ausschliesslich im What°s°Up ist… Aber eben, auch wir schauen regelmässig mit den Kids im Netz bzgl.der Möglichkeit!!

    • 13 sagt:

      Da haben Sie recht, Samira. Ich habe mein erstes Handy zum 18. Geburtstag erhalten und war dabei eine der ersten in der Klasse. An unserer Kindheit können wir uns da schwer orientieren, höchstens vergleichbar mit dem TV im Kinderzimmer. Worauf wir aber setzen können und sollten, ist der gesunde Menschenverstand. Man kann sich fragen: Wofür braucht das Kind, heute 2017/18 ein Handy? Was sind die Vor- und Nachteile? Was die Gefahren und können wir diese durch Aufklärung und Reglementierung einschränken? Und diesen dürfen wir dann auch, nachdem wir die notwendigen Informationen haben, entscheiden lassen.

      • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

        WIESO BRAUCHT EIN KIND EIN HANDY:

        Bspw.wenn es in der Klassen einen Klassen-Chats, von der Lehrpersonal geführt, gibt
        und
        daher dieses Handy/Smartphone/Android ebenso zum Rüstzeug der Kids in der 6,Klasse oder Oberstufe dazu gehört wie ein Etui oder Rucksack!

        Die ist doch Realität heute und dem sollte man proaktiv entgegen treten. Dies ist allemal besser, als wenn°s im „Versteck“ gemacht wird….

      • Ka sagt:

        Verschiebung Stunden, Ausfall, Lehrer krank, Aufgaben, alles per Klassenchat, und Sportverein ohne Chat geht erst recht nicht, Aufgebot, Fahrdienst, Trainingstermine etc. Ich wüsste nicht wie das ohne Handy gehen sollte, ich bin nicht bereit für alle Kinder diese Chats zu führen, ab Oberstufe müssen sie das selber managen.

      • Sportpapi sagt:

        @Ka: Die 14jährigen in meiner Sportgruppe sind zwar alle im Chat. Aber alles Wichtige muss dennoch mit den Eltern besprochen werden. Nur schon, weil die Jugendlichen nicht in der Lage sind, eine Mitteilung z.b. per Mail zu lesen und zu verstehen, die über ein paar Zeilen hinausgeht (und hochdeutsch geschrieben ist..)

  • Fraefin sagt:

    Wir leben in einer digitalisierten Welt.
    In die Schule gehen wir nicht mehr mit der Schiefertafel sondern mit dem i-pad.
    Also, sofort bei bedarf den Kindern ein Smartphone geben; auch schon vor 10!

    • Rahel S sagt:

      Hmm… bei uns geht man aber nicht (zum Glueck noch nicht) mit dem i-pad zur Schule. Wir haben auch zu Hause kein solches Ding. Sozialer Umgang ist etwas vom wichtigsten, das man lernen muss- und man tut das ganz sicher nicht mit i-pad oder smartphone.

      • 13 sagt:

        @ Rahel
        Man geht nicht mit dem IPad zur Schule, aber dort wird es gebraucht, teilweise ab dem Kindergarten. Ich war vor einigen Wochen für zwei Stunden auf Schulbesuch in der 3. Klasse. Eine Stunde davon übten sie Schnellrechnen auf den Laptops. Heute ganz normal.
        Man lernt nicht sozialen Umgang als solches auf dem Handy/Tablet, aber solche Hilfsmittel gehören heutzutage ebenfalls zum sozialen Leben, wie vor früher stundenlang telefonierten, und es bringt nicht viel, die Augen davor zu verschliessen.

      • Sportpapi sagt:

        13: Wir durften früher auch nicht stundenlang telefonieren. Damals kostete das noch…

      • Rahel S sagt:

        13- Ich habe kein Problem, wenn man moderne, technische Hilfsmitel einsetzt- das macht den Kindern auch Spass. Unsere Kinder haben Hausaufgaben, die sie ueber das Internet loesen muessen (was ich allerdings auch nicht sonderlich toll finde, denn dann sitzen sie einfach zusaetzlich noch 30 Minuten mehr vor dem Bildschirm), in der Schule/ KG gibt es PC’s und Laptops. Fragwuerdig finde ich das Einsetzen von persoenlichen Geraeten (vorallem, da nicht alle ein Handy oder i-pad haben) und von zu viel Einsatz auf Kosten von Anderem.
        All dies ist fuer mich immer noch kein Argument, dass ich unseren Kindern schon mit 8, 9 oder 10 eine Handy zutun muss.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Da ich soviel mir ist, ein paar Jahre jünger bin als Sie, macht das gerade den Unterschied: Ich wusste als Teenie, dass die ersten 60 Min in einem festen Betrag eingeschlossen waren. D.h. spätestens vor Ablauf einer Stunde, musste auflegen und nochmals anrufen, ansonsten durfte man sich austoben. Heute chatte ich lieber, da ich daneben noch etwas anderes tun kann. Das hat das Kommunikationsverhalten aber durchaus verändert.

        @ Rahel
        Ich meinte das nicht als Legitimierung eines eigenen Geräts, sondern zu Ihrer Bemerkung, dass man sozialen Umgang nicht mit den Geräten lernt: Doch, das tut man durchaus, weil sie eben ein (wichtiger) Teil der heutigen Kommunikation sind.

      • Peyer / Peyer-Wilhelm sagt:

        Naja…….die allermeisten Bewerbungen gehen heute Online….
        Dito die Anmeldung zu irgendeiner Prüfung, sodass die aktuelle Schülergeneration dringend sich in der Digitalen Welt zurecht finden muss – daher ist es begrüssenswert, wenn das iPad/tablet in der Schule Einzug hält und es auch genutzt wird (bspw.fürßs Wörtli lernen, Rechenblitz etc.pp).

        Früher gab es Dias und Rollkarten in der Schule, heute Beamer, Laptop oder iPad/tablet……..dies ist der Lauf der Welt, okay?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das stimmt. Und dann waren zunächst Anrufe auf Mobiltelefone so viel teuerer als ins Festnetz.
        So oder so – man hätte mich auch nicht so lange telefonieren lassen wenn es gratis gewesen wäre.

    • Larissa Baumann sagt:

      Und was heisst bei Ihnen ‚bei Bedarf‘?

    • Nick sagt:

      Ganz genau. Eltern und Schule sollen Kinder auf die Zukunft vorbereiten, nicht auf die Vergangenheit. Und Kinder zu einem Retro-Leben zu zwingen, grenzt für mich an ein Verbrechen, weil es Kinder oft zu Aussenseitern macht. Ich habe das selbst erleben müssen und seit ich frei entscheiden kann tue ich exakt das Gegenteil dessen, was meine Mutter erreichen wollte. Bitte erspart euren Kindern diese Quälerei.

      • marsel sagt:

        Es ist der Charakter, der Aussenseiter macht, nicht die Abwesenheit eines technischen Gerätes.

      • maia sagt:

        Mich würde mal interessieren, ob in diesem Bereich eigentlich Geld keine Rolle spielt? Können sich alle Eltern solche Geräte und den Unterhalt dazu leisten?
        Wenn ja, dann sind wohl auch die Kosten für Miete, externe Betreuung, Krankenkasse wohl kein Problem.

      • 13 sagt:

        @ maia
        Es gibt inzwischen sogar Abos für 20-25.-/Mt. Prepaid und surfen ausschliesslich im heimischen WLan kommt noch günstiger. Zu Geräten kommt man auch recht einfach, Mami und Papi haben alle 2 Jahre die Möglichkeit, ihr Abo zu verlängern und ein neues Gerät zu kaufen, die Alten sind für die Kinder noch mehr als gut genug und sonst boomt der Occassion-Markt. Das mit der Miete, Betreuung oder Krankenkasse zu vergleichen, erscheint mir etwas übertrieben.

      • maia sagt:

        @13 – eben: das alles muss man sich erst leisten können. Ich als Single könnte es mir nicht.

      • 13 sagt:

        Was können Sie als single nicht? sich 20.- pro Monat für das Handy des Kindes leisten? Nun, die meisten Sozialhilfeempfänger, die ich kenne, schaffen das. Es gehört heutzutage nun mal zur gewöhnlichen Ausrüstung resp. zum Existenzminimum, nicht das Neuste und das Teuerste, aber ein Handy mit Internetzugang durchaus.

      • Sportpapi sagt:

        Jedenfalls kostet das einiges mehr als üblicherweise Taschengeld gegeben wurde.

      • maia sagt:

        @13 – nein, für mich selber kann ich es mir nicht leisten. Wobei ich vermutlich die Prioritäten einfach anders setzen. Mir z.B. gesundes Essen wichtiger als ein Smartphone.
        Aber ich habe verstanden: die Kosten spielen offenbar keine Rolle!

      • Bea sagt:

        Ich handhabe es bei Smartphones ähnlich wie bei Mobilität, Kleider, Nahrung, Hobbys und ähnlichem. Den Grundbedarf bezahle ich, für Luxuswünsche gibt es Taschengeld und Geschenkwünsche.
        Für ca. 50 Fr. kaufte ich mit ihnen neue Smartphones (inkl. 10-20Fr. prepaid Guthaben), welche ich jetzt nach 3-5 jahren eigentlich ersetzen möchte. Ganz selten kaufe ich ihnen sinnvolle Apps (>>20Fr/Jahr), Spiele bezalen sie selber (Geburtstagsgeld für schnelleren Spielerfolg verschwenden, war eine wichtige Erfahrung). Familien WLan zuhause bezahle ich sowiso und für SMS+Anrufe lade ich 20-50Fr/Jahr/Kind drauf (reicht für normale Kommunikation), zusätzlich für übermässige Kommunikation Taschengeld ausgeben, Kommunikation anpassen oder kostenlose Altenativen finden können die Kinder.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Was können Sie als single nicht? sich 20.- pro Monat für das Handy des Kindes leisten? Nun, die meisten Sozialhilfeempfänger, die ich kenne, schaffen das.“
        Das glaube ich nun eher nicht. Oder dann sind die Prioritäten definitiv am falschen Ort. Zumal ja viele nicht nur ein Kind haben.

    • Michael sagt:

      Unbedingt auch Fake-Apps mit Viren installieren, Pornos schauen, Cyberbullying!

    • Michael sagt:

      In der Region um Silicon Valley haben gutverdienende Informatiker-Eltern durchgesetzt, dass Smartphones an Schulen verboten sind. Die Schüler lernen so anscheinend tatsächlich besser.

  • Rahel S sagt:

    Kenne ich nur zu gut.
    Unsere Tochter ist auch 10 und sie ist eine der ganz wenigen ohne Handy.
    Natuerlich will sie dazu gehoeren, natuerlich probieren wir ihr zu verstehen zu geben, wie problematisch der Umgang mit einem Handy ist… Ganz theoretisch braucht sie kein solches Ding- waere da nicht ihr soziales Umfeld, das praktisch nur noch ueber WhatsApp funktioniert. Wir wissen auch nicht so genau, wie wir dann den Gebrauch einschraenken- da muessen wir uns noch mit unserer Tochter zusammensetzen und Regeln ausarbeiten. Ich denke in den naechsten 1-2 Monaten werden wir ihr ein Handy geben (muessen). Es wird ueberigens ein Gebrauchtes sein.

    • Fraefin sagt:

      Warum immer alles einschränken.
      Wenn alle ein Smartphone haben ist es nicht mehr interessant den ganzen Tag damit zu spielen.
      Ihr ein weiteres Hobby finden lassen.

      • marsel sagt:

        Sie träumen wohl, Fraefin. Das Teil ist auch nicht nur interessant für Kinder, es ist auf einen Schlag LEBENSWICHTIG, jederzeit und überall. Ich habe das in den letzten 9 Monaten erleben dürfen.

      • Rahel S sagt:

        „nicht mehr interessant, den ganzen Tag damit zu spielen“
        Komisch, wenn das so waere, wieso sehe ich dann die ganze Zeit so viele Kinder/ Jugendliche, die kaum das Handy weglegen koennen? Das „spielen“ ist ein kleiner Teil. Das „immer und ueberall erreichbar sein“ ein viel groesserer. Die ganze Zeit mitteilen, wo man ist, was man macht, Fotos versenden, Videos versenden etc. das ist zum einen toll und zum anderen verursacht es Stress. Da waeren dann auch noch Cyberbulling etc- somit kommen auch psychologische Probleme dazu.

  • Stk sagt:

    Ebenfalls ab 12. Dann wird es sich kaum weiter hinauszögern lassen, da ihre beste Freundin dann eines bekommen wird. Ich ringe nur noch ein klein wenig mit mir ob ich ihr ein halbwegs freies Betribsystem flachen soll mit den entsprechenden Einschränkungen. Ich befürchte aber, dass whatsapp gesetzt ist und ich nichteinmal eine reelle Chance habe über sinnvollere Alternativen zu diskutieren.

  • van der Waerden sagt:

    Ab 18, wie ein Auto. Da kann man dann auch selber einen Vertrag abschliessen. Davor nicht, da es gibt es das Handy nur leihweise von den Eltern. „Knochenhandy“ vielleicht ausgenommen.
    Davor bringt das Smartphone vor allem Verwirrung, Stress, Ärger und viele Kosten. Den Umgang lernen sie durch den Besitz jedenfalls nicht, v.a. nicht den menschlichen Umgang miteinander.
    Dass 90% der Eltern es anders machen, ändert an dieser Tatsache nichts.

    • Patrizia Schäfer sagt:

      In jeder Klasse gibt es ein paar Aussenseiter und Freaks, die sich in Notgemeinschaften zusammen schliessen – ihre Kinder werden es möglicherweise schaffen, diese Zeit halbwegs zu überstehen und irgendwann werden sie Ihnen vielleicht auch verzeihen.
      Vielleicht werden ihre Kinder aber auch das machen, was viele Kinder in solchen Situationen machen: Sich entweder ein Smartphone ersparen oder eines stehlen.

  • Walter Boshalter sagt:

    Mit 9 gab es bei uns die alkoholfreie Version des Smartpones: Den akuellsten IPod. Der Vorteil liegt auf der Hand, das Kind kann seine ersten Schritte im Internet und Klassenchat machen, gerne auch mal zurückgezogen im Zimmer. Es kann in der Schule mitreden und YouTube-Filmli oder Apps nutzen – mit medienkompetenzfördernder Begleitung durch uns Eltern. Denn der IPod funzt nur mit dem heimischen Router, und der filtert bzw. beschränkt die Inet-Nutzung auf 45 Minuten pro Tag. Diese Beschränkungen wurden bis 12 reduziert und auf die erste Oberstufenklasse gab es dann das Smartphone. Zusammen mit einem ebenso frisch definierten Taschengeldbudget auf Prepaid-Basis. Das Resultat scheint unser Vorgehen zu bestätigen, keine Minderheitskomplexe und kein Daursurfen/chatten.

    • marsel sagt:

      Das ist nicht alkoholfrei, nur reduziert. Alkoholfrei wäre ein Natel ohne Internet.

    • Manz sagt:

      Das ist das was auch wir im Plan haben. Unser Sohn ist zwar „erst“ acht, aber zum nächsten Geburtstag gibt’s dann den iPod. Dann kann er nämlich auch gratis Musik streamen soviel er will (Familienabo von der fruchtigen Marke). Sehe das wie Sie als vorstufe zum Smartphone, das wenn richtig eingesetzt, durchaus sinnvoll sein kann.

    • Kiko Bach sagt:

      Meine Tochter, 9, hat uns nach einem halben Jahr mit Smartphone-Erfahrung das W-Lan umkonfiguriert….

  • Martin sagt:

    mein Baby/4 ist noch nicht so alt, wir haben uns dazu entschlossen ihr trotzdem so ein Lerncomputer zu schenken von VTec. Es ist so ein kastriertes Android Tablet. Viel mehr als die paar Spiele und Filme kann man damit nicht machen. Ich habe irgendwann mal gelesen, es schadet den Kindern nicht, etwas Zeit beim daddeln zu verbringen. Man muss es ja nicht die ganze Zeit machen.

    • tststs sagt:

      Sie haben absolut recht, ein bisschen daddeln schadet nicht; aber das bisschen daddeln kann man auch auf einem bestehenden Gerät, für das muss man dem 4jährigen Kind nicht ein 600-Franken-Gerät ins Füdli schoppen…
      Okeeee, evtl spricht hier einfach der Neid aus mir, dass ich mir (einer Frau Mitte/Ende Dreissig) kein solches Gerät leisten kann/will… 😉

  • Lala sagt:

    Genau so, ab Oberstufe und nicht vorher. Haben wir bei allen Kids so gemacht und da müssen auch die Jüngsten durch.
    Es ist auch Lebensschule nicht immer alles sofort und jetzt zu haben. Das geht später im Leben auch nicht. Unsere haben das gut überstanden. Die Jüngsten, 11 Jahre alt halten das recht gut aus.

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