Und jetzt alle auf die Mütter!

Nirgends sind Mütter so verletzlich – was uns selbst betrifft – und kritisch – was andere betrifft – wie bei der Kindererziehung: Claudia Argentato, Ramona Zimmermann, Karin Jost und Ramona Buser in «Achtung Mütter!». Foto: SRF

Kennen Sie die neue SRF-Doku-Serie «Achtung Mütter!»? Das Konzept der Sendung besteht darin, dass vier Mütter einen Alltag lang von einem Kamerateam begleitet werden. Danach sollen sie miteinander über die Filmsequenzen und ihre Vorstellungen von Familie und Erziehung diskutieren. Aber Achtung, der Titel der Sendung ist Programm: Ja, liebe Mütter, geht in Deckung!

So kommt eine der porträtierten Frauen (alleinerziehend und vollzeitarbeitend) kaum aus der Defensive heraus; tapfer versucht sie die Attacken auf ihr Familienmodell, das nur bedingt frei gewählt ist, abzuwehren. Die Kritik wird zunehmend persönlicher; es fällt die vorwurfsvolle Frage, warum denn überhaupt ein Kind, wenn sie ja doch nur arbeite.

Hätte sie da eingelenkt und gesagt, dass ihr das Arbeiten schrecklich zuwider sei und sie die Tage viel lieber mit dem Kind verbringen würde, hätte man sie wahrscheinlich dafür gelobt, dass sie alles unter einen Hut bringt. Aber zu äussern, gern zu arbeiten und darüber hinaus auch kein schlechtes Gewissen zu haben, das Kind in die Kita zu bringen, stösst gemeinhin auf wenig Verständnis.

Verletzlich und kritisch

Woher kommt nur die Annahme, dass eine Mutter, die ihr Kind in einer Kita fremdbetreuen lässt (die Betonung liegt vielsagend auf «fremd»), automatisch eine schlechtere Mutter ist? Zumal – um bei unserem Beispiel zu bleiben – das porträtierte Kind einen glücklichen und selbstbewussten Eindruck macht und man sofort sieht, wie gern sich Mutter und Kind haben. Ist es in diesem Kontext nicht vermessen, auf Langzeitfolgen hinzuweisen? Beziehungsweise, können die Langzeitfolgen einer wohlwollenden Erziehung denn tatsächlich generell vorausgesagt werden?

Claudia Argentato arbeitet 100% und lässt ihre Tochter Ava fremdbetreuen. Foto: SRF

Wir denken oft in Mustern, klar. Aber nur in wenigen Bereichen sind wir Mütter so verletzlich – was uns selbst betrifft – und kritisch – was andere betrifft – wie bei der Beziehung zu unseren Kindern.

So denke ich immer noch darüber nach, ob es mir Sorgen bereiten sollte, dass mich meine Kinder nicht jedes Mal stürmisch begrüssen, wenn wir uns wiedersehen – ein Verhalten, das bei «Achtung Mütter!» als Hinweis für eine mangelnde Bindung verstanden wird.

Gleichzeitig schlucke auch ich leer, wenn ich sehe, dass das Kind aus der Sendung, kaum aufgewacht, schon vor dem Fernseher sitzt. Auch die Talkrunde spart erwartungsgemäss nicht mit Kritik, doch die angegriffene Mutter reagiert gleichermassen konsterniert wie souverän, wenn sie sinngemäss sagt: «Wie blöd, dass die ganze Schweiz sieht, dass bei uns morgens der Fernseher läuft – trotzdem werde ich es weiterhin so handhaben, für uns stimmt es so.»

«Achtung Väter»? Nicht wirklich…

Nun, die Sequenz läuft weiter, das Kind steht auf, holt Knetmasse, setzt sich damit an den Esszimmertisch und vergisst den Fernseher. Während meine innere Stimme ruft «Gäbe es bei uns nie!», denke ich an die halbe Stunde, die unsere Kinder täglich fernsehen dürfen, und an das Theater, wenn sie mal nicht dürfen – das Kind aus der Sendung scheint damit wesentlich entspannter umzugehen. Sowieso starten Mutter und Kind bemerkenswert entspannt in den Tag. Nach dem gemeinsamen Frühstück (es gibt frisch zubereitetes Birchermüesli) bleibt sogar noch Zeit zum Uno spielen. Bei uns, wo das Credo «nur noch eine Minute länger liegen bleiben» an erster Stelle steht, wäre so etwas undenkbar.

Genauso undenkbar wäre meines Erachtens eine ähnliche TV-Diskussionsrunde unter Männern. Sie ginge wahrscheinlich viel nachsichtiger und offener vonstatten – und wetten, dass die Sendung nicht «Achtung Väter!» heissen würde?

91 Kommentare zu «Und jetzt alle auf die Mütter!»

  • Karl von Bruck sagt:

    Gute Sendereihe. Die Gluckenkinder werden ewig unselbstaendig bleiben. Die von der Schule Ferngehaltenen asozial. Zu schnell Vollzeit schadet dem wichtigen Mutterkontakt in der Stillfase. Der Mittelweg ist einmal mehr der goldene. Die besten Lebenschancen haben – soweit das in diesem System ueberhaupt noch moeglich ist – die Kinder der Teilzeiterin. Ist voll da, wenn sie wirklich gebraucht wird. Erzieht die Kinder aber bei jeder Gelegenheit zur Selbsthilfe, statt sie wie im Gluckenhotel zu bedienen. Muetter sollten nach nur 14 Wochen nur beschaeftigt werden duerfen, wenn sie ihren Seugling im Tragtuch mittragen duerfen. Sonst sollte der Arbeitgeber fuer den vollen Lohn solange aufkommen muessen, als der Arzt das Stillen bescheinigt….

  • Sportpapi sagt:

    Ah, noch eine Irritation zum Abschluss: Wie kann es sein, dass Leute, die ihre Kinder der Schulpflicht entziehen, maximal gebüsst werden? Was für einen Sinn soll denn das machen?
    Und: Mit welchem Geld bezahlen das einfache Bauern?

    • mila sagt:

      Meine irritierte Frage wäre ja eher die gewesen: haben (einfache) Bauern Zeit für Homeschooling?

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Kennen Sie denn einfache Bauern, welche ihre Kinder der Schulpflicht entziehen?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        mila

        Nein, haben sie nicht 😉

      • Sportpapi sagt:

        Wenn ich recht informiert bin, wurde die Schulpflicht gerade wegen den einfachen Bauern eingeführt, die ihre Kinder lieber zu Hause arbeiten liessen, als sie in die Schule zu lassen…

      • mila sagt:

        Fehlt in Ihrem Einstiegskommentar allenfalls ein nicht? Ich verstehe jetzt grad nicht, worauf Sie hinaus woll(t)en…

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Ich bin irritiert, dass es als Strafe maximal eine Busse gibt. Was heisst, dass die „Straftat“ als solche jahrelang weitergeführt werden kann.
        Entschuldigung, war missverständlich.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun, aber die Schulpflicht wurde nicht erst vorgestern eingeführt und es waren ja nicht nur die Bauern, welche Schulpflicht als unnötig erachteten. Fabrikarbeiter hätten ihre Kinder ebenfalls lieber in Anstellung bei ihren Patrons gesehen als in der Schule und ausländische Mitbürger exportierten ihren Nachwuchs in ihre Herkunftsländer, um diese in Infustrie und LW zu verdingen.

      • Sportpapi sagt:

        Tamar, die Schulpflicht ist eine der wichtigsten Erungenschaften unserer Gesellschaft. Diese jetzt einfach auszusetzen, weil wir ja so tolerant sind, ist aus keinem Grund gut, den Eltern finden, um die Kinder nicht in die Schule zu schicken.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Sportpapi

        Da bin ich ganz mit Ihnen. Mir erschliesst sich einfach nicht, wieso Sie bei diesem Thema Bauern ins Spiel bringen. Das unter Anderem auch viele Bauern damals gegen die Schulpflicht wetterten ist mir schon klar, aber ohne obige Sendung gesehen zu haben (hat für so den Eindruck von Frauentausch-Niveau), behaupte ich mal, dass die heutigen Hom-Schooling-Moms keine Bäuerinnen sind, sondern irgendwie sonst völlig verdrehte Marsmenschen.

  • AnnaLena sagt:

    Ich finde es eine interessante Sendung – klar polarisieren alle 4 Mütter aber schlussendlich will man als Familie ja nur das Beste für seine Kinder. Das klappt am besten wenn Mutter u auch Vater glücklich u zufrieden sind. Den einzigen Ratschlag der mir bei der Erziehung der Kinder geholfen hat u den ich bis heute verfolge ist: nur eine zufriedene Mutter / Eltern haben zufriedene Kinder egal wie das Familienmodell ist, dass muss jeder für sich selber herausfinden. Wir sind zufrieden mit gemeinsamer Kinderbetreuung – ich als Mutter arbeite oft am Wochenende – u vertraue ganz auf die erzieherischen Fähigkeiten meines Mannes!! Dafür haben wir eine Putzfrau so dass wir u.a. die wenigen gemeinsamen Wochenende en famille geniessen können. Wir fahren gut so u lassen uns nicht verunsichern.

  • Sarah sagt:

    Ja, genügend gut (Winnicott) reicht vollauf aus! Interessant war für mich von der „Freilerner-Mutter“ zu hören, dass sie ihre Kinder u.a. nicht in die Schule schickt, weil sie fürchtet, dass diese dort zu kompetitiv unterrichtet würden. Handkehrum verhält sich diese Mutter sehr kompetitiv (z.B. äussert sie, dass ihr bekannte freilernende Schüler 200 andere bei der Bewerbung um eine Lehrstelle ausgestochen hätten) und nicht etwa im Sinne von „leben und leben lassen“, was ich bei der geschilderten Kompetenzaversion erwartet hätte. Da erkenne ich einen Widerspruch. Das Konzept der Sendung finde ich aber bis jetzt sehr gelungen. Auch für die allein erziehende Mutter habe ich aufgrund der Darstellung viel Sympathie und Verständnis, wenn ihr Familienmodell überhaupt nicht meinem entspricht.

    • Sarah sagt:

      Sorry für allfällig gestiftete Verwirrung: „Aversion gegen Kompetitivität“, nicht „Kompetenzaversion“…

  • Barbara Grohé sagt:

    Na prima. Läuft schon seit längerem die Doku-Soap „Mein Kind – Dein Kind, wie erziehst Du?“ auf VOX muss die Schweiz jetzt gleichziehen. Na danke!

  • oskuhn sagt:

    Ich arbeite 100%, wenn ich nach Hause komme, koche ich was leckeres, bringe die Kinder ins Bett und wecke sie morgens. Wenn sie ein Bobo oder ein sonstiges Anliegen haben, kommen sie immer zuerst zu mir.

    Meine Frau versteht das nicht! „Wieso!?Ich bin doch immer zuhause!“

  • Rüdiger sagt:

    Wir geben unsere Mischlings-Tochter Auch in die KiTa. Somit ist sie besser sozial vorbereitet auf die Welt die sie erwartet. Die Welt wo homosexuelle SP-Wähler, sich darüber beklagen dass sie nicht adoptieren dürfen und im nächsten Atemzug über einen Arbeits-Kollegen aus Santo Domingo meinen: Also ich bin ja kein Rassist aber der dort ist wirklich ein Neger.
    Auf diese Welt ist man besser vorbereitet, wenn man sich mit den Mitmenschen/Kindern sobald wie möglich auseinandersetzt (Auch wenn die perfid durchs Leben stampfen wie dieser Gay-SP-ler)

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Naja, ein Homophober welcher sich über Rassisten auslässt ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei.

      Ihre Aussage erinnert mich an eine Dok, welche ich vor Jahren gesehen haben, in der an einer Demonstration Afroamerikaner mit Plakaten herumliefen: Whe hate Gays….

      Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

      • Rüdiger sagt:

        Was andere machen geht mich nichts an. Aber wenn es darum ginge wer unsere Kinder adoptieren sollte, sofern meine Frau und ich sterben würden, dann würde ich mir für unsere Kinder ein Hetero-Paar wünschen. Die anderen Kinder ob natürlich oder künstlich gezeugt gehen mich zum Glück nichts an. Ihr Beispiel können sie mit Soros besprechen und ihm raten nur noch den Pussy Hats Kohle zu schieben und die Black Lives Matters fallen zu lassen…

  • Markus sagt:

    1. Die Autorin hat Recht; nur Mütter (ergo Frauen) üben sich so in gegenseitiger Selbstzerfleischung. Mit Männern würde die Sendung nicht funktionieren.

    2. Ich habe nur die 1. Folge gesehen, dass hat mir gereicht. Dass man sich zu den Kindern ins Bett legt damit sie spüren dass Mama da ist wenn sie aufwachen, dass führt zu Schäden bei den Kindern und nicht die KITA.

    • Muttis Liebling sagt:

      In 2 Mio. Jahren Menschheitsgeschichte gab es das Kinderbett wohl kaum. 99.99 % aller Säuglinge haben bei der Mutter geschlafen, im Elternbett aber kaum. Das gibt es erst seit ein paar Jahren.

  • Maike sagt:

    Mein Mann und ich haben uns bei der Erziehung von keiner Seite reinreden lassen. Beide sind wir in sog. gut behüteten Familien aufgewachsen, waren mit dem ersten eigenen Geld flügge, haben unsere guten und schlechten Erfahrungen gemacht bevor wie uns gefunden haben. Unsere Vorstellung einer Kindererziehung mag deswegen vielleicht ziemlich ähnlich gewesen sein und so haben wir es dann auch umgesetzt, als die Kinder auf die Welt kamen. Wir haben uns nie gerechtfertigt, wenn andere an unserem Erziehungsstil Kritik übten. Hauptsache wir waren uns einig. Jetzt sind die Mädels über 25 und beide gehen ihren Weg als gefestigte Persönlichkeiten. Chapeau.

    • Rolf Reuss sagt:

      Wenn sie am Schluss nicht den Hut vor sich selber gezogen hätten, wären sie wohl mit der Behauptung durchgekommen, dass die Art und Weise wie sie ihre Kinder erzogen haben, besonders Modellhaft war. Aber dieses “Chapeau” am Schluss. Ich möchte lieber nicht, dass meine Kinder das machen.

      Vielleicht sind sie aber aus Deutschland und verwenden diesen Ausdruck auf eine etwas ungewöhnliche Weise. In diesem Fall entschuldige ich mich und ziehe den Hut vor Ihnen.

  • anna lou sagt:

    Ich finde die Sendung gar nicht mal so schlecht, obwohl ich mir das Modell einiger Frauen für mich nicht vorstellen könnte. Die Sendung zeigt jedoch deutlich, dass man als Mutter eine Art öffentliche Person ist und sein Tun gut mit Argumenten unterlegen und oft auch rechtfertigen muss. Es ist mir erst mit dieser Sendung richtig aufgefallen, dass es anscheinend im öffentlichen Interesse ist, welche Entscheidungen man als Mutter trifft. Und was mir an den Sendungsmachern und unserer Gesellschaft generell auffällt, ist, dass das Wohl des Kindes oft nur in Bezug zu Berufstätigkeit gesetzt wäre. Es gäbe aber auch andere Aspekte (Wie ist die Stimmung zu Hause? Welchen Einfluss hat die Art der Elternbeziehung? Wie viel Freiraum gebe ich einem Kind?) das genauso grossen Einfluss auf ein Kind hat.

    • Jänu sagt:

      Wieso muss sich eine Mutter oft rechtfertigen? Und vor wem eigentlich? Vor sich selber? Vor den anderen Müttern?

      • anna lou sagt:

        Vor vielen Menschen, die Fragen stellen. Manchmal sind es einfach nur Fragen von Bekannten, Bürokollegen, Vorgesetzten, Familie zur Kinderbetreuung und dem Familienmodell etc., oft kommt die Frage auch mit einem Gesichtsausdruck oder einer kritischen Nachfrage, welche die Meinung sehr klar darlegt.

      • Jänu sagt:

        Und muss man wirklich auf jede einer solchen Frage eine Antwort geben? Das lässt nicht unbedingt auf viel Selbstvertrauen schliessen. Meine Partnerin, die 100% arbeitet, ignoriert das einfach und geht nie darauf ein. Sie hat bis heute keine Probleme damit.

  • Moni sagt:

    Also Entschuldigung, auch wenn man 100 % arbeitet, ist man Vollzeitmami!
    Man gibt doch beim Einstempeln nicht die Verantwortung für sein Kind ab….

    Die ganze Diskussion ist doch müssig. Jeder soll es so machen, wie er/sie es als richtig erachten. Und anderen gegenüber positiv gestimmt sein. Das gibt einem auch einen positiven Impuls für das eigene Leben.

    • 13 sagt:

      Danke Moni.
      „Vollzeitmutter“ gehört zu den Unworten unseres Jahrhunderts. Man muss es sich nur mal zu Ende denken:
      Mutter ist nicht berufstätig = Vollzeitmutter
      Mutter ist Teilzeit berufstätig = Teilzeitmutter
      Mutter ist Vollzeit berufstätig = gar keine Mutter?

      Hinzu kommt nach der Logik, dass ca. 99% aller Kinder dieser Vollzeitmütter offenbar vaterlos ist, denn…
      Vater ist Vollzeit berufstätig = gar kein Vater!

    • Sportpapi sagt:

      Wenn die Diskussion müssig wäre, müsste das Thema ja auch nicht regelmässig im MB durchgekaut werden. Und das gilt eigentlich praktisch bei allen Themen hier…

      • mila sagt:

        Die Diskussion ist müssig. Dennoch brauchen viele das Blätterrauschen des (aktiven) Reinredens, der (passiven) Rückversicherung, oder schlicht: des alltäglichen Selbstbehauptungs-Dramas. Grosszügig ist man, allenfalls, nur mit sich selbst – wenn überhaupt.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Gerne dazu die Rückfrage: Was machen Sie denn hier bei uns, die gerne solche müssigen Themen durchkauen?

      • mila sagt:

        Ich staune im Menschenzoo. In dieser Hinsicht haben die Blogdiskussionen durchaus immer mal wieder einen spannenden Aspekt. Respektive, Lerneffekt. Rein inhaltlich lässt sich leider (zu) oft eher wenig ab-schöpfen. Und die regelmässig (von anderen) eingeforderte Elternsolidarität sucht man überhaupt vergebens. (Zum Glück existiert sie allerdings abseits solcher Gefässe.)

  • Jänu sagt:

    100% arbeiten heisst doch nicht, dass man 0% Zeit für sein/e Kind/er hat, wie in der Sendung mehrfach insinuiert wurde. Die normale Wochenarbeitszeit beträgt 40-42 STd/Wo. Bei 7 Std Schlaf pro Tag bleiben in der Woche noch um die 80 Std für den Kontakt mit dem/n Kinder/n übrig. Das Wochenende wird allermeistens nicht gearbeitet.
    Wie haben das bloss die Mütter von vor 100 (oder auch 50) Jahren gemacht? Als ich jung war, hatte ich Schulkollegen, die waren zuhause 13 Kinder und die Mutter hat noch auf dem Hof (mit)gearbeitet. Meint denn heute irgendjemand wirklich, dass damals die Mütter etwa mehr Zeit für die einzelnden Kinder hatten?

    • Marc Holdener sagt:

      Frag ich mich manchmal auch. Als alleinerziehender Vater wird der Strukturwandel aber offensichtlich: Arbeit und Familie an verschiedenen Orten, viel mehr Schnittstellen müssen gemanagt werden, die Intensität und Effizienz sind heute höher, was mehr Druck bedeutet. Alleine die heutige integrative Schule ist ein Thema und ein Bundesordner pro Kind für sich. Eltern sind von der Schule enorm gefordert. Und: Die kinderreichen Bäuerinnen von damals waren nachweislich komplett am Anschlag, wurden in Nervenkliniken aufgepäppelt, damals ein Tabu, hatten dennoch Gesinde, Knechte und die Eltern im Stöckli. Mir scheint, man könne damals und heute nicht wirklich vergleichen. Allerdings finde ich ,Nur-Mütter‘ mit grossen Kindern 10+ jährig und Ehemann schon etwas seltsam.

      • Jänu sagt:

        Wir arbeiten beide, meine Partnerin mehr als ich (ging nicht anders, 70% wurde nicht gestattet). Heute sind die Kinder knapp unter 10 und der Tag wird frei und freier. Fürs Putzen 1x in der Woche 2-3 Std (inkl. Boden aufnehmen) + nebenbei, wie man es halt so macht. Einkaufen fast täglich (kein Auto, muss es tragen oder ziehen). Kochen täglich. Die Kinder gehen noch in Musik- und Tanzstunden, d.h. die Jüngere bringen und holen. Es war viel Arbeit, vor allem Zeitaufwand. – Aber heute? Heute sind sie selbstständiger, müssen kaum mehr gebracht werden. Und ich sehe auf einmal, wie viel Zeit ich wieder für mich habe.
        Wenn ich mir die 4 Mütter der Sendung ansehe, dann denke ich, dass drei von ihnen sich selber das Leben mit ihren eigenen (unerbetenen) Ansprüchen schwer machen. Selber schuld!

    • Es war nicht besser sagt:

      Die Mütter hatten kaum Zeit für Ihre Kinder.Die Betreuung wurde aufgeteilt zwischen Eltern,Grosseltern und Geschwister.Die Kinder den ganzen Tag draussen und abends um 19 Uhr ins Bett.Heutzutage ginge dies nicht mehr.Die Familien sind zu klein und gestresst.Alles muss perfekt sein!

    • Maike sagt:

      Wenn Du diese Schulkollegen besucht hättest, hättest Du gesehen, das ein Mutter bei 13 Kindern für die ganze Rasselbande auch nicht mehr so wirklich nötig gewesen ist. Aufgrund des Altersunterschied erziehen die sich schon selber. Und auf solchen Höfen gabe es zusätzlich noch die Grosseltern, die akute anstehende Erziehungsprobleme gelöst haben, wenn Vater und Mutter gerade abwesend waren.
      Das ganze war ein funktionierendes kleines autarkes Ökosystem, was man mit den heutigen Gegebenheiten nicht mehr vergleichen kann !

      • Jänu sagt:

        Maike, ja. Bei der ganzen Diskussion heute wird wie Gott gegeben vorausgesetzt, dass die einzige wirklich wichtige und richtige Bezugsperson zum Kind die Mutter ist. Kann denn nur eine Mutter Kinder richtig lieben und Geborgenheit geben? Ist denn jede Mutter auch lieb und gibt Geborgenheit? Beides Mal von mir ein klares Nein.
        Die Mutterrolle wird heute romantisiert und idealisiert und viele Mütter lassen sich dadurch unter Druck setzen. Die Sendung im SRF1 selber finde ich zwar am Rande der Peinlichkeit, aber sie entlarvt doch, ungewollt, sehr diese Idealisierungen. Die Rettung ist die Alleinerziehende, die auch noch 100% arbeitet. Eine tolle Frau, stark und mutig! Ich bin mir sicher, ihr Kind hat es gut und wird genauso stark werden.
        Die Heimlehrerin hingegen ist sehr abschreckend.

      • Lichtblau sagt:

        @Jänu: Das sehe ich ähnlich. Und auch wenn man bei der aktuellen „No-Billag“-Diskussion nicht noch Öl ins Feuer giessen sollte: Beim Ansehen dieser Sendung fühle ich mich jeweils im falschen Film. Dieses selbstgerechte Mütter-Trio, das den einzigen Lichtblick, die beruflich engagierte Alleinerziehende, durchhechelt – das ist hochnotpeinlich. Was haben sich die Macher bloss dabei gedacht?

      • Sportpapi sagt:

        @Lichtblau. „Dieses selbstgerechte Mütter-Trio, das den einzigen Lichtblick, die beruflich engagierte Alleinerziehende, durchhechelt – das ist hochnotpeinlich. Was haben sich die Macher bloss dabei gedacht?“
        Und das wird gerade hier gefragt? Ich sehe ja deutliche Parallelen von der Sendung zum Diskussionverlauf jeweils im MB. Wobei ich das durchaus auch mal interessant finde. Obwohl ich mir schon vielfach etwas mehr Offenheit für andere Modelle wünschen würde, statt ideologische Diskussionen zu führen.

  • beatrice sagt:

    kommt mir fast so vor als gaebe es unter muettern verhaeltnismaessig viele hobby-psychologinnen.

    wahrscheinlich geht es darum, dass jede ihr eigenes betreuungs- und familienmodell verteidigen will und es deshalb als einzig wahres darstellt.

    da sieht man wieder, dass man es nie recht machen kann. ist man vollzeit-mami wird man belaechelt und als gluggere abgestempelt. arbeitet frau, ists nicht recht weil die familie ihre kinder fremdbetreuen lassen muss. teilzeit ist ideal aber wieviel teilzeit ist ideal? wer sagt was richtig oder falsch ist?

    zum glueck bin ich da raus. bin alleinerziehend und habe anfangs 60% gearbeitet und jetzt 80%. meine kinder sind aber schon in der ausbildung.

  • Karin sagt:

    Ich finde so eine Sendung einfach nur peinlich. Es wird wieder die Frau an den Pranger gestellt: ob Alleinerziehend mit Karriere, oder die Bauersfrau die Home-Schooling macht. Jeder hat irgendwas zu motzen. Die Väter stehen überhaupt nicht in der Kritik. Ob sie arbeiten oder nicht, hinterfragt wieder niemand. Sie sind fein raus. Warum macht man nicht eine Sendung die ganze Familienmodelle porträtiert, inklusive Väter, Geschwister, Grosseltern? Bei der alleinerziehenden Frau gibt es doch auch einen Vater – was denkt er dazu? Wie kümmert er sich um das Kind? Wie funktionieren diese unterschiedlichen Modelle überhaupt? Nein, man musste wieder die ganze Gender-Kelle anrühren, wie aus den 50er Jahren. Einfach nur peinlich.

    • Jürg. sagt:

      – Wir Väter wollen voneinander lernen nicht einander kritisieren.
      – Die Gesellschaft denkt, wie auch die Bäuerin in der Sendung, das Kind gehört zur Mutter.
      Lesen sie mal die Mütterblogs, Partner oder die Väter werden von den Autorinnen nicht erwähnt.

      • Tesi sagt:

        Die Kinder gehören tatsächlich zur Mutter. Wenn sie mal gebärt hätten, wüssten sie warum. Was aber nicht heisst, dass es die Väter nicht braucht.
        Meine Hebamme (in einem anderen Land) hatte während der Entbindung zum Vater gesagt: Papi, siehst du jetzt warum die Kinder zur Mutter gehören. Ich gebe zu, ich war zuerst auch ein bitzeli schockiert… Es sind nun aber mal wir Frauen die die Kinder austragen und gebären. Mein Mann war übrigens sofort einverstanden mit der Hebamme.

      • Papperlapapi sagt:

        @Tesi: Wie bei Giacobbo/Müller: Sohn Armin und Mutter Viktoria Grütter („ich habe Dich unter Qualen zur Welt gebracht“)….. Anschauen, nachdenken!

      • Sportpapi sagt:

        @Tesi: Ich hätte mich nie mit einer Frau eingelassen, die der Meinung wäre, ein Kind gehört zur Mutter. Aber gut, wenn man damit dann wenigstens konsequent ist.

    • Leo Schmidli sagt:

      Sie dürfen Sich gerne noch hinterfragen, WER denn diejenigen sind, die andere Frauen „an den Pranger stellen“! Etwa die Männer?

  • Jänu sagt:

    Eine These: Vollzeitmütter (im Durchschnitt nicht mehr als 2 Kinder) haben ein schlechtes Gewissen, weil sie so viel Freizeit haben, während ihr Partner wohl 100% arbeitet. Um das zu kompensieren, werfen sie Teilzeit (oder gar Vollzeit) arbeitenden Müttern vor, keine richtigen Mütter zu sein.
    Aufgefallen ist auch, mit wie vielen Vorurteilen die drei anderen Mütter, die keine KITA von innen kennen, mit dem Thema umgehen. Argumente haben sie keine, aber ablehnen tun sie es alle. Und sie sind der vollsten Überzeugung, dass sie die beste Person für das Kind sind. Dabei ist es für Kinder sehr gut, wenn sie mehrere Bezugspersonen haben. Von den Vieren würde ich für meine Kinder die Vollzeit arbeitende Mutter aussuchen und mit Sicherheit nicht das herumtragende Heimeli.

  • Michael sagt:

    Eltern sein ist eben kein Ausbildungsberuf, wo man gewisse Spielregeln mitbekommt. Das ist absolutes learnig by doing. Man hat die eigene Kindheit vor Augen und sieht tagtäglich, wie es andere so machen. Dann kommen noch die sog. gutgemeinten Ratschläge der eigenen Eltern und die der vielfältigen Medien dazu. Letztendlich geben die verfügbaren finanziellen Mittel den Rahmen der Erziehungsmöglichkeiten vor.
    Ich hatte eine phantastische Kindheit, an die ich mich sehr gerne erinnere und konnte viel von diesen Erfahrungen für die Erziehung meiner Kinder übernehmen. Phantastisch bedeutet für mich gelernt zu haben, mit anderen respektvoll umzugehen, Niederlagen einzustecken, mit Lernen die Chance zum Erfolg zu kommen zu vergrössern und das man sich nicht immer alles leisten kann.

  • Röschu sagt:

    Witzig: Jede Mutter in der Sendung fordert ein, dass ihr Modell von den anderen respektiert werden soll, da es ja nur darauf ankomme, dass es „für sie/uns so stimmt“. Gleichzeitig kritisieren die gleichen Mütter aber fleissig die Modelle aller anderen Mütter…

    • Sportpapi sagt:

      Das ist ja grundsätzlich auch das Konzept der Sendung. Und der Blogbeitrag hier geht ja im gleichen Stil weiter.

    • beatrice sagt:

      es ist verrueckt wieviel energie da flöten geht fuer was total unwichtiges. koennte irgendwie viel besser genutzt werden.

      sollte man sich nicht auf wesentlicheres konzentrieren im leben?

      wir koennten soviel mehr bewegen, wuerden wir mehr am selbem strick ziehen und uns nicht gegenseitig bekämpfen. gilt übrigens auch fuer typische konflikte zwischen mann und frau

    • Carolina sagt:

      Ich kann das nicht mehr witzig finden! Es wird doch irgendwann im Leben mal Zeit, die eigenen Befindlichkeiten als das ansehen zu können, was sie sind: eigene Befindlichkeiten! Kritik an den Lebensmodellen anderer ist in der Regel dumm oder zeugt von eigenem Unglücklichsein bzw Neid. Frauen sollten endlich, endlich die Konsequenz aufbringen, Schwachsinnsformate dieser Art zu ignorieren und sich nicht jede Meinungsäusserung anderer, sei sie auch noch so irrelevant und weit hergeholt, anzuziehen. Und dann darüber auch noch zu ‘diskutieren’ und dem Thema zusätzliche Wichtigkeit zu geben! Wenn die erste Frau anfängt, wild herumzukritisieren: abschalten!

      • Regula Habig sagt:

        Danke, genau meine Ansicht! Denn prompt teilen hier wieder irgendwelche Wichtigtuer Bezeichnungen wie „Heimeli“ etc. aus – behaltet solche Beurteilungen doch einfach einmal bei Euch! Nein, die Arbeitswelt draussen lockt nicht alle und muss auch nicht alle locken, und wenn eine Frau den Beruf mit dem ersten Kind definitiv an den Nagel hängt, ist sie deswegen nicht „seltsam“. Als ob Mann und Kind und Haushalt und die alternden Eltern etc. etc. sich je in Luft auflösen würden! Ich finde solche Sendungen traurig und kann nicht erkennen, wen oder was sie weiterbringen sollen. Nur Streit und wieder einmal aufeinander herumhacken resultiert daraus. Von mit ein klares Nein dazu.

      • Sportpapi sagt:

        Warum ist das ein Schwachsinnsformat? Mal abgesehen von den tatsächlich unnötigen gegenseitigen Kommentaren.
        Es werden in meinen Augen unterschiedliche Konzepte gezeigt, die man sonst vielleicht nur beschrieben sieht. Und man kann mit eigenen Augen sehen, wie das läuft, wie das funktioniert. Finde ich eigentlich ganz spannend.
        Was mir auch bleibt: Das sind vier Frauen, die wirklich versuchen, gute Mütter zu sein. Und sehr viel dafür investieren. Ich glaube definitiv nicht, dass dies selbstverständlich ist.

      • mila sagt:

        SP: Wenn überhaupt, finde ich das ein wenig befremdlich – den ‘Sendungswahn‘. Die Kinder müssen da wohl einfach mitlaufen… Werden gefilmt, fremd-bewertet. Nein, ich denke nicht, dass das zu ‚guter‘ Elternschaft gehört. (Und nein, da handelt es sich nicht um ein Bildchen in Ihrem Sportbericht.)

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Glauben Sie, die Kinder werden in irgendeiner Form unnötigerweise und zu ihrem Nachteil blosgestellt?

      • mila sagt:

        Es fängt ja nur schon damit an, dass Kinder mit vollzeitberufstätigen Müttern ‚bedauert‘ werden. Der primäre Punkt ist jedoch: weshalb überhaupt die eigenen Kinder in so einem Format aus-stellen? Wem soll das dienen? Zumal ich nicht sehe, dass Verständigungs-brücken gebaut wurden. Also cui bono? Da komme ich zurück aufs elterliche (mütterliche) Sendungsbewusstsein, und ich denke, dieses tut keinem Kind ‚gut‘. Generiert es doch zu einem (Vorzeige-)Vehikrl für selbiges.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Die Kinder standen hier nicht im Zentrum und wurden auch nicht bewertet. Es ging um Mütter und die verschiedenen Modelle und Vorstellungen von Mutterschaft, für einmal nicht in der Theorie, sondern mit Einblick in den Alltag. Ich fand das ein interessanter Ansatz.
        Das ging aber natürlich nicht, ohne dass Kinder, Arbeit, Partner, usw. auch gezeigt wurden.

  • Papperlapapi sagt:

    Ich weiss nicht, ob es unter Vätern soviel toleranter wäre. Hier in den Kommentaren gibt’s manchmal sehr dezidierte Standpunkte von Vätern, was richtig und was falsch ist.
    Krasser als die Vollzeiterwerbstätige fand ich die heimschulende Bäuerin. Erstaunlicherweise wurde sie weniger in die Defensive gedrängt.
    Wie der Bloggerin auch, imponierte mir, dass die Alleinerziehende morgens Zeit hat, entspannt Uno zu spielen. Bei uns läuft es am Morgen viel gehetzter.
    Meinem Empfinden nach, gingen die Frauen insgesamt recht wohlwollend miteinander um. Da wird’s hier in den Kommentaren manchmal deutlich dogmatischer.

    • Selina sagt:

      Naja, ich denke nicht, dass JEDER Morgen bei der Alleinerziehnden so abläuft. Wenn das Fernsehen im Haus ist, ist wohl vieles etwas gestellt. Jeden Morgen Uno oder so, ich weiss ja nicht… Es gibt auch bei ihr garantiert gestresstere Morgen, das kenne wir ja alle.

      • Claudia Argentato sagt:

        Ist aber kaum der Fall. In der Regel sind unsere Morgen NICHT gestresst. Das wurde schon ganz richtig porträtiert 😉

      • Sportpapi sagt:

        Nein, das kennen wir nicht alle. Ich kann das ganz gut nachvollziehen. Bei uns sind in der Regel alle um 6.30 Uhr spätestens wach, obwohl wir gleich neben dem Schulhaus leben. Das heisst, es ist tatsächlich rund eine Stunde Spielzeit morgens noch vorhanden. Wobei manchmal auch noch Hausaufgaben gemacht wird, oder Musik geübt.

    • JSD sagt:

      Ich fand die heimschulenden Bäuerin auch am schlimmsten….vor allem auch im Vergleich zu den anderen. Die Vollzeitmama kam ja genau wie die 100%-Mama voll unter die Räder. Nur mit der naiven, ignoranten Heimschulerin ging man pfleglich um, obwohl da die grösste Kritik angebracht wäre.
      Da hat man der Vollzeitmami doch vorgeworfen, sie sei überfordert…wer wäre das nicht mit 4 kleinen Kindern!
      Aber wenn man die Kinder total isoliert von der Aussenwelt machen lässt was sie wollen und sich offenbar um die Bildung foutiert („ja wenn sie mal Französisch lernen möchten wär das schon ein Problem“) dann erntet man kaum Kritik.
      Schade ist auch, dass die Väter in der Sendung vollkommen ausgeblendet werden.

  • Selina sagt:

    Etwas einseitig, der Artikel. Es wurde bei weitem nicht nur auf der alleinerziehenden Karrierefrau herumgehackt. Hausmütterchen Ramona bekam genauso ihr Fett weg (gerade von der Karrieremutti) und auch die Freilerner-Mama erntete für ihr Modell eher Unverständnis.
    Ich persönlich finde es interessant, in dieser Sendung in vier verschiedene Familien hereinschauen zu dürfen. Das perfekte Modell gibt es nicht, jede Familie muss selber ihren Weg finden und der ist je nach persönlichen Umständen nicht immer frei wählbar.

  • Angie sagt:

    Frau Portillo, bitte verschweigen Sie doch nicht, wie in der ersten Sendung auf dieser Vierfachmutter und Hausfrau eimgedroschen wurde, v.a. auch von der alleinerziehenden Mutter. Ich finde Ihren Artikel extrem einseitig.

  • Pauline sagt:

    Schwach,eine Alleinerziehende Mutter so zu attackieren .
    Heutzutage hat man meist die Wahl sein Leben so zu gestalten wie man will.Seien wir froh darüber!

  • Frank sagt:

    Die meisten Trennungen kommen noch immer von den Frauen aus – also ist das Modell alleinerziehend durchaus selbstgewählt.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Stimmt nur sehr bedingt: In der Regel werden Trennungen / Scheidungen von beiden Geschlechtern zu (fast) gleichen Teilen eingereicht, ausser bei der Altersgruppe der über 60, 70-jährigen: Da sind es 75%, die von Frauen ausgehen.

      Das Ideal der alleinerziehenden Mütter erfreut sich mittlerweile nicht mehr so grosser Beliebtheit, wie auch schon.

    • Eveline sagt:

      In meinem Freundeskreis wurden die Frauen meist verlassen!Lassen wir doch so blöde Denkmuster!Es ist immer traurig wenn eine Beziehung auseinandergeht,manchmal aber auch besser!

      • Muttis Liebling sagt:

        In Ihrem Freundeskreis werden Sie statistische Gesetze, wer lässt eher scheiden und wer nicht, kaum beobachten können. Ausserdem, alles geht einmal zu Ende, nicht nur Beziehungen. Man muss nur lange genug leben, dann ist man geschieden und hat Krebs. Wer durch den Tod geschieden wurde, ist nur vor der juristischen Scheidung verstorben.

      • tina sagt:

        Ist die Zeitkoordinate nur lang genug, sinkt die Überlebensquote für jeden auf Null
        🙂

      • Muttis Liebling sagt:

        Die Überlebensquote ist schon bei Zeugung gleich Null. Dazu braucht man keine Zeitachse.

    • Sportpapi sagt:

      Wie auch immer das läuft: Besser, als dass ein Kind vollständig fremdbetreut wird wäre es sicherlich, wenn auch der Vater sich 1-2 Tage engagieren könnte.
      Der Begriff „Alleinerziehend“ steht für mich im Widerspruch zum gemeinsamen Sorgerecht (und -pflicht), das heute üblich ist.

      • Anh Toàn sagt:

        @Sportpapi „Besser, als dass ein Kind vollständig fremdbetreut wird,…“

        Geht ein Kind 5 Tage die Woche in die KITA, wird es nicht „vollständig fremd betreut“! Ich halte es für bezeichnend, nicht explizit für Sie, lieber sportpapi, sondern ganz allgemein, wie KITA in der Schweiz immer noch negativ konnotiert wird.

        Eigentlich das gleiche wie mit dem Internat: In meiner Kindheit war dies der Ort, wo die bösen Buben hin kamen, oder die, welche die Eltern nicht lieb hatten. Als Student wurden zwei Brüder mit ausländische Eltern zu meinen Freunden. Die waren im Internat. Mit der Zeit lernte ich auch manche deren Freunde aus dem Internat kennen. Und irgendwann erkannte ich, die hatten eine super Zeit im Internat, das war keine Strafe.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Die elterliche Sorge (sowohl Recht wie auch Pflicht) hat eben leider nichts mit Erziehung zu tun…ansonsten gebe ich Ihnen recht, ausser dass das Wort „fremdbetreut“ durch das Wort „drittbetreut“ ersetzt werden sollte. Die meisten Mütter geben ihre Kinder nicht auf dem Arbeitsweg schnell an jemanden ab, den sie ganz zufällig am Bahnhof treffen….

      • Muttis Liebling sagt:

        Vollständige Fremdbetreuung gibt es nur im Waisenhaus. Fremdbetreuung 5 x 8h die Woche ist aus millionenfacher Erfahrung ein lokales Optimum, aber alles andere als vollständig.

        Lokales Optimum deshalb, weil Fremdbetreuung die Waage zwischen sozialer und psychologischer Kompetenz in Richtung sozial verschiebt. Die Muttererziehung hingegen verschiebt zu sehr in Richtung Psychologie. Sozialkompetenz kann man in der Familie kaum lernen.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Anh Toàn
        Die Überlegenheit von Internaten ist seit Jahrhunderten bekannt. Dazu muss man heute nichts mehr beibringen. Man kann einfach Strichlisten führen.

        Neudeutsch ist die Familienerziehung das default Level. Alles andere ist besser, ist aber viel aufwendiger. Es hatte schon einen Grund, dass man schon im Mittelalter den Mütter die Kinder weggenommen hat, die mal Herrscher werden sollten. Mütter erziehen nur Weicheier.

        Man muss nur mal heute über die Polit-. Wirtschaft-, oder Kreativlandschaft schweifen. Viel mehr Internatskinder, als in der normalen Bevölkerung.

        Ob nun Macron, Fidel Castro, oder Arthur Hitchcock, die sind nicht an der Volksschule erzogen worden.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Lustige Ansichten. Klar, dass erfolgreiche Menschen vielfach wenig Zeit haben, ihre Kinder selber zu betreuen, und diese dann in teure Internate geschickt werden. Und klar, dass diese grosse Investition sich vielfach auch auszahlt. Und klar, dass Leute, denen schon alle Türen offen stehen, dann auch durch die eine oder andere gehen. Und sonst kann man ja immer noch Papis Firma übernehmen.
        Dass es aber irgendwie „erfolgreich“ wäre, die Kinder einfacher Menschen in Internate zu schicken, möchte ich dann doch bezweifeln.
        Und über die Definition von erfolgreich könnten wir auch mal noch reden.
        Ach, noch ein Lesetipp: Meines Vaters Land von Wibke Bruhns

      • Sportpapi sagt:

        @AT: Vollständig in Bezug auf 100% Arbeitszeit. Aber Sie haben recht. Wenn man von den abwesenden Vätern spricht ist es meist ja doch nicht so, dass die nie da wären. Sie arbeiten nur.
        Persönlich finde ich es sinnvoller, wenn die Kinder zu Hause betreut werden. Aber je nach Situation und Ambitionen der Eltern ist auch die Betreuung in einer Kita ein gangbarer Weg.
        @13: Die feine Unterscheidung kann man schon machen. Aber im Grundsatz gibt man die Kinder vielfach „Fremden“, die man nur kennen gelernt hat, weil man ihnen die Kinder anvertrauen möchte. Und es ist ja vielfach nicht so, dass man da viel Auswahl hätte, zumindest wenn man einen subventionierten Platz möchte.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Weshalb ist es wichtig, warum ich jemand kennenlerne oder ob ich eine Auswahl habe? Wenn ich (und v.a. mein Kind!) kennengelernt habe, dann ist diese Person eben nicht mehr fremd. Fremde sind Menschen, die man nicht kennt, was bei einer üblichen Kinderbetreuung nach einer seriösen Kennenlernzeit eben nicht der Fall ist. Da leistet die Betreuung für diese Stunden nicht der Vater oder die Mutter, sondern eine Drittperson. Fremdbetreuung hat halt immer noch einen negativen Unterton von „Abschieben“, egal an wen. Ich kenne jedoch keine Eltern, die sich nicht darum gekümmert hätten, dass es seinem Kind in der Drittbetreuung gutgeht und es eine oder mehrere Bezugspersonen hat.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Es ist natürlich Teil der Botschaft, ob man dem gleichen nur Fremdbetreuung oder „familienergänzend“ sagt…

    • 13 sagt:

      Ach Frank, durch die stete Wiederholung wird dieser Mythos nicht wahrer.

      • Pauline sagt:

        @Ml
        In der Kita lernen Kinder nicht soziale Kompetenz sonder soziales Leben!Kitas unter 2 Jahren bedeutet vorallem Stress für die Kinder.Ich sehe bei Kleinkindern gar keinen Vorteil.Ab 2 fangen sie an zu Spielen,dann kann einen/einige Kitatag/e durchaus Sinn machen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Was ist der Unterschied zwischen sozialem Leben und sozialer Kompetenz?

        Entwicklungspsychologisch gibt es zwei Sprungpünkte. Mit 1 und mit 3. Im Alter von 2 findet nichts Wesentliches statt.

        Ab dem ersten Lebensjahr distanziert sich das Kind biologisch von der Mutter, mit 3 sozial. Spätesten ab dann, mit drei, sollten die Kinder primär fremderzogen sein. In der Familie gibt es ab dem nicht mehr zu lernen. Zu klein, zu wenig wertbehaftet. Einfach zu bedeutungslos.

    • Claudia Argentato sagt:

      Ist das so Frank? Interressante Ansicht ?!?

  • Jürg. sagt:

    Schade das es in der heutigen Zeit nicht einfach um Eltern gehen kann, Mütter scheinen viel mehr Macht zu haben als die Väter.

  • Shekina Niko sagt:

    Wenn Mütter mit der gegenseitigen sozialen Kontrolle, mit Vergleichen und Taxierungen aufhören würden, wäre schon viel gewonnen. Wie Sie, Frau Portillo, so schön schildern, hat jede Familie ihren eigenen Stil in Zusammenleben und Erziehung. Leben und leben lassen sollte die Devise sein. Mütter müssen nicht perfekt sein, genügend gut reicht vollauf aus.

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