Elternzeit statt Vaterschaftsurlaub

Bald stimmt die Schweiz über vier Wochen Vaterschaftsurlaub ab. Andernorts gilt das Modell als frauenfeindlich und veraltet. Foto: Pexels.com

Als ich vor neun Jahren im Parlament zwei Vorstösse zur Elternzeit einreichte, waren die Chancen intakt, für dieses Projekt eine Mehrheit zu finden. Elternzeit bedeutet nichts anderes als eine berufliche Auszeit für beide Eltern nach der Geburt eines Kindes.

Heute ist diese Möglichkeit vertan. Sämtliche Minimalforderungen zu diesem Thema werden im Keim erstickt. Auch eine simple Abschätzung der langfristigen volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Elternzeit gewann im Parlament keine Unterstützung.

Falscher Fokus auf den Vaterschaftsurlaub

Bald wird das Volk über die im Juli eingereichte Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie» über vier Wochen Vaterschaftsurlaub abstimmen. Obwohl ich die Initiative oder einen allfälligen Gegenvorschlag unterstützen werde, erachte ich die Diskussion mit Fokus einzig auf den Vater als falsch. Der Vaterschaftsurlaub gilt europaweit als Steinzeitmodell, denn er zementiert ein System, in dem der Mutter nach der Geburt Steine in den Weg zurück in die Arbeitswelt gelegt werden. In Europa hat sich die Elternzeit, welche sich Mütter und Väter aufteilen, längst durchgesetzt.

Beispielsweise wird in Schweden das erste Lebensjahr durch bezahlte Elternzeit abgedeckt. Danach werden fast alle Kinder familienergänzend betreut. Die Elternzeit kann vom Vater oder von der Mutter bezogen werden. Dieses Modell stärkt die Position der Frauen.

In der Schweiz dagegen muss sich eine berufstätige Frau in der Regel 14 Wochen nach der Geburt für den beruflichen Abstieg oder für eine familienergänzende Betreuung entscheiden. Elternzeit bedeutet, mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen. Frauen möchten vermehrt erwerbstätig sein, und Väter würden gern mehr für ihre Kinder da sein. Der 14-wöchige Mutterschaftsurlaub ist eine reine Gesundheitsschutzmassnahme und dient nicht zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Jammern, aber nur nichts verändern

Während die Schweiz über Fachkräftemangel und Akademiker-Frauen am Herd jammert, machen wir alles dafür, damit sich diesbezüglich nichts verändert. Das war schon so, als ich selber Kinder grossgezogen habe. Ein Erlebnis hat mich bis heute geprägt: Nach der Geburt unseres ersten Sohnes litt ich an einer postnatalen Depression. Ich war 29 Jahre alt, übte einen erfüllenden Beruf aus, bei dem ich 150 Prozent Leistung erbringen musste. Von einem Tag auf den anderen spielte sich mein Leben nur noch in einer 4-Zimmer-Wohnung ab. Die Veränderungen im Lebensalltag waren tiefgreifend, zumal mein gesamter Freundeskreis kinderlos war.

Ich stellte erstaunt fest, dass wir an verschiedenen Orten als Belastung empfunden wurden, sei es durch Kinderlärm im Mehrfamilienhaus, durch den sperrigen Kinderwagen im Einkaufsladen, im Restaurant sowieso, ja selbst beim Stillen erntete ich kritische Blicke.

Zeit zum Umdenken

Für mich war rasch klar, dass ich einen Ausgleich im Beruf brauchte. Mein früherer Arbeitgeber bot mir ein 40-Prozent-Pensum an; nach dem Wiedereinstieg fühlte ich mich aber nie mehr richtig integriert im Team bei der Arbeit. Hätte ich in dieser schwierigen Situation ab und zu meinen Mann einspannen können, wäre mir schon sehr viel geholfen gewesen. Dies war jedoch in seiner damaligen beruflichen Situation und ohne Einbezug einer Elternzeit nicht möglich.

Es geht nicht darum, die Verantwortung und die Kosten dem Staat und der Wirtschaft zuzuschieben. Mir ist es wichtig, gemeinsam neue Modelle zu entwickeln, die allen etwas bringen – gerade auch der Wirtschaft.

Der Kanton Waadt ist in der Organisation und Finanzierung der familienergänzenden Kinderbetreuung ein Leuchtturm. Die öffentliche Hand übernimmt dort knapp die Hälfte und die Arbeitgeber rund 9 Prozent der Kosten. Auch in anderen Westschweizer Kantonen beteiligen sich die Arbeitgeber mittels eines Fonds an der Finanzierung der Kitas und schulischen Tagesstrukturen.

Es ist Zeit zum Umdenken – nicht nur in der familienergänzenden Betreuung, sondern auch bei der Elternzeit.

162 Kommentare zu «Elternzeit statt Vaterschaftsurlaub»

  • Ernst sagt:

    Es erstaunt mich, mit welchem Elan der Vaterschaftsurlaub oder eine Elternzeit in Abrede gestellt wird. Woher kommt diese enorme Ablehnung?
    Auffallend ist, dass es nie um die Kinder geht. Eigentlich steht doch die Frage im Zentrum, was ein Kind braucht, damit es in den so wichtigen ersten Wochen gut gedeiht. Es braucht Zuwendung von der Mutter und vom Vater. Doch wie wollen sie einem Kind Zuwendung geben, wenn sie im Büro sitzen? Eltern brauchen Zeit mit dem Kind, damit sie überhaupt die Möglichkeit haben Einfluss zu nehmen. Zeit haben, ist die Grundlage.
    In der Schweiz haben wir das Problem, dass die Mehrheit der Minderheit etwas auf diktiert. Wenn also die Mehrheit, den Vätern keine Zeit für ihre Kinder geben will, weil sie dies für Wertlos erachtet, leidet eine Minderheit darunter.

  • Hans Müller sagt:

    Es ist recht unterhaltsam zu lesen, wie sich vor allem die gutverdiendenen Mütter und Akademikerpaare der Bürogummifraktion um diese bezahlten Ferienzeiten bemühen, weil sie offenbar glauben, dass die Gesellschaft ihnen gegenüber die Pflicht habe, ihren gewohnten Lebensstandard auch nach dem Kinderkriegen sicherstellen zu müssen. Dem ist aber nicht so. Diese gut ausgebildeten Doppelverdiener sollen endlich aufhören zu jammern und nach zusätzlichen staatlichen Leistungen zu verlangen. Allen anderen Normalsterblichen nützt der Elternurlaub ohnehin wenig bis gar nichts.

    • Marcel Zufferey sagt:

      Diese Kreise dominieren leider die Familienpolitik. Dass u. a. deswegen eine Familieninitiative nach der anderen an der Urne „gebodigt“ wird, ist deshalb nicht weiter erstaunlich. Aber ich habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass sich da noch etwas ändert. Diesen „Diskurs“ prägen die immer gleichen Exponentninnen: Phil. 1, urban, links, progressiv, gut bis sehr gut verdienend, sozial mobil, elitär, dem Rest der Welt moralisch haushoch überlegen, semi-autoritär, politisch dauerkorrekt, selbtsreferentiell, staatsversessen, verbeamtet und / oder publizistisch voll- oder nebenberuflich tätig, etc. etc. pp.

      Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, Herr Müller- aber ich erkenne mich in solchen Texten immer wieder..!

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: „Diese Kreise dominieren leider die Familienpolitik. Dass u. a. deswegen eine Familieninitiative nach der anderen an der Urne „gebodigt“ wird, ist deshalb nicht weiter erstaunlich.“
        Doch, eigentlich ist das sehr erstaunlich. Offenbar ist entscheidender, wer eine Initiative lanciert, als was sie bringt. Und die einfachen Leute laufen lieber einer Partei nach, die sich bei den meisten Themen nicht für sie einsetzt. Aber wenigstens gegen Ausländer ist.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Also bei einer Abstimmung stimmt man ja nicht für oder gegen eine Partei, sondern für oder gegen eine Vorlage. Den Rechtsrutsch in ganz Europa betrachte ich als Paradigmenwechsel. Dass der nicht zum Besten für die meisten Menschen ist, merken viele leider erst hinterher. Aber das, was vorher war, war ja auch nicht mehr zum Besten für immer mehr Menschen. Sie haben die Wahl zwischen zwei schlechten Möglichkeiten. Ob sie sich für die Schlechtere von beiden entschieden haben, werden wir bald sehen.

  • Diego V. sagt:

    A: Schweden ..
    Jetzt hört mal mit diesem Schweden auf! Für dieses Schweden Wohlfühlpacket zahlen sie über 50% Steuern! Wer will das?
    B: Akademikerinnen am Herd ..
    Die Wirtschaft braucht Ingenieurinnen und NICHT Geisteswissenschaftlerinnen!
    C: Elterngejammer ..
    Was? Die Geburt hat Ihr Leben auf den Kopf gestellt? Nein ehrlich? Natürlich kann man sowas nicht schon vorher wissen.
    Fazit:
    Euer Lebensentwurf inkl. Gejammer geht mir am Hintern vorbei! Finanziert Euer Hobby selber. Und nein. Ich brauche eure Kinde NICHT für meine künftige AHV, der gut ausgebildete Ingenieur aus dem Ausland erledigt das auch.

    • Muttis Liebling sagt:

      Dafür zahlen die Schweden aber nur Steuern und nicht noch Kranken- und Rentenkassenbeiträge, Arbeitslosenversicherung, BILLAG, ….

      So oder so werden demnächst Pflegekräfte immer knapper. Da werden wir es so einrichten, dass Kinderlose nur apersonale Hilfe im Alter bekommen. Sie ihren Pflegeroboter und ich die knackige blonde Pflegerin.

      • Diego V. sagt:

        Liebling. Sie dürfen natürlich nach Schweden ziehen. Ich habe Ende Monat (alles bereinigt!) trotzdem mehr Geld im Portemonnaie.
        Und. Ich habe Kinder! Nichts da von Egoist. Habe alles was über die Bildung hinaus geht SELBER bezahlt! Ich will doch keine Almosen!
        Pflegepersonal gibt’s auch genug aus dem Ausland. Da brauche ich nicht zu warten ob es was wird mit den Kindern von den Schreibenden hier oder ob sie evtl. sogar später noch Stütze kassieren.

      • Hans Müller sagt:

        Muttis Liebling: Also, es darf doch stark bezweifelt werden, dass ausgerechnet Ihre Kinder einmal in den Pflegeberuf gehen. Lustigerweise herrscht derzeit kein Mangel an jungen Erwachsenen und trotzdem müssen wir unentwegt Pflegepersonal aus dem Ausland rekrutieren. Und falls Ihre Kinder eines Tages arbeitslos oder Sozialhilfeempfänger oder sonstwie der Gesellschaft zur Last fallen sollten, dann hoffe ich doch sehr, dass Ihnen auch nur ein Pflegeroboter zur Verfügung gestellt wird. So der Fairness halber. Ich weiss aber, dass Sie ein grosser Wohltäter an die Menschheit sind, das ist ja der Grund, warum Sie Kinder bekommen haben… Sie Altruist, Sie.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Hans Müller

        Wenn ich pflegebedürftig werde, sind meine Kinder auch schon in Rente. Dann stehen die Enkel, grösser an der Zahl als meine Kinder, bereit. Aber eben nicht 1:1. Ich habe den Pool mit gefüllt und darf einen daraus beanspruchen. Die Kinderlosen bekommen keinen.

        Wenn ich pflegebedürftig werde, gibt es weder Sozialhilfeempfänger, noch Erwerbstätigkeit. Da hatten wir das, was man ‚Digitalisierung‘ nennt und die Enkel bekommen, wie alle anderen auch ein Grundeinkommen in Naturalien, weil es Geld auch nicht mehr gibt. Das ist aber nicht bedingungslos, denn sie müssen mich dafür pflegen. Alle müssen pflegen, den Rest machen Roboter. Trotzdem gibt es viel zu wenige Pflegekräfte, auch deshalb bekommen die Kinderlosen keinen ab.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Naja, Kinder als Hobby zu bezeichnen lässt in tiefe Abgründe blicken…. Was genau stimmt nicht mit Ihnen?

      • Diego V. sagt:

        Mit mir stimmt alles. Arbeite, zahle meine Steuern, habe meine Kinder (exkl. Bildung) selber Finanziert und jammere nicht rum weil ich meinen Lebensentwurf nicht mehr geregelt bekomme.
        Was stimmt nicht mit IHNEN? Offensichtlich haben sie sich mehr geleistet als sie sollten!?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Oje: weil es das früher nicht gegeben hat und Sie nicht in dessen Genuss gekommen sind, dürfen junge Generationen nicht davon profitieren. Wenn unsere Vorfahren so rückständig wie Sie gewesen wären, würden Sie noch in einer Höhle leben.

        Zudem: Sie sind nicht der Einzige, welcher Steuern bezahlt, also hält sich mein Mitleid in Grenzen. Und keine Angst: ich ermögliche meinem Grossen eine gute Ausbildung. Er wird also nicht von Stütze leben. Sie brauchen nicht von sich auf Andere zu schliessen.

  • frank sagt:

    Wenn bereits ein Vaterschaftsurlaub frauendiskriminierend und frauenfeindlich sein soll, gemäss Aussage von Feministinnen, dann fragt man sich ja schon, ob wir eigentlich hinter dem Mond leben.
    Das Gute ist: Es gibt entweder endlich eine Männer- und Väterwertschätzende linke Politik. Mit Vaterschaftsurlaub. Oder wenn das die Feministinnen nicht hinkriegen, dann gibts halt bürgerliche Politik und Rechtsrutsch, wie in den letzten Jahren. Damit kann ich dann sogar als Mann gut leben, ohne weiteren Ausbau des Sozialstaats.

  • Tina sagt:

    Zugegeben, vier Wochen sind nicht wirklich viel. Und natürlich stehen sie in einem Ungleichgewicht mit den 14 Wochen der Mutter. ABER: im Moment ist es vermutlich das Einzige, was wir im Parlament und Volk durchkriegen. Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. 20 Tage, die der Vater nehmen DARF aber nicht MUSS und die verfallen, wenn er sie nicht nimmt. Die Vaterschaftszeit, wie sie heute geplant ist, bietet a) einen Anstoss für Väter, die sich sonst nicht bewegen würden b) eine Erleichterung für Väter, die sich bisher für ihr Familien-Engagement rechtfertigen mussten und c) ein gewisses Druckmittel seitens der Mutter, die ja sonst wenig in der Hand hat, wenn der Partner partout nicht will. Und die Gesellschaft würde sich endlich an mehr Väter im Alltag gewöhnen.

    • frank sagt:

      „ein gewisses Druckmittel seitens der Mutter“
      Ein Druckmittel wie sie es ja bereits hat mit der Rechtssprechung hinsichtlich Sorgerecht, Alimentenzahlungen etc.
      Ich frage mich, welche Männer sich solche Ehen mit solchen Frauen noch antun, wo der Frau ‚Druckmittel‘ zustehen, um über den Mann zu verfügen. Da läuft ja ordentlich was schief. Aber die Retourkutsche kommt schneller als man denkt. Wenn du dich wunderst, wie Trump oder AFD plötzlich zur Alternative werden konnten…

    • Christoph Schnyder sagt:

      Danke für die dringend benötigte Unterstützung beim Vaterschaftsurlaub. Aber ich muss mich meinem Vorredner anschliessen, der Kommentar mit dem Druckmittel ist wirklich etwas daneben. Wir Männer sind es zwar gewöhnt, dass Frauen etwas leichtfertig herablassend über einen reden, aber gelegentlich wäre es doch schön, wenn man sich in Erinnerung ruft, wie das ankäme, wenn Männer so über Frauen reden würden.

    • Marcel Zufferey sagt:

      @Tina: Druckmittel haben Mütter heute zur Genüge in der Hand! Wenn sich die neuen Väter dann scheiden lassen, wird das Kind trotzdem der Mutter zugesprochen- auch wenn diese Superdaddies das Kind zwei Tage pro Woche selber betreut haben. Dazu ist gerade ein wegweisendes Bundesgerichtsurteil ergangen (s. Tagi heute). Also ich weiss nicht, aber Männer werden heute einfach gradlinig über den Tisch gezogen. Aber interessieren tut das offenbar keinen einzigen Mann wirklich. Sonst würden sie ja langsam politisch aktiv werden. Statt dessen akzeptieren sie stillschweigend den Theuni, der sowieso nur die Interessen seiner eigenen Kaste wahr nimmt.

      Noch eine Randnotiz: Das Bundesgericht ist bürgerlich dominiert und die SVP stellt anteilsmässig die meisten Bundesrichter…

      • Martin Frey sagt:

        @zufferey
        „Noch eine Randnotiz: Das Bundesgericht ist bürgerlich dominiert und die SVP stellt anteilsmässig die meisten Bundesrichter…“

        Was der neuste Streich des Bundesgericht wieder mal unter Beweist stellt:
        https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/am-ende-sind-die-kinder-doch-bei-der-mutter/story/26751280
        Ein unglaubliches Ding. Kein Wunder, verlieren die Leute ihr Vertrauen in den Rechtsstaat (oder sollten wir sagen, Richterstaat?)
        Würde mich wundernehmen, was 13 dazu sagt. Vielleicht liest sie ja noch mit.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Diesen Artikel habe ich gemeint, Herr Frey. Nein, ich muss sagen, mir als Mann reicht’s langsam! Wenn das, was da läuft, wirklich unter dem Begriff Gleichberechtigung verstanden wird, dann traue ich langsam gar niemandem mehr, nicht der Politik, nicht dem Gesetzgeber, nicht dem Theuni, nicht den Gleichstellungsbüros, nicht den Medien, nicht der Wissenschaft, überhaupt nichts und niemandem mehr: Wir Männer werden vollkommen verarscht- und alle applaudieren! Hier wird eine Riesenshow abgezogen- aber das ganze Ding segelt definitiv unter falscher Flagge! Warum sollte ich jetzt noch für einen Vaterschaftsurlaub sein? Und warum noch eine irgendwie geartete, progressive (hahaha!) Familienpolitik unterstützen? Für den Mann ändert sich ja doch nichts: Leckt mich doch am A…..!

      • Widerspenstige sagt:

        Wie immer wieder betont hier, orientiert sich so ein bürgerlicher Gerichtsentscheid nach dem traditionellen Ernährermodell aus ökonomischen Gründen. Der Staat soll so wenig wie möglich belastet werden u somit die vielgepriesene Eigenverantwortung der Paare in die Pflicht genommen. Hätten sich zerstrittene Paare gütlich unter sich einigen können, wäre es höchstwahrscheinlich besser gelaufen.

        Die alternierende Obhut ist und bleibt ein Rohrkrepierer für zerstrittene Paare. Aber es musste ja unbedingt durchgeboxt werden u Widerständen aus Frauenrechtskreisen feministischer Dünkel vorgeworfen. Nein, wir wissen aus reifer Erfahrung mit solchen Biografien, wie es abläuft bei einer Trennung mit Kindern.

      • Widerspenstige sagt:

        Haben Sie das Buch ‚Wie Männer Emanzipation sabotieren – und was Frauen davon haben‘ gelesen von Markus Theunert, Marcel Z? Offensichtlich nicht, denn sonst würden Sie anders urteilen über sein enormes Engagement u wie ihm unschön Prügel zwischen die Beine geworfen werden. Gerade aus der Trickkiste der männlichen Co-Feministen, die so tun, als hätten sie sich solidarisch gezeigt, in Wirklichkeit aber gar nichts für eine Gleichwertigkeit von Frauen wie Männern tun. Buchzitat: ‚Die Co-Feministen orchestrieren aus sicherer Distanz den Geschlechterkampf, ohne sich dabei selbst die Hände schmutzig zu machen. Sie verstricken gleichstellungsorientierte Männer und gleichstellungsorientierte Frauen in einen Stellvertreterkampf. Und stehen genüsslich beobachtend daneben.‘ So geht das!

      • Zufferey Marcel sagt:

        Ich habe den Theuni ein paar Mal persönlich getroffen und er hat mich nicht (immer) überzeugt. Er will es halt allen Recht machen und hat sich nun ganz klar für die pro-feministische Seite mit ihrem ganzen ideologischen Ballast entschieden. Das ist sein Bier, nicht meins. Zudem gehöre ich ja zu den „Männern mit beschränkten Möglichkeiten“ (O-Ton Interview SoBli), ergo verbindet mich auch sonst nur wenig mit Männern wie ihm.

        Nein, das Buch habe ich nicht gelesen. Aber die Auflage seines Buches sagt eigentlich alles über seine Bedeutung aus.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Da ist sie wieder, diese unheimliche Allianz zwischen konservativen (hier Richtern) und feministischen Frauen, die eigentlich für Gleichberechtigung plädieren, aber nur solange es den Frauen hilft.
        Hier wäre jetzt auch mal ein klares Wort einer Feministin angebracht, wenn sie glaubwürdig bleiben möchte.
        Und nein, die alternierende Obhut müsste keineswegs ein Rohrkrepierer sein für zerstrittene Paare. Das ist sie nur dann, wenn eine Seite sicher sein kann zu profitieren, wenn sie den Streit weiter befördert.
        Das beschriebene Urteil bedeutet, dass jemand, der sich weniger um Beruf und Lohn gekümmert hat (schon vor der Ehe), letztlich dafür belohnt wird. Zumindest wenn es sich um eine Frau handelt… (ich bin sicher, umgekehrt würde anders argumentiert!)

      • Marcel Zufferey sagt:

        Je nach Interessenslage paktieren die Feministinnen wahlweise mit den Konservativen (Papa kann zahlen: Alleinerziehende Mütter waren ja schon immer das anzustrebende Ideal) oder mit erzkatholischen Kreisen- und zwar hauptsächlich wegen ihrer rigiden Sexualmoral. Man tut halt, was man kann, nicht wahr? Und so sitzen alle plözlich im selben Boot, weil sie jetzt ein gemeinsames Ziel eint: Soziale Kontrolle und ökonomische Dauerverfügbarkeit! Damit sind wir auch gleich beim nächsten Besatzungsmitglied in diesem Opportunistenböötli: Die Wirtschaft natürlich! Die will, genau so wie die Marxisten auch, die Frauen (wieder) aus den Häusern treiben, um den Wirtschaftsmotor besser am Laufen halten zu können. Die Männer werden ja schon vollständig verwertet. Und die Kinder später sicherlich auch…

  • Elli sagt:

    Ich hab 3 Kinder (3J./1J./3W)
    Bin immer nach 2 Monaten an die Arbeit zurück und finde dass der Vater sich unbezahlte Ferien nehmen soll wenn er unbedingt dabei sein will.

  • sottosopra sagt:

    Als unkritischer und betreuungswilliger Vater geht schaue ich darüber hinweg, wenn Kritik an meinem Betreuungs- und Erziehungsmodell geäussert wird. Was in einem Land (der Schweiz), wo ich als mitbetreuender und teilzeitarbeitender Vater zu den Exoten gehöre, immer wieder vorkommt (nebst bewundernswerten Blicken der desperate housewives im Coop und auf den Playgrounds). Ansonsten empfehle ich Ihnen, und den mitleidenden kritischen und betreuungsunwilligen Vätern, sich von den Fans des Millwall Football Clubs inspirieren zu lassen, was Fremdeinschätzung und Kritikfähigkeit angeht.

    Aber zurück zum ursprünglichen Thema @amanda: nebst den positiven Auswirkungen eines geteilten „parental leaves“ auf die Väter, sind auch die positiven Auswirkungen auf die Kinder hervorzuheben.

    • sottosopra sagt:

      Gilt als Antwort auf Amandas Post von 08:46 und Zufferey Marcels Post von 10.33

    • Zufferey Marcel sagt:

      In einem Land wie der Schweiz, der Steinwüste in Familiendingen, wollten Sie sagen, nehme ich an. Nun gut, von der Steinwüste bis zur Steppe sind es meistens nur wenige Meter. Topografisch betrachtet, sicherlich mehr, aber ich will ja eine Metapher basteln.

      Wenn die Schweiz eine Steinwüste sein soll, dann ist Schweden bestenfalls eine Steppe:

      https://www.nzz.ch/schweiz/vati-tut-nicht-so-wie-er-soll-ld.1325828

      Definitionsgemäss handelt es sich bei einer Steppe um eine „baumlose Gras- und Krautlandschaft“ (Wikipedia) 😉

    • Diego V. sagt:

      Schade, sottosopra. Noch „Brainstorming“ oder „Milestone“ in Ihrem Text und ich hätte im „Bullshit-Bingo“ gewonnen … Mist.

  • Martin Waldner sagt:

    Elternzeit ist ok, aber nur wenn sie eine klar und grosszügig definierte Zeit beinhaltet, die vom Vater bezogen werden muss und nicht auf die Mutter übertragen werden kann (und meinetwegen auch umgekehrt, der Gleichberechtigung wegen). Sonst passiert das, was immer passiert: im Privaten monopolisieren die meisten Frauen die Elternzeit für sich selbst (mehr Zeit mit dem Kind! länger stillen! etc), nach aussen wird das als Paarentscheid verkauft, und in der Öffentlichkeit werden nachher die Väter gebasht, die angeblich alle desinteressiert, karrieregeil und machohaft seien, weil sie kaum Elternzeit nehmen.

    • frank sagt:

      Vor allem weil die Mutter in der Schweiz genügend Druckmittel hat, den Vater zu drängen, ihr den Elternurlaub zu überlassen. Ja, bin einig mit Dir: Wenn ein erweiterter Elternurlaub, dann mit klarem und nicht abtretbarem Bezugsanspruch für den Vater.

    • Christoph Bögli sagt:

      Das ist durchaus ein interessanter Punkt. In Norwegen etwa hat eine Gesetzesänderung der Regierung zur Erhöhung des väterlichen Pflichtteils der Elternzeit bei manchen Entrüstung gesorgt und zwar fast ausnahmslos unter Frauen. Mir scheint darum auch, dass da nicht nur bei den Vätern oft eine Diskrepanz zwischen öffentlicher Haltung und tatsächlichem Verhalten besteht, sondern definitiv auch bei den Müttern. Vorgehalten wird das aber meist nur ersteren..

    • Sportpapi sagt:

      Und wenn sich dann Männer engagieren wie gewünscht, ist auch das im Streitfall nichts mehr wert: https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/am-ende-sind-die-kinder-doch-bei-der-mutter/story/26751280

  • Genderbender sagt:

    Ich sehe nicht ein, weshalb ich das auch noch mitfinanzieren sollte. Arrangiert Euch selbst.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Und ich sehe nicht ein, dass Kinderlose vom Nachwuchs jener profitieren sollen, welche unter Entbehrungen und Verzicht Kinder grossgezogen haben. Das meine ich nicht nur in Bezug auf Rente, sondern auch, dass Kinderlose keine Anrecht darauf haben, jüngere Generationen als Dienstleister (Pflege, Post, Verkaufsperdonal usw) in Anspruch zu nehmen…..

      Viel Spass beim alt werden…

      • Röschu sagt:

        Der Vergleich hinkt gewaltig…
        Die Dienstleistungen muss ich ohnehin bezahlen, allerdings nur jene die ich wirklich brauche…

    • zysi sagt:

      Sie haben’s aus meiner Sicht erfasst!

    • Jan Holler sagt:

      Ach, Sie sind ein Mitfinanzierer? Haben Sie noch nie staatliche Leistungen bezogen? Keine Kinder? Wenn doch: Es gibt viele Mitfinanzierer, die Ihren Kindern die Ausbildung ermöglichen. Waren Sie schon einmal schlimmer krank oder verunfallt? Auch hier gibt es viele Mitfinanzierer. Es hat ein Erdbeben gegeben, Ihr Haus ist kaputt, die Erdbebenversicherung (in einigen Kantonen obligatorisch) hilft, dahinter stecken Mitfinanzierer.
      Kinder sind die Basis unserer Gesellschaft, ohne sie sterben wir aus. Die Mitfinanzierung, ein schrecklicher Begriff, ist nichts anderes als den Teil, den man abgibt für eine soziale Gesellschaft. Und bevor Sie rot anlaufen, weil ich das Wort sozial hier verwende, schauen Sie nach, was es eigentlich heisst. Scheint eine Lücke im Verständnis zu bestehen.

      • Genderbender sagt:

        @JH: bei Ihnen scheint eine Lücke in der Lesefähigkeit zu bestehen. Ich bin nicht bereit, die Wunschvorstellungen der Fr. SchmidBindestrichFederer AUCH NOCH mitzufinanzieren.

      • Röschu sagt:

        @Jan Holler
        Vergleichen sie nun allen Ernstes die Elternschaft mit dem Eintreten einer Katastrophe aus höherer Gewalt?

      • Jan Holler sagt:

        Nein, Röschu, ist nur ein „Mitfinanzierungsbeispiel“ und kein Vergleich. Sie schrieben vor einigen Stunden, man solle sachlich bleiben, also „go for it“.
        Und Genderbender:Habe Sie schon verstanden. Habe kein Auto, aber mit meinen Steuern werden auch Gemeindestrassen und deren Unterhalt mitfinanziert. Bei Ihnen scheint mir eher ein ideologischer Grund für diese radikale Ablehnung zu bestehen. Darum haben Sie auch nicht begriffen, was ich Ihnen mitteilen wollte.

      • Jan Holler sagt:

        Genderbender: Ach die NZZ, seit Jornod/Gujer ein Hort der rechtsbürgerlichen Umdeutler. Sieht die Welt (bis ins Feuilleton) nur noch durch die ökonomische Brille. Und natürlich wird im Artikel „der bekannt Freibuger Ökonom“ zitiert, auch ein Vertreter des Ordoliberalismus. Und wie könnte es anders sein, die NZZ zieht eine monetäre Bilanz bezüglich den Kindern.
        Das ist alles so etwas von einfältig geworden in der NZZ, dass ich nach mehr als 10 oder 15(? weiss nicht mehr) Jahren das Abonnement der NZZ/NZZaS gekündigt habe. Links als Argumentation hinzuschmeissen ohne dazu etwas zu sagen ist sehr billig und sieht nach schnell gemachter Googlesuche aus.

      • Röschu sagt:

        @Jan Holler
        „Sie schrieben vor einigen Stunden, man solle sachlich bleiben, also „go for it“.“
        Also gut, dann sag ich es (ganz sachlich) so: Das Beispiel ist schlecht gewählt:
        – Erdbeben: Der einzelne kann nichts dafür, dass es gerade ihn erwischt -> Solidarität der Gesellschaft durchaus angebracht
        – Elternschaft: Die Eltern haben dies als ihr Lebensmodell selbst auserkoren -> Abwälzung der Kosten auf die Gesellschaft unerwünscht

      • Peter Huonker sagt:

        Sehr geehrter Herr Genderbender:
        Kein/Ein Kind-Politik gabs über eine gewisse Zeit in China, die noch weiter besteht. Sie können ja mal diese Leute fragen, bzw diese Ökonomen. Wenn der Herr Eichmann gerne mal etwas in die Welt hinaus posaunt, heisst ja nicht, dass alles stimmt. Im Übrigen müsste man ja die alternative Lebensweise betrachten und da wird ja in ihrem netten NZZ Artikel von „anderen Hobbies“ gesprochen, wie reisen (fliegen gehört dazu) und da kann das CO2 rechnerische Pendel mal ganz gut auf die andere Seite schwingen. Es hat sie im übrigen auch niemanden gefragt, dass sie alt werden, bzw erkranken sollen. Das muss ich auch mitfinanzieren. Wenn man schon solche Diskussion führt, kann man auch ruhig eine Diskussion führen, ob man eine Altersobergrenze einführt werden soll…

  • Urs M. sagt:

    Eine Elternzeit wäre bloss eine versteckte Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs. Nach heutiger Rechtssprechung würde in einem Fall wo sich Mutter und Vater nicht über die Teilung des Elternschaftsurlaubs einigen könnten, dieser automatisch an die Frau fallen. Und das brauchen wir jetzt bestimmt nicht: eine Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs, ohne dass der Vater auch mehr Zeit für das Kind hätte.
    Deshalb: Vaterschaftsurlaub Ja. Elternzeit Nein.

    • Reto sagt:

      So ein Unsinn. Die Elternzeit gibt ja gerade den Paaren die entsprechende Freiheit, dies eben selbst zu regeln. Die Mündigkeit der Selbstentscheidung sollte hoffentlich nicht dem Staat überlassen werden. Es geht ja hauptsächlich darum, dass mehr Zeit zur Verfügung gestellt wird. Und nicht, wie diese starr nach Geschlecht aufgeteilt werden sollte.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Eine Beziehung, in der man sich nicht über Arbeitsmodell, Familiennamen, Betreuungsaufteilung usw nicht einig wird, ist grundsätzlich zu hinterfragen

      • Sabine sagt:

        Tamar, 50% der Ehen werden geschieden. Man muss glaub ich hier nichts rosarot malen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun, ich möchte ja hoffen dass diese 50% nicht schon in der SS stattfinden.

      • Christoph Schnyder sagt:

        Mag ja alles sein, aber „dann ist die Beziehung grundsätzlich zu hinterfragen“ ist halt so ein Totschlagargument – damit könnte man z.B. auch jede Diskussion über Massnahmen gegen häusliche Gewalt killen. Doch, es ist schon auch Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass die Machtverhältnisse zwischen Menschen – auch wenn sie in einer Beziehung miteinander leben – nicht missbraucht werden – und wenn eine Elternzeit eingeführt wird, sollte man schon schauen, dass beide Partner auch die Möglichkeit haben, einen Teil davon zu nehmen, wenn sie dies wollen, und dabei nicht am Veto des Partners (oder Ex-Partners) scheitern.

  • Widerspenstige sagt:

    Ach, so geht das in der Westschweiz:
    Der Kanton Waadt ist in der Organisation und Finanzierung der familienergänzenden Kinderbetreuung ein Leuchtturm. Die öffentliche Hand übernimmt dort knapp die Hälfte und die Arbeitgeber rund 9 Prozent der Kosten. Auch in anderen Westschweizer Kantonen beteiligen sich die Arbeitgeber mittels eines Fonds an der Finanzierung der Kitas und schulischen Tagesstrukturen. Habe ich doch immer wieder vorgeschlagen via ein Fonds solche Missstände abzubauen. Da fehlt es an sprachübergreifender Information!

    Und im Tessin haben sie schon seit Jahrzehnten(!) Tagesschulen.

    Fazit: in der Deutschschweiz mahlen die Mühlen langsamer u unsozialer als im Rest der Schweiz. Wieso ist das so und wieso kümmern sich Politiker nicht mit Vehemenz um Ausgleich?

    • Sportpapi sagt:

      „Wieso ist das so und wieso kümmern sich Politiker nicht mit Vehemenz um Ausgleich?“
      Weil die Politiker ihre Wähler vertreten. Und da ticken die Welschen nun mal anders als die Deutschschweizer.

  • mira sagt:

    Die Elternzeit in Deutschland ist wirklich eine gute Sache und erleichtert vieles. Ob nun die Mama oder der Papa mehr Monate nimmt sollte jeder einzelnen Familie überlassen werden. Größtenteils nimmt hier der Papa „nur“ 2 Monate und die Mama den Rest, ich lerne aber immer wieder mal eine Familie kennen, in denen es andersrum läuft. Warum auch nicht??? Ich sehe nicht ein, warum man die Elternzeit an das Geschlecht binden sollte – wie man die Kinderbetreuung aufteilt, sollte jetzt wirklich den einzelnen Familien überlassen werden – sprich: Eigenverantwortung!

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Bindung an das Geschlecht ergibt sich wegen des Stillens und der qualitativen Bedeutung der Mutter- Kind- Beziehung im ersten Lebensjahr, welche eben eine anderer, als die Vater- Kind- Beziehung ist.

      • Vierauge sagt:

        also bleibt eigentlich nur das Stillen. Aber nicht jedes Kind will/kann gestillt werden, und es gibt auch Abpumpen etc.

      • Ehem.alleinerziehender Vater sagt:

        Darüber kann ich als ehemals (in den 80er Jahren) alleinerziehender Vater(& Tagesvater,notabene beim Frauenverein!) nur müde lächeln!

    • mira sagt:

      @Muttis Liebling
      Absolut. Trotzdem ist es die Entscheidung der Eltern, wie sie sich aufteilen. Denn schlussendlich sind wir alle Individuen und nicht jede Mama und jeder Papa entspricht dem Durchschnitt. Und das weiß man selbst am besten!

  • Fritz sagt:

    In anderen Ländern müssen die Eltern sofort nach Geburt wieder arbeiten, damit sie über die Runden kommen. Dort ist die Ganztagesbetreuung durch den Staat ein MUSS. Hier in Schweiz ist es ein DÜRFEN. Es gibt nur ganz wenige Länder, wo ein Einkommen für eine Familie reicht. Irgendwann werdet ihr euch nach Heim und Herd sehnen, wenn ihr arbeiten MÜSST, weil sonst schlichtwegs zuwenig Geld da ist… z.B. so wie in der Industrialisierung, wo auch die Kinder arbeiten mussten. Aber der Mensch vergisst schnell…

    • tststs sagt:

      OMG, können Sie sich vorstellen, werter HERR Fritz, dass es für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung genau andersrum ist/war: An den Herd MÜSSEN, zur Arbeit DÜRFEN!
      😉

    • mira sagt:

      tststs, ich glaube fast, dass früher der „Herd“ deutlich viel mehr Arbeit bedeutet hat als heute.

      aber eigentlich sind viele dieser Diskussionen hier eh müßig, da in 20+ Jahren die meisten Jobs der hier Kommentierenden von Robotern übernommen werden und wir uns eh neu überlegen müssen, wie wir unsere Zeit sinnvoll nutzen… 🙂

  • Stefan Mühletaler sagt:

    Mann muss sich das mal auf der Zunge vergehen lassen. Da schimpft eine Frau/Politikerin in der Schweiz, wo heute der Vater 1 Tag (!) frei erhält bei Geburt eines Kindes, den Vaterschaftsurlaub von vier Wochen als frauenfeindlich, als steinzeitlich.

    Vielen Dank. Momol.
    Auf meinem nächsten Wahlzettel werde ich nicht nur die politische Präferenz, sondern auch das Geschlecht der Kandidierenden gebührend berücksichtigen.

    • tststs sagt:

      Ich glaube, Sie haben schlicht nicht verstanden, was die Autorin ausdrücken möchte!

      Und ich muss der Autorin beipflichten, der bestehende Mutterschaftsurlaub und der geplante Vaterschaftsurlaub sind wirklich steinzeitlich und sorgen nicht für eine Wahlfreiheit bei der Familienform, sondern zementieren das Ernährer-Hausfrauen-Modell.

      • Papperlapapi sagt:

        @tststs: Das sehe ich nun gar nicht so. Meine Frau ging nach den 14 Wochen wieder arbeiten, zuerst 60, jetzt 80%. Ich habe nach der Geburt der Kinder auf 80% reduziert. Der kurze Mutterschaftsurlaub zementiert eben gerade nicht. Eine lange „Elternzeit“, die meist dann ja doch die Mutter nimmt, zementiert viel stärker. Hätten wir die, so wäre sie whs. länger zuhause geblieben, ich hätte nicht reduziert und unser Modell wäre viel weniger ausgeglichen.
        Ausbauten des Sozialsystems haben es in der Schweiz schwer, sodass der geschmähte steinzeitliche Vaterschaftsurlaub voraussichtlich nicht kommen wird. Sie können also aufatmen.

      • Sabine sagt:

        tsts, ich verstehe hier die Männer, die das nicht so sehen wie Sie als Frau.

      • tststs sagt:

        So betrachtet haben Sie natürlich recht, jedoch meine ich eben genau die ungleiche Verteilung (14 Wochen MU vs 2 Wochen VU). Eine gleichmässig (!) verteilte Elternzeit wäre gerecht und fortschrittlich…

        (Vorallem wenn man bei diesen Überlegungen nicht nur Eltern miteinbezieht, sondern alle stellensuchenden Frauen 😉 )

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Eine Frau kann ein paar Mal in Mutterschaftsurlaub gehen, bis sie die Absenzen wegen Militär erreicht hat.
        Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass „nur“ der Mutterschaftsurlaub Grund für eine Benachteiligung von jungen Frauen auf dem Arbeitsmarkt ist, sofern es diese überhaupt gibt. Wenn ist es das Problem, dass die meisten Mütter dann nicht oder nur teilzeit an die Arbeitsstelle zurückkehren.
        Und, ich wiederhole mich: Dass man die jungen Frauen nicht nach ihren Plänen fragen darf hilft natürlich nicht weiter.

  • tststs sagt:

    „Es ist Zeit zum Umdenken –“

    Für beide verpflichend dieselbe Zeit nach der Geburt zuhause, ansonsten bringt’s genau gar nix….

    • Sportpapi sagt:

      Gute Idee.
      Und was darf diese Umerziehungsmassnahme denn kosten? Und mit welchem Gesetz wollen Sie das durchsetzen?

      • tststs sagt:

        Ähhmmm, ich denke, sie darf gleich viel kosten, wie bei den Frauen…?!?

        Und es ist kein Gesetz, sondern die Verfassung, die uns zur Gleichstellung zwingt!

      • Martin Frey sagt:

        „Und es ist kein Gesetz, sondern die Verfassung, die uns zur Gleichstellung zwingt!“
        Sie meinen, so wie beim Militärdienst, tststs? Und beim Rentenalter?

      • Vierauge sagt:

        und ausserdem können andere Länder das auch.

      • Röschu sagt:

        Wissen Sie, tststs, wenn wir den Mutterschaftsurlaub komplett streichen, täten wir der Gleichstellung auch Genüge…
        .
        Gleichstellung bedeutet, dass Gleiches gleich behandelt werden soll. Mütter und Väter unterscheiden sich im Zeitraum unmittelbar nach der Geburt aber wesentlich. Dafür braucht es kein Gesetz, da genügt etwas gesunder Menschenverstand.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Der Mutterschaftsurlaub ist ja im Wesentlichen Gesundheitsschutz. Man könnte von mir aus aber schon formulieren, dass alle Menschen, die geboren haben, diesen Urlaub beziehen dürfen…
        Ansonsten gerne mit MF: Es gäbe sicherlich dringendere Bereiche, die wirklich und krass dem Gebot der Gleichstellung widersprechen. Interessanterweise alle zu Lasten der Männer…

      • tststs sagt:

        Oh mein Gott, Männekes, jetzt schreiben Sie sich aber um Kopf und Kragen! Diesen „Gesundheitsschutz“ gab es schon vor dem MU und er nennt sich Mutterschutz. Dieser greift schon vor der Geburt und verbietet den Frauen nach der Geburt 8 Wochen zu arbeiten. Und selbstverständlich anerkenne ich diesen (und dass dieser auch NUR für die Mutter gilt, nicht aber für den Vater).

        @MF: Ähm ja, wie war das mit „das eine lassen und das andere nicht tun?!?“ Ich habe nichts gegen eine Abschaffung der Wehrpflicht für Männer, habe auch so abgestimmt.

        Und ich bitte Sie – ja es ist viel verlangt, aber ich bitte Sie wirklich – betrachten Sie den Mutterschaftsurlaub nicht nur als Benachteiligung des MANNES! Begeben Sie sich mal zwischen 20 und 40 als Frau auf Stellensuche…

      • Martin Frey sagt:

        @tststs
        Ähm, beim Argument Militärdienst geht es bekanntlich nicht um eine Abschaffung. 😉 In meinen Augen ist es doch argumentativ etwas zu einfach, nur zu sagen, „ich war ja für eine Abschaffung“. Hört man immer wieder, ist aber etwas billig.
        Ich kann nicht für andere reden, aber mir persönlich geht es ums Prinzip „gleiche Rechte, gleiche Pflichten“. Wenn Sie schon mit der Verfassung argumentieren. Und solange es eine Dienstpflicht, wie auch ein Rentenalter gibt, soll es für alle gleich gelten. Oder sehen Sie das anders?
        Ich bleibe bei meinem Mantra: solange diese zwei Gleichberechtigungsgrossbaustellen nicht gelöst sind, gibt es in diesem Land keine Gleichberechtigung.

  • R.B. sagt:

    @Marcel Zufferey
    Eben. Warum also dagegen stimmen? Dieser kleine Teil aller Väter wird es zu schätzen wissen! Und den andern schadets nicht.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Wo habe ich etwas davon geschrieben, dass ich gegen den Vaterschaftsurlaub stimmen werde? Ein Ja meinerseits ist beschlossene Sache.

  • Dan sagt:

    Ich weiss nicht, warum immer noch so viele Politiker glauben, man könne den Sozialstaat, der immer teuerer wird und bedenklich wackelt (siehe AHV), weiter mit Nice-to-have-Programmen ausbauen. Diese kosten Milliarden. So ist weder die Elternzeit noch ein Vaterschaftsurlaub zu befürworten. Besonders ärgerlich ist zudem, dass alle diese Vorschläge den Menschen vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben. So ganz unter dem Motto: Väter, bleibt endlich zu Hause, kümmert Euch um Eure Kinder und macht die Hausarbeit. Im Endeffekt geht das alles den Staat nichts an.

    • Muttis Liebling sagt:

      Milliarden (an Schweizer Franken) sind das Einzige, was in der Schweiz im Überfluss vorhanden ist. Wenn der Sozialstaat, der in der Schweiz nur schwach ausgeprägt ist, wackelt, liegt das nicht am fehlenden Geld, sondern den ständigen politischen Angriffen auf diesen.

    • Widerspenstige sagt:

      Genau so ist es, Mother’s Biest! Laut populistisch Jammern im bürgerlichen Lager über Staatsschulden und deren Notwendigkeit des Abbaus, aber handkehrum Milliardenbeträge für Kampfjets und Landwirtschaftssubventionen etc. bereitstellen. So eine Vaterzeit kann problemlos über die EO finanziert werden. Dann gibt es halt für militärische Scheinübungen weniger Munition zum Verpulvern pro Jahr, nur damit das budgetierte Geld auch annähernd verbraucht wird. Das VBS suche ja händeringend nach Ausgabegründen, wie man kürzlich lesen musste!

      • Sportpapi sagt:

        Ständig dieses Gemotze über die Militärausgaben! He, und Polizei und Feuerwehr kosten auch viel zu viel!
        Beim Militär sind ja nicht die Kosten das Problem, sondern die Ausrichtung.

  • Independent sagt:

    so so, der Vaterschaftsurlaub ist also frauenfeindlich…. Nicht nur in irgendeiner Form hinderlich (wo auch immer) sonder sogar schon frauenfeindlich….
    Frau Schmid-Federer hat wohl einfach zuviel Zeit….

  • Adam Riese sagt:

    Mich stört der verklärende Blick der Frau Nationalrätin. Sie erzählt, wie ungerecht es sei, dass die Frau in der Schweiz sich nach 14 Wochen Muttschaftsurlaub entscheiden muss, wie es weitergeht, während es in anderen Ländern (Schweden als Beispiel) so viel toller ist, da die Frau dort wie selbstverständlich wieder vollzeit an den Arbeitsplatz geht, da die Fremdbetreuung staatlich gewährleistet ist. Merken Sie was? Im einen Fall hat die Frau (und übrigens auch der Mann) eine WAHL, im anderen Fall genau NICHT! Die Belohnung für diesen Zwang sind zwei Jahre bezahlte Elternzeit. Also frage ich mich: Will ich 2 Jahre Elternzeit, dafür danach vollzeit arbeiten müssen? Oder will ich keine Elternzeit, dafür selbst bestimmen können? Aner vielleicht will ich ja auch beides! (5i+Weggli) 🙂

    • Amanda sagt:

      „. . . während es in anderen Ländern (Schweden als Beispiel) so viel toller ist, da die Frau dort wie selbstverständlich wieder vollzeit an den Arbeitsplatz geht, . . .“.
      Ich bin ganz bei Ihnen! Dass sich rund 50% dieser Vollzeit arbeitenden Mütter lieber um ihre Kinder kümmern würden, wird dabei nie erwähnt:
      „45 Prozent der Schwedinnen wären lieber Vollzeitmütter, statt zu arbeiten. Das ergab vor sechs Jahren eine Umfrage der schwedischen Familienwebsite „familjeliv“. Bei den Frauen unter 30 waren es sogar 53 Prozent.“ Quelle:http://www.zeit.de/arbeit/2017-09/schweden-vollzeit-arbeit-muetter-unzufriedenheit-glueck/seite-2

      • tststs sagt:

        Und ich möchte am liebsten den ganzen Tag Ponys steicheln!

        Sorry, das hier ist nicht Utopia, sondern ein Bundesstaat.
        Und ja, diese von Adma Riese beschriebene Wahl haben wir nur, weil wir die (negativen) Konsequenzen auf die Gesellschaft auslagern können.

        Wenn man mich (als Kinderlose) also fragt, ob meine Steuerfränkli lieber für eine Elternzeit draufgehen – für Eltern, die nachher auch wieder ihre Steuerfränkli erarbeiten – oder doch lieber für geschiedene Frauen mit erwachsenen Kindern, die Sozialhilfe empfangen (hat sich lieber um die Kinder gekümmert, Gericht findet Ehegatttenunterhalt nicht nötig)… ja, worauf fällt meine Wahl wohl… 😉

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tststs

        der mit der „Wahl haben wir nur“ ist jetzt schon bisschen witzig; Ihnen ist schon bewusst dass sie in Schweden KEINE Wahl haben weil die Konsequenzen genauso auf die Gesellschaft ausgelagert sind?

        Ausgelagert ist so oder so!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ich gebe mein „Steuerfränkli“ am liebsten gar nicht aus, sondern behalte es in meinem Portemonnaie.
        Aber wenn schon: Wirklich eine Verlängerung der Elternzeit für Menschen, die vielfach gut situiert sind, als Unterstützung von Menschen, die nicht genug zum Leben haben?

    • Widerspenstige sagt:

      Ja was denn nun? In Schweden sind die Arbeitszeiten kürzer und um 16h ist Feierabend in den meisten Branchen. Wer eine Ausbildung genossen hat auf Staatskosten, darf diese Ausbildung anwenden u der Gesellschaft dienen. So ist das kalkuliert! Natürlich möchten Mütter am Liebsten bei ihren Kindern bleiben, mit wenigen Ausnahmen. Auch ich wolle meine Kinder mehr in meiner Nähe wissen. Das Leben hat aber ein anderes Programm für mich vorgesehen und im Nachhinein bin ich dankbar, dass ich Beruf und Familie verwirklichen durfte. Es war aber verdammt hart ohne Kitas, ohne Tagesschulen, ohne Kinder-/Ausbildungszulagen etc. für Selbständigerwerbende! Mein Mann hat Hausmann gespielt u das war gut so. Freiwillig ist fast nichts in der teuren Schweiz.

      • Tove Lundberg sagt:

        Es ist nicht wahr, die Arbeitszeiten enden in Schweden nicht um 16 Uhr, sondern ganz normal um 17/18/19/20 wenn man im Buro arbeitet!! in Schweden haben auch die Eltern viel Stress…aber es stimmt, dass viel mehr Männer dorthin Elternzeit nehmen und sich um die Kinder kümmern. Viele Frauen arbeiten auch nur Teilzeit. Es ist nicht so, als ob alle Müttern nach Elternzeit wieder vollzeitig Arbeiten müssen. Kommt darauf an. Das System dort ist auch nicht perfekt aber es bietet Frauen mehr Chancen, Karriere zu machen, wegen von Staat unterstützen Betreuung, die nicht zu teuer ist.

      • Widerspenstige sagt:

        Tove Lundberg, ich drücke mich jeweils bewusst vorsichtig aus und schrieb deshalb ‚in den MEISTEN Branchen‘ womit nicht alle Branchen gemeint waren. Hier ein Link als Beweis:
        http://www.handelsblatt.com/politik/international/arbeitszeiten-skandinavien-arbeitszeit-sinkt-umsatz-steigt/13379278-4.html

        Aber immer gut, Beiträge aus erwähnten Nordländern hier zu haben. Also viele Frauen arbeiten auch nur Teilzeit in Schweden, so wie in Helvetien. Und viel mehr Männer nehmen Elternzeit u kümmern sich um ihre Kinder. Danke für diesen wichtigen Input zum Thema, Tove. 😉

        Und in den hohen Steuern sind ganz viele Leistungen vom Staat enthalten wie günstige KK-Prämien, öV, Kitas, Tagesschulen, Zahnarztbesuche und was habe ich vergessen?

      • Zufferey Marcel sagt:

        Kleiner Tip am Rande: Vergleicht doch mal die Jahresarbeitszeiten und nicht immer nur die Wochenarbeitszeiten miteinander…

        https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28580/umfrage/jaehrliche-arbeitszeit-in-der-gesamtwirtschaft/

        Ferien, Feiertage, Wochenenden- alles abgezogen:

        Auf dieser Basis arbeiten die Schweden sogar mehr als die Schweizer: 1’644 vs. 1’632,2 Stunden p.a.!

      • Widerspenstige sagt:

        Ach Marcel Z ….. wegen läppischen 12 Stündchen mehr pro Jahr so ein Aufstand? Und dann noch ein statistischer Wert, welcher auf einer Momentaufnahme basieren dürfte. Unter dem Strich bekommen die Schweden, Norweger, Finnländer (die haben 2017 den Versuch eines Grundeinkommens gewagt!), Dänen, Isländer einfach mehr zurück pro Monat als wir in der Schweiz. DAS ist für eine Gesellschaft einfach beglückender und macht zufriedener. Scheint hier nicht so zu sein, wenn man die Kommentare sich jeweils so durchliest …

      • Marcel Zufferey sagt:

        Dass es Feministinnen nicht so mit Statistik haben, ist an und für sich nichts Neues, WS. Alles weg relativieren, Postmoderne sei Dank. Und dann noch stutenbissig werden.

  • Anabel sagt:

    Danke! Endlich mal eine vernünftige Ansicht zum Vaterschaftsurlaub. Mein Mann konnte nach den Geburten unserer zwei Kinder dankenswerter Weise unbezahlten Urlaub nehmen und mich die ersten Wochen unterstützen. Das hat aber in keiner Weise dazu geführt, dass ich als Frau den Einstieg in den Beruf besser wieder finden konnte, noch zu einer engeren Bindung zum Kind. Die hat mein Mann auch so. Ein vierwöchiger Vaterschaftsurlaub (wobei ja Urlaub ein völlig falsches Bild vermittelt) wäre schön, nützt aber langfristig überhaupt nichts und ist reine Augenwischerei. Was es braucht: bezahlbare Kitaplätze, die Möglichkeit, Teilzeit arbeiten zu können, eine Garantie, auch nach mehreren Monaten daheim wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren zu können. Und zwar für Väter und Mütter.

    • Widerspenstige sagt:

      Eine verlängerte VaterZEIT – kein Urlaub, denn das ist Arbeitgeberslang aus grauen Vorzeiten getextet notabene – wie in der Initiative wäre ein Anfang aus der schäbigen jetzigen gesetzlichen Form.

      Die Vaterzeit-Initiative werde ich auf jeden Fall unterstützen mit einem JA an der Abstimmung. Ansonsten bleibt wieder alles wie bisher u die Gegner können sich wieder bequem zurücklehnen. Es wäre eine gute ÜBERGANGSLÖSUNG für weitere Abstimmungen für längere Elternzeiten gemäss zB skandinavischem Modell. Die Arbeitsplatzgarantie ist die Knacknuss u muss vermehrt in solche Abstimmungstexte eingewoben werden. Das ist noch viel wichtiger, damit die Wirtschaftsverbände sehen, wohin die Zukunft geht wie westschweizer Unternehmen beweisen.

      • Adam Riese sagt:

        @Widerspenstige:
        Eine Arbeitsplatzgarantie werden wir nur erlangen, wenn wir uns bereiterklären, nach der Elternzeit auch wieder vollzeit oder zumindest sehr hochprozentig an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Und genau da liegt in meinen Augen die Knacknuss! Wir können nicht nur fordern, sondern müssen auch geben. Ich für meinen Teil möchte diese Deal nicht eingehen müssen. Ich möchte die Wahl haben. Ich hatte einen Vaterschaftsurlaub von 3 Tagen. Dafür zwingt mich niemand, mehr als 50% zu arbeiten. Diese Wahlfreiheit ist für mich Gold wert und ich würde sie nicht aufgeben wollen. Wenn sich eine Elternzeit ohne diese Verpflichtung einrichten lässt, dann noch so gerne zum Wohle aller küftigen Eltern und deren Kinder. Ich bezweifle aber, dass die Wirtschaft diesen Kuhhandel eingehen wird.

      • tststs sagt:

        Sind Sie da sicher, WS, also mit der Übergangslösung, meine ich?

        Ich bekenne mich ehrlich dazu: Ich weiss nicht, ob ich diesem Vaterschaftsvorschlag zustimmen soll… Ich sehe dies nämlich nicht als ersten/weiteren Schritt Richtung Veränderung, sondern als Schritt in die Vergangenheit! Es zementiert die Rolle des Vaters als Ernährer und Kindsbespasser (2 Wochen? 2 Wochen? Come on, das ist ein schlechter Scherz…) und bietet der Mutter null Unterstützung…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Oben haben Sie noch mit verfassungsmässig garantierter Gleichberechtigung argumentiert…

      • Widerspenstige sagt:

        Gerade als KMU will man weit in die Zukunft planen wollen u da kommt eine Arbeitsplatzgarantie wie gerufen. Das haben offensichtlich nicht nur skandinavische Unternehmer akzeptiert, sondern auch westschweizer Unternehmen. Jede/r Arbeitnehmer kann kurzfristig ausfallen wegen Krankheit/Unfall oder Kündigung/ändernde Lebensumstände u genau das muss ein KMU organisatorisch auf die Reihe kriegen. Sonst sich anstellen lassen u die Selbständigkeit vergessen. Aber es wird in naher Zukunft sowieso zuwenig Arbeit geben für alle. Somit nur noch kleine Brötchen backen u sich auf die nächste Abstimmung vorbereiten für das BGE.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: „Gerade als KMU will man weit in die Zukunft planen wollen u da kommt eine Arbeitsplatzgarantie wie gerufen“. Klar. Die Frau ist weg, man muss ihr aber den Platz warm halten. Und eine andere Frau (oder einen Mann) dazwischen temporär einstellen. Dann kommt sie doch nicht zurück, weil sie es sich anders überlegt hat, oder nur wenn sie teilzeit arbeiten kann. Vielleicht ist sie aber auch wieder schwanger, und die Situation verlängert sich um ein bis mehrere Jahre.
        Und die KMUs finden das selbstverständlich toll, kommt wie gerufen!

  • Matt sagt:

    Kommen Sie mal nach England dä gibt es die Elternzeit seit ein paar Jahren. Meine Vorgesetzte wurde soeben Mutter und bleibt die ersten 6 Monate zu Hause wobei sich dann ihr Ehemann dir nächsten 6 Monate um das Kind kümmern wird.

    • Jane Doe sagt:

      Ja, aber in England kriegt man während dieser Zeit nicht den vollen Lohn.

    • Carolina sagt:

      Und es wird keinesfalls der alte Arbeitsplatz garantiert bzw offen gehalten (es sei denn, Sie arbeiten für einen Grosskonzern und sind gut im Verhandeln!) – das sind Empfehlungen, in der Praxis ist das aber für eine KMU nicht einzuhalten!

  • R. Kull sagt:

    Das Ganze ist ein sehr emotionelles Thema. Das Ganze ist leider auch ein ökonomisches Thema. Müssen die Unternehmen bezahlen, wird es sehr teuer (Arbeitsplatzerhalt, Stelle zwischenzeitlich besetzten, Konkurrenzfähigkeit) u.v.m.). KMU werden straucheln und Probleme haben Fachkräfte zu finden. Oder, man stellt nur noch Leute ein, welche diesen Teil im Leben bereits vorbei haben. Und Schweden, ja es ist üblich und ja, Schweden hat horrende Steuersätze. Sicherlich nicht nur deswegen, aber auch. Je höher die Sozialwünsche sind desto höher werden die Abgaben + Subventionen. Und danach? Wichtiger wäre die Erkenntnis, dass Erziehung ein 100% Job ist, ein „KInderleben lang“, auch WÄHREND der Erwerbstätigkeit. Das hat nichts mit Rückständigkeit zu tun sondern mit bez. Kinder-(Alibi)- Urlaub.

  • Hanna Schmuki sagt:

    Erstens einmal wundere ich mich, dass niemand das Problem der Finanzierung anspricht. Aus welchem Töpfchen sollten denn vier zusätzliche Wochen Ferien der Väter finanziert werden? Logischerweise müsste der Vaterschaftsferienanspruch über die Krankenkassen finanziert werden. Schwangerschaft und Geburt werden als Krankheit taxiert und so sollten es auch alle Folgekosten. Man könnte doch ganz allgemein über eine Woche mehr Ferien für alle Leute sprechen. So kämen alle in den Genuss von vier Ferienwochen mehr.

    • Jan Holler sagt:

      Na über die EO (Erwerbsersatzordnung), die ist gut bestückt und ich meine mich zu erinnern, dass dies auch schon so vorgeschlagen wurde. Ein 4-wöchiger Vaterschaftsurlaub würde um die 0.1% Lohnprozente kosten.

      • tststs sagt:

        Wobei ich damit keinesfalls in Abrede stellen will, dass eine Frau mit Neugeborenem für ein KMU eine echte Herausforderung ist… (aber eben, nur die Frau… der Kindsvater? Kein Problem…)

      • tststs sagt:

        Sorry, ist eigenlich auch an Unternehmerin gerichtet… 😉

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Der Kindsvater ist kein Problem, der arbeitet dann umso härter…

    • Unternehmerin sagt:

      Als Mitinhaberin eines kleinen Unternehmens frage ich mich, wie so was zu bewerkstelligen sein soll – einerseits finanziell aber auch Qualitätsstandard und Workflow, wenn die neuen Eltern dem Arbeitsplatz fernbleiben. Wer bezahlt die Suche nach einem Ersatz auf Temporärbasis? Wer bezahlt dessen Einführung? Das Unternehmen wird doppelt zur Kasse gebeten. Die Konsequenz: Ich würde nur noch Leute einstellen, die „die kritische Phase des Kinderkriegens“ hinter sich haben.

      • tststs sagt:

        Ich nehme an, Sie stellen dann auch keine Leute ein, die Ski fahren gehen?

        (Ich weiss ja nicht, wie Sie organisiert sind, aber ein 6 Monate im Voraus geplanter MU ist meist besser zu verkraften als ein Beinbruch von heute auf morgen…)

      • Sportpapi sagt:

        Also die meisten Leute, die ich kenne, die sind nach einem Sportunfall schnell wieder im Büro…

  • Röschu sagt:

    „Hätte ich in dieser schwierigen Situation ab und zu meinen Mann einspannen können, wäre mir schon sehr viel geholfen gewesen“
    Wer hat denn verboten, dass Ihr Mann sein Arbeitspensum reduziert und Sie das Ihrige erhöhen? In der Schweiz besteht glücklicherweise bereits weitestgehend Wahlfreiheit bezüglich seines Lebensmodells. Es ist nicht die Aufgabe des Staates oder der Wirtschaft Eltern „durchzufüttern“.

    • Amanda sagt:

      „Wer hat denn verboten, dass Ihr Mann sein Arbeitspensum reduziert und Sie das Ihrige erhöhen?“ Das war auch mein Gedanke. Zumal es sich das Ehepaar – auch in Anbetracht der Tätigkeiten ihres Mannes – finanziell bestimmt hätte leisten können.

  • fabian sagt:

    Wer den Vaterschaftsurlaub bekämpft, hat Gleichstellung nicht kapiert. Dass der Widerstand dagegen eben nicht nur von rechtsaussen kommt, sondern auch von linksaussen, ist schon lange offensichtlich. Die Feministinnen wollen die Pfründe alleine für die Frauen. Und den Vätern und Männern keinen Pfifferling zugestehen. Was für ein väterverachtendes Trauerspiel der Feministinnen. Wer in der Schweiz Gleichstellung will, muss erst diesen Feminismus überwinden.

    • Shekina Niko sagt:

      Würden Sie bitte aufklären, welche Feministinnen und andere Stimmen von linksaussen gegen einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub sind? Ich kenne nämlich keine Feministin, welche „die Pfründe allein für die Frauen“ will. Alle, die ich kenne, wollen das genaue Gegenteil: eine möglichst ausgeglichene Aufteilung der Familienarbeit zwischen den Elternteilen. Falls Sie hier keine Links zum Beweis Ihrer Behauptungen veröffentlichen können, reichen auch Zitate mit Erwähnung der Namen der betreffenden Urheberinnen.

      • fabian sagt:

        Shekina, der Beitrag stammt von einer bekennenden Feministin. Lesen Sie einfach nochmal diesen Beitrag, dann haben Sie ein erstes Müsterchen dieser väterfeindlichen Propaganda.

      • Sportpapi sagt:

        @fabian: Hier steht doch, dass sie ja stimmen wird beim Vaterschaftsurlaub…

    • Shekina Niko sagt:

      Die Autorin spricht sich für eine Elternzeit aus, wird aber den Vaterschaftsurlaub dennoch befürworten. Kein Wort von väterfeindlicher Propaganda. Anderweitige Belege für Ihre Behauptungen sind also notwendig.

  • Sportpapi sagt:

    Zufferey wird uns sicherlich bald erklären, in welchem Ausmass Männer den Urlaub nehmen, wenn es einen frei wählbaren Elternurlaub gibt. Und wie es aussieht, wenn sogar wirklich ein Teil für die Väter reserviert ist.
    Ob Frau Schmid-Federers Mann häufiger zu Hause gewesen wäre, wenn es einen bezahlten (aber in gewissen Sinn doch freiwilligen) Elternurlaub gegeben hätte, den er hätte nehmen können? Eher nicht.
    „Der Vaterschaftsurlaub gilt europaweit als Steinzeitmodell, denn er zementiert ein System, in dem der Mutter nach der Geburt Steine in den Weg zurück in die Arbeitswelt gelegt werden.“ Das verstehe ich nicht. Niemand legt der Mutter Steine in den Weg. Wenn schon, dann wird kein roter Teppich ausgerollt. Oder was übersehe ich da?

    • Jan Holler sagt:

      Man muss sich auch erst einmal an solche Dinge gewöhnen. Väter werden den Elternurlaub hierzulande erst wohl eher weniger beanspruchen, wenn das soziale Umfeld, die Gesellschaft noch nicht so weit ist. Haben Sie die Sendung im SF von und über die vier Mütter gesehen (war im November)? Wenn das stellvertretend ist, sehe ich eher schwarz für Eltern- oder Vaterschaftsurlaube.
      Frauen als Mütter zu den Kindern (und an den Herd), der Mann sorgt fürs Einkommen.
      Ich finde, man sollte dann schon konsequent sein, und als Frau keine teure Ausbildung beanspruchen, nur um dann zu Hause zu bleiben.
      Geteilte Verantwortung in vielen Bereichen, Einkommen und Betreuung erachte ich als Vorteil für beide Seiten. Es braucht dafür aber eine andere gesellschaftliche Einstellung.

      • Regula Habig sagt:

        Es gibt keine „gesellschaftliche Einstellung“. Es gibt Männer, Frauen, Individuen, und alle denken das Gleiche wie ich: nämlich jeder das Seine. Und wo, wenn nicht in der CH, kann jeder und jede sich das Leben aussuchen, das man führen möchte? Und das mit der teuren Ausbildung: ein Mädchen, das von seinen Eltern durchs Gymnasium gezwungen wird, obwohl es schon sehr früh weiss, dass die rauhe Arbeitswelt da draussen nicht sein Traum ist, kann ja wohl nichts für seine teure Ausbildung …

      • Sportpapi sagt:

        Ja, ich habe die Sendung gesehen. Und gelernt, dass offenbar ganz verschiedenen Modelle funktionieren.
        Ansonsten ist es doch so: Familien, die es sich leisten können, organisieren sich heute so, wie sie es gerne möchten. Und die anderen profitieren von all den angedachten Massnahmen sowieso nicht wirklich.
        Von Umerziehungsmassnahmen halte ich nicht viel. Wenn Väter mehr zu Hause bleiben möchten, sollen sie es tun. Wenn Mütter gerne mehr arbeiten würden, sollen sie es tun. Und (beidseits) nicht immer neue Ausreden suchen, warum das nicht geht.

      • Jan Holler sagt:

        @ Regula: Aber natürlich gibt es eine gesellschaftliche Einstellung. Diese ergibt sich aus der Gesamtheit der individuellen Einstellungen. Und diese sind natürlich nicht so komplett verschieden, wie sie suggerieren, sondern decken sich mehr oder weniger. Erkennbar, wie die Mehrheit tickt, ist das bspw. an Abstimmungsresultaten. Die Sozialwissenschaften kümmern sich um die Gesellschaft(en).
        @ SP: Ja, einverstanden. Jedoch finde ich, dass die Voraussetzungen geschaffen sein müssen, damit das Individuum auch eine freie Entscheidung treffen kann.

      • Sportpapi sagt:

        @Jan Holler: Die Voraussetzungen dazu sind wohl nirgends so gut wie in der Schweiz. Auch wenn das eine oder andere sicherlich noch zu tun wäre.

    • Regula Habig sagt:

      @Jan Holler 11.54 h: Ja, so gesehen ergibt sich eine gesellschaftliche Einstellung schon, nur störe ich mich immer daran, wenn jemand findet, diese müsse sich ändern. Das würde ja bedeuten, dass Sie eine Mehrheit, oder eine knappe Mehrheit, der Menschen nach gerade Ihren Vorstellungen umerziehen müssten, und dagegen wehre ich mich. Aenderungen ergeben sich ja von allein, wenn eine Mehrheit es will, wenigstens in der CH. Ich habe unsere Kinder übrigens in Frankreich aufgezogen, und glauben Sie mir mindestens dies: die absolute Mehrheit der Französinnen beneidet die CH glühend um die Wahlfreiheit. Mit den französischen Löhnen und Steuern ist diese einfach nicht mehr gegeben, der Sozialstaat hat dafür gesorgt.

  • Jan Holler sagt:

    Ja, Frau Schmid-Federer, die Einführung der Elternzeit wäre für alle ein Vorteil. Aber das ist die Schweiz: stockkonservativ (warum ändern, was bisher so gut funktioniert), missgünstigt (hatten wir früher auch nicht), politisch am Rande der Verblödung (die Linken sind immer schuld), unsozial (Sozialhilfe kürzen, kein Mindestlohn), gierig (Bankenplatz, Steuerfluchtherberge) und egoistisch (jeder ist selber seines Glückes Schmied). Damit meine ich nicht den Einzelnen, aber die Mehrheit.
    Wir haben Milliarden für eine komplett überdimensionierte Armee, für viel zu viele Bauern, für Steuersenkungen für Unternehmen und Reiche.
    Was mich hier am meisten ärgert, ist die Verweigerung der sachlichen Diskussion. Ich danke Ihnen für Ihren unermüdlichen Einsatz und darum wähle ich auch SP.

    • Sabine sagt:

      @Holler, Frau Barbara Schmid Federer ist Nationalrätin der CVP, Christlichdemokratische Volkspartei.

      • Jan Holler sagt:

        Oh, danke Sabine. Sie gehört wohl dem sozialen Flügel der CVP an. Bin halt in Bern und kenne sie nur vom Namen her. Wäre sie Bernerin, würde ich sie wohl auf die SP-Liste panaschieren.

      • Muttis Liebling sagt:

        Genau diese Tatsache hat Herr Holler ironisch kommentiert.

      • zysi sagt:

        läuft aber aufs gleiche raus, wie man/frau sieht, nicht?

    • Röschu sagt:

      @Jan Holler
      Wenn Sie das nächste Mal eine sachliche Diskussion einfordern, empfehle ich Ihnen auf Pauschalurteile wie „gierig“, „unsozial“ und „politisch verblödet“ zu verzichten. Denn: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück…

      • Jan Holler sagt:

        Röschu, sehen Sie andere Gründe für die Weigerung sich hierzulande mit sozialen Themen näher auseinander zu setzen? Hören Sie einmal in die Debatten im Nationalrat und, hier in Bern, im Grossrat. Man redet nicht mehr miteinander, man hinterlässt nur noch Statements und ist fixiert auf die eigene vermeintlich richtige Haltung und Parteilinie.
        Die Leserkommentare zu beliebigen Themen weisen einen sehr grossen Anteil an Aussagen auf, die für jede schlechte Entwicklung die Linke verantwortlich macht. Das war schon in den 70er Jahren so („geh doch nach Moskau“) und ist heute noch so.
        Wir stehen mittlerweile am Schluss aller Länder Europas in Sachen, was eine moderne Gesellschafen ausmachen.

      • Röschu sagt:

        @Jan Holler
        Absolut einverstanden. Auch ich bin der Meinung, dass zu viel Parteipolitik und viel zu wenig Sachpolitik betrieben wird.
        .
        Was ich sagen wollte: Genau die genannten und ähnlich gelagerte Begriffe führen dazu, dass die Diskussion eben gerade nicht sachlich bleibt, sondern emotional und schliesslich ideologisch geführt wird.

      • Jan Holler sagt:

        Röschu, nur ein Beispiel, weil gerade darauf gestossen: Schauen Sie sich den ersten Kommentar (zuunterst) zum Artikel „Syrerin verlor Baby – Grenzwächter schuldig“ an. Zitat (es steht noch mehr da): „Unser Staat ist Links unterwandert“ Das nenne ich „politisch am Rande der Verblödung“. Ich benutze ja obige Beschreibungen nicht in einer Diskussion gegen die Teilnehmer. Sie tauchen gar nicht in der Diskussion auf, darum stimmt auch Ihr Vorwurf nicht oder zielt vorbei. Ich habe nur beschrieben, wie es auf mich wirkt.

      • Röschu sagt:

        @Jan Holler
        Ok, nun habe ich (vermutlich) verstanden, was Sie sagen wollten. Besten Dank für die Klarstellung.

    • A.Adler sagt:

      Wollte auch so etwas ähnliches schreiben Herr Holler. Wir, als einzige direkte Demoktatie hätten es ja in der Hand, müssen uns aber bei vielen progressiven Themen von EU Ländern überholen lassen. Ich will damit nicht sagen dass wir in die EU müssen, aber entweder sind wir wirklich in der Mehrheit so stockkonservativ wie Sie feststellten – oder aber wir müssen die liberalen/linken/grünen wieder an die Urne kriegen. Mit liberal ist übrigens nicht die FDP gemeint, die reden liberal aber wehe es kostet irgendwo einen Rappen… Liberal hier wäre genau das was Frau Schmid (offensichtlich schon länger) vorschlägt: gemeinsame Elternzeit zur Aufteilung. Aber im ‚gutschweizerischen‘ herantasten an etwas Grösseres wären 20 Tage mehr im Topf der Manövriermasse sicherlich nicht verkehrt!

      • Martin Frey sagt:

        @Adler
        An der CVP ist nichts liberal. Auch nicht die Vorstösse der Gastautorin von heute.
        Die Partei glänzt anderweitig.

      • A.Adler sagt:

        @ Frey
        Ja, die CVP kann ich nicht so recht einordnen in ein politisches/philosophisches Konzept. Dem Namen nach gehörten sie eher zu den von Holler „stockkonservativ“ genannten. Drum würde ich von dieser Seite eher keine liberale Position erwarten (Fr. Schmid bewegt sich „gefühlt“ ausserhalb der CVP Parteidogmen, aber ich hab mich mit der CVP nie so recht auseinandergesetzt). Meine Bemerkung sollte lediglich mein Unverständnis für die mutlose und rückwärtsgewandte Position der FPD in Sachen Vaterschaftsurlaub zum Ausdruck bringen.

    • Sportpapi sagt:

      Ich wundere mich ja immer, warum links/sozial mit progressiv und auf Eigenverantwortung setzen mit konservativ gleich gesetzt wird. Ist das so, weil man die Entwicklung zum Nanny-Staat als quasi naturgegeben ansieht? Und die Frage nur ist, wie schnell man da hingelangt?
      Persönlich halte ich Wahlfreiheit für wichtig. Und es spricht nichts dagegen, dass nach Ablauf des Mutterschaftsurlaubs der Vater sein Pensum reduziert, und nicht die Mutter. Wenn die zwei Eltern das wollen. Aber es ist doch nicht Aufgabe des Staates, solche Entscheide über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu fällen.
      Und der Ausbau von Elternzeit ist nun einfach mal ein Ausbau und damit Familienförderung. Ob es davon mehr braucht, darüber kann man doch diskutieren.

      • Martin Frey sagt:

        „Ich wundere mich ja immer, warum links/sozial mit progressiv und auf Eigenverantwortung setzen mit konservativ gleich gesetzt wird.“
        In der Tat, SP, in der Tat. Man muss halt derartige Dinge wohl einfach genug lange wiederholen….
        Aber Sie bringen es auf den Punkt:
        „Aber es ist doch nicht Aufgabe des Staates, solche Entscheide über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu fällen.“
        Man kann das schon machen, wie gesagt. Aber liberal ist das nicht. Und ob davon wie behauptet wirklich alle, auch die Wirtschaft, profitieren, wäre noch zu belegen.

      • A.Adler sagt:

        Und was wäre so schlimm Sportpapi, wenn „demnächst“ 4 Wochen Vaterschaftsurlaub dazukämmen. Und irgendwann vielleicht doch mal noch die Wahlfreiheit, welcher Elternteil diese dann zusammen 18 Wochen nimmt? Und mit viel sozialromantischer Träumerei vielleicht dereinst sogar mal 6 Monate, was immer noch erst die Hälfte vieler Nachbarländer wäre?

      • Sportpapi sagt:

        @A. Adler: Und was wäre so schlimm, wenn das so nicht kommen würde? Das ist doch keine Argumentationsbasis!

      • A.Adler sagt:

        @Sportpapi
        Ihre gespielte „Verwunderung“ (weiter oben – provressiv vs. konservativ) ist auch keine Argumentationsbasis und es macht es auch nicht besser wenn sie als Frage gestellt wird…zu welcher Sie ja gleich Antworten parat haben mit herabsetzendem Unterton gegenüber einem Sozialstaat. Dass Sie vor lauter spitzfindiger Polemik die zeitlich perspektivische Entwicklung unserer Gesellschaft- in kleinen Schritten – als mein Agrument überlesen sei Ihnen unbenommen.

      • Sportpapi sagt:

        @A.Adler: Die Verwunderung ist keineswegs gespielt. Nicht jeder Fortschritt geht in die richtige Richtung. Steht da, und noch ein paar andere Stellungnahmen dazu.
        „Was wäre so schlimm“ sehe ich aber als Polemik, und sicherlich nicht als Argument. Ein Argument wäre zu sagen, was dafür spricht, den Sozialstaat in diesem Bereich auszubauen. Gut, ich lese immerhin Wahlfreiheit der Eltern.

  • Matthias Meier sagt:

    Aus eigener Erfahrung (geboren im Juli 2017) würden meine Frau und ich heute eine Elternzeit von einem Jahr (frei zwischen den Eltern aufteilbar) als angemessen betrachten. Wir sind in der glücklichen (Arbeits-)Situation, dass wir dieses Model selbst umsetzen und finanzieren können. Wir würden uns aber wünschen, dass dies für alle Eltern möglich wird, auch und gerade dort, wo die Einkommens- und Arbeitsverhältnisse schwieriger sind. Wie in Schweden wäre es aus unserer Sicht absolut in Ordnung, dafür auch eine gewisse Lohneinbusse hinzunehmen, z.B. eine fixe „Elternrente“ (für alle gleich) für die Dauer der Elternzeit.

  • Brunhild Steiner sagt:

    „In Europa hat sich die Elternzeit, welche sich Mütter und Väter aufteilen, längst durchgesetzt.
    Beispielsweise wird in Schweden das erste Lebensjahr durch bezahlte Elternzeit abgedeckt.
    Danach werden fast alle Kinder familienergänzend betreut.
    Die Elternzeit kann vom Vater oder von der Mutter bezogen werden.
    Dieses Modell stärkt die Position der Frauen.“

    Stärkt sie nicht besonders, die Fallzahlen bezüglich Totalausfall als Arbeitnehmende und Mutter sind steigend,
    dermassen steigend dass es sich in den erfassten Kosten niederschlägt.
    (Nein, ich habe keinen link, Info aus einer dlf-Sendung Herbst 2017)

  • Marcel Zufferey sagt:

    Nur ein vergleichsweise kleiner Teil aller Väter bezieht seinen Anteil an der Elternzeit oder dem Vaterschaftsurlaub in voller Länge.

    Auch der gefühlt 1001 Artikel zu diesem Thema wird daran nichts ändern.

    • Sportpapi sagt:

      Haha. Wusste ich es doch…
      Insofern wäre eine zusätzliche Elternzeit statt Vaterschaftsurlaub eigentlich nicht viel anderes als eine Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs. Auch nicht falsch, nur wissen sollte man es.

      • Martin Frey sagt:

        Aber genau darum geht es doch, Sportpapi: Elternzeit, die der Vater grösstenteils nicht beziehen wird, und somit der Mutter zugute kommt.
        Wie gesagt, man kann sich mit dem Gedanken anfreunden, schliesslich ich unser Mutterschaftsurlaub erbärmlich kurz. Aber man sollte das transparent benennen, anstatt falsche Tatsachen vorzugauckeln, die so nicht sein werden wie hier skizziert wird. Das wäre auch von Seiten der Politik wohl nicht zuviel verlangt.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Herrlich, Herr Frey: Vorgauckeln- Joachim Gauck hätte seine wahre Freude an dieses Verschreiber 😉

        Sollte eigentlich sofort in den Alltagssprachschatz einfliessen lassen: Schliesslich gauckelt uns der AfD-Gauck ja schon fast täglich etwas vor…

      • fabian sagt:

        sportpapi, damit es eben nicht eine verlängerung des mutterschaftsurlaubs wird, muss es zwingend ein vaterschaftsurlaub für den mann sein.

      • Martin Frey sagt:

        @Zufferey
        😀
        Sie haben recht, das war keine Absicht. 😉

      • Carolina sagt:

        MZ: Wer genau ist der Afd-Gauck? Joachim Gauck, bis vor kurzem deutscher Bundespräsident, dürfte mit der AfD soviel am Hut haben wie Sie……. Nur so als kleine Tüpflischiisserei am Rande!

      • Martin Frey sagt:

        @Carolina
        Also ich bin bei der 2. Betrachtung auch nicht sicher, ob MZ den Gauck nicht mit dem AfD-Gauleiter verwechselt hat, seines Zeichens Parteivorsitzender…

      • Marcel Zufferey sagt:

        Freud‘scher Verdenker, sorry. Bin gerade saumässig gestresst.

    • Amanda sagt:

      Ja, dem ist so!
      Die OECD-Studie „Parental leave: Where are the fathers?“ zeigt, dass eine vom Staat finanzierte Elternzeit kaum etwas an der klassischen Rollenverteilung ändert.
      https://www.oecd.org/policy-briefs/parental-leave-where-are-the-fathers.pdf

      • sottosopra sagt:

        Kaum, aber dennoch ändert sich langsam etwas. Und interessant an der Studie ist noch weiteres, z.B. die Auswirkungen auf „Life satisfaction, physical and mental health“ der Väter. Danke für den Input:

        OECD research shows that fathers who take paternity or parental leave are more likely to perform tasks such as feeding and bathing children. And this is a lasting effect: Fathers who care for children early tend to stay more involved as children
        grow up. Where fathers participate more in childcare and family life, children enjoy higher cognitive and emotional outcomes and physical health. And fathers who engage more with their children tend to report greater life satisfaction and
        better physical and mental health than those who care for and interact less with their children.

      • Zufferey Marcel sagt:

        @ sottosopra

        „Fathers who care for children early tend to stay more involved as children grow up.“

        Well, the other one’s too, I guess…

        Der Vater, das nützliche Tier: Solange er genau das macht, was man (= Feminismus, Medien, Wissenschaft & Politik) ihm zugesteht, ist er ein guter, neuer Vater: Brav gemacht, Papi! Wenn nicht, gibt’s Schelte! Selbst kritische Väter, die nicht partout einfach alles glauben wollen, was man ihnen tagtäglich vortischt, haben’s schwer. Warum, erschliesst sich mir leider nicht. Aber ich glaube, wenn man den kritischen und Betreuungsunwilligen (?) Vätern mehr Respekt und Verständnis entgegen bringen würde, wäre das schon ein Schritt in die richtige Richtung.

      • Sportpapi sagt:

        @sottosopra: Die Frage ist dann, was ist Ursache, was ist Wirkung. Mir scheint die Geschichte selbst erklärend. Natürlich sind die Väter aktiver, die sich entscheiden, aktiv zu sein…
        Auf der anderen Seite sehe ich noch die Freunde aus Österreich vor mir (beide Ärzte, wobei er 150% arbeitet, sie in kleinem Pensum. Weil sie das so möchte.), die ihre Elternzeit für ausufernde Ferienreisen nutzten.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.