Zu viele Hobbys?

Klavierüben als tägliches «Musst-noch»: Die Agenda von Primarschülern ist meist ziemlich voll. (Foto: Getty Images)

Vielleicht haben Sie es gelesen: Immer mehr Kinder haben psychische Probleme. Woher kommts? Vielleicht vom anspruchsvollen Alltag. Neben der Schule, den Nachmittagen im Hort und den Hausaufgaben füllen noch zahlreiche Hobbys die Agenda von Primarschülern: Die Buben gehen ins Fussballtraining oder Tennis, die Mädchen ins Ballett oder zur Leichtathletik. Ein Schachkurs wäre sicher schlau, danach zur Entspannung vielleicht ins Kinderyoga. Und da wäre auch noch die wöchentliche Gitarren- oder Geigenstunde.

Die meisten Kinder, die ich kenne, haben zwei- bis viermal so viele Hobbys wie ihre Eltern. Ist das nicht ein unnötiger Stress? Ich bin da ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits finde ich, dass die Kinder unbedingt ausreichend freie Zeit haben sollten. Um einfach mal nichts zu tun. Oder spontan mit Freunden zu spielen. Wobei: Das ist gar nicht so einfach. Denn wenn meine Kinder mal einen freien Nachmittag haben, sind die meisten Freunde in der Tagesschule, in der rhythmischen Sportgymnastik oder im Djembe-Kurs.

Musizieren für den IQ

Und andererseits sind ja Hobbys grundsätzlich etwas Tolles. Wenn Sie auch wirklich Spass machen und vom Kind selbst gewählt sind. Ich kenne zum Beispiel ein Kind, das ging am Montag ins Ballet, am Dienstag in die Geigenstunde, am Mittwoch in den Kinderchor, am Donnerstag ins Stepptanzen und am Samstag in den Blauring. Und es war weder gestresst noch überfordert, sondern zufrieden. Ich bin mir ganz sicher, denn dieses Kind war ich.

Aber wenn das Gspänli der Tochter jeden Mittwochnachmittag sagt: «Oh nein, jetzt muss ich ins Konsi», dann klingelts bei mir. Wie viele Kinder spielen ein Instrument, weil sie es wirklich möchten? Und wie viele werden von den Eltern ein bisschen mehr als nur dazu ermuntert? Eine Bekannte verriet mir unlängst, dass ihr Sohn nicht zuletzt deshalb Geige spielen lerne, weil er dann besser rechnen könne. Musizieren, habe sie gelesen, erhöhe den IQ.

Bitte nicht Eishockey

Also kommt jeden Abend nach «Hast du die Husi schon gemacht?» und «Hast du die Franzwörtli schon gelernt?» noch «Hast du schon Geige geübt?». Wenn das Hobby ein weiteres «Musst-noch» ist, das in die Woche gequetscht wird, kann das schon zu Stress führen. Meine Kinder spielen zwar keine Instrumente, aber bei uns war der Schwimmkurs so ein fragwürdiges Hobby. Die Kinder waren nicht sehr motiviert. Ich wollte aber unbedingt, dass sie früh schwimmen lernen. Also waren wir ungefähr zwei Jahre lang einen Nachmittag pro Woche im Hallenbad. Man kann sich Gemütlicheres vorstellen.

Jetzt lasse ich ihnen in Sachen Hobby so ziemlich freie Wahl. Ich sage ziemlich, denn mit Eishockey oder anderen Hobbys, die nach erhöhter Elternpräsenz oder Fahrdiensten verlangen, hätte ich Mühe. Der Sohn hat sich für Fussball entschieden. Die Tochter ist jeden Montag im Pferdestall, am Mittwoch ist Schulchorprobe und am Samstag Pfadi. Das tönt jetzt nach viel für eine Zweitklässlerin. Aber wenn sie nach ihrer Mutter kommt, passt das schon so.

Welche Hobbys haben Ihre Kinder? Und welches ist vielleicht ehrlicherweise eins zu viel?

78 Kommentare zu «Zu viele Hobbys?»

  • Franziska Widmer sagt:

    Kinder sind nicht dazu geboren, um stundenlang still zu sitzen und mit Papier und Bleistift beschäftigt zu sein. Kinder haben eine natürliche Neugier, die sie dazu antreibt, ihre Welt zu erforschen und kennen zu lernen. In der Schule werden sie oft mit Wissen abgefüllt, das sie zur Zeit nicht brauchen und anwenden können. Zuviel hineingestopftes Wissen macht krank. Kinder leiden an Bauchweh, Kopfschmerzen und Unlust. „Hausaufgaben bringen nichts“, sagt auch Remo Largo der bekannte Kinderarzt. Ich würde sie abschaffen. Was sollen die Kids nach stundenlangem Sitzen daheim nochmals sitzen und büffeln? Sport und Hobbys sind für sie Ausgleich und Abwechslung. Nehmt ihnen nicht noch weg, was sie gerne machen!

  • Paul Nutt sagt:

    Der Artikel kommt aus der falschen Ecke u. ist aus meiner Sicht zu wenig recherchiert. :-(( Nur schon das Foto mit dem Klavier, da gehört eher ein Bild aus der Schule hin! Hier werden die Hobbis u. Freizeitaktivitäten zu Sündenböcken gestempelt. Die Schule müllt die Kinder u. Jugendlichen immer öfters zu…andauernde Tests u. Prüfungen u. wenn die Kinder in den Musikunterricht kommen sind sie fix u. foxi. Der Leistungsdruck nimmt immer mehr zu!!! Die Freizeitaktivitäten sind das einzige, was die Kinder (noch) haben, ohne dass die Erwachsenen (zum Glück) all zu viel Einfluss darauf nehmen können. Da hört vielleicht mal ein Erwachsener den Kindern zu, wenn ihnen alles zu viel wird. Gerade in der Musik kann man viel ausdrücken u. verarbeiten! Selbstgemachte Musik heilt die Seele!

  • Karl von Bruck sagt:

    Bingo!

    Schon Kinder sollten sich daran gewoehnen, nicht nur in die Schule (spaeter in die Galeere) zu gehen, sondern auch in den Ausgang zu ihnen zusagenden Hobys und Freundeskreisen. Ueberfordert werden die Kindern durch den immer mehr ausufernden Schulstoff. Anstatt geistig, seelisch und auch koerperich zu nuetlichen Buergern gebildet zu werden, wird ihnen Wirtschaftssondermuell ins Hirn getrichtert, von dem sie je nach spaeter gewaehltem Beruf nur einen kleinen Teil davon benoetigen. Nicht in allen Berufen Benoetigtes geheort in die Berufsschule, welche nicht nur auf einen Tag pro Woche reduziert bleiben sollte….

  • Susan Ottiker sagt:

    Dazu eine lustige, kleine Anekdote: ich musste bei unserem Klassenlehrer im letzten Elterngespräch Rechenschaft darüber ablegen, was unser Sohn alles in seiner Freizeit so „tun muss“, weil er sich in der Schule beklagt hatte, dass er so viel zu tun und so viel Stress hätte. Die Antwort war simpel: nichts ausser Hausaufgaben. Er besucht keinen Kurs und spielt kein Instrument. Zuhause muss er zwar mithelfen, aber wir haben keinen fixen Ämtliplan. Was er schlichtweg so stressig findet, ist die Tatsache, dass er 4x nachmittags Schule hat und danach täglich Hausaufgaben. Plus Zvieri und Znacht, dann ist jeweils schon wieder Zeit fürs Bett. Tja, der Lehrer hatte dann keine Antwort parat und hat einfach das Thema gewechselt.

    • Susan Ottiker sagt:

      P.s. Er besucht auch keinen Hort.

      • Karl von Bruck sagt:

        Kinder, welche nicht lernen, zuhause bei der Selbst- und Familiensorge mitzuhelfen, bleiben ewig auf (zu) teure Hilfe agewiesen. Die Schule sollte von Ueberfluessigem oder in die Berufsausbildung verschiebbarem so entlastet werden, das neben der Hilfe im Haushalt auch Zeit fuer Hobis und Treffen mit Freunden bleibt….

      • Susan Ottiker sagt:

        Ganz auf Ihrer Linie, Herr von Bruck. Nur leider scheinen die Politiker und Bildungsfachleute da anderer Meinung zu sein und haben hohe schulische Ansprüche im Stunden- und Lehrplan festgeschrieben. Auch dagegen habe ich nichts, das Problem ist einfach, dass die Ansprüche nur auf eine Minderheit von Kindern auch passen (z.B. mein jüngerer Sohn, im Gegensatz zu meinem älteren). Da bringt dann auch die ganze schulische Integration nur wenig, wenn man bereits als normales Kind weit hinter den Ansprüchen zurückbleibt…

  • tststs sagt:

    Könnte es nicht eher daran liegen, dass die Hobbies heute eher PROFESSIONEL betrieben werden?
    Ich mein, es reicht nicht mehr, 1x pro Woche eine Lektion Musikunterricht; nein es muss dann noch täglich eine halbe Stunde geübt werden.
    Es reicht nicht mehr, 1xpro Woche Tschuttitraining und Matches/Turniere am Wochenende; nein es braucht dann schon bei den E-Junioren Mentaltraining und einen zusätzliche Tag im Fitnessstudio (hey, man will ja schliesslich MuskelBERGE).

    Aaaaber, das ist alles kein Problem, solange es das Kind gerne macht!
    🙂

    • Reincarnation of XY sagt:

      also – als ich Eishockey spielte waren 2 Trainings plus Match am WE auch schon standard.
      Und zu meiner Zeit musste man auch 30 min pro Tag das Instrument üben. Beim Musikunterricht erkenne ich vielmehr, dass man pädagogisch viel behutsamer vorgeht als in meiner Zeit. Damals mussten wir Tonleitern üben rauf und runter. Heute steht der spielerische Zugang im Vordergrund.

      Wie kommt ihr eigentlich auf die Idee, dass heute alles strenger sein soll, als früher? Das ist einfach nicht so!
      Was anders war: Es gab nur am Mittwochnachmittag eine einzige Serie im TV a 20 min und keinerlei Videospiele. Da blieben dann doch viele viele Stunden übrig um zu spielen.

      „Dem Kind muss es Spass machen“ – da habe ich volle Übereinstimmung.

    • Rehnert sagt:

      also wenn man ein Instrument lernen will dann gehört das musizieren zu hause dazu. wie soll dass den sonst funktionieren ?
      beim sport gebe ich ihnen recht, Sportclub 3x training die Woche um ins Kader (lock-zückerchen) zum kommen und am Wochenende Tourniere bist zum geht nicht mehr.
      Schuld sind die Eltern die das zulassen, ganz einfach.

      • Sportpapi sagt:

        @Rehnert: Würden die jungen Sportler auch jeden Tag zu Hause noch 30min üben, könnte man 1-2 Trainings pro Woche streichen…
        Warum sollten die Eltern nicht zulassen, dass die Kinder ihren Leidenschaften nachgehen? Wobei: 3 Trainings reichen schon fürs Kader?

    • Rabe sagt:

      Tut mir leid, aber das mit dem regelmässigen Üben war schon immer so, wenn man ein Instrument lernen wollte. Einmal in der Woche in die Stunde und sonst keinen Ton spielen können Sie vergessen, dann hören Sie nach spätestens 2 Jahren auf. Roxy hat recht, dass heute die Kinder auf mehr spielerische Weise abgeholt werden, dennoch: etwas vom wichtigsten beim Üben ist das Wiederholen von Bewegungsabläufen (da diese automatisiert werden müssen), und dazu muss man Zeit investieren. Viele Leute stellen sich das zu einfach vor.

      • Sportpapi sagt:

        Man spricht bei Musik wie Sport von 10000 Stunden, die geübt werden müssen, bis etwas wirklich beherrscht wird. Das wären 10 Jahre lang 20h pro Woche…

      • tina sagt:

        sportpapi: 10000 bis man meister auf einem gebiet ist. aber man kann also schon auch super musik machen, wenn man noch kein meister seines fachs ist 🙂 (und damit meine ich durchaus klassische musik, auch im orchester oder auch sonstige anspruchsvolle musik, auch solo. und da sind wir noch lange lange nicht bei musik, die auch ohne kenntnisse spass macht oder blues, den man mit absolut minimalen kenntnissen spielen kann, hauptsache leidenschaft)

      • tina sagt:

        und rabe, die motorik ist ja nur ein teilchen des ganzenn

      • Reincarnation of XY sagt:

        ein Teilchen richtig Tina , aber zufälligerweise das grundlegende Teilchen

        was also ist das Fazit? – dass man dann die Motorik vernachlässigen kann? Nein
        Sie ist die Grundlage. Wenn man Klavier z.B. spielen will, muss man die Tasten in und auswendig kennen. Wenn man das kann, kann man noch längst nicht gut Musik machen (nur ein Teilchen). Aber umgekehrt nützt einem alles Musikgefühl der Welt nichts, wenn man die grundlegende Motorik nicht eingeübt hat.

        Klar muss man nicht 20 h üben pro Woche. Man ist ja kein Profi. Aber 15-20 min muss selbst ein talentiertes Kind investieren, und später mehr, wenn es wirklich einen Nutzen aus den Stunden haben will.

      • Rabe sagt:

        @tina: natürlich. Glauben Sie mir, ich weiss, wovon ich rede, es ist mein täglich Brot. Das mit den 10000 Stunden haben Sie übrigens gut richtig gestellt. Nur der Blues ist auch nicht soo einfach, wie Sie sagen. Jedenfalls braucht auch dieser z.B. auf dem Klavier eine reibungslose Motorik, z. B. Unabhängigkeit der Hände.

      • Sportpapi sagt:

        @Rabe: Wenn wir schon dabei sind, die Sachen richtig zu stellen: Der Unterschied zwischen Musik und Sport ist ja, dass der Musikunterricht tatsächlich und im Sinne des Wortes professionell ist. Entsprechend darf man gerne auch mal fehlen, macht es aber kaum, weil man für die Stunde ja teuer bezahlt hat. Und die Kinder werden angehalten zum Üben, weil sich sonst die ganze „Investition“ gar nicht auszahlt.
        Die Entsprechung im Sport wären Fitnesszenter oder Tennisstunden, etc. Eine ganz andere Welt sind allerdings die Sportvereine, die praktisch gratis ein tolles Angebot bereitstellen.
        Und auch in der Musik kann man in keinem Ensemble, keinem Chor, keinem Musikverein mitspielen, ohne entsprechende Fertigkeiten, Probenbesuch, Üben.

      • Rabe sagt:

        @sportpapi: Fast alles, was Sie schreiben, stimmt. Ich würde sagen, Chöre sind sehr vergleichbar mit Sportvereinen. Da ist oft einmal die Woche Probe und damit hat sich’s. Ein Instrument zu erlernen (oder Gesang auf ein richtig gutes Level zu bringen) bringt viel mehr Zeitaufwand mit sich.
        An der Musikschule, an der ich unterrichte, bezahlen die Eltern nicht mal 300.- pro Semester für 30′ Einzelunterricht wöchentlich. Ausserdem gibt es Vergünstigungen für Leute mit sehr tiefen Einkommen. Mitwirkung in Ensembles oder Chören sowie freiwilliger Extra- Theorieunterricht sind kostenlos. Teuer ist das nicht, finde ich. Die Unterschiede innerhalb der Schweiz -Stichwort Kantönligeist- sind aber zugegebenermassen beträchtlich.

      • tina sagt:

        ich wollte auf keinen fall irgendwie blues runtermachen oder als anspruchslos darstellen. aber wenn ich auf meinem billigen keyboard die tasten der bluestonleiter markiere, kann ich tatsächlich etwas spielen, das nach etwas klingt ;-). so richtig mit gefühl ausdrücken. jaja :). finde ich super. aber mir ist absolut klar, dass grosse musiker viel können in blues stecken

      • tina sagt:

        also ich meinte, ich kann ein wenig bluesen auf dem keyboard, ohne keyboard spielen zu können. es macht spass so und es klingt nach was :). ich meine nur, man kann, ich will nicht sagen, dass das so gut und richtig sei und reiche. ich habe aber sowieso einen schlechten musikgeschmack 🙂 (schrummschrumm)

      • tina sagt:

        xy, spielst du ein musikinstrument? mir fiel einfach noch ein, dass ich im alter meiner söhne einen haufen zeit in übungsräumer von bekannten verbrachte (als hörerin). das sind allermeistens autodidakten und waren nicht selten bandmitglieder, bevor sie irgendwas konnten. die einen haben es in ihrer musiksparte zu einem bemerkenswerten bekanntheitsgrad gebracht 🙂 (wer hätte denn sowas gedacht damals). diese leute spielten aber wirklich häufig, ich glaube bloss nicht, dass sie motorik bezüglich instrumentenhandling im vordergrund stand, sondern die begeisterung, das ohr für die musik die sie spielen wollten. aber das nur so am rande, um deutlich zu machen, was ich meinte

  • k. miller sagt:

    Im Nachhinein gesehen hätte ich als Kind gerne mehr „Hobbys“ gehabt, wodurch meine Fähigkeiten gefördert worden wären. Was aber einerseits finanziell nicht drin lag, und es gab auch noch kein so vielfältiges Angebot wie heute. Andererseits hatte meine Generation viel Zeit und Freiheit. Und mussten zwischendurch auch lernen, Langeweile auszuhalten. Wie so oft: eine gesunde Mischung zwischen Hobbys und echter Freizeit machts aus.

  • k. miller sagt:

    Vor einigen Monaten habe ich bei einer Familie die „Stundenpläne“ der Kinder in der Küche hängen sehen. Neben den Schulstunden waren darauf auch die verschiedenen Hobbys notiert (Musik, Sport usw.). Es war keine einzige freie Lücke mehr. Auf meine Frage, wann die Kinder eigentlich mal spielen können, wurde auf den Stundenplan verwiesen: bei dem achtjährigen Mädchen war dreimal in der Woche je 1 Stunde „SZ“ (=Spielzeit) eingetragen. Dann würde entweder mit einer Freundin etwas geplant, oder sie bekommt eine Mal- oder Bastelaufgabe. Ich war sprachlos…

  • Benni Aschwanden sagt:

    Finde ich bezeichnend, dass in dieser ganzen Diskussion der Zeitfresser Online-Dauerpräsenz nicht erwähnt wird. Stattdessen werden Aktivitäten, welche die intellektuellen Kompetenzen und die mentale und körperliche Kondition der Jugendlichen stärken in Frage gestellt. Die Teenies haben nicht zu viele Hobbies, viele sind zunehmend hobbylos. Stattdessen soll jetzt überall sonst entlastet und abgebaut werden, bei gleichzeitig steigenden Ansprüchen im Ausbildungs-, Berufs- und Sozialleben? Das kann aber nicht aufgehen, man kann nicht die Hängematten-LockervomHocker-Spassgesellschaft fordern und gleichzeitig jeden mittelmässig begabten und mittelmässig motivierten Sprössling mit Vitamin B, Dauernachhilfe und Ritalin ins Gymnasium drücken wollen. Die All-options-Mentalität hat ihre Grenzen.

  • Genderbender sagt:

    Die Kinder sind gestresst, die Mütter ausgebrannt, die Väter helfen natürlich nach wie vor zu wenig mit – das Familienleben muss die Hölle sein.

  • Aramiss sagt:

    Ich (Musiklehrperson) stelle fest, dass die Kinder (im Vergleich zu früher), viel mehr Freizeitbeschäftigungen (Sport, Musik…) nachgehen, höhere Anforderungen in der Schule zu leisten haben, viel verplante Freizeit von den Eltern haben (z.B. Skifahren am Wochenende, am Mittwoch Nachmittag shoppen, Verwandtentreffen…) und das massiv! Auch die Ferien sind immer voller. Lasst die Kinder einfach Kinder sein! Eine Sportart, ein Instrument und höchstens 1 verplantes Wochenende (pro Monat) genügen völlig!
    Kinder (und wir übrigens auch) lernen am besten, wenn man sie spielen lässt. Das können sie auch zu Hause und brauchen nicht x Freizeitangebote und ständig herumgefahren werden!

    • Aramiss sagt:

      Ach ja… und natürlich das Handy: am besten ganz weg damit. Aber da das wahrscheinlich unrealistisch ist: rationiert und so wenig wie möglich!

  • J. Zwiebelbaum sagt:

    Schon mal darüber nachgedacht, dass es vielleicht die Schule ist, die gekürzt werden sollte? Nirgendwo lernt man nämlich so viel Unnötiges wie dort. Das Schulsystem muss (und wird) drastisch verändert werden und verkürzt. Wenn die Kinder Hobbys haben und sich mit etwas intensiv beschäftigen wollen, sei es was es will, Geige spielen, Fussball, Malen, Turnen oder einfach nur Spielen, dann sollte man sie dies tun lassen, in dem Masse wie sie selber es für richtig halten. Zusätzlich Hobbys für sie zu schaffen, weil man denkt, es würde den IQ erhöhen (was für eine äusserst dumme Aussagen!), ist natürlich sehr fragwürdig und bringt absolut nichts.

    • Niklas Meier sagt:

      Es hilft sicher ungemein, wenn die sprachlich schwachen Kinder nur noch mit Gleichsprachigen zum Fussball gehen. Allgemeinbildung ist auch Zeitverschwendung und für Bio kann ich ja googel benutzen.
      Die Kinder lernen heutzutage zu wenig und zu viel Sinnloses.
      Diese wirsindallelustigudnhabenspassundblosskeindruck ist schlecht.

      • Susan Ottiker sagt:

        Tatsache ist aber auch, dass es Kinder gibt, deren Stärken definitiv nicht im schulisch-intellektuellen Bereich liegen, Herr Meier!

  • Papperlapapi sagt:

    Meine Tochter war 3 mal in der Woche im Schwimmtraining, dazu noch Wettkämpfe. Das war Zuviel (für sie, aber auch für uns (Bring- und Holdienst, Samstags um 05:00 aufstehen um irgend in ein Hallenbad zu fahren und dort den Tag herum zu hängen)), nach einem Jahr ist sie in einem anderen Verein in eine Plauschgruppe gewechselt. Nun schwimmt sie einmal pro Woche und gut ists für alle.

  • brendle sagt:

    Die grössten Stressfaktoren für Kinder sind: Handy und Handy und Handy.

    • Muttis Liebling sagt:

      Der grösste Stressfaktor für Kinder ist der Umgang mit Erwachsenen, die nichts gebacken bekommen, nichts verstehen, nicht mal sich selbst und die Meinungen aus bunten Zeitschriften auswendig lernen und dann herum trompeten.

  • Rabe sagt:

    Als Musiklehrer kann ich Ihnen nur Recht geben, Frau Meier. Es gibt Studien, die den positiven Einfluss von Musizieren auf diverse Dinge -von besserer Konzentration bis verbesserter Sozialkompetenz- belegen. Das Problem ist, dass diese side effects nur dann wirken, wenn um der Musik willen musiziert wird (eigentlich logisch). Wer in die Klavierstunde geht, nur um das Hirn zu aktivieren, hat schon verloren. Was für einen Sinn soll das haben bitte? Also, liebe Eltern: Eure Kinder sind herzlich willkommen im Musikunterricht, aber nicht um „gefördert“ zu werden, sondern ganz einfach um etwas zu tun, was sie gerne tun (was nicht heisst, dass es keine Anstrengungen mit sich bringt). Für die einen ist ein Instrument spielen das Tollste, für die anderen völlig ungeeignet. Und das ist gut so.

  • Philippe Eggenberger sagt:

    niemand hier fragt sich ob denn die vielen Hausaufgaben nötig sind. In der Grundschule hatte ich selten Hausaufgaben, dafür umso mehr Zeit zum Spielen. Aus diese Freizeit haben sich echte Hobbies entwickelt. Und mit einem Einkommen von 200k ist es trotz der grossen Freiheit die ich als Kind genossen habe doch noch gut gekommen

    • maia sagt:

      Ich kann nur sagen, dass wir in der Grundschule ca. 1 Std. Hausaufgaben pro Tag hatten und dann in der Oberstufe 1-2 Std. pro Tag plus über’s WoEnde 5-6 Stunden. Vielleicht war ich im Verlgleich zu Ihnen sehr dumm. Aber trotzdem hatte ich viel freie Zeit und auch Zeit für 2 Hobbys (Musik und Tanzen). Ich frage mich deshalb wirklich immer mal wieder, ob die Schule tatsächlich heute soviel strenger ist.

    • Roberto Schweizer sagt:

      Was sollen diese 200k?

  • Noëlle sagt:

    Es kann schon sein, dass die psychischen Probleme vom Stress kommen kann aber ich denke nicht, dass der Stress der Hauptgrund ist.
    Die meisten Kinder machen ihre Freizeitbeschäftigungen freiwillig.
    Ich denke das grösste Problem was bei den meisten Kinder zu psychischen Problemen führt sind die Sozialen Medien und der Druck was die anderen über einen denken usw.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Ich würde einfach mal die Aussage in Frage stellen „immer mehr Kinder haben psychische Probleme“.
    Fakt ist, dass wir heute zum einen immer mehr Informationen sammeln, digitalisieren, abrufen und darstellen können, zum anderen sind wir heute weitaus mehr sensibilisiert, wir haben viel mehr Fachpersonen, welche Dinge abklären und behandeln, die zu meiner Zeit schlicht kein Thema waren.

    In meiner Klasse damals gab es mindestens gleichviele auffällige Kinder wie heute, evt. sogar noch mehr. Kinder – Menschen allgemein – haben seit jeher gelitten.
    Warum machen wir stets den Fehler, dass wir meinen, bloss weil früher etwas nicht thematisiert wurde, hätte es das früher nicht gegeben?
    Dadurch entsteht ein völlig verzerrtes Bild.

    • Martin Frey sagt:

      „Warum machen wir stets den Fehler, dass wir meinen, bloss weil früher etwas nicht thematisiert wurde, hätte es das früher nicht gegeben?
      Dadurch entsteht ein völlig verzerrtes Bild.“

      Dazu kommt noch, dass man auffällige Schüler früher jeweils zügig in Sonderklassen ‚outgesourct‘ hat wo sie dann (etwas salopp formuliert) vor sich hin motteten, während sie heute in regulären Klassenzügen mehr oder weniger mitgetragen werden. Unter Beihilfe einer Armada von Förderern und Therapeuten, die es so und in dieser Menge früher auch nicht gab. Dies verfälscht das Bild zusätzlich.

    • Muttis Liebling sagt:

      Es reicht, den Status quo zu beschreiben ohne Vergleiche mit früher anzustellen. Als meine Kinder zur Schule gingen, waren die Kriterien der Psychiatrie noch sehr viel straffer als derzeit.

      Da, wo Schulreihenuntersuchungen schon lange Standard sind, z.B. in Skandinavien oder in Bayern zeigt sich ein relatives homogenes Bild:

      Ca. 30% der Kinder sind psychiatrisch abklärungsbedürftig, allerdings werden dann nur 1/10 davon tatsächlich einer Therapie zugeführt. Das zeugt nun nicht gerade für eine Geschehen epidemischen Ausmasse. Eher scheint mir das ein akzeptabler Normalzustand zu sein.

  • Yannick sagt:

    Schule und ein Hobby ist sehr streng ich selber spiele Eishockey seit ich klein bin aber wen man bei einem höheren Club spielt wird es immer strenger mit Schule und dem Sport weil man auch noch ins Training fahren muss, vielleicht mit dem Zug oder Auto darum muss man die Hausaufgaben im Zug oder im Auto machen muss.

  • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

    Mein Sohn spielt im FC, 2x pro Woche Training, samstags Match. 34h/Woche Schule, 12-15h pro Woche Hausaufgaben/ für Prüfungen üben. Dank Sport baut er Cortisol ab, stärkt er seinen Stützapparat, trainiert er seine Sozialkompetenzen, ist entspannt, damit er nach Lust/Laune seine Lieblingsbücher lesen kann, das Aquarium inkl. Fische pflegt, zeichnet und auch Zeit findet, mit mir ein Gespräch zu führen, zu kochen, Monopoly zu spielen, ins Kino zu gehen oder sich zu langweilen… Unser Geheimnis: Medienkompetenz, sprich Nutzung von digitalen Kanälen bei max 2h/Woche. Frewillig. Ausser die 34h/Woche Schule 🙂

  • Nur Vater sagt:

    Aus meiner Erfahrung ist es schon so, dass die Eltern den Kindern zuviel zumuten. Dem Kind darf auch einmal Langweilig sein, so dass es sich selber beschäftigen muss und zwar ohne Handy, Playstation und Fernsehen. Aus der Zeit als Trainer und Betreuer musste ich feststellen, dass viele Eltern Ihre verpassten Chancen in die Kinder projizieren, das heisst das Kind muss ins Gymi, beim Sport muss es in die Auswahl kommen und ein Instrument spielen muss auch noch sein. Die Aussage eines Witzes hat schon etwas an sich:
    Die Bestrafung eines Kindes ist nicht mehr Fernsehverbot, sondern du musst raus zum spielen. Manchmal ist weniger einfach mehr.
    Lasst Kinder auch einmal Kinder sein, der Leistungsdruck kommt noch früh genug.

  • CoffeeToffee sagt:

    Hihi. Mein Hobby ist waschen

  • Veronica sagt:

    Liebe Frau Meier. Gratulation zu Ihrem Artikel. Ich möchte trotzdem noch etwas anmerken: Sie zählen auf, wie viele Hobbys Sie als Kind ausgeübt hatten. Heute müssten man das Wort Hobby — in meinem Verständnis etwas, das man mit Freude macht — durch Freizeitaktivität ersetzen. Was auch daran liegt, dass viele dieser Hobbys mit sehr grossem zeitlichen Aufwand verbunden und sehr leistungsorientiert sind. Ging man in meiner Kindheit einmal in der Woche ins Training, ist es heute ein Vielfaches davon. Da frage ich mich, würde es nicht reichen, einmal pro Woche z.B. ins Fussball- oder Schwimmtraining zu gehen und gelegentlich einen Match oder einen Wettkampf zu bestreiten? Vielleicht wäre es dann wieder ein Hobby, das man mit viel Freude ausüben kann und keine Belastung.

    • Susan Ottiker sagt:

      Das hat was und ist mit ein Grund, warum mein Sohn kein Hobby betreibt! Wir haben uns ein paar Sportkurse angesehen, die ihn interessiert haben, denn er ist eigentlich ein Bewegungstier, aber die waren alle viel zu leistungsorientiert. Er hat motorisch noch aufzuholen und konnte nicht mithalten – da kennen dann die Vereine kein Pardon… Nur aus Freude darf man da nicht mehr mitmachen.

      • Sportpapi sagt:

        Es gibt schon Sportvereine, die weniger leistungsorientiert sind. Und in denen weniger leistungsfähige Kinder ihren Platz finden.
        Allerdings bedeutet das für diese Vereine meist viel Aufwand ohne „Ertrag“, weil die Kinder vielfach unregelmässig kommen, an den Turnieren und Wettkämpfen nicht teilnehmen, sich sportlich schlechter entwickeln als die Kollegen und deshalb bald einmal frustriert aufhören, kaum Helfereinsätze machen, keine Funktionen übernehmen.
        Es ist ja überhaupt erstaunlich, was die Vereine alles leisten. Dafür, dass von den vielen Kindern, die betreut werden, letztlich nur ganz wenige im Erwachsenenalter noch „aktiv“ sind.

      • Susan Ottiker sagt:

        War das schon immer so, dass man weniger leistungsfähige Kinder ausschliesst? Ich dachte immer, in den Sportvereinen geht es in erster Linie um die sozialen Aspekte, und die Begabten & Leistungswilligen werden dann in einer separaten Gruppe innerhalb des Vereins aufgenommen und trainiert… Habe da selber keine Erfahrung, da ich eher musisch & künstlerisch aktiv war – da durften alle mitmachen, was dann aber die Talentierten überhaupt nicht vom Brillieren abgehalten hat…

      • Sportpapi sagt:

        @Susan Ottiker: Früher ging man einfach in die Jugendriege des Turnvereins. Die nehmen auch heute noch alle mit.
        Aber es gibt einen Unterschied zwischen leistungsfähig und leistungsorientiert. Gesucht werden Mitglieder, die regelmässig kommen und gerne trainieren. Und nicht die, die bei jeder Gelegenheit fehlen und am Wochenende keine Lust haben, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Und die dann üblicherweise in der Pubertät ganz aufhören.
        Letztlich sind es aber die Trainer, die eine Gruppe prägen. Und die haben den Sport eben vielfach selber intensiv ausgeübt. Die „Pläuschler“ sind eben dann auch nicht da, wenn es darum geht, sich als Trainer zu engagieren.

      • Susan Ottiker sagt:

        Mein Sohn ist kein Pläuschler, er ist sehr motiviert, diszipliniert und vor allem begeisterungsfähig. Aber er ist entwicklungsverzögert und deshalb bei weitem nicht so leistungsfähig wie andere Kinder in seinem Alter. Und irgendwie scheinen die meisten Sportvereine in der Umgebung damit ein Problem zu haben. Nur zur Freude darf er da jedenfalls nicht mitmachen, da wird immer ein mindestens seinem Alter entsprechendes Leistungsniveau eingefordert – was er eben nicht bringen kann.

      • Sportpapi sagt:

        @Susan Ottiker: In meinem Verein und vielen, die ich kenne, dürfte er sehr wohl mitmachen. Aber er müsste regelmässig ins Training kommen und an den vorgesehenen Turnieren/Wettkämpfen teilnehmen. Egal, auf welchem Niveau.

  • Röschu sagt:

    „Immer mehr Kinder haben psychische Probleme. Woher kommts?“
    Vielleicht ist ja das ‚moderne‘ Familienmodell, dass die Kinder frühestmöglich nach Geburt in einen Hort abgeschoben werden müssen, damit Mutter und Vater wieder zurück in ihren gewohnten Alltag können, doch nicht so toll für die Kleinen, wie es uns immer alle glauben machen wollen?
    .
    Ups, jetzt habe ich wohl eine Todsünde begangen und dies hier im Mamablog tatsächlich geschrieben…

    • Anais sagt:

      Ich finde Kinder unter einem Jahr sollten nicht in einem Krippe gehen.Es ist nur Stress!Aber klar,manchmal geht’s nicht anders.

    • Hansueli sagt:

      Unsere Kinder gehen seit sie 6 Monate alt sind drei Tage pro Woche in die Krippe. Die restlichen vier Wochentage achten wir ganz bewusst darauf, dass viel Zeit unverplant bleibt. Zum einen, um keinen unnötigen Freizeitstress zu generieren. Zum anderen, weil wir diese Zeit ganz bewusst gmeinsam mit den Kindern verbringen möchten. Dies kann genauso einen Wocheneinkauf wie aber auch einen Bastelnachmittag zu Hause oder einen Museumsbesuch bedeuten.
      In meinem Bekannten- und Freundeskreis habe ich bisher eher beobachtet, dass die Familien mit einer Vollzeitbetreuung durch einen Elternteil deutlich mehr verplant sind mit Muki-Turnern, Balettstunde, Babyschwimmen und all diesen Dingen.
      Welcher Weg besser ist, soll doch einfach jede Familie für sich selbst entscheiden ohne externe Wertung.

    • J. Zwiebelbaum sagt:

      Röschu, Sie haben natürlich vollkommen recht. Alle wollen Kinder kriegen (ist ja wieder in jetzt), aber alle wollen auch arbeiten und Geld verdienen und Karriere machen. So läuft das natürlich nicht. Ich kenne viele Eltern, die ihre Kinder nach der viermonatigen Babypause der Mutter ins Tagi schicken. Und ja: das machen jetzt fast alle. Und die Leute werden extrem wütend, wenn mal schreibt, was sie gerade geschrieben haben. Und nur weil sie ja eigentlich wissen, was sie ihren Kindern damit antun. Natürlich aber haben alle Verständnis dafür, denn „alle“ machen es ja auch so. Sie reden dann davon, dass es gut sei, die Kinder ins Tagi zu stecken. Dort lernen sie sich zu sozialisieren. So ein Schwachsinn. Die Kinder werden traumatisiert und abgeschoben, von anderen aufgezogen. Schrecklich

      • Papperlapapi sagt:

        Unsere Tochter war nach den 3 Monaten Mutterschaftsurlaub bis zum Kindergarten zuerst 3 ab Geburt des Sohnes zusammen mit ihm 2 Tage pro Woche in der Kita. Beide wurden nicht „traumatisiert“, sie wurden auch nicht „abgeschoben“. Sie sind (meist) gerne gegangen, wurden dort gut betreut und haben es genossen. Die ersten Jahre danach gingen sie gerne beim Vorbeispazieren noch auf Besuch „hoi“ sagen. Weder ist es eine Todsünde zu schreiben, was sie geschrieben haben, noch werde ich extrem wütend. Es ist einfach unqualifizerter Schwachsinn.

      • Hansueli sagt:

        Papperlapapi, ich bin ganz ihrer Meinung und erlebe es bei unseren Kindern gleich. Offensichtlich hat Röschu leider eine andere Erfahrung gemacht. Wenn dem so ist, tut es mir für ihn und seine Kinder leid. Basiert sein Urteil allerdings nur auf irgendwelchen Vorurteilen, kann ich das nur mit einem Lächeln abtun.
        Röschu, etwas mehr Toleranz gegenüber anderen Familienmodellen würde ihnen gut zu Gesichte stehen.

      • Röschu sagt:

        @Hansueli
        Ich selbst habe keine Kinder. Meine Frage(!) basiert auf Erfahrungen und Beobachtungen, die ich in meinem persönlichen Umfeld gemacht habe. Mag aber durchaus sein, dass dies bloss meiner subjektiven Wahrnehmung geschuldet ist. Eine aussagekräftige und sinnvolle Statistik zu diesem Thema ist wohl, wenn überhaupt, erst in einigen Jahren möglich, wenn man die Entwicklung der heutigen (Klein)kinder miteinbeziehen kann.
        .
        Ausserdem: Nur weil ich ein Familienmodell etwas kritisch hinterfrage, heisst das noch lange nicht, dass ich dieses und jene die es ausleben nicht toleriere.

  • Trudi sagt:

    Warum müssen Kinder so viele Hobbies haben? Etwas Neues ausprobieren ist sicher sinnvoll, aber ich frage mich, ob die Eltern nicht mehr fähig sind, ihre eigenen Kinder zu unterhalten, zu beschäftigen? Für mich sieht das immer wie ein abschieben aus, können die heutigen Eltern keine Spiele mehr spielen, basteln, backen, mit den Kindern in den Wald gehen, Würste braten etc.
    Und dann die Frage: In welchem Alter soll ein Kind schon ein Hobby haben?
    Langeweile, gibt es dieses Wort noch? Es darf doch auch einmal „langwielig“ sein, die eigene Fantasie wird angeregt, das Kind muss selbst überlegen wie es diese Phase bewältigt. Bitte liebe junge Eltern lasst eure Kinder spielen, arbeiten müssen sie dann später noch genug!

    • Papperlapapi sagt:

      Die Kinder sind selbst in der Lage sich zu unterhalten und zu beschäftigen.
      Trotzdem ist es schön, wenn sie ein Instrument spielen und wichtig, dass sie gut schwimmen können.

  • Raffaella Gafner sagt:

    „Ich wollte aber unbedingt, dass sie früh schwimmen lernen. Also waren wir ungefähr zwei Jahre lang einen Nachmittag pro Woche im Hallenbad.“

    Sorry, welches Kind muss 2 Jahre wöchentlich einen Nachmittag ins Hallenbad, um schwimmen zu lernen? Ich habe nie einen Schwimmkurs besucht sondern war einfach ab und zu im Sommer mit den Eltern in der Badi und bin auch noch nicht ertrunken, ditto meine Gspänli damals.

    • Martin Frey sagt:

      „Sorry, welches Kind muss 2 Jahre wöchentlich einen Nachmittag ins Hallenbad, um schwimmen zu lernen?“
      Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind technisch richtig und gut schwimmen lernt, dann kommen Sie meist nicht darum herum. Denn das Schulschwimmen scheint von Gemeinde zu Gemeinde, und von Schule zu Schule sehr verschieden gehandhabt zu werden, und besteht vielerorts primär aus Wassergewöhnung, so mein Eindruck.
      Und dass man selber ‚als Kind nicht ertrunken‘ ist, hört man zwar häufig, war aber noch nie ein sehr stichhaltiges Argument.

    • Papperlapapi sagt:

      Wir hatten während 6 Jahren Primarschule wöchentlich eine Stunde Schwimmunterricht. Bei meinen Kindern beschränkt sich der Unterricht auf je 8 Stunden in der 2. und 3. Primarklasse. Also waren sie auch im Schwimmunterricht. Dafür kann ich sie heute entspannt schwimmen lassen. „Ich bin nicht ertrunken, also werden es meine Kinder auch nicht“, ist mir etwas zu fatalistisch….. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung ertrinken in der Schweiz im Durchschnitt pro Jahr zwölf Kinder, wovon drei Viertel weniger als fünf Jahre alt sind. Zudem ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache bei Unfällen von Kindern. Jene, die einen solchen Unfall überleben, leiden meist ihr ganzes Leben lang unter schweren Behinderungen.

      • k. miller sagt:

        Schwimmen würde ich auch nicht als Hobby bezeichnen, sondern als lebensnotwendige Fähigkeit. Manche Kinder lernen es mehr oder weniger nebenbei, andere im Schulschwimmunterricht, wieder andere im Schwimmkurs. Und manche lernen es schnell, andere brauchen halt einfach länger. Aber lernen müssen sie es. Ist wichtiger als Fahrradfahren oder sonst was. Ich kenne (kannte) Kinder, die ertrunken sind. Das muss nicht sein. Und so halte ich einen gewissen „Zwang“ durch die Eltern auch sinnvoll.

    • Lily sagt:

      Na ja,bei den Kursen hier,geht es unglaublich lange..Wassereingewöhnung,,ein Spritzerchen Wasser ins Gesicht usw.Meine Kinder haben je 5 Privatlektionen erhalten und konnten sich über Wasser halten.Wenn man am Meer lebt,müssen Kinder früh Schwimmen lernen.Und so oder so,Schwimmen ist immer und überall wichtig!

      • Synn sagt:

        @k.miller
        Absolut einverstanden! Wir lassen unseren Kindern auch freie Wahl bei den Hobbies, alles andere macht keinen Sinn. Aber eben mit der Ausnahme Schwimmen, das ist für mich ein Muss, so wie etwa Velofahren. Ein Kind lernte es gerne, das andere sosolala, aber da gabs keinen Kompromiss.

    • zysi sagt:

      „… mit den Eltern…“ scheint mir hier ein wichitger Hinweis zu sein.
      Klar, nicht alle haben dann auch Eltern, welche Schwimmen den eigenen Kindern beibringen können/wollen….
      Aber ein Anfang ist es.

  • Sportpapi sagt:

    Wenn die Kinder gestresst sind, sind es zu viele Hobbies. Es kommt darauf an, wie viel Zeit und Energie die Schule braucht, wie gut organisiert das Kind ist und wie belastbar. Und natürlich, ob es will.
    Unser Viertklässler ist jedenfalls auch jeden Tag irgendwo unterwegs. Aber noch nicht einmal hätte er lieber abgesagt und Freunde getroffen. Warum? Weil die Freunde auch dort sind.

    • Cybot sagt:

      Das Wollen ist wahrscheinlich sogar das Entscheidende. Gestresst ist man ja eigentlich nur von Dingen, die man machen muss, aber nie von Dingen, die Spass machen. Das dürfte bei Kindern nicht anders sein. Man müsste vielleicht mal eine Untersuchung darüber machen, wieviele der Kinder mit psychischen Problemen von ihren Eltern zu ihren Hobbys gedrängt werden.

  • Dani sagt:

    In der Autoren-Bio: „Ihr Hobby ist Twitter“. Stelle mir gerade das Augenrollen einiger Eltern vor, wenn die Tochter als Hobby „Twitter“ statt „Geige, yoga und Frühchinesisch“ angibt. Unfreiwillige Komik.

    • zysi sagt:

      ach das ist man sich mit gesellschaftlich nüchternem blick (hier) gewohnt, dass „A“ sagen nicht bedeutet, dass frau/man auch nach „A“ handelt….

  • Sonia sagt:

    Sie sagen es richtig: Das freie Spiel mit anderen Kindern wäre schön, wenn denn noch jemand Zeit hätte… meine Tochter hat deshalb nurbim Hort die Möglichkeit mit anderen Kindern regelmässig zu spielen. Eigentlich schade. Daneben zwinge ich sie zu nichts. Sie spielt Geige, weil sie das selber wollte. Es ist aber ehrlicherweise ein Kampf mit der täglichen Überei. Schwimmkurs und Reiten möchte sie selber. Wenns zuviel wird, lassen wir einfach etwas weg. Die täglichen Schulpflichten sind bereits eine echte Herausforderung und deshalb überlasse ich es ihr, was sie daneben noch macgen möchte.

  • Ka sagt:

    Also meine Kinder gehen drei-, vier- und sechsmal die Woche ins Training, plus Match am Wochenende. Da bleibt nichts mehr sonst. Mein Hobby ist waschen

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