Geplatzte Teenie-Träume

«Ich werde nie jemand anderen lieben»: Teenager-Aussagen sollten wir nur mässig ernst nehmen. (Foto: Getty Images)

Jugendliche sind total oldschool: Sie wünschen sich für ihre Zukunft das traditionelle Familienmodell «Mann arbeitet, Frau bleibt vor allem zu Hause». Darauf lassen zumindest die Ergebnisse der jüngsten «ch-x»- Jugendbefragungen schliessen. Sind die heutigen jungen Erwachsenen konservativer als wir damals? Und was heisst das für die Zukunft? War all die Gleichstellungsarbeit und Emanzipation für die Katz?

Calm down! Lasst die Jungen erst einmal ein bisschen Lebenserfahrung sammeln. Klar, die Ergebnisse muss man ernst nehmen, aber bitte nicht zu ernst. Denn, mal ehrlich, wer hat mit 30 noch dieselben Visionen und Wünsche wie mit 19? Ich jedenfalls nicht.

Hier mein persönlicher Rückblick auf meine Überzeugungen zwischen 15 und 20, im Originalton meines jeweiligen Teenie-Ichs:

Mit 15: «Schule und Prüfungen sind doch des Todes! Die Erwachsenen wissen gar nicht, wie gut sie es haben, dass sie da nicht mehr hinmüssen. Ich will auch arbeiten und Geld verdienen. Dann kann ich mir endlich alles kaufen, was ich will. Oder besser noch: Hausfrau sein. Die haben eh das beste Leben. Die können ausschlafen, den ganzen Tag zum Plaudern abmachen und bekommen auch noch Geld von ihren Männern.»

Mit 16: «Eltern machen auch aus allem ein Drama! Zum Beispiel aus dem Zuspätkommen. Oder dem Alkohol. Oder dem Rauchen. Also ich find Rauchen stylish! Vor allem morgens im Zug. Ich finde es auch irgendwie intellektuell. Im Film rauchen sie ja auch, vor allem nach dem Sex, voll cool halt.»

Mit 17: «Immer verhüten! Steig keinem ins Auto! Ruf an, wenn etwas ist. – Ist ja gut. Ich bin kein Kind mehr! Die Erwachsenen haben doch vom Leben keine Ahnung. Die wissen gar nicht, wie das heute alles läuft, wie wir Jungen funktionieren. Sie kennen ja nicht mal gute Musik (die hören echt das Original von «Killing Me Softly» und «Every Breath You Take»).»

Mit 18: «Ich werde meinen Freund R. heiraten, das weiss ich ganz genau! Er ist echt meine grosse Liebe. Und er will sogar Kinder und mal das Haus seiner Eltern umbauen. Er findet auch, ich solle dann bei den Kindern bleiben. Ich finde Mütter, die arbeiten, eh irgendwie egoistisch. Die müssen doch beim Kind sein, wer schaut denn sonst zu denen? Ich würde meine Kinder nie abgeben. Und ich werde nie jemand anderen als R. lieben, never ever!»

Mit 19: «Ich werde nie so eine langweilige Bünzlifrau! Gestern war ich bei den Eltern von einem Freund im Schrebergarten. Schrebergärten sind ja echt voll bünzlig, und die Mutter von dem Freund hat für uns alle Würste gekauft und Coca-Cola. Im Ernst?! Die bemuttert den so krass fest. Ich werde nie so eine Mutter. Und wenn wir grad dabei sind: Ich werde nie meine Kinder anschreien, ich werde nie Sommerferien in den Bergen
machen, und ich werde nie Birkenstock-Schuhe anziehen. Grusig, ehrlich.»

Mit 20: «Meine beste Freundin und ich sind wirklich so krass ehrlich miteinander! Wir erzählen uns ja alles. Wir bleiben Freundinnen für immer. Gestern war ich mit ihr im Club, und da hat mich doch echt ein dreissigjähriger alter Sack angemacht. Was machen so alte Leute noch im Ausgang? Haben die keine Frau, kein Kind? Meine Arbeitskollegin ist 36 und trägt immer noch Mini-Jupes, ich finde, die ist zu alt dafür. Und sie arbeitet grade mal drei Tage, hat zwei Kinder und ist immer müde, mit der stimmt doch was nicht. Also wenn ich mal 36 bin, dann …»

… ja, und dann kam alles anders

Heute bin ich nämlich die dauermüde arbeitende Mutter, die ab und zu eine Tanzfläche stürmt, einen Schrebergarten pflegt und Birkenstock-Sandalen besitzt (also nur die ganz schönen mit Lack, im Fall). Rauchen finde ich nicht mehr ganz so cool, und ach, wie gerne würde ich mal wieder eine Schulbank drücken.

Mit der Lebenserfahrung veränderte sich meine Einstellung zu Familienmodellen: Mein Mann (nein, es ist nicht die erste Liebe R.) und ich arbeiten heute in ähnlichen Pensen und teilen uns die Hausarbeit und die Kindererziehung – meine Tage als Hausfrau finde ich übrigens bei weitem anstrengender als diejenigen im Büro.
Schauen wir also einfach mal, wie die befragten Jugendlichen in ungefähr zwanzig Jahren denken. Und ich rufe jetzt mal meine Mutter an, irgendwie habe ich nämlich gerade ein schlechtes Gewissen.

85 Kommentare zu «Geplatzte Teenie-Träume»

  • Eva sagt:

    Ok, ich bin keine Schweizerin sondern Österreicherin…. aber gehen die Lebensrealitäten da so weit auseinander!? Ohne Übertreibung … ich bin jetzt 30 und noch nie nie nie in meinem (Teenager)Leben hatte ich oder ein mir bekanntes Mädchen irgendwie den Gedanken formuliert dass Hausfrauen-Sein erstrebenswert wäre. Ganz. Im. Gegenteil. Mit 18 ein Freund, der sagt „du kannst eh zuhause bleiben“ ?!?! Wie bitte? Welcher 18-jährige hat sich das schon so durchgedacht? Welcher 18-jährige sieht sich schon gerne im Hamsterrad der Erhaltungspflicht bevor das Leben überhaupt losgegangen ist?
    Unterhält man sich mit 18 nicht eher darüber ob die Weltreise irgendwie vor dem Studium machbar ist!? Ob man zu Hause bleibt oder wegzieht?
    Ihr Teenager hört sich erschreckend langweilig und traumlos an.

    • Sportpapi sagt:

      Das Missverständnis liegt vielleicht daran, dass die meisten 18jährigen Frauen nicht am Gymnasium sind und ein spannendes Studium vor sich haben. Sondern wenn es gut geht die Lehre abschliessen und vielleicht eigentlich bereits genug haben von ihrem Job, der anstrengend und stressig ist und nicht wirklich eine Perspektive anbietet.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Womit wir wieder bei der Frage wären, wer hierzulande was für Debatten im Zusammenhang mit Familie und Beruf führt.

        Und warum Familieninitiativen an der Urne regelmässig bachab geschickt werden.

        Aber soweit darf man gar nicht denken…

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Die Frage wäre dann eher, wer in der Schweiz eigentlich an die Urne geht.
        Und wie die sich informieren.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Nun, Männer und Frauen aller Couleur, nehme ich an. Die durchschnittl. Stimmbeteiligung liegt z. Z. bei genau 45%.

        Wo sich die informieren? Auch bei den klassischen Medien. Aber eben nicht nur! Mit der Demokratisierung des Informationszuganges sind gleichzeitig auch die ohnehin schon viel zu lange bestehenden Informationshierarchien zusammen gebrochen. Das halte ich grundsätzlich für begrüssenswert. Etwas ganz anderes ist hingegen die zunehmende Macht einzelner Medienkonzerne und die damit verbundene Quasi-Monopolisierung der Meinungsproduktion. Ich nehme an, darauf wollen Sie hinaus.

      • Sportpapi sagt:

        Nein. Ich wollte darauf hinaus, dass immer mehr Leute gar keine Ahnung haben. Aber davon eine ganze Menge.
        Weil sie ihre Informationen bestenfalls von 20min beziehen, meist aber nur noch aus Facebook- etc. „News“.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Hm, die Desinformationsgesellschaft also. Darauf lässt sich wahrscheinlich auch der Trend hin zu zunehmend polarisierten Debatten zurück führen. An Differenzierungen hat gar niemand mehr Interesse.

      • Leon Topodium sagt:

        ZM und SP im Dialog, das ist ja ähnlich unterhaltsam wie Waldorf und Statler!

      • Eva sagt:

        Sie haben da einen Punkt, aber ich hoffe sehr, dass auch 18-Jährige, die nicht studieren, ihrer Zukunft mit etwas Optimismus entgegenblicken können und man sich nicht eine Ausbildung aussucht, die schon total ablöscht bevors überhaupt losgegangen ist. Zumal Studieren mal gar kein Garant für Spannung und Erfolg ist und durchaus viele Handwerksberufe „Akademikergehälter“ finanziell (ich weiß, zu verallgemeinernd) alt aussehen lassen. Aber das ist eine andere Diskussion …

  • Marcel Zufferey sagt:

    Was ich hier und anderswo seit Jahren sage und schreibe, stimmt. Bis hoch nach Skandinavien leben die Paare traditionell:

    https://www.nzz.ch/schweiz/vati-tut-nicht-so-wie-er-soll-ld.1325828

    Was ich dafür angegiftelt, angegriffen, vorverurteilt und verdammt wurde, selbst von redaktioneller Seite (ja, ja, die gibt es: die Wutjournalisten!)… Selbst der Theuni sah mich damals ungläubig an!

    Aber ich habe durch‘s Band recht gehabt! So, Ihr aufgeklärten, progressiven, urbanen Supermenschen, die ihr gerne Soirées unter Ausschluss unliebsamer Meinungen und ähnliches abhaltet:

    This is the unconvenient truth: Was nun?

    • Leon Topodium sagt:

      Eine Studie mit verschieden Bias drin macht noch keine „truth“. Ausser natürlich es zementiert das eigene Weltbild ( das ist kein Vorwurf, das passiert den Meisten, nicht nur Ihnen).

      • Marcel Zufferey sagt:

        Mit dieser Antwort kann ich absolut nichts anfangen. Natürlich kann man die OECD kritisieren. Aber was in diesem Artikel beschrieben wird, lässt sich auch mit anderen Studien belegen. Es geht nicht um ein Weltbild, sondern um Fakten. Und die sind unbequem, punkt.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Aber es steht Ihnen selbstverständlich frei, den verlinkten NZZ-Artikel inhaltlich zu wiederlegen und mich vom Gegenteil zu überzeugen.

      • Leon Topodium sagt:

        Antwort siehe weiter unten. Studien-(Design) ist echt komplex, viel hängt von der Art der Frage und der Antwortmöglichkeiten ab. Egal ob die OECD oder der Papst die Studie verantwortet. Ich kann Sie gar nicht überzeugen, da Sie aus meiner Sicht whs ideologisch argumentieren und die Studien betonen welche Ihnen recht geben.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Das Kompliment gebe ich gerne zurück. Trotzdem: Ihnen als politisch sicherlich vollkommen neutralem Mann mit fundiertem wissenschaftlichem Hintergrund hätte ich jetzt zugetraut, all die in meinen Artikeln erwähnten Studienergebnisse mit einer einzigen grosszügigen Geste hinweg zu wischen! Auch und vor allem deshalb, weil die Sozial- und Geisteswissenschaften ja immer ganz exakte Ergebnisse liefern, welche niemals verschiedene Interpretationen zulassen…

      • Leon Topodium sagt:

        Politisch bin ich wirklich neutral, soll jede Familie ein Modell wählen wie es für sie stimmt – was Sie ja weiter unten auch betonen. Wissenschaftlich ist mein Background immerhin so gross, dass ich weiss dass man nicht blind irgendwelchen Conclusionen von Studien glauben darf (vor allem nicht wenn diese dann von den Medien arg zusammengefasst wiedergegeben werden). Sondern dass man versuchen sollte kritisch das Studiendesign, die Fragestellung, die Befragten, die Statistik (was schwierig ist) zu hinterfragen. Ich bin mit einem Beruf gesegnet (oder bestraft) wo ich mich mehr oder wenig täglich mit Studien befasse und diese meine Arbeit beeinflussen. Wenn Sie das auch machen würden, dann würden Sie vielleicht die verschiedenen Bias in diesen Studien erkennen.

      • Leon Topodium sagt:

        Weiter unten wo Sie die österreichische Studie erwähnten habe ich dargelegt, warum ich denke dass die Resultate der Studie nicht bedeuten, dass die Jugend konservativer wird.

    • mila sagt:

      Das würde ich gerne Dich fragen: was nun? Die (derzeit gegebenen) Tatsachen liegen auf der Hand, aber was ist daraus zu schliessen? Ich sehe es so, dass die allermeisten Frauen offenbar ein grosses Interesse haben, ihre (kleinen) Kinder mehrheitlich selbst zu betreuen. Gerade auch (doch keineswegs nur) angesichts des Umstands, dass Teilzeitarbeit unter Vätern nach wie vor ein Exotenphänomen ist. Das ist die Frauenperspektive. Was ist die – medial ungeschönte – Männerperspektive? Und wie müsste eine Familien- und Arbeitspolitik aussehen, die beiden Perspektiven gerecht wird?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ich halte das linke Credo, dass der Staat schon alles richten wird, für falsch. Offenbar lässt sich auch das richtige Bewusstsein nicht einfach politisch herstellen. Und wenn es schon politisch nicht möglich ist, dann publizistisch erst recht nicht. Also bleibt nur eine Möglichkeit übrig: Zuerst müssen sich die ökonomischen Rahmenbedingungen drastisch verändern, damit sich auch die Menschen ändern.

        Was meinen Standpunkt anbetrifft: Ich bin für den Vaterschaftsurlaub. Weil er, wenn ihn nur wenige beziehen, auch nicht viel kostet. Ein flächendeckendes Fremdbetreuungsnetz halte ich hingegen für ungerecht, weil eine sozial hochmobile Bevölkerungsschicht überproportional von ihm profitieren würde- während der Grossteil aller Haushalte dafür unverhältnismässig zur Kasse gebeten würde.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ganztagesschulen auf freiwilliger Basis halte ich überdies für ausgesprochen sinnvoll, weil sich Kosten und Nutzen für alle Bevölkerungsschichten gleichermassen in Massen halten. Zumindest enstehen auf dieser Basis nicht neue soziale Ungleichgewichte, wie bei einem flächendeckenden Fremdbetreuungsnetz.

      • mila sagt:

        Danke für die Herausführungrn, diesen kann ich mich unumwunden anschliessen. Und in noch höherem Ausmass der Aussage, dass sich die ökonomischen Bedingungen – für alle! – radikal ändern müssen. Wobei ich denke, dass die aktuellen Entwicklungen im Bereich KI diesem Umstand eine zusätzliche Dringlichkeit, und Chance, verleihen, respektive eröffnen. Unsere Kinder werden in einer anderen Welt leben als wir, davon bin ich überzeugt.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass wir es in der Schweiz schaffen können, eine Familienpolitik aufzugleisen, die mehr oder minder den Bedürfnissen aller Gesellschaftsschichten gleichermassen gerecht wird- und nicht einfach allen Menschen denselben Lebensentwurf aufzwingt, wie das z. B. in Schweden der Fall ist. Man kann mit weniger Ausgaben mehr Vilefalt bewirken- und so den Menschen die Wahl zwischen unterschiedlichsten Lebensentwürfen lassen: Von der Hausfrauenehe über das paritätische Familienmodell bis hin zur Alleinernährerin muss alles möglich sein, ohne das ein Modell gesellschaftlich oder politisch geächtet wird.

        Eine modulare Familienpolitik, die auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruht, halte ich persönlich für ideal.

  • Andreas sagt:

    Das liest sich wie das Best-of einer dauernd unzufriedenen Person, die ihr ganzes Leben gerne jemand anders gewesen wäre. Womit Sie sich natürlich in guter Gesellschaft befinden. Denn wer ist schon einfach zufrieden mit sich selbst. Die ganze Wirtschaft lebt ja genau von der menschlichen Sehnsucht, jemand anders zu sein. Es fehlt noch der Abschnitt, wen und wie Sie heute auf keinen Fall jemals werden wollen. Vermutlich die in einer Patchwork-Familie lebende dauermüde Mutter. Irgendwie traurig, oder?

  • Eduardo sagt:

    Wenn das Arbeitsleben (für Frauen wie Männer) wirklich allgemein so erfüllend, befriedigend, befreiend wäre, würde niemand Lotto spielen. In Wirklichkeit träumen die meisten lebenslang davon, sich von dieser ihnen aufgezwungenen Zumutung Beruf (mit Stress, Mobbing, Perspektivlosigkeit, wenig Verdienst) ein für alle Mal befreien zu können.

    Eine tolle Karriere, bei der man zudem schnell zu beruhigendem Vermögen kommt, machen nämlich nur wenige. Es ist kein Zufall, dass Angehörige des höheren Managements bei der Lebenserwartung direkt an zweiter Stelle hinter den reformierten Pfarrern kommen (die offenbar frustrierten katholischen Pfarrer leben übrigens im Durchschnitt fast zehn Jahre kürzer als ihre Kollegen mit Familie; positiv gesehen kommen sie so viel früher in den Himmel 😉 )

    • Peter Aletsch sagt:

      Wo haben Sie die Zahlen zu den Priestern her? Als einzige ‚Berufsgruppe‘ erreichen Mönche dasselbe Alter wie Nonnen, das sehr hoch ist.

  • Eduardo sagt:

    Ach ja, der vom perfiden Patriarchat angeblich verordnete „Herd“ bzw. das fürchterlich anstrengende, schreckliche, entsetzliche, das unmenschliche Hausfrauendasein.

    In Wirklichkeit bleibt es auch bei den „befreiten“ berufstätigen Frauen dabei, denn einkaufen, kochen, abwaschen, putzen, waschen, bügeln, Kinder am Morgen und Abend versorgen und vieles, vieles andere bleibt mit Ausnahme allenfalls des Kochens zu Mittag weiterhin zu erledigen, nur dann halt zusammengedrängt auf die Abende und Wochenenden, wenn man von der meist aus finanziellen Gründen notwendigen Schufterei den ganzen Tag nur noch seine Ruhe haben will. Domestiken für die Hausarbeit können sich nämlich bloss ganz wenige leisten.

  • Hanspeter Niederer sagt:

    Herzliche Gratulation zu diesem herrlich amüsanten Artikel !

  • Zufferey Marcel sagt:

    Natürlich lässt sich an der Schweizer Jugendumfrage nach Herzenslust herum kritteln. Aber in Österreich wurden Jugendliche unlängst einer ähnlichen Befragung ausgesetzt. Zwei Erkenntnisse:

    „Jede zweite junge Frau wäre gerne Hausfrau, wenn der Mann genug verdient“

    „Einmal zu heiraten erachten 60 Prozent der jungen Frauen, aber nur 34 Prozent der jungen Männer für sehr oder eher wichtig.“

    http://derstandard.at/1304552595944/Jugendstudie-Jede-zweite-junge-Frau-waere-gerne-Hausfrau-wenn-der-Mann-genug-verdient

    Aus Deutschland ist übrigens Ähnliches zu vernehmen…

    • Urs M. sagt:

      Das erinnert mich an die männliche Erkenntnis, schon ein paar Jahre her, aus der Schweiz:
      Single, männlich, sucht keine Heirat.
      https://www.tagesanzeiger.ch/leben/Single-maennlich-sucht-keineHeirat/story/21073501

      ps. ich bin gerne bereit zu heiraten, wenn die Frau 100% arbeitet und mehr verdient als ich.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Erstaunlicherweise träumen immer noch sehr viele Menschen von einer Hochzeit ganz in weiss. Dabei gäbe es eine valable Alternative, die sich speziell in Frankreich grosser Beliebtheit erfreut: Den Pacte civil de solidarité (Pacs).

        P.S. Ich würde sofort wieder heiraten, aber nur dieselbe Frau.

    • Leon Topodium sagt:

      Die Studie aus Österreich ist voller Widersprüche – man sollte nicht nur die Dinge rauspicken die eine vorbestehende Meinung zementieren und diese als Conclusion verkaufen. Auch hier – kein Vorwurf an Sie, das machen fast alle welche nicht den wissenschaftlichen Background haben um hinter eine Studie zu blicken. Was recht schwierig ist.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Welche Wiedersprüche genau meinen Sie?

      • Leon Topodium sagt:

        Ich gebe es zu, es ist wahrscheinlich nicht ganz einfach zu erkennen, gerade weil die Widersprüche dermassen offensichtlich sind. Die jungen Mädchen wollen z.B. nicht immer zu Hause sein, sondern nur wenn ihr Mann sehr gut verdient. Sie wollen zwar zu Hause sein für die Kinder, trotzdem will eine knappe Mehrheit die Kinder schon vor dem dritten Lebensjahr in eine Betreuuungsstruktur stecken. Diese Aussagen sind nicht Ausdruck von einem konservativen Weltbild, sondern von einem für Jugendliche durchaus normalen Hedonismus. Diese Mädels wollen einfach das Leben geniessen und nicht viel dafür tun und das ist z.B. mit 18 völlig normal und gut so. Das ändert sich nach 20 wieder.

      • Leon Topodium sagt:

        Wir leben ja in einem freiheitlichen System wo jeder frei entscheiden kann wie er sein Familienleben gestalten will – ob lieber zu Hause oder als Doppelverdiener – wir kennen es nicht anders. Genau das macht diese ganzen Studien unbrauchbar. Wenn Sie wirklich wissen wollen ob die Jugend konservativer geworden ist müssen Sie fragen ob die Mädels lieber in einem System leben wollen wo erwarten wird dass sie zu Hause bleiben müssen oder lieber in einem System wo sie wie jetzt frei wählen können und selbstverständlich zu Heim und Herd schauen dürfen wenn sie das wollen. Die Antwort dürfte wohl zu Gunsten des freiheitlichen Systems ausfallen. So können Sie über die Art der Frage das Resultat beeinflussen. Das meinte ich z.B. damit dass es echt schwierig ist Studien zu durchschauen.

  • Victor Brunner sagt:

    M19: Schrebergärten sind ja echt voll bünzlig, und die Mutter von dem Freund hat für uns alle Würste gekauft und Coca-Cola. Im Ernst? Bünzli sind die Leute die nicht aufstehen und gehen!

  • KornM sagt:

    Es ist schade, dass man diese Aussagen der Jugendlichen nicht ganz ernst nehmen soll. Dies entspricht sehr wohl dem Weg der Natur und erst später werden diese durch Einfluss zurecht oder eher wohl zu falsch gebogen. Es ist mir schon klar, dass die Welt des Menschen nicht mehr naturnahe ist aber dennoch ist es schade, wenn man Menschen oder Länder, die noch danach leben, oft als altmodisch bezeichnet, diese in Wirklichkeit die Unnatürlichkeit nicht einfach so annehmen wollen. Die Mehrheit betroffener Menschen ist nämlich genau deswegen unglücklich, wenn sie keine naturnahe Familie gründen können, obwohl es einzelne nicht als wahrhaben wollen. Der Grund ist dabei egal, ob sie wegen Angst, Einstellung, nicht Kinder haben können, ungenügend Geld oder was auch immer es dazu führt.

  • Ulrich Konrad Schweizer sagt:

    Es war mir schon immer klar, dass Hausfrau und Mutter zu sein ein hochstehender und anstrengender Beruf ist. Sicher viel höher einzuordnen, als das was die meisten berufstätigen Frauen tun.
    Das was mich mit 16 faszinierte wurde zu meinem Beruf. Dagegen erfüllten sich die Träume die ich im privaten mit 25 hatte nicht.

    • tststs sagt:

      Fast…
      Mutter und Hausfrau ist eine hochstehende und anstrengende ARBEIT, aber kein Beruf, sonst gäbe es einen Vertrag, Abgaben, Lohn…

    • Lydia sagt:

      Als Lehrer(in) zu arbeiten, ist meiner Erfahrung nach strenger als das Zuhause Sein mit zwei Kleinkindern. Ich weiss nicht, wie das andere Lehrpersonen sehen. Aber mich nervt das in den Medien zelebrierte „sooo strenge“ Hausfrauen-/Hausmann-Leben“.

      • Eduardo sagt:

        Stimmt, und der Haushalt bleibt zudem sowieso weiterhin zu machen. Die in den Medien und in der feministischen Literatur so glorifizierte Berufstätigkeit (meist aus finanzieller Notwendigkeit und nicht aus Spass) bedeutet nämlich den ganzen Tag für die Arbeitgeber schuften plus zusätzlich konzentrierte Hausfrauenarbeit am Abend und an den Wochenenden (statt sonst nur Letzteres, und das dann locker über den ganzen Tag und die Woche verteilt).

      • Stephan Baumann sagt:

        Mich nervt dieses Gejammer auch.
        Man könnte meinen, dass die das Wasser am Brunnen holen müssen und die Kleider am Bach waschen.
        Wir teilen uns den Haushalt ziemlich gleichmässig, haben drei Kinder, ich unterrichte mind. 20 Lektionen in der Woche und führe meine Firma und arbeite dort natürlich mit.
        Dafür fahre ich meine Kinder nicht zu ihren Hobbies, spiele nicht Zusatzpausenaufsicht und schneide den Kindern keine Sterne ins Znüni.
        Die Kinder sind sehr selbständig, die Waschmaschine dreht von selbst und ich muss auch kaum je Holzsammeln gehen für den Kochherd.
        Fortschritt ist toll!

  • 13 sagt:

    Ich dachte zunächst das Gleiche wie Klärli Benz. Jugendbefragung? Kaum.

    Aber grundsätzlich ist klar, dass sich die Ansichten und Wünsche mit der Zeit wandeln. Das gilt für Teenager wie auch für Erwachsene. die Frage, die wir uns in diesem Zusammenhang immer noch stellen müssen und sollten, ist wie wir die Jugend, d.h. v.a. unsere eigenen Kinder beeinflussen und was wir ihnen vorleben wollen. Was sehen sie heute in unserer Generation? Männer, die praktisch allesamt 100% arbeiten und Frauen, die Teilzeit arbeiten, also das, was sie dann auch als das „normale“/“ideale“ halten. Umso schlimmer, wenn sie aber miterleben, dass zu Hause trotzdem alles an der Frau hängen bleibt und diese dann überfordert ist. Diese Frage muss aber letztlich jeder für sich entscheiden.

    • Martin Frey sagt:

      @13
      „Umso schlimmer, wenn sie aber miterleben, dass zu Hause trotzdem alles an der Frau hängen bleibt und diese dann überfordert ist.“
      Wenn dem so wäre, weshalb halten dann derart viele junge Frauen und Männer dies trotzdem für erstrebenswert?

      • 13 sagt:

        Tun sie ja nicht. Sie finden dann, dass sie „nur“ Hausfrau werden wollen, damit sie die Doppelbelastung nicht tragen müssen. Die Konsequenzen davon wird man weder als Teenager noch als junger Erwachsener wirklich verstehen können (wer denkt mit 25 an die Rente oder eine Scheidung?). Dabei müsste die Doppelbelastung keine Doppelbelastung sein, wenn sie verteilt wird und so jeder maximal 1,5 teile trägt (Vollzeitarbeit + Hälfte der Arbeit zu Hause), meistens ja einiges weniger, da selten beide Vollzeit arbeiten.

      • Anh Toàn sagt:

        Weil sie ihre Vorbilder kopieren:

        Sieht die Tochter, wie sich die Mutter schlagen lässt vom Vater, wird sie sich schlagen lassen von ihrem Ehemann. Und der Sohn, der vom Vater gehauen wird, auf dass er erzogen werde, wird seinen Sohn wieder hauen.

        Lou Reed „endless circle“

      • Zufferey Marcel sagt:

        @13: „Tun sie ja nicht. Sie finden dann, dass sie „nur“ Hausfrau werden wollen, damit sie die Doppelbelastung nicht tragen müssen.“

        Können Sie das stichhaltig belegen?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Doppel- und vielfach auch angeführt Dreifachbelastung ist ja relativ. Letztlich geht es immer um Stunden und Verantwortung im Verhältnis zur Belastbarkeit. Und da denke ich nicht (und die Statistik gibt mir im Grundsatz recht), dass Frauen mehr belastet sind als ihre Partner, wenn man alles aufrechnet.
        Interessant in diesem Zusammenhang ist ja, dass die gleiche Belastung sehr unterschiedlich empfunden wird. So sind die Arbeitstage bei den einen Müttern wie Ferien, bei den anderen massiver Stress.

      • 13 sagt:

        @ M.Z.
        Nein, resp. nur durch gesunden Menschenverstand: Wenn ich zu hause sehe, dass meine Mutter etwas tut, durch was sie überfordert ist, dann ist mein Zukunftswunsch eher nicht, so zu werden wie sie. Oder?

        @ Anh
        Hier geht es aber um Vorstellungen und Träume und kaum eine Jugendliche wird sagen: Ich wünsche mir mal einen Mann, der mich schlägt….

        @ Sp
        Dazu fällt mir nur das böse Wort „mental load“ ein, wer mehr leistet, ist u.a. davon abhängig, wie man rechnet. Ansonsten bin ich eher erstaunt, wenn mir jemand erzählt, ein Arbeitstag sei wie Ferien…

      • Marcel Zufferey sagt:

        @13: Und ich behaupte, dass sich viele Frauen draussen, im kalten globalisierten Arbeitsmarkt, gar nicht so gerne behaupten möchten und sich statt dessen wieder vermehrt auf ihre (offenbar) biologisch bedingte Mutterrolle zurück besinnen wollen. Es gibt übrigens Studien aus Deutschland, die zwischen der Finanzkrise und der sinkenden Bereitschaft vieler Frauen, nicht mehr Vollzeit arbeiten zu wollen, einen Zusammenhang ausgemacht haben.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Mental Load ist zwar ein gutes Stichwort. Aber da die Herren vermutlich weder an der Migros-Kasse noch am Fliessband arbeiten, auch nicht wirklich erhellend.
        Und letztlich bleibt die Frage, was als Load empfunden wird.

      • Leon Topodium sagt:

        @ SP: Ihre Bemerkung würde ich unter Küchentischpsychologie einordnen ohne besondere Evidenz.

      • Leon Topodium sagt:

        Sorry, ich meinte Ihre Bemerkung zum Thema Rollen weiter unten.

    • Carolina sagt:

      13: Sie kennen meinen Spruch schon: es steht uns nicht zu, unsere Lebensplanungen auf unsere Kinder zu übertragen. Meine Mutter hat nur gearbeitet, sofort nach ihren Geburten stand sie wieder im OP-Saal – für mich waren die Teilzeit-Mütter meiner Freundinnen das Vorbild! Und als ich selbst Kinder hatte, habe ich jeweils ausgesetzt, weil ich es keinem Kind von mir zumuten wollte, so wie ich und meine Geschwister keine Ansprache zu haben.
      Als ich wieder arbeiten ging, konnte ich ein Vollzeitpensum nur durchhalten, weil mein Mann meistens von zu Hause arbeiten konnte und mit Leib und Seele ‚Hausmann‘ war/ist.
      Für mich ist die grösste Errungenschaft unserer Zeit, dass wir (in der Regel) eine Wahl haben. Wir müssen uns natürlich darüber im klaren sein, dass jedes, aber

      • Carolina sagt:

        /2 wirklich jedes Modell Vor- und Nachteile hat – aber das Prioritäten-Setzen nimmt uns niemand ab und sollte auch den eigenen Kindern überlassen werden. Ausser einer gewissen Offenheit für und Vertrauen in die Lebensplanung unserer Kinder halte ich die Propagierung des eigenen bzw Wunsch-Modells für ein no-go.

      • 13 sagt:

        @ Carolina
        Ich meinte ja auch nicht, dass wir unseren Kindern eintrichtern sollen, dass nur unser Modell das einzig richtige ist, aber dass wir sie beeinflussen, können wir auch nicht ändern, das ist so. Wenn mich meine 9jährige fragt, wie man von vornerein weiss, ob sich der Mann, den man kennenlernt, auch gut um die Kindern kümmern wird, oder mein 6jähriger wissen will, ob man gleichzeitig Fahrlehrer (sein momentaner Berufswunsch) und Papi sein kann, dann weiss ich dass diese Beeinflussung besteht und sie auch sehen, dass unser Modell stark von anderen abweicht. Aber das geht in beide Richtungen: Meine Mutter hat auch immer Vollzeit gearbeitet: Ich bewunderte sie und mache das heute auch. Meine Schwester blieb 8 Jahre zu Hause, weil sie das für ihre Kinder nicht wollte.

      • Carolina sagt:

        Natürlich beeinflussen wir unsere Kinder! Bis zu einem gewissen Grad nennen wir das ja auch Erziehung. Mir fällt bloss immer wieder auf, dass Menschen sehr unterschätzen, in wievielen Bereichen sie eine Wahlmöglichkeit haben und, gerade bei Frauen, wieviele sich von vornherein den Schneid abkaufen lassen, weil sie sich sehr früh von anderen beeinflussen lassen und damit ihre Chancen selber beschneiden.
        Gerade bei meinen Töchtern war mir extrem wichtig, ihnen in irgendeiner (sie manchmal sehr nervenden) Form beizubringen, dass sie sich nie leben lassen müssen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Dass sie die Oberhoheit darüber haben, wie sie ihr Leben gestalten (da habe ich schon ein paarmal leer schlucken müssen), aber eben auch die Verantwortung und das finde ich sehr wichtig.

      • Carolina sagt:

        /2 Ich betone also immer die vielfältigen Möglichkeiten und auch, dass man sich mental eine gewisse Flexibilität behalten muss – denn manchmal geschehen Dinge, die dazu führen, dass unsere Einstellungen oder Prioritäten sich ändern. Da eine offene Haltung zu haben und die zu versuchen, den Kindern zu vermitteln, ist mir schon sehr wichtig.
        Ich hasse es, dass immer wieder diese beiden Pol-Lebensformen Nur-Hausfrau gegen Karrierefrau ausgespielt werden: im wirklichen Leben sieht es doch eher so aus, dass sich die Dinge immer wieder ändern und die ganze Bandbreite zwischen den beiden (unrealistischen) Polen bespielt werden kann. Diese Freiheit (in Massen) hoffe ich, meinen Kindern vermittelt zu haben. Das tun Sie im übrigen sicher auch.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das sind in erster Linie mal lustige Fragen, die ihre Kinder da stellen. Auch solche Gedanken kämen meine nie…

      • 13 sagt:

        @ Carolina
        Ja, völlig einverstanden. Und sollte sich eine meiner Töchter dazu entscheiden, Hausfrau zu werden und dem Mann jeden Sonntag mit Schürze einen Braten zu servieren, dann soll sie das tun. Ich werde vermutlich meine Gedanken nicht verhindern lassen, mich aber hüten, ihr etwas dazu zu sagen. Ich habe da einen gewissen Vorteil, dass ich nicht aktiv dazu beitragen muss, dass sie sehen, dass es verschiedene Modelle gibt und lebenswert sind. Meine Kinder sind ja nicht blöd, sie sehen doch, dass unser Modell anders ist als das der meisten ihrer Kollegen, welches ich noch nie irgendwie kritisiert hätte. Mehr braucht es zu Zeit noch nicht. Und unseres ist ohnehin nie starr, sondern ändert immer wieder. Auch das bekommen sie 1:1 mit.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich bin manchmal selber erstaunt, wieviel sie mitbekommen und hinterfragen. Aber eben, ich denke das kommt daher, dass sie im Umfeld einiges kennen und sehen und dass unser Modell nicht gerade Mainstream ist. Das beantwortet für mich auch die Frage, warum ihre Kinder nicht auf diese Fragen kommen. Meine Kinder lieben z. Bsp. Rollenspiele. Und wenn sie dann mal Familie spielen, dann sehe ich es direkt, wie sie selbstverständlich vorab die Rollen abstecken und zwar nicht nur „Du bist Vater, ich bin Mutter, sie ist das Kind“ (das ergibt sich durch das Geschlecht und Alter von alleine), sondern eben: „Ok, ich bleibe zu Hause, Du gehst arbeiten, ich gehe dann morgen.“ „Ich koche, Du badest das Kind“ etc. etc. Und jedes Mal wird etwas anderes festgelegt.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Es zeigt aber doch, welches Thema die „Rollen“ zu Hause darstellen.

  • Klärli Benz sagt:

    Ich habe noch einen Tipp an Journalisten und Blogger, die die statistische Meinung von Jugendlichen behandeln wollen: Die TREE Befragung der Uni Bern. Die Daten sind frei zugänglich und wissenschaftlich erhoben.
    ch-x ist eine diskriminierende Studie. Junge Frauen sind nur zu 10% vertreten. Da wäre es ja besser, gar keine Frauen zu befragen und die Studie als Studie über Männer zu publizieren.
    Es ist natürlich einfacher, die Medienmitteilung des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport zu verwursten, als selber Daten zu interpretieren. Aber es wäre halt auch besserer Journalismus.

  • Lana Hinder sagt:

    Danke! Für die Selbsterkenntnis am frühen morgen. Als studierte, heute selbständige Unternehmerin und Hausfrau (Mann, Kind, Hund, Haus, Garten) habe ich wirklich laut und herzlich lachen können.
    Über mich, das Leben und die Privilegien in denen ich seit 52 Jahren leben darf. Zur Erklärung; soeben zurück aus dem Haute Atlas….

  • Cybot sagt:

    Es wurden 19-Jährige befragt, das sind per Definition Teenager. 19 = nineTEEN

  • Lukas sagt:

    hier haben wir evtl. ein gender-ding. Frauen entwickeln sich hundert Mal. Ein Mann nicht. Er hat immer noch dieselben Ziele und Wünsche wie mit 15. Sie sind nun einfach besser formuliert und er sieht, was die Zwischenprobleme sind.
    „Hausfrauen haben es eh schön und bekommen noch Geld von ihrem Mann“ Sie hat’s erfasst. Einfach keinen Kontakt mehr mit Frauen haben ausser mit den 10% normalen, die weit denken und nicht auf Details fixiert sind. Würden wir anders Lernen in der Schule kämen die mit Auswendig-lernen gar nicht weit und wir hätten echt gender equality im Gymi. Wer will schon jemand in hohen Positionen, der nicht sich wehrt, kreativ ist, weiter denkt, punktuell und nicht grossflächig, egoistisch +nicht für andere? Nicht mehr lange: ich werd sie ignorieren und nur proJungs

  • tommaso sagt:

    „What people think to be real is real in its consequences“ (Thomas-Theorem). Wenn Jugendliche finden, „Schule“ oder „Lehre“ „ist scheisse“, ist das nicht weiter schlimm, wenn es nicht in Schul-, resp. Arbeitsveweigerung mündet und sich die Teens den Berufseinstieg vermasseln. „R. ist die/der Schönste, Beste und die Eltern sind doof“ ist auch nicht schlimm, wenn dabei die Verhütung nicht vergessen geht. „Meine Kumpel helfen mir schon, wenn es mir schlecht geht, meine Eltern müssen nicht alles wissen“ ist in Ordnung, bis wirklich Not am Mann/an der Frau ist…

  • Anh Toàn sagt:

    „«Schule und Prüfungen sind doch des Todes! Die Erwachsenen wissen gar nicht, wie gut sie es haben, dass sie da nicht mehr hinmüssen. “

    Gegen Ende der Schulzeit habe ich mir gesagt, du bist zwar noch jung, aber du steckst da mitten drin und weisst ganz genau, wie schlecht, wie abtörnend Schule ist. Vergiss es nicht, lass dich nicht in der Zukunft durch deinen selektive Erinnerung blenden, wenn deine Kinder dir sagen, Schule sei Sch…, glaub ihnen, du hast es selber erfahren.

    Vor kurzem hatten wir Klassenzusammenkunft. Der ehemalige Klassenlehrer hat alle gelangweilt, er wollte uns Geschichten vorlesen: Wir hatten einen Flashback, einer redet, der Rest wartet, bis es endlich vorbei ist. Einzig hatten wir früher nur Mitleid mit uns, heute mehr mit dem alten Mann.

  • fabian sagt:

    Für Männer hat sich in Sachen Gleichstellung in den letzten 40 Jahren nichts geändert. Sie müssen ins Militär, sie müssen länger arbeiten als Frauen bis zur Rente, sie sind der Frau in Kindererziehung/Sorgerecht noch immer nicht gleichgestellt. Wo soll denn da ihre Perspektive sein, mit nur Pflichten, aber keinen Rechten?
    Die Jungen sind nicht blöd, die durchschauen die männerverachtende feministische IdeoIogie.

  • Klärli Benz sagt:

    CH-X als Eidgenössische JUGENDbefragung zu betiteln ist einfach nur falsch! 90% der Befragten sind junge Männer. Zudem ist die Erhebung auch nicht zufällig. (Ein Begriff, der in der Statistik eine andere Bedeutung hat, als im Alltagsgebrauch. Ich nehme an, die bevorstehende RS weckt nicht gerade die sanftesten Gefühle der Befragten.)

    • Martin Frey sagt:

      @Benz
      Wenn mehr Frauen Militärdienst leisten würden, wäre das Verhältnis sicher ausgeglichener 😉 nicht nur bei dieser Befragung.
      Interessant trotzdem, dass die Ansichten und Vorstellungen nahezu deckungsgleich sind. Finden Sie nicht?

  • Toni Stark sagt:

    Und was genau ist schlecht am traditionelen Familienmodell? Der Wertezerfall hat doch nur Chaos, Unsicherheit und Elend gebracht… Frau schaut zu Kind, Mann arbeitet. Das war das Erfolgsmodell und brachte stabile Persönlichkeiten hervor. Mir ist schleierhaft warum wir dies ohne Not aufgefeben haben.

    • Alpöhi sagt:

      Einverstanden, lach…

      Evolutionär gesehen, sind die „neuen Familienmodelle“ Mutationen des jahrtausendealten Erfolgsmodells. Geben Sie der Evolution ein Wenig Zeit, die Flausen auszusortieren. 😉

    • Anh Toàn sagt:

      „Mir ist schleierhaft warum wir dies ohne Not aufgefeben haben.“

      Die Frauen hatten Not in diesem System.

      • Alpöhi sagt:

        Wer sind „die Frauen“?

        „Die Frauen“ leiden auch mit dem neuen System, weil sie mit der Doppelbelastung Familie/Beruf klarkommen müssen und damit, dass jemand anders die ersten Schritte ihrer Schnüfeli erlebt, während sie sich im Geschäft abrackern.

      • Anh Toàn sagt:

        @Alpöhi: Möchten Sie tauschen? Damit meine ich nicht, die Wahl zu haben, welche Frauen heute bereits haben, wenn auch nicht unbedingt ganz frei und gleichwertig, sondern so wie früher, wo es noch gut war, wie Sie sagen, keine Wahl zu haben, ihr Job ist Kinder, putzen und kochen?

        Neu ist, dass es überhaupt eine Wahl gibt, früher gab es die Wahl zwischen Ehefrau unter Familienhaupt, Kloster oder Prostitution. Finden Sie darin keine Not?

      • Alpöhi sagt:

        Meine Frau liebt Kinder und ist Lehrerin und Vollblut-Mutter. Sie hat gewählt, bei den Kindern zu sein. Und betreut daneben noch Tageskinder.

        Was soll daran schlecht sein?

      • Eduardo sagt:

        @ Anh Toàn

        Putzen und kochen (ausser zu Mittag) sowie den ganzen Haushalt machen müssen vor allem die alleinstehenden Frauen weiterhin, und sich am Morgen und dann den ganzen Abend sowie am Wochenende um die Kinder (sofern überhaupt vorhanden) kümmern kommt noch dazu.

        „Befreite“ berufstätige Frau
        = Arbeiterin/Angestellte plus Hausfrau mit allenfalls leicht reduziertem Pensum.

        Daran hatten Sie bisher gar nicht gedacht, stimmts?

      • Anh Toàn sagt:

        @Eduardo

        Sind aber hier doch sehr wenige, bei denen der Vater nichts bezahlt. Hingegen ist grad in patriarchalen Gesellschaften viel üblicher, dass die Frau ganz schnell alleine für die Kinder verantwortlich ist. Asien und Afrika sind voll mit allein erziehenden und finanzierenden Müttern, ohne Ausbildung und immerhin Zugang zu einem anständig bezahlten Job wie hier.

        Lieber ausgebildete und aktuell erfahrene Krankenpflegerin und alleine verantwortlich für 2 Kinder, als Hilfsarbeiterin in der gleichen Situation.

      • Leon Topodium sagt:

        @ Alphöi: daran ist nichts schlecht, weil Ihre Frau das so gewählt hat. Schlecht wäre es wenn wie früher das Familienoberhaupt oder die Gesellschaft bestimmt hätte dass sie zu Hause bleiben muss. Noch anfangs der 60er war es in der CH teilweise üblich dass mit der Hochzeit den Frauen gekündigt wurde (z.B. damalige PTT). In Ihrem Falll ist vielleicht höchstens schlecht dass Ihre Frau auf Kosten des Steuerzahlers eine Ausbildung genossen hat und nun nicht mal in Teilzeitarbeit der Allgemeinheit etwas zurück gibt.

    • Carl sagt:

      Im traditionellen Familienmodell arbeiten beide (auf dem Hof) und für die Kinder hat gar keiner Zeit. Die müssen selber gross werden.
      Dass Frau exklusiv zu Kind schaut, war nur ganz kurz Mode und kann kaum als Erfolgsmodell bezeichnet werden. Den daraus sind vor allem verwöhnte verweichlichte Egoisten entstanden.

  • Martin Frey sagt:

    Zwei Dinge: erstens wurden bei der Umfrage keine Teenies befragt sondern junge Erwachsene. Und zweitens zeigt die Untersuchung schon auf, wie traditionell, wie wertkonservativ unsere Jugend eigentlich ist. Auch im Vergleich zu Jahrgängen der letzten Jahrzehnte. Das ganze mediale feministische Gendergedöns geht an ihnen offensichtlich weitgehend vorbei.
    Natürlich wachsen die heutigen Jugendlichen mit einer ungeheuren Gleichberechtigungsselbstverständlichkeit auf. Und klar, sie alle werden vom Leben eingeholt werden. Insofern sollte man die Untersuchung nicht überinterpretieren.
    Diskussionswürdig ist der Sachverhalt trotzdem.

    • Gerhard Engler sagt:

      19jährige sind per Definition Teenies (und gleichzeitig auch junge Erwachsene).

    • Cybot sagt:

      19 = nineTEEN. Und so viel reifer waren wir mit 25 ehrlich gesagt auch noch nicht.

    • Martin Frey sagt:

      Ok, zugegeben, das stimmt formal. Ob es Sinn macht, Aussagen von 13 jährigen und 19 jährigen gegenüber zu stellen, wäre trotzdem noch die Frage. Aber das ist ein Nebenthema.

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