Wann es erlaubt ist, Kinder anzulügen

Wer hat nicht schon mal gelogen, um seine Kinder – oder sich selbst – zu schützen? Foto: Cirilopoeta (iStock)

«Sei ehrlich und aufrichtig.» «Stehe zu dem, was du tust und sagst.» Es sind Sätze wie diese, die wir unseren Kindern mitgeben. Wir wollen ihnen Werte fürs Leben vermitteln.

Dabei sind wir es, die die eigenen Kinder im Alltag immer mal wieder anflunkern: Manchmal geht es einfach nicht anders, so glauben wir. Kleine Lügen und Flunkereien helfen dabei, die Kinder vor unangenehmen Wahrheiten zu schützen, sie zu erziehen und ja, oft auch, um Situationen für uns Eltern einfacher zu machen. Sie sind der Weg des geringsten Widerstands und erübrigen mühsame Diskussionen. Wie pädagogisch wertvoll solche Notlügen sind (auf Englisch «white lies» genannt, also weisse Lügen), sei dahingestellt. Sie sind sicher nicht die Lösung.

Doch wer hat den Kindern nicht schon Sätze gesagt wie diese?

  • «Oh, das Internet funktioniert merkwürdigerweise nicht, wahrscheinlich ist es kaputt!» (Dabei hat man das WLAN gerade selbst ausgeschaltet.)
  • Zu langes Gamen und Videoschauen macht viereckige Augen.
  • «Ja, Mama und Papa gehen jetzt auch gleich zu Bett.» Dabei hofft man auf zwei, drei kinderfreie Stunden.
  • «Wir sind bald da» – auch wenn die Autofahrt noch ewig dauert.
  • Das Lieblingsessen des aktuellen Lieblings-Superhelden IST Gemüse! (Wobei das nicht bei Garfield funktioniert)
  • «Wenn du immer in der Nase bohrst, bleibt irgendwann dein Finger stecken.»

Natürlich beginnen ältere Kinder solche Sprüche zu durchschauen. Mein Sohn und ich lachten vergangene Woche darüber, als ich zum Spass einen dieser Sätze sagte. Er fühle sich im Nachhinein nicht veräppelt, sagte er, als wir über gewisse Flunkereien redeten. Und er finde es auch nicht schlimm. Im Gegenteil, es sei schön gewesen, lange an die Zahnfee zu glauben – und daran, dass das Lieblingsessen des superstarken Mister Incredible Gemüse sei. Den Spruch, dass das Internet kaputt sei, werde er im Übrigen später auch seinen eigenen Kindern sagen. Das könne hin und wieder sicher nicht schaden.

Dem Teenager kann ich nichts mehr vormachen – er viel eher mir. Auf die Frage, wann es denn in Ordnung sei, die eigenen Eltern anzuflunkern, antwortete er prompt: «Immer dann, wenn ihr euch zu viele Sorgen machen könntet.»

Seither glaube ich, mir Sorgen machen zu müssen.

Was halten Sie von Flunkereien gegenüber den Kindern? Welche sind zulässig – und welche nicht? 
Lesen Sie dazu auch: So belügen wir unsere Kinder und Lügen haben Kinderbeine.

41 Kommentare zu «Wann es erlaubt ist, Kinder anzulügen»

  • Peter sagt:

    Man lügt aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Versucht mal wie es sich anfühlt, wenn man nur die Wahrheit sagt – Oma ist tot und kommt nicht wieder, das Kleid steht Dir nicht, Du hast Mundgeruch, FCZ kann nicht Fussball spielen, das Essen schmeckt nicht usw…

  • hausmannus sagt:

    Natürlich sage ich oft „wir sind gleich da“. Meine Kinder wissen, was es bedeutet, und fragen, wie es das Ritual gebietet: „Wann ist gleich?“.

    Dito mit Sprüchen wie „das Internet ist kaputt“: „Papa, warum reparierst du es nicht? Wer hats denn kaputt gemacht?“ In der Regel erzähle ich dann weitere Räuberpistolen, z.B. eben, unter welchen Umständen das Internet kaputt gegangen ist. Oder ich erkläre, warum es unkaputtbar ist (dann lernen sie gleich etwas über die Technik dahinter).

    Fazit: Am Ende haben wir miteinander Zeit verbracht, meistens viel gelacht und ganz vergessen, dass wir „noch lange nicht da sind“ oder „genug gezockt haben“ (ich ja meist auch).

    Aber mit Flunkern oder Lügen hat das meiner Meinung nach definitiv nichts zu tun. Mit Humor hingegen sehr viel.

  • Marianne Reifers sagt:

    Einen Wunschzettel schreiben und ihn aufs Fensterbrett legen für den Engel, der ihn dem Christkind überbringen wird etc. Mein Vater, der es streng mit der Wahrheit hielt, hat uns diese Mär aufgebunden. Hat es uns geschadet? Wir sind dem Vater schon auf die Schliche gekommen und haben es genossen, ihm auf diese Weise unsere Wünsche zu offenbaren. Ich habe als Kind gleichzeitig in diesen zwei Welten gelebt und sie nicht als Gegensatz empfunden. Mit viel Vorfreude habe ich den Wunschzettel fürs Christkind geschrieben und gemalt und mich so gfreut, dass unsere Eltern uns an Weihnachten beschenken würden! Ich habe mir aber gleichzeitig vorgestellt, wie der Engel durch die Schneeflocken fliegt und den Zettel auf dem Fensterbrett holt. Warum wollen wir unseren Kindern diese Lust nicht gönnen?

  • CoffeeToffee sagt:

    Hab schon schreckliche Skrupel die ganze Samichlaus/ Osterhase Chose zu bringen…. mein Sohn ist leider nicht so einfach wie ich dazumal und stellt sehr konkrete Fragen. Hab ein richtig schlechtes Gewissen über das ‚Lügenkonstrukt‘ und bin dennoch der Meinung, dass dieser Glaube etwas Schönes ist…

  • Andrea sagt:

    In unserem Fernseher gibt’s kein KIKA!

  • Anh Toàn sagt:

    Die heikelste aller Lügen sind doch die aus der Religion, „morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt“ – da hab‘ ich mich gefragt, und was, wenn er nicht will?

    Es geht mir nicht darum, dass die, welche echt gläubig sind, ihren Kindern nicht ihren Glauben vermitteln dürfen. Es geht mir um die, welche pro forma nicht aus der Kirche ausgetreten sind, ihre Kinder taufen und später konfirmieren etc. lassen, obwohl sie selber eigentlich gar nichts davon glauben, bestenfalls moralisch ethisch wertvolle Grundsätze.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Das ist wohl die sichtbare Spitze des Eisbergs von dem Typus Mensch, der sich in der Unwahrheit ganz wohl fühlt. Der sozusagen in den White Lies ganz zu Hause ist.
      Gewohnheitsmässig sagt er den Kindern nicht die Wahrheit und ihm ist es dann auch wohl, wenn seine Kinder ihm nie die ganze Wahrheit erzählen. – Ja, auch sonst immer allen (und sich selbst) etwas vormachen. Damit alles eine schöne Geschichte ist.
      – Wahrheit ist für ihn unanständig. Er kann sich gar nicht vorstellen, dass man in diesem „Element“ leben könnte.

      • Muttis Liebling sagt:

        Sollte es mal eine Menschen geben, welcher seinen Kindern die Wahrheit sagen kann, sollte der den Friedens- und den Literaturnobelpreis gleichzeitig bekommen. Etwas unwahrscheinlicheres gibt es wahrscheinlich nicht auf Erden.

      • Roxy sagt:

        Nicht umsonst vergeben Sie keine Nobelpreise. Undifferenzierter Kommentar.
        Wir sagen den Kindern die Wahrheit, darüber was wir glauben und denken, das ist gar nicht so schwer, wenn man mit sich selbst im Reinen ist.
        Phantasiewelten kommen nicht zu kurz, aber als solches werden sie auch kommuniziert .

    • hausmannus sagt:

      Ja, kann sein, dass Gott nicht will. Wenn es ihn denn gibt. Verstehen, was er tut und nicht tut, werden wir eh nie. Man lese die Bibel und versuche die Beweggründe Gottes zu erfassen. Da ist vieles nicht annehmbar (all die Gräueltaten im AT z.B.) Und das kann ich meinen Kindern auch genau so darlegen. Unter anderem, dass wir den Tod, wenn er überraschend eintritt, nicht sinnvoll erklären können. Und dann gerne Gott ins Spiel bringen, um uns damit zu trösten. Und dass es vielleicht ja tatsächlich so ist. Denn: Beweisen kann ich weder das eine noch das andere.
      Und was meine Kinder mal glauben, überlasse ich ihnen. Meine Aufgabe ist es, sie zu dieser Entscheidung zu befähigen.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Ja, man hat es letzlich sowieso nie in der Hand. Es ist so, wie es ist.

  • Max Blatter sagt:

    Für mich gibt es zwei Dinge, die ich aus moralischer Sicht absolut verwerflich finde, und die eng miteinander zusammenhängen: 1.) lügen; 2.) jemandem nicht glauben. Beides verunmöglicht letztlich jede sinnvolle Kommunikation! Ich habe sogar mal aus Wut mein eigenes Telefon zertrümmert, weil jemand mir etwas nicht glaubte (etwas völlig Harmloses notabene). –
    Insofern ist klar: „White lies“ gibt es für mich nicht, erst recht nicht gegenüber Kindern, denen wir ja Werte wie „Wahrheitstreue“ vermitteln wollen (oder?)! Wobei wir auf der Autofahrt z.B. statt „in viereinhalb Stunden sind wir da; ich weiss, es ist stinklangweilig, aber reiss dich zusammen“ ruhig sagen dürfen „komm, wir machen ein Spiel; dann sind wir schneller da als du denkst“. DAS ist nicht Lügen!

  • Super110010111000010110110111 sagt:

    Es kommt doch sehr drauf an, ob man den Kindern in ihrer Kinderfantasiewelt ein schönes Detail über die Zahnfee oder irgendeinen Superhelden dazuerfindet (völlig OK in meinen Augen), oder ob man ihnen etwas über die Erwachsenenrealität vorlügt, z.B. dass das Internet kaputt ist (eher problematisch für mich). Hingegen könnte natürlich ein unsichtbarer Superheld einen unsichtbaren Knoten in die Internetleitung gemacht haben, damit die Kinder ins Bett gehen können… je nach Alter, wer weiss, vielleicht spielen sie ja mit. Und sonst kann man zur Not einfach ehrlich sagen, was Sache ist: Hab’s abgestellt, du hast genug gezockt. Sie zapfen sowieso im Handumdrehen das WLAN des Nachbarn oder des Smartphones der Eltern an.

    • Max Blatter sagt:

      „Sie zapfen … das WLAN des Nachbarn an“ – vermutlich mit dem Passwort „123456“ oder ähnlich! Nebenbei – wenn ich Ihr WLAN knacken möchte, würde ich’s als erstes mit „CB85B7“ oder „SuperCB85B7“ versuchen (hoffentlich habe ich jetzt keinen Volltreffer gelandet und Sie zu einem Passwortwechsel gezwungen)!

  • Annelise Meyer sagt:

    „Nein, ich habe deinen Schoggi-Osterhasen nicht gegessen.“

  • Hans Hintermeier sagt:

    Allen Männern und Frauen einen schönen Weltmännertag!

    • Widerspenstige sagt:

      …. der 365 Tage dauert bzw. in Schaltjahren sogar einen Tag mehr? Aber natürlich braucht es dazu einen Gedenktag – vorwiegend für Frauen im Dornröschenschlaf.

      P.S. Komisch, Google hat kein Doodle kreiert für den heutigen Tag …

    • Martin Frey sagt:

      Ach ja, da war doch was, Herr Hintermeier….
      😀

    • Widerspenstige sagt:

      Ach ja noch dies: Dem mächtigsten Mann(?) oder themenbezogen wohl besser schamlosesten Wahrheitsverdreher hat ein Twitter-Mitarbeiter an seinem letzten Arbeitstag(!) sein Twitter-Account gelöscht. War wohl als Geschenk zum Weltmännertag gedacht. Ich sage danke! 😀

    • Hans Hintermeier sagt:

      Ich habe gedacht, dass es evtl. einen Blogbeitrag zu diesem Tag gibt. Naja, ist halt nichts daraus geworden. Das heutige Thema ist ja auch interessant.

    • Sportpapi sagt:

      Dazu fällt mir nur ein: Wo bleiben eigentlich die Artikel zu Samhain?

  • Martin Frey sagt:

    Ich finde eigentlich nicht, dass es ok ist, die eigenen Kinder zu belügen. Flunkern/Notlügen sind da nur Euphemismen.
    Aber Kinder glauben ihren Eltern lange grundsätzlich alles, selbst wenn Sie behaupten würden, die Erde sei eine Scheibe. Mit diesem Urvertrauen spielen Sie, und führen damit ihre Kinder auch ein Stück weit vor, zum eigenen Gaudi, sowie den Leuten die das mitbekommen. Klar, das muss einen nicht stören, nur uns als Erwachsene würde es aber komischerweise stören, wenn jemand das mit uns tun würde.
    Vielleicht wichtiger, Sie verlieren dabei buchstäblich und unwiderbringlich an Glaubwürdigkeit. Wie wollen Sie dann von Ihren Teenagerkindern erwarten, dass Sie Ihnen die Wahrheit sagen, mit wem sie um die Blöcke ziehen, und wo Sie das ganze Wochenende geblieben sind?

    • hausmannus sagt:

      Flunkern ist für mich die mit augenzwinkern vorgetragene Lüge, die in der Regel als solche erkennbar ist. Ich beginne oft Albereien mit meinen Kindern mit Flunkern. Z.B. auch das mit der flachen Scheibe. Dann geht es weiter damit, wie die Schiffe über den Rand fallen und so. Am Schluss kullern wir vor Lachen auf dem Boden neben dem Leuchtglobus rum.

  • Reincarnation of XY sagt:

    ein bisschen Flunkern tut wohl jeder – aber die Beispiele hier …. völlig unnötig, kontraproduktiv – bitte sich einfach nie beschweren wenn dann die Teenies auch zu solchen „Notlügen“ greifen.
    Internet ausschalten: – kann und soll man dazu stehen
    Viereckige Augen/bleibt der Finger stecken – ist wohl eher eine bildhafte Sprache, denn eine Lüge (wer diesen Unterschied nicht versteht wird ein hoffnungsloser poetischer Langweiler) – aber dennoch sinnlos.
    Beim Übermässiger Glotzerei sind nicht die Augen, sondern das Gehirn das Problem – das kann man dem Kind auch sagen, mit dem Nutzen dass es selbst spürt, dass dies die Wahrheit ist (Leere, ausgezehrt sein etc.)
    Nasenbohren – kann man sagen ist „unanständig“ „unappetitlich“

    • Reincarnation of XY sagt:

      ins Bett gehen – „bald – aber wir bleiben noch etwas auf, wir brauchen diese Zeit für uns etc.“ – das Kind kann das schon verstehen

      beim Autofahren – man bestraft sich nur selbst wenn man lügt, dass man „bald“ da sei, obwohl es noch lange geht.
      1. wird das Kind dann ZURECHT andauernd wieder fragen
      2. wird es unseren Worten auch zukünftig wenig glauben schenken – es weiss aus Erfahrung, dass sie nichts wert sind

      Fazit: wir alle flunkern ab und zu, aber gerade diese Beispiele zeigen, dass Lügen selten gut sind. Ihr kurzfristiger „Nutzen“ ist sehr gering, der Schaden u.U. grösser als man meint.

      Es ist definitiv ein besseres Lebensgefühl, wenn man sich nicht ständig in Notlügen flüchten muss. Super, wenn die Kinder das von Klein auf bei den Eltern lernen können.

  • Alpöhi sagt:

    Es ist viel einfacher, die Wahrheit zu sagen, als zu lügen.

    Und Kinder verstehen sehr gut, warum man das Internet abgeschaltet hat.

    Und Kinder können sehr viel lernen aus den Gras-Erfahrungen der Eltern, sofern diese die Erfahrungen mit den Kindern teilen.

    Es gibt eigentlich keinen Grund zu flunkern.

    • Cybot sagt:

      Einfacher ist die Wahrheit selten, sie ist oft gerade der einfache Ausweg, wenn Eltern keine Lust auf Diskussionen und Erklärungen haben. Natürlich können die Kinder viel daraus lernen und verstehen auch viel mehr, als wir Erwachsenen ihnen oft zutrauen. Aber dazu müssen sich die Eltern eben Zeit nehmen. Und wenn das Kind grad in einer Trotzphase ist und nicht verstehen will, nützt auch die beste und wahrste Erklärung nichts.

  • Maria Sah sagt:

    Na ja, es besteht einfach das Risiko, die eigene Glaubwürdigkeit zu verspielen, sollte das Kind die Lüge im falschen Moment als solche erkennen.
    Falls das passiert hat man danach allerdings ein noch grösseres und kaum mehr aus der Welt zu schaffendes Problem.
    Es hat ja auch sein Gutes, den Eltern nichts mehr zu glauben und ihnen vor allem nicht mehr zu vertrauen, aber glauben Sie mir, die ganz eigenen Lösungswege für alles und jedes zu finden, kann auch sehr anstrengend sein.

  • Stefan W. sagt:

    Ich denke, die Zahl derer, die niemals flunkern (sei es gegenüber Erwachsenen oder gegenüber Kindern) ist sehr überschaubar. Und das Leben wäre wohl manchmal auch ziemlich schwer erträglich, wenn alle immer die reine Wahrheit sagen oder schweigen würden.

    Und ich denke, dass es verschiedene „Grössenklassen“ von Unwahrheiten gibt, ist auch Kindern sehr bald klar (und es muss ihnen auch klar sein, damit sie in der realen Welt existieren können, denn jemand, der immer alles glaubt ist für sich und andere genauso schwierig wie jemand, der niemals schwindelt).

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Zahl derjenigen, die nie flunkern ist exakt Null. Darüber haben Psychologen schon ganze Bibliotheken voll geschrieben.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Ich bin ein wenig hin und hergerissen, was man den Jugendlichen sagen soll, wenn sie einem z.B. fragen, ob man auch mal regelmässig gekifft hat. Sagt man ja, dann werden sie dies wahrscheinlich als Freibrief sehen, es auch zu tun. Auf der anderen Seite haben Lügen kurze Beine und man sollte zu dem stehen, was man gemacht hat. Selbstverständlich kann man mit den Kindern über das Kiffen ein offenes Gespräch führen, weshalb man sich Sorgen macht (Risiken: z.B. bezüglich zukünftigem Führerausweis, wenn sie auf dem Töffli mit Gras erwischt werden, Lehrstelle, früher war es liberaler, weniger THC) und z.B. sagen, weshalb man dann doch irgendwann damit aufgehört hat. Ich tendiere eher dazu die Wahrheit zu sagen (evtl. abgeschwächt!), sehe aber die Risiken, was mich in ein Dilemma bringt.

    • Stefan W. sagt:

      @H. Hintermeier: Ich habe meinen Kindern durchaus gesagt, dass ich früher wie ein Schlot geraucht und öfters mal gekifft habe. Inzwischen sind sie alle drei fast bzw, ganz erwachsen und alle drei Nichtraucher. Ich denke, viel wichtiger als alles, was man sagt, ist das, was man selber tut. Und seit meine Kinder auf der Welt sind, habe ich nie mehr geraucht oder gekifft. Aber natürlich weiss man im Einzelfall sowieso nie genau, wieso ein Kind so oder so herauskommt.

      Also: Sagen Sie Ihren Kindern diesbezüglich die Wahrheit, würde ich empfehlen. Eltern müssen nicht perfekt sein und dürfen auch zu früheren oder derzeitigen Fehlern stehen.

      • Hans Hintermeier sagt:

        „Ich denke, viel wichtiger als alles, was man sagt, ist das, was man selber tut.“ Da haben sie absolut Recht. Auch sollen sie das Recht haben ihre eigenen Erfahrungen zu machen und Notfalls dann auch die Konsequenzen tragen (wichtig ist, dass sie sich umfassend informieren). Das gehört ja auch zum Erwachsenwerden dazu. Ich hoffe, dass ich auch in diesem Alter dann immer noch einen guten Zugang zu ihnen habe, und bemühe mich konstant darum.

    • Max Blatter sagt:

      Was ist wenn man, wie ich, tatsächlich nie gekifft hat? Ich habe das meinen Youngsters wahrheitsgemäss gesagt, aber ebenso wahrheitsgemäss hinzugefügt, dass ich das nicht aus Prinzip ablehnte, sondern es sich einfach nie ergeben hat: Mir wurde nie von einem Kollegen ein Joint angeboten (obwohl in der Klasse etliche gekifft haben und mindestens einer ab und zu auch LSD nahm). Zufall? Ich weiss echt nicht, ob ich es im Fall der Fälle abgelehnt hätte – „normale“ Zigaretten habe ich in meinem Leben genau auf diese Weise wohl etwa 5 Stück geraucht, obwohl ich es immer schrecklich fand und den Rauch direkt aus der Mundhöhle so schnell wie möglich wieder ausblies… – Wie immer „es“ bei anderen Vätern war; die authentische Wahrheit ist m.E. das einzig Richtige gegenüber unseren Youngsters.

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