Väter, ran an die Babys!

Das nachgeburtliche Bonding soll nicht der Mama vorbehalten sein, die darf sich erst mal ausruhen. Foto: iStock

Das Baby ist gerade geschlüpft, die Mutter ein paar Tage lang schlapp. Kein Problem: Im Spital kümmern sich Kinderpfleger und Hebammen um den ersten Ölwechsel. Zu Hause eilt die frisch gekürte Grossmutter* zu Hilfe. Wenige Tage später kann die Kindsmutter ihren Damm endlich wieder belasten und sich vollumfänglich um die Babypflege kümmern. Der Kindsvater unterstützt sie nach Möglichkeiten und auf ihre Anweisung hin: «Maximilian-Jason hat sich den Rücken hochgekackt. Kannst du mir einen neuen Body bringen. Sie liegen unten rechts im Schrank.»

Das geht natürlich nur, wenn der Alte überhaupt zu Hause ist. Manchmal weilt er nach der Geburt noch ein paar Tage bei der Arbeit. «Ich kann zu Hause ja sowieso nichts machen.» Hartnäckig hält sich der Gedanke, dass das Neugeborene seine Mutter braucht und der Vater weiterhin Handlanger bleibt.

Ich vertrete da eine andere Überzeugung: Das Baby braucht nach der Geburt seinen Vater, und der Vater braucht sein Baby. Mutti durfte es neun Monate rumtragen. Geniesst sie beim nachgeburtlichen Bonding weiterhin Priorität, hat das Folgen: Vati steht im schlimmsten Fall ein Leben lang abseits – als Elternteil zweiter Klasse.

Voller Körpereinsatz nach der Geburt

Die Natur hat es ja unmissverständlich eingerichtet, indem sie Mütter nach dem Wurf erst einmal bettlägerig macht. Das ist das Zeichen für den Vater. «Ran an den Babyspeck!»

Dabei geht es nicht um Symbolik, sondern ums Materielle. Es reicht nicht, wenn der Papa in einer freien Minute für das Geburtsanzeigen-Sujet «bluttes Bébé schläft hübsch drapiert auf Brusthaar» posiert. Er soll eigenständig den harten Babyalltag bewältigen – und zwar sofort ab Geburt.

Das Kindspech ist des Vaters erste Trophäe und für den Neuvater auch gleich der Einstieg ins Wickeln. Er optimiert in den kommenden Tagen seine Technik und zeigt der Mutter etwa zwei Wochen nach der Geburt, wie man das Baby korrekt sauber macht. Er entscheidet vorläufig, was es anzieht, badet es, pflegt den Nabel und kümmert sich um den ersten Besuch beim Kinderarzt.

Gebären ist wie umgekehrtes Zeugen

So «beteiligt» sich der Vater nicht nur, sondern übernimmt mindestens vorübergehend die Hauptverantwortung. Die Mutter darf stillen, mit Maximilian-Jason schmusen und sich erholen. In den Wochen nach der Geburt teilen sich die Eltern ihre Aufgaben dann langsam auf. So, wie es dem gewählten Familienmodell am besten entspricht. Persönlich finde ich es schön, wenn auch wir Väter – als Ausgleich zum Stillen – gewisse exklusive Babyaufgaben behalten. Ich hatte damals zum Beispiel das alleinige Recht, den Brecht im Tragetuch rumzuschleppen. Nicht, dass sich meine Frau angeboten hätte, es war ein sehr warmer Sommer.

Stürzt sich ein Vater nach Durchtrennen der Nabelschnur** auf die Babypflege, geht es nicht nur darum, was er tut. Es geht auch darum, was die Mutter nicht tut. Sie muss trotz allen Hormonen und Gefühlen loslassen können. Ab der Geburt, nicht erst nach dem Abstillen. Sie muss dem Vater vertrauen, und zwar vollumfänglich.

Eigentlich ist es wie damals bei der Zeugung, nur umgekehrt: Die Mutter gibt etwas aus ihrem Körper, der Vater nimmt es entgegen und versucht, das Ding am Leben zu erhalten.

*Die Schwiegereltern haben im jungen Babyhaushalt erst mal nichts zu suchen. Sie können in den Tagen nach der Geburt allenfalls auf die älteren Kinder aufpassen und sie mit Süssem vollstopfen. So haben alle etwas vom neuen Baby.

**Man muss die Nabelschnur als Vater übrigens nicht selber durchschneiden. Wäre damals keine auszubildende Kinderpflegerin eingesprungen, würde der Brecht seine Plazenta noch heute hinter sich herschleifen.

97 Kommentare zu «Väter, ran an die Babys!»

  • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

    …“Stürzt sich ein Vater nach Durchtrennen der Nabelschnur** auf die Babypflege, geht es nicht nur darum, was er tut. Es geht auch darum, was die Mutter nicht tut. Sie muss trotz allen Hormonen und Gefühlen loslassen können. Ab der Geburt, nicht erst nach dem Abstillen. Sie muss dem Vater vertrauen, und zwar vollumfänglich.“…
    Danke! Der Mann wüsste schon, wie das geht, nur glauben manche Frauen immer noch (ewiggestrig und gar nicht emanzipiert), sie wären alleinige Expertinnen für Haus, Kind, Erziehung, Empathie, Fürsorge…. „Von der respektvollen Partnerin zum Muttermonster“ könnte ein kommender Blogartikel lauten. So gesehen müssen Frauen noch viel über sich und ihren Partner lernen. Am besten bevor sie Mütter werden. Merci für Ihre Beiträge!

  • Hans Minder sagt:

    Kaum ein Mann arbeiten heute noch 12h im Stollen und kommen nach rückgratbrechenden Arbeitstagen mit keuchender Staublunge komplett erschöpft nach Hause. Dank meinem Sit-Down-Job hatte ich abends immer genügend Reserven, um vom 1.Tag nach der Geburt unserer Zwillinge bei jedem nächtlichen Stillen mindestens ein Kind mit der Flasche zu beglücken. Die Wochenenden gehörten mir und ich joggte stundenlang mit dem Doppel-Kinderwagen (inkl. abgepumpter Brustmilch und frischen Windeln), während meine Frau ihr Studium zu Ende führte. Wenn meine Frau arbeitshalber weg war, verlegte ich meinen Arbeitsplatz nach Hause (dank selbständiger Arbeit ging dies leichter, zugegebenerweise). Ich will damit sagen, dass auch beim Vollpensum eines Mannes heute das Anpacken nach der Geburt unproblematisch ist

  • Jo Mooth sagt:

    Finde ich echt gut, dass hier mal gezeigt wird, dass der Vater das Baby vom ersten Moment an versorgen kann, wenn er will bzw. auch die Mutter es will. Eigentlich ist er dazu ja gleichermassen verpflichtet wie die Mutter, was ihm bei der Zeugung bewusst sein sollte oder ihm bewusst gemacht werden müsste. Viele Kinder werden aber immer noch ziemlich unbewusst gezeugt, v.a. von Männern. Das sollte man eigentlich unter Strafe stellen! (ja, ist nicht ernst gemeint). Wenn der Vater sich von Anfang an um das Baby kümmert, kann die Mutter gleich wieder an den Arbeitsplatz zurück und an ihrer Karriere weiterfeilen, statt in die Kindsfalle zu tappen.

  • Oliver Fischer sagt:

    3.
    Ich als Vater wollte Zeit für mein Kind haben, wollte es vom ersten Tag an kennenlernen mit allem drum und dran. Vor allem aber war es in dieser Anfangszeit für meine Frau extrem wichtig und entlastend, dass sie nicht allein war, nicht den Haushalt machen musste, weil ich arbeiten war, einmal Zeit nur für sich alleine haben konnte und wir den Babyblues gemeinsam aufarbeiten konnten.
    Ohne diese gemeinsame Zeit hätten wir alle über Monate sehr viel mehr Belastungen erleben und ertragen müssen, was keinem von uns zu Gute gekommen wäre.
    3.
    Ich kann Männer nicht verstehen, die diese Zeit nicht haben wollen – sie ist wichtig für euch, euer Kind und vor allem für eure Frau. Ich kann Niemanden verstehen, der gegen Vaterschaftsurlaub oder Elternzeit ist – beim besten Willen kein bisschen.

    • Widerspenstige sagt:

      Das bürgerliche Parlament will kein Geld für Vaterzeit übrig haben und lehnt die Initiative ab. Aber für Kampfjets hat es genügend Milliarden und für eine NEAT durfte es auch mal ein paar Milliarden mehr kosten. Jede Kuh erhält mehr monetäre Aufmerksamkeit vom Staat als ein neugeborenes Kind und dessen Eltern! Es ist ein Armutszeugnis sondergleichen und deshalb muss diese Erbsenzählerei bei Familienfragen aufhören.

    • Clivia sagt:

      @OW: „.. und wir gemeinsam den Babyblues AUFARBEITEN konnten“. Ich fass es nicht! Als ob es sich bei einer Geburt und der Zeit danach um einen schweren Schicksalsschlag, um Folter oder eine totbringende, irreversible Krankheit handeln würde. Sie und Ihre liebe Frau würden das Kinderkriegen inskünftig besser lassen. Die sonst schon massiv überbevölkterte Welt würde es locker verkraften.

      • Oliver Fischer sagt:

        @Clivia: Du magst dich über meine Wortwahl aufregen, Fakt ist aber nun mal, dass nicht wenige Mütter in der Zeit nach der Geburt in postnatale Depressionszustände verfallen: http://www.postnatale-depression.ch/de/
        Je nachdem wie heftige diese Phasen ausfallen, ist das für alle Beteiligten alles andere als lustig-locker-flockig. Dass die Geburt unseres Kindes damit zu einem – Zitat Clivia: „schweren Schicksalsschlag“ – wird, ist natürlich kompletter Unsinn. Dennoch – oder umso mehr: Meine Frau war in dieser Zeit sehr froh, dass ich da war, Zeit hatte für unser Kind, den Haushalt und vor allem für sie. Spar dir also bitte, dein herablassendes Urteil über uns. Offensichtlich hast du keine Ahnung, wie diese Zeit sein kann…

  • Oliver Fischer sagt:

    2.
    Für uns war immer klar, dass wir von Anfang an unseren Familienalltag gleichberechtigt und wirklich zu gleichen Teilen bestreiten wollen. Das geht vom Wickeln übers Putzen und Einkaufen zum Arbeiten und der langfristigen Kinderbetreuung. Das ist in der Schweiz ein schwieriger weg, weil einem das System definitiv nicht hilft oder begünstig, aber für uns kam nie etwas anderes in Frage. Ohne Schwiegereltern um die Ecke und mit dem beiderseits bestehenden Anspruch hochprozentig (beide 80%) zu arbeiten, ist die Belastung bei Job und zuhause und die Kosten für Fremdbetreuung (drei Tage die Woche) oft hart an der Grenze.
    Dass wir als Gesellschaft und Staat hier endlich familienfreundlichere Strukturen schaffen – Kinderbetreuung, Tagesstrukturen, Vaterschaftsurlaub – ist allerhöchste Zeit.

  • Oliver Fischer sagt:

    1.
    Jedes einzelne mal, wenn hier im Mamablog über Vaterschaftsurlaub und das Vatersein direkt nach der Geburt diskutiert wird, stehen mir die Haare zu Berge ob (zu) vieler Kommentare, die ich hier lesen muss.
    1. Ich konnte nach der Geburt unseres Kindes fünf Wochen frei nehmen. Eine (!) Woche Vaterschaftsurlaub vom Arbeitgeber, drei Wochen meiner Ferien – wobei eine noch aus dem Vorjahr stammte und ich damals total sechs Wochen pro Jahr hatte, und eine Woche konnte ich, weil schon da 80-Prozent arbeitend, vor- und nachholen. Das alles verdanke ich aber letztlich nur meinem Chef, der trotz beschränkter Ressourcen von Anfang an mit meinem Plan einverstanden war.
    2. Es war in diesen fünf Wochen für jedes Familienmitglied extrem wichtig, dass wir die volle Zeit für einander hatten.

    • Lichtblau sagt:

      @Oliver Fischer: Hm. Wir haben es genau wie Sie gehalten: Je ein 80%-Job und zumindest eine hochmotivierte Oma (fast) um die Ecke. Klar, die Betreuungskosten waren recht happig. Aber als schweres Joch haben wir diese Zeit keineswegs empfunden. Und „hart an der Grenze“ waren wir auch nicht wirklich.
      Aber ja, Vaterschaftsurlaub fände ich auch gut.

  • Liselotte Reber sagt:

    Als alte Frau bin ich der Meinung, dass die ganze Sache an der Wirklichkeit vorbei geht. Unsere Welt ist grundsätzlich kinderfeindlich. Die Berufswelt ist männlich organisiert und Frauen die mithalten wollen, müssen mit den Kindern irgendwie zurecht kommen. In der Berufswelt sind Kinder ein Störfaktor. Kinder sind nämlich keine Freizeitbeschäftigung. Organisieren lässt sich vielleicht die Betreuung, aber die kostete. Mutterschaft, sowie Haushalt ist eine Vollzeitaufgabe, und mit Berufstätigkeit schlicht eine Überforderung. Und die Leitragenden sind letztlich die Kinder.

    • 13 sagt:

      „Mutterschaft, sowie Haushalt ist eine Vollzeitaufgabe, und mit Berufstätigkeit schlicht eine Überforderung.“
      Ich würde hier gerne das Wort „Mutterschaft mit „Elternschaft“ ersetzen und dann kommt man darauf, dass diese Vollzeitaufgabe nicht einfach Aufgabe der (berufstätigen) Mutter ist, sondern eben der Eltern, mit teilweiser Möglichkeit, das an Dritte zu übergeben. Ich hoffe von ganzen Herzen, dass meine Töchter oder spätestens meine Enkeltöchter solche Diskussionen nicht mehr werden führen müssen, weil die Generation vor uns einen Weg eingeschlagen hat, die unsere weitergeführt hat. Ich bin dankbar für die Ebnung dieses Wegs und sehe es als meine Aufgabe an, ihn weiterzuführen. Umso trauriger macht mich Ihr Kommentar.

      • Liselotte Reber sagt:

        Elternschaft ist richtig, Ich meine nur, dass die Wirtschaft auf männliche Karriere ausgerichtet ist, der sich die Frauen im Beruf anpassen müssen.. Das ist trotz aller Bemühungen heute für Eltern (mit Ausnahmen!) eher schlechter als noch vor Zeiten. Eltern Mir hat ein Besitzer einer kleinen Firma erklärt, dass für ihn jetzt schon eine Angestellte, die ein Kind bekommt, für seine Firma der „Supergau“ wäre..

      • Vierauge sagt:

        @13, sehe ich als Mann und Vater genau so. Elternschaft und Haushalt ist schon eine Vollzeitaufgabe – aber für beide Eltern zusammen, nicht für die Mutter alleine.

        Und „die Wirtschaft“ (welche genau meinen Sie, Frau Reber? Banken? Industrie? Spitäler? Behörden?) ist keineswegs speziell auf männliche Karriere ausgerichtet, sondern auf menschliche Karriere. Ich sehe nicht, warum Frauen nicht genauso Karriere machen sollten, wenn sie wollen. Sachliche Gründe dagegen gibt es jedenfalls keine.

      • 13 sagt:

        @ Liselotte
        Ich habe als Frau, Mutter und Akademikerinnen selten bis nie die Erfahrung gemacht, dass meine Karriere schwer mit meinem Fraudasein vereinbart werden. Mit meinen Elternpflichten hingegen war es nicht immer gleich einfach. Dabei treffe ich aber auf die ganz ähnlichen Probleme wie mein Mann. Einen wirklichen Unterschied kann ich nicht feststellen. Diese Probleme treten eher dort auf, wo zwar beide arbeiten und evtl. sogar Karriere machen, aber zu Hause eben keine Gleichberechtigung besteht, weil die Hauspflichten weiterhin an der Mutter bleiben.

  • Michael sagt:

    Mal angenommen, ein Paar hat sich bewusst für Nachwuchs entschieden und hatten das Glück, das es auch geklappt hat, dann steht für mich ausser Frage, da sich auch beide im Rahmen ihrer Möglichkeiten um das Kind kümmern. Zumindest war es so bei uns und unseren beiden Kindern. Okay, das Stillen konnte ich meiner Frau nicht abnehmen, aber den Rest haben wir uns schon geteilt. Da musste im Vorfeld auch garnicht viel drüber geredet werden, wer da was macht. Es wurde gemacht was notwendig war. Fertig lustig. Wusste garnicht das man da so viel drüber schwadronieren kann….

  • Nina sagt:

    Solange das Finanzielle stimmt, kann man sich auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen arrangieren.

  • Lina Peeterbach sagt:

    Lieber Herr Tschannen. Ich lese Ihre Blogbeiträge jeweils sehr gerne und mit einem Schmunzeln. Unter dem Strich wirken Sie fast wie ein allzu perfekter Modellpapa – Sie kümmern und engagieren sich vorbildlich um den Brecht, machen viel im Haushalt (obwohl oder gerade weil Sie faul sind…), scheinen intelligent und witzig, nehmen die schwierigen Seiten Ihrer Frau stets mit Humor… da frage ich mich manchmal, ob Ihre Frau das auch ganz so sieht 😉 Wie wäre es mal mit einem Beitrag von Frau Tschannen zum Thema „ist der Tschannen tatsächlich so ein super-Papa-und-Ehemann“?
    Mit schmunzelnden Grüssen…

    • Haha ok, ich frage sie mal. Obwohl ich wahrscheinlich nicht so wichtig bin, dass sich ganze Mamablog-Beiträge nur um mich als Person drehen sollten.

      Ausserdem bin ich natürlich kein perfekter Modellpapa. Meine Frau und ich teilen uns einfach die Erwerbsarbeit hälftig. So kümmere ich mich natürlich auch etwa zur Hälfte um den Brecht und den Haushalt. Aber das macht mich ja noch nicht zu einem guten Menschen.

      • Widerspenstige sagt:

        Ihre Beiträge versuchen den Spagat recht gut rüberzubringen und gefallen. Dieses Mal bin ich an diesen Wörtern arg gestolpert (ja, ich weiss, sie sollen witzig tönen): Ölwechsel, Wurf! Ihnen fallen bestimmt andere Begriffe ein, da habe ich Hoffnung.

      • Danke fürs Feedback, Widerspenstige. Ich kann Ihnen nur leider wenig Hoffnung machen. So doofe Wörter verwende ich auch im Alltag. Ich finde saloppe ironisch abwertende Sprache deutlich witziger als diese elenden Verniedlichungen rund um Babys. Kann Ihre Sicht aber auch verstehen, die Befindlichkeiten sind da einfach verschieden.

    • Jana Tschannen sagt:

      Liebe Frau Peeterbach. Leider muss ich Sie enttäuschen: So einen Artikel wird es wohl von mir nicht geben. Allerdings nur, weil mir dafür eine ausreichend interessierte Zielgruppe fehlt. Herr Tschannen ist nämlich auch in Wirklichkeit echt nett und super. Gut, dass ich ihn mit einem Kind an mich binden konnte *harhar*

      • Carolina sagt:

        Also ich wäre ausreichend zielgruppiert! Und Ihre Mutter, die ja auch manchmal erwähnt wird? Fände ich witzig! 😉

      • Lina Peeterbach sagt:

        Liebe Frau Tschannen! Wie nett, dass sie tatsächlich antworten 🙂
        Es freut mich, dass Sie dank dem Brecht so einen tollen Mann an sich binden konnten. Ist mir auch gelungen. (Wir üben gerade für den dritten Wurf…) Leider will er sich das Posting mit den Haushaltstipps für Faule („kleine Drecke putze ich sofort“) einfach nicht zu Herzen nehmen – aber man kann nicht alles haben 😉
        Ihnen Dreien alles Gute!

  • Silla sagt:

    Schön, wenn die Mütter nach ein paar Tagen wieder fit wären. Und schön, würden die “Kinderpfleger“ (gibts die wirklich?) und die Hebammen im Spital sich so kümmern, dass die Mutter sich ausruhen könnte… Beides leider nicht erlebt. Der Papi hat sich wahnsinnig gekümmert in der Zeit, in welcher er zu Hause sein konnte. Ohne Hilfe von Grosmami wäre danach aber auch nichts gegangen. Danke Familie und danke, dass das Thema angeschnitten wird, dass sich die Mütter eigentlich ausruhen müssten.

  • Hitch sagt:

    noch besser wurde es bei uns, als frau endlich abgestillt hatte (war bei uns sehr früh der fall)
    da konnte papa die ganzen nächte übernehmen, war schon äs bizeli streng, aber eine meiner intensivsten positiven erfahrungen überhaupt..

    und heute, sie ist jetzt 8, ist papa immer noch vollumfänglich für Haar und Nagelpflege zuständig!

    • Sehr schön, wir sind Aufgabenzwillinge. Ich bin auch für die Haar und Nagelpflege zuständig. Und für die Nächte, aber das ist gut so. Mit meiner Frau will man in der Nacht nichts zu tun haben.

      • Hitch sagt:

        lustig, meine frau ist auch eher der tag-typ, aber solange sie genug geld nach hause bringt, ist das völlig ok für mich…

  • Carolina sagt:

    Wie (fast) immer, gefällt es mir, dass MT durchaus ernste Themen mit Humor bearbeitet. Natürlich wird jede Familie selber entscheiden müssen, welche Variante für sie die beste ist, aber im Prinzip ist es wohl ein echtes Thema, dass viele Frauen Mühe haben, ihren Männern die Babies anzuvertrauen und wirklich volles Vertrauen darin entwickeln, dass er auf seine ureigenste Art wunderbar nach ihm schaut. Dieser, ich nenne es mal Kontrollwahn, zieht sich dann lange durch. Gleichzeitig aber wird dann später geklagt, dass Mann sich nicht wirklich einbringt.
    Insofern ist es vielleicht ein gutes Rezept, den Vater wirklich von Minute 1 an das Baby ‚heranzulassen‘ und dankbar seine Hilfe zu akzeptieren. Damit ist ein gewisser Vertrauensvorschuss schon angelegt.

  • Table sagt:

    Abgesehen von der Forderung nach einem Vaterschaftsurlaub soll mir mal einer erklären, weshalb der zu werdende Papa seine gesetzlich vorgegebenen Ferientage (d.h. 4 Wochen) nicht nach der Geburt bezieht. Es müssen ja nicht unbedingt 4 Wochen am Stück sein. Die Planung mit dem Arbeitgeber sollte ja möglich sein, ein Baby wächst erst noch 9 Monate heran, somit besteht genügend Vorbereitungszeit.
    Immerhin muss der Arbeitgeber auch mit einem Ausfall seiner männlichen Arbeitskraft rechnen, wenn dieser im WK ist oder krankheits- bzw. unfallbedingt ausfällt.
    Die Zeit nach der Geburt unseres Kindes zuhause als Familie war schöner als irgendwelche Ferienreisen es je sein konnten.

    • Christoph Bögli sagt:

      Vielleicht weil die Eltern gemeinsam entscheiden, dass diese Ferien später im Jahr besser oder sinnvoller verwendet werden können? Z.B. wenn die Mutter wieder arbeiten geht oder weil man dann gemeinsam zu 3. in die Ferien fahren kann? Oder – was zwar seltsam klingt aber es auch geben soll – weil „Mama“ den „Papa“ in der Phase gar nicht um sich herum haben will?

      Ich selber finde es ja auch sehr naheliegend, dass man da direkt mal mindestens 2-3 Ferien nimmt, aber ich kann auch verstehen, dass das wohl nicht jede Familie gleich sieht, aus verschiedenen plausiblen und weniger plausiblen Gründen.

      • Table sagt:

        Herr Bögli ich verstehe ihre Argumente. Ich persönlich kann jedoch nicht verstehen, wieso man die Ski- oder Badeferien nicht um ein Jahr verschiebt. Denn die ersten Wochen mit dem Baby können NIE mehr nachgeholt werden.

        Es gibt sogar Väter in spe welche ihre Ferien vor der Geburt lieber mit Freunden verbringen quasi ein letztes Mal ohne „rumgeheule“, etc. Verstehe ich nicht ganz, was gibt es schöneres als die Geburt des eigenen Kindes und die darauffolgende Honeymoon-Phase?
        Unser Kind war übrigens kein „Anfängerbaby“.

      • Christoph Bögli sagt:

        @Table: Das wirkt effektiv seltsam, wie im übrigen generell Leute, die lieber ohne Partner/in in den Urlaub fahren weil mit anscheinend unerfreulich oder zumindest weniger lustig wäre. Aber es gibt wohl leider mehr Leute mit etwas seltsamen, gestrigen Einstellungen, als man denken würde. Irgendwo her kommen ja auch all die Familien in traditionellen Ernährermodellen, da steckt in vielen Fällen wohl weniger Not als Überzeugung dahinter..

      • 13 sagt:

        @ C.B.
        Während der Schwangerschaft finde ich das auch etwas komisch und noch merkwürdiger Frauen, die das auch noch verteidigen. Da frage ich mich schon, ob die Pritoritäten richtig verteilt sind. Aber warum sollte es ansonsten komisch sein, ohne den Partner zu verreisen? Ein Paar ist doch keine Symbiose. Ich liebe meinen Mann sehr, das seit über 15 Jahren, aber ich geniesse mal ein paar Tage ohne ihn genau so (mit oder ohne die Kinder).

      • Christoph Bögli sagt:

        @13: Nicht falsch verstehen, ich finde es völlig ok ohne Partner Sachen zu unternehmen inkl. Reisen. Mache ich aus verschiedenen Gründen auch ab und zu.

        Allerdings – und das ist der springende Punkt – habe ich dabei nie das Gefühl, dass die Reise ohne meine Frau besser wäre geschweige denn dass ich sowas äussern würde. Aber genau solche Sachen hört man von Männern wie Frauen aus gewissen Kreisen recht oft. So nach dem Motto, endlich mal ohne die Alte, dann kann ich endlich mal ich selbst sein (und die Sau rauslassen). Und sowas finde schon etwas tragisch. Ebenso wenn man grundsätzlich kein Interesse an gemeinsamen Ferien, da fragt sich schon, worauf eine Partnerschaft noch basiert. Denn die soll zwar keine Symbiose sein, aber eine reine Zweckgemeinschaft eben auch nicht.

    • Christoph Bögli sagt:

      Nachtrag: Es ist ja eh komisch, so zu tun, als würde das der Vater ganz allein entscheiden. Ich denke im Normalfall ist die Verwendung der Ferientage eine gemeinsame Entscheidung, weshalb man da wenn schon nicht nur mit dem Finger auf den Vater zeigen sollte.

    • Table sagt:

      Ergänzung:
      Somit sollte es auch möglich sein, unbezahlten Urlaub zu machen. Einen Monatslohn im Voraus dafür zu sparen sollte vielen möglich sein.
      Arbeitgeber sollen sich auch mal an die Nase nehmen und die Abwesenheit einplanen und nicht rumheulen von wegen nicht machbar. Wie bereits erwähnt kann ein Arbeitnehmer von heute auf morgen ausfallen und für solche Situationen muss ja auch ein Notfallplan her.

    • 13 sagt:

      Zwischen „sollte möglich sein“ und tatsächlich möglich bestehen manchmal Welten. Unsere Erfahrung nach drei Kindern und drei verschiedenen Arbeitgebern:
      1. Kind: Ferien sind 2 Monate im Voraus einzugeben, da gibt es keine Ausnahme.
      2. Kind: Mann war vormittags arbeiten, mittags setzten die Wehen ein und er meldete sich für den Nachmittag ab, nachmittags kam das Telefon des Chefs, ob er wenigstens zur Abendschicht komme, wenn er schon nachmittags frei macht. Am nächsten Tag die Kündigung mit der Begründung, das Ereignis zeige, dass er unzuverlässig sei.
      3. Kind: Ferien theoretisch genehmigt, es sei denn das Kind käme während den 2 Wochen Projektwoche (Termin fiel genau rein). Er musste am Tag nach der Geburt arbeiten gehen, bekam ab dann frei. Sehr praktisch mit 2 älteren Kindern.

      • Wow, das ist schon eine extrem asoziale Leistung. Und das waren auch noch verschiedene Arbeitgeber?

      • Alexander sagt:

        (Teil 1) @13: als Vater von zwei Kindern kann ich Ähnliches berichten. Kind 1: Ich beim Kunden im Ausland. Anruf an den Chef, ob ich verkürzen könne. Njet. Auf eigene Kosten einen früheren Rückflug gebucht. Ganz knapp und völlig k.o. noch der Geburt beigewohnt. In der Quali abgestraft worden, ein Teil des Bonus war futsch., obwohl das Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde. Daraufhin habe ich gekündigt. Kind 2: Meine Vorgesetzte (eine kinderlose Frau) im „lang geplanten Urlaub“ ich als Stv. gerade in der Wehenzeit. Anruf an Chefin, ob Sie für einen Tag unterbrechen könnte (sie war vor Ort). Antwort: Ganz sicher nicht! Meine Ferien sind mir heilig (Soviel zur Flexibilität die von den Angestellten ja meistens verlangt wird. Glücklicherweise kam der Nachwuchs dann in der Nacht.

      • Alexander sagt:

        (Teil 2): Fazit: Sehr oft sind die Firmen nicht bereit, es liegt woh weniger an den Männern selbst. Zumindest in meinen Fällen waren es aber kaum wirtschaftlich, prozessuale oder sonstwie wichtige Geschäftsblockierer, sondern die Menschen dahinter mit der Entscheidungsmacht.

      • 13 sagt:

        @ M.T.
        Ja, die Gastro-Branche ist nicht gerade arbeitnehmerfreundlich…

        @ Alexander
        Und genau darum braucht es verpflichtende Regelungen. Sollte tatsächlich der Vaterschaftsurlaub nicht durchkommen, was ich befürchte, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, dann bräuchte es wenigstens ein Recht mind. 2 Wochen Ferien (oder unbezahlt) direkt ab Geburt zu nehmen. Inkl. Kündigungsschutz, wenn man davon auch Gebrauch macht.

      • Christoph Bögli sagt:

        @13/Alexander: Wow indeed, es schmerzt richtiggehend, sowas zu lesen. Und zeigt in der Tat, dass es dringend notwendig ist, für die Arbeitnehmer mehr Schutz und (Urlaubs-)Rechte in dem Bereich (und anderen) gesetzlich zu verankern. Damit verschwinden solche Soziopathen zwar nicht aus der Chefetage, aber zumindest liessen sich diese so etwas eindämmen. Und vielleicht einen generellen Kulturwandel im Arbeitsmarkt anstossen. Es ist immer wieder bedenklich zu sehen, wie rückständig und asozial es da gerade in der Schweiz zu und her geht..

      • Röschu sagt:

        Ok, dann mach ich mich jetzt hier mal unbeliebt:
        Die von 13 und Alexander beschriebenen Situationen sind Teil des Alibi-Gleichmachungs-Wahns, der in den letzten Jahren Einzug gehalten hat. Oder einfacher ausgedrückt: weshalb sollten in der Arbeitswelt Mütter und Väter gegenüber Kinderlosen bevorzugt werden, wenn sie doch gleichzeitig einfordern, dass sie keinesfalls benachteiligt werden dürfen?

      • 13 sagt:

        @ Röschu
        Ein Arbeitnehmer wird bevorzugt behandelt, wenn 1-2 Mal im Leben bei einem speziellen Ereignis das Recht erhält, seine Ferien nicht im Vornerein anmelden zu müssen, sondern sie flexibel ab Geburt beziehen zu können? Wirklich? Soviel Missgunst und Neid unter Kollegen? Wenn Alexander auf seiner Auslandreise verunfallt wäre oder krank geworden, wäre er auch ausgefallen und es hätte keine Rolle für den Bonus oder die Qualifikation gespielt…
        Und Mütter? Wo bitteschön werden diese bevorzugt?

      • Röschu sagt:

        „Und Mütter? Wo bitteschön werden diese bevorzugt?“
        – Wer bekommt wohl im Zweifelsfall frei, wenn ein Elternteil und ein Kinderloser gerne zwischen Weihnachten und Neujahr oder in der Schulferienzeit frei haben möchte, dies aber aufgrund der anfallenden Arbeit nur einem der beiden genehmigt werden kann?
        – Wem wird es problemlos verziehen, wenn er eine halbe Stunde vor Ende des Teammeetings verschwindet? Dem Elternteil, der das Kind aus der Krippe abholen muss oder dem Kinderlosen, der zum Mannschafts-Sporttraining will?
        – Und von wem wird bei Sonderschichten an Abenden oder Wochenenden die Anwesenheit wohl eher erwartet?
        Alles Beispiele, die ich bei diversen Arbeitgebern schon mitbekommen bzw. selbst erlebt habe.

      • Widerspenstige sagt:

        Einfach schreckliche Zustände wie im alten Rom was sich da Arbeitgeber erlauben gegenüber Eltern! Diese AG sollen sich ein Beispiel nehmen aus anderen hochentwickelten Ländern, die ab 16h kein Aufhebens machen, wenn alle ihren Arbeitsplatz räumen. Das geht auch dort und muss sich auch in CH ändern und wenn nicht bei Gesetz, dann durch weniger Arbeit wegen digitaler Revolution 4.0. Wer nicht hören will, muss fühlen.

  • New Mum sagt:

    Ich bin meinem Mann so dankbar wie er uns in der ersten Zeit über Wasser gehalten hat. Er war der Wickelchef, ohne ihn hätte ich nichts gescheites zum Essen gekriegt und er hat unseren Sohn soviel rumgetragen. Zudem hat er meinen schlimmen Babyblues einfach ertragen. Wer sagt der Mann kann nichts tun hat keine Ahnung, ausserdem hat er ein Recht auf sein Kind, genau wie die Mama.
    Für meinen Mann war es sehr hart uns nach zwei Wochen für die Arbeit zu „verlassen“. Ich glaube für die grosse Umstellung die auch Männer durchmachen gibt es nachwievor zu wenig Verständnis.
    Ich wünsche mir sehr dass es bald eine fortschrittlichere Haltung gegenüber dem Vaterschaftsurlaub gibt.
    Danke Männer, es braucht euch!

  • Marc sagt:

    Ach ne, ich kann mit Säuglingen nichts anfangen. Ein Baby auf den Bauch binden? Arme zu schwach? Das ist alles eher Frauensache.
    Und ausserdem: „Sie muss trotz allen Hormonen und Gefühlen loslassen können“. Da fragt man sich was in Ihnen vorgeht wenn Sie dafür eintreten über Frauen derart zu bestimmen. Warum „muss“? Warum sind die Gefühle der Frauen zu missachten? Wirklich, das ist brutal und chauvinistisch.

    • Wenn meine Frau nicht loslassen kann, dann bestimmt sie auch über mich als Vater. Es geht doch nicht darum, dass der Mann der Frau gewaltsam das Baby entreisst, sondern darum, dass beide Elternteile sich gegenseitig die Verantwortung anvertrauen.

      • Anh Toàn sagt:

        Und wenn ich meiner Frau sage, es wäre Zeit für etwas mehr Distanz, und wie die geschafft werden kann, sagt sie, ich liesse sie nicht Mutter sein. Um es genau zu Ihren Worten passend zu machen:

        Ich bestimme über sie als Mutter.

      • 13 sagt:

        @ Anh
        Nun, wenn mir mein Mann sagen würde, ich bräuchte Distanz zu meinen Kindern würde ich ihm wohl auch einiges sagen. Das geht ihn tatschlich nichts an.
        Wenn er hingegen sagen würde, er möchte nun das Baby halten, Zeit mit ihm verbringen etc., dann würde ich es ihm in die Hand drücken. Schliesslich ist es ja UNSERES und nicht meins. Alles andere würde mein Mann auch nicht akzeptieren, wenn da liegt der Fokus auf seiner Vater-Kind-Beziehung, in die ich nicht direkt involviert bin.

      • Anh Toàn sagt:

        @13

        Also Tschannen schreibt, wenn die Mutter nicht loslassen kann, bestimmt sie über den Vater. Und Sie sagen nun, wenn der Vater der Mutter sagt, es sei Zeit etwas los zu lassen, bekommt er zu recht eins gehustet. Weil es ist ja auch sein Kind.

        Aber Ihr seit Euch einig.

      • Anh Toàn sagt:

        @13 „Wenn er hingegen sagen würde, er möchte nun das Baby halten, Zeit mit ihm verbringen etc., dann würde ich es ihm in die Hand drücken“

        Das heisst für mich:

        Er muss Sie fragen, was er darf mit dem Kind!
        Müssen Sie ihn auch fragen, was Sie dürfen mit dem Baby?

  • Lydia sagt:

    Leider hatte mein Mann beim ersten Kind nur drei Tage Vaterschaftsurlaub. Für das zweite Kind nahm er sich mehrere Wochen unbezahlten Urlaub – und kümmerte sich vor allem um das erste (1 1/2-järige) Kind, um mich als vollstillende Mutter zu entlasten. So war ich bei beiden Babys „Hauptwicklerin“ und „Haupttragerin“. Trotzdem, witziger und kluger Text, dem ich in der Theorie beistimme.

  • Röschu sagt:

    Nette Theorie, nur ist es halt so, dass nicht jeder Mann seine Brötchen mit Bloggen und Twittern von zu Hause aus verdienen kann.

    • Haha, wahrscheinlich fast keiner. Ich verdiene meine Brötchen auch in einem ganz normalen Job. Ich nahm nach der Geburt ein paar Wochen Urlaub – so wie die Meisten Männer, die ich kenne.

  • linus sagt:

    Und schon fängt es wieder an. Das Gejammer wegen des fehlenden Vaterschaftsurlaubes. Dabei hätte man doch gerne, aber usw. DIE Ausrede!
    Dabei kann jeder ein halbes Jahr vorher mit dem Chef die Situation besprechen, Vorkehrungen treffen und sich die Ferien genau zum Zeitpunkt der Geburt nehmen. Und ja, das ist in jedem Betrieb möglich. Oder denken sie die Firma geht Konkurs wenn sie 3 Wochen fehlen und dies erst noch auf Ankündigung?

    • Anh Toàn sagt:

      Hätte ich im voraus Ferien eingeben müssen, wären die am Geburtstag unseres Kindes schon fast zu Ende gewesen, er kam nahezu drei Wochen zu spät.

      • Ich behaupte mal, dass die meisten Arbeitgeber bei der Urlaubsgewährung rund um eine Geburt ziemlich flexibel sind.

        Aber grundsätzlich halte ich es mit Herrn Bögli – diese Frage sollte sich gar nicht stellen müssen.

      • Anh Toàn sagt:

        „…halbes Jahr vorher mit dem Chef….Vorkehrungen treffen und sich die Ferien GENAU im Zeitpunkt der Geburt nehmen“…und dies erst noch auf Ankündigung?“

        Habe ich kritisiert.

      • Anh Toàn sagt:

        Und wen die Geburt im März ist, und im Sommer dann die grösseren Kinder Ferien haben von Kindergarten und Schule, dann hat Mami zu Hause den Säugling und die anderen Kinder den ganzen Tag allein und alle bleiben auf dem Spielplatz vor dem Haus die ganzen Ferien, oder Mutti fährt mit der Bande alleine wohin, weil Papi hat seinen Urlaub schon für die ersten Wochen nach der Geburt gebraucht.

      • 13 sagt:

        @ Anh Toàn
        Oder noch schlimmer: Das Kind kommt im Februar und die Mutter arbeitet während der Sommerferien wieder….(und kann keine Ferien beziehen, weil sie ja erst gerade wieder gestartet hat).

      • Linus sagt:

        Und hier kommt sie wieder mal, die gute alte Leier vom Linus:
        Wenn man viel Zeit mit den Kindern verbringen will, dann sollte man weniger arbeiten.
        Wenn man mehr als 2 Kinder hat, gibts sowieso nix zu reklamieren.
        Wenn der Chef keinen Urlaub bei einer Geburt geben kann, sollte die Stelle gekündigt werden. (Diese Firma geht sowieso bald Konkurs, da der Chef Selbstmord begeht, wenn sich ein Mitarbeiter die Grippe einfängt.)

      • Anh Toàn sagt:

        @linus: Genau Job künden und vier Kinder machen und von der Fürsorge leben.

    • Christoph Bögli sagt:

      An sich korrekt, aber denke bei den meisten stehen andere Abwägungen dahinter als dass man keine Ferien nehmen wollte oder könnte. Sondern dass in der Phase eben ein Elternteil so oder so beurlaubt ist, der Vater also allenfalls die Ferien besser aufspart, um nach dem Mutterschaftsurlaub übernehmen zu können. Ob das richtig oder sinnvoll ist, hängt natürlich von der spezifischen Situation ab, aber so zu tun, als wär jeder Vater ein fauler Verweigerer nur weil er keine Ferien nimmt, ist nicht wirklich zweckführend.

      Mal davon abgesehen: Nichts davon ändert die Tatsache, dass ein Vaterschafts- bzw. ein genereller Elternschaftsurlaub längst fällig wäre. Wobei sich auch da immer noch die Frage stellt, wer wann genau daheim bleibt. Die Betreuungsarbeit wird ja nicht weniger nach 3 Wochen..

  • Anh Toàn sagt:

    „Es geht auch darum, was die Mutter nicht tut. Sie muss trotz allen Hormonen und Gefühlen loslassen können. Ab der Geburt, nicht erst nach dem Abstillen. Sie muss dem Vater vertrauen, und zwar vollumfänglich.“

    Dass muss die, die Mutter? Steht das im Gesetz? Kommt die KESB wenn sie es nicht können tut oder will?

    • Anh Toàn sagt:

      An diesem Satz hängt doch alles, was sie schreiben.

      Mütter gebt eure Babies her, sofort nach der Geburt, Männer können das alles besser als ihr, die zeigen Euch dann, wie das geht.

      • Jan Holler sagt:

        Wenn der Tschannen schreibt, ist immer alles furchtbar witzisch. Er biedert sich bei den Mamis als obercooler Superdaddy an, der über all den anderen Vätern steht, in dem er rotzig das Gegenteil vermittelt. Da kommt halt oft im Rahmen der Selbstdarstellung solch unreflektierter Käse heraus – wie bei dem frühen Schulbeginn. Nehmen Sie es ihm nicht übel. Er ist in seiner Maximilian-Jason-Phase und verwechselt cool mit intelligent. Ist Hipster-Gebaren und im Grunde genommen einfach nur bünzlig. Gähn!

      • „Muss“ ist zugegeben etwas überspitzt. Sie muss natürlich nicht. Ich sage aber auch nicht, die Mutter dürfe mit dem Kind keine Zeit verbringen. Ich sage lediglich, die Geburt sei ein idealer Zeitpunkt für den Vater, um Verantwortung zu übernehmen.

        Und ums „besser können“ geht es schon gar nicht.

      • Herr Holler, ist das eigentlich eine Standardantwort, an der sie jeweils ein, zwei Wörter anpassen, um knapp durch den Spamfilter zu kommen? Sie klingen schon bizzli wie eine gesprungene Platte.

      • Anh Toàn sagt:

        Sie verlangen vernünftiges Handeln, gemeinsam entscheiden und Verantwortung übernehmen. Das tönt gut. Dies verlangen Sie aber, obwohl Sie doch auch schreiben, dass frisch gewordene Mütter oft vor allem von Emotionen und Hormonen getrieben sind. Frisch gewordene Mütter sind oft wie auf Droge, habe schon oft gesagt, wenn ich eine frisch gewordene Mutter gesehen habe, das Zeugs, das die hat, will ich auch mal, und dabei nicht das Kind gemeint.

        Man kann mit so jemandem nicht vernünftig diskutieren, gemeinsam entscheiden: Das einzige, was Mann tun kann, und das ist schwer genug, ist Geduld haben, bis die Vernunft zurückkehrt.

      • Carolina sagt:

        Herr Tschannen, es tut mir echt leid für Sie, dass Sie sich jeden Mittwoch nicht nur mit Babythemen, sondern auch noch mit Leuten herumschlagen müssen, die, obwohl den Jahren nach erwachsen, immer noch in der Pubertät verharren!
        Und achten Sie mal drauf, wer da wem ein Bein stellt in punkto Vaterschaftsurlaub – ich sehe da weit und breit keine pöhsen, pöhsen Frauen……

      • Carolina sagt:

        Na ja, AT, ich habe vier Kinder geboren und dieser Drogenrausch, den Sie gern auch mal haben würden, ist mir ziemlich entgangen, zumindest das Positive daran. Natürlich haben die Hormone gewallt, aber ich war doch immer in der Lage, Entscheidungen zu fällen bzw mit meinem Mann vernünftige Gespräche zu führen. Dass ich vielleicht etwas bedürftiger als sonst war, erschöpfter und näher am Wasser gebaut – klar. Aber trotzdem war ich zurechnungsfähig.
        Wahrscheinlich erlebt auch das jede Frau anders – aber auf den Hormonrausch hätte ich jeweils gut verzichten können!

      • @Anh Toàn: Die Erfahrungen, Stimmungen, Vorstellungen zwischen frischgebackenen Eltern sind vermutlich sehr unterschiedlich. Meine Frau war zum Glück kein allzu emotionaler Hormonball. Wir mussten aber auch fast nichts „entscheiden“ und hatten kaum je Diskussionen darüber, wer jetzt was wie macht. Ein Verdienst, der wohl mehr meiner Frau geschuldet ist als mir.

        @Carolina: Haha, danke für das Mitgefühl. Aber ich glaube, es könnte schlimmer sein als hier im Mamablog. Die meisten Diskussionen haben dann doch einen sachlichen Kern. Herr Holler wiederum ist mein persönlicher Troll. Ohne einen eigenen Troll gilt man ja im Internet nichts.

      • Anh Toàn sagt:

        Es könnte doch auch sein, dass dieses von Hormonen und Emotionen getriebene Nähebedürfnis, die Unfähigkeit, Verantwortung abzugeben als Voraussetzung für deren gemeinsames tragen, besser ist, als die Vernunft. Hat gerade jemand einen Nobelpreis gewonnen für seine Arbeiten darüber, dass wir eben gar nicht so vernünftige Wesen sind, selbst wenn wir weder Säugling/Kleinkind noch frisch gewordene Mutter oder besoffen sind.

  • Amerigo sagt:

    Ich hatte Glück – während nach der Geburt meine Frau erst mal gepflegt wurde, hatte ich unseren Sohn schon auf der nackten Brust. Und so gab es danach noch ganz viele Stunden, in denen ich ihn hatte. Meistens habe ich ihn auch im Tragsystem getragen, weil mein Rücken stärker ist. Ist das nicht alles irgendwie selbsverständlich?

  • Max Meyer sagt:

    Sie schreiben „Zu Hause eilt die frisch gekürte Grossmutter* zu Hilfe“ und „*Die Schwiegereltern haben im jungen Babyhaushalt erst mal nichts zu suchen“.
    Klar, sie schreiben auch, dass Sie eine andere Überzeugung vertreten. Trotzdem ein bizzeli komisch, nicht? Es dürfte ziemlich unerheblich sein, ob es sich um die Grossmutter mütterlicher- oder väterlicherseits handelt. Und dem Baby dürfte es sowieso egal sein, welches Grosi sich um es kümmert.
    Ich vertrete übrigens auch die Überzeugung, dass das Baby erstmal den Vater braucht. Dann erübrigt sich auch die Diskussion.

    • Entschuldigen Sie bitte, Herr Meyer, ich schreibe sehr undeutlich, wenn mir Leimreste vom Basteln an den Fingern kleben.

      Der erste Satz war mein „Negativszenario“, wie ich es persönlich nicht ideal finde. Die beiden Sätze sollten sich also nicht widersprechen. Ob Grossmutter oder Grossvater mütterlicherseits oder väterlicherseits spielt natürlich keine Rolle. Obwohl der Grossvater väterlicherseits, der sich nach der Geburt um Baby, Haushalt und Mutter kümmert … im Prinzip ein schönes Bild.

  • betty hidden sagt:

    alles ok. nur das sujet auf dem bild ist unpassend: DIE MUTTER KANN SICH AUSRUHEN UND DAS KIND STILLEN. bitte keinen schoppen geben!

    • Jane Doe sagt:

      Wieso unpassend? Man kann auch eine Stillmahlzeit pro Tag abpumpen und dann kann der Vater sie mit der Flasche geben. So kann er ebenfalls am Füttern beteiligt sein und das Kind ist von Anfang an an die Flasche und die Brust gewöhnt. Hat bei uns wunderbar geklappt.

    • Stillen ist natürlich toll, wenn’s funktioniert. Manchmal klappt es aber nicht und manchmal kriegt auch ein gestilltes Kind abgepumpte Milch aus dem Schoppen.

  • Esthée sagt:

    Umgekehrte Zeugung! Cool! Diesen Satz muss ich mir merken. Bin Hebamme.
    Gesagt wird auch, dass das Wochenbett für die Frau nicht „Wochenmarkt“ bedeuten soll.

  • Daniel Hochreuther sagt:

    Toller Bericht und sehr realistisch, bei einem Tag Vaterschaftsurlaub!

  • Seeländer sagt:

    Richtig. Meine Frau wickelte unser Baby zum ersten mal an dem Morgen nach zwei Wochen Vaterschaftsurlaub, als ich wieder zur Arbeit MUSSTE!

    • fabian sagt:

      Immerhin, Seeländer, haben Sie zwei Wochen Vaterschaftsurlaub erhalten. Die meisten Väter in der Schweiz erhalten gemäss gesetzlicher Vorschrift 1-2 Tage. So fortschrittlich sind wir in Sachen Männerrechte in der Schweiz.

      • tina sagt:

        per gesetz sind sie verpflichtet, ferien am meer oder in den bergen zu verbringen und keine kinder anzufassen. verstösse werden bestraft

      • Röschu sagt:

        @tina
        Da hört dann also das Streben nach Gleichberechtigung auf, oder?

      • tina sagt:

        röschu, ich habe mich einfach genervt wegen fabians ewigem gleichem geheule (wobei er ja diesmal recht hatte), direkt nach diesem so netten beitrag.
        doch, ich habe söhne, und ich setze mich deswegen für männerbelange ein. mit gleichberechtigung hat das nichtmal etwas zutun, sondern mit bedürfnissen. wer sollte auch in der lage sein, den männern das recht zu geben, kinder zu gebähren. und wozu.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Das ist doch selbstverständlich! Die Geburt seiner Kinder ist auch für einen Vater eines der bewegensten, wenn nicht sogar das bewegenste Ereignis in seinem Leben. Also bei mir war das so. Es ist ein so existentielles Urereignis, das tiefere Schichten der Persönlichkeit bewegen sollte, eine Art Initiation ins Vatersein.
    Als Gentleman und Vater ist es natürlich, dass man sich um sein Kind kümmert und die Frau sich ausruhen kann. Gerade, wenn man bei der Geburt dabei war, weiss man, was sie gleistet hat und spürt eine tiefe Dankbarkeit und Verbundenheit.
    Ich habe dann meiner Frau gezeigt, wie man das Kind richtig baded/wickelt und alles ganz sicher macht, dass nichts passiert (Bodyguard!). Ich hatte auch nach der Geburt 2 Wochen exk Zeit,nahm ich doch Ferien und habe Überzeit kompensiert.

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