Mädchen sind hübsch, Jungs schlau

«Ich beschütz dich, kleine Prinzessin»: Ist das wirklich die Rolle. die wir unseren Kindern beibringen wollen? Foto: iStock

Sieht man sich in Kinderkleidergeschäften um, ist der Unterschied evident: Mädchen werden T-Shirts mit Aufdrucken wie «Sweet», «Fashion Queen» oder süssen, glubschäugigen Tierchen angeboten, bei den Jungs dominieren Superhelden oder grimmig guckende Tiger und Dinosaurier. Eine neue internationale Studie zeigt, dass diese Mode eins zu eins den Stereotypen entspricht, die die Gesellschaft dem Nachwuchs von klein auf eintrichtert: «Kinder verinnerlichen schon sehr früh den Mythos, dass Mädchen verletzlich und Jungen stark und unabhängig sind», sagt Studienleiter Robert Blum gegenüber dem «Spiegel». Und diese Botschaft werde ständig untermauert von Geschwistern, Mitschülern, Lehrern und Verwandten. Oder eben der Modeindustrie.

Für die Untersuchung wurden Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren in 15 Ländern befragt. Dabei wurde deutlich, dass in allen Ländern für Mädchen das Aussehen schon in jungen Jahren zum zentralen Thema wird. Zwar äussert sich das je nach Umfeld anders: In Indien gilt der fraulich werdende Körper als Risiko und muss verhüllt werden; in den USA hingegen bezeichnen Teenager-Mädchen ihren Körper als ihr grösstes Kapital und bemühen sich, möglichst anziehend zu wirken, ohne aber dabei eine gewisse Grenze zu überschreiten. So oder so: Das Äussere ist das grosse Thema – als ob es nichts anderes gäbe.

Auch auf die Jungs haben die Stereotypen negative Auswirkungen. Weil sie sich jederzeit stark zeigen sollen, geraten sie häufiger in körperliche Auseinandersetzungen und haben ein grösseres Risiko, bei Unfällen zu sterben. Zudem investieren Eltern deutlich mehr in den Schutz ihrer Töchter als ihrer Söhne, weil Letztere sich ja angeblich selbst verteidigen können.

Mädchen bezeichnen sich nicht als schlau


Eine andere Studie brachte Anfang Jahr ans Licht, dass schon Siebenjährige der Meinung sind, Brillanz sei eine männliche Eigenschaft. Den Kindern wurde eine Geschichte erzählt über jemanden, der extrem gescheit ist. Fragte man die Kinder nachher, wer diese Person gewesen sei, tippte die Mehrzahl der siebenjährigen Mädchen auf einen männlichen Protagonisten. Die Jungs hingegen glaubten zu 65 Prozent an ihr eigenes Geschlecht. Bei den Fünfjährigen waren die Zahlen noch ausgeglichen gewesen.

Dieselbe Studie belegte auch, dass Mädchen zwar der Meinung sind, dass sie hart arbeiten können, aber eben nicht, dass sie von Natur aus gescheit sind. Im Gegensatz zu den viel selbstbewusster auftretenden, gleichaltrigen Knaben.

Lese ich solche Ergebnisse, bin ich jedes Mal von neuem wütend. Wütend darüber, dass solche Stereotypen immer noch nicht verschwunden sind, ja, wir sie vielmehr munter weiter zementieren. Dass mich die Resultate überraschen, kann ich hingegen nicht behaupten.

Typisch Mädchen, typisch Junge

Denn wie oft habe ich auf dem Spielplatz von anderen Müttern schon gehört, dass meine eigenen Kinder «untypisch» seien für ihr Geschlecht: das Mädchen zu wild, der Junge so ruhig. Habe Sätze gehört wie «Sie ist aber mutig für ein Mädchen!». Als ob Mädchen nicht auf Bäume klettern und Fussball spielen könnten. Und Jungs seltsam wären, wenn sie sich auch einmal alleine hinsetzen und in Ruhe ein Bild malen.

Auch Mädchen können mutig und wild sein: Ronja Räubertochter aus dem gleichnamigen Film und ihr schüchterner Freund Birk. Filmstill: via Youtube.com

Ich habe mich in der Erziehung stets gegen solche Denkmuster gewehrt und glaube, meine Kinder haben sich dadurch eine gewisse Offenheit bewahrt. Dennoch kommt es mittlerweile auch bei uns zu Hause vor, dass die Grosse dem Kleinen sagt, etwas sei «nöd für Buebe». Wir leben schliesslich nicht in einer Blase, und der Nachwuchs bekommt das «Ein Mädchen hat so zu sein und eine Junge anders»-Gerede auch auswärts mit – und je älter die Kinder werden, desto wichtiger wird die Meinung gleichaltriger Freunde.

Tauchen solche Themen am Familientisch auf, versuche ich weiterhin, meine Kinder ein offenes, tolerantes Denken zu lehren. Aber manchmal frage ich mich, wie es sein wird, wenn die Kinder Teenager werden. Wird irgendwann der Tag kommen, an dem ich meine Tochter aufgrund ihres Geschlechts anders behandeln werde? Unbewusst vielleicht? Ihr etwa aus Sorge den Minirock ausrede, weil ich ihn zu knapp finde – während ich dem Sohn outfittechnisch freie Hand lasse, wie gewöhnungsbedürftig auch immer er herumlaufen will?

Ich weiss es nicht. Umso gespannter bin ich, wie Sie das handhaben und ob Sie vielleicht merken, dass Sie selber Tochter und Sohn in gewissen Situationen unterschiedlich behandeln.

***

Mitteilung in eigener Sache: Aufgrund einer Vielzahl beleidigender und rassistischer Äusserungen in den vergangenen Tagen und Wochen werden fortan alle Kommentare manuell aufgeschaltet. Es kann deshalb hin und wieder etwas dauern, bis ein Kommentar erscheint. Wir bitten um Verständnis und freuen uns weiterhin über angeregte Diskussionen und konstruktive Kritik. Die Redaktion

118 Kommentare zu «Mädchen sind hübsch, Jungs schlau»

  • Regina Probst sagt:

    Was dabei untergeht: Es war schon mal besser, wir waren schon mal weiter. Diese ganze Blau- und Rosawelt gibt es überhaupt erst seit ca 10-15 Jahren. Und z.B. das Mädchen-Ei von „Kinder“ erst seit ca 2 Jahren. Diese „Apartheid“ ist rein künstlich und vor allem kommerziell ausgelöst und man sollte sie eigentlich als sexistisch verbieten. Ich frage mich schon lange, warum das hingenommen wird. Selbstverstädnlich hat dies grosse Auswirkungen auf die Gesellschaft und die wahrnehmung von Geschlecht. Wir erleben gerade wieder die Begrnezung von Buben- und Mädchenwelten. Eltern meinen heute, das sei nie anders gewesen und müsste halt noch erarbeitet werden.
    Nein, es war schon mal anders! Ihr müsst aktiv werden, wenn das gestoppt werden soll! Wir haben gekämpft, anders geht es nämlich nicht!

  • Frank Baum sagt:

    Kinder lernen zuerst zwischen Grossen (Erwachsenen) und Kleinen (Kindern) zu unterscheiden und dann zwischen den Geschlechtern. Das ist natürlich und ganz normal. Um ganz offen zu sein: es ist auch gut so. Natürlich versuchen die Gender-Bender, hier Social Engineering zu betreiben und wider die natur der menschen zu wirken. Bezweckt hat es gar nichts. DIese Diskussion läuft ja schon seit 40 Jahren und die unterschiede zwischen den Geschlechtern bleiben von Klein auf erhalten. In Schweden versuchen sie an den Schulen, die Begriffe für Mädchen und Buben zu tabuisieren, in der verzweifelten Hoffnung, geistige Zwitterwesen zu schaffen. Nutzt es etwas? Nicht im Sinne des Erfinders: Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bleibt.

  • gabi sagt:

    Ich mochte mädchendinge nie so richtig.
    Dennoch versuchten die meisten menschen: mutter, kindergärtnerin etc. mich zu nem richtigen mädchen zu erziehen. Gelungen ist es ihnen nicht. Heute bin ich in männerdomänen tätig und fühle mich wohl dabei. Der prozess hat aber gedauert. Ich musst ein gewisses alter und selbstbewusstsein erreichen damit ich mich getraute out-of-the-box zu denken und zu leben.
    Mein fazit: wenn du im herzen keine prinzessin (oder auch ritter wenn wir über jungs sprechen) bist, dann wirst du auch keine/r. Egal was die eltern und webeindustrie dir einzutrichtern versucht. Dein innerstes „ich“ hast du von geburt an. Ob du es auch entfalten und glücklich damit wirst, das liegt ganz an dir!

    • gabi sagt:

      Aha… Da gibt´s also mehrere gabis.

      Klug ist das nicht, vom Blogbetreiber.

      Führt zu Missverständnissen, die früher oder später den Usern zum Vorwurf gemacht werden.

      Gruss

      gabi.

      DER gabi.

  • Doris sagt:

    Die Interessen der Kinder sind individuell und werden oft unabhängig von denjenigen der Eltern entwickelt. Unser Sohn war schon seit eh und je fasziniert von Baustellen, Baggern, Krans, stundenlang konnte er sich an Baustellen aufhalten. Und so ist er heute Projektleiter für Gebäudeplanung und immer noch mit Leidenschaft auf den Baustellen unterwegs, mit Monteuren, Polieren, Architekten, der Bauherrschaft und liebt den Austausch mit den Handwerkern und da und dort ein währschaftes Znüni vor Ort. Nicht Hobby als Beruf, aber immerhin Lieblingsaufenthaltsort.

  • Frederic sagt:

    Frau Kuster, Ihre Sorge ist berechtigt, die meisten Mütter sind strenger zu den Töchtern als zu den Söhnen. Die Frage, warum die Mädchen heutzutage viel erfolgreicher in der Schule sind als Buben (wesentlich grösseren Anteil im Gymi) hat gerade damit zu tun.
    Im Alter ab etwa 5-6 Jahren bemühen sich Mädchen sehr stark um die Aufmerksamkeit der Väter, während die Buben auf die Mütter fixiert sind. Die Mädchen merken schnell das sie bei den Vätern mit guten Leistungen in der Schule Punkten können. Die Buben müssen sich bei den Müttern nicht bemühen, Mutterliebe gibt es gratis. Die Buben bewundern ihre Mütter auch nicht, sie benützen sie als Servicestelle.
    Die Mütter lassen den Buben viel mehr durchgehen und entschuldigen alles, damit erweisen sie Ihnen einen Bärendienst.

  • Jacques sagt:

    Das Sein bestimmt das Bewusstsein, meint doch dieser dialektische Materialismus so bestimmt/ bestimmend. Etwas ist da sicher dran. Aber, als Jugendlicher und auch nachher noch, trug ich meine Haare lang. Vater immer kurz frisiert, pünktlich zum Coiffeur. Ich rauchte schon früh – immer noch. Mutter und Vater rauchten nicht; meine Geschwister hörten irgendwann auf. Würde meinen, zw. Sein und Bewusstsein gibt es Interaktionen. Und jeder reagiert auf seine Art, gemäss seinem eigenen Naturell. Ich war/ bin nämlich nicht etwa das ’schwarze Schaf‘ in der Familie. Es gab gar keines. Ich war einfach – ich.

  • SrdjanM sagt:

    Unser Sohn mochte schon früh Orange, Grün und Schwarz lieber als Blau, die Tochter mag’s noch etwas bunter, konnte aber dann doch einiges vom Bruder erben. Klar haben wir aufgepasst, nicht jedes dummes „typisch“ Mädchen oder Jungs Kleidungsstück oder Spielzeig ins Haus zu holen.
    Denn diese typischen Spielzeuge sind meistens eben sehr, sehr dumm, und bei mehrehren Kindern auch nicht wirklich eine gescheite Investition.
    Puppen wurden erst nach der Einschulung ein grösseres Thema, beim Sohn waren es die Nerf-Waffen. Und dann die, aus irgendeinem unerklärlichen Grund, in Sonderversion für Mädchen erhältlichen Legos.
    Man muss das aber entspannt angehen und den Kinder ab einer Gewissen Zeit die Entscheidung überlassen.

  • Louis sagt:

    Zeit ‚die rote Zora‘ im Ben Hur Rhythmus laufen zu lassen….

  • Sabine sagt:

    Diese Diskussion wurde mal von einer Lehrerin meines Jüngeren angestossen, Thema Feen oder Ritter. Sein älterer Bruder hat ihm dann mal erzählt, dass Männer tatsächlich stärker und anders seien, deshalb müssen sie später auch in die Armee. Seitdem ist die Frage bei uns durchdiskutiert.

  • Lina Peeterbach sagt:

    Ich versuche immer, das Thema in einem Satz zu erschlagen: Wir sind nicht alle gleich, aber wir sind alle gleichwertig. Und zwar auf individueller Ebene, nicht auf geschlechtlicher.
    Klar kommen wir alle an Modellen und Klischees nicht vorbei, und wer mal versucht hat Kleider für Mädchen ohne Schleifen, Rüschen, Glitzer, rosa, Pailletten etc. zu kaufen, der kennt die Problematik. Aber wichtig ist doch, wie wir damit umgehen. Die „rosa-und-glitzer-Phase“ ist das eine – da müssen wohl fast alle mal durch. Aber entscheidend ist vielmehr, welche Werte wir den Kindern mitgeben, vor allem an der Schwelle zum Erwachsenwerden: du musst und darfst deine Träume, deine Stärken, deine Interessen ausleben und möglichst zum Beruf machen. Unabhängig davon, was zwischen deinen Beinen los ist.

    • Lina Peeterbach sagt:

      /2
      Und zum Glück leben wir im 21. Jahrhundert in der Schweiz, d.h. uns gelingt dies auch meistens. Wir dürfen so sein wie wir sind – das ist längst nicht überall selbstverständlich. Am Wichtigsten finde ich, meinen Kindern diese Gleichwertigkeit, an die ich fest glaube, auch vorzuleben. Predigen nützt wenig, sie müssen das sehen. Wer von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung spricht, dies aber selbst in seinem Alltag nicht vorlebt, wird wenig erreichen. Eltern sind die wichtigsten Rollenmodelle, dessen sollten wir uns bewusst sein. Alle Ronjas und Hermines dieser Welt nützen wenig, wenn Mama und Papa zuhause etwas ganz anderes leben.

      • mira sagt:

        Das sehe ich genauso.

        Zum letzten Absatz könnte ich noch folgende Geschichte hinzufügen: Wenn ich mit meiner Tochter (8) über Berufe rede, dann wägt sie den Beruf immer gleich mit dem möglichen Einkommen ab. Was nicht über dem Durchschnitt liegt, wird von ihr nicht weiter in Betracht gezogen. Ich (w) bin zuhause die Hauptverdienerin – das scheint offensichtlich zu prägen…

      • Hans Hintermeier sagt:

        Liebe Lina, das haben Sie einfach wunderbar schön gesagt – vielen Dank!

      • peter sagt:

        Das wäre auch meine Zusammenfassung von bisher 15 Jahren Erfahrung mit 3 Kindern.
        – Es geht doch einfach darum, dass die Kinder möglichst selbstbestimmt und selbstbewusst ins Erwachsenen-Leben eintreten. Das bedeutet, die Optionen unabhängig vom Geschlecht aufzeigen und ermöglichen, aber dann auch zulassen, dass sie halt doch „nach Klischee“ ergriffen werden.
        – Und: Wie man in den Wald ruft, so tönt es zurück. Aber als Eltern ist man nicht der einzige Rufer.

        Bref. Nicht „Gender“, Freiheit sollte das Prinzip sein.

  • Sandra sagt:

    Eines der wenigen Geschlechterklischees, die wir erfüllen, ist, dass die Söhne kurze und die Tochter lange Haare haben. Mit der Mode habe ich hingegen genauso Mühe. Bei Spielsachen haben wir allen immer alles mögliche zur Verfügung gestellt. Unser ältester Sohn hat sich immer vorwiegend für alles mit Räder interessiert. Der mittlere Sohn spielte eine Weile lang mit dem Bäbi, jetzt macht er aus jedem Gegenstand eine Waffe und will kämpfen. Die jüngste, unsere Tochter, ist ein Wildfang, klettert überall hoch und wir lassen sie. Aber wir lassen sie auch rosa tragen, wenn sie das will. Ich finde, wie wild oder wie sanft und ruhig ein Kind auch ist, es darf so sein, egal welchen Geschlechts. Und damit hoffe ich auf ein gesundes Selbstwertgefühl meiner Kinder.

  • Dodimi sagt:

    Sie indoktrinieren ihre Kinder genauso mit ihrer Art…einfach umgekehrt. Sie können auch weiterhin wütend sein. Was sie nicht können werden, ist geschlechtsspezifische Merkmale von Mädchen und Jungen ändern. Mein 6-jähriger Junge darf genau so mit Puppen spielen wie mit der Eisenbahn. Jetzt gibt es seit mind. zwei Jahren nur noch Eisenbahn – und die Puppe fristet ein definitives Dasein im Schatten.

    • Christoph Bögli sagt:

      Das dürfte eben weniger an „geschlechtsspezifischen Merkmalen“ liegen als an der Sozialisation. Ein biologisch-evolutionärer Hintergrund ist in der Frage allein darum lächerlich, weil Eisenbahnen kaum 200 Jahre existieren und es darum absurd ist, anzunehmen, es gäbe eine spezifische biologische Präferenz dafür. 6-jährige werden dafür natürlich bereits massiv durch ihr Umfeld im Kindergarten etc. geprägt und damit auch gewissen Rollenbildern. Das ist ja genau was Jeanette Kuster damit meint, dass man als Eltern in der Frage letztlich machtlos ist..

      • Niklas Meier sagt:

        Wie schlimm ist es denn für einen Jungen, wenn er (wie auch immer) dazu motiviert wurde, sich für Eisenbahnen usw. zu interessieren und nicht für Puppen, wenn er das mag und nicht daran gehindert wird, auch andere Dinge zu tun, wenn er sie denn möchte?
        Manchmal wird dieses „de-Klischieren“ absurd.

      • Christoph Bögli sagt:

        @Meier: Wer spricht denn von „schlimm“? Ich jedenfalls nicht. Es scheint eher, dass es so einige für schlimm erachten würden, wenn ihr Junge mit Puppen spielt oder sich für andere „nicht-männliche“ Sachen interessieren würde. Insofern verdrehen Sie hier geschickt das eigentliche Problem, nämlich dass der Freiraum individueller Entwicklung durch solche Stereotypen eingeengt wird. Denn Kinder sollen eben gerade mit dem Spielzeug spielen, mit dem sie spielen möchten. Und sich in die Richtung entwickeln dürfen, die zu ihnen passt.

        Ob das Eisenbahnen, Puppen oder was auch immer ist, spielt dann keine Rolle mehr. Aber zu suggerieren, Klischees und gefestigte Rollenbilder würden Freiheit erzeugen anstatt diese zu rauben, ist nun wirklich lächerlich..

    • Dodimi sagt:

      @Bögli/Meier: Ha…jetzt muss ich ihnen ein Kompliment machen – echt. Denn, nach längerem Überlegen, bin ich auf mich zurückgeworfen worden. Mir wurde auch klar, warum ich unseren Kleinen sowohl mit „Bäby“ wie auch mit Eisenbahnen beglückt habe, und letztlich ihm überlassen habe, in was er sich selbst fördern möchte. ICH hatte als Kind von einem Mädchen ein Puppe geschenkt bekommen und ging glücklich nach Hause. Die Stimmung war schnell versaut und es ergoss sich von meinen Erziehungsberechtigten Spott und Häme, wie auch vom Besuch der gekommen war. Die Puppe habe ich zurückgebracht und musste auch noch das Weinen des Mädchens ertragen, das nicht verstand weshalb ich ihr die von ihr geschenkte Puppe zurückbrachte. Mein Kind sollte in Nichts mehr eingeschränkt werden!

  • tina sagt:

    ich war auch recht vor den kopf geschlagen, wie eng berufswahl bei jungs ist und wie breit bei mädchen. auch wegen den begründungen.
    bei mädchen redet keiner von „bei dem beruf verdienst du aber dann mal ganz schlecht“. bei jungs sofort. auch jungs selber argumentieren in die richtung. ausserdem ist es bei mädchen überhaupt nicht verpönt „männerberufe“ zu lernen, aber umgekehrt braucht das mut.
    ich habe mich bemüht, da gegensteuer zu geben. beim argument „aber in dem beruf verdient man doch schlecht“ konterte ich mit: wenn du mal familie hast, musst du ja heutzutage das einkommen nicht allein meistern, das kann man als paar gemeinsam. und wenn meine jungs schon an familie dachten, dann erwähnte ich auch, dass es berufe gibt, die eher familienfreundlich sind

    • Urs M. sagt:

      @tina, wenn sie aber sehen, wer alimente bezahlen muss, sind das fast ausschliesslich männer. diese männer reagieren wahrscheinlich bloss sehr clever und vorausschauend auf die aufgabe, die ihnen von der gesellschaft gestellt wird.

      a propos gesellschaft: wir schicken noch immer unsere jungen männer zwangsweise in den den dienst. wer sowas tut, soll doch bitte aufhören, sich über rosa mädchenkleider zu beklagen. es ist schlicht geheuchelt.

      • tina sagt:

        hm. bei einer scheidung geht es richtern erstmal darum keine absehbaren kosten zu generieren. die regelung soll verhebe und nicht zum sozialamt führen. also wird jener zum zahlenden elternteil reduziert, der eher mehr geld einnimmt.
        in der rolle desjenigen der mehr geld einnimmt landet man aber schon vorher, weil die wenigsten eltern beide 100% arbeiten wollen (nachvollziehbar) wenn kinder da sind. da es nicht so leicht ist einfach mal zu reduzieren und da frauen eher berufe gewählt haben, in denen man reduzieren kann, bleibt eher der mann berufstätig. was dann eben wieder eher die richter bei obiger entscheidung unterstützt.
        ich habe meinen jungs übrigens gesagt, militärpflichtersatz werde ich für sie zahlen. mindestens einer freut sich aber tatsächlich aufs militär

    • Dreifachpapi sagt:

      Da haben Sie natürlich vollkommen recht. Eigentlich müsste Ihr Sohn heutzutage nicht mehr das Familieneinkommen stemmen. Aber leider sieht das die Grossmehrheit der jungen Frauen nicht so. Sie wollen zwar arbeiten, bevorzugen aber Männer, die sie künftig finanziell absichern können und zur Not das Familieneinkommen auch alleine meistern. Zum Beispiel wenn’s im eigenen Job nicht mehr passt oder wenn Kinder da sind. Das zeigen die neuesten Umfragen überdeutlich.
      Das spüren die Jungs schon lange, deshalb orientieren sich sich eher an Berufen wo sich nicht zu schlecht verdient.

      • tina sagt:

        naja zum glück kann ein mann nicht die grossmehrheit frauen haben 🙂 sondern eine.
        aber ja, das ist so, sie spüren die erwartung, die ihnen aus der gesellschaft entgegenschlägt und wollen sie erfüllen. das spricht ja nicht gegen sie…

      • tina sagt:

        danke maia, das beruhigt mich ein wenig, obwohl es eigentlich gar nicht beruhigend ist. schräg, dass sich alle auf die selben berufe beschränken und es dermassen viel weniger sind, die mädchen freiwillig wählen.
        was ich meinte, ist aber etwas anderes, nämlich dass die mädchen ja auch männerberufe auslesen können ohne dass einer eine blöde bemerkung machen würde.
        für jungs braucht es schon mehr mut, klassische frauenberufe zu wählen. dachte ich. aber vielleicht liege ich auch hier komplett daneben 🙂

  • tina sagt:

    als ich bemerkte, dass es eigentlich unlogisch ist, dass man eher mädchen anbietet, sie vom ausgang abzuholen als jungs (jungs sind viel gefährdeter. nicht wegen der mädchen allerdings), habe ich meinen söhnen das angeboten und im umfeld davon erzählt.
    meine jungs lachten mich aus 🙂
    das umfeld auch 🙂
    aber es ist viel logischer, jungs als mädchen abzuholen. interessant, nicht?

    • Urs M. sagt:

      das ist korrekt. männer in der schweiz werden häufiger opfer von gewaltverbrechen als frauen.

    • Carolina sagt:

      tina: Könnte es nicht sein, dass je nach Geschlecht der Kinder auch die eigene Wahrnehmung anders ist? Ich erkenne mich überhaupt nicht wieder in dem, was Sie heute sagen. Meine beiden Töchter sind nicht aus dem Ausgang abgeholt worden, sie waren total genervt von unseren Versuchen. Bei unserem Sohn (er ist noch nicht ganz soweit, in den Ausgang zu sehen) lässt sich bislang nur feststellen, dass wir ihm wesentlich weniger peinlich sind als seinen Schwestern damals.
      Und selbstverständlich haben wir bei beiden Töchtern Tacheles geredet, als es um die Berufswahl ging. Beide haben sehr wohl darauf geachtet, dass auch das Verdienstpotential entsprechend gut ist.
      Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich, als die Töchter kleiner waren, kleine Jungs oft mal für schwer erziehbar und

      • Carolina sagt:

        /2 verhaltensauffällig gehalten habe und meine Töchter für die Armen……. Bis mein Mann mir den Kopf gewaschen hat. Und heute mit unserem Sohn sehe ich eben auch die andere Seite viel klarer.

        Was mir aber ganz deutlich auffällt, um den Fokus mal etwas von den ewig bösen Müttern/Frauen zu nehmen: die allermeisten Männer, die ich kenne, die eher ruhige, zögerliche, vielleicht emotionalere und ängstlichere Söhne haben, können damit gar nicht gut umgehen – da ist ruhig dann schnell feige und der eigene Sohn ist eher peinlich, weil er kein Draufgänger ist oder sein will.

      • Niklas Meier sagt:

        Die Väter von solchen Jungs „die eher ruhige, zögerliche, vielleicht emotionalere und ängstlichere“ Kinder sind, sind in der Regel entweder nie da (Mutter, Schwestern, Lehrerin), oder selber der bekannte „Schluck Wasser“

      • Christoph Bögli sagt:

        @Meier: Mal abgesehen davon, dass das nur Ihre ganz persönliche, aus den Fingern gesaugte ah-hoc-Hypothese ist, für die es wohl keinerlei Belege gibt: so what? Es laufen heute schon mehr als genug testosteron-geschwängerte (neben körpereigenem des öfteren auch synthetisches..) Typen durch die Strassen, die jede Sekunde davor stehen, durch die Decke zu gehen, weil sie ihre „Ehre“ in Gefahr sehen oder wegen sonstigem absurdem Pipifax. Angesichts dessen wäre unsere Welt wohl eine deutlich bessere, wenn es ein paar „Schluck Wasser“ mehr gäbe bzw. diese mehr zu sagen hätten. Da reicht schon nur ein Blick auf die Politik mit den ganzen geistlosen Haudrauftypen von Trump bis Erdogan..

      • tina sagt:

        ja klar ist die wahrnehmung anders, je nachdem ob man söhne oder töchter hat oder beides, das ist wahr.
        wegen dem ausgang fand ich einfach lustig, dass die gesellschaft allgemein ganz klar so eingestellt ist, dass mädchen abgeholt werden. ich kenne ganz viele geschichten von abgeholten töchtern. und keine einzige von abgeholten söhnen. dafür grosse augen nur schon für die idee :).
        dass du mit deinen töchtern über verdienstmöglikchkeiten sprichst finde ich interessant. ich muss sagen, für mich war der verdienst überhaupt kein faktor … :S zum glück habe ich söhne 😉

      • Carolina sagt:

        Tina, ich würde sagen, es war eher andersherum – unsere Töchter haben mit uns darüber sprechen wollen. Auch die mit der pinken Vergangenheit hat uns früh mitgeteilt, dass sie auf keinen Fall so ein Orchideenfächlein studieren will – ich gebe zu, manchmal war mir das fast ein wenig viel der Kosten-Nutzen-Mentalität.
        Unser Sohn ist erst 13 – ich werde ihn mal fragen, wie er das empfindet mit dem Abgeholt-werden. In der Familie fällt mir das nicht auf, aber vielleicht habe ich wieder Tomaten auf den Augen.

      • Carolina sagt:

        CB: Da hat doch der NM meine Aussage wunderbar bestätigt – q.e.d.

  • Jeanne sagt:

    Natürlich behandelt man Töchter oder Söhne nicht gleich,wenn auch unbewusst.Ich weiss wie meine Tochter tickt,was sie fühlt und denkt.Bei meinem Sohn nicht immer,er überrascht mich immer wieder.Auch war ich als er ein Baby war etwas „verliebt“ in ihn.

  • Maria Löwe sagt:

    Als unser Sohn noch klein war (heute 39 Jahre, Familienvater, 2 Kinder) gab ich mir sehr viel Mühe ihn mit Gefühl zu erziehen und unter keinen Umständen zu einem „harten“ Mann zu machen. Ich sagte immer: Buben dürfen auch weinen, es darf ihnen auch wehtun, wenn sie sich verletzen, genau wie den Mädchen. Ich glaube es ist mir gelungen, er ist aber kein Weichei davon geworden, sondern ein Mann mit Gefühlen. ich freue mich auch z.B. im Fernsehen, wenn Männer Emotionen zeigen, das macht die Menschen liebenswert.

  • Karl-Heinz sagt:

    Ich wehre mich gegen den Begriff „aufs Geschlecht getrimmt“. Unser Sohn wurde
    neutral erzogen, Spielzeugwaffen gab es keine. Er hatte als sehr kleiner Bub solange an einem Keks herumgeknabbert, bis er eine Pistole hatte. In unserer Schwimmhalle beobachte ich wesentliche Unterschiede: Mädchen spielen Rollenspiele ohne festes Drehbuch, machen Gymnastikspiele und schlagen das Rad vom Beckenrand ins Wasser. Buben rangeln und werfen sich Bälle gezielt an den Kopf.

    • Chris Tonn sagt:

      Ist so. Unser Sohn war von Anfang an total fixiert auf alles, was Räder hatte. Autos/Eisenbahn etc. Das kam von alleine. Warum sollte ich ihn darauf trimmen?

    • tina sagt:

      es ist eben wirklich so. ob man das gerne so hätte oder lieber nicht, spielt keine rolle

    • Jeanette Kuster sagt:

      Ich muss widersprechen, nicht alle Kinder entsprechen diesen Klischees. Meine Tochter z.Bsp. war als Kleine fasziniert von Trams und wollte jede Woche die „Güselmanne“ bei der Arbeit beobachten. Und mein Sohn war ein riesiger Elsa-Fan (die Disneyprinzessin). Daneben verhalten sie sich manchmal auch „typisch“ für ihr Geschlecht – eben ein Mix aus beidem.

  • Eduardo sagt:

    Nun ja, ich schreibe es eher ungerne, aber auch die Autorin erfüllt von ihrem Äußeren her alle weiblichen Klischees, die sie so heftig anprangert:

    Langes, mit viel Mühe frisiertes Lockenhaar, Make-up, in Form gebrachte Augenbrauen, ein keckes Hütchen, und die Kleidung samt Schuhen darunter dürfte ebenfalls auf „süße Prinzessin“ hinauslaufen 😉

    Was ist da nur so fürchterlich schiefgelaufen bei ihrer Sozialisation? Wie konnten ihre Eltern so versagen und sie gemäß den reaktionären gesellschaftlichen Erwartungen böser alter weißer Männer derart sexistisch fehlprogrammieren 😉 (Ironie Ende)

    Anders gefragt: Warum ist bei Mädchen so negativ, was sie bei sich selbst – und zu Recht – offensichtlich als positiv empfindet?

    • Veronica sagt:

      Eduardo, Sie bringen’s auf den Punkt. Wenn ich mich in der Primarschulklassen meiner beiden Söhne umschaue, habe ich oft das Gefühl, die Mütter hätten ihre Töchter geklont, die Mädchen sind perfekte Abziehbilder ihrer Mütter. Bei den Buben stelle ich solches nicht fest. So viel zum Thema „Denkmuster“ — man kann diese auch „Mode“, „Trend“ etc. Auf alle Fälle sind mehr Gefangene dieser Muster als uns lieb ist.

    • U. Knecht sagt:

      +1

    • Jeanette Kuster sagt:

      Lieber Eduardo
      Ich habe Naturlocken, die Frisur entsteht also gewissermassen von alleine. Und geschminkt wurde ich fürs Foto.
      Aber ja, ich trage gerne typisch weibliche Kleidung und hohe Schuhe. Und es stört mich nicht, wenn kleine Mädchen Prinzessin sein wollen. Ich finde es aber bedenklich, wenn sie in diese Rolle gedrängt werden.

      • cyan jaeger sagt:

        Sehr geehrte Frau Kuster
        Ich sehe es ähnlich wie sie – unsere Tochter liebt ihre Prinzessinenkleider und die Farbe Pink etc. ist aktuell der Renner. Solange es ihr gefällt und Spass macht, ist es absolut ok – sollte sie aber später im Kindergarten, Schule etc. durch klischeehafte Rollenverständnisse dazu gedrängt werden, ist es mehr als bedenklich.
        Ich hoffe ja immer noch, dass zukünftig solche starren Rollenbilder verschwinden – alleine der Glaube fehlt mir daran, denn gerade das Rollenverständnis Mann/Frau ist gerade in der Schweiz eher rückständig.
        Wir geben uns daher besonders Mühe die Erziehung möglichst offen zu gestalten um unserer Tochter zu zeigen, dass sie sich nicht von aussen „verbiegen“ lassen soll…

  • Tina Siegenthaler sagt:

    (2) Genau umgekehrt bei meiner Tochter: Sie hasst lange Haare, seit sie klein ist, hauptsächlich wegen des Kämmens, und hat nach einer kurzen langhaarigen Phase jetzt wieder kurze Haare. Jedes Mal ein Kampf beim Coiffeur, die mich immer sehr fragend ansehen, wenn sie sagt „Kürzer!“
    Und mit den anderen Kindern dasselbe: „Du bist ja gar kein Mädchen“ darf sie sich öfter anhören. In ihrer Dino-Phase auch mal „Dinos sind nicht für Mädchen!“. Dazu ist sie auch ziemlich wild und laut und passt damit auch nicht ins Mädchenschema – obwohl sie gern Rosa trägt.
    Unsere Schule kam übrigens dieses Jahr auf die glorreiche Idee, diese Klischees noch weiter zu zementieren mit dem Fasnachtsmotto, wo sich Buben als Mädchen um umgekehrt verkleiden sollten…
    Ich finde das wirklich ganz schlimm.

  • Tina Siegenthaler sagt:

    (1) Oh ja, das kenne ich leider nur zu gut.
    Meinem Sohn wurde seine Lieblingsfarbe Rosa ab der 3. Klasse ganz schnell ausgetrieben… vorher (tolerante Privatschule) war das zwar ab und zu schon ein Thema, aber nie ein Problem. Einhörner gehen übrigens für Buben auch keinesfalls, das musste er ebenfalls erfahren, seine geliebten Einhorn-T-Shrts zieht er nur mehr in den Ferien an. Zu seinen langen blonden Haaren steht er aber nach wie vor, obwohl er sich fast täglich als „Mädchen“ beschimpfen lassen muss. Sowieso: Wieso ist „Mädchen“ eigentlich eine Beleidigung?! Vor allem, wenn es von Mädchen selber geäussert wird? Da stimmt doch etwas nicht!
    Dabei ist er sonst durchaus eher „bubenhaft“, wild, vorlaut und eher „aggressiv“, wenn ihm etwas nicht passt.

  • Jacques sagt:

    Genderklischees interessieren mich nicht. Alle Menschen sind verschieden – Unikate eben.

  • Dreifachpapi sagt:

    Dass Genderklischees wie „Mädchen sind verletzlich und Jungen stark und unabhängig“ von der Gesellschaft weitervermittel werden ist nicht neu. Aber achten Sie mal beim nächsten Mama-Blog, welche Botschaft da mitschwingt, wenn Frauen wieder mal pauschal als „schwache Opfer“ dargestellt werden, welche angeblich von den „starken Männern“ unterdrückt werden. Es sind genau diese Klischees, die der Feminismus unbeabsichtigt selber portiert.
    Oder was geschieht, wenn Männer es wagen auf ihre Benachteiligungen hinzuweisen: Sie werden belächet. „Heult nicht, ihr Memmen“ (Binswanger) oder „ach ihr empflindliche Pflänzchen“ (Wäis). Junge Männer nehmen solche Reaktionen sehr wohl war und verinnerlichen, was von ihnen erwartet wird: Männer dürfen kein Leiden und keine Schwäche zeigen.

    • Christoph Bögli sagt:

      Es ist effektiv Teil des Problems, dass gerade auch viele Frauen gerne sämtliche Vorteile und Privilegien mitnehmen, die ihnen Geschlechter-Stereotypen und die gesellschaftlichen Strukturen bieten, entweder völlig unreflektiert oder dann im Glauben, dadurch irgendwie eine historische Benachteiligung kompensieren zu können. Dabei zeigt das bloss, wie tief verankert solches Denken ist, und wie letztlich fast jeder zumindest im Kleinen dazu beiträgt, das weiter zu zementieren. Aus diesem Teufelskreis auszubrechen ist sehr schwierig, gerade auch, weil viele das gar nicht wollen und durchaus zufrieden sind innerhalb ihrer Geschlechterklischees (oder das zumindest meinen)..

    • Niklas Meier sagt:

      Das sind keine Klischee, sondern evolutinsbedingte Verhaltensmuster.
      Männer sind grösser, schneller, stärker und aggressiver als Frauen. Frauen sind dafür sozialer, kommunikativer usw.
      Das lässt sich wegdisskutieren, ändert aber an den Fakten nicht.
      Wir sollten aufhören alle gleich machen zu wollen.

      • Christoph Bögli sagt:

        Selbst wenn das im Schnitt zutrifft, gibt es halt auf individueller Ebene genug, auf die es nicht zutrifft. Wieso muss man also solche Trends so krampfhaft als Standard definieren? Mir scheint darum eher, dass Sie alle gleich machen wollen.

      • Niklas Meier sagt:

        Natürlich gibt es Variationen und statistische Ausreisser.
        Aber die von mir genannten Eigenschaften entsprechen in der Tendenz mehr dem allgemeinen Mittel, als dieses „Mädchen sind Jungen und Jungen sind Mädchen, jeder kann sein wie er will, alles ist anerzogen“-Mist.

      • Vierauge sagt:

        exakt, wir sollten damit aufhören, alle gleich machen zu wollen. Und darum genau geht es Frau Kuster ja:
        * aufhören, alle Mädchen gleich machen zu wollen
        * und aufhören, alle Jungs gleich machen zu wollen.
        Gerade Sie sollten dringend damit aufhören. Es stimmt eben nicht, dass „Männer grösser, schneller, stärker und aggressiver als Frauen“ sind. Es gibt doch zahlreiche Männer, die kürzer, leichter und körperlich schwächer sind als einige Frauen.
        Wir man bei Ihnen sieht, ist tatsächlich viel anerzogen, und in Wirklichkeit kann jede/r viel mehr sein, was er will, als manche Zeitgenossen ihm oder ihr erlauben.
        Und von Menschen, de biologisch nicht eindeutig weiblich oder männlich sind, will ich jetzt gar nicht erst anfangen …

  • Reincarnation of XY sagt:

    Frau Braun, wenn Sie ihrer Tochter bezüglich Kleidung mehr Vorschriften machen werden, als ihrem Sohn widerspiegelt das einzig und allein ihre eigenen Vorurteile.
    Und da ist meist auch schon der Hund begraben: an der eigenen Einstellung. Wir nehmen die Welt durch unsere eigene Brille wahr. Und stets werden wir von allen Seiten „bestätigt“, und sind blind für all die Hinweise, welche unsere Theorie widerlegen.
    Es gibt ja eine ganze Reihe von Vätern, die glauben in der heutigen Zeit würden Jungen benachteiligt… und auch sie haben Argumente.

    Zurück zu ihren Argumenten: dass in Indien die Emanzipation nicht so fortgeschritten ist, wie in der Schweiz – könnte man schon seit langem wissen. In der Schweiz aber gelten Mädchen für klüger und reifer, als Jungen.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Ronja die Räuberstochter ist jetzt aber so was von alt. Kennen Sie eigentlich keine aktuellen Kindergeschichten? Bei „Drachen zähmen…“ ist auch das Mädchen die Starke und der Junge der schüchterne…
      Warum nicht die viel bekanntere Hermine nehmen? Auch sie bestätigt das Klischee vom superklugen und reifen Mädchen.
      Meine Jungs dachten, bis sie etwa 6 Jahre alt wahren, das Mädchen stärker sind, weil sie mehr Serien und Filme mit Mädchen-Helden gesehen hatten als umgekehrt.
      Also: die Medienwelt hat ihnen weit mehr starke Anführerinnen gezeigt, als sie sie in ihrem realen Leben kennen. Soviel zu den Medien.

      Es liegt immer an den Eltern. Ob Kinder tolerant sind, ob selbstbewusst, ob aggressiv… der Wertekatalog der Eltern, entscheidet wie die Kinder die (Medien)Welt interpretieren.

      • Jacques sagt:

        Früher war ja Mode, die Bebes so zu kleiden: Mädchen rosa; Jungen hellblau. Hellblau (ciel) gilt in Italien aber als Symbol für süss. – Dolce bambino. Und Zucchero singt dazu den Blues-Rock …

      • Roger sagt:

        So ist es mit der Wahrnehmung. Und deshalb werden wir wohl noch bis zum St. Nimmerleinstag einseitig von den benachteiligten Frauen/ Mädchen hören. Schade, hoffte, für meine Kinder, dass sie ohne diesen Geschlechterkampf in den Medien gross werden. Aber für die Medien sind diese Themen auch zu verlockend, generieren sie doch viele Klicks. Zudem haben wir eine regelrechte feministische Gleichstellungsindustrie und diese braucht schliesslich auch Arbeit und einen Rechtfertigungsgrund.

      • Carolina sagt:

        Es sind Leute wie Sie, die in mir jeden Keim von Selbstkritik ersticken – einfach, weil Sie ja auch nur die üblichen einseitigen Klischees und Vorurteile bedienen.
        Ich bin übrigens auch der Meinung, dass viele Frauen (davon nehme ich mich nicht unbedingt aus) de Füüfer und s`Weggli wollen, aber es gibt eben auch Männer, die auf Teufel komm raus an ihren zementierten Vorurteilen festhalten – wo ist da der Unterschied?
        Es wäre an der Zeit, dass wir alle begreifen, dass wir in erster Linie Menschen sind – und da gibt es nun mal nicht nur unterschiedliche Geschlechter, sondern auch die unterschiedlichsten Haltungen, Aussehen etc.

      • Roger sagt:

        @Carolina: „Es wäre an der Zeit, dass wir alle begreifen, dass wir in erster Linie Menschen sind – und da gibt es nun mal nicht nur unterschiedliche Geschlechter, sondern auch die unterschiedlichsten Haltungen, Aussehen etc.“
        Schön geschrieben. So ist es!
        Ich verstehe deshalb nicht, weshalb solche Artikel immer einseitig betonen, wie sehr Mädchen (und nur Mädchen) benachteiligt werden. Genau mit solchen Artikeln heben wir doch immer einseitig das Geschlecht hervor und lassen so das Menschliche oder andere Eigenschaften (abgesehen vom Geschlecht) in den Hintergrund treten.

      • Carolina sagt:

        Mir geht es ganz ähnlich wie Ihnen, Roger! Ich ziehe oft genug den Zorn mancher Mitfrauen auf mich, weil ich tatsächlich der Meinung bin, dass Nicht-Gleichberechtigung oder das ständige Opfersein im Kopf stattfindet (von krassen Ausnahmen mal abgesehen).
        Aber dieses nur der ‚Gleichstellungs-Industrie‘ vor die Füsse zu legen, greift zu kurz. Auch Männer sind dafür verantwortlich, die Parameter ihrer Beziehungen mit auszuhandeln, nicht einfach in einer Resignations- bzw Opferhöhle zu verschwinden. Das Problem ist einfach, dass es jede Diskussion, jedes Wohlwollen im Keim erstickt, wenn eine Gruppierung, in diesem Fall ein Geschlecht, die Schuld an allem haben soll. Das spricht von Verbitterung, nicht Reflektion.

      • Roger sagt:

        @Carolina:
        „Auch Männer sind dafür verantwortlich, die Parameter ihrer Beziehungen mit auszuhandeln, nicht einfach in einer Resignations- bzw Opferhöhle zu verschwinden“

        da spricht wohl die Paartherapeutin aus ihnen 🙂 , aber ja, voll einverstanden. Dies will gelernt sein.

        „Das Problem ist einfach, dass es jede Diskussion, jedes Wohlwollen im Keim erstickt, wenn eine Gruppierung, in diesem Fall ein Geschlecht, die Schuld an allem haben soll“.

        So ist es und ich kann deshalb verstehen, dass viele Männer langsam genug davon haben, für alles Schlechte in der Welt verantwortlich gemacht zu werden. Differenzierung und ideologiefreiheit ist deshalb wichtig, da kann die Gleichstellungsindustrie durchaus noch etwas lernen.

      • Carolina sagt:

        Roger, Sie haben mich durchschaut:-) Und deshalb sehe ich immer und immer wieder (ad nauseam manchmal), dass Männer UND Frauen mit gewissen Erwartungen und Hoffnungen in Beziehungen gehen (oder in Genderdiskussionen), die – ohne davon zu wissen – der andere nie und nimmer erfüllen kann. Aber letztlich sind wir selber dafür verantwortlich, dass wir auf der privaten Ebene dem/der anderen Wohlwollen entgegenbringen können – sonst, wie gesagt, regiert die Verbitterung und man bleibt in der Wuthöhle stecken.

        Ich glaube/hoffe, Ihre beiden letzten Sätze meinten Sie ironisch!

    • tina sagt:

      man sollte ja eh denken, es gibt viel wichtigere themen als kleider

  • CherryDarling sagt:

    Ich habe noch keine Kinder, aber mache mir ebenfalls Gedanken über diese Gender Klischees. Durch das nähere Umfeld und auch die Gesellschaft allgemein werden diese unterschiedlichen Erwartungshaltungen bestimmt genährt. Ich war als Kind ein Rabauke und sehr unmädchenhaft, was vor 20 Jahren bereits für Verwirrung und Unmut gesorgt hat. Sollte ich einmal eine Tochter haben, wünsche ich mir, sie möglichst ohne diese typischen Mädchenklischees zu erziehen. Sie soll so wild, so mutig, so stark und so unabhängig sein, wie sie es möchte. Meine Erfahrung war jedoch, dass ich ab der Pubertät nirgends mehr „zugehörig“ war, weder bei den kichernden Mädels und noch bei den testosteronstrotzenden Jungs, das war dann auch sehr sehr schwer für mich.

    • tina sagt:

      heute wird „wild“ bei mädchen positiv bewertet. jungs kriegen ritalin

    • mira sagt:

      Solange sie ihre Tochter auch genauso lieben sollte sie zurückhaltend, schüchtern und anhänglich sein (kommt bei kleinen Mädchen öfters mal vor…), finde ich diese Einstellung gut.

  • Shekina Niko sagt:

    2/2 Mir hier zu unterstellen, ich würde propagieren, mit Kleinkindern über Prostitution zu reden, ist sehr schräg. Einer Elfjährigen hingegen zu erklären, dass es wahrscheinlich ist, dass sie wie eine Tussi behandelt wird, wenn sie wie eine Tussi herumläuft, scheint mir jedoch angebracht.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Sollten wir der Welt nicht besser klar machen, dass jeder so raumlaufen kann, wie es ihm gefällt? Und dass man Menschen nach ihrem Verhalten beurteilen soll und nicht nach ihrem Modegeschmack?
      Anstatt sich unterwürfig nach Klischees und Normen zu kleiden und EBEN GERADE SO Klischees zu zementieren?

      „Wer so rum läuft ist eine Tussie“ – kommt dieses Klischee nicht eben gerade von Müttern wie ihnen, die es Generation für Generation aufs neue zementieren. Anstatt wirklich Freiheit und Selbstbestimmung weiter zu geben?
      Denken Sie mal darüber nach.

      • Carolina sagt:

        RoXy: ich stimme Ihnen im wesentlichen zu, gebe aber eines zu bedenken: Kinder und Jugendliche testen ihre Grenzen aus, sie machen Dinge ‚trotz‘ nicht ‚weil’…… Darauf als Eltern richtig bzw weise zu reagieren, finde ich schwierig. Da kommt es schon mal zu verbalen Ausrutschern, die, da haben Sie recht, Klischees zementieren. Wichtiger scheint mir, den Kindern das notwendige Selbstbewusstsein mitzugeben (und das geht nur, wenn man sie ausprobieren lässt und sie nicht ständig kritisiert, sondern wohlwollend begleitet), Kritik an ihren individuellen Haltungen und Aussehen anzuschauen und dann selber zu entscheiden, ob sie sich dem Druck von aussen beugen wollen oder nicht.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Carolina – 1. Ich frage mich, ob wir das „Trotz“ nicht provozieren, weil wir, solange sie Kinder sind, ihnen stets unsere Werte überstülpen möchten.
        Wenn wir Freiheit und Selbstbestimmung eben wirklich als echte Werte in unseren Herzen tragen, haben Kinder eine Teenie-Revolte nicht nötig.
        2. Wer sich bei den anderen anbiedert, hat nicht ein Kleidungsproblem, ist auch nicht ein Mode oder Medienproblem, sondern ein grundsätzlich-menschliches. Entweder hat das Kind dieses Verhalten von den Eltern abgeschaut, oder die Eltern haben ihm so wenig (echte!) Akzeptanz vermittelt, dass ihm die nötige Grundsicherheit fehlt.

    • Reincarnation of XY sagt:

      3. Viele Frauen haben einfach ein Problem, mit Frauen die hübscher oder mehr sexy sind als sie selbst. Sie machen dann diese Frauen verantwortlich, für ihre Probleme punkto Selbstwertgefühl oder Zufriedenheit mit dem eigenen Körper. Das ist m.E. die Haupttriebfeder für die nie endende Wut gegen „die Mode“ „Models“ etc. – das hat nichts mit Feminismus zu tun. Die böse Königin in Schneewittchen konnte es auch nicht ertragen, das eine schöner ist, als sie.
      Natürlich können sich Männer ebenso über Schönlinge und Muskelmänner aufregen, die ihnen die Show stehlen, und bei Frauen (im Gegensatz zu ihnen für Tagträume sorgen) aber es ist nie so ausgeprägt, wie bei Frauen.
      Die Medizin ist aber nicht Verbot und Widerstand, sondern Selbstwertbewusstsein.

  • ....... ....... sagt:

    Diese Gender-Diskussionen haben ihren berechtigten Ursprung, sie führen aber ins Bodenlose: Man weiss nicht mehr, wo aufhören. Zum Beispiel gilt für Männer, sorgfältig abzuwägen, ob man einer Frau noch die Türe offen hält oder nicht. Es könnte ja stereotyp sein. Frauen vom Tisch nebenan zu einem Getränk einladen? Ist Sexismus verdächtig! Fällt eine Frau hin, getraut man sich kaum, ihr zu helfen, es könnte ja als unflätige Anmache gewertet werden. Und jetzt fragen Sie sich bestimmt, ob ich ein Mann oder eine Frau bin? Oder vielleicht etwas dazwischen?

    • tina sagt:

      sie sind ein weichei hahaha
      meine güte, wenn man erwachsen ist, kann man doch je nach eigenen wertmassstäben türen aufhalten und runden schmeissen. auch männern

      • tina sagt:

        als ich kürzlich wiedermal jemandem eine tür aufhielt, sagte sie „kannst du dir sparen, ich bin deutsche…“ 😀 fand ich zum krummlachen

  • Victoria sagt:

    Ein Stereotyp fehlt. Bei Auseinandersetzungen ist folgendes Muster immer klar: Junge = Aggressor/Täter, Mädchen = Unschuldslamm/Opfer.

    • fabian sagt:

      @Victoria, gut bemerkt.
      Gegen dieses Klischee habe ich noch selten eine Feministin protestieren hören, dieses Rollenbild ist gerne willkommen (da es aus Sicht der Feministin das richtige Geschlecht diskriminiert, bzw ‚einfach die Wahrheit benennt‘.) Die selbstverliebte Frau ist doch ehrlich überzeugt davon, dass Mädchen solidarischer, netter, hilfsbereiter sind, und Männer aggressiv, Täter, böser.

  • Michael sagt:

    Da kann man noch so emanzipatorische veranlagt sein – diese unsere Welt ist patriarchalisch geprägt. Männer bestimmen wo es lang geht. Und wenn es mal nicht so geht wie sie es wollen, dann zettelt sie einen Krieg an. Frauen haben auf diesem Niveau keine Chanche diese Phalanx zu brechen. Schaffen sie es doch vereinzelt, werden sie spöttisch als Männerweiber bezeichnet. Deswegen machen sie es anders und Nutzen die Verdrahtung der Männergehirne aus, das sehr auf optische Reize reagiert. Frauen waren schon seit jeher die Raffinierteren. Und das geschieht bei den Kleinen wie bei den Grossen !

    • Jänu sagt:

      Aha, noch so ein Rollenklischierer. Der Mann ist für alles Böse verantwortlich und die Frau immer Opfer und dann drehen Sie es einfach um: Die Frau ist raffinierter als der Mann, sie manipuliert ihn also. – Aber wer ist denn nun für das Schlechte auf der Welt verantwortlich? Der böse Mann oder die ihn manipulierenden „liebe“ Frau?
      Vergessen Sie es: Ihre Rollenbilder sind genau so falsch, wie das hier im Artikel beschriebene.

      • Chris Tonn sagt:

        Frauen sind nicht besser als Männer. Männer sind nicht besser als Frauen. Nur anders. Schlimm? Nein.

    • Martin sagt:

      @Michael: So, so, Frauen sind also schlauer? Naja, vielleicht. Sie intrigieren gerne, das weiss ich unterdessen auch. Frauen sind genau so schlimm, wenn nicht sogar noch schlimmer als Männer. Die Geschichte hat bis jetzt einige Königinnen und Rebellionsführerinnen hervor gebracht und die standen den Männern in Nichts nach! Bei der RAF gab es Frauen, zig Königinnen gab es, die Kriege ausgefochten haben und wäre Clinton Präsidentin der USA geworden, wäre es bestimmt nicht friedlicher geworden. Wenn Frauen Macht haben, sind sie genau so schlimm oder gut wie die Männer.

  • Jänu sagt:

    Tja, liebe Mütter, dann fasst Euch mal selber ganz fest an die Nase oder ist das auch den Männern zuzuschreiben?

  • Miriam Widmer sagt:

    Als mein Sohn vor 34 Jahren ein rosa T-Shirt trug, welches super zu seiner Hose passte, sagte meine Freundin zu ihrer Tochter, dass ich eben lieber ein Mädchen gehabt hätte . . .

  • Muttis Liebling sagt:

    Der evolutionäre Sinn zweier Geschlechter ist der maximale Unterschied zwischen beide. Denn es handelt sich um Biologie, nicht um Erziehung.

    • Vierauge sagt:

      was genau wollen Sie damit nun sagen?
      Dieser Blogartikel handelt von Klischees und (häufig unfundierten) Meinungen, nicht von Biologie.

      • Muttis Liebling sagt:

        Die entwicklungsbiologische Zielfunktionen von Knaben und Mädchen sind unterschiedlich. Die derzeit oft beschriebenen Konflikte bei der Reifung von Transgender belegen das eindringlich.

        Erziehung muss sich der Biologie oder besser der Psychosomatik anpassen, nicht gegenläufig, wie im Blog gefordert, ausgerichtet werden.

    • Cybot sagt:

      Wenn es Biologie wäre, gäbe es keine matriarchalen Gesellschaften. Die gibt es aber.

    • second step sagt:

      Da möchte ich widersprechen. Der evolutionäre Sinn zweier Geschlechter ist die Rekombination von genetischem Material. Nicht mehr und nicht weniger. Ob dabei die beiden Partner zwei Metrosexuelle oder Heimchen- und Macho sind kümmert „die Evolution“ zunächst nicht im Geringsten. Was danach folgt sind Verhaltensmuster welchem dem von Darwin beschriebenen Grundsatz „survival of the fittest“ folgt – wobei mit „fittest“ natürlich nicht der Stärkste gemeint ist sonder der den Umweltbedingungen am besten Angepasste. Wenn die Geschlechterstereotypen keine Ueberlebensvorteile mehr bringen werden sie von selber aussterben – wir erleben in der westlichen Welt ja gerade den Anfang davon. Brainies sind heute erfolgreicher als Muskelmännchen, daher sind diese evolutionär auf dem Rückzug.

  • Mina Peter sagt:

    Als Mutter von zwei Töchtern habe ich ähnliche Bedenken. Auch in der Schule unternehmen die Lehrpersonen nicht gerade viel, um diese Geschlechterrollen aufzubrechen – wie ich leider feststellen muss. Bemitleidet werden immer die Buben, die still sitzen müssen. Aber es gibt auch ganz viele Mädchen, denen das nicht bekommt und die sich lieber bewegen und gerne Fussball spielen. Und ganz ärgerlich: die vielen Kinderbücher, in denen immer noch die Jungs mehrheitlich die starken Hauptfiguren übernehmen. Aber vor allem sind Eltern in der Pflicht – auch die Mütter – die ihre Buben grob sein lassen – „es sind halt Jungs“ – während Mädchen sofort zurechtgewiesen werden.

    • Dreifachpapi sagt:

      „Bemitleidet werden immer die Buben…“ Nach meiner Wahrnehmung ist genau das Gegenteil der Fall. In Medien und vom mehrheitlich weiblichen dominierten Lehrkörper hört man tendenziell eher, die Buben seien zu wild, zu aggressiv, zu unkonzentriert, zu egoistisch, zu kleine Machos etc. Die Mädchen aber von Natur aus sozialer und kooperativer.

      • Andrea sagt:

        Empfinde ich auch so (und habe eine Tochter und einen Sohn).

      • Urs M. sagt:

        dreifachpapi, sehe ich aus so.
        pro jahr gibt es hunderte von suizide von knaben und männern. aber der erste der in den medien richtig ausgeschlachtet wird, ist einer, wo ein mädchen selbstmord beging (in spreitenbach, glaub ich). die schweizer politik (in gewissen departementen ist sie eindeutig männerfeindlich und feministisch, sommaruga verglich kürzlich männern pauschal mit nieten) schert sich einen dreck um suizide von knaben, männlichen jugendlichen und männern. muss erst der europarat oder die uno kommen, die anmahnen, endlich was dagegen zu tun. es herrscht bei schweizer politikerinnen und linken politikern klar die ideologie, dass männerleben weniger wert sind als frauenleben.

    • tina sagt:

      ich fands eigentlich auch eher erschreckend, wie getätschelt mädchen werden und welche härte jungs entgegenschlägt. also nicht von der schule her, sondern zum beispiel in der weiteren familie: wie wird über die mädchen gesproche oder auch direkt mit ihnen, und wie mit den jungs.
      beispiel: wird die tochter meiner schwester oder meiner cousins um hilfe gebeten, heisst es bei den söhnen meiner cousins (und meinen): „jetzt können die doch auch mal helfen“. jungs werden viel direkter kritisiert, es wird ihnen viel weniger herzlicher support oder anteilnahme entgegegen gebracht

      • tina sagt:

        also in der familie konnte ich das näher beobachten, aber ich sehe es auch unter bekannten.
        oder auch berufswahltechnisch. mädchen traut man etwas zu, man ermutigt sie. jungs werden so zurechtgestutzt.

      • tina sagt:

        ergänzung: mädchen werden um hilfe gebeten, indem man sie eben wirklich darum bittet, fragt, sagt wie froh man ist um die hilfe. es wird die zusammenarbeit betont.

    • Röschu sagt:

      „Und ganz ärgerlich: die vielen Kinderbücher, in denen immer noch die Jungs mehrheitlich die starken Hauptfiguren übernehmen“
      Spontan fallen mir da als Gegenbeispiele Heidi, Pipi Langstrumpf und Ronja Räubertochter ein. Alle aus den dunklen alten Zeiten, wo noch die böse klassische Rollenteilung herrschte.

  • Angie sagt:

    Wir versuchen auch, den Stereotypen vorzubeugen. Was mich aber mehr ärgert als das typische rot und blau: Dass Mädchenkleidung schon für kleine Mädchen aufregend/sexy angeboten wird.

  • Hans Koller sagt:

    Sie können Gift darauf nehmen, dass Sie Ihre Kinder schon heute unterschiedlich behandeln.

    • Vierauge sagt:

      natürlich, das ist immer so.
      Wir haben unsere beiden Kinder auch unterschiedlich behandelt, und sie sind auch beide unterschiedlich (nicht nur wegen unserer Behandlung)..
      Sie sind übrigens beide Jungs.
      Was genau wollen Sie also hier aussagen?

  • Martin sagt:

    Das Jungs/ Männer stark sind und Frauen eben nicht so, hängt primär auch vom Testosteron ab. Frauen haben das zwar auch, aber nicht so viel wie Männer. Von daher stimmt der Stereotyp eben schon ein wenig. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Frauen oftmals als intelligenter als Männer eingestuft werden. Dies hat mir meine Schulzeit gezeigt und es war obermühsam! Da Frauen hübsch sind und vielleicht sogar sexy, müssen sich Jungs eben anderweitig behaupten. Es ist so oder so sexistisch, auf Grund des Geschlechts gewisse Eigenschaften zu zusprechen bzw. abzusprechen. Es ist aber bewiesen, dass Frauen weniger risikofreudig sind, als Männer. Aber im Ernst: Wollen Sie ein T-Shirt haben für Jungs, wo vorne drauf steht „handsome“? „Pretty“ geht nur für Frauen.

    • Maria Sah sagt:

      weibliche Kraftprotze sind tatsächlich selten. Immer seltener ist die rohe Kraft auch wirklich wichtig. Aber es hat schon einen Einfluss, denn wer ein Problem schon rein physisch nicht mit Kraft lösen kann, der muss eben seinen Grips etwas mehr anstrengen und eher mit anderen zusammenarbeiten muss und kann dann intelligener erscheinen obwohl er/sie es nicht ist. Ausserdem beeinflusst Testosteron auch das Risikoverhalten. Selbst in diesen Dingen gibt es aber riesige individuelle Unterschiede, sodass es die Maurerin genauso gibt wie den Kindergärtner.

      • Michael sagt:

        Rohe Kraft ist niht wichtig ? Aktuelle Beispiele widerlegen das aber ! Weder Trump, noch Kim oder Putin nutzen ihr Gehirn mehr als ihre rohe Kraft.

      • Niklas Meier sagt:

        Putin ist alles Andere als dumm Michael. Da fallen auch Sie in die Klichefalle 😉

  • mila sagt:

    Ich teile Ihre Bedenken hinsichtlich solcher Studienbedenken (wie auch nicht) – nicht aber die kleiderorientierte Stossrichtung. Nicht der rosa Glitzerfummel ist das Problem, sondern die unterschiedliche Verhaltenserwartung, dass Mädchen ruhiger, netter, ‚braver‘, respektive allgemein ’sozialer‘ sind, oder es zu sein hätten. Davon fliesst sicher einiges in die elterliche Erziehungshaltung ein, ohne dass dies einem zwingend bewusst wäre. Und wenn man schon bewusste ‚Gegensteuer‘ bieten will, dann in diesem Punkt – und nicht mit Unisexkleidern.

    • Shekina Niko sagt:

      Für mich sind auch der rosa Glitzerfummel und die frühe Sexualisierung durch Modediktate bei Mädchen ein Problem. Darüber zu diskutieren ist heikel, weil so schnell der Eindruck entstehen könnte, man würde bei Übergriffen die Mädchen einer Mitschuld bezichtigen, wenn sie sich als Sexobjekte stylen. So zu argumentieren ist selbstverständlich Unsinn. Aber Mädchen von klein auf zu verstehen zu geben, was sie für Signale aussenden, wenn sie sich wie Puppen oder Prostituierte kleiden und schminken, scheint mir unbedingt notwendig. Als weiblicher Mensch kann man sich auch modisch und attraktiv zurecht machen, ohne unwürdig billig oder kitschig daher zu kommen.

    • mila sagt:

      Mir kommt es ehrlich gesagt nicht in den Sinn, meinen kleinen Nichten, die mitunter gerne mit Schminke ‚experimentieren‘, einen Vortrag über Prostituierte zu halten… Ich halte mehr davon, Kindern von klein(st) auf einen möglichst breiten Welt- und Erfahrungshorizont zu vermitteln. Sie sollen insbesondere raus in die Natur, matschen, dreckeln, klettern, springen, experimentieren… Eine bessere ‚Prävention‘ gegen einseitigen Reduktionismus (ua auf Äusserlichkeiten) wäre mir nicht bekannt. Zudem denke ich, dass allzu ‚Verbotenes‘ auf viele Kinder einen starken Reiz ausübt. Entsprechend ist rosa eine Farbe unter anderen im Kleiderschrank meiner Tochter. Wobei ich durchaus hoffe, später von einem allzu heftigen Glitzerwahn verschont zu werden…

      • Shekina Niko sagt:

        1/2 Mir geht es ausdrücklich nicht (!) um Verbote. So habe ich es nämlich als Mädchen erlebt. Wenn ich meinte, mich sexy kleiden zu müssen, wurde mir zuhause und in der Schule zu verstehen gegeben, ich wäre billig oder irgendwie falsch. Dabei weiss man es in dem Alter eben nicht besser und folgt halt irgenwelchen Trends, die man im Umfeld, in Medien und Werbung wahrnimmt. Sicherlich: ein Mädchen mit einem starken Selbstbewusstsein ist sich schon früh klar darüber, dass es sich nicht anzubiedern braucht mit aufreizendem Outfit. Dennoch habe ich es vermisst, dass man das nicht mit mir auf Augenhöhe thematisiert hat.

      • mila sagt:

        Ihr Einstiegskommentar war etwas missverständlich (ua „von klein auf“ – da denke zumal ich nicht an Teenager). Meine Position ist einfach die, dass es in einem Mädchenleben für alles Platz haben sollte: fürs Toben und Tollen, genauso wie fürs ‚Verkleiderlis‘ mit Mamas Sachen. Und auch für ein hübsches (kindsgerechtes) Ausgangskleidchen ab und an, neben den praktischen Alltagssachen. Wer Äusserlichkeiten selbst zuviel Wert beimisst (im Positiven wie Negativen, im Überbetonen wie Überproblematisieren), wird das nolens volens auch den Kindern entsprechend vermitteln.

      • Carolina sagt:

        Ich habe das schon öfter erzählt: meine beiden Töchter, nur ein Jahr auseinander, haben mir die beiden Pole anschaulich vorgeführt. Die eine war fast ein Jahr lang kaum davon abzubringen, nur pink zu tragen (und hat sich bei Verweigerung meinerseits in die grössten Wutanfälle hineingesteigert), die andere schaute voller Verachtung auf ihre Schwester, weil sie selber lieber bei den Pfadis herumtobte, Mutproben erleben wollte und generell sehr, sehr weit von Pink weg war.
        Beides wuchs sich aus, und genau das habe ich auch bei den vielen Kindern in meinem Freundes- und Familienkreis gesehen. Wir haben immer wieder diskutiert, ob wir uns einbringen sollten, aber letztlich nur Wert darauf gelegt, das Kind genauso zu akzeptieren, wie es war. Wir haben beide zwar vor Anfeindungen von aussen

      • Carolina sagt:

        /2 soweit wie möglich/nötig geschützt, aber schnell begreifen müssen, dass sie nun mal nicht in einem luftleeren Raum aufwachsen, sondern auch lernen müssen, die Konsequenzen Ihres Handelns, Ihrer Vorlieben zur Kenntnis zu nehmen und zu reflektieren.
        Wir haben diese Themen immer wieder thematisiert, aber auch klar gestellt, dass manches uns gegen den Strich ging – das hat völlig ausgereicht, um aus beiden sehr selbstbewusste Frauen zu ‚machen‘.

      • tina sagt:

        shekina, ja ich glaube auch das ist ein heikler punkt. darum sage ich meinen jungs wenn ich finde, sie sehen gut aus. anstatt zu nörgeln wenn sie nicht gut aussehen

      • tina sagt:

        erst vor ein paar monaten sagte eine bekannte über mich als jugendliche, ich habe mich damals nicht weiblich angezogen. ich dachte darüber nach und kam zum schluss, wenn ich gezwungen wäre mich dazu zu äussern, könnte ich nur sagen, dass ich die kleidung, die jene frau offenbar als weiblich empfand, in meinen augen nuttig war. ich wollte nicht so aussehen. gespeichert ist das als unweiblich. krass, nicht?

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