Mein Kind ist Ihnen also zu laut?
Von Nils Althaus, 11. Oktober 2017
Wir freuen uns über das erste Videoposting von Nils Althaus für den Mamablog und wünschen gute Unterhaltung! Die Redaktion
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145 Kommentare zu «Mein Kind ist Ihnen also zu laut?»
Ich muss noch eine Situation erzählen, die ich in einem Supermarkt erlebt habe. Ein kleiner Junge sass im Einkaufswagen und wollte von jedem Regal etwas haben. Als er nicht bekam, was er wollte, schrie er. Irgendwann setzte die genervte Mutter ihm auf den Boden. Er legte sich hin und das Schrien ging weiter. Was machte die Mutter. Sie warf sich ebenfalls auf dem Boden und fing an zu schrien. Der kleine Junge war so erschrocken, er stand auf, schaute herum und richtig in Panik bat seine Mutter aufzustehen, weil alle Leute schauten zu. Die Mutter stand auf und sagte dem Jungen, dass so sieht es auch aus, wenn er das macht. Ich hatte so viel Respekt vor der Mutter. Es war extrem mutig von ihr. Damit will ich sagen, dass auch die Eltern zu Ihren Grenzen kommen. Und irgendwann genug ist genug.
schöne Geschichte – ob wahr oder gut erfunden – ich weiss es nicht, aber gut.
Ich geht jetzt dann gleich zum einkaufen in einen Grossverteiler; heute Samstag-Schulferien und ich stell mir gefühlte 20 Familien die mit kleineren Kindern am einkaufen sind. Das ergibt ein tolles Bild wenn alle Mami’s so taff reagieren!
@Henriette: Se non e vero e ben trovato…
Wir waren drei Kinder (nicht so lange her). Bei uns wurde immer zusammengegessen und dabei viel diskutiert. Jeder konnte erzählen, was er/sie während des Tages gemacht hatte. Oder wir diskutierten über verschiedene Themen und jeder von uns konnte seine Meinung sagen. Ich hatte eine gleichaltrige Freundin – wir lernten uns mit 3 Jahren kennen und blieben zusammen die nächsten 10 Jahre. Sie hat sehr viel Zeit bei uns verbracht, hat bei uns gegessen und ist sehr an meiner Mutter gehangen. Meiner Mutter hat sie auch erzählt, wie schön die Ruhe bei uns ist, und wie schön sie es findet, wenn sie etwas sagt, und die anderen hören zu und stellen auch noch Fragen. Bei ihr zu Hause ist jeder einfach nur laut gewesen. Jedes Kind brauch Grenzen, die ihm das Gefühl von Sicherheit und Anerkennung geben.
da kommt mir immer wieder die Szene in den Sinn die eine liebe Bekannte von mir elebt hat. Sie sitzt auf eine Parkbank, eine Mutter mit Kind mit einem Ballon in der Hand setzt sich dazu. Nach einer Weile fängt das Kind an meine Bekannte mit dem Baloloin auf den Kpf „zu hauen“. Nach mehrmaligen Hinweis an das Kind, das ist mir unangenehmen und dann endlich eine Aufforderung an die Mutter dem Einhalt zu gebieten, sagt die Mutter zu dem ca. 3-4 jähr. Kind: hör auf damit, sonst geht der Ballon kaputt!
Das nenn ich mal gekonnte Erziehung!
Diejenigen Kinder, die ihre Grenzen kennen lernen und die von den Eltern proaktiv erzogen werden (man grüsst, man bedankt sich) erscheinen dann ab der 3./4.-Klasse als angenehm höfliche Kinder, die Guten Tag und Danke sagen. Diejenigen, die immer machen durften, was sie wollten, kommen zu einem nach Hause ohne zu grüssen, nehmen die Süssigkeiten ohne zu danken und sind am Abend wieder weg ohne sich zu verabschieden.
Wie das ausgeht, sieht man fast jeden Tag bspw. auf dem Trottoir. Platz wird kaum noch gemacht, man bleibt im Weg stehen, obwohl man schon längstens gesehen hat, dass da jemand kommt. Und wenn einer dann mal etwas lauter „Entschuldigung!“ sagt, um vorbei zu kommen, bekommt er den blöden Gesichtsausdruck und eine Bemerkung „Hui, da hätt abr eine a schlächti Lune“.
Im Ernst jetzt oder ironisch?
Bezieht sich auf das Ballonbsp. von Fragezeichen. Nicht auf Jänu, dem ich 100 Pro zustimme.
nein – ist kein Witz, ist genau so passiert im Park im Grünen. Nachdem meine Bekannt diese „Rüge“ an das Kind etwas fehl am Platz fand, ist die Mutter dann mit einer blöden Bemerkung von wegen „alter Schachtel die kein Spass versteht“, von dannen gezogen – zusammen mit ihrem liebenswerten Sprössling!
Wer am lautesten schreit, bringt es am weitesten im Leben? Wer anderen Intelligenz und Denkfähigkeit abspricht, bringt es am weitesten im Leben? – So sieht es aus, so funktioniert unsere heutige Gesellschaft: Mach, was du willst und für richtig hältst, kümmere dich nicht um andere.
Aber umgekehrt andere kritisieren, die Fleisch essen und sich selber von seinen Umweltsünden frei kaufen?
Da nützt kein aufgesetzter Humor, da trieft das moderne Bünzlitum aus jeder Pore.
Die Frau darf sich nicht über das Geschrei unerzogener Kinder ärgern, aber der Vater über das Gemecker sensibler älterer Menschen? Der Widerspruch ist leider allzu offensichtlich, die Rechtfertigung klappt so schlecht.
Treffend, sehr treffend beschrieben, Jänu.
Grad auch der „aufgesetzte Humor“ und das Bünzlitum, das man so gerne den Anderen unterstellen möchte.
Complimenti.
Jänu
Danke, mir aus dem Herz gesprochen. Ich bin ü 70, liebe Kinder und freue mich immer über richtig unbeschwertes Kinderlachen. Das Kinder manchmal schreien gehört zum Kind sein einfach auch dazu, a b e r Kind sein, d.h. eigentlich Eltern sein, heisst nicht seine Kinder zu grenzenlosen Egoisten zu erziehen, resp. sie als solche leben lassen.
Auch Kinder, glückliche, zufriedene Kinder dürfen/sollen lernen das sie nicht allein auf der Welt sind und das es um sie herum Menschen gibt, die die gleichen Rechte haben wie sie.
Man kann Kindern, ohne sie in eine Zwangsjacke zu stecken oder ihnen Fesseln anzulegeen als ganz fröhliche, ungezwungene Mitglieder einer Gemeinschaft erziehen.
Kinder leiden nicht an Grenzen die man ihnen setzt, Kinder leiden irgend wann unter nie gesetzten Grenzen
Alle anderen sind schuld und sollten sich ändern, nur ich nicht.
Oder wegsterben!
… Wegsterben ist auch gut.
(und so witzig, hihi! Oder etwa nicht?!)
nun denn. ich wuchs mit sechs Geschwister auf und musste einfach gehorchen. wenn es hiess „ruhe“, dann war man eben ruhig. man musste einfach gehorchen. ich habe es überlebt. heute bin ich 55 und finde nicht, dass ich einen schaden davon getragen habe. ich finde dieses antiautoritäre gedünse mühsam. aber eben – ich erziehe meine kinder so – und andere eben so. laute, schreiende Kinder sind einfach lästig und wenn die schreiattacke lange dauert sehr nervig. aber ich würde trotzdem nie was zu einem fremden kind oder dessen eltern sagen. es geht mich nichts an und ich mische mich nicht in private sachen (kindererziehung) anderer ein.
Schreiende Kinder sind völlig OK und normal. Nervig sind sie aber natürlich trotzdem, da beginnt jedoch dann das Ding mit dem Erwachsen sein und seine Gefühle im Griff zu haben und so. Jene die von den kleinen Bälgern fordern sie sollen lernen sich anzupassen (die Fresse zu halten) sollten sich vielleicht mal bewusst werden, dass Sie im gegensatz zu den kleinen bereits ausreichend Zeit gehabt hätten ihre kognitiven Reize und inneren Impulse kanalisieren zu lernen. Aber die Tatsache das solche Leute dann derart ungehemmt rummotzen oder einen saures Gesicht machen, zeigt lediglich die eigenen Defizite in Erziehung und Entwicklung auf.
PS: Bin kinderlos glücklich, nerve mich gelegentlich über die Erwachsenen.
„…dass Sie im gegensatz zu den kleinen bereits ausreichend Zeit gehabt hätten ihre kognitiven Reize und inneren Impulse kanalisieren zu lernen.“
Und das haben sie einfach so, aus dem Nichts heraus, gelernt. Quasi kosmisch in sie rein diffundiert, diese Fertigkeit?
Nein: Es ist ihnen von Älteren, von den Eltern UND von der Gesellschaft, der Umwelt, vermittelt worden.
Ohne das Signal „Find ich nicht gut“ gibt es nicht den geringsten Anlass, sich in diese Richtung zu entwickeln. Wodurch jedoch kein einziges Wesen besser, freier oder glücklicher wird, sondern bloss der Willkür seiner Instinkte und Emotionen ausgesetzt ist.
Davon seh ich immer mehr junge Menschen um mich herum.
Ein krasses Missverständnis. Wenn Sie mit der Erziehung die andere deren Kinder erteilen unzufrieden sind, ergibt sich daraus nicht mal die geringste moralische Legitimation für Sie dies dann an deren Stelle in ihrem eigenen Sinne zu übernehmen.
Ein krasses Missverständnis.
Wenn Laissez-Faire-Eltern sich die moralische Legitimation herausnehmen, ihr Kind herumschreien oder -toben zu lassen, wie es ihm beliebt, auch wenn´s andere nervt, so hat jeder der Umstehenden SELBSTVERSTÄNDLICH auch dieselbe moralische Legitimation das Kind oder die Eltern zu nerven.
Wieso denn auch nicht? – Denn sonst hätte ja nur die eine Seite Extraprivilegien und die exklusive Carte Blanche mühsam zu sein.
Wo doch eh alles easy ist und jeder tun darf, wie er mag…
eben auch vermittelt werden muss.
Aber auch zum Wohl des Kindes selbst.
Kein Kind fühlt sich wohl, wenn es tobt und schreit, wenn es vollkommen aufgelöst rotzt und heult. Sondern es fühlt sich… Scheiße.
Die Lösung ist daher ganz sicher nicht, ihn mit genau den Goodies zu beruhigen, für die es sich ja erst in diesen Zustand rein steigert, sondern ihm klar zu machen, dass sich unter der Willkür von Instinkten und Emotionen schlechter leben lässt als mit einem gewissen Mass von Selbstkontrolle (die keine einzigen Emotion – um hier die plumpsten Gegenargumente gleich auszuhebeln – dadurch abwerten).
Und der Vollständigkeit halber zum Abschluss:
Nein; ich spreche hier nicht von Babies. Allerdings ist mir klar, dass ein Zweijähriges gerade an dieser Grenze ist und man sich
„Aber statt mit einer gewissen Grösse darüber hinwegzusehen, begibt er sich auf das gleiche Niveau.
Was für ein Vorbild für das Kind!“
Bravo. Das ist genau der Punkt. Wenn wir eine tolerante Gesellschaft wünschen, müssen wir lernen tolerant zu sein und auch etwas Nachsicht zu üben. Verständnis für kleine Schreihälse? Verständnis für alte Frustrierte, würde uns vielleicht manchmal auch gut anstehen. Kind sind wir schon gewesen. Alt waren wir noch nie. Also aufgepasst!
Wenn wir nicht so werden wollen, wie die alten Stänkerer, sollten wir JETZT anfangen nachsichtig und tolerant zu sein und nicht unsere eigene Dünnhäutigkeit als Humor verkaufen.
Ich denke, Gabi, dass aus meinen Erläuterungen klar hervorgeht, dass ich ‚erziehe‘. Aber dass ich von einem nicht mal 22-monatigen Kind auch nicht erwarte, dass alles reibungslos klappt. Übrigens habe ich kaum Probleme mit den Mitmenschen. Bis auf vereinzelte Ausnahmen sind diese Mitmenschen sehr verständnidvoll – gerade ältere Frauen.
Ich würde ja sogar die These wagen, dass die Althausschen Buben vermutlich wesentlich besser ‚erzogen‘ sind, als so manch andere.
Mein Schluss gestern war jedenfalls: beim Thema Erziehung driften offenbar viele ziemlich schnell ins ideologische Fahrwasser ab. Die ZEIT hatte damit somit nicht unrecht, unlängst.
Nach bewusster (Fast-)Kommentarabstinenz (nach dem Motto schauen, wie sich die Diskussion entwickelt), stelle ich fest: es scheinen irgendwie wohl alle Kinder im Kleinkindalter (!) zu haben, die aufs ’so nöd‘ umstandslos reagieren, nie auf die Idee kommen würden zu quengeln, ‚weil es noch andere Leute im Raum hat‘, etc. pp. Offenbar muss nur mein Kind Impulskontrolle erst noch lernen, andere werden damit geboren… Ich denke, darum ging es im Videobeitrag. Nicht um frei schaltend-und-waltende grössere Kinder (von denen ich ehrlicherweise ab und zu mal eins sehe – und doch sind es verhältnismässig wenige. Sie fallen einfach stärker ins Auge, als die grosse Mehrheit, die sich altersentsprechend durchaus sozialkompatibel verhält).
Völlig einverstanden. Ich stelle die Tendenz fest, dass die Mücken mittels Genschere in grössere Rüsseltiere verwandelt werden.
Den einzigen Unterschied zu früher sehe ich darin, das die Zahl der Kinder gestiegen ist (Baby boom 2.0).
Dass es nicht um Kleinstkinder gehen kann, die noch gar keine An- oder gar Zurechtweisungen aufnehmen können, wird doch aus dem Video klar ersichtlich, mila.
Denn ein Kind, dem man bereits sagen kann „Wenn Du nicht willst, dass Du einmal so wirst, wie diese Frau da, dann musst Du jetzt noch viel lauter schreien!“, muss schon einiges an Verarbeitungskapazität verbaler Information drauf haben.
Also keinesfalls zu früh, ihm auf diesem Wege auch schon mal den einen oder anderen erzieherischen Hinweis zu liefern.
Oder?!
Wenn es darum ging im Videobeitrag: Warum wurde das dann überhaupt nicht angesprochen?
@gabi: Meine Tochter gehört zu den Kindern, die mit noch nicht mal zwei Jahren in teils ganzen Sätzen sprechen. Sie ist also ‚verbal‘ schon recht weit. Sie versteht auch sehr viel von dem, was ich sage. Aber das heisst noch lange nicht, dass sie das Gesagte (durchaus auch ‚erzieherische Inputs‘) immer umsetzen kann. Weil das Erlernen von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sich über einen ziemlich langen Zeitraum erstrecken. Und die Empathieentwicklung setzt nochmals später ein… (und bei manchen Erwachsenen frage ich mich, ob sie sich die Empathie überhaupt je entwickelt hat, gemessen an gewissen Reaktionen).
@SP: Ich denke, das Stichwort Frontallappenentwicklung hätte einem sagen können, worum es hier geht. Sicher nicht um ein älteres Kind. Zumindest für mich war das (sonnen-)klar.
Ja, das ist so.
Dennoch muss irgendwann damit angefangen werden, es drauf zu trainieren. Und selbstverständlich nicht erst knapp vor Schulbeginn.
Der ganze Beitrag enthält nicht den Hauch eines Hinweises, dass es dem Papi auch mal einfiele dahingehend auf das Kind einzuwirken.
Nein: Das Problem sind nur Andere, die sich über Lärm aufregen.
Ich hab extra immer drauf hin gewiesen, dass Kinder, die noch zu klein sind, SELBSTVERSTÄNDLICH laut werden können und ich, wie auch die restliche Umwelt, damit zu leben haben.
Was ich nicht akzeptiere, sind Eltern, die bei Kindern, die schon alt genug scheinen eine Aufforderung zu begreifen, noch nicht einmal versuchen zu intervenieren, sondern es einfach nur an die „Toleranz“ der Mitmenschen delegieren.
Gemäss Ihrer Beschreibung dürfte Ihre Tochter schon reif genug sein erzieherische Hinweise aufzunehmen.
Ich erwarte nicht, dass es hundertprotzentig klappt, aber dass Sie in einer entsprechenden Situation zumindest versuchen würden das Kind von Lärmen, Schreiben oder gar Balgen abzulassen, wenn sich Andere in Öffis belästigt fühlen könnten, das erwarte ich durchaus.
Im Übrigen bringt es Jänus neuer Eingangskommentar von 0958 völlig treffend auf den Punkt.
@mila: Ich weiss schon, man ist hier ja immer wieder sehr grosszügig in der Interpretation.
Ich habe ja vor allem gesehen, dass jeman sich zu recht über eine alte Nörglerin aufregt. Aber statt mit einer gewissen Grösse darüber hinwegzusehen, begibt er sich auf das gleiche Niveau.
Was für ein Vorbild für das Kind!
Hätte natürlich nicht schreiben, sondern schreien heissen sollen und abhalten statt ablassen.
Aber mila: Mit den Frontallappen bezieht er sich eben nicht aufs Kind, sondern auf die alte Frau!
So oft, wie die Frontallappen hier im Blog schon zur Diffamierung angeführt wurden, müsste Ihnen das doch auch schon aufgefallen sein.
@gabi: Was ich im Alltag erlebe, sind in den allermeisten Fällen Eltern, die selbstredend eingreifen (was bei kleinen Kindern nicht immer klappt). Die Laisser-fair-Fraktion begegnet mir sehr selten. Wenn man allerdings den Blog hier liest, könnte man den Eindruck bekommen, die Frei-schalt-lasser und Nicht-Rücksichtnehmer gäbe es an allen Ecken und Enden.
@SP: Einen humoristischen Beitrag allzu wörtlich zu nehmen macht keinen Sinn. Vom Video schliesse ich entsprechend nicht darauf, dass Monsieur Althaus seine Kinder nicht erzieht. Umd nein, ich begegne der Nörgel-Fraktion auch nicht immer mit Grösse. Ich blende sie in aller Regel aus. Wie ich erziehe, mache ich nicht von Umstehenden abhängig, denn dann würde ich uU Gefahr laufen, anders zu (re)agieren, als gemäss den Werten, /
die ich erzieherisch vermitteln möchte. Was ich sagen möchte: wer sich in Zugzwang bringt, weil er es primär anderen recht machen möchte, handelt womöglich über- oder untertrieben. Und die ersten, die das durchschauen, sind die Kinder selbst. Mit entsprechenden (Gegen-)Reaktionen.
der frontallappen ist meines wissens nach erst im erwachsenenalter ausgereift. aber das war doch nur ein witz mit dem frontallappen. und ich dachte, inzwischen weiss man, dass das gehirn lebenslang umgebaut wird
sportpapi, das war doch lustig gemeint, du denkst doch nicht, dass das wirklich so passiert ist. es ist eine version der story an der kasse, die damit endet, dass ein erwachsener der mutter des unerzogenen bengels sagt, er sei eben auch antiautoritär erzogen worden. fand ich auch nie lustig 😉 und geglaubt habe ich es auch nie. und den punkt tüpft die geschichte ja auch nicht. also kurz: es ist nicht so wichtig. leute sind verschieden
Um ein Beispiel zu geben: ich werde sicher nicht, um der guten Ruhe willen, auswärts jedem der (bisweilen vielen) Wünsche meiner Tochter nachgeben, nur damit sich niemand von einem allfälligen ‚Protest‘ gestört fühlt. Umgekehrt werde ich aber auch nicht ein vielleicht müdes und daher quengeliges Kind anschnauzen, nur damit ich ‚den Tarif durchgegeben habe‘, zur Zufriedenheit derer, die der Meinung sind, das wäre vonnöten. Und ja, ich traue den allermeisten Eltern zu, (genau) solche Abwägungen vornehmen zu können, basierend auf Kenntnis ihres Kindes.
Aber klar, ich könnte natürlich auch nach einem langen Ausflug im Zugabteil sitzen, und erwarten, dass das müde Kind sich selbst (und still) beschäftigt, damit ich in Ruhe auf mein Smartphone starren kann. Gut wird das vermutlich nicht kommen. Da hätten wohl die Mitreisenden mehr davon, wenn ich mich mit dem Kind (statt dem Phone) beschäftige, statt in dieser Situation zu ‚erziehen‘.
@tina: Klar, die Entwicklung dauert bis ins Erwachsenalter an. Aber gerade in dem Alter, das gerne die ‚Trotzphase‘ genannt wird, geht da so einiges ab, was dann die längerfristige Voraussetzung dafür bildet, den Umgang mit Frust zu lernen (bzw. einen anderen Umgang, als je nachdem einfach mal loszuschreien…). Das Kinder mithin ziemlich ‚laut‘ sind, solange die entsprechenden frontalen Weichen noch nicht gestellt sind, gehört dazu. Zu erwarten, man könne ein lautes kleines Kind jederzeit ruhig-stellen, ist insofern absurd – ich denke, es ging im Video darum, diese Absurdität vor Augen zu führen. Wie sehr/gut dies gelungen ist – darüber mögen sich die Geister streiten.
gabi
12. Oktober 2017 um 08:43 Uhr
Also keinesfalls zu früh, ihm auf diesem Wege auch schon mal den einen oder anderen erzieherischen Hinweis zu liefern.
gabi; mit ihm meinst du vermutlich die „erwachsene“ Person – und so hoffe ich doch!
Zu Fragezeichen: So beschreibt Mila ihre Tochter:
“ Meine Tochter gehört zu den Kindern, die mit noch nicht mal zwei Jahren in teils ganzen Sätzen sprechen. “
Ein Kind, das Sprache bereits verarbeiten und anwenden kann, dem kann man Dinge SELBSTVERSTÄNDLICH auch anfangen zu erklären, warum das eine gut und richtig, das andere falsch, gefährlich, unpassend, sein könnte… vulgo: Erziehung.
Zur Erziehung selbst interpretiere ich bei mila allerdings wirklich ganz andere Ansätze daraus:
“ Ich werde sicher nicht, um der guten Ruhe willen, auswärts jedem der Wünsche meiner Tochter nachgeben, nur damit sich niemand von einem allfälligen ‚Protest‘ gestört fühlt. “
Dieses Beispiel hat ja nun gar nichts mit der Erziehung des Kindes zu tun. Höchstens mit der Erziehung des Elternteils
durch das Kind, das den Erwachsenen hier bereits brav getrimmt zu haben scheint: Will ich meinen Wunsch erfüllt haben, muss ich Stress machen!
Nichts liegt meiner Vorstellung von Kindererziehung ferner. (und wir sprechen hier ja wohl nicht von Grundbedürfnissen wie Hunger, Durst, etc.)
Aber anyway: Geht´s bei der Kindererziehung einfach nur um die Anderen? Dass sich „niemand gestört fühlt“ oder “ zur Zufriedenheit derer, die der Meinung sind, das wäre vonnöten. “
Nein. Das ist der Zusatzeffekt. Was allerdings nichts daran ändert, dass ich von der Mutter oder vom Vater eines unangenehm quengelnden oder gar tobenden Kindes selbstredend dennoch erwarte, dass sie oder er in irgend einer Form aktiv wird. Aus Rücksicht sicher. Bloss ist genau das Teil dessen, was einem Kind
eben auch vermittelt werden muss.
Aber auch zum Wohl des Kindes selbst.
Kein Kind fühlt sich wohl, wenn es tobt und schreit, wenn es vollkommen aufgelöst rotzt und heult. Sondern es fühlt sich… Scheiße.
Die Lösung ist daher ganz sicher nicht, ihn mit genau den Goodies zu beruhigen, für die es sich ja erst in diesen Zustand rein steigert, sondern ihm klar zu machen, dass sich unter der Willkür von Instinkten und Emotionen schlechter leben lässt als mit einem gewissen Mass von Selbstkontrolle (die keine einzigen Emotion – um hier die plumpsten Gegenargumente gleich auszuhebeln – dadurch abwerten).
Und der Vollständigkeit halber zum Abschluss:
Nein; ich spreche hier nicht von Babies. Allerdings ist mir klar, dass ein Zweijähriges gerade an dieser Grenze ist und Sie, Mila, sich noch
eben auch vermittelt werden muss.
Jedoch auch zum Wohl des Kindes selbst!
Kein Kind fühlt sich wohl, wenn es tobt und schreit, wenn es vollkommen aufgelöst rotzt und heult. Sondern es fühlt sich… Scheisse.
Die Lösung ist daher ganz sicher nicht, ihn mit genau den Goodies zu beruhigen, für die es sich ja erst in diesen Zustand rein steigert, sondern ihm klar zu machen, dass sich unter der Willkür von Instinkten und Emotionen schlechter leben lässt als mit einem gewissen Mass von Selbstkontrolle (die dadurch keine einzigen Emotion – um hier die plumpsten Gegenargumente gleich auszuhebeln – abwerten).
Und der Vollständigkeit halber zum Abschluss:
Nein; ich spreche hier nicht von Babies. Allerdings ist mir klar, dass ein Zweijähriges gerade an dieser Grenze ist und Sie, Mila, sich
noch vielen unangenehmen Situationen – sei´s mit dem Kind alleine oder vor Publikum – aussetzen müssen.
Jep… Gehört halt dazu.
Ah… 0843.
Tschuldigung, Fragezeichen.
Da hab ich mich ja noch auf das Video des Autors selber bezogen.
Doch auch da: Hier geht es sogar noch deutlicher um das Kind, dem Nils Althaus (im lustigen Witzlivideo, ich weiss, ich weiss) sogar schon sagen kann: “ „Wenn Du nicht willst, dass Du einmal so wirst, wie diese Frau da, dann musst Du jetzt noch viel lauter schreien!““
Klar, kann ein Kind, dem man die Verarbeitung dieser Information zutraut, auch schon erzieherische Hinweise aufnehmen!
Wenn Herr Althaus`s Sohn Lust zum quengeln und rumschreien hat, sollen sich die anderen 150 im Bus das anhören müssen? Mehr als witzig der Vater, irrwitzig!
also ansonsten finde ich den schreiber ja amüsant, aber diesmal hat er über das ziel hinüber geschossen… etwas mehr rücksichtsnahme tut niemandem weh und kinder sollten sich auch lernen anzupassen.
Ich versteh die Meckerei wegen zu lauten Kindern nicht.. Wir vergessen, dass wir auch mal Kinder waren und versuchten unseren Kopf durchzusetzen und auf uns aufmerksam zu machen. Nur ein Beispiel: Mit meinem damals zwei jährigem Sohn war ich einkaufen und Junior sass friedlich im Einkaufswagen und hat gesungen. Da kommt eine ca. 40 jährige Frau auf mich zu und sagt, können Sie dieses Kind nicht ruhig halten. Boing……. Meine Antwort, oh tut mir leid, dass Sie nie Kind waren und erst mit 70 geboren sind. Und tschüss, die war weg. Lasst doch die Kinder, die Schreierei dauert ja nicht ewig, auch wenn wir das Gefühl haben, es gibt einfach Zeiten, da kann man das Kind auf keine Art und Weise beruhigen weil die können sich super gut in was reinsteigern. Hallo, lasst die Kinder, Kinder sein .
Das sehe ich wesentlich anders. Als ich Kind war gabs Aerger wenn wir in öffentlichen Orten laut waren. Da gabs weder Quengeln in Restaurants noch Läden, denn wenn wir das taten, wurden wir in den Senkel gestellt. Heute ist es absolut undenkbar, dem „armen armen“ Kind irgendwelche Schranken zu setzen denn es „soll sich ja frei entfalten“ sprich zur ausgewachsenen Rotznase mit ausgeprägter Anspruchshaltung werden. Heute dauert die Schreierei bei vielen Kindern endlos, die schreien vor der Kasse bis sie im Auto verladen werden, was ich oft beobachte.
Marianne Büchler: sie haben aber schon verstanden das es hier nicht um singende Kinder und megamiesdrauf seiende Erwachsene geht?
Kein Mensch, der nur im geringsten Masse normal ist, regt sich über ein singendes Kind auf – aufregen kann man sich über Eltern die jegliches Verhalten ihrer Kinder als Gott gewollt gut heussen, das die Umwelt einfach ertragen muss.
2/2 Nein, eigentlich nerven mich da nicht die Kinder, sondern die dabeistehenden Eltern, die das normal finden und sich nicht zuständig fühlen.
Die Beispiele sind echt, aber zum Glück (noch) selten.
1/2 Lärmige Kinder stören mich (alte Frau…) nicht. Wenn ich welche im Tram antreffe, versuche ich sie abzulenken mit Grimassen oder sonstigen Spielereien. Wenn man dann Blickkontakt mit Mutter/Vater aufnimmt, spürt man oft, dass es diesen eher unangenehm ist, dass ihr Kind lauthals am brüllen ist. Aber so ist es halt, kleine Kinder haben ihren eigenen Kopf.
Was mich aber wirklich nervt sind Kinder, die sich „daneben benehmen“. Oft im Alter von 3 – 8 Jahren: Im Restaurant, wenn sie unter unserem (!) Tisch rumrutschen. Im Tram, wenn sie rumrennen und mich dabei mehrfach anrempeln. Zu Besuch zuhause bei uns, wenn sie einfach Sachen aus dem Kühlschrank nehmen und auf dem Boden verteilen.
Persönlich ist mir das Geschrei eines Kindes lieber als diesen nervtötende Dialekt aus dem grossen Schmarotzer-Kanton, der sich (und seinen Dialekt) soooo toll und süss findet, hören zu müssen. Also, wenn das Geschrei seines unerzogenen Kindes hilft, seine Stimme zu übertönen: nur zu, lass‘ den Bengel schreien.
Dreieindrittel Zeilen und soviel Antipathie und Bescimpfungen – schon ein wenig heftig!
Ist es nicht eher so, dass heutzutage eine gewisse Art von Tugenden, nämlich Disziplin, Rücksichtnahme, Pünktlichkeit usw. als bürgerliche Spiessigkeit abgetan werden, insbesondere von linksorientieren Eltern? Das Tragische ist, dass diese Eltern nicht merken, dass sie mit dieser Einstellung kleine Terroristen heranziehen, denen jeder halbwegs kultivierte Mensch aus dem Weg geht. Genannte, manchmal auch altmodische Tugenden kommen aber nie aus der Mode sondern sind oft Sprungbrett für beruflichen Erfolg und gern gesehene Mitmenschen. Aber wer es mit drei Jahren nicht gelernt hat, lernt es niemals mehr. Wir aber dürfen mit einer gewissen Schadenfreude dann beobachten, wie sich solche Eltern mit ihren ungezogenen pöbelnden Teenagern rumschlagen werden. Ein Eigentor für diese Eltern.
Nicht immer ist es möglich, auch mit den „besten“ (?) Erziehungsmethoden nicht, ein Kind so weit zu bringen, dass es nicht laut wird. Wer mit lauten Kindern ein Problem hat, kann sich doch verziehen. Oder sich an seine eigene Kindheit erinnern. Die Kinder von heute sind nicht lauter als die von früher. Für meine teils sehr (!) lauten Kinder habe ich mich noch nie geschämt. Eltern mit kleinen Kindern leisten derart viel, dass sie sich niemandem ohne Kinder zu rechtfertigen brauchen.
Nein; natürlich nicht.
Aber ich will zumindest wahrnehmen, dass die Eltern sich zumindest darum bemühen.
Es also nicht einfach nur tun lassen und es zum Problem der Anderen erklären, wenn ihrem herzallerliebsten Kind danach ist, die Umwelt zu belästigen.
– um Missverständnissen auch hier vorzubeugen: ich spreche NICHT von Babies, sondern von Kindern, die schon weit genug sind, auch mal ein NEIN zu hören und zu begreifen.
In Wahrheit ist es doch so, dass viele Hipster-Eltern grossen Wert darauf legen, in der Öffentlichkeit als coole, über der Sache stehende Eltern wahrgenommen zu werden und das quängelnde Kind schreien lassen, weil sie nicht bereit sind, auch mal laut und bestimmt zu werden gegenüber ihrem eigenen Kind. Ich bin auch der Meinung, dass Eltern wenigstens versuchen sollten, den Kinderterror zu stoppen und sich und ihr cooles Hipstertum nicht einfach tatenlos der Umwelt zumuten müssen. Jeder, selbst Eltern, der behauptet, unzufriedenes Kindergeschrei sei nicht nervtötend, lügt sich seine Welt und sein Eigenbild zurecht. Und wir reden jetzt ja nicht vom fröhlichen Geschrei spielender Kinder auf dem Spielplatz, sondern vom Lärm quängelnder Kinder in einem Bus, wo man sich nicht verziehen kann!
Wer mit lauten Kindern ein Problem hat,
k a n n s i c h c h v e r z i e h e n – da wünsch ich ihren Nachbarn mal viel Freude an ihnen und ihren Spröslingen
Eltern mit kleinen Kindern
l e i s t e n d e r a r t v i e l , dass sie sich vor niemandem ohne Kinder
z u r e c h t f e r t i g e n b r a u c h e n . Und sie wissen genau wer von den Genervten keine Kinder hat/hatte? Haben sie schon den Antrag auf einen Nobelpreis für ihre Leistung beantragt?
Summa sumarum kann man also festhalten, dass sich Eltern weiterhin kaum einen Deut scheren um die Umwelt, hingegen ziemlich viel Rücksichtnahme einfordern. Andrerseits dass viel Uebel dieser Welt von alten Leuten ausgeht.
Persönlich wäre ich der Meinung, dass es einem öffentlichen Blatt wie dem Tagi gut anstünde, nicht Partikularinteressen (d.h. N.A.‘s rechthaberische und ziemlich einseitige Sichtweise – ihn nur sexy zu finden, genügt hier nicht) zu propagieren, sondern aufzuzeigen, was denn dem Zusammenleben förderlich wäre oder wie Konflikte konstruktiv gelöst werden können. Erinnert mich irgendwie an die Biker-Diskussionen drüben im Outdoorblog.
@Redaktion
soeben die neuen Photos bemerkt, gefallen mir gut!
😀
Danke!
Ich finde das Ganze zweischneidig. Einerseits gibt es diese (nur älteren?) griesgrämig-dauergenervten Mitmenschen, die sich über ALLES aufregen können, was ein bisschen lebendiger daherkommt als sie selber. Denen möchte ich auch empfehlen, ihr Wohndomizil auf einem Friedhof einzurichten. Andererseits gibt es aber auch diese gewisse Nonchalance und Gleichgültigkeit/Bequemlichkeit heutiger Eltern, die überzeugt sind, sie und ihre Kinder wissen a priori, was sich gehört und was nicht, und alle anderen hätten sich gefälligst anzupassen, inkl. Nachbarn, Lehrer, Verkehrsteilnehmer. Eine Hauptaufgabe von Erziehung ist neben Vorbereitung auf das Erwachsenenleben auch dafür zu sorgen, dass die Kinder im Umfeld nicht übermässig stören. Sorry, Kinder müssen sich ans Umfeld anpassen, nicht umgekehrt!
Natürlich müssen Kinder lernen, sich richtig zu Verhalten. Aber eben: Sie müssen es lernen. Das ist ein Prozess der nicht mit „einmal sagen“ erledigt ist.
Da kann es schon mal vorkommen das ein Kind im Tram oder Bus losweint oder etwas lauter ist.
Wenn ich mir aber so ansehe, wie sich so mancher Erwachsene, im ÖV verhält, muss ich mich für meine Kinder nicht schämen. Da wird gedrängelt, die Eingangstüre blockiert, der Weg für die Aussteigenden blockiert usw.
Aber letztendlich Hilft auf allen Seiten meist eine freundliche Bitte. Und da kann ich auch sagen, dass es auch viele sehr sehr vorbildliche Senioren gibt, welche die Eltern oder auch Kinder anständig um etwas Ruhe oder Vorsicht bitten. Erstaunlicherweise wirkt das bei Kindern oft recht gut.
Was für ein Ignorant! Gehört auch zu den (meist urbanen) Zeitgenossen die fest davon überzeugt sind, sie und ihre verzogenen Kinder seien etwas ganz besonderes und man hätte gefälligst jeden Furz von ihnen als grosses Geschenk Gottes an die Welt zu verstehen. Es wäre hundertmal gescheiter, er und (zu) viele seiner Gesinnungsgenossen würden ihren Sprösslingen von Anfang an wenigstens ansatzweise diejenigen Anstands- und Benimmregeln beibringen, die für ein gangbares Miteinander unentbehrlich sind, anstatt seine Umwelt mit dummem Geschwätz zu belästigen.
War ich als Kind im Tram oder Restaurant laut, haben mich meine Eltern darauf aufmerksam gemacht, dass ausser mir andere Leute im selben Raum sind. Diesen Hinweis habe ich gut verstanden, denn verboten wurde mir nichts, stattdessen meine eigene Wahrnehmung geschult. Laut sein kann ich uneingeschränkt auf dem Spielplatz. Ich habe so gelernt, zu differenzieren. Die gute Kinderstube hat sich bei mir uneingeschränkt bewährt.
Ach Leute. Dieses Video ist WITZIG. Nicht immer alles 100% ernst nehmen, dann geht man deutlich leichter durchs Leben 🙂
Danke. Wir hätten’s nicht besser sagen können, liebe Eveline.
Ich denke, das führt erst recht zu Missverständnissen:
Nein. Ist es nicht.
Auch wenn man´s kein Bisschen ernst nimmt. Es ist nicht ansatzweise witzig.
Es funktioniert also sowohl auf die, als auf die andere Art nicht.
@Gabi:
Wenn man will, kann jede Aussage falsch verstanden werden…..
Sie finden es witzig, ich nicht. Dennoch bin ich ein durchaus humorvoller Mensch und nehme bei weitem nicht „immer alles 100% ernst“. Mein Humorempfinden ist einfach ein anderes als das Ihre.
Es ist Realsatire und stimme zu, Eveline.
Realsatire wäre es bloss, wenn es darum ginge, beiderseitige Egozentrik bloss zustellen und sich somit auch über Eltern lustig zu machen, die lieber ihr Kind noch lauter schreien lassen bloss um sich damit auseinandersetzen zu müssen, dass sie selber eben auch nicht alleine auf der Welt sind. Aber so wars ja offensichtlich nicht gemeint. Was bleibt ist ein sich Lustigmachen über ein Klischeebild der passivaggressiven, vermeintlich kinderfeindlichen Nörglerin. Das ist zwar nie falsch und gut für einen schnellen Lacher, aber gerade darum auch zu einfach und frei von jeder Doppelbödigkeit oder Reflexion, die richtige Satire ausmacht..
@Christoph Bögli 12:39
exakt, ich gehe noch einen Schritt weiter, echt tiefverwurzelter Humor/Satire erkennt man am dezenten (oder auch weniger dezenten) Seitenhieb sich selber gegenüber- in diesem Beitrag sehe ich nichts davon.
Ganz ehrlich: ich finde das Video eher makaber als witzig. Aber ich finde das Thema wichtig. Und es gibt eben nicht nur einfach zwei Seiten. Dass Kinder nur auf für sie vorgesehenen Plätzen (und wer bestimmt die? Manche hier finden ja sogar, dass Kinder nicht in den OeV gehören….) Lärm machen dürfen, ist doch wohl ziemlich alltagsfremd. Gleichzeitig haben Menschen auch das Recht, einigermassen lärmfrei zu leben und zu arbeiten.
Mir fällt immer wieder auf (auch weil ich lange in unserer Gemeinde mitgearbeitet habe), dass Aelterwerden etwas macht mit einem: man vergisst anscheinend, dass die eigenen Kinder auch ab und zu auf die Geduld anderer Menschen angewiesen waren; man trägt ein Hörgerät, stört sich nicht an Flug- und Verkehrslärm, aber an spielenden Kindern.
Oder aber: junge
/2 Eltern scheinen manchmal völlig zu vergessen (bei mir war das ganz ähnlich), dass die eigenen Kinder für die übrige Menschheit keine oder nur wenig Bedeutung haben.
Für mich liegt der Mittelweg darin, dass wir akzeptieren, dass Kinder ihren Platz im öffentlichen Raum haben, genauso wie alle anderen Bürger auch, dass aber, ebenso wie alle anderen, Eltern dafür verantwortlich sind, Manieren zu vermitteln – ohne Wenn und Aber.
Und, wie in allen anderen Lebenssituationen auch: wenn sich die lieben Mitmenschen (wie die Oma im Video) daneben benehmen, kehrt man nicht den Oberlehrer raus, sondern sagt klar und deutlich, was einen stört. Wenn man das nicht tut, darf man auch nicht auf Verständnis hoffen.
ist hier genau wie meist: Toleranz wird immer von der Gegenseite gefordert!
Mir fällt auf, dass hier sehr oft Menschen zu Wort kommen, die ihre Umgebung kritisieren und dann bei Kritik stets sagen, es sei doch Humor oder Satire gewesen.
Ist das nicht etwas billig? Wenn man kritisiert, sollte man auch zu seiner Kritik stehen, bzw. bereit sein, selbst Kritik anzunehmen. Oftmals ist Humor nichts anderes als versteckte Aggression. Man verbirgt sie hinter einem Witz und kann sie stets als Witz entschuldigen und sich selbst nie in Frage stellen lassen.
Man denke nur an rassistische Witze, die funktionieren exakt nach diesem Schema: man lacht über die anderen und findet sich witzig dabei.
Humorvoll ist nur der, der auch über sich selbst und seine Standpunkte lacht. Aber das sieht man bei den witzigen Kritikern praktisch nie.
Das ist so. Einen Standpunkt witzig zu verpacken macht diesen noch lange nicht immun gegen jegliche Kritik. Auch „Witziges“ kann und muss sich einer Diskussion stellen.
Ebenso würde ich zustimmen, dass sich die Humorfähigkeit primär dort offenbart, wo es für einen selbst schmerzvoll wird. Sich über Andersdenkende und -artige lustig zu machen ist hingegen fast immer billig. Erst recht wenn man das Opfer des Spotts eine plakativ konstruierte Zielscheibe ist.
@GzH: So ist es. Sehr gute und differenzierte Gedanken zum Humor und Zeitgeist.
@CB: auch Kompliment für Ihre Beiträge zum Humor. Es ist immer ein Hochgenuss, Gedanken, die man selber noch nicht so scharf gefasst hat (obwohl in Grobform vorhanden) von jemand anderem so klar in Worte gegossen zu sehen.
Sehr witzig! Thumbs up! Auch Kinder aus ‚guter Stube‘ sind mal laut. Uiiiiuii
Also, meine Entschuldigung heute ist: der Typ ist einfach sexy. Echt jetzt (und danke dafür).
@mila: Also muss man dummes Zeug daherreden, um sexy zu sein, Ihrer Meinung nach? Oder kennen Sie den Typen näher?
Nöö, man muss einfach gut aussehen. Das sollte in der Regel genügen. (So dumm scheint mir das Gesagte aber auch nicht, trotz Blondfaktor).
Herrlich…
Ein Blogbeitrag weit entfernt (souveräne Frauen und Präsentationstipps für sich geschlechtlich diffamiert fühlende Frauen) und dieselbe Bemerkung von mir hätte bei denjenigen welchen für Aufruhr gesorgt.
@gabi: Das habe ich mir auf gedacht. Andererseits finde ich es eigentlich gut, das auch mal offen und ehrlich auf den Punkt zu bringen.
Ich habe ihn übrigens vor über 10 Jahren mal mit meiner Frau an einem Konzert erlebt und dachte, ich hätte den legitimen Nachfolger von Mani Matter erlebt. War richtig begeistert.
@gabi: Vielleicht ging es mir um ein kleines Experiment? Offenbar nimmt man eher nicht Notiz davon, wenn ein Mann objektiviert wird… Erstaunlich. (Der Autor entschuldige bitte, dass er als unfreiwilliges Versuchsobjekt herhalten musste).
?
Was heisst das:
„Offenbar nimmt man eher nicht Notiz davon, wenn ein Mann objektiviert wird… “
Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist.
Zu SP: Okay, hab ihn natürlich nie live erlebt, sondern nur mal kurz in Internet bei Giaccobo reingesehen. Und da schien er ähnlich lau, wie in diesem Video.
Was war da denn mit „laut“ gemeint?
Ich kenne die anderen Videos nicht, aber dieses empfinde ich nun nicht grad als besonders gemeinschaftsfördernd was gegenseitige Rücksichtnahme angeht.
Eher abwertend all denen gegenüber welche eine andere Lärmtoleranz haben, oder tatsächlich Lärmopfer sind, Kinderlärm ist nicht gleich Kinderlärm, da gibts Abstufungen, erträgliches, aushaltbares, „das muss man jetzt halt aushalten“, aber auch definitiv über der Grenze des aushalten-müssen liegendes!
Existiert auch für diesen Bereich ein Video?
Mit mal umgekehrt süffigem Begleittext?
Ja, Frau Steiner, sie müssen das aushalten, genauso wie sie die Alten, die Jugendlichen, die Bänker, die ITler, die Studenten, die Babies, die Fussballfans, die Anwälte, die Obdachlosen, die Wanderer, die Polterabendgesellschaft und die Mütter und Väter mit und ohne Kinder aushalten müssen. Alle sind ein Teil unserer Gesellschaft und habe ein recht sich darin zu bewegen und aufzuhalten. Gemeinschaftsfördernd ist neben Rücksichtnahmen, wie sie das schreiben, auch die Toleranz gegenüber anders gesinnten. Beides beginnt bei einem selbst.
@Moto: Richtig. Nur werden bei Eltern mit Kleinkindern in letzter Zeit vermehrt Fehlleistungen hinsichtlich des Verhaltens im öffentlichen Raum bemerkt. Da muss ein Video, welches das Problem relativieren will, deutlich witziger sein, will es diejenigen milder stimmen, die im Zug oder sonst wo täglich unter der Rücksichtslosigkeit zu leiden haben.
„Nur werden bei Eltern mit Kleinkindern in letzter Zeit vermehrt Fehlleistungen hinsichtlich des Verhaltens im öffentlichen Raum bemerkt.“
Wer bemerkt diese? Also ich nicht und ich bin relativ oft, vermutlich sogar öfters, ohne Kinder im öffentlichen Raum unterwegs. Ich bemerke Fehlleistungen von Menschen, die offenbar keine Dusche haben, Menschen, die um 8.00 Uhr morgens gefährlich wanken und lebensmüden Autofahrern. Aber Eltern?
“ Gemeinschaftsfördernd ist neben Rücksichtnahmen, wie sie das schreiben, auch die Toleranz gegenüber anders gesinnten“ – ganz richtig. Der Satz gilt aber für ALLE, als auch für Eltern von Kindern.
Ich habe eine andere Wahrnehmung: früher, sagen wir vor 20 Jahren, traf man Eltern mit Kindern an, wo sich Kinder ihrem Alter entsprechend wohlfühlen, also etwa im Schwimmbad, auf einer Wanderung, was weiss ich. Heute trifft man Kinder dort an, wo ihre Eltern hinwollen, im Flugzeug nach Afghanistan (2-jährig, schreiend), zur Pendlerzeit (einjährig, mit Marmeladehänden, auf dem Abteilboden), oder am Rockkonzert (dreijährig, verängstigt, und daher auch weinend).
Ich schon.
Und gerade in Räumen, in denen es noch mehr Acht zu geben gälte (sowohl auf Kinder als auch auf gezeigte Gegenstände) ,nämlich in Museen, fällt es mir noch mehr auf.
Gut geschrieben!
@Jo Mooth:
Sie meinen aber nicht im Ernst dass die Eltern von heute im allgemeinen unfähiger sind als diejenigen von früher? Denken Sie das wirklich?
Meiner Ansicht nach äussert es sich einfach auf andere Art. Zudem fällt es natürlich immer leichter, andere zu kritisieren als es selber richtig zu machen. Ein Kind ist nun mal kein Handy, welches man auf Knopfdruck stummschalten kann. Das ein Kind im Tram quengelt weile es müde ist, oder weil es noch länger im Spielwarenladen sein wollte, oder noch ein Eis wollte, oder was auch immer, kann vorkommen und kam auch bereits früher vor. Und dass man früher mit den Kindern nur dahin ging, wo die Kinder hinwollten halte ich für ein Gerücht.
Nur habe auch ich das Gefühl das wir als Gesellschaft unglaublich dünnhäutig geworden sind.
@ Jo
Ich bin 35, daher bin ich nicht vor 20, aber vor 32 Jahren ein Kleinkind gewesen, aber ich danke meinen Eltern von Herzen, dass sie mit mir an mehr Orten waren als im Schwimmbad und beim Wandern. Auf Reisen, auf Festen, in Restaurants etc. etc. Ich habe es sehr genossen und ich finde es, ehrlich gesagt einen ganz billigen, jedoch in letzter Zeit sehr oft angewandten Trick, es einfach auf die Kinder zu schieben, anstatt für das eigene Empfinden geradezustehen („Frau soll nicht öffentlich stillen, denn das Kind hat ein Recht auf Ruhe“, dabei ist zu 99,99% demjenigen das Kind völlig egal und es geht nur um einen selber). Ich habe in den letzten Jahren weder im öV noch auf Festen oder so einen Haufen weinender, verängstigter Kinder gesehen. Nörgelnde Erwachsene hingegen schon.
@Ashiro Moto
was genau möchten Sie damit zum Ausdruck bringen? Dass es eben doch eine Einbahnstrasse sei? Nämlich nur tolerieren, weil Sie dann eine riesen Liste nachliefern?
Mir geht es um Gegenseitigkeit und lebenlassen das alle einschliesst, nicht bloss die eigene Interessengruppe.
Nein, das sehe ich entschieden anders. Es als Eltern mit kleinen Kindern, da spreche ich aus Erfahrung, sehr gut möglich das jeweilige Umfeld nicht aus dem Gesichtsfeld zu verlieren, und nein, dazu braucht es auch keine groben Methoden falls Sie nun auf diese Schiene aufgleisen wollten.
@JoeCH: Nein, Eltern sind heute nicht unfähiger, aber egoistischer (wie im übrigen alle). Und das wirkt sich erst noch stärker aus als früher, als noch nicht so viele Menschen zusammenleben mussten wie heute. Insofern stimmt es wohl, dass die Gesellschaft dünnhäutiger geworden ist. Aber da müssen Eltern nun eben damit zu Schlag kommen und auch etwas öfter an die anderen denken, nicht nur an ihren Nachwuchs, denn dieser ist für die andern nun mal nicht ansatzweise so bedeutend wie für sie selbst.
@ 13: Ich schiebe es ja grad nicht auf die Kinder, sondern auf die Eltern, die ihre Kinder wie einen Rucksack überall hinnehmen, wo sie als Ex-Teenies hingingen und immer noch -gehen.
@ Jo Mooth
Ich meinte damit, dass man lieber sagt: „Das Kind leidet in einem Flugzeug und darum sollst Du es nicht mitnehmen“ anstatt „Ich will kein Kind in einem Flugzeug sehen und darum sollst Du es nicht mitnehmen“, obwohl das zweite viel ehrlicher wäre, zumal es Kindern in Flugzeugen im Normalfall alles andere als schlecht geht.
Tja, wie laut war denn Ihr Kind? Wenn ein Kind die ganze Zeit herumkräht, dann sage ich auch etwas dazu. Ist ja auch eine Frage der Erziehung, aber für coole Papis ist Erziehung nicht so wichtig. Den Fehler sehe ich nicht beim Kind, er liegt beim Erzieher.
Na ja. Tatsache ist, dass Kinder heute vielerorts stören, nicht nur akustisch, auch wenn sie in Restaurants am Boden rumtollen, wenn man ihnen in der Hallenbadkabine am Boden die Windeln wechselt, so dass niemand mehr durchkommt, wenn sie im Zug klebrige Nahrungsmittel, die sie eigentlich essen sollten, auf die Sitze oder die Hosen des Sitznachbarn schmieren, und – nun, das muss erst mal genügen. Wobei, so richtig zornig werde ich nie auf das Kind, dieses tut mir meistens leid. Und ich kann mich nicht damit trösten, dass seine gleichgültigen, egoistischen Eltern bald sterben werden, vielleicht vor mir, aber das nützte nichts, denn das Kind würde es dann – nunmehr ganz allein – nicht mehr lernen.
Au ja, Jo Mooth, sie waren mit 6 Monaten vermutlich schon so gesittet, dass sie in Zug und Tram höchst anständig herumsassen, natürlich bereits den ersten Kinderbrei mit Messer und Gabel gegessen haben, die Serviette eigenständig verwendet haben und auch selbstständig auf die Toilette gingen. 😉
@ Thomas
Sie verstehen das falsch. Es spielt keine Rolle, wie sich ein 6-monatiger Säugling benimmt, weil man mit diesem auch nicht vor die Türe geht, um die anderen Mitmenschen nicht damit zu belästigen. Man zieht Kinder gefälligst in abgeschotteten (und natürlich mit gutem Lärmschutz ausgestalteten) räumen auf, erzieht sie streng, alles alleine, ja nicht mit Hilfe Leistungen der Gesellschaft, denn warum sollten Kinderlose dafür zahlen, bevor man sie dann am 18. Geburtstag vollerzogen in die Welt erlässt.
@13 – Grunsätzlich mag ich Ihre Beträge sehr. Umgekehrt würde das aber heissen, dass ältere Menschen, die vielleicht nicht mehr jeden Krach vertragen, doch lieber sich zu Hause einschliessen sollen und ja nicht mehr nach draussen gehen. Aber wir leben alle miteinander, also sollte es doch einen Mittelweg geben. Es wurde schon von anderen geschrieben: Gegenseitige Rücksichtnahme sollte doch selbstverständlich sein.
@ maia
Natürlich nicht, jeder soll sich da bewegen, wo er sich wohlfühlt (wenn ich aber in Ruhestimmung bin, suche ich mir nicht gerade einen Bahnhof aus und beklage mich dann über Lärm). Schauen Sie unten, da erkläre ich es nochmals, ich bin alles andere als ein Gegner der gegenseitigen Rücksichtnahme. Sie geht für mich einfach dort zu weit, wo manchen Personengruppen (Kindern, aber damit auch Eltern) das Recht abgesprochen wird, sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten.
„…suche ich mir nicht gerade einen Bahnhof aus…“
Wow.
Also einfach eine Frage des Willens derjenigen, die sich belästigt fühlen.
Kein Problem in Zeiten des Beamers, was?!
🙂
/2 Nachtrag zu maia:
Was mich an Jo Mooths Kommentaren einfach sehr stört, ist dass er sich offenbar nicht direkt am Verhalten der Kinder und Eltern stört, sondern rein an ihrer Anwesenheit. Wer so eingestellt ist, der steigt in einen Bus, sieht ein Baby, welches vielleicht gerade schläft, und denkt: „Na super, schon wieder so rücksichtslose Eltern, die ein Kind mit in den Bus nehmen“. Natürlich ist die Wahrnehmung dann eine andere, als wenn ich in den Bus steige und denke: „Ach, ein Baby“. Und wir werde auch die 2 Min. wenn das Baby aufwacht und weint, bevor es beruhigt wird, damit anders wahrnehmen. Ich werde denken: „Oh, wurde es von diesem ruppigen Stopp geweckt?“ und er eher: „Ich habe es doch gewusst!“ Aber hat sich die Mutter dieses Baby tatsächlich rücksichtslos verhalten?
Ich zweifle sehr daran, 13, dass hier irgendjemand an Babys denkt. Gelesen habe ich von niemandem hier, der etwas einfühlsame Rücksicht verlangt, dass er dies von 6Monatigen in Öffis verlangt. Nirgends.
Lesen tue ich es dagegen ausschliesslich von denjenigen, die es als Gegenargument einschmuggeln, indem sie es dem Gegenüber unterstellen. Wie z.B. gerade Thomas hier.
Das ist entweder bloss billig oder aber bloss Ausdruck dessen, dass diejenigen nicht zu verstehen scheinen, dass der Schritt vom Kleinkind zum Kind – das sich bereits einer gewissen Verantwortung der Gemeinschaft gegenüber bewusst ist – ein Entwicklungsschritt ist, den die Eltern AKTIV einleiten müssen.
@ Gabi
„Nicht ganz so extrem wie es 13 beschreibt, aber ich war als 6-monatiger tatsächlich weder im Zug noch im Restaurant. “
J.M. ist nicht der Meinung, dass 6-monatige Babys sich rücksichtsvoll verhalten sollen, sondern dass sie im öV gar nichts verloren haben. Und bereits die Tatsache, dass sie im öV sind, ist eine Rücksichtslosigkeit der Eltern.
Zu oben: Wie wäre es, nicht nur genauer zu lesen sondern auch noch den ganzen Satz zu zitieren: „Ich wähle mir keinen Bahnhof aus UND beklage mich dann über Lärm“. Bin ich an einem Tag sehr empfindlich und muss trotzdem in den Zug, dann ist das sehr unangenehm, aber das ist letztlich mein Problem, nicht das meiner Mitmenschen, sofern diese im Zug nicht gerade Schlagzeug spielen.
13: Erzählen Sie mir nicht, was wer „in Wirklichkeit“ und „eigentlich“ meint, sondern lesen Sie einfach, was da – ohne jede weitere persönlich gefärbte Interpretation – steht.
Es ist ein Dialog zw. Tomas, 11. Oktober um 0945 :“Au ja, Jo Mooth sie waren mit 6 Monaten vermutlich schon so gesittet, dass sie in Zug und Tram höchst anständig herumsassen, natürlich bereits den ersten Kinderbrei mit Messer und Gabel gegessen haben, die Serviette eigenständig verwendet haben und auch selbstständig auf die Toilette gingen. “
Und dessen Antwort um 1026:
„@Thomas: Nicht ganz so extrem wie es 13 beschreibt, aber ich war als 6-monatiger tatsächlich weder im Zug noch im Restaurant. Als ich dann später mit meinen Eltern ausging, sagten die mir ab und zu, dass man dies nicht macht oder
oder man dort aufhören soll zu schreien, was ich in den meisten Fällen befolgte. “
Versuchen Sie Ihre Wahrnehmung von Ihrer Interpretation zu trennen. Ansonsten reiben Sie sich nur in nutzlosen rethorischen Kämpfen gegen Äusserungen ab, von denen Sie nicht realisieren, dass diese von Ihnen, und nicht von Ihrem Gegenüber, in die Welt gesetzt wurden.
@Thomas: Nicht ganz so extrem wie es 13 beschreibt, aber ich war als 6-monatiger tatsächlich weder im Zug noch im Restaurant. Als ich dann später mit meinen Eltern ausging, sagten die mir ab und zu, dass man dies nicht macht oder man dort aufhören soll zu schreien, was ich in den meisten Fällen befolgte. Geht also. Ich bin daher nicht bereit, das witzige, aber dann doch auch wieder nicht so lustige Video so entgegenzunehmen, wie es gedacht ist, nämlich als Legitimation der Gleichgültigkeit heutiger Eltern mit Kindern im öffentlichen Raum.
Ich versteh´s sehr gut und finde den Kommentar gut.
Ich finde mit „Gleichgültigkeit heutiger Eltern mit Kindern im öffentlichen Raum“ ist das sehr gut zusammengefasst und lässt für mich jedenfalls keine Fragen offen.
@ Jo
Ich sehe das Video nicht als Legitimation dafür zu sorgen, dass Kinder sozialkompatibel werden, auch wenn das ein weiter Begriff ist. Aber so leid es mir tut, eine frau im Zug, die vor sich hinmurmelt „Was soll nur aus dem werden?“, aber so, dass es der Vater aber sicher hört, wie auch ihre Aufzählung, wo Kinder grundsätzlich stören können und ihre Bemerkung, dass das Ausgehen „später“, was auch immer das heisst, stattfinden soll, kann ich schlicht nicht ernst nehmen und da hilft der Humor von Nils. Ich denke, wer das Toleranzgen aktiviert und mit etwas gesundem Menschenverstand paart, der kommt selber drauf, dass es Aufgabe der Eltern ist, das Möglichste zu tun, damit Kinder nicht stören, aber dass das nicht heisst, dass man sich zu Hause einsperren soll.
/2 Aber rücksichtslose Menschen auf der einen und Nörgler auf der anderen Seite wird es immer geben. Dass diese klar in die Schublade (Eltern/Kinderlose) passen, wage ich eher zu bezweifeln.
@13: Da stimme ich an sich zu, wir streiten wohl um das Mass. Dass die alte Nörglerin halblaut murmelt ist selbstredend daneben und erlebt man ja oft, drum auch ein lustiger Aspekt im Video. Ihre Aussage ist aber nicht ganz so doof, weil es eben viele gleichgültige Eltern gibt (an die erinnert man sich), und da wird aus so einem Kind dann eben nur dann kein Rücksichtsloser, wenn es einen entsprechenden Charakter hat und trotz Ve3rnachlässigung durch die Eltern ein sowohl rücksichtsvoller als auch toleranter Mitmensch wird.
@Jo Mooth:
„Als ich dann später mit meinen Eltern ausging, sagten die mir ab und zu, dass man dies nicht macht oder man dort aufhören soll zu schreien, was ich in den meisten Fällen befolgte.“
Hahahaha. Selten so gelacht. Nähme mich wunder, ob das die Leute damals ebenfalls so wahrgenommen haben wie Sie.
@ Jo
Oder aber, weil das Kind aus Erfahrung gelernt hat, dass das Gegenüber einem eher wohlgesinnt ist, wenn man es anlächelt und einen Keks anbietet, als wenn es mit Füssen tritt. Die Frau hätte auch freundlich dem Kind (oder auch dem Vater) sagen können, es sei ihr etwas zu laut. Andere Menschen haben andere Wahrnehmungen (Sie nennen es streiten, ich würde es diskutieren nennen) und anstatt gleich alle Vorurteile gegenüber den heutigen Eltern hervorzukramen, könnte man ja wohlgesinnt annehmen, dass der Vater in der Situation nicht der Ansicht war, dass das Kind zu laut war und wen es stört, der darf das gerne sagen. Allerdings habe ich eine klare Erwartung an meine Mitmenschen, insbesondere an Erwachsene, dass sie mich höflich ansprechen.
@ Jo Mooth:
Ok, wenn sie mit 6 Monaten noch nie in einem Zug waren, dann verfügten ihre Eltern schon zu der Zeit über 2 Autos und 2 Parkplätze oder?
Jo Mooth
+1
In der Stadt Zürich haben 50% der Haushalte kein Auto mehr. Wie wollen Sie so als Eltern verhindern, dass ihr Kind nie in einem Bus oder Zug mitfährt?
Wer sich über Kinder in einem Flugzeug aufregt, sollte sich wohl eher selber fragen, ob er in den Flieger gehört.
Die Gleichgültigkeit der Eltern wie sie sagen, spiegelt sich aber auch in der Arroganz aller anderen. So soll gefälligst niemand die zwinglianische Strenge in der doch recht individualistischen Gesellschaft der intoleranten Stadt Zürich stören.
Danke 13. Gut auf den Punkt gebracht!
@Thomas: 1 Auto und 1 Garage. Das war Ende 1960er-Jahre normal. Im Auto war ich allerdings, abgesehen von der Heimreise nach der Geburt, erst mit zwei Jahren, als wir zu Grosselterns in den Aargau fuhren. Klar kotzte ich. Die früheren Ausflüge, etwa zum Kinderarzt, absolvierte ich im Kinderwagen.
@ Jo Mooth
Ja klar, warum auch nicht. Liebe Eltern, ihr habt es gehört. Ab nun wird mit dem kranken Kind im Kinderwagen 10 oder mehr Kilometer pro Weg zum Kinderarzt gelaufen. Regen? Schnee? 35 Grad? Egal, seid doch nicht so egoistisch! Hauptsache der Herr Mooth und der Herr Knecht können gemütlich im warmen oder klimatisierten Zug Zeitung lesen und müssen euer Kind nicht sehen oder, Gott bewahre, hören. Wo bleibt Eure Rücksichtnahme?
Hier sehr schön zu verfolgen, 13:
Sie, Thomas und JoCh arbeiten sich hier an ihrer Interpretation ab. Und nur an der.
Dass JoMooth Ihnen jene Fragen beantwortet hat, die sie selber gestellt haben (Zustandsbeschreibung der 60er) fällt Ihnen offenbar tatsächlich nicht auf.
Im Gegenteil: Sogar, als Ihnen der winkende Zaunpfahl begegnet, erklären Sie dem auch noch, was JoMooth wirklich meint.
Bitte überlegen Sie sich mal, in welche Richtung so ein Verhalten im Diskurs einer – demokratisch orientierten! – Gesellschaft zwangsläufig hin führen muss.
Ich verstehe nicht genau, weshalb sie sich ärgern. Vielleicht können sie das erläutern.
Ich ärgere mich über die Rücksichtslosigkeit von (einigen) Eltern mit kleinen Kindern im öffentlichen Raum. Dazu gehört offenbar auch der Autor des Videos. Über das Video selbst ärgere ich mich nicht. Ich mag Humor. Wobei man es ev. noch etwas witziger rüberbringen könnte.
Schönes Video und nicht das Einzige sehenswerte von Nils Althaus. Aber wenn ich dieses mit dem Publikum hier vergleiche, wird es eher im schlimmsten Shitstorm enden.
😀
Ja, ein Hoch auf den Niedergang der gegenseitigen Rücksichtnahme (in diesem Fall von beiden Seiten). Und ein Hoch auf die Eltern, die ihren (so wie geschildert) durchaus verständigen Kindern beibringen, dass nur sie und ihre Bedürfnisse zählen und alle andere Menschen nichts.
Doch ich nehme den Beitrag mal als triefende Satire entgegen, der unserer heutigen Egoisten-Gesellschaft den Spiegel gleich doppelt vorhalten will. Einmal, um die gegenseitige (oft gedankenlose) Intoleranz anzuprangern, zum Zweiten aber auch aufzuzeigen, wie selbstverliebt/eigennützig (und damit moralisch) doch der heutige Mensch denkt und wie unbedenklich er die Rücksichtnahme und die Fairness und damit auch gleich die so hoch gepriesene Ethik der Vernunft so bedenkenlos in die Tonne tritt.
Logisch ist der Artikel als Satire wahrzunehmen. Es entspricht aber dem Schweizer Bünzlitum, dass alles perfekt sein muss. Auch wenn es nicht möglich ist.
Gehen Sie mal mit einem Kleinkind in die piekfeinen Städte von Slowenien und Kroatien und merken sie mal, dass man dort auch in gehobenen Restaurants mit einem Kleinkind willkommen ist, dass man dort Verständnis zeigt, wenn ein Kleinkind nicht so will wie man es gerne hätte.
Nehmen wir mal an, das ist dort wirklich so, wie sie es beschreiben (ich bezweifle das), ändert das nichts, dass ich das hier in meinem Land so nicht mag. Ich ertrage es auch mal, wenn ein Kind weint, weil es eben Zahnweh hat, und das an einem Ort geschieht, wo Kinder in dem Alter mit sollen. In ein piekfeines Restaurant gehört so ein Kind aber eben nicht, nur weil die Eltern nicht Eltern sein wollen, sondern sich munter teenymässig weiter vergnügen wollen und einfach keine Babysitterperson fanden oder bezahlen wollen.
@Jo Mooth: Da bin ich aber gaaaaanz anderer Meinung wie Sie. Natürlich nehme ich meine Kinder möglichst nicht mit wenn ich mit meiner Frau gediegen Essen gehe. Und zwar gerade eben, weil es sehr unentspannt ist, wenn man immer auf die Kinder achten muss. Aber manchmal ist man nunmal mit den Kids unterwegs und will trotzdem anständig Essen gehen. Und trotzdem ist die Schweiz wirklich nicht sehr Kinderfreundlich. Den krassen Kulturschock gab’s, als wir (damals noch mit einem Kind) von Irland nach Hause kamen.
Z.B.: In Irland wurde einem geholfen wenn man in das Tram/Bus einsteigen wollte. In der Schweiz wurden wir einfach weggedrängt als wir in den Flughafenbus einsteigen wollten.
@ Jo Mooth:
Ich war bereits dort und logischerweise fragt man zuerst freundlich nach, ob das ein Problem sei. Und ja, ich bin Vater.
Die Intoleranz ist nur in der Schweiz so gross, insbesondere im ach so freien Zürich. Ich war aber ich schon mal in einem Restaurant in der ach so konservativen und bornierten Ostschweiz, wo wir als Familie auch schon willkommen waren. Notabene mit u.a. im Guide Michelin vertreten.
Ich finde das Video bzw die Message super-danke werde ich mir merken. Es nervt mich nämlich auch immer extrem wenn die oft älteren Leute ihre besserwisserischen Kommentare abgeben müssen…noch schlimmer wenn sie das Kind auch noch anfassen…sorry aber dann denke ich auch nur noch hoffentlich xxx…
Spassig finde ich, wie schlecht Eltern können, wenn man einfach nur dasselbe tut, wie die Kinder der gleichgültigen Eltern.
Und zwar obwohl man das Kind nicht anrührt!
Einfach nur, indem man sich zu ihm – der Korrektheit halber nochmal: würde mir nie einfallen bei einem Kleineren als zumindest Kindergarten) runterbeugt und auch anfängt „Uäääh!“ zu schreien oder „Gaaaah!“ zu schreien.
Holla. Das geht dann ab.
Was doch seltsam ist, oder?!
Hey… Wenn allen Erwachsenen abverlangt wird, unbeherrschtes Geschrei von Sechsjährigen zu akzeptieren, dann kann´s ja wohl auch kein Stress sein, wenn ein Erwachsener ebenso sinnfrei rumkrächzt, oder?!
Und lustigerweise kann mir dann nicht mal jemand vorhalten, ich hätte das Kind zurechtgewiesen.
Ausprobieren. Funktioniert!
Das liegt vielleicht auch daran, dass man von einem Erwachsenen schon gewisse Verhaltensformen erwarten voraussetzen kann, während Kinder ebendiese noch am lernen sind.
Aber gewisse Leute sind offensichtlich schon als Knigge-Experten und mit Masterabschluss zur Welt gekommen.
Wieso denn?
Vielleicht bin ich einfach genau so ein Kind gewesen?
Dann darf ich das doch, oder?
Oder wann und wo genau möchten Sie mir vorschreiben, dass ich es, so ganz von selbst, gelernt haben müsste?
Denn von alleine lernen Sie gar nix. Jeder und jede muss das überhaupt erst mal vermittelt kriegen.
Nichts tun, also nicht erziehen, ist die unglaublich denk- und handlungsfaule Hoffnung, dass das anvertraute kleine Wesen doch bitte ganz von alleine, für sich selbst quasi, drauf kommen solle.
YSMOM:
Muss denn das immmer so extrem sein, Zitat:…sorry aber dann denke ich auch nur noch hoffentlich xxx…
Wie wäre es, wenn die andere Person über dein Kind denken würde: :…sorry aber dann denke ich auch nur noch hoffentlich xxx… (vielleicht dank eines Autos?)
😉