Immer dieser Stress mit der Feriensuche

«Die schrillen Vier auf Achse» ist eine Komödie aus den 80er-Jahren. Clark Griswold fährt mit seiner Familie in einen Freizeitpark. (Foto: Warner Bros.)
Wir waren mit den Kleinen auf den Malediven, auf Ibiza, auf der Riederalp. Wir haben Kinderhotels in Österreich überstanden und tolle Sommer zu Hause in Zürich genossen. Jetzt sind sie beide in der Schule, die wilden Jungs. Wir reisen also dann, wenn das alle anderen auch tun: in der Hochsaison – Sommer, Herbst und Winter. Klar, da gibts Stau, teure Flüge und volle Unterkünfte. Aber hey, wenigstens kann man sich mit allen anderen Gästen unterhalten, denn den Müllers, Hubers und anderen Meyers gehts genauso.
Luxusprobleme? Ja, keine Frage. Aber meine Frau und ich arbeiten beide hart und freuen uns auf die schönsten Wochen im Jahr. Wenn wir denn mal wüssten, wohin es das nächste Mal geht! Das lässt nämlich meiner Liebsten keine Ruhe – und das heisst: Ich hab auch keine. Und das ist wohl gut so, denn ich wäre immer viel zu spät dran mit Buchen, und dann ist sicher alles voll, was uns Spass macht (sagt meine Frau).
Wie soll man sich bloss entscheiden!
Schweden war toll, da waren wir jetzt zweimal. So ein rotes Holzhaus am See mit einem kleinen Motorboot, Natur pur. Wir haben letzten Sommer 22 Fische gefangen. Die Hälfte davon gross genug, um zumindest als Snack vor der Vorspeise vor dem Abendessen zu dienen. Tipp: Man tut gut daran, für den Ferienanfang eine Flasche Wein mit nach Schweden zu nehmen, denn die Systembolagets, die einzigen Läden, in denen man richtigen Alkohol kaufen kann, schliessen am Samstag um 15 Uhr.
Auch in Dänemark hat es uns gut gefallen. Fische haben wir zwar trotz vielen Versuchen keine gefangen, dafür war das Essen besser, und wir konnten auch im Sommer die neuen Outdoor-Jacken ausprobieren. Aber jetzt: Noch mal in den Norden, weil es da so schön war? Oder doch endlich mal ans Mittelmeer? Mallorca, Kroatien, Italien, ist das überall total überlaufen? Griechenland hat so viele Inseln, wie soll man sich da bloss entscheiden?
Alle gehen nach Island
Kalifornien, Kanada, die Südsee, eine Safari – teure Träume! Island liegt voll im Trend, leider. Japan und Australien – sind die Kinder dafür nicht noch zu klein und zwei Wochen viel zu kurz? Korsika? Also für Freundlichkeit sind die Einheimischen nicht wirklich bekannt.
Was wir mögen: schöne Ferienhäuser und einen Hauch von Individualität. Was wir nicht wollen: jedes Restaurant reservieren, ewig am Strand Parkplätze suchen, schlechtes Essen am Hotelbuffet. Gibt es die Eier legende Ferien-Wollmilchsau?
Wie verbringen Sie die Ferien am liebsten mit Ihrer Familie? Diskutieren Sie mit!
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20 Spielideen für den Strand: Zum Blog >>
76 Kommentare zu «Immer dieser Stress mit der Feriensuche»
Nur so als Anmerkung: Ein Flug nach Japan ist nicht länger als nach Kalifornien, nach Tokyo z.B. sogar kürzer als nach LA. Die gängigen Karten und Geographieirrtümer spielen da vielen einen Streich, weshalb man oft meint, Japan wäre da irgendwo ganz ganz weit weg im Osten. Dabei ist das Land dank der relativ nördlichen Lage mit einem Bogen über Russland vergleichsweise schnell erreicht.
2 Wochen reichen dort im übrigen auch, um einiges zu sehen und zu machen, halt so sehr oder wenig 2 Wochen überall reichen dafür. Und um gleich noch andere Vorurteile abzubauen, hat Japan auch viel tolle Natur zu bieten, ist also nicht nur Städte-Irrsinn, und ist mittlerweile vergleichsweise günstig, Langzeit-Deflation sei Dank.
wir waren die letzten Jahre immer in der Region Royan (nordwestlich von Bordeaux am Atlantik). Das ist für uns die perfekte Mischung von Meer und Land, besichtigen und Spass (Zoo, Meeresaquarium, königliche Werft), lokalem Markt und Restaurants, wo man nicht reservieren muss. Wir gehen immer campen, aber es gibt dort auch Hotels und Ferienwohnungen.
Und die Einheimischen sind sehr nett und sprechen normalerweise neben französisch auch englisch.
Aber: Am Atlantik ist das Wasser recht kalt, brrr – für mich wenigstens. Und die Wellen haben unsere Kinder (schmal/leicht) so richtig aufs Land zurückgeworfen, so stark waren die, und der Wind hat wie mit Nadeln auf die Haut „eingestochen“ – und der Wind war meistens da, müssen die falsche Zeit oder den falschen Ort erwischt haben (Ende Juni) …
„kalt“ ist natürlich individuell, aber während der Aargauer Schulferien (Juli/August) war das Meerwasser in dieser Gegend meist recht angenehm und der Wind nur ab und zu zu stark.
Meine Jungs finden die Möglichkeit zu surfen SEHR attraktiv, aber das gefällt natürlich auch nicht jedem/r.
Ja, „kalt“ ist tatsächlich nicht für jeden kalt. War mal über Ostern mit meiner Schwester in Holland an der Küste: Sind die Holländer da schon halbnackt rumgelaufen, mussten wir abends im Zimmer aus Verzweiflung den (falschen) Perserteppich übers Bett legen, so kalt wars für uns – wollten uns nicht die ganze Nacht „anföhnen“ (haben meine Söhne gemacht, auf Madagaskar, Antananarivo, Juni = Winter, hatten da aber schon einige rechte Regenwald-Abenteuer hinter sich -:)) …
Für uns ist Bewegung das wichtigste Kriterium, aus diesem Grund Ferien in der Region mit Fahrrad/E-Bike oder Sportreisen mit Frosch – da werden die Kinder aktiv betreut und wir können uns beim biken oder wandern entspannen. Highlight: Toskana!
Luxusprobleme.. Mal einfach in der schönen Schweiz mit dem Zug Ferien machen.. warum immer weg? Die Kinder erleben überall Schönes.
Mit kleinen Kindern: Einer der grossen Campingplätze zwischen Venedig und Triest. Mit tollen Spielanlagen, Wasserrutschen, etc. Am besten mit Freunden. Venedig, Aquileia, Treviso und Triest als Tagestrip.
Oder für Kinder 4-12 Jahre: Ponyhof Campingplatz, z.B. in Zwergen, in der Nähe von Kassel. 120 Ponys lassen die Kinder alles andere vergessen, zu sehr moderaten Preisen. In der Nähe das Dornröschen-Schloss, so wie es den Gebrüdern Grimm vor 200 Jahren zum Vorbild war.
Für Unentwegte: Rundwanderung um den Montblanc, mit den Kindern in Berghütten übernachten. Ein unvergessliches Erlebnis mit meinen Eltern ca. 1975.
Oder eine Hängebrücken-Rundwanderung der Schweiz. Neben Sattel SZ und Riederalp-Bettmeralp muss es da noch mehr geben. Kinder lieben diese neuen Hängebrücken.
Veloferien in Nordwestdeutschland und Holland.
Wo alles fürs Velofahren vorbereitet ist: Die Velowege, die lokalen Velofahrer, die flache Geographie.
Oder irgend eine Grossstadt, nur nicht die berühmten und teuren wie Paris und London. Sondern Zagreb, Belgrad, Birmingham, Moskau, Padova, Torino, auch Berlin und Rom sind noch bezahlbar.
Apartment mieten, und mal fast wie die Locals leben, die Kinderspielplätze und Museen ausprobieren.
Für hartgesottene Fans: Die Harry-Potter UK Rundreise.
In zwei Wochen stressiger Autofahrt 3000km rund um die Insel, vom Gleis 9 3/4 in London, Oxford Christchurch College, Lacock Abbey, Bath, Gloucester Cathedral, Lakes, Glenfinnan, Loch Ness, Edinburgh, Alnwick Castle, Durham Cathedral, London.
warum nicht London? wir waren zweimal dort, 4 bzw. 8 Tage, und die Jungs waren damals noch Bezirksschulalter. Es hat ihnen so gut gefallen, dass sie jetzt wieder mal hin wollen.
Wenn Sie wollen, dass Ihre Söhne auch noch Ferien machen können, wenn sie gross sind: Leisten Sie Ihren Betrag für die Allgemeinheit und verzichten Sie auf das Fliegen.
Klingt nach moralischem Zeigefinger, ist aber unter Erwachsenen können wir ja darüber sprechen, dass unser Verhalten halt reale Konsquenzen hat.
Wir waren vor Jahren einige Male mit den Kindern auf den holländischen Watteninseln, Texel, Terschelling, Ameland. Tolle Strände zum Buddeln, Drachenfliegenlassen, Bauernhöfe, Radfahren fernab vom Verkehr, kinderfreundlich. Haben jeweils auf einem Campingplatz ein Homemobil gemietet.
Wollen sie uns mit diesem Blog zeigen, dass sie sich trotz zwei Kids teure Ferien leisten können? Total daneben junger Mann!
PS Gälled Sie, Herr Meyer, nachdem wir jetzt alle Ihren Artikel gründlich gelesen, die verschiedenen Kommentare studiert und auch noch unseren eigenen Senf dazu abgegeben haben, wäre es nett, wenn Sie uns dann sagen, wohin Sie auch tatsächlich in die Ferien gefahren sind!
Beste Grüsse
O.R.
Für Ihre Familiensituation empfehle ich: Camping-Ferien auf dem Peloponnes in Griechenland (z.B. Drepanon, nicht weit von Nafplion). Oder in der Türkei bei Marmaris. Je ein Zelt für die Erwachsenen und die Kinder. Der Zeltplatz sollte ein Restaurant haben und natürlich am Meer sein. Tolle Ferien garantiert.
Beste Grüsse
O.R.
„…Malediven, auf Ibiza, auf der Riederalp. Wir haben Kinderhotels in Österreich überstanden und tolle Sommer zu Hause in Zürich genossen“
Wohin jetzt?
Ganz einfach! Dasselbe nochmals, denn jetzt können sich die Kindern dann auch daran erinnern 😉
Als Workingpoor schätze ich das entspannte Reisen mit der S – Bahn .
Wir lieben Haustausch- zwei Wochen oder drei im Sommer irgendwo wos ruhig ist in ein eingerichtetes zu Hause….. klar haben wir bevorzugte destinationen, aber es fägt, aus all den Anfragen, die hereinflattern, ein schönes plätzchen auszusuchen…. fern oder nah von touristenhotspots – egal…. dies jahr gehts nach Trondheim – letztes Jahr hongkong und Dänemark… schön ist es überall und kurzweilig eh mit Kindern. Und: zu Hause wird die Katze versorgt von den Gästen:-)))))
Wie cool ist denn das? Man kann tatsächlich mal über Ferien reden, ohne diesen ganzen ideologischen Kram über die Todsünden der Mobilität.
Hm. Jetzt wo das Thema schon mal auf den Tisch gelegt wurde, würde mir schon noch einiges dazu einfallen.
Ideologischer Kram? Ach so?
Campingferien, möglichst einfach… ich liebe es!
Wir sind jedes Jahr in die Ferien geflogen, auch als die Kinder noch nicht laufen konnten. Habe jedes Jahr ein Budget gemacht, auf alles verzichtet, was nicht unbedingt nötig war, ich brauche einfach zwischendurch ein anderes Land, ein anderes Klima, andere Leute, und mein Mann auch. Wir zehren heute noch total von diesen Erinnerungen.
Empfehle nicht gerne Destinationen (die Geschmäcker sind verschieden), aber Zypern (Club Aldiana) fanden wir „ziemlich gut“ – allerdings waren die Söhne da im Teenie-Alter (Beachvolleyball-Fans). Obacht: Im August kanns sehr heiss werden! Die Insel ist geschichtsmässig topinteressant, fast jeder spricht Englisch (ehem. brit. Kolonie), die Unis seien „bekannt“, viele doktorierten dort, erzählte mir der Taxifahrer aus London, verh. mit einer Zypriotin …
Zypern im Winter wäre sehr empfehlenswert. Aber im Sommeg stelle ich es mir wahnsinnig voll vor ohne hauch Individualität. Ich mag falsch liegen mit dieser Einschätzung.
Dieser Club liegt relativ bis sehr „einsam“ , s. Landkarte/Videos -> Homepage, nichts ist hektisch (obwohl nur eine halbe Std. vom Flughafen entfernt) und ist in der Wintersaison geschlossen. Deutet m.E. eher darauf hin, dass Ferien zwischen Oktober und April nicht unbedingt zu empfehlen sind, weiss es aber nicht genau, müsste man sich erkundigen. Mit kleinen Kindern müsste man schon Mitte/Ende Juni gehen wegen der Hitze, mit Primarschulkindern ganz am Anfang der grossen Ferien.
Wir waren als Kinder mit den Eltern immer in Dänemark in einem Ferienhaus. Damals noch komplett ohne Strom. Licht und Essen kochen nur mit Propangas. War eine Super Zeit. Vielleicht auch weil wir uns gut selber beschäftigen könnten. Hatte mit einem 1.5 Jahre älteren Bruder auch den optimalen Kumpel. Europa haben wir beide dann ab 17 selber und ohne die Eltern entdeckt. VW 1200 vollgeladen und sei Fahne in den Wind gehängt. Das gab die Richtung vor.
Bauernhofferien!!! Es gibt eine Vielzahl von tollen Ferienwohnungen, auf landschaftlich wunderschön gelegenen Bauernhöfen. Für kleinere Kinder hat es oft einen Spielplatz, die grösseren können dem Bauern über die Schulter schauen und beispielsweise beim Füttern helfen. Wenn es mehrere Ferienwohnungen hat, ist für die Unterhaltung der Kinder eh gesorgt, da sie schnell Spielkameraden finden. Im Bauernhofladen gibt es Produkte vom Hof, Brötchen werden morgens frisch vom Bäcker geliefert und in Gehdistanz hat es Biergärten mit leckerem Essen. Wenn es ganz gut kommt hat, es noch einen Badesee in der Nähe. Das ganze auch in der Hochsaison zu moderaten Preisen und in gut erreichbarer Nähe. Einziger Wermutstropfen: für Termine während der Schulferien muss man sehr früh buchen!
Ich verstehe die Überlegungen total. Aber man kann es auch aus einem anderen Gesichtspunkt betrachten. Wenn wir, die wir so cool und nicht mainstream sind, immer wieder neue Destinationen entdecken wollen und auf keinen Fall in die „spiessigen“ Touristendestinationen fahren, schaffen wir genau das wovon wie geflüchtet sind. So werden früher oder später auch die abgelegenen Orte zu überlaufenen Destinationen. Weiter ist es so, dass grosse Touristenorte oft eine bessere Infrastruktur aufweisen und so die Belastung insgesamt für die Umwelt geringer ist. Ich weiss, es ist nicht so hipp dorthin zu fahren wo alle sind, aber eben, alles hat seinen Preis. (Zudem ist das Fischen kleiner Fische aus ökologischer Sicht durchaus fragwürdig…)
Wir haben früher mit der Familie fast jedes Jahr Bootsferien (Hausboot) gemacht, in England oder Frankreich. Entspannt, da das Hausboot nur seeeehr langsam dahin tuckert, und trotzdem bietet das jede Menge Erlebnisse. Auch ein Abenteuer: Mit Ross und Wagen durch den Jura. Camperferien sind mit Kindern auch immer super, nur leider sind die Campingplätze in Europa vielfach überlaufen und einfach zu eng. Daher lieber in USA und Kanada.
Ihr Artikel spricht mir sehr aus der Seele! Wir fahren diesen Sommer nach Schweden!
Südengland wird evaluiert für die nächsten Ferien!
…und die Frau hat Recht-genug früh buchen lohnt sich!Dann ist die Vorfreude auch länger! ,-))
Ferien mit der Familie sind das Schönste und sehr wertvoll. Verzichten Sie auf All-Inclusive-Ferien, Strand und Kinderprogramm. Sind die Kinder jung, Veloferien in der Schweiz oder mehrtägige Wanderungen von Hütte zu Hütte im Tessin. Sind die Kinder etwas grösser, entdecken Sie die Welt (nochmals): mit dem Motorhome durch Amerikas Nationalparks, Australien… , Städtereisen in Europa. Nutzen Sie ÖV, Zug anstatt Flug wo es möglich ist. Hin und wieder gute Restaurants besuchen, Manieren und gute Lokalspeisen entdecken. Immer genug Zeit einplanen und Kindergerecht planen: man muss nicht alles auf einmal sehen. Ja, kostet viel, aber öffnet Horizonte, weckt Neugier und es entwickelt sich eine tolle Familiendynamik. Die Zeit, in der Sie mit Ihren Kindern verreisen können, ist eh sehr kurz…
Was blieb unseren 2 Jungs (nun 15 und 17 Jahre) von unseren Ferien in Erinnerung (Wir hatten es gerade kürzlich davon):
– Tour de Suisse mit dem Auto: Von einem Youthhostel ins andere: – Jugendherberge Mariastein (Burg), -Delemont (Burgen), -Avenche (Römer, Neuenburgersee Pfahlbauer), – Brienz (Ballenberg, Muggenstutz), Fiesch (Aletschgletscher), – Locarno, – Sta.Maria (Nationalpark) etc. Etwas ähnliches haben wir danach mit dem Fahrrad gemacht, als sie älter waren.
– 1 Woche mit einem Strahler (Mineraliensucher) im Val Lumnez
– 3 Wochen Atlantik Küste Portugal mit einem Wohnmobil
– 3 Wochen Segeltörn von Dalmatien die Kroatische Küste hoch – Ortschaften hüpfen – nach Jesolo Italien
– 3 Wochen Hollandrundreise mit Auto und Jugendherbergen
Pittoreske Sträne mit Maledivenfeeling (plus guter Wein und Essen) finden Sie in Italien. Kurze Anfahrtswege, sei dies mit Zug, Auto oder Flugzeug. Günstig ists auch. Glücklicherweise traut sich der Schweizer noch nicht in den südlichen Part Italiens und bevorzugt die klassischen Badedestinationen. Würde ich Ihnen auch nicht empfehlen, südlich von Rom zu verkehren: zu gefährlich, Mafia sei dank.
Buone vacanze 😉
Die Ferien in der Schweiz sind dafür früh genug:
Im Juli ist im Süden Italiens tatsächlich noch relativ ruhig, ausser den bekanntesten Destinationen (Amalfi, Taormina und so) im August kommen die Italiener aus dem Norden. Und die suchen auch die etwas ruhigeren abgelegenen Orte, wie z.B. Favignana. Dann ist da auch voll. Dafür sind im August die italienischen Städte fast leer, bzw nur Touristen sind da, die Italiener sind ja alle im Urlaub am Meer: Kurz: Italien mit Kindern möglichst früh im Juli, nicht im August. Als Twen der Party will, im August.
„Mallorca, Kroatien, Italien, ist das überall total überlaufen?“
Nein, ist es nicht. Man kann ganz gut etwas abseits dem Getümmels viele schöne Plätzchen, vielleicht auf einer Insel, die nicht gerade in Küstennähe ist oder auch im Inland, etwas weiter vom Meer? Es ist einfach immer ein bisschen das Gleiche: Wenn Sie etwas fern von Touristenströmen sein wollen, dann müssen Sie halt auch hinnehmen, dass es eben dann nicht 10 Restaurants in unmittelbarer Nähe gibt oder irgendwelches Unterhaltungsprogramm. Dafür aber Ruhe.
Oder wie wärs mit der südlicheren Adria? Montenegro hat ebenso schöne Strände und ist weniger begehrt als Kroatien oder Italien. Dazu günstiger.
In der Hauptsaison ist Montenegro mittlerweile auch wieder sehr ‚geschäftig‘…
Auch im Vergleich z. Bsp. zu Kroatien? Ich selber war seit rund 20 Jahren nicht mehr da, wäre wieder mal eine Reise wert.
Na ja, ich war bisher leider nur in Dubrovnik, was den Kroatien-Vergleich betrifft. Das schien mir schon noch eine kleine Spur überlaufener (und gehobener, hinsichtlich ‚westlicher‘ Standards). Aber an Orten wie Igalo/Herceg Novi und Budva ist es im Juli auch rappelvoll. Mich trifft man dort eher in der zweiten Augusthälfte. Montenegro hat in den 20 Jahren sicher beim Service/Standard aufgeholt – aber auch bei den Preisen.
Ok, Dubrovnik ist eine Klasse für sich und nicht gerade typisch für kroatische Verhältnisse 😉
In die Ferien, aber weg vom Meer?
Dann doch lieber ins Getümmel. So schlimm ist das ja nicht, schon gar nicht für die Kinder. Und die ausgebaute Touristen-Infrastruktur ist doch auch toll.
@ sp
Sehe ich persönlich gleich, mir macht das Getümmel nichts aus. Ich freue mich mit den Einheimischen über den Verdoenst, zumal viele Familien in drei Monaten das Jahreseinkommen verdienen müssen. Aber mit einem eigenen Ferienhaus auf einer Insel, bin ich kein Massstab, sondern mehr als privilegiert. Un doch, wer mehr Ruhe möchte, für den bietet die Balkangegend auch das: es gibt da auch zum Beispiel tolle Naturparks, auch mit sehr guter Infrastruktur. Und Ferienhäuser mit Swimmingpools. Nur als Vorschlag.
Am schönsten ist es während den Schulferien in der Schweiz da die meisten Leute dann irgendwo wie Sardinen am Strand liegen und dies „Ferien“ schimpfen. Wohl bekomm’s.
Kann mir mal einer sagen, wie man das finanziell stemmen soll? Ich höre viel davon, dass ganze Familien weiss der Teufel wohin gehen und das zwei, drei Mal im Jahr. Und das von Leuten, die gewiss weniger verdienen als wir. Selbst Billigst-Ferien sind nicht gratis; abgesehen davon, dass es das nicht sein muss…
Ich habe bisher nur ein Familienvater erlebt, der wie ich gesagt hat, hey Ausland-Ferien liegen bestenfalls einmal in zwei, drei Jahren drin und dann ist mehr oder weniger UHU angesagt. Und der hat als Chef sicher auch genug verdient.
Also wie macht man das so locker, flockig mal da hin mal dort hin?
Ich denke, die wenigsten fliegen mehrmals im Jahr. Einmal pro Jahr liegt bei gutem Einkommen drin, wenn man im Alltag die Prioritäten entsprechend setzt. Wenn mir eine bekannte Familie erzählt, es ginge nicht, aber beide Eltern rauchen je eine Schachtel am Tag, mehrmals im Monat wird Essen bestellt, es werden jährlich mehrere Tausend in den Garten investiert, sie besitzt 100 Schuhe, er den Gegenwert in Elektronik-Gadgets und es muss ein BMW sein, dann finde ich nicht, dass es nicht reicht, sondern sie haben sich einfach für anderes entschieden. Ich will das überhaupt nicht werten, es spricht ja nichts dagegen und letztlich entscheidet doch jede Familie selber, ob es sein muss…
Dem möchte ich mich anschliessen, 13.
Nicht wenige der Leute, die vorgeben, Rechnungen, KK-Prämien nicht bezahlen zu können, oder nie Geld für Ferien zu haben, leben so oder ähnlich. Wenn man allein den familiären Nikotinkonsum streichen würde, könnte man nämlich bereits einmal in die Ferien gehen. Es lohnt sich, das mal hochzurechnen. Nur will man das dann meistens nicht hören. 😉
Aber wie Sie sagen, chacun à sa façon.
Da bin ich mit Madame 13 ausnahmsweise einer Meinung. Meine Gedanken gehen allerdings in eine ähnliche Richtung, wenn ich Klagen über die angeblich so exorbitanten Krippenkosten höre…
@ U.G.
Ach herrje, jetzt hätten wir etwas gefunden und dann doch wieder nicht. Die Krippenkosten sind in Relation zum Einkommen zu setzen, die Ferien nicht. Diese schaden ja unserer Volkswirtschaft eher (sofern im Ausland verbracht), was man bei der Berufstätigkeit nicht sagen kann.
@Reto Meier: Die teuersten Ferien sind Skiferien in der Schweiz. Da fragen wir uns auch, wie unser ganzes Umfeld sich das leisten kann. Aber natürlich ist das eine Frage der Prioritäten.
Und leider ist es dann vielfach so, dass man mit dem Flieger biliger in die Ferien kommt als mit dem Auto nach Italien etc.
Ansonsten schliesslich ich mich an – vielfach ist es eine Frage der Prioriäten. Muss ja nicht immer Hotel sein, tolle Erlebnisse gibt es auch für wenig Geld.
Wobei dieses „Flieger billiger“ ab einer Anzahl Kinder nicht unbedingt der Fall ist. Ich erschrecke immer wieder, wenn wir ausnahmsweise alle Paar Jahre mal ein Flugzeug besteigen…..
Man tut es einfach. Miete Dir in der Nebensaison ein Ferienhaus in Holland, zwei Wochen, und Du wirst Ende des Monats ein Plus auf dem Konto haben. Probiers einfach aus.
Gibt es die Eier legende Ferien-Wollmilchsau?
Hmm… wenn es sie denn gäbe und sie jemand hier öffentlich posten würde, wäre die „Sau“ so gut wie erledigt. Geheim-Tipps müssen nämlich geheim bleiben, sonst sind es keine Geheim-Tipps mehr.
Da wo ich jetzt 365 Tage im Jahr „Urlaub“ mache, ist im Juli/August Regenzeit und die Anreisezeit von günstigenfalls 17-18 Std. zu lang, für nur 2 Wochen.
Im Februar (anstatt Skifahren) wäre es aber evtl. eine Alternative, trocken und noch nicht so brutal heiss.
„It’s more fun in the Philippines“, das Land der 7107 Inseln.
In den meisten Ländern ist man finanziell garnicht in der Lage, Ferien zu machen. Luxuxsorgen haben wir! Muss das denn überhaupt sein, jedesmal bei Schulferien zu verreisen? Davon abgesehen finde ich es nicht mal erholsam mit Kindern in die Ferien gehen. Für mich ist das eine Portion Stress mehr.
Ehrlich? Ich finde nichts entspannender…Was ist denn so stressig?
faul herumliegen kann man ja auch zuhause 😉
ich weiss noch, wie man mich warnte, als ich mit 2 knirpsen unter einem meter länge ans meer wollte. nein musste. ja, erholsam ist anders, aber ich brauche das trotzdem. jedes jahr. frag mich nicht wie ich das finanziere, so wie zahnarzt: muss halt
Was immer sie tun – geben Sie den Kindern einfach noch lange kein Handy in die Hand. Wenn das geregelt ist, habe ich folgende Tipps: 1. Entdeckungsreise um den Bodensee (die Eltern buchen an zwei bis drei Orten einen gemütlichen Aufenthaltsort mit Schwimmgelegenheit, für die Tage zwischendurch sind die Buben zuständig – Sie bringen ihnen gleichzeitig Kartenlesen (nein, nicht elektronische Karte, physische, die einen Überblick bieten) bei), 2. dasselbe aber quer durch die Schweiz, besondere Herausforderung: an jedem Tag müssen mehr als zwei verschiedene Verkehrsmittel gebraucht werden. usw. Wichtig ist nicht der Ort, sondern dass die Eltern sich erholen und die Kinder rumrennen können. Malediven können Sie sich sparen, das machen (fast) alle, die genug Geld haben, um mitzuschwimmen.
Kartenlesen um den Bodensee? Kann man sich da verirren? 🙂
Aber ja, ich glaube mit dem Fahrrad muss das toll sein. Aber auch nicht billig?
Karte ist hilfreich, aber es geht auch ohne. Wir waren auf Wunsch der Junioren (6 und 7) in den Ferien mit dem Fahrrad rund um den Bodensee unterwegs. Jegliche Unterkünfte von Zelt über fixen Wohnwagen zu AirbnB-Wohnung und B&B war allles dabei. Alles in allem sind wir günstig um den See gekommen, ausser man bedenke die Gewitter und Regenfälle…
@Petra Vonlanthen: Wenn es dann doch mal ins Ausland, ans Meer gehen soll, hätten wir auch einen Tipp, den wir mit unseren Kindern im gleichen Alter im letzten Jahr geradelt sind: Alpe Adria Radweg.
@Sportpapi: Das schaut gut aus! Sind sie die jeweiligen Etappen (+- 50km) an einem Tag gefahren?
@Petra Vonlanthen: Wir sind erst in Villach eingestiegen und haben die Etappen selber gewählt. Ca 25-40km täglich, die auch vom damals 5jährigen bewältigt wurden (Aufstieg nach Tarvis nur zur Hälfte). Die Schlussetappe ans Meer (gut 80Km) fuhren nur noch der 10jährige und ich. Die war etwas anstrengender, weil fast ohne Gefälle, und wir waren sehr schnell unterwegs, weil wir ins Meer wollten… (und es war über 30 Grad warm)
Ich hätte Malediven mit Kindern nie gewählt aus Angst vor langer Weile.
Velo, Rucksack, auch Unterwasser-Kamera, Sackmesser, Proviant, Zugbilette, Tageskarten, eben wie sie sagen..perfekt, bald wieder zu Hause, ausschlafen, kein Stress mit packen auspacken Flughafen warten einsteigen umsteigen usw. Mit Kind ideal Schlafsack ev. kleiner Zelt, abend Feuer vielleicht, am Tag schwimmen oder wandern oder eben Velo fahren, Frosche am Teich beobachten und und und…super! Wenn Sehenswürdigkeiten unterwegs anschauen, auch kleine, spielt keine Rolle, Beschreibungstafeln mit Tieren und Vögeln in der gegend lebend lesen..sehr spannend und schön, wenn auch Wetter mit spielt was will man mehr..bei Einzelkind kann man einen oder zwei Kollegen mitnehmen, falls Eltern einverstanden..
Die Grundsatzfrage bei mir lautet:
Will ich in den Ferien überall Schweizer um mich haben? Dafür spricht, dass die Kinder andere Kinder zum Spielen treffen könnten. Dagegen ziemlich alles andere (Schweizer Essen trotz Mittelmeer, Schweizer Genörgel über „schmutzige Räume“ in Thailand, etc.).
Reist man in den Schulferien wird das Problem noch verstärkt. Meine Tendenz: Weiter weg (ist nicht unbedingt teurer, da Hinz- und Kunz bereits exirbitante Preise fürs Mittelmeer bezahlen). La Réunion war z.B. super.
Was ist denn das für eine bünzlige Einstellung.
…
Das ist jetzt eine Binsenweisheit, aber man /muss/ nicht unbedingt irgendwo hin. Der einzige Grund, die relative Unbequemlichkeit und Geldverschwendung einer Ferienreise auf mich zu nehmen, ist, dass ich etwas Bestimmtes erleben oder sehen möchte. Und in diesem Fall ist das Reiseziel ja bereits durch den Wunsch gesetzt. Wenn man keinen bestimmten Wunsch hat, kann ja auch mal zur Not zuhause bleiben oder auf den Pilatus oder aufs Jungfraujoch, wenn man unbedingt internationalen Flair erleben will. Und mit dem gesparten Geld kann man dann die Ferien im nächsten Jahr verlängern, vielleicht 6 Wochen Australien oder so. Das lohnt sich schon eher, als 2 Wochen Stress.
Hey, wir haben aber auch das tollste Leben ;-)!
Allez, als Werber dürften Sie mit kreativen Entscheidungsmethoden vertraut sein – viel Spass!
Wie wärs mit Kap Verde? Mal was anderes, aber bestimmt ein tolles Erlebnis! 😉
@Michael Meyer: Schweden hört sich gut an. Können Sie evt. etwas genauer beschreiben, wo Sie dort waren?
Wie wäre es denn mit den Kanalinseln? Mich würde es ja irgendwann nur zu gerne nach Guernsey ziehen… Aber, lieber Autor, ziehen Sie sich für die heutige Diskussion erst einmal lieber warm an – das wird kein Spaziergang im Park, fürchte ich.
Ihre letzte Bemerkung verstehe ich nicht. Ist doch ein wunderschöner, tiefsinniger Text, der mir total aus der Seele spricht.
Warten Sie ab. 😉 Aber vielleicht werde ich ja wieder einmal positiv(er) überrascht.
@mila
Positiv überrascht? Das glaube ich kaum… 😉 spätestens mit dem Begriff ‚Malediven‘ ist der Brandbeschleuniger entzündt worden… 🙂
Apropos Kanalinseln: die sind wirklich noch speziell, landschaftlich sehr schön. Nur baden kann man nicht wirklich, ausser man ist Brite.
@Martin Frey: Nein, nicht mit den Malediven: mein Feuer hat sich entzündet an „Schweden – Natur pur und MOTORBOOT“. Klar, auf einem tollen, ganz natürlichen See dann mit einem Motorboot herumfurzen, das macht doch Spass und Laune, vor allem der ruhigen „Natur“.
Sind Sie wahnsinnig geworden? Behalten Sie das mit Guernsey um Himmels Willen für sich, oder wollen Sie am Pfad um die Moulin Huet Bay hinter hunderten von Selfiejägern schlange stehen?
moulin huet bay: notiert und gleich geteilt. danke für den ex-geheimtipp! 😉
Jetzt, wo Sie es sagen, Jan: Asche über mein Haupt!
Martin, ich sah die Briten an den eigenen Küsten ja immer im Surferanzug – vielleicht ist das ja die Antwort? Und wozu ich allgemein raten würde: nie in britischen Gefilden reisen, wenn die Engländer Schulferien haben. Vor allem, wenn man auf spontaner Rundreise ist, und entsprechend nicht vorgebucht hat in den B&B‘s…