Gratis-Kitas und zwei Jahre Elternurlaub!

Für «Eigenverantwortung» und eine «starke Wirtschaft» – echt jetzt? FDP-Bundesratskandidatin Isabelle Moret nach dem Hearing mit der CVP-Fraktion. Foto: Peter Klaunzer (Keystone)

In Deutschland ist Wahlkampf. Dabei überbieten sich die Parteien gegenwärtig mit Versprechungen, wie toll sie sich künftig um ihre Bürgerinnen und Bürger kümmern würden. Auch Familien stehen im Fokus der Parteien, die sich beinahe überbieten mit der Frage, wer künftig Mütter und Väter am besten entlasten könnte.

Ich staune ob der Vorhaben, über die in der Schweiz praktisch gar nicht geredet werden: Fast alle Parteien in Deutschland sind für die Abschaffung der Kita-Gebühren: Kitas sollen also, ginge es nach SPD, der Linkspartei und AfD, gratis sein. Die Grünen plädieren dafür, dass zuerst die Qualität der Kitas verbessert und auch den Erzieherinnen ein besserer Lohn bezahlt werden sollte.

Weiter wird in Deutschland über die Verlängerung der sogenannten Elternzeit (in Deutschland bekommen Mütter während 14 Monate Elterngeld, danach haben sie die Möglichkeit, der Erwerbsarbeit fernzubleiben, bis das Kind drei Jahre alt ist) debattiert. Die Grünen fordern, dass die Elternzeit auf 24 Monate ausgedehnt werden sollte, wovon der Partner acht Monate übernehmen müsste. Die Linke will, dass sowohl die Mutter als auch der Vater zwölf Monate bezahlten Elternurlaub erhalten.

In Deutschland wird also darüber diskutiert, dass Kitas gratis sein sollten und der Elternurlaub, der bereits heute mindestens 14 Monate umfasst, noch mehr ausgebaut werden sollte.

Eine Schande für die Schweiz

Mit einem etwas flauen Gefühl im Magen schaue ich auf unsere hiesigen Verhältnisse. Zwar ist gerade kein Wahlkampf in der Schweiz, trotzdem wird mir beinahe schwindlig, wenn ich uns mit Deutschland vergleiche: Die Schweiz bietet frischgebackenen Müttern eine Mutterschaftsversicherung von gerade einmal 14 Wochen an – die mickrigste aller Lösungen im Vergleich mit allen westeuropäischen Industriestaaten. Ist das für eines der reichsten Länder der Welt nicht – sagen wir es einmal so – eine Schande?

Wir wissen doch alle: 14 Wochen Mutterschaftsurlaub sind sowohl für Mütter wie auch ihre Babys eine unzumutbar kurze Zeit. Ich kenne keine Frau, der es leichtgefallen ist, ihren drei Monate alten Säugling in die Krippe zu bringen, und dann wieder im Büro zu erscheinen und so zu tun, als ob nichts passiert sei.

Warum bloss spricht niemand darüber?

Kommt hinzu, dass wir schmerzhaft hohe Kita-Beiträge bezahlen, um unsere Kinder betreuen zu lassen, sodass vom Salär kaum noch etwas übrig bleibt. Weshalb reden wir in der Schweiz eigentlich nicht über Gratis-Kitas? Weshalb ist die karge Bezahlung unserer Kita-Angestellten kein politisches Thema? Wofür arbeiten wir eigentlich, wenn das Geld nicht dorthin fliesst, wo es hingehen müsste?

Mutter Morets «starke Wirtschaft»

Gucke ich, was in unserem Parlament besprochen wird, wird mir nochmals ganz anders. Sie trete für «Eigenverantwortung» und eine «starke Wirtschaft» ein, gab die FDP-Bundesratskandidatin Isabelle Moret kürzlich zu Protokoll. Seither hat sich meine Hoffnung in die zweifache Mutter als potenzielle Bundesrätin in Luft aufgelöst. Sowohl «Eigenverantwortung» und eine «starke Wirtschaft» bringen keine Verbesserung für erwerbsabhängige Mütter und Väter. Eine «starke Wirtschaft» heisst im Klartext, dass Unternehmen und Konzerne (noch) weniger Steuern zahlen müssen und Arbeitsbedingungen für Angestellte noch rigider ausgelegt werden. Es geht vor allem darum, dass wir – Frauen wie Männer – immer mehr und immer länger (am liebsten bis 67 Jahre) arbeiten sollten. Als ob die Krönung unseres Leben aus Arbeit besteht.

Tut es das tatsächlich?

Der deutsche Wahlkampf jedenfalls zeigt, dass auch in der Schweiz viel mehr drin liegen würde, als uns Müttern zugestanden wird. Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, hat einmal gesagt: «Man kann den Erfolg einer Gesellschaft daran messen, wie sie ihre Frauen behandelt.» Um es positiv zu formulieren: Die Schweiz ist noch sehr ausbaufähig, was familienfreundliche Strukturen anbelangt.

232 Kommentare zu «Gratis-Kitas und zwei Jahre Elternurlaub!»

  • Tom Gyger sagt:

    Gratis Krippen und 2 Jahre Elternzeit…OK…und ich will 2 Jahre Auszeit und gratis-Betreuung meiner 2 Katzen. Gleiche Rechte für alle.
    Denn was gar nicht geht ist, dass Eltern gegenüber Kinderlosen Mitbürger privilegiert werden. Es reicht schon dass Eure Kinder nerven.

  • Rahel Panicara sagt:

    Liebe Frau Stillhart

    Sie sprechen mir aus dem Herzen. Was also können wir tun?

    • Nick Schmid sagt:

      Was sie tun können?

      Zum Beispiel nach Deutschland auswandern. Dort dann deutlich weniger verdienen, aber trotzdem schön Steuern und Abgaben abdrücken. Hoffen, dass sie nicht arbeitslos werden und in Hartz4 abrutschen. Alle paar Jahre die blumigsten Politikerversprechen anhören und nach den Wahlen feststellen, dass nichts davon wahr wird. Ihre Elternzeit geniessen, auch wenn während dieser Zeit nicht wirklich viel Einkommen reinkommt. Danach mehr oder weniger einfach wieder in den Job einsteigen.

      Ich für meinen Teil bleibe lieber bei der Schweizer Version…

  • Alpöhi sagt:

    Und was möchten denn die Kinder?

  • Markus Findeis sagt:

    Wir haben sonst schon die höchsten Lohnkosten in Europa und dann gibt es immer wieder Leute, die die Arbeitgeber noch mehr belasten wollen. Gegen Kitas habe ich nichts. Jedoch für jegliche Art von zusätzlichem Urlaub. Meine Eltern haben beide gearbeitet und uns 3 Kinder gross gezogen. Eine „Nanny“ konnten wir uns nicht leisten. Trotzdem war es möglich, dass unsere Eltern auch ohne Nanny in den Ausgang gehen konnten. Dank des modernen Arbeitsrechts haben wir heute viel mehr Freizeit als früher und schreien noch immer nach mehr. Eins darf man dabei niemals vergessen. Jemand muss das am Ende bezahlen. Meistens ist das weder der Arbeitgeber, noch der Staat. Nein, es sind wir, die Bürger.

  • Anita Fisker sagt:

    Diese Behauptung ist falsch: “ Elternzeit (in Deutschland bekommen Mütter während 14 Monate Elterngeld, danach haben sie die Möglichkeit, der Erwerbsarbeit fernzubleiben, bis das Kind drei Jahre alt ist)“

    Wenn die Elternzeit auf beide Eltern aufgeteilt wird, beträgt sie max. 14 Monate, von denen eine Person höchsten 12 Monate Elternzeit beanspruchen kann, als Paar kann man 14 (also z.B. beide 7 Monate). Auch Väter können bis zu 12 Monate Elternzeit machen nicht nur Mütter.

  • Gordana, Bern sagt:

    Liebe Frau Stillhart,

    danke für dieser wunderschönen Beitrag.
    Sie haben mir und meinem Mann von der Seele gesprochen.

  • Karl von Bruck sagt:

    Ich hab gestern Abend Baukloetze gestaunt, als die Alliance-F-Zapfl im SRF-Cloeb eine Bundesraetin fuer die Anliegen des Volkes wuenschte. Dass nur mit Frauenprivilegien statt Beduerfnisse auch der Kinder und gar Maenner nur das „Teile und Herrsche“ der Wirtschaftshoerigen zur Anpassung des Volkes an die Gewinnsucht der Wirtschaft, statt der Wirtschaft an die Beduerfnisse des Volkes weiterer Vorschub geleistet wird, scheint auch den hartgesottensten Feministinnen zu daemmern. Nur einige Lohn- und Rentenabhaegige, Unabhaengig vom Geschlecht, oder andere Spaltpilzen (wie aktuell Hetze der Jungen gegen die Alten), koennen die neofeudalen Sumpfblueten zum Verbluehen bringen….

  • Myria sagt:

    1. Kinder hat Mann und Frau nicht so nebenher, wie die Gesellschaft vorgibt.
    2. Fakt ist: die CH ist ein Entwicklungsland in Europa bzgl Familienpolitik.
    3. Kinder sind NICHT Privatsache, da das Alter mit der AHV auch keine Privatsache ist.
    4. Kinder sind Zukunft: jeder investierte Franken in familiäre Angelegenheiten kommt der AHV zu Gute, also JEDEM Beitragszahler. Einfach mit 20 Jahren Verzögerung.
    5. Vater ist ein wichtiger u vernachlässigter Bestandteil von „Eltern“. Vaterschaftsurlaub wird diesem Umstand Rechnung tragen (hoffentlich). Ebenso später Kinderbetreuungsstrukturen, damit auch die Mutter zum Erwerb beitragen kann. Damit Mann nicht den Unterhalt alleine buckelt und die Frau nicht alleine die Erziehung: zäme gahts besser!
    6. generationenausgleich nicht vergessen…

    • Widerspenstige sagt:

      Es ist alles Privatsache, was das bürgerliche Parlament etwas kosten könnte frei nach dem Wirtschaftsslogan: Gewinne dem Unternehmen, Verluste dem Staat.

      Frage an Myria: Wieso wurde wieder ein Mann in den Bundesrat gewählt?

      • Sportpapi sagt:

        „Wieso wurde wieder ein Mann in den Bundesrat gewählt?“
        Warum interessieren sich so wenig Frauen für Politik?
        Warum finden sich an den Gemeindeversammlungen so wenig Frauen?
        Warum stellen sich so wenig Frauen für politische Ämter zur Verfügung? Obwohl so viele doch ideal dafür geeignet wären und Zeit hätten?
        Wie ist letztlich ein Frauenbonus und eine Bevorzugung von Frauen unter dem Aspekt Gleichberechtigung zu vertreten?
        Was hätte heute für die Frau gesprochen, ausser dass sie eine Frau ist?

      • Myria sagt:

        @ widerspenstige
        Wohl weil keine Tessinerin aufs Ticket gelassen wurde.

      • Nick Schmid sagt:

        @Widerspenstige: „Wieso wurde wieder ein Mann in den Bundesrat gewählt?“

        Weil die meisten Frauen immer noch nicht konsequent Frauen wählen und dafür sorgen, dass in allen Legislativen mindestens die Hälfte der Mitglieder weiblich ist. Ganz einfach. Scheint unter den Frauen kein echtes Bedürfnis zu sein, dass ihr Geschlecht angemessen vertreten ist.

  • Manja sagt:

    Furchtbar traurig finde ich die Kommentare! Sehr gut spiegeln sie wieder, weshalb es noch lange dauern wird bis sich für Familien in der Schweiz etwas ändert. Deutschland ist sicher kein Massstab für die Schweiz. Aber darum geht es auch gar nicht. Jede Familie (egal wo auf der Welt) hat andere Bedürfnisse. Manche Mütter wollen zu Hause bleiben, vielleicht auch einige Väter. Andere wünschen zeitnah wieder arbeiten zu gehen oder sich die Familienarbeit und die ersten Monate mit dem Baby ( 3 Monate sind tatsächlich ein Witz) gleichermassen aufzuteilen. Was ist daran so verwerflich ein System zu schaffen, welches Familien diese unterschiedlichen Wege ermöglicht?

  • Diego V. sagt:

    Ja ist den schon der 1. April?
    Was für Drogen werfen Sie ein?

  • Sila sagt:

    Auch wenn 14 Wochen in der CH kurz sind und die Kitas teuer sind, möchte ich nicht mit D tauschen. Die deutschen Löhne sind einiges tiefer als unsre… – die Teilzeitarbeitsmöglichkeiten für Männer und Frauen einiges schlechter. Und noch mehr Steuern bezahlen möchte ich nicht. Ich ging nach 14 Wochen gerne wieder arbeiten – aber nur teilzeit. Bin froh, dass es diese Möglichkeit gab!

  • Ruth sagt:

    Ohje! Da holt sich jemand ein paar Schlagworte aus dem deutschen Wahlkampf und schlägt sie den Schweizern um die Ohren. Wie wärs damit: zuerst Informationen einholen, dann nachdenken und später evt. schreiben?
    Ich kann mich noch gut entsinnen, wie ich vor über 20 Jahren in Deutschland wohnend gestaunt habe, dass ich für den Kindergartenbesuch meines Sohnes jeden Monat bezahlen musste. Das ist heute noch so. Nichts von gratis, wie in der Schweiz schon immer!
    Den 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub in der Schweiz mit dem Elternurlaub in D zu vergleichen ist noch mieser. Das eine hat mit dem anderen nur wenig zu tun. Es gibt in D ebenfalls einen Mutterschaftsurlaub, der genau 14 Monate dauert!

    • Ruth sagt:

      Fehler beachten: der Mutterschaftsurlaub in Deutschland beträgt 14 WOCHEN, ist also gleich lange wie in der Schweiz!

      • Franziska Schell sagt:

        Nur teils richtig Mutterschutz beträgt 14 Wochen (6 vor der Geburt, 8 nach der Geburt), da gilt Arbeitsverbot.
        Elternzeit sind 14 Monate ab Geburt, davon max. 12 Monate für 1 Elternteil

    • Franka Ebi sagt:

      Kindergarten in D ist nicht Teil des Schulsystems sondern freiwillig. Ergo kostet er auch was. Im Gegensatz dazu ist der Kindergarten in der CH Pflicht und somit kostenfrei. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Mutterschutz (gleich Arbeitsverbot) ist nach der Geburt identisch, nämlich 8 Wochen. Das hat Ruth schon korrekt erwähnt. Die 6 Wochen vor der Geburt kann die Frau, aber nicht der Arbeitgeber, freiwillig aufgeben und trotzdem arbeiten.

  • Tom sagt:

    Hört doch endlich auf zu Jammern! Wenn es so schlimm ist, dann kriegt doch ganz einfach keine Babys!!!!

  • Eufemio Bernasconi sagt:

    Gratis-Kitas und zwei Jahre Elternurlaub!
    Mamablog Der deutsche Wahlkampf zeigt, dass auch in der Schweiz viel mehr drin liegen würde, als Müttern zugestanden wird….
    DAS ist der „Linktext“ dieses Artikels. Und da löscht es mir ald Mann gleich wieder ab. DISKRIMINIERING ab deg ersten Zeile. Warum soll wieder Mal nur Müttern etwas zustehen. Was ist verd… nochmal mit Vätern? Ach ja. Stimmt. Die sollen s Maul halten und bis 65 arbeiten. Es kommt mir grad hoch…

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      nicht aufregen, herr bernasconi. vielen damen, gerade hier in diesem forum, geht es zu gut. und wenn man keine probleme hat, schafft man sich halt welche – wohlgemerkt – im umfeld des wohlstandes. und wenn’s drauf ankomm(t)(en würde), geht frau dann halt lieber den weg des geringsten widerstandes. aber he – blogs sind geduldig und auch frau darf träumen. 😉

    • Mario sagt:

      Ist mir genau gleich gegangen. Fehlte nur noch was Lohngleichheit.

  • Karin sagt:

    Danke! Es tut sehr gut zu lesen, dass es doch auch Schweizerinnen gibt die dieser Ansicht sind! Das ist mal ein erster Schritt…

  • Koller Jürg sagt:

    Guten Tag Frau Stillhart,
    Ich freue mich, dass Sie Familie und Beruf verwirklichen können. Die heutige Elterngeneration wünscht sich ein Maximum an Freiheit und Freizeit und Ferien.
    In Ihrem Beitrag kehrt sich die Medaille, nun soll der Staat die Elternschaft subventionieren, nach oben ist die Freiheit grenzüberschreitend. Wer soll dies finanzieren? 2 Milliarden für die Bauern, 4 Milliarden für die Sozialhilfe, keine Steuererhöhung bitte. Scheinbar gehöre ich zur aussterbenden Minderheit eines Rentners, der Unistipendium zurückbezahlt hat, dem Staat nie auf der Tasche lag, mit seinen Beiträgen in AHV und Pensionskasse die Altersvorsorge als Paar bis 83 vorgeleistet hat. Dies ging nicht ohne Einschränkungen in den Familienträumen. Dies ist scheint heute nicht mehr angesagt. viel Erfolg.

  • Leser sagt:

    Es ist einfach nur masslos daneben und manipulativ von „gratis Krippenplätzen“ zu schreiben denn diese Abgabestellen für faule Eltern müssen von irgendjemandem finanziert werden. Das sind üblicherweise alle anderen ausser diejenigen die dauernd fordern und mehr mehr mehr für sich wollen. Natürlich „gratis“ – für sich versteht sich. Zahlen sollen die anderen.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Der Staat mischt doch längst genug im Privatleben mit. Und angesichts dessen, dass die Rentenkassen bereits leer sind (auch in Deutschland) und die Steuern längst die Schmerzgrenze erreicht haben (auch in Deutschland), sind solche Wahlversprechen nur eines, nämlich unseriös.
    Ausserdem wächst die Erdbevölkerung jedes Jahr um 80 – 100 Millionen Menschen an. Ein Staat, der das Kinderkriegen auch noch öffentlich mit möglichst vielen Mitteln fördert, ist ein Umwelt-Sünder ersten Grades. Von Umwelt-Zielen schwafeln und gleichzeitig jedes Jahr die Erdbevölkerung um mehr als 1% steigern lassen. Solche Idioten-Politik bekommen wir seit 3 Jahrzehnten vorgesetzt.

  • Kate sagt:

    Ich finde es gut, wenn jede Familie Eigenverantwortung übernimmt. Für mich steht die Kinderbetreuung im Vordergrund und ich übernehme diese am liebsten selber. Jeder soll selber entscheiden können, wie er sein Leben gestalten möchte. Es ist gut, wenn Menschen die finanziel schlecht dastehen Unterstützung bekommen. Aber für Gutverdienende sollen Kitaplätze nicht gratis sein.

  • Franziska Schell sagt:

    Bitte hört auf, das Beispiel Deutschland zu verklären! 14 Monate Elternzeit gibt es nur, wenn der Vater mindestens zwei Monate nimmt. Nimmt der Vater Elternzeit, ist es meist nur dieses Minimum. Oft können sich das nur Gutverdienende leisten, denn in dieser Zeit gibt es nur 67% vom Gehalt oder Maximal 1800 EUR. Viele Männer nehmen auch keinen Urlaub weil ihnen im Betrieb klargemacht wird, das sei nicht erwünscht.
    Und für die Mütter sind die 3 Jahre Pause eine Katastrophe. Erst werden sie kaum eingestellt (welcher Arbeitgeber riskiert schon 6-10 Jahr Ausfall?) und dann kehren sie als schlechtbezahlte Aushilfskraft zurück.
    Vaterschaftsurlaub? Unbedingt! Mehr Mutterschutz? Natürlich! Aber bitte eher wie in Skandinavien.

    • extraterrestre sagt:

      Mit 1800 EUR pro Monat plus Einkommen des Partners/der Partnerin kommt man in Deutschland schon sehr weit, es können sich dies also nicht nur Gutverdienende leisten (und tun es auch nicht). Ich lebe in D und weiss, wovon ich rede. Die allgemeine Situation (Elternzeit, Krippe, Kita, etc.) ist in D viel familienfreundlicher als in der CH. Was jetzt noch gefordert wird (z.B. gratis Kita) ist m.M schon übertrieben. Der monatliche Betrag ist dem Einkommen angemessen, Reiche bezahlen mehr, Armen wird demnach geholfen. Viel besser kann man es m.M.n. nicht machen.

      • AB sagt:

        wie bitte? mit 1800 EUR im Monat kommt man überhaupt nicht weit! Auch sind die D Kitas weit unter CH Niveau ! Lebe seit 4 Jahren in D und finde das CH System viel besser.

      • mira sagt:

        extraterrestre, das ist extrem abhängig davon, wo man wohnt. In den Ballungsgebieten zahlt man nur für eine vernünftige Wohnung mittlerweile 1500.- Wenn es um den Zweitverdienst geht – kein Problem. Wenn dies aber der Hauptverdienst sein soll, dann kann es eben kritisch sein. Bei uns war das der Grund, warum ich auch in D nach 4 Monaten wieder arbeiten ging.

      • extraterrestre sagt:

        ja, so kann man verschiedener Meinung sein. Mit 1800 EUR + EINKOMMEN DES PARTNERS! (Elterngeld kriegt ja immer nur einer!) kommt man in D sehr wohl weit, will heissen, Wohnung, Essen, Kleider und Mobilität sind damit locker zu zahlen (wären auch schon mit 1800 EUR zu zahlen, man kriegt ja auch noch Kinderzulagen). Ich persönlich finde das D System sehr gut (habe 2 Kinder, eins im Kindergarten, eins in der Grundschule).

      • mira sagt:

        AB, unsere Tochter war erst in einer Schweizer Kita, später dann in einer Deutschen. Wir waren mit beiden Einrichtungen zufrieden, allerdings war die Kita in D noch ein Zack besser (Betreuungsschlüssel, Anzahl Kinder etc). Das kann man wohl nicht so verallgemeinern.

      • extraterrestre sagt:

        Mira, was verstehen Sie unter „vernünftiger Wohnung“? Z.B. für eine Familie mit 2 Kindern? Die Frage ist ernst gemeint.

      • mira sagt:

        extraterrestre, hier im „Vorland“ von München kostet eine stinknormale 3-Zimmer – Wohnung 1500Euro. Das ist mit 2 Kindern eng, aber würde ich noch unter vernünftig abbuchen.

      • extraterrestre sagt:

        mira, das ist in der tat teuer. hier im norden kostet eine normale 3-zimmer-wohnung um die 850-900 EUR warm, und das in einem relativ guten Quartier.

      • Franziska Schell sagt:

        Dazu muss man auch noch sagen- um 1800 EUR zu kriegen, also das Maximum, muss man erst mal 2700 EUR NETTO verdienen. Ich kenne nur wenige Personen die das erreichen.
        Ich selber habe z.B. als Ingenieurin bei 100% Arbeit 2000 netto erhalten. Ich habe 1400 EUR Elterngeld bekommen- alleine unsere Miete war mehr.
        Und nein, günstigere Wohnungen haben wir nicht gefunden, auch wenn wir über 2 Jahre lang intensiv gesucht haben.

      • Franziska Schell sagt:

        Extraterrestre, bei uns ist die Rechnung überhaupt nicht aufgegangen- deswegen sind wir in die Schweiz zurück.
        Die Elternzeit ist super. Aber in München war es ein heftiger Kampf sowohl Kita wie Kindergarten-Platz zu finden. Und ich kenne mehrere Familien in unserem Bezirk die keinen Hort-Platz erhalten haben- was dazu geführt hat, dass die Frauen ihre Arbeit aufgeben oder stark einschränken mussten.

        Wenn beide Elternzeit machen- was ja gewünscht ist- dann ist es meist nicht 2×1800, sondern deutlich weniger- und dann ist es eben schnell mal die Frage, ob man sich diese Auszeit leisten kann.

    • Franziska Schell sagt:

      Wir haben in München für eine 4-Zimmer Wohnung (98 qm) 1650 warm bezahlt, und das in einer „günstigen“ Wohngegend. Plus 650 für die Krippe für das 1. Kind. Da sind die 1800 EUR sehr schnell weg. Die Krippe konnten wir da auch nicht kündigen, weil wir dann später den Platz nicht wiederbekommen hätten- auf diesen Kita-Platz haben wir 1.5 Jahre gewartet und es war der einzige Platz denn wir bei 30 Anmeldungen bekommen haben.

      Es kommt in D extrem darauf an, in welcher Gegend man wohnt. In München jedenfalls ist das Elternzeit-Modell nur bedingt attraktiv.

      • extraterrestre sagt:

        ja, es scheint, dass es sehr stark darauf ankommt, wo man wohnt. für 1 kind in der kita bezahlen wir momentan 250 EUR (3/4 betreuung).würden wir nur 1800 EUR verdienen, bezahlten wir auch weniger für die kita. eine wohnung also für 850 EUR (hatten wir, 3 zi, 60 qm), kita für 150 EUR, dann noch kindergeld dazu, 180 EUR pro kind pro monat bei 2 kindern => reicht hier völlig, um zu leben.hatten wir so, hat funktioniert. man hat dann alerdings kein auto, fliegt nicht 2x in die ferien, etc. aber es reicht, um gut zu leben.wir leben in der stadt, nicht auf dem land.

  • Michael sagt:

    Bei den Kitas mag man ja was machen müssen, wobei auch hier der Vergleich 1:1 mit Deutschland sehr stark hinkt. Sie sind aber bei uns schon sehr teuer.
    2 Jahre Mutterschaftsurlaub halte ich für übertrieben und ihre Klagen gegen längeres Arbeiten (bis 67) dürfen sie gerne kämpfen, erklären aber bitte ihren Kindern dann selber warum ihnen ihre eigene Rente wichtiger war als die zukünftige Rente der Kinder.
    Kinder sind mit Opfern verbunden und kosten die Eltern was. Die Allgemeinheit soll sicherlich helfen, aber in erster Linie ist es Aufgabe der Erzeuger. Wer Kinder will die nichts kosten und wegen denen er auf nichts verzichten muss, sollte vielleicht mit einer Katze anfangen.

  • Miri sagt:

    Macht es doch wie früher. Meine Mutter war Zu Hause bis wir ein Alter erreicht haben, dass wir auch mal einige Stunden alleine sein konnten.
    Damals hat noch niemand von Kitas gesprochen und die Eltern haben sich beim Hüte Dienst abgewechselt, wenn ein Termin anstand.
    Also, warum soll es in der heutigen Zeit nicht mehr funktionieren? Ach ja, die Gesellschaft will auf nichts mehr verzichten. Es müssen 2 Autos sein, Handys und Tablets im Überfluss etc..
    Deshalb frage ich mich, warum den Luxus alle Bürger mitfinanzieren sollen.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Meine Mutter hat das auch so gemacht. Als Sie 46 und ich 18 Jahre alt war, hat mein Vater sie verlassen. Er hat seine steile Karriere weiterverfolgt, nun mit der Sekretärin auch in seinem Bett, nicht nur im Büro. Meine Mutter stand da, mit langen Jahren ohne Arbeit, inklusive aller daraus resultierenden Nachteile. Ich wünschte sie hätten sich als Paar anders entschieden, und bin fast sicher, dass die Ehe auch bessere Überlebenschancen gehabt hätte, wenn sie gleichberechtigte Partner gewesen wären und meine Mutter durch ausserhäusliche Arbeitstätigkeit Anerkennung erfahren hätte.
      Mir hat dies vor allem gezeigt, dass ich nicht auch nur „einige Jahre“ als Hausfrau arbeiten möchte. 3 Jahre Abwesenheit bedeuten in vielen Branchen und Bereichen bereits das Aus!

      • Lina Peeterbach sagt:

        Und nur, um das ganz klar zu machen: Ich erwarte weder Gratis-Kitas noch 2 Jahre finanzierte Elternzeit. Ich bin gerne bereit für meine Entscheidung „Familie zu haben“ finanziell zu bezahlen, aber das Problem ist doch oft, dass es an den Strukturen fehlt, z.B. viel zu wenig Tagesschulen etc. gibt.

      • Enrico sagt:

        Mit seiner Sekretärin im Bett…….
        Was ist jetzt diese Sekretärin? Eine normale Frau, die nicht weis, das dieser Mann eine Familie hat oder eine Prostituierte, die das archetypische Muster lebt ?

    • Sila sagt:

      Als Paar, das 130 Prozent arbeitet und der Lohn eher im oberen Mittelstand angesiedelt ist, können wir uns relativ wenig Luxus leisten. Heisst bei uns: die Kinder dürfen Musikstunden nehmen, wir haben ein GA (für die Arbeit), kein Auto, und wir machen ca. 3 Wochen Ferien / Jahr in Ferienwohnungen. Daneben sparen wir noch etwas an. Wir haben keine Putzfrau, gehen selten essen, haben keinen TV, kaufen keine Markenklamotten – so sieht unser Luxus aus.

  • Widerspenstige sagt:

    Sage ich doch schon lange, dass sich eines der reichsten Länder ua auf dem Buckel der Familien, speziell Frauen, saniert und zuständige Politiker von ‚Selbstverantwortung‘ plappern. Ein Armutszeugnis und beschämend!

    Mein Vorschlag: Steuergelder von Frauen – mit oder ohne Kinder – sollen für Frauenanliegen eingesetzt werden wie Kitas, Tagesschulen, gerechte Frauenlöhne etc.
    Wieso werden Milliardenbeträge in Tunnels, Strassenbau und Militärausgaben ohne grosses Lamento investiert, aber so wenig Spielraum für echte zwischenmenschliche Anliegen wie die erwähnten freigegeben? Wo ist ein Departement für Familien?

    Ich fürchte, ich muss doch noch eine reine Frauenanliegenpartei auf die Beine stellen …

    • Michael sagt:

      Wenn die Männer dann die Strassen und Tunnels finanzieren gehe ich davon aus, dass die Frauen diese nicht nutzen werden/dürfen, oder verstehe ich da jetzt was falsch?
      Und wer keine Kinder hat, dessen Steuergelder fliessen nicht mehr in die Schulen, nur die von Eltern?
      Eine andere Option wäre, Frauen unterstehen auch der Dienstpflicht und verrichten den in staatlichen Kitas, die dafür kostenlos sind. So hätte man auch noch was für die Gleichberechtigung getan, wär doch was oder?

    • Marcel Zufferey sagt:

      Die SP ist doch schon eine Frauenpartei, zumindest eine, die sich den gut verdienenden Frauen im Staatsdienst verschrieben hat! Abgesehen davon: Hat sich 2002 nicht schon die FraP aus der Zürcher Politik verabschiedet – 15 Jahre nach ihrer Gründung, nota bene..? Dem Vernehmen nach hatte sie Mühe, genügend jungen Nachwuchs zu finden.

    • Sportpapi sagt:

      @WS: Das ist gleich doppelt ein sehr lustiger Vorschlag. Solange über Steuern und Abgaben nach wie vor eine massive Umverteilung von Männern zu Frauen stattfindet, ist Kostenwahrheit und Trennung der Ausgaben sicher das letzte, was du möchtest.
      Und: Kitas, Tagesschulen etc. sind Frauenanliegen? Damit zementierst du die Idee, dass Kinderbetreuung grundsätzlich Aufgabe der Frauen ist.

      • Marcel Zufferey sagt:

        „Das Ausmass der Umverteilung ist erheblich, wie die AHV-Statistik zeigt: Auf der einen Seite bezahlen die Frauen 33 Prozent der Beiträge an die AHV, die Männer 67 Prozent. Auf der anderen Seite beziehen Frauen 57 Prozent der Leistungen, die Männer 43 Prozent.“

        Das sind keine Männerrechtler oder der mittlerweile in Rente gegangene, ehemalige Bundeshauskorrespondent einer Wochenzeitung, zu der die Tamedia AG traditionell ein eher angespanntes Verhältnis hat, sondern das Bundesamt für Statistik (Seite 4):

        https://goo.gl/c7Uw8v

        Bemerkenswerterweise ist dieser Umstand keiner Feministin auch nur ein Sterbenswörtchen wert…

      • Marcel Zufferey sagt:

        „Der Staat ist ein tägliches 50-Millionen-Franken-Geschäft für die Frauen. Das machen sozialdemokratische Politikerinnen nun transparent, unfreiwillig allerdings.“

        Urs-Paul Engeler, ehemaliger Bundeshauskorrespondent der berüchtigten Weltwoche:

        https://goo.gl/A7gkAe

        Doch, Kostenwahrheit, bitte: Es sind ja vor allem Linke und Feministinnen, die buchstäblich jeden Rappen im Rahmen der Geschlechterdebatte aufrechnen. Selbstverständlich beklagt man im gleichen Atemzug die Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche, item: Ich plädiere für eine gesamtheitliche Perspektive bei Geschlechterfragen, eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung also. Nicht immer nur einzelne Puzzleteile aufrechnen und Kritikern „whataboutism“ vorwerfen, wenn sie es wagen, den Diskursrahmen auszuweiten.

      • tina sagt:

        MZ, gerade bei der ahv ist es ja nciht so, dass man für sich selber einzahlt. es zahlen die mehr ein, die mehr einnehmen. und bezogen werden bei der ahv natürlich mehr gelder von jenen, die länger leben. einzahler und bezüger haben gar nichts miteinander zutun.
        und bevor das selbe über steuern und kitas gesagt wird: bei den steuern zahlen die, die mehr haben, auch mehr, aber es bleibt ihnen auch mehr unterm strich. gibt also nix zu jammern (klar schmerzt die hohe rechnung- aber eben. wer viel zahlt, hat auch viel. mehr als der, der wenig zahlt). wer etwas davon hat ist ein ganz anderes thema und gerade kinderlose zahlen da ja überproportional, gegenüber dem, was sie davon direkt haben. der gedanke ist einfach falsch, man müsse quasi direkt etwas davon haben

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Tina: Ich wollte mit meinen beiden Links nur zeigen, dass Frauen doch nicht so leer ausgehen, wie immer wieder behauptet wird. Ganz speziell im Zusammenhang mit der Lohndebatte. Es findet sehr wohl ein Ausgleich zwischen den Geschlechtern statt, weil ja eben diejenigen mehr einzahlen, die auch mehr in Vollzeitpensen beschäftigt sind, also die Männer.

        Ja, unser Steuer- und Abgabensystem stösst langsam aber sicher an seine Grenzen. Das Solidaritätsprinzip pervertiert zunehmend und schafft ausgerechnet bei jenen Schichten immer mehr Verlierer (= stagnierende oder sogar sinkende Reallöhne), die von ihm eigentlich vor der Unbill der globalisierten Wirtschaft besser geschützt werden sollten: Sozial weitgehend immobile Menschen mit Sekundarbildung + Einkommen im unteren bis mittleren Bereich.

    • Widerspenstige sagt:

      Michael, ich appeliere an das Solidaritätsprinzip wie in den Wohlfahrtsstaaten Skandinaviens üblich. Da ist der Staatsfonds fair budgetiert und zeigt gute Ergebnisse für ALLE Gesellschaftsmitglieder. Die hohen Steuern u Mwst beinhalten sämtliche Care-Kosten, welche in CH spärlich berücksichtigt werden. Alle leisten ihren Beitrag zum BIP u somit erhalten auch ALLE anteilsmässig davon, egal wer diese Tunnels, Brücken und Strassen benützt. Ein Zivildienst kann durchaus weiter ausgebaut werden, WENN die dazu nötigen Infrastrukturen vorher ausgebaut wurden.

    • Widerspenstige sagt:

      Marcel, die SP besteht aus so zersplitterten Gruppierungen wie es Meinungen gibt. Das ist die Qualität dieser Partei: keine Diktatur von Meinungen wie es andere Parteien zelebrieren (und mit Konsequenzen wie ua Ausschluss drohen, wenn nicht auf Linie politisiert wird). Aber genau das ist auch ihr Problem, weil sie zu sehr auf Konsens bedacht ist.

      Wie die Rentenreform es ja schön zeigt u wieder vorwiegend auf dem Buckel der Frauen um jeden Punkt gekämpft wurde. Ich stimme trotzdem 2x JA, weil Tieflöhner/Teilzeitler endlich besser berücksichtigt werden u dem skandinav. Modell sich annähern. Es betrifft ca. 500’000 Frauen, die keine Pensionskasse haben u mit einem JA besser gestellt werden als bisher im Rentenalter. Auch wird dann das flexible Rentenalter eingeführt.

    • Widerspenstige sagt:

      Dazu nur soviel von der EKFF (Eidgenössische Koordinationskommission zu Familienfragen) – immerhin etwas:
      Die Leistungen der Familien betreffen die Existenzsicherung, Zuwendung und Pflege („Care“) genauso wie das Generationenlernen – die Lernprozesse im Umgang mit dem überlieferten sozialen und kulturellen Erbe. So gesehen bilden Familien „Humanvermögen“ im doppelten Sinne des Wortes: Familien sind soziale Lebenswelten, in denen Daseinskompetenzen vermittelt werden. Die Leistungen der Familien haben für die Gesellschaft aber auch einen ökonomischen Wert, entspricht doch der zeitliche Aufwand für Familienaufgaben einem Betrag von rund der Hälfte des Bruttoinlandprodukts.
      Also 50% des BIP für Familienaufgaben, die monetär nicht der Rede wert sind!!

      • Sportpapi sagt:

        @WS: „Also 50% des BIP für Familienaufgaben, die monetär nicht der Rede wert sind!!“ Eigentlich 33%. Aber auch dann: Das, was da unter „Care-Arbeit“ aufgelistet wird, findet vor allem im eigenen Haus statt, zum eigenen Wohle. Wie soll man das aktivieren und in Geld ausdrücken? Wo es sich noch nicht um bestellte Leistungen handelt?

  • Dani Kobler sagt:

    „… wir schmerzhaft hohe Kita-Beiträge bezahlen, um unsere Kinder betreuen zu lassen, sodass vom Salär kaum noch etwas übrig bleibt …“
    Dafür fahren scheizer Eltern ein Auto mit mehr PS und fliegen weiter und öfter in die Ferien als deutsche Eltern. Ist ja auch was, oder?

    • maia sagt:

      „…..-Kommt hinzu, dass wir schmerzhaft hohe Kita-Beiträge bezahlen, um unsere Kinder betreuen zu lassen, sodass vom Salär kaum noch etwas übrig bleibt. …“ – Was ist daran stossend? Es ist und war doch schon immer so, dass der grösste Teil des Salärs für die Familie ausgegeben wird. Ist doch völlig normal.

  • Kurt Zürcher sagt:

    Meine liebe Frau Stillhart
    Nichts auf dieser Welt ist gratis! Dafür gibt man in Deutschland über 50% des Einkommens gleich wieder als Steuern ab. Und by the way… Die Löhne der Betreuer(innen) in D sind mies, die Betreuungsschlüssel noch mieser.
    Habe auch einen Sohn, wir arbeiten zusammen 180%. Nicht weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen! Würde ja durchdrehen, wenn ich 7 Tage die Woche zu Hause wäre und dem Kleinen tut der Austausch in der KiTa auch gut.
    Klar ist es nicht immer einfach und auch teuer, aber das wussten wir ja schon vor dem Entscheid für ein Kind.
    Einzig einen Vaterschaftsurlaub von 2 Wochen würde ich unterstützen… Nicht dem Vater zuliebe, sondern primär um die Mutter zu unterstützen und entlasten.

    • mira sagt:

      Öhm, also wenn sie in D jährlich eine Million Euro verdienen, haben sie eine durchschnittliche Steuerbelastung von 44,07 %. Bei 50’000 (immer noch sehr guter Lohn) sind es 26,50 %. Also ich weiß wirklich nicht, woher sie die 50% haben? (Quelle: https://www.bmf-steuerrechner.de)

      • Franziska Schell sagt:

        Ich habe in Deutschland bei einem monatlichen Brutto-Einkommen von 4200 EUR noch 2000 ausbezahlt bekommen. Da war die Krankenversicherung und die Steuern abgezogen. Aber bitte- das ist Realität.

      • mira sagt:

        Franziska Schell, welche Steuerklasse sind sie?

        Sind sie Steuerklasse V (da bleiben ca. 2000 Euro übrig), ist ihr Mann dafür in einer sehr günstigen Steuerklasse. Was er weniger zahlt, müssen sie (Familien-intern) bei sich dazurechnen. Sie werden ja gemeinsam veranlagt! Ansonsten: Steuerklasse wechseln!

        Ich wohne auch in D, habe ein höheres Brutto-Einkommen und einen Steuersatz von ca. 25% (Lohnsteuerklasse III).

      • extraterrestre sagt:

        @SChell: Ja, und diese 2000 EUR haben Sie dann aber, da müssen Sie dann nicht noch Krankenkasse und Steuern bezahlen wie in der Schweiz. Ausserdem sind Essen, Kleider, etc. in D viel billiger als in der D. Wo liegt also das Problem?

      • extraterrestre sagt:

        viel billiger als in der CH wollte ich natürlich sagen

  • Reincarnation of XY sagt:

    Bei 1200 Euro Lohn muss die Kita ja fast gratis sein. (und bei solchen Löhnen auch etwas weniger teuer zu finanzieren)

    Wenn man vergleicht, muss man alles vergleichen. Aber Populisten werden sich nicht an solchen Kleinigkeiten aufhalten.

  • Papperlapapi sagt:

    Wir arbeiten beide Teilzeit (60/80). Meine Frau hat nach beiden Geburten nach 14 Wochen wieder zu arbeiten begonnen. Hat mit Kita gut funktioniert, auch wenn es erheblich gekostet hat.
    Problematisch wurde es nach der KiTa-Zeit, da waren und sind wir auf die Betreuungshilfe der Grosseltern angewiesen. Mittlerweile wurden in der Schule die Tagesstrukturen verbessert, sind aber noch immer längst nicht so komfortabel wie die Kita (dafür fast gratis).
    Fazit: Mutterschaftsurlaub und Kitabetreuung funktionieren gut, sind ausreichend.
    Wenn man nachbessern möchte, dann beim Betreuungsangebot im Schulalter. Das dürfte dann auch etwas mehr kosten (primär die Verursacher, aber auch die Allgemeinheit).

    • Marcel Zufferey sagt:

      Guter Kommentar, Papperlapapi! Den Tagesschulen gehört die Welt- und zwar so, wie es die Stadt Zürich Im Rahmen von ‚Tagesschule 2015‘ vorsieht:

      https://www.stadt-zuerich.ch/ssd/de/index/volksschule/tagesschule2025.html

      • Marcel Zufferey sagt:

        ‚Tagesschule 2025‘ soll es natürlich heissen.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Sie haben aber auch mitbekommen, dass der ambitionierte Zeitplan längst nicht mehr eingehalten werden kann? Und dass eine Volksabstimmung geplant ist, weil die Kosten dieser Aktion, die mal als Sparprogramm gedacht war, dies erforderlich machen?
        Mag sein, dass dies in der Stadt Zürich sogar durchgeht. Aber sonst wohl aktuell nirgends, wo die Stimmberechtigten etwas zu sagen haben.
        Neben den Argumenten „Nutzen“ und „zeitgemäss“ sind ja die Kosten schon zu beachten. Nach meiner Erfahrung kommen die aber immer scheibchenweise zur Abstimmung und werden nie in einer Gesamtschau „Betreuung“ ausgewiesen. Sonst gäbe es längst mehr Diskussionen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @sportpapi: Nein, das mit dem Zeitplan und den (aus dem Ruder laufenden?) Kosten wusste ich nicht. Das bringt mich allerdings nicht davon ab, an das Prinzip von Tagesschulen zu glauben- zumindest mehr, als an das Prinzip von ‚Gratis‘-Kitas, wie das der Autorin vorschwebt. Das wäre vielleicht einmal zu prüfen: Was ist teurer, ein flächendeckendes Netz von ‚Gratis‘-Kitas oder dasselbe mit Tagesschulen? Ich bin absolut überzeugt davon, dass Tagesschulen billiger wären- bei annähernd gleichem Nutzen!

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Diese Überzeugung teilen die Verantwortlichen der Stadt Zürich ja auch. Voraussetzung ist allerdings vermutlich, dass eine Mehrheit der Eltern an der Mehrheit der Tage ihre Kinder subventioniert in die Kita gibt. Oder dass die Mittagsbetreuung von den Eltern bezahlt wird.
        Wie auch immer: Schon jetzt ist klar, dass danach die Forderung nach Betreuung ab 15 Uhr und vor 8 Uhr kommen wird.

      • Sportpapi sagt:

        Hier noch der aktuelle Stand: Die Kosten laufen nicht aus dem Ruder, sie sind einfach vorhanden. Und es ist klar, dass neue Schulhäuser bereits die nötigen Infrastrukturen aufweisen (als Kosten vermutlich nicht ausgewiesen), während das Nachrüsten der alten Schulhäuser wohl schwierig und teuer werden wird.
        https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/zuerich-erhaelt-24-neue-tagesschulen/story/10420684?dossier_id=2228

      • Marcel Zufferey sagt:

        @sportpapi: Als Lehrer sind Sie sicher besser im Bild als ich und können auch die Konsequenzen von Tagesschulen besser abschätzen. Was die Betreuung der Kinder vor Schulbeginn (bzw. danach) anbelangt, beinhaltet ‚Tagesschule 2025‘ bereits eine Lösung:

        Ergänzend können die Eltern ihre Kinder in den freiwilligen und kostenpflichtigen Betreuungsangeboten der Schule von Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr anmelden.

        Absolut verursachergerecht finde ich: Anstatt den Schichten unter dem mittleren Mittelstand ständig weis zu machen, Arbeit mache frei- sorry, aber ich drücke mich gerne zugespitzt aus- bezahlt der überwiegend gut gebildete- und auch gut verdienende, sozial hoch mobile, obere Mittelstand die Rechnung für sein Familien- und Karrieremodell gleich selber!

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Noch einmal: Tagesschulen sind dann sinnvoll, wenn die meisten Kinder ohnehin betreut werden müssen. Wenn aber einfach die Mittagspause so verkürzt wird, dass es praktisch unmöglich wird, nach Hause zu gehen, dann ist es unredlich anschliessend davon zu sprechen, dass die meisten Kinder jetzt freiwillig bleiben.
        Betreuung: Dafür braucht es Personal. Die Lehrer werden das nicht lange machen, und schon gar nicht gratis. Dann Infrastruktur. Der Ruf nach Rückzugsräumen wird ganz sicher kommen. Ebenso nach warmem Essen. Zuletzt bleibt das Problem, wer eigentlich die Betreuung nach Schulende organisiert. Und wo.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @sportpapi: Wir haben also grundsätzlich nur die Wahl zwischen diesen drei Möglichkeiten:

        1) reguläre Schule + Kita, selber finanziert wie bis anhin

        2) Tagesschulen + Kita auf Wunsch, Letzteres selber finanziert wie in ‚Tagesschule 2025‘

        3) Versch. Urlaubsvarianten im Zusammenhang mit der Elternschaft (nur Mutterschaftsurlaub wie bisher / verlängerter Mutterschafts- bzw. Elternschaftsurlaub, aufteilbar / Vaterschaftsurlaub wie in einer laufenden Volksinitiative verlangt). Dies in Kombination mit einer der beiden oben aufgeführten Schulvarianten.

        Welche Möglichkeit, bzw. Mischvariante schwebt denn Ihnen persönlich vor? Die Günstigste ist natürlich, alles so zu belassen, wie es ist…

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Der Kanton Zürich hat das eigentlich ganz vernünftig gelöst, indem er Tagesstrukturen nach Bedürfnissen eingeführt hat. Tagesschulen machen dann Sinn, wenn sie dem Bedürfnis einer Mehrheit ensprechen, und obligatorische Tagesschulen halte ich für den falschen Weg. Knackpunkt ist die Dauer der Mittagspause.
        Die grosse Frage ist aber letztlich die Finanzierung. Und hier ist es einfach so, dass bei Einführung Aufwand und Kosten regelmässig sehr tief ausgewiesen werden, und letztlich viel mehr Kosten bei der öffentlichen Hand verbleiben als geplant. Eine Gesamtsicht fehlt sowieso.
        Und ich glaube nicht, dass dies letztlich über zusätzliche Steuereinnahmen kompensiert wird. Ich sehe dafür keine Anzeichen.

      • Sportpapi sagt:

        Konkret: Ein kostenpflichtiges Mittagstisch-Angebot in den Gemeinden reicht üblicherweise. Sowie eine Nachmittagsbetreuung nach der Schule.

  • Jana sagt:

    Unfassbar mit was für einer Anspruchshaltung Frauen durchs Leben gehen: Gratis Kita und 2 Jahre bezahlte Elternzeit. Wirklich, dieser Artikel festigt Geschlechtersterotypen von denen doch viele (warum auch immer) los kommen wollen: Frauen wollen versorgt sein!

    • Widerspenstige sagt:

      Tja, umliegende Länder und deren Politiker sehen das anders – sozial eben. Das heisst, Solidarität ist ein Fremdwort für die Janas in der reichen Schweiz. Aha.

    • Mina Peter sagt:

      Nein Falsch. Frauen, die arbeiten, dem Staat Steuern und der Wirtschaft eine kompetente Fachkraft sind, wollen IHRE KINDER versorgt sehen. Und zwar bezahlbar und qualitativ hochstehend. Im Gegenzug können sich diese Frauen mit den Kindern dann auch selber versorgen, wenn der Mann mal weg ist. Es braucht einfach ein bischen ein Umdenken, damit wir auch mit den anderen Ländern -die hier offenbar einiges weiter sind – mithalten können.

      • Sportpapi sagt:

        Kompetente Fachkräfte können sich die qualitativ hochstehende Betreuung ihrer Kinder meist auch leisten. Der Anspruch, dafür noch Subventionen zu erhalten, ist falsch.

      • tina sagt:

        die männer wollen doch ihre kinder auch versorgt sehen. bloss kostet das in dieser seltsamen rechnung nichts, denn die frau ist ja zuhause. ausser sie will arbeiten. dann rechnet man das einkommen des mannes aber plötzlich nicht mehr dazu sondern die frauen sollen das dann gleich selber zahlen „weil es sich sonst nicht lohnt“.
        dabei zahlen alleinerziehende ja auch entsprechend dem familieneinkommen

  • Christoph Schnyder sagt:

    Der deutsche Wahlkampf zeigt auch, was für Väter drin liegen würde! Die deutsche FDP fordert das Wechselmodell (bei uns alternierende Obhut) als Regelfall bei Trennungen. Die SPD geht nicht ganz so weit, aber fordert zumindest eine rechtliche Besserstellung von Wechselmodellen (z.B. steuerliche Entlastungen, sowie Korrekturen in den vielen Rechtsbereichen, die implizit davon ausgehen, dass bei getrennten Eltern immer nur ein Elternteil betreut, und der andere nur zahlt, und somit Wechselmodell-Eltern das Leben schwer machen). Belange, für die sich in der Schweiz zur Zeit keine grosse Partei aktiv einsetzt!

  • Nyffeler sagt:

    weshalb ist nicht gleich alles gratis, müssten dann aber auch die Löhne gleich null sein.
    Haben sich diese Leute schon mal überlegt wo her das Geld kommen soll, leider nicht von denen die das fordern, sonst würden Sie nicht über die Grenze fahren zum Einkauf.
    Als Arbeitgeber müsste man halt noch mehr Arbeitsplätze abbauen.

  • Urs M. sagt:

    Interessant ist, dass die Grünen in Deutschland vorwiegend 2 Jahre für die Mutter fordern, während die Linke sich für eine hälftig geteilte Elternzeit von zwei Jahren einsetzt. Wie konservativ rückständig oder ideologisch verblendet muss man sein, dass man eine lange Elternzeit von einem Jahr nicht beiden Elternteilen zu gleichen Teilen zugestehen möchte.

    • mira sagt:

      Die Elternzeit ist generell für beide (Vater oder Mutter) einsetzbar. Nur wird sie vorwiegend von den Müttern genommen und daher auch so beworben…

  • Michael Gerber sagt:

    Dieser Artikel ist zu stark aus einer Eltern=Mutter-Optik heraus geschrieben. Sachlich falsch oder zumindest grob irreführend ist u.a. auch die Aussage „in Deutschland bekommen Mütter während 14 Monate Elterngeld“: das Elterngeld in Deutschland kann genau so gut ganz oder teilweise von Vätern bezogen werden (ganz im Gegensatz zur Mutterschaftsversicherung in der Schweiz), in den meisten Fällen ergeben sich sogar Verluste für die Familie, wenn nicht jeder Elternteil mindestens zwei von diesen Monaten nimmt.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Das stimmt. „Elterngeld für Mütter“ gibt es tatsächlich nur für 12 Monate. 14 Monate werden nur bezahlt, wenn mindestens 2 Monate vom 2. Elternteil genommen werden.
      Bin sehr einig mit Ihnen, dass der Artikel sehr „Mütterlastig“ formuliert ist. Väter sind auch Eltern, und nach der Geburt, Erholungszeit von der Geburt und ggf. noch Stillzeit gibt es keinen Grund, den Müttern mehr Leistungen zuzugestehen als den Vätern. Den Handlungsbedarf sehe ich klar in der Elternzeit, nicht in der Mutterschaftszeit!

  • Regula Lüthi sagt:

    Ihr lieben ich habe kein Kind und bin es eigentlich leid immer höhere Steuerung für die Familien zu bezahlen. Ich kann nichts bei den Steuern abziehen, bezahl Schulen, Subventionen an die Kitags und alle anderen Infrastrukturen. Lasst doch das Bewährte wie es ist und hört auf zu jammern

    • manz sagt:

      Ja liebe Regula, ich verstehe dich. Versteh uns aber auch, wenn wir in deinem Alter sagen, dass unsere Kinder dich nicht pflegen sollen sollte es soweit kommen. Weiter, wie genau funktioniert das mit der AHV schon wieder?

    • Lina Peeterbach sagt:

      Wer finanziert denn Ihre AHV?

      • Michu sagt:

        Da ich noch nicht Rentner bin, weiss ich das noch nicht.
        Und wenn es soweit sein wird, gibt es sie vielleicht auch nicht mehr.
        Allerdings zahle ich ja jetzt schon für andere die AHV.

        Kinder kosten mehr, wie sie jemals an AHV generieren können.
        Und die Kinderlosen bezahlen den grössten Anteil an den Kosten.
        Gab mal einen Beobachter-Artikel dazu.

        Fazit: Das AHV-Argument ist eines der schwächsten.

        und ich glaube nicht, dass Sie Ihre Kinder wegen der AHV gezeugt haben.
        Das erfolgt zum grössten Teil aus Egoismus (werteneutral).

      • Lina Peeterbach sagt:

        @Michu. Damit mögen Sie Recht haben. Aber das vereinfacht das Thema doch etwas über Gebühr.
        Eine Gesellschaft lebt davon, dass Generation auf Generation folgt. Wer keine Kinder bekommt, trägt hierzu eben nicht bei. Das ist fair enough, aber wenn alle so denken, ist in 50 Jahren Schluss. Für den Planeten wäre das wunderbar, und sicherlich ist Kinderhaben primär eine egoistische Entscheidung. Aber aus gesellschaftlich-sozialer Sicht geht es eben nicht ganz auf, dass wir einfach keine Kinder mehr haben, und uns darüber nerven, dass Kinderlose auch die nächste Generation mitfinanzieren.
        Wenn Sie alt sind, wer arbeitet dann für Sie im Gesundheitswesen, wer backt Ihr Brot, fährt Ihr Taxi, repariert Ihre Dinge, ist Ihr Postbote etc. etc.?

    • Kurt Leutenegger sagt:

      Regula Lüthi, ich bin ganz deiner Meinung und frage mich wie es denn unsere Mütter, Grossmütter, Urgrossmütter etc. ohne Kitas und bezahlten 14 wöchigen Mutterschaftsurlaub geschafft haben Kinder zu gewähren und sie zu rechtschaffenen Erwachsenen zu erziehen?
      Man bedenke dass Kinder von den Eltern lernen und in Zukunft ebenfalls weitere Ansprüche stellen werden, einfach noch eine Stufe höher.
      Also wenn diese Gesellschaft, der nur noch Konsumierer, sich weiter in diese Richtung entwickelt schafft sie sich ab, arme Nachkommen.
      Unverantwortlicher Artikel!

      • Michu sagt:

        @Lina: Wenn es an etwas nicht mangelt, dann sind das Menschen.
        Warum also sollte man das noch mehr unterstützen?

        PS: Auf einfache Fragen gebe ich einfache Antworten.

    • Widerspenstige sagt:

      Das Bewährte ist was genau? Schon einmal näher sich mit dem Wort ‚Solidaritätsprinzip‘ auseinander gesetzt? Aber klar, wer keine Familie will, darf das natürlich so handhaben. Im Alter, bei Krankheit, bei sämtlichem Ungemach des Lebens einfach vom Eingemachten sprich selber Erspartem unter der Bettkante leben und sich selber versorgen. Hoffentlich leistet der Freundeskreis dann auch noch Hilfe, wenn es Jahre dauern kann mit ihrem unentgeltlichen Einsatz. Vielleicht kommt sogar das Individualprinzip auf die Agenda von Politiker und jede/r ist auf sich selber gestellt – Anarchie sozusagen in Reinkultur. In diversen Ländern ist das Alltag und es herrscht dort meistens Krieg …

  • Lina Peeterbach sagt:

    Ich gehe einig damit, dass 14 Wochen (Mutter) und 1 Tag (Vater) sehr knapp bemessen sind, und bin der Meinung, ein reiches Land wie die Schweiz könnte sich eine etwas grosszügigere Elternzeit durchaus leisten, ohne dass gerade alles zusammenbricht. Die Diskussionen finden bereits statt, aber die Mühlen mahlen langsam. Vielleicht werden mein Sohn und meine Tochter dereinst 6 Monate gleichberechtigte Elternzeit haben – wer weiss. 🙂
    Viel wichtiger als gratis Kitas (in der Schweiz bezahlt niemand mehr Kita-Gebühren als er verdient, insofern lohnt es sich eigentlich immer!) finde ich das Thema Tagesschulen und Ferienbetreuung. Während der Kita-Jahre geht ja alles noch ganz gut auf. Die wahre Rückständigkeit der Schweiz beginnt erst mit KiGa und Schule…

    • Martin Frey sagt:

      Schliesse mich an, Frau Peeterbach. Persönlich verstehe ich auch nicht ganz, weshalb das Parlament nicht auf den Vaterschaftsurlaub von 2 Wochen eingestiegen ist. 1 Tag ist ein Hohn, bereits für den Umzug kriegt man ja mehr.
      Tagesschulen und Ferienbetreuung sind in der Tat wohl entscheidender für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Gratis-Kitas. Beim letzteren geht es primär um die Optimierung der eigenen finanziellen Möglichkeiten, und nicht um Optimierung von Strukturen an sich.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Ich hoffe, dass Ihr Sohn und Ihre Tochter auch gleichberechtigt 37 Wochen Militärzeit haben. Wer weiss 🙂 – aber die Mühlen mahlen langsam. Noch besser wäre, wir machen eine Berufsarmee und beide Frauen und Männer bezahlen gleich viel Ersatz. Dann hätten wir auch massig Zeit und Geld für eine gemeinsame Elternzeit.

      Die wahre Rückständigkeit der Schweiz beginnt bereits bei der Ausmusterung für die Armee, noch vor Ehe und Kinderkriegen. Männer können später mit dem Studium/Berufseinstieg beginnen oder müssen 3% vom Einkommen abgeben (als Student 400 Fr.). Auch wegen der RS erhalten viele nach der Lehre keinen neuen Vertrag. Bekommen nur wenig EO, weil sie direkt nach der Lehre/Gymnasium ins Militär müssen. Frauen verdienen in dieser Zeit in der Regel voll.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Das ist ein anderes Thema, bei dem m. M. n. grosser Handlungsbedarf besteht. Und ohne mich provozieren zu lassen – ich finde durchaus, dass auch hier Gleichstellungsbedarf besteht. Persönlich bin ich eher für eine Abschaffung der Wehrpflicht, Stichwort Berufsarmee (kleiner, effizienter, professioneller, motivierter etc.).
        Zynisch finde ich an diesem Vergleich trotzdem etwas, auch wenn ich ihn eigentlich nicht ganz passend finde: die Schweiz leistet es sich, junge Männer regelmässig für 3-4 Wochen aus dem Beruf zu reissen (für einen oft fragwürdigen WK-Einsatz, der die Bezeichnung Wiederholungskurs kaum verdient), aber wir können uns bei durchschnittlich 1.6 Kindern pro Paar keine 2 Wochen Vaterschaftszeit pro Kind leisten?! Ernsthaft?

      • Hans Hintermeier sagt:

        Ich wollte Sie nicht provo zieren und schon gar nicht irgendwelche zy nischen themenfremde Beispiele bringen. Für mich gehören diese Themen eben zusammen. Wenn auch Frauen Militärersetzabgaben bezahlen müssten, hätte es eben mehr Geld in der EO und somit auch für die Elternzeit. Zusätzlich würden bei einer Berufsarmee auch die KMUs berücksichtigt. Für die ist es eben oft nicht so leicht möglich, dass mal eben kurz einer für ein paar Wochen verschwindet. Ich bin eben für eine Gleichbehandlung in allen Bereichen. Deshalb habe ich mich auch wie Sie (in Ihrem ersten Beitrag) für gemeinsame Elternzeit ausgesprochen, welche die Eltern so aufteilen können, wie es für ihren individuellen Fall eben passgenau ist.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Dann sind wir uns ja einig. 🙂

  • Alcesti Impallomeni Heer sagt:

    Ich war 27 Jahre alt und nach 14 Wochen wieder am arbeiten. In die Krippe zu gehen mit meinem 3 Monat alten Baby war für mich herzzerreissend , später als er 2, 3 Jahre alt war , stand er am Fenster und weinte. Das sind Bilder die nie weg gehen. Ich bin dafür , dass Mütter mehr Zeit für Ihre Kinder haben, arbeiten sie nicht doppelt mit Kind und Haushalt und dann noch ihre Arbeit??? Aber die Frauen sollen bis 65 arbeiten, hallo auf welchem Planet sind wir. Gleichberechtigung in Ehren! Es gibt einige Männer die Ihre Kinder erziehen , aber ist es nicht so , dass statistisch gesehen Mütter mehr für Ihre Kinder present sind???

    • Hampi sagt:

      Dann müssen Sie ihren Mann sooo erziehen, dass er auch im Haushalt und der Kinderbetreuung mithilft. Meine Frau und ich haben uns die Kinderbetreuung und -Erziehung zu gleichen Teilen aufgeteilt. Wohl hat die Entlohnung etwas darunter gelitten, aber mit einem 120 % Einkommen kamen ganz gut über die Runden und konnten uns gleichfalls etwas leisten.
      Den Fünfer und das Weggli gibt es halt nicht und das grosse Jammern hilft auch nicht.

    • mira sagt:

      Trauriges Beispiel. Meine Kinder gingen gerne in die Kita – trotzdem fände ich es gut, wenn man die Wahlfreiheit hätte und nicht arbeiten gehen MUSS. Schlussendlich ist es immer ein finanzielles Problem: jemand muss dafür bezahlen – egal ob für Kita oder fürs „zuhause sein“…

    • Urs M. sagt:

      Oje. Sie arme Frau. Das gleiche Rentenalter wie der Mann. Wie ungerecht.

    • Michael sagt:

      Die Frau arbeitet doppelt, wenn der Mann daheim nichts macht. Das ist aber wohl nicht Aufgabe des Staates sie dafür zu entlasten, sie haben sich ihren Mann selbst ausgesucht. Und Entscheidungen haben halt Konsequenzen, in ihrem Fall offenbar, dass sie arbeiten und den Haushalt führen müssen.
      Und bis 65 Arbeiten…Frauen werden älter, erhalten somit länger Rente und müssten daher eigentlich ja länger Arbeiten als Männer.

  • Martin Frey sagt:

    Gratis-Kitas sind sowenig gratis wie Free Drinks im Ausgang. Beides muss von irgendeiner Seite berappt werden. Aber klar, wenn man sich die Wahlversprechen irgendwelcher populistischen Parteien als Richtschnur nimmt, dann ist davon selbstredend nicht die Rede. Und ebenso klar, wenn man schon als kleines Mädchen vom Papi immer das erhalten hat, was man sich in den Kopf gesetzt hat und wenn man nur ein paar Mal fest mit dem Fuss aufstampfte, dann bleiben diese Muster teils ein Leben lang. Dann muss einen alles andere nicht interessieren.

    • second step sagt:

      Sie machen aus meiner Sicht eigentlich meist recht gelungene Kommentare. Aber der Autorin des Blogs zu unterstellen dass sie ihr Anliegen nur vorbringt weil sie als kleines Mädchen vom Papa verwöhnt wurde ist etwas….. doof?
      Das können Sie doch besser!

      • Martin Frey sagt:

        Danke, second step. Da haben Sie nicht unrecht, das war zugegebenermassen etwas launisch und persönlich von mir.
        Aber ich habe, insbesondere wenn ich mir andere Blogbeiträge dieser Autorin in letzter Zeit in Erinnerung rufe, die alle in derselben Tonalität und Stossrichtung geführt wurden, einfach diesen Eindruck bekommen.
        Trotzdem, mea culpa.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Teil 1

    „45 Prozent der Schwedinnen wären lieber Vollzeitmütter, statt zu arbeiten. Bei den Frauen unter 30 waren es sogar 53 Prozent!“

    Das muss man erst einmal verarbeiten, nicht? Das hat sogar mich überrascht.

    „Der finanzielle Druck zwingt Familien zum doppelten Vollzeitjob: Aufgrund hoher Lebenshaltungskosten und unsicherer Arbeitsbedingungen sind die meisten Familien auf das doppelte Einkommen angewiesen. Dass die Mehrheit der schwedischen Mütter Vollzeit arbeitet, liegt oft nicht daran, dass sie es wollen, sondern müssen.“

    • Marcel Zufferey sagt:

      Teil 2

      Ab dem zweiten Lebensjahr haben schwedische Kinder zudem ein Recht auf einen Vollzeit-Kindergartenplatz – unter der Voraussetzung, dass beide Eltern eine volle Stelle haben. 90 Prozent der Familien nutzen diese Plätze. Im Umkehrschluss heißt das: Nur sehr wenige Eltern arbeiten auf einer halben Stelle oder gar nicht.

      Die Erwerbstätigkeit beider Elternteile wird also politisch erzwungen. Zusammen mit dem letzten Punkt aus Teil 1 ergibt das einen ökonomischen Mix, den ich nicht unbedingt als freiheitlich bezeichnen würde. Aber was sorgen wir uns? Zum Einen gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung- das Leben ist schliesslich kein Pony-Hof- und zum Anderen sind die Schweden und die Schweizer in etwa gleich glücklich.

      Quelle: https://goo.gl/qLro2m

      • tina sagt:

        als ich angaben zur normarbeitszeit in schweden suchte, stiess ich auf die 30stunden woche :). das finde ich seit ich kinder habe die ideale normarbeitszeit. so könnte jeder 100% arbeiten und das würde automatisch zu vielen guten änderungen führen, auch bezüglich scheidung und väter (automatische gleiche finanzielle beteiligung und betreuung)

      • Marcel Zufferey sagt:

        @tina: Ja, 30 Stunden würden mir auch sehr gut gefallen 😉 Was Schweden angeht: Auf die Jahresarbeitszeit hoch gerechnet, also inkl. Ferien, Feiertage, etc., arbeiten die Schweden im europäischen Vergleich sogar ausgesprochen viel, item: Mit der nächstes Wochenende zur Abstimmung stehenden Rentenreform ist mir einmal mehr klar geworden, dass das Zeitalter steigender Reallöhne für immer mehr Arbeitnehmer definitiv vorbei sein dürfte, ganz speziell auch im Zusammenhang mit den Krankenkassenprämien, die sich seit 1996 mehr als verdoppelt haben (und in Zukunft garantiert so weiter steigen werden). Insofern hätte ich langsam nichts mehr dagegen, das Schwedische Modell zu übernehmen, im Ernst jetzt: Dort kriegt man wenigstens noch etwas von all dem Geld zurück, dass man dem Staat abliefert…

      • 13 sagt:

        Auch wenn bei mir der Link nicht geht, ich kenne den Artikel und er ist einfach fürchterlich, zumal nicht ein Wort darüber verloren wird, ob es dem Vater gefällt, 60 Stunden/Woche zu arbeiten, um ihr das zu ermöglichen. Schweden ist auch nicht für seine grosse Wahlfreiheit bekannt, sondern dafür, dass man einen starken Staatsapparat hat, wer auch denen einen Standard ermöglicht, die ihn sonst nicht hätten, auf Kosten der gut betuchten. Das stimmt, das heisst, dass ca. 90% der Frauen auch arbeiten müssen, aber dass ALLE 14 Monate beim Kind bleiben können, dass ALLE sich leisten können, das Kind an die Uni zu schicken, wenn es will etc. etc. Dies anstatt denjenigen zu ermöglichen, zu Hause zu sein, die es sich leisten können. Pech für die anderen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @13: Seit wann ist denn jemand wirklich an der Meinung von Vätern interessiert..? Die ist doch nur dann relevant, wenn sie sich ganz, ganz genau an die feminstische Terminologie hält! Aber ja, stimmt: Dass der Vater nicht mehr als zwei Zeilen wert ist, sagt schon sehr viel aus…

      • Marcel Zufferey sagt:

        Dass Ihnen Wahlfreiheit nichts bedeutet, schockiert mich, 13. Liegt das am sozialistischen Grundgedanken? Oder eher an einem marxistisch orientierten Weltbild? Sind Ihnen Einschränkungen in der Lebensgestaltung wirklich 14 Monate Elternschaftsurlaub wert?

        Mir bedeutet Wahlfreiheit alles!

      • Sportpapi sagt:

        @13: „ALLE 14 Monate beim Kind bleiben können, dass ALLE sich leisten können, das Kind an die Uni zu schicken“.
        Wenn das dass Ziel wäre, müsste man gezielt arme Familien finanziell unterstützen, damit ein Elternteil über eine gewisse Zeit zu Hause bleiben kann. Die einseitige Subventionierung von Fremdbetreuung zieht in eine andere Richtung.
        Und man müsste das Stipendienwesen ausbauen, statt immer weiter zu kürzen.
        Das wäre zielgerichtet, statt mit der Giesskanne. Und vor allem ohne Kollateralschaden.

      • 13 sagt:

        @ Marcel
        Wie gesagt, der Artikel ist furchtbar, mit Feminismus hat er aber gar nichts zu tun. Man sollte da nichts vermischen. Ich glaube, es ist eine Frustration und eine Resignation, dass wir in so vielen Bereichen der Gleichberechtigung immer weiter zurückfallen, anstatt vorwärts zu gehen. Ich bin keine Sozialistin und keine Marx-Anhängerin, aber wo so viele sagen, der Sozialismus habe nicht funktioniert, so bin ich langsam zum Schluss gekommen, dass diese angebliche Wahlfreiheit auch nicht funktioniert, weil eben nur einige wirklich die Wahl zu Ungunsten anderer, die sie mittragen müssen. Und ja, mir wäre eine längerer Mutterschafts- und ein Vaterschaftsurlaub mehr wert, als die Möglichkeit einzelner über Jahre und Jahrzehnte zu Hause zu bleiben.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Eine „einseitige Subventionierung von Fremdbetreuung“ ist zwar ein gutes Schlagwort, aber hat mit der Realität sehr wenig bis gar nichts zu tun. Gezielte Unterstützung ärmerer Familie geht eben nicht auf, weil sich dann ein grosser Teil schnell und berechtigt die Frage stellen wird: Dann lassen wir eben das zweite Einkommen, gehören zu den ärmeren Familien und haben unter dem Strich mehr. Wo sich Arbeit nicht lohnt, gibt es keine Wahlfreiheit, denn das Einkommen ist ein wesentlicher Teil des Erwerbslebens.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Wo sich Arbeit nicht lohnt, gibt es keine Wahlfreiheit, denn das Einkommen ist ein wesentlicher Teil des Erwerbslebens.“
        Wenn sich aber Arbeit nur lohnt, weil die öffentliche Hand, der Steuerzahler kräftig nachhilft, dann ist das nicht wirklich korrekt, sondern ein massiver Steuerungs-Eingriff.
        Auch sonst bin ich nicht einverstanden. Wenn Sie möchten, dass auch finanziell schwach gestellte Mütter nach Geburt länger zu Hause sein können, dann müssen Sie genau das ermöglichen. Und nicht gerade das dann wieder beklagen.
        Noch einmal: Unterstützung sollen Familien erhalten, die das nötig haben. Natürlich soll dabei auch eine Leistung eingefordert werden. Aber die Putzfrau leistet auswärts nicht mehr, als wenn sie drei Kinder zu Hause betreut!

      • 13 sagt:

        @ SP
        Dass Sie nicht einverstanden sind, davon ging ich aus, aber Entschuldigung….
        „Wenn Sie möchten, dass auch finanziell schwach gestellte Mütter nach Geburt länger zu Hause sein können, dann müssen Sie genau das ermöglichen. Und nicht gerade das dann wieder beklagen.“ ?
        Wo habe ich das beklagt? Ich halte ein Zu Hause bleiben für 1-2 Jahre (auf beide Eltern verteilt) für richtig, 10 Jahre für Luxus. Egal, ob Putzfrau oder CEO, zumal gerade die Putzfrau mit über 45 Jahren eher weniger wieder einsteigen wird, sofern sie sich leisten konnte, zu Hause zu sein.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das habe ich als Klage verstanden: „Gezielte Unterstützung ärmerer Familie geht eben nicht auf, weil sich dann ein grosser Teil schnell und berechtigt die Frage stellen wird: Dann lassen wir eben das zweite Einkommen, gehören zu den ärmeren Familien und haben unter dem Strich mehr.“
        Wobei es mir immer nur um paar Monate, sicherlich nicht Jahre ging. Da sprechen wir aneinander vorbei. Es geht genau um die Zeit, um die der Mutterschaftsurlaub allenfalls verlängert werden sollte.

    • Urs M. sagt:

      Das ist ja nicht weiter verwunderlich. Der Feminismus vertritt schliesslich die Interessen der gutbetuchten Oberschicht. Die kann wählen, ob sie arbeiten oder zuhause bleiben will. Die weniger wohlhabende Mittelschicht hat die Wahl nicht. Die muss halt arbeiten gehen. Dumm gelaufen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ich würde es mal so ausdrücken: Öffentliche Debatten werden hierzulande von einem sehr homogenen Milieu geführt. Zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung gibt es z. T. eklatante Unterschiede. Das erklärt auch den wachsenden Einfluss populistischer Strömungen: Immer mehr Menschen wollen raus aus der elitären Echokammer der Medien und der Politik. Wohin sie gehen wollen, wissen sie allerdings meistens nicht so genau. Oder wollen es gar nicht so genau wissen…

      • 13 sagt:

        @ Urs
        Der gutbetuchten Oberschicht sind diese Diskussionen ziemlich egal (ausser das lächerliche Gejammer dieser Frau, dass sich ihre Kinder langweilen, weil die anderen in der Krippe sind). Die gutbetuchte Oberschicht kann es sich leisten, das die Frau ein paar Jahre zu Hause bleibt oder, wenn sie will, arbeiten geht und das Kind in die Kita schickt. Die spannende Frage hier ist eher, ob wir nicht diese gutbetuchte Oberschicht zur Kasse bitten wollen, damit auch die unteren Schichten länger beim Kind bleiben können und danach nicht nächtelang wachliegen, weil sie nicht wissen, wie sie die Kita bezahlen sollen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Die spannende Frage hier ist eher, ob wir nicht diese gutbetuchte Oberschicht zur Kasse bitten wollen, damit auch die unteren Schichten länger beim Kind bleiben können und danach nicht nächtelang wachliegen, weil sie nicht wissen, wie sie die Kita bezahlen sollen.“
        Damit die unteren Schichten länger beim Kind bleiben können, müssen wir aufhören, nur die Kitas zu Subventionieren, statt den Familien direkt Unterstützung zu geben.
        Ein ausgebauter Mutterschaftsurlaub wäre jedenfalls nicht auf diese Gruppe beschränkt und damit nur teilweise zielführend.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ein längerer Mutterschaftsurlaub wäre eben für alle, für die, die es eh schon haben und für die, die es noch nicht haben. Dafür würde unter dem Schnitt der Mutterschaftsurlaub gut verdienender eher abnehmen, also von 10 und mehr Jahren auf ein vernünftiges Mass, weil die Kosten natürlich steigen würden. Ich finde das verkraftbar.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Dafür würde unter dem Schnitt der Mutterschaftsurlaub gut verdienender eher abnehmen, also von 10 und mehr Jahren auf ein vernünftiges Mass.“
        Das bezweifle ich sehr. Ausserdem halte ich solche Steuermassnahmen für völlig verfehlt. Gerne auch hier noch einmal: Will man, dass schlecht verdienende länger bei ihren Kindern bleiben dürfen, kann man das ganz gezielt finanziell fördern. Dafür wird man aber kaum eine Mehrheit finden, weil entgegen der heutigen Ideologie.

    • Hampi sagt:

      Bei der Gründung einer Familie muss man halt auch verzichten können und den hohen Lebensstandart reduzieren. Leider können das viele junge Familien nicht mehr. Aber mit immer nur Fordern kann man das Ziel auch nicht erreichen-

      • 13 sagt:

        Kennen Sie wirklich viele Familien, die auf einem hohen Standard leben? Natürlich tönen Löhne wie 100’000.00 sehr gut, aber schaut man auch die Ausgabenseite, so ist der Standard eher bescheiden. Ich kenne um ehrlich zu sein, eine Familie, wo das Geld schlicht keine Rolle spielt und eine weitere, die wirklich gut verdient und nicht gross rechnen muss. Alle anderen müssen eh verzichten, wenn sie die Rechnungen bezahlen wollen und das obwohl beide arbeiten. Hingegen habe ich einige DINKS im Umkreis, deren Standard erheblich höher ist, trotz „hoher“ Steuerbelastung und der indirekten Subventionierung der Familien.

      • Sila sagt:

        Die meisten Familien verzichten materiell gesehen auf sehr viel und reduzieren den Lebensstandard, wenn sie Kinder haben. Oder wie sonst kann man mit weniger Lohn insgesamt, mehr Kosten insgesamt, mehr Personen den gleichen hohen Lebensstandard halten wie vorher? Dafür hat man immateriell das Glück, eine Familie zu haben.

  • Waltraut Eigenmann sagt:

    Kita ist auch in Deutschland nicht gratis und muss über Steuern finanziert werden. Was soll diese Umverteilungsschreibe? Mit ihren Beliebigkeitsvergleichen kann Frau Stillhart vergleichen, was sie will, egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Deutschland kennt keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen, die Schweiz schon. Aus Sicht der Journalistin ist das eine Schande für die Schweiz!
    Die vollkommen überhöhten Kita-Preise sind Resultat linker Regulierungswut; Frau Fehrs (heute SP Regierungsrätin) Tantenverordnung lässt grüssen. Kinder sind Privatsache, und deren Kosten können nicht einfach der Allgemeinheit aufgebürdet werden, wie die Schreibe verlangt. Stillhart versteht ihr Salär als Sackgeld zur freien Verfügung; laufende Kosten sollen bitte andere bezahlen. Nur das ist gerecht.

  • Veronica sagt:

    Es ist erstaunlich, dass immer von einer Umverteilung von jung zu alt gesprochen wird. Wenn ich mir diesen Forderungskatalog sowie die Beträge, um die Jahr für Jahr der Bildungsetat erhöht wird, ansehe, hinterfrage ich die Richtung der Umverteilung stark. Auch wenn ich mich mit dieser Aussage unbeliebt mache. Ich freu mich schon auf den Shitstorm, der auf mich herunterregnen wird …

  • fabian sagt:

    „Die Schweiz bietet frischgebackenen Müttern eine Mutterschaftsversicherung von gerade einmal 14 Wochen an – die mickrigste aller Lösungen im Vergleich mit allen westeuropäischen Industriestaaten.“

    Und die Väter erhalten einen Tag. Natürlich nicht der Rede Wert…
    Jetzt sind also mal die Väter an der Reihe, um in den Genuss von staatlichen Leistungen zu kommen. Solange die Väter nicht besser wegkommen, brauchen die Mütter nicht noch mehr staatliche Geschenke zu Lasten der Männer und Väter.

    • Bettina sagt:

      Haben Sie geboren? Können Sie ein Baby stillen? Ich bin gerade selber im Mutterschaftsurlaub. Ich war selber erstaunt wie lange es dauert sich körperlich von einer („normalen“) Geburt zu erholen. Ich bin auch für einen längeren Vaterschaftsurlaub. Aber dass die Mütter momentan noch länger beim Nachwuchs sein können, hat wahrscheinlich damit zu zu , dass sie das Baby ernähren müssen und die Wochenbettzeit für die körperliche Erholung schon 6-8 Wochen dauert. Schön wäre es allerdings schon wenn die Väter die Mütter in dieser Zeit unterstützen könnten.

      • Maria sagt:

        Danke, Bettina!!! Deine Erfahrung teile ich auch! Die Geburt ist mit Abstand eine der härtesten, körperlichen Erlebnisse. Normalerweise erholt man sich nach einer körperlichen Grenzerfahrung eine ganze Weile und beginnt dann langsam wieder … .
        Nach einer Geburt hat man NULL Erholungszeit. Der Körper macht eine wahnsinnige Umstellung durch und das Baby will Tag und Nacht verköstigt werden. Erholung und Regeneration sieht anders aus. Ich bin für eine längere Mutterschaftszeit und Vaterschaftszeit!!!

  • mira sagt:

    Ich habe den direkten Vergleich (habe beides erlebt) und kann dem Zustimmen. In der Betreuung von Kleinkindern und Kindergartenkindern hat die Schweiz noch einiges an Potential offen. Bezüglich der Kosten aber sehe ich keine grossen Unterschiede. Sowohl in Deutschland, als auch in der Schweiz gehen grosse Anteile des Zweiteinkommens in die Kleinkinderbetreuung. Das muss man als langfristiges Investment sehen, sonst lohnt es sich nicht…

    • Sportpapi sagt:

      „Das muss man als langfristiges Investment sehen, sonst lohnt es sich nicht…“
      Ausserdem lese ich doch immer, dass die Mütter lieber arbeiten WOLLEN, als zu Hause zu versauern. Insofern ist das eine Wahl, die sich nicht zwingend auch finanziell lohnen muss. Auch wenn es das meistens tut, zumindest langfristig.

    • maia sagt:

      @mira: …gehen grosse Anteile des Zweiteinkommens in die Kleinkinderbetreuung…. – und wohin geht der grösste Anteil des Ersteinkommens?

      • mira sagt:

        Maia, ich hoffe doch mal in die Familie?

      • maia sagt:

        Eben, warum sollte es dann beim Zweiteinkommen anders sein?

      • mira sagt:

        maia, ohne Zweiteinkommen braucht es in der Regel keine Kita. Daher: wenn man kurzfristig denkt, rechnet man Zweiteinkommen gegen Kitagebühren. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man in einer Zubringergemeinschaft lebt, also alle Einkommen der Gemeinschaft gehören. Wenn die Finanzen getrennt sind, dann würde man wohl es anders ausdrücken.

      • maia sagt:

        Wenn alle Einkommen der Gemeinschaft gehören – welches ist dann das Erst- und welches das Zweiteinkommen? So kann man doch nur rechnen, wenn die Finanzen getrennt sind.
        Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, dass bei einer Familie eben in der Regel das gesammte Einkommen in die Familie geht. Oft erlebe ich es, dass eine Person – meist der Vater – sein Einkommen in die Familie steckt und die teilzeitarbeitende Mutter jammert, weil sie einen grossen Teil ihres Einkommens in die Betreuung der Kinder stecken müsse. Ich kann da zur sagen: Willkommen in der Realität!

      • mira sagt:

        maia, ja, das erlebe ich auch so. War bei uns nicht anders (nur mir Männlein/Weiblein vertauscht)

  • Sportpapi sagt:

    „Kommt hinzu, dass wir schmerzhaft hohe Kita-Beiträge bezahlen, um unsere Kinder betreuen zu lassen, sodass vom Salär kaum noch etwas übrig bleibt. Weshalb reden wir in der Schweiz eigentlich nicht über Gratis-Kitas?“
    Weil wir alle sonst noch mehr Steuern zahlen, so dass von unserem Lohn immer noch weniger übrig bleibt? Es gibt ja nichts wirklich gratis… Und weil damit mit der „Giesskanne“ Familien unterstützt werden, die das gar nicht nötig haben.
    „Als ob die Krönung unseres Leben aus Arbeit besteht.“
    Wir müssen aber trotzdem möglichst alle Mütter möglichst umfangreich in die Arbeit zwingen?

    • Adam Riese sagt:

      Ich sehe es wie Sportpapi und kann die Rufe nach Gratis-Kitas nicht nachvollziehen. Wir haben in der Schweiz zum Glück die Wahl: Kinder selber betreuen und dafür die hohen Kita-Kosten sparen. Oder beruflich am Ball bleiben und dafür die hohen Kita-Kosten auf sich nehmen.

      Ich möchte keine skandinavischen Verhältnisse, wo ich faktisch zum Arbeiten und zur Fremdbetreuung gezwungen bin, da ich die horrenden Kosten, welche dieses System mit sich bringt, nicht stemmen könnte mit einer Teilzeitstelle.

      Für mich stimmt es so, wie es ist. Und das sage ich als zweifacher, teilzeitarbeitender Vater.

  • Michu sagt:

    „gratis“-Kitas und mehr Elternurlaub.

    Gratis ist nichts. Es bezahlen einfach andere.

    Und ich bin dafür, dass die Verursacher bezahlen sollen.

    In diesem Fall sind das die Eltern.

    Sonst will ich bei der Zeugung mitreden…

  • Ulrich Gassner sagt:

    „Weshalb reden wir in der Schweiz eigentlich nicht über Gratis-Kitas?“
    Warum sollten wir? Welchen vernünftigen Grund gibt es, wohlhabenden Doppelverdiener-Ehepaaren kostenlose Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen?
    „Weshalb ist die karge Bezahlung unserer Kita-Angestellten kein politisches Thema?“
    Berechtigte Frage. Aber: bessere Bezahlung=teurere Kitas, und das ist ja auch wieder nicht gut, gell?
    „Wofür arbeiten wir eigentlich, wenn das Geld nicht dorthin fliesst, wo es hingehen müsste?“
    Kommt mir vor wie die Frage einer Primarschülerin. Wenn Einigkeit bestünde, wohin das Geld ‚gehen müsste‘, bräuchten wir keine Politiker.

    • Niklas Meier sagt:

      Wenn ab 100’000 der volle Kitabeitrag bezahlt werden muss, ist das wirklich nicht mehr feierlich. Zu zweit kommt man relativ zügig auf CHF 100’000/Jahr und soll dann zwischen 20 und 24’000.- an die Kita bezahlen? Zusätzlich bezahlt man ja auch nicht unwesentlich mehr steuern zu zweit. Netto legt man sogar drauf dafür, dass man sein Kind fremdbetreuen lässt und den Stress hat, Arbeit und Kinderbetreuung zu koordinieren.

      • Sportpapi sagt:

        „Netto legt man sogar drauf dafür, dass man sein Kind fremdbetreuen lässt.“
        Ja, das kann in Ausnahmefällen und vorübergehend sein. Ist es falsch? Wenn ich meine Arbeit reduziere und die Kinder selber betreue, lege ich ja auch drauf…
        Warum soll die Gesellschaft Familien subventionieren, die vom Einkommen problemlos leben können?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Sportpapi, das ist unglaublich gut argumentiert, wirklich!

      • Niklas Meier sagt:

        Warum sollte jemand arbeiten gehen, wenn er dann weniger Geld hat und auch noch auf die Zeit mit seinem Kind verzichtet?

      • Sportpapi sagt:

        @Niklas Meier: Weil er, wie es hier immer wieder heisst, gerne arbeitet? Weil er/sie das lieber macht, als zu Hause Kinder betreuen („fällt mir die Decke auf den Kopf“).
        Sonst einigen wir uns darauf, dass es für die meisten Menschen nicht erstrebenswert ist, auswärts zu arbeiten statt Kinder zu betreuen? Dann aber machen all die Initiativen und das schwedische Vorbild sowieso keinen Sinn.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        „Wenn ich meine Arbeit reduziere und die Kinder selber betreue, lege ich ja auch drauf…“
        und können das zu über 100% von den Steuern abziehen…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich war schon immer dafür, dass externe Kinderbetreuung als Berufsauslagen vom Lohn abgezogen werden können, sofern sie wirklich dafür gebucht wird.

      • 13 sagt:

        Gut. Und ich war schon immer dafür, dass die Allgemeinheit nicht einfach Einkommensverzicht des Einzelnen als Steuernverzicht hinnehmen muss, nur weil sich einzelne entscheiden, ihre Kinder zu betreuen anstatt zu erwerbstätig zu sein, obwohl sie von der Allgemeinheit dafür ausgebildet wurde. Und gerne in dem Zusammenhang auch Erleichterungen wie Prämienverbilligungen nur für diejenigen, die ihre Erwerbsfähigkeit auch ausschöpfen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: “ Und ich war schon immer dafür, dass die Allgemeinheit nicht einfach Einkommensverzicht des Einzelnen als Steuernverzicht hinnehmen muss, nur weil sich einzelne entscheiden, ihre Kinder zu betreuen anstatt zu erwerbstätig zu sein, obwohl sie von der Allgemeinheit dafür ausgebildet wurde.“
        Hm. Das führt dann allerdings sehr weit. Denn das würde heissen, Steuern würde generell nicht auf dem Einkommen, sondern dem potentiell möglichen gerechnet. Beginnt damit, dass eine intelligente Frau nicht aus Coiffeuse, sondern mindestens in einer Bank arbeiten sollte…
        Ich glaube, das ist nicht wirklich gangbar. Und auch nicht sinnvoll. Steuern bezahlt man auf dem Einkommen, das tatsächlich erzielt wird. Bei den KK-Verbilligungen bin ich einverstanden.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Sofern sie BWL studiert hat (auf Kosten der Allgemeinheit), dann ja. Es ist keine Forderung meinerseits, sondern ein Gedankenspiel, wie sehr wir trotz Betreuungskosten, die die Allgemeinheit trägt, immer noch Einverdienerfamilien begünstigen, was oft vergessen wird. Ich war immer ein Fan der Wahlfreiheit, komme aber tatsächlich immer mehr davon ab, da wir sie uns nicht leisten können resp. im Gegenzug auf soviel verzichten müssen, dass es mir nicht mehr wert ist. Volkswirtschaftlich halte ich ein Modell, welches auf Ausnutzung der Arbeitskraft setzt besser und wer sich damit immer noch den Luxus, denn das ist es schliesslich, leisten kann, zu Hause zu bleiben, der soll es tun.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Persönlich halte ich Wahlfreiheit und persönliche Freiheit für das höchste Gut. Ich sehe nur eine Option, um Ihr Anliegen zu erfüllen: Vollständige Kostenüberwälzung bei Studiengängen, wie in angelsächsischen Ländern üblich. Und damit grosse Verschuldung nach Abschluss des Studiums.
        Allerdings scheint mir das auch volkswirtschaftlich nicht sinnvoll, aus Sicht der Chancengleichheit schon gar nicht.
        Ich gehe davon aus, mit der „offenen Investition“, die dazu führt, dass ganz viele sehr gut ausgebildet sind, fährt die Schweiz letztlich besser.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Die Überwälzung ist nicht die einzige Möglichkeit. Es gäbe eine zweite, nämlich den Ausbau des Staates, wie eben längerer Urlaub. Das würde dazu führen, dass weniger Familien mit einem Lohn leben können, das gebe ich offen zu, aber dies zu bewahren scheint mir schlicht weniger wichtig als immer wieder aufgrund des Kostenarguments bei denen zu sparen, die dann schlicht keine andere Wahl haben als nach 14 Wochen wieder anzutreten.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Sie wollen also, um 10 Prozent der Familien zu erreichen, 100 Prozent mit einer neuen Subvention beglücken? Da scheint mir der Wirkungsgrad relativ schlecht zu sein…
        Und aktiv dafür sorgen, dass ein Lohn nicht reicht um eine Familie zu ernähren, und damit die Frauen gegen ihren Willen zwingen, hochprozentig im Arbeitsleben zu verbleiben, das ist nun mal eine Verknappung der Wahlmöglichkeiten.
        Die Ärztin, die in der Regel einen Arzt geheiratet hat, wird das aber trotzdem nicht weiter stören…

      • 13 sagt:

        Welche 10 Prozent?

      • Sportpapi sagt:

        Die 10 Prozent, oder von mir aus 20, die sich unter gar keinen Umständen eine Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs auf eigene Rechnung leisten kann.

  • Frau Mi sagt:

    Obama hat Recht: das Volk muss sein seinen Erfolg daran messen, wie es Frauen behandelt.
    Würden die Männer die Kinder gebären; die Schweiz hätte einen phantastischen Vaterschutz.
    Wird jetzt noch die AHV-Reform angenommen ohne dass bezüglich Lohngleichheit politisch konkret vorgegangen wird, wär es Zeit für die Frauen wieder aufzustehen und ihre Rechte einzufordern. Ich wart nur darauf, dass sich eine neue feministische Bewegung formt. Da bin ich dabei.

    • Urs M. sagt:

      „das Volk muss sein seinen Erfolg daran messen, wie es Frauen behandelt.“
      Die Männer sind ja egal.
      Wie verblendet oder egoistisch muss man sein, um solche feministisch-ideologischen Phrasen zu verbreiten.
      Dann lieber Trump.

    • Sportpapi sagt:

      Würde mich persönlich sehr freuen, wenn mehr (auch junge) Frauen sich politisch interessieren würden, und mehr auch politisch aktiv wären.
      Allerdings nicht nur bei einem Thema, sondern grundsätzlich.
      Ausserdem: Warum haben wir eigentlich keinen Vaterschaftsurlaub?

    • Niklas Meier sagt:

      Die Lohnungleichheit wird nicht wahrer wenn man es immer wieder wiederholt. Frauen haben keine Dienstpflicht, werden älter und verdienen direkt ab Ausbildung mehr als die Männer.

      Was wollen Sie denn noch mit der neuen feministischen Bewegung erreichen?

    • 13 sagt:

      „Würden die Männer die Kinder gebären; die Schweiz hätte einen phantastischen Vaterschutz.“
      Wie wahr…

      • Sportpapi sagt:

        Und warum bitte klappt das mit dem Vaterschaftsurlaub nicht?

      • 13 sagt:

        Ach, ich hätte da eine Menge Erklärungen, aber unter dem Strich können Sie so ca. alles in meinem ersten Kommentar nachlesen: Weil der Schweizer/die Schweizerin nachwievor der Überzeugung sind, Kinderbetreuung sei die Aufgabe der Mutter…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Damit dreht sich die Geschichte natürlich im Kreis. Das würde natürlich ändern, wenn die Männer gebären würden…

      • Sportpapi sagt:

        Aber im Wesentlichen geht es ja einmal mehr um den Vorwurf, dass Männer nur Männerinteressen vertreten, dass Anliegen von Frauen in einer männderdominierten Politik zu kurz kommen. Obwohl wir letztlich mehr Frauen als Männer haben, die stimmberechtigt sind.
        Ich sehe das gerade gegenteilig. Ich sehe nur Frauen, für die es offensichtlich wichtiger ist, sich (ausschliesslich) für Frauenanliegen einzusetzen, statt für die ganze Bevölkerung. Bei manchen beschränkt sich gar das politische Interesse und Engagement vollständig auf Frauenfragen. Was sehr schade ist!

      • 13 sagt:

        „Ich sehe nur Frauen, für die es offensichtlich wichtiger ist, sich (ausschliesslich) für Frauenanliegen einzusetzen, statt für die ganze Bevölkerung.“
        Oder aber es wird mehrheitlich medial so dargestellt. Suche ich etwas, finde ich zum Beispiel bei der nicht gewählten Bundesratskandidatin einen Haufen Kämpfe und Vorstösse, die rein gar nichts mit „Frauenanliegen“ zu tun haben und doch lautete jede zweite Schlagzeile „mit Schulkindern in den Bundesrat?“, alles andere musste man suchen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Von einer Bundespolitikerin erwarte ich, dass sie mehr als nur Frauenrechtlerin ist. Gehört ja auch zu einer Partei. Dennoch lese ich im Politforum wieder, sie habe die „Frauenkarte“ zu wenig entschlossen gespielt. Dabei ist doch offensichtlich, dass sie als Mann gar nicht erst Kandidat geworden wäre, oder?

      • 13 sagt:

        Ich auch. Und von einem Bundespolitiker erwarte ich auch mehr, als dass er aus dem richtigen Kanton kommt, wenn wir schon dabei sind. Aber dass aus der Politbühne letztlich die Berücksichtigung geografischer oder auch kultureller Minderheiten der Geschlechterfrage vorgezogen werden, ist nichts neues. Und doch ist es spannend, wenn man einerseits von ihr fordert mehr zu sein als eine Frauenrechtlerin , was sie m.M.n. gar nicht ist, aber dann gleichzeitig der Vorwurf kommt, sie habe zu wenig auf das Geschlecht gesetzt. Ja, was denn nun?

      • 13 sagt:

        Also, ich sehe da sehr wenige „Frauenanliegen“ oder „Familienanliegen“ dafür, dass sie eben nur als Mutter wahrgenommen wurde:
        https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista#Default=%7B%22k%22%3A%22PdBusinessCouncilorPersonNumber%3A1346%22%2C%22o%22%3A%5B%7B%22d%22%3A1%2C%22p%22%3A%22PdSortDateTime%22%7D%5D%7D
        Dafür z. Bsp. einiges im Krankenversicherungsrecht, ein Thema zu dem nur C.’s Ansichten und Vorstösse publiziert wurden. Nur so als Beispiel.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ehrlich gesagt habe ich mich zu wenig mit den Kandidaten befasst, die alle irgendwie wählbar waren. Aber offensichtlich war das Kriterium Tessin wichtiger als das Kriterium Frau.
        Aber noch einmal: Wenn man als Frau und Mutter kandidiert, und auch als solche einen Bonus haben möchte, dann wird man halt auch als Frau und Mutter behandelt.
        Ausserdem habe ich eigentlich nur die unschöne Geschichte vom Sorgerechtsstreit gelesen, wobei das auch nicht wirklich ein Problem darstellte. Letztlich hat jedenfalls nach meinem Wissen niemand gesagt, sie sei nicht wählbar. Höchstens zu links, aber das ist ja auch ein Witz.

  • second step sagt:

    Auf die Gefahr hin, dass ich von einer Blog-Harpyie wieder beschimpft werde: als eher liberaler Mensch habe ich auch lange das FDP-Mantra von der „Eigenverantwortung“ geglaubt, bis ich merkte dass in der Schweiz ausser Eltern und selbständigen Unternehmer eigentlich niemand mehr wirkliche Eigenverantwortung braucht. Für alle anderen wird in letzter Konsequenz in der einen oder anderen Form vom Staat gesorgt. Als Bewohner dieses Landes und Steuerzahler sehe ich das gar nicht unbedingt negativ, aber man soll dann die monetäre Solidarität bitte auf alle ausdehnen. Von daher geht der Blog-Inhalt in die richtige Richtung.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Sie wissen über die Gehälter der dortigen Kita-Angestellten Bescheid?

    Und dass auch hierzulande die Gehälter in den Betreuungsberufen eher knapp bemessen sind, es ohne die unsäglichen Praktikantenstellen schon gar nicht gehen würde?

    Mir ist eine echte Wahlfreiheit lieber als eine verordnete lange Elternzeit und „Gratiskita“ (ohne angemessenes Gehalt übrigens), welche nach dieser Zeit fast zu einer Vollerwerbstätigkeit beider Elternteile zwingen.

  • Marcel Zufferey sagt:

    „Noch nie haben die Deutschen so viele Steuern und Abgaben gezahlt wie jetzt. Mehr als die Hälfte (54,6 Prozent) des Einkommens geht an die Staats- und die Sozialkassen. Das heißt, von jedem verdienten Euro bleiben dem Steuerzahler nur 45,4 Cent für die eigene Tasche (…) Die Steuer- und Abgabenlast ist nur in Belgien höher als in Deutschland. Die OECD kritisierte vor allem die hierzulande hohen Sozialabgaben. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) schrieb in seinem Deutschland-Bericht vor gut zwei Wochen, die hohen Sozialabgaben belasteten vor allem Geringverdiener und müssten daher gesenkt werden.“

    Alles hat seinen Preis, nichts ist gratis.

    Mehr zum Fall Deutschland hier: https://goo.gl/DuPKSh

    • second step sagt:

      Ich würde vorschlagen dass Sie mal zusammenzählen was Sie an Abgaben in der Schweiz alles bezahlen. Mit AHV, KK, Steuern, Kinderbetreuung, Pensionskasse komme ich als sogenannter „Mittelständler“ in meinem Kanton auch auf 50%. Sehe da keinen grossen Unterschied zu D mehr, ausser dass ich momentan zumindest auf dem Papier höhere Rente erhalten würde als in D – aber das wird sich in den nächsten 30 Jahren wahrscheinlich auch noch ändern. Dafür hat D aber günstigere KK, fast gratis Bildung und bessere Kinderbetreuung.
      Mag sein dass es in Ihrem Fall weniger ist – die Schweiz ist aber meiner Meinung nach nur für wenige eine Steueroase, nicht aber für die Allgemeinheit.

      • mira sagt:

        Einverstanden – mit der Ausnahme der Kinderbetreuung. Diese müssen sie auch in D extra bezahlen. Und – in der Schweiz hat man ganz andere Löhne…

      • Marcel Zufferey sagt:

        @second step: Haben Sie schon einmal einen Deutschen hierzulande gefragt, wie er das sieht? Aber ich muss Ihnen Recht geben: Wenn wir so weiter machen in der Schweiz, dann würde selbst ich das Schwedische Modell dem Schweizerischen vorziehen…

      • Martin Frey sagt:

        @Second step
        Alle Deutsche, die ich persönlich kenne, sehen den Vergleich D – CH ausnahmslos anders. Aber das mag damit zusammen hängen, dass es sich dabei ebenso ausnahmslos um tüchtige, gut ausgebildete Leute handelt, mit dementsprechendem Einkommen. Also die Schicht, die in D bei den Abgaben nach allen Regeln der Kunst abgeschöpft wird.

      • Niklas Meier sagt:

        Die Deutschen werden oft von den hohen Löhnen geblendet, bis sie merken, dass in der Schweiz alles einfach teurer ist.

      • mira sagt:

        Niklas Meier, ich bin regelmäßig in der Schweiz und kaufe da im Lidl ein. Da ist es nicht so viel teurer als im deutschen Lidl. V.a. nicht die Importprodukte aus Deuschland/EU. Was in Deutschland ca. 9 Euro kostet, ist im Schweizer Lidl vielleicht für ca. 12 Franken zu haben…
        Recht haben sie aber sicherlich bei Mieten, Versicherungen, Mobilverträgen, etc.

      • second step sagt:

        @ Zufferey und Frei: je grösser das reale Nettoeinkommen ist umso mehr bleibt natürlich zum Leben. Irgendeinmal ist der Netto-Lohn auch bei 50% Abgaben so gross, dass mehr Geld da ist als was man ausgeben kann…..Nichtsdestotrotz ist die Abgabenlast für meinen Kanton für uns als Mittelstandsfamilie ebenfalls mindestens 50%. Ich kenne beides, Deutsche die finden es bleibe hier mehr, Deutsche die finden in D bleibt mehr und teilweise deswegen wieder zurückgingen. Ich kannte auch zwei Familien die wegen der offenbar besseren Kinderbetreuung wieder zurück gingen. Ihre wie meine Beispiele mögen alle anekdotisch sein, aber offenbar gibt es nicht schwarz oder weiss und es kommt whs sehr auf die Berufsgruppe und die Familiensituation drauf an.

  • Malena sagt:

    Höhere Kita-Subventionen und mehr bezahlte Elternzeit? Ich hätte nicht nein gesagt. Aber:
    – Man muss halt entscheiden, wie die das bezahlt wird. Dass Reiche und Kapitalgewinne entlastet werden während man in der Bildung und bei den Armen spart finde ich daneben, aber unsere Politiker haben wir selbst gewählt.
    – Die meisten Eltern in meinem Umfeld, die hohe Kita-Gebühren zahlen, können sich trotzdem mehrmals jährlich Auslandferien, Essen im Restaurant und immer das neuste Apple Produkt leisten.
    – Wer kann darf doch auch stolz sein, zu den Kosten staatlicher Dienstleistungen beizutragen (analog: Steuern). Wir sind BürgerInnen, keine Parasiten.
    – Nicht zuletzt: auch KinderbetreuerInnen sollen anständige Löhne bekommen.

  • Frank Zimmer sagt:

    Seht es doch endlich als das was es ist: WAHLKAMPF. Schon wenn ich den Satz lese „keiner Mutter ist es leicht gefallen….“ weiss ich wo die Reise hin geht. In Richtung ein Kind Kindergarten bis 18 (bzw 27 wenn das Kind studiert). Mit einer riesigen Umverteilungsmaschine wird hier der Staat als Wohltäter dargestellt wenn er den Leuten das Geld zurück gibt was er als Steuern einkassiert. Das Grundproblem ist aber das Umverteilen in sich schon kostet. Das sollte man in der EU schon gemerkt haben.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Das ist doch der Witz an Steuern, dass sie umverteilt und indirekt wieder zurückgegeben werden. „Der Staat“ sind seine Bürger. Steuern/Abgaben finanzieren das Gemeinwesen. Nur 2 Grundfragen sind daran spannend: 1. welche Aspekte des Gemeinwesens mit welchem Prozentsatz der Steuern bedacht werden. 2. wie hoch der Betrag ist, der eingefordert wird und dann durch „Umverteilung“ wieder unters Volk gebracht wird. Genau hier passiert der politische Diskurs. Daher ist es so wichtig, sich zu informieren, um dann die für sich selbst richtige Stimme abgeben zu können. Gratis gibt es nirgends etwas. Das musste z.B. Frankreich lernen, als sie gemerkt haben, dass auch Hollande keine Gelddruckmaschine im Keller hat, mit der er all seine Versprechen finanzieren konnte.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Und was nicht als Steuern eingetrieben und umverteilt wird, wird eben privat finanziert. Da findet jedes Land sein eigenes Modell, und zwischen Null und Fast-Vollversorgung gibt es weltweit fast alles. Die entscheidende Frage ist, wo wir uns positionieren wollen, und welche Schwerpunkte wir setzen. Vielleicht ist es die Familie, vielleicht aber auch etwas anderes…

      • Sportpapi sagt:

        Eigentlich ist doch der Grundsatz, dass der Staat nur da eingreifen soll, wo es die Privaten bzw. die Einzelpersonen nicht schaffen.
        Und da ist nun mal fraglich, wenn es um Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung geht. Wo es die Möglichkeit von Nachbarschaftshilfe und privaten Initiativen gäbe (die jetzt Schritt für Schritt ersetzt werden). Bleibt noch die Unterstützung von Familien, die Unterstützung brauchen, was ich sehr sinnvoll finde.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Wo gilt dieser Grundsatz? Eigentlich ist die Definition eines Sozialstaates eine andere…

      • 13 sagt:

        Ja, schon klar, meine Frage war: Wo gilt es, nicht wie es definiert ist? In einem Staat der reinen Subsidiarität lebe ich zumindest nicht.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    „Wir wissen doch alle: 14 Wochen Mutterschaftsurlaub sind sowohl für Mütter wie auch ihre Babys eine unzumutbar kurze Zeit.“
    so, wissen wir das alle? mich wundert schon ein wenig, dass die realitätsfremden luxus-anliegen einiger mütter im direkten gegensatz zu deren beruflichen forderungen stehen. er treibt schon merkwürdige blüten, der heutige wohlstands-feminismus.

    • Frau Mi sagt:

      Sagt ein Mann, der keine Kinder gebären muss und vermutlich auch keine Kinder hat.
      Korrigieren Sie mich Herr Rittermann, sollte meine Ahnung falsch sein.

      Und dennoch sind auch Sie das Kind einer Mutter, die sicher froh gewesen wäre um mehr finanzielle Unabhängigkeit und Mutterschutz, sollte sie denn gearbeitet haben.

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        frau mi. ich gehe davon aus, dass „kinder gebären“ (grösstenteils) auf freiwilligkeit beruht?

    • fabian sagt:

      ja, das kam mir auch in den sinn: egoistischer wohlstandsfeminismus. braucht unsere gesellschaft nicht.

    • Urs M. sagt:

      Frau Mi, wir sind alle nicht nur Kinder einer Mutter, sondern auch eines Vaters. Schon vergessen? Oder ignoriert?

  • Hans Koller sagt:

    Deutschland, ist keine Demokratie sondern eine Republik und das erklärt alles. Alle 4-5Jahre haben die Parteien Zeit das Volk zu belügen und da schwemmen alle Themen nach oben um Wähler zu gewinnen.

  • Hans Koller sagt:

    Deutschland ist keine Demokratie sondern eine Republik und das erklärt alles. Alle 4-5Jahre haben die Parteien Zeit das Volk zu belügen und da schwemmen alle Themen nach oben um Wähler zu gewinnen.

  • 13 sagt:

    Sie geben sich die Antwort bereits selber. Solange die Rolle einer Mutter in der Schweiz auf die Kindererziehung reduziert ist und sie in der Arbeitswelt höchstens als Zuverdienerin des Mannes angeschaut wird, sogar eine Bundesratskandidatin einzig und allein in den Medien als „zweifache Mutter“ wahrgenommen wird, als hätte die Frau bisher nichts anderes getan, als zwei Kinder aus sich rauszupressen, wird sich der Durchschnittsschweizer die Frage stellen, warum man denn ein Hobby der Mutter (also Erwerbstätigkeit) mitfinanzieren sollte. Eigenverantwortung bedeutet nichts anderes, als dass man die Wahl hat. Und die Wahl zu haben, bedeutet hier nichts anderes, als dass es auch möglich ist, einfach vom Lohn des Mannes zu leben. Und damit wäre eben der Stellenwert des Frauenlohns definiert.

    • Hans Koller sagt:

      Blödsinn hat doch nichts mit der Rolle der Frau zu tun. Oder glauben sie ich Bezahle gerne KITA-Beiträge nur wegen meinem „konservstiven“-Weltbild? Also bitte , nicht solchen Schmarren erzählen.

      • 13 sagt:

        Herr Koller, mit Ihrer Antwort zeigen Sie gerade auf, dass sie meinen Text nicht verstanden haben, sonst könnte das auch nicht der ihr Schluss daraus sein:
        „Oder glauben sie ich Bezahle gerne KITA-Beiträge nur wegen meinem „konservstiven“-Weltbild?“
        Hätten sie es nämlich verstanden, wäre Ihnen klar, dass es sich gerade umgekehrt verhält. In dem Fall erwarte ich auch nicht das Verständnis um die grösseren Zusammenhänge.

    • second step sagt:

      @ 13: Gut gesagt, Sie treffen genau des Pudel’s Kern.

    • Sportpapi sagt:

      @13: Beisst sich das nicht in den Schwanz? „Solange die Rolle einer Mutter in der Schweiz auf die Kindererziehung reduziert ist und sie in der Arbeitswelt höchstens als Zuverdienerin des Mannes angeschaut wird.“ und: „Und die Wahl zu haben, bedeutet hier nichts anderes, als dass es auch möglich ist, einfach vom Lohn des Mannes zu leben. Und damit wäre eben der Stellenwert des Frauenlohns definiert.“
      Nein, die Wahl haben heisst, dass es vielfach möglich ist, von einem Lohn zu leben (egal von welchem, oder wie aufgeteilt). Statt dass mit hohen Steuern und Gratis-Betreuung beide Eltern nahezu gezwungen sind, praktisch Vollzeit zu arbeiten.
      Das Problem ist ja eigentlich, dass viele Frauen und Mütter ihre Arbeit als Hobby sehen, mit dem sie ihr Sackgeld verdienen.

      • Amanda sagt:

        „Das Problem ist ja eigentlich, dass viele Frauen und Mütter ihre Arbeit als Hobby sehen, mit dem sie ihr Sackgeld verdienen.“
        Ja, die gibt es in der Tat! Nach meinen Erfahrungen arbeiten aber genau so viele Mütter, um – vor allem den Kindern – Dinge ermöglichen zu können, die mit einem Gehalt nur schwer finanzierbar wären: Jahresbeitrag für Junioren in unserem FC: CHF 700 oder Jugendmusikschule pro Semester: CHF 680 – 1250. Bei den Sportvereinen kommt noch die Ausrüstung dazu, von allfälligen Lagern ganz zu schweigen. Gerade bei mehreren Kindern sind das Ausgaben, die das Budget von Familien des unteren Mittelstandes, bei nur einem Verdienst, nicht hergibt.
        Und: Nein, ich bin nicht dafür, dass KITAS ausschliesslich aus Steuergeldern finanziert werden!

      • 13 sagt:

        Nein, eben nicht. Es wird vom folgenden Bild ausgegangen: „Eigentlich müsste sie nicht arbeiten gehen. Wenn es aber denn wirklich sein muss (typischerweise um sich den einen oder anderen Luxus leisten zu können), dann soll es eben selber finanziert werden. “ und ja, logisch es sind Frauen UND Männern, die dieses Bild zementieren.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Die einzige Lösung aus dem Dilemma ist, dass Frauen schon bei der Berufswahl darauf achten, mit ihrem Lohn mal eine Familie ernähren zu können (und zu wollen). Und sie dann, wenn es soweit ist, auch hinstehen, und auch bezüglich finanzieller Versorgung „ihren Mann“ stehen wollen.
        Ich erlebe das einfach nicht so. Würde mich aber freuen, wenn es zunehmend so wäre.

      • 13 sagt:

        „Die einzige Lösung aus dem Dilemma ist, dass Frauen schon bei der Berufswahl darauf achten, mit ihrem Lohn mal eine Familie ernähren zu können (und zu wollen).“

        Unter dem Vorbehalt, dass dafür aber auch typische Frauenberufe, die aber dringend notwendig sind (Erzieher, Lehrpersonen, Pflege, Verkauf etc.), aufgewertet werden, bin ich eigentlich einverstanden. Aber wie soll sich das in der Praxis ändern, ohne Lenkungsmassnahmen des Staates, die Sie ablehnen?

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Unter dem Vorbehalt, dass dafür aber auch typische Frauenberufe, die aber dringend notwendig sind (Erzieher, Lehrpersonen, Pflege, Verkauf etc.), aufgewertet werden, bin ich eigentlich einverstanden. Aber wie soll sich das in der Praxis ändern, ohne Lenkungsmassnahmen des Staates, die Sie ablehnen?“
        Wenn der Staat Arbeitgeber ist, sind das keine Lenkungsabgaben. Grundsätzlich gilt aber Angebot und Nachfrage. Wenn keine Frauen mehr zu tiefen Löhnen arbeiten, weil sie eine Berufung spüren, dann muss mehr bezahlt werden.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich meinte das eher dahingehend: Wenn eine Frau eine Lehre sucht, aber schon von vornerein weiss, dass sie, wenn sie Kinder bekommt, zu Hause bleiben wird, da ihr Einkommen die Betreuungskosten nicht mehr decken kann, dann spielt es auch keine grosse Rolle, welchen Beruf sie wählt.
        Zum Staat als Arbeitgeber: Wie erklären Sie sich dann, dass trotz Lehrermangel die Löhne gerade auf der Unterstufe tief bleiben? Oder dass auch bei staatlich mitfinanzierten Spitälern es an Pflegepersonal mangelt und trotzdem die Löhne nicht erhöht werden? Da weigern sich ja viele unter diesen Voraussetzungen zu arbeiten und es geschieht nichts.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich erkläre mir das damit, dass offenbar ein Konsens besteht, dass in diesen Bereichen die Löhne nicht steigen dürfen. Wegen den Bildungsausgaben, den Gesundheitskosten, usw.
        Man löst das Problem ja dann mit Zuzug ausländischer Fach (?)-Kräfte. Die gleichen bürgerlichen Politiker notabene, die dann wieder über Zuwanderung schimpfen.
        Das andere ist verkehrt herum gedacht. Coiffeuse, Kosmetikerin, Pferdepflegerin usw. sind mehr Selbstverwirklichung. Die Löhne sind bekannt, dennoch sind die Berufe sehr beliebt. Bei Frauen.

    • Marcel Zufferey sagt:

      @13: In der Schweiz gehen vier Fünftel aller Mütter einer Erwerbstätigkeit nach. 18% aller Mütter gelten als unterbeschäftigt. Die Erwerbsquote der Schweizer Mütter liegt knapp höher, als im europ. Durchschnitt (EU28).

      Hierzulande ist sicherlich nicht alles in Butter, was Familie und Erwerbstätigkeit anbelangt. Aber so rückständig, wie die immer gleichen Kreise immer wieder behaupten, sind wir doch nicht!

      https://www.bfs.admin.ch/bfsstatic/dam/assets/1061095/master

      • 13 sagt:

        Ja, wenn ich an einem Vormittag für zwei Stunden die Ludothek betreue und dann noch an einem Nachmittag in der Dorfbibliothek aushelfe und dabei ein paar Franken verdiene, gelte ich in der Statistik auch als „erwerbstätig“. Schaut man aber auf die Pensen- und Einkommensverteilung, sieht es ein klein bisschen anders aus. Auch die Relation zur Arbeitslosenquote fehlt. Ich halte das tatsächlich für rückständig. Sinnvoll wäre hingegen rein volkswirtschaftlich eine angemessene Elternzeit (für beide Eltern) und anschliessend ein neuer Einstieg, der auch so genannt werden darf (Pensum ab 60-70%). dies bedingt aber erstens eine längere Elternzeit und andererseits sinnvolle Betreuung. Und keine uralten Fotos von Bundesratskandidatinnen mit Kleinkind.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @13: Ein Blick nach Schweden (oben verlinkter ZEIT-Artikel) zeigt, dass dort viele Paare mit Kindern gezwungen sind, zu arbeiten: Halten Sie das wirklich für die bessere Alternative?

        Warum gelten plötzlich nur hohe Teilzeitpensen als emanzipiert? Bislang galt doch das 50:50-Modell als Ideal, wo sich beide Partner Haushalt und Erwerb paritätisch aufteilen! Die meisten Mütter arbeiten hierzulande zwischen 20 und 50% Teilzeit, wenn’s mir recht ist.

        Was die Definition von ‚erwerbstätig‘ (d. h. nicht erwerbs- bzw. arbeitslos) betrifft: Da liegt die Schwelle in praktisch allen alten Industrieländern überraschend tief. Die soziale Wirklichkeit schön zu rechnen, ist seit geraumer Zeit eine Spezialität beinahe aller westlichen Industrienationen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Interessant am von mir verlinkten Papier vom BfS ist vor allem die Tatsache, dass nur gerade 18% aller Mütter als unterbeschäftigt gelten. Also sind umgekehrt 82% aller Mütter offenbar zufrieden mit ihrem tiefen Stellenpensum, oder?

        Was sagen wir denen?

        Ich stehe jedem weiteren Ausbau unseres Sozial- und Gesundheitssystems grundsätzlich kritisch gegenüber. Beide Bereiche zusammen machen bereits 37% vom Schweizer BIP aus, Tendenz stark steigend.

        Jeder weitere Ausbau wird die Einkommen nur noch weiter belasten. Das trifft v. a. die unteren bis mittleren Einkommen stark, wie alleine die Berechnungen zur Rentenreform zeigen. Addiert man noch die Entwicklung bei den KK-Prämien hinzu, die sich seit 1996 übrigens mehr als verdoppelt haben, wird daraus langsam ein Fass ohne Boden.

      • 13 sagt:

        @ MZ
        „Ein Blick nach Schweden (oben verlinkter ZEIT-Artikel) zeigt, dass dort viele Paare mit Kindern gezwungen sind, zu arbeiten: Halten Sie das wirklich für die bessere Alternative?“
        Ja. Mir scheint es ziemlich normal zu sein, dass man Arbeiten muss, um sein Lebensunterhalt zu verdienen.

        „Warum gelten plötzlich nur hohe Teilzeitpensen als emanzipiert?“
        Welches Pensum das konkret ist, hängt von der Gesamtarbeitszeit ab. 50:50 werden die wenigsten haben und damit leben können. Aber 70:70 wäre ja das Gleiche, wie das heute meistens lebte 100:ca. 40 und wäre tatsächlich emanzipierter.

        Definition: „erwerbstätig“: Eben.

        82% „zufrieden“: diese wären vielleicht mit etwas anderem, aber sinnvollerem, auch „zufrieden“, was auch immer das heissen mag.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Ja. Mir scheint es ziemlich normal zu sein, dass man Arbeiten muss, um sein Lebensunterhalt zu verdienen.“
        Genauso scheint es mir ziemlich normal zu sein, dass man seinen Haushalt und die Kinderbetreuung selber regelt.
        Und dass man dann in der Familie oder früher Sippe eine Arbeitsteilung vornimmt, in der alle gleich viel arbeiten.
        Und nicht nur die Arbeit „zählt“, die direkt ein Einkommen erzielt.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.