Papa ist ein Umweltsünder

Liebe Leserinnen und Leser, für diese Aktion liessen wir uns gern einspannen: Der heutige Beitrag von Nils Pickert ist Teil der WWF-Blogparade. Neun Autorinnen und Autoren schreiben, was Umweltschutz für sie persönlich bedeutet, und was sie sich für die Zukunft ihrer Kinder wünschen. Infos zur Kampagne finden Sie unter www.wwf.ch/zukunft und dem Hashtag #forgenerationstocome. Die Redaktion.

Kinder zu haben, ist der Umwelt leider nicht sehr zuträglich. Foto: Dmian Bakarcic (Flickr.com)

Ich bin ein vielfacher Umweltsünder. Zu den schlimmsten Dingen, die ich meinem Heimatplaneten zumute, zählen nicht etwa die riesige Lügen-Diesel-Kiste, die ich zwecks Familientransport fahre, oder die gelegentlichen Ferienflüge zu Zielen innerhalb von Europa, sondern meine Kinder. Was das angeht, bin ich ein vierfacher Umweltsünder. Ich vergrössere nämlich nicht nur tagtäglich meinen eigenen ökologischen Fussabdruck, indem ich Rohstoffe verbrauche und CO2 produziere.

Stattdessen legt mein mittlerweile sechsköpfiger Clan gleich mal einen ganzen Trampelpfad an. Und da meine Lebenskomplizin und ich grundsätzlich ziemlich erfreut über unsere beträchtliche Kinderschar sind, ist noch gar nicht abzusehen, welche Folgen das für die Nachwuchsentscheidungen unserer dann irgendwann erwachsenen Rasselbande hat. Womöglich brechen wir eine ganze Schneise. Und das, obwohl wir uns doch ansonsten durchaus Mühe geben.

Aber selbst wenn ich meine vegetarische Ernährung (die ich zwar aus völlig anderen Gründen angefangen habe, aber pssst!) auf den CO2-Ausstoss umlege, spare ich zwar 0,82 Tonnen CO2 pro Jahr ein, bin aber gleichzeitig zeugungstechnisch für 58,6 Tonnen pro Jahr und Kind verantwortlich.

Besser gleich keine Kinder?

Oder um es anders zu formulieren: Ob ich Vater von vier Kindern im Alter von zwölf, zehn, drei und einem Jahr bin oder tausendmal mit einem Flugzeug den Atlantik überquere, kommt mit Blick auf die CO2-Bilanz in etwa auf das Gleiche heraus. Deswegen hat der Philosoph Travis Rieder unlängst ein Buch veröffentlicht, in dem er, zumindest in Industrienationen, bis auf weiteres für die Kleinfamilie als ethisch korrekte Entscheidung plädiert. Und deshalb rät der Club of Rome auch schon seit Jahren nicht nur zu Konsumverzicht und weniger Wachstum, sondern eben auch dazu, finanzielle Anreize dafür zu schaffen, kinderlos zu bleiben oder sich für maximal ein Kind zu entscheiden.

Vermutlich sind das vernünftige, ziemlich alternativlose Vorschläge, wenn wir es wirklich ernst meinen mit dem Vorhaben, unseren Heimatplaneten nicht weiterhin mit voller Kraft in die Katastrophe zu steuern. Aber es fühlt sich doch ziemlich anders an. Zugegeben, ich mag aufgrund meiner frei gewählten Vermehrungsbilanz nicht gerade der glaubwürdigste Kritiker dieser Lösungsansätze sein, aber ich frage mich schon, wie zukünftige Gespräche mit meinen hoffentlich irgendwann umweltbewussten Kindern ablaufen werden.

«Mensch, Papa, war es wirklich nötig, so viele Kinder zu zeugen?» – «Ach, meinst du Kinder wie dich? Merkste selber, ne?!»

Und das ist nur die persönliche Ebene. Mit dem Geobiologen Reinhold Leinfelder und anderen komme ich nicht umhin, mich zu fragen, ob mit einer solchen Argumentation nicht einfach alle anderen Bemühungen zum Schutz der Umwelt obsolet geschrieben werden sollen.

Prämien für Abtreibungen

Überbevölkerung kritik- und zusammenhangslos als Hauptgrund für den Klimawandel zu identifizieren, klingt zu sehr nach Aufgabe. Nach Maximalforderung, unterhalb derer wir alles andere erst gar nicht zu versuchen brauchen, weil es ja sowieso kaum etwas bringt. Nach «Na dann halt nicht». Darüber hinaus sind die soziokulturellen und ökonomischen Folgen gar nicht absehbar. So entsetzlich und irreversibel unsere gegenwärtige Lage angesichts Klimakatastrophe und Umweltzerstörung zweifellos ist, so dystopisch würde sie zusätzlich geraten, wenn man dieses Gedankenspiel zu Ende denkt. China muss sich gerade den Konsequenzen einer verordneten Ein-Kind-Politik stellen.

Und was käme als Nächstes? Prämien für Abtreibungen? Suizidwerbung für ökologisch korrekte Menschen? Die Kopplung der notwendigen Forderung nach Umweltschutz und Umwelterhaltung an das nackte Leben statt an die Art und Weise der Lebensführung scheint mir der falsche Weg zu sein.

Also ja: Ich bin ein Umweltsünder. Nicht zuletzt, weil ich so viele Kinder in die Welt gesetzt habe. Aber das sollte mich nicht davon abhalten, mein Menschenmöglichstes zu tun, um meinen ökologischen Fussabdruck so klein wie möglich zu halten.

Ausserdem bleibt tausendmal den Atlantik zu überqueren trotzdem die um so viel beschissenere Idee.

***

Dieser Beitrag bildet den Schluss der WWF-Blogparade. Wer die anderen acht Texte zum Thema lesen will, geht zurück zum Start zu Andrea Jansen von anyworkingmom.

166 Kommentare zu «Papa ist ein Umweltsünder»

  • Moni Müller sagt:

    Ich kenne sogar mehrere kinderlose Paare, mit natürlich doppeltem Einkommen,welche mindestens 1x im Monat mit dem Flugzeug einen Städtetrip machen und 2x im Jahr nach Übersee fliegen.
    Nun,was ist ökologischer,einen solchen Lebensstil oder keine Kinder?

    • Hans Koller sagt:

      Sie sind ein Genie und sagen es. Mit dem Einkommen kann man konsumieren. Zwei Alleinstehende verdienen 10000Netto , eine Familie mit 4 Kindern, er arbeitet und 6000Netto und sie arbeitet 50% und hat 2000Netto. Bei welchen Paar ist der Fussabdruck Ökoligischer? Beim Paar mit den Kinder sie geben für die Flächenverschwendung nur 8000Fr. aus und das mit 4 Kindern. Folglich sind die meisten Menschen hier nicht sehr Klug.

    • Hans Hasler sagt:

      Das Paar mit den Kindern zeigt das ökologsichere Verhalten aber die Familie wird langfristig wesentlich mehr Umweltverschmutzung verursachen.
      Das eine ist ein Vergleich „Umweltverschmutzung pro Jahr“, das andere ist der Vergleich „Umweltverschmutzung über alles aufsummiert“. Zwei Betrachtungsweisen, die beide ihre Stärken und Schwächen aufweisen.
      Nur für Ideologen, die einfach nur das eine wahrhaben wollen ein Problem.

      • Hans Koller sagt:

        Nun wenn die Kinder wieder Kinder haben und eine Familie haben, so leben sie praktisch ihr ganzes Leben in einer Familie. Wer Familie hat spart für die Kinder und eine Wohnung und gibt verbraucht somit weniger Ressourcen. Weiter kaufen Alleinstehende eher regionale Produkte die Unökologisch sind. Tja guter Mann ein Bauer in Argentinien verdient 500-1000$ ein Schweizer Bauer gegen 10’000$ im Monat welcher verbraucht mehr Ressourcen??? Ihr Aussagen sind falsch. und dummes Politikergewäsch.

  • Wolge sagt:

    Auf Kinder zu verzichten sei eine Ausrede um nicht nachhaltiger Leben zu müssen. Gegenargument: Ist es nicht eine Ausrede nachhaltiger zu Leben nicht auf Kinder zu verzichten müssen? Leider geht bei dieser Logik das Ganze jedoch ökologisch nicht auf…

    Seien wir mal realistisch: Es kann nicht immer mehr Menschen geben. Irgendwann muss einfach Schluss sein. Der Mensch ist so ziemlich das einzige Lebewesen auf diesem Planeten das sie unaufhaltsam vermehrt und ausbreitet und alles andere Leben ausrottet.

    Ist es nicht arrogant zu meinen wir hätten mehr Recht auf Leben als andere Lebewesen?

    • Hans Koller sagt:

      Sie reden von der Zukunft dieses Planeten, aber ohne Kinder haben sie keine Zukunft. Ich halte alle ihre Ökoargumente für Bullshit und behaupte die Umwelt ist in bester Verfassung bei uns und dies trotz mehr Menschen. Und in 50 Jahren wird die Umwelt in noch besserem Zustand sein. Nun die starken überleben und die Schwachen sterben, das nennt man Evolution, wenn sie keine Kinder haben von mir aus, nicht ich scheide aus dem Leben(Leiter der Evolution) aus sondern sie. Im weiteren was hätte ich von einer tollen Umwelt ohne Kinder? Am Ende landet man als politischer Frusthaufen wie sie. Wenn sie schon Tod sind und all ihre Ökofreunde bestimmen meine Kinder das Schicksal dieser Erde.

  • Jo Mooth sagt:

    Noch 100 Jahre Welt, schreibt Andrea Jansen, das denke ich auch manchmal, und dass es für mich, 52, wohl noch reicht. Aber woher nehmen Eltern die Gewissheit, dass es für ihre Kinder noch reichen wird?

    • Anh Toàn sagt:

      Hätten Ihre Eltern diese Gewissheit verlangt, wären Sie nicht geboren worden. Diese Gewissheit gab es noch, die Zukunft ist ungewiss.

      • Stefan W. sagt:

        Die Gewissheit, ein Leben bis zum Alterstod führen zu können, hatten Europäer vor 100 Jahren viel weniger, als heute. Oder auch vor 1000 Jahren, oder wann auch immer.

  • Cybot sagt:

    Der Ansatz ist gut, hätte aber vor allem zur Folge, dass die umweltbewussten Menschen aussterben. Ob das dann so wünschenswert ist, wage ich mal zu bezweifeln.

  • Muttis Liebling sagt:

    Rein formal vergrössern Kinder den ökologischen Fussabdruck der Eltern nicht, im Gegenteil. Das Kind hat ja einen eigenen.

    Die vorher zu grosse Wohnung wird ab dem Kind jetzt dichter bewohnt, auch der Pkw, so vorhanden wird durch eine Person mehr geteilt. Fast alle Anteile am ökologischen Fussabdruck sinken mit einer Person mehr im Haushalt.
    Vorher Mutter 300%, Vater 300%, Haushaltsmittel = 300%.
    Nach Geburt des Kindes: Mutter 250%, Vater 250%, Kind anfangs 100%. Macht ein Haushaltsmittel von 600%/ 3 = 200%.

    • Hans Hasler sagt:

      Gäbige Rechnung für einen Vater….

      Nur: Wieso teilen Sie denn die 600 % durch 3? Diese 600 % fallen voll an. Der ökologische Fussabdruck ist nicht nur von der absoluten Grösse des Ressourcenverbrauch pro Kopf abhängig, sondern auch von der Anzahl Leute auf dem Planeten. Und die wird nunmal grösser mit Kindern.

  • sigrid eckardstein-gehrmann sagt:

    Sigrid Gehrmann
    Das finde ich ehrenhaft, dem Fliegen zu entsagen. Die Pleite der Air Berlin mag sie in diesem Vorhaben unterstützen.
    Nur die Bemühungen aller Einzelnen könnten sich als Sprühregen in der erhitzten Atmosphäre erweisen, solange einige global agierende Konzerne Cicero näher stehen dürfen als dem Club of Rome: „ceterum censemus terra delendam esse“!

  • Marek sagt:

    Interessant ist doch, dass sich der normale Bürger einreden lässt, er seie ein Umweltsünder, weil er ein Dieselauto fährt, währenddessen auf den Weltmeeren hunderte von Schiffen rumfahren, die in EINER Stunde über ELF TONNEN Schweröl verbrauchen und dies auf dem offenen Meer fast ungefiltert durch den Schlot lassen.

    • Markus Müller sagt:

      Eine solche Rechnung, die nicht pro Passagier- oder Tonnagen-Kilometer rechnet, ist ziemlich sinnlos. Eine Eisenbahn-Lokomotive braucht auch mehr Strom als mein Rasenmäher und ist trotzdem nicht des Teufels.

      • Marek sagt:

        Dem einfachen Bürger wird eingeredet, er seie an allem Schuld… das ist bei den Politikern eben so… Der kann sich nicht wehren, die Industrie hat eben ihre Lobbisten, die sich ein fette Zusatzeinnahme so genereieren…

  • tststs sagt:

    „Überbevölkerung kritik- und zusammenhangslos als Hauptgrund für den Klimawandel zu identifizieren,…“
    Machen Sie hier nicht eine Fehlüberlegung? Überbevölkerung meint ja nicht, aber einer gewissen Anzahl sind es zu viel Menschen. Von Überbevölkerung spricht man dann, wenn Menschen ihren Lebensraum (mit ihrer Lebensweise) überbeanspruchen.
    Wenn man also der grundsätzlichen Überzeugung ist, dass die momentane Art des Klimawandels massgeblich vom Menschen beeinflusst ist, dann ist Überbevölkerung ganz sicher die treibende Kraft. (sprich: wir überbeanspruchen die Ressourcen in unserem Lebensraum -deshalb spricht man von Überbevölkerung – und dies ist der Grund für den KW.

    • Jo Mooth sagt:

      Genau. Und der Klimawandel ist nur das Eine. Waren sie schon im Kanton Aargau z.B. und haben gesehen, wieviel einst naturnahes Land da verbaut wurde? Wir sind zu viele, es wird eng, auf der Strasse, im Zug, an der Kasse. Die Welt ist heute schon zu klein für die 7 Mia. Menschen, steht ja im Blogbeitrag, also müssen wir bremsen mit dem Kinderkriegen, eins ist doch genug, oder wenn’s denn sein muss zwei. Aber warum haben heute Wohlhabende drei, vier Kinder?

      • Hans Koller sagt:

        Frust los werden? wir haben 1,5 Kinder pro Frau 2.2 wären nötig um die Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Im weiteren hat das zubetonieren des Aargaus nichts mit den Kindern zu tun, sondern mit der Zuwanderung. Klimawandel den gab es schon immer hat aber nichts mit dem Menschen zu tun. (CO-2 Märchen können sie sich sparen.) Sonstige Umweltschäden durch den Menschen gibt es keine in der Schweiz.

      • Jo Mooth sagt:

        Die Zuwanderung ist ja mit gemeint, viele Zuwanderer haben meist mehr als ein Kind. Und wenn sie erst mal hier sind, wird die Schar gleich noch vergrössert. Die neue Siedlung hier vor mir enthält knapp 60 Wohnungen, früher wuchs da Getreide, heute wohnen Familien mit zwei, drei Autos auf dem ehemaligen Acker, deren Wohnungen geheizt werden müssen, deren Kinder mit dem SUV zur nahen Schule gekarrt werden und die im Sommer oder Herbst die Charter nach Malle füllen.

      • Hans Koller sagt:

        Die Kinder von Einwanderern fahren aber nicht nach Malle sondern in die ursprüngliche Heimat mit dem Auto. Im weiteren werden die Kinder ja nicht in der Schweiz gemacht sondern meistens im Ausland.

  • Hans Koller sagt:

    Addi hat 6Millionen Juden ermordet, gemäss ihrer Umwelt Ideologie hat er was gutes gemacht und die Umweltschäden reduziert. Das ist so krank. Wie kommt man auf solch abstrusse Theorien und wo sind die ethischen Grenzen?

    • Hans Hasler sagt:

      Da Sie der einzige sind, der solch abstruse Ideen hat möchte ich die Frage gerne an Sie richten. Wieso stellen Sie so eine krankte abstruse Theorie auf? Und was hat das mit dem Thema zu tun?

      • Hans Koller sagt:

        Wenn der Mensch oder die Kinder schlecht sind muss man ja die Bevölkerung dezimieren. Darum geht es doch in diesem Thema , gemäss dieser Theorie machen Massenmörder was gutes.

    • Stefan W. sagt:

      @Koller: Nicht geboren zu werden ist aber nicht exakt dasselbe, wie ermordet zu werden, nicht wahr? Man braucht übrigens nicht unbedingt so weit in die Vergangenheit zu gehen: George W. Bush hat auch ungefähr eine Million Menschen auf dem Gewissen. Ich bin allerdings nicht sicher, ob Umweltschutz dabei sein primärer Beweggrund war. Jemanden, der Verhütungsmittel und -gründe austeilt, würde ich jedenfalls nicht mit jemandem vergleichen wollen, der Bomben und Granaten austeilt, auch wenn beide die Bevölkerungszahl reduzieren mögen.

      • Hans Koller sagt:

        Nun wenn man den sogenannten ökologischen Fussabdruck bewerte ob ein Kind leben soll oder nicht, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Massenmord. Und wir reden ja wirklich davon das es zu viele Menschen gibt und man die dezimieren muss. Im weiteren bestimmen jene Menschen mit Kindern die Zukunft auf unserem Planeten und nicht jene ohne, nur so nebenbei.

  • Reinhold Leinfelder sagt:

    Nachdem im Beitrag auf mich Bezug genommen wird, hier der Link zu meinem Originalkommentar (in Facebook): http://www.facebook.com/ReinholdLeinfelder/posts/1425802127503037, auch mit Links zur einer damals gerade erschienenen entsprechenden Fachstudie.
    DER SPIEGEL und etliche andere hatten das Thema anlässlich der Studie ebenfalls aufgegriffen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klima-weniger-kinder-bekommen-hilft-das-a-1157812.html

    • Papperlapapi sagt:

      Vielen Dank für die interessanten LInks!
      Autofrei leben, sich vegetarisch ernähren, auf Flugreisen verzichten!
      Klare Aussagen, was hilft, ausser dem Verzicht auf Nachwuchs. Da unsere Familienplanung abgeschlossen ist, brauche ich mir darüber auch keinen Kopf mehr zu machen.

    • Jo Mooth sagt:

      Klar kann und soll man alles machen, was den Klimawandel verlangsamt, also weniger Flugreisen, weniger Autofahren, weniger fossil heizen. Aber weshalb sehen Sie „ein Kind weniger“ als Ausrede? Auch diese Massnahme bringt was, ja, wie wir gesehen haben, sogar besonders viel. Gerade so gut könnte man „weniger Flugreisen“ als Ausrede dafür sehen, weiterhin drei oder vier Kinder haben zu können. Da ist eine Wertung dahinter, die für Eltern mit Kinderwunsch aufgehen mag, für bewusst Kinderlose aber nicht.

  • Joe Schweizer sagt:

    Was für eine wirklich absurde Diskussion.
    Ist ja klar, gäbe es keine Menschen, gäbe es auch keine Menschgemachten Umweltschäden. Folglich müssten wir alle darüber Diskutieren inwiefern die Menschheit als solches Existieren soll… aber diese Ehrlichkeit haben wiederum viele der Familien-Kritiker in diesem Forum nicht.
    Übrigens ist eine „Grossfamilie“ die wohl Ökologischste Variante der „Kinderaufzucht“. Den „Grossfamilien“ haben nachweislich den kleinsten Wohnflächenverbrauch pro Kopf, lasten ihr Auto besser aus als Kleinfamilien/Paar/Singles und können auch sonst viel mehr Synergien nutzen als Haushalte ohne Kinder bzw. mit nur einem oder zwei Kindern.
    Zudem: Ohne Zuwanderung würde Europa aussterben. Also habe ich definitiv kein schlechtes Gewissen wegen meinen Kindern.

    • Sabine sagt:

      joe, es soll auch singles und kinderlose paare geben ohne auto. und singles, die in einer wohngemeinschaft eine wohnung teilen und synergien nutzen.
      aber schön, haben sie sich die welt so zurechtgelegt, dass die anderen die schlechten sind.

      • Joe Schweizer sagt:

        Ich will damit den Kinderlosen nicht die Schuld in die Schuhe schieben bzw. diese schlecht machen. Aber ich möchte doch einige Kommentare in diesem Forum relativieren, welche das Kinderkriegen implizit als die schlimmste Umweltsünde schlechthin hinstellen. Natürlich gibt es dass.
        Aber sind wir ehrlich: Diejenigen welche dermassen ultraökologisch leben sind eine verschwindend kleine Minderheit. Kennen Sie wirklich viele kinderlose die 30 sind, noch in einer WG Wohnen und in den Ferien kaum umherreisen? Die wenigsten leben mit 30 noch in einer WG. Oder in einer 20m2 Wohnung Selbst wenn Sie noch single sind. Und die wenigsten

    • F. Bachmann sagt:

      Diese Diskussion muss unweigerlich geführt werden auch wenn es Ihnen nicht passt.
      Ihre Argumentation ist ausserdem nicht zielführend da Sie gar nicht voraussehen können, ob sich Ihre Kinder im Erwachsenenalter tatsächlich so ökologisch verhalten werden wie Sie sie glauben erzogen zu haben. Zudem ist das Modell, das für die Berechnung der Umwelbelastung herangezogen wurde lediglich die Schnittmenge für alle möglichen Verhaltensweisen.
      Aber im Grunde ist der Denkansatz natürlich richtig und wir tun gut daran eine menschengerechte Lösung des Problems zu finden. Auch wenn uns dies zurzeit abwegig erscheint.

    • Hans Koller sagt:

      Ist es nicht krank, Kinder als Umweltschäden zu sehen? Und von welchen Schäden reden wir??? Krank das ganze.

  • Jo Mooth sagt:

    Interessantes Thema, aber nach der haushohen Ablehnung der Ecopop-Initiative ist die Sache gegessen. Leider, möchte ich sagen, als bewusst Kinderloser. Arme machen Kinder, als Altersvorsorge, das ist bekannt. Ein gewisser Wohlstand führt zu einem Rückgang des Fortpflanzungsdrangs, aber was dann doch erstaunt, mit Bezug auf die reiche Schweiz ist, dass ein hoher Wohlstand wieder dazu führt, dass mehr Kinder gezeugt werden, fast so, wie man mehrere Autos hat.

    • Hans Hasler sagt:

      Klar, Kinder haben hat soo viel mit Ecopop zu tun. Nichts als eine billige Ausrede!

    • Jo Mooth sagt:

      Richtige finanzielle Anreize könnten demnach ein Teil der Lösung sein, also nicht immer höhere Steuerabzüge für Familien mit mehr Kindern. Und die Kita-Förderung unter dem Deckmantel der – klar notwendigen – Gleichstellung der Frau im Beruf führt eben auch dazu, dass immer weniger Paare entscheiden zwischen Kind und Karriere, sondern beides haben können. Und das gesellschaftliche Hochjubeln von Familien mit (vielen) Kindern ist auch nicht dienlich. Nicht jede Frau MUSS Mutter werden, sie kann auch im Beruf oder sonst wie ein erfülltes Leben haben.

      • Joe Schweizer sagt:

        Gesellschaftliches Hochjubeln von Familien mit vielen Kindern? Echt jetzt?
        Also wenn ich mich hier so durch das Forum lese sehe ich nicht viel davon.
        Aus eigener Erfahrung: Bestimmte Einzelpersonen mögen Familien mit Kindern sehr wohl viel Wohlwollen entgegenbringen. Als Gesellschaft werden Familien in der Schweiz mit diesem übertriebenen Perfektionismus, den sehr hohen pro-Kopf Grundkosten (Wohnen, KK-Prämien usw.) und den beengten Platzverhältnissen alles andere als bevorzugt. Kinder haben ist in der CH sehr sehr teuer. Da braucht es keine weiteren Finanziellen „Strafen“.

      • Jo Mooth sagt:

        Es genügte schon, wenn endlich die Vergünstigungen aufhörten. Aber wir sind hier ja bald so weit wie im Norden oder in GB, dass es sich finanziell lohnt, möglichst viele Kinder zu haben…

      • Anh Toàn sagt:

        @Jo Mooth: “ ..die Kita-Förderung führt eben auch dazu, dass immer weniger Paare entscheiden zwischen Kind und Karriere, sondern beides haben können. “

        Ja, das ist zumindest ein Sinn und Zweck der Kita Förderung. (Vielleicht ist Kita auch besser für die Kinder, die lernen, entwickeln sich am Besten unter anderen Kindern).

        Mich interessiert, was Sie daran stört, wenn beide Elternteile arbeiten können? Sich nicht mehr für Kinder oder Karriere entscheiden müssen?

      • Anh Toàn sagt:

        Jo Mooth: „Es genügte schon, wenn endlich die Vergünstigungen aufhörten.“

        Dann machen Sie eine Initiative, Artikel 41c der BV („Familien als Gemeinschaften von Erwachsenen und Kindern geschützt und gefördert werden;“) sei ersatzlos zu streichen.

      • Jo Mooth sagt:

        @Toàn: Wenn zwischen Kind und Karriere entschieden werden muss, verzichtet vielleicht das eine oder andere Paar auf Kinder, oder hat nur noch eines.
        Das mit der Initiative zu Art. 41c BV ist eine Idee…

      • second step sagt:

        Jo Schweizer und Anh Toan haben recht. Kinder zu haben in der Schweiz ist ziemlich teuer. Wenn man als Mittelstandsfamilie Einkommens- und Vermögenssteuer, KK-Prämie, AHV, Pensionskasse, Kinderkrippe und UVK zusammenzählt kommt man beinahe auf 50% Abgaben. Aehnlich wie in Skandinavien. Dort bekommt man aber fürs selbe Geld eine wesentlich bessere Familienförderung, wie ich den Eindruck habe. Zudem gibt es dort einen gesellschaftlichen Konsens, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich sein soll und nichts mit Egoismus zu tun hat.

  • Michael sagt:

    Was ein an den Haaren herbeigezogener Vergleich ! Kinderkriegen unter dem Aspekt der CO2 Erzeugung. Spontan fällt mir dazu folgendes ein – bei 4 Kindern ist die Wahrscheinlichkeit viermal so gross, das dabei ein blutrünstiger Terrorist entsteht. Oder ein ekliger Waffenhändler. Oder ein Wallstreethai. Und somehr Kinder vielleicht noch kommen, erhöht sich diese Wahrscheinlichkeitsrate noch. Also kann man da nicht schlussfolgern – je mehr Kinder man in die Welt setzt, desto höhrer ist die Wahrscheinlichkeit, das sie die Welt in ein noch grösseres Dilemma stürzen, als wir es jetzt schon haben.

  • Denise sagt:

    Es schmerzt halt schon gewaltig, bei der eigenen Vermehrung Zurückhaltung walten zu lassen gegen das ursprüngliche Grundbedürfnis, sich möglichst erfolgreich fortzupflanzen. Aber dafür hat der Mensch eigentlich seine Vernunft, die dann aber oftmals doch vom Egoismus – wie bei Familie Pickert – übertölpelt wird. Was mich schon in den 80er-Jahren am meisten genervt hat an den Grünen war genau das: kein Auto, Gemüse vom eigenen Gärtchen, Ferien nur im heimischen Heididörfli, dafür eine Orgelpfeife Kinder, oben mit handgelismetem Chäppli und unten mit einer Bratwurst in der Hand. Solches Grün ist doch sehr blauäugig!

    • Zufferey Marcel sagt:

      …und wenn Auto, dann natürlich Döschwo mit Kleber ‚I fly bleifrei‘ am Heck.

      Wir können alle etwas tun, die Welt ökologischer zu gestalten: Kein Auto, wenn möglich, weniger Fleisch, seltener Ferien in Übersee, weniger neue Sachen kaufen (di Alten tun’s auch), etc.

      Ich halte nichts von ökologischen Maximalmaximen. Aber Einschränkung tut Not. Und mehr Realitätssinn auch: Ich denke, unsere Spezies hat Probleme erschaffen, die nicht mehr lösbar sind. Offenbar können wir nicht anders: Wir sind unfähig, die ganze Tragweite unserer Handlungen realistisch einzuschätzen. Mit den Folgen unseres Tuns werden wir lernen müssen, zu leben. Die gegenwärtigen Entwicklungen (Klimawandel, Übervölkerung) sind unumkehrbar.

    • Joe Schweizer sagt:

      Da Rollen sich mir alle verfügbaren Nägel zusammen wenn ich solche Kommentare lese….
      Angesichts dessen, das die Geburtenrate pro Frau in der Schweiz deutlich unter zwei liegt, habe ich kein schlechtes Gewissen damit, dass ich Kinder in die Welt gesetzt habe.
      Wenn man schon von Geburtenkontrolle spricht, dann sollte man definitiv in anderen Regionen dieses Planeten ansetzen. Und wenn ihr schon das Leben meiner Kinder aus Ökologischen Gründen hinterfragt, so seit bitte so konsequent und tut aus auch bei euren eigenen Leben. und heuchelt nicht herum wenn wegen Unfällen, Umweltkatastrophen und Kriegen massenweise Leute ins Gras beissen.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Mr. Smith bringt das Problem hier auf den Punkt:

    https://www.youtube.com/watch?v=OxKYfTvZFb8

    Still the best scene!

  • Anh Toàn sagt:

    Weder Kinder, noch deren Eltern sind die Umweltsünder, sondern die Rentner, welche nichts mehr leisten, aber dennoch die Umwelt belasten. Die werden nie mehr einen Nutzen bringen, reine Umweltverschmutzung dass die noch da sind. Dazu kosten die ein Vermögen, die leben von den Lohnabzügen und Mieten und Zinsen welches dann dem für Bildung der Kinder zur Verfügung stehenden Einkommen fehlt. Die jungen Familien welche gerne mehr Kinder hätten, können es sich nicht leisten, der Wohnraum ist zu teuer, weil die Rentner alleine 100m2 bewohnen.

    (Nein, das ist nicht meine Meinung, nur ein Versuch auszudrücken, wie absurd die Meinung ist, wer Kinder gebiert, sündigt an der Umwelt)

    • Widerspenstige sagt:

      Schon der Vergleich ist mir zu materialistisch und darf so nicht gezogen werden. Das verstösst gegen mein Wertempfinden gegenüber Lebewesen. Jedes Kind wird im Verlaufe seines Lebens seinem Umfeld mit seinen Talenten helfen und so zu einer Ausgewogenheit innerhalb der Gesellschaft beitragen. Jeder Rentner ist mit Lebenserfahrung reich beladen und darf diese an sein Umfeld grosszügig verteilen. Ein wichtiger Beitrag, den wir nicht unterschätzen dürfen. Gerade in asiatischen Familien gilt das Alter als äusserst wertvoll u man begegnet sich mit Respekt. Ich vergesse nie den Augenblick, als ich zum ersten Mal der Oma begegnete in der Thaifamilie meines Mannes u mich kniend vor ihr verneigte zusammen mit ihm. Sie sass da auf ihrem Mahagonistuhl wie eine weise Matriarchin u lächelte dazu.

    • Einzelkind sagt:

      Verzweifelter und nicht ansatzweise lustiger Versuch, die Tatsachen ins Lächerliche zu ziehen. Absurd ist es, die mit dem Populationswachstum verbundenen negativen Folgen zu verleugnen!

    • Christoph Bögli sagt:

      Der Vergleich scheitert schon alleine daran, dass existierende Menschen nicht gleichwertig sind mit „möglichen“ zukünftigen Menschen. Denn Kinder lassen sich im Normalfall durchaus vermeiden, sind also eine bewusste Entscheidung, zu welcher niemand gezwungen wird. Rentner hingegen sind da ob man will oder nicht. Und den einzigen „Weg“, daran etwas zu ändern, wollen Sie hoffentlich nicht ernsthaft hier als ethisch gleichwertig zum Kinderverzicht darstellen..

    • Hans Koller sagt:

      Früher gab es die Endlösung für das Problem. Die guten alten Zeiten als man die Bevölkerung dezimierte, nicht? Von was für Blödsinn reden wir.

    • Anh Toàn sagt:

      Die Weltbevölkerung wächst nun mal nur noch, weil sie älter wird, nicht weil zu viele geboren werden.

      Ausser in Afrika gibt es fast nirgendwo mehr Geburtenraten über 2.1% pro Frau.

      Also wären, wenn schon, nicht der Kinder zu viele auf der Welt, sondern der Alten. Und bei denen mit kleinerer Welt (Europa oder die Schweiz), umso mehr, die Schweiz importiert ausgebildete polnische EDV Spezialisten, die Katholiken haben noch Kinder, der Schweizer wurde nicht geboren, ob wegen Umweltschutz weiss ich nicht.

    • Peter Lustig sagt:

      Haben Sie auch Brave New World gelesen?

  • Susi sagt:

    Danke für diesen interessanten Text, das sind eindrückliche Zahlen.
    (Ab sofort werde ich gegenüber den Kinderlosen, die hobbymässig in der Gegend herumjetten, ein wenig nachsichtiger sein.)

    • Hans Koller sagt:

      Vergessen sie aber nicht den Ablasshandel, zahlen sie fleissig für ihre Kinder die CO2-Emissionen, damit es sich die Politiker und NGO-Organisation so richtig gut gehen lassen. Sie sollten dagegen etwas mehr ihren Lebensstandard zurück schrauben, eine Warme Suppe und ein Dach über dem Kopf sollten reichen. Ui ich muss, ich habe noch eine SP-Sektionen Veranstaltung, ich möchte das Buffet mit dem Wein schliesslich nicht verpassen.

  • Andrea sagt:

    Die 58,6t CO2 pro Jahr+Kind halte finde ich eine viel zu hohe Schätzung (USA + CH brauchen pro Kopf ca.1/2). Da ich überzeugt bin, dass in naher Zukunft der Verbrauch massiv gesenkt wird (wegen technischen (Erneuerbare werden billiger) und politischen (Teuere Schäden führen zu umdenken) Gründen), halte ich die Rechnung der Studie für falsch.
    „For the action ‚have one fewer child,‘ we relied on a study which quantified future emissions of descendants based on historical rates, based on heredity (Murtaugh and Schlax 2009). In this approach, half of a child’s emissions are assigned to each parent, as well as one quarter of that child’s offspring (the grandchildren) and so forth.“

    Dass massenhaft freiwilliger verzicht auf Kinder, zukünftige Probleme einfacher lösbar ist mMn logisch.

    • Christoph Bögli sagt:

      Man kann sicher über die Methodik diskutieren, diese als „falsch“ zu diskreditieren ist ziemlich abwegig. Ebenso wäre es mindestens so heikel, anstatt relativ solider status quo-Werte irgendwelche spekulativen Annahmen über zukünftige Reduktionen einzuflechen.

      Wobei das m.E. eh am entscheidenden Punkt vorbei zielt: Ob 10t mehr oder weniger ist letztlich auch egal, die Schlussfolgerung ändert sich dadurch nicht. Und: CO2 ist nur ein Umweltindikator von vielen und abgesehen vom Klima noch nicht einmal ein sonderlich relevanter. Selbst wenn der CO2-Ausstoss markant gesenkt würde, hiesse das noch lange nicht, dass der ökologische Fussabdruck kleiner wird.

    • Hans Koller sagt:

      Klar ich verzichte auf Kinder und alle Feuden im Leben und die Linken-Politiker fahren Tesla auf meine Kosten.

  • Stefanie Sollberger sagt:

    Finde das unverantwortlich! Viele sind, wie dieser Herr auch noch stolz drauf.

  • Widerspenstige sagt:

    Da können wir noch lange diskutieren und die Schuld für das Desaster rundum anderen in die Schuhe schieben. Es ist wie es ist. Nur wird es erbärmlich kleingeistig, wenn es um Renten geht. Da kochen die Emotionen in ungeahnte Höhen und jede Gruppierung köchelt am eigenen Süppchen.
    Schön zu sehen in der momentaten Rentenreformdiskussion. Die Jungen fürchten um ihre Einzahlungen, die Alten fürchten um ihre eingezahlten Lebenshaltungskosten. Der Mittelstand macht den Bückling vor jung und alt und quetscht sich mit einer Zuckerpille durch die zähflüssige Suppe. Niemand will Abstriche machen.

    Aber es muss sein: JA ist die bessere Variante zu Nein bei dieser Rentenreform. Darüber wird hier geschwiegen, dabei zahlen Familien nicht unerheblich ein u halten das System am Laufen!

    • Franz Vontobel sagt:

      „Nur wird es erbärmlich kleingeistig, wenn es um Renten geht.“

      Was es aber nicht tut, in diesem Beitrag.

    • Widerspenstige sagt:

      Sie meinen, Franz? Im Beitrag von NP nicht, richtig. Mir stossen ein paar Kommentare ziemlich sauer auf, die gar noch eine Kindersteuer – wie eine Hundesteuer – erwähnenswert finden und sich nicht dafür schämen.

  • romeo sagt:

    «Mensch, Papa, war es wirklich nötig, so viele Kinder zu zeugen?» – «Ach, meinst du Kinder wie dich? Merkste selber, ne?!»
    Wer ist bei dieser Frage der Egoist? Klar der Vater.

  • Hotel Papa sagt:

    Was zum Nachdenken:

    https://xkcd.com/1338/

  • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

    #PaidPost

  • Hans Hasler sagt:

    Teil 2: Das Problem, das der Autor hier sehr anschaulich verdeutlicht ist, dass er zwar die Anzahl Kinder intellektuell als relevant für die Umwelt anerkennt, dann aber gleich sämtliche Ideen freiwillig weniger Kinder zu haben ideologisch ablehnt. Wieso bleibt offen. Ich wäre an einer Stellungnahme interessiert gewesen, wieso der Autor nach 2 Kindern noch 2 weitere gezeugt hat. War ihm der ökologische Fussabdruck einfach egal? War im das nicht bewusst?

    Es mag unangenehm zu sein über den Verzicht auf Kinder (und ich meine jetzt nicht auf ein oder zwei Kinder – sondern auf den Verzicht auf eine Grossfamilie) nachzudenken. Aber es ist nicht ersichtlich, wieso dieser Verzicht für die Grünen anscheinend absolut keinen Wert haben soll.

    • Peter Lustig sagt:

      Der Verzicht auf Kinder löst die Probleme nicht, da hat er schon recht. Würden alle Menschen einigermassen vernünftig handeln hinsichtlich, ehem ja fast allem, was unsere Gesellschaft so bietet, wären bis zu 20 milliarden Menschen möglich. Dann ist doch schon die Frage: soll ich auf Kinder verzichten damit sich die anderen ihre Ferienflüge „moralisch“ leisten können?

      • Hans Hasler sagt:

        Doch. Ein weitrechender Verzicht auf Kinder würde die ökologischen Probleme schon lösen. Vor allem in einer langfristigen Betrachtung.
        Und der letzte Teil ist sowieso völliger Unsinn. Niemand schreibt, dass man auf Kinder verzichten soll, damit sich andere das Fliegen leisten können. Es läuft umgekehrt: Wer Kinder hat kann noch so aufs Fliegen und Fleisch essen verzichten und wird desswegen niemals wirklich „nachhaltig“ sein. Da gibt es keinen Grund sich moralisch überlegen zu fühlen, blos weil man auf Flüge verzichtet (und in Realität werden dann natürlich gar nicht aufs Fliegen verzichtet).

      • Peter Lustig sagt:

        Sie haben den Teil mit dem Vernünftigen Handeln ausgelassen, Herr Hasler. Sehr unvernünftig. Und nein, ein Mensch wird niemals nachhaltig sein, da er immer Ressourcen verbrauchen wird. Ich wollte eigentlich sagen: Ist es legitim von den anderen Verzicht zu fordern und selber sagen wir einmal selektiv verzichtend zu sein?

      • Hans Hasler sagt:

        Peter Lustig: „Ist es legitim von den anderen Verzicht zu fordern und selber sagen wir einmal selektiv verzichtend zu sein?“
        Sie scheinen sehr von dieser Schuld- und Legitimitätsfrage besessen zu sein. Ich kann da nur sagen: Ist doch nicht relevant. Die Frage ist für mich nicht was andere machen sollen, sondern wo man selber am besten zum Schutz der Umwelt beitragen kann.
        Das kann Fleischverzicht z.B. sein. Oder die Überlegung, dass nach 3 Kindern eventuell der einene Lifestyle befriedigt ist und man desswegen aufgrund von Umweltschutzüberlegungen auf ein 4. Kind verzichtet. WIESO AUCH NICHT? Bringen tut es mehr als der Verzicht auf Fleisch. Da ist für mich ein Denkverbot nicht richtig.

    • Safster sagt:

      Sie haben völlig recht, Herr Hasler. Was soll denn der Artikel? Zusammengefasst: Ja, ich habe vier Kinder; ja, es ist schlecht für die Umwelt; aber gegen Kinderhaben zu sein ist auch keine Alternative; dafür versuch ich mich trotzdem ökologisch zu verhalten.
      Interessant wäre gewesen, Ansätze zu finden, wie mit diesem Dilemma umzugehen ist. Es muss ja keine Abtreibungsprämie sein. Hingegen kann natürlich darüber diskutiert werden, inwiefern der Staat das Kinderhaben unterstützen soll.

      • Hans Hasler sagt:

        Ich bin jetzt auch nicht sicher, ob eine Diskussion wie weit Kinder vom Staat unterstützt werden sollen zielführend ist. Ich glaube schlicht und einfach nicht, dass Kinder kriegen davon abhängt ob der Staat nun Kinderzulagen gewährt oder nicht (nur als Beispiel). Aber es geht eben auch um die Einstellung der Umweltschützer und nicht nur um Gesetze.
        Ökologisches Verhalten sollte doch nicht den Chrakakter eines Ablasshandels haben. Aber die Logik geht eben in diese Richtung: „Wenn ich schon Kinder habe versuche ich sonst ökologisch zu sein“ ignoriert völlig, dass man das auch ohne Kinder kann. Noch ist ein Verzicht auf Kinder ein Freibrief für sinnlose Flüge etc. Ich beobachte aber häufg das Gegenteil: wer Veganer ist, ist gewissermassen so gut, dass alles andere irrelevant wird.

    • 13 sagt:

      Ich glaube nicht, dass ein erstes oder ein zweites Kind einen kleineren Abdruck hinterlässt als das sechste (vermutlich eher umgekehrt). Ich frage mich immer, warum es völlig in Ordnung sein soll, 1-2 Kinder zu bekommen, aber ab 3 nicht. Ob A auf das 2. oder B auf das 4. verzichtet, ist insgesamt egal. Ökologisch müsste man ja ganz verzichten. Und wirtschaftlich sind 1-2 Kinder ohnehin nicht sinnvoll, weil sehr viel Betreuungsarbeit in sehr wenige Kinder gesteckt wird. Denkt man weiter, so wäre die Gesellschaft am nachhaltigsten und wirtschaftlich erfolgreichsten, die einerseits aus vielen Kinderlosen besteht, die wenn möglich in WG wohnen oder auswärts essen und daneben einigen Grossfamilien, die die Nachkommen sicherstellen, aber eben die Ressourcen auf mehr Köpfe verteilt.

      • Hans Hasler sagt:

        13: Die Anzahl Kinder ist doch einfach ein Abwägen zwischen dem Recht und dem Wunsch Kinder zu kriegen und dem Recht der Kinder auf eine Zukunft, die noch in einer halbwegs intakten Natur beinhaltet.
        Da muss man nicht radikal die Gesellschaft umbauen!

      • Christoph Bögli sagt:

        @13: Prinzipiell mag das richtig sein, ist aber auch eine sehr aufs einzelne Kind verengte Perspektive. Denn 1. sind gesamthaft gesehen 4 Kinder pro Familie doppelt so viele wie 2 Kinder pro Familie, selbst wenn das Millionste Kind natürlich nicht „schlechter“ als das Erste ist.

        Und 2. geht es halt um eine verünftige Lösung des Zielkonflikts zwischen persönlicher Verwirklichung und gesellschaftlichen oder ökologischen Grenzen. Analog könnte man ja auch sagen, ob ich in der Woche 500g oder 5kg Fleisch esse, spielt keine Rolle, weil die letzten 500g Fleisch ja nicht weniger schädlich sind als die ersten. Oder 10 Flugreisen seien nicht weniger schlimm als 1. Ganz-oder-gar-nicht ist darum kaum praktikabel oder hilfreich, es geht um ein „vernünftiges“ Mass.

      • 13 sagt:

        Genau das vernünftige Mass ist doch das Thema: Wer entscheidet, was das vernünftige Mass ist?
        – 1-2 Kinder
        – ein Auto pro Familie, max. Verbrauch 7 Liter
        – alle 2 Jahre in die Ferien fliegen
        – max. 3 Mal pro Woche Fleisch?
        Das ist doch ein Abwägen jedes Einzelnen.

      • Peter Lustig sagt:

        Herr Hasler, logischerweise ist 13 Vorschlag der, der theoretisch am sinnvollsten ist, praktisch aber natürlich an der Freiheit scheitert (zum Glück!)

      • Christoph Bögli sagt:

        @13: Teilweise ja, teilweise aber auch die Abwägung der Gesellschaft. Es ist ja nicht so, dass jeder tun und lassen kann was er will, zumindest nicht ohne Konsequenzen. Verbote, Regeln und (finanzielle) Steuerungsmechanismen sind in den meisten Bereichen gang und gäbe, um „unvernünftiges“ Verhalten zu sanktionieren und minimieren.

        Weshalb man natürlich auch in diesem Kontext diese Frage und etwaige politische Konsequenzen diskutieren sollte. Alleine da momentan das Kinderkriegen ja fast überall staatlich gefördert und gefordert wird, was man entsprechend in Frage stellen könnte. Genau so wie ich persönlich nichts dagegen hätte, wenn der Fleisch- und Mobilitätskonsum verteuert und damit reduziert würde (anstatt wie heute oft noch subventioniert).

      • Hans Hasler sagt:

        13: „Das ist doch ein Abwägen jedes Einzelnen.“
        Ja, das sehe ich doch auch so. Es gibt hier keine objektive richtige Antwort was „gut“ und „schlecht“ ist. Ehrlich gesagt verstehe ich diese Tendenz hier in der Diskussion nicht alles aufs extreme zu reduzieren.
        Die Frage ist aber sehr wohl welche Aspekte man in die Abwägung aufnehmen soll. Wieso ist der CO2 Ausstoss beim Fleisch oder SUV bedeutend aber beim Kind wird erwartet, dass diese Überlegung keine Rolle spielen darf? Natürlich kann man da abwägen und zum legitimen Schluss kommen, dass man Kinder haben will. Ein Einbezug ökologischer Folgen in die Abwägung wäre aber nicht schlecht. Das ist doch alles das ich hier sage.

  • Hans Hasler sagt:

    Teil 1: So gut der Text anfängt, so unreflektiert endet er. Leider. Das Problem wird zwar kurz erkannt, dann aber einfach abgetan, wohl weil es nicht angenehm ist zu erkennen, dass man selber der grössere Umweltverschmutzer ist als alle SUV- Fahrer der Nachbarschaft.
    Grüne und Grünlibale scheinen ein Problem mit Kindern zu haben. Jegliche Kritik an der fehlenden ökologischen Nachhaltigkeit von Grossfamilien wird unverzüglich mit absurden Vorschlägen ins lächerliche gezogen – obwohl eigentlich unbestritten ist, dass es ökologisch bedenklich ist, wenn einer X Kinder auf die Welt setzt. Dabei wird gern mal sozialdarwinistische Tötungsfantasien freien Lauf gelassen.
    Dabei könnte man es wie beim Fleisch halten: Nicht verbieten aber dem Verzicht einen ideologischen Wert geben.

  • Linus sagt:

    Ich verstehe ehrlich gesagt die CHer nicht, welche mehr als 2 Kinder haben. Hier kann man ruhig von Egoismus reden.
    Dass ein Mensch, welcher in der dritten Welt lebt, mehr Kinder hat, kann ich verstehen. Auch sie haben den Kinderwunsch und lieben Kinder. Zudem kommt bei ihnen der ökonomische Faktor dazu zwecks fehlender Altersvorsorge.

    Übrigens könnte auch die Haustierhaltung in der CH einmal aufs Tapet gebracht werden. Der Fussabdruck eines Hundes ist um einiges grösser als das hochgelobte vermeiden von „food waste“.

    • Christoph Bögli sagt:

      Guter Punkt mit den Haustieren, aber Vorsicht, da begeben Sie sich noch auf ein viel grösseres Minenfeld. Wenn Leute noch etwas weniger ertragen als Kritik an ihren Kindern, dann ist es Kritik an ihren Hunden und Katzen..;)

      • Hans Hasler sagt:

        Ja, Haustiere sind ein heikles Thema. Da werden selbst radikale Veganer, die nicht müde werden gegen das „versklaven“ der Tiere zu predigen, um dann nach Hause zu gehen, um den den ganzen Tag eingesperrten Hund gassi zu führen gehen. Lächerlich!

    • Linus sagt:

      Ist mir und wohl auch unseren Politikern klar.

    • Peter Lustig sagt:

      Nun, Linus. Wieso Sie da die dritte Welt ausnehmen? Wozu dies führt sehen wir doch aktuell? Die überzähligen Kinder strömen zu 100tausenden zu uns und vergrössern ihren Fussabdruck damit massiv. Kann nicht die Lösung sein.

    • Hans Koller sagt:

      Zum Glück haben Politiker, Fanatiker und Sozialisten bei uns nichts zu sagen und wir bestimmen selber wer wie viele Kinder möchte, welche Haustiere er möchte und was er essen will und was nicht. Demokratie ist doch so wunderbar.

  • Stefan W. sagt:

    Ja, ich bin auch ein dreifacher Umweltsünder. Ich denke, ein Problem ist die Schizophrenie, mit der dieses Thema je nach momentaner Fragestellung und Interessenlage behandelt wird: Geht es um Umweltschutz, ist eine wachsende Bevölkerung ein Problem. Geht es ums Wirtschaftswachstum, ist eine schrumpfende Bevölkerung ein Problem. Geht es um Zuwanderung, ist „gefühlter Dichtestress“ gar ein Spott-Thema, und geht es um Flüchtlinge, hat es doch in jedem Fall noch genug Platz.
    Letztlich wird man bei jeder beliebigen Position ähnlich engagiert dafür und dagegen argumentieren können: „Nein! Ich bin kein dreifacher Umweltsünder, sondern ein dreifacher Schutzengel für die AHV, und ein Schutzpatron des Wirtschaftswachstums, jawoll!“.
    Das führt zwar zum Untergang, aber jetzt noch nicht .

    • Linus sagt:

      Das mit dem Wirtschaftswachstum stimmt schon. Die Menge der Güter und Leistungen steigt.
      Allerdings sehe ich überhaupt keinen Nutzen dahinter. Das einzige was ich sehe ist eine immer grösser werdende Spirale, die noch grössere Probleme nachzieht.

      Und der 3fache Schutzengel der AHV ist leider nur für SIE da. Der Engel wird sich leider nicht um ihre Kinder kümmern. Die Spirale dreht sich auch hier weiter.

      • Stefan W. sagt:

        Richtig. Aber warum schreien wir dann nicht alle laut auf, wenn Politik und Medien uns zu immer mehr Wachstum bekehren wollen? (Aber bitte ohne Umweltbelastung).

      • Linus sagt:

        Ich zumindest schreie.
        Nur hört niemand zu, weil sich alle lethargisch im Reichtum suhlen und brav arbeiten.

  • Jürg. sagt:

    Der Europäer ist die einzige Gruppe die ein negatives Bevölkerungswachstum hat, allein Nigeria allein (wenn alles rund läuft) wird soviel Nachwuchs produzieren um die Bevölkerung von ganz Europa ersetzen zu können.
    Es ist schlicht nicht relevant wenn es bei uns die eine oder andere Familie auch mal 3 oder 4 Kinder hat.

    • Christoph Bögli sagt:

      Das ist auch zwei Gründen Unsinn: Erstens ist es schlicht billig, immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen und die Lösung von globalen Probleme ernsthaft auf Länder abschieben zu wollen, deren Möglichkeiten wesentlich begrenzter sind. Zweitens ist ein Schweizer Kind nicht nur genau so ein zusätzliches Kind wie ein nigerianisches, nein, ein Schweizer Kind entspricht sogar rund fünf nigerianischen, denn der durchschnittliche ökologische Fussabdruck eines Schweizers ist fünfmal höher.

      Verzicht hier ist darum durchaus relevant. Schon nur als Vorbild, denn wenn sich hier niemand einschränken will, wo sonst?

      • Peter Lustig sagt:

        das würde so stimmen,würden nicht viele nigerianer hierhin strömen und gleichzeitig wächst auch dort der Fussabdruck mit zunehmender Technologisierung. Die sind nur etwas später dran als wir….

      • Christoph Bögli sagt:

        @Peter Lustig: Das ist so. Aber die Crux ist halt auch, dass bekanntlich erst mit steigendem Wohlstand das Bevölkerungswachstum sinkt, da das eine gegenseitige Wechselwirkung ist. Insofern bleibt einem eigentlich nichts übrig als Entwicklungsländer diesen Prozess durchlaufen zu lassen (und diese dabei möglichst zu unterstützen). Eine andere praktikable Lösung fällt mir dazu zumindest nicht ein.

        Womit wir auch wieder beim eigentlichen Punkt wären: wieso man in einem Land, das glücklicherweise diesen Prozess bereit durchlaufen hat (und dabei aus dem vollen Schöpfen konnte), auf Teufel komm raus die Geburtenraten wieder nach oben treiben will, wie das so einige Politiker und sonstige Ideologen fordern..

  • Hans Gerber sagt:

    Keine Kuh schleckt es weg: wir sind zu viele. Diejenigen, die sich trotzdem vermehren wollen, sollen das mit oder ohne schlechtes Gewissen tun. Irgendwann wird dann die Zeit kommen, wo es ab dem 3. Kind so richtig teuer wird. Dann nämlich wenn die Grünen und Linken sich selber ernst nehmen.

  • 13 sagt:

    Sie sprechen einen wichtigen Punkt an, Herr Pickert. Nämlich den, dass unter dem Strich alle, die das Thema überhaupt interessiert, da verzichten, wo es für sie persönlich verkraftbar ist. Das ist bei manchen das dritte oder auch schon das erste Kind, bei anderen lange Ferienreisen. Und in diesem Bereich tut man, was man eben kann. Auch wenn der Footprint grösser ist, so halte ich es immer noch für die bessere Haltung, als die Schuld auf andere abzuschieben und denken, man hat selber nichts zu tun. Aber letztlich zeigt diese Diskussion das wahre Gesicht vieler Menschen: Ich bin da und damit es mir gut geht und ich nichts ändern muss, sollen andere fernbleiben oder nicht leben. Auch in der Asylpolitik eine durchaus gesellschaftsfähige Haltung, die doch fragwürdig ist.

    • Christoph Bögli sagt:

      Tut man wirklich, was man kann, oder nicht eher, was gerade bequem ist? Also das, was das Gewissen maximal entlastet und die Lebensqualität möglichst minimal belastet? So kommt mir das jedenfalls oft vor. Sprich: Man mag eh kein Fleisch, stellt das aber dann als riesigen Verzicht aus Umweltgründen ins Schaufenster; man hat weil man in der Stadt wohnt und sichs nicht leisten will/kann eh kein Auto, bläst das aber dann zum grossen Umweltstatement auf. Usw. Um wirklich was zu ändern, müsste man aber auch dorthin gehen, wo es weh tut und wo man wirklich verzichten muss. Und dabei nicht unbedingt nach Gefühl gehen, sondern auch mal die Zahlen betrachten, wie man sie eben z.B. in jener Studie findet. Ich finde es darum eher schwach, wie N.P. die Problematik unter den Teppich kehrt.

      • 13 sagt:

        „Tut man wirklich, was man kann, oder nicht eher, was gerade bequem ist? Also das, was das Gewissen maximal entlastet und die Lebensqualität möglichst minimal belastet?“
        Nun, ich schrieb: „wo es für sie persönlich verkraftbar ist“. Ich behaupte mal, die Grenzen zwischen Können und Wollen sind da fliessend. Jeder sucht seinen Kompromiss. Mehr ist immer möglich, weniger auch. Man könnte kein Fleisch essen UND keine Kinder haben. Oder 4 Kinder haben und jährlich in die Ferien fliegen. Ich denke auch nicht, dass jemand, der sich hinstellt und sagt: „Ja, ich habe eine Entscheidung getroffen, die eigentlich nicht umweltverträglich ist und das obwohl ich das wusste.“, nichts unter dem Teppich kehrt. Er stellt seinen eigenen Kompromiss zur Diskussion.

      • 13 sagt:

        Ups, 2x minus gibt bekanntlich plus, ich meinte natürlich „etwas unter den Teppich kehrt“…

      • Christoph Bögli sagt:

        @13: Das mag sein. Aber eben, ich denke die meisten machen da schon einen eher faulen Kompromiss mit sich selbst (und da nehme ich mich selber nicht davon aus). Dafür fordern dann die meisten umso aggressiver dort Einschränkungen, wo es sie nicht betrifft. Darum denke ich schon, dass da viel Heuchelei dabei ist. Und die Grenze, was verkraftbar ist, bei den meisten sehr hoch angesetzt ist.

        Bzgl. dem Blog-Artikel stimme ich zwar zu, dass es lobenswert ist, das Thema und sich selbst überhaupt zur Diskussion zu stellen. Und auch darauf hinzuweisen, dass man halt in anderen Bereichen was tun kann/soll. Aber die eigentliche Problematik wird halt mit überzogenen Vergleichen (Ein-Kind-Politik etc.) wie fast überall ins Lächerliche gezogen und damit ungerechtfertigt bagatellisiert.

      • mila sagt:

        Herr Bögli, eigentlich ganz bei Ihnen. Aber denken Sie nicht auch, dass jemand (allein) ‚der Umwelt zuliebe‘ auf Kinder verzichten würde, dem wirklich etwas am Kinderhaben liegt? Riecht doch eher nach einem ‚faulen‘ Kompromiss, wie Sie es treffend beschrieben haben…

      • Christoph Bögli sagt:

        @mila: Natürlich, alleine deswegen wird wohl niemand darauf verzichten. Wie gesagt, Verzicht gegen die eigenen Interessen und Neigungen, also dort wo es schmerzt, ist eh schwierig bis unmöglich. Wenn man also nicht eh schon unentschlossen bis negativ dem Kinderkriegen gegenüber eingestellt ist, dürften solche Überlegungen kaum durchdringen. Und viele dürften das nun auch eher als bequem nachgereichte Rechtfertigung nehmen. Aber die Diskussion zu führen und manche vielleicht zum Nachdenken anzuregen, scheint mir trotzdem sinnvoll.

      • Peter Lustig sagt:

        Und die meisten, herr Bögli, die auf Kinder verzichten nehmen das dann zum Anlass in die ferien zu fliegen, ein grosses Auto u fahren etc. Ich bin da ganz bei der wilden 13.

      • Christoph Bögli sagt:

        @Peter Lustig: Dass jemand extra in die Ferien reist, weil er meint, es sich dank Kinderverzicht ökologisch ja leisten zu können, halte ich auch wieder für eine sehr konstruiertes Vorstellung. Genau so wie dass niemand auf Ferien verzichten würde, weil er denkt, dass mit den Kindern der Ressourcenverbrauchs-Soll schon überzogen wurde. Solche Gedankengänge hat doch ausserhalb dieser Diskussion kein Mensch.

        Dass Kinderlose im Schnitt weniger ökologisch leben würden als Eltern, halte ich ebenfalls für eine ziemlich gewagte Haltung. Ich denke nicht, dass es da einen signifikanten Unterschied gibt. Ausser vielleicht der, dass bei den einen 2 in die Ferien fliegen und bei den anderen 6. Womit wir wieder beim Artikel wären..

      • maia sagt:

        Es gibt ja mindestens diejenigen, die sehr gerne Kinder hätten, ihnen diese Welt aber nicht zumuten mögen und – weil sie ja Kinder lieben und möchten, dass auch nachfolgende Generationen noch leben können auf’s Fliegen, Auto, Fleisch etc. „verzichten“. Wobei das ja oft kein „Verzicht“ ist. Autofahren ist z.B. eine Qual für mich.

  • fabian sagt:

    umweltschutz ist, von anderen zu fordern, sie sollen weniger ressourcen verbrauchen, damit man selbst den eigenen wohlstand und das eigene luxusleben weiterpflegen kann. es ist immer der eigene lebensstil, der schöngeredet wird. bei allen umweltmoralaposteln. sünder sind die anderen.

    • Colisa sagt:

      Fabian, genau so ist es. Das geht mir gewaltig auf den Sack. Lieber gar nichts tun und dazu stehen.

      • fabian sagt:

        grad gar nichts tun finde ich nicht gut. in allen bereichen des lebens brauchts ein gewisses soziales bewusstsein. sonst sind wir alle ein haufen asozialer und egoistischer svp-freaks, und wer möchte schon in solch einer gesellschaft leben.

      • Hotel Papa sagt:

        Mit einem „Ich stehe dazu“ lässt sich jedes Fehlverhalten schönreden.
        Es ist das Totschlagargument schlechthin.

      • Peter Lustig sagt:

        Wieso muss die SVP da herhalten? Die grössten Umweltsünder und Egoisten die ich kennen sind bekennende SP wähler und argumentieren auch so wie es Linke machen. Ansonsten bin ich bei Ihnen, fabian.

      • Hotel Papa sagt:

        Splitter, Balken, Auge und so.
        Fehlverhalten sieht man selbstverständlich am extremsten bei den Leuten, die einem sowieso ärgern…

      • Martin Frey sagt:

        „Fehlverhalten sieht man selbstverständlich am extremsten bei den Leuten, die einem sowieso ärgern…“
        Das Bonmot des Tages, HP. 🙂

      • fabian sagt:

        @peter lustig, der vorwurf des egoismus ist natürlich immer abhängig von der eigenen position. für einen reichen immobilienbesitzer (oder bauer) und grossaktionär handelt die svp natürlich sehr vorteilhaft, d.h. deren politik verteilt zu ihm um. aus sicht des büezers ist dieselbe politik eine, die den kleinverdienern wegnimmt und zu den gutbetuchten umverteilt.
        in dem sinn habe ich die svp aus sicht von 90% der bevölkerung als gierig und egoistisch kritisiert. wenn sie aber zu den 10% profitieure der svp-politik gehören, dann haben sie selbstverständlich einen anderen blick auf die dinge, das sei ihnen dann nachgesehen.

        auf persönlicher ebene ist egoismus aber wohl kaum an der politischen ausrichtung festzumachen, da haben sie recht.

  • Martin Frey sagt:

    Ach Du meine Güte! Geht es nicht wenigstens ein bisschen entspannter? Ist der ökologische Fussabdruck eigentlich der neue Katholizismus? Mit Leichenbittermiene als ewiger Sünder schuldbewusst Asche aufs eigene Haupt streuen, permanent die Umgebung um Vergebung bittend, und dabei zu vergessen, zu leben? Was ist mit Genuss, Lebensfreude?
    Kinder sind das Schönste auf der Welt, das wir hinterlassen können. Ja, wir sollen auf ein umwelt-, natur- sozialbewusstes Leben achten, und unseren Kindern das so weitergeben. Aber die Zukunft unseres Planeten wird nicht in der Schweiz entschieden, auch nicht in Europa. Und ohne Kinder gibt es sowieso keine Zukunft, für uns alle.
    Konsequent zu Ende gedacht, müssten wir uns suizidieren, denn nur so verringern wir unseren Fussabdruck gegen Null.

    • Muttis Liebling sagt:

      In Sachen Dialektik Lokal – Global muss der Autor noch üben. Wir sind mitten in der 3. demografischen Revolution und die wird zu 90% auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen. Allerdings haben wir den dramatischen Teil hinter uns und gegen 2065 ist der Wachstumsgipfel überschritten. Da ist nichts mehr, was man noch beeinflussen kann und nichts mehr, was uns beunruhigen könnte.

      Die drei ökologischen Übel der Erstwelt bestehen in Mobilität, Ernährung und Luxuswohnen. Da kann und muss man staatsübergreifende politische Regeln finden und wird die finden.

      Lokale Bemühungen, ob von Personen oder Staaten sind für die Katz.

      • Martin Frey sagt:

        „Wir sind mitten in der 3. demografischen Revolution und die wird zu 90% auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen.“
        Was ist mit Asien, ML? Ich meine, bezüglich Dynamik, und auch hinsichtlich der reinen Zahlen ist doch Asien viel bedeutsamer. Aus globaler Sicht, nicht aus europäischer.

    • Christoph Bögli sagt:

      Also ich seh diese pauschale Glorifizierung von Kindern kritischer. Kinder sind keineswegs zwingend „das Schönste“, das wir der Welt hinterlassen können. Schon nur weil aus allen Kindern mal Erwachsene werden und in nicht wenigen Fällen sogar skrupellose Opportunisten, gierige Idioten oder gar gefährliche Soziopathen.

      Ich finde darum die wissenschaftliche Zahlenspielerei durchaus wichtig. Nicht, weil das in strikte Politik mit „Kinder-Verboten“ o.ä. gegossen werden sollte, sowas wäre ja eh absurd und nicht durchsetzbar. Sondern ganz einfach um mal ein wenig an diesem Dogma zu kratzen, dass Kinder bedingungslos etwas tolles und viele Kinder noch viel besser sind. So selbstkritisch sollte man schon sein, sich mit den Schattenseiten auseinander zu setzen.

      • Martin Frey sagt:

        „So selbstkritisch sollte man schon sein, sich mit den Schattenseiten auseinander zu setzen.“
        Das tue ich durchaus, Herr Bögli. Aber mit Kindern ist es wie bei vielen Dingen im Leben eine Frage des Masses. Ohne Kinder haben wir keine Zukunft. Mit (zu) vielen Kindern auch nicht. Die religiös motivierte „seid fruchtbar und mehret Euch“-Haltung finde ich persönlich abartig und fatal.
        Aber klar, können auch unsere Kinder zu Soziopathen werden, niemand von uns ist davor gefeit. Sie können aber auch Nobelpreisträger werden, der eine Lösung für die Probleme unseres Planeten finden hilft. Wir wissen das nicht im Voraus. Aber mich stört einfach diese griesgrämige negativistische Haltung. Denn auch das ist etwas, das wir weitergeben, ob wir wollen oder nicht.

      • Christoph Bögli sagt:

        @MF: Na geht doch, das mit dem Differenzieren. Mehr verlange ich gar nicht. Eine negativistische, griesgrämige Haltung stört mich auch. Eine positivistische, alles verklärende aber eben genau so.

        Schwieriger ist aber dann schon die Frage, wie viele Kinder das richtige Mass sind. Da wird wohl jeder meinen, seine eigene Anzahl sei gerade noch ok, ob das nun zwei, vier oder acht sind..

    • Fritz sagt:

      „Mit Leichenbittermiene als ewiger Sünder schuldbewusst Asche aufs eigene Haupt streuen, permanent die Umgebung um Vergebung bittend, und dabei zu vergessen, zu leben?“ Das ist der neue Religionsersatz, richtig. Anscheinend braucht der Mensch irgend so ein Ding wie Religion…

  • Barbarina sagt:

    Interessant: Als ich vor 20 Jahren noch keine Kinder wollte, wurde ich als Egoistin beschimpft….

    • Jeanne sagt:

      Jedem seine Entscheidung.Hat aber wohl nichts mit dem ökologischen Fussabdruck zu tun,oder?

      • Colisa sagt:

        Doch, das hat damit zu tun. Heute trägt ein Kinderloser massgeblich zum Umweltschutz bei und ist somit alles andere als egoistisch.

      • Christoph Bögli sagt:

        Es geht wohl darum, dass bis heute Kinderlose gerne mit solchen Vorwürfen angefeindet. Dabei geht halt gerne vergessen, dass die Entscheidung für oder gegen Kinder halt immer primär persönlich und damit egoistisch ist. Niemand zeugt Kinder, um die AHV zu stabilisieren oder die Welt zu beglücken. Das ist eben auch nur Egoismus und aus Umweltschutzgründen sogar ziemlich problematischer.

      • 13 sagt:

        @ Ch. Bögli
        Und niemand verzichtet aus Umweltschutzgründen auf Kinder. der entscheid keine Kinder zu haben ist genauso oder genauso wenig, je nach Betrachtungsweise, egoistisch, wie der Entscheid, welche zu bekommen. Ist das nicht genau diese Scheinheiligkeit, die Sie im Kommentar zu meinem Kommentar anprangern?

      • Christoph Bögli sagt:

        @13: Etwas anderes wollte ich gar nicht behaupten. Kinderlose sind wie gesagt ja eh als ewige Egoisten gebrandmarkt, darum dachte ich, das wär implizit klar..;)

        Wenn sich da nun jemand mit dem Umweltschutz reinwaschen will, ist das natürlich unglaubwürdig. Auch da spielen andere Gründe immer eine (entscheidendere) Rolle. Die Rechtfertigung ist darum natürlich unglaubwürdig, aber eben genau so unglaubwürdig wie die lächerlichen AHV-Argumente, die hier immer wieder gerne hervorgekramt werden.

      • 13 sagt:

        @ Ch. Bögli
        Alles klar, wobei ich das hier:
        „Kinderlose sind wie gesagt ja eh als ewige Egoisten gebrandmarkt,“
        nicht nachvollziehen kann. Bereits hier drin, wo ja die meisten wohl Eltern sind, ist das Elternbashing sehr salonfähig. Sie kosten viel und zahlen wenig Steuern, fordern zuviel Verständnis vom Arbeitgeber und Umwelt, wollen entweder nicht arbeiten oder wenn sie das wollen, stellen sie wieder Forderungen nach Drittbetreuung, sie erlauben sich mit ihren Kindern (wahlweise als Goofen oder Bälger bezeichnet) aus dem Haus zu gehen und sogar ein Restaurant oder einen Zug zu betreten, ohne Rücksicht auf andere etc. etc. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinderlose noch häufiger Kritik ausgesetzt sind, aber ich mag mich täuschen.

      • Christoph Bögli sagt:

        @13: Ok, das lässt sich wohl schwierig quantifizieren. Gerade online gibt es ja eh zu allem und jedem ein paar Stänkerer und Berufskritiker.

        Aber grundsätzlich sehe ichs schon eher so, wie ichs geschrieben habe. Als Referenz kann man da gut die gesellschaftliche Moral wie auch die Politik nehmen: wer etwas „gegen Kinder“ sagt bzw. Kinderlose rhetorisch lobt oder gar politisch unterstützt, steht öffentlich fast zwangsweise mit abgesägten Hosen da. Stellen wir uns mal einen Politiker vor, der vorschlägt, finanzielle Förderung von Familien zu streichen bzw. Kinderlose steuerlich zu fördern, das wär doch politischer Selbstmord.

      • Hotel Papa sagt:

        @13 „Und niemand verzichtet aus Umweltschutzgründen auf Kinder. “
        Vielleicht nicht explizit so rum. Aber „Ich tue keinem Kind an, in DIESE Welt hinein geboren zu werden!“ höre ich als Argument oft.

      • Peter Lustig sagt:

        Wenn Sie dazu noch kein Auto haben, auf Flugreisen verzichten, vegan essen und dergleichen, dann ja, Colisa. Die meisten Kinderlosen die ich kenne nehmen das aber als „Vorwand“, mehr zu fliegen, mehr Ferien im Ausland zu machen etc.

      • Hotel Papa sagt:

        P.L.: Halte ich für ein Gerücht. Das ist das zweite Argument von Dir das ich hier lese, das von persönlichen Animositäten gefärbt scheint.

      • 13 sagt:

        @ HP
        Ja, zugunsten der ungeborenen Kinder, aber die wirkliche Konsequenz des Umweltschutzes würde eher so lauten, wie Sie sie vermutlich nie hören: „Ich tue dieser Welt nicht noch ein Kind an.“ 😉

      • Peter Lustig sagt:

        Wieso denn Hotel Papa? Ich rede von denen, die ich kenne. Ist keine persönliche Animosität. Kann sein, dass die Auswahl nicht räpresantiv ist. Ich finds auch nicht schlimm, eher amüsant wie sich jeder selber in die Tasche lügt.

  • Einzelkind sagt:

    Leider sehe ich das nicht halb so ironisch wie Herr Pickert. Überbevölkerung IST der zentrale Grund für (fast) alle Umweltprobleme heute und in der Zukunft! Es ist höchste Zeit, die Anreize für die ungehemmte Vermehrung einzudämmen. Abschaffung jeglicher staatlicher Förderung wäre mal ein erster Ansatz dazu…
    Solange es Leute wie Herr Pickert gibt, interessiert mich Umweltschutz nur sehr bedingt. Denn ohne eigenen Nachwuchs spielt es kaum eine Rolle, welches Auto ich fahre, womit ich mein Haus heize oder wie oft ich in die Ferien fliege. Mein ökologischer Fussabdruck ist um Faktoren geringer, weil es bei meinem bleibt!

    • Peter Lustig sagt:

      Genau. Sie legen es sich so zurecht, dass Sie mit leben können. Wie die mit Kindern auch. Machen alle. Nur nervt es mich, wenn Leute meinen Sie seien etwas Besseres, nur weil kinderlos sind.

      • Hans Hasler sagt:

        Aber wenn Leute sich als etwas besseres empfinden weil sie Vegetarier sind oder weil sie auf ein SUV verzichten, das ist dann schon ok?
        Ich habe noch nie gehört, dass jemand sein Verhalten damit rechfertig, dass er/sie keine Kinder hat. Aber es ist völlig normal zu sagen „aber dafür fahre ich kein Auto“ .

      • 13 sagt:

        @ HH
        Aber wird es wirklich so rechtfertigend gesagt? Ich bin da irgendwie nicht ganz sicher. Wer ein ökologisches Bewusstsein hat, der wird sich fragen: Wo kann ich verzichten, wo liegt es drin und wo ist mir dann mein persönlicher Wunsch doch wichtiger? Ist das wirklich so schlimm? Ich habe gerne drei Kinder und nein, ich hätte nicht aus ökologischen Gründen auf eines verzichtet. Ich verzichte nicht einmal auf ein zweites Auto, weil mir die Zeit mit meinen Kindern schlicht wichtiger ist. Hingegen verzichte ich gerne auf Fleisch und fliege auch vielleicht alle 10 Jahre. Soll ich nun das auch nicht tun, weil ich ja durch mein 3. Kind und das 2. Auto ohnehin inkonsequent bin? Oder versuche ich wenigstens das, was ich für mich noch vertretbar finde?

      • Peter Lustig sagt:

        @ HH, ich aber schon. Es ist doch etwas fies zu unterstellen ich wolle damit sagen, jemand sei aufgrund dessen besser oder schlechter. Ich beobachte das einfach, meist finde ich es einfach lustig, manchmal traurig oder ärgerlich. Wie ich schon erwähnt habe: jeder findet seine eigenen Lügen oder Wahrheiten so dass er mit dem Leben umgehen kann.

    • Hans Hasler sagt:

      13: Nein. Ich habe sicher nichts dagegen, wenn Sie dort Umweltschutz betreiben, wo es Ihnen Wert ist. Was aber immer noch konsequent fehlt ist ein Grund wieso die ökologische Überlegung beim Kinderkriegen einfach keinen Wert hat.
      (ich bin nicht der Meinung, dass Leute aufs Kinder kriegen verzichten sollten. Nur schon weil die Gesellschaft nicht nur aus „ökologie“ besteht).
      Ich bin jedoch der Meinung, dass ökologische Überlegungen auch beim Kinderkriegen eine Rolle spielen sollte – wie beim Fleisch essen, bei Langstreckenflüge, bei der persönlichen Mobilität etc. Das Resultat der Überlegung darf sehr wohl sein, dass einem das Wert ist. Ich finde es aber sehr schade, dass die Überlegung bei Eltern anscheinend völlig tabu ist.

  • Papperlapapi sagt:

    Was die meisten von uns machen, ist zu versuchen, verschiedene Lebensziele und Interessen, die sich zum Teil widersprechen, unter einen Hut zu bringen. Der Wunsch nach einer (in ihrem Fall grossen) Familie überwiegt dann bei den meisten (auch bei mir) doch gegenüber dem (vernunftgetriebenen) Interesse einen möglichst geringen „ökologischen Fussabdruck“ zu hinterlassen. Vielleicht gelingt es Ihnen ja auf die Ferienflüge zukünftig zu verzichten. Es gibt so viele schöne Reiseziele, die mit dem grossen Familiendiesel zu erreichen sind und die Fliegerei ist so eine Umweltsünde, das muss doch wirklich nicht sein…..

  • Charly sagt:

    Sie sind auch für die nachfolgenden Generationen verantwortlich! Nach ein paar Jahrhunderten sind das schon hunderttausende und alle wollen sicherlich nicht Vegetarier werden und Biolimonade trinken.

  • Daniel Geiger sagt:

    Ich bin mit Rachel Tanner einig, dass Herr Picket keinerlei Lösungsvorschläge unterbreitet. Motto: weiter so! Das ist erbärmlich.
    Ich fände eine Kindersteuer (ähnliche wie eine Auto-Steuer, nach Verursacher-Prinzip) angebracht. Bekanntlich ist das Portemonnaie der empfindlichste Körperteil. Dass die Reduktion der Menschheit so um 50% (in CH um 80%: siehe Global footprint network infos) schwierig sein wird, steht ausser Frage. Aber nichts tun ist keine Lösung, und je länger wir warten, umso schmerzhafter wird es. Also jetzt handeln und keine Kinder mehr erzeugen.

    • Bosshard Matthias sagt:

      Kindersteuer so ein Quatsch, in der Realität bezahlt das dann der Steuerzahler für all die Grossfamilien die vom Sozi Staat leben, siehe BS dessen kosten dramatisch steigen.
      Diese profitieren jetzt schon, erhalten EL , KK und die WG Miete, diesen ist das wohl total egal.
      Dazu kommt, nicht der Schweizer macht Überbevölkerung, sondern gewisse Nationen, wollen Sie das es den Schweizer nur noch im Museum gibt hier müsste es wohl eher den CH Prämien Bonus geben. Übrigens wie wäre es einfach mal weniger zu Reisen, aber oh schreck, dann ist ja jeder in der Pflicht, auch Sie.
      Übrigens dürfen Sie gerne Co Kompensierungs- Zahlungen machen, aber wie unsere Erfahrung auf der Homepage zeigt verzichten die meisten Kunden darauf, also doch nur Wasser Predigen, Wein trinken.

      • Christoph Bögli sagt:

        Immer mit dem Finger auf andere zeigen ist leider zu einfach. Wie die nüchterne Rechnung zeigt, bringt „mal weniger zu reisen“ eben kaum etwas im Vergleich zu den langfristigen Auswirkungen eines Kindes. Wieso sollen also andere etwas (wenig wirkungsvolles) opfern, wenn Sie selber und Herr Pickert darauf bestehen, dass möglichst viele Kinder uneingeschränkt toll sind und dabei auf nichts verzichten wollen?

        Im übrigen ist das Problem nicht so sehr die Bevölkerungsgrösse, sondern der individuelle Verbrauch. Ein Schweizer Kind ist darum halt auch eine vielfach grössere Belastung für die Umwelt als ein kongolesisches.

    • Jeanne sagt:

      Sonst,geht’s gut?

    • romeo sagt:

      Ist in China Realität. Wo wäre China heute, wäre die Ein-Kind-Politik nicht rigoros durchgezogen worden?

      • Synn sagt:

        Die Ein-Kind-Politik war grundsätzlich betr. Bevölkerungsexplosion sicher nicht von Nachteil, leider wurden dadurch aber sehr viele weibliche Föten abgetrieben (Stammhalter lässt grüssen…), wodurch nun ein massiver Männerüberschuss besteht. Ob das dann wiederum zu weniger Kinder führt, in Ermangelung potentieller Mütter sei mal dahingestellt….

  • Malena sagt:

    Ja China muss sich den Konsequenzen der Ein-Kind-Politik stellen. Ist denk ich immer noch besser als die Konsequenzen eines ungebremsten Bevölkerungswachstums. Aber ich bin einverstanden: Aus Umweltschutzgründen freiwillig auf Kinder verzichten ist illusorisch. Die allermeisten Menschen entscheiden sich aus anderen Gründen (auch mal entgegen ihrer Einstellung bez. Umwelt) für oder gegen Kinder, und reden den Faktor Umwelt im Nachhinein je nachdem klein oder eben gross. Es gibt in Westeuropa nicht viele Grossfamilien, mit dem Finger auf sie zu zeigen bringt nichts. Umweltschonend leben hingegen schon. Wieviele der über 4 Mia. Afrikaner im Jahr 2100 Klimaflüchtlinge sein werden, ist wichtiger für das Leben unserer Kinder und Grosskinder als viele andere hier diskutierten „Probleme“.

    • fabian sagt:

      weshalb haben die meisten umweltaktivisten das gefühl, ‚die in afrika‘ sollen sich ändern, und nicht die in europa? in europa werden erheblich mehr ressourcen verbraucht als in afrika.
      (und dass sie übrigens aus afrika flüchten, hat sehr viel mit unserer wirtschafts- und steuerpolitik zu tun)

      • Christoph Bögli sagt:

        Grundsätzlich richtig, allerdings denke ich nicht, dass man solches Denken v.a. unter Umweltaktivisten findet, im Gegenteil. Das sind doch die Einzigen, die relativ vehement Einschränkungen und Verzicht hier bei uns fordern. Das mit dem Finger-auf-die-anderen-zeigen ist bei dem Thema eher die billige Standardausrede der Bürgerlichen, die doch immer meinen, etwas in der Schweiz zu ändern wäre eh sinnlos solange afrikanische Bevölkerungen wachsen und Chinesen Kohle verbrennen..

      • fabian sagt:

        das findet man aber nicht nur bei den bürgerlichen. letzthin bin ich in der times kulturbeilage über eine buchbesprechung einer feministichen frau pettifor gestolpert, die ihr buch (kapitalismuskritisch) explizit an ‚frauen und umweltaktivisten‘ richtete. die sich auf den standpunkt stellte, wir (die frauen) und umweltaktivisten würden so leben wie man soll, und der rest (die männer, das patriarchat) ist des teufels. es ist so einfach durchschaubar, dieses ich-nicht-die-anderen-schon.

      • Widerspenstige sagt:

        fabian, ihr neues kapitalistisch kritische Buch ‚The Production of Money – How to Break the Power of Bankers‘ von Dr. Ann Pettifor (Preisgekrönte UK-Wirtschaftswissenschaftlerin, ua Gewinnerin Pax Christi International Peace Prize in 2000!) benennt unbequeme Fakten. Sie verdient nicht auf solch simple feministisch-tönende Worte reduziert zu werden ohne es überhaupt gelesen zu haben.

        Männerträume wie teure Mondlandung und demnächst Marslandung wurden als höheres Ziel angesehen, als Mutter Erde zu schützen. Keine Ahnung, wieso diese Missionen so viel wertvoller betrachtet wurden von den jeweiligen Staatsmännern. Es waren Männer an der Macht, keine Frauen weit und breit, um solche Männerträume zu finanzieren. Aber so etwas will man nicht hören.

      • Widerspenstige sagt:

        Hier noch etwas biografisches aus Wikipedia über Dr. Ann Pettifor:
        Pettifor’s background is in sovereign debt. She was one of the leaders of the Jubilee 2000 debt cancellation campaign. Britain’s Independent newspaper described her as ‘the genius’ behind the Jubilee 2000 campaign – which led to the cancellation of approximately $100 billion of debt owed by 35 countries. She played a leading role in designing and promoting the MamaYe campaign which made life-saving changes for mothers in five African countries.
        Diese Frau hat den Schuldenerlass der ärmsten Länder ins Rollen gebracht, sie sah bereits 2006 den Börsencrash 2008 voraus in ihrem Buch ‚The Coming First World Debt Crisis‘. Sie verdient Respekt und Hochachtung.

  • Magnus Ehrensperger sagt:

    Wenn der Fussabdruck pro Kopf gerechnet wird, verkleinert er sich doch mit jedem Familienmitglied. Ob ich 1h für 3 Mittagessen koche oder für 6 macht schon einen Unterschied. Abgesehen davon gehören Kinder auch zur Umwelt. Weniger Kinder = Verlust an Umweltvielfalt.

    • Hans Gerber sagt:

      Sie haben da was falsch verstanden: Viele kleine Ehrensperger tragen nicht wirklich zur Biodiversität bei, sondern im Gegenteil, sie zerstören sie.

  • Rachel Tanner sagt:

    Lieber Herr Pickert, ich finde es schöne, dass Sie Ihre Kinder haben und lieben und dass Sie den Zusammenhang zwischen Kinder haben, Überbevölkerung und Umweltzerstörung traurig finden. Aber wir wissen seit den 70-er Jahren vom Club of Rome, dass die Überbevölkerung des Menschen grösstes Problem werden wird. Und was ist passiert. Das Thema ist von der Umweltagenda komplett verschwunden seit dem Erstarken der Religionen und seit bei uns Kinder zeugen für die Rentensicherung zum Appell wurde. Und gerade Kinder aus den Industrienationen verbrauchen heute exorbitant viele Ressourcen. Was wäre als umweltbewusster Vater denn Ihre Idee für eine Milderung des Problems Überbevölkerung?

    • Max Demian sagt:

      Genauso ist es. In diesem Sinne ist eine Adoption von einem Kind aus einem Entwicklungsland aus Umweltsicht nicht wünschenswert. Es gibt viele andere Gründe, die allerdings dafür sprechen.

      Wofür ich plädiere: sich die Fakten einfach vor Augen halten und andere nicht werten aufgrund ihrer Entscheide. Menschen haben verschiedene Wertvorstellungen.

  • Max Demian sagt:

    Ich habe mich sehr über diesen Blog gefreut, geht er doch endlich das Thema Kinderentscheid und Ökobilanz an. Als rationaler Mensch muss man sich fragen, was denn die Ursache des Ressourcenverbrauchs ist. Aus meiner Sicht ist es klar: Ursache ist die schiere Quantität an Menschen. Man muss sich die Zahlen nur mal vor Augen führen. Verdreifachung in rund 100 Jahren.

    Entsprechend sind die Argumente von Herren Pickert auch ziemlich schwach: „klingt nach Aufgabe“ – das klingt für mich nach Symtompolitik, „was käme als Nächstes“ – das klingt für mich im 4. Schritt nach Godwin’s law , Kritik an der Einkindpolitik Chinas – notabene ein Land mit rund 1/5 der Weltbevölkerung und einer katastrophalen Wirkung auf die globale Umweltsituation.

    Man muss sich das nur mal langsam überlegen.

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