Warum Sophie mit 29 ihre Eizellen einfrieren lassen will

Macht «Social Freezing» Frauen frei und unabhängig oder vielmehr zu Egoistinnen? Foto: Chevanon Photography (Pexels)

«Mit 29 kann ich mir endlich leisten, wovon ich Anfang 20 geträumt habe», sagt Sophie. Einen Partner hat sie aktuell nicht, dafür die Freiheit, zu tun und zu lassen, was sie will. «Ich bin grundsätzlich eher ein Beziehungsmensch, doch bin ich gerade sehr zufrieden mit dem Alleinsein, da mein Fokus auf mir und meinen Bedürfnissen liegt.»

Das einzig Nervige am Singleleben seien ihre Familie oder bereits verheiratete Freunde, die immer wieder verständnislos den Kopf schütteln und fragen, wann es denn bei ihr so weit sei und ob sie auch ans Kinderkriegen denke. Sie sei zwar noch verhältnismässig jung, doch mache die biologische Uhr ihretwegen sicherlich keine Pause. Was Sophie besonders an diesen Fragen und Vorwürfen stört, ist, dass nur Frauen damit konfrontiert werden. Erfolgreiche Männer im gleichen Alter müssten sich nie solche Sprüche anhören.

Social Freezing relativiert die biologische Uhr

«Natürlich mache ich mir Gedanken, wenn ich schwangere Freundinnen treffe oder auf den Kindergeburtstag meiner Nichte gehe. Ich bin 29, meine Mutter hatte in diesem Alter schon zwei Kinder», sagt sie. Eine Schwangerschaft ist jedoch nichts, was sie einfach so von heute auf morgen entscheiden könne. Dazu fehlt Sophie zunächst der richtige Partner, ausserdem die Zeit, welche sie momentan in ihre Karriere investiert. «Man kann eben nicht alles auf einmal haben.»

Aus diesem Grund setzt sich Sophie immer mehr mit dem Thema Social Freezing auseinander. Das Einfrieren von unbefruchteten Eizellen aus nicht medizinischen Gründen ist ethisch und gesellschaftlich betrachtet immer noch ein heikles Thema. In den USA hingegen scheinen solche Eingriffe bereits zum Alltag zu gehören. Spätestens durch die Bekanntmachung von Apple und Facebook, ihren Mitarbeiterinnen das vorsorgliche Einfrieren und die Lagerung von Eizellen finanzieren zu wollen, ist der Begriff in aller Munde.

Je intensiver sich Sophie mit dem Thema beschäftigt, Berichte liest, mit Freunden darüber spricht, desto besser findet sie die Idee: «Durch Social Freezing haben Frauen endlich die Möglichkeit, sich auf ihre Karriere zu konzentrieren, ohne dass die biologische Uhr im Hintergrund Alarm läutet.» Warum sollte sie die Errungenschaften der modernen Reproduktionsmedizin also nicht zu ihren Gunsten nutzen?

Freunde kritisieren «puren Egoismus»

Sophies Überlegung, Eizellen einfrieren zu lassen, stösst nicht nur auf Verständnis. «Meine Eltern sind zwar nicht begeistert über diese eher unorthodoxe Methode des Kinderkriegens, wollen aber gleichzeitig, dass ich glücklich bin, und sehen auch, dass es heutzutage nicht so einfach ist, alles unter einen Hut zu bekommen.»

Es überrascht Sophie nicht, dass einige ihrer bereits verheirateten Freunde mit Kindern gegen ihr Vorhaben sind. Sie sehen darin keineswegs eine Errungenschaft der Emanzipation oder eine zusätzliche Option für berufstätige Frauen, für die eine natürliche Empfängnis aktuell nicht infrage kommt. Den natürlichen Prozess des Kinderkriegens so stark zu beeinflussen und zu planen, sei für sie purer Egoismus. «Dass Social Freezing dazu verhilft, sich auf die Karriere und die Optimierung des eigenen Lebens zu fokussieren, stimmt zwar, doch ist damit nicht alles gesagt. Die positiven Aspekte werden einfach unter den Tisch gekehrt», betont Sophie.

Manchmal habe sie sogar das Gefühl, andere sähen sie als gottverachtendes Monster, weil sie darüber nachdenke, ihre Eizellen einzufrieren.

Der Preis einer beruflichen Karriere

Dass dieses Thema immer noch so stark die Gemüter erregt, kann sie nicht nachvollziehen: «Wenn wir ehrlich sind und von der Prämisse ausgehen, dass Frauen eben nicht nur an den Herd gehören, ist das Leben einer berufstätigen Frau selbst ohne Social Freezing nicht weniger geplant oder von ökonomischen Interessen geprägt.» Fakt ist: Wer Karriere machen will – egal, ob Mann oder Frau –, müsse dranbleiben und könne sich nur in wenigen Ausnahmefällen eine Auszeit leisten. «Ehe ich mich versehe, bin ich Mitte 30 und meine Fruchtbarkeit bereits beeinträchtigt. Ist das die Strafe dafür, dass ich beruflich erfolgreich und unabhängig sein will?»

Lesetipps: Sex ja, aber nicht für die Zeugung und Egg Freezing: Blödsinn, werdet schwanger!

132 Kommentare zu «Warum Sophie mit 29 ihre Eizellen einfrieren lassen will»

  • tststs sagt:

    Nach kurzer Internetrecherche tut sich bei mir eine grosse Frage auf:
    Hat eine gesunde Frau nicht die grösseren Chancen mit 39 auf natürlichem Wege Mutter zu werden, als wenn sie die gefreezten Eier wieder einsetzen lässt?

    Wo liegt der Vorteil? (Schon klar, die Eier haben – anscheinend – ein jüngeres Alter, aber was nützt mir ein „frischeres“ Ei, wenn kein Kind daraus erwächst…)

    • Hans Minder sagt:

      Gemäss meines Wissenstands beinhalten ältere Eier eine höheres Risiko bezüglich Geburtsfehler wie Down-Syndrom etc. Somit wird beim Social-Freezing nicht die Chance der Schwangerschaft erhöht, sondern die des Kindes ohne Geburtsfehler. Die Chance auf eine Schwangerschaft wird mit Hormonbehandlungen erhöht, damit die Gebärmutter eine dicke Schleimhaut bildet (Endometrium) um das Ei sicher einzubetten. Diese Hormon-Behandlung kann in beiden Fällen angewand werden (natürlicher Weg oder Einpflanzung des Eis)

  • Hans Minder sagt:

    Die aufgefrorenen Eizellen werden in eine stark hormon-aufgebauschte Gebärmutter der älteren Frauen eingebettet. Die Medizin will nicht riskieren, dass sich die Eizelle(n) aus einer dünnwandige Gebährmutter raulösen und trotz kostenspieligem Aufwand wieder ausgestossen werden. Ein weiterer Hormon-Schock für den schon durch Geburtenkontrolle arg malträtierten, weiblichen Körper. Die im Urin abgegebenen Hormone haben zudem schon heute negative Auswirkungen auf einige Fischarten. Sollen wir uns so weit vom natürlichen Zyklus entfernen, bis die gesamte Natur infolge persönlicher Lebensvorstellungen an Krebs oder Verunstaltungen leidet? Auch kann man nicht abschätzen, wie sich das Social-Freezing auf die Nachkommen auswirkt….Langzeiterfahrungen gibt es keine…was für ein unnötiges Risiko!

  • Marcel Zufferey sagt:

    Dieses Phänomen betrifft sicher mindestens <0,3218% aller Frauen- also ein ab-so-lu-tes Massenphänomen. Wird Zeit, dass sich die Politik drum kümmert…

  • Paul Grütter sagt:

    Man kann frisch aufgetauten Schinken und Käse ins Sandwich packen. Wenn aber das Brot rundum hart ist und schimmelt wird das kein gutes Sandwich mehr.

  • Widerspenstige sagt:

    Was mich interessieren würde: wieso nennt sich das Social Freezing? Das soziale soll für was stehen? Ich bin gespannt auf wissenschaftliche Antworten.

    • Muttis Liebling sagt:

      Das ist ein Gewerbe, welches sich mit Begrifflichkeiten wie eben ’sozial‘ oder ‚…medizin‘ abtarnt und gleichzeitig mit denen wirbt.

      Mit viel Phantasie kann man sich ein soziales Novum vorstellen, nämlich eine virtuelle Familie, in welcher Vater und Mutter sich nie gesehen haben und das Kind keinen von beiden kennt.

      Soll keiner sagen, dass dies durch heutige Gesetze verhindert wird. Die Marktgesetze werden dafür sorgen, dass man solche tiefgefrorenen Eizellen kaufen kann.

    • 13 sagt:

      Ich weiss nicht, ob meine Antwort wissenschaftlich ist, aber: Eizellen werden üblicherweise im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung entnommen und danach eingefroren, das aus dem Grund, dass man, sollte eine Einpflanzung nicht funktionieren oder wünscht sich das Paar später Geschwister, nicht jedes Mal die ganze Prozedur notwendig ist. Die Gründe für das „Freezing“ sind damit medizinisch. Beim „Social Freezing“ liegen keine medizinischen Gründe vor, die Frau könnte durchaus auf natürlichem Weg schwanger werden, sondern eben soziale, da die Frau aufgrund ihrer momentanen Lebensumstände (kein Partner oder eben Karriere etc.) zu dem Zeitpunkt kein Kind will, aber vielleicht später, wenn die Qualität der Eizellen bereits abgenommen hat.

    • Widerspenstige sagt:

      Also eine teure Mogelpackung, welche sich ’sozial‘ nennt, es aber in keinster Weise ist. Das Wort ‚Social‘ sollte verboten werden in diesem Kontext. Wer ist für so eine irreführende Wortwahl verantwortlich bzw. welche Instanz hat das einfach so erlaubt?

  • maia sagt:

    „Ist das die Strafe dafür, dass ich beruflich erfolgreich und unabhängig sein will?»
    Nein, es ist nicht eine Strafe, es ist schlicht und einfach so, dass man/frau im Leben nicht alles haben kann. Das sollte einem erwachsenen Menschen eingentlich klar sein. Meist wissen das schon Kinder.

    • Muttis Liebling sagt:

      Multitasking funktioniert eben auch bei Frauen nicht, aber seriell kann man unterschiedliche Ziele miteinander vereinen. Familien- und Kinderzentriert zwischen 18- 25, Berufszentriert zwischen 26 – 70.

      Das kann jeder leiste, egal ob Mann oder Frau. Dumm ist nur, das 3. Lebensjahrzehnt für Nonsens wie Weltreisen und Amüsement zu verschwenden.

      Die beste Zeit und die ist nun mal mit 30 endgültig vorbei, sollte man für die Kinder reservieren. Amüsieren und reisen kann man auch noch mit 75.

      • Röschu sagt:

        @Muttis Liebling
        „Dumm ist nur, das 3. Lebensjahrzehnt für Nonsens wie Weltreisen und Amüsement zu verschwenden.“

        Was für manche Verschwendung ist, sind für andere die wunderbarsten und schönsten Erlebnisse ihres Lebens…

        Verallgemeinerungen (noch dazu sehr fragwürdige), wie Sie diese hier in den Kommentaren über und über von sich geben, helfen halt in der Regel nicht weiter…

  • Cybot sagt:

    Angenommen, es funktioniert und die Dame macht tatsächlich Karriere. Was dann? Dann ist sie irgendwann 39 und hat ihre Führungsposition. Und dann will sie Kinder bekommen? Teilzeitstellen sind auf höheren Ebene noch viel seltener als sonst schon. Und Bewerbungen auf niedriger qualifizierte Stellen werden mit einer Menge „Überqualifiziert“-Absagen enden. Arbeit und Kinder unter einen Hut zu kriegen wird so auch nicht leichter. Irgendwann ist sie dann 49 und merkt, dass der Plan vielleicht doch nicht so gut war. Und mit 50+ hat man irgendwann nicht mehr die Energie, den ganzen Tag lang Kinder herumzuschleppen. Und mit 70 hat man die dann immer noch am Hals.

    • Klärli Benz sagt:

      Karriere heisst nicht immer Führungsposition. Man kann auch gut Jobs haben, die sich mit einem Teilzeitpensum weiter führen lassen.
      Und es ist tatsächlich viel leichter Kinder zu haben, wenn man ein gutes Einkommen hat. Da spreche ich aus Erfahrung. (Kenne beides)
      Es stimmt, die körperliche und geistige „Ermüdung“ mit zunehmendem Alter kann ein Negativfaktor sein. Was das berufliche/finanzielle angeht, hat eine späte Elternschaft aber klare Vorteile!

    • Klärli Benz sagt:

      Und, finde nur ich das, oder ist das Wort „Dame“ in diesem Kontext nicht etwas despektierlich?

      • Cybot sagt:

        Das findest nur du. „Dame“ ist doch alleweil noch höflicher als „Frau“, oder etwa nicht?

      • Annalena sagt:

        Nein, Frau Benz, Sie sind nicht allein,ich empfinde das auch so. Leider sind Frauen, die Familie der Berufskarriere hinten anstellen, weil sie ihren Beruf lieben, immer noch nicht „normal“. Das Heimchen am Herd gilt nicht als Auslaufmodell, sondern ist nach wie vor sehr gefragt im Partnerschafts-Markt. Warum das so ist wissen die Götter. Den Herren der Schöpfung sind intelligente, gebildete und eigenständige Frauen, die mit beiden Füssen im Leben stehen und ihr Ding durchziehen wohl etwas unheimlich, es sind eben „Damen“.

      • Sportpapi sagt:

        Schade, Annalena, dass Sie eigentlich von starken Frauen schreiben wollen, die ihren Weg gehen. Aber dann nur den Männern ans Bein geben. Als ob das in erster Linie an ihnen liegen würde.

  • Florian Keller sagt:

    Was man nirgends liest: Das eigentlich Egoistische ist das Kinderkriegen an sich. Es gibt über sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten und es werden immer mehr. Zu viele. Wer wirklich altruistisch ist, vermeidet es, Kinder in die Welt zu stellen. Ob mit eingefrorenen oder „frischen“ Eizellen, ist dabei völlig unerheblich.

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Weltbevölkerung wächst nicht mehr wegen der Geburtlichkeit, sondern wegen der Lebensverlängerung. Wer der Welt Gutes will, stirbt früh. Kinder kann man zeugen, soviel man will. Hauptsache, die werden nicht alt.

      • second step sagt:

        Die These von ML ist nicht haltbar. Man möge zum Beispiel im World Population Prospects der UNO nachlesen. Global wächst die Bevölkerung weil die Geburtenrate höher ist als die Sterberate. Die längere Lebensdauer ist viel weniger relevant.

      • Muttis Liebling sagt:

        @second step

        Gehen Sie in eine Bibliothek und leihen Sie sich irgendein Lehrbuch der Demographie aus (die UN ist keine wissenschaftlich seriöse Quelle). Die mittlere Bevölkerung berechnet sich aus dem Produkt

        mittlere Geburtlichkeit * mittlere Lebenserwartung.

        Die mittlere Geburtlichkeit ist derzeit mit der kumulativen Fertilität von 2.5 beschrieben, also ca. 18% über der Erhaltungsrate von 2.1. Allerdings sinkt diese Zahl seit Jahrzehnten. Die Lebenserwartung wächst hingegen und wird das global auch noch bis 2100 so machen. Bis alle Territorien die gleichen Werte wie die heutigen Spitzenreiter haben.

      • second step sagt:

        Die Weltbevölkerung wächst momentan vorallem in Länder, die (noch) eine hohe Geburtenrate bei gleichzeitig tiefer Lebenserwartung, hoher Kinder- und Muttersterblichkeit aufweisen. Die Bevölkerung stagniert dagegen aktuell in Länder mit tiefen Geburtenraten (und hoher Lebenserwartung). Daher ist es falsch zu behaupten, Geburtenrate spielt keine Rolle. Möglicherweise sprechen Sie den „demographischen Übergang“ an, der bei uns schon stattgefunden hat und nun in einigen Entwicklungsländern stattfindet. Auch da ist die Geburtenrate eine wesentliche Grösse. Die Formel haben Sie ja selber aufgeführt. Minimale Kenntnisse in Algebra helfen dabei sicher weiter. Zudem arbeiten auch (einige) Demographiebücher mit Zahlen der UNO, was man wissen würde wenn man bis zum Literaturverzeichnis durchhält.

    • Cybot sagt:

      Stimmt. Aber dazu muss man schon sehr altruistisch sein. Und das ist eben kaum jemand, auch wenn es die meisten nicht zugeben mögen.

    • Hans Thommen sagt:

      Was man bei Ihnen nicht liest: Dass Sie von einem ganz bestimmten Weltbild ausgehen, um eine solche Schlussfolgerung zu ziehen, nämlich einem rein reduktionistischem/materialistischem: Leben ist nichts anderes als eine bestimmte Anordnung der Moleküle, das Gehirn produziert das Bewusstsein usw. Geht man von einem anderen Weltbild aus, zum Beispiel dass Existenz nicht an Materie gebunden ist und der Mensch auch eine Existenz jenseits des Körpers hat, dann sind Kinder nicht nur aus egoistischen Trieben hier bei uns, sondern vor allem auch, weil Menschen auf diese Welt kommen wollen. Unter diesen Voraussetzungen ist Altruismus und Kinderkriegen seht gut vereinbar. Je nach Grundannahmen können sich eben sehr unterschiedliche Resultate ergeben.

      • mira sagt:

        Wenn wir jetzt schon statt Fakten mit Glauben kommen, dann bitte vollständig: es gäbe noch den Fall, dass Existenzen nicht kommen wollen, aber gezwungen werden. Oder es den Existenzen egal ist. Oder die verwunderliche Existenz-Vermehrung einem grossen Masterplan entspricht, etc. etc.

    • Andy sagt:

      Es würde schon reichen, wenn pro Person nicht mehr als ein Kind geboren wird.

    • New Mum sagt:

      Herr Keller, ich habe Mühe damit das so zu schreiben, aber gemäss Ihrer Logik müssten Sie konsequenterweise auch ihre eigene Existenz in Frage stellen.

  • Gaby sagt:

    Ich bin 45 und habe meine Kinder mit 33,36 und 39 Jahren bekommen und trotzdem Karriere gemacht – bin aktuell sehr glücklich mit 70% in einem sehr spannenden Job. Ich habe gar nichts gegen das Einfrieren der Eizellen einzuwenden, aber: älter hätte ich für meine Kinder nicht mehr sein wollen, denn obwohl ich mich fit und gesund fühle: mein Ruhebedürfnis steigt!! Und darum steigt auch meine Freude an der zunehmenden Selbständigkeit der Kinder und ich freue mich über mehr Zeit für mich selber. Allen meinen Freundinnen geht es genauso, keine will mehr 30 sein und die anstrengende Kleinkinderzeit nochmals durchlaufen – schon gar nicht mit 50! Der Körper ist also nicht das Hauptthema, sondern Geist und Seele sehnen sich im mittleren Alter wieder nach anderem.

    • 13 sagt:

      @ Gaby
      Das finde ich einen sehr wichtigen Punkt. Auch das Kinderkriegen mit 40 ist eine Sache, mit 55 einen Teenager erziehen, eine andere. Gerade bei Männern habe ich oft das Gefühl, dass sie das völlig ausblenden, da ihre biologische Uhr langsamer tickt. Da bin ich dann froh, hatte ich meine Kinder früher (26, 29 und 33). An der Karriere bin ich noch dran, viel erreicht, aber es gibt noch Luft nach oben 😉

    • Widerspenstige sagt:

      In welcher Branche ist das möglich, Gaby?

  • Ulrich Gassner sagt:

    „Was Sophie besonders an diesen Fragen und Vorwürfen stört, ist, dass nur Frauen damit konfrontiert werden. Erfolgreiche Männer im gleichen Alter müssten sich nie solche Sprüche anhören.“

    Ja, das Leben ist schon unglaublich ungerecht. Was die Au.torin natürlich geflissentlich verschweigt, ist der Umstand, dass solche Sprüche auch praktisch ausschliesslich von Frauen abgesondert werden.

  • Susi sagt:

    Eizellen Einfrieren kann man auch als Prävention davor sehen, in ein paar Jahrhunderten nicht wie in dieser Dystopie zu enden:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy

    😀

    • Leotrim sagt:

      Der Macher von Idiocracy hat bereits gesagt, man solle sein Film als Dokumentation betrachten. Zum Artikel: Die Autorin wirkt, als würde sie sich darüber beschweren nicht das Füffi und z’Wegli zu bekommen. Nachdem ihr eingefrorene Eizelle gebärt hat wird sie ihr Kind höchstwahrscheinlich in die Kita, danach in die Tagesschule schicken, damit sie schön weiter Karriere machen kann. Was sind schon Kinder heutzutage, die kann doch jeder erziehen und jeder kann doch ein Kind haben. Am besten Grenzen abschaffen und eine riiiiesige Weltfamilie gründen! Wer die Ironie findet, darf sie behalten

      • Annalena sagt:

        Wie wärs, wenn sich mal Väter entschlössen, auf Job und Karriere zu verzichten und Familienarbeit zu leisten. Auf ein gesichertes Altersguthaben zu verzichten und Gratisarbeit zu Gunsten des Nachwuchses zu machen. Und dabei darüber zu sinnieren, was denn so unglaublich schlimm daran ist, wenn ein Kind die Kita/ Tagesschule besucht?
        Lieber eine zufriedene Mutter, die arbeitet als eine frustrierte, die Langeweile mit shoppen und schimpfen zu bekämpfen versucht.

      • Sportpapi sagt:

        „Wie wärs, wenn sich mal Väter entschlössen, auf Job und Karriere zu verzichten und Familienarbeit zu leisten.“
        Also was für die Frauen nicht sinnvoll ist, sollen die Männer leisten?
        Wie wärs, wenn Frauen ihr Leben selber so einrichten würden, wie es für sie stimmt? Wobei – die meisten machen das ja…

    • Marcel Zufferey sagt:

      @susi: Herrlich, den Film muss ich sofort goge chauffe: Danke für den Tip 😉

    • tststs sagt:

      It’s got electrolytes!!!

      😉

  • Hans Thommen sagt:

    Ich persönlich bin ein grosser Befürworter von technologischem Fortschritt und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten, das Leben der Menschen zu verbessern. Wenn das Einfrieren von Eizellen Frauen und/oder Paaren helfen kann – toll! Aber Ehrlichkeit ist sehr wichtig: (1) Es gibt nicht nur das Alter der Eizelle. Eine Schwangerschaft mit 39 ist sehr anders als mit 29. Der Körper „merkt“ es viel mehr, und das Risiko für Komplikationen ist signifikant höher. (2) Wie alt will man als Eltern sein? (3) Was ist denn genau die Vorstellung bezüglich Karriere? Die Karriere endet nicht mit 39! Mit 39 fängt bei vielen die Karriere erst richtig an! Die Vorstellung, dass man 10 Jahre voll durchstartet, „es dann geschafft hat“, und dann… was? Nichts mehr machen muss? ist völlig falsch.

    • Klärli Benz sagt:

      Der Unterschied der späten Mutterschaft ist der, dass man bei der Geburt des Kindes im Beruf schon ein gewisses Niveau erreicht hat. Man verdient gut, hat eine angenehme Hierarchiestufe erreicht. Wenn man will, kann man sich weiter bilden u/o weiter aufsteigen, muss aber nicht. Bei einer frühen Mutterschafft muss der Aufstieg in angenehme Gefilde mit Kind gemacht werden. Das stresst oder teilweise gar nicht mehr möglich!
      Alles hat Vor- und Nachteile. Das trifft auch auf früher/späte Elternschaft zu.

  • K.A. Barett sagt:

    Eigentlich kann jede Frau das tun, was legal und medizinisch/technisch möglich ist. Die Frage drängt sich auf: muss alles gemacht werden, das möglich ist?
    Natürlich handelt es sich hier um eine rhetorische Frage. Selbstverständlich wird alles gemacht, das für irgendwelche Leute finanziell lukrativ ist und anderen im hedonistischen Sinne nützt.

    • Muttis Liebling sagt:

      Reproduktionsmedizin gibt es nur als Geschäftsmodell. Mit Medizin im Sinne von Heilkunst hat es nichts zu tun.

  • fabian sagt:

    Für Männer ist es heute in der Schweiz verboten, Samen einzufrieren. Das gälte es dann auch noch zu ändern. Damit „der Mann sich auf die Karriere konzentrieren kann und die biologische im Hintergrund nicht störend tickt“.

    • Philipp sagt:

      Wo haben Sie denn diesen Schwachsinn her??? Natürlich kann jeder Mann jederzeit seine Spermien einfrieren lassen! Googeln Sie mal und machen Sie sich schlau…

      • fabian sagt:

        Philipp, ja, mich dich doch mal schlau. Schwachsinn rufen kann ja jeder, gell.
        Du darfst sie einfrieren, aber max 5 Jahre lang. Länger erlaubt das Gesetz nicht.

  • Sybille sagt:

    Sophie DENKT über das Einfrieren von Eizellen NACH und hat das Gefühl, deswegen von anderen als gottverachtendes Monster wahrgenommen zu werden?
    Sie hat es noch nicht einmal getan und plagt sich bereits mit einem schlechten Gewissen und Rechtfertigungen…Mein Rat an Sophie: Eizellen einfrieren und Stillschweigen bewahren. Die Moralisierer werden später auch nicht für sie da sein, falls sie Probleme hätte, schwanger zu werden!

    Jede vernünftige Frau wird zuerst versuchen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Andernfalls ist Social Freezing eine gute Alternative, wenn auch teuer und zurzeit noch relativ unsicher in Bezug auf eine erfolgreiche Implantation und SS.

    • Widerspenstige sagt:

      Das Schwergewicht ist auf teuer zu legen. Das ist ein Milliardengeschäft, wenn es so richtig in Fahrt kommt! Was die betroffene Frau dabei mitmacht, ist irrelevant.

  • Michael sagt:

    Kinder und Karriere – das passt einfach nicht in unsere Welt, wenn sie so bleibt wie sie ist. Würden Frauen gleichviel wie Männer verdienen, würde es viel möglich sein, das beide Halbtags arbeiten können, wäre viel mehr möglich. Männer werden immer noch komisch angesehen, wenn sie mit Ihren Kindern in Kindergruppen oder auf dem Spielplatz auftauchen. Und noch komischer, wenn die Kinder Töchter sind – ich spreche da aus ureigener Erfahrung. Würde man zudem in grösseren Firmen Kinderhorte einrichten, könnten auch viel mehr Frauen UND Männer aus einer Familie arbeiten.
    Es ist also nicht ein Frauenproblem, was man uns weissmachen will, es ist ein gesellschaftliches !

    • Zimy sagt:

      Danke, Michael.

    • Widerspenstige sagt:

      Erkannt, Michael! 😀

    • Sportpapi sagt:

      Ich wurde noch nie komisch angesehen. Nicht auf dem Spielplatz, nicht in der Spielgruppe, nicht in der Singstunde, nicht mal im Muki-Turnen. Sondern immer mit offenen Armen empfangen.
      Wenn man einen normalen Teilzeit-Job dann als „Karriere“ bezeichnet, gibt handelt es sich wirklich nicht um ein Frauenproblem. Sondern es gibt gar keines. Karriere ist schon etwas anderes, auch bei grosszügiger Auslegung!

  • Theobald Fankhauser sagt:

    Erfolgreiche Männer im gleichen Alter müssten sich nie solche Sprüche anhören. -> Stimmt so nicht.
    und sehen auch, dass es heutzutage nicht so einfach ist, alles unter einen Hut zu bekommen.» -> Nein, sie will nicht, denn wer will, kann auch. Es bedarf allerdings der Absprache und einer guten Planung. Heutzutage ist aber kaum jemand mehr wirklich fähig dazu.
    auf ihre Karriere zu konzentrieren, ohne dass die biologische Uhr im Hintergrund Alarm läutet -> Und mit 60 dann noch ein Kind bekommen wollen ist also nicht egoistisch?
    In einer Welt, in der nur noch Selbstverwirklichung und vermeintliche Freiheit hochgepriesen werden resultieren solch verquerte Ansichten.

  • Jeanne sagt:

    Ich verurteile Niemanden der zuerst Karriere machen will und später Kinder will.Es ist einfach schade.Kinder sollte man doch jung haben,da hat man noch Energie und ist nicht so kompliziertWar gestern an einem Elternabend (1 Klasse ) Durchschnittlich waren die
    Frauen zwischen 40/50,die Väter vereinzelt noch älter.Also,lautet Omas und Opas!

    • CoffeeToffee sagt:

      Naja mit 40 fühle ich mich noch nicht gerade wie eine Oma…. aber dann- ich weiss ja nicht wie sich eine Oma fühlt.
      Ich glaube ich sehe auch nicht wie eine Oma aus. Wie sieht eine Oma denn aus?

      • Muttis Liebling sagt:

        Eine Oma ist eine ausgereifte Frau auf dem absteigenden Ast ihrer Biologie, also > 35 Lebensjahre. Ein Mutter ist noch unreif und im aufsteigenden Teil, also deutlich vor dem 30. Lebensjahr.

      • Röschu sagt:

        @Muttis Liebling
        Bin mir jetzt gerade nicht sicher ob Sie mit dieser Definition einfach nur provozieren/aufsehen erregen möchten.
        .
        Sollte sie allerdings ernst gemeint sein, so ist die Definition, mit Verlaub, einfach nur schwachsinnig.

      • Jeanne sagt:

        Na ja,gehöre ja selbst zu den „Omas“.Bin 45 und mein jüngster Sohn ist eingeschult worden.Habe aber 2 erwachsene Kinder.Vor 20 Jahren war ich schon besser in Form..;-)
        Ich war einfach sehr erstaunt über die vielen älteren Mütter und Väter.Bei den meisten das erste Kind.Übrigens ich sehe nicht aus wie eine Oma,fühle mich aber manchmal so.Der jüngste Sohn ist der Wildeste!

      • Claudia sagt:

        …also ich habe mit 35 kinder bekommen und meine sind jetzt im teenager alter… allerdings hätte ich nicht älter sein wollen. und ich merke jetzt, wo die pubertät kommt möchte ich ehrlicherweise nicht älter sein. da hätte ich gar keine nerven mehr. aber jeder ist ja schliesslich unterschiedlich.

    • Widerspenstige sagt:

      Das ist ein Klischeedenken und sollte bald der Vergangenheit angehören, denn wir werden alle älter und somit verlagern sich Lebensphasen entsprechend. An dieses Bild in Schulen müssen wir uns nur gewöhnen, Jeanne. Wer sagt denn, dass es das erste Kind ist und nicht das zweite oder dritte?

      Und wie steht es mit den Opas, ML?

      • Muttis Liebling sagt:

        Mit den Opas ist es genau so. Nur war die Evolution so schlau, den Opas keine Rolle bei der Enkelerziehung zuzuweisen. Frauen haben das Klimakterium, damit es keine Konkurrenz zwischen Enkeln und eigenen Kindern gibt.

      • Widerspenstige sagt:

        Raffinierter Schachzug von dir, Muttis Liebling, der dich vom Enkelerziehen freispricht? Zum Glück gibt es das Klimakterium bei Frauen – es dürfte nur etwas sanfter mit einem umgehen – damit sie noch einmal so richtig in Fahrt kommt dabei. Männer haben ja keine Ahnung, wie beflügelnd es sein kann, wenn nur die unkontrollierbaren Nebenerscheinungen wie Wallungen im dümmsten Moment sich besser ankündigen würden …

  • the man sagt:

    Ich äussere mich ungern zu Lebensentwürfen anderer. Trotzdem musste ich über die anscheinend lineare Planung der Protagonistin schmunzeln:
    20-29: Ausbildung /eigene Bedürfnisse
    29-39: Karriere (mit Abschluss)
    ab 39: Projekt Familie
    Vielleicht habe ich ja einfach Pech, aber mein Leben ist um einiges komplexer…

    • mila sagt:

      In meinem Umfeld betrifft diese Art der ‚Karriereentwicklung‘ mehrere Frauen. Gute Freundinnen. Ob nun mit gefreezten Eiern oder nicht: den Mann für eine Familiengründung Ende 30 zu finden, wird nicht einfacher. Im Gegenteil. Und ein Kind allein grosszuziehen ist zumindest für diese Frauen keine Option. Familie war/ist allerdings auch kein ‚must‘ für sie (war es auch für mich nicht).

      Für meinen Teil ziehe ich mittlerweile den Schluss daraus: das Freezing ist wohl eher als so etwas wie eine Problemverlagerung zu betrachten. Frauen mit (unbedingtem) Kinderwunsch wäre mE eher zu empfehlen, der Familiengründung frühzeitig genug einen Raum in der Lebensgestaltung zu schaffen. Aber in den allermeisten Fällen ist das ja der (Regel-)Fall. Das Frrezing somit ein Randproblem.

      • tststs sagt:

        „den Mann für eine Familiengründung Ende 30 zu finden, wird nicht einfacher.“
        Einerseits weiss ich natürlich genau, was Sie meinen, andererseits muss ich entgegegnen:
        Ich beobachte genau das umgekehrte: Viele Freundinnen, denen schon Anfang/Mitte Zwangzig klar war, dass sie Familie wollen, haben doch erst in ihren 30ern den passenden Mann gefunden. In den 20ern wollen die meisten Jungs/Männer nichts von Familie wissen (kein Vorwurf, die meisten Mädels/Frauen sind gleich). Erst in ihren (späten) 30ern finden sie das dann doch ganz ok.
        Ausserdem fällt mir auf, dass dann der Altersunterschied meist 3Jahre+ beträgt….

      • mila sagt:

        Ich beobachte eher, dass die Paare, die Kinder haben in meinem Umfeld, sich relativ ‚früh‘ gefunden, miteinander einiges erlebt, und so im Schnitt zwischen 30-35 Kinder bekommen haben. Die Frauen, die von 25-35 keinen langjährigen Partner hatten (aus welchen Gründrn auch immer), haben ihn bis dato (auch) danach nicht gefunden. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber wie gesagt: das ist lediglich mein Umfeld, und meine Erfahrung.

    • Widerspenstige sagt:

      Den passenden Partner rechtzeitig(?) zu finden ist das Kunststück des Lebens schlechthin.

      Projekte sind für das Berufsleben, nicht für Privates. Schon gar nicht für das Kinderhaben, denn die kommen, wann es Zeit für sie ist. Wer sich für dieses Einfrieren erwärmen kann (was für eine Wortwahl ….hihi), sollte besser ein Kind adoptieren.

  • 13 sagt:

    Eine meiner Lieblingsprofessorinnen, für ihre feministischen Überzeugungen bekannt, hat uns bereits im ersten Jahr gesagt: „Frauen, wenn ihr wirklich beides wollt, dann bekommt am Besten gleich nach der Matur ein Kind. Ihr könnt 1-2 Jahre in einem Teilzeitpensum erste Berufserfahrungen sammeln, die sich im Lebenslauf gut machen, geht danach 5 Jahre an die Uni, macht 1-2 Praktikas und wenn ihr 28 seid und mit Euer Ausbildung fertig, ist das Kind schon in der Schule und ihr könnt durchstarten.“ Sie hatte nicht ganz unrecht. Das Social Freezing löst das Problem nicht, es verschiebt es doch nur, ausser es führt dazu, dass wir Kinder im AHV-Alter bekommen. Wer sich aber 15 Jahre eine Karriere aufgebaut hat und dann ein Kind bekommt, führt sie entweder weiter, arbeitet weiterhin

    • 13 sagt:

      /2 60 Stunden pro Woche und lässt das Kind vom ersten Tag an mehrheitlich betreuen oder setzt sie in den Sand. Er resp. sie hat damit genau die gleichen Optionen wie 15 Jahre zuvor, vielleicht mit einem besser gefüllten Bankkonto.
      Ohne das Einfrieren von Eizellen grundsätzlich zu verurteilen, halte ich das Zeichen an die Gesellschaft letztlich für falsch. Der Fokus sollte sein, dass eine Karriere, wenn auch nicht die gleich steile, auch neben Kindern machbar ist, wer das will. Auch mit 30-35 Stunden pro Woche, also in einem 70-80% Pensum, ohne Wochenendeinsätze, dafür aber mit Verständnis, wenn man zu Hause bleibt, weil das Kind krank ist.

      • Theobald Fankhauser sagt:

        Und wie viele träumen von einer steilen Karriere (Frauen wie Männer) und wie viele haben eine steile Karriere. Manch einer sagt rückblickend dass es eher flach war. Nur, in jungen Jahren will das doch keiner hören und es wird bestimmt ganz anders werden…

      • Ka sagt:

        da bin ich ganz bei ihnen 13. In unserer Gesellschaft sollte es möglich sein Kinder zu haben und gleichzeitig zu arbeiten, und zwar für Mann und Frau. Sophie hat schon recht, dass dem Mann die Frage nicht gestellt wird, er steckt aber im gleichen Dilemma. Viele Männer wollen ihre Kinder auch geniessen und nicht nur die Finanzierer sein. Deshalb ist das Freezing der falsche Ansatz. Besser sie setzt sich für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz ein und sucht sich einen Partner der mit ihr die Kinderbetreuung gleichwertig teilt. Meiner Meinung nach erfolgsversprechender 😉

      • 13 sagt:

        @ Theobald Fankhauser
        Diese Frage ist hier völlig unerheblich. Wenn wir über Frauen sprechen, die aus beruflichen Gründen in den 20er oder auch frühen 30ern auf Kinder verzichten, dann streben diese durchaus eine Karriere an. Es muss ja nicht jeder CEO werden, aber einen gewissen Aufstieg oder zumindest einen guten (und gutbezahlten) Job in einer soliden Position ist das Ziel. Daher können jetzt für die Frage, ob es nicht auch anders machbar wäre, die Frauen, die das von vornerein gar nicht wollen, ausgeklammert werden. Um die geht es nämlich jetzt gerade nicht. es reicht ja auch nicht zu sagen, man muss über Vereinbarkeit sprechen, weil einige gerne Hausfrauen sind. Das ist ja auch legitim, aber einfach am Thema vorbei.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Der Fokus sollte sein, dass eine Karriere, wenn auch nicht die gleich steile, auch neben Kindern machbar ist, wer das will. Auch mit 30-35 Stunden pro Woche, also in einem 70-80% Pensum, ohne Wochenendeinsätze, dafür aber mit Verständnis, wenn man zu Hause bleibt, weil das Kind krank ist.“
        Das halte ich nun für den völlig falschen Ansatz und eigentlich auch am Thema vorbei. Wer Karriere machen will, ist Konkurrenz ausgesetzt, und die Konkurrenz beschränkt sich nicht auf 35 Arbeitsstunden pro Woche (zudem fixiert, nicht flexibel). Das sind die Spielregeln, und nach denen funktioniert das Spiel.
        Ob man dann, wenn man „angekommen“ ist, problemlos eine Auszeit nehmen kann stelle ich zudem auch in Frage. Insofern bringt eine Verschiebung der Elternschaft nichts.

      • Sportpapi sagt:

        Hingegen bin ich auch der Meinung, und das habe ich mehrfach erlebt, dass es sehr viel einfacher ist, früh Kinder zu haben, neben der Ausbildung, und dann mit 30 Jahren durchstarten zu können. Allerdings erfordert auch das viel Verzicht und grosse Disziplin. Und ist auch für die Kinder nicht immer toll.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Spielregeln macht die Gesellschaft (u.a. auch die Wirtschaft) und diese lassen sich ändern. Dafür braucht es aber eine Haltungsänderung, weshalb ich mich immer und immer wieder gerne dafür einsetze, wohingegen konservative Kräfte auf dem „das ist so/war schon immer so“ beharren. Um einmal mehr das Beispiel Schweden zu bemühen, diesmal aber nicht wegen der Kitaplätze, sondern genau dieser Grundhaltung und weil ich die Chance hatte, mich mit vielen auszutauschen, die da gearbeitet haben (das in der Technikbranche, also eher männerdominiert): Es wird nicht zwangsläufig der befördert, der um 18.00 Uhr noch da ist, im Gegenteil gilt der als schlecht organisiert. Hingegen gelten Eltern als zuverlässig, stabil, belastbar. Das ist in der Schweiz (noch?) anders.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich stelle mir jeweils vor, man würde im Leistungssport die Trainingsstunden festlegen, damit auch die Leute eine Chance haben, die nicht bereit sind, im Sport Vollgas zu geben… Eine ähnliche Konkurrenz gibt es auch im Job. Mitmachen können viele, aber wirklich Karriere machen nur wenige.
        „Es wird nicht zwangsläufig der befördert, der um 18.00 Uhr noch da ist, im Gegenteil gilt der als schlecht organisiert. Hingegen gelten Eltern als zuverlässig, stabil, belastbar. Das ist in der Schweiz (noch?) anders.“
        Auch in der Schweiz gelten Eltern, insbesondere Väter, als zuverlässig und belastbar. Aber dann spielt letztlich die Bereitschaft, mehr und härter zu arbeiten schon eine Rolle. Und vor allem: Die Flexibilität, dann da zu sein, wenn es nötig ist.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Wird das nicht durch verschiedene Ligen durchaus gemacht? Wer in der Nati spielen will, muss einiges erbringen, es gibt aber auch die Möglichkeit im Breitensport etwas zu erreichen. Letztlich ist Karriere ein Vorwärtskommen, muss nicht unbedingt bis an das obere Ende der Leiter sein.
        „Aber dann spielt letztlich die Bereitschaft, mehr und härter zu arbeiten schon eine Rolle. Und vor allem: Die Flexibilität, dann da zu sein, wenn es nötig ist.“
        Eben, das meinte ich. Es zählen andere Werte, obwohl längst bekannt ist, dass mehr arbeiten nicht mit mehr Leistung gleichgesetzt werden kann.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Nach meinem Verständnis hat Karriere gerade etwas damit zu tun, nicht in den unteren Ligen zu verbleiben, sondern an die schmale Spitze zu gelangen.
        Und ja, mehr arbeiten/trainieren bedeutet nicht automatisch mehr Leistung. Aber umgekehrt ist relevant: Ohne viel Aufwand gibt es nie eine Spitzenleistung, gemessen an dem, was andere schaffen.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Gut, dann haben wir eine andere Definition der Karriere. Hat dann in ihren Augen die Kassiererin, die sich zur Filialleiterin raufgearbeitet hat, keine Karriere gemacht? Oder die Coiffeuse, die ein eigenes Geschäft mit mehreren Mitarbeiter führt?
        „Ohne viel Aufwand gibt es nie eine Spitzenleistung, gemessen an dem, was andere schaffen.“
        Nun, seit immer wieder Untersuchungen zeigen, dass Leute in einem 80%-Pensum produktiver sind als mit Vollzeit, wage ich es, dem zu widersprechen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich glaube nicht, dass es die Kassierin zur Filialleiterin bringt. Dazu wäre zumindest mal eine Verkaufslehre nötig und einige ensprechende Weiterbildungen. Und viel Fleiss, aber sicherlich kein Teilzeitpensum.
        Auch die Coiffeuse, die sich selbstständig macht, wird vermutlich nur erfolgreich sein, wenn sie mehr als nur 100% anwesend ist…
        Ich glaube auch, dass man in gewissen Jobs in 80 Prozent produktiver ist als in 100%. Relativ, aber kaum absolut. Wäre weniger wirklich mehr, hätten wir längst die Sollarbeitszeiten gesenkt. Aber ich wiederhole noch einmal: Entscheidender scheint mir die Flexibilität zu sein. Also: Sitzungen dann durchführen zu können, wenn die Partner Zeit haben. Bei viel Arbeit länger zu arbeiten. Ins Ausland können, usw.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich höre, dass Sachen nicht möglich sind, obwohl ich persönlich Leute kenne, die das geschafft haben. So kenne ich sowohl eine Kassiererin, die Filialleiterin wurde, natürlich mit entsprechenden Weiterbildungen, aber neben den Kindern, sie auch eine Coiffeuse mit den eigenen Geschäft und 5 Mitarbeiter, die 70% arbeitet.
        Elternschaft und Flexibilität schliesst sich ja nicht zwangsläufig aus. Oftmals ist da ja ein zweites Elternteil oder dann hat man (in guten Positionen üblich) eine flexible Kinderbetreuung. Umgekehrt ist man als Arbeitnehmer auch froh, wenn gewisse Flexibilität besteht, wenn nämlich der Lichterumzug bereits um 16.30 Uhr beginnt zum Beispiel.
        @ Sollzeiten: In der Schweiz, wo alles 30 J. geht, hätte man nichts „längst“ gemacht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich höre, dass Sachen nicht möglich sind, obwohl ich persönlich Leute kenne, die das geschafft haben.“
        Und ich würde jedes Mal gerne ein paar Details nachfragen, wenn ich solche Geschichten höre.
        Ich habe selber fünf Jahre an der Migros-Kasse gearbeitet. In dieser Zeit ist niemand in irgendeiner Art aufgestiegen. Kein Wunder – waren ja alle nicht ausgebildet als Verkäuferinnen.

    • mira sagt:

      Auch wenn ich grundsätzlich mit Ihnen einverstanden bin: mit einen Teilzeitpensum und kranken Kindern zuhause lässt sich keine vertikale Karriere machen – dazu ist einfach die Konkurrenz der Vollzeitler zu stark: es werden mehr und bessere Ergebnisse geliefert – einfach weil mehr Zeit da war, diese zu erarbeiten. Eine horizontale Karriere (=normale Berufsentwicklung) liegt aber sehr gut drin und ist auch für die meisten Väter einfach der Normalfall.

      • 13 sagt:

        Gibt es nicht auch etwas zwischen einer vertikalen Karriere (gerade nach oben) und einer horizontalen (normale Berufsentwicklung)? eine 45 Grad Karriere oder so? Ich denke, dass das vielen, die nicht nur für den Job leben und eben auch eine Familie wünschen, auch ausreichen würde.

      • mira sagt:

        Es können gar nicht „viele“ Karriere nach oben machen, da sich die Organisationsstruktur in Konzernen und Organisationen hierarchisch verhält. „Viele“ machen keine Karriere nach oben (egal ob vertikal oder 45°), wenige machen sie.

        Wer wirklich nach oben will muss viel Zeit und Kraft „opfern“. Ich habe bisher selber eine sog. „45° Karriere“ gemacht – und dafür immer 100% gearbeitet. Meine „gleichermaßen geeigneten“ kinderlosen Kollegen waren aber immer im Vorteil, da einfach mehr Zeit und Kraft zur Verfügung stand (=Überstunden). Mit Teilzeit kann man hier übrigens gut arbeiten – aber dann ohne Führungsverantwortung.

      • 13 sagt:

        @ mira
        Natürlich schafft es nicht jeder, aber ein Versuch ist es wert. Ich habe über 5 Jahre lang Teilzeit geführt, sogar als Teil der Geschäftsleitung. Meine Aufstockung auf 100% hatte persönliche resp. finanzielle Gründe, karrieretechnisch würde es wenig Unterschied machen. Machbar ist es damit durchaus. Dreimal stand ich in den letzten 10 Jahren am Punkt, wo ich in direkter Konkurrenz zu einem kinderlosen Kollegen war, einmal ist diese Taktik der 60-Stunden-Woche des Kollegen aufgegangen, zweimal nicht und ich bekam die Beförderung, weil andere Aspekte mehr zählten. Aber das in meiner Branche und eher kleinen Teams, wo die Persönlichkeit viel wert ist. Selbstverständlich ist es noch nicht.

      • mira sagt:

        @ 13
        Ich arbeitete immer in großen Organisationen im wissenschaftlich-technischen Umfeld. In was für einer Branche arbeiten Sie? Ich finde ihren Fall sehr interessant.

      • 13 sagt:

        @ mira
        Ich bin Rechtsanwältin und arbeite in der Advokatur. Da verläuft der Aufstieg nicht linear, es gibt ja keine 10 Hierarchiestufen, sondern je nach Struktur 2-3, aber doch kann man auch auf seiner Stufe vorwärtskommen, was sich dann in den Befugnissen, Zuteilung von Aufgaben und natürlich im Lohn niederschlägt.

      • mira sagt:

        13, in dem Fall werde ich meiner Tochter sagen, sie soll Jus studieren… 😉

      • 13 sagt:

        @ mira
        Tun Sie das, wir können gute Leute immer gebrauchen 😉

    • Martin Frey sagt:

      @13
      Ja, das Social Freezing löst das Problem nicht grundsätzlich, aber es kann doch eine Hilfe sein, gerade auch wenn ‚im richtigen Alter‘ nicht der richtige Mann zur Seite steht. Ich wüsste nicht, was grundsätzlich dagegen einzuwenden wäre. Die Technik ist da, sie schadet niemandem, weshalb soll man sie nicht einsetzen? Auffallend auch da, wie sehr die Betroffene offenbar auf Ablehnung anderer Frauen stösst, also von Leuten, die nicht in derselben Situation stecken, ihre Familienziele wohl weitgehend erreicht haben und sich trotzdem (oder gerade deswegen) hämische Kommentare anmassen.
      Was ich im Ggs. zu Ihnen an der Haltung der Protagonistin gut finde, dass Sie ihr Schicksal selber in die Hand nimmt und nicht andere (Staat, Wirtschaft) für die Lebensgestaltung verantwortlich macht.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Ich habe weder etwas gegen das Social Freezing, noch verurteile ich die Entscheidung von „Sophie“. Es kann eine Hilfe sein, gerade auch wenn kein Partner in Reichweite ist. Ich habe nur die gesellschaftliche Auswirkung in den Raum gestellt, gerade wenn es soweit kommt, dass Arbeitgeber das fördern. Mit einer Entscheidungsfreiheit geht auch immer Verantwortung hervor. Hat man keine Wahl, dann ist das halt so. Hat man die Wahl, wird man sich dafür, diese und nicht eine andere getroffen zu haben, rechtfertigen müssen, die unabhängig des Themas (wann Kinder, arbeiten oder Hausfrau sein, Kind mit Behinderungen bekommen oder nicht etc. etc.). Das Öffnen einer Wahlmöglichkeit hat damit immer auch eine gesellschaftliche Komponente, über die ich hier sprechen wollte.

    • tststs sagt:

      Kann ich eigentlich nur unterschreiben, zumal ich dies genau bei meiner Mutter beobachten konnte. Bis sie 30 war, waren wir alle bereits in der Primar.
      (Zwar kein Studium, aber sich in den 20ern hochgearbeitet, in den 30ern selbstständig gemacht, in den 50ern erntet sie jetzt die Lorbeeren).
      Einziges Problem: Finde einen Vater/Mann, der das mitmacht!

      • Muttis Liebling sagt:

        Die Verschiebung der Erstgeburt in präklimakterische Zeiten ist nicht frauen-, sondern männergemacht. Das darf man heute bereits in Standardlehrbüchern der Demographie nachlesen. Männer sind es, die reifungsverzögert aufwachsen, bis dahin, nie die Pubertät zu überwinden.

        BIs zur Industrialisierung sind Frauen selten älter als 30 geworden, hatten aber bei Tod 5 Kinder. Man beachte die dominante Rolle der Stiefmutter in Grimms Märchen.

        Es bedarf schon starker sozialer Reize, ein Jahrtausende altes Reproduktionsmuster innert einer Generation zu verändern. Deswegen ist nicht zu erwarten, dass sich dieses stabilisiert. Ich gehe davon aus, in einer weiteren Generation wieder Normalwerte zu beobachten. Heisst, Geburtlichkeit findet zu 90% im Alterskanal 18-25 statt.

      • tststs sagt:

        Ich würde es jetzt nicht als sozialer Reiz bezeichnen, aber IMHO ist die Antwort (auf die Frage nach dem späteren Alter) ganz einfach: Weil wir können!
        Die – für alle verfügbare – Verhütung hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr MÜSSEN.
        Und ich würde sagen, dies wirkt sich bei beiden Geschlechtern in etwa gleich aus. (Jedoch kommt bei Frauen noch der Ruf der biologischen Uhr; wobei ich behaupte: wenn diese Zahlen irgendwann einmal korriegiert werden, dass sich Männer und Frauen noch mehr angleichen werden.)

  • Röschu sagt:

    Selbstverständlich ist es richtig und wichtig, dass der Mensch überall herumpfuscht und alles korrigiert, was die Natur falsch vorgesehen hat…

    *Ironie Ende*

    • Christina sagt:

      Richtig. Mit 40 oder älter ist man dann flexibler und hält das Kindergequängle besser aus? Und das Umfeld? Die Grossmutter ist dann 80 und nicht mehr in der Lage, in besonderen Situationen auszuhelfen und die Kinder haben dann pensionierte Eltern oder gar keine mehr als vertraute bezugsperson. Und was ist mit den gesundheitlichen Auswirkungen auf den Embryo? Davon redet heute keiner. Heute werden die Frauen angehalten, Sorge zu tragen zu ihrem Ungeborenen, mit ihm freundlich umzugehen, gesund zu leben, genug zu schlafen. Ein Kind anzubrüllen gilt als traumatisierend. Doch die möglichen Folgen der mehrfachen Manipulation des eingefrorenen Eies ist problemlos.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    brave new world. am besten die damen lassen sich gleich ganz einfrieren. in der hoffnung nach 100 jahren in einer monokultur zu erwachen. dann darf jede karriere machen, ohne etwas dazu selbst beisteuern zu müssen.

  • martin sagt:

    Wenn sie dann mal Kinder grossziehen darf, wird sie feststellen, dass es wertvolleres gibt im Leben als Karriere zu machen…

  • mira sagt:

    Also irgendwie passt das Photo nicht zum Text: wer Karriere macht, ist eher nicht mit Sonnenbrille am Käffele, sondern ist hauptsächlich am arbeiten…

    Was mich am Einfrieren stört:
    a) da wird komplett ausgeblendet, dass eine „künstliche“ Schwangerschaft kein Zuckerschlecken ist – v.a. wenn man schon 40 oder 50 ist und nicht mehr so „frisch“
    b) gleichwohl wird suggeriert, dass Kinder aufziehen problemlos auch noch in einem Alter gemacht werden kann, in dem man aber für die Karriere schon zu alt ist
    c) die v.a. Einzelkinder produziert, da sich kaum eine Frau diese Prozedur zweimal antun will und auch in vielen Fällen zu müde für ein zweites Kind sein wird.

    • mira sagt:

      Wer wirklich Karriere machen will, kann das auch noch nach den Kindern machen (siehe von der Leyen). Die meisten Frauen haben darauf aber keine Lust – so toll ist es halt doch nicht, seine gesamte Zeit und Gesundheit dem Beruf zu opfern. Da reicht ein ganz normaler Job auch, der genügend Zeit für Familie und Hobbies lässt….

      • Theobald Fankhauser sagt:

        Danke Mira, Sie haben es erkannt. Ich kenne diverse Frauen, die später auch noch Karriere gemacht haben. Selbiges wäre auch für Männer möglich. Viele wollen dies aber nicht, da sie dann endlich Zeit für sich haben.

      • Martin Frey sagt:

        „Wer wirklich Karriere machen will, kann das auch noch nach den Kindern machen (siehe von der Leyen). Die meisten Frauen haben darauf aber keine Lust – so toll ist es halt doch nicht, seine gesamte Zeit und Gesundheit dem Beruf zu opfern.“
        Das wäre biologisch und karrieretechnisch wohl der bessere Weg. Machbar wäre es auf jeden Fall, andere machen es vor. Aber es wäre in den idealisierten Jahren der ‚ewigen Jugend‘ mit ganz viel Verzicht verbunden, und das will die moderne Frau ja auch nicht unbedingt.
        Das Dilemma bleibt, auch mit Social Freezing.

      • Zimy sagt:

        Von der Leyen wird oft als Paradebeispiel später Karriere angeführt. Allerdings geht dabei vergessen, dass ihr Vater Ernst Albrecht u. a. lange Ministerpräsident von Niedersachsen war. Dies wird ihr wohl beim Wiedereinstieg die eine oder andere Tür geöffnet haben. Ich bezweifle, dass ihre Karriere genauso verlaufen wäre, wenn sie die Tochter einer deutschen Durchschnittsfamilie gewesen wäre und es nur genug gewollt hätte.

      • mira sagt:

        Zimy, Ja, das wird bestimmt so sein.
        Allerdings denke ich auch, dass wer Karriere machen will, normalerweise trotz Kindern arbeitet. Aber einfach nicht mit Vollgas. Dann braucht es später keinen Wiedereinstieg, denn man ist ja noch „drin“. Ich bezweifle, dass jemand der Karriere machen will, sich für viele Jahre ganz aus dem Berufsleben verabschiedet. Habe ich so noch nie gesehen…

      • mila sagt:

        Nun ja, das mit der idealisierten Jugend (und Selbstverwirklichung) ist kein eigentliches Problem von ‚modernen‘ Frauen. Wenn schon, wäre es ein gesellschaftiches. Für meinen Teil kann ich zumindest auch sagen: ich möchte meine (ganz eigenen) Träume, Erlebnisse, Erfolge und auch Fehler der Zwanziger nicht missen. Sie haben mich mit Sicherheit heute zu einer – wie soll ich es möglichst neutral ausdrücken – fähigeren Mutter gemacht, als ich es damals gewesen wäre. Die frühen Dreissiger sind ein anderes Thema… aber ich mag nicht in den Chor derjenigen einstimmen, die eine Allerwelts-Patent-Lösung, möglichst früh Kinder zu haben, propagieren. Da sind die individuellen Bedürfnisse doch (zu) unterschiedlich.

  • Martin sagt:

    Ihre Entscheidung, ihre Eizellen. Habe volles Verständnis. Ob es wirklich funktioniert, keine Ahnung.

    • Christina sagt:

      Aber auf unsere Kosten. Denn diese Spitzenmedizin wird mehrheitlich vom Steuernbezahler finanziert. Und die sozialen Kosten auch.

      • Martin sagt:

        ist das so? Ich dachte Kinderwunsch ist immer privatsache. So wie Nabelschnurrblut.

      • Frank Lauer sagt:

        Blödsinn, wer Fortpflanzungsmedizin in Anspruch nimmt zahlt das aus eigener Tasche. Und welche sozialen Kosten meinen Sie? Mehr Kinder = mehr Einzahler und Steuerzahler = bessere Tragfähigkeit der Sozialsysteme, insbesondere derjenigen mit Umlageverfahren.

  • Billy sagt:

    Es ist keineswegs einfach befruchtete Eizellen dann wieder einzusetzen..und bedingt vorher einiges an Hormonen um de Körper „bereit“ zu machen. Einfrieren ist einfach-dann aber eine erfolgreiche Schwangerschaft zu haben nicht! Sollte auch bedacht werden…

  • Jänu sagt:

    (Frauen) lasst die Frauen in Ruhe! Was soll daran verwerflich oder schlecht sein? Das Risiko der Schwangerschaft steigt rasant an gegen 40.

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      apropos 40: wer pfeifft einer ü40-erin noch nach? – richtig – der dampfkochtopf! 🙂

    • Nina Bretscher sagt:

      Die Risiken bleiben die gleichen bei einer Schwangerschaft mit zuvor eingefrorenen Eizellen in höherem Alter. Sie nehmen im Gegenteil noch zu, da noch die Risiken der Hormonbehandlung und des Eingriffs des Embryonentransfers dazukommen. Sollte bedacht werden.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Jänu
      inzwischen ist ja so einiges Bedenkenswertes zusammengekommen, lassen Sie uns bitte selber entscheiden zu welchen Themen wir uns äussern wollen, egal ob mit oder ohne was zwischen den Beinen.

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      frau steiner. sie haben recht – die küche ist für mich so quasi ein parallel-universum in das ich mich selten begebe. 😉

    • Cybot sagt:

      Dieses Argument wird nicht intelligenter, egal wie oft man es wiederholt. Natürlich steigt das Risiko relativ, aber in absoluten Zahlen ist es in unseren Breiten immer noch winzig klein.

      • Jänu sagt:

        Argumente haben keine Intelligenz.
        Ab 35 werden medizinisch Schwangerschaften als erhöhtes Risiko für Fehlbildungen und Frühgeburten angesehen.
        EIne 27-Jährige hat eine 80% Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, eine 40-jährige nur noch 10%., ab 45 nur noch 2-3%.
        Eine 40-Jährige hat ein doppeltes so hohes Risiko einer Fehlgeburt, wie eine 20-Jährige.

        Und ja, das liegt zum grössten Teil am Alter der Eizelle und nicht am Alter der Frau.

        All die Diskussionen hier, aber Fakten scheinen nicht gross von Interesse zu sein. Es geht um „darf man das“, „ist das noch gut?“.
        Aber das Recht zur Entscheidung liegt bei der einzelnen Frau.

      • Cybot sagt:

        Die Chancen für Fehlgeburten oder nicht schwanger zu werden steigen mit dem Alter tatsächlich auf ziemlich hohe Werte, das stimmt. Aber dann kann man es nochmals versuchen. Schlimmer finde ich Missbildungen, mit denen muss man nachher leben (und das Kind auch). Aber genau dort liegen die Zahlen im Promillebereich. Und klar, eine Wahrscheinlichkeit von 0.2% ist doppelt so hoch wie 0.1%, aber es bleiben immer noch 99.8% Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Kind zu bekommen. Und das klingt für die meisten Leute dann doch etwas anders.

  • Leo Schmidli sagt:

    „Sie sei zwar noch verhältnismässig jung, doch mache die biologische Uhr ihretwegen sicherlich keine Pause. Was Sophie besonders an diesen Fragen und Vorwürfen stört, ist, dass nur Frauen damit konfrontiert werden. Erfolgreiche Männer im gleichen Alter müssten sich nie solche Sprüche anhören.“

    Könnte ja vielleicht daran liegen, dass die Qualität der Eizellen sich mit den Jahren verschlechtert, wohingegen die der Spermien konstant bleibt.

    • Susi sagt:

      @Schmidli: „Könnte ja vielleicht daran liegen, dass die Qualität der Eizellen sich mit den Jahren verschlechtert, wohingegen die der Spermien konstant bleibt.“

      http://www.t-online.de/leben/familie/schwangerschaft/id_21462760/fruchtbarkeit-die-biologische-uhr-tickt-auch-fuer-maenner.html

      (sorry to be your party pooper… 😉 )

      • Muttis Liebling sagt:

        Dennoch bleibt es bei der Aussage, dass die Eier so alt wie die Frau sind, während die Spermien jeden Tag hodenfrisch sind. Nur der spermienproduzierende Apparat ist es nicht, deshalb wachsen auch beim Mann die Fehlproduktionen mit dem Alter. Nur nicht so steil, wie bei Frauen und von einem niedrigeren Ausgangspunkt aus.

        Männer sollten ab 40 die Reproduktion einstellen, ab dem Vater- Alter sind Defekte makroskopisch, also ohne statistische Feinheiten, sichtbar.

        Wenn eine Dame ihre Eier einfrieren lassen möchte, sollte das kurz nach der Menarche passieren. Mit 29 Jahren sind die Eier in einem katastrophalen Zustand, nicht mehr für die Fortpflanzung geeignet.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Muttis Liebling

        grundsätzlich ja einverstanden, aber ab 29 in katastrophalem Zustand? Da hatten wir ja riesig Glück dass aus meinen drei Zustandskatastropheneiern was ganz Brauchbares geworden ist- zumindest macht es so den Anschein, vielleicht lauert da ja noch was im Untergrund…

      • Gassner Ulrich sagt:

        Deshalb würde ich der Dame raten, mit ihren Eizellen auch noch gleich einen potenten Jüngling einfrieren zu lassen. Dann kann sie mit 45, wenn sie ihre fantastische Karriere hingelegt hat, auf allseits optimales Begattungsmaterial zurückgreifen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Brunhild, schon oft erwähnt, aber gern noch einmal. Ob aus den spät gezeugten Kindern etwas wird, oder ob die bezüglich Mortalität und Morbidität die A..karte gezogen haben, kann man vor 2050 nicht wissen. Es muss erst einmal die erste Generation dieser neuen Aufzuchtform verstorben sein, bevor man deren Biographie analysieren kann.

        Es liegt in der Natur der Sache, dass deren Mütter des Rätsels Lösung nicht erfahren. Ganz analog zu den Post- Hormonale- Kontrazeptions- Kinder, denen ich auch eine schlechte Prognose gebe, es aber leider nicht erfahre, ob die stimmt. Es legt nur nahe.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Muttis Liebling: „während die Spermien jeden Tag hodenfrisch sind“

        You made my day, einmal mehr, Mutti: Ganz grosse Klasse!!!

    • Zimy sagt:

      @ML: Auch früher gab es Mütter >30. Das waren dann halt i. d. R. nicht die ersten Kinder. Mein einer Grossvater war Nr. 7 von 13, Mutter 34 bei Geburt im Jahr 1908. Er starb mit 84. Die Mutter meines anderen Grossvaters war 35 bei seiner Geburt, und damals 1917 sicher eine große Ausnahme als Erstgebärende in diesem Alter (sie hatte meinen Urgrossvater schon mit 16 kennengelernt aber wegen Standesunterschied lange nicht heiraten dürfen). Dieser Grossvater starb mit 96 und war bis 92 fit genug, an Gruppenreisen durch ganz Europa teilzunehmen. Ausserdem: Auch wer nicht das Glück hat, so lange so fit zu sein, kann doch durchaus ein lebenswertes Leben haben. Ich würde meines bisher auf jeden Fall so bezeichnen, auch wenn für mich morgen die Zeit gekommen wäre.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Ob es „früher“ so viel einfacher war alles unter einen Hut zu bekommen? Eher waren die Rollen klarer verteilt, die Möglichkeiten/Optionen weniger und viele Fragen sind dadurch gar nicht erst zu beantworten gewesen, mit Vor-und Nachteilen.

    Und ob das Eizellenfrieren ohne Folgen bleibt können wir ohnehin erst mit Sicherheit sehen wenn die ersten „gefreezten“ selbst im Fortpflanzungsprozess stehen. Grundsätzlich würde ich jedenfalls den Aufbewahrungsbedingungen innerhalb meines Körpers sehr viel mehr vertrauen als einer Lagerstätte ausserhalb, wo ein Systemabsturz alles vernichten könnte. Und ja, unser Leben verläuft in Zyklen, es ist vor allem die finanzstarke hochzivilisierte Welt der das nicht immer leicht fällt zu aktzeptieren.

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