Kinderlieder aus der Hölle

Bass! Bass! Wir brauchen Bass! Zwei Mädchen singen miteinander. Foto: Getty Images

Mein Sohn ist jetzt sieben Jahre alt, und bis jetzt, wenn er mit Kaplas spielte, kams schon auch mal vor, dass er eine Zeile aus «Ahnma» der Beginner sang. Das ist vorbei.

Aber fangen wir von vorne an: Mein Bub geht nun in die 1. Klasse. Da wollte ich natürlich dabei sein. Herzerweichend, wie sich die Klasse in einer Zweierreihe aufstellte, vor der Schulzimmertür wartete und wie die Kinder dann ihren eigenen Platz suchten und sich gespannt hinsetzten. Als sie aber in den Kreis gerufen wurden, um das erste Lied des Tages zu singen, tja, da wars bei mir bald Ende mit Jö.

Wie ein Dreijähriger in einem Fass Rum

Man stimmte, in einer recht hohen Tonlage, «Guete Morge, guete Morge, Good Morning, Good Morning» an. Wirklich, gleich vorneweg: Nichts geht mir näher, als wenn Kinder singen. Da floss schon manche Träne bei mir. Etwa beim Weihnachtssingen. So albern man die Kostüme und den Baum, in welchem die Kinder stehen, auch finden kann: Noch jetzt, wenn ich daran denke, krieg ich vor Rührseligkeit einen fetten Kloss im Hals und Lust auf Orangenpunsch. Was mich also an dem Lied störte? Ich begann zu ahnen, dass das erst der Anfang war. Und es kam dann auch wirklich schlimmer: «Aramsamsam». Falls Sie es nicht kennen: Bitte hören Sie es sich an.

Ich verstehe, dass dieser Song aus der Hölle hochinteressante Aufschlüsse logopädischer Natur geben kann und er mit dazugehörigen Bewegungen auch die Koordination fördert. Aber ginge das nicht auch mit einem anderen Lied? Einem mit richtigen Worten? Einem, bei dem ich nicht das Gefühl habe, mein Sohn sei ein Dreijähriger, der in einem Fass Rum gelandet ist?

Also, nichts mehr mit Beginner. Nichts mehr mit «Denyo, ich komme rein. Halt ’ne Basspredigt, und die Sonne scheint.» Jetzt so: «A ram sam sam, a ram sam sam, Guli guli guli guli guli ram sam sam.» Nach dem gefühlten 30. Mal innerhalb von 10 Minuten aktiviert das bei mir Hirnregionen, die normalerweise für einen Kampf auf Leben und Tod angelegt sind.

«Nervts dich?» – «Jaaahaaa!»

Ich fragte meinen Sohn, ob er denn zur Abwechslung nicht einmal «bisseguet» etwas anderes singen wolle. «Weil … ich … mein lieber Junge … dieses Lied … diese Worte … ich finds schön, wenn du singst, das weisst du … aber …»

«Nervts dich?» – «Jaaahaaa! Mega!» Er erwiderte, dass ihm das Lied ja selber gehörig auf den Zeiger gehe, es aber nun mal ein Ohrwurm sei, von dem er sich nicht befreien könne. Sohnemann: Glaubst du denn, mir geht es anders?!

Jetzt sitze ich im Büro, und plötzlich fräst sich ein «aaarabi aaarabii» durch meine Schädeldecke. So etwas ist doch kein Leben! Ich erwarte nicht, dass mein Kind jene Musik hört, die ich höre. Ich will, dass es die Welt der Musik für sich entdeckt. Aber wäre es menschenmöglich, «Aramsamsam» auf einen Index zu setzen?

Teilen Sie uns mit, welche Kinderlieder Sie an den Rand der Verzweiflung bringen.

74 Kommentare zu «Kinderlieder aus der Hölle»

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    man muss nur die richtige auswahl an kinderliedern treffen. immer beliebt sind die pädagogisch wertvollen trouvaillen von mickie krause wie z.b. „schantalle, orange trägt nur die müllabfuhr, oder finger im po – mexiko.“
    aktuell gehören zu meinen favoriten auch „birrewegge chäs und brot“ von den alder-bueben, sowie „äs kafi mit schnaps am pischterand.“ fazit. wenn der papi blöder tut als die bälger, ist allen geholfen. und mutti kann ja ohrstöpsel verwenden.

  • Trice sagt:

    Sehr zu empfehlen: Albissers Buntwösch – neue Kinderlieder von Katharina Albisser. Verleidet auch den Eltern nicht!

  • petit.e sagt:

    Ui, ich habe jetzt schon Mitleid mit der Lehrerin, dem Schulleiter etc…
    Wird ja heiter, die nächsten neun Jahre!

  • Michael sagt:

    Ich find’s auch besser wenn sich Kinder Rap-Songs reinziehen über Gangbangs und Spasten. Wären ja sonst voll die Opfers.

  • Simon Grab sagt:

    Wer sich fiese Popsongs ins Hirn brennen lassen möchte, muss unbedingt am 24. September in den Kunstraum Walcheturm in Zürich kommen. Da gibts eine Ohrwurm-Disko, bei der bestimmt jeder Refrain kleben bleibt!
    An dem Abend wird das neue Album „Hirnmusik #2“ zum Thema „Musik im Kopf“ von mir vorgestellt. Meine Kinder sind mit ihren endlosen Singschlaufen hauptverantwortlich für meine Beschäftigung mit musikalischer Imagination. Momentan läuft im Kopf der Kinder der Song „PPAP – Pineapple Apple Pen“ von Pikotaro. Ein Geschenk für die Menschheit 🙂
    https://www.youtube.com/watch?v=ALc4-MftkIc

  • zysi sagt:

    Teilen Sie uns mit, welche Kinderlieder Sie an den Rand der Verzweiflung bringen.
    Sorry, Jean-Marc – ich werde dafür die aktuellsten Lieder meiner Kinder (9 & 8j) nennen, die sie gerne singen und ich auch kenne:
    – Vreneli an em Guggisberg
    – Schweizerpsalm
    – Weni nume wüsst wo ds Vogellisi wär
    – Det änet am Bärgli
    – im Frühtau zu Berge
    und etwas aktueller:
    – on ecrit sur les mur
    – Polo’s Lieder

  • Michael sagt:

    Ich verzweifle, wenn im Radio bei With A Little Help From My Friends in der Interpretation von Joe Cocker vor seinem Schrei abgebrochen wird !
    Etwas genervt hat mit das Träräääääh bei Benjamin Blümchen. Aber lieber solches Kindergedudel als der tägliche Nerv aus dem Radio oder der Kaufhausbeschallung.

  • Flo, die echte! sagt:

    Mich schletzt um – aramsamsam gulli gulli!
    Ernsthaft? das wurde gesungen?
    wir haben noch das Lied: über dä gotthard flügäd Brämä und das Beresinalied singen müssen – und wer nicht mitmachte musste nach vorne und das Lied allein „singen“!

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      uiuiui. flo. sie wissen aber schon, dass „über dä gotthard flüged bräme“ politisch – wie soll ich sagen – problematisch ist? – nichts desto trotz ist es auch für mich ein lohnenswerter klassiker.

  • Nico sagt:

    Was ich tatsächlich erstaunlich finde ist die Unterschätzung der Kinder, die sich in dieser Liedauswahl ausdrückt. Das ist Musik für Krabbelgruppen und Pekip-Abende, aber nichts für lernhungrige Siebenjährige, die sehr genau merken, ob man sie ernst nimmt oder wie Babies behandelt.

    • Hotel Papa sagt:

      Ich weiss ja nicht. Wir haben die rassistisch angehauchten Gröhl-Lieder auch als Tweens und Teens noch mit Begeisterung gesungen.
      .
      „E Fahrradsattel, e Gaspedale…“

    • tststs sagt:

      Einmal mehr: Wieso kann es nicht ein Sowohl-Alsauch sein?
      (Selbst im Sportstadion wechseln sich ausgefeilte Fan-Chöre und simples Tööötörötötötöööötöö ab…)

  • Peter Schmucki sagt:

    Ich mag die Wordy Rappinghood-Version von Tom Tom Club, die hat richtige Pop-Qualität.

  • Martin sagt:

    Ich kenne das Lied noch von früher irgendwo her. Heute erinnert es mich an arabische Terroristen! Aber es gibt noch schlimmere Lieder. Ich selber habe Singen bzw. Musik in der Schule immer gehasst! Immer die selben doofen Lieder. Dann doch lieber Weihnachtslieder.

  • Thorsten sagt:

    Ich sehe das mit den Kinderliedern weitestgehend entspannt. OK, wenn insbesondere mein jüngerer Sohn seine maximale Lautstärke (150 dB oder so?!) nutzt, ist mir schnell jedes Lied zu viel. Mich nerven eher die gefühlten 200 Drei Fragezeichen Kids Hörbücher, die immer aus den gleich fünf Versatzstücken bestehen…

  • Beat Fisch sagt:

    Hmmm es kommen Ferienerinnerungen – Aegypten – Im Hotel, am Kinderabend – ‚arabi arabi‘ – Hilfeeeeee!
    Wenn man den im Ohr hat geht er wirklich nicht mehr raus.
    Aber Hand aufs Herz – viel dümmer als ‚Auf der Mauer auf der Lauer‘ – oder: ‚De Töff vom Polizischt de hät es Loch im Pneu‘, ist das auch nicht.

  • 13 sagt:

    Ich habe vollstes Verständnis für den Autor.
    Aber ganz ehrlich, wenn Helene Fischer das 3 Millionste Mal Atemlos durch die Kinderzimmertüre schmettert, wünschen Sie sich Aramsamsam zurück. Versprochen.

  • Jane Bissig sagt:

    Da ich weder mit Ohrwürmern noch mit Liedern in Endlosschlaufe ein Problem habe (und ausserdem selber Dutzende Lieder aller Art singen kann, für Abwechslung ist also gesorgt), finde ich Aramsamsam super!

    Vor kurzem auf Youtube entdeckt: Eine russische Technoversion. Ist nun auf meiner (privaten!) momentanen Lieblingsplaylist.

    https://www.youtube.com/watch?v=XBdLsNNT064

    Welcome to Hell 🙂

    • plop sagt:

      Ui!
      Die hatten sicher ziemlichen Spass beim aufnehmen dieses Videos….

      Merci! Den Kindern werd ichs noch nicht zeigen, die Frauen da, also nei so öppis…

      : )

  • beatrice sagt:

    okeee. zum glueck gibts keine groesseren problem!

    und zum glueck ist das sommerloch bald wieder passe

  • CoffeeToffee sagt:

    Lasst doch einfach mal ein lockeres Textli ein lockeres Textli sein. Gabi Sie arme Schwarzmalerin in Ihrer Haut möchte ich nicht stecken, auch nicht mit ganz langen Pippi Strümpfen.
    Habe übrigens auch einen 1.klässer zu Hause (der leider fast nur Luft Rockgitarre spielt) aber die GANZE Klasse lernt fleissig und motiviert das L. Yeah. Das sind unsere zukünftigen Lehrer, Lebensmitteltechniker und Landschaftsgärtner.

  • Peter Ganz sagt:

    echt jetzt? hört aramsamsam zum ersten Mal in der 1. Klasse?
    Bis jetzt nicht ums Kind gekümmert, oder wars nie in einer Krippe?
    Kindergarten auch ignoriert und nun zum ersten Mal das Kind in die Schule begleitet?
    Noch nie in nem Familienhotel mit Kinderdisco gewesen?
    Blog-Beiträge im Tagi werden auch immer wie niveauloser….*kopfschüttel*

  • AzM sagt:

    Zum Glück singt mein Kleiner noch fröhlich Hippie-Bus und Up in the Sky! (Und das nervt schon )

    • Lichtblau sagt:

      Nie vergessen habe ich, wie meine Tochter in einer stillen Zürcher Boutique aus ihrem Buggy ganz lyrisch „Heidschi Bumbeidschi“ anstimmte. Ich fragte mich nicht nur, woher sie das klassische bayerische Wiegenlied kennt, sondern auch, ob das jetzt peinlich sei. Aber sowohl Kundinnen als auch Belegschaft haben andächtig gelauscht. Daneben hatte sie schon früh „Avanti Popolo“ und „Bella Ciao“ drauf, vom Grandpapa beigebracht, der gerne ein Nonno gewesen wäre. Warum nicht ein eigenes, vielseitiges Repertoire? Das nervt um einiges weniger.

  • Elsbethverena sagt:

    Mir erschliesst sich überhaupt nicht, was Sie gegen dieses Lied haben. Weil es eine – für mich amüsante – Silbenfolge statt eines verständlichen Textes ist? Also lieber: Alli mini Äntli..? Weil es ein Ohrwurm ist? Gibt’s doch in jeder Menge auch sonst, und kann jederzeit durch einen anderen Ohrwurm abgelöst werden. Oder: am besten gleich am ersten Tag mit der Kritik an der Schule beginnen? (Die Kinder müssen so hoch singen – oh je, was bahnt sich denn da an?)

    • Leo Schmidli sagt:

      Mir schon. Ich finde das Lied ebenfalls furchtbar, ätzend und nervig.
      Wie Sie jetzt allerdings Kritik an der Schule hineininterpretieren erschliesst sich mir nicht.

      • Elsbethverena sagt:

        Das „Guten Morgen“ wird „in einer recht hohen Tonlage“ angestimmt. Vielleicht müsste der Musikexperte einfach warten bis nach dem Stimmbruch? Dann wird‘ s garantiert tiefer, wenn die Jungs überhaupt noch singen mögen.

    • clbr sagt:

      Es wäre durchaus ein verständlicher Text, so man Marokkanisch könnte. Offenbar ist das ein Kinderlied aus Marokko.

  • David sagt:

    Na super, jetzt habe ich eine Stimme im Kopf die wohl den ganzen Tag ‚A ram sam sam‘ singen wird. ‚Guli guli guli…‘. Vielen Dank auch, Jean-Marc!

  • Jänu sagt:

    Das gehört auf die Stufe Teletubbies „ou, ou“. Wer so etwas „erfindet“ (produziert) gehört lebenslänglich verbannt oder zumindest mit einem totalen Berufsverbot belegt. Solche „Lieder“ sind eine Beleidigung jedes Intellekts ab dem Alter von einem Jahr.

    • mila sagt:

      Ob Sie es nun gerne hören oder nicht: solche Lieder zu mögen, entspricht einer ganz normalen kindlichen Entwicklungsstufe… und sagt nichts über (zukünftigen) Musikgeschmack aus.

      • Jänu sagt:

        Meine Kinder haben das dann wohl mit einem grossen Satz übersprungen. Und wenn ich so in meinem Umfeld mich umhöre, dann sind diejenigen Kinder, deren Eltern einen passablem Musikgeschmack haben, auch daran vorbei gegangen.
        Nein, solche Lieder sind wie die Teletubbies: reinste Kinder-für-dumm-halten oder Kinderverdummung.

      • second step sagt:

        Nicht die Kinder habens übersprungen, sondern der Papa/die Mama, kleiner Unterschied.
        Mit den Teletubies wurde jede Menge Geld verdient, wer so was erfindet/produziert verdient tiefste Bewunderung.

  • gabi sagt:

    so ein artikel kann nur von jemandem stammen der nicht mit kindern zusammenarbeitet. was denken sie wie so ein durchschnittskind tickt? wie eine durchschnittsklasse tickt? in der heutigen grundschule, in der die hälfte der kinder migrationshintergrund hat und von haus auf nicht mit liedchen und süssen gute nacht geschichten erzogen wird – zudem deutsch nicht als muttersprache beherrscht, auch die meisten schweizer kinder sprechen in der ersten klasse kein genügendes deutsch mehr, ist das auswendiglernen von liedtexten sehr schwer! lauter kleine, vom TV und smartphone abgestumpfte gehirne. da sind die lieben 1.klässler leider heillos überfordert mit den guten alten liedern a la: „hey pippi langstrumpf“.

    • claudi sagt:

      gabi, die meisten kinder in der deutschen schweiz haben noch immer deutsch als muttersprache. wollen sie jetzt präventiv die eigene muttersprache auslassen, weil ein paar immigrantenkinder mit dabei sind?

      • Hotel Papa sagt:

        Nein. Gabi wil lästern. Ist sein M. O.

      • Amanda sagt:

        Als unsere Tochter eingeschult wurde, (Gemeinde im Zürcher Unterland), waren in ihrer Klasse (21 Schüler) gerade mal fünf Kinder, die sich in Hochdeutsch oder „Schweizerdeutsch“ verständigen konnten. Für diese war ein Lied wie Aramsamsam durchaus eine Herausforderung!

    • Amerigo sagt:

      @Gabi – Nivellierung nach unten, ist das wirklich ihr Vorschlag? Und damit verhindern sie dann, dass das arme Migrantenkind richtigem Deutsch ausgesetzt wird?

    • Leo Schmidli sagt:

      Die einen sind mit Lieder überfordert, die anderen mit Rechtschreibung…

    • Martin Berlinger sagt:

      Ich kenne keine Durchschnittskinder und ich finde es nicht gut, alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner auszurichten. Ich denke, Sie unerschätzen die Kinder massiv. Wie sollen sie es denn lernen, wenn man ihnen schon in diesem Alter jedes noch so kleine Steinchen aus dem Weg räumt?

    • mila sagt:

      Es geht schlicht darum, dass Kinder in einem bestimmten Alter solche ’sinnlosen‘ Reimverse mögen (und davon, man glaube es kaum, tatsächlich auch ‚profitieren‘). Dazu gehören auch Abzählverse wie ‚Ententini‘ etc.

    • Franz Vontobel sagt:

      „in der heutigen grundschule“ „die meisten schweizer kinder“ – Grundschule? Schweizer Kinder? Hmmm….

    • 13 sagt:

      Migrationshintergrund = keine Lieder oder Geschichten? Oh Mann.
      Ansonsten schliesse ich mich den anderen an: Ich hatte in der ersten Klasse noch gar keine Deutschkenntnisse, in der zweiten nur ganz rudimentäre, und zähle bei Ihrem Text 34 Fehler, vermutlich gibt es noch mehr. Anscheinend brachten die „guten alten Lieder“ auch nicht mehr als die Erwähnten.

      • gabi sagt:

        1. Ich selber arbeite nicht mit kindern. Meine eltern sind jedoch seit mehreren jahrzehnten, in verschiedenen ländern als lehrer tätig. Sie haben darum den vergleich 1980 – 2017. Zudem hab ich in meinem freundeskreis mehrere pädagogen. Alle erzählen dasselbe. Das erlernen der sprache wird zunehmend ein problem! für schweizer sowie migrantenkinder. Das ganze ist also nicht auf meinem mist gewachsen sondern die fachliche meinung der leute, die ihre kinder ausbilden.

      • gabi sagt:

        2. Ich bin auch ein migrantenkind. Wurde erst in der 4ten klasse in der schweiz eingeschult. Meine muttersprache ist also eine andere. Es kann durchaus sein, dass sich hin und wieder ein falsches wort einschleicht oder ich mich vertippe. Schade, dass bei einigen menschen das leseverständnis nachlässt sobald mal ein wort nicht korrekt geschrieben wird.

      • gabi sagt:

        3. Der gross/klein schreibung verweigere ich mich wehement. Meiner meinung nach totaler blödsinn und unnötig. Da ich weder lehrer, dichter, germanist oder einen anderen beruf in dieser richtung habe kann ich mir diesen luxus leisten. Es erleichtert meinen alltag enorm!

      • 13 sagt:

        @ Gabi
        „Es kann durchaus sein, dass sich hin und wieder ein falsches wort einschleicht oder ich mich vertippe.“
        steht im klaren Widerspruch zu dem
        „Der gross/klein schreibung verweigere ich mich wehement.“ (das heisst übrigens vehement). D.h. Sie wollen einfach nicht korrekt schreiben und da finde ich es noch schwieriger von anderen zu verlangen, dass sie die deutsche Sprache beherrschen sollen. Oder gibt es in Ihren Augen spezielle Rechtsschreiberegeln für Menschen, die beruflich auch mal einen Satz schreiben und für Menschen, die das nicht tun müssen? Und wenn ja, dann ist doch alles geklärt: Die heutigen Kinder müssen ja gar kein deutsch können, sie können danach einfach nicht Lehrer oder Germanist werden.

      • Hotel Papa sagt:

        In einem Internetforum sollte man konsequent klein schreiben dürfen, ohne sich deswegen Massregelungen anhören zu müssen. Ist nicht so, dass im Deutschen Gross-/Kleinschreibung (ausser via Schriftbild) massiv zum Leseverständnis beiträgt.
        .
        Das ist kein Bewerbungsbrief.
        .
        VIEL SCHLIMMER SIND DIE, DIE DAUERND SCHREIEN.
        Ist zum Glück selten geworden, die Unsitte.

      • Susi sagt:

        @Hotel Papa: „Ist nicht so, dass im Deutschen Gross-/Kleinschreibung (ausser via Schriftbild) massiv zum Leseverständnis beiträgt.“

        DOCH! DAS IST SO!!

        Meine Beispiele hängen leider.

      • Hotel Papa sagt:

        Ja, Susi, ich weiss dass es ein paar kostruierte Beispiele gibt. So wie auch ein Komma den Opa vor einem kannibalischen Schicksal retten kann. Und uns die Deutschen anhand von Masse und Masse regelmässig vorführen, dass die Deutsche Sprache ohne Eszett nie und nimmer verständlich geschrieben werden kann.
        Ist aber nicht so, dass sich der korrekte Sinn aus dem Kontext nicht regelmässig erschlösse…

      • Susi sagt:

        @Hotel Papa:
        Das ist einfach nicht richtig. Gerade bei der Gross-/Kleinschreibung von Sie oder sie ist der Satz häufig unklar.

        Im Übrigen bin ich sicher nicht diejenige, die in einer Kommentarspalte auf formalen Fehlern herumreitet, ich schreibe manchmal selber unsorgfältig und merke es erst, wenn ich den Senden-Knopf bereits gedrückt habe.
        Aber zu behaupten, Fehler seien schlicht egal, ist auch etwas gewagt: Die Mehrheit der Leute schliesst aus Rechtschreibefehlern nicht nur auf den Inhalt eines Textes, sondern auch auf die Intelligenz des Schreibenden. Das sollte einem vielleicht mal kurz zu denken geben, bevor man etwas als unwichtig abtut.

      • Susi sagt:

        Und noch was: Bei der Sprache geht es ja in erster Linie darum, auf Anhieb verstanden zu werden. (Ich könnte jetzt AUF ANHIEB auch schreien.) Dies bedeutet, dass man eben in missverständlichen Fällen ein Komma setzt (auch dort, wo es freiwillig gesetzt werden darf) und sich an die Gross-/Kleinschreibung hält, damit der andere den Satz beim ersten Durchlesen richtig verstehen kann.

      • Hotel Papa sagt:

        „Gerade bei der Gross-/Kleinschreibung von Sie oder sie ist der Satz häufig unklar. “
        Dagegen habe ich ein probates, ebenfalls Formalität unterwanderndes Gegenmittel:
        .
        Im Forrum konsequent alle duzen…
        .
        Da verweiger ich mich übrigens den neuen Regeln. Ich sehe nicht ein, warum jemand, den ich informell anspreche, weniger Ehrerbietung wert ist. „Du“ ist bei direkter Ansprache bei mir normalerweise immer gross.
        (Wenn ich nicht, was häufig vorkommt, ein komplettes Puff aus der Kapitalisierung mache; ist meine Achillesferse. (Mal ganz abgesehen davon, dass Computer sowieso die Tipp-Künste versauen.))

      • 13 sagt:

        „Die Mehrheit der Leute schliesst aus Rechtschreibefehlern nicht nur auf den Inhalt eines Textes, sondern auch auf die Intelligenz des Schreibenden.“
        Das halte ich für einen sehr wichtigen Punkt, zumal man in einem Forum ja nur die Texte eines Menschen sieht und weder die Mimik und Gestik wahrnimmt noch den Hintergrund desjenigen sieht.
        Und wenn jemand bei einem unpolitischen Thema, zunächst einfach mal Migrantenfamilien, und daneben noch allen anderen, einen pauschalen Rundumschlag verpasst, und darauf hinweist, wie dumm das diese sind, dies dazu in einer von Fehler strotzenden Sprache und auf den Hinweis darauf mit „Ist mir doch egal“ reagiert, dann ist die passende Schublade leider schnell gefunden. Selbst wenn man eigentlich versucht, Schubladisierungen zu vermeiden.

      • Susi sagt:

        @Hotel Papa: Du darfst „Du“ auch nach wie vor gross schreiben, falsch ist das nicht.
        😉

      • gabi sagt:

        Es geht da nicht um mich! Bei mir ist hopfen und malz verlohren was die rechtschreibung angeht. Niemandem ist das peinlicher als mir. Muss nun mal damit leben… und ein jeder wische vor seiner eigenen tür. Jedermann hat ne archillesferse. Ich hab meine stärken in einem anderen bereich…
        Aber zum eigentlichen thema zurück:
        Wir disputieren über kinder , die in der schule keine anständigen lieder mehr lernen sondern nur doofes geplapper und gesumme.

      • gabi sagt:

        Wenn ich dazu eine befreundete kindergärtnerin zitieren darf: „da hast du die 10 kinder vor dir. 3 davon schweizer, 2 italiener, 2 albaner, 1 türke, eins aus eritrea und eins aus deutschland. Die sollen nun miteinander spielen und kommunizieren. Das kannst du vergessen! Zwar verstehen sich alle super, doch schon nach kurzer zeit sprechen alle ein kauderwelsch das kein mensch mehr versteht. Am elternabend brauchst du ein dolmetscher…. Wie soll das nur gut kommen?“
        Für mich ist damit alles gesagt. 50% der klasse versteht nicht was die Lehrperson sagt und erklärt. Darum sind sie unkonzentriert und widerspenstig. Es gibt kinder die im klassenzimmer eine spezielle einzelbetreuung benötigen und bekommen. Meine mutter erzählte kürzlich, dass sie mit den 3./4. klässlern lehrstoff durchhechelt die

      • gabi sagt:

        die 1./2. klässler spielend beherrscht haben. Dafür haben alle in der regenbogen-projektwoche n schönes bild gemalt! …

        DAS (ja ich muss schreien) sind probleme die meiner meinung nach dringender angegangen werden müssen als mein offensichtliches rechtschreibproblem und die verweigerung wörter gross zu schreiben. Ich bin übrigens aus england. Daher vielleicht meine extreme abneigung dafür….
        Aber wir können natürlich weiterhin gerne um nichtigkeiten streiten. Das ist ja bekanntlich immer einfacher als sich den wichtigen themen zu widmen.

    • tststs sagt:

      Also, habe ich das richtig verstanden:
      „Aramsamsam“ ist das „Am dam des“ für Kinder mit Migrationshintergrund?
      😉

  • Chris Fogg sagt:

    Ja das waren noch Zeiten als wir in der Schule „Zehn kleine N…“ gesungen haben ohne schlechtes Gewissen. Heute muss man sich jeden Schritt 1000x überlegen un nicht doch irgendwie gegen etwas zu verstossen oder jemanden zu verletzen.

    • Hanspeter Müller sagt:

      Wir sangen „N..aufstand herrscht in Kuba“. Da sind Ihre „Zehn kleinen N…“ ziemlich harmlos dagegen. War damals schon nicht korrekt und ich würds auch heute noch singen. Kinderlieder sind schliesslich nicht Nationalhymnen.

  • plop sagt:

    Bub 7: „was los dicker hammer“
    : )

    „Ahnma“ war auch bei uns ein Hit, und ich geb Ihnen nun noch etwas zu hören mit, suchen Sie’s auf Youtube:
    Blaz Roca & Ageir Trausti – Hvitir skor (ein isländischer Rapsong, wunderbar, das mitsingen macht allen Spass)

    Einfach immer viel selber Musik hören, dann kommt das schon gut.

  • Mamsiemam sagt:

    Ich fühle mit! Bueeeenos dias bueeeenos dias, hey hello, bonjour, guten Tag – welcome welcome welcome welcom, bueeeenos dias…. argh… jetzt hab ich mir den Ohrwurm selber zugelegt..

    • Franz Vontobel sagt:

      Buenos Dias Argentina!
      Er war lang, mein Weg zu dir!
      Doch nun schwenk‘ ich den Sombrero:
      Buenos Dias, ich bin hier!

  • Hotel Papa sagt:

    Hela, hela tschava, hela tschava, hela ho…

    • gabi sagt:

      ja und als kinder haben wir die lieder unschuldig mitgesungen und uns überhaupt gar nichts dabei gedacht. mein lieblingslied in der primarschule: „I bin en italiano…“ noch heute summe ich es manchmal vor mich hin und muss dann immer lachen. so richtig schön politisch unkorrekt.
      ich versteh, dass man die heute nicht mehr singt. aber irgendwie machts diese lieder nur noch interessanter. sie haben nun etwas verruchtes an sich. sind ja zudem nicht böse gemeint. mit war der verliebte italiener im lied immer sehr sympathisch. 😀

      • Luciano sagt:

        „I bi e Italiano und schpiele gud Piano, i schaffe in Fabrik und magge Stuck fur Stuck…. Oh mia cara bella Margherita….. chum e biseli abe oder soll i zu Dir uffe cho“.

        Heute würde man so etwas also zutiefst rassistisch verteufeln. Aber mir und meinen anderen italienisch-schweizerischen Primarschul-Kameraden hat das Lied eigentlich besonders gefallen. Und bei den Mädchen hat es dazu beigetragen, das Bild des charmant italienischen Liebhabers zu festigen. Was für uns als Teenies dann durchaus ein Vorteil war 🙂

      • gabi sagt:

        Glaube ich gerne! 😀

        Ganz gut fand ich auch das lied: C-A-F-F-E-E … ich hab mich dann immer gefragt, was ein „Muselmann“ ist. Dachte dann, mein papa ist ein muselmann, da er täglich literweise kaffee trank. wär mir nie in den sinn gekommen, dass damit ein türke gemeint ist… 😀

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