Die Tage der Ehe sind gezählt

Komm Schatz, lass uns die Ehe abschaffen! (Foto: iStock)

Nur 12 Ehetage sind es in meinem Fall. Die Ehe als Institution buckelt aber schon einige Jahre mehr: Stolz erklärte uns die Standesbeamtin vorletzten Freitag, dass die wichtigsten Eheartikel im ZGB seit über 100 Jahren unverändert seien. Ich persönlich würde damit ja nicht so angeben. Immerhin hat sich die Gesellschaft in dieser Zeit markant gewandelt. Vor 100 Jahren gab es zum Beispiel noch gar kein iPhone.

Gottseidank ist die Ehe heute nicht mehr so relevant, wie sie es einmal war. Erwachsene ab 25 Jahren gelten auch unverheiratet als wertvolle Mitglieder der Gesellschaft, und aussereheliche Kinder werden auf dem Dorfplatz nur noch selten angespuckt. Schön.

Warum heiratet man heute überhaupt noch?

Es gibt ja durchaus ein paar legitime Gründe. Mir fallen spontan vier ein:

  • Tradition – Heiraten gehört einfach dazu. Die Eltern waren verheiratet, die besten Freunde lassen Tauben steigen, eröffnen Tänze, schneiden Torten an. Besser mal selber das Tor schliessen, bevor auch die Katze noch vor einem heiratet.
  • Romantik – Das Jawort kann ein Liebesbeweis sein. Ich zeige dem Partner, dass es mir ernst ist. Verheiratet zu sein, fühlt sich an, als hätte man ein Bonuslevel der Liebe freigeschaltet. Die Partnerin ist jetzt nicht mehr Freundschaft+, oder «die Freundin» sondern «die Frau». Wow, das klingt fast schon erwachsen.
  • Der Name – Unverheiratet trägt jemand meist einen anderen Nachnamen als der Rest der Familie. Beim Kinderarzt wird man als Frau/Herr Kindsnachname angesprochen und kriegt schmerzlich vorgeführt, dass man ein Aussenseiter ist.
  • Finanzen – Je nach Arbeitsteilung innerhalb der Familie und Gehaltsklasse liegt mit der Heirat eine leckere Steuerersparnis drin. Der nicht erwerbstätige Elternteil ist finanziell besser abgesichert bei Tod, Invalidität und Scheidung.

Paare, die sich noch für die Ehe entscheiden, tun das oft aus einem oder wenigen der oben genannten Gründe. Und diese Gründe werfen näher betrachtet ein trauriges Licht auf die einst staatstragende Institution Ehe. Aus der Selbstverständlichkeit ist ein komisches Gebilde geworden. Ein Folklorefest für Traditionalisten auf der einen Seite. Ein Vehikel für kühle Rechner auf der anderen Seite. Und auch ein Zivilstand, der für viele nicht mehr infrage kommt.

Kann die Ehe weg?

Als ich das erste Mal von der Idee hörte, man könnte die Ehe abschaffen, hielt ich sie für extrem. Inzwischen bin ich auch der Meinung, dass die Ehe nicht mehr Aufgabe des Staates sein sollte oder zumindest grundlegend reformiert gehört. Ironischerweise dürfte die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Paaren den Niedergang beschleunigen. Eine Öffnung würde das Ende der staatlichen Ehe hinauszögern, aber ihre Tage sind dennoch gezählt.

Natürlich ist heiraten «etwas Schönes», aber das können Paare auch ohne staatlichen Segen tun. Wie heute je nach Vorliebe in einer kirchlichen oder weltlichen Zeremonie. Für Familien mit Kindern bräuchte es Gesetzesänderungen, die einen fairen finanziellen Ausgleich je nach Erwerbsmodell ermöglichen. Zum Beispiel, indem der oder die besser Verdienende in die Altersvorsorge des anderen Elternteils einzahlt.

Aber ich denke ja nur laut. Falls Sie meine Meinung zur Abschaffung der Ehe ändern wollen, versuchen Sie es gerne in den Kommentaren. Ihre Erfolgschancen sind gross. So richtig intensiv habe ich mich mit dem Thema nämlich noch nicht befasst, ich war schliesslich mit der Hochzeitsvorbereitung beschäftigt.

289 Kommentare zu «Die Tage der Ehe sind gezählt»

  • Manuela sagt:

    Bei mir helfen die klassischen Mittel gegen den Blues.
    Schokolade und Shoppen. Immer wieder ertappe ich mich Schokolade essend im Internet un verbinge Stunden auf http://www.zalando.ch http://www.swissshops.ch und http://www.facebook.com und Co.

  • Susanne V. sagt:

    Herzlichen Glückwunsch zur Eheschließung 🙂
    Ich mag den Satz: „Verheiratet zu sein, fühlt sich an, als hätte man ein Bonuslevel der Liebe freigeschaltet.“ – denn genau so fühlt es sich auch für mich an.

  • Martin sagt:

    bin wohl etwas spät dran mit dem Kommentieren. Ich bin dafür die Ehe als Institution beizubehalten. Ich kenne einige, die unverheiratet und glücklich sind. Ja, ich habe alle Ihre Argumente beachtet, als ich den Heiratsantrag ziemlich peinlich in einer öffentlichen Stelle auf Knien vortrug. Heirat ist für mich sowas wie ein Bonding für Erwachsene. Sowie das Göttitum Bonding von Freunden.

  • Michael Palomino sagt:

    LEBENSERWARTUNG 80-100 JAHRE – EHE NICHT MEHR ZEITGEMÄSS
    Bei einer Lebenserwartung von 80 bis 100 Jahren ist die Ehe nicht mehr angebracht, sondern Scheidung ist vorprogrammiert. Fort damit, lebenslange Freundschaften sind viel besser als Ehe, wo bei einer Scheidung nur die Anwälte verdienen.

  • second step sagt:

    Was ich nicht ganz verstehe, trotzdem ich den Text zweimal gelesen habe: Warum heiratet jemand vor 12 Tagen und publiziert heute einen Text, in dem er irgendwie erklärt, dass man die Ehe abschaffen soll. Habe ich was verpasst?Konsequenterweise sollten Sie doch mit gutem Beispiel voranschreiten und darauf verzichten. Es muss doch gute Gründe gegeben haben dass Sie geheiratet haben. Ich mag völlig falsch liegen (bitte ich jetzt schon um Verzeihung) aber es kommt mir vor wenn hier jemand argwöhnt, dass sein wohl gepflegtes Urban-Hippster-mit Bart-Twitter-Souslik-Image in seiner Reinheit getrübt sein könnte durch das Eintreten in den bürgerlichen Stand der Ehe und deshalb hier prophylaktisch dagegen keilt. Das ist doch (hippster) Bünzlitum in Reinform, herrlich – danke!

    • Ich versuche es zu erklären, aber vielleicht macht es auch einfach nur in meinem Kopf Sinn. Es sind zwei verschiedene Dinge. Das Eine ist meine Ehe mit meiner Frau. Es gibt durchaus gute Gründe für diese Ehe und ich bin glücklich und zufrieden. Das Andere sind staatspolitische Gedanken, die ich mir als Bürger mache. Ich frage mich, ob das Konstrukt Ehe aus Sicht des Staates, bzw. aus Sicht der Gemeinschaft wirklich noch sinnvoll ist, oder man es reformieren müsste.

      • Peter Herrmann sagt:

        Aber was ist an der Ehe reformwürdig? Was finden Sie gut? Was schlecht?
        Was sollte man aus Ihrer Sicht ändern?
        Das fehlt einfach in Ihrem Artikel, wäre aber das Interessanteste.

      • Jan Holler sagt:

        Staatspolitische Gedanken?! Hört, hört. Wo im Text haben die sich wohl versteckt?

    • Andernorts habe ich eine Analogie zur Steuererklärung gemacht: Ich kann aus politischer Sicht gewisse Abzüge schlecht finden und sie abschaffen wollen. Wenn ich meine Steuererklärung ausfülle, nehme ich die Abzüge aber selbstverständlich vor, solange sie noch erlaubt sind. Als Vorbild voranzugehen ergibt keinen Sinn, ich finde heiraten oder Steuerabzüge ja nicht per se verwerflich.

      Übrigens: Ich bin kein Hipster, wirklich nicht. Schlicht nicht hip genug. Werfen Sie mir ruhig vor, ein linker Gutmensch, naiv oder doof zu sein, aber der Hipster trifft’s nicht. Ich gehörte schlicht zur Gruppe der Bartträger, deren Gesicht ohne Bart lächerlich aussieht.

      • second step sagt:

        ok, fair enough mit dem Bart (habe mich ja schon vorgängig entschuldigt!) und ein „linker Gutmensch“ zu sein ist ja nicht per se schlecht, ganz und gar nicht. Aber wirklich verstanden habe ich ihre Motiv aber immer noch nicht – zu heiraten und gleichzeitig ein Blog dagegen zu schreiben. Warum machen sie nicht einfach einen Konkubinatsvertrag? Ihre Frau kann ja auch so für sich selber eine Namensänderung in Tschannen beantragen auf dem Zivilstandsamt (ohne Ihr zutun), dann wäre dieses Problem auch gelöst. Das Beispiel mit den Steuern funktioniert für mich auch nicht ganz. Viel mehr kommen Sie mir vor wie jemand, der z.B. in die kath Kirche eintritt, obwohl er diese eigentlich ablehnt. Beitritt in eine Lebensgemeinschaft wie die Ehe ist eine andere Ebene als steuertechnische Fragen.

      • second step sagt:

        Trotzdem auch von meiner Seite Gratulation und alles Gute. Es ist für nämlich schon wie hier teilweise geschrieben wurde: seit wir verheiratet sind fühle ich mich meiner Frau (noch) näher als vorher und irgendwie anders verpflichtet – Bonuslevel der Liebe. Und wahrscheinlich bin ich ja einfach der Büenzli hier – aber durch die Hochzeit wusste ich noch mehr wo ich hingehöre und meine Frau und ich fühlten uns schon als kleine Familie bevor wir Kinder hatten. Ich kenne einige Leute mit Konkubinatsvertrag oder Paare mit Kindern ohne nichts, und für diese Leute ist das ihre gute und passende Sache. Mir selber hätte aber dieses etwas „mehr“ gefehlt.

      • Sportpapi sagt:

        Den Vergleich zur Steuererklärung verstehe ich nicht. Dort nutzen Sie ein Privileg, das sie zwar nicht fair oder sinnvoll finden. Aber es ist halt ein Privileg.
        Hier behaupten Sie, wenn ich Sie recht verstehe, dass es eben kein Privileg, kein Vorteil wäre. Und heiraten trotzdem.
        Und doch, als Ihre Frau wäre ich nicht wirklich glücklich über einen solchen Text.

  • Max Demian sagt:

    Wir haben die Ehe abgeschafft: indem ich eine (ausländische) Frau gefunden habe, mit ihr ein Kind gezeugt habe, wir uns das Sorgerecht teilen, wir beide gleichwertig arbeiten (für Geld und zu Hause), wir uns ein hochzeitliches Versprechen vor Freunden ohne Kirche und ohne Staat abgegeben haben, und ein paar Verträge geschlossen haben, die uns gegenseitig Vollmachten gewähren.

    • Hans Koller sagt:

      Aha Verträge gemacht, also Ehe. Wissen sie eigentlich was sie erzählen?

      • Herr Koller, Ihre Provokationslust in Ehren, aber es ist eben per Definition KEINE Ehe. Max Demian und seine Frau haben auf die Ehe verzichtet und die für sie wünschenswerten Aspekte anderweitig geregelt. Und genau darum geht es in meinem Beitrag. Ob das nicht eine Lösung für alle sein könnte und der Staat die Ehe konsequenterweise für obsolet erklärt.

      • Max Demian sagt:

        Die Vertäge im Wesentlichen:
        – Wir können uns gegenseitig vor Behörden und Institutionen vertreten.
        – Wir haben uns jeweils ein Vorkaufsrecht der gemeinsamen Immobilie im Falle der Scheidung geregelt.
        – Wir haben Vollmachten und Besuchsrechte im Falle von Krankheit und Unfall geregelt
        – Wir haben unsere Testamente entsprechend abgestimmt.
        Weder Staat noch Kirche hat etwas mit unserer Partnerschaft zu tun. Die Ehe ist abgeschafft – ganz bewusst.

      • Interessant, vielen Dank.

    • Peter Herrmann sagt:

      Mir erschliesst sich nicht, wieso man die Ehe abschaffen soll, nur weil man mit mehreren anderen Verträgen etwas ähnliches erreichen kann.

      Wozu der Aufwand, wenn es einfacher geht?

      Das konnte mir bisher noch kein Ehegegner erklären.

      • Max Demian sagt:

        Ganz einfach: wir sehen uns primär als Individuen, nicht als eine Einheit. Wir sehen nicht ein, was der Staat mit uns zu tun haben sollte – abgesehen von unserem Sohn: deshalb gemeinsames Sorgerecht. Wir wissen, dass es eine nicht zu vernachlässigende Wahrscheinlichkeit der Trennung gibt, und für diesen Fall ist man besser mit klaren, transparenten Verträgen versorgt, bei denen jeder weiss, was die Optionen sind.

      • Max Demian sagt:

        Nachtrag: es ist eben gerade nicht einfacher mit einer Ehe. Eine Ehe aufzulösen ist unglaublich mühsam.

        Aber Sie haben Recht, zuweilen dauert es ein bisschen, bis gewisse Institutionen mit einer solchen neuen Lebenswirklichkeit umgehen können (bspw. Die Post).

      • Peter Herrmann sagt:

        @Max Demian:
        Eine Scheidung solle heutzutage „unglaublich mühsam“ sein!!???
        Eine einvernehmliche Scheidung dauert heute 4 – 6 Monate. Wenn ihnen das zu langsam ist, ja dann sollten sie wirklich niemals heiraten.
        Und falls es nicht einvernehmlich ist, wird es auch mit ihren Verträgen mühsam und hässlich. Das garantiere ich ihnen.

  • B. Rubi sagt:

    Im Moment ist es noch funny, das mit den 12 Tage…und Ihre Frau findet das evtl auch noch lustig und so. Aber, bei der ersten ernsthaften Krise bekommen Sie das an den Kopf geschmissen…diese Abschätzung der Ehe nach 12 Tage, sogar öffentlich. Plötzlich wird aus einem Joke bitterer Ernst. Sie glauben das nicht? Ich wette drauf))))) nach 2 Ehen und mehreren Kindern, sowie allen Begleiterscheinungen verstehe ich etwas davon…

    • Einmal mehr: Ich rede nicht schlecht über meine Ehe, mit der bin ich sehr zufrieden. Es geht mir um die staatspolitische Sicht auf die Ehe. Meine Frau ist sehr intelligent und kann das gut unterscheiden.

      • Peter Herrmann sagt:

        „Staatspolitisch“ hin oder her: Sie verlieren kein Wort darüber, was an der Ehe schlecht ist, was man verbessern könnte, mit was man sie ersetzen sollte.

        Oder sollte sie einfach ersatzlos gestrichen werde, bloss weil es heute schon möglich ist eine Partnerschaft ohne Ehe zu führen?

        Oder sollte man sie einfach nur umbenennen? „Partnerschaftsvertrag“ statt „Ehe“. Man wäre dann auch nicht mehr „verheiratet“. Geht es letztlich bloss um die Namen….?

  • mario sagt:

    „Vor 100 Jahren gab es zum Beispiel noch gar kein iPhone.“ Das Niveau dieses Artikels wunderbar in einem Satz illustriert.

    • Welchem Niveau ist es zuzuordnen, wenn ich hier anfange, ironische Anmerkungen zu erklären?

      • second step sagt:

        Nicht aufregen… aber mario hat schon recht, das (ironische) Beispiel mit dem iPhone ist wirklich nicht besonders gelungen, es wirkt im irgendwie ohne Bezug zum Rest des Artikels.

      • Hans Koller sagt:

        Wo liegt die Ironie?

      • Dass sich die Welt in 100 Jahren stark verändert hat, ist allen klar. Ich nehme diese etwas tautologische Aussage (und damit mich selbst) auf die Schippe, indem ich die oft strapazierte Analogie zum iPhone wähle, die hinsichtlich der zeitlichen Dimensionen in diesem Zusammenhang natürlich völlig lächerlich ist.

        Es ist eine textuelle Spielerei, die Sie selbstverständlich nicht gelungen finden müssen. Ich nehme aber an, dass die meisten Menschen verstehen, dass der Satz nicht ganz ernst gemeint war. Wenn Sie weitere Fragen zum Thema Ironie haben, verweise ich gerne an meine Frau. Sie ist Expertin und kann das deutlich korrekter erklären als ich.

  • Thomas Maeder sagt:

    Wenn Sie die Ehe für sinnlos halten, heiraten Sie nicht. Wenn Ihnen Fleischkonsum zuwider ist, essen Sie kein Fleisch. Wenn Sie Kreuzfahrten für langweilig halten, buchen Sie keine Kreuzfahrten. Wenn Ihnen im Weihnachtsschlussverkauf das Gedränge zu gross ist, gehen Sie nicht hin. Wenn Ihnen Schlagermusik nicht gefällt, hören Sie sie nicht. Usw. usf. Warum meinen eigentlich gewisse Leute, dass wenn etwas Ihnen nicht gefällt, sie es auch allen anderen wegnehmen müssen?

    • Die Fragestellung ist eine politische, unabhängig von meinen persönlichen Wünschen. Und über Politik wird man ja noch reden dürfen. Es ist nicht so, dass ich die Ehe eigenmächtig abschaffen könnte.

      • Tofa Tula sagt:

        Ist es nicht so, dass solche Artikel oft geschrieben werden, um Unzulaenglichkeiten zu verdraengen. Anderswo ist ja Durchhaltewille durchaus eine positive Eigenschaft. Ehescheidung nach Ehescheidung – Ehe immer nur bis an eine gewisse Grenze, nie darueber. Es besteht ja die Gefahr, dass man sich mal anstrengen muesste.
        Wenn alles so leicht trennbar ist, laesst man sich ja auch eher auf ein Eheabenteuer ein. Gerade das ist aber eine Ehe nicht.

      • Um welche Unzulänglichkeit soll es denn gehen? Ich bin ziemlich bei Ihnen, was den Durchhaltewillen angeht. Das ist aber nicht der Punkt im Artikel.

  • Ruedi Meier sagt:

    „Fairer finanzieller Ausgleich“, dass ich nicht lache. Der ist nie fair. Einer muss immer zum Sozialamt am Schluss.

  • Koller sagt:

    Sie sind wirklich nicht schlau, Ehe ist ein Vertrag und klar im Gesetz verankert. Ein Vertrag ist eine Gegenseitige Willensäusserung. Sie sind 12 Tage mit ihrer Frau verheiratet und reden jetzt schon so abschätzig über den Ehevertrag, wie soll da eine Beziehung funktionieren wenn man sich über den Vertrag aufregt??? Und wie sollte ihrer Meinung nach der Ehevertrag sein? Das Mann auswärts vögelt und man vom Familieneinkommen locker Unterhaltsbeiträge zahlt?? Ihre Frau wird sich darüber sicher freuen, das ist wie eine Gehaltskürzung. Wie sollte der Vertrag sonst aussehen, 3x ein SMS schreiben das sie geschieden sind?? Oder man kann kann einer Frau 3 Kinder anhängen und sich ohne Unterhalt aus dem Staub machen. Zum Glück war ihr Beitrag ein Witz sonst hätte man sich fragen müssen.

    • Susi sagt:

      @Koller: Ist Ihnen irgendetwas passiert?

      • Hans Koller sagt:

        Wie sieht den ihr Vertrag aus? Wenn sie studiert wären wie ich und nicht nur eine Lehre gemacht hätten, dann wüssten sie über das Vertragsrecht bescheid.

      • Andreas Demeter sagt:

        @Koller: Auch in der Lehre wird in der Allgemeinbildung Vertragsrecht gelehrt, was man im übrigen von einer BMS mit anschliessenden Philosophiestudium nicht behaupten kann.

      • Susi sagt:

        @Koller: „Wie sieht den ihr Vertrag aus? Wenn sie studiert wären wie ich und nicht nur eine Lehre gemacht hätten, dann wüssten sie über das Vertragsrecht bescheid.“

        Habe jetzt grad über meine Schulter geschaut, aber da sitzt gar niemand hinter mir im Zug, Sie müssen wohl mich meinen?

        Dochdoch, ich kenne mich bitzeli aus! In unserem Vertrag steht glaub sowas wie: „Es darf auswärts gevögelt werden.“

  • Mody Bühler sagt:

    Unglaublich, dass sie verheiratet waren und den wahren Grund der Ehe nicht einmal kennen! Weil Kinder gross zu ziehen nicht trivial ist, und es dafür zwei braucht, auch zum Wohle des Kindes. Ob es „früher“ ein iPhone gab oder nicht ist irrelevant, die Evolution ist viel, viel älter als kurzlebige Traditionen..

    • Und was genau hat die Evolution mit der Ehe zu tun?

      • Koller sagt:

        Arbeitslose Männer wurden auch in der Steinzeit von den Frauen verlassen, das ist Evolution. Wahrscheinlich kommen sie jetzt, aber es gab damals keine AL-Versicherung und kein bezahlten Jobs. Tja es ist hier nicht mein Job ihnen Grundwissen anzueignen, warum die erfolglosen Jäger verlassen wurden.

      • Ja, Herr Koller, das ist wahrlich nicht Ihr Job. Da sind wir glaub ich beide froh drum.

      • Hans Knecht sagt:

        Die Ehe ist Evolution!
        Warum hatte sich diese Familienform durchgessetzt? Man bedenke, im alten Israel durfte Mann noch Nebenfrauen haben und bei den Moslems darf Mann vier Frauen heiraten und dennoch kam der technologische Fortschritt aus Gesellschaften mit monogamen Strukturen. Zufall? Wohl kaum. Warum sprachen sich die römischen Philosophen für monogame Beziehungen zwischen Mann und Frau aus?

    • Susi sagt:

      @Mody & Koller: Kohärenz ist so eine Sache…

  • Hans Minder sagt:

    Das Versprechen der lebenslange Treue (siehe früheren Blog von Markus Tschannen) scheint in unserem liberalen Umfeld ohne starker Verankerung in Tradition und spiritueller Kraft unmöglich. Ewige Treue bedingt nicht die staatliche, sondern die kirchliche Ehe. Die kirchliche Trauung gibt der lebenslangen Treue mit all ihrem Leiden und Verzicht ihren tieferen Sinn. Sie besagt, dass die einzige Aufgabe der Ehepartner ist, dem Gegenüber den Weg in den Himmel zu ermöglichen: gefordert ist in der Ehe somit, was den ANDERN (und nich sich selbst) glücklich macht. Da in den ersten Jahren der Gemeinsamket oft beide das Glück am gleichen Ort finden, wird obiges erst nach Dekaden zum übermenschlichen Gigathlon. Also Herr Tschannen, nicht die Ehe abschaffen, sondern die kirchliche Trauung nachholen!

    • Oh come on. Treue bedingt weder eine staatliche noch eine kirchliche Ehe, sondern einen Charakter.

      • Koller sagt:

        Ja klar und wenn sie dann vor vollendeten Tatsachen stehen und ihre Frau Schwanger ist von einem anderen ist und sie für den Braten zahlen sollen, ja dann Markus rennt man zum Staat und klagt.

    • Koller sagt:

      Kirche ist für den Mann Teufelszeug, wer nicht in der Kirche heiratet wird meistens nicht glücklich, weil die Grundvoraussetzung fehlt, darum schläft er ja alleine mit seinem Sohn im Bett und seine Frau im anderen Zimmer. Was ist sinnvoller eine Ehe oder eine Patchworkfamilie, wo die Kinder und Partner heute hier sind und morgen da und jeder sein Einkommen als Unterhalt in andere Familien verteilt? Oder ist die Ehe mit ihrer Langeweile und ihrer Struktur besser?? Ich bräuchte es jetzt nicht das jemand dieses Wochenende meine Kinder holt, alleine der Aufwand, das Theater, die Eifersuchteleien, der Streit, da liebe ich meine Familie und meine Ehe. Und mit einem Lachen schaue ich auf die Patchworkfamilie hinunter.

      • Hans Minder sagt:

        BEIDE bräuchten Charakter für die lebenslangeTreue….Egal wie stark Sie sind, Ihr gegenüber schafft vielleicht den Gigathlon aus eigener Kraft nicht und wird somit den Ursprung des eigenen Versagens normalerweise bei Ihnen suchen: „Hätte mein Mann nicht….dann hätte auch ich keine….“ Menschen haben die Tendenz, sich nach 1 bis 2 Dekaden auseinanderzuleben. Zu diesem Zeitpunkt scheitert auch das Versprechen der ewigen Treue. Wo das eigene Leiden keinen tieferen Sinn ergibt, da wird ewige Treue spätestens nach dem Flügge werden der Kinder – kombiniert mit der Abnützung der Beziehung – zum Luftschloss. Frauen scheinen anfälliger, da sie emotionell oft unter der Abnützung stärker leiden…ca. 80% der Scheidungen werden von Frauen eingereicht.

  • Valeska sagt:

    Die Kommentare alle zu lesen ist unmöglich. Meine, vielleicht schon von anderer Seite geàußerte Einschàtzung: die Ehe ist verwurzelt in unserer Kultur. Ein Manifest. Sie stützt die Familiengründung; sie sozialisiert.
    Das auf Zeit.
    Vermutlich wäre das ein neuer Ansatz. Ehe zweckgebunden.
    Letztlich geht es bei allem nur um die Fortpflanzung, und lasst diese Phase doch „vertraglich“ geschützt ablaufen. Was danach passiert ist offen. Vielleicht gibt es einen neuen Zweck? Den gilt es eigentlich zu thematisieren. Ich bin yuch überzeugt dyvon, dass junge Menschen heute auf Ehe und Kindererziehung vorbereitet werden müssten. Die Welt ist zu komplex.

  • Vinzenz Bieri sagt:

    Es wäre der endgültige Zerfall unserer Gesellschaft, ein unumstößlicher Absturz unserer Sitten, ein unaufhaltsamer Niedergang unserer Zivilisation: Einem atomaren Knall unserer Lebensgrundlagen gleich. Sado-Maso würden lustvolle Hochzeiten feiern mit Schmerzen, Leiden, schändlichen Verbrechen, Blut und Zerstörung.

  • Hans Knecht sagt:

    Mit der Abschaffung der Ehe zwischen Mann und Frau, bzw. zwischen zwei Menschen wird zwangsläufig die Polygamie legitimiert. Und Polygamie kann m.E. dazu führen, dass somancher Single-Mann aus Langweile oder aus Frust irgend welche Dummheit anstellt. Gegebenenfalls werden dann halt wie in China mit dem Frauenmangel aus einem fremden Land Frauen entführt. Und wenn schon diese psychologisch Hemmschwelle überwunden wurde, dann ist es ein kleiner Schritt gleich wie im alten Rom die Sklaverei einzuführen.

    Wo ist da das Herz für die Mitmenschen und für die Allgemeinheit?
    Wehret dem Ego! Wehret den Anfängen!

  • Friedrich Meier sagt:

    Eine Abschaffung der Ehe würde eine komplette Überarbeitung der Immigrationsgesetze bedeuten. Denn die Ehe ist die einzige Möglichkeit einen Partner aus einem Drittstaat in der Schweiz bei sich zu haben. Das heisst es müssten Ersatzkonstrukte geschaffen werden so lange die eingetragene Partnerschaft nicht ausreichend ist für den Familiennachzug. Oder man legt der eingetragenen Partnerschaft die gleichen Regeln wie die der Ehe auf, was aber am Ende einfach nur einer Umbenennung gleich kommt. Und ich bin immer noch der Meinung, dass Paare in einer Ehe länger zusammen bleiben als ungebundene. Gerade weil man eben nicht einfach ausziehen kann, muss man manchmal eben auch Probleme lösen statt einfach nur weg zu rennen.

  • Vielen Dank schon mal für die interessante Diskussion heute. Die Vorstellungen, was die Ehe leistet und leisten soll, und was die Aufgabe des Staates ist, gehen erfahrungsgemäss weit auseinander. Ich gehe jetzt mit dem Brecht ins Freibad und recherchiere für den nächsten Blogbeitrag.

    • 13 sagt:

      Da sind wir ja gespannt 😉

    • Tamara sagt:

      Herr Tschannen

      Ich gratuliere Ihnen zur Hochzeit und wünsche Ihnen viel Gutes!
      T. Carigiet

      • Verena guran- fierz sagt:

        Das Beispiel mit der Immigration zeigt, dass wir allein nicjt die Ehe abschaffen können.Oft haben Immigranten zu Hause noch mehrere andere Frauen, da sind die Gestze völlig verschieden.Einen Standesbeamten als Priesterersatz zu nützen, kam mir immer lächerlich vor. So wäre ich für einem Partnerschaftsvertrag, wie in Homosexuelle haben, für die staatlichen Angelegenheiten zuständig.Ev müssten Immigranten einen silchen abschliessen hier, um die hiesigen Familienvorteile zu geniessen.Die religiöse , oder nur gesellschaftliche Zeremonie bliebe jedem Paar überlassen.So würde das Problem der „Homoehe“ sich erledigen.Der Staat sollte eine praktische, rechtliche Einrichtung sein, keine moralische.

  • Happilyeverafter sagt:

    Häufig verfallen vor allem Frauen um die 30 richtiggehend in ein Hochzeitsfieber, was weniger mit der biologischen Uhr zu tun hat, als mit dem sozialen Druck. Wer nicht eine Hochzeitsfeier im Princess-Kleid vorweisen kann, die das Budget bis aufs letzte ausreizt, wird fortan gemieden, denn nur wer mithalten kann mit Ehemann und Kindern, wird in den Kreis der Auserwählten gelassen. Sprüche wie „In dem Alter sind die guten Männer verheiratet“ oder „Meine Freundin Andrea gerät auch immer an die falschen“ untermalen noch die Misere derjenigen, die’s „nicht geschafft haben“. Mitte 30 brökelt die Fassade an diesen häufig überhastet geschlossenen Ehen ganz gewaltig, und man beäugt neidisch die Kolleginnen, welche später im Leben doch noch ihr (echtes) Glück gefunden haben … und heiraten.

    • Eduardo sagt:

      Die Ehelust der Frauen um die 30 bis 35 hat wohl mehr damit zu tun, dass noch schnell ein solventer Versorger gefunden und nicht nur mit der Ehe, sondern zusätzlich einem Kind (meist nur eines) an die Kette gelegt werden muss, bevor die eigene Attraktivität rasch dahinschwindet.

      Bis 30 darf es deshalb gerne ein brotloser Künstler (Maler, Fotograf, Schriftsteller oder einfach ein Lebenskünstler) sein, aber danach ist nur noch der Geldmann gefragt. So war es verblüffend oft in meinem Bekanntenkreis.

      Ich weiss, ich weiss, es ist grausam, dies zu sagen, aber inzwischen, Jahrzehnte später, würde sich kein Mann mehr für diese einst attraktiven Frauen interessieren. Die weibliche Strategie ging also auf.

      Möge der Shitstorm beginnen … 😉

    • Mona sagt:

      Hat was – erlebe das auch so. Gerade diese ‚Princess-Hochzeiten‘ scheitern. Ich wollte in jungen Jahren nie heiraten und das bleibt auch heute so. Ich wurde aber deswegen nie gemieden oder ausgegrenzt. Ich habe ein glückliches und zufriedenes Leben. Um mich herum, sehe ich, wie eine Ehe nach der andern scheitert.

      • Maike sagt:

        Super diese Männeransichten hier. Zum Heiraten – das wisst Ihr wohl doch noch ? – zum Heiraten braucht es doch immer noch zwei Menschen – meist Mann und Frau. Auch für Männer ist es wichtig verheiratet zu sein. Solltet Ihr je mal in die Lage kommen, um einen höherwertigen Job kämpfen zu müssen, dann werdet Ihr sehen, das Verheiratet den Unverheirateten vorgezogen werden. Also spart Euch das mit dem rein weiblichen Hochzeitsfieber. Ich habe genug Männer gesehen, die panisch eine Frau suchen….

  • Willi Binggeli sagt:

    Ich habe am 16.9.2009 die Ehe abgeschafft und bin seit diesem Datum unabhaengig und gluecklich
    Ich habe auch den Staat abgeschafft, wohne seit 7 Jahren im Ausland……
    Jetzt lebe ich…..

    • Eduardo sagt:

      Das erinnert mich an den Ausspruch eines verheirateten Bekannten: Früher hätte ich meine Frau vor Liebe auffressen können. Heute wünschte ich mir, ich hätte es damals getan 😉

    • Valeska sagt:

      Die Kommentare alle zu lesen ist unmöglich. Meine, vielleicht schon von anderer Seite geàußerte Einschàtzung: die Ehe ist verwurzelt in unserer Kultur. Ein Manifest. Sie stützt die Familiengründung; sie sozialisiert.
      Das auf Zeit.
      Vermutlich wäre das ein neuer Ansatz. Ehe zweckgebunden.
      Letztlich geht es bei allem nur um die Fortpflanzung, und lasst diese Phase doch „vertraglich“ geschützt ablaufen. Was danach passiert ist offen. Vielleicht gibt es einen neuen Zweck? Den gilt es eigentlich zu thematisieren. Ich bin auch überzeugt davon, dass junge Menschen heute auf Ehe und Kindererziehung vorbereitet werden müssten. Die Welt ist zu komplex.

  • Stefan Ingelheim sagt:

    „Warum heiratet man heute überhaupt noch?“
    Ein wichtiger Punkt wurde hier vergessen:
    – Ehepartner kommt aus einem Drittstaat

    Ohne Heirat, hat diese Person KEIN Anrecht auf Aufenthalt in der Schweiz.

    Wer mehrere Jahre im Ausland ist (beruflich z.B.) findet unter Umständen dort auch einen Partner. Mit diesem kann man über etliche Jahre auch ohne Probleme zusammenleben (und ev auch Kinder kriegen). Steht aber die Rückkehr in die Schweiz an, dann gibt es zwei Varianten:
    – Trennung
    – Heiraten

    Ein Dazwischen gibt es nicht.

    • Lea sagt:

      Ja wir wurden auch vom Staat „zwangsverheiratet“ als ich nach 6 Jahren Ausland und zwei Kinder später mit meinem Freund, nun Ehemann, in die Schweiz kommen wollten. Ich Schweizerin, er Kanadier.

      Jedoch ist die Verbindlichkeit und das Versprechen füreinander zu sorgen nicht schlecht, mit der Ehe ist das auf einen Chlapf getan, sonst braucht es viele Formulare (ich hasse das).

      Drum, für uns wenig Romantik dahinter und auch keine Erwartungen sondern ganz pragmatisch eine Vereinfachung unseres Zusammenlebens.

      • Stefan Ingelheim sagt:

        Wir haben zwar im Ausland geheiratet, der Papierkrieg ging dann trotzdem ein ganzes Jahr (es waren insgesamt 145 Seiten an Unterlagen die wir einreichen bei der CH Botschaft einreichen mussten. Beglaubigte Dokumente, Übersetzungen mit Appostillen bla bla bla), damit sie endlich einreisen durfte.

    • Peter sagt:

      @Lea, wir sitzen im gleichen Boot, meine Partnerin ist Kanadierin. Irgendwann wurde mir der ganze jährliche Amtsschimmel von wegen Aufenthaltsbewilligung und die Schikaniererei wegen ihres Aussehens zu mühsam, und wir sind in ihre Heimat ausgewandert.

      Ich bin mit Ihnen voll einig in Bezug auf das Versprechen, füreinander zu sorgen. Moderne „Wegwerfpartnerschaften“, die man nach kurzer Zeit auflöst, sind mir dahingehend zu egoistisch.

  • Sepp Maier sagt:

    Mann, Mann, Mann. Wenn Sie nicht wissen, wozu der Staat die Ehe regelt, dann schauen sie doch bitte einfach die Art. 90-251 ZGB an. Da stehen so unwichtigte Sachen wie, dass man 18 Jahre alt sein muss um zu heiraten, nur einmal (aufs Mal) verheiratet sein darf, die Ehe dem freien Willen entsprechen muss, sodann eine Regelung der Problemfelder der Ehe, insbesondere was passiert bei der Scheidung. Das wollen Sie der Privatautonomie überlassen? Dann formulieren Sie doch bitte einmal korrekt das für Sie geltende Ehegüterrecht sowie die Punkte, die Sie anders regeln würden. Eben. Können Sie nicht. Ist günstiger wenn das der Staat erledigt hat, als das uns Laien zu überlassen.

    • Verena guran- fierz sagt:

      Das würde auch in einem Partnerschaftsvertrag stehen.Der Vorteil eines Vertrages wäre, dass er unter bestimmten Voraussetzungen kündbar ist, was ev. langwierige und bittere Scheidungsverhandlungen vermindert. Diese Voraussetzungen könnten die Paare, insoweit sie nicht gesetzliche Vorgaben, wie Alimente betreffen, frei bestimmen.So müssten sie sich von Anfang an bewusst machen, was eine Trennunbg für Folgen hat

  • Simon Wälchli sagt:

    Ich sehe die Ehe als ein Vertragswerk. Wenn man im Konkubinat lebt und eine längerfristige Beziehung möchte und Kinder ins Spiel kommen, wird es kompliziert. Die Ehe als Vertragswerk ist wie ein Paket, das viel regelt (Krankheit, Todesfall etc.)
    Vielleicht müsste man die Möglichkeit haben genauer zu bestimmen was der eigene Ehevertrag beinhalten soll. Das könnte man online machen. Oder via MarryMe App. Da kann man ankreuzen was man alles möchte und am Schluss gibt man seinen Fingerabdruck 😉

  • Nathalia Meier-Marusic sagt:

    Ich bin froh, wenn die Ehe endlich abgeschafft wird! Es ist erwiesen, dass Kinder in einer Gruppe glücklicher aufwachsen. Ehe für alle? Nein danke, Ehe für niemanden mehr! Dieses Projekt ist endgültig gescheitert und gehört in das Mittelalter.

    • Max Oppliger sagt:

      Was stört das Sie wenn andere heiraten? Sie haben ja für sich gewählt. Also ganz ruhig bleiben und jeden selbst entscheiden lassen.

  • Peter Herrmann sagt:

    Ich kann wahrscheinlich keinen Ehegegner von der Beibehaltung der Ehe überzeugen. Umgekehrt konnt mich auch noch keiner davon überzeugen, dass sie überflüssig ist.
    Ich finde einfach, dass man zuerst einen valablen Ersatz vorschlagen sollte, bevor man die Ehe abschafft. Wie sieht eine Alternative aus? Es genügt doch nicht darauf hinzuweise, dass hauptsächlich aus traditionellen, romantischen oder Namens-Gründen geheiratet wird (was ausserdem ein ganz angenehmer Nebeneffekt ist:-) ). Vielmehr offenbart dies, woran sich der Kritiker am meisten stört, nämlich dass die Ehe nach aussen sichtbar ist.

    Also bitte konkrete Vorschläge!!

    PS: Ich habe übrigens geheiratet mit dem Wissen, anschliessend steuerlich benachteiligt zu werden. Ich würde es wieder tun.

  • Jan sagt:

    Mich erstaunt es immer wieder, dass wir viele Dinge, die sich schon sehr lange bewährt haben, über den Haufen werfen wollen, bloss weil wir uns für so unendlich modern und dadurch allwissend fühlen. Bloss weil es heute ein iPhone gibt, ist alles schlecht, was vor 100 Jahren war? Nun, mein iPhone, welches ich erst gerade gekauft habe ist schon wieder veraltet. Ist ein praktisches Tool, aber nichts worauf ich so grundsätzliche Werte aufbauen würde.

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      tja. das ist eben der zeitgeist. dä foifer, s’weggli und no dä sohn vom beck.“ sagt sich die heutige, emanzipierte frau. sind die existentiellen probleme weg, konzentriert man sich auf auf „nice-to-have.“ frei nach maslow. ob das hingegen der zufriedenheit förderlich ist, entzieht sich als glücklich verheirateter meiner kenntnis.

    • Mona sagt:

      ‚Lange bewährt‘? Ja, das sieht man an der Scheidungsrate. Bis 1985 war eine Ehefrau durch Gesetz so eingeschränkt, dass eine Trennung/Scheidung für Sie kaum möglich war. Bis 1985 durfte z.B. eine Ehefrau ohne Einwilligung des Ehemanns keine Arbeit annehmen, noch ein Bankkonto eröffnen.

      • Jan sagt:

        @Mona: Und, ging es uns damals schlechter? Einfach mal ohne „das darf man heute nicht mehr so denken“ Filter betrachtet?

  • Jacques sagt:

    „Heiraten, eine Familie gründen, alle Kinder, welche kommen, hinnehmen, in dieser unseren Welt erhalten – und gar noch ein wenig führen, ist meiner Meinung nach das äusserste, das einem Menschen überhaupt gelingen kann“.
    Franz Kafka, in Briefe an seinen Vater.

    • Martin Hess sagt:

      Passt doch nicht in unsere Zeit. Das Buch wurde vor 100 Jahren geschrieben! Ich hab’s übrigens gelesen.

  • FranK Zimmer sagt:

    Die Frau ist besser abgesichert. Das darf man ruhig beim Namen nennen. Und das nicht nur bei der Ehe sondern auch bei der Hinterbliebenenrente. Sie bekommt fast immer die Kinder zugesprochen und die Rente für Witwer mit Kindern ist eingeschränkt. Als Witwer weiss ich wie es ist und wieviel Zeit Haushalt wirklich braucht. Am schändlichsten finde ich aber die Reglung das man sich keinen neuen Job suchen darf der schlechter bezahlt ist. Man hat schliesslich für seine liebsten geschuftet. Und wenn die es nicht mehr wollen sollte man auch wieder zurück zum 41h Bürojob dürfen und seine Freizeit geniessen.

  • Robert Hasler sagt:

    Ich bin auch für die Abschaffung der Ehe und anderer besonderen Zivilstände gemäss Zivilgesetz. Aus dem Grund, weil heute ja prioritär gewünscht ist, niemanden zu benachteiligen – alleine aufgrund seines Zivilstands. Und so schustert man ein unsägliches Flickwerk von Zusatzregelungen über alle Bereiche, die davon betroffen sind – und erreicht das Ziel doch nie. Stattdessen erschafft man noch zusätzliche Varianten für Zivilstände. Die Abschaffung wäre die einfachste Lösung.

    • Jacques sagt:

      Warum immer so kompliziert, was einfacher auch geht:
      1. Ehe (traditionell), zwecks Familiengründung mit Kindern (Frau und Mann). Kleinste Zelle von Gemeinschaften.
      2. Eingetragene Partnerschaft – für die übrigen.
      Enspr. den laizistischen Varianten in F. (Pacs, bietet soz. Sicherheit).

      Einfach für diejenigen, die sich fest binden wollen, es gibt ja auch noch andere. (bleiben ledig).

  • Viktor Steinmann sagt:

    Vielleicht sollten sie statt der Ehe ihr Staats-Selbstverständnis überdenken. Der Staat ist ja nicht eine gesichtslose Entität, die über uns bestimmt.
    Der Staat sind wir alle.
    Wenn ich also eine Ehe schliesse und dies mit dem Staat so vereinbare, dann sage ich damit eigentlich allen meinen Mitbürgern: „Seht her! Wir gehören zusammen. Alle sollen es wissen.“
    Das ist eine Liebesbezeugung, die über das abgelutschte „Ich liebe Dich“ vielleicht noch ergänzt durch „Wo sind die Kondome?“ hinausgeht.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    das ist sicher insofern eine gute entwicklung, als dass in scheidungsfällen nicht wie per dato nur immer der mann/vater zum „los tuggos“ verkommt. eine einmalige chance für die frau, die zelebrierte unabhängigkeit auch durchzuziehen. und zwar „o.f.i.“ good luck.

  • 13 sagt:

    Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit!

    Und doch bin ich mit dem Text nicht einverstanden. Romantik und weisse Kleider? Nein. Der Ursprung ist bei vielen (mich eingeschlossen) die Verpflichtung. Wer heiratet erhält nie wieder den Status „ledig“. Ob es tatsächlich hält, ist eine Frage, aber der Wille ist da, es zu versuchen, sich zu verpflichten, den Mut zu haben, sich darauf einzulassen. Wem das wieviel bedeutet, darf jeder für sich entscheiden, aber da wir Vertragsfreiheit nun mal haben, muss diese Möglichkeit offen stehen. Auch ohne finanziell abhängig zu sein, hätte ich persönlich nie Kinder mit einem Mann gezeugt, bei dem ich mich immer hätte fragen müssen: „Was hält ihn davon ab, mich zu heiraten?“

    • 13 sagt:

      Und wenn wir dann bei der Vertragsfreiheit sind, dann kommt bereits das nächste. Ich verstehe Ihre Kritikpunkte, denke aber nicht, dass die Abschaffung der richtige Weg ist. Nicht die Ehe an sich ist nicht mehr zeitgemäss, sie ist nur eine Verbindung, gleich wie jemand beschliesst, Arbeitnehmer eines anderen zu sein. Das nicht zeitgemässe ist eher, dass diese nach dem Schweizerischen Recht sehr viele zwingende Pflichten einschliesst, die man oftmals auch vertraglich nicht los wird, auch wenn man das möchte. Diese extreme Bindungswirkung ist tatsächlich am Zeitgeist vorbei.
      Darum sehe ich als Zukunftsvision eine Art „Ehe à la carte“. Die Idee ist nicht neu, aber sehr verführerisch. Wer heiratet, schliesst einen Vertrag. Aber anstatt ein Gesamtwerk abschliessen zu müssen,

      • 13 sagt:

        erhält man eine Beratung und wählt, welche Punkte einem zusagen und was man ausdrücklich weglassen will. Einen obligatorischen Ehevertrag, der die einzelnen Punkte regelt. Das Gesetz sollte als eine Aufzählung der Optionen betrachtet werden und jeder das daraus ziehen, was man möchte. Das hätte nicht nur den Vorteil, dass man gleich sehen würde, ob beide die gleichen Vorstellungen haben, sondern würde eben dem Zeitgeist, der auf Individualismus und ganz verschiedenen Familienformen setzt, Rechnung tragen. Dass diese „Ehe à la carte“ für alle offen stehen müsste, versteht sich von selbst.

      • Vielen Dank, 13. Ehe à la Carte klingt interessant.

      • Lambda sagt:

        Das finde ich jetzt sehr interessant, 13: „Auch ohne finanziell abhängig zu sein, hätte ich persönlich nie Kinder mit einem Mann gezeugt, bei dem ich mich immer hätte fragen müssen: „Was hält ihn davon ab, mich zu heiraten?““
        Ich hab mir genau das Gegenteil überlegt: Wenn wir zusammen Kinder haben, dann ist die Verbindung dadurch viel stärker als durch die Ehe, weil man die Kinder gemeinsam hat, komme was wolle. Eine Ehe könnte man scheiden, die Kinder bleiben. Warum also sollte man da noch heiraten? Das grosse Committment zueinander sind wir eingegangen, indem wir gemeinsame Kinder gezeugt haben.
        (Wir haben dann kurz vor der Geburt des zweiten Kindes doch geheiratet, und ich war selber sehr erstaunt über das Ausmass der romantischen Gefühle, die bei mir aufgekommen sind ;-))

      • 13 sagt:

        @ Lambda
        Nun ja, meiner Erfahrung nach, ist das Urteilsvermögen einiger vor vor oder zum Zeitpunkt der Zeigung leicht bis sehr stark eingeschränkt 😉 ! Ob das wirklich ein bewusster Entscheid ist?
        Wir haben unsere Hochzeit ein gutes Jahr geplant und vorbereitet. Da hätte man x Mal aussteigen könmen. Das es keiner getan hat, hat eben doch etwas zu bedeuten.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Um den guten Gedanken abzuschliessen: Es wäre sinnvoll, jedes Jahr auch, wie bei der Pensionskasse, eine Auflistung zu haben, welche Konsequenzen eine Trennung beim gewählten Lebensstil hat. Sind Ausgleichszahlungen nötig, wenn ja, wie viele und wie lang, usw.

    • MAX BRUDERLI sagt:

      Auch ohne finanziell abhängig zu sein, hätte ich persönlich nie Kinder mit einem Mann gezeugt, bei dem ich mich immer hätte fragen müssen: „Was hält ihn davon ab, mich zu heiraten?“

      Das nennt man „den Nagel auf den Kopf getroffen“

  • Frudi sagt:

    Vielleicht ist die Ehe in unserer CH-Gesellschaft ein Requisit aus der Zeit, als Staat und Kirche gemeinsam die Menschen unter Kontrolle hatten. Jedenfalls war damals der „Kirchenrodel“ das Einwohnerverzeichnis. Kein Wunder, dass die Pfarrherren und Schreiber ihre Bücher nur ungern änderten.
    Abgesehen davon bin ich sehr wohl dabei, Gott als Schöpfer und präsente Geistesmacht zu sehen, die mich liebt und so in unserer Ehe (>40 J.) der Dritte im Bund ist.

  • Jacques sagt:

    Die Ehe abschaffen wäre blinder Aktivismus und auch diskriminierend.
    1. Niemand muss heiraten.
    2. Aber es gibt Leute, die wollen heiraten. Manchmal hält das gar ein Leben lang.

    p.s. Kann mit solch‘ kleingeistiger pseudo-revolutionärer Denke nichts anfangen.

    • Klar, niemand muss heiraten. Es will ja auch niemand jemandem was wegnehmen. Die Frage – und diese Diskussion sollte erlaubt sein – ist, welche Rolle der Staat in der lebenslangen Liebesbekundung spielt. Die Frage wird sich spätestens dann stellen, wenn die Ehe mangels Anpassung an die Zeitumstände irgendwann kaum noch nachgefragt wird.

      • Muttis Liebling sagt:

        Der Staat hat die Aufgabe, eine intakte Gesellschaft zu garantieren und das kleinste Glied der Gesellschaft ist die Familie. Das Individuum ist gesellschaftlich wertlos.

        Deshalb legen alle Staaten mehr oder weniger Wert auf stabile Familien mit Kindern. Dazu schaffen Staaten Formen finanzieller und/ oder ideeller Förderung. Siehe die Rolle, welche das 3. Reich den Muttern zugetan hat, oder wie aktuell die polnische Regierung die Familie präferiert.

        Liebe ist weder für die Ehe, noch für den Staat von Belang. Von Belang aber ist, dass die Familien nicht auseinanderbrechen und der Staat mit unberechenbaren und unnützen Individuen konfrontiert ist.

  • Jürgen sagt:

    Die Ehe ist in der Schweiz nach wie vor nötig und wichtig. Wie sonst kann ein Partner aus dem Nicht-EU-Ausland sonst dauerhaft hier bleiben und arbeiten?

  • aliceschärer-gurini sagt:

    ja nach 54 Jahren Ehe ist mir in Erinnerung Respekt und mal einfach Abstand !gehe seidd Jahren 3 Wochen zur Schwester und mein Mann in die Berge !das tut uns jedes mal Gut !aber wir sind auch keine ICH Menschen!wir Lachen noch Heute viel !Sex ist ein Band aber es fehlt einem nicht !und die Fam. ist immer viel zusammen das haben wir gerne besonders Die Enkelk. und bald Urgroseltern das ist Toll!

  • Muttis Liebling sagt:

    Die Ehe als Rechtsform ist seit mindestens 4000 Jahre beurkundet. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich das jemals ändert. Hingegen gibt es viele Gründe anzunehmen, dass alle sozialen und gesellschaftlichen Innovationen der letzten 40 Jahre wieder verschwinden.

    Aus meiner Sicht gibt es nur 2 Gründe für die Ehe, welche über die gesamte Zeit und über alle Völker, nicht nur die Schweiz im 21. Jhd. gelten.

    1. Die Gründung einer Familie als kleinsten Teil der Gesellschaft mit der Kernaufgabe, eigene Kinder zu zeugen und zu erziehen.

    2. Die Umverteilung von Vermögenswerten und sozialen Stellungen. Wer klug ist, heiratet sozial bergauf. Erfolg durch Arbeit ist viel zu langwierig und mühsam.

    Alles andere ist zeitabhängig, artifiziell, oder Kitsch (z.B. Liebesheirat).

    • tststs sagt:

      Ach, come on, Sie wissen doch ganz genau, dass so Einiges, was unter das Prädikat „Ehe“ fällt, nicht gerade viel gemeinsam hat.

      • Jacques sagt:

        @tststs: Eine ‚Veuve-Clicquot‘ heiraten, wär aber nicht das Dümmste. Verbindung von Geld, Geist und Esprit. Zudam hatte Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin Realitätssinn und war auch geschäftstüchtig.
        p.s.: Mein Problem – hätte ich da überhaupt als Bürgerlicher eine Chance gehabt. Immer diese Ambivalenzen. Früher der Adel. Heute der Geldadel. Blohers Tochter hat sich bereits ein Italiener geschnappt. Er hat sicher viel Charme und ist sehr galant.

    • dan sagt:

      hmm, Punkt zwei impliziert dass wer klug ist jemanden heiratet der nicht klug ist. Ob das klug ist?

      • Muttis Liebling sagt:

        Heiraten hat ja nichts mit Klugheit, Liebe oder sonst etwas zu tun. Entweder will man Kinder zeugen, dann zählt die Biologie (mit einer Brillenträgerin mache ich kein Kind), oder es sollen Vermögen, soziale Stellungen zusammengeführt werden.

        Wer Liebe braucht, sucht sich dafür seriell Zweitfrauen. Liebe hält eh nie länger als 3 Jahre. Wer Sex braucht, sucht sich dafür zusätzliche Partner, denn auch sexuelle Bedürfnisse bevorzugen den Wechsel. Die Ehe allerdings sollte schon lange andauern, mindestens eine Generationsdauer, und da sind potentielle Störgrössen wie Liebe und Sex kontraproduktiv.

  • Arthur & Renate Bassi sagt:

    Die Tage der Ehe sind gezählt! Eben habe ich auch gezählt: meine Ehe dauert nun schon 20684 Tage, und das Ende ist noch nicht absehbar………
    Ich wünsche allen, die wollen, eine ebenso erfolgreiche Zeit. Bei uns hat es sich gelohnt.

  • Fabio Rossi sagt:

    Da scheinen mir einige aber merklich frustriert zu sein. Vor 100 Jahren gab es noch kein IPhone? Was für ein Glück für die Menschen damals.. Die hatten offensichtlich noch sinnvollere Freizeitbeschäftigungen. Würde glatt mit ihnen tauschen wollen, denn ich kann die Dinger nicht sehen. Warum sind die Tage der Ehe gezählt? Müssen die glücklich verheirateten jetzt noch für die Unzulänglichkeiten der anderen gerade stehen? Warum schaut man nicht mal zuerst auf seine eigenen Fehler bevor man den Partner zur Rechenschaft zieht. Ich habe weder aus Finanzen, noch aus Tradition oder Namen geheiratet. Lieben heisst nicht nur nehmen oder den eigenen Profit suchen. Wer keinen Menschen lieben kann sollte es dann aber auch mit dem Kinder machen sein lassen.

    • Um die Liebe geht es doch gar nicht, Herr Rossi, sondern um die Zuständigkeit des Staates. Und für Ihre Liebe ist er definitiv nicht zuständig.

      • 13 sagt:

        @ MT
        Eigentlich ist der Staat dafür zuständig, das Zusammenleben der Menschen zu organisieren und damit eine Stabilität und auch Wohlstand, im Sinne von, dass jeder das hat, was er zum Leben braucht, zu sichern. Nun ist die Ehe ebenfalls ein Teil des Zusammenlebens der Menschen und eine Massnahme zur Sicherung der Stabilität.

    • tststs sagt:

      Werter Hr. Rossi, lieben Sie! Lieben Sie, was das Zeug hält! (Resp. machen Sie so weiter 🙂 )
      Gerne auch einmal richtig zelebrieren, so mit einem festlichen Gemeinschaftsritual oder so.
      Aber davon sprechen wir hier nicht. Hier geht es darum, was dies mit dem Staat „zu tun hat“…

      • Fabio Rossi sagt:

        Heiraten hat doch nichts mit einem Fest zu tun. Wie viele Menschen konnten sich früher überhaupt so ein Fest leisten? Man heiratete und ging am gleichen Tag zur Arbeit. Deswegen war der Respekt untereinander aber nicht weniger. Von mir aus kann der Staat die Ehe auch abschaffen. Man sollte aber einfach davon wegkommen in allem nur den eigenen Vorteil zu sehen. Wenn mir der so wichtig gewesen wäre, dann hätte ich als Alleinverdiener wohl besser auch nicht geheiratet.

      • Warum? Steuerlich haben Sie als Alleinverdiener doch bestimmt profitiert.

  • Ulrich Konrad Schweizer sagt:

    Mit der Gleichberechtigung und dem neueren Scheidungsrecht muss man es sich als erfolgreich arbeitender Mann wirklich gut überlegen, ob man heiraten soll. Man geniesst keinen Schutz in der Ehe und wird bei einer Scheidng gnadenlos abgezockt.
    Ganz hart traf es meinen Pseudoneffen, welcher nahe Stuttgart wohnt. Nach dem dritten Monat schwanger wollte die Frau bereits scheiden. Als der Bub auf der Welt war ist sie nach München gezogen. Sie bekam 8000 € pro Monat zugesprochen. Den Buben gibt sie zur Betreuung, damit sie mit ihren Freundinnen das Leben geniessen kann. Sie prahlt, dass sie es klüger gemacht hat als ihre Mutter, indem sie einen Reichen genommen habe. Der Vater muss alle zwei Wochen 2 mal Stuttgart-München hin- und herfahren, damit er den Sohn das Wochenende bei sich haben kann.

    • Markus sagt:

      Gerade weil immer mehr Männer es sich überlegen wird die Ehe abgeschafft. Wobei sie besser gesagt nicht abgeschafft wird, sondern einfach auf alle Männer erweitert. Die Richtung ist schon vorgegeben, heute schon müssen Männer den Frauen Alimente und Unterhalt bezahlen, auch wenn sie nicht geheiratet haben. Solange Richter der sexistischen Meinung sind nur Frauen könnten Kinder erziehen, solange wird den Männern auch ohne Heirat das passieren was ihrem Pseudoneffen passierte. Für die Frauen hat die Abschaffung der Ehe den Vorteil sich nicht Gattensuche anstrengen zu müssen.

    • Christina sagt:

      Als erfolgreich arbeitende Frau muss man es sich wirklich gut überlegen, ob man heiraten soll. Denn damit wird die eigene Mobilität massiv eingeengt, sowohl beruflich wie auch betreffend Beziehungen. Und wenn der liebe Gatte nach 20 Jahren weg geht, ist es kaum mehr möglich, sich ein tagendes neues Umfeld zu schaffen.

    • Verena guran- fierz sagt:

      Das würde auch in einem Partnerschaftsvertrag stehen.Der Vorteil eines Vertrages wäre, dass er unter bestimmten Voraussetzungen kündbar ist, was ev. langwierige und bittere Scheidungsverhandlungen vermindert. Diese Voraussetzungen könnten die Paare, insoweit sie nicht gesetzliche Vorgaben, wie Alimente betreffen, frei bestimmen.So müssten sie sich von Anfang an bewusst machen, was eine Trennunng für Folgen hat

  • Stefan W. sagt:

    Um den modern-beliebig-temporären Charakter des Zusammenlebens noch etwas deutlicher zu machen, könnte man doch die Ehe auch gegen einen, sagen wir, Fünfjahresvertrag ersetzen, der die Einzelheiten der gegenseitigen Verpflichtungen regelt. Dieser Vertrag könnte auf beidseitigen Wunsch verlängert werden, und, um die Beliebigkeit auf die Spitze zu treiben, müsste natürlich auch ein vorzeitiges Herauskaufen nach Art der Fussballclubs möglich sein. Damit hätte man dann auch gleich die ultimative Bestätigung des eigenen Marktwertes, wenn der neue Lover ein paar Millionen für den Transfer springen lässt.

  • Walter E. Abegglen sagt:

    Sie haben den meines Erachtens wichtigsten Grund für eine Eheschliessung nicht aufgezählt: Den Entscheid, mit einem geliebten Menschen durchs Leben gehen zu wollen, alle Freuden und Leiden miteinander zu erleben und ihm alles zuliebe zu tun dessen man fähig ist, bis „dass der Tod Euch scheidet“ . Was meinen Sie ?

    • Das ist ein Grund für eine Beziehung. Die Rechtsform der Ehe braucht es dafür nicht.

      • Anita sagt:

        Bin gleicher Meinung. Obwohl ich seit 29 Jahren glücklich verheiratet bin (mit Ups und Downs), denke ich, dass wir vor dem Gesetz nicht hätten heiraten müssen. Ich entscheide mich jeden Tag neu und bewusst für meinen Partner und für diese Beziehung. Diese Ehrlichkeit bin ich ihm und mir schuldig, verheiratet oder nicht. Aber jeder nach seinem Gusto.

    • Robert Hasler sagt:

      Offensichtlich reicht Ihnen der Entscheid an sich aber nicht. Sonst entscheiden Sie doch einfach.

    • Verena guran- fierz sagt:

      Dafür gibt es neben dem Familienvetrag noch das religiöse oder gesellschaftliche Zrremoniell. Solch gesellschaftliches Zeremoniell sah ich schon: Eine Willlensbezeugung, zusammebleiben zu wollen vor versammelter Festgesellschaft.Es wäre endlich an der Zeit, Kirche und Staat endgültig zu trennen.Dafür auch nicht irgendwelche ausserkontinentalen Gebräuche als Ehevertrag anzuerkennen. Ein weiter Weg, denn davon sind nicht nur wir, sondern die meisten Erdenbürger noch weit entfernt.Die moralische Macht der Glaubensgemeinschaften lassen sich diese nur ungern nehmen.

  • Thomas Mueller sagt:

    Jeder versteht unter dem Begriff etwas anderes.
    Einerseits war Ehe schon immer ein wirtschaftlicher Vertrag, um gemeinsame Kinder grosszuziehen, sie in das Erwachsenenleben zu entlassen, sich solidarisch zwischen den Generationen abzusichern. Es ging um das weiterführen der Familienlinie – daher auch der gemeinsame Name. Schon der Verzicht auf einen gemeinsamen Namen macht die Ehe überflüssig. Diese Funktion – eine Lebensgemeinschaft zum grossziehen der gemeinsamen Kinder – wird es immer geben, unabhängig ob es die Ehe gibt oder ob es private Verträge regeln..
    Gleichzeitig wollen heute auch Partner eine „Ehe“ schliessen, die schon aus Prinzip keine Kinder gemeinsam haben können, was den Sinn der Ehe definitiv obsolet macht und sie zu einem Facebook Status degradiert.

  • Sam sagt:

    Was suchen wir denn? Persönliche Freiheit? Was heisst das im Tiefsten? Können wir überhaupt frei sein? Ich denke nicht, wir sind immer in Abhängigkeit zu etwas, ob das nun ein Mensch oder eine Institution oder gesellschaftliche Normen sind. Geht es im Leben vor allem darum, dass ich möglichst tun und lassen kann, was ich will? Ja, dies ist der heutige Gesellschaftstrend: Selbstverwirklichung um jeden Preis. Warum eigentlich? Sind wir nicht vor allem Sozialwesen, die voneinander angewiesen sind? Geniesse ich nicht auch Schutz durch die Institution Ehe – in der Schweiz (in der Mehrheit der anderen Ländern ist dies nicht so…)? Ich finde es eine gute Sache, unabhängig, wie es für einen verläuft. Der Rahmen ist gesteckt, den Weg gehe ich selber, und das Leben ist keine Einbahnstrasse.

  • Jörg Wirz sagt:

    Ich habe den Eindruck Herr Tschannen, dass Ihnen die Ehe nach 12 Tagen bereits zu „eng“ vorkommt und Sie sie deswegen am liebsten gleich abschaffen würden. „Freigeister“ lassen sich nicht gerne binden und brauchen immer einen Notausgang. Dieser ist mit der klassischen Ehe naturgemäss mit viel Aufwand verbunden. Tja, nun ist es zu spät!

    Wer sich wirklich in aller Tiefe „committet“ das Leben mit dem Partner durch alle Tiefen und Höhen zusammen zu gehen, für den kann dieser Schritt (Ehe) von grosser Bedeutung sein. Dieses Commitment wird auch nach aussen signalisiert und besiegelt diesen Bund und und und…

    Wichtig ist mE, dass jedes Paar den individuell stimmigen Weg gehen kann. Deshalb sollte die Ehe wohl nicht abgeschafft sondern durch alternative Formen ergänzt werden.

    • Ich bin mit ihrem letzten Satz im Prinzip einverstanden, frage mich dann aber, warum sich der Staat nicht auf seine Kernaufgabe konzentriert und verschiedene Varianten anbieten soll. Zukunftsweisender scheint mir, dass der Staat eine rechtlich-finanziellen Grundrahmen vorgibt, der für alle Zusammenarbeitsformen passt, und sich darauf aufbauend jeder seine Lebensform und -zeremonie baut – zum Beispiel in Form eines klassischen Eheversprechens.

    • Bei der persönlichen Einschätzung hauen Sie allerdings daneben. Ich bin in meiner Ehe sehr zufrieden und fühle mich keineswegs eingeengt. Meine Gedanken sind eher staatspolitischer Art. Ähnlich wie bei der Steuererklärung: Da gibt es Abzüge, die würde ich aus politischer Überzeugung abschaffen. Ich mache sie trotzdem, solange sie möglich sind.

      • Jörg Wirz sagt:

        ok
        Der eher spontan formulierte Bericht, ohne Pro – Argumente die in die Tiefe gehen und die Kritik an der Ehe nach bereits 12 Ehetagen finde ich schon sehr bemerkenswert, dafür gibt es bestimmt Gründe….

        Ich finde das die eigentlich spannende Frage auch wenn meine Vermutung ev. falsch ist, who knows. 🙂

        Diesen Bericht hätte ich einige Zeit vor dem Entscheid zu heiraten erwartet. Üblicherweise überlegt man sich davor worauf man sich eigentlich einlässt.

      • Herr Wirz, dass Sie meinen nicht sehr fachlich orientierten Bericht langweilig finden, kann ich nachvollziehen. Als Jurist und Staatskundler hätte ich bestimmt etwas anderes geschrieben, aber ich bin nunmal ein verhinderter Schweinebauer.

        Aber nochmal, und so sehr ich Sie enttäuschen muss: Ich bereue nichts und habe einigermassen bewusst geheiratet. Ich kritisiere nicht meine Ehe. Die Gedanken sind staatspolitischer Natur, nicht persönlicher.

    • Susi sagt:

      Wirz: „Ich habe den Eindruck Herr Tschannen, dass Ihnen die Ehe nach 12 Tagen bereits zu „eng“ vorkommt und Sie sie deswegen am liebsten gleich abschaffen würden. „Freigeister“ lassen sich nicht gerne binden und brauchen immer einen Notausgang.“

      Sie kennen offenbar denn Tschannen nicht…
      (Projektion?)

  • Alex Bründler sagt:

    Herr Tschannen wie möchten sie dann Partnerschaften mit ausländischen Partnern lösen? Im Moment ist man gezwungen einen Partner zu heiraten, wenn dieser nicht in der Schweiz lebt und man möchte zusammen leben.
    Dies ist zwar ärgerlich, aber gibt auch eine gewisse Sicherheit, dass es nicht massenhafte Scheinpartnerschaften gibt.

    • Personenfreizügigkeitsabkommen, das hat in meinem Fall geholfen.

      Aber ernsthaft: Ich weiss nicht genau, wie man das Problem löst. Es ist für mich aber ein weiteres Beispiel für die Zweckentfremdung der Ehe. Leute, die eigentlich nicht heiraten möchten, tun dies (oft sehr rasch) aus Aufenthaltstechnischen Gründen. Das bringt einige Probleme mit sich. Vom häufigen Scheitern bis hin zu Abhängigkeiten innerhalb der Partnerschaft.

      • Alex Bründler sagt:

        Da gebe ich ihnen Recht. Dies war bei mir auch der Fall. Eigentlich wollte ich nicht gleich Heiraten, da ich meine Frau zu diesem Zeitpunkt nicht gut kannte. Ich habe es dann einfach gemacht, mit dem Wissen das es evtl. scheitern könnte. Bereut habe ich es bis jetzt aber nie. Eine Abhängigkeit innerhalb der Partnerschaft wird es beim multikulturellen Partnerschaften immer geben. Einer verlässt ja sein Land und wird dadurch abhängig von seinem Partner. Dafür ist zB. meine Frau nun gut abgesichert durch die Heirat. Dies ist wieder ein Argument für die Heirat.

  • Walpuraga Müller-Schmidt sagt:

    Sehr geehrter Herr Tschannen, Ihre Einlassungen sind richtig, der Schluss ist jedoch falsch: Die Ehe wird nicht abgeschafft, denn sie nutzt dem Staat finanziell am meisten. Die Steuervorteile sind Peanuts. Der Staat möchte möglichst viele in seiner „Institution“ Ehe haben, denn er wird damit einige Folgekosten los: 50% der Ehen werden geschieden. Die Sozialkosten für Kinder und nicht verdiendende Ehepartner (meist Frauen) werden abgewälzt. Im Alter wird erst mal das Vermögen des Ehepartners (egal ob die Ehe noch existiert oder nicht) aufgebraucht, bevor der Staat die Pflege bezahlt. Wieviele Arbeitsstunden pflegen sich Ehepartner bei Krankheit? All das sind Kosten, die sich der Staat durch „Ehe“ spart. Die Ehe ist ein Kostenabwälzungskonstrukt des Finanzministers. Mehr nicht.

  • MUK sagt:

    Wenn sie schon Gott danken, dann dafür dass Er die Ehe geschaffen hat.
    Wenn die Menschen in ihrer Unvernunft die Ehe zerstören oder pervertieren
    ist das ganz allein unsere Schuld.

  • Sandra sagt:

    Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zur Hochzeit, Herr Tschannen!

      • Bosshard Matthias sagt:

        Wünsche ich Ihnen auch Herr Tschannen.
        Mein Leitspruch bezüglich Beziehung/Ehe;
        +++++++++++++++++++++++++++++++++
        „Eine beziehung ist wie zwei Bäume, pflanz man sie zu nah, so verkümmert ein Baum und der andere gedeiht Wunderbar“
        +++++++++++++++++++++++++++++++++
        in diesem Sinne alles Gute

  • Jane Weber sagt:

    Von mir aus muss man die Ehe nicht unbedingt abschaffen, aber eine besser Aufklärung über die Risiken und Nebenwirkungen wäre sicher sinnvoll. Weniger als 50% aller Raucher sterben an Lungenkrebs aber trotzdem gibt es riesige Präventionskampagnen gegen das Rauchen. Aber ca. 50% aller Ehepaar lassen sich später wieder scheiden, weshalb unternimmt das Bundesamt für Unfälle hier nichts klärt die Heiratswilligen über die Risiken gründlich auf? Da getrennte oder geschiedene Ehepaare mit zwei separaten Haushalten massiv weniger Steuern bezahlen, entgehen dem Fiskus bei jeder Trennung tausende von Steuerfranken. Von daher gesehen wäre eine staatlich geförderte präventive Ehetherapie vor der Trennung die günstigere Lösung für den Fiskus anstatt später das Steuersubstrat sich in Luft auflösen zu la

  • Frank sagt:

    Die Ehe bringt der Frau Vorteile, dem Mann Nachteile und Kosten.
    Behalten wollen die Ehe vor allem linke Feministinnen und erzkonversative Rechtspopulisten und Frömmler. Sonst hängt niemand mehr dran.

    • tststs sagt:

      Bin mal über den folgenden Gedanken gestolpert:
      Bis vor wenigen Jahrzehnten war es der Mann, der auf eine Heirat drängte, war es doch einige der wenigen Möglichkeiten für sozialen (Standes)Aufstieg.
      Heute ist es die Frau, die bei Kindern zur Heirat drängt, da es ihre einzige Möglichkeit der sozialen Absicherung ist.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: „Bis vor wenigen Jahrzehnten war es der Mann, der auf eine Heirat drängte, war es doch einige der wenigen Möglichkeiten für sozialen (Standes)Aufstieg.“
        Diesen Gedanken kann ich nur gar nicht nachvollziehen. Wie kommen Sie darauf?

      • tststs sagt:

        Man hat mir den Gedanken so begründet:
        Früher war es für den Mann kaum möglich, in den nächsthöhren Stand aufzusteigen. Die einzige Möglichkeit bot die Heirat mit einer Frau aus eben diesem Stand. (Lieber gibt der Bürger seine jüngste Tochter einem Handwerker als dass sie unverheiratet blieb). Ich finde dies ziemlich schlüssig.
        (Ich glaube, hab ich im „Club“ aufgeschnappt… oder sogar hier…?!?)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ich glaube nicht, dass diese Art des sozialen Aufstiegs vor allem Männer betraf. Und schon gar nicht, dass dies pauschal die Begründung für den Heiratswillen der Herren war, die doch meist im gleichen Stand geheiratet haben…

      • tststs sagt:

        Gott, SP, nehmen Sie nicht alles so bierernst… ich schreibe nichts von: früher wollte alle Männer heiraten und alle wollten heiraten, weil sie sozial aufstseigen wollten (resp. heute wollen alle Frauen heiraten und alle wollen deshalb heiraten, weil sie einen Bezahler brauchen).
        Es ging nur darum, dass in dieser – völlig irrelevanten, kleinen – Frage duch die Zeiten ein „Geschlechterwechsel“ stattgefunden hat…
        Eben nur so ein Gedanken/Anekdötchen am Rande…

      • Urs M. sagt:

        tsts, wenn der Mann in früheren Zeiten den sozialen Status ausmachte, mittels seinem Beruf, war es schlüssigerweise die Frau, die mit der Wahl des ‚richtigen‘ Mannes ihren Status per Heirat verbessern konnte. ‚Eine gute Partie‘ machen… war und ist heute noch verbreiteter Volkssport unter Frauen.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: „Es ging nur darum, dass in dieser – völlig irrelevanten, kleinen – Frage duch die Zeiten ein „Geschlechterwechsel“ stattgefunden hat…“
        Ich nehme die Aussagen hier ernst. Und wundere mich, wenn jemand die Realität, so wie ich sie erkenne, in seinen Aussagen gerade auf den Kopf stellt. Nein, ich glaube nicht, dass hier ein Geschlechterwechsel stattgefunden hat. Und schon gar nicht mit dieser Begründung.

  • JD sagt:

    Herr Tschannen, weshalb haben Sie geheiratet? Um Ihre Finanzen zu optimieren?

    • Damit ich im Dorf nicht mehr geächtet werde.

      Nein, ehrlich gesagt habe ich mir über Finanzen gar keine Gedanken gemacht. Ich bin zu faul abzuklären, wie sich die Ehe bei uns aufs Portemonnaie auswirkt. Hauptgrund ist tatsächlich die Geschichte mit dem Namen. Der Wunsch kam von meiner Frau. Ihr ist es wichtig, dass alle in der Familie gleich heissen.

      Das Thema Absicherung ist bei uns derzeit nicht so aktuell, da wir beide in einem ähnlichen Rahmen verdienen.

      • maia sagt:

        Ihre Frau weiss aber schon, dass wir das Jahr 2017 schreiben?

      • Ich denke schon, aber ich frage sie, sobald sie von der Arbeit nach Hause kommt.

      • 13 sagt:

        „Das Thema Absicherung ist bei uns derzeit nicht so aktuell, da wir beide in einem ähnlichen Rahmen verdienen.“

        Verzeihen Sie meine Wortwahl, aber das ist, sofern Sie beide nicht wirklich Topverdiener sind, einfach nur Blödsinn. Die allermeisten Menschen sind unabhängig des Pensums auf die Absicherung angewiesen. Stellen Sie sich vor, Ihrer Frau geschieht wirklich etwas. Sie könnten also ohne Weiteres mit Ihrem Teilzeitpensum sich und Ihre Tochter versorgen (inkl. ganzer Mietzins etc.) und dazu noch die Drittbetreuung bezahlen, die für die Zeit einspringt, die bisher Ihre Frau betreut hat? Das auch noch mit sagen wir zwei Kindern? Ich wage es zu bezweifeln, dass das in den meisten Fällen so einfach geht.

      • 13 sagt:

        Ich würde sogar behaupten, dass die allermeisten Alleinverdiener mit Vollzeitpensum ins Schleudern kämen, wenn sie neben den bisherigen Kosten, die sie ja weiter alleine tragen, noch die Betreuung der Kinder bezahlen müssten.

  • Oliver van der Waerden sagt:

    Das Führen einer Ehe ist eine gute Gelegenheit, sich „so richtig intensiv mit dem Thema zu beschäftigen“. Ich wünsche Ihnen in Ihrer Ehe alles Gute und viel Durchhaltevermögen.
    Danach können Sie ja Ihren Artikel nochmal veröffentlichen – jetzt ist es womöglich noch etwas zu früh gewesen, wie Sie selber ja am Schluss andeuten.

  • Giovanni Kunz sagt:

    Etwas wurde nicht erwähnt bei der Frage warum man heute heiratet . Ich denke es gibt ganz viele Leute die aus Liebe zueinander heiraten . Ist man geheiratet ist es sehr wichtig dass man zur Liebe sorge trägt . Wichtig ist vor allem dass man genug Zeit füreinander hat um über Probleme die mit der Zeit in einer EHE entstehen Lösungen für beide zu finden. Und dass ist heute das grosse Problem . Viele Ehe Leute sind sehr gestresst. Im Beruf wird immer mehr verlangt , die Kinder entwickeln sich nicht wie unsere Gesellschaft es wünscht . Und vor allem für Ehen die wenig verdienen kann es in der Schweiz sehr sehr schwierig werden weil alles so teuer ist .
    Ich bin fest der Meinung dass die EHE sollte nicht abgeschafft werden , denn die Hälfte der Ehen die geschlossen werden bleiben zusammen .

    • Fabio Rossi sagt:

      Warum haben den heute die Menschen keine Zeit mehr füreinander? Viele Leute sind gestresst weil sie andauernd an irgendwelchen sozialen Netzwerken hängen. Habe schon Partner gesehen die sich selbst im Restaurant keinen Blick würden, weil jeder in sein IPhone starrt. Man hatte früher noch keine 40 Stunden Woche und es wurde 6x die Woche gearbeitet. Man war also viel mehr auf der Arbeit als zu Hause. Geld war damals auch viel weniger vorhanden als heute und Ferien der reinste Luxus. Trotzdem schien man mehr Zeit für die Familie und Kinder zu haben. Warum? Weil viele ihre Prioritäten geändert haben. Nicht die Familie sondern der Konsum steht an erster Stelle

  • Marc sagt:

    Es gibt natürlich noch einen anderen – ganz konkreten – Grund, wieso der Staat irgendeine Art von „eingetragener Partnerschaft“ oder Ehe (oder wie immer man das Ding denn nennen will) anbieten muss:
    Hat der Mensch, mit dem man sein Leben verbringen will, keinen Schweizer- oder EU-Pass, ist das Heiraten nämlich primär eine ausländerrechtliche Frage…
    Klar kann der Staat auch heute nicht jede Scheinehe verhindern.
    Aber wie soll das Aufenthaltsrecht eines ausländischen Lebenspartners denn erst OHNE Ehe (bzw. ohne offizielle, staatlich abgesegnete Partnerschaft) geregelt werden? Eine Pflicht zur Zeugung gemeinsamer Kinder wäre wohl auch eher realitätsfern 😉

  • tststs sagt:

    Es steht allen volljährigen und mündigen Bürgern frei, mit einem anderen volljährigen und mündigen Bürger einen Vertrag abzuschliessen, in welchem gewisse Aspekte (meist finanzielle) des Zusammenlebens festgelegt werden.
    Es erschliesst sich auch mir nicht, weshalb
    a) der Staat eine bestimmte Standartform vorschreiben soll, die dann eh nicht allen zusteht.
    und
    b) diese private Abmachung von anderen Bürgern „quasi quersubventioniert“ werden soll.

    Der einzige mir wirklich einleuchtende Grund, ist die Tradition. Wobei dies wiederrum nur erklärt, weshalb es die Menschen machen wollen und tun, nicht aber, weshalb der Staat hier in allen Belangen willkürlich vorgeht…

    • Sportpapi sagt:

      @tststs: Der Staat gibt einen Rechtsrahmen vor für Mann und Frau, die eine Familie gründen wollen. Zu diskutieren ist, ob dieser Rechtsrahmen auch für alle anderen Konstellationen offen sein soll. Wobei erstaunlicherweise nach meinem Empfinden die gleichen, die für eine Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare sind, absolut gegen z.B. Polygamie sind. Obwohl das dann definitiv nicht mehr nachvollziehbar ist.
      Was hier querfinanziert wird, müssten Sie dann noch belegen. Nicht umsonst spricht man ja auch von Heiratsstrafe.

      • tststs sagt:

        „…für Mann und Frau, die eine Familie gründen wollen.“ Dann ist es jetzt Zeit für einen Soll-Ist-Vergleich: Bei wie vielen Ehepaaren handelt es sich tatsächlich um Mann&Frau mit schutzbedürftigen Kindern (oder zumindest in Erwartung solcher)?
        „auch für alle anderen Konstellationen offen sein soll“ Gemäss Rechtsstaatlichkeit und Gleichheit müsste das ja wohl heissen: alle oder gar niemand. Und da sind wir von meinem „mündige Bürger schliessen Vertrag“ nicht mehr so weint entfernt.

      • tststs sagt:

        „Was hier querfinanziert wird…“ Wie viele Quasis und Anführungszeichen muss ich denn setzen, dass man es nicht wortwörtlich versteht. Natürlich meine ich nicht die direkte Subventionierung. Aber alle Steuer“geschenke“ müssen ausgeglichen werden…und wenn sie dann noch die durch Scheidung produzierten Sozialfälle miteinberechnen…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: „Bei wie vielen Ehepaaren handelt es sich tatsächlich um Mann&Frau mit schutzbedürftigen Kindern (oder zumindest in Erwartung solcher)?“ Vermutlich rund 80%? Zumindest mit früher schutzbedürftigen Kindern..
        Und nein, ich meinte das keineswegs wörtlich. Ich bestreite nur, dass gesamthaft Verheiratete besser fahren als Unverheiratete, dass also letztere irgendwie übervorteilt würden. Zumindest wenn wir das Thema Kinder ausklammern.

    • Patrick Pfau sagt:

      Ich denke der Staat hat ein grosses Interesse (wirtschaftlich und sozial gesehen), dass sich die Bevölkerung vermehrt. Bis vor ca. 30-40 Jahren war es ganz normal und gesellschaftlich wichtig vorher zu heiraten. Ich kann mich noch erinnern, wenn Paare gesagt haben sie hätten „nur“ eine zivile Hochzeit gehabt, sie komisch angeschaut wurden.
      Ihr Satz betreffend „quersubventioniert“ kann in einer Gesellschaft überall angewendet werden: Es ist halt so, dass wir Steuern zahlen für 1000 Dinge, die wir nie in Anspruch nehmen werden…
      Heute, denke ich, ist das Problem, dass Menschen sich nicht für „die Ewigkeit“ binden möchten…man weiss ja nie, evtl. kommt etwas besseres?

      • tststs sagt:

        Selbstverständlich ist diese „Gemeinschaftsfinanzierung“ (klingt doch viel positiver als „Quersubventionierung“) ein wichtiger Pfeiler unseres Staates. Jedoch sollte immer wieder untersucht werden, ob sowohl das Geben wie auch das Nehmen zu Recht stattfindet.
        Und hier findet das halt in typisch Schweizer Manier statt: Anstatt mal tabula rasa zu machen und ein neues, möglichst für alle gültiges Regelwerk zu schaffen, wird das bestehende erweitert (Konkubinat, eingetragene Partnerschaft, Eheverträge etc), bis am Schluss ein riesiger Flickenteppich übrigbleibt.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Es haben schon ein paar Parteien Tabula Rasa versprochen – Steuererklärung auf dem Bierdeckel. Leider immer nur leere Worte.
        Sie sparen aber auf jeden Fall ganz viel Geld, indem Sie nicht heiraten. Insofern kommen Sie wohl aktuell kaum zu kurz, oder?
        Was sollte denn geändert werden?

  • Karl sagt:

    Nur weil man selber etwas nicht will, muss man es doch nicht abschaffen. Es wird (hoffentlich) keiner zum Heiraten gezwungen. Die Institution Ehe muss sicher wieder mal durch den Gesetzgeber nachjustiert und angepasst werden. Allerdings habe ich immer das Gefühl, es geht vielen nur um die persönliche Freiheit. Da ist die Ehe im weg. Sobald aber Kinder da sind, tritt die persönliche Freiheit in den Hintergrund. Ein Kind braucht Geborgenheit und ein Zuhause. Glauben Sie mir, nach über 20 Jahren in der Jugendausbildung merkt man es den Kindern an ob es Scheidungskinder sind oder nicht. Egal wie gut man organisiert ist. Ehe muss nicht immer sein. Aber ein Zusammenleben der Eltern muss sein bei Kinder. Persönliche Freiheit hin oder her.

    • tststs sagt:

      „ob es Scheidungskinder sind oder nicht.“
      Sie meinen wohl (wenn überhaupt), man merkt, wie oft beide Elternteile zuhause waren…
      (Ich bin ein Scheidungskind und hatte sicherlich mehr Zeit mit meinem Vater verbracht als so manches Kind aus meiner Klasse mit verheirateten Eltern, ganz zu schweigen von dem einen Halbwaisen…)

  • Markus sagt:

    Leider gibt es noch einen Grund für die Ehe, ja es besteht sogar ein regelrechter Heiratszwang: Wenn die Partnerin/der Partner aus dem Ausland (in meinem Fall USA) kommt, führt oft kein Weg am Heiraten vorbei, da sonst keine Aufenthalts- und v.a. Arbeitsbewilligung.

  • Josef Marti sagt:

    Die Ehe braucht’s tatsächlich nicht mehr. Denn, weil wenn wir endlich die Scharia eingeführt haben der Mann sich die Frau oder – je nach finanzieller Potenz – mehrere davon einfach nehmen kann.

  • Peter Breitschmid sagt:

    Am meisten begeistert über den Gedanken der Abschaffung der Ehe sind jene, die nachehelichen Unterhalt bezahlen müssen … aber sie täuschen sich:
    „Die Ehe“ kann man ohne weiteres abschaffen – die grosse Mehrheit dürfte sie heute als etwas primär Emotionales, Privates, Traditionelles, durchaus Schönes (so der Autor: Bonuslevel) betrachten, aber für all das sind wir selbst und nicht der Staat zuständig.
    Aber der Staat wird zuständig bleiben: Wahrscheinlich heisst „das Ding“ im Gesetz dann „Beziehungsvertrag“ oder so ähnlich, und weil eine Beziehung mit Wohnen, Erziehungspflichten, Unterhaltsbedarf, Sozialversicherung, SchKG und all den Fragen, die der Alltag mit sich bringt für die Beteiligten und ihr Umfeld höchst relevant ist, wird das ein sehr wichtiger Vertragstyp bleiben.

    • Hugo Raible sagt:

      Ich glaube aber, wenn die Leute mal diesen Vertrag durchlesen würden, bevor sie unterschreiben, würden ihnen (vor allem den Männern) das kalte Grausen kommen.

      • tststs sagt:

        Gott beware, man könnte den Vertragswilligen ja auch zumuten, dass sie den Inhalt selber aufsetzen (anstatt wiederrum nur einen vom Staat vorgegebenen Standartvertrag zu unterschreiben).

  • Max Blatter sagt:

    Ein Kommentator namens „Carl“ schreibt, die Ehe sei „ein Joint-Venture von natürlichen Personen“. Genau so sehe ich es auch! Wer das mit einem kirchlichen oder anderweitigen Ritual unterstreichen will, kann dies freiwillig tun (das ist ja schon heute so). Der Staat allerdings soll sich so wenig wie möglich einmischen und nur die nötigsten Rahmenbedingungen setzen – nämlich: 1. den Schutz der gemeinsam gezeugten, in das „Joint-Venture“ eingebrachten oder adoptierten Kinder gewährleisten; 2. sicherstellen, dass alle wichtigen Details (bis und mit allfälliger Trennung!) in einem individuellen, amtlich beglaubigten Joint-Venture-Vertrag geregelt werden (dazu sind Musterverträge zu schaffen, auf die man zurückgreifen kann, aber nicht muss).

  • Cybot sagt:

    Die Ehe komplett abschaffen zu wollen, ist ebenso unsinnig wie die Forderung, dass jeder heiraten müsse. Warum sollte man etwas abschaffen, was viele Leute gut finden? Das entscheidende ist doch, dass es Alternativen gibt, bzw. dass die Alternativen verbessert werden. Dann kann jeder selber entscheiden, was er will. Das ist Freiheit.

    • Jo Mooth sagt:

      Nein, wenn die Ehe auf Kosten nicht Verheirateter Vorteile verschafft, ist eben nicht jeder wirklich frei.

      • Erich sagt:

        Da ist sie wieder, diese Standart-Opferantwort. Die anderen müssen, damit ich frei bin. Nein, Freiheit entsteht in mir und hat mit Wahlmöglichkeiten zu tun, die ich z.T. auch in mir schaffen muss und kann. Und zum anderen Teil soll der Staat für Alternativen sorgen. Wir waren noch nie so frei zu tun, was wir für richtig halten und warten immer noch auf die Möglichkeit, die mir von aussen erst noch geschaffen werden muss. Das ist nicht die Freiheit, die ich meine.

      • Jo Mooth sagt:

        An sich ein guter Einwand, aber Ihre innere Freiheit bedeutet eigentlich nur, dass ich bereit bin, auf einen Vorteil, den mir die Ehe bieten würde, zu verzichten. Absolute Freiheit habe ich hingegen erst, wenn ich das haben kann, ohne eine Ehe eingehen zu müssen. Also z.B. die Möglichkeit, eine mir nahe stehende, schwer kranke Person im Spital besuchen zu dürfen.

      • Helga sagt:

        Welche Vorteile hat dann die Ehe genau gegenüber den Nichtverheirateten? Dass sie mehr Steuern bezahlen müssen oder dass sie keine Anwaltskosten für die Regelung des Zusammenlebens benötigen, da hier einiges im Gesetz geregelt ist?
        Wem nützt den die Abschaffung der Ehe? Lediglich denen, welche das Gefühl haben, sie müssten ihre sogenannte freiheitlich, humane Meinung anderen Menschen aufdrücken, damit ihr Ego befriedigt ist.

      • tststs sagt:

        Uiuiui, Helga, ich hoffe, Sie können das folgende mit Humor nehmen:
        „Welche Vorteile hat dann die Ehe genau gegenüber den Nichtverheirateten?“
        Wenn es keine Vorteile hätte, weshalb sollten/würden es die Menschen dann tun?
        Es ginge dann nicht mehr darum „sogenannte freiheitlich, humane Meinung anderen Menschen [zu]aufdrücken“, sondern diese Menschen vor sich selbst zu schützen. Ja, in diesem Land dürfen wir Menschen, die wider besseren Wissens handeln, in ihrer Freiheit einschränken!

      • tststs sagt:

        Aber jetzt ernsthaft. Selbstverständlich hat die Ehe Vorteile. Wir diskutieren ja auch immer wieder mal, ob wir nicht heiraten sollten. Für uns wäre der grösste Vorteil die – ich nenne es mal so – sofortige, vollständige Handlungsfreiheit im Notfall (man denke an Bank/Versicherungs/DL-Verträge, medizinische Entscheidungen, Vollmachten etc).
        Da aber im Moment unsere Nachteile (resp. die Aufwendungen um diese auszugleichen) überwiegen, belassen wir es beim Status quo, wohlwissend, dass der jetzt eingesparte Stress dann im Notfall auf uns zukommt.

      • Cybot sagt:

        Das ist doch genau mein Punkt. Man sollte an den Ungleichheiten arbeiten. Aber die sind eben keineswegs so einseitig. Verheiratete haben z.B. viel höhere Kosten bei einer Trennung. Und bei den Steuern sind manche im Vorteil, manche aber auch im Nachteil. Simple Lösungen wie „Ehe abschaffen“ sind schnell dahingesagt, lösen die Probleme aber nicht ansatzweise.

    • tststs sagt:

      „Warum sollte man etwas abschaffen, was viele Leute gut finden?“
      Es geht doch (allgemein und in diesem Blog) genau darum, dass die Leute mal nachdenken sollen, WESHALB sie das gut finden!
      Und in einem nächsten Schritt: Sind diese Gründe „staatsrelevant“?

  • Thomas Lieven sagt:

    Gäbe es die Ehe nicht, man müsste sie erfinden.
    Es gibt klar ein Bedürfnis, das Zusammenleben von Mann und Frau (sowie die Folgen einer späteren Trennung) rechtlich zu regeln. Die Ehe im Sinne des ZGB tut genau das. Vielleicht könnte man das Eherecht etwas modernisieren und flexibler gestalten (z.B. nach Vorbild des PACS). Aber das Grundbedürfnis die Paarbeziehung auch in rechtlichen Aspekten zu regeln, bleibt m.E. bestehen.
    Tschannen führt wahrscheinlich die wichtigsten 4 Gründe für die Ehe auf, aber er führt eigentlich keinen Grund gegen die Ehe auf. Insofern verstehe ich seine Motivation nicht, die Ehe abzuschaffen. Und ohne zu verstehen, warum er das tun will, kann ich ihn auch nicht wirklich von seinem Vorhaben abbringen…

    • Einverstanden mit Ihrer Kritik, gerne erläutere ich noch etwas genauer: Ich glaube, dass viele Leute eigentlich keine Ehe wollen, aber am Ende wegen rechtlichen bzw. finanziellen Details heiraten. Wenn Menschen einzig wegen steuerlicher Vorteile heiraten, oder wegen steuerlicher Nachteile nicht heiraten, spricht das m.E. nicht für die Institution Ehe. Genauso wenig, wenn sich Pensionäre für eine höhere AHV scheiden lassen. Die Ehe als Spielball für finanzelle Optimierung kann doch nicht im Interesse des Staates sein. Was hat denn die Gesellschaft davon? Mein Punkt im Text war: Die heutigen durchaus legitimen Gründe fürs Heiraten gehen den Staat entweder nichts an, oder sie lassen sich eleganter, flexibler ausserhalb der Ehe lösen.

      • Martin Frey sagt:

        „Ich glaube, dass viele Leute eigentlich keine Ehe wollen, aber am Ende wegen rechtlichen bzw. finanziellen Details heiraten.“
        Sehen Sie, das glaube ich nun weniger. Wahrscheinlich heiraten sehr viel mehr Leute aus anderen Gründen als aus derartigem Kalkül, z. T. auch denen die Sie Herr Tschannen, erwähnt haben. Der Trend zur Ehe ist völlig ungebrochen, notabene, die heutige Jugend wohl sehr viel traditioneller eingestellt als frührere Jahrgänge.
        Und ob die finanziellen Vorteile der Ehe derart gross sind, sei mal dahingestellt. Das kommt sehr auf die Umstände an.
        Herr Lieven pflichte ich absolut bei. Wenn es die Ehe nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Und Totgesagte leben bekanntlich länger… 😉

      • Thomas Lieven sagt:

        Wir sehen scheinbar vieles gleich. Sicher müsste die steuerliche Ungleichbehandlung zwischen Ehe und Konkubinat abgeschafft werden (am besten mittels Individualbesteuerung). Ebenfalls abgeschafft gehört die Schlechterstellung von Ehepaaren bei der AHV. Aber diese Punkte sind soweit ich das beurteilen kann nicht wirklich umstritten (z.B. scheiterte die Vorlage zur Abschaffung der Ehestrafe wohl nur an der darin enthaltenen Definition der Ehe).
        Die Ehe im Sinne einer rechtlichen Bindung von zwei Personen bzw. als Regelung des Zusammenlebens geht m.E. nicht ohne Staat. Denn dieser muss im Streitfall die gegenseitigen Ansprüche durchsetzen. Tradition, Romantik etc. lassen sich natürlich ohne Staat lösen, nicht jedoch rechtliche Absicherung. Wie das „Ding“ dann heisst, ist nebensächlich.

      • tststs sagt:

        Das Problem ist doch, wenn man das Eherecht so modernisiert und gestaltet, dass es fair und gerecht ist – für die Eheleute untereinander, aber auch gegenüber Unverheirateten -, wenn es also keine Rolle mehr spielt, ob man verheiratet ist oder nicht, dann… ja eben… dann ist es doch irgendwie obsolet.
        (Obsolet als „staats-und-zivilrechtlicher Akt“, nicht als Grund für eine Privatfeier!)

      • tststs sagt:

        Es braucht eben nicht nur eine Individualbesteuerung, sondern auch eine IndividualbeAHVung…
        Aber ich gehe ehrlich gesagt davon aus, dass in den nächsten 20 Jahren eh irgendjemand den Gang bis vors Bundesgericht auf sich nimmt und diese AHV-Strafe dann per Gerichtsurteil endlich abgeschafft wird.

      • Thomas Lieven sagt:

        @Tststs: Und genau das ist der Punkt der für die Ehe spricht. Denn die rechtlichen Folgen, die daran geknüpft sind, müssen in irgendeiner Form etabliert werden. Würde man die rechtliche Situation so ausgestalten, dass Unverheiratete die genau selben Rechte hätten, wie Verheiratete, dann würde im Prinzip nicht die Ehe abgeschafft, sondern die Ehe würde jedem Paar auferlegt.
        Aber bei diesem Gedanken würde ich zwischen steuerlichen Benachteiligungen oder Begünstigungen und rechtlichen Regelungen des Zusammenlebens/Trennens im engeren Sinne unterscheiden. Diese finanzielle Ungleichbehandlung ist m.E. eine unerwünschte Einschränkung der Wahlfreiheit hinsichtlich des Beziehungsmodells, das ein Paar leben will.

      • tststs sagt:

        Hr. Lieven, wenn Sie in Ihre Überlegung eben nicht nur unverheiratete Paare miteinbeziehen, sondern alle Menschen, siehts eben etwas anders aus.
        Kleines Beispiel: Ich habe lange über mein Studium hinaus in einer WG gelebt, d.h. wir haben 10 Jahre in einer sehrsehrsehr eheähnlichen Situation gelebt. (Wir hatten eine Gemeinschaftskasse, die Haushaltsarbeit wurde geteilt, es gab sogar se x uelle Ausrutscher, es gab die üblichen Streits um den Müll und selbstverständlich teilte man Sorgen und Nöte des Alltags). Weshalb sollte nun irgendjemand, der dasselbe nur 5 Jahre dafür mit Ehevertrag gemacht hat, Anspruch auf einen Teil der Pensionskasse des anderen haben, wir in der WG aber nicht… 😉

      • tststs sagt:

        „Würde man die rechtliche Situation so ausgestalten, …“
        Es wäre IMHO beides. Die bisher Verheirateten würden einige Vorteile verlieren, Unverheirateten ständen neue Möglichkeiten zur Verfügung. (Nicht das eine Modell wird dem andren übergestülbt)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Sind Sie sicher, dass aus längerem WG-Leben in einer zukünftigen Gesetzgebung oder -auslegung nicht plötzlich eine Beistandspflicht abgeleitet wird?

      • tststs sagt:

        🙂
        🙂
        🙂

      • tststs sagt:

        Aber jetzt doch kurz ernsthaft: Was heisst hier zukünftig? Z.b. beim Mietvertrag hiess es durchaus: mitgefangen, mitgehangen!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Den Mietvertrag haben Sie ja auch mitunterschrieben. Sonst gilt das nicht.
        Die Arbeitspensumsreduktion der WG-Genossin haben Sie aber vielleicht nicht mal mitbekommen…

    • Das Eherecht moderner und flexibler auszugestalten halte ich aber durchaus auch für eine sinnvolle Option.

    • Max Blatter sagt:

      „… die Folgen einer späteren Trennung rechtlich zu regeln.“ Genau das tut das ZGB eben nicht, jedenfalls nicht genügend transparent. Solche Dinge müssten m.E. zwingend individuell geregelt werden – d.h. das Abschliessen eines „Ehe“-Vertrages (falls man den traditionellen Begriff beibehalten will) müsste obligatorisch sein. So habe ich selbst mich z.B. plötzlich in der Rolle des klassischen „alleinigen Ernährers“ gefunden, mit einer Ehefrau, die kurz nach der Geburt unseres Ältesten ihre Berufstätigkeit aufgegeben und nie wieder aufgenommen hatte – was nach der Trennung gar noch gerichtlich geschützt wurde…

      • Thomas Lieven sagt:

        Natürlich regelt das ZGB die Folgen der späteren Trennung (vgl. Art. 111 ff. ZGB). Es regelt das insofern auch transparent, als die Folgen von Scheidung und Ehetrennung gesetzlich festgehalten sind. Inwiefern ein Ehevertrag transparenter gewesen wäre, sehe ich nicht ein, da dieser in der Regel wohl ebenfalls juristisch verklausulierte Formulierungen enthalten dürfte, die am Schluss durch ein Gericht ausgelegt werden müssten.
        Dass Sie unfreiwillig in die Rolle des „alleinigen Ernährers“ gedrängt wurden, ist bedauernswert. Dies wäre aber mit Ehevertrag nicht anders rausgekommen, da Sie (korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre) nach der Geburt Ihres Ältesten Ihr Pensum nicht reduziert haben. Die dann aufgegleiste Situation wurde in der Trennung perpetuiert.

      • tststs sagt:

        Ich würde sagen, Sie haben beide Recht.
        Bis zu einem gewissen Grad ist eine Trennung/Scheidung gesetztlich geregelt; aber es gibt auch einen sehr grossen Spielraum für richterliche Entscheide!

  • Gerhard Engler sagt:

    Herr Tschannen: Sie sind offenbar der Meinung, dass auch ohne Ehe/Trauung gewisse gesetzliche Regeln zwischen den Eltern von gemeinsamen Kindern gelten sollen. Sie haben bis jetzt kein einziges Beispiel dafür gebracht, was bei Ihrem Modell anders sein soll als bei der Ehe nach ZGB. Sie wollen offenbar nur den Titel ändern, z.B. „Eingetragene Partnerschaft“ statt „Ehe“. Das ist ziemlich sinnlos.

    • Ja, das wäre sinnlos. Was ich meine: Für Paare braucht es die Ehe eigentlich gar nicht mehr. Sobald man Kinder hat, sind gewisse Absicherungen und Ausgleiche aber sinnvoll. Nur bedingen die m.E. keine Ehe, bzw. keine rechtliche Gemeinschaft. Zugegeben, ich bin kein Experte. Mir schwebt eine Art „Erwerbsregelung“ vor. Ab der Familiengründung zahlt der/die Mehrverdienende auch in die Altersvorsorge der/des Minderverdienenden ein. Eine Versicherung regelt die Leistungen bei Todesfall/Invalidität und die Güterteilung bzw. den Ausgleich bei der Trennung. Eher ein flexibles „eingetragenes Familienmodell“ als eine „eingetragene Partnerschaft“.

      • Gerhard Engler sagt:

        Sie bringen immer noch kein einziges Argument, warum die Ehe falsch sein soll. Was Sie als Sammelpaket von rechtlichen Verbindlichkeiten vorschlagen, das entspricht ziemlich genau der Ehe im ZGB. Bringen Sie endlich einmal ein konkretes Beispiel dafür, was im ZGB falsch geregelt ist.

      • Gerhard Engler sagt:

        Ich selber habe übrigens genau dann geheiratet, als unser erstes Kind zur Welt kam (bzw. 6 Wochen nach der Geburt). Und ich habe geheiratet, weil damit alle rechtlichen Verbindlichkeiten zwischen den Eltern und bezüglich der Kinder auf vernünftige Weise geregelt sind. Ich habe den Eindruck, dass Sie genau so etwas auch wollen, es darf aber einfach nicht „Ehe“ heissen.

      • Ich kann ihnen auf Basis des ZGB schon Beispiele nennen, aber das sind meist Details. Die Fristigkeiten und die Erfordernis von Trauzeugen sind zum Beispiel antiquitiert. In der Anwendung des Gesetztes liegen weitere Probleme wie die Beschränkung der Ehe auf Mann und Frau. Es geht mir aber mehr ums grosse Ganze: Die Ehe macht zwei Individuen zu einer Gemeinschaft, beispielsweise durch die gemeinsame Besteuerung und die Erfordernis der gemeinsamen Unterschrift bei vielen Rechtsgeschäften. Die Auflösung ist genauso Aufwändig wie die Eheschliessung. Das ist doch unnötig. Die Einzelpersonen sollen ihre rechtliche Eigenständigkeit behalten und lediglich einen Rahmen für die finanzielle Absicherung bei der Familiengründung erhalten. Ob man das dann Ehe nennt oder nicht, ist mir eigentlich egal.

      • Gerhard Engler sagt:

        Es stimmt, dass es alles nur kleine Details sind, die Trauzeugen wurden übrigens letztes Jahr beinahe abgeschafft. Die gemeinsame Besteuerung hat nichts direkt mit der Ehe zu tun, und es wird schon seit Jahren darüber diskutiert, ob das geändert werden soll. Und beim „grossen Ganzen“ irren Sie sich. Auch nach der Heirat bleiben beide Ehegatten rechtlich selbständig, sie können alleine einen Mietvertrag unterzeichnen, ein Haus oder ein Auto kaufen etc. Eine gemeinsame Unterschrift braucht es nur in ganz seltenen Fällen, z.B. bei einem Leasingvertrag, weil dort das Risiko besteht, dass der eine Ehegatte sich verschuldet und der andere dann alleine für den gemeinsamen Lebensunterhalt aufkommen muss.

      • Gerhard Engler sagt:

        Vielleicht liegt es daran, dass ich meine Ehe völlig anders verstehe als Sie. Ich habe nur auf dem Standesamt geheiratet, und beide haben ihren Namen behalten. Für mich war die Ehe von Anfang an nur eine Sammlung von rechtlichen Regelungen, die das Zusammenleben als Familie (mit Kindern) erleichtern. Und ich bin immer noch froh, dass wir nicht alles selber rechtsverbindlich regeln mussten.

  • Joe Schweizer sagt:

    Für mich ist die Ehe ein Lebenslanges Versprechen, meiner Frau gegenüber loyal und treu zu sein. Und ich meine dies Ernst.
    Nach meiner Ansicht ist dies auch nach mehreren 100 Jahren immer noch die beste Voraussetzung wenn man zusammen eine Familie und/einen gemeinsamen Haushalt gründen will. Für ein solche Lebensprojekt braucht man als gute Grundlage und einen absolut verlässliche(n) Partner/Partnerin. Und diese Partnerschaft haben wir in Form der Ehe besiegelt.

    • E.G sagt:

      Super.Bin deiner Meinung

    • Kann ich absolut nachvollziehen, da ich auch zur Lebenslange-Treue-Fraktion gehöre. Dieser „Schwur“ erfolgte bei uns aber mit der (vorgängigen) Familiengründung unabhängig von der Ehe. Klar, heiraten fühlt sich ernsthaft an, ein offizieller Schritt. Aber für die Treue und Loyalität benötige ich keinen staatlichen Segen.

    • tststs sagt:

      Diesen Punkt mit der Romantik und Treue ist derjenige, den ich so gar nicht nachvollziehen kann.
      Romantik und Treue beweise ich (All)Tag für (All)Tag und nicht ein tradiertes Versprechen an einem bestimmten Tag vor bestimmten Verwandten und Freunden…
      (Womit ich nicht sagen will, dass Hochzeitsfeste abzuschaffen sind! Als Tradition sollen sie gerne weiterleben; aber so wie der Sächsilüüteböög keine rechtlich bindende Verpflichtung für das Wetter ist, geht auch das Romantik-und Treueversprechen den Staat nichts an.)

      • Sportpapi sagt:

        „geht auch das Romantik-und Treueversprechen den Staat nichts an“.
        Das wäre richtig, wenn er sich dann auch bei Trennungen raushalten würde. Und es nicht so etwas wie gegenseitige Beistandspflicht gäbe.

      • tststs sagt:

        Eigentlich hält sich der Staat ja auch raus (er gibt einfach die Form vor). Aktiv wird der Staat erst, wenn es zwei untereinander nicht alleine schaffen.

        Würde man dies umgekehrt auch auf die Eheschliessung anwenden, würde das doch bedeuten, dass der Staat in das Zusammenleben zweier Menschen erst regulatorisch eingreift, wenn sie es selber nicht können…
        (Jaja ich weiss, man darf dies gerne auch als Ausflug nach Absurdistan betrachten 😉 )

  • Dino sagt:

    Ob die Ehe tot ist, muss jeder für sich definieren, aber sie stand einst für eine neue Lebensphase, mit neuen Lebensaufgaben. Diese neuen Aufgaben kommen heute oftmals ohne Ehe, sind aber gleichermassen herausfordernd und unumgänglich. Der Schutz der Kinder und Eltern könnte deshalb unabhängig von der Ehe unter Miteinbezug der Gleichberechtigung diskutiert werden. Denn auch ohne Ehe sind es Kinder und Eltern, die unsere zukünfige Gesellschaft produzieren.

  • franziska sagt:

    Die Ehe taugt nur als „Versicherung“ für Nicht- und wenig Erwerbstätige
    a) solange sie Bestand hat
    b) solange Alleinstehende zugunsten von Nichtpensionskassenzahlenden „Versicherten“ geschröpft werden können – meine Pensionskasse sieht beim frühzeitigen Todesfall vor, dass max. 200% des vers. Jahreslohnes ausbezahlt wird. Für die normale Rente brauchts jedoch fast 10 einbezahlte Jahreslöhnen!
    ***
    Alle die nicht selbst mind. 70% dauererwerbstätig waren, sind bei der Ehescheiterung altersarmutsgefährdet!

  • Jo Mooth sagt:

    Ich bin für eine völlige Individualisierung der Gesellschaft. Da gibt es kein Platz für die Ehe und für die Familienbesteuerung samt all den Abzügen. Nicht die Familie, sondern der Einzelne ist die Keimzelle des Staats. Und klar, es gibt Beziehungen zwischen den Individuen, zwischen Eltern und Kindern und unter Erwachsenen. Aber die sind derart verschieden, dass man sie auch unterschiedlich regeln soll, wenn Regeln dann nötig sind. Wieso können z.B. nicht drei Erwachsene eine Gemeinschaft bilden und Abmachungen über ihr Zusammenleben treffen?S o gesehen ist die staatliche Ehe unnötig, ja ein Klotz am Bein für alle, die nicht als spiessige Kleinfamilie mit einem Mädchen und einem Buben ein paar Jahre ausharren wollen, bis sie die Scheidung in die Realität zurückholt.

    • franziska sagt:

      Der erste Schritt in diese Richtung wäre die Individuelle Steuererklärung und die Abschaffung des Verheiratetentarifs.
      Es ist ok, wenn es Regelsets gibt fürs Zusammenleben, wenn als Grundlage das Einkommen Ende Monats der wichtigste Anhaltpunkt ist für die Person und den Staat, dass alle, die zwar arbeiten, aber keinen Lohn bekommen, in diesem System nicht einfach untergehen und die unbezahlte Arbeit als Freizeitvergnügen deklariert wird.
      Klar ist es das, wenn ich wenige Stunden pro Woche mich freiwillig engagiere und daneben einen anständigen Lohn habe, ist es jedoch definitiv nicht bei Kinder- oder Elternbetreuung und die Erwerbstätigkeit deswegen zumindest teilweise verunmöglicht wird und damit auch die Altersvorsorge darunter leidet.

  • Susi sagt:

    “ Für Familien mit Kindern bräuchte es Gesetzesänderungen, die einen fairen finanziellen Ausgleich je nach Erwerbsmodell ermöglichen. Zum Beispiel, indem der oder die besser Verdienende in die Altersvorsorge des anderen Elternteils einzahlt.“

    Bin voll Ihrer Meinung. (Tschannen for president. Please.)

    • Gerhard Engler sagt:

      Man soll also die Gesetze ändern, damit auch ohne Ehe die gleichen Regeln gelten wie mit Ehe. Warum soll man das tun? Man kann es auch so lassen, es kommt auf dasselbe heraus.

      • Susi sagt:

        @G.E.: „Man kann es auch so lassen, es kommt auf dasselbe heraus.“

        Nein, für die Frauen (bzw. die Person, welche die Hauptbetreuung übernimmt), die jahrelang ihr Arbeitspensum reduzieren oder ganz aussetzen, um die Kinder zu betreuen, kommt es eben überhaupt nicht auf dasselbe heraus, auch wenn der Hauptverdiener grosszügigerweise die Miete allein bezahlt.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Wer nicht abgesichert ist, soll sich auch nicht dermassen in Abhängigkeit begeben. Ausserdem ist nicht klar, ob das der Mann auch so gewünscht hat.
        Ist es ein gemeinsamer Plan, kann die rechtliche/finanzielle Absicherung ja in beiderseitigem Einvernehmen, vorzeitig geregelt werden.

      • Susi sagt:

        @SP: „Wer nicht abgesichert ist, soll sich auch nicht dermassen in Abhängigkeit begeben.“ Schön und gut, aber wie gesagt, es ist nicht allen gegeben, sowas regeln zu KÖNNEN. Die machen einfach mal, ohne zu überlegen, welche Konsequenzen sowas längerfristig mit sich bringt.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Wie so oft im Leben. Die einen brechen die Ausbildung ab, verprassen ihr Geld (z.B. die Pension), usw.
        Und die Gesellschaft fängt sie auf. Bis zu einem gewisssen Grad. Aber eben nur bis da.

  • Hector Camacho sagt:

    Herzlichen Glückwünsch Markus!
    Unser Recht lässt doch einiges an Spielraum offen für individuellere Lösungen. Diese bedürfen dann allerdings eines entsprechenden Vertrages, genauso, wie bei vielen anderen Rechtsgeschäften. Damit würde sich auch viel Geld und Lebensenergie sparen lassen. Das klingt natürlich sehr nüchtern, wenn man bedenkt, wie viele Emotionen das Thema Hochzeit auslöst. Eine wie auch immer geartete Lebensverbindung wird von mündigen Erwachsenen eingegangen und als solche sollte sie der Staat auch behandeln. Dass es für den Kinderschutz einen engeren gesetzlichen Rahmen braucht, versteht sich hingegen von selbst. Was jedoch nicht heisst, dass dieser zentrale Aspekt nicht auch Vertragsinhalt sein kann.

  • DVonals sagt:

    Das Problem entsteht erst dann, wenn man sich über etwas, was immerhin für die meisten noch funktioniert, Gedanken macht. Sich dauernd über etwas Gedanken machen, zeigt auch, wie Depressiv die Menschen geworden sind. Lasst den Gesunden was sie noch haben und die anderen können für sich selber etwas zusammenbasteln, was für sie stimmt.

  • AK sagt:

    Ich bin seit 24 Jahren glücklich verheiratet. Wir haben 2 Kinder, sind beide Berufstätig und gleichgestellt. Mein Ehemann ist mein Freund und Verbündeter. In Guten wie in schlechten Zeiten. Das so viele Ehen scheitern ist, zu hohe Erwartungen, den Partner vorher nicht richtig angesehen oder störendes Ignoriert, komonikative Probleme, Respekt und Verständnis Fehlanzeige. Ich kann nur eine Glückliche Ehe haben, wenn ich mit mir alleine glücklich bin und der Partner nur die Zugabe ist. Er ist nicht dazu da, mir ein schönes Leben zu machen und ist er auch nicht für mein Glück zuständig. Ehe ist einen Weg, zusammen zu gehen um sich gegenseitig zu unterstützen und das Richtige Ziel zu finden. Es ist der ernsthafte Vertag, den man mit einer sehr nahen Person eingeht. In der man nicht betrügt.

  • Bigler sagt:

    Ein Auto ist ein Auto – es gibt Diesel-, El.- Benziner, Kombis, Sport und was sonst noch alles. Alles sind Autos.
    Das ist auch mit Partnerschaften so. Es gibt Ehen, eingetragene Partnerschaften, Freundschaften, Lesbenpaare, Schwulenpaare . . . Und was sonst noch alles
    Eine Ehe ist eine Partnerschaft zwischen Mann und Frau, wo ist das Problem?
    Ich führe gerne eine Ehe, schon seit 35 Jahren

  • Martina Müller sagt:

    Ich finde, dass ist jedem Menschen selbst überlassen, ob er heiraten möchte, oder nicht. Wie ernst er das Zusammenleben mit einem Partner sieht oder nicht. Das Ehepaare sich scheiden lassen, liegt in den meisten Fällen an mangelender Kommunikation und sobald es schwierig wird, ist man nicht mehr bereit die Konfliktsituationen zu lösen. Dabei festigt das eine Partnerschaft, wenn man gemeinsam schwierige Situationen meistert. Das Leben besteht eben nicht nur aus Höhen, sondern auch Stolpersteine müssen immer wieder überwunden werden. Ich finde jeder sollte sich vorher darüber klar werden, ist das für mich der richtige Partner, kann ich ihm auf Augenhöhe begegnen, gibt es Gemeinsamkeiten und sind beide auch selbstkritisch, dann kann es auch gut funktionieren.

  • Bruno Fässler sagt:

    Die Ehe ist nicht anderes als eine freiwillige gesetzliche Regelung des Zusammenlebens. Sich diesen zu unterwerfen, macht vor allem Sinn, wenn man gemeinsame Kinder hat. Aber auch im Alter oder Krankheitsfall kann die gesetzliche Ordnung sehr sinnvoll sein. Deren Regeln greifen ja nur im Notfall oder wenn Konflikte nicht mehr gütlich zu lösen sind. Mir jedenfalls ist es in 30 Jahren Ehe noch nicht in den Sinn gekommen in’ss ZGB zu schauen, um eine Frage mit meiner Frau zu klären. Letztlich geht es in der ganzen Geschichte immer um die Absicherung des schwächeren Partners in der Beziehung. Wer dies auch Stolz oder Gier (nach vermeintlicher eigener Freiheit oder gar Geld) dem anderen Partner nicht zugestehen will, der sollte sich Gedanken über das Wort „Liebe“ machen.

  • Christoph Mathis sagt:

    Bevor man die Ehe abschafft, sollte man bedenken, dass die rechtlichen Vereinbarungen, für die die Ehe steht, ansonsten separat getroffen werden müssten. Da gibt es auch im „Konkubinat“ das Sorgerecht für die Kinder, die Unterhaltspflicht für den Partner, Erbschaftsregelung und anderes. Nichts wird einfacher ohne Ehe.
    Die Ehe ist halt ein Gesamtpaket, so wie Banken jetzt auch Geschäfte im Paket anbieten.

    • Genau, aber das Paket ist zu gross für das, was die Leute effektiv noch wollen und dafür, was effektiv die Aufgabe des Staates ist. Deshalb „müsste man“ doch diese Vereinbarungen vereinfachen und dafür sorgen, dass bei unverheirateten Einverdiener-Paaren der/die nicht Erwerbstätige trotzdem abgesichert ist.

      • Seeländer sagt:

        Jedem kann man es mit einem (neuen) Gesamtpaket nicht recht machen, d.h. es wird immer für irgendjemanden Punkte drin haben, die ihm nicht passen.
        Ich denke die Ehe wie sie heute ist, wurde durch Jahrhunderte von Gesellschaftlichen Bedürfnissen geprägt und darum sollte man nun nicht auf den Wunsch einzelner alles über den Haufen werfen.
        Für die, die damit nicht klar kommen können sich ja was individuelles zusammenstellen.
        für die anderen 50% passts aber so, warum also ändern?

      • Sportpapi sagt:

        Genau das Gegenteil ist der Fall. Es ist ein Witz, dass wir nun bewusst unverheiratete Paare vor ihrem eigenen Mut schützen müssen, und sie teilweise, ob sie nun wollen oder nicht, als quasi verheiratet betrachten. Damit die Absicherung funktioniert.
        Eigentlich sollte man zu seinen eigenen Entscheidungen ja schon stehen können und die Konsequenzen tragen!

      • Susi sagt:

        @SP: „Eigentlich sollte man zu seinen eigenen Entscheidungen ja schon stehen können und die Konsequenzen tragen!“

        Du gehst jetzt einfach mal davon aus, dass es ein bewusster Entscheid ist, wenn jemand NICHT heiratet. Dem ist aber längst nicht so. Insbesondere Leute aus der bildungsfernen Schicht sind sich eben häufig der rechtlich-finanziellen Unterschiede nicht mal bewusst. Oder der Mann sperrt sich gegen eine Heirat. Solche Konstellationen kenne ich einige.

        Schutz des Volkes gehört auch zur Aufgabe des
        Staates, warum also die Leute nicht präventiv vor ihrer eigenen Blödheit und Unwissenheit schützen?

      • E.G sagt:

        wir sollten uns vielmehr Gedanken machen wie wir unsere Kinder am besten schützen,als jeder an seine Bedürfnisse denken.

      • Jo Mooth sagt:

        Ich fände es besser, wenn man die Bürger durch Bildung vor einer allenfalls drohenden Blödheit schützt. Gute Bildung erreicht jeden, auch den vermeintlich ganz Blöden.

      • Susi sagt:

        @Jo Mooth: Mit Bildung alle zu erreichen, ist eine Utopie.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: „Du gehst jetzt einfach mal davon aus, dass es ein bewusster Entscheid ist, wenn jemand NICHT heiratet.“ Ja, natürlich.
        „Insbesondere Leute aus der bildungsfernen Schicht sind sich eben häufig der rechtlich-finanziellen Unterschiede nicht mal bewusst.“ Sicher? Andererseits heiraten nach meinem Empfinden die „bildungsfernen“ Schichten eher bis immer, wenn sie Kinder bekommen.
        „Oder der Mann sperrt sich gegen eine Heirat.“ Oder die auf Selbstständigkeit pochende Frau. Und dieses Recht sollen sie doch haben – nur muss man entsprechende Konsequenzen ziehen. Die angedachte quasi Zwangsverheiratung ist auf jeden Fall ein massiver Einschnitt in das Selbstbestimmungsrecht von mündigen Bürgern!

      • tststs sagt:

        Uhhhh, SP, „Eigentlich sollte man zu seinen eigenen Entscheidungen ja schon stehen können und die Konsequenzen tragen!“ uuuhhh, wenn es wieder mal zu einem Scheidungsblog kommt, und ich wieder mal mit meinem Vor-der-Scheidung-ist-nach-der-Scheidung-Argument hausieren gehe und die Man(n)-soll-sich-vorher-überlegen-ob-man-sich-ein-Hausmütterchen-züchtet-Keule schwinge und auf Wieso-soll-der-Staat-jetzt-dafür-aufkommen zu sprechen komme und Sie finden, ich sei da auf dem Holzweg, erinnere ich Sie an diesen Satz 😉

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Da dürfen Sie mich gerne daran erinnern. Abgesehen davon, dass Sie bei mir da nie auf fundamentalen Widerspruch gestossen sind. Sondern auf die Präzisierung:
        a) Es ist kaum mehr etwas wie vor der Ehe. Die Frau macht dem Mann nicht mehr den Haushalt, plötzlich wird dem Mann (bisher) ohne Grund das Sorgerecht entzogen, er sieht die Kinder kaum mehr.
        b) Der Finanzbedarf wird grösser. Und damit der Bedarf nach zusätzlicher Erwerbsarbeit
        c) Man trennt sich. Die gegenseitige Unterstützungspflicht sollte entsprechend mit den Jahren auch abnehmen.
        d) es ist nicht nur der Zustand, sondern der Plan für die nächsten Jahre zu beachten. Nur weil man einverstanden ist, dass die Mutter beim Säugling bleibt, so muss das für den Teenager nicht auch gelten.

      • Susi sagt:

        @SP: “ Oder die auf Selbstständigkeit pochende Frau. Und dieses Recht sollen sie doch haben – nur muss man entsprechende Konsequenzen ziehen. Die angedachte quasi Zwangsverheiratung ist auf jeden Fall ein massiver Einschnitt in das Selbstbestimmungsrecht von mündigen Bürgern!“

        Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, kommt man zum Resultat, dass Gesetze genau dort ansetzen, dass in gewissen Bereichen das Selbstbestimmungsrecht aufhört, zum Schutz von anderen.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Es gibt nur wenige Gesetze, die dazu dienen zu verbieten, sich selber potentiell zu schaden. Was wäre das denn auch für ein Leben!

      • Susi sagt:

        @SP: Kommt auf die Perspektive an. Wenn der Hauptverdiener die PK des anderen nicht unterstützt, so, dass es für alle fair wäre, dann richtet er finanziellen Schaden an.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Reduziert arbeiten und keine oder eine reduzierte PK zu haben, ist grundsätzlich ein persönlicher Entscheid. Dass der Partner das nicht mitträgt, ist allenfalls gegebene Voraussetzung.
        Im Gegenzug verbringt man einige schöne Jahre zu Hause mit dem Kind, wie gewünscht.
        Ich kann doch nicht einen Partner zwingen, für meine Entscheidungen gerade zu stehen. Ich kann ihm höchstens, im Vorfeld, die Vorteile für ihn selber aufzeigen und eine Entschädigung dafür aushandeln.

      • Susi sagt:

        @SP: Ja, da stimme ich grundsätzlich zu, das stimmt. Ich kenne allerdings mehr als einen Fall, wo der Mann sehr viel arbeitet (stundenmässig über 100%) und gleichzeitig nicht will, dass die Kinder fremdbetreut werden. Die Frau bleibt also entsprechend zuhause für ein paar Jahre, auch wenn sie damit nicht wirklich zufrieden ist. Immerhin besteht in diesen Fällen ein Heiratsvertrag.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: „Die Frau bleibt also entsprechend zuhause für ein paar Jahre, auch wenn sie damit nicht wirklich zufrieden ist.“ Das ist kein „also“, als ob es keine Alternative gäbe. Auch da. Die Frau hat dem zugestimmt. Und wird dafür vermutlich gut entschädigt.
        Ist ja doch vielfach so, dass Frauen, teilweise selbst nach der Scheidung, in Verhältnissen leben, die sie aus eigenem Antrieb/Einkommen nie erreicht hätten.

      • Susi sagt:

        @SP: „Und wird dafür vermutlich gut entschädigt.“

        Es gibt sehr arbeitsintensive Jobs, die nicht gut bezahlt sind. Nein, sie musste jahrelang zurückstecken und jeden Franken vor dem Ausgeben umdrehen.
        Seit sie sich durchgesetzt hat und wieder arbeitet, geht es allen besser.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi. Es gibt alles auf dieser Welt. Da braucht es aber auch kaum einen Ehevertrag – wofür auch. Zumal sie vermutlich besser verdient als er…
        Aber wie auch immer: Sie konnte sich ja durchsetzen. Wäre vielleicht schon von anfang an gegangen.
        Meist ist es aber schon so, dass Männer, die viel arbeiten, auch recht verdienen.

      • Susi sagt:

        @SP: Nein, sie verdient nicht mehr, er ist definitiv besser bezahlt als sie, umgekehrt wäre das gar nicht gegangen. Und theoretisch wäre es von Anfang in der jetzigen Konstellation möglich gewesen, wenn beide das so gewollt hätten. Aber eben. Da brauchte es jahrelanges stetes Tropfen, das den Stein höhlte.

        Und ich kenne auch umgekehrte Fälle, wo zum Beispiel abgemacht war, dass die Frau ein Jahr aussetzt und dann wieder 60% arbeitet. „Dummerweise“ fand sie aber drei Jahre lang nichts Passendes. Und dann, was soll er tun?

        Ich finde einfach grundsätzlich nicht, dass „Vereinbarungen“ immer so völlig einvernehmlich festgelegt werden, wie du das darstellst. Wäre schön, ist aber nicht so.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: „Ich finde einfach grundsätzlich nicht, dass „Vereinbarungen“ immer so völlig einvernehmlich festgelegt werden, wie du das darstellst. Wäre schön, ist aber nicht so.“
        Das stimmt. Es gibt aber Elemente, die kann man selber ändern, und andere, die wünscht man sich vom Partner oder hätte sie gar so vereinbart. Das ist schon ein Unterschied.
        Ich würde gerne mehr arbeiten, aber mein Mann will das nicht, deshalb tue ich das nicht? Das finde ich schräg.

      • Susi sagt:

        Ich finde das auch schräg. Aber eben, es gibt halt doch viele Paare, die über Vorschriften und Verbote funktionieren, oder über Ultimaten, wir hatten es ja kürzlich davon…

  • Renate sagt:

    Die Form der Beziehung ist nicht relevant! Denkt an die Nachkommen, erben usw. Es wird immer einen Unterschied zwischen deinen und meinen Kindern geben!

  • Markus sagt:

    Treffend, aber nichts Neues. Die Schweiz hinkt im Eherecht, im Erbrecht, Strafrecht, Steuerrecht usw usw. der Zeit meilenweit hinterher. Was wird dagegen unternommen? Null.

  • Tom Maier sagt:

    bei den Scheidungsraten die wir heute haben ist die Frage schon erlaubt ob die Ehe nicht einer eingetragenen Partnerschaft weichen soll – natürlich mit der Berücksichtigung der rechtlichen Verpflichtungen / Rechte.

    • Seeländer sagt:

      Und denken Sie dann, es würden weniger Partnerschaften ausgetragen (man sagt dann halt nicht mehr Ehescheidung) als wenn es die Ehe noch gäbe?
      Wenn dann die gleichen Rechte und Pflichten berücksichtigt werden, ist ja nur noch der Name anders

      • Sehe das ähnlich. Ein Ersatz der Ehe durch eine eingetragene Partnerschaft mit denselben Vorzeichen ist nicht wirklich die Lösung. Wahrscheinlich müsste man weggehen von der rechtlichen Gemeinschaft, hin zu einer Art Vertrag, der die gegenseitige finanzielle Absicherung regelt.

      • Tom Maier sagt:

        ein interessanter Gedanke den man bei der Ausgestaltung des Regelwerkes berücksichtigen müsste. Auch dass die Kids im Zentrum dieser Gesetzte zu stehen haben ist ein wichtiger Faktor.

      • Seeländer sagt:

        Die (staatliche) Ehe ist ja im Grunde genommen ein Vertrag, der das zusammenleben gerecht regeln soll.
        Kopfschütteln musste ich ab einem Arbeitskollegen, der sich stets vehement gegen die Ehe ausgesprochen hatte, und als ich ihn dann nach der Geburt seines ersten Kindes auf die Rechtliche Situation untereinander angesprochen habe, entgegnete er mir voller Selbstverständlichkeit, dass man dafür natürlich einen Konkubinatsvertrag erstellt habe.
        Aber Hallo? Warum was neues halbgares zusammentragen, wenn es doch im OR bereits die Pfannenfertige Lösung gibt.
        Wenns dann darauf an kommt, wird man dann sicher noch merken, dass im individuell zusammengeschusterten Konkubinatsvertrag noch diese oder jene Eventualität vergessen hat.

  • Carl sagt:

    Die Ehe, ist ein gesellschafts Vertrag zur Aufzucht von Kindern.

    Damit bringt sie viele organisatorische Vorteile – Sorgerecht, Vaterschaft, Prokura etc.

    Die Ehe soll sich dahin entwickeln – ein Joint-Venture von natürlichen Personen.

    Und wenn einer nicht mehr will, dann ist das so – insofern muss das Auflösen vereinfacht werden.

  • Seeländer sagt:

    sehr häuchlerisch finde ich es, wenn Ehepaare welche mit Gott keine Beziehung pflegen dennoch in der Kirche eine „Zeremonie“ abhalten, weil man es so halt von den Schnulzfilmen kennt und dann dem Pfarrer noch sagen will, er solle aber nicht allzu frommes Zeug erzählen.
    Warum macht man das dann in einem Gotteshaus? da kann man ja gleich im Schützenhäuschen heiraten!

    • Das Schützenhäuschen ist dann aber auch wieder heuchlereisch, wenn man Pazifist ist. Ich war auch nicht besser und habe als Vegetarier in einem ehemaligen Schweinestall geheiratet. (Und mich übrigens gefragt, weshalb die eingeladenen muslimischen Freunde nicht kamen. Echt wahr. Die Problematik fiel mir erst später auf.)

  • Marcel Zufferey sagt:

    Ja, die Ehe hat sich bis heute erstaunlicherweise selber überlebt. Ob sie deshalb tot ist, weiss ich allerdings nicht: Immerhin ist der Traum von der romantischen Hochzeit ganz in Weiss immer noch tief in den Köpfen vieler Menschen verankert, ganz speziell bei den Frauen. Und von der Ehe für Homosexuelle erhoffe ich mir vor allen Dingen Fortschritte: So wird es z. B. ausgesprochen spannend sein, zu beobachten, wie Scheidungsurteile bei gleichgeschlechtlichen Ehen mit Kindern ausfallen. Das wird zweifellos auch auf die Gerichtspraxis bei heterosexuellen Ehen abstrahlen. Insofern bin ich da ganz optimistisch.

    • Seeländer sagt:

      „Immerhin ist der Traum von der romantischen Hochzeit ganz in Weiss immer noch tief in den Köpfen vieler Menschen verankert, ganz speziell bei den Frauen.“
      Kein Wunder bei der Anzahl Liebes-P O R N O-Filmen welche von Hollywood auf den Markt geschmissen werden.

      • Aber genau das wird bei einer Abschaffung ja niemandem genommen. Die klassische Zeremonie mit dem weissen Kleid hat ja schon heute nichts mehr mit dem Staat zu tun.

        Ausser halt eben in Hollywood, wo es keine gesonderte standesamtliche Hochzeit gibt.

      • Oliver Markant sagt:

        Ich hoffe, Ihre Ehe ist so gut, dass Sie nach ein paar Jahren davon auch die positiven Seiten finden, welche die Ehe – so wie wir sie kennen – hat.

    • Susi sagt:

      @M.Z.: “ Immerhin ist der Traum von der romantischen Hochzeit ganz in Weiss immer noch tief in den Köpfen vieler Menschen verankert, ganz speziell bei den Frauen.“

      Ja, da sind wir wohl gesellschaftlich geprägt. (Sogar ich kaufte mir im letzten Moment noch einen weissen Schwangerschafts-Hochzeits-Lappen und macht mir eine Drei-Haselnüsse-für-Aschenbrödel-Frisur, irgendwie musste das sein, auch wenn wir mehr aus praktischen Gründen heirateten.)

      • Susi sagt:

        Wer aber glaubt, eine romantische Hochzeit verbessere längerfristig die Beziehung, ist wohl etwas falsch gewickelt. Meiner Erfahrung nach landeten fast alle Traumhochzeit-Pärchen aus meinem Umfeld mittelfristig in einer Sackgasse. Da ist halt häufig mehr Schein als Sein, und das tolle Hochzeitskleid (vgl. auch Brangelina!) soll die mangelhafte Beziehungsqualität verschleiern.

        Heutiger Kalenderspruch: „Je aufgeblasener die Hochzeit, desto kürzer die Ehe.“

        😉

      • Yeah, dann bin ich mit meiner kargen Schweinestall-Hochzeit für die Ewigkeit gebucht.

      • Seeländer sagt:

        Was waren denn die Beweggründe, dass sie nach so manchen Jahren in der Partnerschaft, und auch einigen mit Kind, dann doch noch die Ehe eingingen?
        Einer oder mehrere der vier erwähnten Punkte?
        Interessant finde ich jeweils, schon mehrmals bei bekannten Paaren erlebt die nicht heiraten wollen, sobald dann das erste Kind unterwegs ist, und die Eltern merken wie viel Bürokratie es mit Namenswahl, Anerkennung und dem korrekten Regeln aller Rechte und Pflichten wird wenn man unverheiratet Eltern wird, sie dann noch hurtig schnell während der Schwangerschaft die Hochzeit vollziehen.
        Was sie nicht bedenken: Während der Vorbereitung fällt der Bauch noch nicht gross auf, aber je näher der Termin rückt, desto mehr stört doch dieser Medizinball da an der Frau. 🙂

      • Susi sagt:

        Seeländer: „Während der Vorbereitung fällt der Bauch noch nicht gross auf, aber je näher der Termin rückt, desto mehr stört doch dieser Medizinball da an der Frau.“

        Warum „stört“?

        Was uns betrifft, wir hatten das Kind nicht geplant, als ich dann aber schwanger war, liess ich mich von einer befreundeten Anwältin beraten über die Vor- und Nachteile einer Heirat, wenn Kinder im Spiel sind. Wir entschieden uns für eine Heirat, hatten es aber nicht wahnsinnig eilig. Ausser dem Termin organisierten wir auch nichts, das taten Freunde von uns als Überraschung. Sonst wäre man nach der Trauung einfach im kleinen Rahmen essen gegangen.
        Wir haben auch nur ein paar wenige Fotos gemacht; der „Medizinball“ störte nicht.

      • tststs sagt:

        Sie bringen ein interessantes Argument, Seeländer, ich betrachte es jedoch genau von der anderen Seite:
        Diese Automatisierung, wenn Eheleute ein Kind kriegen, ist zu überdenken! Wieso ist der Ehemann automatisch der eingetragene Vater (mit allen Pflichten und Rechten)? Mir ist selbstverständlich Herkunft und Begründung klar, jedoch in den heutigen Zeiten der Gentests ist dies doch einfach nicht mehr zeitgemäss!

      • Zufferey Marcel sagt:

        @Susi: „Je aufgeblasener die Hochzeit, desto kürzer die Ehe.“

        Ha, also ich bin ’nur‘ standesamtlich verheiratet! Muss also ein gutes Omen gewesen sein 😉

        Bei uns war die Heirat auch ziemlich praktischer Natur- aus gesetzlichen Gründen sozusagen.

        Ich bereue diesen Schritt bis heute nicht, ganz im Gegenteil!

      • Susi sagt:

        @MZ: Genau so ist es!

        Übrigens, vielleicht sollte man bei diesem weisen Spruch „kürzer“ durch „mieser“ ersetzen. Einige der Leute verharren immerhin jahrelang (wenn nicht jahrzehntelang) in einer Ehe, in der von Beginn weg der Wurm gesteckt hatte, erwecken aber durch die Hochzeit (und häufig durch ein später wiederholtes pompöses Gelübde, wie Promis das teilweise tun) den Eindruck, den „happily ever after-Traum“ zu leben. Dann liest man „X und Y erneuern ihren Treueschwur auf dem Burgunder Schloss“ und ein halbes Jahr später wird über die Scheidung berichtet. Man muss sich dann halt fragen, warum jemand überhaupt auf die Idee kommt, einen Treueschwur zu wiederholen.
        Aber das ist ein weites Feld.
        🙂

      • Sportpapi sagt:

        Vermutlich würden die romantisch veranlagten, die sich beim Erlöschen des Feuers wieder trennen, ja über die anderen lästern, die eine Zweckbeziehung ohne Liebe führen…

      • Susi sagt:

        @SP: Du drückst dich kryptisch aus… Was willst du damit sagen?

        Übrigens, was ich die ganze Zeit sage: Ich glaube eben gerade nicht, dass bei den Paaren mit den Traumhochzeiten das grössere Feuer brennt als bei den anderen, im Gegenteil. Meiner Erfahrung nach ist es ja eben genau umgekehrt, eben, der wahre Hintergrund wird durch eine Show überspielt. Sonst hätte man eine solche Inszenierung gar nicht nötig.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.