Jetzt Skiferien buchen!

Nach den Ferien ist vor den Ferien: Familien müssen vorausplanen. (Foto: Getty Images)

Letzte Woche sind wir aus den Sommerferien zurückgekehrt. Wie immer Anfang August erinnerte mich mein Smartphone daran, die Skiferien zu buchen. Die teuersten Ferien im Jahr müssen exakt in der Kalenderwoche 6 stattfinden. Meist liegt dann kaum Schnee, und das Wetter ist im Graubereich. Da es in unserer Familie aber zwei Schulkinder und drei Skifans hat, gibt es am Reisetermin nichts zu rütteln.

Früher, als die Kinder klein waren, buchten wir jeweils recht spontan eine Zwischensaison-Woche im Reka-Feriendorf. Ob Hasli- oder Sörenberg, überall gibt es ein Spielzimmer, ein Hallenbad und Kinderbetreuung inklusive eines Ausgangsabends (bis 21 Uhr) für die Eltern! Seit die Skihäsli eingeschult sind, hat es irgendwie nicht mehr geklappt mit den Reka-Ferien. Denn richtige Reka-Eltern buchen weit im Voraus. Wir reden hier von fast eineinhalb Jahren im Voraus! Als bei mir das Thema Skiferien auf dem Handybildschirm aufleuchtete, war die Berner Sportwoche längst ausgebucht.

Also reisten wir zu den Engländern nach Wengen. Dort gaben wir für eine Woche Chaletferien mit Skipässen, Skischule und Restaurantbesuchen so viel Geld aus wie für drei Wochen Kreta. Verständlich, dass viele Schweizer Eltern nach Österreich in die Skiferien fahren. Als autofreie Familie – und weil wir die Schweiz für die schönste Skination der Welt halten – suchten wir weiter. Ich durchstöberte abendelang das Internet nach einer Unterkunft, die möglichst alle Kriterien unserer Skiferien-Wunschliste erfüllte:

  • Mittelgrosses Skigebiet in der Schweiz, bevorzugt im Berner Oberland oder Wallis. Bei nur einem Skilift wird es den Kindern rasch langweilig. In grossen Skigebieten verlieren sie den Überblick – und wir sie. Zudem sind grosse Skigebiete schlicht zu teuer.
  • Gute Lage und Infrastruktur. Wir verreisen ohne Auto. Einkaufsmöglichkeiten, Skilifte und Skischulsammelplatz müssen in Gehdistanz sein. Idealerweise gibt es Unterhaltungsmöglichkeiten für Skimuffel wie mich oder Schlechtwettertage, z. B. Wellness, Kunsteisbahn, Bibliothek.
  • Herziges Chalet mit zwei Schlafzimmern. Nein, ich will nicht eine Woche in einem weiss gefliesten Studio auf dem Kunstleder-Ausziehsofa schlafen. Ich will Hüttenromantik und Raum für Zwei- und Viersamkeit.

Und das alles natürlich zu einem vernünftigen Preis! Gar nicht so einfach. Hier drei erprobte Tipps, wie es trotzdem klappen kann:

  1. Gemeinsam verreisen

Kleine, herzige Chalets sind schwierig zu finden. Grosse Chalets sind eher zu haben, aber teuer. Aber nicht, wenn man sich mit einer oder zwei anderen Familien zusammentut. So schont man nicht nur das Ferienbudget, sondern auch die Nerven: Der Nachwuchs bespasst sich gegenseitig, und es liegt auch mal ein Candlelight-Fondue mit dem Co-Elternteil drin, während die anderen Erwachsenen die Kinder hüten.

  1. Offline suchen

Alle Eltern sind online, aber nicht alle Ferienwohnungen. Rufen Sie im Tourismusbüro Ihrer Wunschdestination an und fragen Sie nach freien Unterkünften. Oder hängen Sie im Lädeli vor Ort einen Zettel auf. Gerade in kleineren Skigebieten sind längst nicht alle Angebote im Internet buchbar.

  1. Bürchen buchen

Wenn Sie jüngere Kinder und ein kleines Budget haben: Fahren Sie nach Bürchen im Wallis! Kinder unter neun Jahren fahren dort auf allen Anlagen gratis. Weil das kein Geheimnis ist, werden Sie allerdings Mühe haben, dort in der Hochsaison noch eine nette Unterkunft an guter Lage zu finden. Wir sind letztes Jahr ins Nachbarsdorf Eischoll ausgewichen.

Die nächsten Skiferien habe ich noch nicht gebucht. Ich suche weiterhin die Nadel im Heuhaufen beziehungsweise den Skistock im Tiefschnee. Chaletbesitzerinnen und Tourismusdirektoren können sich gerne bei mir melden.

12 Kommentare zu «Jetzt Skiferien buchen!»

  • tarib sagt:

    Mit diesem Laptop kann man schon baden gehen, er kam nämlich vor 13 Jahren auf den Markt :-)))

  • Henriette sagt:

    Wir haben vor vielen Jahren unser Traumferienhaus gefunden. Damit wir es für sicher haben, buchen wir es fest jeweils für die beiden Wochen in der Skisaison, die wir für uns passen. Es ist für unsere Bedürfnisse zwar etwas gross, aber sehr komfortabel und an schöner Lage. Der Ferienort stimmt auch, somit alles bestens. Manche mögen denken, Abwechslung wäre doch auch mal ganz schön, aber vermutlich wären “ unsere“ Wochen dann für immer weg.

  • Mario Kasper sagt:

    Wenn ich sehe wie Krank die Leute sind und sogar das Laptop ins Swimmingpool bis an den Beckenrand mitnehmen ! Solche blöder Mitmenschen möchte ich in den Ferien nicht noch treffen . Einfach nur Krank oder Selbstdarsteller auf dieser heutigen Welt .

  • Andreas Huwiler sagt:

    Das Nachbardort von Bürchen ist Unterbäch – hat mehr als nur 2 Lifte und ist als Familienskiort auch sehr schön…

  • Splügner sagt:

    Splügen! Perfekte Grösse, leicht mit ÖV erreichbar, Kinder bis 12 sind gratis und 2 Dörfer weiter gibt es Wellness (Heilbad Andeer).

  • dres sagt:

    „Wie immer Anfang August erinnerte mich mein Smartphone daran, die Skiferien zu buchen.“
    „Brave new world“ oder besser „brave old Switzerland“… Meine Motorsäge hat mich gerade daran erinnert, im 2026 auch Ferien zu machen. Irgendwann, irgendwo…

  • Mark Altheer sagt:

    Savognin! Es ist wie geschaffen für Familien da die Preise moderat sind und das Skigebiet überschaubar und trotzdem nicht zu klein ist. Bei der Unterkunft ist es halt schwierig etwas zu finden dass viele Bedürfnisse abdeckt. Aber das ist wahrscheinlich überall so mittlerweilen. Es lohnt sich hartnäckig zu googeln und beim Tourismusbüro anzurufen. Wir hatten Glück und mieten jedes Jahr dasselbe Chalet gleich wieder voraus für die nächsten Ferien. 😉

  • Peter sagt:

    Ich würde, mindestens mit kleineren Kindern, welche noch am Anfang der Karriere als Zurbriggen stehen, Grächen empfehlen.
    Es ist relativ günstig und die Wege sind nah. Nur, etwas sollte man vermeiden: Essen im Restaurant Hannigalp. Da kommt wirklich zum ersten Mal Schlechteres in den Menschen rein, als raus!

  • Martin sagt:

    Benutzen sie keinen Mac zum buchen und vermeiden sie das Wochenende. Suchen und buchen sie von Dienstag bis Donnerstag.

  • Bivianer Fan sagt:

    Da sag ich nur, ab nach Bivio – die Perle am Julier! Familienfreundlich, zahlbar und nicht weit von grossen Skigebieten (Savognin, Engadin) entfernt, sofern mal eine Abwechslung erwünscht wird.

    • Butze Karli sagt:

      Danke für den Ratschlag, aber für die von Ihnen vorgeschlagene „Abwechslung“ ist wohl ein Auto nötig…

  • StefanW sagt:

    Als etwas grössere Familie mit drei Kindern machen wir eher die gegenteilige Erfahrung, dass es fast nur „kleine herzige Chalets“ gibt und kaum grössere, für mehr als 3-4 Personen. Das gilt auch in Österreich, zumal wir dort nie etwas wirklich Günstiges fanden. Am Ende haben wir dann bisher, trotz Buchung jeweils um Weihnachten für die Sportferien, jedes Mal in der Schweiz etwas gefunden.

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