Mobbing, bis die Polizei kommt

Einer der Jungs, der den Klassenkameraden fesselte. Foto: Joseph Khakshouri

Gestern berichtete die «SonntagsZeitung» unter dem Titel «Hexenjagd im Emmental» über ein paar Jungs, die in einem Lager einen Kollegen fesselten und deshalb von der Mutter des Opfers angezeigt wurden. Die Jugendanwältin verurteilte die sechs Buben wegen Tätlichkeit und Freiheitsberaubung. Fünf Strafbefehle sind rechtskräftig.

Verhältnisblödsinn! Wenn man das nicht mehr darf! So tönte es zwischen den Zeilen und aus der Kommentarspalte heraus. Auch Jugendpsychologe Allan Guggenbühl durfte zu Wort kommen und stellte eine «Amerikanisierung unserer Gesellschaft» fest. Heute sei es ein Trend, bei jeder Kleinigkeit eine Anzeige einzureichen – gerade bei Schulen.

Was war genau passiert? Die Jungs, damals 13-jährig, packten den Gleichaltrigen, fesselten ihm Arme und Beine und stülpten ihm einen Kissenbezug über den Kopf. Das Opfer versuchte sich zu befreien, fiel hin, weinte und wurde dann zehn Minuten über den Boden geschleift, während die Buben lachten.

Der eigentliche Punkt

Man kann nun darüber streiten, ob solche Streiche früher an der Tagesordnung waren oder nicht. Dass sie inakzeptabel sind, sollte jedem einleuchten, der ein bisschen Empathie mitbekommen hat. Der eigentliche Punkt ist freilich die Handhabung. Der Artikel und die dafür befragten Psychologen und Pädagogen legen nahe, dass es sich um ein Versagen der pädagogischen Welt handle, indem ein Problem an die staatliche Autorität delegiert werde. Die verurteilten Jugendlichen würden sich kaum «korrekt behandelt» fühlen. «Für sie muss es sich anfühlen wie eine Hexenjagd.» Weiter heisst es im Artikel: «Nach der Befragung durch die Polizei folgen weitere Einvernahmen bei der Jugendanwaltschaft. Nicht alle können damit umgehen. Ein Bub braucht Schlaftabletten, fiebert und erbricht sich vor den Terminen.»

Dass die Täter zu Opfern gemacht werden, ist absurd. Was mich noch mehr gestört hat, ist aber etwas anderes: Obwohl im Artikel angetönt wird, dass der gepeinigte Junge seit Jahren immer wieder Mobbing-Opfer war, wird die Anzeige seiner Mutter als unverständliche Überreaktion abgetan.

Gesprächsresistente Schüler

Meiner Meinung nach ist die Anzeige absolut gerechtfertigt. Jeder, der schon einmal Mobbing in der Schule erlebt oder beobachtet hat, weiss, dass Lehrpersonen oft überfordert oder überrascht sind, wenn man sie auf Mobbing in einer Klasse anspricht. Denn die Schikanen geschehen meistens subtil und ausserhalb des Unterrichts. Und selbst wenn Täter und Opfer identifiziert sind, heisst das noch lange nicht, dass Gespräche eine Besserung bringen – wie der besagte Fall zeigt. Es haben hier auch Interventionen und Elternabende stattgefunden. Doch es gibt Schüler, die sind gesprächsresistent, gerade wenn sie zu Hause keine Gesprächskultur haben.

Natürlich muss zuerst das Gespräch gesucht werden, aber irgendwann muss man sagen: Genug ist genug. Wäre der Junge, der nach jahrelangem Terror ein Kissenbezug übergestülpt bekam und womöglich ersticken hätte können, mein Kind gewesen – ich hätte genau dasselbe getan wie seine Mutter.

295 Kommentare zu «Mobbing, bis die Polizei kommt»

  • Mina Peter sagt:

    Genau meine Meinung. Tendenziöser Artikel der Soz. Natürlich gehören die Täter angezeigt. Von mir aus sogar von der Schule verwiesen und sie müssten dem Opfer eine Genugtuung zahlen. Am besten noch selbst abarbeiten bei der Müllabfuhr. Nur so würden solche Täter und Mitläufer die richtigen Signale unserer Gesellschaft erhalten. Leider eine Fehlleistung der Sonntagszeitung, so über den Fall zu berichten. Gewalttäter gibt es schon unter Kindern, die brauchen klare Lektionen und Grenzen. Und zwar früh genug.

  • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

    Kuschelpolitik stösst an ihre Grenzen. Als Mann, der als Kind im Milieu (Hells Angels um die Ecke, Prostitution gegenüber) aufgewachsen ist und den „Rank“ gefunden hat (Akademiker und Unternehmer), kenne ich die Sprachen der subtilen und offensichtlichen Gewalt nur allzu gut. Beide „Schulen“ haben mir aber eines gelehrt, dass der von CH Bürgern heissgeliebte Konsens zu 50% ins Leere mündet. Dann sind Lehrer und brave Eltern aufgeschmissen. Man muss nur die Sprache der Täter sprechen und ihren Schwachpunkt kennen, denn jeder hat einen. Aber das lernt man weder an der Uni noch an einem Elternabend. Eltern müssen m.E. präsenter sein, sich einbringen, das Umfeld genau kennen, mit diesem aktiv arbeiten (zB als Trainer), eine starke Community aufbauen und sich damit Respekt verschaffen.

    • grün sagt:

      Wow, hier kommt der intellektuelle Cowboy!
      Eine Selbstdarstellung par excellence.

      • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

        Ja und? Die einen können’s, die anderen nicht. Cojones kann nicht jede/r tragen. Ironie Ende. Im Ernst, in der Kommunikation muss man die Sprache des Empfängers kennen und sie auch sprechen können, wenn man will, dass Botschaften ankommen, verstanden und verankert werden. Falls aber Ihr Verständnis darin besteht, dass des Täters Motivation nur Gewalt ist, dann verstehe ich, wieso Sie nichts kapiert haben. Und ja, Cowboy entspricht einem Klischee…von Vorgestrigen. Aber erfolgreich mit Erwachsenen und mit Kindern zu arbeiten, muss nicht jeder können. Überlassen Sie das den Profis. Kuhjunge oder Kuhmädel Ende.

    • Sportpapi sagt:

      Was meinen Sie mit Kuschelpolitik und Konsens? Interessanterweise ist ja hier die ausgesprochene Strafe relativ bescheiden.
      Die Sprache der Täter sprechen heisst eigentlich Gegengewalt.
      Und welche Eltern müssen präsenter sein, sich einbringen, sich engagieren? Die, die sowieso immer da sind. Das Problem liegt doch bei denen, die bei all diesen Veranstaltungen nicht kommen.

    • Walter Vettiger sagt:

      Du sprichst es aus: Die Präsenz der Eltern, bzw. deren Vertrauen ( sonst hören sie nicht zu).
      Etwas vormachen, etwas vorleben.
      Die heutigen Ellen haben keine Zeit mehr.

  • Peter Lustig sagt:

    Nun, ich kann hier als Opfer berichten. ich wäre sehr froh gewesen, wenn jemand mir geholfen hätte. Gemerkt haben es alle, inkl. Eltern. totgeschwiegen, ja mich in die Schule gepresst. ich leide heute noch unter Vertrauensstörungen, Essstörungen und dergleichen. Und nein, ich wollte nie Teil dieser Gruppe sein, musste aber, war ja die Schule.

  • gabi sagt:

    Um noch einmal den Bogen zum hier im Blog beschriebenen Lagerfall zu finden:

    Was mir – im vom mir beschriebenen Fall – noch einige Zeit zu denken gab, war, dass das Opfer selber TROTZ der erlittenen Pein und der Erniedrigung, offenbar IMMER NOCH Teil jenes Haufens sein wollte, der ihm genau das angetan hat.

    Das Opfer ist NICHT AUSGETRETEN und will keinesfalls, dass darüber noch weiter debattiert wird.

    Wahrscheinlich hat´s das Opfer wohl selbst so gewollt, wa!? – hahaha!

    Vor ein paar Wochen las ich einen Artikel über Evolutionserkenntnisse, dass für Arten, die in hierarchischen Gruppenstrukturen leben, offenbar selbst der allerniedrigste Platz in der Gruppe noch wertvoller (also dem Überleben dienlicher) ist, als jede Einzelexistenz ausserhalb dieser Struktur.

    • gabi sagt:

      Von daher bin ich mir nicht einmal mehr sicher, wie der Stress, den Stadtmutti (glaub) bei einem Wiedersehen bei der Konfirmation z.B. , vermutet, genau beschaffen wäre.

      • Carla sagt:

        Glaubt ihr eins zu eins was im Artikel steht(SZ)-ist es klar dass dieser Junge mit den anderen im Konflager sein wird? Der Artikel ist so einseitig aus Tätersicht geschrieben dass dies für mich fraglich ist. Glaubt ihr dass es ein solches Urteil gegeben hätte wenn der Junge wirklich nur einmal 10 min gefesselt wurde und nicht mehrmals und vorsätzlich noch aus dem Bett gerissen wurde?

  • Peter Schmuki sagt:

    Aufgrund der Beschreibung des Vorgangs ist für mich klar, dass eine Anzeige angebracht, notwendig war. Das hat mit einer Rauferei und Pfadfinderinitiation nun wirklich nichts tun, da wurden üble Szenarien ausgelebt.
    Selbst im Interesse der Täter ist ein Stopp richtig. Kommen diese mit solchem Verhalten durch, besteht die Gefahr der Eskalation.
    Der Vorfall war eine weitere Steigerung von Schikanen und Übergriffen, die „interne“ Lösung an der Schule war offensichtlich nicht nachhaltig!

    • gabi sagt:

      Sehr, sehr richtig!

      „Die Gefahr der Eskalation“!!!

      Wenn drastisch agierenden Kids niemand drastisch klar macht, dass dies eine Grenzüberschreitung ist, die nicht toleriert wird….

      Dann wird sie eben toleriert. Und es geht weiter im Text.

      Genau dies habe ich Wochen vor der (weiter unten beschriebenen) Eskalation in einem Trainingslager den Spartenverantwortlichen klipp und klar angekündigt.

      Getan wurde nichts. Die drastische Eskalation (Bierflasche im After des Opfers) ist eingetroffen. Getan wurde wieder nichts. Die nächste, noch drastischere, Eskalation ist zu erwarten.

      • Sportpapi sagt:

        Gabi, ich nehme an, du hast mittlerweile selber Massnahmen ergriffen, oder gar eine Anzeige gemacht. Oder nicht?

      • gabi sagt:

        Nein.

        Ich weiss es ja offiziell noch nicht einmal und habe selber nicht einmal einen Hauch eines Beweises in der Hand. Ich weiss das nur vom Jugendtrainer, dem ich ab und an geholfen habe und der natürlich mit gekriegt hat, dass ich zuvor schon zahlreiche Diskussionen mit Clubleitung und am Elternmeeting hatte, wo ich vor einer derartigen Entwicklung warnte und meiner Erwartung Ausdruck verlieh, dass ich Massnahmen erwartete.

        Der Jugendtrainer, den ich SEHR schätze, hat die Mutter gebeten Anzeige zu erstatten. Er hat sie wirklich gedrängt; grad auch im Hinblick auf eine völlig plausiblen nächsten Fall.

        Ich habe ihm versprochen, „nichts“ davon zu wissen. Ich kann, rein rechtlich, auch nichts davon wissen. Weil´s ja sonst üble Nachrede seinem Arbeitgeber gegenüber gewesen wäre,

      • gabi sagt:

        falls das verstörte Opfer bei einer Einvernahme selber plötzlich die offizielle Saga verzapfen würde, es wäre alles bloss „Spass“ gewesen.

        … Aber das Ganze ist nun über ein halbes Jahr her. Der Jugendtrainer, der das Weggucken thematisiert hat, ist soeben aus dem Club gemobbt worden und zahlreiche seiner Kids (der Jüngeren also) folgen ihm.
        🙁
        Die Chance ist gross, dass es das für meinen Sohn war. Schade – bei dem Sport hätt ich ihm echt Einiges mitgeben können. Aber dass dies unter den gegebenen Umständen ohne jede Änderung möglich sein würde, wusste ich natürlich nun schon seit ein paar Monaten. – Was ich der Spartenleitung schon vor ca. einem Jahr klar kommuniziert hatte.

      • gabi sagt:

        Ach so, das kommt gar nicht klar raus:

        Wir haben sofort den Austritt eingereicht, als sie nun auch noch den Jugendtrainer gefeuert haben.

      • Sportpapi sagt:

        @gabi: Also wenn ich das richtig verstehe: Du weisst einiges vom Hörensagen. Belegen kannst du aber nichts. Aber du bist zu recht hell entsetzt. Du erwartest vom Club klare Reaktionen, Massnahmen, die nicht eintreffen. Gerade weil das Opfer diese auch gar nicht will. Du findest aber, vermutlich zu recht, dass unbedingt etwas passieren sollte. Und bist deswegen recht umtriebig. Aber selber etwas unternehmen, Verantwortung übernehmen, das willst du dann selber doch auch wieder nicht. Weil es ja sein könnte, dass sich nichts erhärten lässt, ohne Aussage des Opfers. Obwohl du gleichzeitig angibst, dass sicherlich genügend Beweise in Form von Bildaufnahmen zu finden sein werden.
        Richtig?

      • gabi sagt:

        Richtig.

        Bedenke doch Deine letzten Punkte: Von wem sollte die Polizei die Herausgabe von Bildern wie erzwingen können, falls das Opfer nun dabei bleibt, es sei ja eigentlich gar nichts passiert; oder ein „Spass“ gewesen?! Dessen verstörte Mutter sich in ihrer Verzweiflung ja ausschliesslich an den vorigen Trainer gewandt hat, der ihr dringend nahe legte, zur Polizei zu gehen, was sie nach einigem Zögern und auf dringende Bitte des Sohnes ablehnte.

        Wie würdest Du denn konkret vorgehen?

        Insbesondere, wenn Du damit auch noch denjenigen, den ich am engagiertesten gegen diese Verhältnisse habe agieren sehen, gefährdest, weil der – wohl nicht zuletzt deshalb – freigestellt wurde und ihm offen mit der Fristlosen gedroht wird, falls er den Club schlecht mache?

      • gabi sagt:

        „Aber selber etwas unternehmen, Verantwortung übernehmen, das willst du dann selber doch auch wieder nicht. “

        Ich meine, das tue ich im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und ich hab´s vor allem schon wesentlich früher getan, mit dem Hinweis, dass das Wegsehen nur schwerwiegendere Vorkommnisse nach sich ziehen würde.

        Das waren keine angenehmen Wortmeldungen bei jener Elternbesprechung! Ich bin sicher, dass kannst Du Dir besser vorstellen, als manche Andere hier, Sportpapi!
        Wenn zwei Tage nachher ein anderer Papi zweier Brüder Dir bestätigt, dass er Ähnliches, wie von mir beschrieben, bei der nächstälteren Mannschaft auch schon beobachtet hätte… Aber erst auf meine Frage hin, wieso er es denn nicht an genau dieser Elternbesprechung, an der ich mich dermassen exponierte, zu meiner

      • gabi sagt:

        Unterstützung ebenfalls gemeldet hätte, einsieht, dass er dies vielleicht hätte tun sollen.

        Ich habe mich über ein halbes Jahr vor diesem Vorfall schon sehr klar positioniert, den Spartenleiter mehrere Male gesprochen, Mails verfasst und klar gemacht, dass mein Sohn keinesfalls mehr in ein Trainingslager mit gehen dürfe, in welchem auch die nächstältere Gruppe mit dabei sei (in welcher es später also zu diesem Vorfall kommen sollte) und angenehm war´s wirklich nicht.

        Welche Art des Verantwortungübernehmen stellst Du Dir denn vor? Was wäre Deiner Meinung nach richtig?

      • Sportpapi sagt:

        @gabi: Die Sache wird dadurch kompliziert, dass das Opfer nicht möchte, dass die Sache weiterverfolgt wird. Und es entsprechend auch keine Aufklärung des Falles geben kann (es bleibt beim Hörensagen).
        Der Vereinsvorstand kann da nicht viel mehr machen als du. Er kann die mutmasslichen Täter ansprechen und ihnen klarmachen, dass sie unter Beobachtung stehen wegen Gerüchten, die im Umlauf sind. Mehr aber nicht.
        Wenn du der Meinung bist, man sollte den Wunsch des Opfers missachten und Massnahmen ergreifen, insbesondere Anzeige erstatten: Dann kannst du das selber genauso gut wie der Vereinsvorstand. Oder der engagierte Jugendtrainer.

      • gabi sagt:

        Ah… Nochmal: Nicht nur ich weiss das offiziell gar nicht, sondern die Eltern der Gruppe meines Sohnes natürlich – tatsächlich – auch nicht!

        Also die Gruppe, für die ich sprechen könnte, weiss davon wirklich nichts.

        Ob wenigstens die (tatsächlich etwas tumberen) BETROFFENEN Eltern (also die Erziehungsberechtigten der Täter) der nächstälteren Gruppe, in welcher der Übergriff stattfand, informiert wurden, bezweifle ich.
        Bei der besagten Elternbesprechung (die bereits nach dem Vorfall stattfand) schien da niemand was von zu wissen.
        Ich glaube kaum, dass dieser grobschlächtige Vater, der seinen üblen Sohn sogar noch fürs Abpressen von Snacks von Kleineren als „spielendes Kind“ in Schutz nahm, dies getan hätte, wenn er von dem Übergriff gewusst hätte.

      • Sportpapi sagt:

        Gabi, entweder weisst du etwas, oder nicht. Hier stellst du die Sache jedenfalls als Tatsache dar. Und wenn das so ist, und du überzeugt bist, dass sich die Sache mit Bildern erhärten lässt, dann kannst du weitere Schritte einleiten.
        Wenn nicht, finde ich es unfair, dem Vereinsvorstand vorzuwerfen, was du selber auch nicht tust.

      • gabi sagt:

        Die Kids sind jedenfalls nicht zu den Eltern gelaufen und haben die Videos gezeigt oder erzählt, was sie „Lustiges“ im Trainingslager getrieben haben.

        Die Clubleitung weiss dagegen haargenau was los war: Der verzweifelte SMS-Verkehr der Mutter mit dem Jugendtrainer haben sie gesehen.

        Nein; ich bin nicht der Meinung, dass man den Wunsch des Opfers, der gegen eine Anzeige war, missachten darf.

        Aber intern klare Kante zeigen, das geht durchaus. Auch rausschmeissen kann man aus einem Sportclub, wer den angepeilten Teamspirit derart mit Füssen tritt. Sollte man meiner Meinung nach auch, denn ich hab schon bei meinem alten Club in der Schweiz erlebt, wie viel Talentierte einen Verein verlassen oder schlicht meiden, wenn eine Bande von jugendlichen Vollidioten drin tolleriert wird.

      • gabi sagt:

        Moment mal… So getan, als wüsste er gaaar nichts, hat der Verein ja auch nicht.

        Der Co-Trainer, der misshandelnden Jungs wurde ja umgehend – aber höchst diskret – entlassen. Dass dieser kein Interesse daran hat, den Grund zu thematisieren, ist ja wohl klar.

        Wieso wohl?

        Zugleich ist mir an jenem Elternabend ebendieser „Wechsel“ im Trainerteam vom Spartenleiter (dem ich zuvor das Thema des Tollerierens falscher Rollenbilder mehrere Male persönlich vorgeworfen habe) als Zeichen verkauft worden, dass man gegen die von mir befürchteten Fehlentwicklungen setze… Obwohl ich offiziell nichts vom auslösenden Vorfall wusste!

        Wieso tut der Club das wohl, wenn doch „gar nichts“ gewesen ist?

      • gabi sagt:

        Aber erklär mir eins:

        Wieso überhaupt schreiben, wenn´s Dir sowieso nur drum geht, an jedem Zaunpfahl, der in eine – nach Deiner unfehlbaren und an allen Indizien vorbei navigierenden Intuition – für Dich falsche Gegend winkt, vorbei zu fahren?

        Ist´s da nicht besser, ein Beispiel wie die Kindergarten-Studie Aslans, deren Resultat nun den ursprünglichen Auftraggebern nicht mehr schmeckt, gar nicht erst zu bringen?

        Anstatt dann einfach so stur an allen Infos, rund um ebendiese Studie, die Dir nicht passen, vorbei lesen zu müssen?

        Ist doch dann ein Bärendienst, oder?!

    • Hans Hasler sagt:

      Gabi – auch wenn Sie den Fall für Sie persönlich so mehr oder weniger gelöst haben. Mit Ihrer Schilderung des Vorgangs ist ein massives Verbrechen vertuscht worden.
      Darf ich Ihnen folgendes Vorgehen ans Herz legen: Schreiben Sie den Vorfall nach bestem Wissen und Gewissen nieder. Fürgen Sie Namen, Daten und andere Detail hinzu und schreiben aber auch, dass es Vermutungen sind, dort wo es Vermutungen sind. Schreiben Sie, dass Sie keine Beweise haben. Personen wie den Jugendtrainer, den Sie schützen wollen, lassen Sie weg. Drucken Sie das ganze aus, stecken es ununterschrieben und anonym in ein Couvert und senden Sie das an den lokalen Polizeiposten. Die Chancen, dass es Beweismittel (Bilder) gibt sind gross. Eine Anzeige ist eigentlich nicht nötig.

      • gabi sagt:

        Es ist eh grad Einiges im Gange.
        Denn, wie gesagt, ist der Jugendtrainer (der, wie ich, schon zuvor auf die absehbaren Folgen des Wegguckens aufmerksam machte) gerade gefeuert worden und wird nun selber mit haarsträubenden Begründungen, bzw. Verleumdungen konfrontiert: Nicht zuletzt dem Vorwurf, dass er den Club schlecht mache (anders kann sich die Leitung den Austritt der vielen Kinder seiner Gruppe nicht erklären; bzw. will nicht sehen, wieso er das Vertrauen der Eltern und Kinder geniesst).
        In diesem Moment wäre vollkommen klar, wem auch ein anonymer Hinweis angelastet würde. Wie gesagt: Ich weiss ja offiziell von nichts.
        Dafür wie, wann und wo die hiesige Polizei reagiert – oder mit wem zuerst Rücksprache gehalten wird – möchte ich hier drüben nicht die Hand ins Feuer legen.

      • Sportpapi sagt:

        Ah ja, die Österreicher. Ist das da, wo die Regierung Studien zu deinem Lieblingsthema „überarbeiten“ lässt, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen? Stichwort islamische Kindergärten…

      • gabi sagt:

        Da bin ich neugierig.

        Auf was willst Du damit hinaus?

        Wer hat wo was „überarbeiten“ lassen zum Thema islamische Kindergärten?

      • gabi sagt:

        Schnapp Dir bitte nicht nur ein paar Headlines, sondern trau Dich zu solchen ernsten Themen erst mal tiefer zu gehen.

        Professor Aslan hat bereits mit der Veröffentlichung seines Zwischenberichtes im Dez. 15 für mächtig Wirbel gesorgt. Dass diejenigen, welche am Lautesten aufgeschrien haben, hier in Wien mit Rufen wie „Sag es und wir sterben für dich!“ und „Sag es und wir töten für dich!“ auf die Strasse gehen und vermeintliche „Gülen-Anhänger“ angreifen, sollte Dir doch etwas zu denken geben, oder?

        War Mouhanad Khorchides Studie ein paar Jahre zuvor eigentlich auch schon „überarbeitet“?!

        Wenn Du bei sowas nur bloss die erstbeste Headline überfliegst, wird´s am Schluss gleich peinlich, wie bei der angeblichen Zahl von 150 VoIIverschIeierten in ganz Österreich.

      • Sportpapi sagt:

        @gabi: „Schnapp Dir bitte nicht nur ein paar Headlines, sondern trau Dich zu solchen ernsten Themen erst mal tiefer zu gehen.“
        Oh, an Mut fehlt es mir nicht…
        Ansonsten lenkst du gerade gewaltig ab, statt auf das Thema einzugehen. Über das ich mich übrigens im Fernsehen – ich glaube ZIB – informiert habe. Wo ganze, zentrale, Abschnitte gezeigt wurden, die bei der Überarbeitung in der Aussage ins Gegenteil verkehrt wurden. Was ja nach meinem Wissen nicht einmal bestritten wird.

      • gabi sagt:

        Professor Aslan – also der Verfasser selber! – bestreitet vehemment, dass es zu Veränderungen gekommen ist, die gegen die ursprünglichen Erkenntnisse seiner Studie verstossen.

        http://www.profil.at/oesterreich/kindergarten-studie-islamwissenschafter-ednan-aslan-kritik-8222142

        Ich lenke keineswegs davon ab, sondern weise darauf hin, wer hier – übrigens schon bei der erwähnten Khorchide-Studie – von den Erkenntnissen ablenken will.

        Nämlich genau die, welche seit Jahren vor den Entwicklungen die Augen verschlossen haben und nun alles tun, um sich aus der Verantwortung schleichen zu können.

        … Also genau wie der erwähnte Verein.

        In Wien ist´s die SPÖ, welche die Stadt nun einmal seit Jahrzehnten verwaltet und dabei erwünschtes Weltbild vor Realitätserkenntnis setzte.

      • gabi sagt:

        Apropos Ablenken:

        Auch wenn Du damals nicht mehr drauf eingegangen bist, so hoffe ich, Du hast noch erkannt, dass die angeblichen 150 Vollverschleierten in ganz Österreich vor sieben Jahren an den Haaren herbei gezogen worden sind und seither – ohne dass je eine Quelle dafür aufgefunden werden konnte – einfach unhinterfragt weiter kolportiert werden.

        Macht des Nachplapperns im Internet-Zeitalter!

      • Sportpapi sagt:

        @gabi: Wie viele es sind, weiss ja offenbar niemand. Ich nehme die 150 als Symbol für sehr wenige. Nichts, was eine intakte Gesellschaft ernsthaft erschüttern müsste.

      • gabi sagt:

        Ach komm, SP!

        Nun ist es aber nicht mehr unter „etwas gutgläubig“ ab zu tun.

        „Ich nehme die 150 als Symbol für sehr wenige. Nichts, was eine intakte Gesellschaft ernsthaft erschüttern müsste.“ Eben: DU nimmst… !

        Dabei wischt Du einfach vom Tisch, dass die Zahl bereits vor sieben Jahren (in welchen sich gerade in dieser Hinsicht Einiges getan hat) aus der Luft gegriffen war und genau aus diesem Grund – und bestimmt nicht, weil sie zu riesig erschien! – von seriösen Medien aufgegriffen worden ist und auf ihre Herkunft abgeklopft wurde. Mit dem bekannten Resultat! Lässt sich locker recherchieren.

        Wenn Dir dagegen jemand vor Ort berichtet, was er mit eigenen Augen täglich sehen kann (nämlich ich), dann ist DAS aber unglaubwürdig, hm?

        Du merkst es aber schon auch, oder?!

      • gabi sagt:

        Dazu passt nun das Headline-Picken bei der Studie von Aslan nur allzu gut.

        Ich habe ebenfalls schon lange vor dieser Studie über einen ganz offenkundig salafistischen Kindergarten hier, wenige hundert Meter von mir berichtet. Und dass der natürlich von der Stadt gefördert werden muss.

        Ist hier abgetan oder bagatellisiert worden. Auch von Dir! Jahre vor der Veröffentlichung des Zwischenberichtes der Aslan-Studie 2015 – welche ursprünglich von der Stadtregierung in Auftrag gegeben worden ist, die nun das Resultat (und der Beweis ihres jahrelangen Verdrängens) fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser.

        Die Fibeln, die im Vorfeld in zwei Kindergärten gefunden wurden, die den Jlhad als höchste Form des Gottesdienstes gepriesen haben… Wahrscheinlich von Aslan selber (oder einem

      • gabi sagt:

        seiner zahlreichen musIimischen!) Mitarbeiter deponiert worden oder wie?

        Khorchides Studie, der er damals aufgrund des Wahlkampfes, um der FPÖ keine Stimmen zu zu schanzen, sogar noch weise zurückgehalten hat… Auch bloss erfunden?

        Die Meldungen der Volksschulen (so heissen hier Primarschulen) zu den Defiziten der Kinder aus zahlreicher lsIm. Kindergärten… alles bloss Propaganda?
        Google doch mal dazu das Interview mit einer Volksschuldirektorin: Martina Mollay zu den Kindergärten im Kurier!

        Was genau glaubst Du, tust Du der Gesellschaft Gutes, wenn auch Du Dich aktiv dran beteiligst, das Problem (150!) klein zu reden und dabei all jenen Menschen in den Rücken zu fallen, die – mit dem entsprechenden Hintergrund! – versuchen, MuzIime in diese Gesellschaft zu integrieren.

      • Sportpapi sagt:

        @gabi: „Dazu passt nun das Headline-Picken bei der Studie von Aslan nur allzu gut.“
        Kommst du mir jetzt wieder so?
        Ansonsten ja, es gibt ganz viel Grund, skepktisch zu sein, wenn du immer wieder die tollsten Geschichten zu erzählen weisst. Wien muss ganz weit weg sein. Oder deine Wahrnehmung ist einfach ganz anders als meine.
        Wir werden sehen.
        Aslam selber spricht übrigens von 20% der Muslima mit Kopftuch. Wie viele sind wohl wirklich vollverschleiert in Österreich, und leben da?

      • gabi sagt:

        Ja; damit komme ich Dir allerdings.

        Denn dieses Mal hast Du ja nun wirklich damit angefangen. Und die Warnungen von Aslan sind wirklich nicht ohne. Genausowenig wie die von Khorchide und auch ein Blick zum Interview der Volksschuldirektorin lohnt sich… Bevor man einfach unbesehen übernimmt, was man an Headlines liest.

        Es sind immerhin genau jene, welche aufgrund der Studien als Wegseher blossgestellt sind, die so laut wie möglich behaupten, dass das alles gar nicht stimmen könnte.

        150 sind´s jedenfalls längst nicht mehr!
        Und die 20% sind auch okay. Deshalb macht sich salafistisches Gedankengut in den Städten dennoch immer breiter.
        Die extrem geschätzte ehemalige Kindergartendirektorin ist auch Muslima – ohne Kopftuch. Was meinst Du, weshalb wird ihr immer mulmiger?

      • Sportpapi sagt:

        „Was meinst Du, weshalb wird ihr immer mulmiger?“ Soll ich sie fragen?
        „Es sind immerhin genau jene, welche aufgrund der Studien als Wegseher blossgestellt sind, die so laut wie möglich behaupten, dass das alles gar nicht stimmen könnte.“
        Ah ja.
        Nein, eigentlich wundert man sich nur, wenn doch alle so klar ist, dass Politik/Verwaltung sich engagieren, solche Berichte in ihrem Sinne umzuschreiben. Und man wundert sich noch mehr, dass ein Wissenschaftler da mitspielt.
        Ich glaube zudem nicht, dass wir noch „Warner“ brauchen, die meist vor allem die Gräben weiter aufreissen. Brückenbauer sind mir lieber.
        Wobei ich von Aslan durchaus Vernünftiges gelesen habe.

      • gabi sagt:

        „… solche Berichte in ihrem Sinne umzuschreiben.“ !???

        – Also ganz egal, was der Verfasser selber (von dem Du sonst ja schon Vernünftiges gelesen habest) sagt:

        Du weisst, welche Perspektive gilt und darfst getrost alle anderen Hinweise, die dieser widersprechen, ignorieren.

        Ja, gut: Dann bleiben´s natürlich auch für die nächsten 7 Jahre bei „… höchstens 150!“

        Und auf Basis dessen – dass Du schon weisst, wieso fragwürdige oder gar widerlegte Argumente dennoch zu gelten haben! – wirst Du Dich dann „Brückenbauern“ zu wenden.

        Was NATÜRLICH keinesfalls die sein können, die Dich auf fragwürdige Argumente hin weisen oder gar auf MsuIime, welche vor den Auswüchsen blinden Frömmelns warnen.

        Denn das sind ja dann „Warner“:

        DIE brauchst Du eben nicht!

      • gabi sagt:

        Oh.. falsch. Gehörte hierher:

        Aber erklär mir eins:

        Wieso überhaupt schreiben, wenn´s Dir sowieso nur drum geht, an jedem Zaunpfahl, der in eine – nach Deiner unfehlbaren und an allen Indizien vorbei navigierenden Intuition – für Dich falsche Gegend winkt, vorbei zu fahren?

        Ist´s da nicht besser, ein Beispiel wie die Kindergarten-Studie Aslans, deren Resultat nun den ursprünglichen Auftraggebern nicht mehr schmeckt, gar nicht erst zu bringen?

        Anstatt dann einfach so stur an allen Infos, rund um ebendiese Studie, die Dir nicht passen, vorbei lesen zu müssen?

        Ist doch dann ein Bärendienst, oder?!

  • Helene sagt:

    Wann geht Allan Guggenbühl endlich in Pension???

  • Manuela sagt:

    Drei Punkte: 1. Interessant ist der Ausdruck „Hexenjagd“, der absolut korrekt ist. Allerdings muss er im Zusammenhang mit dem Opfer gebracht werden. Genau so wurden Hexen — meist Frauen, die etwas „anders“ waren, sich z.B. in der Heilkunst verstanden — über den Platz geschleift. Alles unter dem Jubel der johlenden Menge, die sich am Elend des Opfers weidete. 2. Auffallend ist, wie schnell die Täter zu Schneeflöckchen mutieren, wenn man sie wie Täter behandelt. Die Schlafstörungen z.B. des Opfers möchte ich mir nicht vorstellen. 3. Finde ich es in den Kommentaren erschreckend, wie schnell man von „dem gemobbten Kind einen Bärendienst erweisen“ spricht. Ja, man kann man alles Unrecht akzeptieren und die Täter entschuldigen. Geschieht zur Zeit ja auch mit dem Hamburger Chaoten…

    • Stadtmutti sagt:

      Ich glaube nicht, dass hier irgend jemand die Täter entschuldigt. Es geht ja nur um die Art und Weise, wie mit der Tat umgegangen wird und diese verarbeitet wird. Ihre Parallelen zu den Hamburger Chaoten finde ich originell, aber es ist schon deshalb etwas ganz anderes, als dass es in einem Fall um Kinder und im anderen Fall um Erwachsene geht (die sich zugegebenermassen auch nicht sehr erwachsen verhalten).

  • gabi sagt:

    Ich habe dieses Jahr eine Vertuschung im Sportclub meines Sohnes mitgekriegt. Gottseidank nicht in seiner Alterskategorie, sondern in der Kategorie der 16jährigen.

    Im Verlauf eines Abends, bei dem ein jüngerer Betreuer des Trainingslagers, mit einer Handvoll seiner „Schützlinge“ Bier trinken ging, ist dem Einen mit der Opferkarte am Schluss eine Bierflasche in den After eingeführt worden und es sind „lustige“ Bildli davon gemacht worden.

    Der Trainer der Nächstkleineren (mit dem auch ich ab und an zusammenarbeite und von dem ich dies deshalb und aufgrund voriger Vorkommnisse, die für mich klar in jene Richtung drifteten, weiss), in dessen Gruppe das Opfer noch wenige Monate zuvor trainierte, ist von der verzweifelten Mutter kontaktiert worden, was sie nur tun solle.

    • gabi sagt:

      Der Junge, der einerseits „dazu“ gehören will und andererseits nun blossgestellt und erniedrigt ist, streubte sich mit aller Macht gegen die Empfehlung seines vorigen Trainers: Auf gar keinen Fall anzeigen!

      Denn dann zieht die Story noch weitere Kreise, die ihn als Opfer zeigen und er ist endgültig „nicht mehr dabei“. Denn absurderweise will er offenbar noch immer ausgerechnet von jenen akzeptiert werden, die ihm das antaten.

      Der Club selber hat meiner Meinung nach vollkommen ungenügend reagiert, aber leider genau so, wie ich das seit Monaten schon sehe. Lieber nicht klar Farbe bekennen, bloss ein Bisschen mit den Jungs, die „über die Strenge geschlagen haben“ schimpfen. So à la „ein Ernstes Wörtchen reden“. Der jugendliche Co-Trainer, der dabei war, wurde zwar entlassen,

      • gabi sagt:

        aber nur ganz diskret, ohne jedes weitere Aufheben.

        Die Story ist nicht weiter thematisiert worden (konnte natürlich auch nicht, wenn das Opfer sich dagegen verwehrt).

        Die Entwicklung dahin war für den Trainer der unteren Stufen und mich keineswegs überraschend, sondern bloss die logische und absehbare Folge des Nichtahndens vorhergehnder Mobbing-Fälle, über welche die Clubleitung lieber einfach hinweg sieht. Der nächste Fall wird mich nicht überraschen, aber das mein Kind unter diesen Umständen nicht in jene Gruppe hochrutschen kann, steht für mich fest.

        Ich kann mir leider vorstellen, dass es in Schulen ähnlich abgeht:

        Vor klarer Kante scheut sich so mancher, der ernsthaft denkt derartige Problem liessen sich durch geflissentliches Wegschauen allein lösen.

      • gabi sagt:

        Oh… Sorry: Falls missverständlich, noch mal klarer:

        Der Trainer der kleineren Jungs, den die Mutter kontaktiert hatte, empfahl ich eine Anzeige zu erstatten, nachdem die Clubleitung bloss verharmlosen wollte.

        Wär – angesichts der „Bildli“ erst recht – auch beweistechnisch überhaupt kein Problem gewesen.

        Aber es sind halt wieder mal die Falschen geschützt worden, die halt bloss mal „über die Strenge geschlagen“ haben und ausserdem doch vielversprechende Spieler seien (was ich für Quatsch halte), die man im Club halten wolle, der zudem die Mitgliederbeiträge benötige.

        Zu welcher Art Club das wird, scheint dagegen vollkommen Wurscht. Hauptsache keinen Ärger!

        (womit ein ebensolcher Künftiger natürlich vorprogrammiert ist)

      • tststs sagt:

        Das macht mich so wütend, gabi, aber eben, man kann ja Dinge „unter sich“ regeln.

        Da Sie an der Geschichte dran sind: hat wenigstens irgendjemand die Täterkinder mal in den Senkel gestellt und ihnen klar gemacht, dass sie hier eine Straftat begangen haben?
        (Mir kommt da gerade die Eistee-Videogeschichte in den Sinn… remember? Ich liess es mir dort nicht nehmen und habe meiner Klasse eine deutliche Ansage gemacht: Ihr Moralniveau gehe mich nichts an, aber sie müssen sich bewusst sein, dass sie sich beim Anschauen und Verbreiten der Kinderpornographie schuldig machen und wenn ich einen dabei erwische – so sehr sie auch meine geliebten Pappenheimer seien- werde ich nicht vor einer Anzeige zurückschrecken. Dies sie kein Spiel oder Youtubeclip, dies sei bitterer Ernst!

      • Hans Hasler sagt:

        tststs: ich bin schockiert, dass für Sie hier das Herstellen und Verbeiten des Videos das Problem darstellt. Und nicht die Vergewaltigung. Auch ohne Video wäre der Vorfall absolut unakzeptabel.

      • tststs sagt:

        Hr. Hasler, meine Lernenden waren aber nicht an der Vergewaltigung beteiligt (resp. beim beschriebenen Fall handelt es sich nicht um eine Vergewaltigung); sondern ich habe Sie – sehr deutlich – darauf hingewiesen, wo sie sich straffällig verhalten würden (und dass ich dies nicht dulden würde).

      • tststs sagt:

        Oooohh oder jeises, ist der Eindruck entstanden, dass die Hersteller dieses Eisteevideos meine Schüler waren?
        NeinNEIN!

      • gabi sagt:

        In den Senkel gestellt?
        Ich habe eben nicht das Gefühl, dass dies wirklich so klar und deutlich geschah, wie ich dies erwarten würde.
        Sonst wär´s ja auch offen thematisiert und die Täter an den Pranger gestellt worden.
        Wie gesagt: Offiziell weiss ich noch nicht einmal davon. Der junge, dumme, Co-Trainer ist einfach ganz diskret (ohne jede Verlautbarung) „entsorgt“ worden… Und das war´s.
        Meines Erachtens nach wohl in erster Linie nur darum, um allfällige, damals noch nicht absehbare rechtliche Konsequenzen zu verhindern (haben den „Verantwortlichen“ ja sofort gefeuert!).
        Die Umgangskultur unter den Jugendlichen dieser Mannschaft ist unverändert. Mir als einstigem Aktiven längst schon eine Ungeheuerlichkeit, die aber geflissentlich ignoriert wird.

      • Sportpapi sagt:

        „Sonst wär´s ja auch offen thematisiert und die Täter an den Pranger gestellt worden.“
        Das hätte man also tun sollen? Weil das dem rechtsstaatlichen Verfahren entspricht? Weil das dem Wunsch des Kindes/Jugendlichen entspricht, der auf eine Anzeige bewusst verzichtet hat?

      • gabi sagt:

        Die Runde hat es unter den „Kameraden“ ja sowieso gemacht. Dank den netten Fötteli, welche die Dumpfbacken ja herum gereicht haben, in ihrer „Mannschaft“.
        Es wäre daher doch möglich gewesen, all diejenigen VOR ALLEN ANDEREN zu massregeln, denen sie ihr Tun ja sowieso gezeigt haben.
        Übrigens wäre der Ausdruck „voller Stolz“ wahrscheinlich nicht treffend, denn meiner Meinung nach, hat dabei viel mehr eine wesentliche Rolle gespielt, was ich beim Spartenleiter, aber auch bei einem Elternmeeting, ein paar Wochen später, schon äusserst betroffen geschildert habe: Nämlich, dass in dieser „Mannschaft“ bloss über die Nächstschwächeren gelacht, nie aber wirklich zusammen und schon gar nicht über sich selbst gelacht wird.

      • gabi sagt:

        Ich meine zudem, dass mit diesem Vorfall auch das Mass dessen hätte voll sein müssen, was man als Club zulässt. Ist ja schliesslich nicht die Pflichtschule: Ich hätte schlicht und einfach diejenigen raus geschmissen, die ihrem eigenen Mannschaftskameraden so etwas antun und das auch noch lustig finden. Das wäre auch ohne Anzeige, ohne Polizei gegangen!
        Geschehen ist aber gar nichts, ausser, dass der Verein glücklich war, dass sie´s nicht mal erwähnen mussten.
        … So, dass ich bei besagtem Elternmeeting Wochen später auch so tun musste, als wüsste ich von nichts. Die Eltern der A…Ioecher (selten aber hier treffend) wussten tatsächlich von gar nichts (die lieben Kleinen hatten ja nun wirklich keinen Grund ihnen das auf die Nase zu binden) und nahmen ihre Schützlinge gegen jede

      • gabi sagt:

        Bedenken in Schutz, die ich zum beobachteten Umgang der Kids untereinander einbrachte: Hahaha; Kinder! – Ja sollte man denn jeweils gleich eingreifen, wenn sie sich im Trainingslager mal gegenseitig die Schokolade klauten oder was; hahaha?
        (im Trainingslager, bei dem das Essen offenbar schlecht organisiert war, haben die Grösseren den Kleineren auch noch die Knabbersachen abgenommen… Hahah)

    • Hans Hasler sagt:

      krass. Klarer Fall von Vergewaltigung! Wie bei Kirchen ist das bei Vereinen eine heikle Sache, da sich niemand mit den Mächtigen im Dorfe anlegen will.
      Eigentlich gibt es doch genau darum Offizialdelikte. Eine Anzeige müsste gar nicht nötig sein. Aber was will man wenn der Dorfpolizist im Vorsitz des Sportvereins sitzt und lieber wegsieht (letzeres ist eine Unterstellung von mir).

      • Helene sagt:

        Wann geht Guggenühl endlich in Pension?

      • Dinah sagt:

        Bin ebenfalls Ihrer Meinung. Nur! Und dass ist das schlimme, als Vergewaltigung gilt ausschliesslich die vaginale Penetration. D.h. von
        Gesetzeswegen kann eine männliche Person gar nicht vergewaltigt werden, sondern „nur“ sexuell genötigt werden. Art. 189 und 190 des schweizerischen Strafgesetzbuch.
        Ist das nicht erbärmlich von unserem Rechtssystem???

      • gabi sagt:

        Im Ernst, Dinah?

        Wusste ich nicht.

        Allerdings wäre im geschilderten Falle das östereichische Gesetz zuständig gewesen.

      • Dinah sagt:

        Gabi: Art. 190 2. Angriffe auf die sexuelle Freiheit und Ehre. / Vergewaltigung
        Vergewaltigung
        Wer eine Person weiblichen Geschlechts zur Duldung des Beischlafs nötigt, namentlich indem er sie bedroht, Gewalt anwendet, sie unter psychischen Druck setzt oder zum Widerstand unfähig macht, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft.

  • Stadtmutti sagt:

    Was mich am Meisten irritiert: Hier wird nun die Mutter gefeiert, die eine Anzeige erstattet hat. Aber damit hat sie ihrem Sohn einen Bärendienst erwiesen. Er hat nun die Schule gewechselt und wir wahrscheinlich jetzt schon schlaflose Nächte haben, wenn er an seine Konfirmation denkt, wo er den anderen ja wieder begegnen wird. Natürlich ist das Verhalten der Buben nicht zu tolerieren, aber ich bezweifle, dass ein völlig unverhältnismässiger Grosseinsatz das gewünschte Ergebnis erzielt oder ob man nicht besser das Problem unter den Beteiligten gelöst hätte mit Gesprächen, Aufarbeiten des Ereignisses etc. Dies hätte ja u.U. auch mit Mithilfe der Polizei passieren können (Stichwort Gewältprävention). So könnten Opfer und Täter wieder normal miteinander auskommen.

    • Sportpapi sagt:

      @Stadtmutti: Steht irgendwo, dass der Schüler wegen des Vorfalls die Schule gewechselt hat? Fakt ist, dass sie nicht mehr in die gleiche Schule gehen, aber auf dem gleichen Pausenplatz verkehren. Tönt für mich eher wie unterschiedliche Schultypen (weiss gar nicht, wie das in Bern läuft). Aber eben, darüber lesen wir nichts.

    • Lia sagt:

      Gespräche und Aufarbeiten und dann ein schischi-Sondersetting? Offenbar haben Sie den Artikel nicht gelesen: es geht schon seit Jahren so, es wurde nie etwas unternommen, d.h. den Eltern dieser Bengel und der Lehrerschaft/Schulleitung ist es egal, was passiert. Somit ist die Anzeige die letzte Möglichkeit, die noch blieb. Der arme Gefesselte muss Todesängste ausgestanden haben, er wusste ja nicht, ob er befreit wird. Und übrigens: konfirmieren lässt sich kaum noch wer.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Lia
        genau das meinte ich gestern, wir wissen überhaupt nicht was und wer da genau „seit Jahren“ involviert ist, besonders nicht was an dem Gespräch- kurz nach dem Lager mit allen Beteiligten!- besprochen wurde; und schon gar nicht wissen Sie wer sich wo konfermieren lassen wird oder nicht.

    • Hans Hasler sagt:

      diese Gespräche gabe es ja schon vor dem Vorfall. Wie viele solcher Gespräche und Aufarbeitungen wollen Sie denn noch?

      • Stadtmutti sagt:

        @Sportpapi: Ich habe das so verstanden, dass die Schule gewechselt wurde. Aber ja, vielleicht war das auch einfach der Lauf der Dinge.
        @Lia/Hans Hasler: Nicht shishi Sondersetting, aber sich einfach mal mit dem Problem auseinander setzen und sich an einen Tisch setzen. Aber das geht offenbar nicht mehr, man verschanzt sich hinter einer Anzeige und fordert harte Strafen. Es geht mir nicht darum, das Verhalten der Mobber schönzureden, sondern die Situation in Ordnung zu bringen und ich bezweifle, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist und dass dies irgendwem, auch dem Opfer!, etwas bringen wird. Und dass der Junge schon jahrelang von genau diesen Buben malträtiert wurde, lese ich nirgends. Vielleicht gemobbt ja, aber eben, wie und wann genau und von wem?

      • Hans Hasler sagt:

        Aber Stadtmutti: Aus den Schilderungen geht doch recht klar hervor, dass sich die betroffenen VOR diesem Vorfall wiederholt an den Tisch gesetzt haben um das Mobbing-Problem, das schon vorher existierte zu lösen. Unklar ist tatsächlich wer in welchem Ausmass früher an Mobbing beteiligt war. Klar ist nur, dass das Mobbing ausgeprägt genug war für Interventionen. Klar ist auch, dass das nichts gebracht hat.
        Vielleicht muss man das aus anderer Seite anschauen: Wenn (Konkunktiv – wir wissen es nicht genau) es so ist, dass diese Kinder die jetzt verureilt wurden über Jahre hinweg das Opfer geplagt haben und mit mehreren Interventionen keine Verbesserung feststellbar ist: Ist dann für Sie so eine Anzeige immer noch unverständlich?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Stadtmutti

        So spricht nur jemand, deren Kinder NIE zu den Opfern gehören.

        Ich jedenfalls würde es nach meinen Erfahrungen nur noch so handhaben, dass ich EIN Mal rede und beim 2. Mal Anzeige erstatte.

      • Stadtmutti sagt:

        Ja, aber das ist ja das Thema: Wir kennen die genauen Umstände nicht und welche Gespräche nun wie und in welcher Art stattgefunden haben. Und es geht mir viel weniger um die Anzeige an sich; das mag ja durchaus im Einzelfall seine Berechtigung haben. Es geht um die Reaktion: Stundenlange Einvernahmen, hollywoodreife Verhaftung etc. Da gäbe es m.E. auch andere Möglichkeiten. Wie erwähnt, das kann auch mit der Polizei stattfinden und offiziellen Charakter haben; es kann auch sein, dass den Buben von einem Polizisten die Leviten verlesen werden, aber danach ist es m.E. zielführender, eine Art Einigung oder Versöhnung herbeizuführen, als Strafprozesse gegen 13 Jährige zu führen.

      • Sportpapi sagt:

        @Stadtmutti: So ist es. „Es geht um die Reaktion: Stundenlange Einvernahmen, hollywoodreife Verhaftung etc. Da gäbe es m.E. auch andere Möglichkeiten. Wie erwähnt, das kann auch mit der Polizei stattfinden und offiziellen Charakter haben;“

      • Hans Hasler sagt:

        Stadtmutti: Ich verstehe nicht, was für eine Reaktion denn die Polzei sonst hätte zeigen sollen. Wenn so eine Anzeige kommt muss die Polizei diese abklären. Das bedeutet, dass die Täter ohne Kollusionsgefahr befragt werden müssen – sprich, dass die Kinder gleichzeitig voneinander isoliert werden müssen (also Grossaufgebot an Polizisten am jeweiligen Aufenhaltsort der Kinder – wo auch immer die sein mag). Bei der Befragung muss wiederum Eltern herbeigezogen werden, Gelegenheit für eine Rechtsberatung gegeben werden etc. Das bedeutet aber automatisch ein stundenlages Verhör. Dies alles muss im Rahmen des Gesetzes gemacht werden – und „Leviten lesen“ gehört nicht dazu. Zudem hat die Polzei gar nicht das Recht Offizialdelikte wie Feiheitsentzug mit Köperverletzung NICHT zu ahnden.

    • Martin sagt:

      @Stadtmutti: Nirgendwo steht, der Junge habe die Schule gewechselt und was hat das Ganze mit der Konfirmation zu tun? Das war ja kein Religionslager? Also irgendwie verwirrend Ihre Aussage.

      • Stadtmutti sagt:

        @Martin: Lesen Sie den ursprünglichen Artikel. @Tamar von Siebenthal: Jedes Kind kann Opfer werden, das heisst nicht, dass meine Kinder NIE Opfer werden, aber natürlich hoffe ich das und wünsche das auch niemandem. Ich halte es aber auch nicht gesund, wenn man von Einzelfall auf den Allgemeinfall abzielt.
        @Hans Hasler: Doch, da hätte man m.E. sicherlich mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen können und sich trotzdem im gesetzlichen Rahmen bewegt.

      • Hans Hasler sagt:

        Stadmutti: Sie wissen doch gar nicht ob die Polizei das Maximum an Fingerspitzengefühl, dass in so einer Situation überhaubt möglich ist, gezeigt hat oder nicht. Ich kann nichts sehen, dass auf eine falsche Reaktion der Polizei hindeutet. Vor allem wenn man die hysterischen und unbgegründeten Kommentare abzieht, wie die dass angeblich die Polizei die Kinder ohne Eltern verhört hätten (steht nirgends so und wäre völlig unplausibel).

      • Stadtmutti sagt:

        @Hans Hasler: Das habe ich nie behauptet, dass die Kinder ohne Eltern verhört worden seien. Wissen Sie denn, dass die Polizei das gemacht hat? Es geht mir auch nicht darum, der Polizei den schwarzen Peter zuzuschieben, die ist ja wahrscheinlich nur ein einzelnes Glied in der Kette und welches in diesem Fall geklemmt hat, wissen wir schlicht und einfach nicht, weil wir die Details nicht kennen. Das Schlussresultat finde ich einfach nicht überzeugend (auf welchem Mist oder auf welchen Misten auch immer das gewachsen ist).

      • Sportpapi sagt:

        @Hans Hasler: So steht es: „Die Beamten fahren mit Thomas zur Wohnung seiner Eltern. Er gibt das Handy ab, benachrichtigt seine Mutter. Die Polizisten sagen, vielleicht würden sie den Buben die Nacht über in Arrest behalten. Zum Abschied küsst und umarmt die Mutter ihren Sohn. Die Polizei bringt die sechs 13-Jährigen auf drei Posten.“
        Und dort werden sie dann sieben Stunden verhört.
        Dass die Eltern, von denen man sich zuvor verabschiedet hatte, nicht dabei waren, ist zwar, wie sie sagen, unplausibel. Aber davon muss man aufgrund des Berichtes ausgehen.
        Was ist da hysterisch oder unbegründet?

      • Sportpapi sagt:

        Und die Polizisten wissen nicht, was sie tun: „Sie wollen dem Buben die Fingerabdrücke nehmen und ihn fotografieren – für die Verbrecher-Datenbank. Es heisst, das sei Standard. Erst das Berner Obergericht pfeift die Polizei zurück. Es sei unverhältnismässig, den Buben erkennungsdienstlich zu erfassen.“
        Dennoch: Bis dahin ist ja alles ok. Aber eben, die Verfahrensdauer von 1.5 Jahren, die Kosten und das letztlich doch bescheidene Schlussresultat können nun wirklich niemanden befriedigen.

      • Hans Hasler sagt:

        „Die Beamten fahren mit Thomas zur Wohnung seiner Eltern. Er gibt das Handy ab, benachrichtigt seine Mutter. Die Polizisten sagen, vielleicht würden sie den Buben die Nacht über in Arrest behalten. Zum Abschied küsst und umarmt die Mutter ihren Sohn. “ OK – könnte das bedeuten. Könnte genau so gut bedeuten, dass der Vater dabei war. Oder, dass die 7 Stunden Befragung erst am Morgen stattgefunden hat. Der Einzige Kritikpunkt an der Polizei, der bestätigt werden kann, ist die erkennungsdienstliche Erfassung von Fingerabdrücken. Eine Befragung der Kinder ohne Eltern wäre da aber sicher auch erwähnenswerte, sollte dies stattgefunden haben (was wohl nicht der Tatsache entspricht).

      • Sportpapi sagt:

        @Hans Hasler: Wieder einmal: Wir wissen es nicht. Dass die Eltern bei der Befragung nicht dabei waren, liegt für mich aufgrund des Berichtes auf der Hand, auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann. Denn das Recht dazu hätten sie sicherlich gehabt.

      • Hans Hasler sagt:

        SP: „Wir wissen es nicht. Dass die Eltern bei der Befragung nicht dabei waren, liegt für mich aufgrund des Berichtes auf der Hand“

        Beim ersten Satz stimme ich ja voll zu. Wir wissen es nicht. Aber für mich ist es absurd, dass dieses Nicht-Wissen mit einer Annahme illegaler Handlungen der Polizei beantwortet wird. (2. Satz). Wieso? Würde dann dies nicht explizit stehen? Oder wäre dies wirklich weniger erwähnenswert als dass Thomas das Handy abgeben musste?
        Wieso gehen Sie ohne Wissen davon aus, dass nicht das beste aus einer schlechten Situation gemacht wurde? Scheint mir jetzt unnötig und eben Hysterisch zu sein!

      • Sportpapi sagt:

        Ich gehe keineswegs von einer illegalen Aktion aus. Sondern von Eltern, die aus was für Gründen auch immer ihren Sohn nicht auf den Posten begleiteten. Vielleicht, weil sie die ganze Geschichte noch unterschätzten und der Meinung waren, der Sohnemann müsse in erster Line selber hinstehen.
        Warum man aber beschreiben sollte, dass das Kind sich von der Mutter verabschiedet, nicht aber, dass es begleitet wird, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber ich bin sicher, wir werden die Fortsetzung noch hören…

  • Anne* sagt:

    Mir genau es genau gleich beim Lesen des Interviews mit Herrn Guggenbühl wie dem heutigen Blogschreiber. Und mir schwant auch, dass Herr Guggenbühl (selbsternannter Experte in x-Themen) nicht viel Ahnung vom Sinn des Jugendstrafrechts hat:
    „JStG Art. 2 Grundsätze
    1 Wegleitend für die Anwendung dieses Gesetzes sind der Schutz und die Erziehung des Jugendlichen.
    2 Den Lebens- und Familienverhältnissen des Jugendlichen sowie der Entwicklung seiner Persönlichkeit ist besondere Beachtung zu schenken.“

    Die beschriebenen Delikte sind zum Teil Offizialdelikte, die Situation eskalierte offensichtlich nicht zum ersten Mal. Die Strafe war – mind. in einem Fall – „deliktsorientierte Gespräche“. Das ist sinnvoll und sicher verhältnismässig.

    • Sportpapi sagt:

      „Die beschriebenen Delikte sind zum Teil Offizialdelikte, die Situation eskalierte offensichtlich nicht zum ersten Mal. Die Strafe war – mind. in einem Fall – „deliktsorientierte Gespräche“. Das ist sinnvoll und sicher verhältnismässig.“
      Sie vergessen aber, dass zwischen Tat und Strafe 1.5 Jahre intensive Abklärungen liegen, die 150 000 Franken gekostet haben. Das hätte man sicherlich deutlich einfacher und zeitnaher hinbekommen können.
      Ausserdem frage ich auch hier: Welchen Experten sollte man denn befragen? Und: würde er die Situation anders beurteilen? Das ist ja eigentlich nur Spekulation…

      • Anne* sagt:

        Nein, das vergesse ich nicht. Aber wissen Sie denn, worin die Abklärungen bestanden haben? Eventuell gäbe es ja dafür eine schlüssige Erklärung. Fall ein psychiatrisches Gutachten erstellt werden musste, hätte allein dies einiges gekostet. Aber man weiss es halt schlicht nicht.
        Welchen Experten man hätte befragen müssen? Keinen ehrlich gesagt. Weil die Öffentlichkeit – zu Recht – wenig über die Details des Verfahrens weiss – nämlich genau so wenig, wie Herr A.G., der in diesem Intterview seine persönliche Meinung wiedergibt und nicht eine Expertenmeinung. A. Guggenbühl „Dahinter steht der Gedanke, der Staat könne alles regeln. …Die Polizei hat keine erzieherischen Aufgaben und auch keine Mittel. “ Dies ist schlicht 1. eine Unterstellung und 2. falsch (siehe JuStG).

      • Hans Hasler sagt:

        Ich bin ja voll einverstanden, dass ein zeitnaheres Urteil vorteilhafter gewesen wäre. Nur: erstens wie Anne das schreibt wissen Sie nicht was in der Zwischenzeit geschah: Eventuell gibt es gute Gründe.
        Einer davon wird in einem Nebensatz im Orginaltext in der SZ erwähnt: Das Berner Obergericht. (Oberste Gerichtsinstanz des Kanton Berns). Rein die Tatsache, dass es von dieser Seite her Äusserungen gibt zeigt, dass zumindestens gegen Teilaspekte Berufung eingelegt wurde und ein Erstinstanz-Urteil nicht akzeptiert wurde. 1.5 Jahre sind wenig für einen Prozess, der über mehrere Instanzen hinweg geführt wird.

      • Sportpapi sagt:

        @Hans Hasler: Wir haben also zwei Möglichkeiten. Ein Kind wird gemobbt. Die Eltern holen alle Beteiligten zu einem Gespräch (hier mit Kirchenvertretern), es wird eine angemessene Reaktion und Strafe vereinbart, und es passiert etwas: am nächsten Tag. Das Opfer nimmt wahr, dass etwas passiert ist. Ist es (oder die Eltern) damit nicht zufrieden, können sie jederzeit immer noch weitere Schritte ergreifen und Anzeige erstatten.
        Oder man involviert die Polizei. Es findet hinter den Kulissen ein mehrmonatiges Verfahren statt. Zum Abschluss, wenn Opfer und Täter nicht mal mehr in der gleichen Klasse sind, gibt es dann auch ein Urteil und eine (milde) Strafe.
        Wofür würden Sie sich denn entscheiden, als Opfer? Und: Liegt da nicht in unserem Rechtssystem etwas im Argen?

      • Hans Hasler sagt:

        Sportpapi: Bei einem Mobbing- Vorfall würde ich wie Sie die Variante einer unmittelbaren (besser Stunden als Tage) Intervention mit den Beteiligten inklusive einer angemessenen Strafe ohne irgendwelche Polizei auf klar als besser betrachten. Nur decken sich unsere Wahrnehmungen hier nicht. Ich bin der Meinung, dass dies wiederholt geschehen ist. Und dass sich die Mobber keinen Deut darum gekümmert haben (wieso auch immer). Sie gehen davon aus, dass genau diese Intervention nie stattgefunden hat. (oder?).
        Fall Sie recht haben und vorher nie ein ernstes Gespräch mit den Mobbern gesucht wurde – dann gebe ich Ihnen vollumfänglich recht. Falls nicht – Wie sehen Sie das denn? Immer wieder Gespräche suchen? Wieso, nützt ja nichts.

      • Sportpapi sagt:

        @Hans Hasler: Offenbar haben bereits früher Interventionen stattgefunden. Worum es da ging, und ob und welche der Täter da auch dabei waren, weiss ich nicht. Mit dem einen war das Opfer gemäss Bericht jedenfalls nach wie vor befreundet.
        Aber ja, es spricht nichts dagegen, die Polizei einzuschalten. Aber auch mit Polizei müsste ein schnelles Verfahren innert Stunden bis Tagen möglich sein.
        Sonst wird in Zukunft dieser Weg sicherlich nicht attraktiver.

      • gabi sagt:

        Fazit des Ganzen ist doch schlicht und einfach, dass es gar nie so weit kommen darf, dass am Schluss die Polizei eingeschaltet werden muss.

        Die Schule selber, die Lehrer – und dann halt auch die Eltern – hätten viel früher klare Kante zeigen sollen.

        Davor drücken sich immer mehr, hoffen, ein Problem (und zwar ein klares Erziehungsproblem!) löse sich schon irgendwie von selbst oder die jeweils „Anderen“ kümmern sich drum.

        Hab schon vor Jahren ähnliche Drückebergereien aus (bloss noch fakultativen Basler) Schilagern von einem befreundeten Lehrer geschildert gekriegt, wo ich mir nur an den Kopf langen konnte.

        Wer nicht kapiert, dass die Kinder von heute die Gesellschaft von morgen sind (deshalb auch mein Engagement beim Thema lsIam, SP!) hat gar nichts begriffen.

  • Röschu sagt:

    Herr Zweifel, Sie sollten ganz dringend den Roman „A Frolic of His Own“ von William Gaddis lesen, falls Sie dies nicht schon getan haben. Sie werden ihn lieben…

  • Christen sagt:

    Früher wäre der Junge vielleicht an einen Baum gefesselt und bald wieder befreit worden. Ein Kissen über den Kopf stülpen, über den Boden schleifen, usw. hat nichts mehr mit einem (unlustigen) Streich zu tun.
    Gewalt gehört angezeigt, in dieser Brutalität ohnehin, keine Frage!

    • mila sagt:

      Ich finde es schwierig, mir allein aufgrund von Medienberichten ein schlüssiges (und faires) Bild vom Geschehen zu machen. Aber eins scheint mir doch klar: wenn mein zwölfjähriges Kind solchem tatenlos zusehen, oder sich daran beteiligen würde/könnte, käme das einer umfassenden Bankrotterklärung meines elterlichen Vorbilds gleich. Dann müsste ich mich ernsthaft (und schonungslos) fragen, wo ich es verpasst habe, Empathie und (Zivil-)Courage vorzuleben. Zehn Minuten sind eine kleine Ewigkeit – insbesondere für den, der sie gefesselt und mit Kissen über dem Kopf erleiden muss.

    • Trudi sagt:

      Gewalt gehört angezeigt. So ist es sehr gut Christen, Ich finde das auch da gibt es kein wenn und aber.

    • Martin sagt:

      @Christen: Ja, das habe ich mir auch gedacht. Anzeigen? Ich weiss nicht. Aber sicherlich eine richtige Disziplinarmassnahme. 2 Monate Pausenplatzwischen für die Täter oder so was in der Art.

  • Karl von Bruck sagt:

    Bingo!

    Das Gewaltmonopol des Staates – von der Juxtiz scharf kontrolliert im Rahmen von internationalen Menschenrechten, Gesetz und Verfassung – ist der Grundpfeiler der Zivilisation. Und wenn das Haenschen nicht lernt, lernt es Hans nimmermehr. Und wenn Haenschen schon zurecht die ueblichen – persoenlich und finanziell lange unangenehmen – Reaktionen des Staates auf Gewalt erfahren muss, statt – wie bei Sexverbrechen bis hin zur Kindesschaendung und -Schwaengerung – von Gluckendeckung zu profitieren, wird er es sich als Hans eher ueberlegen, ob er sich als Erwachsener aktiv mit Landfriedensbruch, Gewalt gegen Beamte, Pluenderung, Brandstiftung straf- und schadenersatzfaellig machen will, oder die neofeudale Herrschaft lieber ohne Gewalt gegen Sachen oder gar Personen bekaempft….

  • Frederic sagt:

    Nach einem Fachvortrag an einer Elternveranstaltung weiss ich nun mehr über Mobbing. Am klarsten und deutlichsten findet Mobbing im Kindergarten statt! Das sind Hierarchie Kämpfe in der Gruppe und können mit einer Fussballmeisterschaft verglichen werden. Vorne kämpfen sie um den Meistertitel und hinten versucht jeder, nicht auf den Abstiegsplätzen zu landen. In den hinteren Regionen versuchen einige, andere mit allen Mitteln zu Schwächen, Mobber gehören zu den Schwächsten oder haben etwas zu verbergen.
    Das Leben funktioniert nach dem Motto „Alles was mit nicht tötet macht mich stärker“. Man darf selber nicht zulassen, das Mobbing einem Schwächt. Man muss selber wissen das man besser ist als die Looser die mobben.

    • Frederic sagt:

      Die Verlierer, wie in einigen Beiträgen aus deren Erzählungen ersichtlich, sind diejenigen welche mit der Situation nicht umgehen können, sie auch nicht verstehen können. Man kann die Menschen und deren Herkunft nicht leugnen, nur weil wir jetzt alle Smartphone haben, sind wir nicht andere Menschen geworden. Das Selbstvertauen aller Kinder muss gestärkt werden und sie müssen den Hintergrund von Mobbing möglichst verstehen. Wer Talent hat wird sich im Leben durchsetzen, die meisten Mobber bleiben ein Leben lang bei den Loosern.
      Ein Kind das von den Eltern gehört hat, dass sich alle nur lieb haben und es nur Gutes von den Kindern gibt, wird es schwer haben. Mobber suchen Schwachstellen, diese Schwachstellen darf man ihnen möglichst nicht bieten oder zeigen

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Mein Kleiner wurde auch schon von älteren Kindern verprügelt und ich habe Anzeige erstattet. Ein paar Jahre später wurde er wieder bin grösseren Kindern auf dem Schulweg verfolgt, auf die Strasse geschubst usw Meine Interventionen brachten keine Besserung, bis ich mit Anzeige drohte.

    Man muss den Leuten jene Sprache sprechen, die sie verstehen.

    • Peter sagt:

      Richtig!

    • Romea Studer sagt:

      Dieser Meinung bin ich auch. Vor allem weil die Eltern der „Täter-Kinder“ absolut unkooperativ sind und ihr Zuckerschnäuzchen auch dann noch aufs Blut verteidigen, wenn er mit 5 3.Klasskollegen einen Kindergärtner verklopft (war bei uns so). Wir haben auch nicht lange gefackelt und die SSA einbeozen mit klarer Ansage, dass beim nächsten Mal Schulleiter und Polizei mit von der Partie sind.
      Plötzlich wars dem Zuckerschnäuzchen dann möglich, einen Bogen um den Kindergärtner zu machen.

  • Jakob Weiss sagt:

    Wir leben doch in einem Rechtsstaat, nicht? Da gelten Gesetze, für Jung und Alt. Gelten die nun etwa nicht weil die Täter in der Pubertät waren? Gesetze nur für Volljähre? Also warum soll der Rechtsstaat nicht für diese Täter gelten? Es sind Täter, schwarz auf weiss. Sie haben das Gesetz gebrochen.
    Wieso soll eine Anzeige eine Überreaktion sein?

    Offenbar haben die Erziehungsberechtigen der Täter ihren Job nicht ganz erfüllt.
    Reden half nicht. Wie sollen diese Erziehungsberechtigten sowie die Täter jemals begreiffen, dass sie etwas fürchterlich falsch gemacht haben?
    Eine Anzeige ist genau das Richtige. Verklagt die Eltern! Nur dann sehen die Täter, dass ihr Handeln Konsequenzen hat. Alles Andere ist solchen Tätern schnurz egal.

    • Jakob Weiss sagt:

      Noch was:

      In der gesamten Primar- und Sekundarschule haben wir rein gar nichts über Gesetz und Recht gelehrt bekommen.

      Unser Mobb-Master, ein Pilotensohn, kam am Schluss mit GHB und MDMA zur Schule. Zwei Jahre nach Schulende vergewaltigte er eine knapp Minderjähre in der Badi.

      Hätte nicht sein müssen, würden wir nicht in einer Gesellschaft leben, in der Mobbing eine „Kleinigkeit“ und eine Anzeige „Unverhältnismässig“ ist.

  • Heinz Oswald sagt:

    „…bei jeder Kleinigkeit eine Anzeige einzureichen“, Soso, und das von einem Jugendpsychologen: Die Jungs, welche auf Kosten eines verängstigten wehrlosen Opfers, ihre sadistische Neigung auslebten (oder ist es sogar mehr?) werdens ihm danken! Wir sind weit herunter gekommen: Ein Jugendpsychologe der Schadenfreude und Sadismus schmiert?

  • Sabine Müller sagt:

    Sorry, Sonntagszeitung natürlich…

  • Hannes Müller sagt:

    Der Anzettler des Mobbing ist meist nicht fassbar, weil er Erfahrung hat im Mobbing und weiss, wie man anstiftet aus dem Hintergrund.

  • Sabine Müller sagt:

    Herr Zweifel, ich danke Ihnen herzlich für den Artikel! Ich habe gestern, nach Erscheinen des Tagi-Artikels, sehr mit dem Opfer und dessen Familie mitgelitten. Es wäre einfach nicht nötig gewesen, das Opfer und dessen Familie haben genug durchgemacht.
    Ich wünsche mir, dass seriöse Berichterstattungen wieder zunehmen und wirklich sachkundige Fachpersonen beigezogen werden (und nicht Psychologen à la Alan Guggenbühl!). Ich wünsche dem Opfer und seiner Familie von Herzen alles Gute!

  • Nada sagt:

    Vielen Dank Herr Zweifel für die klare und gut begründete Stellungnahme. Der Artikel der SZ war nicht nur abstossend reisserisch, sondern auch peinlich einseitig. Als Leser fragt man sich, ob das Opfer und seine Familie überhaupt Gelegenheit erhielten, sich zum Sachverhalt zu äussern. Für den gedemütigten Jungen wäre es wohl besser gewesen, wenn auf die mediale Ausschlachtung des erlittenen Mobbings verzichtet worden wäre. Etwas mehr Fingerspitzengefühl und Ausgewogenheit von Seiten des Journalisten hätte man auf jeden Fall erwarten dürfen.

    • Sportpapi sagt:

      Mit Fingerspitzengefühl meinen Sie vermutlich, dass er hätte darauf verzichten sollen, über diesen Fall zu berichten?

      • Martin Frey sagt:

        Das Wort, das Sie suchen, heisst Ausgewogenheit, SP. Der SZ Artikel war sehr einseitig, nachgerade parteiisch aus der Tätersicht geschrieben. Das Opfer und sein Schicksal kam am Rande auch noch vor, mehr nicht.

      • Nada sagt:

        Wie kommen Sie dazu, mir zu unterstellen, dass ich Journalisten zensieren möchte. Fingerspitzengefühl hiesse in diesem Fall, nicht nur den einen Täter und seine Familie zu Wort kommen zu lassen. Will das Opfer keine Stellung nehmen, dann besser auf Aussagen des Täters verzichten und aus neutraler Sicht berichten. Experten suchen, die nicht so vorschnell Schuldzuweisungen an Mutter des Opfers und Schulleitung machen; Stichwort: Überreaktion (Guggenbühl) & Hexenjagd (Ramming). Wenn die hohen Kosten im Artikel aufgeführt werden, dann bitte aufzeigen, wie sich diese Verfahrenskosten zusammensetzen, statt unterschwellig der Anzeigeerstatterin vorzuwerfen, sie hätte besser Hand zu einer gütlichen Einigung geboten statt der Öffentlichkeit solche Kosten aufzubürden und den Tätern zu schaden. usw.

      • Sportpapi sagt:

        @Nada: Ich bin sicher, man hat auch das Opfer bzw. dessen Mutter um eine Stellungnahme gebeten. Darf deshalb die andere Seite nicht zu Wort kommen? Experten. Muss man die also nach ihrer Meinung auslesen, und nicht weil sie zum Thema etwas zu sagen haben? Was für Experten wären denn passend?
        Wie sich die Verfahrenskosten zusammensetzen, kann man sich vorstellen. Wenn schon 12 Polizisten ausgeschickt werden, um fünf Kinder einzusammeln. Vermutlich ging es in dem Stil weiter.
        Und das ist meiner Meinung nach nicht das Problem der Anzeigeerstatterin. So heisst es denn auch: „Es ist eine Geschichte über die Grenzen von Kinder- und Jugendspielen. Was ist tolerierbar? Wo beginnt eine strafbare Handlung? Und es ist auch eine Geschichte einer misslungenen Deeskalation.“

    • Maia sagt:

      @Sportpapi: Was macht Sie da so sicher?

  • ronald salathe sagt:

    Als Vater eines betroffenen Knaben damals an die Adresse der Schule / Lehrerschaft, nach den ersten Vorfällen:
    Entweder ihr setzt dem Treiben sofort ein Ende – oder ich komme auf dem Schulhof vorbei und löse die Angelegenheit auf meine Weise ! Sie wussten mit wem sie es zu tun hatten.

  • tststs sagt:

    Je länger, je mehr muss ich doch sagen, dass dieser Fall doch sehr nahe am Ideal verlaufen ist.
    1. Kinder/Jugendliche machen strafrechtlich relevanten Seich.
    2. Fall wird rechtsstaatlich korrekt verhandelt (oder?)
    3. Es wird ein angemessenes Strafmass gefunden.
    4. Opfer und Täter werden zwar keine Freunde mehr, können sich aber zumindest in die Augen schauen.

    Und wenn wir jetzt nicht alle noch lange darauf rumreiten (jaja ich weiss, mit jedem Post gebe auch ich dem Gaul die Sporen), dann werden auch die involvierten Kinder/Jugendlichen und ihre Familien bald darüber hinwegkommen.

    • Astrid Meier sagt:

      Genau, und deshalb gehört ein solcher Vorfall auch nicht in die Sonntagspresse, oder überhaupt in die Presse. Das dient weder Opfer noch den Tätern oder der Allgemeinheit. Eine kurze Randnotiz hätte allenfalls genügt.

      Und logisch müssen die Täter bestraft werden. Wenn die Schule nicht durchgreift, dann halt die Justiz.

      • Sportpapi sagt:

        Ein solcher Artikel gehört vor allem nicht in die Presse, weil sich Leute dort eine Meinung bilden, die nicht einmal in der Lage sind, einen Artikel ganz zu lesen und zu verstehen.
        Die Schule konnte nicht durchgreifen, da sie nicht beteiligt war. Die Kirche hat Schritte ergriffen. Ob es genutzt hätte, ist unbekannt, da ja diese Mediation durch die Anzeige abgebrochen wurde.
        Im Artikel ging es auch nicht so sehr um den Einzelfall, sondern darum, ob es angemessen ist, in solchen Situationen eine Anzeige zu erstatten. Und vor allem, ob die Reaktion der Polizei/Justiz letztlich angemessen ist.
        Glauben Sie denn, die Mutter des Opfers würde heute wieder Anzeige erstatten? Hat es ihrem Sohn etwas gebracht?

      • Martin Frey sagt:

        Sie dürfen raten, Frau Meier, wer wohl den Fall publik gemacht und den Medien zugespielt hat, um diese zu instrumentalisieren. Ich würde mal meinen, wohl nicht die Familie des Opfers…

      • Hans Hasler sagt:

        Ich finde es richtig, dass so etwas in die Presse kommt. Vor allem damit sich die Eltern bewusst werden, dass Mobbing Konsequenzen haben kann für ihre Kinder. Wenn Eltern ihren Kindern zu verstehen geben, dass sie wenig dagegen haben, wenn ihre Kinder andere Mobben, dann muss man sich nicht wundern. Die Haltung, dass ihr Kind alles darf ist bei Eltern gar nicht so wenig verbreitet.

      • Hans Hasler sagt:

        @Sportpapi: Ihre Texte machen klar, dass Sie die Situation etwas arg einseitig betrachten und die „heiklen“ Punkte einfach überlesen: Klar ist, dass der betroffene Junge früher schon gemobbt wurde. Auch geht aus dem Orginal-Text hervor, dass es diverse Interventionen und Elterngespräche gab VOR diesem Vorfall. Die Schule hat somit schon vorher eingegriffen. Offensichtlich ohne Erfolg.
        Da muss ich nachfragen: Ab wie vielen Mediationen, Interventionen, Gesprächen etc ist eine Anzeige für Sie denn eine Option? Nie? Nach 100 Interventionen?

      • Sportpapi sagt:

        @Hans Hasler: Es waren offenbar nicht die gleichen Kinder, die gemobbt haben. Beschrieben wird zudem, dass der eine Täter täglich mit dem Opfer zur Schule gelaufen ist, also irgendwie befreundet war. Mehr wissen wir aber auch nicht.
        Und Sie lesen von mir auch (hoffentlich) keine Aussage, dass ich die Anzeige grundsätzlich falsch finde. Dafür fehlen mir die Informationen.

      • Hans Hasler sagt:

        Sportpapi: Wie kommen Sie auf die Idee, dass es vorher andere Kinder gewesen waren? Im Text steht „AUCH von anderen Kindern“. Das heisst, dass die hier betroffenen AUCH gemobbt haben (und weitere Kinder zusätzlich auch). Also wurden die Wiederholungstäter bei denen die Interventionen nichts gefruchtet haben nun bestraft (und andere, die nicht mehr gemobbt haben – sei es Zufall oder weil sie was gelernt hatten – wurden nicht bestraft). Scheint mir ein differenziertes Vorgehen zu sein!

  • Philipp Seiler sagt:

    Laut vielen Leserbriefschreibern sollte die Kindheit in einer rechtsfreien Zone ablaufen, wo nur das Faustrecht gilt. Als Opfer dieser Doktrin wurde meine Selbstachtung in dieser Zeit von den Gschpänli regelrecht zerstört, und selbst heute, 20 Jahre später, bin ich unfähig eine potentielle Partnerin auch nur anzusprechen, weil ich kein Vertrauen leisten kann und immer in mir höre „du bist eine Null“ / „auch sie wird dein Vertrauen missbrauchen“ / „alle werden dich öffentlich blosstellen und auslachen“. Während ich für immer ein ungesühnter gebrochener Mann ohne Familie bleiben werde, sollten wir doch anderen noch jungen Menschen eine bessere Zukunft ermöglichen, indem wir zeigen dass ihre Aggressoren bestraft werden, und sie ganz tief in sich Gerechtigkeit erfahren und fühlen können.

    • Matt sagt:

      Herr Seiler bei allem Respekt
      Ich war wohl per Definition in meiner Kindheit / Jugend auch ein „Mobbing Opfer“
      Auch ich habe wahrscheinlich den einen oder anderen Komplex deswegen. Aber ich würde mich hüten deswegen diesen Jungs die Schuld für meine heutigen Unzulänglichkeiten zu geben.
      Ich bin jetzt 38 Jahre alt, stehe mit beiden Beinen im Lebe und habe dennoch in den letzten 15 Jahren immer mal wieder einen Psychologen aufgesucht um gewisse Unfähigkeiten anzugehen die womöglich auch aus den damaligen Situationen entstanden sind. Allerdings irren sie wenn sie glauben das alle „ungemobbten“ diesbezüglich keine Baustellen haben!
      Einem gemäss Artikel einsichtigen 13 Jährigen Jungen eine Busse von 10’000.- aufzubrummen wird rein gar nichts bringen.

      • Peter sagt:

        1/ So einfach ist es nicht, Herr Matt. Es hängt immer von der Art und Weise ab. Sie wissen nicht en détail, was Herrn Seiler widerfahren ist.
        Ich wurde in der Sek. ebenfalls gemobbt, verprügelt, bespuckt, als Nazi ob meiner deutschen Herkunft beschimpft, mir wurden Sachen weggenommen und all die Dinge, welche bösartige Monster einem antun können. Ich sehe heute noch die Quäler von damals und ich gestehs, ich würde die Strassenseite wechseln, läge einer von diesen blutend auf der Strasse.
        Mein Selbstvertrauen war im Keller und noch tiefer. Der nächste Tiefpunkt im menschlichen Verhalten war dann das Militär, welches mich fast an den Abgrund brachte. Erst der Selbsterhaltungstrieb brachte die Wende, als ich dem schlimmsten Quäler eine Türe ins Gesicht rammte, bis es blutete.

    • Peter sagt:

      2/ Ich war nie stolz darauf, aber wahrscheinlich brauchte es diese Gewalttat für dieses hirnloses Stück Mensch. Ich finde es super von Ihnen, dass Sie sich Hilfe holen, Sie können das. Vielleicht kann das Herr Seiler nicht.
      Ich bin wie Sie, mittlerweile auch gefestigt, habe eine Frau und zwei Kinder – und dank meine Frau habe ich jetzt auch die Kraft gefunden, diese damaligen Geschichten aufzuarbeiten. Ich werde nie zulassen, dass meine Kinder gemobbt oder selber mobben.

  • Chantal sagt:

    Über die Geschichte wurde ja schon gestern heftig auf 20min und tagi.ch diskutiert. Viele schrieben „wir wissen nicht, ob es Mobbing war“. Da würde ich dagegen halten, wir wissen aufgrund der Nachrichtenlage sehr wohl, *dass* es Mobbing war: Wenn es kein Mobbing wäre, fände es das Opfer lustig und damit hätte sich das gegegessen. Aber wenn es Mobbing ist, dann ist das Opfer entweder eingeschüchtert und macht nicht, oder es fühlt sich wirklich sehr ungerecht behandelt und erstellt Anzeige. Der Fakt *dass* Anzeige erstellt wurde, zeigt völlig klar, *dass* es Mobbing war.

    • Sportpapi sagt:

      Also wenn die Mutter Anzeige erstattet, ist es Mobbing, und braucht gar keine weiteren Abklärungen mehr. Oder wie?

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Chantal

      das ist ua einer der springenden Punkte über welche wir nichts wissen.
      Wer alles war in die (frühere!) Mobbinggeschichte verwickelt? Auch der Junge welcher fast tgl den Schulkameraden abgeholt hat?
      Ist der Vorfall aus dem Lager ein Einzelfall oder hat sich auch dort über Tage etwas abgespielt? Welches dann zu diesem Vorfall geführt hat?

  • Nooma Wüthrich sagt:

    Ich bin mit Herrn Guggenbühl überhaupt nicht einverstanden! Wenn Buben immer noch lachen, wenn sie ein anderes Kind wehrlos gefesselt haben, dieses weint und über den Boden geschleift wird, dass ist das kein Spiel mehr! Vielmehr ist es beinahe eine ähnliche psychotische Ausprägung wie beispielsweise ein Junge, der Tiere zu Tode quält. Dies sage ich, obwohl ich mich sonst gegen leichtfertige Pathalogisierungen wehre!
    Ich war als Kind auch regelmässig Mobbingopfer von Rowdies. Ich musste mich nach der Schule regelmässig im WC vor den anderen verstecken. Schaffte ich dies nicht, wurde ich den ganzen Heimweg herumgeschupst, obwohl ich bereits am Heulen war. Dies hinterliess Spuren bis heute – leider nun umgemünzt in unbändigen Hass gegen die damaligen Peiniger.

    • Nooma Wüthrich sagt:

      Um die Situation etwas zu verdeutlichen: Wenn ich beispielsweise auf der Schultoilette war, haben die anderen die dreckigen WC-Bürsten aus den andern WC’s oben in die Kabine geworfen. Ich musste dann den Schulunterricht mit den nur notdürftig weggeputzen Fäkalspuren besuchen. Dies ist so entwürdigend – ich verstehe nicht, weshalb nicht Kinder, welche solche Sachen tun, auch straffähig sein sollten.

  • Erich Soldat sagt:

    Da in unserer Gesellschaft weder die Eltern, noch die Lehrer oder Nachbarn irgenwie ueber Kinder, die sich so scheusslich benehmen, verwalten koennen, hat es nun notwendig gemacht, das das Gesetz spricht! Noch in den 70igern, als ich im Schlengelalter war, wurden uns eben halt von Personen die NICHT unsere Eltern waren die Flausen mit Wort und manchmal Tat aus den Koepfen genommen…

    • Christof Strasser sagt:

      Genauso ist es und war es. Im übrigen gibt es immer noch Kulturen, wo es die Eltern als Schande empfinden, wenn sich Kinder so benehmen und so etwas tun. Respekt, Verantwortungsbewusstsein und Einsicht fehlt heute leider vielerorts.

    • tststs sagt:

      Ich stimme Ihnen nicht zu, dass es diese Sozialkontrollen heute nicht mehr gibt.
      Es findet aber eine Verschiebung vom privaten „Verhandlungsrahmen“ in den rechtlich/öffentlichen statt.
      Nun, einerseits kann man dies bedauern und als Verlorengehen von Vernunft und Hausverstand betrachten.
      Man kann es aber auch als weiteren Sieg der Vernunft werten, als eine Weiterentwicklung unserer Werte. Was für die Mächtigen und Starken gilt, soll auch für die Schwächsten der Gesellschaft gelten. ALLE sind vor dem Gesetz gleich. Das Recht gilt jederzeit.
      Ich glaube nicht, dass irgendjemand hier findet, dass, wenn sich dies unter Erwachsenen abgespielt hätte, dieser Fall die Involvierten „unter sich“ bereinigen hätten sollen.

      • tststs sagt:

        Und auch bitte hier nicht falsch verstehen, selbstverständlich unterlaufen auch einer unabhängigen Behörde, aka die Justiz, Fehler.
        Aber prinzipiell sehe ich die Würde sowohl von Opfer als auch von Täter in einem ordentlichen Verfahren eher geschützt, als wenn man dies „unter sich“ regelt.

      • Sportpapi sagt:

        „Aber prinzipiell sehe ich die Würde sowohl von Opfer als auch von Täter in einem ordentlichen Verfahren eher geschützt, als wenn man dies „unter sich“ regelt.“
        Hm. Am Schluss haben wir nur Verlierer (ausser den Rechtsanwälten, die gut verdient haben). Wem dient das wirklich?
        Gibt es nicht dazu in erster Linie den Friedensrichter? Und sind nicht die Schulleiter und Schulpsychologen etc. im Schulumfeld in einer ähnlichen Funktion? Gütliche Einigung sollte doch im Vordergrund stehen.

  • Sportpapi sagt:

    Ob die Anzeige wirklich nötig und vor allem sinnvoll gewesen war, darüber kann man streiten. Bzw. könnte man, wenn man mehr Informationen hätte.
    Der danach folgende Polizeieinsatz ist aber völlig verfehlt und schiesst weit über das Ziel hinaus. Ein Verfahren von 1.5 Jahren, Kosten von 150 000 Franken. Wem soll das dienen? Dem Opfer? Sicherlich nicht!

    • Florian Müller sagt:

      Polizei und Strafverfolgung dienen nicht dem Opfer, sie dienen dem Recht und der Rechtssicherheit. Polizei und Strafverfolgung garantieren, dass der Nachbar nicht mein Haus abfackeln darf, wenn ihm meine Nase nicht passt. Nur darum kann ich in der Schweiz ein Haus kaufen und weder in Spanien noch in Griechenland. Polizei und Strafverfolung hilft also, künftige Opfer zu vermeiden.

      • Frederic sagt:

        Das mit Spanien und Griechenland habe ich jetzt nicht verstanden. Wollen Sie sagen diese Länder (EU- Länder!) seien kein Rechtsstaat? Das kann ja wohl nicht sein!

      • Florian Müller sagt:

        @ Frederic. Sie dürfen gerne ein Haus kaufen, in Spanien, direkt am Meer. Es braucht natürlich etwas Cash, um auf dem Weg die verschiedenen Bewilligungen zu bezahlen, aber das Schönste kommt dann mit der Immobilienkrise. Vor Jahren hatte ein Beamter das Land mündlich zur Überbauung freigegeben, schriftlich ist nichts vorhanden. Sie haben 30 Tage, das Haus abzureissen, und der Beamte und seine Kollegen sind längst pensioniert …. nein, das ist kein Rechtsstaat wie in der Schweiz, siehe oben ,-)

    • mira sagt:

      Ich finde so ein Verfahren sinnvoll, denn es macht deutlich, dass das Verhalten der Jungs unter aller S*u war und sie sich straffällig gemacht haben. Es macht damit auch für zukünftige Mobber deutlich, wo die Grenzen sind. Langfristig ist es wohl auch für das Opfer gut, offiziell die Bestätigung zu haben, dass es nicht selbst irgendwie „schuld“ ist.
      Ich war selbst kein Mobbing-Opfer, trotzdem macht mich das Thema sehr sehr wütend und ich würde alles in Bewegung setzen, sollten meine Kinder mal darunter leiden.

  • Jeremias Pestalozzi sagt:

    Hier hat ganz klar die Schule versagt. Die Lehrer unternahmen nichts gegen das jahrelange Mobbing, und der Schulleiter hetzte Kesb und Polizei auf Schulkinder. Ich* unterrichte selber seit Jahren, und ich weiss, dass man als Lehrer und im Schulbereich überhaupt keine Gewalt tolerieren darf. Schüler testen immer die Grenzen aus, und jeder Lehrer muss als Lehrer und nicht als vermeintlicher Freund und Kinderversteher auftreten. Kinder lügen leicht und behaupten Sachzwänge, wo gar keine sind. Es ist leichter, dann verständnisvoll zu tun und sich von Tränen erweichen zu lassen, als die Konsquenzen des Handelns aufzuzeigen und ihnen Selbstverantwortung beizubringen.
    Das Emmentaler Mobbing zeigt unser staatliches Versagen auf: als Schule, als Lehrer, als Schulleiter und als Kesb.
    *Pseudonym

    • Florian Müller sagt:

      Es haben immer alle versagt, bis einen Mutter mit Zivilcourage und Verantwortungsgefühl für ihr Kind sagte: „Jetzt ist genug!“ Schuldsuche ist müssig, der Mutter müsste man ein Kränzchen winden und sie vorschlagen für den „Prix Courage“ des Beobachters.

    • tststs sagt:

      Wie kommen Sie darauf, dass der hier debattierte Fall (oder auch die anderen Vorfälle) im Umfeld der Schule passiert sind?
      Wenn Sie schon unbedingt spekulieren wollen, dann würde ich mir zu den folgenden Stichworten Gedanken machen: „Lager“, „Dorf“, „Kirche“, „Schulleiter gibt Rat als Privatperson“…

    • Hans Hasler sagt:

      Ich glauben nicht, dass man der Schule einen Vorwurf machen kann. Ich zitiere aus dem Text der SZ: „Der gefesselte Bub war schon früher Opfer von Streichen – auch von anderen Kindern. Es hat Interventionen und Elternabende gegeben. „. Mit anderen Worten, die Schule hat schon interveniert.
      Gegen den Willen der Eltern kann jedoch die Schule in so einer Sache nichts ausrichten. Alles was übrig bleibt ist nunmal nur die Anzeige bei der Polizei.

  • Beat Huber sagt:

    Ganz herzlichen Dank für diesen Gegenartikel. Ich habe mich gestern über den Bericht in der Sonntagszeitung geärgert wie noch nie. Es ist ungeheuerlich, dass das Recht auf Schutz vor Gewalt den Kindern unter dem Vorwand, dass Kinder halt „Flausen im Kopf“ hätten verwehrt bleiben soll! Jeder Erwachsene, welcher einen anderen fesselt, herumschleift und noch dazu einen Kissenanzug über den Kopf stülpt würde zu Recht vor Gericht gestellt. Das ist reine Folter! Ich wünschte mir, dass mehr Eltern reagieren und Straftaten gegen Ihre Kinder zur Anzeige bringen. Und vor allem, dass die Lehrer ihre Aufsichtspflicht endlich wahrnehmen, so dass die Schule für Kinder ein gewaltfreier und sicherer Raum wird.

    • Sportpapi sagt:

      Was hat das Ganze mit der Schule zu tun? Und: Haben die Lehrer wirklich eine ständige Aufsichtspflicht? Und in der Freizeit stehen dann immer Mami und Papi auf dem Platz?
      Ernsthaft, eine solche Forderung ist völlig verfehlt.

      • gabi sagt:

        ich wünschte, dass mehr eltern ihre kinder die ihre mitschüler mobben und trangsalieren zur rechenschaft ziehen und sie angemessen erziehen / bestrafen. dann wäre der gang vor den richter evtl. unnötig!
        die im artikel erwähnte mobbingszene erinnert mich an foltermethoden im Krieg! so was kann und soll man nicht mit einem schulterzucken abtun. das geht EINDEUTIG zu weit!

      • Sportpapi sagt:

        @gabi: Und was wäre dann die angemessene Erziehung/Bestrafung durch die Eltern in dem Fall? Und wer sagt, dass nicht genau das eingeleitet worden ist/wäre?

      • gabi sagt:

        Der oben geschriebene Beitrag ist NICHT von mir. Also vom „althergebrachten“ Mamablog-gabi!

        … Auch wenn ich mich dem ersten Abschnitt anschliessen könnte.
        Die „Foltermethoden im Krieg“ wären aber etwas zu schrill für mich.

    • Matt sagt:

      Seid ihr alle in Watte aufgewachsen?
      Ich habe solche Sachen meine ganze Kindheit und Jugend durch ertragen müssen.
      Ja das alles hat sicher auch irgendwie seine Spuren hinterlassen. Aber ich weiss das ich damals gerade so gut auf der anderen Seite hätte sitzen können. Und ich war genau wie die meisten die so was erdulden mussten, auch kein Unschuldslamm.
      Aber es wär mir nie in den Sinn gekommen jemand zu verpfeifen! Wer damit im Erwachsenenalter nicht zurecht kommt sollte halt auch nicht zu stur sein um sich psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch ich musste das lernen!

      Und vor allem sind das alles Kinder! Aus irgendeinem komischen Grund hat mal ein geistesgegenwärtiger entschieden das für Kinder nicht die selben Gesetze gelten wie für erwachsene.

  • Carlo sagt:

    Danke Herr Zweifel
    Als Mobbingopfer in meiner Schulzeit, teile ich Ihre Meinung über den Artikel und das Verhalten der Beteiligten. Ich bin froh, dass sie dafür Stellung beziehen.

  • Bernhard Piller sagt:

    Wenn jeder Kindergarten-Streich zu Verfahren mit Kosten von 150’000 führen, damit die Sache wieder ins Lot kommt, dann ist unsere Gesellschaft definitiv krank. Es gibt überall im Leben soziale Hierarchien, und jedes Kind muss lernen, damit umzugehen. Aber hier haben wieder Leute aus eine Mücke einen Elefanten gemacht – und kräftig abkassiert.

    • sepp z. sagt:

      scheint ja wiederholtes mobbing an diesem kind gewesen zu sein. die 150’000 kommen damit nicht aus dem nichts, sondern mit ansage.
      und immerhin bezahlen die täter einen teil davon mit. das dürfte auch eine lehre sein fürs leben.

      • Sportpapi sagt:

        Die Täter zahlen nur etwas, wenn Sie in den nächsten Jahren plötzlich zu einem Vermögen kommen. Ansonsten zahlt der Steuerzahler für diesen Unsinn. Man kann nur hoffen, dass dies auch auf dieser Seite ein Nachspiel hat und man die Verhältnismässigkeit auch bezüglich Verfahren und Kosten überprüft. Dass man 12 Polizisten einsetzt um fünf 13jährige einzusammeln ist ja schon Witz genug.

      • Papperlapapi sagt:

        Die Polizei darf jedes Wochenende für Dümmeres und Teureres in den Einsatz ( Fussballspiele, alkoholisierte Vollpfosten bändigen). Und die Jungen lernen hoffentlich: Verhalten hat Konsequenzen. Was die gemacht haben ist weit jenseits von Kindergartenspielen! Genug ist genug.

      • tststs sagt:

        Also Sie wissen schon, die Polizisten bekommen ihren Lohn (aka Anteil an den Gesamtkosten) egal, ob sie Jugendliche verhaften, Bussen verteilen oder Rapporte schreiben…
        (Natürlich hätte auch ein Polizist alle aufsuchen können)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Wenn wir so viele übrige Polizisten haben, die nichts Besseres zu tun haben, dann wäre hier ja deutliches Sparpotential vorhanden.

      • tststs sagt:

        Ja säg, SP, das wird Ihnen doch hoffentlich nicht erst jetzt klar…?!?
        (Und Ihnen ist hoffentlich auch klar, weshalb man dann diese Stelle doch nicht so einfach abbauen kann und das Sparpotential nur auf dem Papier besteht?)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs. In meiner Gemeinde haben wir heute drei Mal so viele Polizisten wie vor 30 Jahren, als ich jung war. Und sie sind dennoch chronisch überlastet. Dazu x Fachleute, die sich ebenfalls professionell um problematische Jugendliche kümmern.
        Wenn es aber auf dem Schulhausplatz abends mal etwas lauter wird, geht nicht mehr der Hauswart ins Freie, sondern man ruft die Polizei.

      • tststs sagt:

        Also Sie haben jetzt 3 Polizisten und nicht mehr nur 1? 😉

        Aber ernsthaft zur Sache: Ich habe ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass man diesen Sachverhalt aus zwei Winkeln betrachten kann.
        Ja, einerseits kann man dies als Verlust von Vernunft und gesundem Menschenverstand betrachten. Andererseits ist es aber durchaus ein Fortschritt, dass viele Bereiche unseres Lebens heute „professionalisiert“ werden. Das Gesetz widerspiegelt doch eigentlich nur (oder sollte es zumindest!!!) was der allgemein gültige und akzeptierte Menschenverstand ist.
        Oder anders gesagt: Auf Vernunft und Menschenverstand des Einzelnen ist kein Verlass. Auf einen institutionalisierten schon eher…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Eigentlich geht es ja um Zivilcourage. Und Vernunft. Und auf der anderen Seite das, was hier als „Amerikanisierung“ bezeichnet wurde.
        Aber ja, man findet es auch in anderen Lebensbereichen, wo Nachbarschaftshilfe heute durch öffentliche Institutionen ersetzt wurde. Muss ich das gut finden?

    • Oliver Fehlmann sagt:

      Wer hat behauptet, dass jeder Kindergartenstreich zu einem Verfahren von 150’000 führen soll? Was bedeutet für Sie, dass jedes Kind lernen muss, mit sozialen Hierarchien umzugehen? Nehmen Sie hier die Täter aus, müssen die nichts lernen? Was bedeuten für Sie überhaupt soziale Hierarchien? Etwa, dass der Stärkere immer recht hat? Kennen Sie kein anderes Recht?

    • tststs sagt:

      Vor allem stehen diese CHF 150’000 Verfahrenskosten im völlig luftleeren Raum.
      Wir haben keine Ahnung, wie sich diese Kosten zusammensetzen. Und man bedenke auch, dass es ja eigentlich 6 Verfahren in einem sind.

      Auch die Aufregung über die 1.5 Jahre kann ich nicht so ganz verstehen. Das ist nun mal das Tempo, in welchem unsere Justiz mahlt (und das ist per se auch gar nicht schlecht!). Vor allem wennn man sich vor Augen führt, dass dieser Fall nicht unbedingt prioritär behandelt werden muss.

      • Sportpapi sagt:

        Ich stelle mir gerade vor, wie das wohl bei meinen Kindern ankommen würde, wenn ich die Strafe für ein Vergehen Monate später aussprechen würde.
        Und nein, die Verfahrenskosten stehen nicht im luftleeren Raum. Sie sind offenbar ausgewiesen, dahinter stehen ganz viele Stunden Arbeit. Wofür?

      • tststs sagt:

        Naja, das Warten auf das Verkünden des Strafmasses ist ja dann eben fast schon Strafe genug!

        Und zu den Kosten: Wie gesagt, mir erscheinen sie nicht waaaahnsinnig hoch… ich spekuliere ja nicht gern, aber hier mal ein wenig Zahlenjonglieren.
        Gehen wir von einem durchschnittlichen Stundenansatz von CHF 100 aller involvierten Parteien aus. Das sind 1500 Arbeitsstunden, das sind 250h pro Kind. Man bedenke auch, dass viele dieser Arbeitsstunden parallel verliefen (da z.T. mehrere Personen gleichzeitig anwesend sein müssen, z.B. Anwalt, Polizist, Psychologin).
        Natürlich tönt dies nach viel (und sehr wahrscheinlich wäre es auch mit weniger Aufwand gegangen, woran dies aber liegt, wissen wir nicht und geht uns auch nichts an), aber dies ist halt der Preis eines fairen Rechtsstaates.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Das ist der Preis unseres Rechtsstaates? Das ist schlicht Wahnsinn!
        Wir haben geständige Buben, die daran waren, sich für ihre Taten zu entschuldigen.
        Da reicht ein Polizist, der ein Protokoll aufnimmt, und ein Richter, der verurteilt (und ja, von mir aus noch auf beiden Seiten ein Anwalt).
        Ist ja niemand da, der die Sache wirklich bestreitet. Und niemand, der mit der Strafe nicht einverstanden wäre.

      • tststs sagt:

        „Wir haben geständige Buben, die daran waren, sich für ihre Taten zu entschuldigen.
        Da reicht ein Polizist, der ein Protokoll aufnimmt, und ein Richter, der verurteilt …“
        Ich kenne mich da überhaupt nicht aus, und weiss nicht, ob der von Ihnen geschilderte Ablauf automatisch zu weniger Kosten als CHF 150’000 führt.
        Aber wenn es so wäre, dann müssten Sie doch Ihre Prämissen (und nicht die Konklusio) in Frage stellen! Offensichtlich stimmt bei diesen etwas nicht. (D.h. evlt. waren sie doch nicht so geständig, für die Aufnahme der Protokoll reichte evtl. nicht nur ein Polizist (weitere Anwesende aus Schutzgründen), evtl. konnte der Richter nicht für alle Täter das gleiche Urteil fällen, da sie unterschiedlich involviert war…evtl…)

      • Sportpapi sagt:

        Oder aber, tststs, es ist einfach das, wonach es aussieht. Eine völlig aberwitzige Aktion von Polizei und Justiz.

      • Martin Frey sagt:

        @tststs
        Vielleicht kann ich noch etwas zu den Kosten und dem Vorgehen der Polizei beisteuern.
        Bei einem solchen Fall handelt es sich um sechs getrennte Verfahren, bei dem man seitens der Polizei schnell und koordiniert zugreifen können muss um Verdunkelung vorzubeugen, und dann brauchen Sie bei 6 Verdächtigten 12 Polizisten. Sie müssen zwingen verhindern, dass sich die Verdächtigten noch absprechen können, im Fachjargon Kollusionsgefahr genannt, ansonsten werden Sie keine belastbaren Aussagen bekommen. Und auch hier, der Hauptverdächtigte musste zuerst offenbar sieben Stunden weichgekocht werden bis er gestand. Von „geständige Buben“ kann da wohl keine Rede sein. Wenn man einen solchen Fall ernst nimmt, MUSS man so vorgehen.
        Alles andere ist Gefasel ohne Ahnung der Materie.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: „der Hauptverdächtigte musste zuerst offenbar sieben Stunden weichgekocht werden bis er gestand.“
        Welcher Hauptverdächtige? Und: Sie finden es also korrekt, wenn 13jährige über Nacht auf den Polizeiposten gebracht werden (waren die Eltern wirklich nicht dabei?) und dort über Stunden „weichgekocht“ werden? Und das nicht etwa zur Strafe, sondern zur Abklärung eines Vorfalls, wobei die Unschuldvermutung immer noch gilt in einem Rechtsstaat?
        Was, wenn sich die Anschuldigungen als substanzlos erwiesen hätten (das Geständnis der Täter nehmen Sie ja nicht als Fakt)? Was sind denn die psychischen Folgen dieses Vorgehens?
        Dass die Polizisten schon zurückgepfiffen werden mussten, wirft zusätzlich ein schlechtes Licht auf ihr Vorgehen.

  • Christof Strasser sagt:

    Danke für den Artikel. Leider ist es so wie Sie es beschreiben, Opfer werden zu Täter und Täter zu Opfern. Es gibt Bevölkerungsgruppen, welche darauf spezialisiert sind. Gespräche mit Eltern scheitern, weil diese Eltern kein Interesse an einer Erziehung ihrer Kinder haben. Im Gegenteil, sie begrüssen es wenn Erwachsene aufs Schlimmste beleidigt werden, Mitschüler- und Schülerinnen terrorisiert werden und wehe die terrorisierten Schüler bzw. ihre Eltern wehren sich. Abfall wird einfach weggeworfen. Kein Problem, denn die Eltern tuns ja auch, auch wenn es nur Zigarettenkippen auf Spielplätzen sind.
    Unterrichtet werden die Schüler/innen von blutjungen, lebensunerfahrenen Lehrerinnen (ältere Lehrer sind Mangelware) und keine Ahnung haben, was sich ausserhalb des Klassenzimmers abspielt.

    • Sportpapi sagt:

      Hier wird kein Opfer zum Täter erklärt. In keiner Art und Weise.
      Man hinterfragt nur, ob wirklich eine Anzeige nötig war. Oder ob nicht die angelaufenen Verfahren für alle Beteiligten, insbesondere auch für das Opfer, zielführender gewesen wären.
      Man hinterfragt, ob eine solche Anzeige wirklich zu einem solchen Monsterverfahren auswachsen muss. Für mich ist das völlig unsinnig.
      Auf Ihre sonstigen Rundumschläge gehe ich gar nicht ein. Aber: Melden Sie sich doch als Lehrer, Sie scheinen ja genau zu wissen, wie es geht!

      • Christof Strasser sagt:

        Richtig Monsterverfahren wären bei vorhandener Einsicht unnötig. Und auf Ihre Rundumschläge gehe ich auch nicht ein, da zwecklos. Sie scheinen ja auch genau zu wissen wie es geht, ev. Lehrer? Es geht auch nicht nur um diesen Fall. Es geht darum, solche Fälle zu verhindern und dies geht nur mit einsichtigen Eltern, sonst wird es zukünftig noch mehr solche Fälle geben und das wollen wir doch nicht. Hoffe Ihre Kinder werden nicht von uneinsichtigen Eltern gemobbt.

      • Christof Strasser sagt:

        Sorry mein letzter Satz war falsch, richtig hiesse er: Hoffe Ihre Kinder werden nicht von Kindern uneinsichtiger Eltern gemobbt. Ich schliesse mich übrigens auch der Meinung von Jeremias Pestalozzi an, welcher ja Lehrer ist.

      • Sportpapi sagt:

        @Christoph Strasser: Nichts in den Beschreibungen des Vorfalls weist darauf hin, dass da irgendwie uneinsichtige Eltern wären. Nicht mal uneinsichtige Kinder. Oder wo sehen Sie so etwas?
        Sie aber sehen Eltern, die kein Interesse an Erziehung haben, sprechen von ominösen Bevölkerungsgruppen, von Eltern, die sich freuen, wenn andere beleidigt werden, usw.
        Und schuld sind dann auch noch die blutjungen, lebensunerfahrenen Lehrerinnen (weiblich, natürlich).
        Lauter Vorurteile, die sicher nicht helfen, einen Sachverhalt, von dem zudem fast nichts bekannt ist, angemessen einzuschätzen.
        Ich bin jedenfalls froh, teile ich diese „Lebenserfahrung“ nicht.
        Und ja, ich bin Lehrer. Und habe auch sonst täglich mit Jugendlichen zu tun.

      • Sportpapi sagt:

        Aber das Ganze hat mit der Schule sowieso nichts zu tun, sondern mit der Kirche und deren Lager. Vermutlich unter Leitung eines sehr lebenserfahrenen Pfarrers.

      • Karl von Bruck sagt:

        Ohne diesen Fall und dessen korrekt rechtsstaatliche Abwicklung waere kein Richter oder Polizist mehr oder weniger angestellt worden. Die Rechtsprechung ist vor allem im Interesse des Rechtsfriedens und damit des Staates. Es ist eine Fehlpolitik (mehr), dem Buerger auch die Personalkosten aufzubuerden, statt nur eine angemessene Spruchgebuehr und die Barauslagen. Ob Straf- oder Zivilprozess, getroffen wird einmal mehr der Mittelstand, der sich sein Recht nicht mehr leisten kann. Die Reichlinge prozessieren die Mittelstaendischen aus der Portokasse kaput, und der Armengenoessige kann gratis prozessieren….

    • Christof Strasser sagt:

      @Sportpapi. Ach Herr Lehrer, was soll ich noch dazu schreiben, wenn Sie als Lehrer meine Zeilen nicht richtig interpretieren können oder ev. nicht wollen. Naja, es genügt wenn man verbotenerweise mal 5 Minuten auf einen Pausenplatz steht und dann sieht und hört, was alles abgeht trotz Aufsicht. Trotzallem, die Schulen versuchen mit vielen guten Ideen die Kinder aus verschiedenen Kulturen auf eine Ebene zu bringen. Doch leider ist heute die wichtige Kontinuität beim Lehrerpersonal aus verschieden Gründen nicht mehr vorhanden. Motivierte Eltern, welche auf wunde Punkte aufmerksam machen sind unbeliebt. Lieber gauckelt man eine heile Welt vor. Wer kann schickt heute seine Kinder auf eine Privatschule. Trotzallem die Schulen sind die leidtragenden fehlender Kinderaufsicht und Wertevermittlung

      • Christof Strasser sagt:

        @Sportpapi. Schulen verteilen nachwievor Strafen wie Nachsitzen, Putzen etc. etc. Doch leider zeigt dies bei einer zunehmenden Zahl von Kindern und Eltern keine Wirkung. Und ich habe oben klar geschrieben, dass es mir darum geht, solche Fälle zu vermeiden, denn es ist ein Wahnsinn, wenn man gezwungen wird, den Staatsapparat (zu dem ja auch die Schulen gehören) für solche Dinge beauftragen zu müssen. Man sollte dies vernünftig lösen können.
        Doch Ihre persönlichen Angriffe und Interpretationen zeigen genau, dass dies nicht möglich ist. Ich werde auf Ihre Missinterpretationen nicht mehr eingehen.

      • Sportpapi sagt:

        @Strasser: Die Missinterpretationen lassen wir mal im Raum stehen. Relevant war das: „Nichts in den Beschreibungen des Vorfalls weist darauf hin, dass da irgendwie uneinsichtige Eltern wären. Nicht mal uneinsichtige Kinder. Oder wo sehen Sie so etwas?“
        Und: dass es sich um ein Kirchenlager, keinen Schulanlass gehandelt hat.
        Aber ist klar, dass Sie da keine Stellung mehr beziehen.

      • Hans Hasler sagt:

        @Sportpapi: Habe das zwar an ander Stelle schon geschrieben. Aber Sie sind ja mit der folgenden Behauptung recht pententrant. Sportpapi: „Nichts in den Beschreibungen des Vorfalls weist darauf hin, dass da irgendwie uneinsichtige Eltern wären. Nicht mal uneinsichtige Kinder. Oder wo sehen Sie so etwas?“
        Doch es gibt sehr wohl Zeichen für eine Uneinsichtigkeit (ob die der Eltern oder Kinder ist eine andere Frage): „Der gefesselte Bub war schon früher Opfer von Streichen – auch von anderen Kindern. Es hat Interventionen und Elternabende gegeben. “ Es sind also schon vorher Dinge vorgefallen, die eine Intervention erforderlich machten. Diese Interventionen (Plural!) haben nicht geholfen. Ich glaube, Sie müssen Ihre Sicht des einmaligen Vorfalls nochmals überdenken!

      • Sportpapi sagt:

        @Hans Hasler: Gut, wir können dazu jetzt wild spekulieren. Leider wissen wir darüber praktisch gar nichts.

  • Jeanclaude sagt:

    „ich hätte dasselbe gemacht wie seine Mutter“. Das Resultat sieht man nun.
    Wenn man schon der Meinung ist, irgendwann sei genug, kann und muss man sich als Mann und Vater die Jungen selbst vorknöpfen. Sonst ist man auch kein Vorbild für seinen gemobbten Sohn. Er wird dann auch Anzeige erstatten, wenn sich zufällig ein Hund in seinen Garten verläuft.

    • sepp z. sagt:

      hat das opfer überhaupt einen vater? gut möglich, dass mutter alleine mit ihm lebt. wird nie vom vater gesprochen im artikel.

      väter sind ja übrigens aus sicht vieler feministinnen entbehrbar. leseprobe:
      http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/42018/mein-geplantes-vaterloses-kind/

      • Sportpapi sagt:

        Ob das Kind einen Vater hat scheint mir nun nur bedingt relevant.

      • tststs sagt:

        Da es sich beim Opfer nicht um Jesus handelt, HAT das Kind ganz sicher einen Vater 😉

        Aber ja, wie SP treffend sagt, Relevanz…

      • sepp z. sagt:

        „kann und muss man sich als Mann und Vater die Jungen selbst vorknöpfen.“

        @SP, tsts, Relevanz 100%. Wie soll sich Mann und Vater da jemanden ‚vorknöpfen‘, wenn es keinen Mann und Vater um das Kind gibt?

    • SrdjanM sagt:

      „Sonst ist man auch kein Vorbild für seinen gemobbten Sohn.“
      Sicher, genau das Richtige. Dem Sohn zeigen wie man alle Probleme mit Gewalt lösen kann und dann hoffen, dass er es auch mal so macht… Ehre und so.

      Ehrlich, sind das Werte, welche Sie Ihren Kindern vorleben, Auge ums Auge?

      • Jeanclaude sagt:

        Wer spricht denn von körperlicher Gewaltanwendung? Zur Rede stellen sollte man als Erwachsener 13jährige noch auf andere Art können, auch wenn diese heutzutage kaum Respekt mehr haben.
        Wenn Sie, wie der Artikelverfasser, lieber eine Anzeige machen und das Problem an Polizei und Richter delegieren – was leben Sie dann Ihren Kindern vor? Das Gleiche wie der Schulleiter.

    • Martin Frey sagt:

      @Jeanclaude:
      Selbstjustiz? Na, Bravo, das nenne ich ein Vorbild…. zudem, einen grösseren Gefallen könnten Sie den Tätern und ihren Familien nicht tun.

      • tststs sagt:

        Habe genau dasselbe gedacht…!

        Ich weiss natürlich, es ist noch neu für uns, dass auch Kinder/Jugendliche ein Individuum mit Anrecht auf Gleichheit vor dem Gesetz sind und nicht der Familie gehören. (Und ich gebe sofort zu: auch mir würde so manches übertrieben erschienen, wenn man Kinder/Jugendliche konsequent die gleichen rechtsstaatlichen Verfahren wie Erwachsenen zugestehen würde).

        Aber wir haben uns ja auch daran gewöhnt, dass Kinder zur Schule müssen, und nicht die Eltern bestimmen, ob sie arbeiten oder lernen. 😉

      • Sportpapi sagt:

        Dass man Probleme zuerst einmal im persönlichen Austausch löst, bevor man die Polizei einschaltet, hat mit Selbstjustiz gar nichts zu tun.

      • tststs sagt:

        Wir sprechen hier aber nicht von Problemen, SP, – denn da bin ich natürlich ganz bei Ihnen – sondern von strafrechtlich relevanten Taten.

        Und ja, es mag am Anfang der Skala, bei Kleindelikten, übertrieben scheinen, aber es endet eben bei der nicht angezeigten häuslichen Gewalt (oder schlimmer).
        Wo ist die Fairness in einem Rechtsstaat, wenn der eine Jugendliche beim Verschmieren einer Hauswand mit einem Tadel des Geschädigten (und 2h putzen) davonkommt, der andere aber ein ordentliches Verfahren durchlaufen muss?!

      • Sportpapi sagt:

        „Wo ist die Fairness in einem Rechtsstaat, wenn der eine Jugendliche beim Verschmieren einer Hauswand mit einem Tadel des Geschädigten (und 2h putzen) davonkommt, der andere aber ein ordentliches Verfahren durchlaufen muss?!“
        Gute Frage. Also Erwachsenenstrafrecht für alle!
        Die Frage ist aber auch, was dem Geschädigten am meisten nützt. Ein langwieriges Verfahren, oder Jugendliche, die zur Reinigung antreten?

      • sepp z. sagt:

        Sportpapi, Sie wollen aber nicht ernsthaft das Verschmieren einer Wand und diesen Fall mit Mobbing und Gewaltanwendung vergleichen? Ernsthaft?

      • Karl von Bruck sagt:

        Bingo!

        Und solche Taeter und ihre Brueter waeren die Ersten, welche ihrerseits zur Polizei rennen wuerden, wenn sich ein Opfervater zur Selbstjustiz hinreissen liesse. Ausser in klarer Notwehr ja nie selber Gewalt anwenden, sonst wird man noch rasanter vom Opfer zum Taeter….

      • Sportpapi sagt:

        Von mir kommt der Vergleich nicht.

      • tststs sagt:

        Genau, SP, das meine ich damit, Jugendliche sollen nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden… und sowieso sollte man schon unanständige Säuglinge vor Gericht stellen…
        Natürlich ist Putzen eine angemessen Strafe; es geht mir aber darum, wer die Strafe „putzen“ ausspricht! Ist es eine unabhängige Instanz oder wurde das „unter sich“ so verabredet. Und wenn dann der aggressive Vater (vgl. Jeanclaude am Anfang) auftaucht und mit Schlägen für sein ach so armesarmes Kind droht, muss es die Strafe gar nicht absitzen…
        Wie gesagt, ich weiss, es ist für uns noch ungewohnt, dieselbe Rechtsstaatlichkeit auch für Kinder/Jugendliche gelten zu lassen…

      • tststs sagt:

        Oder um es in einem Wort zu nennen: Willkür!

      • Sportpapi sagt:

        Wer droht mit Schlägen? Ich glaube, da haben Sie sich vertan.
        Dass man bei Kindern und Jugendlichen sehr viel genauer hinschaut, vermutlich auch individueller, und nicht das Prinzip Strafe, sondern die Resozialisierung im Vordergrund steht, mag Willkür sein. Aber vernünftig.

      • tststs sagt:

        Jeises, SP, jetzt haben wir schön aneiander vorbeigeschrieben.
        1. Ja natürlich, Resozialierung ist geboten (ist ja auch eine Form von Strafe)
        2. Willkür bezogen darauf, dass ein Kind/Jugendliche ein faires rechtstaatliches Verfahren erhält und das andere sich dem Verdikt der Dorfältesten beugen muss. (Selbstverständlich können auch Dorfälteste vernünftige Urteile sprechen… aber eben… was für Erwachsene inakzeptabel ist, sollte es auch für Kinder sein.)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Kinder müssten sich in der Regel vor allem den Verdikten der Familienältesten beugen.
        Oder sollen wir hier auch faire, rechtsstaatliche Verfahren vorschlagen?
        Insofern sind sie es sich gewohnt, dass Strafen von den Eltern und von anderen Autoritätspersonen, meist in Absprache mit den Eltern, verhängt werden.
        Ausserdem spreche ich mich nicht grundsätzlich gegen Anzeige und Strafe aus. Aber wenn daraus ein solcher Moloch wird, macht das keinen Sinn.

      • tststs sagt:

        Ähm ja, wenn es sich um Strafrechtsbestände (oder wie ist das korrekte Wort? Hilfeeee 13, wo sind Sie??) dann gehört dies nicht vor ein Familiengericht.
        „Aber wenn daraus ein solcher Moloch wird, macht das keinen Sinn.“ Und jetzt begründen Sie bitte endlich mal, weshalb es sich hier um ein Moloch handelt!

        Wie gesagt, auf den ersten Blick erscheinen diese Zahlen seeeehr…merkwürdig. Aber auf den zweiten…
        Und auch wenn ich selber nicht gerade viel Fleisch an den Knochen liefere, so habe ich doch einige Argumente hervorgebracht, weshalb diese Dauer und Kosten nicht waaahnsinnig übertrieben sind. Gerne würde ich Ihre Argumente hören.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Sie sprechen selber von 1500 Arbeitsstunden. Ich weiss beim besten Willen nicht, wie man mit diesem relativ einfachen Fall so viele Abklärungen rechtfertigen sollte.
        Zusätzliche Stichworte wären Schnellgerichte, Schnellverfahren, zumindest wenn die Täter grundsätzlich geständig sind.

      • Karl von Bruck sagt:

        @PS: Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene werden (von Vorgesetzten in der Wehr- und Lohnsklaverei) weit unter der Schwelle des nach Gesetz Strafbaren diszipliniert. Kinder unterstehen der Disziplinargewalt der Eltern und der Lehrer. Und wenn die Disziplinargewaltigen nicht mehr rechtzeitig ein- und durchgreifen, ist die Polizei und Strafjuxtiz faellig, um das Opfer vor weiteren Uebergriffen zu schuetzen und die Taeter davor nachhaltig abzuschrecken. Aber solange es Lehrer (und Vaeter in Personalunion!) gibt, die lieber einen Anhalter und Anzeiger eines Vandalen wegen der legalen Anhaltung mit Androhung wirksamer Gewalt gegen den aktiven Widerstand (Fluchtversuch) anzuzeigen drohen, wenn die Anzeige nicht zurueckgezogen werde, wird das Gewaltmonopol des Staates Illusion bleiben….

    • mira sagt:

      Mein Mann würde das wahrscheinlich auch machen. Der ist gross und stark und „glaubwürdig“, wenn er ankündet, er würde dem Mobber mal richtig die Schnauze voll hauen, wenn er nicht aufhört. Würde ich das tun, dann würde ich höchstens ein Lachen/Schulterzucken kassieren. Ist kein entsprechender Papa/Onkel/Body-Builder-Tante verfügbar, bleibt einem als Mutter nichts anderes übrig, als eine Strafanzeige…

      Abgesehen davon, was hat ein verlaufener Hund mit Mobbing zu tun? Der Vergleich hinkt kräftig.

  • Roman Noser sagt:

    Die ganze Diskussion ist sicher typisch für eine Amerikanisierung – vielleicht nicht unbedingt, was das Einschalten der Polizei betrifft – aber was den Diskussionsstil, das „Spin Doctoring“ und die Hysterie angeht. Es ist doch komisch, dass der Autor hier unerwähnt lässt, dass es sich bei der Sache laut SonntagsZeitung um eine „Mutprobe“ im Lager gehandelt haben soll. Schon zuvor habe sich ein Knabe so fesseln lassen und dann damit angegeben, wie schnell er sich befreien konnte. Das Mobbingopfer meldete sich dann freiwillig als nächster Kandidat. Ob das nun 100% freiwillig war, er gedrängt wurde, oder sich mehr Akzeptanz von den „Cool Kids“ erhoffte, sei mal dahingestellt. Letztlich ist dort nichts passiert, was nicht auch in einem Pfadilager vor 20 Jahren geschehen wäre.

    • Sportpapi sagt:

      „Letztlich ist dort nichts passiert, was nicht auch in einem Pfadilager vor 20 Jahren geschehen wäre.“ Oder auch heute.
      Was nicht heisst, dass man nicht deutlich und zeitnah darauf reagieren könnte. Von mir aus, wenn es anders nicht geht, sogar mit einer Anzeige bei der Polizei. Aber dann muss doch innert 1-2 Tagen eine Reaktion erfolgen, die zudem in einem Verhältnis zur Tat steht.

      • tststs sagt:

        Wie wärs mit einem Polizisten an der Haustür, dem man Red‘ und Antwort stehen muss? 😉

        Noch eine kleine Hintergrundinfo: Kenne 2,3 Leute bei der Polizei. Und in den allerallermeisten Fälle, werden Kinder/Jugendliche, die den Starken markieren, auf dem Posten im Angesicht der Polizei doch sehr sehr kleinlaut. Wo dem Lehrer/Leiter/Eltern evtl. noch widersprochen wird, hält man bei der Polizei doch lieber die Klappe. (Diese Fälle von pöbelnden, frechen Jugendlichen kommen tatsächlich weniger vor, als dass uns unsere mediale Erfahrung glauben lässt. Und wenn dann sind eigentlich immer Drogen/Alkohol involviert.)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Kleine Hintergrundinfo: Ich bin in meiner Gemeinde in einem Austausch, in dem alle zusammenkommen, die mit mehr oder weniger problematischen Jugendlichen zu tun haben. Von Polizisten über Schulsozialarbeiter über Jugendarbeiter, Sozialamt, usw. Und genau da werden solche Geschichten beschrieben. Ja, man kann durchaus die Polizei zur Abschreckung nutzen. Aber eben zeitnah!

      • Karl von Bruck sagt:

        Eine kaput gesparte Polizei und Juxtiz kann nur noch viel zu langsam reagieren. Auch erwachsene Gewalttaeter lachen sich einen Schranz in den Ranzen, wenn sie vor dem ersten Urteil nicht nur monate- sondern oft jahrelang viel zu frueh aus der U-Haft entlassen, Opfer und Zeugen einschuechtern koennen. Die Schule koennte noch zeitnah reagieren. Aber dafuer muesste sie Gewalttaeter sofort in Sonderklassen und unverbesserliche in geschlossene Heime „befoerdern“, statt die Opfer nicht nur im Stiche zu lassen, sondern gar statt der Taeter zu versetzen….

    • Nada sagt:

      Offensichtlich haben Sie die Sonntagszeitung nicht aufmerksam gelesen. Einer Täter behauptet, dass sich das Mobbingopfer freiwillig für die „Mutprobe“ meldete. Im Artikel steht aber deutlich, dass die Aussagen der Beteiligten zu widersprüchlich waren, um das Geschehen im Detail zu rekonstruieren. Der Artikel der SZ ist reisserisch und tendenziös, der Autor sowie der angefragte „Experte“ nehmen einseitig Stellung, die Gegenseite erhält entweder keine Möglichkeit zur Stellungnahme oder will sich nicht mehr äussern. Das Opfer wurde vermutlich nicht gefragt, ob es damit einverstanden ist, dass die erlittene Demütigung medial gross ausgeschlachtet wird.

      • Sportpapi sagt:

        @Nada: Welche zusätzliche Info würden Sie denn noch erwarten?
        Und noch einmal: Erwarten Sie, dass man Experten nach ihrem Status, oder nach ihren Aussagen aussucht? Wen hätte man hier denn besser beiziehen sollen?

  • Lala sagt:

    Hat das Opfer auch direkt die Schule gewechselt?
    Ansonsten ist das eine prima Art von der eigenen Mutter direkt zum total Aussätzigen gemacht zu werden.

    • Martin Frey sagt:

      Eine Frage dazu: Wenn überhaupt, weshalb muss eigentlich immer das Opfer die Schule wechseln? Und die Täter sozusagen nie?

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Ist das so?
        Vielleicht weil die Taten rein objektiv keinen Schulwechsel als Strafe rechtfertigen?

      • Martin Frey sagt:

        „Ist das so?“
        Na, bestreiten tun Sie es ja nicht, Sportpapi.
        Die Antwort hatten wir letzthin schon: weil Opfer in diesem Land in aller Regel weniger zählen als Täter. Das schliesst die Schule explizit mit ein.

      • Sportpapi sagt:

        Ich bestreite gar nichts, weil mir dazu die Daten fehlen.
        Aber eine Strafe muss der Tat angemessen sein. Und eine Schulversetzung ist schon relativ heftig. Aber selbstverständlich kommt auch das vor.

      • Martin Frey sagt:

        Nur zur Ilustration ein zwar anders gelagerter, aber in vieler Hinsicht doch exemplarischer, eindrücklicher Mobbingfall:
        http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/weil-du-jude-bist/story/12679853
        Und auch da, wer muss letztendlich das Schulhaus verlassen, sein zerstörtes Leben neu ausrichten? Die Täter? Nie im Leben.
        In allen mir bekannten Fällen habe ich das noch nie anders erlebt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Ma rtin Fr ey
        der von Ihnen verlinkte Art ist inzwischen zahlpflichtig geworden, meiner Ansicht nach zeigt er lediglich auf wie sehr das Thema Integration und Konfrontation mit hiesiger Geschichtsschreibung/wertung, und Werten allgemein die erwartet werden, sträflichst vernachlässigt worden ist.

        Man sich erfolgreich nicht damit auseinandersetzen wollte wie andernorts diametral anders gedacht/gelehrt wird und hoffte, das hätte dann schon nie Auswirkungen im Alltag… .

        Das ist dann ein paar Dimensionen grösser als einzelne Mobbingfälle da es um tradierte Überzeugungen mit entsprechender Kultivierung von Haltungen geht.

      • mira sagt:

        Bei unserer Schule musste letztes Jahr ein Junge, der wiederholter Täter war, tatsächlich die Schule verlassen. Die Eltern waren uneinsichtig was das Verhalten ihres Jungen anging und so war ein Arbeiten mit dem Jungen nicht möglich. Und das ging der Schutz der anderen Kinder vor! Da es eine beliebte Privat-Schule ist, konnte sich die Schule das leisten… Eine öffentliche Schule hätte diese Handhabe wahrscheinlich nicht…

      • Sportpapi sagt:

        Selbstverständlich handelt auch eine öffentliche Schule genauso. Beginnt z.B. mit Time-Out-Schulen.

  • tststs sagt:

    Egal, wie die Vorgeschichte war, dass die Polizei eingeschaltet wurde, ist aus 2 Gründen richtig
    1. So ein Polizist an der Haustür macht einfach mehr Eindruck als ein Gespräch mit Eltern, Lehrern, Mediatoren etc
    2. So lernt das Kind schnell den Unterschied zwischen Streich & Straftat.

    Selbstverständlich muss die Strafe angemessen sein und das einsichtige&bestrafte Kind soll auch ein Anrecht auf „vergeben&vergessen“ haben.
    Das Einzige, das hier IMHO falsch läuft, ist die unnötige mediale Aufbereitung des Falles!

    • Martin Frey sagt:

      Absolut einig mit Ihnen, tststs.

    • Rolf Rothacher sagt:

      Die mediale Aufbereitung (anonymisiert) ist trotzdem sinnvoll, weil durch dieses Beispiel kann der Staat die Grenzen klar aufzeigen, wo ein Streich aufhört und wo die Straftat beginnt.
      Es wäre ja wirklich idiotisch, wenn alles verschwiegen wird, so dass in jedem zweiten Dorf (oder Pfadi-Lager) so etwas geschehen kann.
      Der Staat muss hier Flagge zeigen und dies auch bekannt machen. Denn wenn die Schule überfordert und die Eltern zu dämlich bezüglich entwickeln eines Verantwortungsbewusstseins sind, dann helfen nur noch die Medien.

      • tststs sagt:

        Sie geben das Stichwort „anonymisiert“…
        Muss zugeben, bin total voreingenommen (weeer ist da wohl nicht zufrieden…. weeeer zieht das Kind vor die Linse des Reporters…. ehrlich, damit wird diesem Täterkind tausendmal mehr geschadet, als wenn der Polizist vorbeikommt)

    • David sagt:

      Die Polizei ist in diesem Fall sIcher nicht die richtige Adresse. Es gibt Sozialpädagogen, die in einem wie dem geschilderten Fall adäquatere aber auch nachhaltigere Lösungen finden würden. Die Geschichte hinterlässt nur Verlierer und das finde ich sachlich unnötig, und absolut nicht zielführend. Die 150 000 Franken wären besser in einer Aufarbeitung mit Fachleuten investiert gewesen. Mehr und mehr werden bei uns Probleme via Justiz gelöst. Und Herr Zweifel, als Vater dieses Buben würde ich auch nicht wegschauen, würde aber niemals mein Kind durch den Beizug der Polizei in der Opferrolle fixieren. Das Problem ist damit nicht gelöst sondern verschärft.

      • Sportpapi sagt:

        Danke, David. Genau so ist es. Die Geschichte hinterlässt nur Verlierer, oder Opfer.

      • Nooma Wüthrich sagt:

        Das hätten Sie wohl gerne, dass die 150’000.– in die Taschen selbsternannten Experten geflossen wären, welche wohl nur viel geredet hätten. Sie blenden aus, dass hier knallhart Straftaten begangen wurden!

      • tststs sagt:

        Diese Geschichte würde so oder so nur Verlierer zurücklassen (ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber mir fällt beim Besten Willen kein Szenario ein, wo irgendeine beteiligte Partei als Sieger aus der Sache hervorginge…)
        Zur Sache: Weder schreibe ich davon, dass die Polizei die Sache Auf- und/oder Nachberarbeiten muss/soll, noch dass ein Verfahren von 150000 CHF per se eine gute Sache ist, ich schreibe lediglich von einem Polizisten an der Haustür (der einfach mal Präsenz markiert).

      • tststs sagt:

        Lassen Sie mich hierzu eine kleine Geschichte erzählen:
        Mein Vater wurde als 15jähriger vom Dorfpolizisten bei einem Lausbubenstreich (aka leichte Sachbeschädigung) in flagranti erwischt.
        Polizist nahm meinen Vater mit aufs Revier rief meine Grosseltern an, sie sollen ihn abholen.
        Die fanden aber, dass eine Nacht im Gefängnis dann wohl doch mehr Wirkung zeigen würde und liessen ihn über Nacht dort schmoren.
        Es erfolgte keine Anzeige und keine weitere Bestrafung (ausser natürlich beim Schaden beseitigen helfen); Geschädigter und Grosseltern fanden, dass somit der Gerechtigkeit genüge getan wurde.
        Und ja, das Ganze erziehlte bei meinem Vater die gewünschte Wirkung…

      • tststs sagt:

        Und man bedenke auch:
        Sehr oft, wenn es dann zu einer Verurteilung kommt, werden bedingte Strafen ausgesprochen, da die Täterkinder/-jugendliche meist durch das Verfahren genug bestraft und einsichtig sind.

        Man hat einen Fehler gemacht, dafür soll man gerade stehen (wie war das mit: gute Eltern=Kinder nicht vor negativen Erfahrungen schützen).
        Dafür muss aber eben auch gelten: vergeben&vergessen

      • tststs sagt:

        Ahhhh, sorry, bei meiner Geschichte entsteht vllt der Eindruck, ich finde, man solle Kinder/Jugendiche einsperren!
        Das habe ich natürlich nicht gemeint! 🙂
        Es war in dieser Situation (also auch in diesem bestimmten Eltern-Kind-Verhältnis) einfach das richtige Werkzeug für den „Schock-Wachrüttel-Moment“.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ihre Anekdote entspricht dem gesunden Menschenverstand. Aber so ist es ja nicht gelaufen. Bei weitem nicht.

      • Martin Frey sagt:

        @tatsts
        „..ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber mir fällt beim Besten Willen kein Szenario ein, wo irgendeine beteiligte Partei als Sieger aus der Sache hervorginge..“
        Doch, leider gäbe es ein solches Szenario: wenn man weiterhin versucht hätte, mit noch mehr Sozialpädagogen und Psychologen noch mehr Mediationen, Elterngespräche und andere Interventionen abzuhalten, die Betroffenen hinzuhalten und ihnen vorzugaukeln, es würde doch gehandelt. Mit dem übergeordneten Ziel zu verhindern, dass die Betroffenen die Sache so eskalieren wie es nun passiert ist, um nicht selber das Gesicht zu verlieren indem man eingestehen muss, dass man die Sache nicht mehr im Griff hat.
        Das hiesse weiterwursteln wie bisher, und die Täter und ihre Familien würden triumphieren.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Ich gehe mal davon aus, dass hier persönliche Betroffenheit aus Ihnen spricht. Ansonsten ist das nichts anderes als Stammtischgeschwätz. Völlig daneben!

      • Martin Frey sagt:

        @Sportpapi
        Keine persönliche Betroffenheit, aber doch so einige persönliche Erfahrung.
        Das mit dem Stammtischgeschwätz fällt wohl eher auf Sie zurück. Mit Ihren diversen Aussagen seit gestern machten Sie nämlich nicht gerade den Eindruck, dass Sie wissen, wovon Sie sprechen.

      • Sportpapi sagt:

        Ach, dieser Vorwurf ist ja nicht neu. Klar, ich habe keine Ahnung wie das läuft bei schwierigen Jugendlichen.
        Sie hingegen können mal locker Sozialpädagogen und Psychologen in die Pfanne hauen (dass Sie nicht von der Sozialindustrie sprechen ist ein Wunder), ihnen nicht nur Inkompetenz sondern auch noch schlechte Abstellungen unterstellen. Weil Sie ja so viel von der Sache verstehen.
        Aber solche Sätze sind schlicht indiskutabel: „Das hiesse weiterwursteln wie bisher, und die Täter und ihre Familien würden triumphieren.“
        Ah ja. Die Eltern führen wahre Freudentänze auf, weil ihre Kinder erfolgreich andere Kinder plagen und dafür nicht bestraft werden. Klar.
        (die Tränen der Mütter in einem viel harmloseren Fall letzte Woche muss ich wohl geträumt haben)

      • Sportpapi sagt:

        Abstellungen: Gemeint sind natürlich Absichten.

      • tststs sagt:

        @SP: Ich muss leider MF Recht geben, im Moment schreiben Sie sich wirklich um Kopf und Kragen.
        Und ich mein jetzt nicht, dass Sie finden, das solche Dinge auch ohne Justiz hätten gelöst werden können (diesen Gedanken finde ich mehr als nachvollziehbar, auch wenn ich ihn nicht unbedingt teile).
        Aber Sie reiten auf diesen 150’000 CHF und diesen 1.5 Jahren rum, ohne diese in irgendeine Relation zu setzen. Sie reden dauernd von irgendeinem Idealfall, wo dies schneller und günstiger abgelaufen wäre. Wir leben aber nicht in Idealien sondern in Realitätland. Aus irgendeinem Grund hat es so lange gedauert, und das muss nicht per se mit Versagen der Justiz zu tun haben. Vor allem wenn man weiss, dass für die Bearbeitung eines einfachen Verkehrsdelikts 5 Monate gebraucht werden…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Das mit Kopf und Kragen müssen Sie mir noch erklären. Wo droht mir was?
        Immerhin diskutiere ich hier anständig mit und verzichte im Wesentlichen auf persönliche Angriffe. Und meine Haltung ist von der ersten Minute an gleich und meiner Meinung nach vertretbar.
        „Aus irgendeinem Grund hat es so lange gedauert, und das muss nicht per se mit Versagen der Justiz zu tun haben.“ Aber es sieht ganz danach aus.
        „Vor allem wenn man weiss, dass für die Bearbeitung eines einfachen Verkehrsdelikts 5 Monate gebraucht werden…“ Das macht es keineswegs besser. Aber ich nehme an, da gibt es dann auch 10 000 Franken Verfahrenskosten?

      • Sportpapi sagt:

        Und: „Doch, leider gäbe es ein solches Szenario: wenn man weiterhin versucht hätte, mit noch mehr Sozialpädagogen und Psychologen noch mehr Mediationen, Elterngespräche und andere Interventionen abzuhalten, die Betroffenen hinzuhalten und ihnen vorzugaukeln, es würde doch gehandelt. Mit dem übergeordneten Ziel zu verhindern, dass die Betroffenen die Sache so eskalieren wie es nun passiert ist, um nicht selber das Gesicht zu verlieren indem man eingestehen muss, dass man die Sache nicht mehr im Griff hat.“
        Sie finden also auch, Ihre Arbeitskollegen hätten das samt und sonders nicht im Griff und handelten nur, um persönliches Versagen zu verschleiern? Oder haben Sie das einfach überlesen?

      • Martin Frey sagt:

        @Sportpapi:
        Kennen Sie den vom Geisterfahrer, der von der Polizei angehalten lamentiert: „Ein Geisterfahrer, nein, Hunderte habe ich gesehen…“ 😀
        Irgendwann muss man erkennen, wenn man sich verrannt hat. Die Züge, die Sie seit gestern bei dieser Thematik teils offenbaren, sind nicht nur dafür schlechte Voraussetzungen, sondern auch nicht die Kompetenzen die in dem interdisziplinären Dorfgremium, in dem Sie offenbar einsitzen, gefragt wären.
        Das meinte ich u.a. mit meiner „Miliz“-Bemerkung. Es gibt nun mal derart gelagerte Fälle, die sich nicht einfach mit Mediation u.ä lösen lassen, auch wenn für 95% der Fälle das zutreffen mag. Um diese Grenzen zu erkennen braucht es aber nicht nur Fachwissen und Erfahrung, sondern va. eine gewisse geistige Flexibilität und Objektivität.

      • tststs sagt:

        @SP: „Kopf und Kragen“ bezieht sich keinesfalls darauf, dass Sie irgendwie beleidigend wären oder so (also ich empfinde es nicht so, sondern nach wie vor eine angenehme Diskussion).
        Ich meine damit, dass Sie mit einigen Posts lediglich Ihre eigene Unkenntnis offenbaren und somit Ihre Meinung/Argument halt auch an Gewicht verlieren.
        Erinnert mich ein wenig an unsere Kuchendiskussion: stutzig wurde ich, als Sie vom 10-Min-Kuchen sprachen; als Sie aber die zwei benötigten Teige für einen Marmorkuchen erwähnten, wurde mir klar, dass Sie von Kuchenbacken keine Ahnung haben und Sie dementsprechend einfach ein wenig im Zeug rumbehaupten.

      • tststs sagt:

        Und genau dieser Eindruck entsteht jetzt auch.
        Nicht dass ich hier eine wahnsinnige Ahnung hätte, aber im mindesten ist mir klar, dass 18Mt Verfahren bei 6 involvierten Tätern jetzt weiss gott keine lange Zeit ist!

        P.S: Das spricht übrigens nur für Sie, wenn Sie keine Ahnung haben, wie lange verschiedenste Verfahren dauern 😉

        PPS: Nope, die Kosten (nicht die Busse!!!) lagen bei rund 500.- (Aber alleine zwischen Unfall und Rapport lagen 3 Monate, 1 weiterer bis die Sache weitergeleitet wurde, 1 bis meine Einsprache „angekommen“ war, 2 weitere bis die Sache verhandelt werden konnte, 1 weitere bis alle Papiere ordentlich verschickt waren; über ein halbes Jahr, weil ich mit meinem Auto beim Ausweichen einer Gefahrensituation einen Sachschaden von 387.- verursacht habe)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Jetzt muss ich allerdings doch etwas lächeln. Säuerlich.
        Sie haben Recht, von unseren Rechtsmühlen habe ich so wenig Ahnung wie Sie. Aber die Angemessenheit einer Intervention, deren Kosten und Wirksamkeit abschätzen, das kann ich sehr wohl. Und da bin ich ja auch nicht allein, denn das war ja die Stossrichtung des Hauptart ikels.
        Man wundert sich nur, wie manche plötzlich keine Mühe mit öffentlichen Ausgaben haben, die sonst jeden Franken hinterfragen.
        Die Freude mit dem Kuchen lasse ich Ihnen. Aber die Grundaussage bleibt, auch wenn aus den provokativen 10 vielleicht tatsächlich 15 oder gar 20min werden. Es ist keine Abendfüllende Aufgabe.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: „Um diese Grenzen zu erkennen braucht es aber nicht nur Fachwissen und Erfahrung, sondern va. eine gewisse geistige Flexibilität und Objektivität.“
        Da sind wir uns ja für einmal absolut einig.

      • tststs sagt:

        Ernsthaft, SP, Sie habe keine grosse Ahnung, können es aber abschätzen?!? 😉
        Wir haben nicht einmal eine Ahnung, wie sich die Kosten zusammensetzen! Wir wissen nicht einmal, ob diese 150’000 vollumfänglich aus der Staatskasse gezahlt wurde.

      • tststs sagt:

        Und bitte verzeihen Sie mir die kleine Stichelei: Selbstverständlich kann ein einziger Kuchen ein Abendprojekt sein! 😉
        (Aber eben, das würde ich mir auch nicht antun, da müssen dann schon mehrere Kuchen rausschauen)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Sie meinen das ernst, oder? Finden Sie wirklich, es braucht fast ein Mannsjahr, um so einen Vorfall zu klären? Wirklich?

    • Sportpapi sagt:

      Das einzige, das hier völlig falsch läuft, ist die völlig übertriebene Reaktion von Polizei und Justiz. Es ist Aufgabe der Medien, solches dann auch zu thematisieren.

      • tststs sagt:

        Auf welche Übertreibung spielen Sie an?
        (Das Einzige, das mir ein wenig „schräg“/übertrieben vorkommt, ist, dass die Täterkinder nicht zuhause, sondern in der Öffentlichkeit von den Polizisten aufgesucht wurden.)

      • tststs sagt:

        Resp. Sie wissen ja, dass der Handlungsspielraum der Polizei nicht so gross ist, sie ist eher ausführendes Organ; somit kann die Polizei an und für sich eigentlich gar nicht überreagieren…

      • Martin Frey sagt:

        Ich denke eher nicht, dass es an Ihnen ist, SP, darüber zu urteilen, ob eine Strafanzeige berechtigt, und der Aufwand der Strafverfolgungsbehörde angemessen ist. Immerhin kam es in dem Fall zu fünf rechtskräftigen Urteilen.

      • Sportpapi sagt:

        „Immerhin kam es in dem Fall zu fünf rechtskräftigen Urteilen.“
        Oh ja. Und die Schüler machen zur Strafe jetzt etwa das, was ihnen die Schule vermutlich auch aufgebrummt hätte. Nur dass das Opfer das dann auch zeitnah miterlebt hätte. Und die Verfahrenskosten weggefallen wären.

      • Sportpapi sagt:

        Und gell, dass das Berner Obergericht die Polizei zurückpfeifen musste, weil sie noch mehr vorhatten, wollen wir auch nicht ganz unterschlagen.

  • Ronnie König sagt:

    Und wie wär es, wenn der Leser nicht über Tage tröpfchenweise die Informationen bekommt, die er braucht um eine vernünftige Meinung bilden zu können? Davon lese ich kein einziges Wörtchen, es wäre nämlich Selbstkritik der Journis. Kürzlich an einem Podiumsgespräch war genau Hr. von Achten der der diesen Punkt mehrmals ansprach. Warum tun sich ansonsten gute und seriöse Journalisten so schwer damit? Warum bekommen Journalisten aber auch manchmal nicht alle Informationen? Gefesselt wegen Mobbing geht nicht, ansonsten sehe ich das was ich gestern schreib, und falls es noch andere Momente gibt, dann kann ich da auch noch nachdenken.

    • tststs sagt:

      Wie kommen Sie darauf, dass es an uns wäre, „eine vernüftige Meinung“ zu diesem Fall zu finden/haben?

  • SrdjanM sagt:

    Vielen Dank für die eindeutige Stellungnahme, ich persönlich war über die vielen relativierend Reaktionen und den allgemeinen Ton des Artikels richtig erschrocken und verärgert.
    Dass der ganze Artikel nur die Sicht der Täter, bzw. der angefragten Behördenkritiker wiedergibt, ohne sich um die Meinung des Opfers und seiner Familie zu scheren, das ist mehr als befremdlich.

    • Martin Frey sagt:

      Schliesse mich vollumfänglich an, SrdjanM.

    • tststs sagt:

      Ich weiss, jetzt werde ich wieder sehr voreingenommen, aber dieser Artikel zeigt nur bedingt die Sicht des Täters. Wenn schon eher die Sicht der Eltern eines des Täters, Hr. Guggenbühls und evlt. die des Sommerlochs (ganz im ernst, ich hoffe, dass sich hier die zuständige Behörde wieder schnell einschaltet und der Berichterstattung zu diesem Fall ein Ende setzt. Es kann nicht sein, dass ein Täterelternpaar mit Geltungsdrang und ein paar storysuchende Medien ihre Probleme auf dem Buckel eines Kindes austragen!!! So, DAS war jetzt voreingenommen und unnötig!)

      • Sportpapi sagt:

        Oh, auf die Reaktion der zuständigen Behörde wäre ich auch gespannt. Aber ob das der Berichterstattung ein Ende setzt, oder erst recht Fragen aufwirft?

      • tststs sagt:

        Mir kommt eben der korrekte Name der Behörde nicht in den Sinn…
        Ich spreche von der Behörde, die letztes Jahr die Medien zurückgepfiffen hat, da zu offensiv über den entführten Paul berichtet wurde…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Dergleichen ist mir nicht bekannt. Obwohl dort tatsächlich etwas mehr Zurückhaltung nötig gewesen wäre.

  • Ursula Haass sagt:

    Kinder sind in der heutigen Zeit mit 13 Jahren sehr viel weiter, als noch vor 30 Jahren. Früher ist das auch passiert – ausser das mit dem Mitschleifen. Aber wenn heute so etwas gemacht wird, wissen die Buben, was alles passieren kann. Ausserdem war von vorherigem Mobbing die Rede. Das beweist, dass die Buben schon wesentlich weiter als 13 Jahre sind. Früher hätte man sie gehörig geohrfeigt und Schluss damit. Aber heute darf man das ja nicht mehr – schade!

    • Ronnie König sagt:

      Quatsch! Gemobbt wird schon im Kindergarten, das habe ich damals hautnah erlebt! Und das war doch vor etlichen Jahrzehnten. Gerade Kinder können recht grausam sein, aber es trotz allem nicht immer richtig erfassen, selbst wenn Empathie vorhanden, so kann Gruppendruck stärker sein.

    • Rolf Rothacher sagt:

      Körperstrafen funktionieren nicht, so bald sich Kinder ausserhalb der Familie in neuen Gruppen (Kindergarten, Schule) sich ihre Position in der „neuen“ Gesellschaft erkämpfen müssen. Und wie die vielen Leserstimmen, die sich für die Täter einsetzen, zeigen, haben die Ohrfeigen von früher keinen Erfolg gehabt. Das Denken dieser Leute ist weiterhin verdreht und verquer.

  • Martin Frey sagt:

    Bin 100% Ihrer Ansicht, Hr. Zweifel. Hier gibt es nichts zu beschönigen, diese Jugendlichen haben vielmehr ein gehöriges Stück kriminelle Energie an den Tag gelegt. Das Opfer hätte durchaus auch sterben können.
    Dass in der CH die Täter zu Opfern gemacht werden, ist ja nichts neues, v.a. im Jugendbereich. Dass man der Mutter eine „unverständliche Überreaktion“ unterstellen will, rundet das Bild nur ab. Im Ggt. (die Täterhätschelfraktion mag mich dafür teeren und federn) ist eine polizeiliche Einvernahme mit Vorführung vor der Staatsanwaltschaft oft sehr hilfreich, Jugendliche die etwas auf der Kippe stehen, zur Raison zu bringen. Die paar schlaflosen Nächte sind zudem im Vergleich zu dem, was das Mobbingopfer bis dato ausgestanden hat und wohl Jahre noch ausstehen wird, sowieso Peanuts.

    • tststs sagt:

      Interessant, dass Sie hier von „Jugendlichen“ sprechen…

      • Martin Frey sagt:

        Wovon soll ich sonst sprechen, tststs? Verstehe gerade nicht…

      • Rolf Rothacher sagt:

        13-Jährige sind doch Jugendliche? Je nach Entwicklung legt ein Mensch seine Kindheit mit 10 oder 11 Jahren ab.

      • tststs sagt:

        Weil es sich in meinen Augen tatsächlich um Kinder handelt, die in einem Spiel übertrieben haben. (und zwar so gewaltig übertrieben, dass ein Zuzug der Behörden IMHO gerechtfertigt ist).
        Aber eben, das ist meine Wahrnehmung der Dinge; und es nähme mich wunder (wirkliche, wertungsfreie Neugier), weshalb Sie, oder auch andere, diese Jungs als Jugendliche wahrnehmen…

        Und deshalb auch, Rolf Rothacher, ist für mich die Altersangabe „13jährig“ nicht gerade vielsagend…

      • Martin Frey sagt:

        Schulde Ihnen noch eine Antwort, tststs.
        Gemäss Bericht waren alle Täter zum Zeitpunkt der Tat zumindest 13-jährig. Da beginnt eigentlich das nicht 100 Prozent exakt definierte „Jugendlichenalter“, wobei man diskutieren kann, ob dessen Grenze formal bei 13 oder 14 liegt. Die Entwicklungsunterschiede sind in dem Alter jedoch beträchtlich (was ich Ihnen ja nicht erklären muss). Wenn man aber die Tat anschaut, die Gruppendynamik, die kriminelle Energie und die offenbar bestehenden Vorbilder (Sack über Kopf u.ä), dann trägt das Züge die über klassische Kinderstreiche hinausgehen. Und die tendenziell eher der Kategorie jugendliche Bandendelikte zuzurechnen sind. Insbesondere wenn es stimmt, dass es bereits eine längere Vorgeschichte von Verfolgung, Quälerei und Unterdrückung gab.

      • tststs sagt:

        Da treffen Sie einen Punkt, das systematische Vorgehen (wobei ich hier schon stark spekuliere) spricht schon eher für das Erreichen einer gewissen Entwicklungsstufe, und entspricht eben nicht kindlichem Verhalten….

    • Sportpapi sagt:

      @Martin Frey: Warum sollten man Sie dafür teeren und federn? Kräftig den Kopf schütteln reicht. Und einfach hoffen, dass die eigenen Kinder, wenn sie dann mal über die Stränge hauen, auf verständnisvollere „Richter“ treffen.
      Man weiss, was es bringt, wenn man Jugendliche wegen kleinen Vergehen in den Knast bringt. Meist alles andere als Einsicht.

      • Martin Frey sagt:

        „Man weiss, was es bringt, wenn man Jugendliche wegen kleinen Vergehen in den Knast bringt. Meist alles andere als Einsicht.“
        Kein Mensch hat hier von Knast gesprochen. Aber ich habe nachgerade erwartet, dass Sie mir das in den Mund legen. Und Sie haben mich nicht enttäuscht… 😉

      • Hans Vongunten sagt:

        @Sportpapi: Wie sie als Lehrer wissen, wirkt ein Gerichtsurteil wie dieses auch präventiv. Es hat insbesondere auch eine Signalwirkung an die ganze Gesellschaft: So etwas wird nicht (mehr) toleriert. Ich könnte dies noch viel weiter ausführen, möchte Sie jedoch dazu einladen, sich selber im Netz schlau zu machen, welche mittel- und langfristigen Konsequenzen eine derartige Signalwirkung hat.
        Eine dieser Konsequenzen wirkt sich auch auf die Kostenwahrheit aus: Die schweizweiten Kostenfolgen von Mobbing für die Behandlung von Traumata, psychosomatische Beschwerden usw. überragen pro Jahr bei weitem die lächerlichen 150’000 CHF. Wenn durch fünf solcher Gerichtsurteile die Mobbingquote mittelfristig um 10% gesenkt werden kann, haben wir Einsparungen bei den Behandlungskosten in Mio-Höhe.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Sie sprechen sich für Law and Order auch bei Kindern und Jugendlichen aus. Ob Knast, oder einfach nur sieben Stunden „weichkochen“, das geht für mich alles in die gleiche Richtung.

      • Sportpapi sagt:

        @Hans Vongunten: Oh ja, ich kenne solche Signalwirkungen. Allerdings nicht nur von der gewünschten Seite. Mittlerweile ist es ja eher so, dass Lehrer, die wie hier immer verlangt bei schlechtem Verhalten resolut eingreifen, von den Schülern mit Anzeigen gedroht wird. Fehlt nur noch, dass diese auch noch erfolgen!
        „Wenn durch fünf solcher Gerichtsurteile die Mobbingquote mittelfristig um 10% gesenkt werden kann, haben wir Einsparungen bei den Behandlungskosten in Mio-Höhe.“
        Ja wenn.
        Bisher sind es einfach 150 000 Franken Kosten ohne jeden Nutzen. Der Berg hat eine Maus geboren!

      • Martin Frey sagt:

        @ Sportpapi
        Echt jetzt, Sie finden also, egal ob Knast oder sieben Stunden Einvernahme, das sei doch ungefähr dasselbe?
        Sie meinen so à la: „Egal ob Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien?“
        😀
        Im Ernst, SP, lassen Sie es einfach, bitte. Es wird nicht besser. Wir sind ja bei vielen Themen auch ähnlicher Meinung. Und wenn Sie nicht grad zu manipulativen Mitteln greifen, schätze ich Sie sehr als Gesprächspartner.
        Einen schönen Abend allerseits!

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Wir sprechen von sieben Stunden Einvernahme, die Sie als „Weichkochen“ bezeichnen. Sie haben sich noch nicht dazu geäussert, ob das auch vertretbar wäre, wenn es sich herausstellt, dass der Verdacht nicht erhärtet werden kann.
        Ansonsten: Für Ihre gönnerhaften Worte danke ich, auf etwas Einsicht hoffe ich weiterhin vergeblich. Und ich bin froh, dass ich dort, wo es zählt, nicht der Geisterfahrer bin.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Hab mich gefragt wann uns das zum Frass vorgeworfen werden wird…,
    Herr Zw, wir wissen viel zu wenig und was wir wissen ist widersprüchlich.

    Anscheinend gab es kurz nach dem Vorfall ein Gespräch mit allen Beteiligten-
    aber wir haben keine Ahnung was dort besprochen wurde und zu welchen Schlussfolgerungen/Wünsche alle Beteiligten, also auch das Opfer, gekommen sind. Besonders ob die Involvierten auch schon beim früheren Mobbing dabei waren und man zu Recht „Wiederholungstätern gehört die rote Karte“ anwenden sollte.
    Wir wissen nichts über die Dynamik und wer wie involviert war, wer sich entschuldigt hat, wer allenfalls nicht, udn vieles mehr.

    • Brunhild Steiner sagt:

      2/ Ich finde Mobbing/Ausgrenzen ein sehr wichtiges Thema, aber es schadet eher wenn man es an solchen Art ikeln versucht aufzuhängen- das gibt eine heftige Debatte über Schlagzeilen ohne viel Substanz.

      Hilfreicher wäre ein hinschauen wie wir Kinder stark machen können und ein Bewusstsein für Fairness, Gerechtigkeit, sich für Schwächere einsetzen uä aufbauen.

      • tina sagt:

        habe auch versucht ähnliche gedanken zu formulieren.
        auch wenn man ganz nah ist ist sowas extrem schwierig zu beurteilen.

        Wir können generell über mobbing sprechen, aber wir können keine meinung zu diesem vorfall abgeben

      • Martin Frey sagt:

        Bei dem Thema nicht einverstanden, Fr. Steiner. Natürlich kennen wir den Fall nur aus den Medien, die manchmal etwas neunmalklug wirkenden Psychologen der Nation aber ebenso. Fakt ist, dass Mobbing ein völlig unterschätztes Thema ist, gerade bei Jugendlichen, mit teils fatalen Konsequenzen, und fliessenden Grenzen zum kriminellen Handeln. Jugendliche, die über die Stränge schlagen, brauchen manchmal ein nachhaltiges Zeichen. Die Schule, die nur zu oft versucht, solche Dinge mit ihren Milizkenntnissen und zig Sitzungen in den Griff zu kriegen, ist ab und zu einfach überfordert wenn man ehrlich sein will, gerade bei heiklen Fällen wie dem vorliegenden, der genauso gut ins Auge hätte gehen können.

      • tina sagt:

        eben. man kann schon über mobbing sprechen, aber von diesem fall weiss man einfach zu wenig!!
        was ist das eigentlich für eine scheiss unart, dass der pöbel einfach urteile fällt? digitale lynchjustiz?

      • tina sagt:

        von wegen realität von virtuellem unterscheiden im anderen thema. es geht ja nicht um einen film!

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: „Jugendliche, die über die Stränge schlagen, brauchen manchmal ein nachhaltiges Zeichen. Die Schule, die nur zu oft versucht, solche Dinge mit ihren Milizkenntnissen und zig Sitzungen in den Griff zu kriegen, ist ab und zu einfach überfordert wenn man ehrlich sein will.“
        Wenn die Schule mit ihren Pädagogen, Schulsozialarbeitern, Schulpsychologen nur überforderte Miliz ist: Wer ist dann in der Lage, hier zu übernehmen? Etwa die Dorfpolizisten? Oder fühlen Sie sich kompetent, die richtigen Lösungen zu finden (woran ich grösste Zweifel hätte, wenn ich ehrlich bin).

  • sepp z. sagt:

    Danke für diese Meinung, ich teile sie 100%.
    Wäre das Opfer ein Mädchen, würde niemand die Anzeige bezweifeln.
    Ists aber ein Knabe, scheint unsere Gesellschaft lauthals (in sozialen Medien und Leserkommentaren) Gewalt und Mobbing gutzuheissen. Nein, das geht nicht. Nicht im Jahr 2017.

    • tststs sagt:

      Traurig, aber IMHO wahr…

      Und würden die Jungs Mustafa, Ali, Granit, Jussouf, Ahmet und Döner heissen, wären sie jetzt auf der Liste der „Gefährder“…

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.