Muttersein ohne Multitasking – geht das?

Manchmal reichen auch 5 Minuten Meditation auf dem Boden. Foto: Amila Tennakoon (Flickr.com)
Uns Frauen wird die Fähigkeit zum Multitasking nachgesagt. Also müssen wohl auch wir diejenigen sein, die sie wieder abschaffen. Singletasking ist das neue Ich-kann-alles-aufs-Mal, Achtsamkeit eine Revolution. Aber: Kann ich mich auf nur eine Sache konzentrieren, wenn ich mehr als ein Kind zum Trösten und mehr als nur eine Kaffeetasse zum Abspülen habe?
Letzthin zum Beispiel stürzte meine ältere Tochter die Treppe vor unserem Haus herauf, während ich mit Baby, Einkaufstüten im und Schweissausbruch unterm Arm vor der Haustür stand. Selbstverständlich fand ich den Schlüssel nicht innert nützlicher Frist, das Baby begann ebenfalls zu weinen, während ich das Kinn der Älteren samt ihren Tränen mit dem Taschentuch notdürftig versorgte. Ich fragte mich, wie ich denn als Mutter überleben will, wenn ich bereits bei den Mami-Multitasking-Basics – Schlüsselsuche, Einkaufstüten und Babyhalten sowie gleichzeitiges Kleinkind-Trösten – kläglich versage.
Eins nach dem anderen, sagte ich mir und beschloss, genau dies zu meinem neuen Mantra zu machen. Ein Tag Singletasking im Praxistest. Mein Protokoll zum Selbstversuch:
07:00 Baby statt Baby-App
Mein Wecker schrillt, beziehungsweise: mein Baby weint. Ich hole es zu mir ins Bett und will sogleich das Handy checken. Ein Reflex meines Multitasking-Gens. Aber heute ist nicht Wettercheck und Babyknuddeln. Als ich mich fünf Minuten
ausschliesslich meiner kleinen Tochter widme, fällt mir auf, dass ich ansonsten dauerabgelenkt bin, was mich regelrecht beschämt. Ich liege im Bett und rieche an der Babyhaut, beisse in ihren kleinen Zeh, lache mit ihr und versuche in dieser Morgenstunde wettzumachen, was das Los des Zweitgeborenen ist: nicht mal im Ansatz dieselbe ungeteilte Aufmerksamkeit zu erhalten wie das Erstgeborene.
07:30 Aus Meditation wird Mamitation
Die Königsdisziplin des Singletaskings: Sich einzig auf die Person zu konzentrieren, die lange Zeit etwas zu kurz kam: auf mich. Also meditiere ich. Ich atme tief ein («Maaaami, ich will ääääässsäää!») und wieder aus. Aus fünfzehn Minuten werden nur fünf. Aber es war gut, mir diese Minuten gegönnt zu haben.
10:00 Interaktion statt iPhone
Im Bus sitzt auf jedem Platz ein iPhone. Und hinter ihm dessen Besitzer. Ausser uns selbst und einem älteren Herrn ist jeder Fahrgast am Mobiltelefon. Wir kommen ins Gespräch mit dem Mann, weil meine Tochter mich fragte: «Mami, wo hätt dä Maa sis Handy?» Wir schauen aus dem Fenster. Plötzlich sehe ich meine Stadt ein bisschen mehr wie meine Töchter: Weil ich sie mir bewusst anschaue.
11:00 Die Sache mit dem Regen
Wir werden überrascht vom Regen, da ich vor lauter Achtsamkeit unachtsam war und die Wetter-App nicht zurate gezogen habe. Des Weiteren habe ich mich beim Aus-dem-Haus-Gehen aufs Znüni-Einpacken konzentriert. Danach aufs Nuggiverstauen, Ersatzkleider eintüten, Milchpulver abfüllen. Aber wo ist die Regenjacke? Wir geniessen also den Regen.
12:00 Zmittag kochen, geschehe, was wolle
Während ich koche, ist es verdächtig still im Spielzimmer nebenan. Ich denke: Sie planen jetzt etwas ganz Schreckliches, oder noch schlimmer: Sie tun bereits etwas ganz Schreckliches. Aber: Ich koche jetzt! Irgendwann packt mich trotzdem die Panik und ich gehe nachschauen. Die Grosse malt – entgegen meiner Befürchtung – nicht an die Wand oder auf das Baby, sondern auf ein Blatt Papier. Sie malt Regentröpfli und uns drei darunter.
15:00 Zuhören statt mitreden
Zvieri: Apfelschnitze und Guetsli. Meine Tochter erklärt mir gerade, weshalb sie unmöglich Äpfel essen kann. Normalerweise würde ich sie jetzt wohl unterbrechen und ihr erklären, dass sie jetzt das Öpfeli essen soll und ich nicht darüber diskutieren mag. Heute höre ich nur zu, und ihre Erklärung ist wirklich kreativ. Sie könne unmöglich Äpfel zu sich nehmen, «wills ihne weh macht, wenn ich ine bisse, weisch Mami». Fair enough.
17:00 Die Stimmung kippt: Chasperli muss her
Wer Kinder hat, die seit kurzem keinen Mittagsschlaf mehr machen, weiss: Jetzt wirds ungemütlich. Wir legen die Chasperli-CD ein und Kissen aus. Der Plan: Einen ganzen Chasperli lang nur dem Chasperli zuhören – ohne Ablenkung, ohne Unterbrechung. Das gilt besonders für mich. Irgendwie fies; der Chasperli ist in meiner Erinnerung viel lustiger. Meine Tochter ist selig. Und ich merke, wie entspannt ich bin, im Gegensatz zu anderen Tagen um
diese Uhrzeit.
19:30 Wir konzentrieren uns jetzt aufs Schlafen!
Es ist Zeit, dass nun auch meine grosse Tochter das Singletask-Prinzip kennen lernt. Das so heisst: schlafen. Nein, nicht das dritte Büechli anschauen. Nein, nicht mit dem Häsli reden. Nein, nicht noch mehr zu trinken bestellen. Schlafen. Es klappt nicht. Also erzähle ich ihr vom Tag, an dem Mami nur etwas aufs Mal getan hat. Das wiederum scheint nicht nur mich zu beruhigen: Sie schläft ein.
21 Uhr Fazit
Ich habe mich meinem Baby gewidmet, habe den Tag mit fünf Minuten nur für mich begonnen. Bin bewusst durch meine Stadt gefahren, habe den Regen genossen, in Ruhe Mittagessen gekocht, meiner Tochter und dem Chasperli zugehört. Ich habe meinem Mädchen ausführlich von unserem Tag erzählt. Das alles äusserst bewusst, ohne Ablenkung. Der Tag war grossartig.
53 Kommentare zu «Muttersein ohne Multitasking – geht das?»
Vielen Dank! Ganz anregend, berührend und wunderbar.
Da geht’s doch nicht um Multitasking. Sondern um Entzug eines Suchtmittels. Dass sich die Kinder, und eigentlich alle Menschen, mit denen man zu tun hat, freuen, wenn sie für einen Moment die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen, ist zudem eine Binsenwahrheit.
„Singletasking“ oder einfach „handyfrei“?
Genau genommen machen die Menschen Präemptives Multitasking.
Reines Multitasking gedanklich ist nicht möglich bei einem Menschen.
Jeder Denkprozess wird durch einen anderen Denkprozess angehalten.
Singletasking ist wie das Wort es sagt ein Prozess und damit garantiert nicht „das neue Ich-kann-alles-aufs-Mal“ eher Unwissenheit bezüglich Fachausdrücken womit man sich lächerlich macht.
Schönes Wk wünsch ich ..
soso 🙂
kannst du nicht singen, während du gleichzeitig pflanzen giesst?
so von wegen peinlich 😉
„Reines Multitasking gedanklich ist nicht möglich bei einem Menschen.“
Da macht man eben einen Überlegungsfehler. Natürlich kann man sich nicht rein gedanklich auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren, aber wir tun soviele Dinge täglich ganz automatisiert, dass man dazu noch problemlos eine „Denkaufgabe“ übernehmen kann:
Ich kann das Frühstück vorbereiten und gleichzeitig mit meinem Mann den Tag vorbesprechen.
Ich kann das Bad putzen und dazu telefonieren (Lautsprecher).
Ich kann stillen und gleichzeitig einem Brief diktieren.
Ich kann duschen und im Kopf die Einkaufsliste zusammenstellen.
Ich kann autofahren und dazu ein Hörbuch hören.
Ich kann beim Mittagessen noch mit der Kollegin die Strategie eines Projekts entwickeln.
Das ist nicht Multitasking. Das ist parallel tasking. Wobei der eine Task kaum oder gar keine Aufmerksamkeit des Bewusstseins benötigt. Gerade beim Autofahren und Hörbuchhören wird es kritisch, wenn eine besondere Situation beim Fahren eintritt. Der aktive Kontextwechsel dauert in der Regel genau die Sekundenbruchteile zu lange, die es gedauert hätte, das Auto rechtzeitig anzuhalten.
multitasking ist parallel.
aber eigentlich selten wirklich sondern eben seriell, aber in so kleinen scheibchen, dass es wie parallel wirkt
@ Jänu
Nach der Logik, dürfte man im Auto weder Musik hören, noch sich unterhalten und auch nicht mit der Freisprechanlage telefonieren. Selbstverständlich ist der Mensch in der Lage, weil Dinge gleichzeitig zu tun. Das Bewusstsein braucht es dazu durchaus und kann auch auf zwei Dinge gleichzeitig gelenkt werden. Wobei das gleichzeitige (also parallele) Verrichten zweier Tätigkeiten, brauchen eben nicht zwei Denkaufgaben zu sein, das ist, was man unter Multitasking versteht.
Im eigentlichen Sinne des Worte betreibt Multitasking, sogar jeder der zwei verschiedene Sache arbeitet, muss nicht einmal gleichzeitig sein.
@13. Völlig richtig. Wer abgelenkt ist und in einen Unfall verwickelt ist, der bekommt Probleme.
Das Bewusstsein ist aber nicht in der Lage, zwei Dinge gleichzeitig zu tun.
Lesen Sie einmal das Buch: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. Von Oliver Sacks. Da werden Sie eines Besseren gelehrt, für was es offensichtlich gar kein Bewusstsein braucht.
Das Ich (Bewusstsein) ist nur Gast im System Körper, mehr nicht.
Wir haben keinen Scheduler im Hirn, den es für präemptives MS braucht. Wir machen (bewusst) einfach dauernd Kontentwechsel. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.
ists nicht gerade umgekehrt? unser hirn ist der scheduler und entscheidet (unterbewusst) wie die resourcen verteilt werden (ja, mal mehr, mal weniger erfolgreich)
Es gibt kein Unterbewusstsein im Sinne von: liegt unter dem Bewusstsein, weiss aber auch Bescheid. Bei neuronalen Netzwerken in einem System mit verschiedenen verküpften Teilarealen müsste es eine zentrale Instanz geben, die in Kenntnis aller Systemzustände die Entscheidung trifft. Das gibt es nicht. Das Bewusstsein hingegen entscheidet, wohin die Aufmerksamkeit gerichtet ist.
Multitasking ist nicht parallel, es erscheint nur so.
Mit 81 Jahren auf dem Buckel bringen mich die Autorin und Kommentierer zum wunderbaren schmunzeln. Menschenskinder, was fuer Probleme habt ihr zu waelzen und sucht nach neuen Strategien das Leben zu bewaeltigen.
Wa glaubt ihr, wie schafften es die Muetter meiner Generation, die Maenner monatelang im Militaerdienst, kein Staat der nach der Faehigkeit des Multitasking fragte, geschweige darauf Ruecksicht nahm. Man(n) glaubte an Verteidigug und Frau wie Mutter, egal der Anzahl Kinder, hatte zu leisten, auch die Gartenarbeit der befohlenen Anbauschlacht, jedes Stueck Rasen umgegraben fuer Gemuese um zu ueberleben. Auch die Sechselaeutenwiese ein Kartoffelacker. Das waren die Sorgen des 19.Jh. und die Frauen schafften es sie zu bewaeltigen !
Ja, es ist wirklich schwierig, sich als Mutter nur einer Sache auf einmal zu widmen. Meistens ist man doch mit mehreren Dingen auf einmal beschäftigt und wird dabei auch noch dauernd unterbrochen. Besonders, wenn man mehrere Kinder hat, muss man einfach Abstriche machen. Aber seinen Kindern gewisse Momente mal richtig bewusst zu widmen und sein Handy wegzulegen, gibt einem selbst und vor allem auch dem Kind sehr viel.
„Los des Zweitgeborenen ist: nicht mal im Ansatz dieselbe ungeteilte Aufmerksamkeit zu erhalten wie das Erstgeborene.“
Ach was, der Zweitgeborene holt sich diese Aufmerksamkeit durch noch lauteres Gebrüll und früheres Töipelen… Das geht schon auf…
Hehe, kann ich aus eigener Erfahrung unterschreiben…
„Muttersein ohne Multitasking – geht das?“
Natürlich geht das. Einen Tag, zwei Tage, vielleicht drei. Aber irgendwann trifft einem dann die Erkenntnis, was man dadurch alles nicht geschafft hat, weil man mit Meditieren beschäftigt war. Solche Tage, wie beschrieben, sind schön, geniessen wir wohl alle mal. Aber auf Dauer kann sich das so manche Mutter (oder Vater) nicht leisten.
Erfahrene Singletasker und Prokrastiniererinnen wissen: Etwa die Hälfte der Punkte auf allen To-Do-Listen kann man nach ein, zwei Tagen streichen, weil man feststellt, dass sie gar nicht so wichtig waren, wie es zuerst schien oder dass sie sich von selber erledigt haben.
meiner erfahrung nach passiert das erst nach längerer zeit. also mindestens nach 3 monaten. manche dinge muss man schon 10 jahre liegen lassen, bevor sie verfallen (ablage hahaha)
Falsch, viele Aufgaben verfallen sogar viel schneller. Der Abwasch erledigt sich durch den Abwasch am nächsten Tag, das Staubsaugen eine Woche später etc.
Bingo!
Man weiss nie was sich selbst erledigt, wenn mans liegenlaesst….
Ach, jetzt weiss ich, woher mein Mann diese Ideologie hat. Er ist auch davon überzeugt, dass sich das schmutzige Bad irgendwann von selber erledigt. Nämlich dann, wenn es mir den Nuggi raushaut und ich es selber putze.
@13:
„Ach, jetzt weiss ich, woher mein Mann diese Ideologie hat. Er ist auch davon überzeugt, dass sich das schmutzige Bad irgendwann von selber erledigt. Nämlich dann, wenn es mir den Nuggi raushaut und ich es selber putze.“
Bingo! 😀
Maternal Gatekeeping nennt man das doch… 😉
Na und 13….
Ist das Bad dann nicht wieder viel seuberer als es je ein Mann hinkriegen koennte?
@ Martin Frey
Schon klar, dass wieder die Mütter schuld sind 😛 Aber nein, ich betreibe eigentlich kein keeping, ich halte ihm sogar die Türe auf (sind wir nicht modern?), er müsste nur noch durchgehen 😉
@ Karl
„Ist das Bad dann nicht wieder viel seuberer als es je ein Mann hinkriegen koennte?“
Da ich nie mit einem Geschlechtsorgan putze: nein.
Aber 13, damit wollte ich doch den Müttern keine Schuld in die Schuhe schieben, im Gegenteil. Das geschilderte ist vielmehr eine uralte maskuline Taktik, die auch in modernen 😉 Zeiten durchaus ihren Zweck zu erfüllen vermag.
Das mit dem Durchgehen der Ehemänner ist halt so eine Sache… Sie sind es einfach nicht gewohnt, dass man ihnen die Türe aufhält.
Dazu noch meine persönliche Frage: Backen Sie ihm den Kuchen, worauf er ihn stolz am Schulfest vorführen und Lobpreisungen (inkl. Freibier) einheimsen kann? 😀
Karl von Bruck, das ist eher Typ-Sache. Wenn mein Mann das Bad putzt, dann jeweils so gründlich, dass es überall glitzert und glänzt. Entsprechend braucht er lange und tut es selten.. 🙂 Wenn ich putze, dann brauche ich max. 5 Minuten dafür. Ist dann vielleicht nicht ganz so sauber, dafür putze ich es öfter!
@mira – Es gibt durchaus Maenner, die sich in einem Bereich des Haushaltes spezialisieren. Man denke an die preisgekroenten Koeche. Das kann dann auch gelegentlich auf einen Superputzer zutreffen. Der ist aber nur die Ausnahme, welche die Regel bestaetigt. Der in einem anderen Bereich spezialisierte Mann sieht beim Aus- und Einzug in eine Wohnung kaum je Dreck. Er staunt dann, wenn die Nachmieterin Dreck, und die eigene Partnerin die neu bezogene Wohnung als schmutzig bemotzt – und selber nochmal putzt….
Der Aufstieg der bigotten Westzivilisation war die Arbeitsteilung. JedeR hatte sich auf das konzentriert, was er am besten konnte. Heute muss ein hoechstkaraetiger Verwaltungsexperte nebst dem Schreiben und der Redaktion anspruchvollster Entscheide auch noch selber das Buero aufreumen, die Reinschriften erstellen und gar den Abfall trennen. Die Aufreumerinnen, Kaffeekoechinnen und Sekretaerinnen sind arbeitslos. Ein letzter Rest von Vernunft herrscht da noch beim Offizierskorps der Armee. Damit sich ein Kadi aufs Fuehren konzentrieren kann, hat er nicht nur einen Hauptfeldweibel als Mutterersatz und einen Furier als Vaterersatz der Soldaten und Unteroffiziere, sondern auch eine Offiziersordonnanz, die ihm gar auch den persoenlichen Kleinkram nicht nur besorgen darf sondern muss…..
Für den Kaffee gibt es heute zum Glück automatische Maschinen, in anderen Belangen ist da aber durchaus viel Wahres dran.
Spass am umtexten :-D:
…Alle konzentrierten sich auf das, was sie am besten konnten. Heute müssen hoechstkaraetige Verwaltungsexpert*innen nebst dem Schreiben…auch noch selber das Buero aufreumen…und gar den Abfall trennen. Menschen, die Aufreumen, Kaffee kochen, Sekretaerinnen und Sekretäre sind arbeitslos. …
Lieber Herr von Bruck, bei Ihrem Text entsteht der Eindruck, dass die Verwaltungsexperten Männer sind und die Kaffeköchinnen, Aufräumerinnen und Sekretärinnen Frauen. Darum habe ich mich mal an Ihrer Ausdrucksweise versucht um das zu ändern
Yep, und das geht nicht nur Verwaltungsexperten so…
Wenn man sich vorstellt, die Autorin hätte das alles wirklich erst jetzt gemerkt, dann kann einem schon mulmig werden. Das Sujet mit der Yogatante gibt dem dann den Rest.
nachdem ich mir reiflich darüber gedanken gemacht habe komme ich zum schluss: na sicherdoch ist unser aller gehirn nicht nur monotaskingfähig. ich jedenfalls kann praktisch zu allem parallel essen
Haha, tina! Essen geht fast immer, stimmt!
gäll 😀
klappen nur sachen, die man mit dem mund macht parallel zu anderen dingen?
wie singen, reden, rauchen, trinken. ist recht gut parallel kombinierbar (ausser der becher hat keinen deckel und man fährt mit dem velo plötzlich (!!!) über kopfsteinpflaster)
(<— ich weiss das, ich habs ausprobiert)
@ Tina
Aber danach haben Sie es bestimmt wieder geschafft, gleichzeitig die Bluse zu putzen und dabei zu fluchen, oder?
hahaha ja stimmt 😀
Multitaksing bedeuted 2 Bücher zur selben Zeit zu lessen. Das kann niemand. Unser Gehinr funtioniert sequenziel und nicht parallel.
gemäss der definition von multitasking ist damit ja auch nur gemeint, dass man seriell scheibchenweise verschiedene aufgaben abarbeitet.
unser gehirn ist aber viel leistungsfähiger also eine cpu und arbeitet doch wirklich permanent parallel an vermutlich tausenden von tasks. ich denke, das problem ist nur die aufmerksamkeit, die man schlecht scheibchenweise seriell verteilen kann
Da stimme ich zu. Bewusstsein, also in diesem Fall Aufmerksamkeit, kann nicht auf alle Tasks gleichzeitig angewendet werden. Ich denke dass immer der Task die Aufmerksamkeit erhält, der gerade am wichtigsten ist. Alle anderen Tasks laufen dann unbewusst weiter (wie die Atmung) und erhalten immer dann Aufmerksamkeit, wenn es notwendig oder wichtig wird.
Unser Leben ist endlich. Wir sollten uns daher vermehrt dem uneingeschränkt widmen, was wir für das wirklich wichtige in unserem Leben halten. Seien es die Kinder, das Smartphone oder sonst etwas, aber wenn es faktisch das Smartphone ist, dann sollten wir auch so ehrlich sein.
Nebenbei, auch Frauen sind zu echtem Multitasking nicht fähig, behaupte ich. Im Gegensatz zu den Männern ist ihnen das nur weniger bewusst… 🙂
Das muss man nicht behaupten. Es gibt längst valable Tests, welche belegen, wie ineffizient das serielle Zeitscheiben- Multitasking ist. Am schnellsten und am besten ist man, wenn man jeder Tätigkeit isoliert für sich macht und verschiedene Tätigkeit streng getrennt hintereinander ausführt. Das gilt für Männer genau so, wie für Frauen.
Stimme ML zu. Multitasking funktiomiert schlecht, sowohl bei Mann, wie auch bei Frau. Hintereinander geht besser, insbesondere wenn man mit dem Kopf auch noch bei der Sache ist. Und wie aus fast jeder Allerweltsweisheit hat man auch daraus eine Theorie gebastelt (Achtsamkeit), die sich in teuren Seminaren „lernen“ lässt.
Herr Frey, stimmt. Dass Frauen besser im Multitasking seien ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Nach allem was ich zu dem Thema gelesen habe gibt es anscheinend Naturtalente im Multitasking. Die können das tatsächlich. Das sind aber nur sehr wenige (<1%) – und es ist anscheinend unabhängig vom Geschlecht. Für alle anderen gilt: mach's lieber nacheinander. Dann ist man effizienter und das Ergebnis ist erst noch besser!
Die Natur schuf den Mann fuers Monotasking: Den Pueffel jagen und erlegen, den Angreifer keulen. Die Frau fuers Multitasking: Den Nachwuchs nicht nur verwoehnen, sondern systematisch auf die Selbsterhaltung vorbereiten, und – wenn sie sich einen Futteranschlepper und Beschuetzer hielt – auch diesen umfassend betreuen…..
Eben nicht, Herr von Bruck. Und Sie sollten sich nicht dazu hinreissen lassen, alles damit erklären zu wollen, was unsere Vorfahren angeblich getan oder nicht getan haben. So klar ist das nämlich gar nicht.
Mamblog sorgt bei mir oft für ein schmunzeln, aber manchmal auch für ein Kopfschütteln!
Diana Wick – Sie schreibt übers Muttersein und wie man das Familienleben entschleunigen kann.
Und ich frage mich: W A S haben nur all die x Millionen Mütter gemacht die es vor dem Mamablog gab !
@Flo: „Diana Wick – Sie schreibt übers Muttersein und wie man das Familienleben entschleunigen kann. Und ich frage mich: W A S haben nur all die x Millionen Mütter gemacht die es vor dem Mamablog gab!“
Und ich frage mich, WAS haben diese vier Frauen in ihrem Onlinemagazin bisher geschrieben, wenn Frau Wick erst jetzt den Basics auf die Schliche kommt?
Danke!
Ist schon entschleunigend, Ihren Text zu lesen. … und dass die Kinder 1:1 darauf reagieren – ein weiteres Geschenk.