Biker geben missbrauchten Kindern Kraft

«Kinder haben einen unbefangenen Zugang zu uns»: Indian (l.) und Glatze von Bikers Against Child Abuse Switzerland. Foto: Patrick Hersiczky

Kürzlich war ich an einem Benefiz-Rockkonzert. Dessen Erlös ging jedoch nicht an eine der bekannten Kinderhilfsorganisationen, sondern an Bikers Against Child Abuse (B.A.C.A.). Die 1995 in den USA entstandene Organisation kümmert sich um misshandelte Kinder in der Schweiz. Zunächst glaubte ich: Hier regeln hartgesottene Biker häusliche Gewalt auf ihre Weise. Doch diese anarchisch-romantische Biker-Vorstellung stimmt so nicht ganz.

Die Geschichte dieser Biker, die auch als Türsteher durchgehen können, liess mich nicht mehr los. Wenig später traf ich mich mit Indian, Vizepräsident des Ten Lakes Chapters Zürich, und Glatze, dem State-Präsident von B.A.C.A. Schweiz, zu einem Gespräch. Glatze und Indian sind road names, ihre richtigen Namen sind unwichtig. Es geht nicht um die Biker, sondern um die wohltätige Mission der Organisation: Deren Mitglieder sehen es als ihre Aufgabe, von Angst geplagten Kindern beizustehen. Sei dies, weil diese missbraucht oder misshandelt worden waren; körperlich, psychisch oder sexuell. «Kein Kind verdient es, in Angst leben zu müssen», betont Glatze. Die Biker sind für die Kinder da, vermitteln Stärke oder markieren ganz einfach Präsenz.

Unterstützung vor Gericht

Wenn etwa ein Kind vor Gericht gegen seinen Täter aussagen muss, kann es auf die Unterstützung der Biker zählen: Die Kerle – im Alltag sind sie Lehrer, Unternehmensberater oder Handwerker – befinden sich dann in der Nähe des Kindes. «Das Kind fühlt sich dadurch nicht allein», sagt Glatze. Denn bei Befragungen ist der Täter im gleichen Raum wie das Opfer. Die Mutter jedoch muss aus rechtlichen Gründen während der Aussage draussen warten.

Bevor die Biker aktiv werden, muss aber ein behördlicher Misshandlungsfall vorliegen. Und das Kind oder der Jugendliche sollte motiviert sein, mit den Bikern zusammenzuarbeiten. Vor ihnen Angst hätten die Schützlinge nicht, sagt Indian: «Kinder haben einen unbefangenen Zugang zu uns.» Bei Eltern und Behörden brauche es mehr Überzeugungsarbeit. Mit Standaktionen in Städten machen sie auf sich aufmerksam und verteilen Flyer. Ebenso kontaktiert B.A.C.A. Behörden und Kinderpsychologen, um über ihre Arbeit zu informieren.

Besuch bei der Familie

Eine erste Kontaktaufnahme läuft immer über den sogenannten Child Liaison, das ist eine Vertrauensperson der Organisation. Im Gegensatz zu den später zugeteilten Bezugspersonen, kennt der Child Liaison als einzige Person die ganze Geschichte. Nachdem dieser den Fall geprüft und bewilligt hat, besuchen drei bis vier Biker die Familie, um sich vorzustellen und das sogenannte Level 1 zu besprechen.

Level 1 ist eine Art Zeremonie, bei dem das Kind offiziell in die B.A.C.A.-Familie aufgenommen wird. Bei diesem Anlass sind etwa 100 Biker anwesend, die teilweise auch aus dem Ausland anreisen. Es wird dem Kind vermittelt: Du bist wichtig und gehörst dazu. Jeder Biker begrüsst das Kind persönlich, und es bekommt eine Bikerkutte mit dem Emblem der Biker. Zudem erhält das Kind eine Kuscheldecke und einen Teddy, der herumgereicht wird und symbolisch mit Liebe, aber vor allem mit Selbstvertrauen gefüllt wird.

Mit dem Töff von der Schule abgeholt

Neben Level 1 gibt es noch weitere Vorgehen, die bis zu einer anwaltlichen Ermahnung führen können. Diese Aktivitäten kosten Geld, doch Indian betont: «Wir brauchen die Spendengelder für Material wie Decke, Teddybären oder auch Kindertherapien, die Eltern nicht zahlen können – nicht für Benzin.»

Mit dem Aufnahmeritual beginnt erst die eigentliche Beziehungsarbeit. Wenn ein Kind Angst hat, kann es sich rund um die Uhr bei einer der beiden Bezugspersonen melden. Einmal habe ein Mädchen aus der Schule angerufen, weil es Angst hatte, dass der Täter es nach dem Unterricht aufsuchen würde. Fünf Biker sind losgefahren und haben das Kind mit dem Motorrad nach Hause gefahren. Doch die Beziehungsarbeit beschränkt sich nicht nur auf Hilferufe. Die Biker verbringen viel Zeit mit ihren Schützlingen. Dabei sprechen sie nicht über die Angst oder Bedrohung, sondern spielen mit ihnen auch einfach mal Lego. «Wir haben keinen therapeutischen Auftrag, sondern schenken den Kindern Zeit», erklären mir beide.

86 Kommentare zu «Biker geben missbrauchten Kindern Kraft»

  • bcn sagt:

    Chapeau! Ich hoffe, Sie können ganz vielen kleinen Menschen helfen.

  • AzM sagt:

    Ich folge BACA schon länger auf FB… wusste zwar von europäischen Chapters, aber nicht, dass es ein CH Chapter gibt. Danke!
    Und eure Kommentare hier zu lesen, Glatze und Indian, stellt mein Vertrauen in die Menschheit wieder her. Was ihr macht ist so so wichtig!

  • Baumann sagt:

    Liebe Bacas macht weiter so. Ich finde es absolut mega von euch was ihr macht. Es ist doch egal wie sie aussehen tattoos haben oder was auch immer. Ich finde es hammer von ihnen das sie da sind für diese kinder die so was schlimmes erleben mussten.ich wäre froh hätte ich solche hilfe auf meiner seite. macht weiter bacas ich danke euch für das was ihr macht.

  • Karl sagt:

    Dass der Beitrag ein handwerklich mangelhafter Beitrag ist, kann man den Motorradfahrern nicht ankreiden. Letzteren kann kann man sagen: Nett, dass Sie sich für gequälte Seelen einsetzen, meine Herren. Da kann man nicht dagegen sein, wenn Sie sich ans (Schweizer) Gesetz halten, wie unten einige sagen – und wenn Sie sorgfältig vorgehen. Denn was auch einige sagen, aber untergeht im allgemeinen Geschrei: Die Grenze zwischen Trost und Bedrohung ist in diesem Fall ein schmaler Grat. Ein Verdächtigter und Behörden könnten aus Ihrer Anwesenheit am evtl. falschen Ort rasch schliessen, Sie seien zum Zwecke der Bedrohung und Einschüchterung vor Ort. Und dann gibt es eine Front mehr in einer ohnehin unerfreulichen Sache.

    • Eagleheart sagt:

      Und was ist mit der Opfern? Werden sie nicht bedroht? Wieviel Kinder trauen sie sich gar nicht etwas zu sagen, weil sie bedroht werden und/oder weiterhin missbraucht werden? Ich bin mir sicher, dass die BACA-s sich nicht mit gewalt durchsetzen. Der einfache Präsenz reicht schon. Und wenn diese Kinder dadurch die Stärke finden um sich zu währen, dann ist das Ziel erreicht.
      Liebe BACA-s, macht weiter so! Diese rücksitslose Welt braucht mehr von euch. Wünsche euch viel Erfolg weiterhin. Schön, dass es euch gibt!!!

  • Roadmaster sagt:

    Ich finde die Idee die hinter der Sache steht super. Mir spielt es keine Rolle, ob die Organisation in den USA enstanden ist oder nicht. Kindesmissbrauch und auch Kindesmisshandlung machen schliesslich auch nicht vor Grenzen halt, leider. Was ist dagegen einzuwenden wenn sich ein paar harte Burschen für eine gute Sache engagieren? Aber ich denke es ist halt wie immer: wenn man nicht einer gewissen schweizerisch geprägten käseschachtelformatigen Gesellschaftsnorm entspricht, kann man ja sowieso zum Vorneherein nichts bewirken und schon gar niemandem ernsthaft helfen. Dabei geht es doch nur um eine Sache: einem menschlichen Wesen das Schlimmes erlebt hat etwas Halt und Beistand zu geben. Können das nur immer die dafür angeblich bestens ausgebildeten, ach so uniformen Fachleute?

  • Daniel sagt:

    Vielen Dank für diesen äusserst wichtigen Beitrag, den diese Menschen leisten. Sich für die „Schwächsten“ und „Verletzlichsten“ einzusetzen und ihnen beizustehen, verdient höchste Anerkennung.

  • Glatze sagt:

    Teil 3:
    Dazu ist zu sagen, dass genau in diesen Fällen z.B. die Mutter bei der Aussage nicht im Gerichtssaal sein darf, wenn z.B. der Täter der Stiefvater war.

    Die Behörden in der Schweiz machen eine hervorragende Arbeit. B.A.C.A. springt in eine Lücke, die von den Behörden nicht geleistet werden kann. Wenn z.B. der Täter oder die Täterin eine Einsprache gegen das Urteil fällt, kommt die Täterschaft wieder frei, da sie nicht rechtskräftig verurteilt ist.
    Logischerweise haben dann die Kinder Angst, da die Täter oft versuchen in der Nähe der Kinder zu sein. B.A.C.A. kann dann beispielsweise 24 Stunden vor das Haus stehen. Das kann keine Behörde leisten.

    • zysi sagt:

      Ich finde Ihr Engagement zweckmässig und ehrbar.

      Dass Sie und Indian dabei auch noch die Chuzpe haben, sich hier den Voten zu stellen (wundert mich natürlich nicht 😉 ) im Vergleich zu anderen Autorinnen und Autoren, bescheinigt mir die aufrichtige Haltung dahinter.

      • Vierauge sagt:

        von mir auch vielen Dank für eure Arbeit.

        Was zysi schreibt, finde ich auch: ich finde es sehr gut, dass die Autoren des Mamablogs mitdiskutieren, das passiert leider viel zu selten!

  • Glatze sagt:

    Teil 2:Es ist richtig, B.A.C.A. wurde in den USA gegründet und gibt es mittlerweile in 13 Ländern, darunter 9 europäische. Weshalb das schlecht ist, kann ich nicht nachvollziehen. Die Länder sind jeweils eigenständig und arbeiten nach dem Rechtsverständnis des jeweiligen Landes. In Italien anders als in Holland und in der Schweiz anders als in den USA.

    Als Beispiel möchte ich gerne Deutschland aufführen. Man kann durchaus sagen, dass da das Rechtsverständnis nahe an unserem ist. Auch in Deutschland ging man bis vor kurzer Zeit davon aus, dass wir nicht in die Gerichtsverhandlung dürfen. Hier wurden wir eines besseren belehrt.

  • Glatze sagt:

    Teil 1:
    Hallo Blog Gemeinde

    Besten Dank für die zahlreichen Kommentare.
    Es ist sehr schön, dass einige unter euch in einer Seifenblase leben dürfen. Leider erleben wir tagtäglich etwas anderes – ja auch in der Schweiz!

    Gerne gebe ich dazu einige leicht überprüfbare Fakten:
    Das Zürcher Kinderspital meldete für letztes Jahr 468 Fälle von misshandelten Kindern. Damit wir uns richtig verstehen, das sind die gemeldeten Zahlen von einem Jahr und einem Spital.

    Die UBS Optimus Studie sagt für die Schweiz aus, dass mindestens 8% der Jungen und 21% der Mädchen Opfer von physischen sexuellen Kontakt werden.

    • Eagleheart sagt:

      Ich möchte euch nur danke sagen. Diese Welt braucht mehr von euch. Macht es weiter so!
      Schade, dass es tatsächlich Menschen gibt, die so etwas kritisieren. Aber ich denke diese Menschen haben noch nie Mobbing oder Missbrauch erlebt, oder Kinder gehabt die nur noch zitternd aus dem Haus gingen. Danke, dass es euch gibt und unsere Kinder beschützt und ünterstützt wo wir Eltern und die Behörde es nicht mehr tun können.

  • Jaleni sagt:

    Ohh so etwas täte meinem Sohn unheimlich gut, er wird gerade massiv gemobbt, sogar die Lehrerinnen machen mit und unternehmen nichts!

    • Paula sagt:

      Und was unternehmen Sie?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Paula

        ich freue mich aufrichtig für Sie dass Sie (anscheinend) keinen tiefergehenden Mobbingerfahrungs-schatz besitzen. Tatsächlich ist nicht immer das Opfer der eigentliche Täter, und seine Eltern irgendwie auch noch mitschuldig, blockierend oder sonstwie „doof“, und mit „dann müssen Sie halt das Richtige unternehmen“ die Sache gelöst.

    • Indian sagt:

      es gibt einen entscheid in baca, dass bei diesen kindern – trotz einsicht, dass mobbing für kinder sehr schlimm sein kann – nicht eingeschritten wird. dies aus einer einfachen überlegung heraus: baca möchte nicht kindern ängste nehmen indem anderen kindern angst gemacht wird. auch wenn der gedanke verständlich ist, dass die „anderen“ kinder diese angst oder zumindest respekt evtl „verdient“ hätten. baca gibt kindern kraft, damit sie ihre ängste überwinden können

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Indian
        diese Ansicht/Haltung gefällt mir sehr gut!
        Man bekommt je nach Ort schon genau diesen Ratschlag zu hören, der Geplagte soll halt mal auf den Tisch hauen, zurückschlagen, die anderen einschüchtern und sich so den Respekt erarbeiten- dass man einfach die Anderen in Frieden lässt, ihnen nichts zuleide tut (sondern hilfsbereit ist) und dasselbe, ohne zuvor den starken Mann markiert haben müssen, von den Anderen erwartet, kann offenbar manche überfordern… .
        Weiterhin viel Motivation und Durchhaltevermögen für Ihren wichtigen Dienst!

  • 13 sagt:

    Ich verstehe ehrlich gesagt die Aufregung nicht. Da helfen einige freiwillig und ehrenamtlich misshandelnden Kindern und das wird tatsächlich kritisiert?
    Ok, ja dass sich der Teil mit dem Gerichtsverfahren nicht auf die Schweiz bezieht, ist im Text etwas unverständlich, aber wurde ja richtig gestellt. Und auch wenn Kinder (oder erwachsene Missbrauchsopfer) im Gerichtsaal nicht dem Täter stellen müssen, oftmals ja nicht einmal vom Richter befragt werden, so heisst das nicht, dass nichts getan werden muss. Dass das Schweizer Strafrechtssystem täterorientiert ist, ist kein Geheimnis. Die Opfer spielen nur eine kleine Nebenrolle, sofern es sie für die Ermittlungen braucht. Der Opferschutz ist in vielen Fällen ungenügend, da ist Hilfe willkommen.

    • Susi sagt:

      DANKE, 13!

    • Muttis Liebling sagt:

      ‚…da ist Hilfe willkommen‘
      Das ist grundsätzlich falsch. Der Staat, wenn der überhaupt eine Berechtigung hat, muss über allem stehen. Tut er das nicht, hat er keine Berechtigung.

      Ein Staat, welcher Hilfe annimmt, NGO’s auch nur zur Kenntnis nimmt, ist sinnfrei.

    • Sportpapi sagt:

      Wie soll ich mir Opferschutz in diesem Fall vorstellen? Und: Wie kann ein Strafrechtsystem anders als täterorientiert sein, schon vom Wortlaut her? Ist die Frage von Genugtuung, Wiedergutmachung nicht in der Regel separat zu klären? (bin da Laie…)

      • 13 sagt:

        @ SP
        Meine Vorstellung wäre in erster Linie:
        – mehr Kompetenzen von Opferhilfestellen (diese sind nur sehr rudimentär in der Beratung tätig), dafür braucht es mehr Ressourcen
        – mehr und schnelleren direkten Schutz: natürlich kann nicht jeder Täter gleich in UHaft genommen werden, aber dass trotzdem gäbe es analog Frauenhäusern (oder auch Männer) noch Verbesserungspotential für Opfer von anderer als nur häuslicher Gewalt
        – höhere Genugtuungssummen (wird meistens zusammen verhandelt)
        – sehr wichtig: bessere Schulungen von Polizei/Staatsanwaltschaft in Opferbefragungen. Diese werden zu häufig wie Täter behandelt.
        – Information an Opfer über die Verfahrensschritte, auch wenn sie nicht am Verfahren teilhaben und insbesondere über Haftentlassungen.

      • 13 sagt:

        Dass die Schuldfrage und die Strafe täterzentriert bleiben muss, stelle ich nicht in Frage. Ich will ganz sicher keinen Vergeltungsstaat. Das rundherum könnte man aber besser gestalten.

  • Paolo sagt:

    Absolut nichts dagegen, dass Leute mit gutem Willen und entsprechenden Fähigkeiten anderen Leuten helfen. Aber als Unterstützung im Gerichtssaal haben sie hierzulande nichts verloren. Können sie in den USA machen, meinetwegen – in deren auf Show ausgerichtetem System. Abgesehen davon finden Verhandlungen in der CH, in denen es um Minderjährige geht, meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Und diese Biker sind Öffentlichkeit.

    • Indian sagt:

      das ist korrekt. diese praxis gilt nur in den usa. in der schweiz ist der täter bei befragungen – gottseidank – nicht zugegen.

  • Susi sagt:

    Sehr rührender Text.
    Solche Biker sind in unserer Gesellschaft doch bereits zu einer Art Archetyp mutiert, Zentauren der Moderne. Sie kommen aus einer Gemeinschaft, in die nicht jeder so schnell reinkommt, und last but not least tragen sie eine Uniform. Ihr Auftreten flösst den meisten Leuten Respekt ein, und gerade das macht sie zu effizienten „Schutzengeln“ für Schwächere. Schön, dass sie diese Macht sinnvoll einsetzen!

  • Marga sagt:

    Nicht dass ich von einem Journalisten der wannerschen Aargauer Zeitung mehr erwarte, beileibe nicht, aber von einem Sekundarlehrer erwarte ich in der Tat mehr als diesen schlecht grundlagenrecherchierten Beitrag. Was soll diese Lobhudelei zugunsten einer US-amerikanischen Institution? Es stimmen in diesem Beitrag grundlegende Behauptungen (Aussage des Geschädigten in Anwesendheit des Beschuldigten u.a.) nicht. Aber das Volk grölt begeistert, womit die Absicht der Biker erfüllt ist und die Volksseele wieder mal befriedigt ist. Man bewahre uns vor diesem amerikanischen Mist – und vor allem vor Bikern, die im Gerichtssaal hocken und bedrohlich dreinblicken – und behaupten, sie würden mit Kindern Lego spielen!

    • Patrick Hersiczky sagt:

      @Marga: Nicht alles, was aus den USA kommt, ist grundfalsch. Man kann die B.A.C.A-Leute wie Göttis betrachten, die einfach Zeit mit den Kindern verbringen und für sie ein offenes Ohr haben.

    • Indian sagt:

      die aussage, dass der täter bei der befragung anwesend ist stimmt tatsächlich nur für die usa. den journalisten trifft hier keine schuld.

      dass wir auf dem foto etwas grimmig schauen ist aber die ausnahme. und lego spielen tun wir auch selten – lieber fussball

    • Martin Frey sagt:

      Was stört Sie jetzt mehr, Marga? Dass der Autor ggf. schlecht recherchiert hat? Oder dass es sich um eine ‚US-amerikanischen Institution‘ handelt?

      • Marga sagt:

        Der Autor hat nicht „ggf.“ schlecht recherchiert. Er hat schlecht recherchiert oder nicht gut zugehört. Das stört mir sehr und immer. Und dass es sich um eine US-amerikanische Institution handelt, stört mich in diesem Fall. Die ist auf die USA konzentriert, und wir hier haben (ich bin dankbar darum und lasse anderen ihre Meinung) ein anderes Rechtssystem. Das kann man zwar wie alles auf der Welt verbessern, aber es gibt keine Hinweise drauf, dass es besser wird, wenn „Unterstützer“ im Gerichtssaal anwesend sind. Wie man Tatopfern ausserhalb des Gerichtssaals hilft, ist mir hingegen in diesem Zusammenhang nicht von Bedeutung.

      • Martin Frey sagt:

        Also stört Sie beides, Marga.
        Da die Grundzüge der Institution sich auf amerikanische Verhältnisse beziehen, die sich teils von unseren unterscheiden, und der Autor dies nicht spezifiziert hat, ist der Vorwurf bezüglich Recherche nicht falsch.
        Bei Ihnen stört mich dafür der Umstand, dass das Schicksal von Tatopfern ausserhalb des Gerichtssaals Ihnen ’nicht von Bedeutung‘ zu sein scheint.

      • 13 sagt:

        @ Marga
        Sie wiederholen sich, aber haben noch keinen Satz dazu geschrieben, was schlecht recherchiert wurde. Sie kennen die Wahrheit? Dann schreiben Sie doch, wie es wirklich ist. Ich verstehe auch nicht, wieso man sich über einen Satz derart aufregen kann, aber dabei geht vergessen, dass die Kinder sich zwar dem Täter im Gerichtssaal meistens nicht stellen müssen, da aber ein grosser Teil ohnehin aus dem eigenen Umfeld stammt, müssen sie es sehr oft: zu Hause, in der Schule, in den durch die KESB angeordneten Besuchen, wenn es ein Elternteil ist etc. Ich finde damit den Aspekt ausserhalb des Gerichtssaales eigentlich spannender. Im Gericht wäre eine grössere Präsenz von Kindervertretern interessant.

      • Martin Frey sagt:

        Danke, 13, für Ihr wohltuendes, klares Statement.

  • Georg sagt:

    Es müsse „ein behördlicher Misshandlungsfall vorliegen“, heisst es im Beitrag. Was ist das? Hat eine Behörde jemanden misshandelt? Und was ist nun gemeint: Misshandlung oder Missbrauch? Und wenn wir es schon von inhaltlichen und sprachlichen Liederlichkeiten haben: Die absolut vorgebrachte Aussage „Denn bei Befragungen ist der Täter im gleichen Raum wie das Opfer. Die Mutter jedoch muss aus rechtlichen Gründen während der Aussage draussen warten“ stimmt nicht. Besser recherchieren, bitte, bevor man irgendwelchen US-Ideen begeistert applaudiert und dem Staat Versagen vorwirft! Merci.

    • Marga sagt:

      Sie haben recht, auch mit Ihrem zweiten Beitrag. Aber darum geht es nicht. Wichtig ist (heutzutage), dass man begeisterte Betroffenheit mimt… Und damit haben Sie versagt. 🙂 Begeisterte Betroffenheit befreit einen von der Pflicht nachzudenken und den Dingen auf den Grund zu gehen. Das ist viel mühsamer als Beifall zu klatschen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Das ist der berühmte Robbenblick in die Kamera, den einst ein nun in den USA lebender Pastor im ZDF kreiert hat und ein deutscher Aussenminister zur Perfektion gebracht hat:

        Du tust mir soooo leid. Ich fühle mit Dir. Nur, …, ich kan so gar nichts für Dich machen.

    • Indian sagt:

      der vorwurf dass täter in der schweiz nicht anwesend sind bei der befragung trifft zu. nur in den usa ist dies so und dies wurde als einer der aufgaben von baca dargestellt, welche die organisation weltweit übernimmt

    • Indian sagt:

      …zu „misshandlung“ oder „missbrauch“. beides kommt leider viel zu oft vor. doch mehr ist baca mit missbrauch konfrontiert.

    • Susi sagt:

      @George und vor allem @Marga:
      Klar, als Miesepeter findet man immer ein Haar in der Suppe, mit dem man die ganze Sache dann pauschal schlechtmachen kann.
      Ami-bashing ist einfach, gälled.

      Wie wäre es damit, den Fokus auch auf das Gute zu richten?

      • Marga sagt:

        Und woher wissen Sie, dass das „gut“ ist?! Ich bin lieber „miesepetrig“, wie Sie ohne Kenntnis meiner Person und meiner Tätigkeit behaupten, als dass ich unbesehen irgend etwas beklatsche, das sich später als Verschlechterung herausstellt. Wie wäre es also, sehr geehrte Susi, die Argumente dagegen genau zu lesen und zu überdenken? Bei Verhandlungen um Kinder übrigens gibt es in der Regel keine Zuschauer und erst recht keine Unterstützer im Gerichtssaal. Gut gemeint ist oft nicht gut! Ausserhalb des Gerichts sollen die Biker sich meinetwegen betätigen, wie sie es für gut befinden, aber nicht im Gericht.

      • 13 sagt:

        @ Marga
        Da Sie zwar einen etwas speziellen Umgangston haben, aber offensichtlich von Fach sind, sollten Sie vielleicht auch präzise schreiben:
        Bei Verhandlungen um Kinder übrigens gibt es in der Regel keine Kinder im Gerichtssaal. Daher braucht es auch keine direkten Unterstützer.

      • Susi sagt:

        @Marga: Lesen Sie meinen Kommentar nochmals. Es ging mir darum, dass Sie die ganze Sache schlecht machen, nur, weil sie ein Detail gefunden haben, das schlecht recherchiert wurde. Den Rest blenden Sie dann aus und machen einen Rundumschlag. Anstatt mal hinzuschauen, was von diesen Leuten überhaupt geleistet wird. Auf freiwilliger Basis.
        Wäre schön, auch auf das Positive zu schauen, oder?

      • Paula sagt:

        Mensch 13, ich habe soeben versucht zu verstehen, was Sie meinen. Frau Marga schreibt es präzise: Wenn es in Verhandlungen um Kinder geht, gibt es im Gerichtssaal in der Regel keine Zuschauer und erst recht keine so genannten Unterstützer – auch nicht für den Beschuldigten. Über die Regel können Sie diskutieren, aber die Aussage ist präzise. Ich finde die Äusserungen von Marga erfrischend, denn sie zeigen, dass jemand kühlen Kopf bewahrt. Sie sagt etwas Wichtiges: Gut gemeint, ist oft nicht gut.

      • Susi sagt:

        Mein Kommentar bleibt hängen.
        Marga, mir geht es darum, dass Sie aufgrund eines das Gericht betreffende Detail die über die Biker herziehen, als kennten Sie diese und deren wahre Motivation persönlich. Stellen es dar, als ginge es diesen Bikern – die nur „behaupten“, mit den Kindern Lego zu spielen – lediglich um Applaus. Fällt Ihnen grad etwas auf? Genau, Sie tun das, was Sie mir ankreiden. Aber Ihre Kommentare kommen tatsächlich miesepetrig daher, während das, was Sie über die „Absicht“ der Biker schreiben, Ihrer Fantasie entspringt. Im Text steht nämlich, es gehe um Beziehungsarbeit.

      • Susi sagt:

        #röhrenblick

      • 13 sagt:

        @ Paula
        Ich erkläre es gerne genauer:
        Geht es um Kinder wird häufig die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen, das ist richtig.
        Was aber noch wichtig ist: Kinder werden in der Schweiz in solchen Verfahren jedoch normalerweise auch nicht im Gerichtssaal vernommen, sondern meistens vorher von ausgebildeten Personen der Polizei und der Staatsanwaltschaft oder auch des Gerichts. Diese Einvernahme wird auf Video aufgenommen und dem Gericht und den Anwälten geschickt. Damit sind die Kinder selber auch nicht im Gerichtssaal, sondern höchstens ihre Vertreter oder nur die Staatanwaltschaft, weshalb sich die Frage, ob die Kinder dort Unterstützung brauchen, ohnehin erledigt.
        Was das mit einer Unterstützung des Beschuldigten zu tun hat, erschliesst sich mir nicht.

      • 13 sagt:

        Da nun Marga von ihrer „Tätigkeit“ spricht, gehe ich eigentlich davon aus, dass sie in dem Bereich arbeitet und ihr dieses Vorgehen deshalb bekannt ist. Umso unverständlicher empfinde ich die Aufregung. Einen kühlen Kopf kann ich da eher nicht erkennen.

  • Georg sagt:

    Auch wenn hier alle „Oh, wie schön und coooool!“ schreien: Grundsätzlich brauchen wir in der Schweiz keine „in den USA entstandene Organisation“, die sich um misshandelte und angeblich misshandelte Kinder kümmert. Denn Organisationen mit dieser Aufgabe gibt es bereits, und die tun ihre Arbeit. Und wir brauchen auch keine Motorradburschen, die „ganz in der Nähe der Kinder sind“, wenn sie „vor Gericht befragt“ werden – ganz abgesehen von der rechtlichen Möglichkeit dieser Idee. Das klingt mir nicht nach hilfreicher Unterstützung, sondern nach Beeinflussund und Einschüchterung und Profilierung. „Unterstützung“ vor Gericht hat meist einen sehr üblen Geschmack. Die Motorrädler sollen Motorrad fahren und sich nicht in Dinge einmischen, die wohl nur die wenigsten von ihnen verstehen.

    • Muttis Liebling sagt:

      Das gilt aber für jede Politik. Wer sie nicht versteht, sollte sich nicht einmischen. Damit wären wieder bei der Aristokratie, denn mehr als 1000 Menschen weltweit, die Politik verstehen, gibt es nicht.

      • Sibyll sagt:

        Wie unbedarft ist denn das, was Sie hier sagen! Haben Sie noch nie davon gehört, dass man etwas, von dem man nichts versteht, lernen kann?! Mit Ihrem ersten Satz haben Sie Recht: Die Regel, wer nichts weiss, soll nicht mitplappern, gilt für jedes Fachgebiet – auch am Rand des Fussballfeldes.

    • Indian sagt:

      in den usa entstanden – das stimmt. dort viele erfahrungen gesammelt – das stimmt. aber von schweizer herzen getragen. dass polizei, sozialbehörden und gerichte aber eine lücke lassen, das ist leider traurige wahrheit, und genau dort wo die angst am grössten ist, nämlich bei den betroffenen kindern zu hause. und genau dort ist baca, nachts, am wochenende, an der schule und nicht therapeutisch sondern nur mit präsenz, was nachweislich sehr viel bewegt in den herzen dieser kinder

    • Eagleheart sagt:

      Die Organisationen tun ihre Arbeit? Wirklich? Weil das ist neu für mich. Es gibt ganz viel Menschenrechte hier, tatsächlich. Nur leider nicht zur gunsten des Opfers. Und wenn der Opfer (unabhängig davon ob Kind oder Erwachsen) sich bedroht fühlt, dann darf er natürlich umziehen. Und der Vergewaltiger oder was auch immer kriegt 1.5 Jahre bedingt, weil noch Jung ist und man möchte seine Leben nicht zerstören. Aber, dass der Opfer zerstört ist, interessiert es natürlich keine. Applaus George, sie haben es kapiert

  • Adina sagt:

    Wie cool ist das denn!

  • Martina sagt:

    einfach wunderbar, was diese „harten Jungs“ für die Kinder leisten. Da könnte sich mancher Vater, der sich hinter Zeitung und Zigi verschanzt, weil er nach der Arbeit oder am Wochenende entspannen will anstatt sich um seine Kinder zu kümmern, eine Scheibe davon abschneiden.

    • Marga sagt:

      Die (fetten) Mamis, die sich hinter der Zigarette und dem Smartphone verschanzen und eine Fertigpizza in den Ofen schmeissen, haben Sie vergessen.

    • Susi sagt:

      Über Leute herziehen, die Fronarbeit leisten. Ok. (Und Sie so?)

      • Susi sagt:

        Oh, der Kommentar gehört oben hin. Bin wohl grad zu fest abgelenkt von meiner eigenen Fronarbeit…
        😀
        Ok, @Marga weiter oben: Und Sie so?

  • Frank sagt:

    eine gute sache, wirklich

  • Brunhild Steiner sagt:

    Das wäre Teil 1, zwiespältige Sache, das Ganze musste erst ins Leben gerufen weil offenbar unser Rechtsstaat, dem der Schutz der Schwächsten als oberste Pflicht gelten sollte, jämmerlich versagt-
    wobei ich eigentlich dachte die Zeiten dieser Täterkonfrontation bei Missbrauch sei, auch bei erwachsenen Opfern, vorbei, und Einvernahmen in separaten Räumen möglich?

    • Reincarnation of XY sagt:

      Meine Meinung Brunhild zu diesem Punkt: auch die Beste Sache braucht immer eine „Opposition“. Weil wir Menschen einfach mal so sind, wie wir sind. Sobald es ein Monopol gibt, gibt es auch Versagen, Machtmissbrauch etc.
      So braucht ein Rechtsstaat eben auch Freiraum für private Initiativen mit unorthodoxen Methoden. (Natürlich können auch diese abgleiten – deshalb müssen auch diese wieder überprüft werden etc.)
      SP sagte es neulich richtig: es gibt keine reine Lehre.
      Es gibt in der Praxis keine vollkommene Lösung. Jede Theorie stösst in der Praxis an seine Grenzen. Deshalb sollten wir stets offen und tolerant und nicht allzu ideologisch sein. Wir brauchen Diversität um vorwärts zu kommen.

      • Muttis Liebling sagt:

        In den meisten praktischen Fällen gibt es vollständige und damit nie mehr zu hinterfragende Lösungen. Der Satz des Pythagoras gilt ewig.

        Nur manchmal muss man die Koexistenz von Modellen zulassen, das aber irgendwann klären. Diversität braucht man, um in eine ungewisse Zukunft vorzustossen. Für die Gegenwart und deren Administration reicht Monoismus.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Herr Eugster – Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass man diese private Initiative, die aus persönlicher Leidenschaft und Engagement geboren ist, die ihrem Wesen nach auch nicht 100% rechtsstaatlich ist (martialisches Auftreten (Drohkulisse) – Sippenverbrüderung – für einander eintreten „wenn nötig bis zum Tod“) – man durch bezahlte Beamte imitieren könnte?
        Und ML sagt es ja richtig: wenn man alles den Beamten überlässt, kostet ein Kind bald mal mehr als jedes vernünftige Mass und es sitzen Leute an den Schalhebeln, denen es an jeglichem Gespür mangelt.
        Wer sich bei einer privaten, unentgeltlichen Initiative engagiert, löst die Aufgabe meist günstiger und besser, da er ein Herzensanliegen hat.

    • Emil Eugster sagt:

      Den Kindern vom Staat solche zeitintensive Zuwendung zukommen zu lassen kostet viel Geld. Sie und ich wissen welche Parteien ständig bei den Sozialkosten sparen will, weil sie unnütz sei und nur Beamtenstellen für Linke seien.

      • Muttis Liebling sagt:

        Es ist natürlich viel preiswerter, Problemkinder an private Betreuer zu überweisen, welche dann zwischen 22’000 (Carlos) und 85’000/ Monat (irgend so ein 12- Jähriger dieser Wochen in der Presse) abrechnen.

      • Patrick Hersiczky sagt:

        @Emil Eugster: B.A.C.A. ist eine gemeinnützige Organisation und finanziert sich selber., dh. ohne Gelder vom Staat. Die Spendengelder von B.A.C.A. fliessen zudem ausschliesslich in Ausbildung der Mitglieder sowie Materialkosten.
        Oder habe ich die Aussage „…vom Staat solche zeitintensive Zuwendung zukommen zu lassen…“ falsch verstanden?

      • Glatze sagt:

        Die Spendengelder kommen ausschliesslich den Kindern zu Gute.

        Die Schulungen werden jeweils kostenlos gegeben. Es gibt weltweit keine bezahlte Person innerhalb unserer Organisation.

      • Emil Eugster sagt:

        Oder habe ich (…) falsch verstanden?
        Ja, das haben sie, wie die anderen Antworter auch. Die selbe Partei, die bei den Sozialkosten sparen will, spart eben auch bei der Bildung.
        Textverständnis mangelhaft – alle drei!

  • Reincarnation of XY sagt:

    Solche News bräuchten wir viel mehr.
    Menschen, die Menschlichkeit leben.
    Menschen, die ihre Leidenschaft haben, aber diese für etwas positives Einsetzen.

  • Brunhild Steiner sagt:

    2/
    Eigentlich müsste man diese Unterstützung auch Betroffenen von häuslicher Gewalt zukommen lassen können, da funktioniert der Schutz ebenfalls nicht wirklich gut.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Bin zwiegespalten, einerseits vollumfängliche Anerkennung dieses grossartigen Einsatzes-
    den es jedoch aufgrund einer offenbar immer noch unsagbar jämmerlichen Gesetzeslage nötig macht-
    WAS FÜR EINE SCHANDE!!!
    Kinder müssen in Anwesenheit des Täters aussagen?
    Ich dachte diese Zeiten seien vorbei? Auch für erwachsene Opfer?

    Dass ich dem Biker anrufen muss und nicht davon ausgehen darf, dass der Rechtstaat für meinen Schutz sorgt- ja, zum Glück gibts den Biker, aber dass jemand in die Bresche springen muss finde ich für unser Land einfach nur übel!

    • Martin Frey sagt:

      @Steiner:
      Inwiefern Opfer im Kindesalter immer noch routinemässig direkten Konfrontationen unterzogen werden, müsste man wohl die Juristen unter uns fragen. Die Situation ist wohl besser als früher, obwohl unser ganzes Justizwesen (aber auch andere Bereiche wie Schule u.ä) nach wie vor sehr täterfreundlich ausgelegt ist. Für Täter, deren Psychohygiene und Resozialisierung macht man bekanntlich fast alles, die Opfer, die oft ein Leben lang zu leiden haben, überlässt man im Vergleich zum Aufwand, den man für die Täter betreibt, schon etwas sich selbst.
      Der Fall ist aber auch ein schönes Beispiel dafür, dass oft, wenn der Staat ein Stück weit versagt, engagierte Privatpersonen einspringen und versuchen, die Lücken zu schliessen.

      • Sportpapi sagt:

        Auch hier wieder: was ist mit täterfreundlich gemeint? Wo könnte man ohne Missachtung des Rechtsstaates und unter Wahrung der Verhältnismässigkeit anders handeln?

      • Martin Frey sagt:

        @Sportpapi
        13 hat es oben um 18:42 weit besser skizziert als ich es könnte, ich schliesse mich ihren Voten in dieser Sache völlig an. Vielleicht noch mit der Ergänzung, dass die finanziellen und personellen Ressourcen völlig verzerrt zugunsten der Täter verteilt sind.
        Zudem noch eine Frage im Rahmen dieser Thematik an Sie zum Schuldienst, wo Sie zuhause sind:
        Wenn es Uebergriffe, Verfehlungen, Delikte von Schülern gegenüber einzelnen anderen Schülern gibt: Wer muss, falls überhaupt, dann iaR das Schulhaus wechseln? Die Täter? Oder das Opfer? Wer bezahlt jeweils welchen Preis in solchen Fällen? Und weshalb?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Mar tin Fr ey

        absolut einverstanden, es macht mich auf diesem Gebiet einfach besonders betroffen und wütend, dass es ehrenamtliche Initiativen braucht um Misstände/Lücken einzuebnen.
        Die Vorschläge welche @13 oben auflistet sind ja alle nicht neu, wir könnten schon längst ein opferfreundlicheres „Drumherum“ haben.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Sportpapi

        13 hat Ihnen weiter oben, 18:43 die Antwort gegeben, welcher ich mich nur anschliessen kann

  • Tamara sagt:

    Danke, dass jeder Einzelne und jede Einzelne, Zeit für ein anfänglich unbekanntes Kind zur Verfügung stellt. Dies unentgeltlich und mit grossem Einsatz macht. Da läuft viel im Hintergrund. Das ist nicht nur „kurz Präsenz zeigen“.

    • Patrick Hersiczky sagt:

      @Tamara Ja, dieser Biker wenden sehr viel Zeit für die Kinder auf und machen nebenbei noch viel Weiterbildung. Da kann nicht jeder mit einem Motorrad kommen und glauben, man kann mal eben schnell die Welt retten. Bevor man vollwertiges Mitglied bei B.A.C.A. wird, dauert es einige Zeit.

  • Hanspeter Niederer sagt:

    „Denn bei Befragungen ist der Täter im gleichen Raum wie das Opfer. Die Mutter jedoch muss aus rechtlichen Gründen während der Aussage draussen warten.“ Falls dies auch in der Schweiz so sein sollte, muss dieses absurde Gesetz aufgehoben werden anstatt zu versuchen, mit dieser Biker-Organisation die Auswirkungen dieses Täterschutz-Gesetzes zu mildern.

    • Frank sagt:

      dies ist nur bei gerichtsverfahren in den usa so. in der schweiz wird dies anders gehandhabt – gottseidank

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