Die Hausfrau ist tot. Es lebe die Hausfrau
Die Tendenz ist eindeutig: Die Zahl der Frauen, die sich ausschliesslich um den Haushalt kümmern, geht markant zurück. Das zeigt die Auswertung des Bundesamts für Statistik (BFS). 2016 gaben noch 35 Prozent der Frauen an, hauptsächlich Hausfrau zu sein. Dies sind halb so viele wie noch vor zwanzig Jahren. Demgegenüber geben fast 80 Prozent der 25- bis 64-Jährigen Frauen an, einer bezahlten Arbeit nachzugehen oder auf Stellensuche zu sein. Jene, die eine Stelle haben, arbeiten meist Teilzeit.
Es scheint sich punkto Vereinbarkeit etwas getan zu haben, ist man versucht zu sagen. Flexiblen Arbeitszeitmodellen und mehr Betreuungsangeboten sei Dank. Doch stimmt das tatsächlich? Und wie geht es Müttern und Vätern dabei?
Der Haushalt bleibt an den Frauen hängen
Interessant sind in diesem Zusammenhang zwei Elternstudien, beide erschienen in den letzten Wochen. Die Zeitschriften «Eltern» und «Brigitte» hatten diese in Auftrag gegeben; befragt wurden jeweils 1000 Personen in Deutschland, wobei man die Resultate mehrheitlich auf die Schweiz übertragen kann. Eine der Hauptaussagen der repräsentativen «Eltern»-Studie ist: Kind und Job gleichzeitig zu wollen und beidem gerecht zu werden, empfinden Eltern als immer schwieriger. Gaben vor vier Jahren 42 Prozent an, mit der Vereinbarkeit «überhaupt keine» oder «so gut wie keine» Probleme zu haben, sind es aktuell nur noch 29 Prozent. Die deutsche Professorin Barbara Thiessen erklärt, weshalb: «Die Erwerbsarbeit ist flexibler geworden – aber auf Kosten der Familienzeit.» Mit der Digitalisierung seien die Erwartungen gestiegen, beispielsweise die, am Wochenende erreichbar zu sein.
Hinzu komme aber auch noch der Aspekt der Mehrfachbelastung: Da die Erwerbstätigkeit bei Müttern zugenommen habe, die Väter aber weitgehend bei ihrer Vollzeitbeschäftigung und Haushaltsabstinenz geblieben seien, hätten Mütter grössere Schwierigkeiten, Kind und Beruf miteinander zu vereinbaren. (Lesetipp: «Mutterschaft ist ein Gesundheitsrisiko»)
Denn auch das zeigt die Studie: In den meisten Familien dominiert noch die klassische Rollenverteilung. Die Hausarbeit bleibt in weiten Teilen an den Frauen hängen. Kochen ist zum Beispiel nach wie vor Frauensache: 74 Prozent der Frauen sind für die Mahlzeiten zuständig. Allerdings ist die Wahrnehmung in Bezug auf die Hausarbeit sehr unterschiedlich. «Wir machen den Haushalt abwechselnd, bzw. beide gemeinsam», sagen zum Beispiel 41 Prozent der Männer, aber nur 20 Prozent der Frauen.
Es bleibt Spielraum für Interpretationen. Doch es ist nicht ganz verkehrt, wenn eine Leserin den Artikel «Hausfrau wird zum Auslaufmodell» im «Tages-Anzeiger» letzte Woche folgendermassen kommentiert: Die Annahme, Hausfrau würde zum Auslaufmodell, sei ein grosser Irrtum. «Die meisten Frauen sind immer noch Hausfrauen, nur stemmen sie daneben noch einen Teilzeitjob. Für die Männer hat sich nichts geändert.»
Es scheint, als habe sich primär die Definition gewandelt: Hausfrau mag als Berufsbezeichnung ein Auslaufmodell sein – als Tätigkeit nicht.
Weitere interessante Ergebnisse der Studie sind:
- Eine Biografie ohne Erwerbstätigkeit kann oder will sich heute kaum noch eine Frau vorstellen.
- Er arbeitet Vollzeit, sie Teilzeit. Es ist das meist gelebte Modell (44 Prozent) und auch das meist gewünschte (41 Prozent). Nur 8 Prozent der Frauen wollen als Mutter in einen Vollzeitjob zurück.
- Der Druck auf Familien hat zugenommen. Das sagen 87 Prozent aller Mütter und Väter in Deutschland.
- «Rabenmutter» gilt nicht mehr berufstätigen Müttern, im Gegenteil: 84 Prozent der Befragten sagen, es werde von ihnen erwartet, ihr Kind möglichst früh in einer Kita abzugeben. Heute entspricht die möglichst frühzeitige Rückkehr an den Arbeitsplatz offenbar der Norm einer «guten» oder «erfolgreichen» Mutter.
- Allerdings favorisieren nur sehr gut ausgebildete, gut verdienende Frauen nach der Geburt einen frühen Wiedereinstieg in den Job. Die Mehrheit hält es für sinnvoll, zu warten, bis das Kind eineinhalb bis drei Jahre alt ist.
- 86 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass Familien sich heute eher dem Arbeitsmarkt anpassen müssen als umgekehrt.
Wie erleben Sie selbst die Situation? Schreiben Sie von Ihren Erfahrungen und diskutieren Sie mit.
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216 Kommentare zu «Die Hausfrau ist tot. Es lebe die Hausfrau»
Mir ist die Richtung des Blogs nicht so ganz klar, wo sehen Sie Probleme oder verbesserungspotenzial Frau Braun?
Was sich allerdings tatsächlich positiv entwickelt hat ist dass Frauen durch ihre (Teilzeit-)Jobs nicht mehr so abhängig von ihren Männern sind. Es gibt nichts schlimmeres von jemandem abhängig zu sein dessen Lebensgemeinschaft man nicht mehr teilen möchte. Das gilt natürlich für beide Seiten.
Zu dem Thema gab es vor Jahren ein Podiumsgespräch der damals absolut feministischen Stadtzürcher Fachstelle für Gleichstellung im Zürcher Stadthaus. Nach viel Männerbashing auf dem Podium meinte nach Eröffnung der Fragerunde einer aus dem Publikum: Er hätte anfangs zu gleichen Teilen Hausarbeit übernommen; da was immer er tat aber seiner Partnerin nie gut genug war, hätte er sie dann vor die Wahl gestellt, ihn es entweder auf seine Art zu machen oder es selber zu machen – sie wählte letzteres. Die Mehrheit der Männer teilte diese Erfahrung in der einen oder anderen (unausgesprochener Entscheid) Weise – und selbst viele Frauen bestätigten, dass es bei ihnen auch so sei (teils mit leiser Einsicht, dass das wenig gleichstellend gewesen sei).
Was im Prinzp eine besonders schlechte Lösung ist auf die man als Mann nicht stolz sein sollte. Es bedeutet, nicht dass der Mann seine Arbeit gut gemacht hat, sondern dass er sich nur dumm genug anstellen muss und noch ein unverschämtes Ultimatum hinterher stellen muss, dass Sie die zusätzliche Belastung auf sich nimmt nicht im Saustall zu leben.
Sie unterstellen Frauen hier pauschal Dummheit- das finde ich nch schlechter! Glauben Sie ernsthaft, eine Frau durchschaut dieses Spielchen nicht?
Die Frage ist doch einfach, wie lange Frau/Mann es mit sich machen lässt, dass sie/er trotz Erwerbsarbeit alleine für den Haushalt zuständig ist, während der andere Freizeit geniesst.
Ich bin zwar auch fast vollständig alleine für den Haushalt zuständig, mein Mann arbeitet aber auch dementsprechend mehr auf dem Hof. Aber: so wie in einer früheren Beziehung würde ich mich nie mehr ausnutzen lassen. Bei einem Nachbar ist es umgekehrt: er ist Landwirt, arbeitet hart und seine Frau…… tut nichts: keine Mithilfe auf dem Hof, keine Erwerbsarbeit, kein Haushalt, selten kochen, Kinder vernachlässigen. Die KESB geht ein und aus. Der Mann ist einfach ein Halbschuh, trotzdem dauert er mich.
Trotzdem: wer bleibt, der leidet nicht genug.
Teil 2
auch wir kommen mit zwei Teilzeitjobs und Familienarbeit immer mal wieder an den Anschlag. Aber ZUSAMMEN, nicht auf Kosten von nur mir oder meinem Mann.
Danke für dein Votum: Mal Eltern, die nicht alles immer locker machen!
Interessanterweise kostet all diese „nicht vorhandene / von Frauen im Perfektionswahn erfundene“ Arbeit plötzlich tausende von Franken pro Monat, wenn ein Kind in ein Heim kommt. Zahlen die Behörden Geld für nichts?
Ich sags jetzt mal etwas ketzerisch: würden viele Frauen für die Wahl des Bräutigams genausoviel Zeit und Sorgfalt aufwenden wie für die Wahl des Brautkleids, wäre das schon mal eine Verbesserung (jaaaa das gilt selbstverständlich auch umgekehrt).
Aber im Ernst, bei der Wahl des Ferienziels, neuen Anschaffungen etc. wird doch auch diskutiert und „verhandelt“. Aber ausgerechnet beim wichtig(s)ten Thema Alltags-/Familiengestaltung wird vor lauter rosa Brille vergessen, VOR der Familiengründung darüber zu reden und ja auch zu verhandeln, in der Annahme „irgendwie gehts dann schon“. Frust vorprogrammiert… Das mag unromantisch erscheinen, aber spart „in the long run“ eine Menge Diskussionen und Stress auf beiden Seiten.
Teil 2 folgt
Wie wäre es damit: Die meisten alleinstehenden Männer sind immer noch Hausmänner, nur stemmen sie daneben noch einen Vollzeitjob.
Völlig irrelevant, weil es sich ja „nur“ um Männer handelt?
An den „Herd“, also den Haushalt, bleiben Männer wie Frauen egal bei welcher Verteilung sowieso auf ewig gebunden, denn einkaufen, Kinder zum Kindergarten bringen und abholen, kochen, spülen, putzen, waschen, Müll rausbringen, staubsaugen und vieles andere muss weiterhin erledigt werden, nur halt im Falle der von Linken so idealisierten Berufstätigkeit dann auf die Abende und Wochenenden zusammengedrängt.
Domestiken für den ganzen lästigen Haushalt könne sich nämlich nur sehr wenige Leute leisten. Die Putzfrau, die einmal in der Woche vorbeikommt, ist dann das Maximum der Möglichkeiten.
Ich kann dieses Thema nicht mehr lesen oder hören. Es gibt in meinem Umfeld nur Männer, die sich völlig emanzipiert auch im Haushalt oder Erziehung der Kinder verhalten. Es ist aber leider so, dass alternierende Obhut (Wegzug der Mutter) oder gemeinsames Sorgerecht (Hochstrittigkeit) sehr einfach umgangen werden kann. Am Ende verhilft das neue Gesetz nur todsicher den Müttern zur ihrer eigenen Betreuungsalimente. Das Kindswohl bleibt auf der Strecke. Exekutive (Bezirksrat, Obergericht, Bundesgericht) wie auch KESB, KJZ unterstützen diese offensichtliche Willkür. Emanzipation wird nur auf der Salärebene aggressiv diskutiert.
AnnaB
Toll, wenn sie das alles schaffen und immer noch genug Zeit haben: durchstrukturiert, super organisiert und scheinbar immer noch genug Zeit für all die grossen und kleinen Bedürfnisse?! Wow.. Sie haben das Modell 100% Arbeit gewählt. Und damit entfällt all das Kleine, was es zu machen gibt zuhause…ist sozusagen outgesourced. Das ist total okay. Aber nur weil sie es so machen, bedeutet das noch lange nicht, dass die Arbeit zuhause so wenig Respekt verdient. Mit ihrem Beitrag sagen sie aber genau das: selber schuld ihr Frauen…
Also es geht hier darum die Erfahrungen zu teilen, und ja meine Erfahrung ist es geht, wenn man organisiert ist und ja ein wenig Glück hat. Meine Kinder schlafen gut, manchmal auch nicht aber meistens schon. Ja wir delegieren die kleinen Sachen, putzen, waschen, entsorgen, einkaufen online oder Markt, Mittagstisch oder eben Ganztagsschule. Haben auch Zeit für kleine und grosse Bedürfnisse wie mit Kindern in den Zirkus oder mit Partner nach Dubai. Alles eine Frage der Organisation. Jeder kann selber entscheiden, wenn ihnen ihre Situation nicht gefällt müssen sie handeln aber bitte nicht anderen die Schuld geben.
Eher eine Frage der Finanzen, denn des Wollens
Nun stellt euch vor, ich kenne tatsächlich einige Familien, in der die Frau „der Haupternährer“ ist, der Mann Teilzeit arbeitet – und die Hausarbeit trotzdem von der Frau gemacht wird. Soviel zu „dem armen Mann darf nach dem schweren Arbeitstag nicht auch noch der Haushalt zugemutet werden“. Der Frau aber schon?
Die Väter im Blog beteiligen sich alle an der Hausarbeit und würden ihre Frau nie so hängen lassen.
Solche Beispiele habe ich auch schon mitgekriegt (allerdings das Umgekehrte davon auch). Die Frage in beiden Fällen ist aber natürlich nach wie vor, wieso das jemand mit sich machen lässt respektive wieso das jemand von sich aus macht.
Im mir bekannten Fall etwa handelte es sich um eine intelligente, erfolgreiche, resolute, meinungsstarke Frau, weshalb es mir schlicht ein Rätsel war, wieso die dann nach einem langen Tag nach Hause ging, um klaglos für den auf dem Sofa sitzenden, arbeitslosen Mann zu kochen und zu waschen. Bei allen vorstellbaren Erklärungen bleibt da bei mir eigentlich doch immer nur ein Fazit: Selber Schuld.
Herr Bodenmann. Schauen Sie sich doch bitte die Arbeitzeitstatisiken des eigenössichen Gleichstellungsbüros an. Dann werden Sie sehen, dass Frauen durchschnitlich nicht mehr arbeiten als Männer. Wenn einzelen Frauen hier im Blog ihr ganz persönlichens „Schicksal“ zu verallgemeinern versuchen, muss darauf hingeweiesen werden, dass gleiches Schicksal immer auch spiegelbildlich vorhanden ist (Frauen welche zu Hause untätig herumhängen und dem Mann nach der Erwerbsarbeit auch noch gleich den Löwenanteil der Hausarbeit überlassen). Wem käme es denn in den Sinn, daraus einen Artikel über „die Mehrbelastung der Männer“ zu schreiben? Ich bitte um etwas mehr Sachlichckeit.
Ich frage mich immer wieder, wie man es schafft, soviel Zeit in den Haushalt zu stecken. Die Zeiten sind doch vorbei, wo die Wäsche von Hand geschrubbt wurde, Brot backen im Holzofen wohl auch.
und nein, Yoga gehört nicht zur Hausarbeit.
Hausarbeit benötigt natürlich schon ein wenig Zeit und Energie, gerade mit kleinen Kindern, aber was da z.T. für ein Pensum veranschlagt wird, ist effektiv nur schwer nachvollziehbar. Wenn man manchen Beiträgen glauben darf, dann gehen ja wöchentlich schon alleine Stunden fürs „Managen“ und „Organisieren“ drauf als ginge es darum, ein internationales Forschungsprojekt mit 100 Mitarbeitern zu verwalten.
Das hört sich für mich jeweils ein wenig so an, als würden Nichtigkeiten zur Riesenarbeit hochgeschwindelt. Oder aber diese Leute wursteln hochgradig ineffizient und inkompetent herum. Beides findet man ja auch in der Arbeitswelt zuhauf..
Ich stimme mit Ihnen überein. Die Zeit, als unsere 3 Kinder klein waren, war schön und stressig und mit Schlafentzug verbunden. Diese ist aber nach einigen Jahren vorbei. Nun sind alle in der Schule und es gibt viiiiieeeeel freie Zeit. Mir fiel buchstäblich die Decke auf den Kopf und man bzw. frau versucht aus allem ein kleines Projekt zu machen. Irgendwie muss frau sich ja rechtfertigen (auch vor sich selber), zu Hause zu sein. Mittlerweile konnte ich mir das eingestehen und arbeite nun 50 % – und habe immer noch genügend Zeit! 🙂
ja genau, in meinem umfeld kamen wir auch zum schluss, wenn man den familiennhaushalt mindestens grössenteils allein schmeisst, kommt man bei einem 60% erwerbspensum gut durch. sehr entspannt. bei 70 wirds schon enger, 80 sind fast zuviel. das sind also rund 8 stunden pro woche, die es ausmachen, ob man entspannt ist oder am rand 😉
@Maja – Bingo!
Mit Kindern, die noch nicht (weg)laufen koennen ist eine Mutter und Hausfrau ausgelastet. Wenn sie auch noch erwerbsarbeiten gehen muss, ueberlastet. Sind die Kinder aber erst mal in der Volksschulpflicht, ist eine 50 % Stelle nicht nur zumutbar, sondern gar besser als Muessiggang oder taeglichen Fruehlingsputz der Wohnung. Und es ist wohl logischer, dass dei nur 50 % erwerbsarbeitsausgebeutete Frau den Haushalt besorgt, als der zu 100 oder heute gar immer oefter gar weit ueber 100 % mit Erwerbsarbeit ueberlastete Mann….
Solche Ex-Freunde wie Sie hatte ich oft. Darum mache ich jetzt meinen Haushalt nur für mich.
Wir haben ein grosses Bauernhaus: selbst mit 10 Stunden putzen wöchentlich ist nicht das ganze Haus geputzt. Abstauben, Böden saugen, feucht aufnehmen, Bad komplett, Küche usw
Auch Abscheiderinnen duerfen den Haushalt nur noch fuer sich machen. Nur schade, dass Abscheider ihren Lohn weiter mit der haushaelterisch erfolgreich Emanzipierten teilen muessen, statt nur noch fuer sich brauchen duerfen…..
Ihr mausert euch tatsächlich vom progressiven Blog zum reaktionären Schund. Diese einseitige Darstellung bringt nichts Neues, was wir nicht schon wussten. Nur, dass inzwischen die ganzen Wochenstunden-Statistiken dazugekommen sind (Männer 70h, Frauen 68h). Es wäre ja das allerschönste, wenn die Männer nebst dem ökonomischen Löwenanteil auch noch 50% der Hausarbeit erledigen müssten! Oder ist das die Forderung!? Die Forderung muss lauten: Geht arbeiten, Frauen! Werdet ökonomisch unabhängig! Gebt die Schuld nicht der Gesellschaft, sondern fordert ein! Gleichzeitig: übernehmt auch die ökonomische und politische Verantwortung, die euch zusteht!
Sie fordern definitiv zu viel, Herr Affentranger. An einer wirklichen und vor allen Dingen dauerhaften Gleichberechtigung ist gar niemand interessiert. Hut ab vor den paar Wenigen, die es wirklich ernst meinen und auch umsetzen!
Dieses ewige Rumgeleiere kann ich kaum mehr hören. Natürlich sehe ich Bereiche, wo Diskriminierung tatsächlich eine Rolle spielt. Und die häusliche Gewalt ist natürlich ein Überbleibsel eines patriarchalischen Besitzverständnisses. Aber wenn Frauen nicht arbeiten gehn und dann sich selber aus der Verantwortung stehlen wollen, um ihre eigene Existenz zu rechtfertigen, dann hörts echt auf. Und dass der Mamablog diesen Kack auch noch unterstützt, ist bedenklich. Anstatt endlich eine Diskussion anzustossen, die auf beiden Seiten weh tut. Und dann vielleicht sogar etwas bewegen könnte.
Möglicherweise sind die meisten Paare ganz glücklich mit ihrem Leben. Das wäre natürlich die schlimmstmögliche Variante für die DauernörglerInnen. Liest man Texte wie den Vorliegenden, dann müssten eigentlich die meisten Paare mit Kindern gute Kunden für die Pharmaindustrie sein (Benzodiazepine, Barbiturate, usw.)…
Das sehe ich auch so und häusliche Gewalt ja da muss Frau halt Selbstverteidigung lernen sich wehren und dann gehen. Das kann sie aber nur wenn sie arbeitet und genug verdient also bewegt euch Frauen. Sie sehen das richtig Herr Affentranger in beiden Kommentaren.
So, und jetzt noch die Gretchenfrage des Tages:
Was würden (Teilzeit arbeitende) Mütter eigentlich tun, wenn es landesweit Ganztagesschulen gäbe?
Ganz einfach: Sie würden weiterhin ’nur‘ Teilzeit arbeiten.
„Ganztagsschulen führen nicht dazu, dass mehr Mütter wieder Vollzeit arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Duisburg-Essen, die jetzt veröffentlicht wurde.“
Quelle: https://www.waz.de/staedte/essen/muetter-arbeiten-trotz-ganztags-nicht-vollzeit-id210355567.html
Diese Studie- ähnliche kommen übrigens zu vergleichbaren Ergebnissen- würde ich jetzt unter den Tisch fallen lassen und darüber eine totale Nachrichtensperre verhängen!
Würde deshalb die Arbeit zu Hause weniger? All das Organisieren und die Hausarbeit bleibt doch gleich. Vielleicht müsste man mal darüber sprechen, welches Pensum ein durchschnittlicher Haushalt mit 2 Kindern ergibt: Meiner Meinung nach mindestens 60 Prozent, wenn man keine Haushälterin zu Hause hat oder nur von Dosenfutter leben will. Wenn also ein Partner 100 Prozent arbeitet (oder auch mal 120), bleiben für den anderen realistischerweise nur 40 Prozent. All die Ferien, die man bei Schulkindern abdecken muss, sind da nicht mal eingerechnet.
Wir haben ein Haushalt mit 2 Kindern, 2.5 und 5.5 und wir arbeiten beide 100% manchmal auch 120%, wir essen nie Dosenfutter und haben eine Putzfrau 3 mal die Woche 2 Stunden. Schulferien, gibt es Feriencamps oder Grossseltern und 5 Wochen Ferien plus Feiertage haben fast alle. Ich frag mich wirklich, welche Arbeit zu Hause noch zu erlediegen sein sollte? Die Frauen in der Schweiz möchten nicht arbeiten gehen und möchten ökonmisch von ihren Partner abhängig sein. Ist auch gut so wenn die das möchten.
60% entsprechend ca. 25h, also 3.5h pro Tage, wobei man an Wochenenden deutlich mehr erledigen kann und man sich das im Normalfall durch mindestens zwei teilen kann. Bleibt unter der Woche also vielleicht noch eine Stunde pro Tage, an der man Hausarbeit erledigen muss. Das ist eigentlich noch locker neben einer Vollzeitstelle zu schaffen.
In einem Single-Haushalt klappt das ja meist auch problemlos und ich würde mal behaupten, dass der Grenzaufwand der Hausarbeit mit zusätzlichen Familienmitgliedern sinkt, sprich ein Single-Haushalt gibt pro Kopf wesentlich mehr zu tun als ein Vierer-Haushalt. Und ich wundere mich manchmal, wieviel Zeit da manche ins „Organisieren“ von was auch immer stecken, dafür würde ich pro Woche im Normalfall ein paar Minuten budgetieren..
der punkt ist wohl „erledigen“. man kann in 20 minuten kochen. man kann auch eine waschmaschinenfüllung pro tag inkl. aufhängen, falten, versorgen in 30min. man kann für einkaufen 2 stunden wöchentlich veranschlagen. man kann die ganze putzerei die so anfällt wohl in 30min./tag durchspulen. man kann die küche in 15minuten machen. darunter gehts wohl kaum mit familie. das sind alles arbeiten, die für weniger menschen weniger zeit brauchen, da weniger material. dann ist man aber überall effizient durchgerannt und so kann man einfach nicht eltern sein auf dauer
ich finde schon, dass managment eine menge platz einnimmt. ich schätze sicher 1 stunde täglich. also allein jonglieren von was muss wann, was braucht es dazu und wann erledigt man das, wann schafft man was an oder weg, information über neuanschaffungen oder unternehmungen. prozesse im auge behalten. einteilen, prioritäten setzen. je kleiner die kinder sind, desto mehr muss man für sie machen, aber koordinieren muss man auch später und es kommen andere dinge, die viel managment erfordern (berufswahl beispieslweise).
management wird viel einfacher, wenn man entspannter ist, und alles gelingt besser. wird die zeit knappt, geht das an die nerven weil schlechter geplant und koordiniert werden kann und das bewirkt immer stress. unter stress gelingt alles schelchter.
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am meisten koordination braucht es aber, weil es meist nicht planmässig läuft. zahni, arzt, ausflug, etwas geht kaputt. je mehr familienmitglieder, je mehr ausserplanmässiges. ausserplanmässiges wirft die planung über den haufen. darum muss man ständig neu tetris spielen
@tina: langsam kriege ich echt das Gefühl, ich sei eine katastrophale Hausfrau. Ohne Witz.
@tina: Der springende Punkt ist aber, dass die zusätzlich benötigte Zeit in den meisten Fällen relativ gering ist. Ob ich für eine, zwei oder vier Personen koche oder staubsauge spielt im Normalfall kaum eine Rolle. Der Zeitgewinn dadurch, dass man sich die Aufgabe durch zwei Personen teilen kann, ist wesentlich grösser.
Und wieso man diese Aufgaben nicht einfach mehr oder weniger ordentlich und effizient abhaken können soll, sehe ich jetzt auch nicht ganz. Klar, am Wochenende etwa kann man sich ruhig mal mehr Zeit nehmen fürs Kochen oder anderes. Entscheidend ist bloss, dass man für die Hausarbeit an normalen Tagen sicher nicht Stunden benötigt, wie das manche behaupten. Ausser man poliert jeden Tag den hintersten Winkel auf Hochglanz..
sorry susi 😉
christoph bögli, ich habe ja auch nicht behauptet, man putzt 7 stunden täglich. aber 1 für haushalt täglich auf dauer, wenn man alles grösstenteils allein macht, das reicht nicht. oh doch, ob man für 4 kocht oder für 1, das ist ein grosser unterschied. das zählt sich. schon beim einkaufen. auch beim aufräumen.
aber ein grosser faktor ist bestimmt das, was ich so „saisonale dekoration“ zu nennen pflege :). und natürlich wenn man kinder miteinbezieht
ja, ich mache auch viel am weekend, aber ähm ja. weekend haben wäre ja auch noch nett ;-).
@susi: Du bist jetzt aber auch nicht unbedingt die klassische- sondern eher der V8 unter den Müttern! Nicht alle Frauen haben so viel Dampf unter der Haube, wie du, da muss ich jetzt Tina schon ein bisschen in Schutz nehmen… Menschen mit viel Lebensenergie können schliesslich viel mehr Last auf ihren Schultern tragen und sind deshalb auch in jeder Beziehung agiler!
also eine schlaftablette bin ich jetzt auch wieder nicht 😉 aber ich habe nochmals darüber nachgedacht und halte das für realistisch und stimmt auch mit meiner einschätzung oben überein, von wegen bei 50% erwerbstätigkeit easy leben, 70 wird knapp, 80 fast zuviel.
unter „putzerei“ läuft in meiner rechnung übrigens ja nicht nur putzen sondern auch bisschen aufräumen, tiere versorgen, recycling, pflanzen giessen (nebenkram). meine wohnung ist alles andere als hochglanz und ich rechnete schon mit „effizient arbeiten“ (durchrasen eben).
und bei der stunde „koordination“ täglich ist auch telefonieren für termine machen eingerechnet und so kram
und ja, ich bin auch kein naturtalent in haushalten und im managen eben schon gar nicht.
also knappe 3 stunden im schnitt täglich aufwand für alles was man so unter familienhaushalt rechnet, aber exklusiv kinderkram. ja klar, und ein teil davon hat man auch wenn man ganz allein lebt, aber wer mir erzählt, es kommt nicht drauf an aufwandmässig ob man für 1 oder 4 kocht und haushalt schmeisst, der hat das noch nie längere zeit gemacht 🙂
Ein V8? Das ist ja mal ein Kompliment, danke! (Ich dachte bei V8 zuerst an den Gemüsesaft…)
Der Fairness halber: Ich weiss nicht, ob ich das Kompliment wirklich verdient habe, ich bin in gewissen Bereichen einfach zwecksminimalistisch. Ich meine, „saisonale Dekoration“?? Hab ich vor vier Jahren (oder so) mal gemacht und nie mehr abgebaut, seit da hängen in unserer Wohnung Christbaumkugeln und an den grossen Fenstern Weihnachtsbeleuchtung… (Die Nachbarn immer so: „Ah, IHR seid die mit der ganzjährigen Weihnachtsbeleuchtung?!“) Immerhin passen die roten und orangen Kugeln sehr gut zu unserer Einrichtung.
Ok, ich habe jetzt zusammengerechnet, wieviel Zeit ich heute wofür verwendet habe. (Heute ist mein „freier“ Tag.
Haushalt:
– Einkaufen u. versorgen: 20 Min.
– Wäsche falten u versorgen: 15 Min.
– Küche, Geschirr etc.: 15 Min.
– Kochen: 10 Minuten (ich koche immer vor, musste nur aufwärmen)
Organisatorisches:
– Znüni vorbereiten: 5 Min.
– Klavierauftritt/Hauptprobe koordinieren
– Terminkollision (Leseabend) ausbaden: 10 Min.
– Sporttag eintragen und merken, dass ich das bereits gemacht habe: 2 Min.
– Ballettsachen für morgen einpacken: 2 Min.
Ich habe sehr heute viel mehr Zeit investiert, Dinge von der Arbeit zu erledigen.
P.S. Alle zwei Wochen kommt die Putzfrau für 3 Stunden. Das reicht, finde ich, darum putze ich nur die Küche.
@ Anna
Ich bewundere Ihren Output. Die meisten Familien, die ich kenne, können das nicht (lange) leisten. Meine Erfahrung: 140 (zusammen) geht gut, 160 ist streng, darüber braucht man eine Haushälterin oder man verzichtet auf jegliche Freizeit.
Ausserdem kenn ich wenige, die die perfekten Kinder haben: Von Therapien, über Zahnspangen, über div. Sörgeli, braucht alles Zeit….
@Susi: Lichterketten werden quasi „unsichtbar“, wenn sie nicht eingeschaltet sind – und mit dem Weihnachtsbaum auf dem Balkon bis Mitte März tut man Gutes für die Vögel … 😉
Ich bin jetzt auch nicht die Superhausfrau. Eine „schöne“ Wohnung (Beleuchtung, Farben, Blumen auf dem Balkon), sehr anständiges, selbst gekochtes Essen (auch mal für Gäste) und gut, nicht 0815 gekleidete Familienmitglieder sind mir aber nicht ganz unwichtig. Wir hatten in der entsprechenden Zeit beide einen 80%-Job und haben alles rund um Haushalt und Kind ohne grosse Planung geteilt. Als dann aber 1x pro Woche eine Putzhilfe für 2 Std. dazukam, war das schon eine grosse Hilfe. Wer immer kann, sollte sich das leisten.
@Lichtblau: Lichterketten sollen durchaus nicht unsichtbar werden, ich liebe deren Licht!
🙂
Danke Kathrin. Stimmt, bei uns hat es bis jetzt meistens geklappt, werden die Kinder älter und oder benötigen sie andere Betreuung sei es Therapien oder aber auch Freizeit/Hobbies werden wir uns anpassen mit Haushälterin oder home office oder ich 80.
Klar ist, dass derjenige oder diejenige, die mehr zuhause ist, auch mehr zuhause arbeitet. Was mich jedoch stört ist, dass diese Arbeit nicht entlöhnt wird. Die Arbeit ist gleichwertig wie jede andere Arbeit, wenn nicht gar viel anstrengender… Carearbeit, in allen Formen, wird immer noch als selbstverständlich hingenommen. Und ja, es sind meist Frauen, die diese Arbeit leisten. Sie werden entweder gar nicht bezahlt oder aber mit niedrigen Löhnen abgespeist. Das empfinde ich als ungerecht…wieso ist es so selbstverständlich, dass Frauen ihre alten Eltern pflegen, Kinder hüten und sich auch ganz uneigennützig um Nachbarn kümmern? Es sind viele Dinge, die oft Frauen ganz nebenher tun- ohne Lohn. Und ja, es gibt auch Männer die gleiches leisten…
An Martin Frey:
Es ist bei weitem einfacher, 80% zu arbeiten und einen Tag frei zu haben, also verteilt unter der Woche 60% zu arbeiten und zwischen Familienarbeit und Beruf zu switchen. Ich jammere nicht, denn es geht uns gut. Doch wehre ich mich dagegen, dass die Vereinbarkeit einfach zu handhaben ist. Es gibt für eine Familie einfach generell viel zu tun. Ich denke da an die Schule und all die Zettel, die abgearbeitet müssen..an die Fortbildungen, die jedermann und frau irgendwie besuchen und organisieren müssen…an die Zahnarzttermine, an die Geschenke für Geburtstage etc. Dann an die Weitergabe von alten Kleidern, das Ausmisten der Schränke im Frühling und Herbst…etc. Das sind Dinge, die ich, Frau, organisiere.
@Nelas
„Es gibt für eine Familie einfach generell viel zu tun.“
Das ist unbestritten. Ihre Rechnung geht aber trotzdem nicht auf. Insbesondere da ihr Mann nicht von der Sorte zu sein scheint, der zuhause primär die Füsse hochlegt.
Mein Titelvorschlag:
Der Haupternährer ist tot. Es lebe der Haupternährer.
Warum das so ist? Ganz einfach: Weil sehr viele Paare das auch genau so wollen! Das hoch exklusive Soziotop der schreibenden Zunft mal ausgeschlossen.
Herr Zufferey, der immer wieder auf Familiensituationen ausserhalb der Mamablog-Blase hinweist, ist für mich ein Oldschool-Linker. Würde sich die heutige Linke ähnliche Gedanken machen, würde ich die auch wieder wählen.
Danke für das Kompliment, Lichtblau! Die Mamablog-Blase ist übrigens grösser, als man gemeinhin annimmt: Sie geht bis zu Manuela Schwesig, ihres Zeichens bundesdeutsche Familienministerin!
Seit dem Kaschmirkanzler mit seinem Spezi von den Grünen wissen wir ja, was rot-grün neuerdings bedeutet…
Frauen sind nicht „mehrfachbelastet“ und sie arbeiten durchschnittlich auch nicht mehr als Männer. Eine Arbeitszeiterhebung des eigenössichen Gleischstellungsbüro entlarft dieses Gengermärchen (Quelle: Gleichstellung von Frau und Mann – Daten, Indikatoren Belastung durch Erwerbsarbeit und Haus-/Familienarbeit): „Obwohl in unserer Gesellschaft die Rollen bezüglich Beruf und Familie ungleich verteilt sind, hält sich der Arbeitsaufwand von Männern und Frauen in vergleichbaren Familiensituationen im Ganzen gesehen ziemlich genau die Waage. Partnerinnen und Partner aus Paarhaushalten mit jüngstem Kind unter 7 Jahren arbeiten insgesamt durchschnittlich 68 (w) respektive 70 (m) Stunden pro Woche.“
Wer es genau nimmt, müsste sogar feststellen, dass Männer 2 Stunden pro Woche mehr arbeiten.
Spannend wäre doch zu wissen wie viel (Frei-)Zeit jeder der beiden Eltern für sich beanspruchen können und ob diese Verteilung fair ist.
„Wieso wird diese denn von „den Frauen“ gemacht?“
Ich glaube, hier muss stark unterscheiden, ob es sich lediglich um ein Paar handelt, oder um Eltern.
Bei einem Paar bin ich auch durchaus der Meinung, dass Frauen sich Druck selber auferlegen (alleine die Sauberkeitsvorstellungen, die da manchmal aufeinanderprallen… kleines Anekdötchen: Ich habe mehr und sauberer geputzt, als ich mit einer Frau zusammenlebte).
Bei Kindern ist es halt etwas komplizierter, man lässt sein Kind nicht in der Windel schmoren um dem Partner etwas zu beweisen.
Sorry, gehört ganz nach unten
Und jetzt? Was „muss“ passieren?
Müssen wir ein Gesetz machen? Und der Staat macht dann den Kontrolletti?
Wer das Gefühl hat, einer ungerechten Arbeitsteilung zu unterliegen, der sollte mit seinem Partner darüber reden… oder von mir aus in den Streik treten.
Aber einfach – mit der Faust im Sack – weitermachen nützt sicher nix!
Ja, die Lösung scheint mir eigentlich auch überaus trivial. Aber anstatt den Partner und v.a. sich selbst damit zu konfrontieren, ziehen es anscheinend viele vor, einfach herum zujammern aber nichts zu ändern. Lieber halst man sich noch irgendein weiteres sinnloses Ämtli auf oder trägt die für das Kind gemachte Bastelarbeit bis ins Klassenzimmer nach..
„Die deutsche Professorin Barbara Thiessen erklärt, weshalb: «Die Erwerbsarbeit ist flexibler geworden – aber auf Kosten der Familienzeit.» Mit der Digitalisierung seien die Erwartungen gestiegen, beispielsweise die, am Wochenende erreichbar zu sein.“
D a s ist sehr bemerkenswert. da sollten wir aufpassen, wohin die Reise geht. Bei der Wahl der politischen Vertreterinnen und bei Abstimmungen, zb. über ein flexibilisiertes Arbeitsgesetz
Die Hypothese der Professorin klingt zwar schön reisserisch, aber müsste erst einmal belegt werden. Zumindest ist die Entwicklung keineswegs zwingend. Im Gegenteil, höhere Flexibilität diesbezüglich ist tendenziell eher positiv. Sie muss halt nur richtig genutzt werden. Letztlich ist es halt eine Frage der Balance, also ob man als Arbeitnehmer die erhöhte Verfügbarkeit und Flexibilität richtig gestalten und kompensieren kann – und dies dann auch wirklich tut. Wenn man dafür nicht zwingend bis 18Uhr am Schreibtisch sitzen oder während der Arbeitszeit auch mal private Mails verschicken kann, dann antworte ich jedenfalls gerne mal am Wochenende auch auf eine Nachricht sofern ich eh gerade am Computer sitze..
Stimmt. Dazu gehört bei mir eine nicht akribisch nachgemessene Arbeitszeit, die mir morgens und abends den ÖV-Dichtestress erspart. Und die eine oder andere Freiheit (z.B. ein eigenes Büro), die andere vielleicht gar nicht anstreben. Klar, wird so die Leistung freudiger erbracht – und der Abend kann en famille gefeiert werden. Dafür notiere ich mir am Wochenende ein paar Ideen, die ich sowieso gehabt hätte …
In einigen Punkten duerfte es doch einen grossen Unterschied zwischen dieser Studie aus Deutschland und der Realitaet in der Schweiz geben:
1) KiTa-Plaetze sind in der Schweiz nach wie vor Mangelware. Waehrend Deutschland da richtig Gas gegeben hat sind wir nach wie vor in der Steinzeit. Was beiden Laendern dabei gemeinsam ist: die miserable Entloehnung des Personals in diesen und anderen Betreuungs-Jobs.
2) Rabenmuetter: Die Bezeichnung wird zwar nicht verwendet, aber z.B. 60%, 80% oder um Gottes Willen 100% arbeitenden Muettern wird schon impliziert, sie wuerden ihren Kindern vernachlaessigen.
3) Elternzeit: Zwar ist es noch nicht perfekt, aber immer mehr Vaeter in Deutschland machen davon Gebrauch. Hierzulande hat man 1 Tag frei.
4) Lohnungleichheit fuer Frauen.
Wie Nelas und Annelies unten zurecht sagen, ist das Problem längstens nicht die Hausarbeit an sich, sondern die Verantwortlichkeit. Was bringt es, wenn der Mann zwar einen Tag die Kinder „hütet“, aber sie ihm dafür vorkocht, danach alles aufräumt und vermutlich auch zwischendurch telefonisch den Aufenthaltsort des Lieblingsnuggis mitteilen muss? Oder wenn er mit dem Baby ins Babyschwimmen geht und die Frau dafür alles packt, schlimmstensfalls noch mitkommt, um das Baby umzuziehen und danach abzuduschen? Wenn er ihr „hilft“ indem er einkaufen geht, aber sie zuvor eine genaue Einkaufliste (mit Regalangabe!) schreiben muss und erneut telefonisch noch für Fragen zur Verfügung stehen muss?
Es geht nicht einmal so sehr um die Arbeitsstunden, sondern häufig um das verantwortlich sein.
Selbstverständlich sollte derjenige, der weniger auswärts arbeitet, mehr zu Hause tun, das muss auch nicht gross diskutiert werden. Aber wie wäre es damit, dass die 50%-arbeitende Mutter kocht und putzt und selbstverständlich mehrheitlich betreut und der 80-100% arbeitende Vater die Wäsche macht? Selbständig, ohne ein reinreden der Frau. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung, nicht die Aufteilung in genau gleichviele Stunden. Und das soll nun nicht, als Fehler der Männer betrachtet werden. Im Gegenteil kann man ihnen kaum vorwerfen, das Angebotene auch angenommen zu haben. Vielmehr sollten Frauen genauso lernen zu Hause die Kontrolle abzugeben, wie die Männer, die Verantwortung zu übernehmen.
Hier schön beschrieben:
https://www.fritzundfraenzi.ch/blog/elternblog/wie-gleichberechtigung-in-der-partnerschaft-gelingt
Ein sehr guter Ansatz. Ob das Beispiel aber wirklich zur Übernahme taugt?
Und: fällt nur mir auf, dass die Frage nach Einkommen nicht beantwortet wird? (Kein Wunder bei einer Firma, deren Hauptprodukt erst jetzt auf den Markt kommt).
https://mompreneurs.de/julia-lovetoys-1-kind/
@13 Super Link. Unterschreibe ich zu tausend Prozent.
@SP: Das fällt tatsächlich fast nur Ihnen auf. Ich wüsste auch gar nicht, was für eine Relevanz das Nennen ihres Einkommens als Ingenieurin für diesen Artikel hat.
Wenn für Sie diese Angabe so wichtig ist, frage ich mich aber, wieso Sie sich noch nie darüber beschwert haben, dass dies beim MB auch nicht der Fall ist.
Oder kurz&knapp: solche pseudosubtilen Diskreditierungsversuche stehen Ihnen gar nicht, SP 😉
@tststs: Wieder mal verstehe ich kein Wort. Es geht darum, dass nicht nur die Hausarbeit, sondern auch die finanzielle Versorgung der Familie aufgeteilt werden soll. Und dass im Beispiel vermutlich bewusst ausgespart wird, ob und in welchem Umfang die Frau die Familie ernähren kann.
„Mein Lebensgefährte und ich teilen uns die Kinderbetreuung, Arbeit und Haushalt genau fifty-fifty. Das heißt, jeder darf gleich viel Zeit mit unserer Tochter verbringen, gleich viel Zeit in seine Karriere investieren und muss auch gleich viel im Haushalt machen.“
Es ist ja leider ein Problem vieler dieser „Mompreneurs“, dass sie zwar viel arbeiten, aber wenig verdienen. Dahinter steckt auch eine Einstellung.
Was ich im Beispiel übrigens mittelfristig nicht unbedingt erwarte.
@SP: Unten am Text steht: Ingenieurin, Mutter, Gründerin.
Nochmals: Wenn Sie das Einkommen so dermassen interessiert, findet man im Internet recht zuverlässige Zahlen was ein Ingenieur so verdinet (TEilzeit müssen Sie evtl. selber ausrechnen).
Und überhaupt, wieso diese Fixierung auf Franken? Dazu folgendes Beispiel: Ein Ehepaar, beide arbeiten im Spital, sie als Ärztin, er als Pfleger, beide arbeiten ca. 45h pro Woche.
Muss jetzt der Mann mehr Haushaltsarbeit machen, weil er weniger verdient?
„Ein Ehepaar, beide arbeiten im Spital, sie als Ärztin, er als Pfleger, beide arbeiten ca. 45h pro Woche.
Muss jetzt der Mann mehr Haushaltsarbeit machen, weil er weniger verdient?“
Gute Frage, oder? Gerade wenn das mehr Verdienen meist eine Folge von früheren Investitionen ist.
Leisten denn beide gleich viel bei der Familienversorgung, auch wenn sie völlig unterschiedlich verdienen? Und warum ist das dann im Haushalt nicht so, wo betont wird, es gehe nicht um die Arbeitsstunden, sondern um Verantwortung?
Behauptung: Viele „Mompreneurs“ (wie auch „Gratis“-Arbeitende) nutzen die Freiheit, die das Einkommen des Partners/der Partnerin (kenne ich auch, aber dann natürlich „Pappreneur“) ihnen verschafft!
Mir fällt das grundsätzlich bei solchen Diskussionen auf, dass die Frage nach dem Einkommen in der Regel weggelassen wird : Geld scheint keine Rolle zu spielen. Resp. wenn dieser Aspekt miteinbezogen würde, würde sich evt. die Sicht betr. wer was und wieviel für die Familie beiträgt ändern…..
@ SP
Die früheren Investitionen sind aber je nach Familiengeschichte auch etwas, das beide mitgetragen haben. Mein Lohn wäre heute mind. 30% kleiner, wenn mir mein Mann nicht bei all den Investitionen der letzten Jahre den Rücken freigehalten hätte (auch auf Kosten seiner Karriere).
Einkommen:
Das Einkommen ist auch ein wichtiger Punkt, keine Frage. Ich persönlich glaube aber nicht, dass einer, der weniger verdient, sich auch weniger Gedanken darüber macht oder weniger Verantwortung trägt (eben für seinen Teil). Wo eben die Erwerbsarbeit beide tragen, wobei die BEtonung tatsächlich auf Erwerb ist, d.h. es sollte auch noch etwas rausschauen, da gehe ich mit SP einig.
@13: Teilweise werden die Investitionen mitgetragen. Teilweise begnügt man sich aber auch und macht sich ein schönes Leben, während der andere intensiv an seiner Karriere arbeitet. Und auch später wird vermutlich ein Arzt sehr viel mehr belastet sein als z.B. eine Coiffeuse, gerade wegen der Verantwortung.
“ Ein Ehepaar, beide arbeiten im Spital, sie als Ärztin, er als Pfleger, beide arbeiten ca. 45h pro Woche.
Muss jetzt der Mann mehr Haushaltsarbeit machen, weil er weniger verdient?“
Wenn ich sowas lese, frage ich mich, ob man hier überhaupt noch von Partnerschaft reden kann. Bei uns würde das bedeuten, dass mein Mann, der weniger verdient als ich, mehr im Haushalt tun müsste, obwohl er einen Tag mehr arbeitet als ich. Ich kenne auch Fälle, wo der mehrverdienende Partner einfach mehr Geld für sich zur Verfügung hat als der andere. Meine Meinung zu beiden Fällen: Wenn man so rechnet, ist das der Anfang vom Ende. Das ist kein Füreinander, sondern ein Gegeneinander.
@Susi: Eine solche Denkweise ist das Resultat, wenn man beginnt, sich gegenseitig alle Leistungen aufzurechnen oder gar zu verrechnen, wie unten gefordert.
@SP: Wer fordert das, ich habe glaub grad Tomaten auf den Augen.
Grundsätzlich möchte ich doch eine Lanze brechen für eine Heirat, sobald Kinder da sind, da ist doch einiges bereits geregelt, sollte es mal zu einer Trennung kommen. Gleichzeitig denke ich, wenn man so genau rechnet, geht es doch irgendwie auch darum, für alle Fälle gewappnet zu sein, oder nicht? Getrennte Kasse und dergleichen… Bei uns gehen einfach beide Löhne auf das gleiche Konto. Wir sagen immer: „Wir sind ja verheiratet und eine Familie, da rechnet man nicht.“
@SP: Eine Antwort hängt noch, aber ich denke, ich weiss jetzt, was du gemeint hast.
„Wir sagen immer: „Wir sind ja verheiratet und eine Familie, da rechnet man nicht.“
Andererseits bist du auch Kantilehrerin und auch im Falle einer Trennung gut versorgt. Wobei ich dieses Rechnen vor allem dann erlebe – nicht repräsentativ – wenn die Frau eher mehr verdient.
@SP: Ja, natürlich wäre ich gut versorgt im Falle einer Trennung. Mein Mann wohl weniger. Gerade darum halten wird die Lohnsache fair, d.h. wir teilen beide Löhne und haben geheiratet, er würde die Hälfte meiner PK bekommen und müsste wahrscheinlich kaum Alimente bezahlen.
„Wobei ich dieses Rechnen vor allem dann erlebe – nicht repräsentativ – wenn die Frau eher mehr verdient.“ Und wie erklärst du dir das?
@Susi: Keine Ahnung. Am ehesten noch mit alten Rollenmustern.
Habe übrigens gerade die Trennung eines befreundeten Paares erlebt. Sie sehr erfolgreich, er selbstständig, aber praktisch ohne Einkommen. Letztlich offenbar doch ein grosser Grund, dass sie schliesslich genug hatte.
@SP: Also, ich kann das irgendwie schon verstehen. Kaum ein Lohn und trotzdem voll beschäftigt (und dementsprechend nicht verfügbar für Haushalt/Kinder etc.), da käme ich mir auch vor, als würde ich ein Vollzeithobby unterstützen. Wenn ich sehr viel verdienen würde und prozentual so viel arbeiten, dass ich mich noch entspannt fühle, dann käme das wohl nicht drauf an. Aber wenn ich deswegen ebenfalls Vollzeit arbeiten müsste, um eine Selbständig-Ego-Nummer zu unterstützen, dann gäbe es mittelfristig auch ein Problem. (Und ich bin echt tolerant. Mein Mann hat unter dem Strich sehr viel mehr Freizeit als ich.)
@Susi: Das ist allerdings eine Situation, die vermutlich viele Männer kennen, gerade wenn die Kinder langsam etwas älter sind und die Mütter auf Sinnsuche. Und das Geld nicht so dringend gebraucht wird.
@SP: Das habe ich nachher auch gedacht. Kenne so Fälle, wie „was mache ich jetzt? Ok, ich könnte doch Möbel auf shabby chic trimmen! Oder einen Ausbildung zur Rückführungstrainerin machen!“ Gab es dazu nicht mal so einen Blog, wo ich total aufs Dach bekam, weil ich mich über die Eso-Selbstfindungs-Frauen lustig machte?
Ein Griff und gefunden:
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/43537/weiterbildung-das-geschaeft-der-muetter/
und warum macht „frau“ das? Ich kenne sehr viele Frauen die ihren Männern ständig dreinreden, wie sie es „richtig“ tun sollen. Warum?
Gute Frage. Ich kenne die Antwort nicht, auch wenn ich offen zugebe nicht davon gefeit bin, genau in dieses Muster zu fallen.
nimmt mich auch wunder!
Ich würde hier gar nicht nach Mann und Frau unterscheiden…
1. Gibt es die sogenannten Besserwisser, die unabhängig vom realen Ist-Zustand eh immer alles besser können.
2. Dass man jemandem „helfen/zeigen“ möchte, wenn ich etwas bereits kann und er/sie noch nicht, ist jetzt weiss Gott nicht so unmenschlich.
Es ist dann halt immer eine Frage des Tons, ob man belehrend oder unterstützend rüberkommt.
Guter Indikator, dass man den Lehrer gibt, ist, wenn man den SAtz beginnt mit „Wetsch nöd lieber…“ 😉
es geht um Macht! Wer bestimmt, ist der Mächtigere, Frau markiert hier ihre Wichtigkeit und Unersetzlichkeit. Vielleicht will sie so den Mann an sich binden, damit er sie nicht verlässt??
@KA: Das Stichwort hier ist Gatekeeping… und ist üüüüberhaupt nicht an das weibliche Geschlecht gebunden.
nein gar nicht, ist wohl einfach menschlich. Aber Frauen meinen von sich oft, ihnen sei das fremd 😉
Sie meinen, die Gatekeeperin dahingehend sein, wer als Gatekeeper gilt 😉
„Es geht nicht einmal so sehr um die Arbeitsstunden, sondern häufig um das verantwortlich sein.“
Das ist zwar nicht falsch.
Aber es stöst schon etwas auf, wenn es zuerst heisst, Mütter arbeiten wegen Mehrfachbelastung viel mehr als die faulen Väter, und wenn das widerlegt ist, kommt man mit dem „mental load“. Was sich natürlich wieder nur auf Haus- und Familienarbeit bezieht und nicht etwa auf die vielen Männer, die ihre Job-Sorgen auch nach Hause mitbringen.
Zudem: Etwas gar viel Klischee, was Sie hier beschreiben. Aber es stimmt schon, manchmal muss ich mich erkundigen, wo etwas liegt, weil meine Frau regelmässig alles wieder neu organisiert und nichts mehr da ist, wo es in der Vorwoche noch war.
Und: Männer machen keine Einkaufslisten! 🙂
@ Sp
Bitte differenzieren Sie etwas: ICH habe nicht gesagt, dass Mütter mehr arbeiten als die „faulen“(?) Väter. Im Gegenteil sind die Stunden bestimmt ziemlich gut verteilt, aber ja, ich sehe viele Familien, wo der Vater einspringt, wenn es neben seinem Job gerade passt, wenn nicht ist die Frau verantwortlich. Und von vielen Frauen gehört, sie müssten nun einen Babysitter suchen, weil er etwas abgemacht hat, an dem Abend, an dem er üblicherweise die Kinder betreut. Warum sucht er da nicht selber? Das sind so Fragen, die ich mir stelle, aber wie gesagt, ich bin da keinesfalls besser.
PS: Mein Mann schreibt auch keine. Dafür geht er 5x einkaufen, da immer noch etwas fehlt und erklärt, er hätte an den Tag sonst nichts geschafft. Da ist es nicht leicht, ihn machen zu lassen 😉
Ja, ganz viele Klischees. Ich kenne ehrlich gesagt keine solchen Männer und auch hier: Wenn Frau erkennt, dass er noch ein Bubi ist, sollte sie vielleicht einen anderen als Vater ihrer Kinder wählen. tststs
Zum „mental load“ gibt es immer auch die andere Seite/Verantwortlichkeit: Heizung, Rasenmäher, Computer, Auto, Abfluss (abgesehen vom Income), usw. läuft nicht… Mann trägt die ach so schwere „mentale“ Verantwortung.
Nur Männer beklagen sich nicht ständig darüber. Es scheint für einige Frauen zur Sucht geworden zu sein, die Männer ständig für ihre Unzufriedenheit verantwortlich machen zu wollen, ist ja modern.
„ich sehe viele Familien, wo der Vater einspringt, wenn es neben seinem Job gerade passt, wenn nicht ist die Frau verantwortlich“
Vielleicht ist das gerade die gewünschte Verteilung der Verantwortung?
also wer einen unfähigen Partner hat, ist wenigstens zu 50% mitverantwortlich.
Ich kenne tatsächlich einen Mann, der kaum einen Finger im Haushalt krümmt, der stets auf sich und wenig auf die Bedürfnisse der anderen schaut. Aber er wurde von seiner Frau auch zu 100% dazu erzogen.
Wer halt jedem Konflikt aus dem Weg geht und sich weigert Verantwortung zu übernehmen, dass man partnerschaftlich vorwärts kommt, soll doch bitte nicht die Gesellschaft dafür verantwortlich machen.
Es gibt den Spruch: me lieferä, statt laferä
wenn man das Gefühl hat, zu wenig unterstützt zu werden, muss man das halt angehen. Evt. kriegt man dann mehr unterstützung, oder aber man erkennt, dass das gefühlte Ungleichgewicht rein subjektives Empfinden ist (was typisch menschlich ist)
@ H.H.
Wenn Sie tatsächlich in meinen Worten eine Schuldzuweisung an die Männer entdecken können, dann kann ich Ihnen auch nicht mehr helfen. Allerdings kann ich dann den Punkt, dass Sie nur Ihr Geschlecht in der Opferrolle sehen, ohne Weiteres zurückweisen.
Und der mit dem Auto und dem Rasenmäher liebe ich sehr. Das mehrmals wöchentliche Wäsche waschen ist ja klar mit dem Reifenwechseln 2x im Jahr und dem Service 1x pro Jahr vergleichbar…logisch…
@ Sp
Ja, vielleicht. Wenn sich aber eine Seite überfordert fühlt, dann ist das kaum noch gewollt. Und ich könnte jetzt weiter gehen und erwähnen, dass man sich dann auch nicht beklagen soll, wenn das nach einer allfälligen Trennung weitergeführt wird und die Mutter die Kontrolle behalten will….
Ach, 13, Sie können nix dafür…
Ich finde Ihr Post sehr treffend, nimmt die Frauen und die Männer in die Pflicht, resp. benennen das Hauptproblem und zeigen auf, wo dessen Ursachenl liegt.
Aber gewisse Leute wollen Sie einfach auf eine bestimmte Art lesen, wollen Sie unbedingt in die Männerhass-Ecke stellen. Kenn ich. Löst kaum noch ein Schulterzucken aus.
@13: Ich habe mich noch nie beklagt, dass nach einer Trennung die gelebte Aufgabenteilung weitergelebt wird. Oder der Plan, wie diese Aufgabenverteilung mit zunehmendem Alter der Kinder laufen sollte.
Aber das ist kein Freipass zu Sorgerechtsentzug, nicht einmal zu eingeschränktem Besuchsrecht, und schon gar nicht zu einem Wegzug aus dem gemeinsam gewählten Wohnumfeld.
Ausserdem führt die Frau ihrem Ex-Mann ja auch nicht mehr den Haushalt…
@tststs: Wen meinen Sie mit „gewisse Leute“ (Mehrzahl?).
Und wo sehen Sie irgendeine Aussage, die mit „Männerhass“ oder ähnlich krassen Bewertungen zu verbinden wären?
Einmal mehr weit übers Ziel hinausgeschossen. Wie wärs mal, Sie würden sich wirklich Gedanken machen zudem, was konkret geschrieben steht? Und differenziert statt schnippisch darauf antworten?
@ Sp
Das schon. Ich meinte es eher im Bezug auf das häufig Gehörte: „Sie will mir immer vorschreiben, was ich mit den Kindern an den Besuchswochenenden unternehmen soll.“ vs. „Er kann den Kindern nicht einmal etwas vernünftiges zu essen machen.“ (nur als Beispiel gedacht, es gäbe Tausend andere)
@ Tststs
Danke 😉
@ SP
Ich glaube kaum, dass Sie gemeint waren….
In backflipperischer Manier: „Und differenziert statt schnippisch darauf antworten?“
Können Sie ja gerne mal vormachen…
PS: Es ist Ihnen ganz selbst überlassen, ob Sie sich „gewissen Leuten“ zurechnen oder nicht
@13: Sie bringen die Klisc hees ins Spiel. Sie betonen die Verantwortung und nicht die konkrete Umsetzung.
Es geht mir auch nicht um Schuldzuweisung, sondern darum aufzuzeigen, dass alles immer 2 Seiten hat und eine Seite in solchen Diskursen gerne unterschlagen wird, nämlich die mentale Verantwortung der Männer (es wird stillschweigend davon ausgeganben, dass sie immer auf Kosten der Frauen einseitig profitieren).
„Es ist Ihnen ganz selbst überlassen, ob Sie sich „gewissen Leuten“ zurechnen oder nicht“
Eigentlich nicht. So viele andere sind ja nicht da, die Sie gemeint haben könnten.
Aber ich sehe schon, meine Worte stossen nicht auf offene Ohren. Auch gut.
Ich habe mich auf SP bezogen, dem ich voll und ganz zustimme: „Aber es stöst schon etwas auf, wenn es zuerst heisst, Mütter arbeiten wegen Mehrfachbelastung viel mehr als die faulen Väter, und wenn das widerlegt ist, kommt man mit dem „mental load“. Was sich natürlich wieder nur auf Haus- und Familienarbeit bezieht und nicht etwa auf die vielen Männer, die ihre Job-Sorgen auch nach Hause mitbringen.“
@ H.H.
Mir fehlt es heute einbisschen an tststs Gelassenheit, das ist so, aber ich meine es ernst und wortwörtlich (und nicht stillschweigend oder was weiss ich), wenn ich Sie bitte, mir nicht irgendwelche Sachen in den Mund zu legen, die ich angeblich gesagt haben soll.
Glauben Sie mir oder nicht, aber ich kenne die finanzielle Verantwortung für eine Familie. Und stehe eben dazu, dass wenn diese immer öfters geteilt wird, das auch in der Familie zu teilen ist. Erneut die Verantwortung, nicht die Arbeit, das ist eben etwas anderes.
Evtl. müsste an dieser Stelle kurz geklärt werden, was hier unter „mental load“ verstanden wird.
– Ja, eine Familie zu ernähren, auferlegt Druck (aber z.T. auch selbstauferlegt, vgl. auch Hr.Böglis&meine Diskussion an anderer Stelle)
– Ja, einen Job zu erledigen, bringt Druck mit sich; je nach Job etwas mehr oder weniger –> z.B. Bürogummi vs. Nofallchirurg
– Ja, Kinderbetreuung bringt einen wahnsinnigen Druck mit sich
Keines dieser „Druckempfindungen“ ist irgendwie schlimmer/härter zu ertragen als der andere.
Aber ich würde behaupten „Geteilte Verantwortung, geteilter Druck“!
Oder anders gesagt: Die Männer, die die Finanzierungsverantwortung ganz alleine tragen, sind dafür genaus selber verantwortlich wie Frauen, die die ganze Haushaltsverantwortung übernehmen.
Zustimmen oder ändern. Weitermachen oder mit dem Partner diskutieren. Aber B I T T E nicht jammern.
„Zustimmen oder ändern. Weitermachen oder mit dem Partner diskutieren. Aber B I T T E nicht jammern.“
Einmal mehr: Dann fallen ja alle diese Diskussionen weg. Denn letztlich basieren die doch fast immer auf Jammern oder Klagen, meist von Frauenseite…
Oder ist es da nur eine Problembeschreibung? Das „Jammern“ der Männer kommt jedenfalls meist erst als Reaktion.
„Dann fallen ja alle diese Diskussionen weg.“ Hihi… für eine „wegfallene Diskussion“ hauen wir beide heute aber mächtig in die Tasten 😉
Aber wieder kurz ernst: Selbstverständlich soll mann/frau auch mal Jammern dürfen; aber bitte nicht als Dauerzustand und dann wo möglich ein individuelles/hausgemachtes Problem in einem Blog zu einem allgemeinen Problem machen.
Und eben, Menschen, die lieber die Faust im Sack machen und/oder Jammern, gibt es hüben wie drüben.
@ SP
Immer wenn ich solche Beiträge lese, danke ich Gott dafür, dass ich mit einem Mann verheiratet sein darf, zu dem ich sagen kann: „Du, mir passt xy gerade gar nicht. Können wir etwas tun?“ ohne dass er es als Jammern bezeichnet oder auch herabsetzt. Ist es eine Problembeschreibung? Ja, natürlich ist es das. Es ist eine Diskussion. Ich habe heute hier niemanden jammern gehört.
@tststs: Im öffentlichen Diskurs sind es vor allem die Frauen und ihre Lobbys, die ständig jammern. Im Mamablog genau das Gleiche: durchs Band einseitige feministische Artikel, die veröffentlicht werden. Es ist wohl klar, dass man dann in den Kommentaren auf diese Einseitigkeit aufmerksam machen muss.
@H.H.
Im Mamablog genau das Gleiche: durchs Band einseitige misogyne Kommentare, die veröffentlicht werden. Es ist wohl klar, dass man dann in den Kommentarten zu den Kommentaren auf diese Einseitigkeit aufmerksam machen muss. 😉
Hm. Es gibt hier also kein Jammern, dafür aber misogyne Kommentare.
Ich nicht, du aber auch!
Aber jetzt noch einmal: Wenn es nichts zu besprechen gibt, weil alles letztlich Privatsache ist: Wozu denn all diese Arti kel, in denen von mir aus nicht gejammert wird, aber doch klagend offenbar vorhandene Missstände (und immer auf der gleichen Seite) aufgezeigt werden.
@ SP
Inwiefern unterschieden sich denn die Artikel, in denen Frauen angeblich immer jammern oder sich beklagen von den Kommentaren von HH oder anderen, wo gerne den „Feministinnen“ (gerne auch einfach als Synonym für Frauen gebraucht) für alles die Schuld in die Schuhe geschoben wird, übrigens völlig egal, was jemand tatsächlich gesagt hat. Das ist dann nur eine Reaktion? Auf was denn bitte?
@13: Erstens ist das eine die Reaktion auf das andere. Dass man sich als Mann teilweise angegriffen fühlt und beginnt aufzurechnen, was Männer leisten, halte ich für natürlich. Mag sein, dass einige dabei auch mal übers Ziel hinausschiessen.
Zweitens habe ich einen anderen Anspruch an professionelle Texte, auch wenn es „nur“ Blogbeiträge sind und keine Leitartikel. Auf der anderen Seite stehen nur einzelne Kommentare von Leuten, die nicht einmal namentlich bekannt sind. Das ist nicht die gleiche Stufe.
Den Ärger von HH teile ich aber diesbezüglich, als dass Frauen hier und anderswo viel redaktionellen Raum erhalten, ihre Befindlichkeiten und Klagen auszubreiten, während man von Männeranliegen wenig hört. Und leider gibt es noch weniger gut recherchierte, ausgewogene Berichte dazu.
@ SP
Und damit drehen wir uns einmal mehr im Kreis: Wer sollte denn die Berichte der „Gegenseite“ liefern? Und kann man es den Frauen, die Blogs wie diesen schreiben, tatsächlich vorwerfen, dass es weniger männliche Texte gibt? (oder vielleicht auch weniger Leserschaft für diese?) Darf jemand nicht sagen, wenn ihn etwas stört, nur weil es andere nicht tun oder höchstens anonym als Kommentar?
@13: Die Frage ist, warum eine Redaktion für solche einseitigen Stellungnahmen so viel Platz einräumt. Ich überlege mir das schon länger.
Kann es sein, dass man Leserinnen binden möchte, die sich durch die an Politik (und Sport) orientierten Berichte nicht angesprochen fühlen? Oder geht es darum, möglichst viele (Protest-)Klicks zu erhalten, quasi das neue Qualitätskriterium?
Ich wundere mich aber auch, wie viele Journalistinnen jeweils zu Frauenfragen schreiben, die ansonsten nichts mit Politik am Hut haben.
Mit Verlaub, mit der Zahlenjongliererei von nelas habe ich jetzt eher Mühe. Gehen wir doch das mal in aller Ruhe durch. Gemäss eigenen Angaben arbeitet sie 60%, also rund 3 Tage die Woche, der Mann 80% also 4 Tage.
Sie sagt selber: „Ja, mein Mann ist emanzipiert, kocht viel und immer am Wochenende, arbeitet 80% und kümmert sich ebenfalls um viele Dinge im Haus.“
Also er kocht faktisch fast immer, am Wochenende sowieso, und macht auch sonst noch viel. Wie um Himmels Willen kommt Frau da noch auf 100% Hausarbeit? Fragen Sie sich das nicht, 13, bevor Sie dies als Beispiel heranziehen?
Nebenbei, mein Tag beginnt auch um 6 und endet kaum je vor 20 Uhr. Dann aber bringe ich erst noch den Nachwuchs ins Bett, Zähneputzen usw.
Im Ernst, das ist doch normal. Was soll das Gejammer?
@ M.F.
Schauen Sie oben, da habe ich alles schon erklärt…
Sie haben das sehr gut erklärt, 13. Ein ungeeignetes Beispiel wertet das eher ab.
@ MF
Ich habe mich dabei insbesondere eben auf diesen Satz bezogen: „Trotzdem: das Organisatorische, die Einhaltung aller Termine, die Sisyphusarbeit…all das manage ich.“ Dies war für mich die Kernaussage, die ich als Beispiel genommen habe, eben nicht die Stundenaufrechnung, diese ist zweitrangig.
Aber ja, ich nerve mich auch, wenn ich meinen Mann 4x darauf hinweisen muss, dass unser Kind einen Zahnarzttermin braucht, er schliesslich einen vereinbart und in den Kalender einträgt, ich ihn mir einpräge, ihn an dem Tag auf dem Arbeitsweg anrufe, um ihn daran zu erinnern, und er weiss von nichts. Ja, er hat den Termin vereinbart und ja, er ging mit dem Kind zum Zahnarzt, ich empfand es trotzdem als anstrengend und fühle mich in manchen Phasen durch solche Dinge überfordert.
@13: Und was, wenn Sie Ihren Mann nicht erinnert hätten?
Vielleicht hätte er sich den Termin dann das nächste Mal in seinen eigenen Kalender geschrieben?
@ Sp
Nach dem 3. Anruf des Kinderarztes, wo wir denn bleiben, mache ich solche Experimente mit Ärzten nicht mehr, es ist mir schlicht zu blöd (dass immer ich als Mutter angerufen werde, ist dabei ein anderes Thema). Es ist nur ein Beispiel von tausend Kleinigkeiten, die sich dann summieren und mir in hektischen Zeiten den Schlaf rauben. Ja, man könnte es manchmal lassen, die Frage ist immer, ob die Kinder darunter leiden, wenn sie beispielsweise keine Wurst dabei haben, weil der Vater vergessen hat, dass heute Waldtag ist. Auf der anderen Seite ist es gerade kontraproduktiv, wenn ich immer erinnere, bleibt es ja an mir hängen.
Auch vor Kurzem mit einer Freundin erlebt: Wir wollten zusammen essen gehen, haben die Kinder bei den Vätern gelassen und sind in die Stadt gefahren.
Sie begrüsst mich mit den Worten: „Du, wenn ich schon mal in der Stadt bin, wäre es für Dich ok, wenn ich noch für meinen Sohn eine Sommerjacke kaufe? Klar doch! Meiner brauchte eh noch kurze Hosen. Von den 3 Stunden zusammen ging also die Hälfte aufs Einkaufen drauf. Das machte Spass, keine Frage, aber ist eben auch Familienarbeit. Würde man für den Abend unsere Männer fragen, würden sie sagen, sie haben betreut, wir hatten Freizeit und würden keinen Gedanken, daran verschwenden, dass die kurzen Hosen, die sie aus dem Schrank nehmen, nicht von alleine dahingeflogen sind. Wir würden vielleicht sogar gleich antworten. Und es kann mir niemand sagen, dass wir da die grosse Ausnahmen sind.
Ganz ehrlich, 13, was Sie da schildern ist eine pseudo Arbeitsteilung. Das kann es ja nicht sein. Aber in diese „Falle“, um es mal so zu nennen, tappen sehr viele Frauen.
Und weshalb soll der Kinderarzt bei jedem verpassten Termin nur Ihnen anrufen? Das sehe ich nun gar nicht ein. Man könnte ja der Person anrufen die den Termin abgemacht hat. Oder der Person, die das Kind häufiger begleitet. Und das ist ja mitnichten immer die Mutter.
Bei uns auf jeden Fall wird das so gehandhabt.
Pseudo-Arbeitsteilung, das trifft es wohl gut. Und der Arzt ruft wohl bei der Nummer an, die bei ihm im Datenblatt verzeichnet ist. Kann man beim nächsten Besuch/Anruf sicherlich ändern. Aber ansonsten ist ja gegen eine Terminerinnerung auch nichts einzuwenden.
Bei uns ist ja das Problem, dass meine Frau auf dem altmodischen Papierkalender besteht, der in der Küche hängt und den ich nie anschaue. Dabei hätte sie Zugang zum meinem Outlook-Kalender und könnte mir alles direkt notieren. Was dort steht, geht nicht vergessen.
Und wenn es so wäre, würde ich sicherlich selber dafür gerade stehen.
@ M.F/SP
Richtig und genau davon spreche ich ja. Es sieht nach Gleichberechtigung aus, ist es aber nicht. Auch wenn mein Mann stundenmässig mehr Heimarbeit leistet als ich, ist eben die Verantwortung nicht gut geteilt. Wir arbeiten daran.
Kinderarzt: Vermerkt sind beide Nummern, er geht viel öfters mit den Kindern, angerufen werde eben ich (nicht als Erinnerung, sondern eben wenn der Termin verpasst wurde). Aber vielleicht frage ich mal nach, warum das so ist.
Kalender: An mir scheitert der elektronische Kalender nicht 😉
@ M.F: Tappen viele Frauen oder eher Familien da rein? Ich würde mal sagen, dafür braucht es immer zwei…
@13
Jaja, die alte Frage nach dem Huhn und dem Ei. 😉
Jemandem die Verantwortung zu übertragen und dann doch in einen Kontrollzwang zu verfallen, nenne ich irgendwann neurotisch. Oder denken Sie, wenn ein Mann als Beifahrer ständig seine Frau am Steuer massregelt à la
„3. Gang!“, „schneller!“, „häsch de nöd gseh?“, usw.
fährt sie dann besser? Selbstverantwortlicher? Fehlerärmer?
Dies nur um ein anderes Beispiel zu nennen. Oder anders gesagt, wenn Ihr Mann die einfachsten Sachen immer wieder verbockt, sollte er sie auch ausbaden. So sehe zumindest ich das.
Gibt es denn noch solche Väter? Okay, in meiner eigenen Kindheit waren das solche vom Typ „Professor“. Die mussten tatsächlich akribisch angeleitet werden, haben der Familie im Gegenzug aber ein in der Mansarde wohnendes „Huslehrtöchterli“ finanziert. Die heutigen jungen Väter, oft aus dem Hipster-Milieu, sind doch weit tüchtiger und übernehmen durchaus Verantwortung.
„Kind und Job gleichzeitig zu wollen und beidem gerecht zu werden, empfinden Eltern als immer schwieriger.“ Ja, guten Morgen!
„86 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass Familien sich heute eher dem Arbeitsmarkt anpassen müssen als umgekehrt.“ Tja, da wäre noch Platz für Besserung, mMn. Ist doch dumm die oder der, der 70-80% auf Papier arbeitet aber de facto stets mehr. Deshalb scheint mir zur Zeit dass in vielen Fällen das „sie 100%, er 0% Erwerbsarbeit“ oder der klassische „er 100%, sie 0% Erwerbsarbeit“ fast am effizientesten sei… mit allen Nachteile und Vorteile (vor allem für Vorschulkinder)…
Mit dem Karriere-Feminismus verhält es sich in etwa so, wie mit vielen ökonomischen Theorien: Das Modell wäre perfekt- jetzt muss nur noch eine passende Gesellschaft gefunden werden 😉
Sie mögen da jetzt spotten, aber das trifft insofern einen wunden Punkt, als dass die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie (bzw. Privatleben im Allgemeinen!) natürlich wesentlich einfacher gelingt, wenn die Gesellschaft und der Arbeitsmarkt entsprechend gestaltet werden.
Es verwundert darum auch nicht, dass das gerade in der Schweiz problematischer ist als anderswo, schliesslich diskutiert man hier ja ernsthaft über Sachen wie die Abschaffung der 45h-Limite bei der Wochenarbeitszeit und hat überhaupt alles dem Wohl der Wirtschaft unterzuordnen. Anderswo liegen Vollzeitstellen bei unter 40h und man hält sich auch daran, bleibt bei einem kranken Kind zuhause ohne dass einem jemand blöd kommt, etc. Das allein kann den nötigen Unterschied machen punkto Stressreduktion..
@Bögli: Spotten würde ich dem jetzt nicht gerade sagen, nein. Aber ich frage mich (und weiss es eigentlich auch ganz genau, wofür allerdings eine kritische Perspektive ggü. Skandinavien eine zwingende Voraussetzung ist), ob der Preis für eine ‚gleichberechtigte‘ Gesellschaft nicht einfach viel zu hoch ist. Sagen wir es mal so: Das Skandinavische Modell hat zweifellos seine Vorteile. Aber es ist lediglich ein mögliches Modell unter Vielen, mehr nicht.
Wenn wir mit den Lohnnebenkosten so weiter machen (und mit den Zwangsabgaben wie z. B. Krankenkassenprämien usw.), dann könnte man mich in (naher) Zukunft durchaus ebenfalls für das Skandinavische Modell begeistern, weil ich dann von allen Transferleistungen mehr zurück erhalte, als derzeit in der Schweiz 😉
„Er arbeitet Vollzeit, sie Teilzeit. Es ist das meist gelebte Modell (44 %) und auch das meist gewünschte (41 %). Nur 8 % der Frauen wollen als Mutter in einen Vollzeitjob zurück.“
Es ist deshalb ja nur logisch, dass Frauen sich im Verhältnis stärker im Haushalt engagieren. Weshalb muss man jetzt wieder daraus einen Ska ndal/ soziales Problem konstruieren?
Auf der Agenda steht nach wie vor die Klage, dass der Haushalt an den Frauen „hängen bleibt“. Neue Männer braucht das Land, die sich zu Hause gleichberechtigt einbringen.
Lustigerweise lese ich nie Titel wie „Frauen drücken sich vor der finanziellen Verantwortung“ oder ähnlich. Und nie die Forderung, sie müssten sich endlich beruflich mehr engagieren, um die Partner zu entlasten.
Frauen erleben Mehrfachbelastungen in den härtesten Jobs der Welt, während für Männer offensichlich alles „gleich geblieben“ ist: Sprich: Eigentlich nicht der Rede wert, was die leisten.
Egal, dass alle Statistiken eine andere Sprache sprechen. Egal, dass der gelebte Alltag vieler Familien ganz anders aussieht, als immer wieder beschrieben. Egal, dass meist das erwünschte Modell auch gelebt wird!
@sportpapi: „Lustigerweise lese ich nie Titel wie „Frauen drücken sich vor der finanziellen Verantwortung“ oder ähnlich. Und nie die Forderung, sie müssten sich endlich beruflich mehr engagieren, um die Partner zu entlasten.“
Es gibt sie, die kritischen Stimmen. Aber die passen nicht ins Schema, ergo…
http://www.texted.ch/legacy/neue_maenner_braucht_das_land-_und_neue_frauen_ebenfalls
„Frauen drücken sich vor der finanziellen Verantwortung“ So kann man Gratisarbeit natürlich auch nennen 😉
@tststs: Gratisarbeit muss man sich erst mal leisten können…
‚Neue Frauen braucht das Land auch‘! Nämlich solche, die dem Mann nicht unterstellen, dass er den Haushalt sowieso nicht führen könne, dass er nicht so gut zu den Kindern schauen kann, wie sie. Frauen machen sich diese Doppelbelastung doch vielfach selbst. Hier fordere ich mehr Lockerheit: wenn sie arbeitet, arbeitet sie und er führt den Haushalt, schaut zu den Kindern, und umgekehrt. Aber man muss die andere Hälfte machen lassen und auch mal akzeptieren, dass er/sie es anders macht als man selbst.
Nein, jetzt ernsthaft SP, (auch im Zusammenhang mit HR. Zuffereys Text): Wir können Haus- und Heimarbeit gar nicht miteinander vergleichen/abwägen, es fehlt schlicht ein brauchbares Vergleichskriterium.
Sobald Haus-/Kinderbetreuungsarbeit korrekt (also inkl. Vertrag und Sozialabgaben) bezahlt werden, lässt sich ein Vergleich, wer wie viel in die Haushaltskasse beiträgt, anstellen.
@tststs: „Sobald Haus-/Kinderbetreuungsarbeit korrekt (also inkl. Vertrag und Sozialabgaben) bezahlt werden“
Und woraus wird diese Arbeit denn heute bezahlt? Glauben Sie ernsthaft, alle Männer und Väter, die Vollzeit arbeiten, würden das ganze, sauer verdiente Geld für sich behalten und im Puff (oder in der Stammkneipe) verjubeln? Nein, die geben ihren ganzen Lohn für die Familie her und opfern sich für die Familie förmlich auf! Aber davon spricht natürlich niemand- für was denn auch: Der Alte soll gefälligst malochen, bis er tot umfällt: Das ist schliesslich seine Aufgabe, was denn sonst?
@OBT: Und wer eine solche Frau (die es tatsächlich gibt) heiratet, ist irgendwie… naja… jeder hat doch die Regierung, die er verdient… oder?!? 😉
„Sobald Haus-/Kinderbetreuungsarbeit korrekt (also inkl. Vertrag und Sozialabgaben) bezahlt werden, lässt sich ein Vergleich, wer wie viel in die Haushaltskasse beiträgt, anstellen.“
Ich habe das schon mehrfach aufgegriffen. Da kämen viele Frauen ganz schlecht weg!
Denn das würde natürlich heissen, dass ich (=der Mann) die Hälfte der Kinderbetreuung zu branchenüblichen Löhnen bezahlen würde, und dazu die von mir bestellten Leistungen im Haushalt.
Ja, so sollte man sich das mal durchrechnen… 🙂
Naja, 7×25.- (Kinderbetreuung) plus sagen wir mal 3h Hausarbeit à ebenfalls 25.-, gibt 250.- am Tag, gibt 1250.- im Monat, gibt 5000.- im Monat.
Da muss der Mann aber mindestens 10’001.- verdienen, wenn er mehr Geld heimbringen will, als die Frau…
Ich weiss, ist jetzt gar grobschlächtig gerechnet; aber sie sehen worauf ich hinaus will.
Übrigens, vor ein paar Jahren gab es einen Werbespot (für Versicherungen?) der genau dies aufgriff: Mutter ist krank im Spital, es müssen Haushaltshilfen angestellt werden, und plötzlich wird klar, auf wie viel Geld die Mutter eigentlich verzichtet.
@tststs: Aha, 5 Mille pro Monat und Mutter. Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen beträgt in der Schweiz z. Z. rund 7’200.–. Der Medianlohn liegt hierzulande bei 6’200.– brutto. Wie stellen Sie sich das eigentlich ganz konkret vor?
@tststs: Sie machen einen grossen Überlegungsfehler. Selbstverständlich bezahlt der Vater von diesen 5000 Franken nur die Hälfte, also 2500 Franken. Denn für die Hälfte der Betreuung/Hausarbeit ist die Mutter ja per se selber zuständig…
Von diesen 2500 Franken werden dann erstmal die Ausgaben beglichen wie Miete, Krankenkasse, Essen, Kleidung, die Hälfte der Ausgaben für die Kinder, usw. Was an Geld fehlt, kann die Frau ja dann vom Ersparten nehmen…
Immer noch glücklich mit der Rechnung?
@Zuffrey: Den Stundenansatz habe ich nach kurzer Recherche im Internet gewählt.
@SP: Nope, es wird die volle Arbeit bezahlt! (Oder erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber auch nur den halben Lohn?) ABER selbstverständlich zahlen beide von ihrem Lohn zu gleichen Teilen in die Haushaltskasse ein.
Sie sehen, im Endeffekt ein Nullsummenspiel; abgesehen davon, dass die Frau nun die gleichen Rechte/Pflichten (Stichwort: Sozialabgaben) hat, wie der Mann (resp. Daheimbleibender ist gleich wie Auswärtserwerbstätiger)
@tststs: Häh? Im Grundsatz werden Haus- und Familienarbeit geteilt. Also beide Elternteile haben gleiche Aufgaben/Pflichten. Selbstverständlich muss der Vater nur für die Aufgaben zahlen, die in seiner Verantwortung liegen. Und das ist nun mal nur seine Hälfte. Sonst würde er ja die ganze Betreuung und die ganze Hausarbeit zahlen.
Ausser Sie meinen, die Frau würde dann aus ihrem vollen Lohn ihre Hälfte bezahlen. Aber warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
Offenbar sind Rechnen und Realitätssinn Glückssache…
Oder anders erklärt: Der Mann verdient 10 000 Franken. Die Haus- und Betreuungsarbeit der Frau wird mit 5000 Franken honoriert. Aus dem Familienbudget, zudem Mann und Frau logischerweise gleich viel beitragen. Sie bekommt also 2500 Franken und er hat noch 7500. Dann werden noch die restlichen Ausgaben geteilt…
@tststs: „Naja, 7×25.- (Kinderbetreuung) plus sagen wir mal 3h Hausarbeit à ebenfalls 25.-, gibt 250.- am Tag“
7 Stunden Kinderbetreuung pro Tag??? Ok, dann zählt das Latte Macchiato Trinken und das auf dem Spielplatz Herumsitzen als Arbeitszeit. Läck, easy money.
3 Stunden Haushaltarbeit pro TAG? Das hätte ich nicht mal, wenn ich die Körner für das selbstgebackene Brot selber mahlen täte.
Unglaublich, eine solche Rechnerei.
@SP&Susi: Aus meinen Zahlen lässt sich doch relativ gut ableiten, was für eine Situation ich meine:
1. Einer arbeitet 100%, einer ist zuhause
2. Bei 7h Betreungsarbeit ist ja wohl klar, dass ich von einem Babies/Kleinkindern spreche.
Und ganz im Gegenteil, Susi, ich empfinde meinen Job nach wie vor als reinste Erholung im Vergleich zu einem Tag mit Kindern unterwegs. Und ein Baby, obwohl es eigentlich nix macht, empfinde ich als das alleranstrengenste…
@tststs: „Und ganz im Gegenteil, Susi, ich empfinde meinen Job nach wie vor als reinste Erholung im Vergleich zu einem Tag mit Kindern unterwegs.“
Das sind dann aber nicht Ihre eigenen Kinder und Sie haben darin keine Routine. Wenn ich mit fremden Kindern unterwegs bin, dann finde ich das auch anstrengen. Aber bei meinen 3 Au Pair Kindern oder bei meinem eigenen herrscht/e eine völlige Routine.
Babys sind doch total genügsam., die rennen noch nicht davon Nie hatte ich so unendlich viel Zeit zur Verfügung wie im Mutterschaftsurlaub, ich war ständig am Käffelen, im Baby-Yoga und dergleichen.
Und ja, mein Au Pair Haushalt bestand aus 3 Kindern, 4 Erwachsenen (wir hatten noch einen Untermieter), 4 Katzen, 2 Meerschweinchen, einem Papageien und einem Garten. Ich war zuständig für alles, für den Einkauf, das Kochen, die Wäsche, den Unterhalt. Und ich kam NIE auf drei Stunden täglich. Sorry, aber sowas tönt für mich als Haushalt = Beschäftigungstherapiezentrum.
@tststs: Mir kommt dazu noch etwas anderes in den Sinn: Muss man denn mit Kindern immer „unterwegs“ sein? Ihnen ein Programm bieten? Ich finde das völlig unnötig, sowas reicht doch einmal wöchentlich. Ansonsten können sie sich mit anderen Kindern vertun, zuhause oder auf dem Spielplatz. Regnet es, geht man halt zu einer Indoor-Spielhalle wie Starbie, da ist dann höchstens der Weg anstrengend und dann kann man dort einen halben Tag auf dem Sofa verpflatschen, Kafi trinken und lesen, während die Kinder am Spielen sind.
@Susi: Nicht meine eigenen Kinder, aber routiniert.
Und zu nichts tun verdammt sein (also Käffele und Heftli anschauen) ist auch eine Art von Stress.
Und ganz ehrlich, diese Au-Pair-Rechnung kann ich kaum glauben. Wie hat denn die Fütterung der wilden Tiere dreimal am Tag stattfinden können, ohne dass für das Vorbereiten 1h von der Hausarbeit und 1h von der Betreuungsarbeit gebraucht wurde?
Und mit Betreuung meine ich eben nicht nur mit den Kindern spielen etc. sondern eben die schlichte Anweseneheit, weil in einem gewissen Alter jemand anwesend sein muss.
Aber wir können uns auch ganz von meinen Berechnungen verabschieden und mal ein paar Offerten einholen, wenn man die Aufgaben einer Hausfrau einem „bezahlten Service“ übergibt…
Ahhh, ich weiss schon, was jetzt kommt, Susi, jetzt werden Sie mir den Lohn eines Au-Pairs vorrechnen… 😉 😉 😉
@tststs: nein, auf den Lohn wäre ich gar nicht gekommen, aber der war natürlich sehr klein (100 Dollar/Woche).
Also, die Tiere füttert man einmal täglich, das benötigt nicht viel Zeit. Oder meinen Sie mit „wilde Tiere“ die Menschenhorde? Ich koch(t) jeweils grosse Mengen, dann muss man nur jeden zweiten Tag kochen. Und die Wäsche wusch ich nicht von Hand, dafür gab es Maschinen. Frage: Wenn ich den Garten besorgte, Wäsche machte oder kochte und gleichzeitig auf die Kinder schaute, zählt diese Zeit dann doppelt?
Natürlich hatte ich enorm viel Präsenzzeit. Aber reine Präsenzzeit als „Arbeit“ zu taxieren und dann noch sagen, man sei genauso kaputt wie nach einem strengen Arbeitstag, das verstehe ich einfach nicht.
@tststs: Auch wenn die Situation so ist, wie Sie schildern. Weshalb soll ich als Mann und Vater die Betreuung zahlen, die aufgrund der gleichberechtigten Arbeitsteilung automatisch zu den Aufgaben meiner Frau gehören? Ihre Hälfte ist ihr Job, mit der habe ich nichts zu tun! Wenn wir schon so aufrechnen wollen.
Wirklich, so kompliziert ist das doch nicht. Und ich sehe nicht, wie man das anders sehen kann. Sonst würde ja der Vater nicht nur allein das Einkommen verdienen, sondern auch noch gleich die Kinderbetreuung vollständig übernehmen (da bezahlen).
Ich muss hier noch anführen, dass ich – ähm – sicher nicht perfektionistisch bin, was den Haushalt betrifft. Und meine Tochter hat manchmal schmutzige Fingernägel. meine Au Pair-Kinder waren auch nicht immer frisch gekämmt und ich zog die Kinder wegen eines Joghurtflecks halt nicht gleich frisch an.
Ich möchte mich hier für einmal auch zum Männerclub gesellen. Ich denke, die meisten Männer leisten heute eindeutig genug. Tragen nach wie vor die mentale und ganz praktische Last des Haupternährers und sind zusätzlich noch, im Gegensatz zu früher, in sämtliche familienbedingten Angelegenheiten verstrickt. Zudem müssen Sie auch noch eine Frau zufriedenstellen! Und, liebe Frauen, ihr wisst doch ganz genau, dass das nicht so einfach ist, erst recht nicht für einen Mann.
Wenn man solche Diskussionen hört … hört sich das an, wie ständige Unzufriedenheit, wie ein ständiges sich übervorteilt Vorkommen, wie ständig Forderungen stellen und sublime Vorwürfe austeilen. Wenigstens in Mannes Ohr hört sich das so an.
Darüber könntet ihr ja auch mal vertieft nachdenken.
@tststs: Es soll ja auch Männer geben, die sich bewusst eine solche Frau auswählen, damit sie eben nichts tun müssen 😉
@Roxy: Ja, in meinem Ohr hört sich das auch so an. Man könnte sich ja auch mal freuen, dass so viel passiert ist in der Vergangenheit. Wieder das Miteinander feiern, Wertschätzung kundtun. Aber nein, es kommen ständig neue Themen auf, nun sind wir schon bei den soft factors „mental load“ angelangt, Hauptsache dem anderen ans Bein „gingen“.
Ich frag mich echt, was das für Frauen sind, die ständig … ach lassen wir das. Ich mach mir heute einen schönen Nachmitttag mit den Kindern.
„Ich frag mich echt, was das für Frauen sind, die ständig … ach lassen wir das.“
DAS frage ich mich auch (und eben auch bei gewissen Männern)
„Ich mach mir heute einen schönen Nachmitttag mit den Kindern.“ DAS mache ich jetzt auch 😉
Ich geselle mich heute auch zum Männerclub. Bin dankbar, dass mein Mann zeitweise die Rolle des Alleinernährers trägt. Und sich ins Familiäre ‚verstrickt‘. Wo ich kann, halte ich ihm den Rücken (gerne) frei, so wie er es bei mir auch tut. Mein Fazit also: wer sich permanent beklagt, will entweder den Fünfer und das Weggli. Oder hat schlicht nicht gelernt, seine/ihre Interessen fair und altersentsprechend zu kommunizieren. So oder so: man sollte sich (s)eine Situation so einrichten, dass man grosso modo gut damit leben kann. Das kann in unterschiedlichsten Konstellationen sein, für beide Geschlechter. Ein Dauerjammern wäre heute wirklich nicht mehr nötig, notabene: von keiner Seite.
Ein Tipp für die LangsammerkerInnen die immer von „Gratisarbeit“ sprechen.
Wenn ihr einen Lohn erhält, dann gibts darauf Sozialabgaben und Steuern. Na ist jetzt der 50er gefallen warum dieses Thema überhaupt hochgekocht wird?
Und einmal mehr sind viele Frauen doof genug sich wegen angeblicher versprochener Vorteile durch die „Abschaffung von Gratisarbeit“ noch mehr vom Staat abzocken zu lassen – kämpfen sogar noch dafür und gifteln gleichzeitig die Männer an. Applaus.
ich mag statistiken, aber ich sah mir zufällig vor ein paar tagen eine genau zu dem thema an, und die zahlen unterscheiden sich sehr, was alter der kinder und stadt/land betrifft.
wenn man fragt, ob der haushalt zusammen/abwechselnd gemacht wird, frage ich mich, ob paarhaushalte befragt wurden oder eltern(-teile), und wie das erwerbsarbeitspensum aufgeteilt ist. angenommen in einer familie mit nur einem kind ist ein elternteil 100% erwerbstätig und der andere massiv weniger, dann verteilt sich ja auch der haushalt entsprechend, und dann gibt vielleicht der 100% erwerbstätige an, man mache den haushalt gemeinsam und der andere findet, sein anteil an haushalt-arbeiten sei so gross, dass er ihn quasi allein macht. die zahlen sagen so einfach zu wenig aus.
Zumal es ja selbstgemacht Angaben und nicht objektiv gemessene Werte sind…
Resp. es gibt ja auch keinen Normstundensatz, wie viel Zeit eine bestimmte Aufgabe im Haushalt zu brauchen hat (oder kurz: dem einen reichen 2h pro Woche Reinigung nach Augenmass, andere verbringen 2h pro Tag mit tiefenreinem Putzen…)
genau 🙂
wir haben früher witze über saisonale dekoration gemacht ;-). dafür kann man unglaublich viel zeit verwenden – wenn man sie hat. ist das dann haushalt?
Ich stimme voll zu. Ich bin genau eine solche Hausfrau: arbeite 60% ausser Haus und nahezu 100% zuhause. Gefühlt arbeite ich 150 %, also rund um die Uhr. Mein Tag beginnt um halb 7 und endet frühestens um 8 abends. Der Preis auswärts zu arbeiten ist hoch… es nicht zu tun, es wäre eine Katastrophe für mein Wohlbefinden. Ja, mein Mann ist emanzipiert, kocht viel und immer am Wochenende, arbeitet 80% und kümmert sich ebenfalls um viele Dinge im Haus. Trotzdem: das Organisatorische, die Einhaltung aller Termine, die Sisyphusarbeit…all das manage ich. Oft ärgere ich mich, weil ich trotz der vielen Arbeit gefühlt zu wenig verdiene.
Hätte mir das jemand gesagt, als ich 20 war, hätte ich gelacht. An die Vereinbarung von Beruf und Familie, so wie das gelebt wird, glaube ich längst nicht mehr.
An Ihnen bleibt vermutlich der „mental load“ hängen. Dies ist u.a. bei mir ein Faktor der gefühlten Arbeitsbelastung (obwohl ich durchaus Unterstützung im Haushalt habe).
Zum Thema:
https://www.theguardian.com/world/2017/may/26/gender-wars-household-chores-comic (sorry, nur auf Englisch)
Ich verstehe durchaus das Problem, aber vermisse die Frage nach der Ursache. Und damit meine ich nicht irgendwelche Gendertheorien zu formenden Rollenbildern, denn das negiert bloss die Eigenverantwortung und Willensfreiheit. Wie wärs also, wenn Frauen, die anscheinend unter dem Problem leiden, einfach mal mit dem Partner darüber reden würde. Und wenn das nichts bringt halt einfach sagen, so fertig, jetzt schau du mal. Aber das würde halt auch bedingen, dass man andere Standards und Auffassungen toleriert, die der Partner vielleicht hat. Viele Männer ziehen sich wohl auch aus der Verantwortung zurück, weil ihre Vorstellungen nicht akzeptiert oder hintenrum korrigiert werden.
Im übrigen übergeht sowas ja auch den „mental load“ vieler Männer als Haupterwerbsperson..
Ich habe es unten schon geschrieben, aber der Kommentar hängt noch.
Die Ursache (Ursache=Erklärung, nicht Entschuldigung) hierfür liegt IMHO in der Erziehung; Frauen/Mädchen wurde nicht gerade dahingehend erzogen, dass sie mal auf den Tisch hauen und Tacheles reden.
Aber eben, dieses Problem (als Geschlechterproblem) haben wir bald überwunden; dann liegt es nur noch an der Persönlichkeitsstruktur, wie sehr man für seine Bedürfnisse einsteht.
@tststs: Vielleicht. Aber selbst wenn das z.T. ein Problem sein sollte, setzt es eigentlich zu spät an. Wenn Tacheles geredet werden muss, ist die Sache ja schon lange entgleist.
Was auch bedeutet, dass die Ursache früher gesucht werden muss. Also letztlich bei der simplen Frage, wieso sich denn anscheinend soviele Frauen und Männer in diese Rollen ergeben. Das beginnt ja meist damit, das man einfach mal macht bzw. eben nicht. Weshalb man m.M.n. primär an der Stelle ansetzen müsste, insbesondere damit, dass manche Frauen nicht einfach (ungefragt!) alle mögliche, oft völlig unnötigen Aufgaben übernehmen sollten, ausser es macht ihnen wirklich Spass (aber dann gäbe es ja keinen Grund, sich zu beschweren)..
„…all das manage ich.“
Weil Sie wollen oder weil Sie müssen?
Wenn Sie „wollen“: Diskutieren Sie mit Ihrem Partner, ob er Sie für diese Arbeit monetär entschädigt.
Wenn Sie „müssen“: Hören Sie auf damit… ernsthaft, einfach aufhören. Sie sind Eheleute, nicht Manager und Klient.
@tststs: Da muss ich unbedingt zustimmen. Ich staune immer wieder, wie sich da manche durch solche Dinge völlig ohne Not in die Überforderung manövrieren. Und dann so tun, als wäre das unvermeidlich und bestünde keinerlei Eigenverantwortung. Dabei ist die Lösung ja ganz einfach: wenns zuviel ist, sollte man unbedingt was lassen. Gerade im Haushalt wird extrem viel Zeit mit weitgehend unnötigem verschwendet, insbesondere der irrigen Vorstellung, dass man das Leben des Partners und der Kinder „managen“, diese überall hin chauffieren und ihnen alles hinterhertragen „muss“..
Ahhh, Hr. Bögli, ich könnt mich gleich wieder reinsteigern… Am Wochenende hat eben gerade eine Freundin gejammert, dass sie ihrem Mann ständig die Dreckwäsche nachtragen muss. Der Prosecco blieb mir im Halse stecken.
Auf meine Frage „Warum?“ antwortete sie: „Weil es mich stört, wenn dreckige Wäsche rumliegt.“
Ich musste dann präzisieren: „Warum trägst du seine Wäsche in den Wäschekorb?“
Bin stolz auf meine Freundin, diese Woche landet die Wäsche dort, wo sie hergekommen ist, in seinem Kleiderschrank.
Aber jetzt mal kurz ernsthaft: Ich glaube, das hat viel mit Erziehung zu tun. Mädchen wurden eher zum Kompromiss und zur Konfrontationsmeidung erzogen. (Ehrlich, wieso sind Frauen solche Schwächlinge bei Lohnverhandlungen, ertragen irgendwelche Machos etc.).
Man beachte aber hier bitte das Präteritum; in diesem Punkt hat sich einiges getan!
Und bitte, dies ist eine Erklärung, keine Entschuldigung.
Denn irgendwann ist frau auch mal erwachsen und kann sich selber kritisch hinterfragen und bessern
Ah, ist doch gut, wenn man eine Freundin hat, die einem sagt, was zu tun ist.
Bei all der Diskussion über geteilte Verantwortung würde ja mal am Anfang stehen, überhaupt erst zu klären, was denn zu tun ist.
Dreckwäsche wird kaum kreuz und quer in der Wohnung herumliegen. Und das Kinderzimmer muss nicht ständig aufgeräumt, die Wohnung täglich gestaubsaugt sein, usw.
So, so – und was die Freundin sagt, ist natürlich die allumfassende Realität. Mit dem Mann der Freundin haben Sie natürlich nicht gesprochen. Aber sonnenklar: die Wahrnehmung der Freundin ist die 100% Realität, darum kann tsts auch gleich eine objektive Bestandesanalyse liefern.
Wenn man Frauen beim lamentieren zuhört, kommt man stets auf die Idee, dass sie einfach absolut perfekt sind: alles machen, an alles denken, nichts liegen lassen, nichts vergessen etc. etc. Liegt vielleicht daran, dass man beim Kaffee/Prosecco trinken vorzugsweise lästert und jammert, anstatt sich mal zu fragen, wie die Mäkelliste über die eigene Person aussieht.
@tststs: Das kann schon sein. Wobei ich gerade junge Frauen eigentlich ganz anders erlebe, die wissen häufig wesentlich genauer, was sie wollen, als gleichaltrige Männer, und sind auch wesentlich kompromissloser, das durchzusetzen. Insofern fällt es mir immer etwas schwer, vorzustellen, dass solche Frauen dann plötzlich daheim zum Huscheli wegschmelzen, das sich widerstandlos in tradierte Rollenbilder fügt.
Mein Erklärungsansatz geht darum gerade in die andere Richtung: Mir scheint es oft, als ginge es vielen Frauen (oder Männern in ähnlicher Situation), die Kontrolle und damit Macht (z.T. unbewusst) zu monopolisieren, so dass die eigenen Vorstellungen zu 100% durchgesetzt werden können. Erklärt natürlich auch nicht alles und vermutlich spielen beide/weitere Faktoren eine Rolle.
Meine Güte, Humor ist so eine Sache…
Oder anders gesagt: würden „gewisse Leute“ mich nicht unbedingt immer auf eine Art lesen wollen, könnte man durchaus über mein Post schmunzeln.
Dass mein Post stark verdichtet ist, um auf eine Punkt hinzuweisen (nämlich wie dumm sich meine Freundin hier verhält, nicht der Mann, der aber tatsächlich seine Wäsche wie mit 13J überall rumliegen lässt)….liegt doch irgendwie auf der Hand…
@Hr. Bögli: Da gehe ich mit Ihnen absolut einig; auch an anderer Stelle habe ich geschrieben, dass da eine ganz neue Generation Frauen auf uns zukommt. Besagte Freundin gehört aber noch zur alten.
„so dass die eigenen Vorstellungen zu 100% durchgesetzt werden können“
Ja eh, diese Gate-Keeper…
Manchmal frage ich mich, ob dieses Phänomen bei Müttern noch hormonell unterstützt wird.
Ehrlich, manche meiner Freundinnen – Gelassenheit in Person – sobald die Kinder dabei sind, werden sie zu wahren Monstern; man sieht und spürt, wie sie plötzlich angespannt sind und in einen irgendwie Ich-muss-das-jetzt-perfekt-machen-Modus schalten. Frauen, die sonst eher zurückhaltend sind und nie ihrem Chef die Meinung geigen würden, behandln ihre Männer (wenn es um Kinder und Haushalt geht) wie kleine Idioten.
Und ich weiss ja aus oft jahrelanger Erfahrung, dass diese Frauen eigentlich gar nicht so sind. Aber kaum ist das Kind in der Nähe…
@RoXY: „anstatt sich mal zu fragen, wie die Mäkelliste über die eigene Person aussieht.“
Offensichtlich ist die Verdichtung zu dicht. Denn mir ging es ja gerade darum, dass meine Freundin KEIN Grund zum jammern hat und wenn es etwas zu bejammern gäbe, dann ihre reaktive Rolle in diesem „Spiel“.
Ich habe also meine Freundin in ihrem Jammern nicht bestärkt, sondern ganz im Gegenteil.
mein Kopf ist noch ein bisschen benebelt von dem intensiven WE tststs …. dann ist ja alles in Ordnung.
Jeder lebt das Leben, das er sich selbst eingerichtet hat. (Wenigstens in CH gilt das für die allermeisten Fälle.)
Aber echt jetzt. Unter Männern gibt es eigentlich nie Gespräche a la: „was für eine Flasche/Drache ist doch meine Frau.“ Frauen hingegen kommen immer wieder auf die Unzulänglichkeiten ihres Partners zu reden beim gemeinsamen Tratsch.
Wir dürfen dann froh sein, wenn eine wenigstens noch einwirft, dass sie an diesen Unzulänglichkeiten wenigstens teilweise mitschuldig ist. –
„Unter Männern gibt es eigentlich nie Gespräche a la: „was für eine Flasche/Drache ist doch meine Frau.“
Kenne ich unter Frauen auch nicht; aber eben, das hat wohl eher damit zu tun, dass ich mit solchen Frauen nicht viel anfangen kann.
„Frauen hingegen kommen immer wieder auf die Unzulänglichkeiten ihres Partners zu reden beim gemeinsamen Tratsch.“
Natürlich, Sie etwa nicht? Kennen Sie nicht die purgatorische Wirkung eines kurzen Lästeranfalls. Und eben – man(n) wird es mir wahrscheinlich hier und heute nicht glauben – wenn Frauen zu sehr ins Jammern/Lästern verfallen, wird sie dann doch meist zurechtgestutzt (ich will damit aber nicht abstreiten, dass es auch Frauen gibt, die das dann noch befeuern).
Und evtl. würd es den Männer ganz gut tun, auch ein wenig mehr zu reden, auch über die negativen Seiten des Ehe/Eltern/Liebeslebens…
tsts – nach Jahrtausendelanger Beobachtung sind wir immer noch nicht restlos überzeugt, dass diese Läster/Jammerattacken tatsächlich purgatorische Wirkungen haben.
Genauso wie wir euch offensichtlich nicht überzeugen können, dass unsere Schweigsamkeit der bessere Weg ist.
Aber vielleicht haben Sie recht: Vielleicht täte den Männern etwas mehr Waschweiber-Tratsch tatsächlich gut und den Frauen würde es nicht schlecht anstehen, diesen etwas zurückzufahren.
„dass diese Läster/Jammerattacken tatsächlich purgatorische Wirkungen haben“
Eben, die Linie zwischen Psychohygiene und Profilneurose ist sehr dünn… dafür ist es gut, sich mit Leuten zu umgeben, die einen rechtzeitig bremsen und den Spiegel vorheben.
Denn Jammern tun wir alle; die einen laut in einer Gesprächsrunde, die andere nur mit sich selber… resp. mit ihren Magengeschwüren….
Also die Rechnung geht nicht wirklich auf: Der Mann kümmert sich um „viele Dinge im Haus“ und „kocht viel“, aber trotzdem schmeissen Sie den Haushalt angeblich quasi zu 100%? Angesichts dessen, dass alleine Kochen ein zeitintensiver Teil der täglichen Routine-Hausarbeit hat, passt das nicht wirklich zusammen. „Organisatorisches“ und „Einhaltung der Termine“ benötigen hingegen gerade mit modernen Hilfsmittel marginalen Aufwand, ausser man hat grundsätzliche Probleme damit. Was genau „Sisyphusarbeit“ sein soll ist auch nicht klar, aber es hört sich nach sprichwörtlicher Zeit- und Energieverschwendung an, die man sich gerade in Überlastungssituationen sparen sollte. Allerdings ist es wohl nicht ungewöhnlich, dass sich Frauen eher zuviel unnötiges freiwillig aufhalsen..
Sie arbeitet auswärts 60% und hat zu hause noch ein 100% Pensum. Das sind dann genau die 68h pro Woche Gesamtarbeitszeit für Frauen, die überall in den Statistiken stehen. Alles gut, sie hat pro Woche 100h Freizeit und eigentlich keinen Grund hier zu jammern 🙂
„Interessant sind in diesem Zusammenhang zwei Elternstudien, beide erschienen in den letzten Wochen. Die Zeitschriften «Eltern» und «Brigitte» hatten diese in Auftrag gegeben; befragt wurden jeweils 1000 Personen in Deutschland, wobei man die Resultate mehrheitlich auf die Schweiz übertragen kann.“
Kann man? Sollte man?
Warum nicht einfach die offiziellen Statistiken der Schweiz verwenden? https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/familien/erwerbs-haus-familienarbeit.html
Überhaupt: Wie sinnvoll kann eine Umfrage sein, in der es heisst, dass der Arbeitsmarkt sich innert vier Jahren völlig verändert hat?
Ist ja auch nicht so, dass die Männer insgesamt weniger arbeiten, und die Frauen wegen Mehrfachbelastung übermässig viel, wie hier immer wieder behauptet wird:https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/wirtschaftliche-soziale-situation-bevoelkerung/gleichstellung-frau-mann/vereinbarkeit-beruf-familie/belastung-erwerbsarbeit-familienarbeit-freiwilligenarbeit.assetdetail.560824.html
Wobei ich jetzt nicht finde, dass Ihre Statistik das beschriebene widerlegt:
In über 40% der Haushalte, wo beide Vollzeit arbeiten, macht die Frau den Haushalt mehrheitlich alleine? Und in über 50% derjenigen Haushalte, wo beide Teilzeit arbeiten (ok, da wird das Teilzeit vermutlich nicht 50:50 sein, was es teilweise, aber sicher nicht ganz erklärt)? Und wie auch oben ausgeführt: in ca. 75% aller Haushalte, wo der Mann Vollzeit, die Frau Teilzeit arbeitet, ist sie für den gesamten Haushalt verantwortlich? Das überrascht mich ehrlich gesagt, belegt aber das oben Beschriebene. Nichts zur Sache, aber immer wieder auffallend ist auch, wer zu Hause bleibt, wenn das Kind krank ist. Das meinte ich z. Bsp. oben mit „wenn es gerade neben seinem Job passt“…
Ein weiterer, aussagekräftigerer Link wartet.
„In über 40% der Haushalte, wo beide Vollzeit arbeiten, macht die Frau den Haushalt mehrheitlich alleine?“ Könnte ja dann sein, dass in 60 Prozent der Haushalte, in denen beide Vollzeit arbeiten, der Mann „mehrheitlich“ (was immer das heisst) den Haushalt schmeisst… Aber wird wohl nicht so sein.
Mit Ihrem Indikator haben Sie recht. Ist aber auch ein Hinweis darauf, welche Priorität Job und damit Einkommen bei vielen Müttern hat.
Bei uns wird übrigens sorgfältig abgewägt, wer zu Hause bleibt. Wer Unterricht hat, kann schlechter fehlen als wer eine Bürotätigkeit hat, die zudem auch teilweise zu Hause ausgeführt werden kann.
Oder aber welche Priorität die Familie bei den Männern hat 😉 (ich finde beide Aussagen als absolut falsch!)
Ist bei uns ähnlich: Habe ich eine Verhandlung o.ä., bleibt mein Mann zu Hause, weil sich für ihn einfacher eine Vertretung finden lässt, ist das nicht der Fall, bleibe ich, da ich auch teilweise im homeoffice arbeiten kann. Wenn möglich, teilen wir den Tag auf, ich gehe morgens und komme früher heim, er arbeitet die Abendschicht. Damit gehören wir aber offenbar zur Minderheit.
Ja, so ist es. Der Feminismus ist ein Witz: Er hat den Frauen das Recht verschafft „Männerarbeit“ zu machen und hat dabei nicht mal bemerkt, dass er die „Frauenarbeit“ vernichtet. Trotz aller Bemühungen die Haushalts-, Erziehungs- und Pflegearbeiten abzuwerten und so zu tun als gäbe es sie nicht, werden diese noch immer von den Frauen gemacht. Nur darf man sich heute auch noch schlecht dabei fühlen und bekommt bei einer Scheidung kein Geld mehr, weil man ja selbst arbeiten gehen kann. Fazit: Wenn Frau zu Kindern und Haus schaut, ist sie schlechter dran als ihre eigene Grossmutter.
Wieso wird diese denn von „den Frauen“ gemacht? Das ist doch die Gretchenfrage, denn ich denke nicht, dass diese in einer Beziehung mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen werden. Oder falls doch dann wäre es dringend an der Zeit, sich zu trennen.
Kommt hinzu, dass das so pauschal auch nicht richtig ist. Denn 1. gibts es durchaus viele Männer gibt, die die Hausarbeit hälftig bzw. angemessen aufteilen. Und 2. verrichten Männer gemäss der Statistik im Schnitt ja immer noch deutlich mehr Erwerbsarbeit, weshalb es etwas seltsam wäre, wenn diese effektiv gleichzeitig >50% der Hausarbeit übernähmen. Diesen Effekt muss man da schon herausrechnen.
„Wieso wird diese denn von „den Frauen“ gemacht?“
Ich glaube, hier muss stark unterscheiden, ob es sich lediglich um ein Paar handelt, oder um Eltern.
Bei einem Paar bin ich auch durchaus der Meinung, dass Frauen sich Druck selber auferlegen (alleine die Sauberkeitsvorstellungen, die da manchmal aufeinanderprallen… kleines Anekdötchen: Ich habe mehr und sauberer geputzt, als ich mit einer Frau zusammenlebte).
Bei Kindern ist es halt etwas komplizierter, man lässt sein Kind nicht in der Windel schmoren um dem Partner etwas zu beweisen.
@tststs: Natürlich kommt es auf die Situation an. Aber ich denke kein normaler Vater wird ein Kind einfach mal gemütlich in den Windeln schmoren lassen, alleine schon seines eigenen olfaktorischen Wohlbefindens wegen.
Ausserdem ist es an dem Punkt ja meist eh schon zu spät weil sich entsprechende Mechanismen über Jahre festgefahren haben. Oder in Bezug auf die Kinder dies oft während der ersten Phase geschieht. Wenn die Mutter während der ersten Monate oder Jahre mit dem Kind daheim bleibt, weiss sie logischerweise wesentlich besser damit umzugehen (oder meint das zumindest), womit man schon in der Falle steckt. Was natürlich ein Grund mehr für geteilten Elternschaftsurlaub wäre.
Bin mit Bögli der Ansicht, dass Frauen zu wenig darauf bestehen, dass ihre Männer das tun, was sie tun müssen. Wenn es niemand macht, macht es am Ende doch die Frau. Das muss aufhören, sonst ändert sich nie etwas, da kann man noch so viele Kitas einrichten.