Die Freundebuch-Plage

  • Freundschaften werden im Kindergarten mit Freundealben besiegelt. Foto: SolStock (iStock)

  • Die Mädchenbücher thematisieren Pferde und Prinzessinnen. Klar.

  • Die Buben werden mit Piraten und Harry Potter geködert.

  • Das Supermodel-Freundebuch gibt den kleinen Mädchen schon mal die richtigen Schönheitsideale auf den Weg mit.

  • Es wartet mit vielen intelligenten Fragen auf.

Kaum ein paar Wochen im Kindergarten, brachte meine Tochter das analoge Facebook für Vierjährige mit nach Hause: Ein Freundebuch! Einerseits freute ich mich: Das Kind hatte am neuen Ort offenbar schon ein Gspändli gefunden, das ihm einen Eintrag ins Freundebuch gewährte. Andererseits konnte meine Tochter damals knapp ihren Namen schreiben. Das Buch verlangte aber nach schriftlichen Antworten. Also füllte ich fleissig die Doppelseite aus.

Mein Geburtstag ist am: (Okay, diese Information ist einigermassen relevant.)
Meine E-Mail: (Haben andere Vierjährige eigene E-Mail-Adressen?!)
Am liebsten lese ich: (Soll ich hier Goethes «Faust» erwähnen?)
Das kann ich besonders gut: (Na ja, schreiben jedenfalls nicht.)

Fleissig notierte ich die Antworten meiner unmotivierten Interviewpartnerin (Hobbys: Kindergarten, Pizza). Nach einer Dreiviertelstunde war ich fertig, aber nur fast: Für das Feld «Platz für dein Foto» brauchten wir noch ein Porträtbild. Irgendwann war auch das ausgedruckt und eingeklebt, und ich packte das Buch erleichtert in die Kindergartentasche. Am nächsten Mittag fand ich darin: Ein weiteres Freundebuch! Und zwar das Ballett-Freundebuch mit Prinzessin Lillifee im Tutu. Ich griff mir an den Kopf und dann zu den Buntstiften.

So ging das dann wochenlang weiter. Ich füllte alle Freundebücher von allen Mädchen der Kindergärten 1 und 2 aus: mit Pferden, mit Barbie, mit der Eiskönigin. Zwischendrin füllte ich noch einige wenige Buben-Freundebücher aus: mit Rittern, mit Dinos und mit Cars (Mein Lieblingsauto ist: Mobility). Irgendwann kam natürlich, was kommen musste: Die Tochter wollte selbst ein Freundebuch haben. Anstatt mich an den anderen Eltern zu rächen, kaufte ich ein Exemplar, das Kindergartenkinder weitgehend selbst ausfüllen können. Etwa indem sie ihr Lieblingsessen auf einen vorgedruckten Teller zeichnen. Ein weiterer Vorteil: Das Buch ist weder für Mädchen noch für Buben, sondern für Kinder. (Googeln Sie «Meine Freunde», «Nele Palmtag» und «Carlsen-Verlag» – gern geschehen!)

Früher Bärchen, heute Topmodels

Ich hatte früher auch Freundebücher, mit Clowns und Bärchen drauf. Da war ich aber schon in der Primarschule. Meine Freunde und ich konnten schon schreiben. Keine einzige Seite wurde von Erwachsenen ausgefüllt. Und heute? Da gibt es sogar das Buch «Meine allerersten Freunde» für Kita-Kinder und Krabbelgruppenmitglieder. Wer füllt so was aus? Natürlich die Mütter. Vielleicht ist die Zeit reif für ein Säuglingsstations-Freundebuch. Das können die Wöchnerinnen für alle Neugeborenen ausfüllen («Meine Stuhlfarbe:», «Stillen finde ich:», «So weit ist der Damm meiner Mutter gerissen:»).

Irgendwann ebbte bei uns die Freundebuch-Welle ab. Just dann, als die Tochter in der ersten Klasse selbst schreiben lernte. Mittlerweile waren aber alle mit allen befreundet und alle Bücher ausgefüllt. Bis heute: Da brachte die Tochter ein Buch nach Hause von einem Mädchen, das neu ins Quartier gezogen ist. Das Topmodel-Freundebuch. Jesses! Dagegen ist Prinzessin Lillifee eine kleine Alice Schwarzer. Im Buch werden 13 Topmodels mit milieuverdächtigen Namen wie Talita und Candy vorgestellt. Alle haben riesige Augen und kleine Schmollmünder. Meine siebenjährige Tochter darf nun zweifelhafte Fragen beantworten wie: «Welchem Model bist du am ähnlichsten?», «Schminkst du dich?» Und: «Diesen Jungen finde ich am süssesten: (bitte ankreuzen)».

Bleibt zu hoffen, dass das neue Mädchen meine Tochter zu seinem Geburtstagsfest einlädt. Dann schenken wir ihm das Kinder-Künstler-Freundebuch (Kauftipp!) von Beltz.

56 Kommentare zu «Die Freundebuch-Plage»

  • Kathrin sagt:

    Auch ich habe 2 Jungs im 1. Kiga, als das 1. Buch (Janosh, also keine Lillifees ) nach Hause kam hab ich mich noch gefreut das es sowas noch gibt. Habe jedoch beim ausfüllen dann auch gedacht das es doch mehr Sinn macht wenn das Kind dieses selbständig ausfüllen kann. Trotzdem habe ich gemeinsam mit beiden 2! Einträge absolviert, beim 2. und 3. Buch ist uns allen 3 die Lust schon etwas abhanden gekommen Die Frage nach einem eigenen Buch wurde noch nicht gestellt, falls diese kommt würde ich ihnen erklären dass diese Bücher für mich erst sinnvoll sind wenn die Lese- und Schreibkunst vorhanden ist.
    Mein persönliches Fazit zu diesem Blogg: ja ich weiss was gemeint ist! und das mit diesen Modelbücher – einfach nur unnötig ‍♀️

  • Hanna sagt:

    Ich habe am Compi und mit Hilfe von Ringordner und Zeigetaschen selbst eins gemacht. Mit nicht behämmerten Fragen. Format A5. Nachdrucke jederzeit möglich.

  • Corinne A. sagt:

    OK – ab und zu nerven die Bücher. Aber: Es gibt Freundschaftsbücher und Freundschaftsbücher. Für den Kindergarten gibt es ganz herzige zum Ankreuzen ausmalen etc. Aber er gibt auch ganz belämmerte mit 1000en von doofen Fragen (gilt auch für die Primarschule). Dann hat mein Sohn mit diesen Büchern gelernt zu schreiben, mittlerweile im 2. KiGa füllt er die Bücher selber aus. Und eine schöne Erinnerung ist es schon! Ich hoffe, die Bücher sind noch vorhanden, wenn die erste Klassenzusammenkunft organisiert wird. Ich jedenfalls habe meine noch.

  • CoffeeToffee sagt:

    Ich freue mich, wenn mein Sohn mit einem Freundschaftsbuch nach Hause kommt. Die Fragen haben wir in 5 Minuten durch… da er kein grosser Maler ist kann auch der kreative Teil in 5min abgehandelt werden. Alles easy
    Fand den Text trotzdem witzig

  • second step sagt:

    S’Mami und der Papi sind zwar die ganze Zeit auf Facebook, Whatsapp, Twitter („als Hobby“) weil das machen heute ja alle so in der „peer group“ der Erwachsenen. Aber wenn’s Kindelein ein Freundesbuch heimbringt wie es halt in ihrer „peer group“ im Kindergarten gerade in ist, dann bezeichnen die selben Erwachsenen diese harmlosen Büchlein als eine Plage die gehörig abgestellt werden muss. Für die Kinderchen sind sie ein (zugegeben kleiner) Teil ihrer Sozialisation innerhalb ihrer Gruppe. Mir tun Kinder immer etwas leid, welche stellvertretend für ihre Eltern deren Drang zur Individualität („wir machen nicht jede Mode mit“) ausleben müssen.

    • Enrico sagt:

      Darauf gäbe es viele Betrachtungen.
      Die einfachste und doch nicht selten ist die Faulheit, ganz banale Faulheit.
      Eine Andere, die mangelnde Empathie: für das Kind ist es etwas wertvolles, wichtiges, das Selbstwertgefühl förderndes Ergebnis ( He, ich bin ihr Freund ) für die Mutter äzende Pflicht, Null Mitgefühl !
      Oder man ( besser Frau ) ist halt modern, mit der dem ich habe Stress und bin am Anschlag. Und dieses Lebensgefühl wird wie ein Mantra verteidigt.
      Und , und , und…….
      Wie schön, gibts und trifft man aber auch noch junge Eltern, die mit Herzfreude Eltern sind !

  • 13 sagt:

    Oh ja, die Freundebücher. Meine Grosse hat sie geliebt und immer etliche angeschleppt, ich war so glücklich, als sie endlich schreiben konnte. Gekauft habe ich sie übrigens nicht, aber sie hat es einfach überall verstreut, so dass sie gleich mehrere zum Geburtstag bekam.
    Mein Sohn wollte eigentlich auch eins, bis er erfuhr, dass er die erste Seite selber ausfüllen muss. Da kam er von der Idee ab. Zum Glück ist es bei seiner Klasse auch weniger in. Und wenn mal ein vereinzeltes den Weg in seine Kindergartentasche findet, ist er schlau genug, es seiner Schwester zum ausfüllen zu bringen, da das böse Mami zwar schreibt, sich aber weigert für ihn zu zeichnen. Problem erledigt.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Komisch: man hat Wunschkinder, aber sämtliche Zeit, welche man für diese aufwenden muss ist Verschwendung und könnte mit Sinnvollerem vertan werden zB Karriere machen, mit Freunden Kaffee trinken, shopen gehen…….

    Warum kauft man keine Puppe, wenn es einem zuviel ist, Zeit in sein Kind zu investieren ganz egal in welcher Form.

    • 13 sagt:

      Ist es denn wirklich vermessen, den Wunsch zu haben, die Zeit, die man mit dem Kind hat, egal wieviel das in Stunden ist, so zu investieren, wie man es als Mutter/Vater und Kind mag, anstatt immer wieder irgendwelchen von aussen zugetragene Verpflichtungen zu erfüllen? Hausaufgaben oder so Aktionen wie Rebenlichter schnitzen sind ja schon schlimm genug, aber Freundebücher ausfüllen? Echt jetzt?

    • Dänu sagt:

      Man kann auch Zeit mit seinem Kind verbringen, ohne jeden Blödsinn mit zu machen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Es macht dem Kind Freude und gut ist.

        Zum Mamablogkommentare schreiben reicht die Zeit ja auch.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Und was am Räbeschnitzen so schlimm sein soll weiss ich auch nicht.

      • Sisifee sagt:

        @ TvS: Ich finde, es geht um etwas anderes, nämlich darum, dass man mitmacht, was man gut findet, und die anderen Dinge halt auch mal über die Klinge springen lässt oder minimalistisch abhandelt. Ich bin nie gerne auf dem Spielplatz rumgesessen und bin auch nicht die begnadete Co-Bastlerin. Dafür lese ich gerne vor, streiche zusammen mit den Kindern ein Zimmer oder gehe mit ihnen auf den Markt.
        Wieso soll man tun, was einen nervt? Was nützt den Kids eine zapplige Mutter am Sandkastenrand? Wir haben dann einen in unserem Garten installiert, so konnten sie dort mit Gästen spielen und ich währenddessen Wäsche machen – und abends waren alle glücklich.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Das ist völlig richtig Sissifee. Aber wenn mein gerne Freundschaftsbücher ausfüllt oder verteilt, oder wenn es gerne Pokemon spielt, oder auf dem Spielplatz rumrennt, dann mach das mit meinem Kind, weil sein Spass ist auch mein Spass.

        Eltern, die sich nur für ihren eigenen Käse interessieren brauchen sich nicht zu wundern, wenn ihnen die Kinder dereinst nicht mehr sagen, was ihnen wichtig ist.

        Wenn natürlich Eltern und Kind irgendeinen Hype öde finden, ist ja wohl klar, dass man ihn dann nicht mitmacht. Aber das gibt ja dann auch Null Problem. In unserer Klasse gibt es auch Fussballkinder, mit Fussballmamis – hätte noch nie gespürt, dass die von uns erwarten, dass wir deren Begeisterung teilen.
        In 95% aller Fälle ist es so: wer ein Problem hat, hat ein Problem mit sich selbst.

      • 13 sagt:

        @ Tamar
        Es geht bei beiden um den „Zwang“, den Druck von aussen, es zu tun, auch wenn man (und vielleicht auch das Kind) das gar nicht tun will. Vielleicht sind sie eine begnadete Bastlerin oder Schnitzerin, ich habe andere Interessen und finde eigentlich, dass 20 Jahre Schule und Ausbildung genug sind. Ich will mir nicht vom Kindergarten (ob Schule direkt oder dann die Gspännli/Mütter meiner Kinder) vorschreiben lassen, wie ich die Zeit mit meinem Kind verbringe. Und nur weil manche diese Freiheit hochschätzen, den Vorwurf zu hören, man kümmere sich nicht, sei egoistisch oder der Vorschlaghammer, man hätte besser keine Kinder bekommen, ist einfach eine Frechheit!

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sisifee

        Und weil Sie nicht gerne auf dem Spielplatz waren, mussten Ihre Kinder drinnen bleiben bis sie gross genug waren um alleine rauszugehen? Wohl eher nicht, hoffe ich!

        Das Leben besteht nicht nur aus Spass.

        @ 13

        Es geht mir nicht nur um diese Bücher, sondern um das ständige Genöle, was man als Eltern alles für Pflichten hat: egal ob Elternabende, Schulaufführungen, Räbeschnitze, verbindliche Abholungszeit in der Krippe usw Alles ist immer nur eine Belastung. Ja, ich habe manchmal schon das Gefühl, dass für einige Eltern 24 Std Krippe ab Geburt und Internat ab KIGA Alter ein Wunschtraum sind.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Und es ist ja keine Verpflichtung von aussen, sondern für die Freude der eigenen Kinder.

      • 13 sagt:

        @ Tamar
        Ja, es gibt diese Eltern. Das sind aber nicht unbedingt diejenigen, die über das Rebenschnitzen jammern. Diejenigen, die sich darüber nerven, sind diejenigen, die diese Zeit lieber mit ihrem Kind frei von Verpflichtungen verbringen wollen. Aber der ständige Vorwurf, das Kind (und nicht etwa die aus eigener Sicht unsinnige Verpflichtung) sei eine Belastung, ist weder richtig noch fair, egal wie Sie es umformulieren. Schade, sehen Sie den Unterschied nicht.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ 13

        Ich denke einfach, dass diese Freundebücher genauso wie Kindergeburtstage zu einem bei uns üblichen Sozialleben gehören. Klar kann man sich da weigern mitzumachen, was aber unweigerlich dazu führen wird, dass ein Kind dann halt auch nicht mehr zu Geburtstagen eingeladen wird.

        Natürlich würde man die Zeit manchmal lieber anderst nutzen, aber ob man ständig darüber nölen muss?

        Seien wir doch froh, dass unsere Kinder überhaupt dazu eingeladen werden, sich in den Alben ihrer Gschpänli zu verewigen, anstatt dass sie davon ausgeschlossen oder sogar gemobbt werden.

      • Enrico sagt:

        @TvS
        War noch nie so einer Meinung mit Ihnen, glaube das ständige genöle nervt einfach nur.

  • Andrea sagt:

    Lustig, im Kindergarten meines Sohnes ist das (Gottseidank) noch gar kein Thema. Zumindest nicht bei den Buben, aber ich glaube auch bei den Mädchen nicht. Das Freundebuch von Nele Palmtag finde ich aber derart cool, dass ich fast schon hoffe, dass es innerhalb des nächsten Jahres mal ein Thema werden wird. Danke im Voraus für den Tip, Frau Meier.

  • tina sagt:

    meine gedanken, wie es zu sowas kommen kann:
    man zieht in die schweiz oder ist alleinerziehend und das kind kommt mit sowas heim. neu zugezogene mütter und alleinerziehende denken, ou mein gott, dafür haben also mütter zeit, die nicht arbeiten 😉 und wollen nicht, dass das eigene kind blöd da steht. wiedermal die erwerbstätige mutter die nicht allen anforderungen gerecht wird. wiedermal die neue, die sich nicht assimiliert. also macht mans. oder man muss so vieles, von dem man den sinn nicht erkennt, sich aber nicht querstellen will (weil man nicht auch noch mühsame mutter sein will, zum beispiel für lehrkräfte), dass man halt das auch noch mitmacht. zu den 10 zetteln die man lesen muss wöchentlich und die mit anforderungen verbunden sind.

    • tina sagt:

      die welt wäre für alle viel besser, wenn man mal davon ausgehen würde, dass es die allermeisten weitgehend gut machen. bloss: niemand (!!!!) wird immer (!!!!) alles (!!!!) perfekt machen. niemand. ich plädiere für eine grundsätzlich wohlwollende haltung.
      solche texte wie oben finde ich richtig und gut! auch die diskussion darum. aber diese verächtliche haltung nicht, diese annahme, dass es einen grossen teil gibt, der viel schlechter ist als man selber

    • tina sagt:

      und ich vermute, angefangen hat das mit älteren geschwistern, auf deren poesiealbum das kleine eifersüchtig war. vielleicht kriegte es eins vom gotti geschenkt deswegen.

    • 13 sagt:

      Was hat das mit zugezogenen oder alleinerziehenden Mütter zu tun? Es gibt tatsächlich auch Mütter, die in der Schweiz aufgewachsen sind und einen Mann haben und TROTZDEM arbeiten und nur beschränkt Lust haben, um 6.00 Uhr morgens oder um 22.00 Uhr abends Freundebücher auszufüllen 😉
      Ansonsten gebe ich Ihnen völlig recht!

      • tina sagt:

        es geht eben nicht um die lust, sondern darum, dass man im vornherein schon unter verdacht steht, es nicht richtig zu machen mit den kindern. „keine lust haben“ kann man sich nicht leisten als alleinerziehende. schwer zu erklären. man neigt vielleicht dazu, es besonders richtig machen zu wollen. bloss nichts verschlampen, man steht eh schon am pranger. so ungefähr

      • 13 sagt:

        Ja, alles richtig. Aber nochmal: Wie kommen Sie dazu, dass das auf eine nicht alleinerziehende, schweizerische, (hochprozentig) arbeitende Mutter nicht zutrifft? Ich persönlich kann jeden einzelnen ihrer Empfindungen nachfühlen und bin weder alleinerziehend noch frisch hinzugezogen.

      • tina sagt:

        achsoo, sorry! ja klar. hochprozentig arbeitende mütter stehen natürlich auch generell unter rabenmutterverdacht

  • tststs sagt:

    Ich bin sprachlos… echt fast sprachlos!

    Wenigstens gibt es jetzt endlich einen Test, ob man seine Kinder überbehütet oder nicht…

    • tina sagt:

      ach komm. ich glaube einfach nicht, dass es die dinge verbessert, wenn man immer über eltern runterzieht. habe mich schon gewundert bei dem „teilen“-thema und beim teenager-thema gestern.
      klar ist es wichtig im gespräch zu sein mit den kindern, klar ist es wichtig dass man einerseits die kinder zu sozialem verhalten erzieht und gleichzeitig zu eigenverantwortung und selbstbestimmung, selbstwertgefühl. aber es gelingt halt nicht allen alles 100%.
      wie beim teilen-thema finde ich einfach: am besten versucht man sich irgendwie integrativ zu verhalten. das ist in jedem fall irgendwie förderlich. auch hier in den kommentaren

    • anna lou sagt:

      🙂 so wahr

  • anna lou sagt:

    @Nadja Meier: Wenn ihre Tochter keine Lust dazu hat, warum machen sie es dann? Das ist eine wundervolle Vorbereitung auf die bald kommenden Hausaufgaben, Mami erledigt das 🙂 Wenn meine Tochter (auch KG) jeweils so ein Freundbuch nach Hause bringt, erwarte ich, dass die Initiative von ihr aus kommt. Gerne schreibe ich Ihr dann die Worte vor, wenn sie mich aktiv nach etwas fragt. Ansonsten bleibt das Buch halt leer oder wird verkritzelt.

  • mia sagt:

    Schon wieder so ein Verblödungstrend. Aber: Wieso soll der Nachwuchs weniger behämmert werden, als es die Alten sind?

  • Sisifee sagt:

    @ Mira ;-)). Ich habe mal eines im Büchergestell meines Sohnes gefunden, beim Ausmisten. Als wir es zurückbrachten, wussten sowohl Gschpöndli wie auch Gschpöndli-Mutter nicht mal mehr, dass sie mal eines hatten ;-/!!

    • Sisifee sagt:

      Der Kommentar gehört weiter unten hin. Sorry. Die Redaktion darf ihn gerne löschen.

  • Sisifee sagt:

    Frau Meier, Sie dürfen gerne ein bisschen an Selbstbestimmungsbissigkeit zulegen. Es gibt Dinge, da hat man entweder Lust drauf oder man verweigert sich. Wichtig ist die klare Haltung dem Kind gegenüber.
    Ich habe kein einziges Freunde-Buch ausgefüllt. Konnte ein Kind noch nicht schreiben (im ersten KiGa muss man davon ausgehen), hat das Kind halt über die vorgedruckten Linien gekribelt. Zum Schluss ein Foto reingeklebt und zwar da, wo es gerade kommt. Da das Kind, dem das Buch gehört, ja weder lesen noch die Strukturiertheit einer Seite verstehen kann, dürfte das nicht so schlimm sein. Einen Rüffel habe ich auf jeden Fall nie gekriegt.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Danke, dass Sie dieses wichtige Thema ansprechen. Ich habe aus dieser Zeit eine posttraumatische Belastungsstörung. Ich denke, der heutige Beitrag könnte auch Peter Schneider in seiner Presseschau behandeln.

  • Kris Kringle sagt:

    Ich habe mich geweigert, den Wunsch meiner Tochter nach einem Kindergarten-Freundebuch zu erfüllen – worauf sie sich einen Nachmittag lang hingesetzt und selber eins gebastelt hat. Kurz darauf ist ein zweites Kind mit einem selbst gemachten Büchlein angerückt. Kinder mit bösen Eltern müssen halt kreativ sein.

  • Orso sagt:

    Nadia Meier, wirklich toll geschrieben! Witzig fand ich Ihren „Vorschlag“ mit dem Säuglingsstations-Freundebuch :-))) herrlich haha…

  • Priska sagt:

    Hab mich gerade köstlich amüsiert, Danke! Bei uns stapeln sich diese Bücher und weder Tochter noch ich haben Lust, diese auszufüllen.

    • a.c. sagt:

      Meine kleine Tochter freut sich immer, wenn sie so ein Büchlein bekommt oder ihres jemandem gibt. Sie ist aber bereits auch ein ziemlich soziales Wesen für ihr zartes Alter. Es scheint mir altersentsprechend, dass sie sich an solchen Sachen freut. Ihre Tochter ist wohl bereits zu cool für diese Welt (wie’s Mami vermutlich auch).

  • Rage sagt:

    Genau, das Kinder Künstler Freundebuch, definitiv auch mein Favorit: „Davon habe ich schon mal gekotzt:“…

    • beatrice sagt:

      @Rage

      ich dachte erst das sei ein Witz… so quasi Ihr persoenliches Statement zum Buch – bis ich sah, dass das ja wirklich drin steht.

      wie doof ist das denn?

      *lach*

  • Brunhild Steiner sagt:

    Um den vorgedruckten, manchmal wirklich stupiden&leicht belämmerten, Fragen zu entgehen habe ich ein Poesiealbum zugelegt, also selbes Format wie die „Freundebücher“, aber blanko.
    Die Kinder haben selbst entschieden ob sie zeichnen, schreiben, kleben oder alles zusammen.

    Hat sich sehr bewährt.

    Mit Freundesbücher im Kiga verhält es sich ähnlich wie schon besprochenen Geburtstags- und anderen „lemming-mässigen“ Aktionen. Es wird kaum das Kita oder Kiga (4jähr)kind sein welches auf diesen Wunsch gekommen ist. Eine erwachsene Person hat damit angefangen, und nun fühlen sich viele der Nachfolge verpflichtet, warum eigentlich?

    • mila sagt:

      Ja, exakt diese ‚blanken‘ Bücher hatten wir auch. Ab Primarstufe (darauf muss allerdings auch eine Erwachsene gekommen sein…). Die gedruckten kamen erst später auf, unsererzeit (erinnerungsmässig so ab der vierten Klasse). Ich erinnere mich, dass mir das Bemalen/Ausfüllen damals sehr viel Spass machte – das selbständige, notabene.

    • Sisifee sagt:

      Danke Brunhild. Man muss sich als Mutter oder Vater wirklich nicht zum Opfer des Gruppenzwangs machen. Was sollen da auch die Kinder denken von einem.

    • mira sagt:

      Meine Tochter wollte unbedingt ein Freundebuch im Kiga haben. So bekam sie es an zwei aufeinanderfolgenden Weihnachten als Geschenk. Um dann wieder im Kindergarten verloren zu gehen 🙂 Ein drittes ist ihr als Erinnerung geblieben und sie schaut es sich gerne noch ab und zu an. Einen Stresse haben wir uns damit aber nie gemacht. Durchschnittliche Verweildauer eines solchen Buches bei einem Kind ist zwischen 1 Woche (schnell) bis zu 2 Monaten (langsam). Wir gehören eher zu den langsameren Eltern…

      • Sisifee sagt:

        @ Mira ;-)). Ich habe mal eines im Büchergestell meines Sohnes gefunden, beim Ausmisten. Als wir es zurückbrachten, wussten sowohl Gschpöndli wie auch Gschpöndli-Mutter nicht mal mehr, dass sie mal eines hatten ;-/!!

      • mira sagt:

        Sisifee :)))

    • tststs sagt:

      Ich bin sprachlos… echt fast sprachlos!

      Wenigstens gibt es jetzt endlich einen Test, ob man seine Kinder überbehütet oder nicht…

      • tststs sagt:

        Sorry, das hätte ein eigener Post sein sollen!

        Finde Poesiealben auch ganzganz supi!
        Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur 😉

      • Sisifee sagt:

        @tststs: In meinem (anno 1980) steht ein Spruch, der verfolgt mich bis heute, weil ich ihn nicht richtig verstehe. Er lautet: „Wer Farben liebt muss Farben lieben“. Daneben ist eine violette Tulpe gemalt.
        Echt ein Rätsel. ;-)))

      • mila sagt:

        Ja, die Sonnenuhr war schon bei uns überaus, ähem, virulent… 🙂

      • mila sagt:

        …wobei, heute sagt man glaubs viral.

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