Die besten Elterntipps fürs Fliegen

Hach, wenn fliegen doch immer so friedlich wäre. Foto: Eugenio «The Wedding Traveler» Wilman (Flickr.com)
Mit einem Krabbelkind zehn Stunden auf einem halben Quadratmeter verbringen? Sich selber als Gumpiburg/Alleinunterhalter/Feuchttüechli-Dispenser anbieten, und das einen halben Tag lang? Mit diesen Vorstellungen verschieben viele Familien eine Reise auf später. Später, wenn die Kinder gross sind. Später, wenn sie aber wegen der Schulferien an Daten gebunden sind, und der Flug vielleicht weniger Nerven, dafür aber das doppelte Budget beansprucht.
Drum, traut euch: Fliegen mit Babys und Kleinkindern ist halb so wild. Hier sind die wichtigsten zehn Fragen, die man sich vorher stellen sollte – von der Buchung bis nach dem Take-off.
# 1 Wann kann ich mit Baby abheben?
Am unkompliziertesten ist das Fliegen mit Kindern zwischen 3 und 9 Monaten, wenn noch viel geschlafen wird (und eventuell die Babybetten der Airlines genutzt werden können. Achtung, vorher reservieren!).
Besonders anstrengend wirds in der Kletter- und Entdeckerphase so ab 10 Monaten, wenn all die Lichter und Geräusche zwar superspannend sind, aber noch nicht richtig eingeordnet werden können. Tipp: Nicht neben dem WC sitzen, da blinkts nämlich ständig.
Lockerer – und zwar so locker, dass sogar ein Glas Rotwein für die Eltern drin liegt – wird der Flug ab dem Moment, in dem der Nachwuchs das Onboard Entertainment für sich entdeckt. Da kann man ausnahmsweise auch mal viereckige Augen in Kauf nehmen.
# 2 Braucht mein Kind einen eigenen Sitzplatz?
Grundsätzlich können Babys bis zu zwei Jahren auf dem Schoss der Eltern fliegen, hier in Europa gesichert mit einem sogenannten Loop-Belt. Sie bezahlen dann ungefähr 10 Prozent des Flugpreises.
… Aber: Der Loop-Belt kann bei einer Vollbremsung – beispielsweise bei einem abgebrochenen Start – tödliche Folgen haben für ein Kind. In den USA ist er deswegen verboten. Ich empfehle deshalb, auch für ganz kleine Kinder, nicht zu knausern und einen eigenen Sitzplatz zu buchen. Dort ist es in einem für den Flug zugelassenen Autokindersitz am sichersten aufgehoben, eine Liste findet sich hier.
Zudem fliegt es sich mit Autositz nicht nur sicherer, sondern auch viel entspannter für die Eltern. Und wer ihn am Flughafen nicht schleppen mag, baut sich einen Trolley aus dem Baumarkt.
# 3 Welche Sitze soll ich mit Kindern reservieren?
Beim Einzelkind ein No-Brainer: Die Dreierreihe am Fenster. Wer trotz allen Warnungen keinen Sitz fürs Baby buchen mag, kann versuchen, den Fenstersitz und den Gangsitz zu reservieren – mit etwas Glück bleibt jener in der Mitte dann frei.
Bei zwei Kindern wählt man zwischen der Variante «eine Reihe für uns» und «Papi hinten, Mami vorne». Nach ausgiebigem Testen bin ich definitiv für die zweite Version, denn: Auch hier kann man den Buchungstrick anwenden (und Einzelreisende, die neben eine Familie gebucht werden, werden mit panischem Blick ALLES daran geben, ihren Platz zu wechseln). Zudem muss man sich wegen tretenden Kinderfüsschen keine Sorgen machen: Das Gekicke stört den vorne sitzenden Bruder oder die Schwester meistens überhaupt nicht – im Gegenteil.
Zwei Tipps für die Buchung: Sitzplätze für Kinder unter zwei Jahren können nicht online, sondern müssen telefonisch bei der Airline gebucht werden. Und nicht vergessen, für Kinder ein Kindermenü anzukreuzen. Das wird meistens früher geliefert, so können Eltern und Kinder versetzt essen.

So macht Fliegen Spass: Das Kind ist beschäftigt, die Mutter traut dem Frieden noch nicht so recht. Foto: Greg (Flickr.com)
#4 Tag – oder Nachtflug mit Baby?
Für lange Strecken empfehlen sich sicher Nachtflüge. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die meisten Kinder durch die Aufregung wahrscheinlich in den ersten zwei, drei Stunden des Fluges nicht schlafen werden. Wer also um die Schlafenszeit einsteigt, muss eventuell mit einem übermüdeten, gereizten Kind rechnen. Ein Tagflug hat den einzigen Vorteil, dass die Passagiere tendenziell wach sind und ein schreiendes Baby weniger stört (was die Eltern aber ohnehin gelassen nehmen sollten – ein kleiner Mensch hat auch das Recht, etwas zu sagen. Und ob der schnarchende Mann in Reihe vier weniger stört, sei mal dahin gestellt).
#5 Lohnt sich ein Vorabend-Check-in?
Ja! Schont die Nerven und man muss am Abflugtag nicht Kinder UND Gepäck tragen. Hier eine Liste nach Airlines für Check-ins am Flughafen Zürich.
#6 Kann der Buggy mit ans Gate?
Ja. Insofern er den Kriterien entspricht. Den einteiligen Buggy muss man in der Einstiegsröhre direkt vor dem Flugzeugeingang falten und deponieren. In der Regel kann man ihn nach dem Flug auch dort wieder in Empfang nehmen, das variiert allerdings je nach Flughafen. Am besten beim Check-in fragen.
#7 Kann flüssige Babynahrung durch den Security Check?
Flüssigkeiten (Milch, Wasser) und Babynahrung dürfen auch mit – allerdings wird jede einzelne Flüssigkeit getestet, und das dauert. Wenn irgendwie möglich, versuchen, Flaschen vor der Security auszuleeren und danach wieder zu füllen – das geht wesentlich schneller.
Nicht vergessen: Auch an Bord gibt es Milch und abgekochtes Wasser. Allerdings sollte man gleich ganz zu Beginn danach fragen, und nicht erst, wenn das Baby bereits mit hochrotem Kopf und geballten Fäusten danach verlangt. Gerade in den ersten zwei Stunden nach dem Start sind die Flight Attendants mit dem Service beschäftigt und Extrawünsche gehen oft vergessen.
#8 Zuerst oder zuletzt boarden mit Kindern?
Die meisten Airlines machen ein Pre-boarding für Familien. Nett, aber vor allem mit ganz kleinen Kindern unnötig: jede zusätzliche Minute, die ein Kind still sitzen muss, ist eine zu viel. Besser man macht noch einmal Bärefangis in der Wartezone. So kann man sich auch gleich den Mitreisenden im besten Licht präsentieren.
#9 Was gehört ins Handgepäck im Flugzeug?
Windeln. Ernsthaft, es ist schon passiert. War unschön.
Nebst Wickelgarnitur (und mindestens einer Monatspackung Feuchttücher) gehören Ersatzkleider ins Handgepäck. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern. Wenn das Baby sich übergeben muss, wohin wird es…? Genau.
Für ältere Kinder lohnt es sich, viele kleine Snacks einzupacken. Die ungesunden sorgen dabei erfahrungsgemäss für die beste Laune. Eine Trinkflasche mit Sauger hilft beim Druckausgleich, bei kleineren Kindern der Nuggi.
Wer ein iPad oder ein elektronisches Buch dabei hat, sollte aus Rücksicht auf die Mitfliegenden auch Kinderkopfhörer mitnehmen. Zwei Stunden Super-Mario-Gedudel vergrault auch die kinderliebsten Nachbarn.
#10 Wie um alles in der Welt wird die Flugzeit vorbeigehen?
Vorneweg: Sie wird. Auch wenn der Start noch um 30 Minuten verschoben wird, und man sich nach dieser Durchsage als Eltern am liebsten den Kopf gegen die Kabinenwand schlagen möchte, wird auch diese halbe Stunde irgendwann vorüber sein.
Fürs kindliche Entertainment empfehlen sich je nach Alter verschiedene Ansätze. Die ganz Kleinen werden (hoffentlich) vorwiegend schlafen. Etwas ältere Babys mögen beispielsweise eine alte Fernbedienung zum Rumdrücken, einen Klettverschluss oder sonstige «niflige» Spielsachen. Wimmelbücher, Malsachen und kleine, einzeln verpackte neue Geschenkli überbrücken auch viel Zeit. Und wer schon etwas ältere Kinder hat, verlässt sich aufs iPad und gute Apps oder das Filmangebot der Airline.
#11 Bonus: Warum muss man mit Kindern überhaupt fliegen?
Muss man nicht. In der Schweiz ist es auch schön, keine Frage. Und Kleinkindern ist es egal, ob man in die Südsee fliegt oder ins Tessin fährt. Oder in die Badi im Dorf. Den Eltern allerdings ist es oft nicht egal, und die sind ja auch ein Teil der Familie. Den Wunsch zu Reisen verliert man nicht beim Durchtrennen der Nabelschnur, und dann gibt es nur eins: Die Kinder kommen mit. Auch auf den 12-Stunden-Flug. Und den finden die meisten kleinen Passagiere fast noch spannender als die Destination.
113 Kommentare zu «Die besten Elterntipps fürs Fliegen»
Wir fliegen auch diese Woche wieder über 12 Stunden, unsere Kinder (2J und 5J) fliegen seit dem sie 4 Monaten alt sind mehrmals mit uns mit. Ja manchmal schreien sie, aber genauso wie sie im Zug, Schiff oder Restaurant schreien würden. Der Rest ist alles eine Frage der Organisation, wie fast alles im Leben, und ja auch etwas Glück! Noch ein Tipp an die Eltern die fliegen, Yoyo Kinderwagen, ist leicht und kann in die Kabine mitgenommen werden….kein mühsames und langes Warten auf den Kinderwagen am Gate oder Gepäckausgabe.
Liebe andere Flugpassagiere
Wir fliegen mit unseren Kids (2 und 4) bald wieder nach Asien. Keine Angst. Da wir regelmässig fliegen werden die beiden wohl weniger nerven als viele alte Personen.
In dem Sinn, wenn ihr während dem Flug Probleme mit Kinder habt, bucht Firstclass oder fahrt mit eurem Auto in ein Kinderfreies Land.
Danke für den Beitrag. Wie von dir richtig erwähnt, Vorbereitung ist alles. Bei unseren diversen Langstreckenflücken nach Asien und in die Karibik wenden wir ähnliche Tricke an.
Typen wie Sie führen mir mal wieder vor Augen, woher die Kluft zwischen Eltern und Kinderlosen kommt.
Da können Sie ja nur hoffen, dass Sie selber nie alt werden und nicht Anderen zur Last werden.
Es schmerzt mich, wenn man mir Kinderfeindlichkeit vorwirft, nur weil ich für Kleinkinder das Flugzeug nicht das geeignete Transportmitel finde um in die Ferien zu fliegen. Im Zug, Bus und Tram freue ich mich, wenn Kinder mitfahren. Sehr gerne mache ich auch mit meiner 3jährigen Enkelin solche Fahrten. Vorläufig würde ich ihr aber nie einen Flug zumuten.
@ Peter Hallwyl
Nehmen Sie sich doch solche Äusserungen nicht so zu Herzen. Die Einen verstehen, worum es geht, die Anderen halt nicht.
@Peter Hallwyl: Es hat Ihnen doch niemand Kinderfeindlichkeit vorgeworfen.
Aber normalerweise, wenn man so in den Wald hineinruft, wie Sie es taten, kommt es entsprechend zurück. Da haben Sie Glück gehabt.
Wir sind gerade mit unserem 16Monate alten Sohn in Bangkok angekommen und starten nun zu unserer mindestens 6 monatige Ostasienreise. Flug ging TipTop mit eigenem Sitzplatz!
Guter Blog, danke
Wem es nicht passt dass Kinder, Kleinkinder oder Babys mitfliegen soll sich entweder ein Privatflugzeug kaufen oder generell zu Hause bleiben. Ich empfehle zu Hause bleiben, euch braucht es nicht im öffentlichen Raum. In der Schweiz gibt es genug von euch. Sind die gleichen Typen die sich auch im Bus oder Zug abfällig gegenüber Eltern und Kinder äussern.
@Stefan: Ganz offensichtlich haben Sie rein gar nichts verstanden.
Ich verstehe die Tipps eher so, dass wenn man unbedingt mit kleinen Kindern fliegen muss (und es ist ein Muss, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, aus reiner Lust an der Sache zu fliegen), ein paar Vorüberlegungen anstellen kann. Wenn es dann so weit ist, nützen alle Tipps sowieso nur beschränkt – dann geht es einfach um die Hoffnung, dass kein Kind im falschen Moment (beim Landen, in der Schlange bei der Immigration) bricht, dringend aufs WC muss, wenn das Flugzeug kreist und nicht landen kann, keine Erkältung hat und brüllt, und das Lieblingsstofftier nicht verliert. Und damit wissen Sie jetzt alle, dass ich genau mit diesen Dingen leidvolle Erfahrung habe. Aber die Grosseltern sehen sollten sie halt auch ab und zu.
Unglaublich der Egoismus vieler Eltern. Flugreisen sind für ein Kleinkind eine Tortour und gesundheitsschädigend, für die andern Passagiere eine Zumutung. Es gibt nur eine vertretbare Lösung: Verzicht! Das sollte doch für Eltern selbstverständlich sein, im Interesse ihres Kindes und aus Anstand gegenüber den anderen Passagiere. Weil viele Eltern zu diesem kleinen Verzicht nicht mehr fähig sind, sollten die Fluggesellschaften Kinder unter 5 Jahren nicht mehr transportieren (Ausnahme begründete besondere Umstände wie Umzug). Für das Geschenk ein Kind zu haben: Ist das wirklich zu viel verlangt?
Wie lebensfremd sind Sie denn…? Ich wünsche Ihnen etwas mehr Realitätssinn und vor allem viiiiel Gelassenheit.
@Bina: Lebensfremd? Nun, mir wurde von einer Arzthelferin berichtet, wie ein Baby (1 Monat alt) kurz nach der Landung bei einem Langstreckenflug starb aufgrund des Unvermögens, den Druck auszugleichen. Das ist selten, aber in der Haut dieser Eltern möchte ich echt nicht stecken.
@ Bina Schneider
Lebensfremd sind wohl eher jene die meinen, ihr Kind müsse mit 18 Monaten schon die ganze Welt gesehen haben.
@Susi: Wie immer – jeder kennt jemanden, der etwas gehört hat von jemandem…
Aber jetzt mal ernsthaft: Glaubst du denn, wenn das Kind stattdessen mit dem Auto oder Zug in die Ferien fährt, sei das Risiko kleiner als im Flieger? Oder ist es völlig ungefährlich, mit dem Kind zu Hause zu bleiben? Da ist doch vor einiger Zeit ein Kinderwagen in den Fluss gerollt…
Werte Frau Jansen. Rein vom pediatrischen Standpunkt gesehen,ist Ihr Blog nicht sehr „clever“, um es gelinde auszudrücken.Babys im Alter bis zu 9-10 Monaten sollten nicht im Flugzeig reisen oder dann nur ausnahmsweise (ist übrigens eine Empfehlung der WHO).Künstliche Drucklufterzeugung, bakteriengeladene und trockene Luft im Flieger sind kein gesundes Umfeld für diese.Fakt ist auch,dass viele Eltern sicher Kinder wollen, jedoch nicht bereit sind,die damit verbundenen Verzichte gesellschaftlicher Natur zu akzeptieren. Man will das Weggli,die Butter und vielleicht auch noch die Bäckerei.Blogs von solcher Natur helfen nicht die Eltern zu mehr Verantwortung zu bringen.
Einfach Flugpreise massiv verteuern. Dann ist fliegen wieder etwas Besonderes und niemandem kommt es in den Sinn, nur so aus Spass jährlich (oder mehrmals) in ein Flugzeug zu steigen, oft nur für ein Wochenende.
das würde ich sofort unterschreiben. und Fleisch ebenfalls massiv teuerer, damit die Leute merken, dass es ebenfalls ein Luxusgut ist. kein mensch muss mehrere kilo Fleisch pro Woche essen!
Da bin ich mit Ihnen einig: es ist erschreckend, wie viele Leute auch nur Filet, Steaks und Entrecote kaufen. Diese sollten mal in einer Metzgerei zuschauen, wie ein Tier zerlegt wird. Von einem halbjährigem Kalb gibt es nunmal nur 800 Gramm Filet.
von einem Poulet gibt es nur zwei Flügeli
Man kann auch ein ganzes Poulet kaufen….
Gute Tipps; ich würde sie gerne per Mail an die Eltern meines Enkels senden (denen ich von einer Flugreise abgeraten hatte). Warum klappt das nicht (ich habe das auch schon gemacht – ich kann das also – und beim Couvert steht keine Zahl, also konnten das andere auch nicht)?
Also bei mir gehts, Frau Widmer. Falls es immer noch nicht klappt, einfach diesen Link kopieren: http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/71826/die-besten-elterntipps-fuers-fliegen/
Danke, auf diese Idee hätte ich auch kommen können
Bei mir klappt es. Aber ansonsten einfach oben den Link kopieren und ihn in eine Mail einfügen.
Das man wegen Turbulenzen teilweise stundenlang nicht aufs WC darf scheinen einige zu vergessen. Auch dass die Schlangen vor dem WC länger sind als vom „ich muss mal“ bis zur Erlösung. Tipp vor dem Abflug aufs WC gehen auch für grössere Kinder Papierwindeln mitnehmen.
Nach dem Langstreckenflug möglichst schnell ins Hotel und ausruhen. Keine Familienfeste mit Abendessen am ersten Tag. Falls möglich den Flug so legen dass man am Abend ankommt und dann zur Ortszeit schlafen kann. Ansonsten wird schwierig mit dem Jetlag. Hotel mit Pool und Wasserrutschbahn mehr als eine Sehenswürdigkeit pro Tag liegt nicht drin.
Grundsätzlich mache ich denn Aufwand nur weil wir Verwandte weit weg haben. Die Kinder sind zum Glück auch mit Ferien innerhalb von 3 Stunden Autofahrt sehr zufrieden.
Ich habe schon zwei Mal auf Langstreckenflügen stundenlanges, anhaltendes Kindergeschrei erdulden müssen. Ich kann nicht garantieren, dass das bei einem allfälligen dritten Mal auch ohne Blutvergiessen ausgehen würde.
Kindergeschrei mag nervend sein, aber es ist kein Grund, sich gleich die Pulsadern aufzuschneiden.
marsel
schmuntzel
Hihi…
Ach Du meine Güte. Ob es wohl eine andere Bevölkerungsgruppe gibt, die noch mehr Kritik ausgesetzt wird als Eltern? Die so oft egoistisch genannt wird, warum auch immer? Von der so vehement Verzicht in allen Belangen gefordert wird?
Ausser dem tatsächlich sehr merkwürdigen Tipp mit dem freien Mittelsitz, sind die Ideen doch gut. Und ja, ich bin der Meinung, dass Eltern durchaus ermuntert werden dürfen, sich nicht durch die Elternschaft selber zu verleugnen, sondern weiterhin ihr Leben zu leben, selbstverständlich etwas angepasst an die zusätzlichen Familienmitglieder. Und wer zuvor immer geflogen ist und es auch ohne Kinder weiterhin tun würde, der soll es auch mit Kindern tun. Egal, ob sie sich danach erinnern. Es geht um den Moment.
@13: „Es geht um den Moment.“
Yup. Und nicht darum, was in 50 Jahren ist. Darum ist Flugpropaganda in einem vielgelesenen Medium tiptop.
der Monent ist das Wichtigste, klar, nach uns die Sintflut..
@ Susi
Bitte lies es im Zusammenhang, in dem ich es geschrieben habe: Ich finde nicht, dass man mit Kleinkindern nichts unternehmen soll, weil sie sich evtl. in 50 Jahren ohnehin nicht mehr daran erinnern werden. Wenn sie an dem Tag der Unternehmung Spass hatten, reicht mir das völlig. Auch ich mache nicht einfach Sachen, um eine schöne Erinnerung zu haben, sondern um sie zu geniessen.
Zum Fliegen bin ich halt einfach schlicht der Meinung, dass es letztlich jeder für sich wissen muss. Ich selber fliege aus ebenfalls sehr selten, aber ich missioniere nicht. Trotzdem finde ich halt, dass diese Entscheidung mit Kindern nicht anders ausfallen sollte wie ohne. Überzeugte Nichtflieger wird dieser Artikel kaum umstimmen.
@13: Ich habe den Satz absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen, das war reine Polemik, ich weiss schon, worum es dir geht. 😉
Ich finde halt, dass ein sorgloser Umgang mit der Umwelt alle betrifft.
Übrigens, ich missioniere normalerweise auch nicht. Und darum höre ich jetzt auch hier auf.
Allen einen schönen Tag, und Eincremen nicht vergessen, Ozonloch und so…
(Sorry, der musste jetzt noch sein. 😀 )
Eher nicht, Gewässerverschmutzung durch Sonnenschutzmittel und so 😉
Aber ich wünsche dir auch noch einen schönen Tag 😀
Der Artikel ist wie immer bei Frau Jansen sehr gut geschrieben, nützlich und mit einer prima Prise Humor! Und sie hat fast immer recht!
Punkt 11 wird all die griesgrämigen Klima-Apokalyptiker, Kinderhasser und Erziehungsbesserwisser nicht neutralisieren können, aber ich selber darf sagen, dass unser Japan-Reisli uns alle und auch das Baby glücklicher gemacht hat, als unser Graubünden-Reisli. Nicht zuletzt der intensive Kontakt mit einer anderen Bevölkerung sorgte beim Nachwuchs für ausserordentlich gute Stimmung, welche zu einem spürbaren sozialen Entwicklungsfortschritt führte. Wem eine Fernreise wichtig ist, dem seien wirklich die Spannen zwischen 3 und 9 Monate bzw 3 und 5 Jahre alt sehr zu empfehlen. Aber eben, die Leute palavern gern über Sachen, von denen sie Null Ahnung haben.
Möchte ja wissen, welchen intensiven Kontakt das Baby mit der einheimischen Bevölkerung gehabt hat, wenn doch sogar die meisten erwachsenen Japan-Besucher es kaum schaffen, mit den Einheimischen wirklich zu kommunizieren. War es vielleicht 2 Wochen lang im dortigen Kinderhort und braucht nun die Windeln nur noch zum Sumo-Ringen?
Kontakt mi der Lustverschmutzung, logo
„Nicht zuletzt der intensive Kontakt mit einer anderen Bevölkerung sorgte beim Nachwuchs für ausserordentlich gute Stimmung, welche zu einem spürbaren sozialen Entwicklungsfortschritt führte.“
Dieser Fortschritt ist in Ihrer sozialen Schreibe auch deutlich spürbar.
eine anmerkung: ich hoffe, dass all die nichtflieger hier (aus klimagründen) auch kein fleisch aus massentierhaltung essen, diese art der fleischproduktion ist nämlich mittlerweile ebenso sehr für treibhausgase verantwortlich wie die fliegerei. und dann noch eine frage: was soll man tun (anstatt fliegen), wenn die halbe verwandtschaft auf einem anderen Kontinent ännet des grossen Teichs wohnt (die frage ist ernst gemeint)? die kinder sollen ja kontakt haben zu onkeln, tanten, grosseltern, etc. und vertraut werden mit diesem halben teil ihrer kultur.
Wenn Sie (und einige andere hier) genau hinschauten, würden Sie sehen, dass es den meisten Kritikern nicht um ein generelles Nicht-Fliegen geht. Die Welt ist nicht schwarz-weiss.
Die Welt ist definitiv nicht schwarz-weiss und etwas Grundsatz-Idealismus ist ja eigentlich nicht verkehrt. Aber trotzdem denk ich, dass in solchen Fragen auch immer eine gehörige Portion Heuchelei dabei ist. Oder dass die eigene Position zumindest nicht konsequent hinterfragt wird. Alleine weil, wenn man es wirklich konsequent zu Ende denkt, sich wohl die Frage stellen würde, ob man überhaupt Kinder haben sollte, wenn deren ökologischer Fussabdruck sich in der Schweiz zwangsweise auf mehrere Erden hochrechnen wird, selbst wenn man auf Flugreisen verzichtet..
Herr Bögli, wenn man es konsequent zu Ende denkt und zum Schluss kommt, dass man sich der Umwelt zuliebe nicht fortpflanzen darf, dann ist man wieder im schwarzweiss-Bereich, oder?
Und ich möchte wissen, ob all die Fliegenden zur Kompensation wenigstens auf Fleisch verzichten (nicht nur während des Fluges).
@extraterreste: Ja, aus diesem Grund essen wir nur 2-3 mal pro Woche Fleisch und nur aus der Schweiz, (kein Lamm aus Neuseeland). Ja, was soll man tun…? Muss jeder selbst entscheiden. Sie dürfen für sich ja auch entscheiden, dass der Kontakt mit den Grosseltern für Sie die Klimaproblematik überwiegt. Die meisten Flüge dienen allerdings prosaischeren Motiven (Füdli ins Meer halten, …)
@Christoph Bögli: Ja, aus ökologischer Sicht wäre der Verzicht auf Kinder wohl konsequenter: die allerdings sind für mich der Sinn des Lebens. Darauf wollte ich nicht verzichten.
Wer nicht fliegt, wird vermutlich auch nicht die halbe Verwandschaft auf einem anderen Kontinen haben….. wobei: Als ich Kind war hatte ich auch Cousinen am anderen Ende der Welt (die gingen damals noch per Schiff). Die Welt ging deshalb nicht unter und ich denke weder ich noch sie haben einen Schaden erlitten, nur weil wir uns kaum kennen/kannten.
doch, die gesamte verwandtschaft meines mannes (und somit also unsere halbe verwandtschaft) lebt auf einem anderen kontinent. wir haben uns auf jenem anderen kontinent kennengelernt, als ich dort jahrelang lebte und arbeitete. mittlerweile haben wir unseren lebensmittelpunkt aus arbeitsgründen in europa. wir hätten uns auch sonst kennenlernen können, hat nicht mit fliegen oder nicht fliegen zu tun. ich denke, dass, wenn unsere Kinder ihre Onkel, Tanten, Cousins, Cousinen und eine ganz andere Kultur nicht kennenlernen, wir ihnen doch einiges vorenthalten. da komme ich schon mit meinem ökologischen gewissen in Konflikt, weiss aber auch keine alternative als möglichst wenig hinzufliegen, dafür möglichst lange dann jeweils zu bleiben.
Irgendwann im Leben muss man lernen, dass man nicht alles haben kann……
viele dank für ihre konstruktive unterstützung, die ich eigentlich gar nicht erfragt hatte. auf diese idee wäre ich nun in meinem leben nicht selber gekommen….
„und dann noch eine frage: was soll man tun (anstatt fliegen), wenn die halbe verwandtschaft …“ Erfragt haben Sie sie schon… Ich finde maja spricht ein wahres Wort gelassen aus.
ja, irgendwie schon. die frage war aber eher an die gerichtet,die das fliegen hier verteufeln. ich wollte einfach aufzeigen, dass es manchmal nicht so einfach ist.aus ökologischer sicht würde ich auch gerne aufs fliegen verzichten.unsere familiäre situation macht es aber schwierig.dass man im leben nicht alles haben kann weiss ich selber.
der beste „elterntipp“ fürs fliegen stammt von Rudolf Steiner (leider schon bald 100 Jahr tot): eltern sollen kleinkinder im ersten jahrsiebt (als bis sieben jahre alt sind) nicht aus dem energiefeld der umgebung zerren, in welche sie hineingeboren wurden. zumindest während der ersten 3 jahre (bis das kind anfängt, „ich“ zu sagen) sollte man keine weiteren reisen unternehmen. so kann sich der geistig-seelische organismus festigen und der mensch seine ichkräfte bilden und gesund und stark werden. kinder müssen sich diese unsichtbare schutzhülle erst mal bilden, darum sollte man babsy und kleinkinder auch nicht in fremdbetreuung abschieben, doch das ist ein anderes thema. eltern sein, heisst verantwortung und auch verzicht und das können die heutigen eltern nicht mehr. leider…
Energiefeld. Oj wej… 🙂
Gilt speziell für Leute, die unter einer Hochspannungsleitung wohnen.
Fremdbetreung höchstens in einer Rudolf Steiner Kinderkrippe: dort wird mittels Bastwolle die Schutzhölle abgeschirmt…..
und die Kinder lernen schon vor dem sprechen, den eigenen Namen zu tanzen…
Super, dass ihr alle nie fliegt. Möchte euer Beispiel Schule machen. Das wünsch ich mir von Herzen. Ehrlich!
Wer schreibt hier, dass er/sie nie fliegt? Niemand, oder?
Wieder so ein toller Artikel einer Supermutti ! Hat ein Kind, eventuell auch einen Mann, schafft es, daneben noch das Kind natürlich vollkommen störungsfrei gross zu ziehen und fliegt mit ihrem Nachwuchs auch noch rund um die Welt. Wie die damit alle ihre Kollegininnen in Grund und Boden neidisch machen kann ist faszinierend. Das coole an der Sache ist zudem noch, das sie für das Kleinkind sprechen kann, weil das noch nicht in der Lage ist, eigene Wünsche deutlich zu äussern. In dem Alter ist es dem Kind vollkommen egal, ab es im Sand von Dänemark, der Düne von Archachon, Palm Beach oder irgendwo in Asien buddelt. Also befriedigt Supermami auf Kosten des Nachwuchses ihre Reise- und Selbstdarstellungssucht.
Leicht frustriert? Jaja, das Mami gehört gefälligst hinter den Herd und sonst nirgendwo hin…
Solche Supermammi (sei meint es wenigstens) gibt es und man sollte sie nicht an den Herd verdammen. Was würde sie dort machen?
So ein sinnloser Artikel und kein einziger richtig guter Tipp.
Also den Tipp einen Sitzplatz bei der Buchung auszulassen um dann drei Sitzplätze zu haben, unter anderem indem man darauf Spekuliert, dass ein Allenereisender nicht da sitzen will finde ich absolut assozial.
Ich kann zudem problemlos auf Ferien mit dem Flieger verzichten – nicht nur meinem Kleinkind, sondern auch der Umwelt zuliebe.
Hahahaa, da ich den Text nur überflogen habe, ist mir dieser tolle Tipp entgangen!! Läck Bobby! Auch noch hoffen, dass man durch solche Strategien Plätze leer halten kann! Ist nicht nur asi… Wer sowas tut und dann auch noch als Tipp verbreitet, kann grad mal beginnen, ihr Karma wieder aufzuforsten.
🙂
X-D
Über die Grundsatzfrage kann man ja debattieren, aber dieser „Tipp“ geht definitiv nicht. Da das Fliegen mit Kleinkindern i.d.R. nicht nur eine Belastung für einem selbst ist, sondern auch die Mitreisenden, sollte man sich wenigstens fair verhalten. Versuchen, andere Passagiere einzukesseln (und dann wohl mit möglichst störendem Verhalten wegzuekeln) ist darum nicht nur daneben, sondern auch ziemlich kontraproduktiv. Zumal, wenn jemand auf einen Mittelsitz zwangsplatziert wird, bedeutet das meist, dass das Flugzeug nahezu voll ist, die Person also mit grosser Wahrscheinlichkeit gar nicht weg kann..
@CB: Auch wenn ich diesen Tipp auch unpassend finde. Aber es passiert ja auch nichts. Wenn da halt doch jemand sitzt, tauscht man den Platz und gut ist.
@Sportpapi: Ok ja, wenn man das Ganze von hinten her denkt, ist es wohl nicht so tragisch. Aber das Prinzip bzw. die dahinter stehende Denkweise scheint mir trotzdem nicht ok.
Im übrigen, was wenn da dann ein schwitzender 200kg-Brocken dazwischen sitzt, der partout den Sitz nicht tauschen will und einem durch Bier-Bestellungen den ganzen Flug über wach hält? Ob man das Risiko wirklich eingehen will..;)
Ich lese hier tatsächlich eine Anleitung für Langstreckenflüge mit Babys/Kleinkindern. Eine Ermutigung (!), den carbon footprint ununterbrochen gross zu halten, unbesorgt weiter an die schönen Plätze zu jetten, („solange es sie noch gibt“), anstatt vielleicht unseren Nachkommen zuliebe mal ein paar Jahre Pause einzulegen und unseren Kindern auch beizubringen, dass Fliegen als etwas Besonderes gehandhabt wird. (Der Ausdruck „Nachkommen“ bezieht sich nicht nur die jetzigen Kinder, sondern auf weitere Generationen. Aber ja, es ist halt nicht der Grossmama- oder Urgrossmamablog, da kann man wohl auch nur im kleinen Rahmen denken.)
Vielleicht haben sie ja schon ein paar Jahre Pause eingelegt? Die paar Kilop Babies machen es jedenfalls nicht auf, und es gibt wenig Grund, von jungen Eltern zu erwarten sie anders zu verhalten als der Rest der Gesellschaft.
Aber das hatten wir ja schon…
Der Rest der Bevölkerung, SP, die Gesellschaft fliegt nicht. Aber es gibt bereits einen respektablen Anteil konsequenter Nichtflieger und der muss auf 100% wachsen. Da kann man in einem seriösen Medium keine Pro- Flug- Argumentation starten. Das ist, wie oben erwähnt, zwar nicht a-, aber dissozial.
Genau, S.P., und das Flugzeug fliegt ja sowieso…
(Wer hat vielleicht ein paar Jahre pausiert?) Verstehst du jetzt meinen Beitrag eigentlich absichtlich falsch?
Ok, nochmals: Es geht darum, dass in diesem Artikel die Leute ERMUTIGT werden, zu fliegen und ihren Kindern vom jüngsten Alter an beizubringen, dass „man“ halt fliegt. Anleitung zur Undifferenziertheit.
Aber weisst du was? Eigentlich ist es mir zu blöd, meinen Text nochmals und nochmals zu erklären. Wer mit kleinen Kindern bereits Interkontinentalflüge unternehmen will, der wird das sowieso tun.
Keine Lust, hier in einer Kommentarspalte gegen Windmühlen zu kämpfen und mich ab Dingen wie dem heutigen Text oder Repliken wie deiner zu nerven, da hab ich wirklich Gescheiteres zu tun.
Susi, meine wichtigste Aussage war: Langstreckenflüge sollte man generell vermeiden, unabhängig davon, ob man Kleinkinder hat oder nicht. Die Idee, mit Kleinkindern müsste man sich irgendwie anders verhalten („pausieren“) als ohne finde ich nicht schlüssig und schlecht zu begründen.
Und ja: Unser erster Langstreckenflug im Leben ging nach Australien mit Kleinkind – wegen der dort lebenden Verwandtschaft. Meine Kollegen waren aber alle schon in ihren 20er Jahren dort, weil die grossen Reisen in dem Alter ja im Trend sind…
Ausserdem ist Andrea Jansen ja mit Traumreisen bekannt geworden (Joya rennt). Da hat man vermutlich eher keine Abneigung gegen das Fliegen.
@ML: Da ich mein ganzes Leben in der Flughafenregion wohne, muss ich wohl widersprechen. Wäre schön, wenn die Anzahl Flugbewegungen abnehmen würde…
Ausserdem, als einer, der nicht Auto fährt – wäre vor allem schön, wenn bezüglich Alltagsmobilität mal ein Umdenken stattfinden würde. Denn das ist es vor allem, was unsere Kinder prägt. Und ihnen die Bewegungsräume nimmt!
@S.P.: Ich sehe hier zu diesem heutigen Artikel keine solche Aussage von dir, sondern eine contra-positionierte Antwort auf meinen Kommentar, der sich auf die heutige Themenidee bezieht und einen Sukkurs zu Malenas unsäglichen Beitrag.
Mir geht es um den heutigen Artikel. Ich wiederhole gerne MLs Worte: Man kann „in einem seriösen Medium keine Pro- Flug- Argumentation starten.“
Damit ist für mich alles gesagt.
@Susi: Malena ist eine kluge Frau, vermutlich die klügste hier. Nie käme ich auf die Idee, sie hätte das wirklich ernst gemeint.
Bin für einmal ganz ML’s Meinung: Fliegen ist aus ökologischen Gründen nicht vertretbar. Weder mit noch ohne Kind.
@S.P.: Es ist nicht sooooo klug, so etwas wie Malena zu posten, auch wenn es ironisch gemeint ist. Denn Ironie wird von den weniger Klugen häufig nicht verstanden, die denken sich höchstens: „Hui, Klimaerwärmung, stimmt ja, da werde ich doch jetzt mit meiner ganzen Familie schnell noch einen Last-Minute-Flug auf die Frühlingsferien buchen!!“
Klugheit hat auch mit Weitblick zu tun. Mit In-Betracht-Ziehen, was gewisse Aussagen auslösen können bei den weniger Klugen, die Ironie nicht tscheggen. Falls es denn Ironie ist.
@Susi: Das mag sein. Aber warum du heute so empört reagierst, geht mir beim besten Willen nicht auf. Ebenso wenig wie dein „Nicht schwarz-weiss“ oben.
Nach wie vor sehe ich nicht, was die Einstellung zu Flugreisen und Umweltschutz mit Elternschaft zu tun haben soll. Das ist etwas, was du nicht logisch begründen kannst.
@S.P.: Ich sage es oben schon, aber gerne nochmals deutlicher. Es geht um Erziehung. Darum, den Kindern das Fliegen nicht von Geburt an als täglich Brot aufzutischen, sondern ihnen beizubringen, dass man Flugzeuge sparsam benutzt, dass Fliegen der Umweltkiller schlechthin ist und es darum nicht nötig ist, ständig quer über die Welt zu jetten.
Es geht um eine Bewusstmachung, nicht um ein Verbot. Darum ist es auch nicht s/w.
Ich hoffe, das ist jetzt logisch genug.
@Susi: Eigentlich ging es darum, trotz Kindern seinen Lebensstil zu behalten, z.B. bezüglich Flugreisen. Wenn also die Eltern nicht durch die Welt jetten, werden das die Kinder auch nicht tun. Erziehung durch Vorbild. Ich halte nur nicht viel davon, den jungen Eltern hier andere Massstäbe aufzuerlegen als anderen Menschen. Und ich halte wenig von diesen Aufrufen zu temporärem Verzicht, wenn sich das nicht pädagogisch begründen lässt.
Ich halte aber viel davon, generell auf unnötige Mobilität zu verzichten. Vor allem auch im Alltag.
@Sportpapi: „Nach wie vor sehe ich nicht, was die Einstellung zu Flugreisen und Umweltschutz mit Elternschaft zu tun haben soll. Das ist etwas, was du nicht logisch begründen kannst.“ – ich hatte lange die Vorstellung, dass Eltern sich für ihre Kinder eine Zukunft wünschen und deshalb ein grösseres Interesse an einer intakten Umwelt hätten, als kinderlose. Aber leider hat sich das als Illusion herausgestellt.
@maia: Das war auch mein Gedanke. Bei Kinderlosen kann man die Einstellung „nach mir die Sintflut“ ja noch nachvollziehen, aber bei Eltern? Da wäre es schön, wenn eine Bewusstseinsveränderung stattfinden würde. (ja: „wäre“, „würde“)
@maia: Schöne Idee – dann würde ja fast nicht mehr geflogen. Und natürlich würde es dabei bleiben, auch wenn die Kinder etwas älter oder gar ausgezogen sind.
Plädiert wird aber immer wieder dafür, zu verzichten, solange die Kinder noch klein sind…
@Sportpapi: Eigentlich wird jeweils dafür plädiert, WENIGSTENS in dieser Zeitspanne zu verzichten. Würden das alle tun, wäre unser Planet auch schon sehr viel besser dran.
@Moor: Das stimmt. Ebenso, wenn Sie wenigstens in dieser Zeit auf ein Auto verzichten würden (die meisten kaufen dann ein grösseres…), oder den Fleischkonsum einschränken, usw.
Hört doch auf mit diesem scheinheiligen Zeug!
@Sportpapi: Ich habe kein Auto, aber auch wenn ich eins hätte, würde ich damit nicht jährlich eine Strecke zurücklegen vergleichbar mit der nach Australien und zurück, das tun die allerwenigsten Autobesitzer. Liesse sich etwa gleichsetzen mit dem Luftverschmutzungspotential des entsprechenden Fluges. Im Auto dürften aber nicht ganz 2 Personen mitfahren. Wenn Sie also vier Sitze im Flugzeug besetzen, würden Sie im Vergleich mit mehr als zwei Autos dorthin und zurück fahren für die gleiche Umweltbelastung.
Aber verstehe ich Sie richtig: Wer ein Auto hat und gelegentlich Fleisch isst, darf das Fliegen nicht kritisieren? So ganz nach: „Wer frei von Sünde ist, der werfe den ersten Stein?“
Von der Au.torin wird hier etwas gar viel Fingerspitzengefühl verlangt. Die Gute wurde monatelang auf Kosten des Zwangsgebührenzahlers in alle Ecken der Welt geflogen, um zu berichten, wie süpi-schön es dort ist. Sowas prägt.
@Sportpapi: „Plädiert wird aber immer wieder dafür, zu verzichten, solange die Kinder noch klein sind“ – Wer? Warum? Das tun in der Regel nur Menschen, die gerne fliegen und es allenfalls mühsam finden mit kleinen Kindern zu fliegen.- Es gibt aber genug Menschen die auf’s Fliegen verzichten und auch dafür plädieren.
@maia: Ich sage nichts anderes. Die Einstellung zum Fliegen hat nichts mit Elternschaft oder nicht zu tun. Sondern mit einer Grundhaltung.
@Moor: Jeder darf das Fliegen kritisieren. Da bin ich sehr dafür.
Nur erwarte ich von Familien/jungen Eltern diesbezüglich kein anderes Verhalten als vom Rest der Bevölkerung.
Das Problem hat Tamar übrigens oben angerissen. Solange Reisen so billig sind, und Flugreisen billiger als Zug, usw., solange wird sich kaum etwas ändern.
@Sportpapi: Ja, das stimmt natürlich.
@Sportpapi: Vermutlich haben Sie mit der Grundhaltung recht. Ich höre nur immer, wie sich doch durch die Geburt eines Kindes alles verändert….. und leider kann ich solche Menschen dann nicht mehr ernst nehmen, wenn sie meinen, dass wir in einer kinderfeindlichen Welt leben.
Neben der eigenen Reiselust noch ein Grund, warum man mit Kindern unbedingt fliegen sollte: um ihnen die schönen Orte auf der Welt zu zeigen, die es später wegen der Klimaerwärmung so vielleicht nicht mehr gibt.
Bravo Malena! Diese Argumentation ist wirklich schlüssig. Du willst also unbedingt um die ganze Welt Flügen und somit den Klimawandel vorantreiben um dem Kind Orte zu zeigen die es später wegen genau diesem nicht mehr geben wird?
Jawoll und so die Klimaerwärmung noch ein wenig beschleunigen
Genau, weil nämlich die Vielfliegerei das Klima schädigt und man damit also aktiv etwas zur Klimaerwärmung beiträgt. Ein wirklich interessantes Argument…
Ich hoffe einfach, dass das jetzt ein Witz ist, Malena.
Eine ironische Verknüpfung von Ursache und Wirkung.
Besonders, weil man mit Vielfliegerei höchstselbst zur Klimaerwärmung beiträgt……
Die Apokalyptiker kommen.
Gut gesagt, Malena. 🙂
Ich würde meinen Kindern aber lieber das Skifahren in der Schweiz beibringen, liebe Malena. Kann ich aber vermutlich bald nicht mehr, weil Du so unsinnig durch die Welt düst. Zeig Deinen Kindern doch erstmal die Schönheiten, die es hier ringsherum gibt ! Auf Berge kraxeln, in der Nordsee baden, Paris, Tollwoodfestival in München, fettige Fritten in Belgien, ein Fussballspiel im Bernabeo usw.
Weil Skifahren so umweltfreundlich ist?
Lieber Michael, was unsinnig ist, liegt im Auge des Betrachters.
Ich zum Beispiel wüsste nicht was an Baden an der Nordsee sinnvoll sein sollte, noch an fettigen Fritten oder einem Fussballspiel im Barnabeo.
Sie doch einfach froh, dass nicht alle Menschen die gleich bescheuerten Ideen haben, sonst könnte man den Urlaub ja nicht mehr geniessen. Ist doch gut, dass das was dem einen sinnvoll erscheint, dem anderen unsinnig erscheint.
Aber bitte denk nicht, dass du mit Ferien in Europa irgendetwas zur Weltrettung beiträgst, dass ist noch eitler, als den eigenen Geschmack als für den einzig sinnvollen zu halten.
Den Kindern die schönen Ecken dieser Erde zu zeigen, macht doch nur Sinn, wenn diese Kinder alt genug sind, um sich auch an die Reise zu erinnern. Dieses Alter habe sie aber frühestens im Kindergarten erreicht, und ab dann kann man sie auch mit dem eigenen Handy für etliche Flugstunden ruhig stellen. Noch besser wäre es, erst mit Schulkindern weite Reisen zu unternehmen, die dann auch nach der Rückkehr noch wissen, in welchem Land und auf welchem Kontinent sie die Ferien verbracht haben. Ich kenne Erstklässler, die nicht einmal den Wohnort der Grosseltern benennen können….
Ich gehe nächste Woche auch auf Safari, um Tiere abzuknallen, die es in 20 Jahren vielleicht nicht mehr gibt.
Ist es wirklich möglich, dass so viele Leute keinerlei Sinn für Ironie haben?
Wer entscheidet denn, welcher Beitrag ironisch war? Ich persönlich kann bei Malena keinerlei Ironie erkennen.
Eben.