Papa packt die Panik

Kann ich wirklich loslassen? Es ist nicht einfach, als Vater den richtigen Ansatz zu finden. Foto: Rolands Lakis (Flickr)

Mein Sohn wird Ende Juli volljährig. Ein Grund zum Feiern, aber auch zum Innehalten: Mir kommt es vor, als hätte ich erst gestern noch Lego mit ihm gespielt. Und nun – fast wie über Nacht – ist er fast 1,80 gross geworden. Ja, mein Filius ist flügge geworden, ist für sich selber verantwortlich und muss sich von mir nichts mehr sagen lassen. Das heisst aber auch: Als Vater kann ich ihm nichts mehr vorschreiben. Meine Karriere als Erziehungsverantwortlicher endet am gleichen Tag, an dem für ihn das Abenteuer Erwachsenenleben beginnt.

Doch kann ich wirklich loslassen? Seit über zehn Jahren lebe ich getrennt von meinen Kindern und habe nur an den Wochenenden oder in den Ferien Zeit mit ihnen verbracht. Die Hauptlast an Erziehungsarbeit hat meine Ex-Frau geleistet, und das hat sie toll gemacht. Auch das muss mal gesagt werden. Ich bleibe als Schönwetter-Papi in Erinnerung: Beim Sonntagsausflug im Zoo und später auf einem Städtetrip in Paris geniesst man die Sonnenseiten des Familienlebens.

Nun aber packt mich die Panik: Mein Sohn ist im Gymi provisorisch befördert worden. Dieses Semester muss er also mit genügenden Noten abschliessen, sonst muss er die fünfte Klasse repetieren. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin nicht einer jener Väter, die ihre missratene Akademikerkarriere mit einem tollen Maturazeugnis des Sohnes kompensieren müssen. Als ehemaliges Arbeiterkind ist es für mich nicht tragisch, wenn mein Sohn die Matura nicht besteht. Das beeinträchtigt überhaupt nicht unser Vater-Sohn-Verhältnis.

Griff in die Trickkiste

Aber ich möchte ihn unterstützen. Leider hört er – wie so viele Jugendliche auch – nicht auf mich. Schliesslich ist er bald erwachsen. «Hör damit auf, meine Zukunft zu verplanen», schrieb er mir kürzlich eine SMS. Also mache ich das, was man in der Privatwirtschaft auch macht, wenn man orientierungslos ist: Outsourcing heisst das Zauberwort, mit dem man die Verantwortung auslagert. In meinem Fall ist es aber nicht die PWC, sondern ein Lerncoaching.

Mein Sohn findet, dass dies überhaupt nichts bringt. Er lässt sich weder überzeugen noch motivieren, was mich abermals zur privatwirtschaftlichen Trickkiste führt: Ein Bonus, das magische Wort mit dem Dollarzeichen als Schlussbuchstabe, ist unser Deal. Ich habe mit ihm abgemacht, dass er einen bestimmten Geldbetrag erhält, wenn er das Semester besteht und ein Lerncoaching macht.

So beratungsresistent wie der Vater

Man kann mir nun vorwerfen, dass ich Mäuse mit Speck fange, aber Mäuse sind eben keine Menschen. Mein Sohn zeigt sich im Lerncoaching nicht wirklich kooperativ. Er ist wohl ähnlich beratungsresitent wie ich. Für einen zweiten Termin beim Lernberater haben wir uns am Telefon angeschrien, und ich habe fast den Deal mit dem Bonus platzen lassen. Aber Deal ist Deal, und er hat schliesslich eingewillt, dass er die zweite Sitzung einhält.

Sie werfen mir nun sicher vor, dass mein Sohn und ich rein monetäre Gründe haben. Doch das ist falsch: Seit ich mit meinem Sohn über seine Gymikarriere rede, spreche ich wirklich mit ihm. Es ist wohl die intensivste und schwierigste Erziehungszeit, die ich zurzeit erlebe – aber auch die beste, an die ich mich immer erinnern werde. Hoffentlich werden mein Sohn und ich an der Maturafeier im kommenden Jahr darauf anstossen und darüber lachen können. Und ich kann ein letztes Mal innehalten: «Nun ist er wirklich flügge geworden. Wir haben es geschafft!»

110 Kommentare zu «Papa packt die Panik»

  • marie sagt:

    dann wiederholt er halt. und wenn er das nicht besteht, dann muss er eine lehrstelle suchen. und als vater können sie ihn ohnehin „nur“ unterstützen; was sie ja schon sehr vorbildlich machen! …sollte er eine lehre machen, werden sie mit grösster wahrscheinlichkeit wieder sehr ähnliche situationen erleben 😉
    das leben ist so oder so kein ponyhof, für niemanden und erfahrungsgemäss für pubertierende schon gar nicht.
    sie machen das übrigens sehr gut; ihnen und ihrem sohn ganz viel kraft und durchahhaltevermögen. 🙂 wenn es jemand schafft, dann sie und ihr sohn, denn ihr bringt beide die besten voraussetzungen mit. ich mache mir eher sorgen, um junge menschen, die in einem weniger „gesunden“ umfeld aufwachsen, wo das gedeihen, aus welchen gründen auch immer, schwierig ist.

    • Karl von Bruck sagt:

      Bingo!

      Wobei die Wirtschaft eigentlich nicht nur in Kriegs- sondern auch in Freidenszeiten, dazu da sein sollte, ihre Leistungen fuer Buerger und Staat zu maximieren, statt die Politik und Juxtiz zur Gewinnmaximierung auf dem Puckel der Grundrechte und Grundbeduerfnisse der Buerger und der Auspluenderung des Staates zu lobieren und marionettieren….

    • Patrick Hersiczky sagt:

      Hey, ganz herzlichen Dank @marie

    • Muttis Liebling sagt:

      Das war jetzt nicht Ihr stärkster Beitrag. Mehr der eigenen Biographie geschuldet.

      Man muss nicht vordergründig erfolgreich sein. Aber einfach nur die Matur zu machen, einfach nur Theaterpädagogik zu studieren. Eben nicht schon vor Ziel aufzugeben.

      • marie sagt:

        ja, durchaus. meine eltern haben mich seiner zeit am letzten schultag (ich war noch nicht 16) rausgeschmissen – seitdem stehe ich auf eigenen beinen und habe von a-z alles selber finanziert ohne hilfe von aussen inkl. gymi und uni berufsbegleitend. es gibt momente, wo ich deswegen hadere. aber sie sind selten. patrick hersiczky macht das wie viele eltern sehr vorbildlich. noch einmal chapeau!

  • Patrick Hersiczky sagt:

    Liebe Community!

    Möchte mich ganz herzlich für die sehr gehaltvolle Diskussion in diesem Blog bedanken. Unter den teils sehr konstruktiven Kommentaren gibt es viele Perspektiven, die ich so noch nicht durch gedacht habe. Letztlich muss ich mich wohl aber mit meinem Support wieder etwas zurückhalten, weil es sonst nur noch nervt. Mein Sohn (und familiäres Umfeld) ist sicher froh darum. 🙂

    Herzliche Grüsse
    Patrick Hersiczky

  • Thomas Meiner sagt:

    Herr Hersiczky relaxen sie! Scheinbar haben sie das duale Bildungssystem nur in der Theorie begriffen. Vielleicht ist es führ ihren Sohn der bessere Weg ein Lehre zu machen mit BMS. Danach hat er immer noch alle Möglichkeiten zu studieren. Wieso muss es das Gymi sein?

    • 13 sagt:

      Es geht um einen 18jährigen ein Jahr vor der Matur. Halten Sie es wirklich für besser zu dem Zeitpunkt abzubrechen, dann eine Lehrstelle zu suchen, vielleicht in einem Jahr von vorne zu beginnen und dann 4 Jahre lang die Lehre zu machen, um dann irgendwann über einen BMS-Abschluss, evtl sogar mit Passarelle zu studieren, als jetzt ein Semester durchzubeissen?

      • Thomas Meiner sagt:

        Ja, manchmal ist genau dies sinnvoll, wenn für Gymi die Motivation fehlt. Viele Wege führen nach Rom und manche brauchen eine Extra-Runde.

    • Patrick Hersiczky sagt:

      @Thomas Meiner. Ich kenne das duale Bildungssystem sehr gut und bin ein grosser Anhänger davon. Man kann heute seinen Berufsweg über Gymi oder BMS machen.

      Das mit einer Lehre bzw. BMS habe ich meinem Sohn auch vorgeschlagen, aber er möchte eben im Gymi bleiben. Dafür habe ich im Nachhinein Verständnis, weil man den Weg, den man eingeschlagen hat, zu Ende gehen will.

      • Karl von Bruck sagt:

        Fuer einen Fils a wirklich reichen Papa ist es wurscht, welchen Weg er waehlt. Kein Abschluss ohne Anschluss toent zwar ideal, ist aber ohne Ueberforderung nur von einem finanziell gut gepolsterten zu schaffen. Immer oefter werden von Leerekandidaten vorgaengige Gratispraktika verlangt, damit der Leerling sofort ausgebeutet statt ausgebildet werden kann. Fuer eine leerbegleitende BM sollte nicht nur ein zusaetzlicher Schultag ausbeutungsfrei gegeben, sondern die Anwesenheitspflicht in der Bude auf einen Tag pro Woche beschraenkt und in den Schulferien ganz ausgesetzt werden. Schon das Abendtech fuer Unvermoegende war neben dem Beruf eine Tortur, umso mehr ist es bei der heutigen Ausbeutung eine berufsbegleitende BMS nach der Leere. Nur ein Jahr „normale“ BMS ist kurz und fuer viele unf

  • Alena Lange sagt:

    Mir hat damals gerade das Gegenteil geholfen: Dass meine Eltern den Druck rausgenommen hatten.
    „Überlege dir, was du ansonsten machen willst, oder welchen Beruf du lernen möchtest. Sobald du uns die Anschlusslösung oder eine Lehrstelle präsentierst, kannst du das Gymi abbrechen.“
    So habe ich mich damals zum ersten Mal ernsthaft mit möglichen Zukunftsszenarien befasst und gemerkt, dass für fast alle Wege, die mich interessierten, die Matura nötig ist. Da habe ICH mich entschlossen durchzubeissen. Und plötzlich wusste ich wofür und hatte ein Ziel vor Augen.

  • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

    Die Eltern als Life-Coaches. Sind sie darin kompetent und werden sie von ihren Kindern anerkannt? Wer weiss. Fakt ist, dass gerade bei Jugendlichen Verstand und Vernunft zwei einsame und weit voneinander entfernte Inseln sind. Die Brücke dazwischen heisst Erfahrung. Wir können ihnen mögliche Hilfsmittel mitgeben, aber bauen müssen die Kinder die Brücken selber und wir stellen dazu nur die wichtigsten Fragen… Als Motivatoren, um den inneren Schweinehund zu besiegen, können Eltern durchaus ihre Berechtigung haben. Das bringt Kinder weiter und Eltern können parallel ihr eigens Tun hinterfragen. Win-win eben. Dass dies kein einfaches Unterfangen ist, müsste jedem/r bewusst sein. Bequem ist im Leben eben nichts. PS: um bei der Privatwirtschaft zu bleiben: Plan Do Check Act.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Was man nicht vergessen darf, ist der finanzielle Aspekt, wenn das Kind Schuljahre repetieren oder Semester im Studium wiederholen muss.

    Ich hätte am Liebsten gehabt, dass mein Grosser die Berufsmatura gleichzeitig mit der Lehre macht, um gleich anschliessend ans Tech zu gehen. Da er das aber nicht wollte/sich zutraute, wird er nun die BMS erst nach der Lehre in Angriff nehmen, was seine weitere Ausbildung um 3 Jahre verzögert. Dies finanziell zu stemmen macht mir Sorgen, da ich nicht weiss, wie lange die Alimenteninkassostelle noch Gelder bezahlt. Ich weiss zwar, dass mein jetztiger Partner uns so gut als möglich unterstützen wird, aber manchmal mache ich mir schon Gedanken, ob ich das schaffe.

    • Studentin sagt:

      Die Berufsmatura kann man berufsbegleitend machen. Sowie ziemlich sicher auch das Studium an der Fachhochschule. Je nach Beruf/Studium sollte ihr Sohn also fähig sein, seinen Lebensunterhalt (teilweise) selbst zu verdienen.

      • Lala sagt:

        Die Erstausbildung gilt erst als abgeschlossen wenn diese erreicht wurde. Sprich wenn der Sohn von Anfang (bei Lehrbeginn) an das Tech besuchen will, gilt das Tech auch zur Erstausbildung. Falls bei der Scheidung verreinbart wurde das der Vater bis Ende Erstausbildung bezahlen muss, muss er sich auch an BMS und am Tech beteiligen. Oder dann halt stellvertretend der Staat.

    • tina sagt:

      ist nicht ab 18 und ab ende erstausbildung sowieso fertig mit alimenten? erstausbildung ist bei deinem grossen die lehre, nicht die bms oder das tech.
      aber er kann dann stipendien beantragen

      • Peter Meier sagt:

        Hoppla, da sind wohl einige Dinge unklar. Es lohnt sich dies zu klären, anstatt in „Panik“ zu geraten.
        Während der Berufswahl, werden alle Lernenden informiert, dass die BMS berufsbegleitend drei Jahre dauert. Nach der Lehre sind es ein ganzes Jahr, wohlverstanden nicht berufsbegleitend.
        Weitere wichtige Informationen finden Sie unter berufsberatung.ch

      • tina sagt:

        tamar, ich habe das nachgesehen und lag falsch: wenn schon vor lehrbeginn der plan war, die BMS zu machen und dann ans tech, dann gilt der ganze weg über lehre, bms (auch nach der lehre) und tech als erstausbildung. hätte sich dein sohn erst gegen ende der lehre für eine bms entschieden, dann wäre die lehre die erstausbildung. tatsächlich. wusste ich nicht.
        darum sind eltern bis abschluss erstausbildung verpflichtet für den unterhalt ihrer kinder aufzukommen. allerdings gibt es regeln für erwachsene kinder. zum beispiel darf das kind den kontakt nicht abbrechen. und die unterstützung kann auch aus kost und logie angebot bestehen.

    • mcpinkpoet sagt:

      Ich würde auch sagen: BMS nachholen geht fulltime – heisst ca. 3 Schultage pro Woche – in einem Jahr. Die Schulfreundin meiner Tochter ist gerade dran. Und nach meiner Einschätzung hatte ihr Sohn recht: meine Tochter hatte die letzten 4 Jahre extrem wenig Freizeit. Und immerhin ist das DIE JUGEND – 16-20 ist man nur ein mal. Ich würd’s kein zweites Mal empfehlen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ tina

        Nein, Alimentepflich besteht bis ende Erstausbildung, da aber bei meinen Kindern der Staat die Alimente bezahlt, weiss ich nicht, wie lange mein Grosser die Bevorschussung noch bekommt. Zum Einem weil in meinem neuen Wohnkanton Einsparungen im Anmarsch sind, zum Anderem weil ich im Sommer 2 Jahre mit meinem Freund zusammenwohne und dann sein Einkommen ev dazugezählt wird.

        @ mcpinkpocket

        Das ist kein Vorwurf an meinen Sohn, sondern einfach meine Bedenken.

        Selbst der Lehrbetrieb bereut, ihn nicht dazu ermuntert zu haben, aber wenn es ihm zuviel geworden wäre, wäre das auch nicht toll.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Danke Peter Meier.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Danke tina für Ihre Mühe.

        Wie gesagt: die Alimente werden vom Staat überwiesen und dieser sucht halt nach Möglichkeiten, diesen auf jemand Anderen abzuwälzen, was in meinem Fall mein Freund wäre. Vom Einkommen her sicher nicht, aber falls der Hof als Vermögen gerechnet wird, sehe ich/wir alt aus, da das ganze Vermögen gebunden an Land, Tier und Fahrhabe gebunden ist.

      • Lichtblau sagt:

        Meine Tochter hat sich dem Gymi einfach verweigert, ich fand es schade, wollte aber sowohl ihr als auch uns jahrelanges ungeliebtes Lernen ersparen. Nach der Sek A hat sie dann 5 Jahre eine Kunstschule besucht und so DIE JUGEND 🙂 optimal geniessen können. Die anschliessende Stellensuche war nicht ganz einfach, aber gerade heute hat sie endlich den Vertrag für ihren (garantiert nicht wenig anstrengenden) Traumjob unterschrieben. Was vielen ein bisschen richtungslos vorkommt, ist eben manchmal doch ein Plan.

        Aber auch bei intelligenten Kindern geht es wohl nicht ohne lernen

      • Karl von Bruck sagt:

        @Lichtblau – Ich moechte meinen Sohn auch auf eine 5-jaehrige Kunstschule schicken. Verraten Sie mir bitte noch, ob es staatliche mit freien Kapazitaeten gibt, oder wieviel eine private pro Jahr kostet, und wie das Geld dafuer neben horrenden Mieten, KK-Praemien und Steuern aufgebracht werden kann….

      • Reto Stadelman sagt:

        BMS nachholen bedeutet aber meines Wissen nach 5 Tage die Woche fulltime und nicht drei… Hängt wohl auch von der Vertiefungsrichtung ab. Aber bei der technischen BM kommen sie mit 3 Tagen die Woche nicht davon…

  • Coffee Toffee sagt:

    Der schlimmste Spruch überhaupt den ich aus jener Zeit in Erinnerung habe: es ist DEIN Leben.
    Ja mässi ich weiss.

    • tina sagt:

      hihi
      ja ich beiss mir auch jedesmal auf die zunge. aber es ist eben wahr. nur hat es eine ganz andere qualität wenn das die eltern sagen, als wenn es sonst wer sagt…

  • Coffee Toffee sagt:

    Ich habe die Matur mit Ach und Krach bestanden. Meine Eltern sassen mir auch dauernd auf der Pelle, es war unerträglich. Mathe, Physik, Chemie….alles wieder vergessen. Im Nachhinein bin ich Ihnen und Ihrer Hartnäckigkeit sehr dankbar. So konnte ich das tollste Studium der Welt beginnen.
    Und auch jetzt, bei der Berufsumorientierung, macht mir die Matur das Leben massiv einfacher.
    Selber würde ich das Gymi aber meinen Söhnen niemals als nonplusultra propagieren. Entweder SIE wollen es unbedingt. Oder eben nicht

    • tina sagt:

      das ist interessant! wenn du selber so dankbar bist dass deine eltern dir so im nacken sassen, warum würdest du es anders machen mit den eigenen kindern?

  • P. Landolt sagt:

    Der Artikel sagt alles ueber den Vater aus:
    – hat sein eigenes Trauma nie bewaeltigt
    – findet die Matura als Alleinziel, auch wenn er das Gegenteil sagt
    – will seinen Sohn mit Geld kaufen
    – vereinbart Ziele ohne Verstaendnis der Grundmotivation
    – reagiert letztlich hilflos
    Ja, 18 sind beide, aber in der Entwicklungsstufe sind beide noch nicht erwachsen. Na ja, sich einer der beiden hat noch viel Potential. Auch wenn der Sohn die Matura besteht, sollte der Vater selber ein Coaching beziehen und dort kraeftig auspacken! Das kann teuer werden -:)

    • Martin sagt:

      @Landolt, wie sagt man, reden ist billig. Zeigen Sie uns doch mal auf, wie Sie die Situation „richtig“ bewältigen würden.

    • Hecki sagt:

      Da gibt es von mir auch nur ein „Bingo“

      Und was ich am allerschlimmsten finde:
      Wie oberpeinlich für den Sohn, wenn der Vater mit vollem Namen, über private (einseitige) Probleme schreibt.
      Mein Sohn würde im Erdboden versinken und mir das nie verzeihen……

      Schade, schade…….

  • Alpöhi sagt:

    Also wenn schon mit Bonus „drohen“, dann eine Zielvereinbarung abschliessen, die das Ziel enthält: Definitiv promoviert. Noch besser: Matura bestanden.

    Ob Sohnemann dazu ein Lerncoaching absolviert, ist herzlich egal. Es ist SEIN Leben, er kann und wird sich selber organisieren.

    Abgesehen davon ist „provisorisch promoviert“ nicht der Untergang. Es ist die Mitteilung der Schule „jetzt müsstest du wieder echli mehr tun“. Weiss er also schon.

    • Susi sagt:

      @Alpöhi: „er kann und wird sich selber organisieren.“
      Nein, Teenies können das manchmal noch nicht.

      „Es ist die Mitteilung der Schule „jetzt müsstest du wieder echli mehr tun“. Weiss er also schon.“
      Nein, es ist die Mitteilung der Schule, dass die Promotionsbedingungen nicht erreicht wurden und eine Repetition (oder in manchen Fällen ein Austritt) ansteht, wenn sich das nicht ändert. Die Schule teilt nicht mit, woran es liegt, denn die Gründe für ein Provisorium sind sehr unterschiedlich; die haben häufig nicht mit „zu wenig gearbeitet“ zu tun, so einfach ist das nicht.

      • Vierauge sagt:

        @Susi,
        es kann beides sein, „zu wenig getan“ oder anderes Problem. So oder so ist es aber der Sohn, der das Problem hat, und nicht der Vater.
        Mir ging das mit unseren beiden Jungs auch schon so, und nachdem wir beide jeweils mit ihnen darüber gesprochen hatten, könnten wir nicht viel anderes machen. Am Schluss sind es auch die Jungs, die die Konsequenzen tragen müssen.

      • Susi sagt:

        @Vierauge: „So oder so ist es aber der Sohn, der das Problem hat, und nicht der Vater.“

        Dann halt nochmal: Mit 17/18 ein Mensch noch in der Entwicklung und zu gewissen Entscheidungen zu wenig oder nicht fähig. Das Gehirn ist erst mit 25 richtig ausgereift. Es ist also durchaus angebracht, dass Erwachsene einen Jugendlichen im Alter des besagten Sohnes noch unterstützen in einem vernünftigen Lebensentscheid.

      • Susi sagt:

        Und P.S. dazu, es sei „so oder so“ der Sohn, der das Problem hat: In vielen Fällen wenn die Noten sinken liegen die Gründe dafür in privaten Problemen, die sehr häufig mit der familiären Situation zu tun haben. Auch hier ist es die unbedingte Aufgabe der Eltern, ihre Kinder zu unterstützen.

      • tina sagt:

        sehe ich auch so wie susi, und auch dass das eine finanzielle motivation sein kann.
        aber man muss gleichzeitig auch aufpassen, dass man sie ihr leben leben lässt, der grat ist schmal. da ist man halt schnell bei „lern etwas richtiges“ und „solange du deine füsse unter meinem tisch…“

      • Alpöhi sagt:

        Susi, der Sohn ist kein Teenie, sondern volljährig. Mir scheint, Sie unterschätzen die kognitiven Möglichkeiten von achtzehnjährigen Menschen. Der Gesetzgeber nimmt sie für voll. Und wir Eltern wollen sie künstlich „klein“ halten? Echt jetzt?

        Ich weiss noch gut, wie ich mit 14 war. Und mit 18. Erwachsen wurde ich mit 24. Und trotzdem… Man unterschätze die jungen Leute nicht!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Susi

        so eine Lehrerin, besonders auch was den diesbezüglichen Durchblick betrifft, wär allen Schülern zu wünschen 🙂

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Alpöhi

        sich mit Fakten arrangieren, diese zur Kenntnis zu nehmen, hat ziemlich wenig mit „kleinhalten zu tun“, sondern im Gegenteil,- echt jetzt, ziemlich wurscht wie Sie als 18-24jähriger waren…

      • Susi sagt:

        @Alpöhi: „Mir scheint, Sie unterschätzen die kognitiven Möglichkeiten von achtzehnjährigen Menschen.“

        Ich weiss sehr wohl Bescheid über die kognitiven Fähigkeiten von achtzehnjährigen Gymnasiasten, immerhin habe ich als Gymnasiallehrerin täglich mit solchen zu tun.
        (Im Übrigen sprechen wir hier ja nicht mal über kognitive Fähigkeiten, sondern über Probleme in den Bereichen der Motivation. Mit Belohnungssystemen kann man keine kognitiven Fähigkeiten steigern, das sollte auch Ihnen klar sein.)

        Es geht nicht darum, die Jugendlichen „klein zu halten“ oder sie zu unterdrücken. Lässt man sich mit Teenagern auf Machtkämpfe ein, hat man bereits verloren. Es geht um eine liebevollen Unterstützung, um ein Wahrnehmen der Probleme und Bedürfnisse der Jugendlichen.

      • Susi sagt:

        @Brunhild: Danke! 😀

      • Sportpapi sagt:

        „Am Schluss sind es auch die Jungs, die die Konsequenzen tragen müssen.“
        Ah ja? Weil sie dann in der Migros einen Hilfsarbeiterjob anfangen, Geld verdienen und ausziehen? Sind ja erwachsen…

      • tina sagt:

        ja das finde ich auch brunhild 🙂

      • Susi sagt:

        @tina: :-* 😀

      • Susi sagt:

        @Alpöhi, noch ein Nachtrag: Ein 17jähriger ist sehr wohl ein Teenie, Menschen im Alter von 13-19 Jahren sind Teenager. „Teen“ und „age“ beziehen sich auf die Lebensjahre, die auf „-teen“ enden: thirteen, fourteen, …, nineteen

      • 13 sagt:

        @ Alpöhi
        „Der Gesetzgeber nimmt sie für voll.“

        Im Rahmen des Strafrecht besteht durchaus die Unterscheidung zwischen „jungen Erwachsenen“ (18-25) und „Erwachsenen“ (ab 25), eben weil die ersteren noch nicht ganz erwachsen sind.

      • Katharina sagt:

        ‚Mir scheint, Sie unterschätzen die kognitiven Möglichkeiten von achtzehnjährigen Menschen.‘

        Oder eher überschätzen, wenn ich bedenke, dass selbst schon lange erwachsene Snapchatten.

        Coram Publico notabene.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Susi

        wie kriegt man eigentlich einen strahlenderen Smiley hin? Seit hier drin umgestellt worden ist gibts bei meiner Kombination immer bloss so ein verhaltenes Etwas…

      • Susi sagt:

        @Brunhild: man nimmt für den Mund ein grosses D anstatt eine Klammer )
        🙂
        😀

      • Susi sagt:

        Mir gelang hier kürzlich einer mit Sonnenbrille, leider weiss ich nicht mehr, wie…
        Mit einer 8: 😎
        oder einem B: B-)
        Zunge raus mit P? 😛

      • Susi sagt:

        Ha! Also mit der 8!!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Susi
        merci, ich versuchs mal, wünsche einen D:) -Tag ohne zu starke 8:) Blendung

      • Brunhild Steiner sagt:

        ohje, andersrum,
        D-) und 😎

      • Brunhild Steiner sagt:

        hm, wohl schon zu verkalkt….

      • Susi sagt:

        Hahahaa, Brunhild! Hab grad laut lachen müssen!

        : – D

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Susi
        da wären Sie wohl in bester Gesellschaft mit meiner Tochter, die würde das allerdings mit sehr hochgezogenen Augenbrauen und einem äussserst gedehnten Maaaaaami ergänzen, letzter Versuch…
        😀

  • 13 sagt:

    Ich staune immer wieder, wie schwarz-weiss das Denken einiger ist. Aber jeder Mensch und jede Situation ist anders und Sie werden Ihr Kind am Besten kennen und wissen, was es gerade braucht. Jugendliche sind oftmals mit anderen Dingen beschäftigt und vergessen das grosse Ganze. D.h. man will zwar die Matur und das Studium grundsätzlich, aber gerade jetzt an diesem Freitagabend gibt es wichtigeres. Und das Gymnasium ist für Leute, denen nicht alles einfach zufliegt, aufgrund der Fächervielfalt eine grosse Herausforderung, da man sich motivieren muss, sich stundenlang mit Sachen abzugeben, die einem nicht liegen, einem nicht interessieren und man sie vermutlich auch nie mehr brauchen wird.

    • 13 sagt:

      Ich war damals sehr froh, haben auch meine Eltern damals nicht ihre Verantwortung fallen lassen, nur weil ich 18 wurde. Es war eine Zeit des Durchbeissens, aber ich war so froh, es geschafft zu haben. Im Studium musste mich niemand mehr motivieren oder anleiten. Da konnte ich endlich das machen, was mich interessierte, mir Spass machte und ich war im Paradies, was sich auch in den Leistungen widerspiegelte. Aber die Lernstrategien, die ich mir im Gymnasium aneignen musste, waren da sehr hilfreich. Daher aus meiner Sicht: Sie machen das richtig.

    • Karl von Bruck sagt:

      Bingo!

    • tina sagt:

      sie vergessen es nicht, sondern in dem alter sieht man das grosse ganze gar nicht

    • 13 sagt:

      @ Tina
      Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Einem 18jährigen ist schon klar, dass eine Matur, wenn man den Weg mal eingeschlagen hat, ein guter Weg zu einem Studium ist und ein solches sinnvoll sein kann für den Job, den man gerne ausüben würde. Dass einem damit viele Wege offen sind. Wenn man ihn direkt fragt, wird er es so erklären können, aber eben, dass die neue Freundin wichtiger ist als die Physikprüfung ist auch irgendwie nachvollziehbar.

      • tina sagt:

        eben. sie leben in dem alter viel mehr im moment. was wir ja auch immer anstreben, ämel theoretisch 🙂
        nicht wenige machen die matur ja auch einfach darum, weil sie von den schulischen leistungen dazu in der lage waren, den weg zu nehmen, und keinen traumberuf hatten, für den sie eine lehre anfangen wollten. also nicht weil sie das ziel hatten, sondern weil sie keins hatten

  • Teofilo Folengo sagt:

    Ein Schönwettervater, der nicht zu seiner Verantwortung gestanden ist als es nötig war, und der seine Kinder nur oberflächlich kennt, versucht jetzt den erwachsenen Sohn mit Geld zu bevormunden. Himmelstraurig! Hoffentlich wird der Sohn bessere Lebensentscheidungen treffen, als sein Vater.

    • Carina Leone sagt:

      Man überlege, ob der Vater freiwillig ein „Schönwettervater“ wurde oder ob er nicht sehr viel lieber mehr Zeit (Alltag, eben nicht nur gewisse Wochenenden) verbracht hätte. Es gibt tatsächlich Väter, die lieber mehr Zeit mit den Kindern verbringen würde als es ein Scheidungsrichter bzw. die Ex-Frau bestimmt. Ein völlig sinnfreier und unpassender Kommentar, Herr Folengo.

      • tina sagt:

        andererseits ist es nicht unbedingt eine frage der zeit, ob man schönwetter-elternteil ist oder nicht

      • Enrico sagt:

        @Tina
        Das ist jetzt wohl der unpassendste Beitrag, und zeigt nur eines.
        Sie haben absolut null, wirklich null Ahnung davon, was es heißt, das Kind nur einen guten Tag pro 2 Wochen sehen zu dürfen. Und das Kind den Vater. Hier eine Beziehung aufzubauen, weit weg vom Alltag.
        Ich glaube das ist ziemlich unmöglich. Dieser Kindsmissbrauch durch Frauen ist einfach widerlich, aber sich dann noch groß hinstellen!

      • tina sagt:

        enrico, hui jetzt bin ich aber erschrocken. habe ich überhaupt nicht irgendwie angriffig gemeint. ich meinte nur, als antwort auf c leone, dass mehr zeit nicht automatisch bedeutet, dass man nicht schönwetterelternteil ist.
        aber stimmt, ich habe keine ahnung wie das ist. ich habe meine söhne unfreiwillig allein gross gezogen und wäre froh um einen nicht-nur-schön-wetter-elternteil, der mitgetragen hätte

    • Karl von Bruck sagt:

      Viele Kinder werden von den Muettern auch dann stockholmsyndromisiert, wenn das gar von den mitbetroffenen Vaetern ausgeblendet oder gar schoengeschrieben wird. Wenn der Kontakt nicht ganz abgebrochen wurde, kann der Vater oft nur noch sehr beschraenkt und mit unkonventionellen Interventionen das Schlimmste verhindern….

    • Patrick Hersiczky sagt:

      @Teofilo Folengo Ganz zu Beginn meiner Trennung habe ich meine Kinder jeweils am Mittwochnachmittag, jeden Freitagabend bis Samstagmorgen plus jedes zweite WE ganz betreut (plus Ferien).
      Als ich noch verheiratet war, habe ich mich einmal zwei Wochen ganztags um meinen Sohn gekümmert, während meine Ex-Frau arbeiten ging und umgekehrt. Da habe ich erfahren, was es heisst, ein Kleinkind den ganzen Tag zu betreuen. Das ist nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Aber es waren auch schöne Momente, die ich nie vergessen werde!

      Auch bei den Elterngesprächen meiner Kinder war ich stets dabei und bin auch mal an einem Elternmorgen gewesen.

      Ich bin sehr dankbar, dass meine Ex-Frau mir so viel Zeit und Raum gegönnt hat. Das kann leider nicht jeder Scheidungspapi von sich behaupten…

  • Susi sagt:

    Der Sohn braucht offenbar Motivation und vielleicht ist ihm die Matur selber nicht Anreiz genug. Vielleicht hat er noch keinen konkreten Berufswunsch und das Diplom selbst erscheint ihm zu abstrakt, zu theoretisch, um sich dafür jetzt wirklich ein Bein auszureissen und aus dem Provisorium herauszukommen.
    Warum ihm nicht einen anderen Anreiz bieten, beispielsweise in Form eines Geldbetrages? Damit hat er ein kurzfristiges, konkretes Ziel vor Augen.

    Ich meine weder, dass man Jugendliche mit Geld ködern muss, noch, dass die Matur der alleinige Weg ist. Ich sage nur, dass es vielleicht nicht total verkehrt ist, zu diesem Zeitpunkt (relativ kurz vor der Matur) zu solchen Motivationsmitteln zu greifen.
    Nützt das auch nichts, wird er seinen Weg anderweitig finden.

    • tststs sagt:

      Sehe ich genau so. Kommt natürlich schon ein bisschen auf die Höhe des Geldbetrages an, aber manchmal heiligt der Zweck eben doch die Mittel 😉

      • Susi sagt:

        „Kommt natürlich schon ein bisschen auf die Höhe des Geldbetrages an“

        Jaaa, diese Frage habe ich mir heimlich auch gestellt, schön, dass Sie es ansprechen, tststs!

        –> Herr Hersiczky, von welchem Betrag reden wir denn hier eigentlich?

      • Martin sagt:

        Ich kenne andere, die versuchen ihre Kinder mit Geld zum Nichtrauchen zu animieren. Wenn sie bis 18 immer noch Nichtraucher sind, gibt es gratis Fahrstunden.

      • Enrico sagt:

        Ich habe meinen Kindern versprochen, Ihnen die Fahrprüfung zu bezahlen, falls Sie nicht anfangen zu rauchen. Mittlerweile habe ich noch ein Tattoo verbot bis 20 mit eingepackt.
        Das soll hilflos sein, ist ja nur EIN Aspekt im ganzen „Erziehen“.
        Das Resultat werde ich ja mal sehen.
        Zumal werden Sie ja so oder so bei mir anklopfen, die Kosten zu übernehmen. Bei Gym und Uni wird es ja schließlich auch schwierig, dafür Geld auf die Seite zu legen.

      • Samichlous sagt:

        Mein Vater , selbst Raucher, hat mir ein tolles Geschenk versprochen wenn ich bis 20 nicht rauche. Das hat mir als Kind mächtig Eindruck gemacht. Weniger das Geschenk selbst, sondern viel mehr, dass es meinem Vater offensichltich so wichtig war, dass ich nie rauche. Ich fand den Rauch sowieso scheusslich. Erst nach 20 hatte ich die eine oder andere Zigarette geraucht – aus Dummheit/Dazugehörenwollen. Dank dem Geschenk hatte ich es bei den paar Ausnahme- Zigaretten sein lassen. Ich hätte es nie gewagt danach noch mit rauchen zu beginnen.
        Heute bin ich ihm enorm dankbar, und werde das Gleiche machen mit meinen Kindern.

      • Susi sagt:

        @Martin: „Ich kenne andere, die versuchen ihre Kinder mit Geld zum Nichtrauchen zu animieren.“

        Das war bei mir so: Meine Mutter versprach mir ein „grosses Geschenk“, wenn ich bis 20 nicht zur Raucherin würde. Das hat mich schon motiviert, mit den Zigaretten aufzupassen. Ich bekam ein sehr teures Fahrrad, mit dem ich in den nachfolgenden Jahrzehnten Abertausende von Kilometern fuhr. (Leider wurde es letztes Jahr gestohlen…)

        Das Nichtrauchen bis 20 hatte den Effekt, dass ich letztlich gar nie zur Raucherin wurde, sondern es mir bis heute gelang, gelegentlich eine Zigi zu rauchen, ohne wirklich süchtig zu werden. War eine sehr gute Idee meiner Mutter.

  • Sama Moreno sagt:

    Wenn der Sohn die Matur will, dann sollte ihm das Anreiz genug sein – und eine Klasse zu wiederholen ist ja nun nicht wirklich ein Problem. Dann hat er in der neuen Klasse einen kleinen Vorsprung, wird dadurch ermutigt und kann wieder mit dem Stoff Fuss fassen – einen schlechten Schüler durchzuschleppen, bringt gar nichts, er verliert ja immer mehr den Anschluss.
    Immer vorausgesetzt er ist in der Lage, die Matur zu machen – eigener Ehrgeiz und der Wille der Eltern sind eben nicht genug – übrigens reicht auch Intelligenz alleine nicht aus.

  • Fabian Schäuble sagt:

    Sagt Ihnen Ihr Sohn wirklich was er denkt und fühlt ?
    …mein Vater machte genau das gleiche mit mir wo es um den BMS-Abschluss während meiner Konstrukteur-Lehre ging, um prüfungsfrei ans Tech zu kommen. Tatsache war, dass ich gerne Koch geworden wäre. Als Ingenieur konnte er mir dann doch eine technische Lehre schmackhaft machen und das Thema Koch wurde nieder-diskutiert/argumentiert. Auch ans Tech wollte ich nicht, bei den Vor-Diplom-Prüfungen scheiterte dann ich grossartig, habe nicht wiederholt, ging in den Verkauf und mach jetzt einen Job welcher OK ist, aber nicht meiner Passion, meinen Talenten entspricht.
    Ich wollte wohl meinen Vater nicht enttäuschen nachdem er emotional/finanziell so viel investiert hat, oder er wollte die Wahrheit nicht hören und ich hab alles schöngeredet

    • Peter Freudig sagt:

      Mit zunehmendemAlter versteht man die „Umgebung“ besser. Z.B. Die Prägungen der Elterngenerationen wurden damals noch nicht so kategorisch hinterfragt. Also haben die so gehandelt, wie sie konnten. Wenn heute Existenz und Zufriedenheit gesichert ist, kann jeder tun und lassen was er kann und will. Nur das „Reich-werden“ ist nicht mehr so einfach. Junge Leute haben keine Planungssicherheit mehr.

  • tina sagt:

    ich wäre in solchen lagen froh um jemanden nahestehenden, der mich wohlwollend fragt: warum eigentlich panik? worum geht es genau? das jahr wiederholen ist ja kein grund zur panik, im gegenteil, nicht?

    • Susi sagt:

      @tina: „das jahr wiederholen ist ja kein grund zur panik, im gegenteil, nicht?“

      Das stimmt, das habe ich mir auch gedacht. Andererseits wird der junge Mann demnächst 18, anscheinend ist er also bereits ein Jahr älter als die meisten seiner Klassengspänli. Der soll nicht noch ein Jahr länger am Gymi rumhängen, wenn es anders geht.

      • tina sagt:

        ob 18 oder 19 ist doch völlig wurscht, vorallem wenn man nachher studiert, nicht? das ist doch schon in der 3. primarklasse egal, und auch da ist es doch normal, dass entwicklung nicht bei allen gleich verläuft. kann gar nicht bei allen gleich verlaufen

        mich würde es übrigens vermutlich auch in panik versetzen, wäre ich in der lage des vaters. man möchte, dass alles gradlinig läuft. dabei ist es für die jungen menschen doch viel besser, wenn sie sich etwas zeit lassen können, um eigene vorstellungen zu entwickeln, was sie mit ihrem leben machen möchten.

      • Susi sagt:

        @tina: Es sprechen halt einfach sehr wenig Gründe für eine (vermeidbare!) Repetition, viele aber dagegen.
        In zahlreichen Fächern wird der Schüler sich im Repetitionsjahr i.d.R. langweilen, wodurch die Motivation nicht gesteigert wird, genauso wenig wie dadurch, dass er aus seiner vertrauten Klasse gerissen wird. Zudem verursacht er mehr Arbeit für die Institution und muss ein Jahr länger finanziell von den Eltern unterstützt werden, d.h. vermeidbare Repetitionen sind auch ein Ressourcenverschleiss.

        Lässt sich eine Repetition tatsächlich nicht vermeiden, dann ist sie auch gerechtfertigt 😉

      • tststs sagt:

        An unserem Gymi war es so (und auch andere berichten mir ähnliches):
        Im Vormaturajahr wird kräftig ausgesiebt, so dass die Chancen auf eine bestandene Matura stieg.
        (Dies war einerseits gut für die Schule: gute Quote; aber auch die Lernenden profitierten, die einen wurden nicht aufgehalten, die Wiederholenden konnten dann gut gerüstet ins Maturajahr, ganz abgesehen vom Abwenden des potentiellen Frustes einer nicht bestandenen Matura)

      • tina sagt:

        ah ja das stimmt natürlich schon, dass repetition die gefahr mit sich bringt, dass man sich anfängt zu langweilen.
        aber wenn man ein studium in betracht zieht, ist man sowieso noch weit weg vom geldverdienen, ich glaube nicht, dass das ein faktor ist

  • Urs M. sagt:

    „Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin nicht einer jener Väter, die ihre missratene Akademikerkarriere mit einem tollen Maturazeugnis des Sohnes kompensieren müssen.“
    Eben doch!

    Dazu auch:
    http://blog.tagesanzeiger.ch/politblog/index.php/67233/gymnasium-und-lehre/

  • sara sagt:

    Ha! Darum werden meine Erwachsenen Töchter, beide mit einer abgeschlossenen Lehre im Gepäck, nicht flügge….. sie haben beide kein Gymi besucht.

    • Alpöhi sagt:

      Stimmt. Guter Punkt. Es deucht mich schon lange, dass man nur noch mit Matura ein richtiger Schweizer, eine richtige Schweizerin werden kann.

      /Ironie off 🙁

      • Franz Vontobel sagt:

        Mhhh … dem würde aber jene Umfrage widersprechen, nach der eine Mehrheit der SchweizerInnen der Meinung ist, es gebe zuviele GymnasiastInnen …

        Wahrscheinlich zum grossen Teil deckungsgleich mit den SchweizerInnen, die empört sind, wenn sie im Spital von einem ausländischen Arzt behandelt werden …

      • sara sagt:

        alphöhi

        In meiner Herkunftsfamilie/Verwandschaft dummeln sich allerelei
        junge Menschen in vielen Arbeitssparten. Auch Bauernsöhne/Töchter. Da gibt es solche die das Bauerntum studieren, andere die chleb heb die 2 jährige Ausbildung schaffen. Sie sehen, es gibt sie überall die „Bücherlernresistenten“ und ja nicht mehr zu Schule gehen, oder die anderen die einfach machen.

  • Martin sagt:

    Ich finde es gut, was sie da machen, Hr. Hersiczky. Vielleicht hätte man etwas früher schon das Ganze in die richtige Bahnen leiten können, aber das mit dem Wochenendevater. Wünsche Ihnen beiden nur das Beste.

  • tina sagt:

    eigentlich würde er ja auch ohne matur flügge, obs einem nun gefällt oder nicht. und eigentlich können wir unserem nachwuchs vorschriften machen bevor er erwachsen ist, aber wir haben ja doch keine handhabe, uns durchzusetzen (ich weiss das. ich habe die magie des passiven widerstands mit 13 entdeckt). je älter sie werden, desto weniger ist es möglich und desto weniger sinn macht das auch. es ist ihr leben. man kann sie unterstützen in ihrem weg. aber die auseinandersetzungen halte ich für wichtig und dass man sich engagiert für sie, das hilft ihnen allein schon deswegen.

  • Karl von Bruck sagt:

    Es wirft ein bezeichnendes Licht auf das System, wenn sich bereits Staatsschullehererssoehne privat coachen und mit einem „Geldbetrag“ motivieren lassen muessen, um im staatlichem Gymi nicht zu repetieren oder gar daraus zu fliegen. Im Welschen sind staatliche Gymi sehr selektiv. Es wird von Fremdsprachigen nicht nur DELF B 2 verlangt, sondern gar auch D- oder I-Kenntnisse. E-Kenntnisse werden nicht beruecksichtigt. In privaten Gymi wird sogar die Gebietssprache kaum durchgesetzt, und sehr toleranter Unterricht in E geduldet. Es gibt in Prvatschulen fuers Schul“pflicht“alter nicht nur Schueler, sondern gar auslaendische Lehrer, die F weder vestehen, geschweige denn sprechen koennen. Fuer Fremdenpolizei und staatliche Privatschul“aufsicht“ 0 Problem. Auch die Bildung wird immer keufli

    • Patrick Hersiczky sagt:

      Ich beanspruche immerhin keine Staatshilfe: Lerncoaching wurde von mir privat organisiert und auch finanziert. Aber wirkliche Bildung ist nicht käuflich; höchstens ein durchschnittliches Maturazeugnis.

      Ein Gymi hat aber auch den Auftrag, die Schüler ganzheitlich zu bilden. Auch wenn das die Gymi-Schüler nicht gerne hören.

      • Karl von Bruck sagt:

        Ohne goldenen Loeffel im Maul Geborene werden heute schon in genug Bereichen diskriminiert, gar bis hin zur selektiven Keulung der Niederlassungs-, Ehe- und Familienfreiheit. Ein saekularer Rechtsstaat hat insbesondere auch bei der Bildung die Chancengleichheit zu wahren. Entweder Verbot der privaten oder gar religioesen Sonderverbildung oder staatliche Aufsicht der Einhaltung folgender Bedingungen: Religionsunterricht nur fakultativ und an sonst schulfreien Tagen; Diplompruefungen fuer Alle nur durch den Staat in der Gebietssprache; kein oder fuer alle staatlich finanzierter Nachhilfeunterricht usw. pp. Nicht nur jede Frau hat das Recht Prof.Dr.Dr. zu werden, sondern auch jeder Arme mit einem dafuer geeigneten Hirni….

      • 13 sagt:

        „Ein Gymi hat aber auch den Auftrag, die Schüler ganzheitlich zu bilden. Auch wenn das die Gymi-Schüler nicht gerne hören.“

        Das ist richtig, ich stelle mir aber da schon die Frage, ob wir es damit nicht etwas übertreiben. Ich will mich nicht grundsätzlich gegen eine gute Allgemeinbildung aussprechen, aber wenn ich an all die Stunden denke, in denen ich versucht habe, irgendwelche chemischen Gleichungen zu verstehen oder mir lateinische Namen von Wolken einzuprägen. Und für was? Meine Matur ist 16 Jahre her und ich habe seither weder Integralrechnungen gelöst, noch ein einziges Mal auf das Periodensystem geschaut und Wolken bedeuten für mich Regen oder nicht. Ich frage mich da jeweils schon ein bisschen, ob man es nicht auch anders lösen könnte. Vielleicht Fachmittelschulen mit Matur?

  • Patrick Hersiczky sagt:

    @Adam Riese: Danke für Ihren sehr guten Kommentar. Ich bin absolut Ihrer Meinung, aber mein Sohn will unbedingt die Matura machen, und ich möchte ich ihn dabei unterstützen. Ich habe ihm auch gesagt, dass er doch die HMS machen kann. Doch Jugendliche lassen sich einfach nichts sage. Mein Sohn wird jetzt vielleicht Vollgas im Gymi geben, weil er mir etwas beweisen will. Und das ist gut so!

    Schade ist einfach, dass ich alle Lernstrategien kenne, und ich ihm als Lehrer auch inhaltlich helfen könnte. Doch das funktioniert eben nicht. Aber wegschauen und ignorieren geht nicht: Die Konfrontation mit den Kindern gehört dazu, auch wenn diese nicht immer lustig ist und es vielleicht etwas zu spät kommt…

    • Adam Riese sagt:

      @Patrick Hersiczky: Das passt für mich irgendwie nicht ganz zusammen. Wenn ihr Sohn unbedingt die Matur machen möchte, so hat er doch schon Motivation genug. Da würde er Ihr Angebot vom Lernstudio mit Handkuss annehmen. Auch ohne monetäre Zusatzleistung.

      Ich finde, Sie unterstützen ihn mit dem Ermöglichen des Lernstudios schon genug. Mehr würde ich persönlich nicht tun, auch wenn ich Ihren Wunsch nach Hilfestellung noch so sehr verstehe.

      Übrigens: Ich erkenne mich in Ihrem Sohn wieder. Auch ich musste die 5. Klasse wiederholen. Denn meine Eltern überliessen die Verantwortung mir. Und meine Prioritäten lagen damals beim Fussball und nicht bei der Matur. Die Rückstufung hat mich aber wachgerüttelt und weitergebracht. Mehr als jeder mögliche Belohnungsanreiz.

      • Susi sagt:

        @Adam Riese: „Wenn ihr Sohn unbedingt die Matur machen möchte, so hat er doch schon Motivation genug.“

        Ja, und vielleicht will er die Matur nicht unbedingt machen. Aber er steht jetzt relativ kurz vor dem Abschluss und ist diesen Weg so weit gegangen, dass man ihm durchaus einen unabhängigen Anreiz bieten kann. Jugendliche in diesem Alter können oft noch nicht so weit in die Zukunft planen und/oder haben manchmal noch keine konkrete Berufswünsche, durch die sie motiviert wären. Die leben mehr für die kurzfristigere, konkretere Bedürfnisbefriedigung.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Bloss kein schlechtes Gewissen, solange Sie Pflichten zu tragen haben, dürfen auch welche eingefordert werden 😉
    Schönes Anstossen, egal auf was dann genau…

  • Adam Riese sagt:

    Dieses Problem kennen wohl viele Eltern. In diesem Fall aber erachte ich die angestrebte Lösung als äusserst kontraproduktiv. Es geht hier um das Wiederholen einer Klasse. Nicht um eine existenzgefährdende Angelegenheit. Wenn der Sohn nun hierfür neben dem Lernstudio (was ja bestimmt auch etwas kostet) monetär belohnt wird für etwas, was er im Endeffekt ausschliesslich für sich und seine Zukunft tut, was kommt dann als nächstes? Was braucht es dann, um ihn dazu zu motivieren, die Matur zu bestehen und nicht vorher abzubrechen? Auch wenn es im Herzen schmerzt: Scheitern gehört zum Leben und erst recht zum Lern- und Entwicklungsprozess. Wenn es nicht reicht, dem Sohn aufzuzeigen, weshalb er diese Schule macht, dann braucht es wohl diesen „Lehrblätz“. Also: Apell an die Eigenverantwortung!

    • Karl von Bruck sagt:

      Im heutigen, von der Lohndoemperschwemme zum Erliegen gebrachten Arbeitsmarkt, ist gar jeder Schoenheitsfehler eine Keulung der Chancen auf Arbeit. Da ist eine repetierte Klasse schon ein groeberer Fleck, auf der Weste, die makellos rein sein muss….

      • Adam Riese sagt:

        @Karl von Bruck: „Da ist eine repetierte Klasse schon ein groeberer Fleck, auf der Weste, die makellos rein sein muss….“

        Einspruch! Eine wiederholte Klasse schmälert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt genau um null Komma null Prozent. Ich wüsste auch gar nicht, wo ich in meiner Bewerbung diesen Fakt auflisten sollte. Unser in alle Richtung durchlässiges Bildungssystem ermöglicht es, selbst über grösste Umwege zum Masterabschluss zu gelangen. Da interessiert es herzlich wenig, ob in der 1., 3, 5. oder 7. Klasse mal ein Jahr wiederholt werden musste oder ob das Studium in 8, 10 oder 12 Semestern absolviert wurde.

      • Henriette sagt:

        Ich habe die fünfte Klasse des Gymnasiums wiederholen müssen, das ist schon ein paar Jahre her. Noch nie habe ich mich deswegen geschämt, vercshweige es auch nicht. Weder im Studium noch im Beruf hat mir diese Ehrenrunde geschadet. Dafür habe ich dann nach der Matura kein Zwischenjahr eingelegt.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Unser Ältester hat diesen Tag hinter sich, aber „flügge“/“flügge die ersten Flüge überstanden“ und ohne Mitverantwortung sehen wir uns aber erst, wenn er (und seine Geschwister) auf allen Gebieten auf eigenen Beinen steht.
    Immerhin entbindet uns ja nicht mal das Gesetz von Verantwortung nach diesem grossen Tag, bspw der Ausbildungsunterstützungspflicht.
    Nur Pflichten erfüllen ohne im Gegenzug auch auf Rechte bestehen zu können ist für mich keine gute Balance.
    Und bei allem „jugendlich-adoleszenten-durchgeschüttelt-sein-können“, es darf eingefordert werden.
    Wünsche jedenfalls gutes Anstossen, egal auf was dann genau 🙂

    • Karl von Bruck sagt:

      Menschen brauchen im heutigen Neofeudalismus Schutz bis zum 25. Altersjahr. So ist sogar in der politischen Paiplain, dass Strafen und freiheitsentziehende Massnahmen fuer Jugendsuenden bis zum 25. Altersjahr verlaengert werden koennen. Das Hirn – ob noch in Ausbildung oder nicht – ist erst mit 25 auch gegen vermeidbare Schaeden durch Dritte genuegend ausgereift. Es ist zwar richtig, die Eltern bei 18 von der ruinoesen Unterhaltspflicht zu befreien, und zwar sollte es wie in Daenemark auch bei Studenten ganz sein. Heute sind viele schon mit 19 bis zur Bahre verschuldet. Die Eltern sollten bis 25 das Vetorecht gegen angedrehte Wucher- und Knebelvertraege haben. Rechtskraft sollten sie erst mit der schriftlichen Zustimmung der Eltern er

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