Plötzlich in der Mutterfalle

Wo ist Papa? Drängt sich ein Kind in den Vordergrund, werden die Rollen in der Familie neu verteilt. Foto: Matt Molinari (Flickr)
Kennen Sie das? Da führt ein Paar jahrelang eine gleichberechtigte Partnerschaft, die beiden haben je eine Ausbildung abgeschlossen und arbeiten im gewünschten Beruf. Als sie zusammenziehen, ist klar: Beide gehen weiter ihrer Arbeit und ihren Hobbys nach, die Haushaltsarbeit teilen sie sich mehr oder weniger hälftig. Vielleicht macht der eine etwas mehr in der Küche, die andere vielleicht die Wäsche. Aber im Grossen und Ganzen eben: gleichberechtigt.
Und das wird – natürlich – auch nach der Geburt des ersten Kindes so weitergehen. Glaubt das Paar zumindest. Immerhin sind beide Partner mit der Vorstellung gross geworden, dass sie alles können, wenn sie es nur wirklich wollen. Wenn sie es nur miteinander diskutieren und klären.
Der Mutterschaftsurlaub stellt alles auf den Kopf
Doch dann ist es plötzlich da, das erste Kind. Und mit ihm der Mutterschaftsurlaub. Der Vater mag bei einem fortschrittlichen Arbeitgeber angestellt sein und kann ein paar Tage – vielleicht sogar Wochen – freinehmen. Bestenfalls sogar bezahlt. Oder er kann sich ein paar Wochen unbezahlten Urlaub leisten. Aber schon bald ist er wieder bei der Arbeit. Und dann passierts.
Die «Mutterschaftsurlauberin» ist auf einen Schlag praktisch ausschliesslich zu Hause und kümmert sich ums Baby. Dafür ist der Mutterschaftsurlaub ja auch da. War der frischgebackene Vater früher vielleicht fürs Kochen zuständig, so tischt sie jetzt das Abendessen auf. Sie ist es, die den Windelvorrat auffüllt. Sie putzt die Zahnpasta-Resten im Lavabo weg, während das Kind schläft.
Der Vater gerät zwangsläufig ins Hintertreffen
Und wenn sie sich zwischendurch mal nach dem Termin bei der Kinderärztin einen Latte macchiato gönnt, erfährt sie ganz nebenbei, wann und wo die nächste Kinderkleiderbörse stattfindet. Wie das Kind am besten zu beruhigen ist, welcher Brei ihm am besten schmeckt, wo es am besten Mittagsschlaf hält, all das weiss Mama bestens – besser jedenfalls als ihr Partner, der am Abend nach der Arbeit nur noch kurz Zeit hat, das Kind ins Bett zu bringen, bestenfalls.
Da gelangt er schnell mal ins Hintertreffen, weil bei ihr alles einen Zack schneller und einfacher geht. Nicht weil er es nicht kann und weil Babywickeln eine typisch weibliche Tätigkeit wäre, angeboren sozusagen. Auch Latte-macchiato-Trinken nicht. Aber es ist nun mal sie, die die ersten vierzehn Wochen die meiste Zeit mit dem Baby verbringt.
Ein Strich durch die Gleichstellungsrechnung
Verstehen Sie mich nicht falsch: Der Mutterschaftsurlaub ist eine der wichtigsten gesellschafts- und gleichstellungspolitischen Errungenschaften der letzten Jahre! Und unantastbar in seiner Länge. Aber er prägt auch das weitere Zusammenleben: Wer nicht aufpasst, dem spielt das derzeitige Schweizer System einen Strich durch die Gleichstellungsrechnung. Ganz einfach, weil der Vater nach einem Tag oder bestenfalls vier Wochen wieder seiner beruflichen Tätigkeit nachgehen muss.
So what?, könnten Sie nun einwenden. Nach dem Mutterschaftsurlaub bleibt Zeit genug, damit sich alles wieder einspielt. Nur tut es das genau oft nicht. Auch wenn sie sich nicht im Geringsten als geborene Haushälterin sieht, er nie Macho-Allüren hatte: Während des Mutterschaftsurlaubs werden die Weichen neu gestellt. Nicht, weil das Leben seinen natürlichen (biologischen) Lauf nehmen würde, sondern ganz einfach, weil in der Schweiz ein Vaterschaftsurlaub fehlt, der diesen Namen verdient. Ein Vaterschafts- oder Elternurlaub wäre zugleich Ansporn, aber auch Verpflichtung für alle Eltern, die Rollen bewusst zu verteilen. Unabhängig vom Geschlecht. So, wie es die Eltern planten, als sie das erste Kind erwarteten.
Lesen Sie dazu auch: «Schweizer Väter stehen auf verlorenem Posten» und «Der Kinder-Karriere-Krampf».
264 Kommentare zu «Plötzlich in der Mutterfalle»
Guter Beitrag.
In dasselbe Kapitel fällt die Teilzeitarbeit. Unsere Politikerinnen fordern seit Jahrzehnten Teilzeitstellen mit Karrieremöglichkeiten für Frauen. Und vergassen in all der Zeit, dass es mindestens so effektiv gewesen wäre, Teilzeitarbeit auch (oder vor allem?) für Männer zu fordern und zu fördern.
Ich würde mich auch freuen über einen Elternschaftsurlaub, den jeder Elterneil einsetzen könnte wie es für die Familie passt. Und wenn es für die Familie besser passt, dass die Frau den ganzen Elternschaftsurlaub nutzt, dann bitte, dogmatisierte superfortschrittliche, soll das auch legitim sein.
Aus meiner Sicht, wird aktuell der Begriff Gleichberechtigung zu eng definiert (und dann noch von der Leitung Fachstelle Gleichstellung). Wer schon etwas mehr vom „Leben“ verstanden hat, kann sich vielleicht vorstellen, dass das Leben aus verschiedenen Phasen besteht.
Würde das verstanden werden, könnte auch eine megafortschrittlich-denkende frischgebackene Mutter die erste Zeit mit dem Baby, mit dem sie schon 9 Monate Eins war, vorbehaltlos annehmen und dankbar sein für die Schönheit des Lebens.
Danke, auf den Punkt gebracht!!
Genau so ist es!
Vielen Dank für den treffenden Artikel!
Sicher kann es so sein. Das Paar, das gelernt hat, dass alles möglich ist, schweint in diesem Beispiel aber nicht gerade viel miteinander gesprochen zu haben. Man sollte sich dieser Falle bewusst sein. Die Mütter sind aber auch in Gefahr, dem Vater die Kinderbetreuung nicht zuzutrauen und ihn deshalb nicht machen zu lassen. Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie mich meine 50% (sowohl Erwerbsarbeit als auch Hausarbeit und Kinderbetreuung) auf meine Art machen lässt und die Domäne „Kinder“ hat teilen können. Bei uns klappt es also.
Schweizer möchten nicht mehr Ferien, wollen sich nicht gleichberechtigt um ihre Kinder kümmern, gönnen einander kein Eigenheim, bevorzugen Familenmodelle der 50er. In was für einem Land leben wir eigentlich? Mir wird ganz anders, wenn ich die Kommentare hier lese.
Natürlich kann ich mein 14 Wochen altes Kind auch 5 Tage die Woche 12 Stunden zur Krippe geben, damit Vater und Mutter jeweils zu 100% arbeiten können und dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Lieber das sauer verdiente Geld in externe Kinderbetreuung investieren, als in ein Eigenheim. Aber wozu sollte ich dann überhaupt noch Kinder bekommen, wenn Vater und Mutter sowieso keine Zeit mehr mit ihnen verbringen darf, weil ja alles so schön drumherum organisiert werden kann?
Liebe Anja Derungs
lesen Sie bitte „Frau & Mutter“ von Jesperr Juul!
Alles Gute!
P.S. Elternzeit wäre toll. Nicht nur für die Mütter und Väter sondern auch für die Babies. Aber es geht um viel mehr als bloss den Vorsprung durch Schwangerschafft und Mutterschaftsurlaub. Lesen Sie Juul und gehen Sie in sich. Dann finden Sie den Weg aus der Falle.
Es ist schon witzig dass sich eine Mutter darüber aufregt dass es keinen Vaterschaftsurlaub gibt weil dann die Babyarbeit an ihr hängen bleibt. Sehr uneigennützig! Dafür gibts aber auch in der Schweiz inzwischen Ganztagesbetreuung. Ich selbst bin alleinerziehender Vater eines Jungen. Seit er 3 Monate alt war. Auf die Idee einen Vaterschaftsurlaub zu fordern wäre ich deshalb nicht gekommen. Da muss man sich halt organisieren und nicht sofort nach Vater Staat rufen. Mit dem aktuellen Angebot an Betreuung klappt das bestens. Ansonsten einfach kinderlos bleiben wems zuviel Arbeit ist…
Hier gehts aber nicht nur um die Kinderbetreuung, sondern um den Haushalt im Allgemeinen.
Was Frau Derungs andeutet kenne ich nur all zu gut! War der Haushalt früher gleichberechtigt geteilt, blieb danach fast alles an mir. Nach Monaten in denen ich „nur“ Hausfrau und Mutter war, gewöhnte sich mein Mann nur all zu sehr an einen gemachten Haushalt – und es ist schwer ihn wieder „um zunerziehen“ jetzt da ich wieder 80% arbeite und dazu eine Weiterbildung mache…
Es soll auch Eltern geben, die sich gerne um ihre Kinder kümmern anstatt sie in Ganztagesbetreuung „zu organisieren“.
Nur weil es ein Paar nicht schafft, ihre Rollen „richtig“ zu verteilen, soll ein Vaterschaftsurlaub her? Und natürlich auf Kosten des Staates und/oder des Arbeitgebers. Das geht organisatorisch locker in Staats- und Grossbetrieben, aber gerade für die Ks und den KMUs ist das kaum machbar und auf den KMUs basiert unsere Wirtschaft.
Abgesehen davon: Wenn ein Kind einem Vater keine Ferientage wert ist, was sagt dies über den Vater?
Ferien sind nicht frei wählbar
Was sind Ks? Die KMUs sind wegen der Gewinngeilheit, des Geizes und dem Konkurrenzdruck heute immer weniger faehig, geschweige denn willig, soziale Verantwortung fuer den Arbeitnehmer und seine Grundbeduerfnisse zu uebernehmen und zu verwalten. Alle Unselbstaendigen sollten durch das RAV verwaltet werden, einschliesslich versicherungsgedeckte Aushilfenvermittlung bei Ferien, Militaerdienst, Zivildienst, Mutterschaft, Vaterschaft, Zivilschutz, Beerdigungen usw. pp. Geradezu verhaeltnisbloedsinnig ist die Aufpuckelung administrativer Arbeitgeberaufgaben an fisisch oder gar psichisch Invaliden statt deren RAV-Verwaltung….
Aber 4 Wochen WK pro Jahr sind in Ordnung???
Aber vielleicht spricht das ja schon für die „richtige“ Rollenverteilung…
Franziska, das passt ja. Als Frau den Vaterschaftsurlaub bekämpfen, aber selbst den Mutterschaftsurlaub beanspruchen.
@Frank: Selten so gelacht!
Erstens darf ich als Frau auch eine eigene Meinung haben….
Zweitens: Welche medizinische Indikation unterstützt einen Vaterschaftsurlaub?
Drittens: Wie kommst Du darauf, dass ich einen Mutterschaftsurlaub beanspruche?
Also wenn ich dem Gedankenspiel folge, und die einmal festgefahrene Situation mit Kind nicht so leicht überwunden werden kann, dann werde ich mich hüten, einen Vaterschaftsurlaub zu unterstützen! Dann geht ja gar keiner mehr zurück an den Arbeitsplatz! Gemäss dieser Logik müsste eher der Mutterschutz abgeschafft werden…
Sorry, keine Ahnung, wieso es diesen Kommentar nochmals rausgehauen hat…?!?
Gleichstellung vor dem Gesetz ist ganz einfach, auch im Fall vom „Mutter“schaftsurlaub:
Wir streichen konsequent alle Geschlechterbezeichnungen in der Verfassung, in den Gesetzten und Verordnungen.
Entweder eine Regelung gilt für alle erwachsenen, mündigen Menschen oder für niemanden. Erst dann ist die Gleichstellung – mal von Seiten Staat – wirklich erreicht. Mutterschaft, Militär, Rente… für alle die selbe Regelung, unabhängig vom Geschlecht. So einfach.
Wer hier etwas dagegen hat, hat den Begriff „Gleichberechtigung“ nicht wirklich verstanden.
Und damits wirklich gerecht wird, wird in der Gebärabteilung eine Kammer für die werdenden Väter eingerichtet, wo sie parallel zur gebärenden Mutter einen Tennisball rausdrücken dürfen… dann ist der Vaterschutz auch berechtigt.
tststs…
Trotz der flappsigen Antwort: Es wäre schon eine Diskussion wert, warum gleiche Anforderungen/Pflichten vielfach als Diskriminierung gesehen wird. Oder anders herum: Warum wird die Förderung von Teilzeitarbeit in den meisten Betrieben als Frauenförderung gesehen?
1. Sie wissen ja, ich bin dezidierte Förderin gleicher Rechten/Pflichten. Aber so wie man nur im Trauerfall Anrecht auf freie Tage hat, wenn jemand gestorben ist, so sollte doch auch nur Mutterschutz geniessen, wer sich von den Strapazen einer Geburt erholen muss (bin gerne bereit, den Sonderfall „Adoption“ grosszügig zu betrachten).
2. „Warum wird die Förderung von Teilzeitarbeit in den meisten Betrieben als Frauenförderung gesehen?“ Sie nennen die Antwort schon selber „wird so gesehen“… Man(n) darf es jederzeit auch als Förderung aller, die Teilzeit arbeiten möchten, betrachten 😉
Und zack, da schnappt die Falle „Gleichmachung=Gleichstellung“ zu:
eine gebärende Frau erhält nicht einen Sonderstatus, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie ein Kind bekommt.
Genau so soll ein Staat argumentieren: Persönliche Situation vor Geschlecht. Nur schon von „Mutterschaftsurlaub“ zu sprechen, ist an sich sexistisch.
Die Denkhilfe „keine Geschlechter in Gesetzten“ hilft, versteckte Diskriminierung aufzuzeigen. Und zeigt, wie normal Sexismus in unserer Gesellschaft tagtäglich ist.
@ tststs
Der Vergleich hinkt: Trauerfälle haben nichts mit dem Geschlecht zu tun – oder sollen Frauen, da von Natur aus sensibler (…), etwa mehr Trauertage erhalten?
Und wenn Sie meinen, nur eine Frau muss sich von einer Geburt erholen und der Mann spiele nachgeburtlich eine untergeordnete Rolle (da ruck, zuck an die Arbeit!), dann zementieren sie die überholte Geschlechterrollen.
@tststs: Es ist klar, dass ein Mutterschaftsurlaub nur für Mütter sein kann, solange nur Mütter gebären. Aber damit hat es sich dann. Und ja, man könnte selbst das geschlechtsfrei formulieren.
Nix ist klar. Wer ein Kind durch Geburt bekommt, sollte Anrecht auf Elternurlaub haben. Und da sind die Väter drin mit enthalten.
Also wenn ich dem Gedankenspiel der Autorin folge, und die einmal festgefahrene Situation mit Kind nicht so leicht überwunden werden kann, dann werde ich mich hüten, einen Vaterschaftsurlaub zu unterstützen! Dann geht ja gar keiner mehr zurück an den Arbeitsplatz! Gemäss dieser Logik müsste eher der Mutterschutz abgeschafft werden…
😉
Nein, gemäss dieser Logik müsste der Vaterschaftsurlaub auch 3 Monate betragen. Was ich übrigens sehr unterstützen würde, aber vielleicht fangen wir mal mit einem Monat gesetzlichen Urlaub an…
Werte/r A.Adler, Sie haben mein 😉 – Gedankenspiel missverstanden.
WENN es tatsächlich so ist und nach 3 Monaten die Siuation so festgefahren ist, dass man sich nicht mehr daraus lösen kann, DANN produziert ein Vaterschaftsurlaub vor allem eines: Arbeitslose Eltern!
Mutter- oder Ernährerfallen konnnten wir vermeidem indem beide das Pensum gleichviel reduzieren konnten und somit auch zu gleichen Teilen an Erwerbsleben und Hausleben beteiligt sind. Auch zu Hause werden die Aufgaben in etwa gleich verteilt, jeder macht etwas.
Als Mutter muss man auch akzeptieren können, dass bei Papa nicht immer alles so gemacht wird, wie man es selbst machen würde. Anders ist auch gut! Das Kind trägt keinen bleibenden Schaden davon, wenn es halt mal nicht mit perfekt farblich abgestimmten Kleider daher kommt. Und für das Kind eine Bereicherung, wenn es lernt, dass es nicht immer und überall gleich wie bei Mama ist.
Meine Frau und ich machten es genau gleich. Beide reduzierten auf 80% und unsere Tochter ging nach dem Mutterschaftsurlaub 3 Tage in die Krippe und war je ein Tag unter der Woche bei Vater oder Mutter. War überhaupt kein Problem, das so zu organisieren. Eltern haben ja während der Schwangerschaft einige Monate Zeit, ihre Jobs und das Privatleben entsprechend zu organisieren, wenn sie wirklich gleichberechtigt weiter machen wollen.
Theres, mit Ihren Vorschlägen ist noch lange nicht alles gleichgestellt. Spätestens bei einer Trennung der Eltern sind Sie wieder komplett im alten Fahrwasser.
Ich bin absolut für Gleichberechtigung, aber das ist körperlich nicht möglich. Die Mutter ist ja nicht für lustig im Mutterschaftsurlaub (völlig falsches Wort…) sondern um sich von der Geburt zu erholen, da wäre auch noch der Wochenbettfluss (4 Wochen dauerbluten yay!). Und stillen? Kann der Mann ja locker übernehmen.
Falsche Argumentation. Wenn die Mutter aus medizinischen Gründen nach der Geburt nicht arbeitsfähig ist, läuft das unter „Krankentaggeld“, so wie die Behandlungskosten auch über die Krankenkasse laufen und nicht über die Militärunfallversicherung.
Am 8. März kann man, bzw. frau ja gegen die ’strukturellen Benachteiligungen‘ im Rahmen des sog. Women’s March protestieren. Ich freue mich jetzt schon auf eine ausgewogene Berichterstattung in den Medien- ungeachtet der Tatsache, dass ein Teil der Organisatorinnen dieses globalen Frauenstreiktages einen terroristischen Hintergrund hat:
http://nypost.com/2017/02/25/the-next-womens-march-is-co-organized-by-a-terrorist/
P.S. Ich bin kein Trumpist.
90% der Väter würden sich in diesen 4 Wochen einfach auf die faule Haut legen – sie können ja nicht stillen, und das Baby will ja eh immer die Mama, etc etc pp.
So ein Unsinn! Ausser Stillen kann ein Vaterr ALLES machen. Dann will das Baby auch nicht immer nur Mama. Zudem stillen auch nicht alle Mütter.
Selbst das Stillen kann der Vater übernehmen (Abpumpen plus künstliche Brust).
Das einzige, was der Vater nicht übernehmen kann: Die auszukurierenden Verletzungen des weiblichen Gebärapperates auf sich übertragen und genesen lassen. (Deshalb dieser einseitig auf das eine Geschlecht verteilte Mutterschutz)
…und das von vermutlich einer Frau.
Mein Beileid für Ihre Partnerwahl…
@A. Adler -genau mein Gedanke. Wähle den richtigen Partner dann erledigt sich ganz vieles von selber….
Vielleicht reicht es ja auch, die Mutter nur schon von allem zu entlasten, das nicht mit dem Kind zu tun hat. Und halt dann doch einmal wickeln, spazieren, usw. Manchmal auch nur einfach da sein, damit die Mutter sich nicht so allein fühlt in einer Situation, die auch für sie neu und herausfordernd und beängstigend ist.
Hui, danke für den Input. Dann freue ich mich ja schon auf die vier Wochen unbezahlten Urlaub den ich für die Geburt nächstens genommen hab. Hab schon gedacht ich werde da mich mit Windeln wechseln, Schoppen wärmen, Einkaufen und meinem älteren Sohn rumschlagen müssen…
Lia, Sie haben keine Ahnung, was moderne Väter tun.
Lia, da haben Sie ja wieder mal schön Ihre feministischen Parolen zum Besten gegeben. Mein Beileid.
schon komisch, wenns darum geht, den motorisierten Individualverkehr zu schikanieren und den Veloverkehr zu fördern, übernimmt man unbesehen skandinavische Modelle. Wenns darum geht, Eltern zu fördern bzw. zu entlasten, dann ist man auf beiden Augen blind, da existiert Skandinavien plötzlich nicht mehr. (Vaterschaftsurlaub, Arbeitswelt, Tagesheime …)
Motorisierter Individualverkehr bremsen ist eine gute Idee. Erhöhung des Benzinpreises auf 5.- kombiniert mit innerorts Tempo 30 wäre ein 1. Anfang.
Es ist dann eben nicht nur mit dem Vaterschaftsurlaub getan. Die Arbeitswelt muss sich ebefalls mehr anpassanen. Aber wenn ich hier die Ego-Komentare lese wie ”wir wollen das nicht mitbezahlen”, dann frage ich mich auch ob die Gesellschaft in der Schweiz kränkelt. So etwas hört man hier in Schweden nie. Die Eltern haben 480 Tage Urlaub zu gute. 240 Tage jeder Elternteil. 30 Tage können als Doppeltage als Familie bezogen werden. Vom Tage der Geburt an hat der Vater noch extra 10 Tage geburtsfrei. Dieses System ist auch eine Art Fundament der Gesellschaft. Das schwedische Pendant zur ”Economie-Suisse” würde nie an der Elternzeit sägen.
Der Schweiz täte eine grosse Ladung gesellschaftlicher Solidarität gut!!
Danke für Ihr Kommentar. Viele schreiben, man solle sich ein Vorbild an Schweden nehmen, z.B. seien dort viel mehr Mütter erwerbstätig. Dass dort die Elternzeit allerdings viel länger ist wird gerne ausgeklammert.
Die 14 Wochen in der Schweiz sind für europäische Verhältnisse ein Witz und mE ein Grund, weshalb so viele Mütter spätestens nach der Geburt des zweiten Kindes nicht mehr arbeiten.
In Schweden arbeiten deswegen beide Eltern Vollzeit, weil sie wirtschaftlich dazu gezwungen werden. Dazu sind die Steuern noch immens hoch.
Anstatt so ein Model zu verklären wäre es besser, ehrlich zu bleiben.
Für Eltern ist es tatsächlich ein Nullsummenspiel. Hohe Steuern/tiefe Betreuungskosten vs. tiefe Steuern/hohe Betreuungskosten.
Was den Kinderlosen/Erwachsene-Kinder-habenden gegenüber „gerechter“ ist, ist die andere Frage…
@ts
Das „Nullsummenspiel“ sollte noch mehr auf dem Puckel derer ausgetragen werden, die ueberfluessige Milliarden haben, statt der Aermsten. Solidaritaetsbeitraege von den Milliardaeren, statt Auspluenderung des Mittelstandes mit selektivem Superkommunismus. Schweden ist auch vorbildlich bei der Altersversorgung. 15 Prozent Praemien fuer den doppelten Umlagefranken, und nur 3 Prozent fuer das Zwangssparen, um dessen Untaugichkeit zu beweisen, ohne Buerger, Volk und Vaterland fuer diesen Bloedsinn mit wenigen Profiteuren in Versicherungen und Gewerkschaften zu ruinieren…..
@ts
Danke für Ihre munteren Weisheiten zum Thema aussterben. Wer Kinderlose bevorzugt, braucht sich nicht wundern wenn der Platz dann von „anderen“ genutzt wird…
@ werter K.v.Buck, einmal mehr:???
@A. Adler: Wer schreibt denn hier von Aussterben?
Und wer bevorzugt welchen Platz der Kinderlosen???
Die Steuern hier sind im Vergleich zur Schweiz nicht viel höher. Ihr vergesst immer, dass die KK in der Schweiz privat bezahlt werden muss und in Schweden bekomme ich die KK mit den Steuern geliefert (kein Selbstbehlt nichts). Man muss dann auch transparent rechnen aus Schweizer sicht. Medikamente für Kinder bis 18 sind hier gratis! Ein Schwede 45, der in Södertälje sagen wir bei Scania arbeitet und 27500 Sek im Monat verdient, hat 21069 Sek auf dem Konto. Das sind 23,4 prozent Steuern für all inclusive. Die 27500 sind übrigens ein mittelständischer Lohn.
Vielen Dank für die Aufklärung was das schwedische Modell betrifft, Björn! Sag ich doch seit Jahren, aber man will mir das einfach nicht glauben da zu sehr im CH-System verankert.
Folgende Fragen wären noch sehr hilfreich:
1. Sind Kitas gratis in Schweden oder wie werden diese subventioniert ab welchem Einkommen?
2. Ist der öffentliche Verkehr günstiger für Familien?
3. Sind die Zahnarztkosten privat zu bezahlen oder auch in der KK inbegriffen?
4. Die Steuern werden direkt vom Lohn abgezogen und somit erübrigt sich eine Steuererklärung/Jahr wie hier in CH?
5. Wie hoch ist die Wochenarbeitszeit im Durchschnitt?
Aber die Mehrwertsteuer von 25% sollten Sie gerechtigkeitshalber auch noch erwähnen, Herr Bergkvist. Hier in der Schweiz beträgt sie lediglich 8% (daneben gibt es noch Sondersteuersätze, die aber viel tiefer liegen.) Dann kommt da noch die Abgabenquote- und die liegt in Schweden bei sagenhaften 42,7%, wohingegen sie in der Schweiz bei lediglich 26,6% liegt. Wir müssen den Blick schon auf die Gesamtrechnung legen, guter Mann: Von nichts kommt schliesslich nichts! Die Schweden kochen auch nur mit Wasser 😉
Kommt noch die Besteuerung von Kapitalgewinnen, Unternehmen, Körperschaften, etc. hinzu: Alle diese Steuersätze sind in Schweden bis zu drei Mal höher, als in der Schweiz! In der Summe weist Schweden eine der höchsten Gesamtsteuer- und Abgabenquoten im ganzen OECD-Raum aus- und das bezahlt der Konsument und Arbeitnehmer alles mit: Ob direkt oder indirekt, ist völlig unerheblich.
Ihr Schwedisches ‚all inclusive‘-Modell, ist, zumindest so wie sie es darstellen, eine Milchmädchenrechnung, die keiner näheren Überprüfung stand hält.
Bleiben wir bei der Realität: Das skandinavische ‚Erfolgsmodell‘ ist lediglich eines von vielen möglichen Modellen. Aber nicht unbedingt das Beste. Zumindest für mich nicht.
Ich sehe das Problem nivht: entweder entscheidet sich ein Elternpasr für das SVP System, wo fie Mutter Hausfrau ist, oder dass nach dem Mutterschaftsurlaub beide Teilzeit arbeiten und die Kinderbetreuung teilen, oder beide Vollzeit und Kund in der Krippe, oder Mann Zuhause, oder…..
Wieder wird gejammert, wie Scheisse man es als Frau hat, wenn man Kinder hat.
Bekommt Kinder, oder bekommt keine. Organisiert Euch vorher und lebt mit den Konsequenzen.
Emanzipation heisst halt, dass man die Wahl hat, aber nicht dass man alles haben kann. Entschridet Euch einfach.
„Emanzipation heisst halt, dass man die Wahl hat, aber nicht dass man alles haben kann. Entscheidet Euch einfach.“
Volltreffer!
Bingo, Bongo, Bungo!!!!
Eine der wichtigsten Errungenschaften der Franzoesischen Revolution war: „Qui commande paye!“ Wer Witwen, Abscheiderinnen und Weisen verwaltete, bezahlte auch das dafuer Verfuegte. Die (Ex)sippenhaftung war abgeschafft. Das Geld gehoerte dem Erkrampfer. Abgenommen werden konnte es ihm nur, wenn er dem zugestimmt hatte, oder wenn er durch eine unerlaubte Handlung wenigstens fahrlaessig einen Schaden verursacht hatte. In Exostblockstaaten werden Weisen in staatlichen Weisenheusern erzogen, statt privat ausgebeutet. Mit Milliarden des Schweizer Steuerzahlers. Der daneben auch schuldlos in (Ex)sippenhaftung noch ein KESBerlitheater und dessen Kapriolen finanziert….
Toll dahergefaselt – früher mussten wohl auch nicht 2 Leute arbeiten gehen, um ein Häuschen & 3 Kinder zu haben. So kommt es mir jedenfalls vor, wenn ich die vielen Häuser sehe mit entweder Alten oder DINK als Bewohner.
1. Gibt es keinen Anspruch auf ein Häuschen.
2. Was Sie als Alte und DINKS wahrnehmen hat vllt seine „Elternpflicht“ schon längst hinter sich gebracht.
3. Früher haben beide Elternteile gearbeitet, hatten MINDESTENS 3 Kinder und ein Eigenheim (im heutigen Sinne) war den wenigsten vergönnt 😉
„Bekommt Kinder, oder bekommt keine. Organisiert Euch vorher und lebt mit den Konsequenzen.“ Genau. Und wenn die Konsequenzen zu attraktiv sind, sind wir bald noch mehr Bewohner hier. Es sollen durchaus potenzielle Eltern vom Kinderhaben auch abgeschreckt werden.
Also, ich bin (war) alleinerziehend und habe bis vor 1,5 Jahren in einer Mietwohnung gewohnt und sogar überlebt!
Heute wohne ich in der Riesenhütte meines Verlobten, brauche 12 Stunden um das ganze Haus zu putzen und arbeite 6 Tage auf dem Bauernhof desselbigen. Alles selbstgewählt. Wo kämen wir da hin, wenn sich jeder ein Häuschen im Grünen kaufen könnte?
Hausfrau ist eine Erfindung der 50er Jahre. Davor mussten Frauen immer mitarbeiten und es gibt keinen Grund, warum sie das jetzt nicht auch wieder tun sollte.
Der Artikel erinnert irgendwie an das „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“-Mantra. Hier scheint es einfach die privatisierte Idee der Gleichstellung zu sein und wenn’s nicht klappt, wird die Realität anklagend sozialisiert. Ist doch einfach nur eine inkonsequente Föifer-und-Weggli-Quengelei. Wenn beide gleichgestellt Kinder betreuen wollen, sind eben anderswo Abstriche angesagt. Lebt damit oder lasst es bleiben.
Es waren nicht die lohn- und rentenabhaengigen Frauen oder gar Maenner, sondern der neureiche Geldadel, welcher die Frauen schon im Frieden statt nur als Kriegsreserve in und unter Schreibtische zurueckzwingen wollte. Also soll er jetzt gefaelligtst auch das menschliche und finanzielle Debakel entsorgen statt abwaelzen….
In einer gleichberechtigten Partnerschaft arbeiten eben beide Partner Teilzeit, wenn sie ein Kind haben wollen. So können die Eltern weiterhin beide gleich viel zu Hause tun wie auf der Arbeit. Ich sehe das Problem nicht. Letztlich läuft die Forderung nach mehr Urlaub für Eltern doch nur wieder darauf hinaus, dass wir Kinderlosen das finanzieren sollen. Die Forderungen von Eltern sind schlicht endlos.
Ohne Elternschaft keine zukünftige Gesellschaft, die ausgewogen ist und nicht überaltert wie in anderen Ländern bereits Alltag (siehe Japan). So einfach ist die Sache nicht wie Kinderlose gerne hätten.
Widerspenstige, die Immigration hält unsere Gesellschaft jung. Win win.
Darum eben niedrigere Wochenarbeitszeiten und mehr Flexibilität, davon profitieren alle, egal ob mit oder ohne Kinder.
Ich erinnere mich gerade wieder daran, wer für unsere AHV sorgt – unsere Kinder machen da auch keinen Unterschied, ob Mann und Frau Kinder hatte.
Kinder haben ist nicht nur Freude und Fordeungen stellen, sondern auch einen Beitrag an Ihre Altersvorsorge.
Es gibt genügend junge Einwanderer, die für eine gut durchmischte Gesellschaft sorgen werden. Und nur weil die AHV als Umlagerungssystem angelegt ist, muss man bestimmt nicht das Kinderhaben fördern. Eher drängt sich eine Verlagerung zum BVG auf, wo jeder seine eigene Vorsorge anspart.
Kinderlose sind oft der Ansicht, dass sie Familien quersubventionieren. Es wird höchste Zeit, Care-Arbeit wenigstens ansatzweise zu monetarisieren, dann fällt das Ergebnis der Rechnung anders aus.
@Coco: Ich glaube, da könnten Sie ziemlich auf die Nase fallen. Aber beginnen Sie doch mal mit einfachen Rechnungen bezüglich monetarisieren…
Ich finde, wir sollten da auch nicht alles gegeneinander aufrechnen. Eltern meinen ja oft, dass sie im Alter von ihren Kindern gepflegt würden. Das ist in den meisten Fällen vorbei. Wichtig ist, dass Eltern nicht zu viele Forderungen an die Kinderlosen stellen, sonst vergeht denen die Lust am Zahlen. Ein mehrmonatiger Vaterschafts- oder Elternurlaub nach skandinavischem Vorbild, den die kinderlosen (mit)finanzieren sollen, wie er hier ja von der Autorin angesprochen wird, dient insofern wohl niemandem. Der heutige Mutterschaftsurlaub von einigen Wochen hat einen anderen Beweggrund: Erholung von der Geburt und Stillen in den ersten Wochen.
Es herrscht in diesem Land allgemein ein System von Quersubventionierung. Und das ist auch gut so 😉
Der natürliche Egoismus getarnt als Verletzung der Gerechtigkeit. Wenn ich mich nicht fortpflanze sollen es die anderen auch schwer haben…
Treffend geschrieben. Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Die Autorin hat mir vom Herzen geschrieben.
Nur folgte diese Welt der Logik, und nicht dem Gefühl…
Genauso wie im Text beschrieben, habe ich dies Situation bei mir und häufig in meinem Umfeld erlebt. Es sind sehr viele kleine Entscheidungen, die man teilweise sehr bewusst trifft, jedoch am Ende die Situation eher unbefriedigend ist. Und haben sich gewisse Gewohnheiten eingependelt, ist es schwer diese wieder zu ändern. Das heisst nicht dass man generell mit dem Leben unzufrieden ist, aber man hat sich das vor den Kindern anders vorgestellt.
Ich würde mir wünschen dass ein längerer Vaterschaftsurlaub und Teilzeit bei Männern zur Realität wird.
Ich finde ja einen Vaterschaftsurlaub bzw. besser einen generellen Elternschaftsurlaub (bei dem die Zeit frei verteilbar ist bis auf ein Minimum, das jeder beziehen muss) sehr unterstützenswert. Aber ob das wirklich etwas an der beschriebenen Situation in der Schweiz ändern würde, bezweifle ich trotzdem. Alleine wegen der bescheidenen Dauer in einer spezifischen Phase. Dass eine Mutter in den paar Wochen sich derart unentbehrliches, aber anscheinend nicht kommunizierbares Wissen anhäuft, dass ein Vater hinterher nicht einen angemessenen Anteil der Betreuung übernehmen könnte, wirkt eher absurd. Wenn das nicht klappt, scheitert es schlicht am Willen auf beiden Seiten, vielfach auch an Müttern, die ganz gerne noch etwas länger daheim bleiben oder es dem Vater nicht zutrauen..
So oder so fehlt m.E. der springende Punkt: Die nationale Kultur diesbezüglich, allgemein und insbesondere im Arbeitsmarkt. Und zwar nicht nur bzgl. Kindern, sondern der Bewertung von Arbeit und Freizeit/Privatleben an sich, was explizit auch sowas wie Wochenarbeitszeiten und Ferien einschliesst. Denn ein paar Wochen Elternzeit sind letztlich belanglos wenn hinterher die Bedingungen während des normalen Arbeitslebens nicht stimmen. Insofern wäre Eltern (und allen anderen) wesentlich mehr geholfen, wenn man die Wochenarbeitszeiten reduzieren und flexibilisieren würde. Angesichts der Bedingungen bei vielen Arbeitgebern in der Schweiz kann ich durchaus auch verstehen, wieso viele Mütter sehr wenig Interesse haben, so schnell wieder zu arbeiten.
Genau das muss parallel laufen mit einer Einführung der flexibel beziehbaren ELTERNZEIT. Von Arbeitgeberseite gratis Kitas installieren und so einige Probleme wären gelöst. Wo das nicht möglich ist, kann doch für die kurze Vorschulzeit in jeglicher Branche der Zivildienst als Vaterzeit bezogen werden, bezahlt aus der EO. Und ja, kürzere Präsenszeiten sind unumgänglich in naher Zukunft und vermehrt Homeoffice angesichts der Revolution 4.0.
Damit die Debatte nicht wieder ins uferlose Nichts verläuft, ein anderer Ansatz aus meiner Perspektive:
Eine ElternZEIT ist anzustreben, von ‚Urlaub‘ oder gut schweizerisch ‚Ferienzeit‘ kann keine Rede sein während der Babygewöhnungsphase für frische (nö, gebacken wurden diese nicht) Eltern. Also bitte solche Worte verbannen aus dem Wortschatz und die Debatte findet vielleicht auf einem anderen Level statt. Nein, das ist keine Wortklauberei, sondern gelebte Wirklichkeit. Das Wort ‚Urlaub‘ stammt klar aus dem letzten Jahrhundert aus Arbeitgeberseite und nicht aus Arbeitnehmerseite und darüber darf vertieft nachgedacht werden.
Trotzdem bleibt es Wortklauberei und bietet keine neuen Lösungsansätze.
Vaterschafts- oder Elternurlaub? In Deutschland sieht die Realität so aus (wie ich schon immer behauptet habe, hier und auch anderswo):
„Väter, die in Elternzeit gehen, sind erwünscht und werden staatlich unterstützt. Allerdings sind drei Viertel von ihnen Besserverdiener, für viele andere ist die Auszeit zu teuer. Diese Ungerechtigkeit ist politisch gewollt.“
Der Titel dieses Artikels ist aussagekräftig genug: „Mist, Papa verdient zu wenig“. Hier mehr:
http://www.spiegel.de/karriere/elterngeld-fuer-vaeter-die-mittelschicht-profitiert-geringverdiener-nicht-a-1134733.html
„Angestellte, meist Büroarbeiter, machen Väterzeit. Gern verbunden mit einem langen Familienurlaub in Thailand.“
Genau so habe ich das bei meinen österreichischen und deutschen Freunden erlebt…
@sportpapi: Na, das ist ja an und für sich nichts Schlimmes, so eine Art Sabbatical. Problematisch wird’s erst dann, wenn 25% aller Eltern offenbar immer ganz genau wissen, was für die anderen 75% gut ist. Und genau das ist das Problem der heutigen Geschlechterdebatte: Dieser Marissa Marissa Mayer-Feminismus kommt an der Basis gar nicht mehr an. Die ‚debattierende Klasse‘ bewegt sich in einem hermetischen Echoraum- oder in einer elitären Filter-Blase. Vielleicht sollte sich diese Klasse mal richtig rein knien (-> Lean In!) und die soziale Wirklichkeit als etwas begreifen, was die meisten Menschen betrifft.
@Zufferey: Ich für meinen Teil diskutiere aber gerne auch das, was mich und mein Umfeld betrifft. Aber ich weiss, dass Sie das für elitär halten.
Auf der anderen Seite sollen wir immer Verständnis haben für das Handeln und Abstimmen von Leuten, die gegen die Eliten schimpfen und kopflos neuen Führern nachlaufen.
Welchem neuen Führer soll ich denn nachlaufen, Sportpapi? Fällt Euch ……………. (Passendes bitte selber einsetzen) partout nichts anderes ein, als reflexartig eine Schublade zu ziehen, sobald Kritik aufkommt?
Ja, ich halte es für grundfalsch und brandgefährlich, wenn im öffentlichen Raum nur eine bestimmte Schicht das Sagen hat. Aber nachher rumheulen, wenn an der Urne die Quittung dafür folgt… Vielfalt, Durchmischung, statt Einfalt, lautet meine Devise.
P.S. Ich halte Sie übrigens für überhaupt nicht elitär, eher im Gegenteil: Sie wirken auf mich ziemlich steif und typisch schweizerisch.
@Zufferey: Ich habe mit keinem Gedanken daran gedacht, dass Sie einem Führern nachlaufen.
„Aber nachher rumheulen, wenn an der Urne die Quittung dafür folgt… Vielfalt, Durchmischung, statt Einfalt, lautet meine Devise.“
Darum geht es meiner Meinung nach: Nein, ich habe kein Verständnis, wenn gewisse Schichten einer AFD oder SVP oder Schlimmerem nachlaufen. Und schon gar nicht, wenn sie sich rassistisch äussern oder gar Asylheime abbrennen.
Ich kann wenig Verständnis für Leute aufbringen, die lautstark ihre Meinung verkünden, aber sich nicht die Mühe machen, sich auch mal zu informieren.
Hingegen unterstütze ich sehr, wenn einfache Arbeiter/innen sich beispielsweise in einer Gewerkschaft für ihre Rechte einsetzen. Ich sehe da eine grosse Differenz.
„Ich halte Sie übrigens für überhaupt nicht elitär, eher im Gegenteil: Sie wirken auf mich ziemlich steif und typisch schweizerisch.“
Ich nehme das mal als Kompliment 🙂
Was wir aber gemeinsam haben ist die Vorliebe für Fakten und klare Argumente, statt Bauch und Gefühle…
Ja, lieber überprüfbare Fakten, als gefühlte Wahrheiten, da sind wir uns sehr ähnlich, sportpapi. Das mit diesem typisch Schweizerischen nehmen Sie mir bitte nicht allzu übel. Meine Familie kommt aus allen möglichen Ecken dieser Welt, darum musste ich den bringen. Mit Grenzen, Kultur, Blut, Rasse, Nationalität undso nehmen wir es seit Generationen nicht so genau 😉
Ich bin ein grosser Fan des Vaterschaftsurlaubes, bin der Meinung, er müsste verpflichtend und bezahlt sein und auch sonst verstehe ich nicht, warum Väter immer noch oft nur eine Nebenrolle spielen (was dann leider erst bei einer Scheidung thematisiert wird). Aber ihr Text ist ehrlich gesagt gerade eine Ohrfeige für die Bemühungen, denn wenn Sie schreiben, die paar Wochen bringen eh nicht will, dann wird man sich die Frage stellen, warum dann die vier Wochen, welche zur Zeit das Ziel politischer Bemühungen sind. Er kann ganz sicher helfen, eine partnerschaftliche Verteilung der Aufgaben zu fördern und v.a. eine engere Beziehung des Vaters zum Kind aufzubauen, was sich dann auch oftmals in der Rollenverteilung abspiegelt. Aber will man etwas ändern, ist er ein wichtiger Schritt,
aber ein kleiner, erster Schritt. Flexible Arbeitsmodelle und v.a. mehr Teilzeitmöglichkeiten für Mann und Frau würde langfristig mehr bringen. Und die Gesellschaft braucht nun mal Zeit. Heute hat eine Generation Kinder, bei denen die meisten als Kinder eine Mutter als Hausfrau und einen vollzeitarbeitenden Vater hatten. Da fällt es oftmals schwer, sich vorzustellen, dass es auch anders geht. Ich bin optimistisch, dass bereits unsere Kinder das Problem weniger haben werden.
Wie die Diskussionen immer wieder zeigen, kann man sich vieles vorstellen. Wird auch viel vorgestellt und es gibt regelrecht Kampagnen für neue Modelle.
Nur kommt das offenbar nicht wirklich an, bzw. die Paare wollen es anders. Vielleicht sollte man das einfach mal akzeptieren statt schlecht reden?
Oder auch generell eine etwas niedrigere Arbeitszeit, die man auch wirklich einhalten darf (und nicht implizit noch jede Menge Überstunden gefordert werden). Ein Blick auf andere europäische Länder macht die Sache anschaulich: Eine Vollzeitstelle in Norwegen beispielsweise ist eine 90%-Stelle in der Schweiz, in Frankreich gar eine 83%-Stelle. Was einem schon wesentlich mehr Spielraum gibt, 20% entsprechen schliesslich einem Wochentag und das pro Elternteil. Umso mehr wenn die Arbeitszeiten noch flexibel sind, denn genau dann braucht es gar nicht mal mehr zwingend Teilzeit-Modelle.
@ Sp
Es geht um Möglichkeiten nicht um Zwang. Wenn mir aber ein Elternteil (egal ob Mutter oder Vater) sagt, er wolle keinen bezahlten Vaterschaftsurlaub, weil er keine Zeit mit dem Kind braucht, es hat ja eine Mutter, oder sie ihn nicht da haben will, dann halte ich das tatsächlich für eine eher ungesunde Konstellation. Tatsache ist, es spielt sich bei den meisten ein Muster ein, auch Tatsache ist, dass es einige (v.a. Mütter ehrlich gesagt, die Väter eher später bei einer Trennung) gibt, die damit nicht wirklich glücklich sind und da wäre eine Eröffnung anderer Möglichkeiten sinnvoll. Wer eh zufrieden ist, der wird/muss auch nichts ändern.
@13: Bitte hört doch endlich damit auf immer die fehlenden „flexiblen Arbeitszeitmodelle“ zu beklagen. Denn es hapert vielerorts – aber bestimmt nicht hier. Flexible Arbeitszeitmodelle gibt es flächendeckend – aber es geht einfach nicht überall, sorry.
Beispiele: Sekretariat (muss während der Öffnungzeit besetzt sein), Automech (Kunde wurde seine Autoreparatur versprochen), Bus-/Bahnfahrer, alle Jobs im Gesundheitswesen , Polizei, Feuerwehr etc… Das sind saumässig viele Tätigkeiten, die man nicht einfach flexibel gestalten kann, weil einfach nötig ist, dass eine Tätigkeit zu einer festgelegten Zeit ausgeführt wird.
@13: Die Möglichkeiten sind längst vorhanden.
@Bögli: Auf welcher Basis genau entspricht eine Norwegische Stelle zu 90%- bzw. eine Französische zu 83% einer Vollzeitstelle in der Schweiz?
@Zufferey Marcel: Ganz einfach wenn man die dortigen Arbeitszeiten (37.5h bzw. 35h) auf den Schweizer Standard (42h) umrechnet. Mein Punkt ist: während man in der Schweiz über Teilzeitmodelle streitet weil Eltern auf 60-80% reduzieren möchten (und das vielerorts immer noch als unmöglich abgetan), haben Arbeitnehmer anderswo quasi diese „80%“ (für Schweizer Verhältnisse), aber halt einfach in einer Form einer 100%-Stelle mit entsprechender Entlohnung. Würde man auch in der Schweiz endlich auf <40h reduzieren, wäre das ein entsprechender Gewinn. Und würde den Teilzeit-Bedarf für viele weitgehend überflüssig machen.
@ C.B.
Danke. Das finde ich einen guten Ansatz. Meine Eltern haben als ich klein war auch Vollzeit gearbeitet, das hiess aber 7-15 Uhr, was sehr viel ausmacht.
@ SP
Sie wollen ernsthaft behaupten für Männer sei es (ausserhalb des Lehrerberufs und der Gastronomie) einfach eine Teilzeitstelle zu finden? Evtl. sogar eine anspruchsvolle?
@ Stevens
Flexible Möglichkeiten bedeuten nicht zwangsläufig flexible Arbeitszeiten, sondern tieferes Pensum, klarere Zeiten, Jobsharing etc. Gerade für Menschen in Schichtbetrieben ist es oftmals schwierig die Betreuung sicherzustellen, da wären feste Zeiten wünschenswert. Flexibel im Bezug auf die Situation.
@Ch. Bögli: Ja, auf Basis der Wochenarbeitszeit stimmt das. Aber das ist nur die halbe Miete: Auf ein Jahr gerechnet, arbeiten die Schweden nur unwesentlich weniger, als die Schweizer: 1’654 Stunden vs. 1’605.
Mehr hier: goo.gl/u3d2Um
Die Gründen für diesen geringen Unterschied liegen auf der Hand: Abgesehen vom Faktor Teilzeitarbeit, hängt die durchschnittliche Jahresarbeitszeit auch davon ab, wie viele Urlaubs- und Feiertage es in einem Land gibt.
Aber das soll kein Hindernis sein: Man könnte ja hierzulande z. B. die Wochenarbeitszeit zugunsten der Jahresarbeitszeit verkürzen. Man hätte dann zwar weniger Feiertage und weniger Ferien, aber dafür auch mehr Freizeit pro Woche!
@13:
Was meinen sie jetzt mit Schichtarbeit? Schichtarbeit heisst doch eigentlich genau fixe Zeiten oder nicht?
Oder meinen sie unterschiedliche Zeiten wie zB im Spital?
Ja gut, jetzt muss der Arbeitgeber für feste Zeiten sorgen. Anderseits kann man auch nicht Arbeitnehmer zB immer Nachts arbeiten lassen, nur damit man fixe Zeiten hat.
Wenn es um Nacht- und Wochenendarbeit geht wird es einfach kompliziert. Willkommen in der Realität…
Wenn ein Arbeitgeber halt einfach nicht will (ja ich weiss, solche Arbeitgeber gibt es zuhauf), gibt es ja auch die Möglichkeit, einfach was neues zu suchen. Wenn Arbeitnehmer nie was sagen oder machen, dafür aber im Blog jammern, ändert sich nie was.
@13: „Sie wollen ernsthaft behaupten für Männer sei es (ausserhalb des Lehrerberufs und der Gastronomie) einfach eine Teilzeitstelle zu finden? Evtl. sogar eine anspruchsvolle?“
Nein. Aber zwischen einfach und unmöglich ist ein weiter Weg. Ausserdem gilt das fast gleich auch für die Frauen in der Situation. Teilzeit und unflexibel ist Gift für eine anspruchsvolle Stelle.
@Z.M: Oder – wenn man wirklich mal was ändern will – weg vom Zeitlohn hin zum Leistungslohn!
@tststs: Das ist doch das, was die Arbeitgeber immer wieder verlangen – flexible Arbeitszeiten, keine Zeiterfassung, einfach den Job erfüllen…
Die Gewerkschaften und die Behörden sehen das aus verständlichen Gründen etwas anders…
@Z.M.: Wie kommen Sie denn jetzt auf Schweden? Ich schrieb von Norwegen und Frankreich, welche auch in der Statistik eine deutlich niedrigere Jahresarbeitszeit. Denn in beiden Ländern hat man ca. gleich viele Feiertage wie in der Schweiz, MEHR Ferien und eben kürzere Wochenarbeitszeiten.
Wobei ich diese Jahresarbeitszeitsstatistiken punkto Vergleichbarkeit eh sehr skeptisch betrachte, da sich die verschiedenen Einflussfaktoren wie eben z.B. der anteilige Beschäftigungsgrad kaum ersichtlich sind.
So oder so, mein Punkt war, dass in der Schweiz die Netto-Arbeitszeit (bzw. Präsenzzeit, vielerorts ist das ja eh nur ein Prokrastinationswettbewerb) definitiv reduziert gehört. Egal ob auf die Woche oder das Jahr gerechnet.
@Ch. Bögli: Mhm, Sie haben Recht, ich bin öpedie etwas stark auf Schweden fokussiert. Diese internationalen Vergleiche haben grundsätzlich ihre Tücken, nicht nur in den Bereichen Arbeit und Erwerb. Diese kann man innerhalb von nur gerade 800 Zeichen kaum genügend berücksichtigen. Was Norwegen und La Grande Nation anbelangt: Ein Ölförderland und eine weitgehend deindustrialisierte Volkswirtschaft mit einem völlig verkrusteten Arbeitsmarkt und rekordhoher Arbeitslosigkeit eignen sich nicht unbedingt als Vergleichsbasis.
Mit Blick auf die (digitale) Zukunft müsste man schon mit der ganz grossen Kelle anrühren, wenn man etwas nachhaltig zum Besseren verändern wollte: Eine Neudefinition von (bezahlter) Arbeit, Robotersteuer, BGE, etc., ein Paradigmenwechsel grundsätzlichster Natur also.
@tststs: Was ist ein Zeitlohn *räusper*? Und wie definiert man Leistung z. B. im sozialen Bereich (Arbeit mit Behinderten, Schwerstsüchtigen, usw.)?
Ich kann dieses Gejammer nicht mehr hören. Meine Frau und ich hatten beide Kaderstellen mit 6-stelligem Jahreslohn. Wir wollten beide reduzieren, aber beide Arbeitgeber erklärten uns, dass man auf dieser Stufe entweder 100% arbeitet oder eben gar nicht (die Personenfreizügigkeit lässt grüssen!). Das hat also nichts mit dem Geschlecht zu tun. Zwei Tage nach der Geburt des zweiten Kindes ging meine Frau wieder arbeiten und ich habe meine Stelle gekündigt und bin seither als Hausmann tätig, der nebenbei Weiterbildungen absolviert. Wenn Frau wirklich will, dann geht es. Sie muss sich halt einfach einen Partner suchen, der dazu auch bereit ist. Und vor allem muss Sie sich damit abfinden, dass sie und ihr Mann von Männern und Frauen dumm angeschaut werden, weil Mama die Kohlen verdient
Sie wissen schon, dass zwei Tage nach der Geburt zu arbeiten illegal ist? Die ersten 8 Wochen nach der Geburt (12 Wochen nach Früh- oder Mehrlingsgeburt) besteht ein absolutes Beschäftigungsverbot. Alles andere ist schlicht gesundheitsgefährdend.
Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
@ Marc N.: Sehe ich genau so. Der Mutterschaftsurlaub dient der Erholung nach der Geburt und dem Stillen in der ersten Zeit. Die restliche Kleinkindurlaubszeit soll sich das Elternpaar bitte selbst organisieren. Ich habe als Kinderloser keine Lust, für die Kinderferien von Eltern zu bezahlen.
Wie die Welt nur so verkommen konnte. Alles nur Egomanen hier, die keine Kinder wollen. Ohne Kinder gibt es keine Zukunft, wieso kann man es Eltern nicht ein klein wenig leichter machen? Da Sie, Jo Mooth, ja keine Kinder haben, können Sie auch nicht wissen, dass von „URLAUB = Erholung“ hier keine Rede sein kann. Ich lobe mir die Skandinavier, die Familienzusammenhalt und Vaterschafts- und Mutterschaftsurlaube kennen. Nicht so wie diese ganzen mitteleuropäischen Egomanenhorte wie die Schweiz oder Frankreich.
@Maria: Wieso sind Kinderlose Egomanen? Darunter sind Menschen, die bewusst keine Kinder haben, weil wir schon zu viele sind auf der Erde. Beide Lebensentwürfe haben ihre Berechtigung, und ich bin auch bereit, ein Stück weit für Familien mit zu zahlen, aber gratis Kitas und mehrmonatige Elternurlaube finde ich dann doch überrissene Forderungen. Es gibt bereits eine Gegenbewegung zu den endlosen Forderungen der Eltern. Sie sollten den Bogen nicht überspannen.
@Maria: Das ist ein wirklich unpassender Kommentar. Kinder bekommen ist keine Pflicht. Und EgomanInnen gibt es hüben wie drüben aller künstlich hochgekochten Gräben.
Aus Jo Mooth allerdings sprechen mMn schon eher eigenartige, neoliberale und nicht sehr menschenfreundliche Positionen.
@J.B.: Das muss ich zugeben, besonders menschenfreundlich bin ich nicht. Gefallen hat mir an Ihrem Beitrag die Aussage, dass Gräben hochgekocht werden. Wenn sowohl Familien wie Kinderlose ihre jeweiligen Lebensentwürfe als normal und nicht als einzig glücklich machende Wahl ansehen würden, wäre der erste Schritt getan. Der Ausgleich zwischen den DINKS im Cabrio und der Familie mit drei und mehr quengelnden Kindern im Restaurant muss kommen!
Illegal ist eigentlich die bestehende Familienpolitik, die keine ist.
Ich habe ebenso kurz nach der Geburt wieder gearbeitet – niemand hat das gekümmert, denn es war ja für das eigene Geschäft. Es gab auch keine Kinder- und Ausbildungszulagen, keine Kitas, keine Tagesschulen (nur Internate) etc.
Inzwischen gibt es wenigstens Kitas, aber diese müssten in naher Zukunft gratis angeboten werden und sind bitte als oberste Priorität als Staatsaufgabe zu betrachten via Steuern wie in umliegenden Ländern üblich. In CH werden wenig Kinder geboren – gemäss Statistik 1,5 – und erst ab ca. 30 Jahre erste Mutterschaft. Das wäre zu verkraften. Oder via EO mittels Zivildiensteinsatz. Oder eine Transaktionssteuer 0,5% einführen …
Und was kommt nach den Gratis-Kitas? Gratiskleider für Kinder, Gratisessen für Familien, Gratisarztbesuch für Familien? Habt ihr noch nie daran gedacht, das kinderlose Paare und Singles irgendwann nicht mehr bereit sein könnten, immer noch mehr für euch Eltern zu bezahlen?
Jo Mooth, schon mal etwas von Solidaritätsgesellschaft gehört? Gehen Sie auf eine Insel und machen alles selber – auch wenn Sie krank sind, ok?
Was bitte ist daran illegal?
Wie ein wenig weiter oben geschrieben, bin ich durchaus bereit, ein Stück weit für Familien mit zu zahlen, aber ihre/Ihre Forderungen sind überrissen. Von Paaren, die Kinder wollen, erwarte ich mehr als uferlose Forderungen an Kinderlose und Singles, den Letztere sind es ja dann, die das alles über höhere Steuern zahlen sollen.
@Jo Mooth: Was meinen Sie mit Gratisessen, -kleider, -artztbesuchen? Also ich und meine Familie, wir müssen für das selber zahlen. Dafür gehen wir Erwachsenen einer Lohnarbeit nach. Und zahlen auch Steuern usw.
@Jo Mooth: Sorry, hatte Ihren Kommentar ungenau gelesen. Glauben Sie mir aber: Die Kita-Subventionen allein machen den Braten nicht fett! Sie machen mit Ihrer Entscheidung, keine Kinder zu bekommen, finanziell und (frei-)zeittechnisch keinen schlechten Schnitt. Kein Grund, hier rumzujammern.
Gratis-KiTas? Und ich dachte, die DDR war einmal….
Da könnte die Autorin sich auch gleich noch beschweren, dass die Mutter allein das Stillen übernehmen muss. Natürlich kennt die Mutter die Gewohnheiten des Babys besser, weil sie den ganzen Tag mit ihm zusammen ist. Aber das ist nur für ein paar Monate. Dass sie deswegen aber gleich die ganzen Hausarbeiten übernehmen muss, ist Unsinn. Ich spüle immer noch jeden Abend das Geschirr, staubsauge jeden Samstag und putze das Bad. Nur weil meine Frau den ganzen Tag zu Hause ist, hat sie noch lang keine Lust, das jetzt plötzlich auch noch zu übernehmen. Wenn eine das trotzdem tut, ist sie einfach nur selber schuld.
Natürlich übernimmt eine Frau, die den ganzen Tag zu Hause ist, in dieser Zeit auch einen wesentlichen Teil des Haushaltes. Alles andere wäre dann definitiv unsinnig!
In den ersten Wochen nach der Geburt? In denen sich die Frau auch erholen sollte, das Stillen sich einspielen etc.? Da ist meine Erfahrung eine andere, und es kommt vermutlich auch aufs Kind an.
Nach diesen ersten Wochen sieht es anders aus, und der Mutterschaftsurlaub endet auch, d.h. die Karten werden spezifischer gemischt. Aber die Haushalte, die ich kenne, wo sich die Mutter gleich ab Geburt zusätzlich voll für den Haushalt zuständig fühlte… da hab ich nur Klagen gehört.
@mila: Ich glaube nicht, dass es um die allerersten Wochen ging.
In einer normalen Beziehung ist es doch so, dass beide ihren Alltag bewältigen. Und wenn abends noch Arbeit übrig ist, macht man es gemeinsam, oder der, der noch mehr Energie hat.
Sehe ich genau so, Cybot. Sie hat ihren Körper strapaziert durch eine Schwangerschaft und Geburt und die Stillzeit. Sie ist in Rekonvaleszens das erste Jahr und genau deshalb wird ja in Schweden eine Auszeit von 480 Tagen als angemessen betrachtet. Wieso sollte die Hausarbeit während dieser Zeit plötzlich ihr überlassen bleiben? Kein Patient wird während seiner Genesungszeit zu erhöhter Arbeit angehalten, nur einer Mutter kann das zugemutet werden? Da fängt ja die Überforderung an, die Frustration folgt und die Trennung ist in Sichtweite. Wieso erfolgen Trennungen bereits so früh, wenn die Kinder noch minderjährig sind?
480 Tage arbeitsunfähig? Also bitte!
So ei Gejammer! Es liegt nicht am Mutterschaftsurlaub, sondern am Willen der Beteiligten. Ich arbeite 80%, meine Frau 60%. Ich habe wiederholt angeboten weniger zu arbeiten, wenn sie ein interessantes Stellenangebot von 80 oder 100% gesehen hat. Sie ist von ihrer Persönlichkeit sicher ehrgeiziger als ich. Wiederholt hat sie sich nicht beworben, weil „mehr als 60 möchte sie wegen den Kindern nicht arbeiten.“
Ich glaube, diese 60 Prozent sind so eine magische Grenze. Ich kenne tatsächlich im meinem Umfeld keine Frau mit Kindern unter 10 Jahren, die mehr arbeitet. Auch wenn die Ausbildung noch so gut ist.
Unsere Gesellschaft lebt Gleichberechtigung
Mir scheint es, als sehen die meisten Leute Gleichberechtigung „schwarz/weiss“. Entweder man lebt sie zu 100% pardon (50%/50%) oder nicht. Das ist doch Blödsinn. Gleichberechtigung hat viele Formen und Farben. Sie hängt vorwiegend vom eigenen Anspruch ab.
Jedes Paar hat die Möglichkeit sich selber zu organisieren. Jede Frau und jeder Mann ist dafür verantwortlich, dass sie/er in ihrem/seinem Sinne Gleichberechtigung leben kann.
Gleichberechtigung ist in der heutigen Gesellschaft gegeben. Wer der Meinung ist nicht gleichberechtig zu leben, ist selber dafür verantwortlich und muss das Zepter in die Hand nehmen und selber aktiv werden.
Obwohl, oder (weil ?) dezidiert feministisch geht mir das Gejammer auf den Keks. Ja, die Strukturen begünstigen traditionelle Rollen. Aber das ist nicht Schicksal und es ist auch nicht so, dass man nicht vorgewarnt wäre! Der Vater meines Kindes hat vier Monate unbezahlten Urlaub genommen. Ich habe das Mutterschaftstaggeld mit ihm geteilt, den Fehlbetrag von etwa 3000.- hat er von seinem Ersparten genommen. Klar, man muss beim Arbeitgeber hinstehen. Aber finanziell könnten sich das (bis es einen Vaterschaftsurlaub gibt) sehr viele leisten. (Wir sind nicht reich, ca 5500.- Paar-Einkommen). Man muss halt Prioritäten setzten. Abgesehen vom Urlaub ist die Situation nämlich für Männer und Frauen genau gleich: „Karriere“ UND viel Zeit mit dem Kind geht halt einfach nicht!
Natürlich bin ich für einen Elternschaftsurlaub, der diesen Namen auch verdient. Für beide. Aber wie Brunhild Steiner weiter unten schreibt: Ein Vaterschaftsurlaub ist keine Garantie dafür, dass sich die Väter dann auch entsprechend engagieren. Man (also beide!) muss selber auch wollen und wenn man das tut, gehts mit etwas Mühe auch jetzt schon.
Danke Frau Bissig
Sehr treffender Kommentar
Geht´s noch? Die Mutterschaft zu einer „Mutterfalle“ herabzuwürdigen. Warum bloss kommen solche Kommentare immer von Frauen….
Die Rollen bewusst verteilen! Das tönt doch fortschrittlich! Tun wir das! Und dann spricht sie von Zahnpasta-Resten im Lavabo wegputzen und Windelvorrat auffüllen und – ganz wichtig – Cafétrinken nach dem Kinderarzt (der Termin selber und was der Arzt gesagt hat scheinen nicht so wichtig zu sein). Das ist für mich einfach Unreife; Leute, die sich über solche Details verbreiten und dafür noch einen Vaterschaftsurlaub fordern. Zur Unreife gehört auch, dass vierzehn Wochen offenbar genügen, den eigenen Willen abzuwürgen und alle Weichen ganz neu zu stellen. Ob das der Sache des Umdenkens förderlich ist?
Die meisten Mütter, die ich kenne, verlängern den Mutterschaftsurlaub um mehrere Monate unbezahlt – wegen dem Stillen, aber auch um noch etwas Kraft zu tanken. Aber da wäre auch Platz für einen unbezahlten Urlaub für den Vater, wenn die Mutter das unbedingt wollte (um nicht in eine Falle zu tappen).
Ich halte es für sehr fragwürdig, dass Mütter gegen ihren Willen „gezwungen“ werden, mehr zu Hause zu sein, weniger auswärts zu arbeiten. Ich glaube, dass die meisten es sich genau so einrichten, wie sie es sich wünschen. Wenn es finanziell reicht. Und der Partner einverstanden ist.
Meinen Mutterschaftsurlaub hätte ich auch gerne verlängert, ja. Finanziell hätten wir das schon irgendwie geschafft, und für meinen Mann wär das auch in Ordnung gewesen. Ich hab den Wunsch auch vorgebracht, aber Erfolg hatte ich damit nicht … Und so schluckt die frischgebackene Mutter erstmal leer und fängt nach spätestens 10 Wochen an, dem Kind den Schoppen beizubringen … Man nimmt, was man bekommt. Sonst ist man schnell weg vom Fenster … Schön für die, die sich im Leben immer alles genau so einrichten können, wie sie sich das wünschen! So müsste es sein. Aber meistens ist die Realität eben anders. Wir brauchen dringend flexible Arbeitsmodelle, mehr Teilzeitmöglichkeiten und vor allem tolerantere und mitdenkende Arbeitgeber.
In der Schweiz ist es schwierig eine ernsthafte Debatte über Gleichstellungsthemen zu führen. Ja, es ist nicht gerecht, dass die Wehrpflicht nur die Männer betrifft. Auch Frauen sollten Militär- oder Zivildienst leisten müssen.
Nur ist es ermüdend, dass man als Frau nie auf Missstände aufmerksam machen kann, ohne dass ein Mann das Militär Argument bringen muss. Auf diese Weise werden wir in der Schweiz den Skandinaviern in alle Ewigkeit um Lichtjahre hinterherhinken, die Gleichstellung betreffend.
…und hier haben wir ja schon den Verweis auf den Norden, da würd ich gern mal wissen wieviele Stunden ein 100%Pensum umfasst, wie Urlaubstage geregelt sind und wer zu welchen Konditionen alles Ausgelagerte übernimmt.
„Nur ist es ermüdend, dass man als Frau nie auf Missstände aufmerksam machen kann, ohne dass ein Mann das Militär Argument bringen muss.“
Solange nicht eine allseits befriedigende Lösung für das Thema Wehrpflicht gefunden wird, gibt es keine echte Gleichberechtigung in diesem Lande, Malin. Eine halbwegs ernsthafte Gleichstellungsdebatte muss das Thema inkludieren.
…und die Frau kann früher in Pension gehen. Und Witwenrente kennen auch nur Frauen. Das gehört alles abgeschafft plus Militärdienstpflicht für Alle. Das ist Gleichstellung – nicht nur dort, wo’s grad passt.
@Martin Auch Männer bekommen eine Hinterlassenenrente, allerdings nur solange das jüngste Kind minderjährig ist. Ganz leer gehen Männer also nicht aus; unfair ist es trotzdem, da die Frau die Rente unabhängig vom Alter der Kinder erhält und wenn sie älter als 45 ist, erhält sie die Rente auch ohne Kinder.
Nein, das sollte umgekehrt laufen. Angepasst wird nach oben. Ein gutes Leben ohne Militärpflicht und ohne Altersarmut für Alle!
Und wer betreut die betagten Eltern, wenn Frauen länger arbeiten bis 65? Die Männer sind ja meistens bereits in Pension und brauchen in den meisten Fällen selber Betreuung bevor sie in ein Altersheim gehen. Schon mal solche Zusammenhänge näher sich angesehen und wer das finanziert?
@WS: Du drehst dich im Kreis. Entweder möchte man Gleichberechtigung, traditionelle Strukturen aufbrechen.
Oder wir bleiben dabei, dass Frauen im Wesentlichen den Haushalt führen, Kinder betreuen, die betagte Eltern pflegen…
Ausserdem macht da dieses eine Jahr auch nicht mehr viel aus. In diesem Jahr könnten tatsächlich die nur wenige Jahre älteren, bereits pensionierten Partner auch etwas tun…
Zum Hundertausendsten Mal: Im Militär ist nur eine Gleichberechtigung möglich: KEINE Wehrpflicht für alle!
(Oder will ernsthaft jemand im Kriegfall alle jungen/gesunden Menschen in den Kampf schicken und Kinder und Betagte sollen selber für sich schauen…?)
@tststs: „Oder will ernsthaft jemand im Kriegsfall alle jungen/gesunden Menschen in den Kampf schicken und Kinder und Betagte sollen selber für sich schauen…?“
Was für eine Alternative haben Sie denn zu bieten? Die Kinder und Betagten ziehen in den Krieg (was im WK zuletzt auch passierte…)? Oder: wir machen einfach nicht mit, wenn jemand mit uns kriegen möchte?
Und zuletzt: Was, bitte, hat das mit der erwähnten Geschlechterdiskriminierung zu tun?
Hm. Das zeigt eigentlich nur, dass die Prioritäten etwas speziell gelegt werden. Wenn ständig über Nebensächlichkeiten diskutiert wird, aber kaum über die wesentlichen Punkte. Vielleicht doch, weil es dann halt um Benachteiligung von Männern geht?
Hm. Das zeigt eigentlich nur, dass die Prioritäten etwas speziell gelegt werden. Wenn ständig über Nebensächlichkeiten diskutiert wird, aber kaum über die wesentlichen Punkte. Vielleicht doch, weil es dann halt um Benachteiligung von Männern geht?
Militär und Kinderbetreuung geht numal schlecht zusammen..
Wenn der Mann vor dem Kind die Hälfte des Haushalts macht, sollte er doch auch nach der Geburt noch mindestens so viel Zeit haben. Konkret, wenn ich um 6 nach Hause komme, koche ich, und nach dem Nachtessen verbringe ich noch 2 Stunden mit dem Baby, bis es um 9 schläft. Und bis ich wieder zum Haus raus muss, stehen noch mindestens 3 mal Wickeln an.
Wenn das Essen schon auf dem Tisch steht, und die Mutter Waschen und Wickeln auch gleich übernimmt, muss in erster das Paar miteinander reden. Ich fände einen Vaterschaftsurlaub auch toll, aber die hier gezogenen Schlüsse scheinen mir doch arg konstruiert.
Das hängt ja auch damit zusammen, dass meistens die Mutter das Kind die ersten Monate stillt und es eben die Mutter dazu braucht und nicht den Vater. Gerade in den ersten Monaten ist dies sehr intensiv und falls eine Mutter stillen will, nützt bei aller Gleichberechtigung, ein Vaterschaftsurlaub halt nicht viel. Und dass beide Eltern 14 Wochen zu Hause bleiben, ist leider nicht realistisch.
Ähm, ich stille seit beinahe zwei Jahren, wir haben im Mutterschaftsurlaub bereits geschaut, dass mein Mann auch eine Beziehung zum Kind hat, danach gleichviel gearbeitet und heute habe ich ein Vollzeit- und er Teilzeit und übernimmt den grössten Teil der Betreuung. Und ich konnte bereits mehrere Frauen kennenlernen, die lange stillen und ein „umgekehrtes“ Rollenmodell leben. Stillen ist wichtig, aber wird auch gerne als Ausrede für die Rollenverteilung gebracht. Von Müttern und Vätern.
Stillen ist meist der Grund für die unbezahlte Verlängerung des Mutterschafsurlaubs auf ungefähr ein halbes Jahr. Das ist nun mal Fakt und nicht Ausrede. Wer voll berufstätig stillen möchte, bitte – aber sehr angenehm ist das nicht. Und nötig?
Stillen ist oftmals der vorgebrachte Grund, dass eher aufgestockt werden würde, wenn weniger gestillt wird, wage ich sehr zu bezweifeln, eher wird dann abgestillt als die beruflichen Pläne über Board zu werfen, leider schon in kleinen Pensen. Hochprozentig arbeiten und Stillen ist möglich, angenehm nicht sehr, aber durchaus ok und auch nicht irgendwie unangenehm. Nötig? Ja. Wenn der Mutterschaftsurlaub 14 Wochen dauert und frau dann nicht abstillen will, ist es nötig. Unbezahlten Urlaub kann sich nicht jeder leisten, weder finanziell, noch karrieretechnisch.
@13: Aber abstillen kann sich jede leisten. Macht ja auch aus vielen Gründen Sinn. Gerade auch wenn man möchte, dass sich die Väter mehr engagieren.
So wichtig ist Stillen nach einigen Monaten dann auch nicht mehr!
Hmm. Der Vater kann sich nicht engagieren, wenn er nicht möglichst früh mit-füttern kann? Es gibt so viele Bereiche, wo er ab Geburt mit-wirken kann, beim Wickeln, Baden, Tragen, Spielen… ehrlich gesagt, früh Abstillen aus diesem Grund halte ich nicht für sehr kindsdienlich. Zumal auch der Vater abgepumte Milch schöppelen kann (wenn das Kind den Schoppen will – wollen längst nicht alle Babies).
Anders sieht es aus, wenn die Mutter grundsätzlich nicht mehr stillen möchte. Halte ich für legitim.
@ Sp
Ganz banal:
1. Ob sich ein Vater engagiert ist zum grössten Teil abhängig vom Vater, nicht davon, was die Mutter möchte.
2. Wer sich als Vater wegen dem Stillen nicht engagiert, der will das gar nicht und sucht eine Ausrede.
3. Doch, die Möglichkeit des Stillen ist sehr wichtig, unabhängig des Alters. Ob man sie wahrnimmt, ist wieder eine andere Frage.
Manchmal frage ich mich schon, was Sie wollen: Man soll nicht stillen, familienbetten (ist ja nach Ihnen auch so ein Mutterding) etc. um den Vater ja gleichberechtigt zu halten, aber dann wenn man das hat, wird erklären Sie mir, es sei ja eh der Wunsch der meisten Menschen, dass die Mutter den grössten Teil der Betreuung macht…..
@ mila
„Hmm. Der Vater kann sich nicht engagieren, wenn er nicht möglichst früh mit-füttern kann?“
Quatsch, man sucht doch hier nur einen Grund, warum man sich angeblich nicht kümmern kann und das am liebsten ein Grund, bei dem Mann sagen kann, dass dies von der Mutter (als Materiarchin) alleine gewählt wurde und somit der arme Vater gar keine andere Möglichkeit hatte als sich zu fügen….da bietet sich das Stillen nahezu an….
Ich hege die Vermutung, dass manchen Mänmern (beileibe nicht allen…) das Stillen irgendwie unheimlich ist. Und die froh sind, wenn die Frau bald einmal abstillt. Damit es sich mit dem Thema hat. (Ich möchte keineswegs sagen, dass dies auf SP zutrifft.)
Es gibt aber auch das umgekehrte, Väter, die sehr darum bemüht sind, ihrem Kind das Stillen zu ermöglichen (u.a. durch Unterstützung der Mutter) . Und sich durch die ‚exklusive‘ Stillbeziehung entdprechend auch nicht ausgeschlossen fühlen. Wieso auch.
Der Vater kann sich engagieren. Aber die Mutter ist immer präsent, weil sie praktisch jederzeit verfügbar sein muss. Denn das mit der abgepumpten Milch, das weiss ich aus eigener Erfahrung, ist nun auch nicht so einfach. Nicht, wenn das Kind zu 90% die Brust gewöhnt ist. Nicht, wenn das Kind alle zwei Stunden Hunger hat und die Mutter deshalb kaum mal dazu kommt, abzupumpen. In unserem Fall hier das, dass die Mutter maximal für 4 Stunden weg konnte – und auch das nur, wenn sie über mehrere Etappen eine Portion Milch vorbereitete.
Dennoch fanden wir beide das Stillen unkompliziert und angenehm, aber halt auch einschränkend. Und mit „richtigem“ Essen wurde die Flexibilität sofort grösser.
@mila: Ich kann Ihnen da nicht folgen. Also wenn die Mutter keine Lust hat zu stillen, ist das völlig legitim, weil das Kind davon keinen Schaden nimmt. Wenn aber nach einigen Monaten abgestillt wird, weil der Vater sich auch hier mehr engagieren möchte, dann ist das plötzlich nicht kindsdienlich? Für mich ist das einfach inkonsequent, wie so oft wenn es um Mütterthemen geht – da heisst es dann gerne, alles, was die Mutter wünscht, ist quasi Kindswohl, die gleiche Handlung aus anderer Perspektive ist aber äusserst schädlich…
@13: „Manchmal frage ich mich schon, was Sie wollen: Man soll nicht stillen, familienbetten (ist ja nach Ihnen auch so ein Mutterding) etc. um den Vater ja gleichberechtigt zu halten, aber dann wenn man das hat, wird erklären Sie mir, es sei ja eh der Wunsch der meisten Menschen, dass die Mutter den grössten Teil der Betreuung macht….“
Ich sehe da keinen Widerspruch. Ich empfinde es als ganz natürlich, dass in den ersten Wochen vor allem eine enge Mutter-Kind-Beziehung gepflegt wird, auch als Folge einer direkten Abhängigkeit. Aber das sollte mit der Zeit auch erweitert werden. Wenn das Kind Brei isst oder gar regulär vom Tisch, wenn es im eigenen Bett schlafen könnte, warum sollte es dann noch gestillt werden oder im Elternbett schlafen?
SP, wenn eine Frau nach dem Mutterschaftsurlaub, arbeiten geht, und das Abpumpen sie nur noch zusätzlich stresst, dann ja, halte ich es kindsdienlicher, wenn sie nicht mehr stillt. Oder wenn sie nicht stillen mag, Komplikationen hat etc. Eine nur widerwillig stillende Mutter tut niemandem etwas Gutes, denke ich.
Der Vater hingegen kann ab spätestens sechs Monaten mit der Beikost einsteigen, ist das denn wirklich, wirklich nicht früh genug? Wobei ich mir eigentlich keine Mutter vorstellen kann, die gerne weiterstillen möchte und es wegen der egalitären Stellung des Vaters nicht mehr tut. Das röche für mich sehr nach Alibi-Argument.
Weil Kuhmilch in welcher Formula oder Form auch immer nie der Muttermilch gleichkommt? Weil viele Kinder mit 1 noch keineswegs rundum alles vom Tisch mitessen (logo, sie haben noch nicht mal Backenzähne, in der Regel)? Weil man es liebt, wenn man sein Kind nahe bei sich hat (ob im eigenen oder im Kinderbett nebenan)? Es gibt durchaus legitime Gründe für längeres Stillen und Familienbett oder Co-Sleeping. Je nach elterlicher/familiärer Präferenz. Ich persönlich sage ja, dass ich mein Kind zur Zeit gerne noch mit allen netten Inhaltsstoffen der Muttermilch zusätzlich ‚pimpe‘. Und ihr gerne den Zeitpunkt des Abstillens überlassen möchte, solange es nicht ein (Zeit-)Mass überschreitet, das ich nicht mehr mittragen möchte. In diesem Alter stillt man auch meist nur noch zu Randzeiten.
Was ich wiederum nicht verstehe: der Vater kann (doch) von Beginn weg in die Beziehung treten. Wenn er will, und sich Zeit nimmt. Mein Mann und ich waren in den ersten vier Wochen gefühlte Pinguineltern. Zu unser aller Glück. Darauf haben wir weiter aufgebaut, nachdem der Urlaub meines Mannes zu Ende war. Aber wenn die Mutter die einzige ist, die Nachtschichten etc. einlegt… ja dann dürfte es schwieriger werden mit dem direkten Beziehungsaufbau.
@mila: „Es gibt durchaus legitime Gründe für längeres Stillen und Familienbett oder Co-Sleeping.“ Und es gibt durchaus legitime Gründe dagegen.
„Eine nur widerwillig stillende Mutter tut niemandem etwas Gutes, denke ich.“ Ein Vater, der von der langzeitstillenden Mutter genauso wenig begeistert ist wie davon, das Bett immer noch mit mindestens einem Kind zu teilen, ist dagegen völlig egal.
Mir scheint, Sie sehen vor allem die Perspektive der Mutter, und haben grössere Schwierigkeiten, sich auch in die Befindlichkeiten mancher Väter einzufühlen.
Und richtig: Beikost/Brei ab 6 Monaten reicht, davor muss es nicht sein. Aber Stillen über ein Jahr muss auch nicht sein.
Ich habe ja gesagt: legitime Gründe nach elterlicher Präferenz. Beim Schlafthema sowieso. Beim Stillen denke ich aber in erster Linie ans Kind, und was das Beste für dieses ist. Ein Kind, das noch gerne stillt, wegen dem Vater abstillen, halte ich für egoistisch, sorry. Und habe persönlich die gute Situation, dass mein Mann voll dahinter steht.
Ich muss dazu auch sagen, dass ich kein Paar kenne, das Co-Sleeping oder Familienbett praktiziert, ind der Vater wäre dagegen. Es stehen beide Elternteile dahinter. Sie scheinen mir hingegen nur Mütter zu kennen, die sich über die Wünsche des Vaters hinwegsetzen. Ich finde das schon ein wenig, nun ja, komisch.
@ Sp
Ich habe bei beiden noch kein einziges legitimes Argument gehört, welches ich auch nachvollziehen kann. Wenn mir jemand erklärt, das Langzeitstillen hätte einen Einfluss auf die Vater-Kind-Beziehung dann muss ich in Gedanken an meine eigenen Erfahrungen schon etwas schmunzeln, denn diese Beziehung könnte tatsächlich nicht besser sein. Ich sehe da auch keinen Unterschied zum ersten Kind, das sehr kurz gestillt wurde. Meine Frage war aber eher die: Sie wollen, dass die Beziehung möglichst gleichwertig ist und es soll ja keine Bevorzugung der Mutter geben, auch wenn man dafür abstillen muss. Sprechen wir aber über die Rollenverteilung Job-Betreuung, dann empfinden Sie die Priorisierung der Mutter normal. Das ist ein Widerspruch.
@mila: „Ein Kind, das noch gerne stillt, wegen dem Vater abstillen, halte ich für egoistisch, sorry.“ Eben, sehr speziell. Wegen dem Vater ist es egoistisch, wegen der Mutter ist es legitim…
Ausserdem steht ja schon lange die Frage im Raum, ob Langzeitstillen (sagen wir ab jährig) eigentlich eher dem Bedürfnis des Kindes oder dem der Mutter entspricht. Nötig ist es jedenfalls sicherlich nicht mehr.
@mila: Ehrlich gesagt kenne ich gar niemanden, von dem ich weiss, dass sie ein Familienbett haben. Ich lese nur hier und anderswo die Erfahrungsberichte und Meinungen. Und die kommen nun mal meist von den Müttern.
Ansonsten überlege ich mir – als Mann – einfach, was es heisst, wenn ich lese, dass die Mutter mit dem Kind zeitig ins Bett geht, weil das Kind sonst nicht schlafen kann. Und teilweise der Vater sich ausquartiert, weil er am Morgen wieder zur Arbeit muss, usw.
Und damit meine ich nun explizit nicht Babies, die in der Nacht noch gestillt werden, und die auch bei uns neben/im Elternbett lagen (5-6 Monate lang). Und ich freu(t)e mich jeweils auch mehr als meine Frau, wenn die Kinder am Morgen zu uns kamen. Aber das ist etwas anderes.
@13: Sie sehen da immer einen Widerspruch in meinen Aussagen, den ich keineswegs sehe. Wenn ich darauf hinweise, dass die Eltern sich die Arbeitsteilung in der Regel so einrichten, wie sie sich das wünschen, dann ist das ein Plädoyer gegen das Jammern und Klagen, und keines dafür, dass die Mutter sich hauptsächlich um die Kinder kümmert. Das kann ich mir gut ganz anders vorstellen und habe das auch schon mehrfach explizit angeführt.
Aber ich halte wenig davon, die Kinder von einem Elternteil abhängig zu halten, wenn sie eigentlich schon einen Entwicklungsschritt weiter sein könnten. Grundsätzlich finde ich, man sollte Kinder begleiten auf dem Weg zur Selbstständigkeit, und nicht behindern. Und da ist es eben eine Balance zwischen Behüten und Überbehüten.
Und noch zur Klarheit: Natürlich hat Langzeitstillen nur dann einen Einfluss auf die Vater-Kind-Beziehung, wenn es ohne Stillen nicht geht. also wenn der Vater nicht mal 2-3 Tage mit dem Kind weg gehen kann (oder die Mutter ohne Kind), weil ja noch gestillt werden muss.
Speziell ist einzig, dass nur die Mutter stillen kann. Und wenn es ihr beim Stille schlecht geht (was sich aufs Kind überträgt), kann der Vater allein das nicht übernehmen. Die WHO empfiehlt übrigens Stillen bis zwei Jahren, wussten Sie das nicht? (Ebenfalls sind Mütter aus 1. Welt Ländern von dieser Empfehlung nicht ausgeschlossen… )
Bis zwei Jahren würde ich entsprechend auch nicht von Langzeitstillen sprechen. Der Mehrwert ist immer noch explizit da (wer anderes behauptet, hat sich nicht gründlich genug informiert), dazu können Sie sich z.B. im Stilllexikon informieren. Ich versuche den Text zu verlinken.
Sie sehen, es geht mir hier durchaus um Fakten. Wo Ihr Faktum ist, weshalb Stillen bis zwei die autonome kindliche Entwicklung verzögert oder verhindert, müssten Sie mir erst mal noch zeigen. Viele solcher Vorstellungen kommen aus dem 19. Jahrhundert und gelten mittlerweile als überholt. In der kindlichen Entwicklungsforschung, notabene.
PS, meine Tochter hat sich den ersten Löffel Abendbrei mit zwölf Monaten in den Mund geschoben. Mit dem Becher hantieren konnte sie mit 13 Monaten. Sie sehen, ich bin absolut dafür, kindliche Selbständigkeit zu fördern. Wo und wenn es entwicklungsbedingt möglich ist. 😉
Ah, und weil ich das überlesen habe: wer sagt denn, dass die Mutter bei alternativen Schlafmodellen mit dem Kind ins Bett geht, und der Vater sich ausquartiert? Sie scheinen mir allgemein ein bisschen viel ‚anzunehmen‘ hier, und das als ansonsten faktengesteuerter Mensch.
@mila: Ich nehme nicht an, ich lese. Insbesondere auch das, was ich eigentlich nicht kenne. Zumal es auch wenig Sinn macht, Kinder ins Familienbett zu nehmen, wenn die Eltern zunächst mal Stunden nicht da sind. Aber ich lasse mich diesbezüglich gerne belehren.
Und ja, das Thema Stillen bleibt ein Eiertanz. Ich halte zwei Jahre definitiv nicht für normal und schon gar nicht für sinnvoll – wenn die positive Wirkung von Stillen generell schon stetig relativiert wird, dann wird die Wirkung von Stillen im zweiten Lebensjahr vermutlich kaum messbar sein, oder?
Bleibt der Fakt, dass mich das als Vater irritiert hätte. Gerade wenn das noch mit Mehraufwand (Stillen bei der Arbeit) verbunden ist.
Auf die Frage, wie lange das Kind dann ohne Mutter sein kann, sind Sie nicht eingegangen.
Wenn das Kind z. B. mehr saugt phasenweise, wird angenommen, es kriege nicht mehr genug Milch. Dabei ist es gerade dabei, eine grössere Menge zu produzieren durch das vermehrte Saugen. Es gäbe noch mehr Details, die man aufzählen könnte, aber ich belasse es folgendem Hinweis zum 2. Jahr. Die reinen Kalorien können die meisten Kinder nun gut mit fester Nahrung plus Kuhmilch decken. Die Muttermilch enthält aber weiterhin schützende Antigene, und andersgeartete Fettsäuren, die die Hirnentwicklung fördern (s. Lancet-Studie). Nennen Sie es Gehirndoping, ich weiss jedenfalls sehr genau, warum ich derzeit noch stille…. Plus hatte meine Tochter bis jetzt genau dreimal kurz Schnupfen. Ohne Fieber, ohne nichts. Mein Mann und ich waren beide mehrfach krank. Kann sein, dass sie einfach
Errutscht, hier weiter. Also kann sein, dass sie einfach ein versammt gutes Immunsystem hat. Kann sein, dass das Stillen ‚wirkt‘. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht noch weitere schlafunterbrochene Nächte wegen Krankheiten habe. Die normale Entwicklung, das Zahnen hält in den ersten Monaten genug auf Trab, finde ich.
Dann zum Schlafen: die meisten SIDS Todesfälle ereignen sich bei Kindern, die sich nicht mit den Eltern in einem Zimmer befinden. Co-Sleeping im ersten Jahr wird als präventive Massnahme empfohlen, und auch das Familienbett ist sehr sicher, wenn einige Risikofaktoren ausgeschlossen werden. Besonders gefährlich ist es, wenn Eltern, die nicht regulär mit den Kindern schlafen, aus Übermüdung dann doch mit ihnen einschlafen (Stichwort auch: Sofa).
Kann man alles nachlesen, und Ihre Informationslage scheint mir aufgrund Ihrer bisherigen Information eher rudimentär. Meine Argumentation würde ich auch nicht darauf begründen, was in Blogs geäussert wird (nur weil im MB relativiert wird, ist langes Stillen unnötig oder sogar problematisch – ich bitte Sie. Die Grenze der Gefährdung müssten Sie mir dann bitte auch noch wissenschaftlich fundiert, und nicht nur gefühlt, darlegen).
Und schliesslich zu Kindern ausser Rand und Band: es gibt Studien, wonach besonders auch Kinder, die einer zu strikten (autoritären) Erziehung unterliegen, rebellieren und entsprechend auffallen. Dort verwerfen dann anscheinend die Eltern die Hände, weil nichts (mehr) fruchtet. Ich für meinen Teil äussere mich nicht zum Konzept ‚unerzogen‘,
solange ich solche Kinder nicht selbst erlebt habe, oder Studienergebnisse dszu vorliegen. Den Blog von Ruth hsbe ich nun von A bis Z durchgelesen ( um mir ein breites Bild zu machen). Ich fand nicht alles darin praktikabel oder überzeugend (für mich ind meine Bedürfnisse), aber einiges davon leuchtet mir durchaus ein und/oder deckt sich mit meinen Vorstellungen. Ein insgesamt spannender bis wertvoller Input für mich also.
Und ja, mit drei Kindern würde ich mein Bett auch nicht auf Dauer teilen wollen… But you parent the child (children) you have. D.h. ich schaue, wir schauen, in der konkreten Situation, wie sich das, was ich mir, was wir uns, für unser Kind langfristig wünsche(n), im Einklang mit unseren Werten und unseren Bedürfnissen vereinbaren lässt.
So, ich habe fertig. 😉
Hm. Offenbar findet halt jeder die wissenschaftlichen Studien, die gerade die eigenen Überzeugungen bestätigen. Aber wir können uns ja darauf einigen, dass Langzeitstillen sicher nicht wahnsinnig wichtig ist.
Der wesentliche Punkt ist aber ein anderer. Wenn der Partner das dann mal nicht mehr so toll findet, muss man ihn nicht überzeugen bis übergehen, sondern ihn ernst nehmen. Aber was ich so lese geht in eine andere Richtung – die unmöglichen Männer haben keine Ahnung/können sich doch wohl auch mal für einige Zeit etwas zurücknehmen, usw.
Sie sagen, Ihr Mann unterstützt Sie voll. Gut so. Aber die Frage bleibt: was, wenn er es anders sehen würde, wie manche? Sie machen mir nicht den Eindruck, da wirklich kompromissbereit zu sein.
Ich finde es schwierig, mich hypothetisch zu äussern. Hätte mein Mann Probleme mit dem längeren Stillen, würde ich versuchen zu ergründen, was der eigentliche Grund dafür ist. Dann via Diskussion schauen, was für eine Lösung in Frage kommt, die allen gerecht wird – es handelt sich ja immer um eine Triage der Bedürfnisse, die des Vaters zählen auch. Ich selbst würde tagsüber und nachts nicht mehr stillen wollen, z.B. das sogenannte Troststillen (Kind schlägt sich auf dem Spielplatz an und rennt quasi an Mamas Brust) würde für mich nicht in Frage kommen. So wie ich überhaupt kein Essen als Trostpflästerli (Gummibärli oder aber auch Globuli…) gebe, aber das ist meine persönliche Präferenz.
Man muss vielleicht auch sehen, wie es sich mit dem Stillen entwickelt (hat).
Ich hätte vor Geburt nicht gedacht, dass ich so lange stillen würde. Meinem Mann war zunächst auch um Einiges wichtiger als mir, dass unser Kind Muttermilch bekommt. Ich war da überhaupt nicht dogmatisch. Und bis heute steht er voll und ganz hinter dem Stillen. Aber zumindest mir ist auch klar, dass ich ein dreijähiges Kind sicher nicht mehr stillen möchte… so schauen wir fortzu, was sich ergibt, und wie. Mit dieser Triage-Orientiertung sind wir bisher gut gefahren, auch, weil wir uns einig sind, dass einige Bedürfnisse (nicht alle) des Kindes in den ersten Jahren vor unseren kommen. Deshalb arbeite ich zur Zeit auch nicht, und werde es in den nächsten Monaten auch nicht tun. Auch wenn ich keineswegs an den Haushaltsarbeiten hänge… und irgendwann gerne dafür bezahlen werde,
dass jemand uns an dieser Front entlastet.
Sie sehen, mir geht es keineswegs darum, dass Kind vor Mutter vor Vater kommt (mit so einer Denke kann es auch mE auch nicht wirklich gut gehen im Familienalltag). Selbstaufopferung liegt mir nicht, und wäre auch kein gutes Beispiel, gerade nicht für ein potentielles Einzelkind. Mit vierzehn Monaten sehen wir uns auch bereits in der Lage, unserem Kind zu erklären, weshalb es auch zwischendurch mal warten muss oder etwas nicht geht. Sie mag nicht alles dem Wortsinn nach verstehen, der Intention nach aber durchaus. Nicht immer, aber das ist verständlich. Und wird es noch eine ganze Weile sein. Wesentlich scheint mir zu verstehen, wizu Kinder altersentsprechend in der Lage sind, und wozu nicht. Dann klappt es für alle in der Regel gut.
@mila
weil vielleicht andere, bei denen das grad ein Thema ist mitlesen, ein Einwand zu SIDS,
ich finde es sehr gefährlich aus „Co-Sleeping/selber Raum“ und „getrennte Räume“ einen Zusammenhang abzuleiten was die Schlaförtlichkeit betrifft!
Das kann ziemlich unter Druck setzen.
Wirklich „wissenschaftlich“ wäre es, den gemeinsamen Nenner bei den SIDS im „alleine schlafen“ zu suchen, da wäre vermutlich mal Nikotin einer der Faktoren.
Mir ist sehr wichtig dass Eltern, die das Kind gerne in einem anderen Raum hätten, sich nun keine Panik wegen SIDS generieren!
Triage tönt sehr vernünftig. Vielfach, und gerade in diesen Blogs, ist nämlich vor allem von Mutter-Kind-Beziehung die Rede.
Übrigens, um einen früheren Gedanken wieder aufzunehmen: Schaue ich bei Ruths FB-Auftritt vorbei, sehe ich praktisch keinen Mann, der kommentiert. Und wenn ich von dort einem Link folge zu „Nestling“, sehe ich mich durchaus bestätigt: http://www.nestling.org/mamakind-mama-soll-papa-weg/
@Brunhild, ich finde ja, dass ausnahmslos alle Eltern in der Pflicht sind, sich zu SIDS eingehend und aktuell zu informieren. Ich habe keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, sondern auf SPs Einwände geantwortet (und darauf hingewiesen, dass es mehrere Risikofaktoren gibt). Zumindest der, dass das Kind nicht neben einem schlafen sollte, wenn geraucht wird, ist wohlbekannt. Auch, dass die Räume grundsätzlich rauchfrei sein sollten. Ebenso sind Medikamente und Alkohol sowie starke Übermüdung ein absolutes No Go. Basierend auf der vorhandenen Information und der eigenen Lage kann man entscheiden, was die sicher(st)e Schlafsituation fürs Kind ist.
@SP: Ja, an dieser Mutter-Kind-Fixierung störe ich mich auch. Trotz ‚Vollzeitmutter-Status‘. Deswegen werden wie auch nie /
in die Situation kommen, dass ich an Grillparties die Hydra geben muss. Und das Beste ist: meinem Mann musste ich das nie sagen. Die gemeinsame Verantwortung teilt er, wenn er da ist, gerne (und stolz).
Ich hatte mich ja bei unsere damaligen Hauptratgeber zu Familienbett und erhöhter SIDS-Gefahr schlau gemacht und dort auch die kinderärztliche Empfehlung gelesen: https://www.swissmom.ch/baby/praktisches/schlafen/familienbett/familienbettvoraussetzungen/
Jetzt müssen Sie mir doch mal erklären: wo und von wem wird die positive Wirkung von Stillen (aktuell) relativiert? Ich kenne eigentlich nur das Gegenteil.
Langzeitstillen und Stillpausen von 2-3 Tagen sollen gut möglich sein – hab ich zumindest gelesen. Mit aktuell 14 Monaten Elternschaft haben aber weder mein Mann noch ich das Bedürfnis nach einem ‚freien‘ Wochenende… meine Tochter stillt in der Regel morgens und abends, einem Papa-Tag stünde somit nichts im Weg. Aber wegen einer Ausbildung haben wir nur den Sonntag gemeinsam, den verbringen wir zur Zeit lieber zusammen.
PS, die Gründe für die WHO-Empfehlung / Lancet-Studie können Sie ja googeln. Die Verlinkung hat nicht geklappt.
Ach so, wieso Co-Sleeping: unsere Tochter hat Entwicklungsphasen, in denen sie leichter schläft und entsprechend leichter aufwacht. Wenn sie dann gleich neben mir ist, kann ich sie schnell beruhigen, ohne selbst aufstehen zu müssen, wach zu werden etc. Mein Mann übernimmt das Beruhigen teilweise auch, das ist nicht mutterspezifisch. Ausserdem mögen wir alle die Nähe, die Geborgenheit, die wir so noch teilen können.
Und nein, wenn mein Kind heftig aufschreit/weint, lasse ich es nicht weinen. Und schon gar nicht allein.
PPS: Seit einiger Zeit (Laufenlernen durch, erste Wörter gesprochen) ist das Schlafen ganz wunderbar. Aber bis 3, 4 kann sich der Schlaf von Kindern immer wieder ändern. Wir werden sehen, wie lange wir den Status Quo beibehalten. Sicher solange es für uns als Eltern stimmt, oder bis sie nach dem eigenen Zimmer verlangt. Je nachdem, was vorher eintritt – idealerweise beides etwa zeitgleich.
Ich frag mich nur, weshalb sich die grosse Mehrheit der Getrenntschläfer so sehr von der kleinen
Minderheit der Zusammenschläfer irritiert fühlt. (Wobei für 90% oder mehr der Weltbevölkerung das Umgekehrte gilt…)
Dito, weshalb sind Sie eigentlich so arg Ruth-verstört? Unerzogene gibt es noch weniger… ich kenne niemanden, der unerzogen lebt. Wozu also diese enorme Erregung?
@mila: Selbst hier im Blog wird das Stillen immer wieder diskutiert mit dem Konsens, auf keinen Fall daraus eine grosse Sache zu machen. Wenn es geht, toll, sonst schadet es dem Kind auch nicht wirklich. Ich nenne das relativieren. Und wenn Stillpausen von 2-3 Tagen möglich sind, Stillen spätestens nach 12 Monaten ernährungsmässig keine Bedeutung mehr hat, dann ist die Notwendigkeit zumindest in Frage gestellt.
Ausserdem lese ich immer wieder von völlig erschöpften Müttern/Eltern, am Rande des Nervenzusammenbruchs, von Burnout. Doch, da wäre es vielleicht mal gut, sich eine Auszeit nehmen zu können. Aber jedem das Seine. Ich erinnere mich jedenfalls gut, wie meine Frau nach sechs Monaten in ein Skiweekend ging, und ich zu Hause zum ersten Mal mit dem Kind allein war.
@mila: Natürlich ist es zudem so, dass sich die grosse Mehrheit von dem irritiert fühlt, was ein paar wenige praktizieren. Das liegt ja in der Natur der Sache. Persönlich kommt dann noch die Erfahrung von drei Kindern dazu, die immer wieder in unserem Bett lagen – und unseren Schlaf massiv störten.
Ein bisschen Recherche unter den zahlreichen Blogs – es sind zwar wenige, die das praktizieren, aber offenbar müssen viele darüber schreiben – zeigt, dass dann doch sehr häufig schliesslich der Vater weicht, weichen muss. Die mütterliche Priorität scheint hier ganz klar zu sein. Gut, wenn der Vater hier zumindest verständnisvoll ist. Und Geduld hat.
Ein weiterer Punkt ist ja die offene Frage nach der Paarbeziehung der Eltern, nach ihrer Sexualität. Und darauf gibt es dann in der Regel zwei Antworten: 1) man hat ja Phantasie, wenn man möchte gibt es ja noch andere Räume im Haus (und ausserhalb) und 2) eigentlich möchte man in dieser Zeit ja gar nicht, weil man müde, erschöpft ist, die Prioritäten anders liegen…
Ich bin da eher dafür, die Probleme anzupacken, als sie auszusitzen und zu verdrängen.
Ulrike Zöllner, Prof. an der Hochschule für Angew. Psychologie in Zürich, beurteilt das Familienbett aus diesem Grund kritisch: «Kinder beeinflussen die Sexualität ihrer Eltern schon ohne diesen Familienschlaf sehr. Deshalb muss man genau anschauen, ob man sein Kind ans eigene Bett bindet, weil man sich vom Partner distanzieren will.
Die wissenschaftlichen Kommentare zu den Gefahren des Familienbettes – plötzlicher Kindstod – erspare ich mir jetzt, die sind Ihnen sicher bekannt.
Weiter: Ja, warum sich ärgern? (verstört wäre doch arg daneben). Eigentlich vor allem wegen der missionarischen Art, die jedes Mal (und die Themen kommen ja oft) mitschwingt.
Und ja, unerzogen in diesem Sinne gibt es selten. Aber ich kenne einige Kinder, die ich als unerzogen bis verzogen erlebe, und die nicht wirklich gesellschaftsfähig (oder schultauglich) sind. Da bin ich mir jeweils nicht sicher, ob wirklich alle Eltern wirklich tun dürfen, was sie wollen, oder ob es doch auch Grenzen gibt. Und erneut, wie beim Langzeitstillen, wo der Übergriff, die Gefährdung beginnt, und eingegriffen werden muss.
Eigentlich habe ich für so eine langfädige Diskussion keine Zeit. Ich picke mir deshalb einige Punkte heraus, die mir wichtig scheinen, und werde auf diese näher eingehen. Um Ihnen zu zeigen, auf welch tönernen Füssen Ihre Argumente stehen (nicht alle, aber doch so einige). Zum Stillen: Relativiert wird, wenn schon, um den Druck von den Müttern zu nehmen. Jede Hebamme wird Ihnen sagen, dass der Vater ein entscheidender Faktor ist, insofern die Mutter insbesondere zu Beginn Entlastung braucht, damit sich das Stillen einspielen kann. Diese Entlastung ist oft genug nicht gegeben, weil der Vater nach wenigen Tagen wieder arbeiten muss. Dann der Faktor, dass die Mutter die Erwerbstätigkeit aufnimmt. Die Abpumperei liegt nicht jeder. Dann das mangelnde Wissen übers Stillen allgemein.
@mila: Wir müssen nicht diskutieren, wenn Sie keine Lust haben…
Aber von wegen tönern – Ihre Argumentation war nun aber auch nicht gerade stichhaltig. Fehlende Unterstützung von den Partnern, fehlende Informationen sind also der Grund, dass nicht gestillt wird? Das sehe ich eher nicht so! Und es bleibt die Erkenntnis: Schön, wenn es geht – überlebenswichtig ist es aber nicht. Und bei Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit definitiv zu hinterfragen – ohne Schaden, denke ich, obwohl der Gesetzgeber hier ja die Möglichkeit gibt, weiter zu stillen.
Da sind noch Kommentare weiter oben, verrutscht. Falls Sie es nicht gesehen haben. Aber mehr Zeit kann ich an dieser Stelle wirklich nicht mehr investieren – ich habe weder eine Nanny, noch eine Haushaltshilfe, und genug zu tun. Das bisschen Haushalt erledigt sich eben (leider) doch nicht von allein. Und das Kind beschäftigt sich auch nicht ewig selber.
Spielen persönlichen Entscheidungen gar keine Rolle? Werden wir wirklich durch die „Weichenstellung“ wie Schafe in eine lebenslange Rolle getrieben? Ich bin absolut für Gleichberechtigung und Wahlfreiheit – auch für einen flexibel einsetzbaren Elternurlaub. Ich weiss aber auch aus eigener Erfahrung, dass ein gleichberechtigtes Modell bereits heute realisierbar ist, wenn man das denn wirklich will.
Wenn man das denn will. Das ist das Stichwort. Ausserdem haben auch viele Paare ein „gleichberechtigtes“ Modell, obwohl sie in der Aufgabenteilung übereingekommen sind, nicht das Gleiche zu tun.
Stimmt SP, falsches Wort. Meinte gleichteilig.
Etwas anders machen als die Mehrheit ist immer anstregender als mit dem Strom zu schwimmen. Es braucht, zumindest am Anfang, etwas Anlauf und Effort. Aber ja, hier geht es immerhin um die Frage, wie man die Beziehungen in der Familie und zu seinen Kindern gestalten will. Und das sollte man sich doch vorher überlegen und versuchen zu realisieren, auch wenn dafür nicht der rote Tppich ausgelegt ist. Weil den Vaterschaftsurlaub werden wir alle höchstens im Altersheim noch erleben.
Militärdienst vergleichen mit Kinderkriegen/-haben finde ich absurd.
Es gibt eben doch einen Zusammenhang, der gerne übersehen wird „Wenn es endlich eine Berufsarmee geben würde, hätten wir massig genug Zeit für einen Vaterschaftsurlaub“.
Aus Sicht der KMUs fehlen die Männer bereits heute aufgrund des Militärs und nun sollen sie auch noch ZUSÄTZLICH fehlen aufgrund des Vaterschaftsurlaubs von 14 Wochen pro Kind (es ist ja nur dann Gleichberechtigung, wenn er gleich lang ist wie derjenige der Frau)?
Mutterfalle für die Mutter, Ernährerfalle für den Vater; die Weichen werden spätestens ab Geburt zwangsläufig (und halt eben doch ein Stück weit naturgemäss) neu justiert.
Nebenbei, der Mutterschaftsurlaub hat mit Gleichstellung gar nichts zu tun. Das darunter zu subsumieren läuft schon unter déformation professionnelle. 😉
Von allen sehr guten Kommentaren gefällt mir dieser am Besten.
Liebe Leute lasst euch sagen, wenn ihr Kinder kriegt, hat die Falle zugeschnappt. Kriegt also nur Kinder, wenn ihr in dieser Kinderfalle sitzen wollt.
Ihr könnt danach (egal was ihr vorher gedacht habt) nicht mehr genau gleich weiterleben wie bisher.
Ich bin beeindruckt und beruhigt: meine Steuergelder sind gut investiert, wenn jemand zu so weisen Erkenntnissen kommt.
Danke, Roxy 🙂
Frau Derungs, dann setzen Sie sich aber bitte auch gleich intensiv dafür ein, dass nicht nur Männer ins Militär müssen, oder die Wehrpflicht ganz abgeschafft wird. Denn Männer müssen heute mindestens 37 Wochen Militärdienst leisten (entspricht 2,6 Mutterschaftsurlauben). Wenn man verpflichtet wird weiterzumachen sind es noch mehr Wochen. Ich hätte diese Zeit auch viel lieber für einen Vaterschaftsurlaub verwendet, als zum Tö ten ausgebildet zu werden (wieso müss(t)en diesen Job eigentlich nur Männer machen, ist das nicht auch diskriminierend?). Wenn es endlich eine Berufsarmee geben würde, hätten wir massig genug Zeit für einen Vaterschaftsurlaub.
Männer können heute aufgrund des Militärs später mit dem Studium/Berufseinstieg beginnen oder müssen 3% vom Einkommen abgeben.
Abwesenheiten aufgrund von WKs werden schon lange nicht mehr hingenommen. In kleineren Betrieben hat man mit offenen WKs keine Chance, ebenso bei Unternehmen mit internationalen Kadern. Von einem Schutz durch das Gleichstellungsgesetz kann auch keine Rede sein.
Im Gegenteil: Mann „darf“ wegen WKs ganze Semester oder ganze Zulassungspraktika repetieren. Zwei Bsp: die Zulassungsordnung zur Zürcher Anwaltsprüfung und die Regularien der Universität Zürich.
Enttäuschend war zudem, dass bei der letzten Abstimmung bzgl. Militärpflicht sehr viele Frauen dafür gestummen haben, obwohl die „allgemeine Wehrpflicht“ nur Männer betrifft.
Auch wegen der RS erhalten viele Männer nach der Lehre keinen neuen Vertrag.
Gleichaltrige Frauen haben aufgrund der RS nur für Männer oft mehr Arbeitserfahrung/ Sprachaufenthalte oder Praktika vorzuweisen.
Obwohl ich den Vergleich von Mutterschaft und Militärdienst nicht mag, inhaltlich ist es ungefähr das Gegenteil, verstehe ich Ihren Unmut. Aber ich denke, das mit der Wehrpflicht wird sich schneller erledigen als das mit dem Elternuraub. Faktisch ist es ja schon heute nicht allzu schwer, sich befreien zu lassen und der Zivildienst ist für Arbeitgeber gut verkraftbar. Falls Ihr Post aber ein Plädoyer sein sollte für das Recht auf Dienst am Vaterland: Nope, Sie werden verlieren und das ist gut so 🙂
@ H.H.
Zuerst vorab: Sie rennen bei mir mit der Abschaffung der Wehrpflicht offene Türen ein und ich habe nicht nur damals ja gestimmt sondern auch kräftig Werbung gemacht und mich aktiv dafür eingesetzt.
Aber mich nervt die Forderung gewaltig, dass man offenbar nicht auf Missstände zu Ungungsten der Frauen hinweisen darf, ohne dass die Forderung kommt, man soll sich gefälligst „auch gleich intensiv dafür einsetzen“, dass die Missstände zu Ungunsten der Männer aufgehoben werden. Warum eigentlich? Können das nicht andere Personen tun? Vielleicht Männer? Es stört sie? Dann tun Sie etwas dagegen, gleich wie sich Frau Derungs für ihre Ziele einsetzt. Warum muss sie beides machen, nur weil sie eines fordert? V.a. will sie ja den Vaterschaftsurlaub, der ja zugunsten der Väter sein sollte.
Zivildienst dauert 1,5x so lange wie das Militär (Strafe, dass man nicht ins Militär geht), es ist also noch schlechter vereinbar.
Wie ich oben geschrieben habe, bin ich für eine Berufsarmee, dann wird diese Arbeit auch richtig entlöhnt und es hat Zeit und Geld für den Vaterschaftsurlaub.
@13: weil für mich eben ein Zusammenhang besteht zwischen Militärpflicht und Vaterschaftsurlaub. Nur deswegen.
Ups, ich meinte Zivilschutz. Dass der Zivildienst länger dauert weiss ich.
@13: „Aber mich nervt die Forderung gewaltig, dass man offenbar nicht auf Missstände zu Ungungsten der Frauen hinweisen darf, ohne dass die Forderung kommt, man soll sich gefälligst „auch gleich intensiv dafür einsetzen“, dass die Missstände zu Ungunsten der Männer aufgehoben werden. Warum eigentlich? Können das nicht andere Personen tun? Vielleicht Männer?“
Sie leitet die Fachstelle für Gleichstellung, nicht Frauenfragen… (aber ja, man könnte dort Männer anstellen, die sich für Männeranliegen einsetzen…)
@ H. H. und 13: Es ist müssig und auch ein Stück weit bigott, unter der Prämisse Gleichberechtigung einfach für eine Abschaffung der Wehrpflicht zu plädieren. Denn solange es keine Mehrheiten für eine Abschaffung geben wird, ist die Wehrpflicht für die männliche Hälfte der Bevölkerung Realität.
So schnell wird es auch keine Mehrheit dafür geben, was natürlich einer gewissen links-feministischen Haltung in dieser Frage sehr gelegen kommt.
Persönlich wäre ich für eine Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht mit nahtlosem Ersatz durch eine allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen. Gleich lang, gleich streng. Meinetwegen mit einer gewissen Sperrminorität fürs Militär, ansonsten aber mit mehr oder weniger freiwilligen Wahl der Art des Einsatzes je nach Präferenz und Fähigkeiten.
Richtig, Martin Frey. Über die Wehrpflicht wurde mehrfach abgestimmt, die ist aktuell völlig unumstritten. Und der Einbezug der gleichberechtigten Frauen wäre eigentlich nur logisch und angesichts des entsprechenden Verfassungsartikels längst umzusetzen. Aber dagegen gibt es wohl Widerstand von verschiedenen Seiten, auch von Männern.
@Jane Bissig: Recht auf Dienst am Vaterland? Was ist damit gemeint? Richtig wäre eine Verpflichtung zu einem Dienst für jeden Menschen hier im Land, wie Martin Frey richtig fordert. Also auch für Frauen und Menschen ohne Schweizer Pass.
@ H.H.
Man kann einen Zusammenhang sehen (insbesondere auch finanziell), muss aber nicht. Es wäre aus meiner Sicht rein politisch verheerend zu sagen, man hat die Abschaffung der Wehrpflicht abgelehnt, also müssen die Männer ins Militär und darum gibt es nun keinen Vaterschaftsurlaub. Über diesen wird in absehbarer Zeit abgestimmt werden und dieser muss dann aufgrund familienpolitischen Überlegungen beurteilt werden. Wenn das dann im Endeffekt heisst, dass ein männlicher Arbeitnehmer zuviel weg ist, weil er in den WK muss und auch noch VU bekommt, dann muss die Wehrpflichtthematik nochmals aufgenommen werden.
@ Sp
Da die Fachstelle gemäss der Homepage über 650 Stellenprozente verfügt, die Leiterin gerade mal 80 davon besetzt, gehe ich davon aus, dass es noch genügend Ressourcen gibt, um auch die andere Seite zu betrachten.
@ MF
Eine Dienstpflicht für alle? Wozu? Damit Arbeiten, die bezahlt werden sollten von Dienstleistern gratis verrichtet werden? Was links-feministische Kreise damit zu tun haben, weiss ich nicht, aber da ich viel in diesen Kreisen verkehre, erlaube ich mir zu sagen, dass diese sehr zweigeteilt sind: Die einen sind für die Abschaffung, die anderen leisten auch als Frauen Militärdienst. Dass da nur die Wehpflicht der Männer befürwortet wird, sehe ich nicht.
@Sportpapi: Ich meine damit das Militär, das ich, im Unterschied zur Elternschaft, eine grundsätzlich schlechte Sache finde. Und wenn da Männer aus Karrieregründen (=Chef findet es nicht gut) fernbleiben ist es mir eigentlich recht. Aber die allgemeine Dienstpflicht nach Fähigkeiten und Bedürfnissen fände ich schon gut. Einfach ohne Militär.
@13: Ganz ehrlich: Wie viele linke Feministinnen kennen Sie konkret, die Militärdienst leisten?
„Eine Dienstpflicht für alle? Wozu? “
Sie belieben zu scherzen, 13? Ist Ihnen nicht bekannt, was für immense Probleme gerade im sozialen Bereich wir haben, und noch viel mehr auf uns zukommen? Es gibt nahezu unzählige Einsatzmöglichkeiten für solche Einsätze an der Gemeinschaft, und auch Modelle dazu. Wenige Länder kennen zudem Dienstpflichten für Frauen und Männer, und die Erfahrungen sind durchwegs positiv.
Nebenbei, linksfeministe Frauen, die freiwillig Militärdienst machen, müssen Sie mir zeigen. Die, die mir je begegnet sind, kamen eigentlich nie aus dieser Ecke.
Bigott an der Diskussion ist der Umstand, dass man überfällige Gleichberechtigungsschritte mit dem Argument „bin ja sowieso für eine Abschaffung, dann musst Du auch nicht gehen“ elegant vom Tisch wischen kann.
@13: Nein, das gehört zusammen. Ich habe ehrlich gesagt kein Vertrauen darin, dass dann später die Frauen für eine Dienstpflicht von Mann und Frau stimmen werden. Siehe letzte Abstimmung, bei der ein Grossteil der Frauen für die allgemeine Wehrpflicht, nota bene nur für Männer gestimmt haben.
@Sportpapi:
Sie haben recht. Am meisten stört mich an der Diskussion, dass eigentlich keine politische Seite auch nur ein minimales Interesse daran hat, an diesem Unding etwas zu ändern. Die Linken sind mehrheitlich sowieso gegen die Armee, und auch auf bürgerlicher Seite ist schlicht Funkstille, obwohl das Thema erst letzthin im Parlament war.
Dabei könnte man mit dem skizzierten Modell der allgemeinen Dienstpflicht wie bei einem gordischen Knoten nicht nur das heute noch bestehende grösste Gleichberechtigungshindernis lösen, sondern auch gleichzeitig unzählige andere Problemgebiete nachhaltig entlasten.
Die Reaktion von 13 ist aber leider nachgerade typisch für die Diskussion. Obwohl solche Dienstleistenden ja analog den Militärangehörigen (@13) bezahlt werden könnten.
@ Jane
Ich kenne 3 Frauen, die Militärdienst leisten, diese sind aber allesamt aktive SP-Politikerinnen und solche, die sich für Frauenfragen und Geschlechterfragen einsetzen. Über das Thema „Was ist eine Feministin?“ gäbe es aber noch zu reden 😉 Einige würden ja Bestrebungen zur Gleichberechtigung als extrem unfeministisch bezeichnen, für andere ist das das Wesen des Feminismus. Es gibt gute Gründe, warum es eine immer grösser werdende „feministische Bewegung“ gibt, die sich klar gegen Schwarzer und co. stellen.
@13: Schon klar. Es nahm mich einfach wunder, welche dieser verschiedenen Kreise Sie meinen und ob es konkrete Beispiele gibt. Für mich selber heisst links und feministisch aber schon, dass man Krieg und Militär grundsätzlich ablehnt. Das heisst aber nicht unbedingt, dass man nicht in die RS geht.
@13: „Da die Fachstelle gemäss der Homepage über 650 Stellenprozente verfügt, die Leiterin gerade mal 80 davon besetzt, gehe ich davon aus, dass es noch genügend Ressourcen gibt, um auch die andere Seite zu betrachten.“
Die Leiterin ist die Leiterin. Aber gut, soll es halt der eine Mann im zehnköpfigen Team richten…
@13: Für einmal bin ich ganz bei Martin Frey: Es gibt genügend zu tun in der Schweiz, um einen obligatorischen Einsatz für das Land zu rechtfertigen. Zumal ja politisch unter dem Label Gleichstellung viel unternommen wird, um die Freiwilligenarbeit (die sowieso bei vielen verpönt ist) und/bzw. Care-Arbeit abzuwerten.
Aber Sie haben recht, man kann auch jede gesellschaftliche Leistung einkaufen, von der Turnstunde für die Kinder bis hin zur Betreuung der Senioren. Nur – das kostet dann auch eine schöne Stange Geld!
@13: Es sind zwei völlig unterschiedliche Diskussionen. Man kann politisch für die Abschaffung eines Dienstes sein, egal ob man betroffen ist oder nicht.
Aber wenn nun mal die Mehrheit einen solchen Dienst will, dann ist es aus Sicht Gleichberechtigung gar nicht anders möglich, als dass man die Notwendigkeit einsieht, dass es zwingend beide Geschlechter betreffen muss. Alles andere ist Rosinenpickerei.
@ Jane Bissig
Das offizielle Votum der SP Schweiz war: Wehrpflicht nicht abschaffen. Das muss von jemandem kommen.
@ Sp
Diese Argumentation könnte man aber auch weiterdenken: Ich gehe davon aus, dass eine Vorlage, die Frauen auch zum Wehrdienst verpflichten würde ebenfalls nicht mehrheitsfähig wäre. Zum Glück, da mir bereits jetzt klar ist, wo man Einsparungen treffen würde, um diesen Schwachsinn zu finanzieren. Mir geht es da nicht sosehr um die Gleichberechtigung der Geschlechter, sondern eher um die Tatsache, dass man etwas, das in meinen Augen unnütz ist, nicht noch ausbauen sollte. Bei der Entwicklung zur Gleichberechtigung sollte es doch darum gehen, dass beide die gleichen Vorzüge, nicht die gleichen Nachteile erhalten.
@Jane Bissig: Offiziell ist die SPS für die Wehrpflicht und unsere Armee. Ohne diese Zusage damals wäre vor Jahrzehnten die SP nie an der Macht beteiligt worden. Dass die Mehrheit der Parteimitglieder der Armee kritisch bis ablehnend gegenüber steht, steht auf einem anderen Blatt. Die SPS ist ja nicht nur in dieser Frage ambivalent. 😉
@SP: Wir sind mehr einer Meinung als Sie wohl denken. Ihre Argumentation von 11:43 zb. finde ich derart klar und konzis, dass ich dem nichts mehr hinzufügen kann.
@13: Diese Argumentation ist und bleibt schwach. Nur weil Sie selber einen Sinn von etwas nicht einsehen, heisst das noch lange nicht, dass Mehrheitsbeschlüsse wie auch Gesetze für Sie nicht gelten.
Nur wieder mal als Erinnerung: Gleichberechtigung bedeutet: gleiche Rechte UND Pflichten.
@13: Es geht ja auch um den Abbau von Diskriminierungen, bei der Gleichberechtigung und um eine gleiche Verteilung der Pflichten (ja, kann unangenehm sein) nicht nur der Rechte. Aber wie gesagt, ich bin für eine Berufsarmee.
@ H.H.
Ich fürchte mich nicht vor den Pflichten, sondern vor den finanziellen Folgen und vor der Frage, wer das ausbaden darf. Einen Grund für einen Geschlechterunterschied sehe ich nicht. Da gebe ich Ihnen zu 100% recht, nur will ich mir nicht ausmalen, was das wirklich in der Praxis bedeuten würde, wenn man die völlig legitimen Gleichberechtigungsbestrebungen auf diese Art umsetzen würde….
@13: „Ich gehe davon aus, dass eine Vorlage, die Frauen auch zum Wehrdienst verpflichten würde ebenfalls nicht mehrheitsfähig wäre.“
Mag sein. Aber eigentlich sollte man über so etwas gar nicht abstimmen dürfen, weil es sich eigentlich aus der Verfassung ergibt. Wie es ja überhaupt meiner Meinung nach nur Gesetze und Regelungen in der Schweiz gibt, die explizit Männer benachteiligen, und keine umgekehrt (die sind mittlerweile alle weg). Oder sehen Sie das anders?
„Bei der Entwicklung zur Gleichberechtigung sollte es doch darum gehen, dass beide die gleichen Vorzüge, nicht die gleichen Nachteile erhalten.“
Des einen Vorteil ist meist des andere Nachteil und umgekehrt. Es ist jedenfalls nichts anderes als eine Diskriminierung.
Und Umsetzung in der Praxis? Dafür gibt es doch Vorbilder.
@ Sp
Nein, das sehe ich nicht anders. Direkte Diskriminierungen der Frauen durch die Gesetze sehe ich bisher wenig. Bei der Umsetzung sieht es etwas anders auf. Um in meinem Bereich zu bleiben: Das Fehlen der Mankoteilung wie auch bis zum einem gewissen Punkt die gemeinsame elterliche Sorge führt zu grossen Nachteilen des hauptsächlich betreuenden Elternteils und das sind nun mal zum grössten Teil Frauen. Insbesondere im Hinblick auf die Altersvorsorge. Die fehlende Umsetzung der Lohngleichheit führt zu Diskriminierung einzelner Branchen, die aber frauenlastig sind etc. etc. Das rechtsfertigt aber nicht die Ungleichbehandlung im Hinblick auf den Wehrdienst, was mich da bremst, habe ich ausgeführt. Die Praxisbeispiele sind keine, die ich gerne übernehmen würde.
„Das Fehlen der Mankoteilung wie auch bis zum einem gewissen Punkt die gemeinsame elterliche Sorge führt zu grossen Nachteilen des hauptsächlich betreuenden Elternteils und das sind nun mal zum grössten Teil Frauen.“
Es gäbe viele Männer, die sich auch gerne nach der Scheidung um die Kinder kümmern würden, es aber nicht dürfen (sogar noch bewusst von ihren Kindern entfremdet werden – parenteral alienation syndrom).
Aber sogar wo ihr bevorteilt seid, kriegt ihr es noch hin, nur die Nachteile zu erwähnen um Interessenspolitik zu betreiben (doing social problems). Alle Entscheidungen haben auch zwei Seiten, auch für die Frauen.
Wer hat im Parlament am verbissensten gegen das gemeinsame Sorgerecht gekämpft? Es waren die Feministinnen der SP.
Heute im Tagi:
„Frauen-Rebellion gegen Rechsteiner“
„…Derweil braut sich ausserhalb des Parlaments linker Widerstand zusammen. Er entzündet sich an der im Bundeshaus unbestrittenen Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre. Und der Widerstand der Frauen führt nun auch bei wichtigen nationalen Organisationen zu Störgeräuschen…
@13: Also entsteht aus einem Privileg eine Diskriminierung?
Und: Es ist eine offene Frage, ob es eine Diskriminierung ist, wenn eine freie Wahl vorausgeht. Wie ist es, wenn Frauen Berufe wählen, die schlecht bezahlt sind, und sich dann bezüglich Bezahlung diskriminiert fühlen? Würden sie es nicht tun, würde der Lohn vermutlich ansteigen…
Ich bezweifle dass es nur an der Existens/Nichtexistenz eines Vatersschaftsurlaubes liegt.
Haben Sie Zahlen wie die Inanspruchnahme dieses Urlaubes in Ländern, welche Vater-und Mutterschaftsurlaub kennen, verteilt ist? Was ich bisher zu diesem Thema gelesen/gehört habe lässt darauf schliessen, dass es mit blossen Vorgaben nicht getan ist. „Die Hunde“ liegen wohl an mehreren Stellen begraben.
Ja, das bezweifle ich auch. Ein weiterer Faktor ist wohl auch, dass viele Frauen bereits vor der Familiengründung in Teilzeit arbeiten (andere Prioritätensetzung bzgl. Work-life-balance).
Gemäss Schweizerische Arbeitskräfteerhebung vom 2015 arbeiten 37,7% der kinderlosen Frauen in einer Teilzeitanstellung, bei den kinderlosen Männern sind es 13,6%.
37,7% der kinderlosen Frauen, spannend wäre nun noch zu wissen in welchen Lebensumständen (Mehrpersonenhaushalt, nicht kinderspezifische Betreuungsleistungen ua) diese leben.
Was mich auch immer stört wenn Verweise auf andere Länder auftauchen (welche da sicher noch kommen werden), konkrete Zahlen in Wochenarbeitsstunden/Ferientage usw wenn der Satz „dort ist 100%lohnarbeiten überhaupt kein Problem“ fällt; und welche Bevölkerungsgruppe zu welchen Konditionen/Perspektiven das Ausgelagerte übernimmt.
Prioritätensetzung ist hier das Stichwort. Warum arbeitet Ihr Kerle (ich meine Euch hier aus der weitgefassten Mittelschicht) bloss so viel?
Huch, hier habe ich doch Brunhild geantwortet.
Von wegen dem Ausland, mit 100% Erwerbsquote.
Ja, das ist bei genauem hinsehen, dann so dass man für 100% einfach 1200 Euro bekommt und bei uns kriegt man das für 20%.
Leute, die solche Vergleiche bringen und auch diese nicht ganz unwichtigen Details zu erwähnen, geniesse ich mit Vorsicht.
Mir gefällt ehrlich ein System besser, in dem ich für den gleichen Wohlstand mir mehr Zeit für meine Familie leisten kann.
Darf man das sagen?
Das muss man sogar sagen. Weniger Arbeitszeit heisst auch automatisch weniger Lohn.
Das leuchtet jedem ein SP.
Das Problem ist nur, dass im so tollen Ausland, dessen Vorbild man nachahmen will, es für mehr Arbeitszeit %, weniger Lohn gibt.
Da stellt sich dann die Frage: Ja, will man jetzt einfach mehr arbeiten um der Arbeit willen, weil arbeiten so viel schöner ist, als Zeit für seine Kinder zu haben, oder was genau?
Denn wenn es darum geht, kann man ja bereits heute 100% arbeiten und das, was man mehr verdient als im Ausland einfach für die Kinderbetreuung ausgeben.
Die Tatsache, dass der nicht so bedeutende Aspekt Vaterschaftsurlaub im MamaBlog überrepräsentiert ist, liegt wohl daran, dass es sich um ein typisches Mittelschichtsproblem handelt. Da die Mittelschicht überall schrumpft, hat die Fragestellung eher abnehmende Bedeutung.
Das würde ja auch heissen, dass die Mütter (und Väter) ihre Pläne während dem Schwangerschaftsurlaub über den Haufen werfen. Das ist wohl eher meist nicht der Fall. Und wenn, dann nur so, dass die Mütter (mehr) reduzieren (als geplant), und nicht dass die Väter wieder austocken.
Ich habe schon von Müttern gehört, die wollen mehr Zeit für ihre Kinder haben.