Wie sehr werden Mütter im Job diskriminiert?

Viele britische Mütter sind von Diskriminierung betroffen – egal, in welchem Job: Eine Bauarbeiterin in London vor einem Wandbild. Foto: Toby Melville (Reuters)

«Schwangere Frauen werden in Grossbritannien bei der Arbeit schlecht behandelt. Es ist Zeit, dass sich die Regierung endlich darum kümmert.» Die Frau, die diese Sätze im englischen «Telegraph» schreibt, ist Mutter eines kleinen Sohnes und hatte bis vor zwei Jahren einen Posten im britischen Unterhaus. Jo Swinson ist ihr Name – und in ihrem Gastbeitrag vom Montag nimmt die langjährige schottische Politikerin kein Blatt vor den Mund.

Sie schreibt, 10 Prozent der Schwangeren würden sich von ihrem Arbeitgeber sehr unter Druck gesetzt fühlen und deshalb auf vorgeburtliche Arztbesuche verzichten; sie hätten Angst, bei der Arbeit zu fehlen. Jede neunte befragte Mutter fühle sich zudem aufgrund ihrer Mutterschaft schlecht behandelt: «Hochrechnungen zufolge werden jährlich 54’000 Frauen aufgrund ihrer Schwangerschaft diskriminiert und aus ihrem Job gemobbt.»

Als sie noch Ministerin war: Die Schottin Jo Swinson, am Parteitag der Liberal Democrats in Liverpool 2015. Phil Noble (Reuters)

Jo Swinson beruft sich dabei auf die grösste jemals durchgeführte Umfrage Grossbritanniens, welche die Diskriminierung arbeitstätiger schwangerer Frauen und Mütter untersuchte. Über 3200 Mütter und 3000 Arbeitgeber wurden dafür ausführlich befragt. Die Untersuchung erschien letzten Frühling.

Arbeitgeber möchten Babypläne kennen

Die Resultate der Befragung seien äusserst beunruhigend, schreibt Swinson und weist darauf hin, dass die Arbeitssituation für Mütter in Zukunft wohl noch schlimmer werde: Verglichen mit den Zahlen von 2005 ist die Diskriminierungsrate hinsichtlich Schwangerschaft auf das Doppelte gestiegen. In der Umfrage gab zudem ein Viertel der Arbeitgeber an, dass sie es angemessen finden, bei einem Jobinterview eine Frau nach ihren Babyplänen zu fragen. Rund 70 Prozent fordern zudem, dass Frauen bei einem Interview angeben müssten, ob sie schwanger sind.

Wie die Antworten dazu in der Schweiz ausfallen würden? «Die Situation für Mütter im Arbeitsmarkt ist auch hier definitiv schwieriger geworden», stellt die Gleichstellungsbeauftragte des Kantons Zürich, Helena Trachsel, fest. Die Hürde bei einem Wiedereinstieg sei höher als noch vor ein paar Jahren. Diskriminierungen während Schwangerschaften gebe es in der Schweiz zwar kaum, weil die Mutterschutzverordnung greife und eine Frau bis 16 Wochen nach der Geburt unkündbar sei.

Doch die Anzahl Beratungen der Fachstelle im Zusammenhang mit einem Wiedereinstieg nach dem Mutterschutz hätten klar zugenommen: Dabei gehe es meist um die Frage des Arbeitspensums, also wie viel man nach dem Mutterschaftsurlaub im Betrieb arbeiten soll, will oder kann. «Der Arbeitsmarkt ist verhärtet, viele Firmen zeigen sich unflexibel», sagt Trachsel. Das Thema Mutterschaft geniesse nicht viel Goodwill. Gründe dafür sieht sie im zunehmenden Druck und Tempo, unter dem Unternehmungen stehen würden.

Was ist Ihre Erfahrung: Werden Mütter im Job diskriminiert? Stimmen Sie ab. 

Haben Sie als schwangere Frau oder Mutter im Job Diskriminierung erlebt?
Sind arbeitstätige Mütter in der Schweiz ausreichend geschützt?
1235 votes · 72 answers
Abstimmen
×

185 Kommentare zu «Wie sehr werden Mütter im Job diskriminiert?»

  • Marcel Du Pont sagt:

    Und wieder einmal muss ich mich wiederholen.
    Bei meinen Unternehmen fahren wir mit einem Prinzip, das immer wieder auf viel Kritik stösst – doch wenn man dafür offen ist, sieht man, dass es eine Geniestreich ist. Bei uns gibt es keine solchen Probleme, schwangere Frauen benachteiligt. Schwangere Frauen, die keine Kaderpositionen halten können, da sie Teilzeit arbeiten möchten usw…
    Bei uns gilt der Grundsatz: Die Mitarbeiter sind entsprechend ihrer naturgegebenen Talenten auch eingesetzt. Ein Bär springt nicht gerne durch einen Feuerring, und ein Tiger radelt nicht gerne auf nem Fahrrad. Dreht man es um, hat man zwei zufriedene Mitarbeiter.
    Und darum: Frauen in meinen Unternehmen arbeiten typischerweise in einer Kapazität, in der Teilzeit überhaupt kein Problem ist. Sekretärin etc.

    • Marcel Du Pont sagt:

      Die Männer schuften also im Sitzungszimmer und formen mit ihrer Vision den zukünftigen Pfad der jeweiligen Unternehmen, die Frauen unterstützen diese indem sie ihnen das drumehrum abnehmen.

      Sekretärinnen, „Marketingassistentinnen“ oder wie diese Titel alle immer heissen sind nicht zu unterschätzende Stützen und weit mehr als ein gewöhnlicher Handlanger Job. Müssten Männer auch noch das ganze drumeherum hantieren, wären sie niemals so kreativ und produktiv.

      Wird Zeit, dass Männer das verstehen und schätzen.

  • Leo Klaus sagt:

    Tja! mir fehlt einfach die absolut idiotische Bemerkung welche der Praesident des Arbeitgeberverbandes kuerzlich von sich gab. Das betrifft zwar nicht nur Muetter sondern auch Vaeter, aber dieser Herr lebt wohl in einer Welt wo Vaeter sowieso nicht um Kinder kuemmern. Noch Fragen?

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Stimmt dieser Herr ist jeneists.

      Nur geht es hier um Diskriminierung von Müttern, welche so nicht stattfindet. Es gibt weder für Mütter noch für Väter Teilzeitstellen in Führungspositionen, aber während Väter das als Tatsache akzeptieren, kommen die Frauen wieder mit ihrer Jammerei.

      Es gibt kein Recht auf gutbezahlte, interessante Teilzeitstelken, oder glaubt tatsächlich irgend jemand, dass die Kassiererin an der Migroskasse ihren Job spannend findet?

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Offensichtlich verwechseln da einige Kommentatore Diskriminierung mit der Nichterfüllung ihrer Weihnatswünsche: wenn ich eine Vollzeitstelle ausschreibe, und diese nicht an eine Mutter vergebe, welche teilzeit zu arbeiten WÜNSCHT, dann ist das KEINE Diskriminierung, sondern einfach die Konsequent einer Entscheidung. Diskriminierung wäre es dann, wenn ich diese Stelle nicht an die Mutter vergebe, obwohl sie willens ist, die Vollzeitstelle anzutreten, obwohl sie von allen Bewerbern die besten Qualifikationen hat.

    Es ist KEINE Diskriminierung, eine Stelle NICHT an einen Bewerber zu vergeben, der die Vorgaben NICHT erfüllt.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Diskriminiert werden Alte, Behinderte, Ausländer, dienstpflichtige Männer…. aber nicht Mütter, welche den Anspruch erheben, darüber zu bestimmen, zu welchem Pensum eine Stelle vergeben wird.

      Nieman wird gezwungen Eltern zu werden. Niemand wird gezwungen Teilzeit zu arbeiten.

      Findet Euch einfach damit ab, dass die Arbeitswelt kein Wunschkonzert mit Bevorzugung von Müttern ist.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Mir geht es auf den Kecks, dass Frauen/Mütter das Gefühl der Diskriminierung immer nur für sich beanspruchen. Sorry, es werden so viele diskriminiert: ü50, junge Männer wegen Militärpflicht, Behinderte….

    Diese Jammerei nervt einfach nur. Kann man nicht ein einziges Mal etwas Gutes darin sehen, Kinder zu haben, anstatt immer nur das Negative aufzuzählen? Haben diese Frauen eigentlich auch positive Erlebnisse, welche sie ihren Kindern zu verdanken haben, oder stehen diese ihnen einfach nur immer im Weg?

    Zum Thema: wenn mich jemand nicht einstellen will, weil ich Mutter bin, dann suche ich mir halt eine andere Arbeit, Punkt! Nein, es ist nicht einfach, aber mit jammern wird es nicht besser.

    • Ewa Wirth sagt:

      Sorry, aber so kann nur jemand schreiben, der selber keine Kinder hat und nie diskriminiert wurde. Ich bin selber jetzt in der Situation, dass ich eine neue Stelle suchen muss (bei der alten Stelle wollten sie keine teilzeitarbeitende Mutter haben) und es ist trotz guter Ausbildung und langjähriger Berufserfahrung verdammt schwierig, eine Stelle zu finden. Ihre Haltung, dass man dann halt einfach mal so eine andere Arbeit suchen soll, ist ja voll der Witz. Von der IT Teamleiterin zum Starbucks barista? Oder was ist hier genau ihre Vorstellung? Und denken Sie nicht auch, dass man für eine andere Arbeit vielleicht wieder eine Weiterbildung/Arbeitserfahrung mitbringen sollte? Und die soll man sich noch mit Kindern und Haushalt aneignen? In was für einer Einhorn-Welt leben Sie denn eigentlich?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Oh, eine Hellseherin, welche nichts kann?

        Selbstverstöndlucg habe ich selber Kinder, bin aber nicht höher qualifiziert.

        Thema ist doch, dass Sie dem Irrtum aufgesessen sind, dass Sie Ihren Führungsposten auch in Teilzeit behalten können. Wie denn das? War Ihr Job so Schoggi, dass Sie diesen auch in einem 40% Pensum voll erfülken können?

        Es sind doch wohl Sie, die im Einhornland lebt. Führungspositionen sind immer Vollzeit, sogar dannm wenn es sich um eine einfache FL Stellung in der Filiale einer Modekette handelt. Sie hatten die Wahl, Ihren Job weiterhin in Vollzeit auszuüben und haben sich dagegen entschieden. Also, wo ist da Diskriminierung?

  • Lexi sagt:

    Sind wir doch ehrlich. Die Vereinbarkeit zwischen Beruf/Kinder ist ein nimmermüder Spiessrutenlauf. Als Vater von zwei Kindern im Teilzeit-Job-Sharing mit meiner Frau, weiss ich wovon ich rede. Die klassische Teilung (gender-free) ist, wenn Sie denn finanzierbar ist, die beste Lösung. Und man kann es drehen oder wenden wie man will; wer nicht mindestens 80% arbeitet erhält in aller Regel keine sehr gute Chancen berufliche Karriere zu machen. Kinder haben bedeutet Opfer zu erbringen, das Föiferli und Weggli geht einfach nicht. Wer diese Realität begreift, lebt besser.

  • Adam Riese sagt:

    Warum schreit man bei der Arbeitnehmerselektion lauthalts „Diskriminierung!“, wenn ein Arbeitgeber auf Erfahrungswerte zählt (die für ihn nunmal den Tatsachen entsprechen) und entsprechend den Mann der Frau vorzieht, jedoch bei der Motorfahrzeugversicherung ist es völlig klar und logisch, dass der junge Mann mehr bezahlen muss als die ältere Frau? Und niemand regt sich auf?

    Dabei auch hier: Es sind ja nur Erfahrungswerte, die vielleicht gerade auf mich nicht zutreffen. Und trotzdem werde ich in den gleichen Topf geworfen…

    • Jürg. sagt:

      und wenn ein Mann ins Militär muss interessiert sich auch kein Gleichstellungsbüro dafür.. und auch dann nicht wenn er deswegen vom Arbeitgeber diskriminiert wird

      • Karl von Bruck sagt:

        Bingo!

        Die Gesambeanspruchung der Wehrpflichtigen betraegt schon bei Soldaten fast ein Jahr, und schon weit darueber fuer ein Winkeli, zu welchem viele Soldaten genoetigt werden. Gewinner sind allein die maennlichen Lohndoemper (und ihre Profiteure), welche nicht nur keine Militaerpflichtersatzsteuer blechen, sondern denen Villiger verfassungs- und gesetzwidrig nicht nur Gewinnungs- sondern gar auch Lebenshaltungskosten (Wohnunsmiete, Privatschulkosten fuer Kinder) steuerbefreite….

      • 13 sagt:

        Falsch. Die Policen von Autoversicherungen waren schon x Mal ein Thema, über den Wehrdienst haben wir Vor Kurzem abgestummen. Tja, es bleibt dabei, dass es viele nicht stört in Schubladen gesteckt zu werden (vermutlich dann nicht, wenn sie in derjenigen sind, die vorgezogen wird) und da kann die Minderheit wenig tun…

  • Marlene S. sagt:

    Die Frage nach Kinderwunsch und Schwangerschaft im Vorstellungsgespräch ist nicht gerechtfertigt. Kinderwunsch heisst nämlich noch lange nicht, dass man innerhalb der nächsten 6 Monate schwanger wird. Manchmal dauert es Jahre bis es klappt. Soll man dem Arbeitgeber das nun auf die Nase binden, nur damit man (oder besser frau) sofort auf dem Abstellgleis landet? Sicher nicht.
    .
    Und auch eine Schwangerschaft führt nicht immer zum Ziel, nämlich zu einem geborenen, hoffentlich gesunden, Kind. Im ersten Trimester gehen bis zu 30% der Föten auf natürliche Weise ab. Ist eine Frau jedoch schon weiter in der Schwangerschaft, sieht man diese dann eh (zumindest meistens).

  • Ulrich Gassner sagt:

    Die Fragestellung ist bezeichnend. Für die Bloggerinnen scheint ausser Frage zu stehen, dass Mütter ‚im Job‘ diskriminiert werden. Fraglich ist für sie offenbar nur das Ausmass.

    • Jan Holler sagt:

      Mütter werden diskriminiert. Väter aber auch und zwar diejenigen, die Teilzeit arbeiten wollen. Die Frage ist hier darum, ob es nur eine Diskriminierung wegen des Geschlechts ist oder besser, wie hoch der Anteil der geschlechterspezifischen Diskriminierung ist.
      Das ist nun schon lange bekannt, auch die Fragestellung. Mich wundert ein wenig, dass die Erkenntnisse aus der Genderforschung immer noch nicht wahrgenommen werden.
      Es gibt auch weitere Diskriminierungsgründe: Das Aussehen, die Herkunft, der Name, die Körpergrösse, das Alter usw.
      Wenn man sich nur auf das Geschlecht konzentriert, wird man keine Lösung gegen Diskriminierungen finden.

      • franziska mueller sagt:

        @Holler
        Ach so, Frauen haben keine Mühe, eine Teilzeitstellt zu finden? Oder wie soll ich das verstehen? Stimmt, Frauen werden alle möglichen schlecht bezahlten Jobs, bezahlt im Stundenlohn, zugemutet, die einen Ernährerverdienst voraussetzen – jegliche Zukunftsaussichten fehlen, dafür wird die Altersarmut garantiert und womöglich das Ganze nur auf Abruf verfügbar. Männern wird das (eher) nicht zugemutet, da nicht von einem Ernährerinnenverdienst ausgegangen wird.
        Ist das etwa die patriarchale Diskriminierung der Männer diesbezüglich?

        Halbwegs anständig bezahlte, interessante Teilzeitstellen, die Weiterbildungsmöglichkeiten bieten genauso wie auch genügend fürs Alter vorsorgen sind für Frauen übrigens genauso selten verfügbar wie für Männer!

  • Widerspenstige sagt:

    Die Frage sollte eher lauten, wie kann das Problem der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts umgangen werden? Das Spiel zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird immer einseitig bleiben, denn ersterer agiert immer unternehmerisch-gewinnorientiert und letzterer nur für sich/seine Familie. Beide wollen eigentlich dasselbe, nur ist das Risiko bei Verlusten für den Arbeitgeber um den Faktor seiner Belegschaft grösser. Demnach ergibt sich eine völlig ungleiche Situation. Das ruft eigentlich nach Schlichtung durch den Staat, um das Recht einer ausbildungskonformen Stelle gemäss Anforderungsprofil zu erhalten. Egal ob m/w sich dafür bewirbt. Alles andere ist Privatsache und soll auch nicht im CV stehen.

    • Ulrich Gassner sagt:

      Ein ‚Recht auf eine ausbildungskonforme Stelle gemäss Anforderungsprofil‘ gibt es nicht.

    • Widerspenstige sagt:

      Der Arbeitsmarkt bestimmt das und wenn sich eine Mutter bewirbt, soll nicht ihr Status bestimmen über den Zuschlag, sondern allein die Qualifikation gemäss Anforderungsprofil. Das ist die Aussage. Hält sich ein Arbeitgeber diskriminierend wegen ihres Status als Mutter, muss der Staat näher hinsehen bei Anrufung an die Fachstelle für Gleichberechtigung, Herr Gassner.

  • tststs sagt:

    Hier werden viele Dinge durcheinander gemixt:
    1) Einstellungsgespräch: Frage nach Familienorganisation sind völlig unangebracht, geht den Arbeitgeber nichts an.
    Die Frage nach der Schwangerschaft/Familienplanung ist halt schon etwas differenzierter; eine schwangere Angstellte kann ein kleines Budeli wirklich in finanzielle Schwierigkeiten bringen.
    2) Schwangerschaft während der Arbeit/Kind ist krank: Hier ist Verständnis hüben wie drüben gefragt. Die Mitarbeitenden anerkennen das Recht der Eltern, die Eltern sind den nun mehr Arbeitenden dankbar.
    Und übrigens, damit hier der „Gap“ zwischen Mann und Frau verschwindet, ist eigentlich nicht viel nötig: Der Arbeitgeber des Partners entschädigt hälftig das Geschäft desjenigen, der zu Hause bleibt.

    • tststs sagt:

      3) Unflexible Arbeitgeber bei Pensumsreduktion infolge Kinder: Also das hat überhaupts nichts mit Diskriminierung zu tun. Das würde ja sonst heissen, dass der Arbeitgeber irgendeinem (kinderlosen) Mitarbeitenden die Reduktion erlauben würde, der Mutter/Vater aber nicht.

    • 13 sagt:

      @ tststs
      zu 1: Das sehe ich gerade umgekehrt. Wenn schon, ist die Frage nach der Organisation ok, denn sie betrifft den Arbeitgeber unverzüglich und direkt. Nach der Familienplanung etc. ist zu intim und auch wenn es wichtig wäre, verletzt es die Privatsphäre.
      2. Gegenseitiges Verständnis und Entgegenkommen von beiden Seiten wäre sicher richtig, das habe ich hier auch schon öfters geschrieben. Wenn aber gerade der Arbeitgeber-Direktor in den Medien (Blick von gestern) den Eltern vorwirft, sie sollen sich gefälligst organisieren, obwohl das Recht etwas anderes vorsieht, sehe ich wenig davon.

      • tststs sagt:

        zu 1: Es geht doch den Arbeitgeber nichts an, ob ich meine Kinder in der Krippe, von den Grosseltern oder dem Kindsvater betreuen lasse. (Es geht in natürlich solange nichts an, wie es das Geschäft nicht tangiert). Hingegen finde ich es schon wichtig zu wissen, wie es längerfristig mit den Mitarbeitenden aussieht: ist geplant, dass sie für längere Zeit mal teileweise oder ganz ausfallen (Kinder, Militär, Reisen, Weiterbildung etc.)
        zu 2: Natürlich ist so ein Kommentar nicht hilfreich; aber es ist genauso wenig hilfreichen, diesen Herrn jetzt als Sprachrohr aller Arbeitgeber/Kinderlosen/etc. hinzustellen…

      • tina sagt:

        tsts: zu 1: das ist einfach gesetzlich so. es dürfen keine fragen zu familienplanung gestellt werden, punkt. mag sein, dass du das anders siehst, aber so ist das gesetzlich

      • tststs sagt:

        Okeee, tina, werde es niiiie mehr wagen, bestehende Gesetze kritisch zu hinterfragen…

      • tina sagt:

        ah das war einfach dein gedanke dazu. es klang nach berichtigung aufgrund von fakten. ich bin sehr fürs hinterfragen von gesetzen, so war das nicht gemeint. ich wollte nur falsche informationen berichtigen

      • tststs sagt:

        @RoXY: Uhhh vorsicht, a) habe ich bisher länger in Nicht-Lehrer-Berufen gearbeitet (Turning Point ist bald erreicht) und b) arbeite ich an einer Berufsschule 😉
        Und nur weil die Diskriminierung rund um die Teilzeitstellen nicht stattfindet (bin ja derselben Meinung) heisst das nicht, dass es überhaupt keine Diskriminierung gibt.
        Und eben, ich kann noch tausend Mal meinen Leistungswillen betonen, wenn die verantwortliche HR-Person in mir einfach eine Mittdreissigerin sieht, die schon noch einknicken wird und bald Kinder wirft, dann ist dies alles nutzlos…

      • tststs sagt:

        Sie haben recht, tina, hätte es deutlicher schreiben können…

    • 13 sagt:

      3. Das gehört eben zur Grenze an indirekter Diskriminierung. Wenn es beruflich wirklich nicht machbar ist, für alle, dann ok. Keine Teilzeitstellen anzubieten, weil man eigentlich keine Mütter im Team haben will, sieht schon anders aus….natürlich gilt das gleiche für alle (eben keine direkte Diskriminierung), aber faktisch trifft es eben doch grösstenteils eine Gruppe (indirekte Diskriminierung).

      • tststs sagt:

        „aber faktisch trifft es eben doch grösstenteils eine Gruppe“ Ja, die Gruppe derjenigen, die gerne Teilzeit arbeiten möchten (bitte nicht vergessen, Kinder ist nicht der einzige Grund, weshalb jemand Teilzeit arbeiten möchte/muss).

      • Sportpapi sagt:

        „Keine Teilzeitstellen anzubieten, weil man eigentlich keine Mütter im Team haben will, sieht schon anders aus….natürlich gilt das gleiche für alle (eben keine direkte Diskriminierung), aber faktisch trifft es eben doch grösstenteils eine Gruppe (indirekte Diskriminierung).“
        Hä? Man bietet keine Teilzeitstellen an, weil man keine möchte. Oder man biete an, weil man darin Vorteile sieht – unabhängig vom Geschlecht der Arbeitnehmer.
        Und es gibt Firmen, die bieten Teilzeit unter dem Titel Frauenförderung (positive Diskriminierung).
        Wieso glauben viele Frauen, Teilzeit sei für Frauen ein Anrecht, wie ein Schwangerschaftsurlaub, auch wenn sich da gegenüber den Männern nichts biologisch begründen lässt?

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ist es nicht diskriminierend zu behaupten, man biete keine Teilzeitstellen an „um keine Mütter“ dabei zu haben? Das ist eine Unterstellung. Man behauptet unlautere Motive, ohne jede Beweislage.

      • tina sagt:

        lustig sportpapi, alle frauen, die ich kenne, suchen sich teilzeitjobs und wechseln auch die branche dafür. während ich von männern durchwegs höre „mein chef erlaubt mir nicht, teilzeit zu arbeiten“, anstatt sich halt eine teilzeitstelle zu suchen und notfalls die branche zu wechseln. ich würde darum sagen, wenn schon, sinds die männer, die teilzeit für ein frauenrecht halten. dabei sagt niemand: „oh frau xyz, wenn sie wollen, können sie auch teilzeit arbeiten“. und diese teilzeitjobs sind grösstenteils langweilig und schlecht bezahlt dazu

      • tststs sagt:

        Hier hat tina schon einen Punkt. Habe das ja an anderer Stelle schon mal geschrieben – in meiner so lieblichen, völlig ironiefreien Art.
        Sowohl mein Partner (männlich) als auch ich arbeiten nicht vollzeit, ist unsere Vorstellung von Work-Life-Balance; wir beiden haben – ohne grössere Probleme – einen solchen Job gefunden. (Wobei ich auch hier nochmals erwähnen muss, dass ich beruflich im Teilzeiteldorado zu Hause bin: Lehrerberuf)

      • tina sagt:

        lehrer ist da wirklich eine ausnahme und darum rate ich meinen söhnen ernsthaft lehrer zu werden

      • Reincarnation of XY sagt:

        Tina bestätigt doch nur, was ich die ganze Zeit sage. Von Diskriminierung kann keine Rede sein. Frauen, wie Männern werden vielerorts teilzeitpensen verwehrt.
        Da die Männer dies aber mehrheitlich schlucken (oder vielleicht gar nicht so sehr wollen), werden sie bei Bewerbungen weniger bezüglich solcher Ambitionen gefragt.
        Es ist also eine Sachfrage. Es geht nicht um das Geschlecht, sondern um den Leistungswillen. Das ist logischerweise, das Einzige, was das Unternehmen interessiert (ausser sie wären tatsächlich se xistisch oder ras sistisch ).

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ist doch super. Wem Teilzeit wichtig ist, muss sich eine Tätigkeit suchen, in der das gut möglich ist.
        Und es zeigt sich ja, dass dort wo Teilzeit üblich ist, keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen gemacht werden.

        Andererseits ist es Grundverkehrt wenn eine Lehrerin, die noch nie ein Unternehmen in einer völlig anderen Branche geführt hat, diesen vorschreiben will, wie sie das tun sollen.
        Genauso wie es umgekehrt verkehrt ist, wenn Leute die nie unterrichtet haben, ihnen vorschreiben wollen, wie sie das zu tun haben.

      • Sportpapi sagt:

        Habe ich behauptet, Männer werden diskriminiert, weil sie nicht Teilzeit arbeiten dürfen? Eher am Thema vorbei, oder?

      • tststs sagt:

        @RoXY: Uhhh vorsicht, a) habe ich bisher länger in Nicht-Lehrer-Berufen gearbeitet (Turning Point ist bald erreicht) und b) arbeite ich an einer Berufsschule
        Und nur weil die Diskriminierung rund um die Teilzeitstellen nicht stattfindet (bin ja derselben Meinung) heisst das nicht, dass es überhaupt keine Diskriminierung gibt.
        Und eben, ich kann noch tausend Mal meinen Leistungswillen betonen, wenn die verantwortliche HR-Person in mir einfach eine Mittdreissigerin sieht, die schon noch einknicken wird und bald Kinder wirft, dann ist dies alles nutzlos…

      • tina sagt:

        sportpapi, du hast behauptet, frauen halten teilzeitarbeit für ein frauenrecht. und ich antwortete darauf, nein, männer halten teilzeitarbeit für ein frauenrecht

      • Sportpapi sagt:

        Tina, eigentlich habe ich mich gewundert, wie viele Frauen der Meinung sind, Sie hätten bei Mutterschaft automatisch ein Recht auf Weiterbeschäftigung/Neuanstellung in jedem Umfang, zu dem sie gerne möchten.
        Mit den Männern hat das gar nichts zu tun.

      • tina sagt:

        ich könnte mich nun nur wiederholen, darum bitte ich dich, meinen text selber oben nachzulesen.
        aber nimm doch das forum hier: wie oft hast du von frauen gelesen „mein chef lässt mich nicht teilzeitarbeiten“? und wie oft von männern? ich habe das noch nie von einer frau gelesen hier (gehört, wie erwähnt, sowieso noch nie). von männern aber oft, und dazu denken jene männer, frauen dürfen das sehr wohl, nur sie als männer nicht. hier im mamablog, schon x mal

      • tina sagt:

        was ich aber schon oft hörte (aber nicht las): dass frauen aus familiären gründen es als selbstverständlich betrachten teilzeit zu arbeiten. um sich um die kinder kümmern zu können. heisst aber ja nicht, dass sie meinen, sie können das im selben job, am selben arbeitsort

      • Sportpapi sagt:

        @Tina: Ich widerspreche gar nicht. Es hat einfach mit meiner Aussage nichts zu tun.

      • tina sagt:

        …es also nicht als recht betrachten. für sie ist es nur selbstverständlich, dass sie sich eine teilzeitstelle suchen werden

      • tina sagt:

        doch: heute, 14:22, deine aussage:
        „Wieso glauben viele Frauen, Teilzeit sei für Frauen ein Anrecht, wie ein Schwangerschaftsurlaub, auch wenn sich da gegenüber den Männern nichts biologisch begründen lässt?“

      • tina sagt:

        übrigens xy: da hast du mir aber auch etwas in den mund gelegt. ich habe gar nichts über diskriminierung geschrieben.

      • Reincarnation of XY sagt:

        danke für den Hinweis Tina – habe dir das aber gar nicht in den Mund gelegt, sondern dich nur zitiert, weil es eben bestätigt, dass es sich hier nicht um Diskriminierung handelt. (Um so besser, wenn das auch noch deine Meinung ist.)

      • tina sagt:

        xy, aus meiner aussage kann man so nicht folgern, dass es keine diskriminierung gibt. absolut nicht.

  • Martin sagt:

    Die Frage betreffend dem Kinderwunsch oder Schwangerschaft düngt mich gerechtfertigt. Bsp du hast ein Projekt mit 6 MA. Stell dir vor jmd fehlt für drei Monate. Die Frage ist auch bei Männern berechtigt, ob sie Ambitionen haben für den Lefti oder andere militärische Ränge.

    • Marlene S. sagt:

      Sie ist nicht gerechtfertigt. Kinderwunsch heisst nämlich noch lange nicht, dass man innerhalb der nächsten 6 Monate schwanger wird. Manchmal dauert es Jahre bis es klappt. Soll man dem Arbeitgeber das nun auf die Nase binden, nur damit man (oder besser frau) sofort auf dem Abstellgleis landet? Sicher nicht.
      .
      Und auch eine Schwangerschaft führt nicht immer zum Ziel, nämlich zu einem geborenen, hoffentlich gesunden, Kind. Im ersten Trimester gehen bis zu 30% der Föten auf natürliche Weise ab. Ist eine Frau jedoch schon weiter in der Schwangerschaft, sieht man diese dann eh (zumindest meistens).

  • Sila sagt:

    Als Mutter von zwei Kindern und Vorgesetzte im Job versuche ich bei Bewerbungsgesprächen mehr den Charakter einer Person zu ergründen. Menschen, die dazu neigen, Verantwortung vorschnell an andere abzuschieben, schätze ich nicht besonders. Das können auch Männer, kinderlose Personen sein. Personen, die versuchen, gute und beste Lösungen in Situationen zu finden, sind m.E. Gold wert. Wenn diese Personen wegen familiären Verpflichtungen – egal ob Mann oder Frau – mal in eine Situation kommen, wo sie ausfallen könnten (Schwangerschaft, kranke Kinder u.ä.) , werden diese auch mitdenken, eine gute Lösung zu finden. Und Authentizität ist mir auch sehr wichtig.

    • mila sagt:

      Es tut gut, solche Kommentare zu lesen. Ich bin überzeugt, dass man auf diese (Herangehens-)Art und Weise immer wieder ausgezeichnete Angestellte findet. Und wer ehrlich geschätzt wird, ist umgekehrt auch bereit, in der einen oder anderen Situation die Extrameile zu gehen.

      Wer weiss, vielleicht laufen wir uns ja dann über den Weg, wenn ein Wiedereinstieg ins Berufsleben für mich aktuell wird. Gleiches (in der Gesinnung) gesellt sich gern zu Gleichem. 😉

  • soswald sagt:

    Die Antwort lautet: JA. Frauen im gebärfähigen Alter & Mütter werden diskriminiert. So lange Männer im reproduktionsfähigen Alter und Väter nicht nach den gleichen Kriterien beurteilt werden wie die Frauen, besteht eine Diskriminierung. Wie die Betreuung von allfälligen Kindern organisiert ist, braucht ein Arbeitsgeber / eine Arbeitgeberin nicht zu wissen. (Kümmert ihn/sie bei Vätern auch meist nicht.)

    • Reincarnation of XY sagt:

      dann sprechen Sie also einem Arbeitgeber das Recht ab, dass er Stellen in seiner Firma nach bestmöglichen Kriterien besetzt.
      Sie finden er müsse einfach Jeden einstellen und dürfe sich keine Gedanken machen, ob er diese Stelle bereits nach kurzer Zeit wieder verlässt. Obwohl das Kosten verursacht und der Firma sogar das Genick brechen könnte.
      Aber ihrer Diskriminierung ist einfach Abhilfe zu schaffen: einfach allen egal ob welchen Alters und Geschlecht dieselben Fragen stellen, auch wenn es noch so absurd ist.
      Der Schein ist gewahrt, alle wurden gleich behandelt, aber in der Realität wird der erfolgreiche Unternehmer immer noch nach Erfahrung und Vernunft handeln. Super!

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Also konsequent: Planen Sie, schwanger zu werden, ist eine Familiengründung geplant. Wenn Kinder schon da sind: Wie ist die Kinderbetreuung organisiert. Können Sie sicherstellen, dass Sie dem Arbeitgeber flexibel zur Verfügung stehen? Wie ist die Bereitschaft für Überstunden, Flexibilität, spontane Auslandsreisen usw.
        Und zum Schluss der Hinweise an alle Bewerber, dass eine Reduktion des Pensums nicht möglich ist und sein wird.
        Voila, keine Diskriminierung mehr. Aber auch kein Problem gelöst…

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ja, klar: diese Fragen auch immer den 19 jährigen und den 60 jährigen stellen, nicht vergessen.

        Man kann sie ja einleiten mit: „die folgenden Fragen muss ich ihnen stellen, damit ich niemanden diskriminiere… “

        Von einer solchen Welt träumen all die, die sich weigern sich einmal in die Lage des anderen (Arbeitgeber) zu versetzen und partout nicht begreifen wollen, wie die Realität funktioniert.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Und noch einen kleinen Tipp für alle „Leistungsbereiten“, die „Karriere machen“ wollen (unabhängig von Geschlecht etc. etc.).
        Sich in die Lage des Arbeitgebers zu versetzen, seine Sicht verstehen können, ist DIE Grundvoraussetzung um überhaupt Karriere machen zu können. Denn genau solche Mitarbeiter, die so denken und handeln, wird – unabhängig von Geschlecht, Religion, Alter etc. – auch immer mehr Verantwortung übertragen werden. Jedes Unternehmen, jeder auch nur halbwegs intelligente Chef sucht genau solche Mitarbeiter und weiss deren Wert zu schätzen.

      • tststs sagt:

        Hmmmm RoXY, jetzt haben sie aber Schröders Arbeitgeber erfunden: Wenn jetzt eine Frau im gebärfähigen Alter vor ihm sitzt und von ihren Ambitionen erzählt, kann er nicht gleichzeitig ihren Worten glauben schenken (und sie einstellen) und sich auf seine bisherigen negativen Erfahrungen mit solchen Frauen verlassen (und sie nicht einstellen)….

      • Reincarnation of XY sagt:

        hmmm tststs …. ich habe oft mit Arbeitgebern zu tun und die (die Intelligenten) werden genau diese Einstellung haben, welche Sila dargelegt hat. Sie versuchen im Vorstellungsgespräch den Charakter der Person zu erspüren. Man nennt dies Menschenkenntnis, die mit der Erfahrung wächst. (Aber keine Garantie ist, dass man sich nicht irren könnte.) Ein intelligenter Unternehmer handelt pragmatisch und mit Menschenkenntnis.

        Tatsache ist, ich kenne nicht wenige Frauen, Ausländer etc. die Karriere gemacht haben und gut verdienen. Weil es eben so ist, dass wer wirklich will, auch die Möglichkeiten findet. Wer aber ständig und überall für sein Scheitern „Diskriminierung“ verantwortlich macht, der bringt es nie auf einen grünen Zweig.

      • tststs sagt:

        Haben Sie schon recht, ein Schrödiger ist es trotzdem noch… „Man nennt dies Menschenkenntnis, die mit der Erfahrung wächst.“ Und eben, was ist – wie Sie an anderer Stelle beschreiben – wenn die Erfahrungen mit bisher eher negativ waren?
        Oder wollen Sie damit sagen, dass „ein intelligenter Unternehmer“ so oder so nicht in die Sippenhaftunsgfalle tappen würde?

      • Reincarnation of XY sagt:

        tststs – also 1. kenne ich diesen Schrödiger nicht – keine Ahnung also was mit diesem Begriff gemeint ist (sie wissen ja: ich bin ungebildet)

        2. es mag sein, dass Sie (wie ich) schon in verschiedenen Berufen tätig waren. Aber ich redete von Unternehmen gründen/führen. Darum ging es.

      • Reincarnation of XY sagt:

        3. der erste Satz, den ich schrieb war: „Diskriminierung gibt es immer“
        Das ist klar, es kann immer vorkommen und wenn eine bestimmte Personengruppe für negative Erfahrungen sorgt, zu der ich zufälligerweise gehöre, dann braucht es von meiner Seite einen extra Effort um eine Voreingenommenheit wett zu machen.
        Hier liegt aber auch eine Chance. Wer mit grösseren Hindernissen zu kämpfen hat, ist meist fitter und wird, wenn er die Vorurteile widerlegt, um so mehr geschätzt.

        Menschenkenntnis würde hingegen bedeuten, dass ich lernen kann, über die Äusserlichkeiten hinaus zu sehen. Es sind oft die subtilen Äusserungen, die uns verraten. Ein guter Unternehmer/ HR Chef sollte darin gut sein. Nicht, dass er wegen Voreingenommenheit, die echten Talente vorschnell aussiebt.

  • 13 sagt:

    Ich denke, wir leben in der Schweiz in einem System, wo die direkte Diskriminierung (auch aufgrund rechtlicher Vorgaben) kein grosses Thema ist, die indirekte umso mehr. Und diese ist weder einfach zu belegen noch teilweise überhaupt zu bemerken. Sie trifft jedoch oftmals Eltern, Frauen am Anfang mehr, weil die Arbeitsgeber bei ihr bereits von einer Doppelbelastung ausgehen, beim Mann weniger. Beim Mann kommt es dann vielleicht, wenn er ebenfalls Familienaufgaben übernehmen will und das entsprechend fordert. Was halt bei Müttern zusätzlich schwerer wiegt, mehr als in anderen Ländern, ist die Einstellung, dass sie ja gar nicht arbeiten müssten, sondern das „nur für Luxus“ tun oder „aus Egoismus“ tun.

  • Zimy sagt:

    Um also auf das Blogthema zurückzukommen: Ja, Kinder und Schwangerschaft werden auch in der Schweiz von gewissen Arbeitgebern als Problem gesehen. Übrigens auch potenzielle. Ich habe schon von kinderlosen Kolleginnen gehört, dass sie beim Jobinterview nach Beziehungsstatus und zukünftiger Familienplanung gefragt wurden.

    • Sportpapi sagt:

      Um auf meine Frage zurückzukommen, die Sie noch nicht beantwortet haben: Können Sie denn dem potentiellen Arbeitgeber versichern, dass Sie ihm nicht mehr Probleme verursachen als die männlichen Konkurrenten mit den gleichen Qualitäten? Und damit meine ich nicht eine Schwangerschaft, die durchaus mit dem Militärdienst verglichen werden kann und irgendwie überschaubar ist. Arbeiten Sie als Mutter im gleichen Pensum weiter, in gleicher Flexibilität wie der Konkurrent (und vermutlich auch der Vater Ihrer Kinder)? Teilen Sie Krankheitstage unter den Eltern auf? Welchen Mehrwert bringen Sie dem Arbeitgeber?

  • Reincarnation of XY sagt:

    Es ist immer möglich Diskriminierung auf die eine oder andere Art zu erleben.
    Aber manchmal wäre es auch schön, wir alle würden etwas mehr Verständnis für das Gegenüber entwickeln. Ein Arbeitgeber möchte eine Stelle langfristig besetzen. Je nach Stelle, kann das Einarbeiten 1-2 Jahre dauern, bis optimale Effizienz entsteht. Daher möchte er natürlich nicht jemanden einstellen, der nach 1-2 Jahren bereits wieder die Stelle aufgibt.
    Viele Frauen tun das nämlich, wenn sie Mütter werden!
    Ein Arbeitgeber macht folgende Erfahrung: Nachdem er eine Mitarbeiterin eingearbeitet hat, verlässt diese die Firma wegen Familienzuwachs. Er stellt eine neue ein, nach 2 Jahren passiert ihm dasselbe mit dieser.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Nun wird er sich gut überlegen, ob er diese Stelle noch einmal mit einer Frau im gebärfähigen Alter besetzen will.

      Das ist nun mal eine häufig erlebte Realität. In einem Land, in dem die Frauen zu 90% voll weiterarbeiten würden, wäre die Frage nach Familienplanung weniger relevant.
      Werdende Väter hingegen werden in der Regel sich noch mehr im Betrieb einsetzen, denn nun müssen sie Einkommen generieren.

      • Lambda sagt:

        was bedeutet: Ja, es gibt Diskriminierung. Denn auch wenn man das zu Stande Kommen einer Diskriminierung erklären kann, so bleibt es doch eine Diskriminierung.

      • Martin Frey sagt:

        @Lambda:
        Da stellt sich schon die Frage nach der Definition. Nur als Beispiel: Wenn ein Arbeitgeber mehrmals schlechte Erfahrungen mit Leuten mit der Ausbildung xy gemacht hat, und aufgrund dieser Erfahrung anders ausgebildete Leute grundsätzlich favorisiert, ist dies dann noch legitim? Oder doch Diskriminierung der Leute mit der Ausbildung xy? Oder wenn er jemanden jüngeres vorzieht? Ist dies Diskriminierung des älteren Arbeitssuchenden?

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ich sagte im Eingangssatz dass es immer Diskriminierung gibt.
        Dann müssen wir uns entscheiden, ob wir im Zusammenleben auf gegenseitiges Verständnis bauen, oder auf blinde Rechthaberei.
        Natürlich kann man solche Fragen verbieten und allen möglichen „Arbeitnehmerschutz“ einbauen, aber wird das unser Leben und unsere Arbeitsbedingungen verbessern?
        In Ländern mit strengen Bestimmungen bekommen Sie einfach kaum mehr eine Festanstellung. Oder in dieser Frage: Der Arbeitgeber wird in seiner Entscheidung einfach ein älteres Semester vorziehen, wenn er nicht fragen darf oder nur noch angelogen wird.

        Je bessere Bedingungen ein Land bietet, um Arbeitsplätze zu schaffen, je eher wird für uns alle auch ein Arbeitsplatz zu finden sein, der unseren Bedürfnissen entspricht.

      • Lambda sagt:

        @ MF: Naja, die Ausbildung kann man auswählen, das Geschlecht nicht. Und die Ausbildung gibt Auskunft darüber, was jemand gelernt hat (was oftmals relevant ist für den Job). Wenn ein Arbeitgeber keine Schreiner für Bürojobs einstellt, dann würde ich das nicht als Diskriminierung betrachten. Wenn man jedoch jemandem aufgrund von Kriterien wie Geschlecht, Rasse oder Religion, ohne genauere Kenntnisse über das einzelne Individuum zu haben, gewisse Qualitäten oder Kompetenzen, wie bspw. die Motivation, abspricht, dann würde ich das schon als Diskriminierung bezeichnen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Genau MF: wenn er jüngere anstellt, weil die nicht so teuer sind. Werden die älteren Diskriminierung schreien.
        Wenn er hingegen eher Frauen ü40 bevorzugt, schreien die jüngeren „Diskriminierung“.
        Es sollte aber das Recht jeder Firma sein, dass sie die einstellen dürfen, die sie unter Berücksichtigung aller Kriterien für die geeignetste Person halten.
        Denn mal Hand aufs Herz – wenn mich jemand einstellt, nicht weil er will, sondern weil er muss, dann werde ich dort kaum glücklich werden.

      • Martin Frey sagt:

        @Lambda: Und wenn Sie mit Vertretern dieser Gruppen bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben? Und hinter dieser Person noch 10 andere Kandidaten stehen die mindestens gleich gut qualifiziert sind? Für welche Person würden Sie sich entscheiden, Lambda? Ganz ehrlich?

      • Lambda sagt:

        Und das ist, was viele der Kommentatoren hier tun: Sie sprechen den Müttern die Motivation ab (oder sogar allen Frauen, weil die könnten ja Mütter werden). Das finde ich schon problematisch, denn was kann ich als Frau/Mütter für das Verhalten der anderen Frauen/Mütter. Oder anders gesagt: Mir scheint, hier werden Verallgemeinerungen legitimiert, die man in anderen Zusammenhängen nicht akzeptieren würde.

      • Sportpapi sagt:

        @Lambda: „Wenn man jedoch jemandem aufgrund von Kriterien wie Geschlecht, Rasse oder Religion, ohne genauere Kenntnisse über das einzelne Individuum zu haben, gewisse Qualitäten oder Kompetenzen, wie bspw. die Motivation, abspricht, dann würde ich das schon als Diskriminierung bezeichnen.“
        Da haben Sie recht. Deshalb sollte man sich im persönlichen Gespräch eine Meinung bilden. Nur sind die entsprechenden Fragen ja in der Schweiz verboten. Und viele Frauen verschanzen sich aus guten Gründen hinter diesem Verbot – weil sie sich gerade so verhalten möchten, wie vermutet.

      • Lambda sagt:

        @ xy: Ob man dagegen jetzt auf Gesetzesebene etwas tun kann, und ob mannwenn ja auch vernünftigerweise etwas tut, das weiss ich auch nicht (und habe meine Zweifel)… Aber es kommt bei mir schon anders an, ob man sagt: ja, es scheint Diskriminierung zu geben, und das ist ein Problem oder ob man sagt: naja, die haben halt alle schlechte Erfahrungen gemacht… Wie soswald sagt kann man schlechte Erfahrungen nämlich auch mit jungen männlichen Karrieristen oder sonstwem machen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        das ist doch Unsinn Lamda
        zuerst haben sie noch gesagt: „Denn auch wenn man das zu Stande Kommen einer Diskriminierung erklären kann, so bleibt es doch eine Diskriminierung.“
        Also haben Sie eingesehen, dass dies nun mal eben ein realistisches Szenario ist, mit dem sich einE ArbeitgeberIn auseinandersetzen muss.
        Denn wenn Sie ein unternehmerisches Risiko eingehen, dann MÜSSEN Sie sich mit der Realität auseinandersetzen, sonst geht ihre Firma evt. Konkurs.
        Wenn Sie nun als junge Frau nicht zu jenen gehören, die mit der Mutterschaft den Job an den Nagel hängen wollen, dann werden Sie auch eine Firma finden, die genau Interesse hat, an Frauen wie ihnen. Sie werden ihre Einstellung glaubwürdig vertreten (Grundvoraussetzung um Karriere zu machen.)

      • Reincarnation of XY sagt:

        zur ihrem zweiten Post Lambda:
        Wenn die Frage eine Diskriminierung ist (und das ist sie wohl nach heutigem Verständnis) – hat das weitreichende Folgen:
        Es geht nämlich so weit, dass man seine Einstellung einklagen kann.
        Ich wurde nicht eingestellt weil ich „zu hübsch/hässlich bin“ / weil ich einen ausländischen Namen habe/ weil ich (nicht) verheiratet bin / zu alt / zu Jung / weiss / schwarz etc.
        Ich finde das eine schlechte Tendenz.
        Ich glaube wir werden glücklicher und erfolgreicher, wenn wir uns dorthin orientieren, wo ein Umfeld meine Person auch erwünscht.

      • Lambda sagt:

        xy: Was ist Unsinn?

      • Lambda sagt:

        xy: ich habe selbst bisher eigentlich immer Glück gehabt (manchmal vielleicht mehr, als ich es verdient hätte ;-)). Aber es stösst mir schon sauer auf, wenn man sagt: Ja, ihr werdet diskriminiert, aber das ist doch logisch! Habt euch doch nicht so, ihr müsst euch einfach mehr anstrengen, auch mehr als die Männer (weil das ist es ja, was man tun muss, wenn man jemanden zuerst davon überzeugen muss, dass man gleich ’seriös‘ ist wie ein Mann mit verleichbaren Qualifikationen). Ich will überhaupt nichts einklagen, und glaube auch nicht, das irgendwelche Gesetzesänderungen etwas bringen würden, aber mich stört schon die Verniedlichung!

      • Reincarnation of XY sagt:

        sportpapi hat es ihnen gut beantwortet Lambda.
        Diskriminierung wäre, wenn man Frauen das Grundsätzlich abspricht, weil sie Frauen sind.
        Weil nun aber einmal die Realität, sehr häufig ist: dass Mutterschaft= Job an den Nagel hängen bedeutet, ist es legitim, dass eine Arbeitgeber sich darüber Gedanken macht, genau wie bei einem jungen Karrierist.
        Wenn er über diese Bedenken nicht mehr offen kommunizieren darf, ZWINGT man ihn fast zu diskriminierendem Verhalten, denn er MUSS mit seinen Einstellungsentscheiden die Profitabilität des Unternehmens gewährleisten.

      • Lambda sagt:

        xy: Warum man gewisse Fragen nicht stellen darf versteh ich auch nicht, da geh ich mit Ihnen einig. Eigentlich ist es kein Problem diese zu beantworten, wobei man auch da natürlich lügen kann. Zumal man gewisse Dinge auch schlicht nicht im Voraus weiss. Als ich meine letzte Stelle angetreten habe, ich war 26 und single, hätte ich, wenn ich gefragt worden wäre, beim Vorstellungsgespräch gesagt, dass ich keine Familie plane. Dann hab ich DEN Mann kennengelernt, und ein paar Wochen vor meinem 30sten Geburtstag ist mein erstes Kind zur Welt gekommen… Jetzt arbeite ich immer noch, wenn auch weniger, allerdings wegen Müdigkeit etc. vllt etwas weniger produktiv als auch schon, aber das trifft auch auf meinen Mann (und andere Väter in meinem Umfeld) zu.

      • Jane Bissig sagt:

        Er könnte die Frau ja fragen, ob sie, falls sie je an (weitere) Kinder denken sollte, im Job bleiben möchte, also ob sie an einer längeren Zusammenarbeit inklusive allfällig gemeinsam gemeisterter Baby- oder anderen Pausen interessiert ist. Wenn man als Arbeitgeber aber schon die 14-wöchige Minimalpause scheut, ist man vielleicht einfach nicht so gut im organisieren? Eine Arbeitgeberin (ich hatte die Schwangerschaft beim Vorstellungsgespräch verschwiegen) meinte mal (nebst ehrlichen Glückwünschen!): „Kinder werden nunmal gemacht (sie hat sieben) und jemand muss sie ja auf die Welt bringen.“ Im Sinne von: „Blöd für mich als Chefin aber so ist das Leben nunmal und unter dem Strich ist eine (erwünschte) Schweangerschaft ja erstmal was Schönes.“

      • Reincarnation of XY sagt:

        Lambda – ein halbwegs intelligenter Chef wird von ihnen auch keine Garantien erwarten. (Weil wir ja wissen, dass wir das nicht können.) Ihre Pläne, Grundeinstellungen etc., um abschätzen zu können, ob Sie und er ungefähr die gleichen Vorstellungen haben. Also alles im grünen Bereich.

        Jane – alles richtig. Aber das ist es ja genau. Letztlich dient es beiderseits, wenn die Firma sowohl die Ressourcen, wie auch das Verständnis für Ihre Situation hat.
        Hat eine Firma das nicht, ist es doch besser, wenn das bereits beim Vorstellungsgespräch deutlich wird.
        An einem Ort arbeiten, wo man nicht erwünscht ist, schadet der Gesundheit. Und allzu viele Stellenwechsel machen sich nicht gut in der Vita.

      • Lambda sagt:

        MF: Vielleicht würde ich auch so reagieren, das stimmt. Es bleibt für den Einzelnen aber unfair.
        Es kommt mE dazu, dass man, wenn man gegenüber einer Gruppe schon ein negatives Vorurteil hat, negative Erfahrungen, die man mit jemandem (sei es einer Mutter, sei es bspw. einem Ausländer) macht, mehr dieser Gruppe als dem Individuum zuzuschreiben. Wenn jemand negative Erfahrungen mit Ausländern macht reagiert er eher mit „also immer diese Ausländer“. Wenn er die gleiche Erfahrung mit einem Schweizer macht: „So ein komischer Kauz“. Wenn der junge Mann am Montag todmüde zur Arbeit kommt, weil er das ganze Wochenende Party gemacht hat ist die Reaktion vielleicht: „Dass der so ein Party-Hase sein muss!“, bei der jungen Mutter:“Immer diese Mütter!“…

      • Lambda sagt:

        Ich kann das natürlich nicht beweisen, aber es scheint mir schon, dass es diesen Effekt gibt.
        Das Ausländer-Bsp. bringe ich übrigens, weil mir scheint, dass es da etablierter ist, dass es Diskriminierung und Vorteile gibt, und dass das schlecht ist (ohne dass man es deswegen verbieten kann).

      • tststs sagt:

        Vorab: Habe die Folgeposts hier nur überflogen, der Hund scheint mir aber hier begraben: Was bedingt hier was?
        Oder anders gesagt: Die Katze beisst sich hier in den Schwanz: „…, in dem die Frauen zu 90% voll weiterarbeiten würden, wäre die Frage nach Familienplanung weniger relevant.“ Wäre Familienplanung weniger relevant, wären eben vllt. 90% (voll) arbeitstätig.
        Und eben, es wird völlig die Stellung des Vaters und seines Arbeitgebers ausgelassen.

      • tststs sagt:

        „Nun wird er sich gut überlegen, ob er diese Stelle noch einmal mit einer Frau im gebärfähigen Alter besetzen will.“
        Diskriminierung ist hier vllt das falsche Wort, Sippenhaftung trifft es eher.
        Ist aber im Endeffekt Wortklauberei, denn das Problem besteht weiterhin.
        Und übrigens, RoXY, der Arbeitgeber in Ihrem Beispiel sollte sich IMHO aber auch folgende Gedanken machen:
        1) Wie stehts um meine Menschenkenntnis?
        2) Was kann ich tun, dass die Mitarbeiterin trotz Kind bei mir bleibt?

      • Reincarnation of XY sagt:

        tststs – die Situation des Vaters habe ich angesprochen.
        Die gelebte Realität in der Schweiz ist nun einmal so, dass Väter in der Regel 100% weiterarbeiten. Deshalb ist es für den Betrieb nicht relevant ob er jetzt noch ein Kind bekommt. Er wird deswegen nicht kündigen oder reduzieren wollen. Wenn das nun auch bei Vätern üblich wird, wird der Arbeitgeber sie genau gleich fragen. Denn darum geht es ihm. Um den Nutzen des Arbeitnehmers für das Unternehmen und nicht um das Geschlecht.
        Es ist eine Sachfrage.

      • tststs sagt:

        @RoXY: Ich will ja auch gar keine andere Realität konstruieren, sondern nur die bestehende hinterfragen. Und die grosse Frage ist IMHO eben: Was ist Ursache, was ist Wirkung? Oder eben: Beisst sich die Katze nicht in den Schwanz?

        Was halten Sie von meinem Vorschlag, dass das Geschäft desjenigen Partners, der nicht bei der Arbeit fehlt, das Geschäft des anderen Partneres (im Moment meist noch die Mutter) hälftig entschädigen muss?
        Ich glaube, das eine oder andere Geschäft wird lieber dem Vater kurzfristig frei geben, damit er nach Hause kann, anstatt jemand anderen zu entschädigen (und den ganzen verwaltungstechnischen Aufwand) auf sich nehmen….

    • soswald sagt:

      Und wenn er/sie eine Person (karrierebewusste) einstellt, welche 1-2 Jahr bleibt, Erfahrungen sammelt und weiter zieht?

      • Reincarnation of XY sagt:

        richtig soswald – dieses Risiko geht er immer ein. Und er wird versuchen, durch Fragen (und Menschenkenntnis) herauszufinden, wie wahrscheinlich dieses Szenario ist.
        Wenn er das Gefühl hat, dass der eine Bewerber sich eher langfristig an das Unternehmen bindet, als der andere (obwohl der andere vielleicht besser qualifiziert ist), so sollte es doch sein gutes Recht sein, dass er den einstellt, von dem er annimmt, dass er nicht gleich wieder abspringt.

      • tststs sagt:

        Ähm, wieso stellen dann nicht alle Mütter (in Teilzeit) an? Die sind nämlich auch ganz dankbar für langfristig planbare Umstände… und so schnell laufen die ja auch nicht davon, da sie ja an anderen Orten nicht so easy einen Job finden 😉

    • Lambda sagt:

      Ich kann das natürlich nicht beweisen, aber es scheint mir schon, dass es diesen Effekt gibt.
      Das Ausländer-Bsp. bringe ich übrigens, weil mir scheint, dass es da etablierter ist, dass es Diskriminierung und Vorteile gibt, und dass das schlecht ist (ohne dass man es deswegen verbieten kann).

      • Lambda sagt:

        ups, das sollte oben hin, sorry!

      • Reincarnation of XY sagt:

        tststs – hier um das unnötige scrollen zu vermeiden.
        1. ich kenne einige Frauen, die Teilzeit dort weiterarbeiten können, wo sie waren. Das kommt halt auf die Firma und die Stelle an. Das ist also möglich. Kenne aber auch Frauen, die kündigen einfach, weil sie das Mutterleben geniessen wollen und ihr Liebster genug verdient. (Das sind gar nicht mal so wenige).

        2. Natürlich sollten wir offen sein für neue Lösungen, meistens wachsen wir durch Gesellschaftsveränderung in solche hinein.
        Ihr Vorschlag, dass der andere Betrieb Verantwortung übernehmen muss …. ist total realitätsfremder Unsinn. Das würde eine Unsicherheit schaffen, die völlig unternehmerfeindlich wäre.
        Der Arbeitsmarkt regelt sich am Besten durch Angebot und Nachfrage.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Wenn Fachkräfte benötigt werden, dann wird der Arbeitgeber attraktive Bedingungen schaffen, um gute Leute zu gewinnen und zu halten.
        Aber klar ist, dass nicht jedes Unternehmen die gleichen Möglichkeiten hat. Ein grosser Konzern hat andere Mittel.
        Deshalb sagte ich: gründen Sie erst mal ein Startup, schaffen Sie 5-10 attraktive Arbeitsplätze und dann bringen Sie aus der Realität Vorschläge. Alles andere ist Wolkenkuckucksheim.

  • Lia sagt:

    ganz ehrlich: ich finde auch, dass eine Schwangere bei der Jobsuche angeben muss, dass sie schwanger ist. Ich würde niemals einen Job annehmen, bei welchem ich dann umgehend einige Wochen fehle und auch keine 100% mehr arbeiten könnte. Ich möchte aber auch meinem Arbeitgeber ein Kränzchen winden, der mich in zwei Schwangerschaften immer unterstützt hat – z.B. in meinem Wunsch, vor der Geburt länger zu arbeiten als im Vertrag vorgesehen, da ich mich sehr gut gefühlt habe und mir zu Hause langweilig geworden wäre, obwohl er dann mehr Versicherungsgebühren für mich bezahlen musste. Oder darin, reduziert zu arbeiten, obwohl wir eher wenig Personal haben. Als Gegenleistung springe ich ein, wo und wann immer ich kann, und danke es mit guten Leistungen.

    • Susi sagt:

      @Lia: „z.B. in meinem Wunsch, vor der Geburt länger zu arbeiten als im Vertrag vorgesehen“

      Ich dachte, ohne Arztzeugnis arbeite man in der Schweiz bis zum Blasensprung?

      • Martin Frey sagt:

        „Ich dachte, ohne Arztzeugnis arbeite man in der Schweiz bis zum Blasensprung?“
        Kommt sehr auf den Job an, Susi.

    • tina sagt:

      martin frey: wenn frauen ohne arztzeugnis vor dem blasensprung aufhören wollen zu arbeiten, wird das vom mutterschaftsurlaub abgezogen, egal in welcher branche. und muss mit dem chef abgesprochen werden

  • Karl von Bruck sagt:

    Erst kuerzlich hat der Schweier Arbeitgeberoberboss den Muettern den Tarif durchgegeben. Trotz des gesetzlichen Rechts auf drei Tage Kinderpflege sollten die Muetter im Voraus die sofortige Uebernahme der Pflege durch Dritte organisieren. Nicht nur Arbeitgeber, auch Sozialversicherungen und Sozialaemter futieren sich je laenger je mehr nicht nur um gesetzliche Rechte der ihnen Ausgelieferten, sondern gar um Grundrechte. Immer oefter gibt es statt Rente oder Notgeld Vorschussverweigerung, demuetigende Buerokratie oder gar „Einladungen“ zu Zwangsarbeit….

  • Sportpapi sagt:

    Übrigens können an der Umfrage nur Mütter teilnehmen. Eine Diskriminierung, ein Unsinn oder entspricht das der Fragestellung?

  • Sportpapi sagt:

    Wenn sich Diskriminierung in der Schweiz darauf beschränkt, dass Mütter ihr Arbeitspensum bei Stellenantritt oder in Anstellung nicht frei wählen können, dann leben wir in einem glücklichen Land.
    Und natürlich ist es keine Diskriminierung, denn das gilt auch (mindestens so sehr) für die Männer und fast noch mehr für Menschen ohne Kinder.

  • Zimy sagt:

    @anna lou: Ja, und wieso reduzieren nur wenige Männer das Pensum? Wahrscheinlich, weil sie berechtigte Befürchtungen haben, dass es ihnen dann genauso ergeht wie ihren Arbeitskolleginnen, die Mütter werden.

    • Sportpapi sagt:

      Wahrscheinlich, weil sie sich a) für das Familieneinkommen verantwortlich fühlen und b) ihre Frauen keinen drängenderen Wunsch haben, als zumindest in erster Zeit (stark) nach Geburt (en) – also mindestens bis Kindergarteneintritt – reduziert zu arbeiten und c) in der Regel Männer den Frauen ihre Wünsche erfüllen.
      Vor allem, wenn sie mit der Konstellation eigentlich auch einverstanden sind.

      • Zimy sagt:

        Auch Frauen fühlen sich für das Familieneinkommen verantwortlich. Ich bin sehr unzufrieden damit, dass ich derzeit weniger beitrage als mein Mann.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Wobei Ihr letzter Satz der einzig wirklich relevante ist. Alles andere sind scheinheilige Ausreden. Beim c) blieb nur das Lachen….die armen, aufopfernden Ehemänner, die ihr Weiblein glücklich sehen wollen (natürlich nur solange sie das Glücklichsein am Herd und vor der Waschmaschine auslebt….)

      • Karl von Bruck sagt:

        @Zimy – Da sind Sie die Ausnahme welche die Regel bestaetigt. Heute fragen die meisten Frauen nicht mehr „Was kann ich fuer meine Familie tun?“, sondern „Wie kann ich meinen (nicht nur finanziellen) Aufwand minimieren und die Finanzierung meines Unterhaltes vor und nach der Scheidung maximieren?“
        Von Politik und Juxtiz gedeckt statt gedeckelt….

      • Sportpapi sagt:

        Ach 13. Sie leben in einer speziellen, fast hätte ich gesagt, in der Schweiz einzigartigen Konstellation. Und dennoch widersprechen Sie mir, wenn ich zusammenfasse, was ich täglich sehe und erfahre? Und Sie doch auch, oder?
        Für mich grenzt das an Realitätsverweigerung.
        @Zimy: Und was hält Sie ab?

      • Martin Frey sagt:

        @13
        Scheinheilige Ausreden? Dann ist der Begriff Ernährerfalle für Sie eine Mär?
        Ich weiss, dass Sie offenbar sehr konsequent das leben was Sie sagen. Was ich ganz ehrlich toll finde.
        Aber nach meiner Erfahrung sind Sie eher eine (löbliche) Ausnahme. Und das, was Sportpapi skizziert, (mit Abstrichen) halt doch bedeutend näher bei der alltäglichen Realität von Hr. und Fr. Schweizer.

      • Zimy sagt:

        @SP: Dass ich bisher keinen meiner Ausbildung entsprechenden und so bezahlten Job gefunden habe. Vielleicht, weil ich mein Kind im CV nicht verheimlichen will (s.u.)? Ich weiss es nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @Zimy: Vielleicht, weil die Arbeitgeber nun mal mit ihren Geschlechtsgenossinnen schlechte Erfahrungen gemacht haben?
        Weil diese tatsächlich bald und vielleicht mehrfach schwanger wurden? Weil diese das Recht beansprucht haben, künftig massiv reduziert zu arbeiten (und dabei wenig flexibel waren)? Weil sie dann deutlich signalisiert haben, dass in ihrer Prioritätenordnung Kinder, Kinder, Kinder kommen und erst dann das Geschäft? Weil sie (und nicht der Vater) dann häufig fehlten, weil sie Kinder betreuten – die wollen doch die Mutter… usw.
        Sippenhaftung, wirklich unschön. Aber entgegen wirken kann man meiner Meinung nach nur, wenn man sich deutlich und ehrlich erklärt.

      • Kaffeetasse sagt:

        Ich sehs wie 13 und Zimy.
        Was ich erfahre und erlebe, ist, dass einige Männer im Bekanntenkreis keinen Nerv und kein Interesse hätten, sich tagtäglich um die kleinen Kinder zu kümmern, und noch so froh sind, dass die Frau dies übernimmt und sie sich an ihren Arbeitsplatz verziehen können. Zudem realisieren die Männer, was für negative Auswirkungen eine Reduktion des Pensums auf ihre Stellung und Aufstiegsmöglichkeiten haben könnte.
        Auch Männer haben (natürlich) nicht nur edle und selbstlose Gründe, hochprozentig auswärts zu arbeiten.

      • Susi sagt:

        Ich schliesse mich Sportpapi an, habe in vergangenen Diskussionen bereits ähnliches gesagt (genau, und dann wurde mir Sippenhaftung vorgeworfen 🙂 )
        Und ich erlebe ebenfalls, dass Verhandlungen innerhalb der Partnerschaft letztlich zugunsten der Frau ausgehen. Beispiel: Er möchte, dass sie möglichst bald wieder arbeiten geht, sie will mindestens zwei Jahre zuhause bleiben und dann 20% arbeiten. Sie einigen sich auf ein Jahr zuhause und dann 40%. Darum muss er auf 100% aufstocken. Am Ende bleibt sie doch zwei Jahre zuhause, weil es ja irgendwie geht, aber er verbringt dadurch weniger Zeit mit dem Kind und die Rollen werden gefestigt…

      • Zimy sagt:

        @SP:1. Konsequenterweise müsste man sich dann die Frage stellen, ob Frauen überhaupt noch ausgebildet werden. Nach der Matur Kinderwunsch abfragen. Wer keinen hat, kann studieren, beim Rest lohnt es sich eh nicht, die arbeiten ja dann nur reduziert. Obwohl, wozu dann überhaupt die Matur? 2. In der Tat ist es schwierig, die Kinder zumindest in der Kleinkindphase nicht zu priorisieren. Aber ist es sinnvoll, nach kurzer Familienbedingter Auszeit de facto so zu tun, als hätten jahrelanges Studium und Berufserfahrung nie stattgefunden? Was für eine gigantische Verschwendung von öffentlichen Geldern und Lebenszeit.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich widerspreche Ihnen nicht aufgrund meiner Situation, diese ist eh speziell, sondern aufgrund eigener Erfahrung. Es ist ja unbestritten, dass die meisten Familien in der Schweiz in einer sogenannten Zuverdienergemeinschaft leben, wo der Mann Vollzeit und die Frau Teilzeit arbeitet. Dass das aber nur von ihr so gewählt wurde und er als edler Ritter sich einfach nur fügt, damit das Frauchen glücklich ist, halte ich für ein sehr verzerrtes Weltbild. Egal wie oft Sie es hier zementieren.

      • Susi sagt:

        @Zimy: Im Prinzip ist es tatsächlich Verschwendung (auch von öffentlichen Geldern), wenn sich eine Frau teuer als Chirurgin ausbilden lässt, um die Klinge dann nur noch fürs Rüeblischneiden zu schwingen. Aber eben, das Leben lässt sich halt nur beschränkt planen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich nehme das mit dem verzerrten Weltbild zur Kenntnis. Aber es entspricht nun mal meiner Erfahrung.
        Und wenn wir auf allen Kanälen lesen, dass Frauenförderung vor allem Förderung von Karriere in Teilzeit bedeutet, fühle ich mich eigentlich bestätigt.
        Ausserdem habe ich keineswegs gesagt, dass er sich einfach nur fügt (und das Frauchen können Sie sich sparen). Sondern nur, dass in der Regel die Frau entscheidet, in welchem Umfang sie arbeitstätig ist, wenn der finanzielle Spielraum da ist. Oder haben Sie schon mal einen werdenden Vater gefragt, wie viel er denn künftig arbeiten werde? Warum nicht?

      • Sportpapi sagt:

        @Zimy: Es ist nicht die Frage, warum man überhaupt Frauen ausbildet. Wenn schon ist die Frage, warum sich Frauen für eine Karriere qualifizieren (oder einfach sich gut ausbilden), wenn sie die eigentlich gar nicht mit aller Kraft anstreben, wenn sie ihre Ausbildung gar nicht richtig nutzen wollen. Wenn schon immer klar ist, dass sie dann nach kurzer Zeit – vielfach sind es ja nur wenige Jahre zwischen Studienabschluss und Schwangerschaft – eigentlich nur noch in geringer Teilzeit arbeiten wollen.
        Aber ich finde es gut, dass sie sich trotzdem entsprechend ausbilden. Und bei manchen schade, dass sie dem Job so wenig Gewicht geben und ihre Chancen nicht nutzen.

      • Sportpapi sagt:

        @Zimy: Aber jetzt mal unter uns, ganz anonym: Sie suchen einen tollen Job, Ihrer Ausbildung entsprechend, dem entsprechend, was ihre männlichen Studienkollegen bekommen haben.
        Bringen Sie denn die vergleichbaren Qualitäten wirklich mit? Volles Pensum, Flexibilität, Bereitschaft für Überzeiten, Auslandaufenthalte, Weiterbildung, usw.?
        Wenn ja: Warum das nicht dem potentiellen Arbeitgeber erklären? Wenn nein: dann hat der Arbeitgeber doch recht, oder? Bzw. dann muss nun mal eine entsprechende Anstellung gesucht werden.

      • 13 sagt:

        @ SP
        „Und wenn wir auf allen Kanälen lesen, dass Frauenförderung vor allem Förderung von Karriere in Teilzeit bedeutet, fühle ich mich eigentlich bestätigt.“
        Das hat doch gar keinen Zusammenhang mit der Frage, wer das Pensum entscheidet, sondern wer es ausführt.
        „Oder haben Sie schon mal einen werdenden Vater gefragt, wie viel er denn künftig arbeiten werde?“
        Logisch, x Mal. Wie sie Arbeit und Familie organisieren gehört eigentlich zu meinen Standardfragen für Eltern. Bei Ihnen nicht?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Nein, bei mir nicht.
        Und doch, der Zusammenhang ist offensichtlich. Offenbar ist es selbst für Frauen, die Karriere anstreben nicht denkbar, dafür ein volles Pensum zu leisten. Entsprechend noch weniger für Frauen, die gar keine solche Ambitionen haben.
        Und erklären Sie mir nun nicht, es wäre für Frauen mit Top-Job nicht machbar, voll zu arbeiten. Oder wollen Sie sich hier wirklich auf die Äste wagen?

      • 13 sagt:

        Warum nicht?
        Ansonsten nochmals von vorne:
        1. Ich bestreite nicht, dass die wenigsten Mütter Vollzeit arbeiten.
        2. Ich bestreite nicht, dass die wenigsten Mütter Vollzeit arbeiten wollen.
        3. Ich bestreite vehement, dass die meisten Väter es gerne sehen würden, wenn ihre Frauen Vollzeit oder auch hochprozentig arbeiten würden und sie das tiefere Pensum nur aufgrund des Wunsches der Frau akzeptieren.
        4. Und selbst diejenigen, die behaupten, eine vollzeitarbeitende Frau zu wollen, sind dann umgekehrt selten bereit, selber daraus Konsequenzen zu ziehen.
        Dies unabhängig der Karrierestufe.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Gut. Zu drei. Mag sein. Aber es wird meist jeder Entscheid mit mehr oder weniger Murren/Begeisterung akzeptiert. Zu vier: Dazu gibt es keine Alternative in einer gleichberechtigten Beziehung.

      • Carolina sagt:

        13: Warum ist die Gesellschaft/der Staat dafür verantwortlich, wenn Paare ihren Kinderwunsch und ihre beruflichen Notwendigkeiten nicht vorher miteinander abklären? Gehört es nicht in das Innere einer Beziehung, dass ich eine gewisse Ahnung davon habe, was ich mir wünsche und was davon der Partner bereit ist zu erfüllen? Und wenn ich mich geirrt habe und dann doch alles anders wird, wenn die Kinder mal da sind – wer ist dann dafür verantwortlich?
        Ich habe es schon öfter erklärt: ich habe lange Müttern in meiner Praxis Teilzeit ermöglich, einen Kinderhütedienst organisiert, weil ich immer der Meinung war, dass hochqualifizierte Frauen in der Frage Unterstützung in der Kinderhütefrage brauchen – ich habe das irgendwann abgebrochen, weil die Forderungen dieser Frauen immer

      • Sportpapi sagt:

        @Kaffeetasse: „Auch Männer haben (natürlich) nicht nur edle und selbstlose Gründe, hochprozentig auswärts zu arbeiten.“ Da haben Sie völlig recht. Nur haben Väter in einer Beziehung selten die Wahl, ihr Pensum wirklich frei zu wählen. Auf 50:50 können sie bestenfalls beharren. Aber ob das bei allen Partnerinnen gut ankommen würde? Aber gar die ersten Jahre bei den Kindern zu Hause bleiben? Wie viele Mütter, die Sie kennen, würden diese Option ermöglichen?

      • Carolina sagt:

        /2 unverschämter wurden. Und ich kann Ihnen zahllose Fälle von KMUs nennen (Aerztegemeinschaften sind auch KMUs), in denen Frauen bei der Anstellung ihre Schwangerschaft verschwiegen haben und dann schliesslich eine kleine Firma anderthalb Jahre lang praktisch keinen Nutzen, sondern nur Kosten hatte. Und dahin bin ich auch gekommen!
        Und Zimy: ich habe keine Ahnung, was für eine Ausbildung Sie haben, aber hat Ihnen tatsächlich jemals vorher jemand versprochen, dass Sie einen Job bekommen, der ihrer Ausbildung angemessen ist? Es gibt viel zu viele Menschen (und ja, auch Frauen), die mit einer Anspruchshaltung durch die Welt gehen, die niemand erfüllen kann oder zu erfüllen bereit ist. Auch Männer müssen die teils sehr schmerzliche Erfahrung machen, dass niemand da draussen auf sie

      • Adam Riese sagt:

        Es ist doch ganz einfach: Die Entscheidungshoheit über die Rollenverteilung liegt ausschliesslich bei der Frau. Und zwar, weil sie 4 Monate daheim ist und danach selber entscheiden kann, ob se wieder zurück in die Berufswelt möchte. Und wenn ja: zu wie viel Prozent. Egal, was zuvor abgemacht wurde. Wenn die Frau ohne Einverständnis des Mannes ihren Job kündigt, kann er ja nicht gut auf 60% reduzieren. Auch wenn er dies wollte. Drum darf sich glücklich schätzen, wer eine Partnerin hat, die keinen Egotrip fährt.

      • Carolina sagt:

        /3 wartet. Wenn Sie zum Familieneinkommen wirklich beitragen wollen, schauen Sie über Ihren Ausbildungsrand hinaus, arbeiten Sie sich hoch, seien Sie am Anfang nicht allzu anspruchsvoll.

      • Habig Regula sagt:

        @Susi: Ja, das ist mir schon klar, ich bin es nur so leid, solche Ausdrücke zu lesen. Sie tragen auch zur Diskussion nichts Wesentliches bei. Vor allem sollten Frauen endlich aufhören, sie zu verwenden; wie sollen Männer „uns“ denn sonst ernstnehmen. Und ich finde es schwach, den Männern zu unterstellen, sie wollten ein „Weibchen“ am Herd haben: schliesslich kann auch eine starke Partnerin die Höhle hüten. Der Ausdruck „Zicke“ ist übrigens nicht AC/DC, sondern einer rebellischen Ballade von Chopin geschuldet, die ich mir gerade angehört habe, also SORRY!

      • 13 sagt:

        @ SP
        Zu 4.: Ich meinte das so, dass Männer, die eine vollzeitarbeitende Frau wollen (oder das behaupten) dann oftmals selber trotzdem nicht bereit sind, ihr Pensum zu reduzieren. Warum das in einer gleichberechtigten Beziehung nicht möglich sein sollte, verstehe ich gerade nicht.

        @ Carolina
        Nein, die Gesellschaft kann da nichts dafür. Mich störte nur die Auffassung, die wir uns da immer antun müssen, dass die Frau alleine über ihr (kleines) Pensum entscheidet und der Mann das nur akzeptiert, um sie glücklich zu sehen. Ich bin da halt klar der Meinung, dass es im Normalfall auch für ihn mehr als stimmt.

      • Carolina sagt:

        13: Danke für die Antwort! Ich persönlich glaube, das wissen Sie wahrscheinlich mittlerweile, dass diese Vermutungen, dass Männer eines sagen, aber etwas anderes wollen; dass Frauen letztlich doch immer (!) darauf aus seien, nach einer Geburt nicht oder nur im TZ-Pensum zu arbeiten, etc etc (Sie wissen ja selbst, was hier immer wieder geäussert wird), letztlich Projektionen sind, denen einfach aufgrund persönlicher Umstände Allgemeingültigkeit unterlegt wird. Dabei gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie Paare und Individuen zu Entscheidungen gelangen: und heutzutage, vor allem in der Schweiz, ist es für meine Begriffe einfach ein Luxusproblem, nach der Gesellschaft/Politik zu schreien, die einem Schwierigkeiten aus dem privaten Bereich aus dem Weg räumen soll. Diese

      • Carolina sagt:

        /2 Schwierigkeiten sind mMn das, was man Leben nennt, mit seinen Unwägbarkeiten, Unsicherheiten und vielen wirklichen Problemen, die wir im Laufe unseres Lebens bewältigen müssen. Das einzige, was uns dazu wirklich befähigt, ist Eigenverantwortung, nicht Opfer- bzw Forderungshaltung. Das gilt für ausnahmslos alle erwachsenen Bürger eines Staates.
        Und wir sollten vielleicht auch nie vergessen, dass ein grosser Teil der Familien auf zwei Einkommen angewiesen ist; durch welche Sachzwänge diese dann über die Aufteilung der Pensen (wenn sie diese Wahl überhaupt haben) entscheiden, wird ja auch ihnen überlassen – und aus dieser Ecke hört man doch sehr wenige Klagen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Man kann auch 2×100% arbeiten. Ist vermutlich bei den meisten Frauen so, die Karriere machen. Und die Konsequenz heisst vieles auslagern, vieles abends leisten, und ganz viel Stress.
        Aber ich kann doch meiner Frau nicht verbieten, voll zu arbeiten, wenn sie das möchte. Wie sollte das gehen?

      • Jane Bissig sagt:

        Alle sollten Teilzeit arbeiten wenn immer möglich und erträglich (vielleicht gibt es wirklich Workaholics, die das nicht aushalten würden?). Wenn zwei erwachsene Leute nicht gerade für Tiefstlöhne arbeiten und vielleicht nicht allzuviele Kinder haben, reichen zwei Mal Teilzeit allemal. Dann sind viele Diskussionen und Probleme (von Flexibilität im Job über Zeit für Haushalt, Sex oder Hobbys bis zu wohin geht die nächste Überseereise) entschärft bis obsolet. Macht Ihr hier (vorallem die Männer) alle „Karriere“ im Sinn von „Aufstieg in gut bezahlten oder hochqualifizierten Anstellungen“?

      • 13 sagt:

        @ Carolina
        Ich sehe das nicht so absolut: Ich finde eine gewisse Wahlfreiheit hat eben auch ihre Kehrseite, da eben davon ausgegangen wird, man könnte es auch anders, sei also selber schuld, wenn man eine Stelle nicht bekommt, nicht befördert wird etc. Schliesslich ist man (als Frau) ja nicht darauf angewiesen.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Vollzeit oder meinetwegen auch 80% arbeiten und das Kind an 4-5 Tagen pro Woche ausserfamiliär betreuen zu lassen, ist nicht ganz das Gleiche wie 80-100% arbeiten und das Kind ist beim Vater. Ich kenne einige, die würden aufstocken, aber eben nur unter der Voraussetzung, dass er reduziert. Für mich selber stimmt es 100% zu arbeiten, weil mein Mann an 4 Tagen zu Hause ist. Würde das 5 Tage Krippe heissen, würde ich es nicht tun. Nehmen wir wirklich an, die Frau entscheidet sich alleine. Selbst dann muss man doch sagen, dass für die Voraussetzungen, unter denen sie entscheiden muss, der Mann eine grosse Rolle spielt. Sie hat ja hoffentlich auch noch das Kind im Blickfeld.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich kenne Paare in der Situation. Beide auf dem Karrieretrip, beide mit dem Job „verheiratet“. Resultat? Keine Kinder… (mit Bedauern). Aber es gibt auch Paare, die beide voll arbeiten, und für die Kinder eine oder mehrere Nannys haben. Ist eine Frage der Einstellung.
        Ansonsten ist sowieso alles eine Frage des Aushandelns zwischen gleichberechtigten Partnern. Kommt ja dann noch anderes dazu. Vielleicht eine Versetzung ins Ausland und die Frage, ob der Partner dort auch eine Stelle findet. Und vieles mehr.

    • anna lou sagt:

      @Zimy: Aus dieser Situation kommt man weder mit Selbstmitleid noch Resignation raus. Was will ein Arbeitgeber? Die Besten (also schauen sie zu, dass sie zu den besten gehören und tuen das Nötige dafür), die Flexibelsten (auch als Mutter kann man zeigen, dass man im Rahmen der Möglichkeiten flexibel ist, dann bleibt man mal zu Hause bei den kranken Kids und holt die Arbeit an einem anderen Tag nach, auch wenn man dann frei hätte), die Leidenschaftlichsten! Also zünden sie doch mal das Feuer……

      • Zimy sagt:

        @anna lou. Ja, sie haben recht, ich bin am resignieren. Ich kämpfe dagegen an, aber es wird zunehmend schwieriger.

      • anna lou sagt:

        Also, dann überlegen sie sich jetzt worin sie verdammt gut sind und überlegen sich, welche Firma genau diese Fähigkeit braucht. Und dann bewerben sie sich als Frau und nicht als Mutter. Sie schreiben nix von teilzeit, Wochentagen, Schulferien etc und bewerben sich auch, wenn die Stelle zu 100% ausgeschrieben ist. Auf dem Weg zum Gespräch hören sie ein wenig AC/DC, dann überzeugen sie die Leute, und ERST DANN klärt man offen und ehrlich, wie man die Zusammenarbeit ausgestaltet…..

      • Sportpapi sagt:

        @Anna lou: Sie kommt ja zu den Interviews. Aber warum nicht auch mal überlegen, ob es vielleicht doch 100% geht? Vor allem, wenn genau das gesucht wird?

      • Susi sagt:

        @anna lou: „Auf dem Weg zum Gespräch hören sie ein wenig AC/DC“
        😀

    • Habig Regula sagt:

      @Zicke 13: Warum werfen Sie nur mit „Weibchen“ und „Frauchen“ um sich? Ich bin nachgerade allergisch auf solche Bezeichnungen. Ein für allemal, damit es auch bei Ihnen ankommt: ich bin eine vollwertige FRAU, die vor der Mutterschaft gearbeitet hat und das sehr gerne und in voller Uebereinstimmung mit ihrem Partner aufgegeben hat, um sich um die Familie zu kümmern. Das macht mich NICHT zum „Frauchen“. Und meine Ausbildung kommt meiner Familie tatsächlich zugute, denn eine gebildete FRAU trägt zur ganz allgemeinen Bildung der Kinder nicht unwesentlich bei. Endlich kapiert, FRAU?

      • Martin Frey sagt:

        Zicke ist so daneben wie Frauchen, Frau Habig.

      • Susi sagt:

        @Regula Habig: 13 bezeichnet Frauen nicht als „Weibchen“ oder „Frauchen“, sondern legt diese Ausdrücke (m.M.n. zu Unrecht) Sportpapi in den Mund. Das ist aber schon ein Haltungsunterschied, 13 ist nicht der Typ, der so über Frauen spricht, das sollte doch eigentlich klar sein…

      • Carolina sagt:

        Schliesse mich MF und Susi an, HR. Ich kann nur immer wieder sagen: wir Frauen sind uns selber die schlimmsten Feindinnen – warum müssen wir uns sofort betupft und angegriffen fühlen, wenn jemand eine andere Haltung, eine andere Lebensform vertritt? Zum auf einer erwachsenen Ebene diskutieren gehört eben auch, dass man einen Text liest und versteht, bevor man auf eine andere losgeht.
        Ich habe zwar eine andere Haltung als 13, aber sie ist konsistent und weitgehend wertungsfrei in ihren Meinungen und das schätze ich sehr. Sie ist die letzte, die jemand anderen herabmachen würde.

    • Habig Regula sagt:

      @Carolina: Ich habe Susi eine Antwort geschrieben, die leider völlig falsch viel weiter oben gelandet ist. Ich habe vollkommen verstanden, dass 13 diese Ausdrücke der Denkweise von Sportpapi unterstelllt, und trotzdem finde ich es völlig falsch, sie überhaupt zu verwenden. Denn selbst wenn ein Mann eine (Achtung: wertfrei!) fürsorgliche Frau bevorzugt, die sich gerne mit Kind und Herd und Waschmaschine beschäftigt, so macht sie das noch lange nicht zum „Frauchen“ und gibt 13 somit auch nicht das Recht, sie so zu bezeichnen. Gerade deswegen macht es mich wild, ja, wenn eine Frau solche Bezeichnungen überhaupt verwendet oder als Argument in einer Diskussion anführt. Es wäre ja immer noch nicht verboten, wenn ein Mann sich so eine Frau wünscht, ohne dass er sich „Frauchen“ anhören muss.

      • Habig Regula sagt:

        / und noch zur erwachsenen Ebene: ich war es ja nicht, die mit Unterstellungen argumentiert hat, und ja, ich fühle mich betupft, wenn wieder einmal eine Frau meint, sich herablassend gegenüber anderen Lebensentwürfen äussern zu müssen. Ja, ich reite darauf herum: „Frauchen“ ist herablassend und kein Argument. Es setzt ja voraus, dass man den Begriff irgendwo denkt, wenn man ihn anwendet. Soviel zu lesen und verstehen.

      • Sportpapi sagt:

        @Regula Habig: Ich gebe Ihnen in der Sache vollständig recht, auch wenn man sich deswegen auch nicht so empören müsste. Es war ein unnötiger Ausrutscher von 13. Ich glaube schon, sie meinte damit diese schützenswerte Frau, die vom Mann auf Händen getragen werden muss.
        Aber es lohnt sich auch nicht, sich hier zu lange aufzuhalten.

      • Carolina sagt:

        Regula, ich glaube, ich sehe, was Sie meinen. Das ist für mich ok! 🙂

      • Susi sagt:

        @Regula: Ja, ich kann Ihre Argumentation jetzt auch nachvollziehen, sie ist differenziert und hat sicher etwas.

  • anna lou sagt:

    Ja warum nicht ? Aber da eher Frauen schwanger werden und zur Mehrheit das Pensum reduzieren oder zu Hause beim kranken Kind bleiben, ist es auch verständlich, warum diese Frage eher an Frauen gerichtet wird. Dafür fragt man uns auch nicht, ob wir noch in die RS oder den WK müssen……..obwohl dies ja auch zutreffen könnte. Somit halte ich diese Frage nicht für eine Diskriminierung (wenn sie nur an ein Geschlecht gerichtet wird) sondern für menschliches Verhalten, da die Chance der Eintretenswahrscheinlichkeit einfach höher ist…

    • Sportpapi sagt:

      RS und WK sind ein guter Vergleich. Vielleicht sollte man heutzutage die Militärkarriere im Lebenslauf auch unterschlagen?

  • Meier sagt:

    Es ist gut so wie es ist. Bitte diskrimminiert Mütter die mit den Kinderwagen in den vollen Bus steigen. Die könne das zu jeder anderen Zeit auch.

    • Cybot sagt:

      Weil Mütter ja nicht arbeiten, wie? Ziemlich mittelalterliches Weltbild.

    • tststs sagt:

      Es hat in jedem Bus spezielle Abstellflächen für Kinderwagen. Wenn schon wären die Ignoranten, die dort wie die Deppen im Weg rumstehen und zum Fenster hinausschauen, aus dem Bus zu spedieren…

      • Susi sagt:

        @tststs: So wenig ich mit Meier sympathisiere, eigentlich sind diese Plätze nicht für Kinderwagen reserviert, sondern allfällige Kinderwagen können dort platziert werden. (Wo sollen die Leute denn in einem vollen Bus bitte stehen?)
        Ich selbst habe die ÖV während der Stosszeiten nur im Notfall mit dem Kinderwagen benutzt, ansonsten war ich von Anfang an ohne Wagen unterwegs oder fuhr halt vorher oder nachher. Bei mehreren Kindern wird das Verzichten auf den Wagen natürlich etwas schwieriger.

      • tststs sagt:

        @Susi: ? Spreche ja nirgends von „reserviert“???
        Und ich mein ja auch nicht, dass die Fläche leer bleiben muss, aber wenn ein Kinderwagen kommt, dann geht man gemotzelos zur Seite.

        Und ich gehe davon aus, dass Eltern mit Kinder in den ÖVs immer deshalb unterwegs sind – egal zur welcher Uhrzeit – weil sie unterwegs sein müssen. Ich glaube niemand findet ÖV-zu-Stosszeiten-fahren irgendwie eine coole Freizeitbeschäftigung für sich und die Kinder. (Ausnahme: Polybähndli 😉 )

      • Susi sagt:

        @tststs: Ich habe nie erlebt, dass die Leute den Platz nicht freigeben für Kinderwagen.

        Und doch, ich hatte damals einige Diskussionen mit anderen Müttern, die mit einer Selbstverständlichkeit während der Stosszeit die ÖV benutzten, nach Möglichkeit das Kind auch noch aus dem Wagen nahmen und auf einen eigenen Platz setzten, sobald einer frei wurde. (Als könnte man ein Kinderwagenkind nicht auf den Schoss nehmen!) Und nein, die hätten auch locker während anderer Zeiten fahren können, wir waren ja jeweils gemeinsam unterwegs am freien Tag. Insofern verstehe ich Meiers Kritik schon…

  • anna lou sagt:

    Was Familienpläne in Jobinterviews angeht habe ich eine andere Meinung: Selbstverständlich sollte man darüber offen reden. Vertrauen entsteht nur, wenn man ehrlich ist. Ein kluger Arbeitsgeber schätzt dies und kann das in seine Planung aufnehmen. Vielleicht sagt ja eine Frau, dass sie zwar Kinder will, aber auch 80% weiterarbeiten, wer weiss ? Dadurch, dass man Arbeitsgeber im Dunkeln lässt, öffnet man Tür und Tor den Vorurteilen. Klar kann es passieren, dass man durch diese Offenheit einen Job nicht kriegt aber so what ? Dann war das auch nicht der richtige Arbeitsplatz für die Zukunft…..und ich respektiere diese Entscheidung eines Unternehmers…

    • nina sagt:

      Konsequenterweise müssten diese Fragen betreffend Familienplanung dann aber auch den Männern gestellt werden!

      • anna lou sagt:

        Ja warum nicht ? Aber da eher Frauen schwanger werden und zur Mehrheit das Pensum reduzieren oder zu Hause beim kranken Kind bleiben, ist es auch verständlich, warum diese Frage eher an Frauen gerichtet wird. Dafür fragt man uns auch nicht, ob wir noch in die RS oder den WK müssen……..obwohl dies ja auch zutreffen könnte. Somit halte ich diese Frage nicht für eine Diskriminierung (wenn sie nur an ein Geschlecht gerichtet wird) sondern für menschliches Verhalten, da die Chance der Eintretenswahrscheinlichkeit einfach höher ist…

      • Zimy sagt:

        Die Betreuung meines Kindes und die weitere Familienplanung waren bisher in jedem meiner Jobinterviews ein Thema. Ersteres finde ich OK, letzteres geht den Arbeitgeber aber wirklich nichts an. Ausserdem finde ich es wie nina stossend, dass solche Fragen meinen Studienkollegen, die inzwischen Väter sind, nicht gestellt wurden. Einen Job, der wirklich meinem Ausbildungsniveau entspricht, konnte ich bisher nicht finden. Darum wurde mir schon geraten, mein Kind im CV nicht zu erwähnen. Was soll das? Wenn es ein Problem ist und dann beim Interview rauskommt, kriege ich den Job doch eh nicht.

    • Cybot sagt:

      Ziemlich naiver Ansatz. Klar, vielleicht wäre der Arbeitgeber mit 80% einverstanden. Die Frage ist aber, ob er ihr glaubt, dass sie so ehrlich ist. Der denkt sich doch eher, wenn sie jetzt schon von 80% redet, dann werden es hinterher ja doch nur 40 oder 50% sein. Das Problem ist nicht die Ehrlichkeit, sondern die Annahmen, die der andere trifft. Und die kennt man nicht. Unehrlichkeit führt deshalb viel eher zum Ziel. Und wenn du dann tatsächlich 80% weiterarbeitest, kannst du den Chef immer noch überzeugen.

      • Sportpapi sagt:

        Unehrlichkeit führt zu Vertrauensverlust, der nicht mehr korrigierbar ist.
        Wenn schon werden Antworten verweigert. DANN ist der potentielle Arbeitgeber aber gezwungen, das schlimmste Szenario anzunehmen. Und vermutlich nicht wegen Vorurteilen, sondern wegen Erfahrungen.
        Ich gehe auch davon aus, dass ehrliche Aussagen, wie man sich das vorstellt, vermutlich am besten ankommen. Und Erfolg bringen können.

      • anna lou sagt:

        Genau diese Haltung führt dazu, dass Arbeitgeber irgendwann keine Frauen mehr anstellen. Ich habe bereits den 2. Arbeitgeber, seit ich Kinder habe, und Ehrlichkeit war die Basis für eine gute Zusammenarbeit. Es funktioniert also auch in der Realität…

      • Safster sagt:

        @Cybot: Ich finde den Ansatz von anna lou überhaupt nicht naiv, sondern so ziemlich das einzig richtige, um sich zu vergewissern, ob die Stelle langfristig Potenzial hat. Es kommt natürlich auch auf den Arbeitgeber an: kleines KMU oder Grosskonzern, Unternehmenskultur, etc. Es ist sicher einfacher, sich vor der Schwangerschaft an einem Ort zu etablieren und dann Teilzeit zurückzukommen. Wichtig ist, dass Frauen ebenso überzeugend ihre Arbeitswilligkeit betonen, wie dies Männer tun. Und grundsätzlich höhere Pensen anstreben.

      • Karl von Bruck sagt:

        Bingo!
        Im Neofeudalismus ist Treu und Glauben schon laengst Lug und Trug gewichen. Mit der EU-PFZ wollen die Arbeitgeber ohnehin nur noch perfekt Passende und Rentierende anstellen und verteidigen dieses „Recht“ mit Zaehnen und Klauen. Bei einem Apfelmangel wird der Haendler auch angefaulte Ware los. Bei einem Ueberangebot muessen die Aepfer makellos sein – oder wenigstens scheien….

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Erfahrungen, die man mit einer Person hatte, auf andere Personen anzuwenden, nur weil sie eine Gemeinsamkeit mit der ersten haben (wie das gebärfähige Alter) ist das Paradebeispiel für ein Vorurteil. Ich, als Mutter von drei Kinder, finde es mehr als ungerecht, abgelehnt zu werden, weil meine Vorgängerin nach dem zweiten Kind auf 50% reduzieren wollte. Was habe ich denn damit zu tun?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wenn das eben nicht nur die Vorgängerin war, sondern mehrere Vorgängerinnen, wenn das auch andere Betriebsleiter im Gewerbeverein berichten, dann handelt es sich nun mal um mehr als nur ein unberechtigtes Vorurteil, sondern um eine Erfahrung. Entsprechend ist es du mm, genau zu diesem Thema keine Auskunft zu geben, sondern sollte halt glaubhaft erklären.
        Das geht allerdings nur, wenn man tatsächlich nicht den Plan hat, sich genau so zu verhalten, wie gemäss Vorurteil vermutet…

      • Martin Frey sagt:

        Wir sind alle ein Produkt der Summe unserer Erfahrungen, 13. Sie auch. Und wir richten unser Handeln weitgehend nach diesen Erfahrungen aus, woran per se nichts falsches ist. Solange man bereit ist, jeweils auf jeden Menschen immer wieder individuell neu einzugehen.
        Auch in anderen Bereichen spielt das ja oft eine Rolle (ohne das näher hier zu erläutern). Es reicht halt dann manchmal einfach nicht, sich zurückzulehnen mit der Aussage, „das war nicht ich“, oder „das hat nichts mit mir zu tun.“
        Manchmal muss man die Leute auch von sich überzeugen. Insofern finde ich Anna lous Vorgehensweise absolut richtig und sehr zu empfehlen.

      • Carolina sagt:

        13: Man könnte das, was Sie als Vorurteil bezeichnen, eben aus der Ecke des potentiellen Arbeitgebers auch als (negative) Erfahrung bezeichnen. Da hilft Semantik eben nicht weiter.

      • mila sagt:

        Für einmal sehe ich etwas ganz wie Sportpapi: ich denke, jede Frau, die unabhängig von der Familiensituation Karriere (+/- Vollzeit, im klassischen Sinn) machen will, wird dies dem potentiellen Arbeitgeber offensiv darlegen. Und sich nicht hinter einer Diskriminierungsklausel verstecken. Ich hätte das in jedem Fall so gemacht, wenn ich (mehr oder weniger direkt nach der Geburt) hätte weiterarbeiten wollen.

      • mila sagt:

        Man kann und sollte sich und anderen gegenüber ehrlich sein. Heisst: Will ich die Doppelbelastung? Nehme ich den Job dann auch im Rahmen meiner Möglichkeiten ernst? Sehe ich ein, dass Flexibilität und hoch-prozentiger Einsatz sich bei einem bestimmten Job nicht umgehen lassen, und muss ich mich wirklich darum bewerben, wenn ich ohnehin schon weiss, dass ich a) in absehbarer Zukunft schwanger werden, und b) mein Pensum in jedem Fall reduzieren möchte? Manche Frauen (beileibe nicht alle!) tun anderen Frauen wirklich keinen Gefallen, mit ihrem entsprechenden Verhalten. Was Vorweg-Diskriminierung mE dennoch nicht entschuldigt, man sollte sich den Einzelfall ansehen, und ja, Fragen stellen dürfen.

      • 13 sagt:

        @ SP /MF /Caro
        Jede Erfahrung, die man auf andere projeziert ist ein Vorurteil, selbst dann wenn es auf 9 von 10 Menschen zutrifft. Davon ist keiner gefeit, das ist richtig. Aber es steht jedem frei, sich dem bewusst zu sein, dass man aufgrund von Vorurteilen so entscheiden würde und sich von diesem Bauchgefühl zu lösen. Das Glaubhaftmachen ist, wie Cybot richtig ausführt, oftmals schlicht nicht möglich, da von vornerein ein Misstrauen besteht. Und wenn wir von Diskriminierung sprechen, dann ja: Das ist eine! Etwas dagegen tun, kann man als einzelner kaum.

      • Carolina sagt:

        Eine kleine Anmerkung: geht das nur mir so oder erscheinen hier seit einiger Zeit K.mmen.are verspätet? Als ich den letzten 11:40 schrieb, waren weder die von SP noch der von MF für mich sichtbar…….

      • Sportpapi sagt:

        @13: Man könnte dem Vorurteil auch Risikoanalyse sagen. Aber wir können noch lange um Begriffe und Theorien streiten.
        Letztlich wählt ein Arbeitgeber aus vielen Bewerbern aus. Wenn er ein Vorurteil hat, müssen Sie es entkräftigen, denn letztlich müssen Sie andere Kandidaten ausstechen. Bei gleicher Qualifikation ist ein Arbeitgeber definitiv auf der sichererer Seite, wenn er einen Mann wählt.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Ich kenne eine junge Professorin mit vier kleinen Kindern. Die arbeitet nun in der Schweiz und verbringt Freitag bis Sonntag (meist) bei der Familie in Belgien.
        Ihre Anstellung war nie ein Thema, bzw. es wurde nur fachlich diskutiert.

      • Martin Frey sagt:

        @13:
        „Jede Erfahrung, die man auf andere projeziert ist ein Vorurteil, selbst dann wenn es auf 9 von 10 Menschen zutrifft.“
        Das bestreite ich. Ich rede dann von Erfahrungswerten. Ohne Inklusion von Erfahrungswerten wären wir evolutionstechnisch schon lange, dh nach der dritten roten Beere im Wald, ausgestorben. Aufgrund von Erfahrungswerten lernen wir immer dazu, verfeinern unser Handeln und passen uns an.
        Vorurteile nenne ich das erst, wenn Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen, oder dessen was Sie gehört, automatisch davon ausgehen, dass alle weniger können/so sein müssen usw. Sie deswegen pauschal aburteilen ohne Einzelfallprüfung. Das wäre diskriminierend.
        Das ist für mich ein kleiner aber feiner Unterschied.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.