Das arme Kind darf keinen Zucker

Nein, bitte auch keine Schokolade: Nicht immer stösst die elterliche Vorgabe auf Verständnis. Foto: iStock

Nein, bitte auch keine Schokolade! Nicht alle Verwandten haben Verständnis für die elterliche Vorgabe. Foto: iStock

Eine befreundete Zahnärztin riet uns, dem Brecht bis zum zweiten Geburtstag keinen Zucker zu geben. Wir fanden den Ratschlag nachvollziehbar und hielten uns daran. Ziemlich strikt sogar, denn wir wussten: Auf eine Ausnahme würden viele weitere folgen. Kein Zucker hiess kein zusätzlich hinzugefügter Zucker – «added sugar», wie der Angelsachse sagt. Darunter fällt sinngemäss auch beigefügter Milch- oder Fruchtzucker. Nicht unter die Regel fallen selbstverständlich alle natürlich in einem Lebensmittel vorkommenden Zucker.

Ganz gemeine Ökofreaks

Wir hielten uns ob dieser Regel für verantwortungsvolle Eltern. Nicht etwa progressive Supereltern, sondern ganz normal vernünftige Eltern, die aktuelle Gesundheitsempfehlungen beachten. Und doch hatten wir manchmal das Gefühl, Ausserirdische vom Planeten Fundi-Ökofreak zu sein. Dann nämlich, wenn es bei Familienanlässen Kuchen gab. Kaum einer verstand, warum der arme Brecht nicht auch ein Stückchen Kuchen durfte. Das resultierte Gott sei Dank nicht in einer Familienfehde, aber für so ein bizzeli gemeine Eltern hielten sie uns halt schon. Immerhin assen wir ja selbst vom leckeren Kuchen.

Doch wir selber fühlten uns nicht gemein. Der Brecht hat nämlich kein einziges Mal nach Kuchen verlangt. Es war ihm herzlich egal, keinen abzukriegen und stattdessen ein Rüebli in seinen Schlund zu raffeln. Er hat sich auch nie beschwert, dass er keinen Alkohol, keinen Kaffee und keine Nüsse darf. (Die Verwandten übrigens auch nicht.)

Die Regel fällt, die Verwandten applaudieren

Am zweiten Geburtstag brachen dann alle Dämme. Wir wollten die Regel erst schrittweise lockern. Aber da fuhr die Verwandtschaft schon Lastwagen voller Süssigkeiten vor und gab sich alle Mühe, die vergangenen zwei Leidensjahre zu kompensieren.

Leicht amüsiert lassen wir sie seither gewähren und geben dem Brecht auch selber ab und zu etwas Süsses. Meist auswärts, wenn es sich aufdrängt. Er fragt inzwischen nach Kuchen, wenn er welchen sieht.

In unserem Haus gibt es nach wie vor nur selten Zucker. Müesli und Milchreis servieren wir ungezuckert, und Lebensmittel, die wir für den Brecht kaufen, müssen zuckerfrei sein. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen: Essen ohne Zucker klebt ja auch viel weniger aggressiv an den Möbeln.

Neues Kind, gleicher Plan

Obwohl die Verwandtschaft schon heute mit den Augen rollt, werden wir es bei unserem nächsten Kind – nein, es ist noch nicht unterwegs – genau gleich handhaben. Aus drei einfachen Gründen:

  1. Ein Kind die ersten zwei Jahre zuckerfrei durchzufüttern, ist extrem einfach. Wer Zutatenlisten lesen kann – und die 500 Industriebegriffe für Zucker kennt –, kauft ohne Mühe ein. Etwa die Hälfte der Lebensmittel für Kleinkinder ist im deutschsprachigen Europa zuckerfrei. Im Urlaub war das schon schwieriger, fast hätten wir dem Brecht resigniert eine Schachtel Würfelzucker gekauft.
  2. Das Thema ist relativ unumstritten. Ein Verzicht auf Zucker hat offensichtliche gesundheitliche Vorteile, ohne dass dem Kind irgendwann etwas fehlen würde. Ausser halt Karies.
  3. Wir hatten zwei Jahre lang Zeit, alle Lebensmittel einzuführen, ohne dass Broccoli, Röselichöli und Kohlräbli in Konkurrenz zu Süssem standen. Auch heute mit drei Jahren isst der Brecht fast alles, und er akzeptiert unseren Speiseplan gut. Wie das ohne die zwei zuckerfreien Jahre gewesen wäre, wissen wir natürlich nicht.

Das Thema Zucker bietet aber weiterhin erzieherische Tücken. Wir versuchen, dem Brecht zu erklären, welche Lebensmittel gesünder sind und welche weniger. Zucker soll einerseits nicht täglich auf seinem Speiseplan stehen. Andererseits wollen wir auch nicht, dass er Süssigkeiten als etwas Besonderes empfindet. Ein Spagat. Wie gehen Sie mit dem Thema um?

Falls Sie sich übrigens fragen, ob ich beim zweiten Kind nicht doch etwas anders machen würde: Nun ja, ich halte mich dann vielleicht selber auch an die zuckerarme Diät. So, wie es eigentlich schon beim ersten Mal geplant war.

Lesen Sie dazu auch das Posting «Dieser Schleckdreck».

143 Kommentare zu «Das arme Kind darf keinen Zucker»

  • Eleonore Grossmann sagt:

    Und? Hat es gewirkt? Ist Ihr Kind erwachsen geworden, ohne auch nur einmal Karies zu haben?

    Ich habe es auch mit Zucker bis 13 geschafft…

    Ich finde, bei all diesen „präventiven Diäten“ ist es wichtig mitzuteilen, ob sie auch genützt haben. Meistens nützen sie nämlich nicht.

    Wichtig ist auch, dem Kind nichts vorzuessen, was es dann möchte, und ihm nichts davon zu geben.

    Ich kenne eine Familie, die fleissig alle mögliche Präventionen gemacht hat, mit dem Essen. Resultat: ein Kind magersüchtig, ein Kind übergewichtig, Karies trotzdem, Neurodermitis trotzdem.

  • @MamiHaus sagt:

    Hallihallo,
    Ich finde Sie sehen das ganze Thema ein wenig sehr ernst. Zucker ist nicht der Teufel und der Teufel zeigt sich nicht in Form von Zucker.
    Ein weiterer Aspekt ist sicher auch, dass es relativ „einfach“ ist, einem Kind bis zwei, Dinge/ Sachen vorzuenthalten – danach wird es deutlich schwieriger.
    Ich halte nichts von Verboten (digitalen Medien z.B. , miteingeschlossen) – ein vernünftiger Umgang finde ich deutlich sinnvoller und auch nähert an der Realität. Es setzt voraus, Dinge im Mass zu konsumieren (gilt bei so vielem im Leben).
    Und ja, das Ganze finde ich schon ein bisschen Hippie-Öko-Vegan-Familienbett-Stoffwindel-Tragetuch-Bio-mässig – Sorry 😉

    • MM sagt:

      wir haben das mit Kind 1 auch so gemacht. Das war nicht schwer (ausser Verwandschaft und Verkaufspersonal). Bis heute 3 jährig trinkt er nur Wasser und mag keine Süssgetränke, Guetzli und Kuchen allerdings hat er für sich entdeckt!

      Bei Kind zwei steht der Vorsatz, allerdings wird das wohl nicht so einfach!

  • Améle Müller sagt:

    Ich freue mich schon auf Bericht bei Kind Nr. 2. Kind Nr. 2 zwei Jahre lang zuckerfrei zu halten, ist alles andere als extrem einfach.

    Beim ersten Kind habe ich mich auch so verhalten. Beim zweiten Kind war ich schon viel relaxeder. Das dritte Kind ist einfach so nebenher gelaufen. Ja, klar, Kind 3 ist genauso gut geraten wie Kind 1 und dabei viel unkomplizierter.

    Mit ein paar Jahren Abstand denke ich vor allem eins: Weniger Nachdenken und Nachforschen seitens der Eltern und mehr Instinkt und entspanntes Geschehenlassen tun der Kinderaufzucht gut.

  • Doris sagt:

    Es hilft schon, wenn man dem Kleinkind einfach nur Wasser oder ungesüssten Tee anbietet statt Sirup. Und Müesli selber machen, mit Früchten, ohne Industriezucker hinzuzufügen. Und möglichst keine Fertigprodukte, die strotzen vor verstecktem Zucker. Aber sonst wird bei uns gern und oft Obstkuchen gegessen, hat auch Zucker, aber ist sicher weniger schlimm als Marsriegel. Ein gesundes Mass finden. So gehört der Geburtstagskuchen einfach dazu, selber gebacken. Ein Fest!

  • Koller sagt:

    @Markus Tschannen, warum muss das Kind auf Zucker verzichten? Sie reden von ihrer Zahnärztin. Wenn es um die Zähne geht, ist es egal weil die Milchzähne fallen aus. Zudem ist Zucker in der heutigen Zeit kein Problem mehr für die Zähne, dank Mundspülwasser. Willkommen im neuen Jahrhundert.

    • tststs sagt:

      Genau, es suchen alle Milchzähne – und mit ihnen natürlich der Karies – gleichzeitig das Weite…

      • Koller sagt:

        Als ob Karies wie AIDS eine lebenslange Seuche wäre.

      • Valeria sagt:

        AIDS ist keine lebenslange Seuche.

        Als AIDS bezeichnet man das Spätstadium einer Infektion mit dem HI-Virus. Und diesem kann man heute mit entsprechenden Medikamenten sehr gut Herr werden. So dass man zwar nicht geheilt, aber trotz Virus lange beschwerdefrei leben und sehr alt werden kann. Willkommen im neuen Jahrhundert.

    • Susi sagt:

      Koller & tststs: Als wäre Karies bei Milchzähnen harmlos… Ich schüttle grad den Kopf.

      http://m.baby-und-familie.de/Zaehne/Karies-in-den-Milchzaehnen-ist-gefaehrlich-522471.html

      • Susi sagt:

        P.S. Ein Kind in meinem Bekanntenkreis hatte so viele Löcher, dass die Zähne unter Vollnarkose (!) repariert werden mussten. Und die Löcher kamen anscheinend nicht von Süssigkeiten (danach wurden stets die Zähne geputzt), sondern von Bananen und Dörrfrüchten (wurden häufig als Snack auswärts gegessen). Das gab mir schon ziemlich zu denken.

  • Waldi Noellmer sagt:

    „Unser Papablogger ernährt sein Kind ohne Süssigkeiten“. Damit soll suggeriert werden „ohne Zucker“.

    Das arme Kind, es bekommt dann also auch kein Obst zu essen, denn

    eine Mandarine enthält 16 g Zucker während eine Milchschnitte 8 g Zucker enthält. Die Mandarine enthält also doppelt soviel Zucker, als die Milchschnitte. Das Kind darf dann aus „gesundheitlichen“ Gründen auch kein Obst essen, wenn Zucker ungesund ist, zumal im Obst noch der viel ungesündere Fructose-Zucker enthalten ist.

    Gott bewahre uns vor Ratschläge von Ernährungswissenschaftler. Einfach abwechslungsreich ernähren – und schon lebt man gesund.

    So einfach ist das.

  • Hans sagt:

    „Brecht“, sagt man das so? Habe Deutsch zwar als dritte Sprache dazu gelernt, aber irgendwie irritiert der Ausdruck beim dritten Mal.

  • Martin sagt:

    Ich sehe nichts falsches darin, sein Kind nicht übermässig mit Zucker vollzustopfen. Davon wird es in seinem späteren Leben noch genug essen. Vor allem, wenn es sich noch um ein Kleinkind handelt. Wäre doch auch gut, wenn es später nicht all zu viel davon essen würde, oder?

  • Jane Bissig sagt:

    Immer dieses ängstliche Prinzipienreiten. Ja, Zucker ist ungesund und eine Droge (bin selber süchtig). Deshalb hatten wir ähnliche Vorsätze wie Tschannen. Mit ca acht Monaten wurden die (mit unserer Billigung) zum ersten Mal „boykottiert“. Das Kind verschlang ein halbes Täfeli Schoggi und trank dann ein Glas Wasser. Seither ist es ab und zu etwas Süsses und geniesst es, fragt auch mal danach, aber der grosse Sucht- und Gränniterror blieb aus.

    Will sagen: Nur weil etwas Suchtpotential hat, ist es nicht gleich das Tor zur Drogenhölle. (Oder ist unser Kind einfach nicht intelligent genug, um süchtig zu werden?)

    Und: Ein Armer ist der Brecht deswegen nicht. Denn Kinder BRAUCHEN definitiv keinen Zucker. Bin nicht gegen Rüebli nur gegen Angst!

  • Ramon sagt:

    Und welchen Unterschied macht die Fundimethode am Ende? Gar keine. Hauptsache die Eltern konnten ihre Ideologie ausleben.

    • Vierauge sagt:

      haben Sie den Artikel gelesen? Der Unterschied ist, dass der Brecht alles isst anstatt Zicken zu machen, wenn etwas nicht süss genug ist.
      Ausserdem ist zuviel Zucker wirklich ungesund (Fakt, keine Ideologie), und da der Brecht sich den Wunsch nach Zucker nicht antrainiert hat, wird er wohl auch in Zukunft weniger davon essen wollen.

      • Amélie Müller sagt:

        Ich habe auch ein Kind, das alles isst. Ohne Zuckerverzicht. Aber vom Verhalten eines einzigen Kindes jetzt gleich eine Regel abzuleiten und Tipps zu erteilen, ne, das würde ich mir nie erlauben. Ich habe ja auch noch zwei andere, die mir das Gegenteil beweisen.

  • Chris Fogg sagt:

    Süss wenn die Eltern jeweils ihre Kinder zu einer Geburtstagsparty zu unsren Kindern bringen, uns Anweisungen geben ob und wie viel Kuchen sie essen dürfen. Ist die Türe zu gelten diese Regeln dann jeweils nicht mehr, ausser es besteht eine Allergie selbstverständlich. Also diese Kinder fühlen sich bei uns immer doppelt so wohl!

    • Muttis Liebling sagt:

      Lebensmittelallergien sind mindestens 10 mal seltener, als behauptet. Es ist nicht so, dass der Magen- Darm- Trakt entscheidet, was er mag. Es ist umgekehrt. Menschen, die nicht von dem leben können, was in Reichweite, max. 20 km existiert, sterben weg. Lebensmittel- Importe gab es erst, als die biologische Evolution gelaufen war. An sich braucht niemand exportierte Nahrungsmittel.

      Ich würde mir nie etwas Tiefgefrorenes kaufen, oder Lebensmittel, welche zur gleichen Zeit hier nicht wachsen. Aber wenn man vegetarisch oder vegan leben möchte, muss man gegen soziale Regeln verstossen. Denn hier wächst nun mal zwischen Oktober und April nichts und damit würden alle verhungern.

    • Carolina sagt:

      Ich verstehe zwar mal wieder die Hälfte von ihren Einlassungen nicht, ML, aber hier scheint mir schon auch ein gewisser Dogmatismus am Werk. Nichts Tiefgekühltes? Ja wie, woher soll ich denn dann meine geliebten Fischstäbli nehmen? Und es wächst auch bei uns im Winterhalbjahr so einiges, seit einiger Zeit schon. Die Lagerungsmöglichkeiten haben sich erheblich verbessert, im Zürcher Oberland gibt es eine Gemüseanbaufirma, die mit Energie von der Kezo gespeichert wird und das ganze Jahr über produziert.

      • Muttis Liebling sagt:

        Es gibt vieles, aber warum? Die sich vor 6000 Jahren hier angesiedelt haben, kamen damit zurecht. Warum soll es Tiefkühlpizza geben? Das Einzige was irreversibel ist, ist Energie. Geld ist belanglos, Wirtschaft sowieso. Alles ausser Umwelt ist belanglos.

      • Vierauge sagt:

        ML – die sich vor 6000 Jahren hier angesiedelt haben, hatten auch kein Auto, kein Velo und keinen ÖV. Bewegen Sie sich also auch nur zu Fuss oder per Reittier fort?

  • Brimbelle sagt:

    Wir haben es bei unserer Tochter auch versucht und sind kläglich an der Verwandschaft und den Gottis gescheitert… von daher haben wir folgendes Konzept umgesetzt: Bei uns daheim gibt es Essen in der Regel frisch zubereitet und ohne Konservierungsmittel, Zucker etc. „Süsses“ kann man auch gut ohne raffinierten Zucker machen – wenns den mal sein muss. Ausnahmen sind Geburtstagstorten, die sind mit allem „Bösen“. In der Krippe gibts das Krippenessen, welches dort gekocht wird und in der Regel sehr ausgewogen und gesund ist ohne zu viel Bio TamTam. Meine Tochter dort ohne triftigen Grund (zB Alergien) spezial behandeln zu lassen finde ich unnötig, sie soll Teil der Gruppe sein und selber entscheiden, was sie essen möchte und was nicht.

  • Anh Toàn sagt:

    Ach Herr Tschannen. Eine solche Spiessigkeit hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut: Das Brecht soll ein Leben haben, dessen Erfüllung in seiner langer Dauer liegt, und dann gleich als moralische Aufgabe: Totale Abstinenz ist nicht rational, sondern moralisch indiziert, bezüglich jedem „Stoff“, quasi die praktische Umsetzung von nicht in Versuchung geführt werden, von diesem ach so süssen Teufelszeugs. Ob wir ohne Zucker länger leben, weiss keiner mit Bestimmtheit, aber ich weissmit Bestimmtheit, es käme uns länger vor. Und Zähne kann man putzen, sagt meine Zahnärztin.

    • Muttis Liebling sagt:

      ‚Ob wir ohne Zucker länger leben, weiss keiner mit Bestimmtheit‘

      Doch wie wissen das. Ohne Zucker gibt es gar kein Leben. Das was Geld in der Wirtschaft, ist Glukose, der wichtigste von Tausenden Zuckern, für das Leben. Es ist die Universalwährung. Krebs- und Hirnzellen können nur von Glukose leben. Alle anderen Nahrungsstoffe nehmen die nicht. Theoretisch könnte man Krebs mit Glukose- Entzug besiegen. Aber praktisch funktioniert das nicht, weil man dann hirntot wäre. Deshalb produziert der Körper die benötigte Glukose selbst, wenn die nicht zu gefüttert wird. Es ist genau so dämlich, zu viel Glukose zu futtern, als zu wenig. Aber noch dämlicher ist es, statt Glukose Fruktose (Obst) zu futtern.

    • tststs sagt:

      Was Sie spiessig schimpfen, nenne ich konsequent.

      Wo die Moral da hineinspielt, verstehe ich nicht ganz. Ich gehe aber mit Ihnen einig, was die Rationalität betrifft: Ja, es ginge die Welt nicht unter, wenn Brecht von diesem Kuchen naschen dürfte. Aber, aber!, sie geht es auch nicht, wenn man an dieser Regel festhält.
      Ich für meinen Fall finde das Grundkonzept (kein zusätzlicher Zucker unter 2J.) sinnvoll und applaudiere der konsequenten Umsetzung!

      • Muttis Liebling sagt:

        Wenn der Brecht 2000 kcal braucht, macht es Sinn, 800 davon in reiner Glukose zuzuführen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

        Die selbst ernannten Gesundheitsapostel, ohne den Schimmer einer Ahnung, kennen immer nur eine Richtung. Mehr ist besser oder schlechter.

        Zucker ist ein essentieller Nahrungsbestandteil und darf nie unter 40’% der Nahrungsaufnahme geschraubt werden.

      • Vierauge sagt:

        ML – reine Glucose wächst aber auch nicht in der Schweiz auf dem Baum. Wieso sollte man dem Brecht reine Glucose zuführen? Via Obst und Gemüse bekommt er schon genug Einfachzucker, und bis jetzt ist er ja auch nicht verhungert.

    • Ich überrasche immer wieder gerne mit meiner Spiessigkeit. Aber im Ernst: Niemand nimmt einem Kind die Lebensfreude, indem er ihm bis zum zweiten Geburtstag Zucker vorenthält. Im Gegenteil: Man gibt ihm die Chance, erst mal alle anderen Lebensmittel zu entdecken.

      • Jan Holler sagt:

        Alle? Leber, Nierli, Schnecken, Muscheln, Tintenfisch, Krebse, Sushi, Curry (scharf natürlich), Sauerkraut, Kapern … das steigert die Lebensfreude in den ersten beiden Jahren ungemein.
        Bringt doch nichts zu wissen, dass sich das Geschmacksempfinden sehr stark ändert beim Älterwerden.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen:
        „Ich überrasche immer wieder gerne mit meiner Spiessigkeit. Aber im Ernst: Niemand nimmt einem Kind die Lebensfreude, indem er ihm bis zum zweiten Geburtstag Zucker vorenthält.“
        Vielleicht bin ich dann der Oberspiesser, haben wir das ja, ohne religiösen Zwang notabene, auch jenseits des 2. Geburtstags durchgezogen. Ich sehe gerade nicht wo da der Verlust an Lebensfreude festzumachen wäre.
        Aber Spiesser ist selbstredend immer ein gutes Argument 😉

      • Muttis Liebling sagt:

        Sie können dem Kind kein Zucker vorenthalten, ohne dass es stirbt. Sie wissen nicht, was Zucker ist.

      • Anh Toàn sagt:

        Alter, Ich find doch lustig, Dich einen Spiesser nennen zu können, und erst noch wie dünn so richtig im Kern, begründet: Ich „störe mich“ an der Totalabstinenz, auch an der willkürlichen Festlegung, wann die ein Ende haben darf. @tststs ist einig mit mir, dass es keine rationelle Begründung gibt für Totalabstinenz. Welche ausser Moral käme denn sonst in Frage? Und in Prinzipien umgesetzte Moral (Null bis genau 2. Geburtstag) ist nun mal Inbegriff von Spiessigkeit, Du Hipster!

      • Muttis Liebling sagt:

        Null geht nicht. Auch in jedem Stück Fleisch steckt eine messbare Menge Zucker. Ihr wisst nur nicht, was Zucker ist.

      • Martin Frey sagt:

        @ML: Sie müssen die semantische Unschärfe den Kommentierenden nachsehen. Für viele ist halt Zucker=Zucker, und gemeint sind iaR Süssigkeiten, über deren Sinn in dem Alter man sich durchaus streiten kann.

      • tina sagt:

        martin frey: wie ist der kommentar eigentlich gemeint? weisst du, wie das rüber kommt?

      • Valeria sagt:

        @ Jan Holler:
        Unsere Tochter hat bis zu ihrem zweiten Geburtstag tatsächlich all dies gerne und regelmässig gegessen: Leber, Nierli, auch schon Zunge und Blutwurst, Schnecken, Muscheln, Tintenfisch (am liebsten die kleinen Tentakel), Krebse, Sushi, Curry und Sauerkraut. Rosenkohl und Broccoli ebenso. Kapern nicht. Und irgendwann mochte sie die scharfen Sachen nicht mehr. Aber ja, ansonsten isst sie das alles, wie wir, auch jetzt noch mit bald 6 Jahren. Children see, children do.

  • brigitte sagt:

    Ich habe das bei unserem Sohn auch so gehandhabt und es war eine gute Entscheidung. Für Kind und Eltern überwiegen in meinen Augen klar die Vorteile. Unverständnis haben auch wir von Verwandt- und Bekanntschaft geerntet. Das war mir aber egal. Zeit zum Erlernen eines massvollen Genusses bleibt längst und ist später in meinen Augen sinnvoller und fürs Kind auch verständlicher. Mein Sohn hat nichts vermisst (wie sollte er auch – er kannte süss nicht, hat aber deswegen ja auch nie Hunger leiden müssen …) und absolut keinen Schaden davongetragen. Abgesehen davon überdenkt man selbst die eigenen Gewohnheiten. Neben dem Zuckerkonsum hanen wir nämlich alle auch den Salz- Fettkonsum reduziert

  • Lia sagt:

    es gibt auch viele Kinder, die zu Hause keinen Zucker essen dürfen, aber dafür auswärts ganz gewaltig überkompensieren. Ein mir bekanntes Mädchen muss vegetarisch leben, darf nur bio essen und eben natürlich nichts Süsses. Sie stopft sich bei anderen Familien dermassen voll, dass bereits abzusehen ist, dass sie als Erwachsene massive Probleme mit gemässigtem Konsum haben wird.

    • Das halte ich ehrlich gesagt für eine etwas wilde Prognose. Dass ein Kind auswärts ordentlich zuschlägt liegt meist einfach daran, dass andere Eltern auch gut und etwas anders kochen. Sicher nicht daran, dass es zu Hause Bio essen muss.

    • tststs sagt:

      Gegenbeispiel: Gute Freundin (und ihr Bruder) sind zu Hause mehr oder minder zuckerfrei aufgewachsen, da die Mutter intolerant ist. Sie ernährt sich heute ausgewogen (zugegeben Snacks sind bei ihr eher salzig), ist eine gute Köchin inkl. Süssspeisen und sie sagt selber, sie habe nichts vermisst…

  • tststs sagt:

    „Wir versuchen, dem Brecht zu erklären, welche Lebensmittel gesünder sind und welche weniger… Wie gehen Sie mit dem Thema um?“
    Mein Tipp wäre klar: weniger reden, mehr handeln.
    Ich finde sogar, das Thema Ernährung gehört überhaupt nicht diskutiert (also während der Erziehungsphase, in der Verteidigunsphase – sprich: Pubertät – ist das was anderes). Vor allem bitte nicht so Nonsense wie „Das ist gesund, das ist ungesund“! Es gilt immer noch: Dosis sola venenum facit!
    Man lebt vor, was richtig ist. Selbstverständlich soll man Fragen beantworten, wenn sie auftauchen (Wieso dörfi keis Schoggistängeli? Wills nur eimal am Tag/Wuche/Monät öpis Süesses git)…aber stundenlanges analysieren?! Macht man das über das richtige Benutzen der Toilette auch (immerhin auch ein Grundbedürfnis)?

    • Muttis Liebling sagt:

      Es gibt keine gesunde Ernährung. Ernährung kann sättigen, krank machen oder töten. Aber ausser sättigen, krank machen oder töten gibt es keine Einfluss auf die Gesundheit. Man wird mit einer bestimmten Nahrung niemals gesünder. Es geht nur in eine Richtung, nach unten.

    • tina sagt:

      naja, die ganze kindheit über nichts erklären und dann in der pubertät anfangen damit finde ich nicht so eine gute idee. man kann doch darüber sprechen, warum man was auftischt oder eben nicht. da gibt es viele facetten, die interessant sind und nicht die lust am essen verderben, im gegenteil. ich finde das wichtig, dass man informiert. damit das kind eben weiss, warum es nur einmal am tag öpis süesses gibt

      • tina sagt:

        vorallem finde ich ganz wichtig zu erklären und diskutieren (!) was warum gesund ist und was warum ungesund. und damit meine ich auch die umwelt, sprich: warum bio, warum regional.

      • Muttis Liebling sagt:

        Auf einen begründeten Satz der Struktur ‚Das Lebensmittel X ist gesund, weil es folgende Eigenschaften hat‘ würde ich einen hohen Geldpreis aussetzen. In der Gewissheit, den nie zahlen zu müssen.

      • tststs sagt:

        Sie würden mit einem z.B. 5jährigen über die Vorteil regionaler Produkte sprechen?….Mannmannmann, ich vergesse wiedermal, dass hier hauptsächlich Eltern von Supergenies unterwegs sind. 😉
        Sie dürften selbstverständlich so viel erklären wie sie wollen, aber bittebitte seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihr Kind dann doch zum Schoggistängeli mit Palmöl greifen würde.

      • tststs sagt:

        Damit es keine Missverständnisse gibt: Einem Kind zu erklären, dass der Apfel von einem Baum und das Fleisch von einem Tier kommt, meine ich nicht, wenn ich von „über Ernährung diskutieren“ schreibe. Aber unter einem bestimmten Alter sind z.B. Ernährungspyramiden obsolet; a)hat es idR noch nicht ein ausreichendes Abstraktionsvermögen und b)nicht die Selbstdisziplin, sich daran zu halten (bitte nicht Vorlieben mit Disziplin verwechseln)

      • Jan Holler sagt:

        ML: Die Abwechslung ist gesund. So bekommt man von allem etwas, was man dann ausgewogen nennen kann. Wer nur Vitaminreiches isst, (ungesättigte) Fettsäuren (aka Fett) weglässt, einen auf low carb macht und sich mit Nahrungsfasern vollstopft, der mangelernährt sich. Aber damit kann der Mensch ja auch erstaunlich lange auskommen.
        Der Trick bei Kindern ist einfach: Man esse (selber) nur gut, geniesse das Essen und irgendwann wird aus einem Schnipo liebenden kleinen Kind ein Kind, dass den Eltern im Restaurant schwer auf dem Geldsack liegt, weil es nun genau das selbe gute Essen wie das Vorbild essen will. Nix mehr mit billigem Kinderteller. – Alle Kinder sind anders. Meine Ältere kann eine Tafel Schokolade einen Monat aufsparen, meine Jüngere kaum einen Tag, liebt aber dafür Tomaten.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Jan Holler

        Gesund ist nicht das Gegenteil von Krankmachend. So wie Gesundheit nicht das Gegenteil von Krankheit ist. Es gibt keine Möglichkeit, sich mit Ernährung, mit Bewegung, mit irgendwelchen Medikamenten gesund zu halten. Morgen ist weniger als heute. Bis zum Tod und dieser sollte eher früher als später einsetzen. Es gibt keinen gesellschaftlich vertretbaren Grund, alt zu werden.

      • tina sagt:

        tsts: natürlich kann man mit einem 5jährigen über die vorteile von regionalem gemüse sprechen. aber du hast ja die erziehungsphase angesprochen und natürlich spricht man mit einem 2jährigen anders als mit einem 10 jährigen. ich meinte auch keine lebensmittelpyramide sondern was denn wo so drin steckt und was man so braucht. stimmt, das klingt so nach erhobenem zeigfinger und schlechtem essen, aber das ist eine unterstellung. ich habe immer über allerlei mit meinen jungs gesporchen, ohne dass es fundiert und in die tiefe gehen muss. vielleicht geht es eher darum interesse zu wecken.
        ML: es sind wohl eher nicht lebensmittel, eher art der verabeitung und menge

      • Jan Holler sagt:

        @ML: Sie verbeissen sich ein wenig in den Begriffen. Gesundheit ensteht aus Abwesenheit von Krankheit. Wer sich einseitig ernährt, ernährt sich nicht gesund. Das heisst natürlich noch nicht, dass er dann krank ist, aber sein Immunsystem ist wohl weniger fit. Wer sich bewegt, abwechslungsreich isst, der fühlt sich wahrscheinlich wohler und ist fitter, als wenn er es nicht mäche. Wenn man Ihrer Argumentation folgen würde, dann müsste man den Begriff Gesundheit abschaffen. Diese Sichtweise ist doch etwas zu pathologisch.

    • Martin Frey sagt:

      @tststs:
      „Ich finde sogar, das Thema Ernährung gehört überhaupt nicht diskutiert……Vor allem bitte nicht so Nonsense wie „Das ist gesund, das ist ungesund“!“
      Ich wäre ja grundsätzlich einverstanden, wenn da nicht die Schule wäre 😉 Die macht einem ganz schön einen Strich durch die Rechnung. Alle paar Wochen müssen wir uns nämlich anhören, was wir denn alles ungesundes auftischen… 🙂 trotz vielseitiger, zuckerarmer, mediterran orientierter Küche mit vielen Frischprodukten.

      • Muttis Liebling sagt:

        Es wäre schon mal toll, wenn die lieben Kleinen lernen, was Zucker überhaupt ist. Die meisten Erwachsenen scheinen das ja nicht zu wissen, wie dieser Blog demonstriert.

      • Carolina sagt:

        Genauso ist es! Aber ich möchte die hier schon länger Anwesenden nicht wieder mit denselben Klagen belästigen. Nur kurz: Es regt mich ganz furchtbar auf, wenn Kindergärtnerinnen und Lehrer Gesundheits-/Ernährungsapostel spielen und Eltern meinen, die Schule und eben die (armen) Lehrer wären dafür zuständig, jedes Ernährungskonzept – egal wie weltfremd – mitzutragen.
        Unsere Kinder sind alle mit dem für meine Begriffe einzig vernünftigen Konzept aufgewachsen, das Ts oben erwähnt: die Dosis macht’s! Alle gesund, alle normales Körpergewicht. Aufruhr gab es allein dann, wenn eine Lehrerin die Znüni-Banane verbannte bzw ein Sportlehrer die grandiose Idee hatte, Gewichtslisten der pubertären Schüler anzufertigen (mit öffentlichem Wiegen!), um den ‚Fortschritt‘ während des Schuljahres

      • Carolina sagt:

        /2 darzulegen. Meiner Meinung nach wird über Ernährung viel zu viel geredet, viel zu viel Dogma verbreitet, dass jeweils näherem Hinsehen nicht standhält. Mal ganz abgesehen davon, dass wir mit ständigem Sinnieren über falsche und richtige E unsere Kinder auf denselben Weg bringen und damit zum grassierenden Körperkult beitragen.
        Jedes Kind hat im Laufe der Zeit seine eigenen Vorlieben herausgefunden, eines ist ein Snacker, die andere muss feste Essenszeiten haben, der Sohn ist irgendetwas dazwischen – sie essen Zucker, Fett und auch böse, böse Kohlehydrate, aber jeweils in Massen.
        So wie gestern das Fazit war, dass man neue Technologien nicht einfach verbieten kann, sondern den Umgang damit beibringen muss, ist das auch mit Ernährung – alle Uebertreibungen sind zu vermeiden.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Carolina, über Ernährung wird nicht nur viel zu viel, vor allem zu unqualifiziert geredet. Sie hier oben. Der Autor meint mit Zucker wahrscheinlich das raffinierte Gemisch von Glukose und Fruktose, welches man so im Handel erwerben kann und welches vielen Lebensmitteln beigefügt ist.

        Aber Zucker sind eine Stoffklasse von vielen Tausend Molekülen, die meisten langkettig und gar nicht süss.

        Es gibt wirklich kaum ein Thema, über das so viel geredet und so wenig gewusst wird, wie Ernährung.

        Die Menschheit hat sich vor 70 Jahren den Luxus geleistet, eine Weltgesundheitsorganisation zu gründen. Aber davon ist noch nichts angekommen, wie Nonsens- Wortschöpfungen wie gesunde Ernährung/ Lebensweise demonstrieren. Selbst gut Gebildete wissen nicht, was mit Gesundheit gemeint ist.

      • tststs sagt:

        @MF und Carolina: Da stossen Sie bei mir auf absolut offene Ohren!
        Ehrlich, ich halte dieses Bananenbeispiel jetzt noch für einen urbanen Mythos…das kann doch wirklich nicht wahr sein! 🙂
        „…dass wir mit ständigem Sinnieren über falsche und richtige E unsere Kinder auf denselben Weg bringen und damit zum grassierenden Körperkult beitragen.“ bringt es genau auf den Punkt!

      • Martin Frey sagt:

        @ML: 🙂
        @Carolina: Neuerdings muss ich mir anhören, Bananen seien ungesund. Und wir sollten nicht so viel Milchprodukte zu uns nehmen… Wenigstens hat noch niemand gewogen (das solls ja geben), aber was ist, kann ja noch werden. Vielleicht kommt ja Sportpapi mal zu uns in die Schule auf Visite…. 😉
        Aber ernsthaft, man soll auf eine gesunde und va. ausgewogenen Ernährung achten, ja. Das Hickhack, was nun gesünder sei als das andere, führt wenn schon nur zu pathologischem Essverhalten mit entsprechender Fixation.

      • Jan Holler sagt:

        Schule? Vom Kindergarten bis zur zweiten Klasse: Die Ernährungspyramide. Oben ganz wenig Süsses, darunter ganz viel Gesundes. Ab der fünften Klasse dürfen sie vom Stand (in der Schule, kommt von extern) einkaufen: Es gibt Süssgebäck und Gesünderes. Raten Sie mal, was die Kinder zu 95% kaufen.
        Und wir Eltern? „Darf ich auch mal?“ – „Nein, gewöhne Dir das nicht an.“ – „Aber die anderen dürfen auch.“ – „Also gut, ein Mal. Aber das zahlst du dann mit Sackgeld.“ – „Das ist ungerecht“ – „Wieso, kannst ein Z’Nüni mitnehmen, das ist gratis.“ – „Das ist gemein.“
        Äh, wie war das mit der Pädagogik „Ernahrungspyramide“? Die jüngeren Schüler*innen können kaum abwarten, bis sie in der 5. sind. Dann dürfen sie endlich auch.
        Bravo!

      • tststs sagt:

        @ML: Jetzt tun Sie IMHO dem Autoren unrecht. Wie tief er jetzt bescheid weiss, entzieht sich auch meiner Kentnis, aber er weist doch schon mal darauf hin, dass er nicht von den Nahrungsmittel eigenen Zucker(formen) spricht –> added sugar

      • Muttis Liebling sagt:

        Nein tststs

        Der Herr weiss einfach nicht, was Zucker ist. Es gibt essentliche Nahrungen. Ohne die stirbt man. Dazu gehören Zucker, Salz, Vitamine, Spurenelemente und natürlich die Kalorienträger.

        Wer auf die Idee kommt, ohne Referenzsystem zucker-, salz-, oder Vitaminarm zu leben, stirbt daran. In der Biologie ist es so, dass das Optimum in der Gegend von 35% der Möglichkeiten liegt. Ein voller Löffel raffinierter Zucker ist besser als kein Löffel. Aber 2 Löffel sind schlechter als einer, aber immer noch besser als keiner.

        Herr T. versteht von Ernährung soviel, wie ich von Ballett- Tanzen. Also nichts. So wie alle hier Kommentierenden. Ernährungslehre ist ein Masterstudiengang. Das lernt man nicht vom Zeitungslesen.

      • Sportpapi sagt:

        Richtig, Übertreibungen sind zu vermeiden. Dazu gehört meiner Meinung nach auch : „Alle paar Wochen müssen wir uns nämlich anhören, was wir denn alles ungesundes auftischen…“
        Also mein direkter Kontakt mit den Lehrerinnen meiner Kinder beschränkt sich auf 4-5 Gelegenheiten im Jahr (Elterngespräch, Elternabend, Schulfest, und 2?). Und bei keinem wurde bisher über Ernährung gesprochen. Aber meist Ungesundes aufgetischt 🙂
        Aber das mit der Banane ist natürlich keine Legende, sondern ist immer wieder mal ein Thema. Und schon nicht ganz grundlos.

      • Carolina sagt:

        Ts: Nein, das Bananenbeispiel ist kein urban myth! Selber erlebt und mich mit einer Jungprimarlehrerin angelegt (SP kennt die Geschichte und sie geht ihm schwer auf den Geist!), die die von der Schule ausgegebene Devise umsetzen sollte, Bananen (und Trauben) seien bäh und den Kindern nicht als Znüni mitzugeben! Ich kapiere bis heute nicht warum und es ist mir auch egal – es macht mich wahnsinnig, wenn Halbwissen als Tatsache verkauft wird.

      • Martin Frey sagt:

        „Richtig, Übertreibungen sind zu vermeiden. Dazu gehört meiner Meinung nach auch : „Alle paar Wochen müssen wir uns nämlich anhören, was wir denn alles ungesundes auftischen…““
        Sie können mich gerne der Unwahrheiten bezichtigen, SP, wäre ja nicht das erste Mal. Aber ich bleibe bei meiner Darstellung, ich habe null Anlass, irgendetwas zu übertreiben oder zu erfinden. Ich bezweifle zudem, dass Sie für jedes Schulhaus im Kanton Zürich sprechen können. Was Sie aber hiermit tun.

      • Carolina sagt:

        ML, ich habe mit meinem ‚genauso ist es‘ eigentlich MF zugestimmt! Seine Erfahrungen decken sich ziemlich exakt mit meinen. Halbwissen, Ideologie und Dogmatismus feiern bei allem, was mit Ernährung zu tun hat, Urständ!
        SP: Mir fehlt die Geduld, mich auf eine solche Diskussion nochmals einzulassen – wie immer und ganz banal geht es meiner Ansicht nach um die Dosierung; wenn ich mein Kind nicht nur mit Bananen ernähre, wird es keinerlei Schaden davontragen; Freunde von uns hatten eine Tochter, die immer, wenn sie auswärts gegessen haben, Nüdeli ohni nüt gegessen hat, immer. Auch das ging vorbei, wurde nicht gross thematisiert – heute ist sie gesund und munter.
        Mein Mann hat ab und zu, wenn die Zeit fehlte, Hamburger mit den Kindern bei M gegessen – so what?

      • Martin Frey sagt:

        @Carolina: Sie kennen SP ja länger als ich. Aber nach meiner Erfahrung ist es ja so, dass er gerne mit Vehemenz bestreitet was er selber weder aus eigener Erfahrung kennt noch sonstwie sich vorstellen kann. Brunhild Steiner hat das neulich mit „Sportpapi-Schlaufe“ treffend beschrieben.
        @Sportpapi: Ich für meinen Teil kann, offenbar im Gegensatz zu Ihnen, nur für das Schulhaus sprechen wo mein Nachwuchs zur Schule geht. Und es ist ja nicht so dass die Lehrer auf uns direkt zugehen. Es sind die Kinder die mit irgendwelchen Halbwahrheiten hirngewascht nach Hause kommen und uns konfrontieren. Und ich kann auch nichts dafür, dass Gesundheit und Ernährung offenbar grad ein grosses Thema war im letzten Quartal. Die Folgen waren die geschilderten, kein Drama, aber doch etwas seltsam.

      • 13 sagt:

        Bei uns wurde das Bananenverbot von der Kindergärtnerin mit dem „Es klebt auf den Zähnen“ begründet. Bananen seien zwar gesund, aber man müsste danach sofort Zähne putzen, was umständlich ist, darum sollen wir sie nicht geben. Ich kann dem nicht wirklich folgen, aber das sind so Sachen, wo ich lächle und mit den Schultern zucke. Ihr Kindergarten, ihre Regeln. Das Aufheben der Regeln gilt bei uns schon ab der 1. Klasse, da kümmert es plötzlich niemanden mehr. Am Besten ist aber der Pausenmilchtag. Der muss beibehalten werden, da traditionell, weil aber viele Kinder keine reine Milch trinken, wird ihnen völlig überzuckerte Schokoladen-, Vanille- und Erdbeermilch verteilt. Da kümmert der Zucker plötzlich niemanden….

      • Susi sagt:

        @Carolina: Ich erinnere mich, Sie schicken Ihren Sohn mit einem Bananenkranz um den Hals in die Schule 😀

        Zum Thema Körperkult, da bin ich immer zwiegespalten: Ich wäre froh gewesen, hätte ich als Kind/Jugendliche mehr über Ernährung gewusst, auch wenn ich im Normalbereich war.
        Ich sehe aber immer wieder übergewichtige Kinder mit Familienpackungen Chips und tonnenweise Süssigkeit auf dem Spielplatz, von Eltern, die sie einfach machen lassen und/oder selber keine Ahnung haben.

        Bei uns gibt’s eine Süssigkeiten-Schublade, auf die unsere Tochter schon immer Zugriff hatte, sie muss einfach vorher fragen. Ein- bis zweimal täglich gibt’s etwas, manchmal bedient sie sich heimlich. Sei’s drum. 😉

      • Martin Frey sagt:

        @Susi:
        „Ich wäre froh gewesen, hätte ich als Kind/Jugendliche mehr über Ernährung gewusst, auch wenn ich im Normalbereich war.
        Ich sehe aber immer wieder übergewichtige Kinder mit Familienpackungen Chips und tonnenweise Süssigkeit auf dem Spielplatz, von Eltern, die sie einfach machen lassen und/oder selber keine Ahnung haben.“
        Das ist so. Trotz all der Aufklärungskampagnen. Die Frage ist (wie bei anderen Aufklärungskampagnen), was die überhaupt bringen.
        Persönlich finde ich schon richtig, das man gesunde Lebenweisen (nicht nur Ernährung) in der Schule thematisiert, so zb. auch Drogen, Rauchen usw. Aber das ganze sollte so wenig dogmatisch und so klar wie möglich sein, frei nach der KISS-Regel. Wenn man sich dann auf die Aeste hinauslässt, kann man nur verlieren.

      • Susi sagt:

        @Martin: Ja, natürlich sollte das vereinfacht passieren. Aber wenigstens ein Minimum an Wissen sollte vorhanden sein. Ich habe es schon erlebt, dass eine Frau sagte, sie möchte unbedingt abnehmen, schaffe es aber nicht. Ich riet ihr, mal ihren Cola-Konsum von mehreren Litern täglich einzuschränken und sie sagte: „Was, Cola macht dick?“ Sowas finde ich schon krass.

    • Ich rede mit meinem Kind grundsätzlich über alles und sehe nicht so recht, warum das ein Problem sein soll. Niemand teilt Lebensmittel in „gesund“ und „ungesund“ ein, das ist doch ein Schreckgespinst das lediglich eine wichtige Diskussion ins lächerliche ziehen soll.

      • Muttis Liebling sagt:

        Sie haben diese Einteilung vorgenommen:

        ‚Wir versuchen, dem Brecht zu erklären, welche Lebensmittel gesünder sind‘

        Es gibt keine gesünderen Lebensmittel und wenn Sie dem Brecht das einreden, haben Sie den Pfad der Wissenschaft verlassen und sind bei der Esoterik.

        Wenn Sie morgen aufwachen, oder der Brecht, sind Sie und der Brecht um eine Position ungesünder als heute morgen. So geht das immer weiter, was immer Sie tuen. Sie können nur den Abstieg verlangsamen oder beschleunigen. Aber nicht aufhalten. Von aussergewöhnlich schweren Krankheiten angesehen, werden Sie am Tag X +1 nie gesünder als am Tag X sein. Das Leben hat nur ein Ziel, den Tod und wenn Sie sozial eingestellt sind, warten Sie nicht zu lange auf den.

      • tststs sagt:

        Falls Sie hier meinen ersten Kommentar ansprechen:
        Sie weisen zurecht darauf hin, dass ich ihr „gesünder… welche weniger“ in ein gesund/ungesund umgeschrieben habe. Ausserdem ist in der Zwischenzeit hoffentlich klarer geworden, dass ich nicht das Sprechen über gewisse Themen mit Kindern per se schlecht finde, sondern die Art und Weise (und wie viel Raum ein Thema einnimmt).

      • plop sagt:

        @tsts: Mein superschlaues Kind (voll, im Fall!) weist mich auf Palmöl in den Produkten hin.
        Und isst z.B. kein Milchschnittenzeugs deswegen.

        Ja, das war mal ein langer Vortrag meinerseits…

        Aber Sie haben natürlich recht, wir erklären viel zu viel… Ich habe letztens dem 7 jährigen zu erklären versucht wie das „damals“ mit dem Kommunismus war, wegen der Trikfilmserie „Nu Podogi“ (Sowjet. Tom&Jerry) welche er gerne guckt – ich hätte es einfach auch sein lassen können….

      • tina sagt:

        muttis liebling, es hats wohl jeder begriffen jetzt.
        man kann sich in der zeit, in der man lebt, besser oder schlechter fühlen und darauf haben lebensmittel einen einfluss

    • tina sagt:

      ich reagierte auf dieses unsägliche „….gehört nicht diskutiert“. dieses bestimmen was erlaubt ist. ich habe nett darauf geantwortet und werde total lächerlich hingestellt.
      hier wird in gelehrten-tonfall über die weniger gelehrten gesprochen, alsob die generell zu doof wären, um aber gleichzeitig „ketzerisch“ vom löffeli zucker zu cornflakes als kindheitserinnerung zu schwärmen.
      muss dieses ständige obenruntergetue sein?
      muss dieser belehrende ton immer sein tsts? wie kommt jemand auf die idee dass ich eine lebensmittelpyramide einem 5jährigen erklären wollen soll?

      • tina sagt:

        gerade von der lebensmittelpyramide halte ich gar nichts übrigens.
        mir geht es darum, dass man über hintergründe spricht und über zusammenhänge, auch über grössere als nur was einen selber betrifft. man muss nichtmal mit 5jährigen im bubitonfall sprechen, aber wir sprachen ja von „kindern in der erziehungsphase“.
        natürlich kann man sagen, dass verkohltes essen ungesund ist, aber röstaromen wiederum halt fein sind. man kann über zuckergehalt sprechen und vergleichen. ich finde das sind interessante themen und man muss ja nicht dozieren oder gar die lust verderben. ich habe nur darauf hingewiesen, dass es doch eine gute idee ist, schon früher als erst im teeniealter über ernährung zu sprechen. harmlos.

      • Susi sagt:

        Ich schliesse mich Tina an, mir kommen die Diskussionen zu diesem Thema auch etwas seltsam vor. Einerseits wird für Lockerheit plädiert, andererseits sind die Posts teilweise dermassen emotional geladen, dass sie völlig „unlocker“ daherkommen. Frage mich ja irgendwie, was dahinter steckt.

  • franziska muelle sagt:

    Es wäre deutlich einfacher, den künstlich hinzugefügten Zucker bei Lebensmitteln (egal ob natürlich extrahiert oder künstlich erstellt) mit der (aktuellen) Religion zu begründen, als dem Umfeld mitzuteilen, dass man keinen unnatürlich enthaltenen Zucker, egal welchen Ursprungs, (sprich hinzugefügt) essen will!

    • Muttis Liebling sagt:

      Sie bemerken an der Diskussion, das bei den meisten Teilnehmern nicht bekannt ist, was Zucker ist. Die halten das, was man in den beschrifteten Tüten kaufen kann, allein für Zucker. Dabei ist das nicht mal 1%.

      • Eleonore Grossmann sagt:

        Ja, aber es ist schon bekannt, dass Zucker, wenn er von mehr Ballaststoffen umhüllt ist und weniger leicht zugänglich ist, besser sättigt.

  • Höllenzahn sagt:

    Ich ernähre mich auch ohne Zucker, ist auch kein Problem… und wenn ich alle paar Monate einem Geburtstagskind zuliebe ein kleines Stückli Geburtstagskuchen nuckle, ist damit die zuckerfreie Ernährung auch nicht „gebrochen“. Zähne, Linie und generelle Gesundheit danken es.

  • Flori Antha sagt:

    Das kann man ja machen, aber was soll das? Ich nehme mal an, dass das Kind Obst essen durfte? Zucker plus Säure, nicht lustig für die Zähne und zudem noch einkettiger Zucker – im Gegensatz zum zweikettigen Industriezucker…..
    Vermutlich ist das immer noch der Einfluss des puritanischen Zwinglianismus, schlecht ist, was Spass macht.

    • tststs sagt:

      Blog gelesen? „Added sugar“?

      • Ka sagt:

        ja, es geht ja aber schon um Karies, oder? Unser erstes Kind hatte bis zum 1. Geburtstag gar keinen zusätzlichen Zucker, danach bis zum KiGa nur sehr moderat. Trotzdem sass ich mit ihr schon als sie 3-jährig war, beim Zahnarzt. Mit Schrecken mussten wir feststellen, dass sie schon einige Löcher hatte. Obwohl die Zahnärztin meinte, ich hätte bei diesen zerklüfteten Milchzähnen keine Chance gehabt, fühlte ich mich sehr schuldig. Einen grossen Fehler habe ich sicher gemacht, wir gaben ihr gerne für Zwischendurch gedörrte Früchte. Diese kleben aber super in den Zähnen und sind mit ihrem Fruchtzucker und der Säure Gift für die kleinen Zähne.

      • tststs sagt:

        @Ka: Machen Sie sich keine Sorgen, ist zwar eine weitverbreitete Krankheit, aber gottseidank sehr gut/einfach behandelbar… (regelmässige Kontrollen sorgen dafür, dass das Ganze auch nicht zu teuer wird… kann hier aus eigener Erfahrung sprechen: „dank“ der Stellung zweier meiner Backenzähne ist es unmöglich, dass sich an gewissen Stellen kein Karies bildet)
        Und Vorwürfe sollten Sie sich schon gar nicht machen. Vor allem nicht, da Früchte ja fast schon als die Heilsbringer betrachtet werden und man als (Neo)Eltern gar nicht anders kann…

      • Flori Antha sagt:

        @tststs: „added sugar“, na und? Zudem, was bedeutet „added sugar“ in selbstgebackenem Kuchen?

      • Juerg. sagt:

        Added Sugar?
        ein paar Fruchtsäfte täglich reichen aus..

    • Muttis Liebling sagt:

      Das Kind bekommt auch Gemüse. Das ist 100% Zucker ohne Säure. Vermutlich ist dem Autor die Definition von Zucker nicht geläufig.

  • mila sagt:

    Ich habe eigentlich noch nie verstanden, weshalb man Milchreis (oder Cornflakes, wenn wir schin beim Thema sind) zuckern müsste, oder eine ‚Keksmilch‘ als vollwertige Mahlzeit anschauen. Seit meine Tochter eins ist, dürfte sie auswärts zuckerhaltiges essen (leidiges Thema Kuchen und Schoggi und Verwandaft), aber sie mag nicht. Zuhause süsse ich weiterhin mit natürlich zuckerhaltigen Lebensmitteln (Dattel-Bananen-Pudding ist echt lecker!), und Fruchtzwerge und Konsorten halte ich ausser Haus. Einzig, ein wenig schlechtes Gewissen befällt mich, wenn ich ihre geschenkten Kinderbons wegfuttere… wobei sie sie noch nicht mal abschlecken mag. Derzeit. Irgendwann wird dann das Mass vermutlich zum Thema werden, aber solange sie Mandarinen vorzieht, werd ich den Teufel tun und mich beklagen.

    • tststs sagt:

      Sollten so kleine Kinder nicht eh noch keine Bonbons (oder was die Ausmasse eines Bonbons hat) noch gar nicht essen? (Erstickungsgefahr)?

    • mila sagt:

      Eben. Wobei diese Dinger nicht ganz so klein sind. Viel Freude habe ich auch an Kinder Country. Versprochen wird eine Extraportion Milch. Drin ist eine Extraportion Zucker. Wenn schon Schoggi, dann bitte bitte kein Kinder Zeugs. (Country wandert ruckzuck in den Abfall, das mag noch nicht mal ich essen.)

      • Carolina sagt:

        Kinder Country würde ich schon deshalb nicht kaufen, weil mir die Werbung so unsäglich auf den Keks geht – dieser grenzdebile Depp, der da im Storchenschritt vor Enten herhüpft. 🙂

      • mila sagt:

        Und ich frag mich, was diese neudeutschen Cerealien in einer Schoggi verloren haben… die Kinderbons sind einfach süss bis zum Abwinken, und an manchen Tagen derzeit braucht es genau das. Aber diese Cerealien, die mir suggerieren sollen, ich täte mir was Gutes… Igitt.

    • franziska mueller sagt:

      @mila
      Cornflakes enthalten verblüffend viel Zucker, nicht unähnlich den sonstig gezuckerten Frühstücksflocken!
      Seit dem Film „Voll verzuckert“ hats mir den Appetit auf das hingzugefügte Zuckerzeug definitiv verschlagen.

    • mila sagt:

      Ich esse keine Cornflakes, auch nicht ungezuckerte. Bin der selbstzubereitende Müesli/Porridge Typ. Sie aber noch zu zuckern, wie oft gesehen in Hotelferien, entschliesst sich meiner Ratio.

      • tststs sagt:

        Weils einfach feiner ist! 🙂 (Man darf natürlich nicht von den Geschmacksknospen und -erfahrungen eines Erwachsenen ausgehen).

        Immer sonntags durften wir einen Löffel Zucker auf die Cornflakes kippen…. Mmmmhhh…und am Schluss konnte man die „Zuckermilch“ aus dem Schäleli schlürfen…mmmmhhhh

      • Carolina sagt:

        Haha, ts! Wir haben manchmal, wenn wir Glück hatten, als Kinder am Nachmittag als tea (englisch für Zvieri) ein Sandwich (böses, böses Weissbrot natürlich nur) mit Quark und Zucker oder Bananenscheiben bekommen – das muss ich mal wieder essen, ist mir grad wieder eingefallen!

      • mila sagt:

        Also, das Zuckerbrot ist auch mir aus der Kindheit bekannt… aber ich mag das Schoggibrot lieber. Nix Nutella, einfach ein Reieli gute Schoggi drauf, selbstredend mit einer dicken Schicht Butter. Mampf.

      • Carolina sagt:

        Ui, diese Erinnerungen! Black buns: eine Art Semmeli mit Schokoladenkuss drin – bliss!

  • dres sagt:

    Der Grössere wurde anfangs nur mit gesundem Breili-Zeugs verköstigt (zwei Jahre ohne Zucker), die Esserei war lange Zeit ein Drama und noch heute mag er Vieles nicht. Der Kleine (jetzt eineinhalb) hat noch nie einen Brei von Nahem gesehen. Auf den Schoppen folgte normales Essen – und er isst fast ausnahmslos alles (inkl. Gemüse versteht sich). Unter diesen Voraussetzungen liegt ab und zu etwas Süsses drin, und ob allenfalls Zucker in einem Joghurt ist, ist mir schlicht sch…egal.
    Und ja, geniessen wir das Leben und das Essen.

  • Markus sagt:

    Mein Gott, dieser ewige Ernährungsschwachsinn. Unsere Kinder haben „normal“ gegessen – also auch Kuchen und Schokolade – und trotzdem kein Karies. Dafür gabs keine Süssgetränke sondern nur Hahnenburger sowie ungezuckerten Tee.

    Dies sind nämlich primär die Kariesverursacher, am besten im Shoppen abgefüllt zum dauernuckeln.

    • tststs sagt:

      Zucker ist nicht der „Verursacher“ von Karies, sondern „füttert“ lediglich die kariogenen Erreger. Diese erhält man aus der Umwelt.

  • Susi sagt:

    Lieber Markus, 13 sagt es bereits und es war auch mein Gedanke beim Lesen: Wenn der Brecht dann Kuchen essen darf und der kleine Büchner noch nicht, dann dürfen Sie wahrscheinlich mal mit einer kleinen Revolution im Hause Tschannen rechnen…

    Im Übrigen ist Zucker sowieso des Teufels, man sollte eigentlich wirklich auf ihn verzichten. Nach ein paar zuckerfreien Wochen kann man Süssigkeiten kaum mehr essen, weil sie einem viel zu süss sind. (Aber eben, man gewöhnt sich dann auch blitzartig wieder daran…)

    • tststs sagt:

      Sie meinen jetzt schon „added sugar“, oder?

      • Susi sagt:

        @tststs: Ja, klar, „added sugar“ von mir aus. Ich habe mal die Ernährung umgestellt und etwa 10 Monate lang grundsätzlich darauf verzichtet, auch auf Produkte, die Zucker enthalten (Ketch up, Gewürzmischungen, viele Senfsorten, Fertigprodukte etc., auch Süssstoffe und Weissmehl vermied ich). Man hat viel mehr Energie, und ich verlor 25 kg. Wenn ich eine Ausnahme machte und über die Stränge schlug, merkte ich die krasse Wirkung auf den nicht mehr zuckergewohnten Körper, Herklopfen, Nervosität etc.
        Um das Gewicht zu halten, nehme ich einen „Mittelweg“, ich vermeide Zucker und Weissmehl aber meistens.

  • Rahel S sagt:

    Ach ja- auch ich versuche unsere Kinder und uns selbst moeglichst zuckerfrei zu ernaehren. Das ist kein einfaches Unternehmen. Bei uns zu Hause klappt das gut (Ja, es gibt ab und zu Schoggi und ich backe gerne Kuchen und Gutzeli- die kann man auch mit Honig, Datteln etc suessen)- aber das ganze Umfeld ist so auf Zucker getrimmt, das es sehr schwer ist ausserhalb der eigenen 4 Waende. Ich verbiete den Kinder nichts, wir thematisieren aber. Auf Zucker zu verzichten, muss keine Einbusse im Genussbereich sein. Suessen kann man auch mit Honig und aehnlichem- und mit der Zeit ist einem sowieso vieles viel zu suess und man will es gar nicht mehr.
    @ Markus Tschannen: Macht nur weiter so und nehmt es auch Mal locker, wenn das Kind dann troztdem ab und zu etwas ueberzuckertes isst.

    • Sina sagt:

      Rahel, wenn man sich mit dem Thema ERNSTHAFT auseinandersetzt (d.h. von einem ernährungswissenschaftlichen Standpunkt aus): Honig und Fruchtzucker sind genauso schlimm wie Kristallzucker. JEDE Art von Zucker ist eigentlich für uns Menschen nur in winzigem Ausmass zuträglich, d.h. Kristallzucker im Kuchen einfach mit etwas vermeintlich „natürlicherem“ zu substituieren, ist Mist. Nichts desto trotz halte ich es wie mit anderen Genussmitteln: weil ich nicht darauf verzichten mag, genehmige ich ihn mir in Massen (die ausserdem trotzdem oft über dem von Experten empfohlenen Tagesmass liegen, das praktisch gleich 0 ist…).

      • tststs sagt:

        Sorry, Sina, jein. Zucker ist nicht gleich Zucker und dementsprechend gibt es auch auf der „Schlimm-Skala“ Abstufungen.
        (Das weiss ich, weil ich mich unter dem Stichwort Fructosemalabsorption ERNSTHAFT mit Zucker auseinandergesetzt habe),

      • Sina sagt:

        Stimmt, Fructose ist oft noch schlimmer. Haben Sie das gemeint?

  • Laurence sagt:

    Keinen oder wenig Zucker kaufen oder zuhause auftischen finde ich gut. auswärts würde ich das aus den verschiedenen oben bereits erwähnten Gründen nicht durchziehen.

  • 13 sagt:

    Meine Erfahrung ist eher: Beim ersten Kind ist das relativ einfach. Ob Zucker, TV, Smartphone etc. Beim zweiten, dritten etc. sieht es beim ersten, was dieses bekommt und kommt eher auf die Idee, als wenn es ein „Erwachsenen-Ding“ ist. Und wenn dann gleichzeitig das Kind schreit, weil es Kuchen will, die Geschwister heimlich versuchen, ihm diesen zu geben und auch noch die Verwandschaft einen das Gefühl gibt, das Kind zu misshandeln, weil es nicht das bekommt, was es ja offensichtlich will, ist die Situation etwas anders. Aber auch ohne den Familenaspekt fand ich es einiges schwieriger, die Kinder dann anders zu behandeln. Also gibt es auch mal ein Glace oder Kuchen für das unter Zweijährige. Beim Mass und Häufigkeit schauen wir dann eher.

    • Oh Mist, daran hatte ich nicht gedacht.

      • Jan Holler sagt:

        Das merkt man auch sofort beim Lesen des Blogbeitrages. So ist es halt, wenn man nur in seiner kleinen Welt lebt und nicht über den Tellerrand blicken mag und das dann auch noch in die Welt hinausposaunt. – Abgesehen davon muss man sich beim ersten Kind gar nicht gross anstrengen, wenig oder gar nichts Süsses zu verfüttern. Da ist das Klopfen auf die eigene Schulter etwas befremdlich. Genauso wie die Opferrolle, die man zelebriert, weil die ungehörige Verwandtschaft kein Verständnis für solche Marotten hat.
        Bei zweiten Kind wird alles anders. Das sollte auch bei Mamabloggern angekommen sein.

      • 13 sagt:

        Das ist ok, Herr Tschannen. Ich finde jeweils die Naivität der Situation, in der man steckt, völlig in Ordnung. Vermutlich gibt es da draussen Tausende von 5-fach-Mamis, die über Aussagen von 3-fach-Mamis schmunzeln und sich denken, ja ja mit 3 Kinder geht das gut so. Gleich wie sie vermutlich schon über Nicht-Eltern geschmunzelt haben. Das macht es ja gerade spannend, den neuen Schritt zu entdecken und „auf die Welt zu kommen“. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen zu hören, dass der Brecht grosse Schwester wird. Es scheint ja in letzter Zeit ein etwas omnipräsentes Thema bei Ihnen zu sein 😉

      • Susi sagt:

        Uiuiui; Herr Holler, voll resistent gegenüber Selbstironie, gälled Sie! (Und auch die Textsorte „Blog“ nicht so ganz verstanden…)

      • Karl von Bruck sagt:

        Als (Noch)nichtelter macht man sich wirklich grosse Illusionen darueben, wie Kinder zu funktionieren haben. Ein grosser Unterschied ist dann noch zwischen einem Einzelkind und mehreren unterschiedlichen Alters. Gerade im grassierenden Neofeudalismus mit seinen Altersdiskriminierungen ist es fuer die Kinder wichtig moeglichst bald zu lernen, dass nicht nur verschiedene Alter, sondern auch verschiedene Funktionen immer mehr Sonderrechte und gar Sonderpflichten generieren. Es gibt aber nicht nur Sonderrechte fuer juengere Erwachsene sondern auch fuer juengere Kinder: Der Elfjaehrige darf seine neunjaehrige Pflege“schwester“ straflos schwaengern (Straflosigkeit der Kindesschaendung bei einem Altersunterschied von weniger als drei Jahren), der Dreizehnjaehrige nicht….

      • Jan Holler sagt:

        Susi, wo blickt die eigentliche Einstellung durch und wo ist die Distanz zur dargestellten Haltung? Dort würde sich die Ironie befinden. Es findet sich aber entweder Amüsement über die die Regeln brechende Verwandtschaft oder die Bestätigung es beim zweiten Kind noch einmal so zu machen und vor allem bei sich selber. (Aha, hier scheint die eigentliche Motivation zu stecken.)
        Heute weiss man, es wird zu viel Zucker gegessen. Man lässt ihn weg, nicht nur der Zähne zu liebe und hat ihn trotzdem überall in den gesunden Früchte und durch die Stärke, die, oh Graus, in Zucker umgewandelt wird. MT sollte sich vielleicht doch noch einmal den Speiseplan der lieben Brecht vornehmen, es könnte sich versteckter Zucker darin befinden.
        Meine erste ass ihr erstes Glacé mit 3, die zweite viel früher.

    • tststs sagt:

      Da haben Sie natürlich einen Punkt, 13, aber es kam ja bereits zu einer ähnlichen Situation: rund um den Brecht wird Kuchen gegessen, er muss/darf sich mit einem Rüebli begegnügen… Schien kein Problem zu sein.
      Ausserdem geht es hier ja um Kleinkinder/Babies bis 2 Jahre, nicht um Diskussionenen mit 6jährigen, was erlaubt ist und was nicht…

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Wenn aber das 18-Monatige den ganzen Tag nichts anderes macht als das 6-jährige zu imitieren, egal, ob spielen, rennen, hüfen etc. Es will dabei sein. Wenn meine älteren Kinder die Schuhe anziehen, um raus zu gehen, dann ist das Kleinste innert Sekunden in den Stiefeln bereit. Und wenn das 6-jährige Kuchen isst, dann will es das auch. Aus meiner Erfahrung ist die „Vorbildfunktion“ oder der Wunsch zu imitieren gegenüber Erwachsenen vernachlässigbar, wenn man es mit demjenigen gegenüber der Geschwister vergleicht. Unter jährig ist kaum ein Problem, zwischen 12 und 24 Monaten passiert aber ganz viel.

      • tststs sagt:

        Ich habe irgenwo mal gelesen – glaubs – dass sie immer diejenigen imitieren, die ihnen am nächsten sind. Sind nur Erwachsene da, imitiert es diese; hat es Kinder, dann orientieren sie sich an denjenigen, die ihnen altersmässig am nächsten sind.

        Hihi, als einziger Tipp käme mir da in den Sinn: Kuchen als Znüni im Chindsgi, so sieht der/die Kleine sicher nichts 🙂
        (Aber waaaahrscheinlich ist so was heute eh nicht mehr erlaubt)

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Bei uns ist es zum Glück noch zulässig 😉
        Ja, das ist bei uns ganz genau so. Aber die Intensität dieser Orientierung/Imitation ist ganz verschieden. Das knapp 2j imitiert das 6j und das 6j das 9j viel intensiver als das Älteste je uns imitiert hat. Es war stets völlig ok, dass Erwachsene Wein oder Kaffee trinken oder rauchen oder Autofahren dürfen. Bekommt aber die grosse Schwester einen Lollipop und man ist selber noch zu klein, geht ein Donnerwetter los. Natürlich gehört es bei manchen Dingen auch dazu, dieses halt auszuhalten, bei anderen wird man schneller nachgiebiger als wenn das Kind gar kein Interesse zeigt.

  • anna lou sagt:

    Sicher keine schlechte Idee, zurückhaltend mit Zucker zu sein. Würde auch uns Erwachsenen manchmal gut tun. Aber für meinen Geschmack sollte man einfach nicht zu extrem werden, sei es bei Zucker oder anderem. Aus meiner Sicht ist Essen immer noch vor allem ein sozialer Moment, bei dem die Lust an gutem Essen im Vordergrund steht. Wenn aber am Tisch nur noch über Inhaltsstoffe, zuviel Zucker, Fleisch, Lactose, Weizen (sofern nicht jemand eine echte Unverträglichkeit hat) whatever diskutiert wird, so wird aus meiner Sicht das Essen unnötig problematisiert. Und andere Themen gehen unter….

    • Rosa Rettich sagt:

      Meinen Beobachtungen zufolge zetteln aber meist „die anderen“ die Diskussion an. Jemand am Tisch isst kein Fleisch – ein Fleischesser fängt an, ungefragt seinen Fleischkonsum zu verteidigen. Einer isst das Brot nicht – irgendjemand enerviert sich über „all die eingebildeten Allergien“. Das Kind kriegt und will keinen Kuchen – die Oma bemitleidet es. Die „Spezialesser“ hätten einfach in Ruhe ihr Essen (nicht) gegessen, aber nachher heisst es, man hätte ihretwegen dauernd Diskussionen am Tisch.
      Ich bin sicher, dass es die berüchtigten Vegan-/Vegetarier-/zuckerfrei-Missionierer und -Problematisierer irgendwo tatsächlich gibt, mir ist allerdings in meinem – ziemlich alternativen – Umfeld vielleicht mal einer begegnet.

      • Karl von Bruck sagt:

        Leben und leben lassen! Man esse was man will, und lasse andere Leute essen was sie wollen. Man sexe (unter Muendigen) wie man will, und lasse dies auch andere Muendige tun. (Auch) objektive Stoerungen darf man hingegen durchaus thematisieren (stinkende Lebensmittel wie Durian oder Limburger, Nachtlaerm bei lautem Rudelbums).

    • Lili sagt:

      Man muss auf eine vernünftige Art vernünftig sein. Genuss, Gemütlichkeit und Lebensfreude tragen ebenso zur körperlichen und seelischen Gesundheit bei wir gesunde Lebensmittel. Wir sollten uns wieder darauf konzentrieren, dass das Leben auch genussvoll sein darf. Starre Regeln finde ich sind zu selbstkasteiisch.

      • Ladybird sagt:

        @Lili:
        Bestens auf den Punkt gebracht!
        Es ist doch alles eine Frage des Masses und des Gleichgewichts, so wie wohl vieles im Leben.
        Dieses sollte doch tatsächlich auch genussvoll sein dürfen. Und auch massvoll.
        In meinem Umfeld bemerke ich, dass gerade die Personen, die sich selber solche strikten Essensregeln bzw. gar Verbote auferlegen, schon fast verkniffen durchs Leben gehen (müssen).
        Da finde ich dann oft, „manchmal wäre weniger mehr“.

      • Melanie sagt:

        @ Lili & Ladybird
        Kann ich so bestens unterstützen! Ist alles eine Frage des Masses für einem selber und für die Kids. Bei den Kids muss man halt noch etwas unterstüzten, weil die noch nicht genau einschätzen können, wann das Mass eben voll ist. Dies führt manchmal zu Diskussionen, aber hoffentlich auch irgendwann zu einem sinnvollen Umgang mit Essen und Trinken.

      • Carolina sagt:

        Unterstütze ich auch!

    • franziska muelle sagt:

      @anna lou
      Stimmt, Essen ist ein sozialer Moment und die Lust an gutem Essen steht im Vordergrund.
      Gutes Essen muss nicht zwingend aus viel Zucker und Fleisch etc. bestehen. Genausowenig wie Spass haben aus viel Alkohol und Umweltverschmutzung bestehen muss.
      Wenn sich das Umfeld wegen Essgewohnheiten betupft fühlt oder sogar „schuldig“ und deswegen schleunigst das persönliche Essverhalten wortreich verteidigen muss, weshalb auch immer, ist das nun definitiv nicht das Problem der Person(en), die aus welchen Gründen auch immer, beim Essen aus den fleischlosen Schüsseln schöpfen, dankend auf Aromat verzichten und beim Dessert den Kaffee trinken und einen Apfel essen, aber den Kuchen nicht anrühren.
      Oft wird aus einer Maus ein Elefant gemacht – leben und leben lassen ist mein Motto.

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