Kinder sind kein Hobby
«Mein Kind ist mein Hobby.» Diesen Satz höre und lese ich immer wieder; von Bekannten, im Tram, in Blogforen. Und wissen Sie, was? Er irritiert mich enorm: Was im ersten Moment als wahnsinnig innig, liebevoll und aufopfernd rüberkommt, ist im Grunde genommen eine Anmassung. Haben sich diese Mamas und Papas schon mal überlegt, was das bedeutet? Was dieser Satz über ihr Elternsein aussagt?
Ja, Kinder haben ist intensiv. Nebst Kindern, Haushalt, Erwerbsarbeit und den vielen Alltagspflichten bleibt Eltern oft für nichts anderes mehr Zeit. Doch deswegen die Kinder als Hobby zu bezeichnen? Hobbys kann man wechseln. Kinder nicht. In Hobbys kann man mal mehr, mal weniger Zeit investieren, ganz nach dem Lustprinzip. In Kinder nicht. Denn Kinder sind für immer. Egal, ob lustig oder quengelig, gesund oder krank, als Kleinkind oder Teenager: Kinder zu haben, bedeutet neben viel Mutter- und Vaterliebe in erster Linie eine Aufgabe, Verpflichtung und Verantwortung. Es bedeutet, dass wir als Eltern für sie da sind, sie geborgen und sicher aufwachsen lassen, sie erziehen und sie auf ihrem Lebensweg unterstützen. Dazu gehört, mit ihnen zu lachen und rumzualbern, aber auch Grenzen zu setzen, Nein zu sagen, Widerstand zu geben – und die eigenen Kinder ernst zu nehmen.
Sich umgekehrt vorzustellen, die eigenen Kinder würden Mutter und Vater «ein Hobby» nennen, ist genauso schräg. Das bedeutet nichts anderes als: Ich nehme meine Eltern nicht ganz ernst.
Das Kind als «bester Freund»?
Sich gegenseitig ernst nehmen kann man dann, wenn der Respekt vorhanden ist und die einzelnen Rollen und Aufgaben klar sind. Dazu gehört, Kinder nicht zu fest in den Mittelpunkt zu stellen. Ihnen nicht alle Wünsche zu erfüllen. Sie nicht von allen unangenehmen Erfahrungen fernhalten zu wollen. Sie nicht als besten Kumpel oder «liebsten Freund» haben zu wollen. Behandelt man Kinder als beste Freunde, entspricht das nicht den kindlichen Ansprüchen. Väter und Mütter sollten ihre Kinder ins Leben begleiten, sie müssen von ihren Kindern nicht immerzu und um jeden Preis geliebt werden. Für die Liebesbedürfnisse der Eltern sind deren Partner zuständig.
Sehr schön auf den Punkt bringt dies die US-Videobloggerin Kristina Kuzmic. Sie beschreibt in einem vielbeachteten Posting, weshalb sie nicht die beste Freundin ihrer drei Kinder sein will und kann – «und zwar, weil ich ihre Mutter bin». Für die Eltern, die sagen «Mein Kind ist mein bester Freund oder meine beste Freundin», hat Kristina eine lapidare Feststellung: «Wenn du 30 oder 40 Jahre alt bist und deine beste Freundin ist 8 Jahre – das ist einfach nur merkwürdig! Sei doch nicht so unsicher und verlange von deinem Kind, dass es dich immer mag. Sei Vater oder Mutter für dein Kind – und finde Freunde in deinem Alter.»
*****
Die neusten Mamablog-Beiträge können Sie sich auch aufs Handy pushen lassen. So einfach gehts: Die App des «Tages-Anzeigers» aufs Smartphone laden, «Einstellungen/Allgemein» anwählen, danach «Push» und «Mamablog» – fertig. Die App finden Sie im App Store (Apple) oder im Play Store (Android).
124 Kommentare zu «Kinder sind kein Hobby»
Sie haben mich erwischt,.. obschon ich die Aufgabe/Verantwortung als Papa sehr ernst nehme habe ich meinen Jungen auch schon als Hobby bezeichnet, wobei nicht er als Person gemeint war sondern dass ich alle Freizeit nach seinen Bedürfnissen ausrichte, .. also quasi die Zeit die ansonsten für Hobbies zur Verfügung stände.
Wenn ich die besserwissenden Eltern die alle belehren wolle heute mit ihren Kids sehe, rsp vor allem dieselben und ihre Reaktionen sehe scheint mein Konzept nicht so schlecht rausgekommen zu sein.
Frau Braun, ansonsten schätze ich Ihre Artikel sehr, .. aber meinen Sie nicht hier ein bisschen über das Ziel hinaugeschossen zu sein?
So, jetzt verstehe ich besser was Sie, Herr Meier, und andere Kommentatoren hier meinen. Toll.
Wissen Sie was, ich hab mich wegen dieser ganzen Diskussion heute morgen auch beim Gedanken erwischt: „meine süssen, kleinen Hobbileins“ – damit wären wohl meine Kinder gemeint 🙂 Ich hab sogar mit meiner Grossen gebastelt (obwohl ich das hasse), liegt wahrscheinlich an das eine Glas Rotwein gestern abend (Wasser in den Wein hätte ich trotzdem nicht reingetan! Dann doch lieber etwas benommen über Kinder als Hobbileins sinnieren…)
Naja, für mich tönt Hobby in Bezug auf Kinder, bez Lebewesen im Allgemeinen einfach zu unverbindlich. Ein Strickzeug kann ich zur Seite legen, aber ein eigenes Kind oder Tier nicht.
Obwohl: gerade bei geschiedenen Eltern, wird das Kind beim getrennt lebendem Elternteil schön bequem um das Singleleben herumdekoriert.
@Tamar von Siebenthal: Sie haben ja keine Ahnung! Genau so gut könnte ich – aus Erfahrung sagen – das Kind wird beim getrennt lebendem Elternteil nach Lust und Laune abgeladen, ohne Rücksicht auf Kind noch Elternteil.
Woher wollen Sie wissen, ob ich eine Ahnung habe oder nicht? Ist ja nicht nur bei meinen Kindern so, sondern bei den meisten geschiedenen Eltern so., welche ich kenne. Meine Kinder sind 5 Mal jährlich bei ihrem Erzeuger und zwar, weil ER nicht öfters will.
Und wenn Sie ein Problem damit haben, dass Ihr Partner Kinder hat, die nicht die Ihren sind, sollten Sie die Finger von ihm lassen. Scheidungskinder benötigen nicht noch obendrauf eine böse Stiefmutter.
@Tamar: „gerade bei geschiedenen Eltern, wird das Kind beim getrennt lebendem Elternteil schön bequem um das Singleleben herumdekoriert.“
Solche Sprüche sind ein Schlag ins Gesicht aller Väter (und nach meiner Erfahrung sind das ganz viele), die ihre Kinder gerne mehr sehen würden, die gerne einen unbeschwerteren, selbstverständlicheren Umgang haben würden, die Teil des Alltags ihrer Kinder sein möchten. Und nicht können.
Und die meisten würden die Kinder auch gerne zu sich nehmen…
Ja, leider gibt es auch Mütter, die ihren Kindern die Väter entziehen und das tut mir auch leid für Kinder und Väter, aber das ist eine Minderheit. Die meisten die ich kenne geben ja offen zu, dass sie ihre Kinder nicht alke 2 WE haben wollen, da sie schliesslich ja auch noch ein eigenes Leben haben mit Verein, neuer Partnerin usw. Die Aussage von Maia bestätigt ja auch meine Wahrnehmung. Sie schreibt ja selberm dass die Kinder von den Müttern bei den Vätern abgeladen werden ohne Zustimmung. Diese Erzeuger wollen ihre Kinder demzufolge nicht bei sich haben.
@Tamar: Das mit der Minderheit müssten Sie mal noch belegen. Das scheint mir eher eine sehr eingeschränkte Wahrnehmung.
Aber ja, dass die Kinder einfach nach Lust und Laune abgeladen werden ohne Absprache geht natürlich nicht. Schon gar nicht, wenn man sie sonst ausserhalb der Besuchszeiten nie zu sehen bekommt.
Gerne wieder einmal: Es ist ein Privileg, dass man die Kinder zugesprochen erhält nach Trennung. Und ich bin überzeugt, dass eine grosse Mehrheit der Väter die Kinder gerne zu sich nehmen würde. Oder haben Sie da auch Erfahrungen von Müttern, die ihre Kinder gerne dem Vater überlassen hätten, aber nicht konnten? Wohl kaum, oder?
Nun, wenn es hart auf hart kommt, würden wohl die wenigsten Väter ihre Kinder dauerhaft bei sich haben wollen. Darum ist für mich das automatische gemeinsame Sorgerecht nicht stimmig. Entweder Betreuung 50:50, oder aber alleiniges Sorgerecht für jenen Elternteil, welcher auch die Kinder bei sich haben möchte.
Belegen kann ich meine Erfahrungen nicht, kann aber wohl kaum sein, dass alle Väter, die ich nicht kenne ihre Kinder nach der Scheidung haben wollen.
Übrigens: mein Ex hat mir auch gedroht, dass er, wenn ich dem gemeinsamen Sorgerecht nicht zustimme, mir den Grossen „wegnehmen“ würde (den Kleinen hätte er nicht haben wollen, da zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststand, ob er behindert sein würde),
aber schon zu diesem Zeitpunkt hat er die Kinder schon übelst vernachlässigt, Besuchszeiten nicht eingehalten und abgekürzt, was ich auch belegen konnte. Das Maximum, was meine Kinder bei ihrem Erzeuger verbracht haben war 12 WE in einem Jahr, vorgesehen wären 26 plus 2 Wochen Ferien. Die restlichen 12 Jahre haben sie weniger als 12 Mal bei ihm verbracht.
@Tamar: Ihre eigene Geschichte ist tragisch. Aber deswegen nicht repräsentativer als die Geschichten, die ich kenne von Väter, die keinen Zugang zu ihren Kindern mehr haben, weil es von den Müttern systematisch verunmöglicht wurde – vielfach auch durch Wegzug.
Fakt ist: Wenn die Mutter will, bekommt sie die Kinder. Und trotz allem scheinen fast alle Mütter die Kinder auch bei sich haben zu wollen.
Es ist nun meine Behauptung, dass die meisten Väter die Kinder lieber bei sich haben würden, als sich mit einem Besuch alle paar Wochen abzufinden. Nur haben sie gar keine Chance, das auch umzusetzen.
Wenn sie dann pauschal noch eines auf den Deckel bekommen, nach dem Motto, sie wollen ja gar nicht und bemühen sich nicht, dann ärgert mich das gewaltig!
„Entweder Betreuung 50:50, oder aber alleiniges Sorgerecht für jenen Elternteil, welcher auch die Kinder bei sich haben möchte.“
Ok. Und wenn beide Eltern möchten und dazu in der Lage sind, dann wird gelost. Einverstanden!
@Tamar von Siebenthal: Ich habe überhaupt keine Probleme damit, dass der Partner Kinder hat. Er ist übrigens nicht „Erzeuger“ er ist der Vater! Er hat vor der Trennung die Kinder betreut und war somit auch die Hauptbezugsperson. Leider wurde das bei der Trennung überhaupt nicht beachtet. Die Kinder wurden selbstverständlich der Mutter zugesprochen. Das Problem war (die Kinder sind nun fast erwachsen), dass die Kinder völlig ohne Plan zum Vater kamen, wenn die Mutter Zeit „für sich“ benötigte. d.h. weder Kinder noch Vater wussten. wann und wie lange sie jeweils da sein konnte. Über die Jahre konnten er also keinen Abend, kein WoEnde und schon gar keine Ferien planen.
Aber ich denke weder ihre, noch meine Situation ist repräsenantiv.
Ich entschuldige mich noch für alle Tippfehler – ihre Unterstellungen habe mich schon etwas aus der Fassung gebracht.
Meine Aussage bestätigt überhaupt nicht ihre Wahrnehmung – ganz im Gegenteil!
Aber vermutlich ist weder ihrer noch der Fall meines Partner repräsentativ.
@ maia
Und ich entschuldige mich bei Ihnen für meine Vorurteile.
Bei mir war es umgekehrt: die Besuchswochenenden wurden von meinem Ex kurzfristig abgesagt oder angesagt mit der Begründung, dass er mir nicht gönnt, dass ich mit irgendwem abmachen kann, wenn möglich noch Spass habe oder sogar mit einem anderem Mann Sex haben könnte. O-Ton meines Ex: ich nehme sicher nicht die Kinder, damit Du in den Ausgang herumv… kannst. Du hast nichts Gutes verdient. Wenn ich erfahre, dass ein anderer Mann den Buben nur die Hand gibt oder hallo sagt, komme ich und schlage ihm die Faust in die Fresse.
Ich wurde jahrelang daran gehindert ein Leben zu haben.
@ Sportpapi
Also, ich kenne 4 Frauen, welche die Kinder nicht behalten wollten und nur bei einer lebten die Kinder dann beim Vater.
Beim 2. Paar waren/sind beide Alkis, das Kind wurde fremdplatziert.
Beim 3. Paar wurden die Kinder derart gegen die Mutter und deren Partner aufgehetzt, dass die Mutter die Kinder dem Vater in GB überlassen wollte. Dieser wollte aber nicht fie Kinder, sondern nur seine Ex fertig machen.
Beim 4. Paar klärt die KESB ab, der Vater möchte die Kinder ebenfalls nicht.
Ich streite nicht ab, dass es Väter gibt, die ihre Kinder gerne zu sivh nehmen würden. Von diesen liest man 4 Mal jährlich in der Zeitung. Und der Rest?
Wozu auslosen? Viele Väter möchten mittels GSR einfach mitreden können, aber Verantwortung übernehmen? Wie wollen das? 5%? 20%? 30%?
@Tamar: Vermutlich leben wir einfach in verschiedenen Welten. Ich habe weniger mit verkrachten Existenzen, Alkis, Drögelern usw. zu tun. Zumindest nicht im Freundeskreis. Und da wo ich dem Vater die Kinder nicht überlassen würde, da hätte ich auch gegenüber der Mutter Vorbehalte. Ist ja nicht so, dass die irgendwie Kraft ihres Geschlechtes die besseren Menschen sind.
Natürlich gehe ich trotzdem davon aus, dass 80% der Väter die Kinder jederzeit zu sich nehmen würden. Zumindest wenn die Kinder in der Beziehung/Ehe geplant entstanden sind.
Hab das gleiche gedacht… Ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen oder nicht?? Solche Aussagen sind ja meist nicht 100% so gemeint…. Naja….
Sich mal Nichten oder Neffen oder Patenkinder „leihen“, könnte man als Hobby bezeichnen. Aber schon auf Grosskinder passt der Begriff nicht mehr.
Hmmm – mein Grossvater hat, als wir alle klein waren, immer gesagt, dass er seine zwei liebsten Hobbies miteinander verbindet: seine Enkel und Fussball! War wunderbar.
Kinder sind kein Hobby, sondern eine Lebensaufgabe. Das sehe ich übrigens auch bei Tieren so. Man hat sich dafür entschieden, also hat man auch für diese dazusein. Immer und jederzeit.
Hobby – einfach nur doof. Wenn ich über meine Kinder etwas abstrakt sprach, nannte ich sie jeweils mein wichtigstes Projekt im Leben. Das waren sie auch, als sie meine ganze Aufmerksamkeit, meine Fürsorge und tägliche Betreuung brauchten. Jetzt sind sie erwachsen und sie sind wirklich meine besten Freunde, dazu dass sie meine Kinder sind. Unsere Beziehung ist auf Augenhöhe, sie kennen meine Vorzüge und Schwächen wie niemand sonst. Es entwickelt sich so, oder eben nicht, manche erleben eine Entfremdung.
Oh Gott, Projekt ist ja noch schlimmer als Hobby….
Projekt? Kann hier „13“ nur zustimmen. Als Betriebsökonom dreht sich mir immer der Magen um, wenn Leute so über Kinder sprechen.
Projekte haben Projektpläne, Roadmaps, Kennzahlen, Risikoanalysen, Budgets. Projekte werden „gemanagt“, „gesteuert“ und „ausgerichtet“. Projekte haben „Zielabweichungen“. Projekte werden „ausgelagert“ oder „korrigiert“. Projekte werden finanziell „optimiert“. Projekte können „scheitern“ und haben „quantitative und qualitative Kennwerte“…
Nein, Kinder sind weder eine neue Kühlhalle noch eine Online-Banking Software für den vietnamesischen Markt. Kinder sind Kinder.
@13 uned Roland Wyss:
Ok. Aber müsste man nicht eher auf die Umschreibung und den Inhalt achten als auf das einzelne Wort der Bezeichnung? Ob es nun als Hobby, Projekt, Lebensaufgabe oder was auch immer bezeichnet wird, schlussendlich ist doch nur entscheidend: a) dass man als Eltern mit ganzer Liebe, Kraft, Herz und Verstand dabei ist und b) sein Bestes versucht zu geben sowie c) immer wieder von neuem reflektiert, wie man mit den Kindern unterwegs auf dem Weg ist. Ehrlich gesagt, scheint mir das wichtiger zu sein als die Bezeichnung.
Wie wärs mit weniger „entweder…oder“, dafür ein bisschen mehr „sowohl…als auch“?
Kinder sind sowohl Hobby als auch Projekt, wie auch Freude, Liebe, Tränen, Unterhaltung, Anstrengung, Erfolg, Glück, Stress und auch teuer, erfüllend, langweilig, interessant und… und… und…
😉
@ Ladybird
Aber das Thema heute ist die Bezeichnung. Natürlich ist die Liebe wichtiger und das wird doch gar nicht bestritten, aber ich finde die Sprache etwas entscheidendes auch für das Rollenverständnis. Kinder sollen die Möglichkeit haben, sich möglichst frei zu entwickeln und nicht jemandes Lebensinhalt oder Projekt sein. Sie sind eigenständige Wesen.
@13: Da bin ich völlig bei Ihnen! Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten.
Für mich ist das gestrige Mamablog-Thema (die Bezeichnung als „Hobby“) zu wenig tiefschürfend. Zumindest sollte auch auf den Inhalt geschaut werden. Oder in unser beider Juristensprache 😉 ist das für mich einfach „überspitzter Formalismus“.
@Marie-Anne: Schön geschrieben! Und erstrebenswert.
Ich bin neugierig und wüsste sehr gerne, wie Sie das (beste Freunde – Beziehung auf Augenhöhe) geschafft haben. Vielleicht haben Sie ja Lust und Zeit, darauf zu antworten, was ich schön fände. Btw: Die Entfremdung beobachte ich vor allem bei den Eltern, die eine Erwartungshaltung an ihre erwachsenen Kinder haben bzw. die den Partner/in des Kindes nicht „annehmen“ können oder schlicht nicht annehmen wollen. Und dann erstaunt es ja nicht, dass das eigene Kind sich zurückzieht an die Seite seines/r Partners/in. Sehen Sie das auch so?
Also so lange das Kind gut zum beigen Leder Interieur vom grau-matten Range Rover RR Sport- und dem Karmesinrot vom Corbusier LC2 Fauteuil (sowie der schwarz eloxierten Artemide Stehleuchte von Michele De Lucchi ) passt, ist es doch kein Hobby, sondern ein Accessoire 😉
Ein Sturm im Wasserglas. Seine Kinder als sein Hobby zu bezeichnen ist meines Erachtens einfach ein etwas ungeschickter Ausdruck dafür, dass man seine Freizeit gerne mit seinen Kindern verbringt. Man sollte da nicht zu viel hinein interpretieren. Dass aber etwas gewaltig schief läuft, wenn man seine Kinder als seine Freunde ansieht, das sehe ich genau so.
Musste auch erst richtig nachdenken, bis ich den Artikel richtig verstanden hatte. Den Hobby-Spruch hatte ich immer anders aufgefasst. Nicht „Kinder als Hobby“, sondern „Kinder statt Hobby“.
@ Andrea 12:09:
Genau, sehe ich auch so. Ein ungeschickter Ausdruck, mehr nicht..
Ein Sturm im Wasserglas! Ich denke, die Kinder als sein Hobby zu bezeichnen ist einfach ein sehr unglücklicher Ausdruck dafür, dass man seine Freizeit gerne mit seinen Kindern verbringt. Man sollte da nicht zu viel hinein interpretieren. Dass aber etwas gewaltig schief läuft, wenn man seine Kinder als seine Freunde ansieht, da gebe ich der Autorin recht.
Ich hatte in meinem CV unter Hobbies Familie aufgeführt. Da hat sich dann jemand aus HR emotional darüber gäussert. Nun steht da Zeit mit der Familie verbringen. Ich hatte mich gewundert, warum das bei meinem Gegenüber so eine Reaktion auslöst.
HR könnte ja fragen, was am Familienleben ist vergleichbar mit einem Hobby. Wo wird deine Neugierde und dein Interesse geweck? Was am Familienleben gibt dir Energie.
Auf jeden Fall meine ich sicher nicht die harte Arbeit welche ich als Vater rund um und mit der Familie habe. Und auch ist es nicht als Abwertung gedacht gegenüber Menschen die 100% mit der Familie engagiert sind.
Jetzt mal ernsthaft: die Frage ist also, was genau ein Hobby ist.
Für mich ist Hobby etwas, was ich nur für mich und für mein eigenes Wohlbefinden mache. Da ist Mutter sein für mich also definitiv kein Hobby, und wenn es mich erfüllt oder viel Freude macht oder Zeit im Anspruch nimmt, so wie ein Hobby.
Ja, es gibt Parallelen zu einem Hobby, aber Hobby braucht man für das Ego, Kinder hingegen nicht, mMn.
Eben nicht ‚jetzt mal ernsthaft‘! Sie dürfen das handhaben, wie Sie wollen, aber vielleicht könnten wir mal aufhören damit, jeden noch so bescheidenen Ausdruck solange auseinanderzunehmen, bis sich wieder irgendjemand betupft fühlen kann. Jänu hat es unten sehr genau erklärt, wie so ein Satz (bei den meisten jedenfalls) wohl zustande kommt – ein bisschen flapsig, ein wenig hilflos, sicher nicht genau so gemeint!
Wollen Sie wirklich allen Eltern, die so ein harmloses Sätzlein sagen, unterstellen, sie würden dann die Kinder wieder abschaffen, wenn es ihnen nicht mehr passt? Wohl kaum, oder?
GB schreibt im ersten Absatz ‚Haben sich diese Mamas und Papas schon mal überlegt, was das bedeutet?‘
Auf diese Frage kann man im Kommentar antworten und ich komme zum gleichen Schluss als die Autorin. Der Begriff ‚Hobby‘ ist sprachlich fehl verwendet, wenn es um die Benennung möglicher Relationen zwischen Eltern und Kindern geht.
Ein Hobby ist z.B. etwas, was man auf den Punkt abbrechen kann. Ein Hobby hat in der Biographie nur Girlandenfunktion. Es gehört nicht zum Kern des Menschseins, stürze ich unvermittelt in tiefe Not, werden die Hobbies geopfert, usw..
Semantisch handelt es sich um eine der vielen Sprachverluderungen, einhergehend mit der Planierung von Denken.
Carolina, ich kenne persönlich niemand der so was mal gesagt hat, „Mein Kind ist mein Hobby“.
Aber ich höre immer wieder von Eltern die sagen sie würden gerne ihre Kinder abgeben/abschaffen/nicht mehr haben. In Extremstress-Momenten passiert einem das manchmal halt, auch wenn das nicht so gemeint ist. Oder?
Bottomline bei der ganze Sache ist: Dem Kind geht es gut.
Und ja, mir darf man unterstellen dass ich ein Herz für Kinder habe, sonst hätte ich nicht den Hobby entwickelt, in einem Mamablog mitzukommentieren.
Sorry, Adina, aber ich komme nicht mit bei Ihnen…..
ML: Von mir aus geben Sie den Sprachtalib! Das Wort, das mir zu Ihrem (auch nicht so ganz korrektem) Eintrag in den Sinn kommt, würde gar nicht veröffentlicht (und English ist es auch noch, Horror!)…….
Carolina, tut mir leid ich habe mich nicht verständlich genug ausgedrückt (DE nicht meine Muttersprache).
1. Dass man manchmal unüberlegt Sachen sagt, die man so gar nicht meint, vor allem unter Stress, da sind wir uns offenbar einig. Bsp: „Ich würde mein Kind jetzt weggeben!“ Blödsinn, stimmt in 99% der Fälle nicht.
2. Ja, regrettingmotherhood, Mütter die ihre Kinder verlassen, all das: Was soll man dazu noch sagen? Das Kind tut mir leid, die Eltern brauchen Hilfe mit der eigenen seelischen Ueberforderung.
Was ich sagen will ist einfach: das Kind ist nicht da um die innere Leere der Eltern zu füllen. Dafür ist kein Kind bestimmt. Und manch innere Leere ist auch nie mehr zu füllen, umso weniger soll das das Kind.
@Carolina: Applaus, Applaus, für Deine Worte…
mila, darf ich fragen welche Worte Sie genau applaudieren? (Hoffentlich nicht diejenigen, die an ML gerichtet sind und sich wie eine Beleidigung anhören).
„Ausdrücke auseinandernehmen“ heisst für mich analysieren, und das passiert bei mir als Mathematikerin einfach automatisch.
@Adina: Sie sind so wie ich es aus Ihren Worten herauslese kinderlos….was ich auch immer damit sagen möchte mit diesem Kommentar, soll jeder selber verstehen oder interpretieren…
@Elodie: Ok, ich versuche zu verstehen und schaffe es nicht, vielleicht lasse ich das auch sein.
Ihre Aussage: Sie meinen ich sei kinderlos.
Meine Aussage: Meine Kinder sind nicht auf der Welt gekommen um meinem Leben einen Sinn zu geben (obwohl sie das in einem bestimmten Sinne auch tun) sondern weil es sich so ergeben hat (ich wollte ursprünglich tatsächlich keine Kinder, und dass es mit einer Schwangerschaft klappt ist auch keine Selbstverständlichkeit). Meine Kinder leben für sich, nicht für mich, ich begleite sie nur. Was ist an dieser Aussage denn so unverständlich?
Ich muss Sie korrigieren, Adina: der Satz, den ich an ML richtete, IST definitiv als Beleidigung gemeint!
Und ansonsten, Adina: Wie Sie von einem (für mich äusserst) harmlosen Ausdruck auf ‚regretting motherhood, ‚innere Leere‘ und ‚das Kind zurückgeben wollen‘ kommen, illustriert mMn nur das, was ich oben sagte: Wir beschäftigen uns damit, Begrifflichkeiten solange zu wenden und zu drehen, bis sich irgendjemand beleidigt, beschämt, gehated fühlt – und dann hat sich ja dieser Blog auch wieder gelohnt, sozusagen!
Carolina 11.40 h, an Sie gerichtet.
🙂
Gut, danke, mila, für die Abklärung.
@Carolina: Die Beleidigung geht mir nichts an, ist etwas zwischen Ihnen und ML. Mich hätte einfach sehr gewundert wenn jemand hier einer Beleidigung applaudiert hätte (ist nicht der Fall).
Unterstellen, beleidigen oder sogar beschämen (???!) kam mir dabei gar nicht im Sinn als ich mein Kommentar oben abgegeben hatte.
Mir persönlich sind die Themen sexuelles und narzisstisches Missbrauch von Kindern einfach sehr wichtig (aus welchen Gründen auch immer) und dementsprechend kommentiere ich. Wenn ich darf.
Man darf meine Kommentare nicht mögen und auch kritisieren, aber ich möchte gerne doch mitkommentieren dürfen. Ohne dass es persönlich wird. Danke 🙂
Quatsch. Ich nenne meine ältesten Sohn manchmal auch „mein grosser Freund“ trotzdem sind die Rollen klar verteilt. Ein bisschen mehr Lockerheit in der zugegebenermassen anspruchvollen Elternzeit soll doch bitte erlaubt sein.
es soll ja auch die Redewendung geben „ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“ – da kommt mir spontan meine Frau in den Sinn; schliesslich ist bei unserem Familienmodell sie diejenige, welche die sich um die Kinder kümmert und wir diese Entscheidung auch gemeinsam getroffen haben.
Ich frage mich nun, welcher Aspekt gesellschaftlich nicht mehr zeitgemäss ist. – das Hobby Kinder aufziehen oder dass meine Frau berufstätig ist und Kindern für das Leben vorbereitet?
Kann mir da jemand vielleicht weiterhelfen das Dilemma zu lösen?
P.S: Ihr eigentliches Hobby ist übrigens das ebenso spontane Arbeiten im ursprünglich erlernten Beruf Kindergärtnerin, wenn Stellvertretungen anfallen.
So ganz werde ich aus dem heutigen Blog nicht schlau. Eltern, die ihre Kinder als ‚Hobby‘ bezeichnen, würde ich jetzt nicht gleich Böses unterstellen: Brunhild hat unten dargestellt, dass es wahrscheinlich nur – semantisch etwas ungeschickt – einfach in den meisten Fällen bedeutet, dass für wirkliche Hobbies keine Zeit bleibt, solange die Kinder klein sind. So what? Sollten wir wirklich nicht mal damit aufhören, jede Aeusserung auf die Goldwaage zu legen und sie daraufhin abzuklopfen, ob sie unseren derzeitigen Trends bzw Lifestyle-Dogmen entsprechen?
Ein ganz anderes, für mich viel interessanteres Thema, wirft das Kuzmic-Video auf: es beschäftigt mich seit langem, da schon unsere Mutter darauf bestand, uns ‚Freunde‘ zu nennen, als wir langsam erwachsen wurden. Wir waren und
/2 und wollten das nicht, es war uns dann (postfaktum sozusagen:-) eher ein Beweis dafür, dass sie sich vor jeglicher Erziehungsarbeit gedrückt hatte und ihre Laissez-Faire-Haltung als coolness zu verkaufen suchte. Und genau das fällt mir heute auch wieder auf: Eltern, die lieber cool sind, säuseln und damit mMn das Gegenteil von Erziehung betreiben: sie bringen sich nicht ein, Hierarchie ist per se ein böser Gedanke, man macht sich auch bei seinen Kindern ungern unbeliebt.
Ein ‚freundschaftliches Element‘ in der Kindererziehung – darunter verstehe ich generell ein Wohlwollen, das man seinen Kindern entgegenbringt – ist das eine, aber Kinder sind Kinder, Freunde suche ich mir unter Erwachsenen.
So hat halt jeder seinen Background. Wir hätten es uns als Kinder gewünscht, die Eltern wären nicht nur Autoritätspersonen, sondern auch ein Stück „Freund“ gewesen.
Ich denke, das wesentliche ist, dass die Erziehungsarbeit in positiver Weise geleistet wird.
Aber was beinhaltet diese? Da gehen die Meinungen auseinander und das hat mit den Werten zu tun.
Zusammenfassend kann man sagen: Kinder brauche Liebe, Schutz, Geborgenheit, Führung, Anleitung zur Selbständigkeit.
Natürlich entsteht nur dort Geborgenheit, wo die Eltern auch ein gewisses Rückgrat haben und sich eben nicht benehmen wie der Freund vom Kindergarten. Man kann das auch Autorität durch Persönlichkeit nennen.
Das meinte ich mit meinem letzten Satz, RoXY. Es ist aber ein erheblicher Unterschied, ob ich der Freund meines Kindes sein will oder ihm das Wohlwollen entgegenbringe, das ich meinen Freunden normalerweise angedeihen lasse.
Dass Kinder sich sicher und geborgen und gehört fühlen, ist, meiner Meinung nach, unsere hauptsächliche Erziehungspflicht. Uebertreibungen, die wir alle in irgendeiner Form von unseren Eltern erfahren haben, sollten eben nicht einfach umgekehrt wiederholt werden, sondern es ist unsere Aufgabe, einen bekömmlichen Mittelweg zu finden – mit dem alle leben können. (Wobei ich die erste bin, die zugeben muss, dass ich bei meinen eigenen Kindern auch vieles nicht richtig gemacht habe – aber wenigstens sagen sie es mir und wir können über vieles heute lachen. Ich denke
/2 mir immer, wenn man bei aller Fehleranfälligkeit kritikfähig bleibt, die Kinder spüren lässt, dass man sie liebt, kann man mit den Fehlern viel besser umgehen). Wenn ich mich als Freund der Kinder gesehen hätte oder sähe, würde ich ihnen sozusagen die Tür vor der Nase zuschlagen, hinter der ihre Interessen und Bedürfnisse als Kinder sind – und die sind ganz anders als die von Freunden.
ja genau – und Kritikfähigkeit und zusammen über Fehler lachen, ist für mich jetzt gerade so ein „Freund-Komponente“, das fördert eben auch Vertrauen („Freund-Komponente“) und oder auch die Möglichkeit eines ehrlichen Feedbacks.
Alles Dinge die bei einem distanzierten-Eltern-Autoritäts-Gedingsbums eben nicht zum blühen kommen.
Ich kreide ja genau das an (nicht ihnen): dieses unreflektierte hin und her. Mal ist „Autorität“ das Buh-Wort, mal „Freund“. Und dann wird munter nachgeplappert. Wer etwas von einer Sache begriffen hat, sollte positiv die Essenz herausstellen und nicht die Wasserscheide anhand der Wortwahl ziehen. Wenn Sie verstehen, was ich meine.
@RoXY: „Kritikfähigkeit und zusammen über Fehler lachen, ist für mich jetzt gerade so ein „Freund-Komponente.“
Für mich nicht. Für mich ist das einfach korrektes und faires Verhalten. Und kein Widerspruch zu einer gesunden, angemessenen Autorität. Im Gegenteil.
Hmm… mit Worten lässt sich trefflich streiten.
Ich finde das so wie Sie. Aber sorry, das ist nicht der Standard in Autoritätsausübung.
Jedermann der so einen Vorgesetzten hat, würde sagen, dass man „schon fast ein freundschaftliches Verhältnis“ zu seinem Chef habe. Denn „Vertrauen für ein ehrliches Feedback (zum Vorgesetzten), Lachen über seine Fehler…“ ist eher selten.
Wenn die Autorin den Mitmenschen mit etwas gutem Willen auch nur ein ganz klein wenig Wohlwollen entgegen bringen würde, könnte man den Satz „Die Kinder sind mein Hobby“ auch ganz einfach dahingehend verstehen, dass Mann/Frau neben den Alltagsaufgaben nicht mehr wirklich viel Zeit/Muse/Energie hat, sich einem Hobby zu widmen, über das man mit aller Welt sprechen möchte. Anstatt „ich habe keine Hobby“ sagt man dann halt „ich habe meine Kinder“… In diesen Satz Dinge hineinzuinterpretieren, dass man die eigenen Kinder nicht ernst nehme, finde nun ich von der Autorin ziemlich anmassend und sondern kann eine solche Haltung überhaupt nicht nachvollziehen.
Stimme zu. Jemand hat von einem „Sturm im Wasserglas“ gesprochen.
Man kann jeden übertragenen Ausdruck negativ interpretieren! Man kann es aber auch sein lassen.
Was nun soll man von diesem Text halten?
Meint wohl tatsächlich jemand, der „mein Hobby sind meine Kinder“ sagt, dass er diese als etwas wie Modellflugzeugbauen betrachtet, und bei „verleiden“ gegen ein anderes tauscht?
Und das Kinder nicht „die besten Freunde“ sein sollen, wird jetzt schon gefühlte 10 Jahre immer wieder zum Besten gegeben.
Aber ich finde es sehr gut, wenn die Eltern-Kind Beziehung auch eine „Freund-Komponente“ enthält.
Und übrigens: ich verlange von meinen Freunden nicht, dass „sie mich immer mögen“. Müsste man so das Wort Freund definieren, dann hätten ja nur Menschen, denen es an Selbstsicherheit mangelt Freunde.
Jaaa, es gibt Eltern, denen es an Selbstsicherheit mangelt, die tatsächlich keine gute Führungspersonen sind. Aber die werden dadurch auch nicht besser, wenn sie jetzt einfach ihre Wortwahl ändern und ihre „Rolle“ als „Eltern“ definieren. Das macht es dann keinen Deut besser. Nichts schlimmeres als aufgesetzte „Rollen-Autorität“. Das hinterlässt langfristig noch grössere Schäden.
Man kann durchaus lernen, eine sinnvollere und passendere Rolle einzunehmen.
wie meinen der Herr?
@RoXY: Jeder Elternratgeber, jedes Elterncoaching zielt darauf ab, dass Eltern verstehen, welche Rollen es gibt, und welche Rolle in der aktuellen Situation von ihnen erwartet wird.
Und als erfahrener Pädagoge wird man seine Rolle vielleicht selber reflektieren und nach Bedarf anpassen können.
Ich bin überzeugt, dass ein solches Video, verbunden mit Leidensdruck zu Hause, durchaus zu einem angepassten Verhalten/Auftreten führen kann.
ach das Video habe ich erst jetzt angeschaut (ich bezog mich nur auf den Text)
Zum Video – Für mich grauenhaft. Was für eine Art paternalistischer Kommunikation. Zielpublikum: orientierungslose Dummies?
Für mich sind diese Dinge 1×1. Täglich gelebt. Ich kann gar nicht verstehen, dass es nie über diese 2 dimensionale Betrachtungsweise hinausgeht.
Und ich befürchte einfach, dass Leute, die sich an solche Ratgeber halten müssen, echt so wenig Tiefgang leben, dass ihre Kids, dann irgendwann einfach wieder (auf gleichem Niveau) das Gegenteil verzapfen werden.
Und ich befürchte, RoXY, dass es so einige dezente, ja sogar erfolgreiche Menschen gibt, die gerade solche Ratschläge gut gebrauchen könnten.
Oder kennen Sie persönlich nur Erwachsene die problemlos „Nein“ sagen können wenn es nötig ist, die nicht gleich nachgeben „nur weil es einfacher ist, nachzugeben“ sondern stand their ground?
Es gibt genügend „Ja“-sager, zu schnell nachgebende Eltern, und diese brauchen eher Unterstützung, nicht beschimpft zu werden, das bringt ja nichts.
da haben sie wohl leider recht, Adina
Mein Fehler ist halt der, dass immer gerne mal einen Schritt zum „Higher Ground“ machen würde. Da werde ich dann schnell ungeduldig, wenn man stets die Basics repetiert. Und ich befürchte, wer nie darüber hinauskommt – ruckzuck wieder auf der anderen Seite vom Pferd runterfällt.
Aber klar, es fehlt uns allen manchmal schwer Nein zu sagen.
Ganz praktisch: wenn uns die Kinder sagen, wie „fies“ und „gemein“ wir sind und dass sie „nie“ machen dürfen, was sie wollen, dann entschärfen wir die Situation üblicherweise mit Humor.
RoXY, Humor ist immer toll!
Was Worte wie „fies“, „gemein“ oder, noch schlimmer, „böse“ angeht: die gibt es bei uns zuhause extrem selten bis gar nicht. Ich habe gegen null Toleranz dafür, ärgere mich nicht wenn diese Worte mal im Raum stehen aber entweder ignoriere ich sie (und somit die „Beleidigung“) oder ich erkläre klar, knapp und ruhig „so reden wir miteinander nicht“. Humor kann ich persönlich da schlecht anwenden.
Wir sind halt verbale Rüpel. Mit viel Liebe und Toleranz.
Ich fürchte mehr die Maskerade der Wohlanständigkeit, als ein paar harmlose Gefühlsausbrüche.
Mir kommt es vor, dass in der Erziehung viele mehr Wert auf Schein legen, denn auf sein.
@Adina
Sie erwähnten dass D nicht Ihre Muttersprache ist, bezieht sich „fies, gemein, böse wird nicht toleriert“ auf die deutschen Begriffe?
Dass man schon früh ein tiefere Kommunikation, und „über innere Prozessabläufe sprechen lernen“ anstrebt finde ich sehr gut, es schliesst mMn aber verbale Tiefschläge nicht aus.
@Reincarnation of XY
„Wir sind halt verbale Rüpel. Mit viel Liebe und Toleranz.“
Da würden Sie sich ja direkt wohl fühlen bei uns 😉
für mich ist hier ein sowohl-als-auch sehr gut möglich, grade in Zeiten von Umbrüchen/Entwicklungsphasen werden mal die unteren Schubladen aufgezogen (und ich staunte wie viele unteren Stockwerke diese Kommode hat…), und dennoch können diesselben Kinder auch sehr reflektiert ihre Gefühlslage zum Ausdruck bringen, auch hier hat wohl alles seine Zeit und solange die „Beleidigungen“ nicht überhand nehmen, das Fundament stimmig ist, sehe ich da nichts alarmierendes.
Brunhild – wir sind ganz schlimm. Damit meine ich auch uns Eltern. Verbale Rüpel, das ist so unser Family-Style. Manchmal geht uns auch zu weit und wir finden, wir sollten uns etwas bessern.
Aber es hat eben auch seine guten Seiten. Bei uns fühlt sich niemand durch ein unbedachtes Wörtchen verletzt. Da gibt es wohl nichts, was uns verbal aus der Fassung bringen könnte. Und mit Humor wird vieles nicht nur entschärft, sondern auch gleich entlarvt.
Der Witz ist, dass wir im allgemeinen als anständige Leute gelten. Von den Lehrern kriegen wir immer positives Feedback.
Ich glaube, der Mensch muss die Sau sowieso irgendwo rauslassen. Dann also am besten zu Hause. Denn wenn man sie nirgendwo raus lassen kann, können sich gefährliche Unterströmungen bilden.
@Reincarnation
das hab ich schon auch so verstanden, war wohl unpräzise, ich hab auch mir selber gegenüber gestaunt welche Schubladen ich öffnen kann 😉
und sehe das ähnlich, kann auch präventiv wirken dass es einem nicht grad den Boden wegzieht wenn mal schärfere Worte fallen; wobei es da auch nicht jedem Familienmitglied gleich geht, bisschen abwägen ist schon von Vorteil. Und lieber zuhause den Dampf ablassen, sehr einverstanden!
@Brunhild: Ja. Aber vielleicht könnten Sie mir erklären warum „böse“ auf Allemanisch nicht dasselbe bedeutet wie auf Hochdeutsch?! Ich hab’s noch immer nicht begriffen.
Ich kann auch nicht anders als das weiterzugeben, was ich selber gelernt habe: nämlich keine Beleidigungen in der Familie, nicht mal „dumm“ durfte ich sagen.
@RoXY: Sie haben in vieler Hinsicht recht. Man darf natürlich die Sau rauslassen: da schreie ich, beleidige aber nicht! Was besser sei weiss ich selber nicht.
Bessern könnten wir uns alle, aber muss das auch sein? Wer will schon perfekt sein und perfekte Kinder haben? Ich nicht.
Brunhild, eine Antwort hängt noch offenbar…
Brunhild, ich versuche es nochmal, etwas kürzer: Bei uns wird weder auf DE noch auf RO beleidigt, so habe ich das zuhause erlebt, so gebe ich es weiter. Geschimpft wird in beiden Sprachen weil, wie RoXY auch sagt, es gesund ist ab und zu die Sau rauszulassen…
@Adina
„fies, gemein, böse“ könnten in verschiedenen Sprachen ja durchaus andere Gewichtungen haben, je nach Hintergrund ein tatsächlich hochgradigeres „no-say“, deshalb meine Nachfrage;
auch weil ich mich persönlich weder durch ein hochdeutsches noch ein Dialekt „du bist so fies, gemein oder böse“ besonders beleidigt fühle, oder finde dass ich das als Beleidigung wahrnehmen sollte und deshalb unterbinden. Drum nahm mich der Sprachhintergrund wunder, und ob das in Ihrer Sprache einfach ganz anders gewichtet ist, schon mit dem Wort an sich.
2/
resp, ich buche diese Worte/gewählten Aussagen einfach unter „schimpfen“ und „Dampf ablassen“ ab, in der Regel werden heftigere und/oder erbitterte Wortgefechte ohnehin in einer ruhigeren Minute nochmal angesehen und besprochen.
@ Brunhild: Ach so, danke für die Abklärung!
Also auf Rumänisch ist zB der Teufel „böse“. „Frech“ geht noch, das wird gesagt weil es eher eine Kritik an das Verhalten bedeutet und muss nicht persönlich sein.
Allgemein ist mein Verständnis der Sache so:
Beleidigen = die Person in ihrem Wesen angreifen („du bist böse“)
Schimpfen = Verhalten wird kritisiert und/oder korrigiert („sei bitte nicht mehr böse zu xy“)
Schönen Sonntag noch!
Kinder sind ein Hobby? Ich kenne niemanden, der das schon mal gesagt hat!
Ich denke, diese Redewendung wird vor allem als Rechtfertigung gebraucht, wenn man gefragt wird, welche Hobbies man habe. Und man dann realisiert, dass man neben Familie, Haushalt und Beruf eben gar keine Hobbies mehr hat. Dann kommt oftmals dieser Satz, dass die Kinder das Hobby sind. Einerseits ist es schön, wenn sich Eltern so sehr über ihr Kind definieren. Denn das bedeutet ja nichts anderes, als dass sie durch ihre Kinder erfüllt werden wie andere durch ein Hobby. Allerdings ist dann die Gefahr gross, dass man sich selber aus den Augen verliert. Denn irgendwann zieht dieses Hobby aus. Dann muss neu orientiert werden. Drum mögen meine Frau und ich es lieber, unsere Hobbies zu haben und daneben noch die Kinder, die lernen müssen, dass es auch noch anderes Tolles neben ihnen gibt.
Adam Riese – sie bringen es auf den Punkt.
Das wäre das eigentlich Thema gewesen.
Wenigstens einer, der es verstanden hat. Aber diese Antwort kommt ja vor allem dann, wenn die Kinder noch ganz klein sind, da hat man ja wirklich kaum Zeit für anderes. Da hab ich diese Antwort auch schon so gegeben, weil mit der Frage nach den Hobbys eben meist gemeint ist: „Was machst du noch ausser arbeiten“. Und da bleibt anfangs für eine Weile nicht viel – das heisst deshalb aber nicht, dass man die Kinder tatsächlich als „Hobby“ betrachtet, sondern dass man eben schlicht für die anderen Hobbys gerade keine Zeit hat.
Das eigentliche Thema, das sie hinter der Phrase „mein Hobby sind meine Kinder“ verbirgt.
Aber man sagt häufig, dass der Beruf auch gleichzeitig Hobby ist. Also zwar viel Arbeit, aber auch erfüllende. Und insofern passt es auch hier.
Und es heisst trotzdem nicht, dass man gerade gar nichts mehr tut daneben. Manche haben ja auch mehrere Hobbies.
Doch, beispielsweise Vorgesetzte. Soll heissen, es ist mir sooo etwas von sch…egal ob dein Kind krank ist, du MUSST jetzt hierbleiben und die Arbeit machen auch wenn der Termin erst in allerfernster Zukunft ist…
Meine jetzige Vorgesetzte hat diesen Spruch nicht nur bei mir schon gebraucht… Sie liebt Präsentitis und Kontrolle und gibt sich so offen für Neues und Unkonventionelles „Ironie off*
Doch jetzt kenne sie einen, mich. Redet man über Hobbis kann es durchaus sein das man dies sagt. Weil die Kinder einem Freude machen und die Zeit ausfüllen. Wo ist das Problem der Autorin?
Tja, wenn mein Kind krank ist, dann ist mir meine Vorgesetzte sch….egal.
Also bezüglich der Kinder als Freunde bin ich ganz auf der Seite der Autorin.
Bei dem Satz „Meine Kinder sind mein Hobby.“ kommt es mir doch etwas darauf an wie es gemeint ist. Ich finde man kann das auch so verstehen, dass jemandem die Erziehung der Kinder Vergnügen bereitet und nicht lediglich als lästige Pflicht angesehen wird. Das ist toll. Ist damit jedoch gemeint die Kinder sind dazu da mir Vergnügen zu bereiten sehe ich das als falsch. Im weiteren kann ich mir denselben Satz in dem Kontext vorstellen wenn ein erschöpfter Elternteil vor lauter Kinderbetreuung keine Zeit mehr hat für andere Hobbies hat, das ist zwar nicht unbedungt schön, kann wohl aber je nach Betreuungssituation zumindest Phasenweise zutreffen.
Interessant, was alles so geschrieben wird. Aber mich interessiert die Einstellung von anderern Eltern nicht. Gratuliere, dass Sie sich selber spielen. Ja, als Vater habe ich die Hobbies „aufgegeben“. Durch die natürlichen Pflichten als Vater, Partner, Sohn, Freund und Arbeitnehmer, komme ich einfach nicht mehr dazu. Das Kind ist das Zentrum unseren kleine Familie und ich weiss nicht, warum es nicht sein sollte. Schlussendlich wollten wir ja Nachwuchs! Mal bin ich Vater, mal der Kumpel, der beste Freund und der Papi der auch arbeiten muss. Teilweise knallhart in der Erziehung und teilweise verliere ich mich auch im kindlichen Universum. Ich verstehe die Erwartungen jener Eltern nicht, wodurch die Kindern sich zu 100% ihnen anpassen müssen.
Ich liebe meinen Sohn als er klein war, war das so und jetzt wo er Erwachsen ist, ist das immer noch so. Es ist das Beste wo ich je gemacht und erlebt habe. Und ich hab vieles gemacht und viel erlebt. Er ist ein toller Mensch geworden und ich freue mich sehr das es so ist. Er hat seine Freunde ich aber bin seine Mutter.
Ach, und noch zu Kuzmic: Was für altertümliche Vorstellungen. Erziehung! Hierarchie! Machtgefälle!
Bin mit ihr sehr einverstanden…
Und mit der Mischung aus Rotwein und Eis, sind Sie auch damit einverstanden?
Ja, das ist ein dramaturgischer Trick. Schliesslich handelt es sich um ein gestelltes Video, ein Kleinkunstwerk, keinen Schnappschuss aus dem Leben.
Seit ich in China erlebt haben wie Wein mit Coca-Cola gemischt wurde, ist Eis doch kein Problem mehr…
@ML: Was Sie nicht sagen!…
@romeo: Das schlimmste was ich bezüglich Rotweinmisshandlung gehört habe war wie ein US-Amerikaner auf Europa Besuch einem Glas Bordeaux (Bordeaux!) noch etwas Zucker und Wasser zugefügt hat, damit es besser schmeckt. Da höre ich persönlich total auf zu denken!
Sonst, ja, ich tendiere dazu mit Frau Kuzmic ziemlich einverstanden zu sein, so wie SP.
Rotwein gekühlt wäre allenfalls ein Thema, aber Wasser (oder anderes?) darin?
Andererseits ist ja jetzt Glühwein-Zeit…
@ romeo
Dafür müssen Sie nicht bis nach China gehen, das bekommen Sie in Südeuropa auch im Restaurant serviert.
Das gibt es auch in Zürich im spanischen Restaurant.
😀 😀 😀
Alles eine Interpretationssache, Sportpapi!
Was?
Na, Kristina Kuzmic’s Aussagen. Ich persönlich finde sie grossartig, es gibt auch noch bessere Videos, insbesondere das zum Stillen in der Öffentlichkeit. Sie spricht ja von „parenting“, was eben nicht das Gleiche wie „erziehen“ ist. Hierarchie ja, Machtgefälle weniger, ich bin auch nicht davon überzeugt, dass sie von Macht spricht. Aber ich denke, dass die meisten Menschen ihr im Grossen und Ganzen recht geben würde. Und doch würden sie in konkreten Situationen anders entscheiden, wenn es darum ginge, ob man einen Kinderwunsch erfüllt oder nicht.
Wie geht Hierarchie ohne Machtgefälle?
Aber ja, die prinzipielle Ebene ist eines, das tatsächliche Leben etwas anderes.
Aber gut, wenn die Aussagen der guten Frau so banal wären, wie hier einige tun, dann wären sie wohl nicht so verbreitet und gutgeheissen worden.
Sie sind so weit anerkannt, weil sie so banal sind und dazu sehr witzig präsentiert. Wie gesagt, könnte wohl praktisch jeder den Aussagen zustimmen.
Bei der Hierarchie geht es nicht zwangsläufig um Macht. Es geht in erster Linie um Verantwortung. Wer diese hat, muss auch die Möglichkeit haben, das letzte Wort zu haben, wenn er nach dem Besprechen mit Personen unter ihm, der Überzeugung ist, dass es so am Besten ist. Ansonsten wäre es ihm nicht möglich, die Verantwortung zu tragen. Macht ist etwas anderes als Verantwortung, das bedeutet, dass auch einer entscheiden kann, ohne die anderen auch nur zu beachten oder ihnen den Entscheid zu erklären: „Warum darf ich das nicht?“ „Weil ich es sage!“ oder „Solange Du die Füsse unter meinem Tisch hast…“
@13: Obwohl ich verstehe, was Sie sagen wollen, stimmt die sprachliche Unterscheidung so nicht. Wer das letzte Wort hat, letztlich entscheidet, der hat die Macht. Ob er diese nun gut oder schlecht, verantwortungsvoll oder nicht, ausübt ist eine andere Frage.
Hierarchie ist eine Rangordnung und hat mit Weisungsbefugnis zu tun.
Na ja, ich sehe das etwas anders. Macht ist Macht. Hierarchien gibt es flachere und steilere. Auch wenn es Wicki ist, trifft es das sehr gut, wie ich mir eine Familienstruktur vorstelle:
„Eine flache Hierarchie beschreibt eine hierarchische Organisationsstruktur, in der im Gegensatz zur steilen Hierarchie Ranghöhere wenige Eingriffe in Entscheidungen Rangniedrigerer vornehmen. Diese Organisationsstruktur setzt verstärkt auf Eigeninitiative und -verantwortung.“
Auch wenn einer „höher“ steht, heisst das nicht, dass er einfach Macht ausüben darf, wie er will. Überhaupt hat das Wort Macht in einer Familie möglichst nichts zu suchen.
@13: Alles Interpretationssache? Kann man das wirklich anders sehen?
Wenn schon Wiki, dann einfach nur zum Thema Hierarchie. Wobei das Arche für „Führung“, „Herrschaft“ steht.
Mit „flacher“ Hierarchie ist nun eben gerade gemeint, dass eigentlich keine Hierarchie vorhanden ist. Das ist nun wirklich kein Hinweis darauf, dass ich falsch liege – im Gegenteil!
„Überhaupt hat das Wort Macht in einer Familie möglichst nichts zu suchen.“ Kann man so sehen. Persönlich bin ich allerdings lieber für Ehrlichkeit und Klartext. Und wenn ich mir das letzte Wort und damit die Entscheidungskompetenz vorbehalte, dann gebe ich auch zu, wie die Machtverhältnisse nun mal liegen.
Der „ist/sind mein Hobby“ soll wohl Zufriedenheit/Ausgefülltsein mit der Situation vermitteln und dass man sich gerne um sie kümmert, mit ihnen zusammen ist- so wie man es von anderen Hobbies her kennt.
Würden diese Eltern differenzierter antworten oder erzählen, bspw dass sie nicht mehr so viel Zeit für ein „richtiges“ Hobby haben, weil Kinder, um die sie sich gerne kümmern und deshalb die Zeiteinteilung neu gewichten, es aber auch anstrengend und mühsam, weil 24/7 ist- dann würden doch ganz schnell Bemerkungen wie „ist doch normal, selber schuld, warum habt ihr dann überhaupt welche?!“ uä fallen…
Übler als „Hobby“ finde ich diesbezüglich die „quality time!!!“-Verwendung.
Yep. Es ist lediglich ein Wort, das meist wohl unbedacht ausgesprochen wird. Würde man die Eltern fragen, ob die Kinder wirklich _nur_ ein Hobby seien, würden sie wohl antworten: „Ach, du weisst doch, wie ich das meine. Ich will damit lediglich sagen, dass ich mich gerne um meine Kinder kümmere und dass meine eigentlichen Hobbies, so lange sie so klein sind, hinten anstehen müssen.“ Wieso müssen sich Mütter so oft über andere Eltern empören, so dass sie sogar darüber bloggen?
Sehe ich gleich.
Ich finde diesen Blogbeitrag ziemlich kleinlich.
Den Begriff „Hobby“ hat die Autorin schon sehr eng, ausgelegt, damit überhaupt ein Thema für einen Artikel entsteht.
Hobby kann man ja durchaus verstehen als etwas, das man mit Freude macht, das Zufriedenheit bringt.
Und das sind die Kinder definitv.
Man kann das so verstehen, dass die Familie so erfüllend ist, dass keine weiteren Hobbies notwendig sind.
Aber eigentlich musste doch gar kein Thema für den Artikel entstehen, das zweite, in meinen Augen nicht zusammenhängende hätte gereicht.
@SP: „die Familie so erfüllend ist, dass keine weiteren Hobbies notwendig sind.“
Nicht einverstanden. Ich definiere mich doch nicht ausschlieslich dadurch, dass ich Mutter bin. Was, wenn es mit dem Kinderkriegen nicht geklappt hätte? Wäre ich da eine „Niemand“ gewesen?
Hobby ist Hobby, Kind ist Kind, das eine kann das andere nicht wirklich ersezten.
Stimme Ihnen, Stevens und Brunhild, absolut zu! Es ist tatsächlich ein wenig kleinlich und weit hergeholt, so einen Satz zu einem Blogthema machen zu wollen.
SP hat mMn Recht, wenn er sagt, der zweite Teil wäre viel interessanter ……. Aber warum sind die beiden Teile miteinander verknüpft?
@Adlina: Ich definiere mich auch nicht ausschliesslich dadurch, dass ich gerne, viel und gut Sport treibe. Aber dennoch ist es ein wichtiger Teil meines Lebens. Und würde mir eine Behinderung/Verletzung diesen Teil nehmen, bräuchte ich einige Zeit, diese Leere wieder zu füllen.
Und mit Familie ist es doch ähnlich – alles zu seiner Zeit. Man hat kleine Kinder, und das Leben dreht sich stark um sie. Natürlich definiere ich mich vorübergehend eher als Vater, wenn ich jede Nacht mehrfach aufstehe und meine Tage häufig mit den Kindern verbringe, als später, wenn die Kinder vielleicht sogar ausgezogen sind. Ist ja alles dynamisch.
@ SP: Wieso keine weiteren Hobbys? Man kann doch sagen „Kinder sind mein Hobby“ und gleichzeitig auch sagen „Sport ist mein Hobby“
Oder müsste man also sagen „eines meiner Hobbys“? Langsam wird’s wirklich kleinlich.
@Carolina:
In der Tat. Der zweite Teil ist wirklich intressanter. Wobei, ehrlich gesagt gibt der auch nicht so viel her. Klar ist man als Eltern nicht „Beste Freunde“. Mehr gibt’s da ja eigentlich nicht zu sagen.
Kinder sind kein Hobby. Aber ein Job?
Und Mutter ist keine Rolle, die man wählen kann. Mütter sind keine Familienmanager…
Ach – oder wir bleiben einfach etwas gelassener und legen nicht jedes Wort auf die Waagschale.
Jaaaa, Kinder haben/ Eltern sein ist kein Hobby, ist im Fall Schicksal. Deshalb, in der Tat, unbedingt gelassen bleiben, auch wenn die eigenene Neuronen das nicht mehr so unterstützen 😉
Na doch. Sprache spiegelt das Denken und wenn absurde Kombinationen wie Kind mit Hobby, Mutter mit Job, Familienmanagerin nicht nur vereinzelt, sondern systematisch auftauchen, befindet sich das Denken in einem Krisenzustand.
Dass Sie die Kombination als absurd bezeichnen, widerspiegelt tatsächlich ihr Denken, bildet aber keineswegs einen logischen Schluss ab. In dem man sich so ausdrückt, wird ja eine ganz bestimmte Rolle eingenommen, bzw. eine Perspektive gesetzt. Ich sehe nicht, was daran falsch sein soll (über die Perspektive kann man dann wieder reden…)
Wütend im Elfenbein Trum? Ob man die Kinder als Hobby bezeichnet oder nicht ist egal. Meine Kinder und meine Familie sind mein Hobby oder meine Freizeitbeschäftigung in deutsch. Ein Hobby ist doch was man gerne macht.
Anderst sieht es aus wenn man die Kinder als Freunde betrachtet.