Von wegen easy Kaiserschnitt
Ich gehöre zu dem einen Drittel der Frauen in der Schweiz, die ihre Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gebracht haben. Ich gehöre ebenfalls zu den drei Dritteln der Frauen, die das Gefühl haben, sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Ich erkläre, auch oft ungefragt, dass mein Sohn und ich vor hundert Jahren oder in einem Drittweltland nicht mehr am Leben wären. Weil irgendwann die Geburt still gestanden und es irgendwann auch unsere Herzen getan hätten. Obwohl das ja eigentlich gar niemanden etwas angeht. Und ich mittlerweile so viele Geschichten kenne, die meiner eigenen ähneln.
Muss ich mich als weniger gute Mutter fühlen, weil ich die Schmerzen der letzten Presswehen nie erlebt habe (und nie erleben werde)? Habe ich den «easy way out» gewählt, eine Ansicht, die sich immer noch hartnäckig hält? Als würde man bei einem Kaiserschnitt ins Spital hüpfen, sich kurz wie fürs Augenbrauenzupfen auf den Schragen legen und dann eine halbe Stunde später mit immer noch perfektem Make-up das erste Selfie mit dem Neugeborenen auf Instagram posten?
So läuft das nämlich nicht. Wer sich verächtlich mit hochgezogenen Augenbrauen über die «Goldküstenmuttis» lustig macht, wer herablassend über die vermeintliche Motivation der Gebärenden ätzt, die ihr Baby operativ zur Welt bringen, hat selbst nie einen Kaiserschnitt und die Tage danach erlebt.
Es ist eine Operation, kein Besuch bei der Kosmetikerin
Spätestens im Operationssaal verabschiedet man sich von den euphorischen Gefühlen und dem warm-flauschigen «Nesting», mit dem man sich in den Wochen vor der Entbindung auf den neuen Menschen gefreut hat. Jetzt ist es unheimlich und kalt. Im wahrsten Sinne des Wortes, weil der Anästhesist mit einem eiskalten Metallstab über den unteren Bauchbereich fährt und testet, ob die Peridural- oder Spinalanästhesie gewirkt hat. Der Puls geht schnell, der Partner ist noch nicht da, weil er im Nebenzimmer die sterile Kleidung erhält.
Die Schmerzen danach sind gering, dank der Periduralanästhesie. Es ist ein vehementes Ziehen, ein ruppiges Ruckeln, man ist froh, nicht mitzukriegen, was in der unteren Körperhälfte passiert. Auch vorstellen mag man es sich nicht. Stattdessen denkt man intensiv an das, was jetzt hoffentlich gleich da ist: das Baby. Mit ihm kommt – in den meisten Fällen – auch die Euphorie zurück, die Freude, und man vergisst, dass der Gynäkologe in jenem Moment die eigene Bauchdecke zutackert, die er zuvor tief und durch alle Schichten aufgeschnitten hat.
Spätestens ein paar Stunden später aber erinnert ein stechender Schmerz daran. Zusätzlich zu den Nachwehen meldet sich auch die frische Narbe. Den Schmerzen ist nur mit starken Medis beizukommen. Husten, lachen und pinkeln stehen ausser Frage. Frau hängt an Infusion und Katheter.
Schmerzfrei? Auch eine solche Geburt hinterlässt Narben
Während die Mütter, die natürlich geboren haben, mit ihren Babys ins Wickelzimmer spazieren, humpelt man selbst am zweiten Tag (und auch noch am vierten) gekrümmt wie ein Gipfeli durch den Gang. Das Baby selbst zu tragen, ist kein Thema. Und auch den Erstgeborenen richtig zu umarmen, musste ich beispielsweise nach der Geburt meiner Tochter meinem Partner überlassen. Der Damm bleibt vielleicht unversehrt, aber auch der Kaiserschnitt hinterlässt mehr als eine Narbe. Das Märchen der sanften Geburt – es gilt auch für die Sectio.
Ein Kind zur Welt zu bringen, ist eine blutige und anstrengende Leistung, in jedem Fall. Eine Frau, die einen Kaiserschnitt wählt oder sich für ihn entscheiden muss, macht die Geburt nicht lächerlich, wie eine Psychologin einst hier im Mamablog behauptete. Sie ist nicht feige. Nicht bequem. Nicht minderwertig. Sie ist eine Mutter und hat eine Geburt geschafft. Und sollte darauf stolz sein dürfen.
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247 Kommentare zu «Von wegen easy Kaiserschnitt»
Schade finde ich, dass Frau Jansen sich darüber ärgert sich rechtfertigen zu müssen, aber das mit diesem Blogeintrag genau irgendwie macht. Ausserdem verstehe ich das Theater über natürliche Geburt oder Kaiserschnitt nicht. Ich habe kürzlich selber eine Geburt erlebt (natürlich, aber eingeleitet) und in der Zwischenzeit viele Mamis kennengelernt, mit div. Varianten von Geburten. Wie wir geboren haben, war aber nie Thema, sondern das wir alle gesunde Babys haben. Scheinbar muss es eine mir unbekannte Gruppe Mütter geben, denen das „Geburtsverfahren“ aber wichtiger ist. Ist es vielleicht doch eher die einzelne Person selber die sich unter Druck setzt, natürlich zu gebären oder ist es wirklich gesellschaftlicher Druck?
Ich habe nach der Geburt meines ersten Kindes genau wie du gedacht. Die Geburt meines zweiten Kindes (per Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand) hat mich erwas anderes gelehrt.
Wie wahr! Die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt ist einfach anders und kommen nicht während, sondern nach der Geburt!
.. im Übrigen war ich 4h nach dem Kaiserschnitt auf den Beinen und habe mein Kind im Tragetuch spazieren geführt. Das geht genauso, wie es Mütter gibt, die nach einer natürlichen Geburt mit Dammriss tagelang nicht aufstehen können. Es ist tragisch, dass in einem Blog, der motivieren sollte, wieder plakative Stereotypen gezimmert werden.
drei Drittel der Frauen haben das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen ? Mit dieser Aussage werden alle Frauen beleidigt, die einen Kaiserschnitt hatten und NICHT das Gefühlt haben, sich rechtfertigen zu müssen. Das sind wir starken Frauen, die wir der Überzeugung sind, dass es niemanden ausserhalb unserer Mutter-Vater-Kind-Bindung etwas angeht, wie wir Geburt und Aufzucht handhaben. Ich empfinde es als beleidigend, unterstellt zu bekommen, ich hätte so wenig Chuzpe, dass ich mich wegen meinen Körper und mein Kind betreffenden Entscheidungen rechtfertigen müsste.
Ich habe in den Ausführungen von Frau Jansen keinerlei Unterstellungen gelesen. Ich rechtfertige mich auch nicht …
Genau so. Danke
Ein kleiner Trost, auch die „natürlich“ Gebärenden kämpfen mit Vorurteilen, wenn sie es nicht ohne PDA und anderen Hilfsmittel geschafft haben. Und hast du dann eine Vakuum-Geburt, kämpft das Baby mit den Folgen davon, wie Bsp. verschobene Schädeldecken etc…
Also beim Gebären kann man es nie allen recht machen. Muss man ja auch nicht. Ich hatte zum Glück nie irgendwelchen Ehrgeiz es perfekt zu tun. Hauptsache die kommen irgendwie gesund raus.
Zum Thema Körperverletzung, medizinisch nicht indizierten Eingriffen, psychischen Druck auf die werdende Mutter seitens der profitgeilen Mediziner: Es hat insgesamt rund 4% Problemgeburten, also Geburten bei denen ein Kaiserschnitt angesagt ist. 33% minus 4 sind immer noch 29% zuviel! Die jährlichen Krankenkassenprämiensteigerungen lassen grüssen … Zu den normalen Geburten: Mit entsprechender Technik und entsprechendem Körperbewusstsein, gelernt in Schwangerschafts-und Geburtsvorbereitungskursen, angeboten von erfahrenen Hebammen, ist eine Geburt rel. schmerzfrei und insbesondere für die gebärende Mutter ein wunderbares Erlebnis. (PS: habe selbst bei den Geburten meiner drei Kinder assistiert … Noch ein anderer Aspekt: Eine Geburt ist kein medizinischer, sondern sexueller Vorgang!
Genau, die ihre drei Punkte
– medizinisch nicht indizierten, rein wirtschaftlich motiviert
– fehlende Geburtsvorbereitung/Körperarbeit/Körpergefühl/geringe Selbstbestimmung des Paares
– zulassen eines sexuellen (!) Vorgangs unter Fremden
ergänzt mit der Anspruchshaltung und dem Absicherungswahn/juristischen Drohgebärden
führen zur hohen Kaiserschnittrate. Eine plausible Kaiserschnittrate liegt bei plus/minus 10%, alles andere sind auswüchse des oben skizzierten Systems zur Lasten der Frau und Familie.
Typischerweise zwei Männer, die sich in dieser Art dazu äussern müssen. Wenn Sie assistieren, muss es ja schmerzfrei und sogar „sexuell“ (!) sein bei der Geburt – wo nehmen Sie einen solchen Unsinn nur her. Zugunsten der Krankenkassenprämien verzichten Sie bei der nächsten Zahnbehandlung dann mal schön auf eine Spritze – nur sich gut und positiv dazu einstellen, schön atmen, dann wird das schon!
Danke, Regula Habig!!
Frau Habig, ich wusste sehr wohl, dass solche Reaktionen wie der Ihren kommen werden …. Wo ich solchen „Unsinn“ hernehme? Googlen Sie mal nach diesem Thema, und Sie werden reichlich finden und insbesondere nach Tara R. Franke vom Hebammenhandwerk.de. Bin selbst anfangs darüber gestolpert. Aber überlegen Sie sich einmal, unter dem Aspekt, dass es nichts in der Natur gibt, was nicht einen logischen Sinn hat – so die weibliche Anatomie … Und bei der Geburt, insbesondere beim Durchschneidens des kindlichen Köpfchens, also dem Moment, wo’s am schmerzhaftesten sein müsste, werden jene Hormone freigesetzt, die eben die beim Orgasmus über die Stimulation des Paraurethraldrüsengewebes ausgeschüttet werden. Viel Glück und viele unerwartete Erkenntnisse bei Ihrer Recherche – sie ist spannend!
Frau Habig,
sie scheinen in Geschlechterstereotypen gefangen. Was qualifiziert sie, mir auf Grund meines Geschlechts das Wort zu schneiden?
– Wie viele Geburten haben sie erlebt? Die ihrer eigenen Kinder vielleicht; wie viele andere?
– Haben sie sich mit Fragen der Geburtshilfe über ihre eigenen Erfahrungen hinaus beschäftigt?
Sie vergleichen eine Geburt mit einem beliebigen medizinischen Eingriff. Genau hier fängt die Verzerrung an: eine Geburt ist (genau wie Sex) kein medizinischer Eingriff wie ihre zitierte „Zahnbehandlung“.
Ausserdem schrieb ich kein Wort von Schmerzen oder anderen Traumatas, die sie scheinbar haben.
Es geht hier auch nicht um Geld; über Kosten Sectio vs Spontangeburt diskutiere ich lieber mit Fachleuten.
Wo haben Sie nur Ihre Halbbildung her. Sie haben bei 3 Geburten assistiert! Na da muss ja etwas ausser Schweiss hängen geblieben sein. Oder wohl doch nicht.
Wenn die Dame obligatorisch versichert ist, sind sowohl die normale Geburt, als auch die Sectio Cäsare für das Spital ein Verlustgeschäft. Deshalb findet die Überversorgung praktisch nur unter privat Versicherten statt, was die OKP nicht beeinflusst.
Die unbeeinflusste Kaiserschnittrate liegt bei einer Bevölkerung mit durchschnittlichen Gebäralter = 20 Jahre um 15%, bei den hier zu beobachtenden sehr alten Erstgebärenden jenseits der 30 Jahre um 20%.
Es ist der Preis des aufrechten Gangs, welches das Becken der Fau zu eng für eine komplikationslose Geburt gemacht hat. Deshalb geht es nicht ohne die basale 15%- Rate.
2 Buben und 1 Mann welche über Geburten diskutieren…….
Wer hat Rech? Emmänt no die Bubis, wo Zeugung mit Sex verwechseln?
Sorry Jungs, so schlecht kann niemand Masse schätzen, dass er den Grössenunterschied zwischen seinem Essiggürkchen und einem Kind nicht sieht?? Irgendwann wird es einfach vermessen und verachtenswert gegenüber der Leistung, die eine Frau bei der Geburt zu vollbringen hat.
Sie haben bei den Geburten Ihrer Kinder assistiert Lucas. Sicher? Bei Ihrer Frau bei der Geburt Ihrer Kinder? Oder doch nicht eher bei einer Kuh?
Ehrlich, ich kenne nicht einmal Bauern, welche solchen Dünnschiss von sich geben!
Frau Von Siebental,
danke für ihren tollen Kommentar. Ich muss sie enttäuschen, aber ihre Abwertungen von Männern, Vergleiche von Geschlechtsorgangrössen und Gleichnisse mit Tiergeburten gehen etwas am Thema vorbei.
@ Muttis Liebling:
woher sind sie so sicher, dass die Spitäler mit Spontangeburt und Sectio von KGV Patientinnen Verlust schreiben, Quelle? Überversorgung gibts auch in der Grundversicherung (Stichwort DRG, genaue Diagnose, Indiaktion und Zeitpunkt des Eingriffs, Bettenauslastung, etc.).
Und es gibt keine „unbeeiflusste Kaiserschnittrate“, die Rate wird durch anderes als die vermeintliche Anspruchshaltung der Frauen weit stärker bestimmt: Ausbildung Hebammen/Ärzte, (pseudo)marktwirschaftliche Anreize, Spitalbetrieb, akzeptiertes Restrisiko, Rechtssprechung etc.
@ Frau Habig: das mit dem Trauma war etwas grob und wenig sachlich, entschuldigen Sie.
Und ich unterschreibe ihr Ideal zu hundert Prozent : Niemand als die Frau selbst soll über ihren Körper/Geburt entscheiden!
Leider gibt es keine solche „freie Entscheidung“: in unserem System entscheiden Ärzte, Hebammen, Versicherungen und ein Justitzsystem zum grossen Teil über die Geburt. Mal subtil, mal offen. Nicht immer zu ihrem Vorteil.
Das erklärt auch, warum die KS Rate von Kanton zu Kanton, zwischen Grund- und Privatversicherten schwankt – sind ja im Schnitt alles ähnliche Frauen, oder?
Will eine Frau möglichst frei entscheiden, muss sie die Mechanismen kennen und die richtigen Vertrauenspersonen wählen. Dann hat sie auch keine einzige Rechtfertigung nötig.
@Rob Müller: Ich hoffe, Sie lesen meine Antwort noch: was qualifiziert Sie eigentlich dazu, mir ein Trauma zu unterstellen?! Auch schneide ich niemandem das Wort ab – ich gehe nur davon aus, dass naturgegeben ein Mann nicht wissen KANN, wie sich eine Geburt anfühlt. Sie können darüber lesen und lernen und dabei sein, sicher, aber es fühlen – nein. Genauso könnte ich beim Geburtserlebnis einer anderen Frau danebenstehen und würde doch nie wissen, wie es für sie wirklich ist. Deshalb plädiere ich dafür, dass die einzige, die über ihren eigenen Körper und die Art der Geburt ihres Kindes zu bestimmen hat, die werdende Mutter ist. Unterstützung und Rat von anderen in Ehren, aber sie muss nämlich ganz allein durch, und hofft schliesslich auch auf das Beste für ihr Kind.
@ Rob Müller
Nun, die Sterberate für Mutter und/oder Kind bei Geburten betrug bis weit in das letzte Jahrhundert hinein bei 30%
Wie also kann man so ignorant sein, die Zahl der Schwergeburten derart tief anzusetzen? 30% KS Rate ist verglichen mit anderen Ländern noch tief und auch bei WunschbKS können keine Zahlen eruirt werden, wieviele dieser Spass KS eh mit einer Sectio geendet hätten, hätten es die Frauen mit einer Spontangeburt versucht.
Was Sie da verbreiten sind Steinzeitargumente, basieren auf falschen Annahmen und falschen statistischen Zahlen und einem Denken, wo mir Raucherstöbchen und Bäume umarmen in den Sinn kommt.
1/2
@ Frau von Siebenthal:
Ihr krudes „Steinzeitarguement“ von 30% Sterblichkeit wegen fehlender KS-Möglichkeit ist pure Fantasie. Die Müttersterblichkeit lag im Mittelalter „nur“ bei (horrenden!) 3% pro Geburt, die perinatale Kindersterblichkeit 3 bis 4 mal höher. Ursachen v.a.: mangelnde Hygiene, Blutgruppenunverträglichkeiten, etc.
„Falsche Zahlen und Annahmen“: Um 10% aller KS sind medizinisch indiziert, vgl. Sie Fachstudien.
Wichtig zu verstehen: Die KS-Rate in med. hochentwickelten Ländern korreliert NICHT direkt mit der perinatalen Sterblichkeit.
2/2
Folglich: ein KS dient in der CH nur in ca. einem von drei Fällen der Gesundheit von Mutter und/oder Kind.
Umgekehrt: Zwei von Drei KS haben andere Gründe. Welche? Über diese wäre hier unter anderem zu diskutieren.
Damit wären wir wieder beim Blogthema „Rechtfertigung eines KS“ – und warum es für Frau Jansen und andere Frauen so schwierig ist, den eigenen KS zu legitimieren.
Ich verurteile es nicht, wenn man sich für den KS ebtscheidet, aber dieser Satz finde ich als Mutter die spontan gebärt hat nicht in Ordnung:
„Während die Mütter, die natürlich geboren haben, mit ihren Babys ins Wickelzimmer spazieren, humpelt man selbst am zweiten Tag (und auch noch am vierten) gekrümmt wie ein Gipfeli durch den Gang.“
Ich konnte nach der Geburt u. A wegen dem Dammschnitt sehr lange nicht schmerzfrei laufen, lachen oder Wasser lassen. Ich konnte kaum sitzen! Auch die Schmerzen der Nachwehen waren sehr stark und ich musste viele Medis nehmen!
Du erwartest, dass deine Schmerzen anerkannt und nicht kleingeredet werden? Dann anerkenne das doch bitte auch bei spontan gebärenden! Auch da hüpft man danach nicht mit dem Kind im Arm auf einem Regenbogen durchs Spital!
Weise Worte.
Mein Fazit nachdem ich Beides hatte: Spontangeburt mit Dammnaht= Horror
Not KS = Spaziergang
Eine andere Mutter erlebt es dann wieder anderst. So what? Alles ist ok, wenn es anschliessend allen gut geht.
Kaiserschnitt: kein easy out!!!
Vielen Dank für Ihren tollen Artikel. Ich hatte zwei Kaiserschnitte mit Vollnarkose und hätte beide Geburten sonst nicht überlebt! Es ist keineswegs ein easy out! Die Schmerzen verlagern sich einfach auf nach der Geburt, aber dann gewaltig! Und alles wird komplizierter; Stillen kann man auch nicht normal, Baby tragen auch nicht, überhaupt noch länger kein Gewicht tragen… etc. Und dann kann die Narbe auch noch Verwachsungen bekommen. Nein, sowas tut man sich nicht freiwillig an! Alle, die einen Kaiserschnitt verurteilen haben schlicht keine Ahnung und sollten den Mund halten und keine Vorurteile verbreiten.
Das stimmt doch einfach nicht! Nur weil bei Ihnen nach dem KS weder stillen noch Baby tragen möglich war, muss das bei anderen Müttern nicht auch so sein. Andere Mütter (zum Beispiel ich) würden sich keine Spontangeburt mehr freiwillig antun.
Warum muss man das Eine gegen das Andere ausspielen? Ich kann verstehen, dass Sie über die KS enttäuscht sind, wenn Sie sich Spontangeburten gewünscht haben, aber dass KS schmerzvoller oder sonst besonders leidensvoller sind kann man einfach nicht pauschal beurteilen.
Wichtig ist doch, dass alles gut ausgegangen ist.
Schade kommt es bei dem Thema immer zu so bissigen und sogar angriffigen Kommentaren 🙁 Schlussendlich ist es doch so, dass man nur solche Geburten beurteilen kann bei denen Frau bzw. auch Mann dabei war und miterlebt hat. Und es spielt soviel mit wie mans erlebt, wie man an die Geburt herangeht und das Ganze im Nachhinein beurteilt.
Ich persönlich (!) habe 2x die Spontangeburt bevorzugt, fand sie auch schmerzhaft aber bin heute stolz auf mich und happy mit meiner Entscheidung. ABER ich hatte auch 2 komplikationsfreie Schwangerschaften und Geburten (ausser dass beim 2ten die Plazenta manuell geholt werden musste; bin froh war ich im Spital). Aber das ist nur meine Geschichte. Verstehe auch dass es viele andere individuell unterschiedliche Geschichten hinter den Geburten gibt!
ou. jetzt ist auch der kaiserschnitt noch zu „mühsam?“ tja. da bleibt wohl der evolution nur noch eines übrig. das rektum zu vergrössern damit die moderne frau eier legen kann.
Herr Rittermann: Sofort 12 Stunden an den Wehensimulator, dann vergeht Ihnen schon das „mühsam“!
KS, Nicht-KS, oberstes Ziel ist die Gesundheit von Frau und Kind.
Immerhin, und auf die Gefahr, dass ich mich nun in die Nesseln setze, möchte ich als KK-Prämienzahler zu bedenken geben: „Die Kosten für einen Kaiserschnitt – sie können fast doppelt so hoch sein wie die einer normalen Geburt – trägt die Grundversicherung.“ Medizinische Indikation vorausgesetzt, aber das ist wohl auch etwas Zeitgeist-variabel.
http://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/geburt_der-sichere-schnitt-ins-leben/
Bin kinderlos aber als Historikerin hatte ich schon mehrmals Einblick in alte Familienregister. Wie oft man da einen Eintrag sieht, bei dem klar ist, dass eine Frau bei der Geburt oder kurz darauf gestorben ist (manchmal folgt das Kind unmittelbar, manchmal nach ein paar Tagen/Wochen) – das ist schon fast nicht zu ertragen (obwohl es in vielen Ländern immer noch Realität ist).
Geburten sind kein Kinderspiel trotz moderner Medizin und in unseren Breiten drastisch gesunkener Mütter- und Kindersterblichkeit. Jede Frau, die das Risiko auf sich nimmt – egal wie ob mit KS oder natürlich – verdient meinen Respekt.
Als Historikerin sollten sie das Kinbettfieber nicht vergessen. Infektionen waren vor Dr. Semmmelweis eine grosse Gefahr für Mutter und Kind.
Genau Kindsbettfieber: verursacht durch vorgeburtliche Taufen mittels verdreckter Spritze in der Vagina und Ärzten, welche es nach dem Sezieren von Leichen nicht als nötig erachtet haben, ihre Hände zu waschen, bevor sie bei einer Frau Geburtshilfe, bzw eher Sterbehilfe geleistet haben.
Das ging nicht vergessen, sondern war inklusive.
War zwei Tage vor dem eT zur erneuten Kontrolle. Überraschung: Mein Sohn hatte sich zurück in die Steisslage gedreht, nachdem er bereits in der 28 Woche mit dem Kopf nach unten lag. Wir hatten dann die Option, gleich einen KS machen zu lassen oder nach dem Wochenende erneut zu kommen und versuchen das Kind von aussen zu wenden. Eine SL-Geburt kam für mich nicht in Frage, da es mein erstes Kind war und ich in ein anderes Spital wechseln hätte müssen. Wir haben uns für die Wendung entschieden, da ich gern auf natürlichem Weg geboren hätte. Leider liess sich mein Sohn nicht drehen und er kam dann per KS zur Welt. Der Arzt meinte, es hatte wohl einen Grund, dass sich der Kleine (54cm, 4390g) zurück gedreht hatte. Mit den Schmerzen in den nachfolgenden Tagen hatte ich zu kämpfen.
Nun, das mit den Schmerzen ist natürlich unschön, aber das wäre auch nach einer Spontangeburt nicht unbedingt besser. Dammschnitte oder Risse sind bei einem grossen Kind wie Ihrem fast wahrscheinlichund mit den anschliessenden Nähten sind auch nicht immer ohne.
Grämen Sie sich doch nicht wegen einem KS. Allen geht es gut. Ist doch schön.
Vermutlich. Bei mir kam halt zusätzlich noch die Schmerzen der Wendung dazu.
Am Anfang hatte ich schon recht Mühe, allerdings bin ich in der Zwischenzeit darüber hinweg. Wie sie sagen, es geht uns allen gut und das ist die Hauptsache.
Ich finde einen Kaiserschnitt anstrengender als eine natürliche Entbindung ohne Komplikationen und würde mich nicht freiwillig dafür entscheiden. Unverständlich finde ich aber, dass Mütter nach der Wahl ihrer Geburtsmethode beurteilt werden. Hauptsache ist, dass Mutter und Kind die Prozedur ohne seelischen oder physischen Schäden überstehen. Die entscheidende Arbeit ist sowieso das Tagtägliche bei der Aufbringung der Kleinen. Ich persönlich habe mein Kind 1 mit einer PDA auf die Welt gebracht, dafür hatte ich danach eine monatelang andauernde Migräne. Somit habe ich mich für das Kind 2 für eine komplett natürl. Geburt entschieden. Habe mich während den Wehen fast umentschieden, doch dazu war es dann zu spät.. ps Schmerzen geniesse ich nicht wie das dem Artikel nach aufgefasst werden könnte
Naja, ob man sich rechtfertigt oder nicht, liegt ja an einem selber. Ich „musste“ mich vor einer Bekannten rechtfertigen, dass ich meinen 2 Wochen übertragenen Einling und meine Zwillinge nicht daheim geboren habe. „Das ist doch das natürlichste der Welt … das schafft jede Frau!“ Blabla … Ich habe alle Kinder spontan entbunden, mit funktionierender PDA beim Einling und blöderweise nicht funktionierender PDA bei den Zwillingen. Dafür gab’s da dann auch noch eine Vollnarkose mit Ausschabung … Eine Freundin von mir hat spontan und schmerzfrei (?!) geboren. Eine Bekannte brauchte einen Notkaiserschnitt, sofort, obwohl die PDA nicht funktioniert hat … Jede Geburt ist anders, das Schmerzempfinden auch. Und: Das Danach ist noch anstrengend genug. Also Frauen, lasst euch nicht reinreden!
Wie das Kind zur Welt kam ist egal, solange es gesund ist. Es gibt nichts schöneres, als wenn der ganze Prozess vonstatten geht und Frau und Mann zu Mutter und Vater werden. Haters gonna hate
So ist es.
Sogar wenn es nicht gesund ist, ist es egal, wie es zur Welt kam.
Ist es wahrscheinlich nicht. Die Geburt ist ein natürlicher Vorgang der sich in der Evolution entwickelt hat. Ich bin überzeugt, dass ein KS hier beim Kind psychologisch nicht dasselbe auslöst wie der Weg durch den Geburtskskanal.
Beweisen lässt sich das nicht aber meine 4 Kinder sind so gut angekommen und ich bin sicher unser Entscheid war richtig.
Und wenn’s bei einem Kind nicht so gut gelaufen wäre? Hätten Sie auf den KS verzichtet und Ihre Frau und vielleicht auch das Kind sterben lassen? Gratuliere wenn bei Ihnen alles super lief, nur ist das nicht immer bei allen so. Deshalb bitte die „anderen“ nicht verurteilen!
Kaiserschnitt ist nicht böse sondern gut. In der Schweiz ist leider das Gegenteil der Fall. Unser Kind hatte Riesenglück das es gesund zur Welt kam. Als die leitende Aerztin und die Krankenschwestern nach 30 Stunden warten endlich damit aufhörten uns zur Naturgeburt zu drängen und grünes Licht für den Kaiserschnitt gaben wars beinahe schon zu spät und unsere Tochter war bereits in eine bedrohlich tiefe Position gerutscht. Wer sein Kind in einem Schweizer Spital zur Welt bringen möchte tut gut daran sich auf ideologisch indoktriniertes Personal einzustellen und frühzeitig und mit Vehemenz den Kaiserschnitt zu fordern.
Meine 1.Geburt war eine Eingeleitete Frühgeburt „Sternguckerlage“ Bei 33 1/7 SSW..Das Einleiten dauerte 30 std.dazu 4 Std. Geburt.Kaiserschnitt und PDA kamen nicht in Frage in der Frauenklinik,da das Risiko für das Baby,ein Atemnotsyndrom durch den Kaiserschnitt zu machen,zu Hoch war,da diese SSW anscheinend sehr kritisch ist für das und PDA die Geburt nochmals verzögern würde.das Risiko gingen wir nicht ein und hofften,das bei der Geburt kein Notfall auftaucht und ein Kaiserschnitt mit Risiko doch nötig würde. Die Spontangeburt verlief gut. Frauen nehmen Schmerzen bei der Geburt in Kauf um Risiken zu minimieren. andere Frauen müssen Kaiserschnitt machen da bei der Spontangeburt ihres Kindes Risiken bestehen. Das ist doch was zählt! Risiken einzudämmen!! etwa nicht?
Ich möchte zwei Dinge zu bedenken geben: Viele berichten von einem Stillstand der Geburt, von zurückgehenden Herztönen. Ich frage mich, ob nicht die unvertraute Umgebung im Spital, all die Apparaturen, Prozeduren und fremden Menschen ganz erheblich daran beteiligt sind? Zum zweiten: Wer sich zum vornherein eine PDA geben lässt, um Schmerzen zu vermeiden kann das natürlich tun. Es geht bei der Geburt aber um viel mehr als um Schmerzen. Es kann auch nicht-esoterisch veranlagte in eine ganz andere Dimension katapultieren und sich der eigenen Stärke bewusst werden lassen. Zusammenfassend möchte ich raten: Informiert und emanzipiert euch, glaubt nicht jeden Scheiss und lasst euch keine Angst einjagen.
Zum ersten: Es gibt auch Geburtsstillstände im Geburtshaus und dann wird ins Spital gezügelt. Und die Geburtsprozedur selber ist ja für das Kind auch etwas Unvertrautes. Da müssten jetzt schon Zahlen her, ob es das im Spital mehr gibt, damit es nicht esoterisch klingt.
Zum zweiten: Eben weil es bei einer Geburt um mehr geht als um Schmerzen spricht mMn nichts gegen eine PDA. Ist durchaus immer noch gewaltig und stark und vieldimensional.
Frauen müssen sich immer rechtfertigen – oder meinen es zu müssen – nicht nur für den Kaiserschnitt. Ich durfte jeweils natürlich gebären, konnte aber nicht stillen. Wie oft wurde und werde ich von Wildfremden darauf angesprochen und meinte mich noch erklären zu müssen? Das Problem ist, dass uns durch Medien und Gesellschaft suggeriert wird, dass nur natürlich gebärende und stillende Mütter gute Mütter sind. Es ist Zeit, dass wir uns diesem Druck widersetzen! Vor allem aber auch: dass wir uns gegenseitig in Ruhe lassen. Mütter sind in solchen Fragen oft am grausamsten anderen Müttern gegenüber.
Danke! So wahr!
Ich hatte 2x einen Kaiserschnitt, weil sich die Kinder jedes Mal nicht drehen konnten. In beiden Fällen war es der richtige Weg gewesen, Kind 1 war damals total in mich verkeilt, wäre niemals richtig rausgekommen, sie mussten sie aus meinem bauch zerren. Kind 2 hatte eine zu kurze Nabelschnurr.
Der 1. KS (obwohl geplant), war der Horror, da die Betäubung nicht richtig funktionierte und man trotzdem fröhlich weiter an mir schnitt.. es war ihnen egal… Die einzige, die reagierte war die Hebamme… ich bekam nach der Tortur 13x Morphium in 5min Abstand, bis ich endlich eingermassen ohne Schmerzen war. Das passierte im Salem Spital in Bern! Beim 2. Kind war ich in Lindenhofspital, das war so viel besser und ich konnte mein Trauma von der 1. Geburt überwinden.
Wieso geht es irgendjemanden an wie eine Frau und werdend Mutter ihr Kind auf die Welt bringt.?Ich hatte 3 sogenannte Wunsch Sectios. Ja und??? Ist mein Körper, mein Kind und mein Leben. Das hat außer mir NIEMANDen zu interessieren. Im übrigen, bereue ich nichts. Ich habe jede sectio Geburt genossen ohne Schmerzen ohne Komplikationen und bei vollem Bewusstsein. Mit tollen Menschen ( Ärzten und den besten Hebammen) die mich und meine Babies während der sectio super betreut haben und mich nie haben zweifeln lassen dass alles gut kommt. Lasst jede Frau über ihren Körper selber entscheiden und kümmert euch um eure eigenen Wünsche und Bedürfnisse, vielleicht musst ihr euch dann auch weniger über die „Fehler“ der anderen aufregen und darüber debattieren. Live and let live in peace!
Das ist eben der Knackpunkt – es ist nicht Dein Kind. Du hast es zwar zur Welt gebracht, aber es gehört nicht Dir. Glücklicherweise ist noch kein Rechtsanwalt auf die Idee gekommen, Mütter zu verklagen, weil sie – bedingt durch den Kaiserschnitt – ihren Kindern die notwendigen Bakterien und Viren vorenthalten haben, die sie zum Start ihres Immunsystems benötigen und bekommen hätten, wenn sie sie auf natürlichem Weg zur Welt gebracht hätten.
Wenn Deine Kinder nun ein schwaches Immunsystem haben – was ich ihnen nicht wünsche – dann weisst Du, wer daran Schuld ist !
Und das ist es wieder das Thema Schuld. Komisch, dass gerne auch Männer eilfertig zur Stelle sind, wenn eine Frau vorher nichts anderes getan hat, als sich für ihr Recht auf eigene Entscheidung einzusetzen.
Lieber Michael, wenn die paar Viren deine grössten Sorgen sind, dann stellst du hoffentlich bie Kinder auf die Welt. Der Alltag der auf das arme hilflose Geschlof zu kommt, ist so viel gefährlicher.
Mein Körper, mein Leben, ja sicher. Mein Kind? Nein, sicher nicht. Das Kind ist ein eigenstöndiger Mensch mit Rechten, welche notfalls durch fremde Einwirkungen sicher gestellt werden müssen, wenn die eigenen Eltern die Rechte ihres Kindes nicht anerkennen.
Den KS betreffend bin ich ganz bei Ihnen. Keine Frau hat sich gpr ihre Geburt zu rechtfertigen. Punkt.
Ich finde bis und mit Geburt kann man schon noch sagen „mein Kind“. Ansonsten müsste man die Schwangeren ja konsequenterweise zu einem gesunden Leben zwingen dürfen. Ein eigenständiger Mensch mit eigenen Rechten wird man ab Geburt.
Nun ja Frau Bissig: darüber, dass man schwangeren Frauen Alkohol und Tabak verbieten und bestrafen müsste, habe ich eine sehr radikale Meinung dazu. Ich äussere mich lieber nicht im Detail dazu…
Das führt jetzt noch viel weiter aus dem Thema raus (und ich muss danach auch Schluss machen), aber einfach aus Neugierde: Sind Sie auch gegen das Recht auf Abtreibung?
Im Grunde meines Herzens bin ich eine Abtreibungsgegnerin, weil es da ein Leben gibt, welches sich bemüht, geboren zu werden.
Es mag sicher Gründe geben, wo man bei einer Abtreibung nach Rechtfertigung suchen kann, aber in der Schweiz tue ich mich schwer mit Begründungen wie: „es“ passt gerade nicht da Studium usw, oder wir haben kein weiteres Kinderzimmer.
In Ländern wo die Existenz nicht sichergestellt wird durch den Staat oder Verhütung derart teuer ist, dass Abtreibung schon ein normales Verhütungsmittel ist finde ich furchtbar abartig, aber verständlich, irgendwie tuts mir aber sehr weh.
Bei einer Abtreibung schneutzt Frau sich nicht einfach nur die Nase, sondern sie löscht ein Leben aus und daran ändert auch die Legalität von Abtreibungen nichts.
Übrigens: bei der Fristenlösung in den 90er Jahren habe ich gegen meine eigene Überzeugung ja gestimmt und würde auch heute wieder gegen meine eigene Überzeugung dafür stimmen.
@ Tamar
Nur so aus Interesse: Warum haben Sie dann ja gestimmt, wenn es gegen Ihre Überzeugung ist?
Ich bin da übrigens grösstenteils auch Ihrer Meinung, egal ob Drogen/Alkohol oder Abtreibung. Die Frage ist dann aber auch eher: Ist es IHRE Geburt? Also wenn ich von MEINER Geburt spreche, dann doch eher von dem Tag als ich auf die Welt kam. Das ist dann meine Geburt und nicht diejenige meiner Mutter, gleich wie die drei Geburten, die ich hatte, eben eher die Geburten meiner Kinder waren als meine….und schon stehen wir wieder am Anfang des Problems…
@ 13
Bei der Abstimmung gab es entweder die Fristenlösung bis 12 Wochen, oder das komplette Verbot für Abtreibungen auch bei schwerstbehinderten Kindern und nach Vergewaltigungen? Nur Lebensgefahr für die Mutter hätte eine Abtreibung erlaubt.
Könnte ich selber ein behindertes Kind oder nach einer Vergewaltigung abtreiben? Das kann ich natürlich nicht schlüssig sagen, aber ich möchte rinmal behaupten, dass ich das fast mit Sicherheit NICHT könnte.
Nun aber; wie kann ich darüber bestimmen, dass eine andere Mutter ebenfalls mit einem behindertem oder einem Vergewaltigungskind zurecht käme? Weiss ich denn überhaupt, ob ich schlussendlich damit zurechtköme? Diese Entscheidung für andere Mütter steht mir nicht zu, Punkt!
Danke. Kann ich so gut nachvollziehen.
@ 13 und Jane Bissig
Anfügen möchte ich noch, dass mM nach die Rechte eines Kindes immer über der der Eltern zu stehen haben und darin ist für mich uA auch ein Recht auf eine rauchfreie Wohnung und Auto.
@ 13
Ja, die Gebutten meiner Kinder waren nich meine Geburten, sondern jene meiner Kinder, worauf ich als Mutter natürlich Rücksicht zu nehmen habe, nur; ich hinterfrage wirklich, was für meinen Grossen an der sogenannten „Spontan“- Geburt mit stundenlangem Geschrei der Mutter und dann mit Gewalt mit der Glocke aus mir herausgezerrt geworden zu sein, besser gewesen sein sollte als es ein KS gewesen wäre. In dem Momment, wo ich nach seiner Geburt mit meinen Geschrei aufgehört habe, hat er mit seinem Geschrei begonnen und 1 Jahr lang nicht mehr damit aufgehört.
Ich war schon nach 2 Wochen völlig am Ende und hatte schlicht niemanden, der mich unterstützt hat.
Ich hatte einen Kaiserschnitt nach 14 Stunden wehen. Es war eine erleichterung für mich, da ich fix und fertig war.
Ich erlebte den Kaiserschnitt als nicht sehr schlimm (vonwegen herumgerütten etc.) aber mir fehlte danach das Gefühl – die Schmerzen/der Tag sind/ist vergessen. Ich freute mich als ich meine Tochter das erste mal sah, war danach aber wieder mit mir slebst beschäftigt (zu nähen, Übelkeit, totale Erschöpfung etc.)
Meine Meinung: ich kann es leider nicht nachvollziehen dass es Frauen gibt, welche freiwillig einen Kaiserschnitt wählen, warum auch immer. Wenn es aber ein risiko für das Kind gibt bei einer natürlichen Geburt, würde ich IMMER einen Kaiserschnitt wählen, aber niemals freiwillig…
ich auch nicht, martina. aber was ich denke und wie ich handle, uebertrage ich nicht unbedingt auf andere…
leben und leben lassen!
Da hast du recht, es muss jede Frau selber entscheiden. Man muss es ja auch nicht immer verstehen oder nachvollziehen können. Aber eine Meinung darf man haben.
So oder so macht es bestimmt keine Frau zu einer besseren oder schlechteren Mutter – ob so oder so.
Beide Male wollte ich ursprünglich spontan gebären, beide Male habe ich den Wunsch nach KS geäussert (einmal während der Geburt wegen Kind, also Notfall KS, einmal während der SS wegen mir, weil Risiko-SS), und ich bin froh dass meine Frauenärtzin auf spontane Geburt bestanden hat jedes Mal. Und wenn das mutig war, mMn, aber ich habe ihr vertraut und es kam sehr gut so (ich habe eine sehr gute FA, ist leider nicht jede so, was man so hört…)
Danke, für den Hinweis darauf, dass es eben auch kein Zuckerschlecken ist. Das wird oft vergessen. Ich hatte keinen Kaiserschnitt, lag aber nach meiner ersten Geburt mit einer Frau im Zimmer, die drei Tage vor mir einen Kaiserschnitt hatte. Ich war knapp 12 Stunden nach der Geburt viel fitter als sie und musste ihr teilweise bei den einfachsten Dingen zur Hand gehen. Spätestens da war für klar, dass ich das vermeiden möchte, da ich grössten Respekt davor habe. Eine Rechtfertigung ist unnötig. Aber eine politische Diskussion darüber, dass Frauen die Wahl haben sollten und die Möglichkeiten offen stehen müssen, ist wichtig und nötig. Und wer die Kaiserschnittsrate von 33% als zu hoch empfindet, kritisiert nicht direkt eine Kaiserschnittsmami, sondern ein System.
So zum Beispiel die Tatsache, dass die meisten Spitäler nicht einmal mehr natürliche BEL-Geburten anbieten und das Personal auch nicht darauf geschult wird. Das geht doch nicht. Nur ist es auf emotionaler Basis manchmal schwer, diese beiden Dinge zu trennen.
Bitte was ist BEL?
Beckenendlage.
Das wäre mit den Füsschen voraus oder?
Soviel ich weiss, ist da aber nicht das Spitalpersonal die Ursache, sondern dass bei einer BEL oder Steisslage ( Po voran) zwingend ein Facharzt anwesend sein muss, nur mit Hebamme ist verboten. Nun hatte aber eine Bekannte von mir eine BEL oder Steisslage und in unserem ganzen Wohnkanton war kein Gynäkologe, welcher eine Spontangeburt mit dieser Ausgsngslage durchführte. Sie hätte also ausserkantonal gebären müssen.
@ Tamar
Nein, Beckenendlage ist Po voran, also das Gleiche wie eine Steissgeburt. Mit den Füssen voran ist nochmals komplizierter und birgt mehr Risiken. Hat Ihre Bekannte denn in einem Spital entbunden? In einem Spital mit Geburtsabteilung sind eigentlich immer Gynäkologen anwesend, ist ja bei einem Kaiserschnitt auch so, aber heutzutage ist eben nicht mehr jeder darauf geschult. In der Stadt Bern gibt es meines Wissens (resp. gemäss meiner Ärztin) nur zwei Krankenhäuser, die es anbieten, eines davon nur, wenn ein gewisser Arzt da ist, da nur er das kann. Das finde ich furchtbar. Jede Frau muss selber wissen, ob Sie sich das zutraut, aber wenn es gar nicht angeboten wird, ist es eben nicht Wahl der Frau.
@13: Wieso wird das wohl nicht mehr angeboten? Weil es unsinnig ist. Es ist unsinnig, Risiken einzugehen, die nicht nötig sind.
Ziel ist es, Ziel muss es sein, dass Mutter und Kind gesund sind.
Was hat eine risikoreichen natürlichen Geburt für einen Mehrwert gegenüber einem Kaiserschnitt?
Genau keinen. Null. Nix.
Du bist nicht eine „bessere“ Mutter oder ein „besserer“ Vater, wenn du es „natürlich geschafft“ hast.
Das Kind ist nicht gesunder, kranker, kluger oder was auch immer.
Ah ok, ist Beides dasselbe.
Nun, meine Bekannte hat in einem Spitak geboren. Mit einem geplanten KS, weil eben in diesem KT kein Arzt mehr zu finden war, der eine solche Geburt leitet. Sie hätte dafür un den Nachbarkanton entbinden gehen müssen, worauf sie dann verzichtet hat. Im Übrigen kenne ich eine Frau, welche Spontangeburt bei BEL hatte, das nicht so toll fand und beim 2. einen Wunsch KS hatte vor lauter Angst, trotz Normallage. Das kann es ja dann auch nicht sein.
Stimmt, die Wahlfreiheit der Frau ist eingeschränkt, wenn kein Arzt dolche Geburten leiten will, aber kann Frau sich denn nicht einfach darüber freuen, dass mit den modernen Methoden, eine ungefährlichere Geburt möglich ist?
Annsonsten müsste ja abgewägt werden, wessen Wahlfreiheit höher zu werten ist: die der Frau, welche sich eine Sointangeburt bei BEL wünscht, oder die des Arztes, der sich einfach ausserstande fühlt, ein derart risikohohes Unterfangen zu verantworten, wo ihm ja mangels „Übungsmöglichkeiten“ die Erfahrung fehlt?
Ach so, ja dann reden wir vom Gleichen, nicht von Gynäkologen an sich, sondern von Ärzten, die das nicht machen resp. nicht können. Das eine zieht halt das andere. Wenn es bereits in der Ausbildung weniger gemacht wird, dann werden die Ärzte schneller zum Kaiserschnitt raten oder es wird für die Frau komplizierter, wie für Ihre Bekannte, dadurch haben die Ärzte weniger praktischere Erfahrung und das Risiko steigt. ein Teufelskreis, der nur so unterbrochen werden kann, dass dem Thema wieder mehr Beachtung geschenkt wird, die Ausbildung umfassender wird und damit Frauen auch guten Gewissens dazu ermuntert werden können.
Dass der Kaiserschnitt die ungefährlichere Geburt sein soll, sehe ich anders.
Also um richtig zu stellen: selbstverständlich hat es in meinem früheren Wohnkanton Gynäkologen in Massen, aber damals (heute weiss ich nicht) gab es keinen mehr, der BEL Geburten spontan leiten wollte, leiten konnte, oder sich das getraute. Gemäss all dieser sich weigernden Gynäkologen ist eben gerade bei BEL eine Sectio sicherer als eine Spontangeburt, welche ev durch eine Notsectio abgebrochen werden muss mit Gefahr von Sauerstoffmangel usw
@ Stevens
Der Punkt ist, dass eine BEL-Geburt NICHT risikoreicher sein muss. Und es gibt auch beim Kaiserschnitt Risiken. Sie sprechen der Geburt jegliche Bedeutung ab. Vielleicht empfinden Sie es als Mann so, ich empfinde es anders und würde dafür kämpfen, eine natürliche Geburt zu bekommen, da ich es für den „bestmöglichen“ Einstieg des Kindes ins Leben erachte. Aber es läge mir fern, eine Mutter zu kritisieren, die sich anders entscheidet.
@ Tamar
Man kann es auch so sehen, dass dadurch dass nur wenige Gynäkologen die heute relativ kleine Zahl an BEL-Geburten entbinden, diese eben die Praxis haben. Hätte sich mein jüngstes Kind nicht doch noch gedreht, hätte ich es versucht mit dem Segen meiner Ärztin. Ich finde einfach, die Möglichkeit sollte vorliegen.
Ööhm liebe 13, Sie wissen aber schon, dass ich eine Frau bin und selber 2 Buben geboren habe, oder?
Und dann heissen Sie auch noch Stevens? An ihn war nämlich der erste Teil des Kommentars auch gerichtet. Das „@ Stevens“ deutet eigentlich klar darauf hin…
Ah sorry, habe dss Stevens überlesen.
Kein Problem 😉
@13: Schade dass gleich die „Ihr Männer könnt dies nicht verstehen“-Keule ausgepackt wird.
Falls die männliche Sicht nicht erwünscht ist, Mami-Foren ohne Männer gibt’s wie Sand am Meer…
Ich spreche der Geburt überhaupt nicht die Bedeutung ab. Ich weiss ganz genau, welche Leistung die Frauen erbringen.
Ich finde einfach, man soll die Priorität richtig setzen und da kommt die Art der Geburt einfach erst an dritter Stelle.
Entscheidend ist doch, dass Frau und Kind gesund sind.
Dass eine BEL-Geburt nicht risikoreicher sein soll als ein Kaiserschnitt finde ich eine gewagte Aussage. Man liest auch anderes dazu.
Und ganz direkt gefragt: Was haben sie denn von einer natürlichen Geburt, was sie von einem Kaiserschnitt nicht haben?
Emofinde ich nicht so: meine 1. Geburt war mehr eine Metzgete. Dazu kam, dass die Dammnaht nach 1 Woche gerissen ist und nicht wieder genäht werden konnte. Ich kinnte weder sitzen, noch stehen, noch gehen und war alkeine Zuhause mit einem Schreikind.
Die 2. Geburt endete nach ebenso svhmerzvollem Anfang in einem schmerzlosen Sonntagsspaziergang namens Notkaiserschnitt. Die leichten Nahtschmerzen danach waren ein Klacks verglichen mit der Dammnaht bei der 1. Geburt.
Ich würde nur noch KS wählen, dies auch anderen Müttern empfehlen und von einer Rechtfertigung rate ich auch ab.
Jeder Mann lässt sich dpr jedes Boboli nähen eine Narkose geben, die Medizin verpflanzt ganze Innereien eines Menschen zum Nächsten. Nur die Frau soll gebären wie in der Steinzeit? Nein Danke!
Manchmal werden selbst Sie mir symphytisch. Frauen sollten nie leiden.
So schön ML ☺
Sie haben durchaus auch ab und zu Züge oder Meinungen, die mir absolut entsprechen, auch wenn ich grossteils mit Ihnen nicht warm werde und Sie auch nicht mit mir.
Trotzdem toll, dass wir beide uns nicht aus Prinzip bashen, selbst dann, wenn wir die Meinung des Anderen teilen würden.
Übrigens: auch Männer und Tiere sollten nie leiden müssen, wobei unsere Meinung bei Tieren wohl schon wieder ein grosser Streitpunkt wären…..
Soll heissen: oute ich mich selbstverständlich als KS“Fan“
Danke Frau Siebenthal! Ich habe mit PDA geboren. Und würde das auch jeder Frau empfehlen, es sei denn, sie will tatsächlich so viel Schmerzen haben wie möglich. Leider ist das in meinem Umfeld grösstenteils der Fall. Als ich vor Kurzem meine eine alte Freundin traf und sie zum Thema nur sagte: „Ach, die haben alle gern Schmerzen?“ musste ich abends heulen vor Erleichterung und Glück. Einfach weil ich mal nicht allein war. Obwohl ich vor mir selber gut zu meiner Entscheidung stehen kann, kämpfe ich doch anderen gegenüber mir Minderwertigkeitsgefühlen.
Nun wissen Sie Frau Bissig: Minderwertigkeit wird eunem ja ständig von anderen Personen eingeredet, bis man es selber glaubt und die Personen, welchen einem fertig machen fühlen sich gut dabei, wenn sie sehen, was sie mit ihrem Gebahren anrichten, weil diese Personen selber absolut armselig sind.
Ich bin selber ein Riesenkomplexhaufen, es haben sich von Geburt auf einige Personen sehr darum bemüht mich kleinzuhalten und fertigzumachen, aber heute zeige ich denen einfach nicht mehr, wie viel Erfolg sie damit bis heute haben, sondern schlage mit voller Wucht retour.
Alles Gute
Es geht ja hier um zwei Fragen. 1. Ist ein Kaiserschnitt der Spaziergang gegenüber der Spontangeburt? Meist offenbar nicht, zumindest wenn man das Danach miteinbezieht. Und: Ist es verwerflich, eine Geburt so spaziergangmässig zu gestalten, wie das eben mal möglich ist? Ich rechtfertige manchmal meine PDA mit Gründen, warum die Geburt schlimmer war als normal. (Im Unterschied zum KS fallen Narben und Schmerzen danach als Gegenrede weg. Denn es ist mit PDA tatsächlich einfach nur angenehmer.) Wahr ist aber: Ich wusste von Anfang an, dass ich eine wollte. Und dafür, ja, muss man sich in manchen Kreisen tatsächlich rechtfertigen oder erntet zumindest mitleidiges Brauenheben. (Z.B. von der hebamme…) Das ist nicht nur eigebildet von uns Frauen.
Uff, danke! (Und ich habe es immer noch nicht im Griff mit wo posten.)
Nun, ich weiss sehr gut, dass ich es mit meinem „Spaziergang-Kaiserschnitt“ gut getroffen habe. Andererseits gibt es aber auch Frauen, welche bei einer Spontangeburt die Kinder einfach so easy „auf den Tisch legen“! Ja soll man denn diesen Frauen künstlich Schmerzen bereiten, so dass sie diese „voll auskosten“ können, weil nur mit diesen Scheissschmerzen das Kind zu verdienen ist?
Mir geht es einfach auf den Wecker, dass man eine easy Geburt pberhaupt rechtfertigen muss, sollte es denn so gewesen sein. Geburten sind mE total überbewertet. Am besten wären die Frauen mit einem Reissverschluss ausgestattet, den man dann einfach öffnen könnte und fertig.
Ob man eine gute Mutter ist, hat Frau nach der Geburt zu beweisen und nicht wöhrend dieser,
Wie geschrieben, muss das die Entscheidung der Frau sein, aber ich finde es auch schade, dass natürliche Geburten, im schlimmsten Fall noch ohne PDA, immer als Leiden dargestellt werden und solche mit Kaiserschnitt oder eben PDA als der Weg, um dieses zu vermindern. Das hat doch auch die Autorin schön dargelegt, dass eben auch ein Kaiserschnitt kein Spaziergang ist.
Ich hatte drei natürliche Geburten, davon eine mit PDA (die zweite) und fand diese am schlimmsten. Ich verlor die Kontrolle über meinen Körper, habe ich Wehen kaum mehr gespürt und damit auch keinen Geburtsfortschritt, war angebunden und konnte v.a. auch nicht mehr mitarbeiten oder mich in eine bequeme Situation bringen. Bei Nr. 3 wusste ich, ich will keine. Aber das bin ich und es gilt nicht für alle das Gleiche.
/2
Und darum würde ich auch nie jemanden etwas raten. Weder eine natürliche Geburt, noch Geburtshaus, noch Stillen oder sonstwas. Wir sind in der unglaublichen Luxuslage, verschiedene Möglichkeiten zu haben und daraus wählen zu dürfen. Käme eine Bald-Mutter zu mir, würde ich Dir sagen, schau Dir alles an, sammle soviel Infos wie möglich und entscheide dann, was am Besten zu Dir passt, natürlich unter Einbezug der Ärzte, wenn Komplikationen vorliegen. Aber warum pauschal einen Kaiserschnitt empfehlen? Oder eine PDA? Vielleicht geht es der anderen Mutter anders besser?
@ 13
Ok, dass ich werdenden Müttern in meinem realem Leben KS empfehle ist von mir ziemlich überspitzt proletet: kommt das Gespräch auf die gewählte Geburtsform und die Mutter möchte es gerne spontan „versuchen“, erhält sie selbstverständlich meinen Zuspruch und ich würde mir nie erlauben, die Hände in die Luft zu werfen, „jesses Gott!“ auszurufen und die Mutter mit meiner eigenen Horrorgeschichte „beglücken“. Erzählt sie jedoch von Wunsch KS, oute mich nicht natürlich selber als KS-„Fan“. Bei einer geplanten Sectio aus med Gründen erübrigen sich meine Lobreden auf den KS, die Sicherheit von Mutter und Kind hat oberste Priorität. Der Spruch „alles kommt gut“ ist dann völlig ausreichend.
Anmerkung: sollte natürlich heissen; dann oute ich mich natürlich selber als KS- „Fan“
Fühlte mich durch das unterstellte Unwissen provoziert. Denn gerade weil ich einigermassen informiert war, kombiniert mit dem ganz menschlichen Instinkt, Schmerzen so weit wie möglich zu vermeiden, entschied ich mich für die PDA. Ansonsten schätze ich den Kommentar beim zweiten Lesen eigentlich. Das mit dem Fokus auf Probleme ist absolut wahr. Gebt mir die PDA in Pillenform und ich gebäre mit Freuden langsam und natürlich und unter fachkundiger, ruhiger Hebammenhand anstatt im Spital, wo die Ärztinnen rumstressen wenns zu langsam geht.
… und das war wieder am falschen Ort.
@ Jane Bissig
Also das mit der Braue heben von Spitalpersonal kann ich bestätigen. Bei meinem 2. Kind wollte ich aus Angst vor einer erneuten „Metzgete“ einen KS, aber meine durchaus liebe Gynäkologin überredete mich zur Spontangeburt mit PDA, welche sie such in meiner Akte notierte. Tja, als es dann soweit war, hatte die gute Frau frei. Ich schrie sofort nach Ankunft im Spital nach der PDA worauf die Hebamme meinte: Sie sind vollständig geöffnet, in 20 Minuten ist das Kindlein da, für eine PDA ist es zu spät! Nun, das Kindlein kam natürlich NICHT nach 20 Minuten, auch nicht nach 30 Minuten und auch nach 2 Stunden hockte das Kindlein noch immer am selben Platz.
Teil 2
Als ich dann nach 2 Stunden vehement nach einer PDA verlangte, bekam ich von der Anästhesieärztin einen Zusammenschiss, dass ich mit meiner Wehleidigkeit die Geburt hinauszögern würde….
Tja, schlussendlich gabs dann einen Not KS. Das Kind wäre nie geboren worden, da es schon längst mit dem Köpfchen auf meinem inneren Beckenknochen aufstand. Es konnte sich ja schlecht mit den Händen dagegenstemmen und sich wieder in Position bringen.
1.Oje, das tut mir leid. Da ich wegen Vorgeschichte als risikoschwanger galt und eine gewisse moralische Macht hatte, wurde meinem Wunsch sofort entsprochen. Es war wirklich nicht mehr als eine leichte Abkühlung und ein Brauenheben als ich die erste (und nur die erste!) Presswehe verschwendete weil mein Bein nicht recht wollte. Aber es hat mich trotzdem verletzt. Eben noch wurde ich für mein energisches Mitbestimmen beim Prozedere gelobt und dann war ich plötzlich nicht mehr die coole Gebärende. Bei der PDA hört es auf.
2. Eine Freundin bekam die PDA in der Romandie ungefragt. Das darf natürlich nicht sein. Aber so wie es läuft ist es wie wenn der Zahnarzt sagen würde: „Ich bohre Ihnen jetzt durch den Zahnnerv. Das tut weh, ist aber nicht lebensgefährlich und ich bin sicher, Sie schaffen das. Aber Sie können natürlich auch eine Spritze bekommen. Viele Leute wollen das.“ Man sollte sie zumindest so anbieten, dass man nicht das Gefühl hat, eine Versagerin zu sein. (Und vielleicht die persönliche Statistik der Hebamme zu ruinieren. Meine Wochenbetthebamme bestätigte mir, dass sie in jungen Jahren manchmal beleidigt war, wenn eine Frau eine PDA wollte).
@ Jane Bissig
Ungefragt eine PDA ist natürlich ein NoGo.
Ich hatte damals auch einen Notkaiserschnitt. 7 Jahre nach der Geburt bekam ich einen Narbenbruch ! Der Bruch wude inzwischen operiert. Ursache des Bruches der damalige Kaiserschnitt.
Jemand von euch die selbe Erfahrung gemacht?
Populisten-Kolumne MamaBlog wirbt für Kaiserschnitt. Zum hundertsten Mal. Jubiläum!
Mein Frauenarzt hat mir angeraten, alle unsere Kinder per Kaiserschnitt zu gebären, da wir von Anfang an wussten, dass wir vier Kinder wollen. Er sagte, dass sich vier „normale“ Geburten negativ auf die Qualität des künftigen Geschlechtsverkehrs auswirken können. Heute sind unsere Kinder erwachsen und wir geniessen nach wie vor hochstehenden Geschlechtsverkehr. Daher habe ich die Kaiserschnitte nie bereut und würde sofort wieder so gebären, obwohl ich mir bewusst bin, dass sich nicht alle Frauen vier Kaiserschnitte im Privatspital leisten können und ich als Anwaltsgattin daher sehr privilegiert bin.
Leisten können? Wir waren auch im Privatspital. Allerdings als allgemein Versicherte ohne irgendwelche Zusätze. Hat keinen Rappen gekostet.
Von dieser Frau völlig danebrn und: selbst wenn Sie auf eigenen Wunsch einen easy KS gehabt hätten, wäre es völlig i.O. Eine Frau muss sich ihr Kind genausowenig mit unertröglichen Schmerzen verdienen, wie rin Mann es tut.Na DAS nenne ich mal eine klare Ansage. Frau hat keine Lust auf beschädigte Vagina, weil sie gerne guten Sex hat. Ehrlich, finde ich ein Superstatement, schliesslich gibt es mehr als genug Mönner (und Frauen), welche sich nach der Geburt über die Unlust ihrer Frauen beklagen. Ja, liebe Männer stelkt Euch vor, das könnte nämlich auch an den ausgeweiteten, beschädigtenbVaginas Eurer Frauen liegen! Ein Cippolata in der Turnhalle fühlt sich nunmal NICHT so toll an!
Oups, da ist rin Teil von meinem vorherigem Kommentar mitgepostet worden.
Dieses Post fängt an mit:
Na, DAS nenne ich mal eine klare Ansage.
Sorry.
„Er sagte, dass sich vier „normale“ Geburten negativ auf die Qualität des künftigen Geschlechtsverkehrs auswirken können. “
Ist das ein Scherz?
Es ist kein Scherz, nur eine Provokation.
@13
schätzungsweise genauso wie die Anwaltsgattin, mit inzwischen erwachsenen Kinder…
😉
allerdings sähe ich da ein Qualitätsproblem seitens des Arztes, es ist ja nicht so dass eine Gebärmutternarbe keinerlei Spätfolgen bei erneuter Schwangerschaft haben könnte, ein Arzt der dieses Risiko um 3 hochtreibt, und kein Wort davon sagt, dem würd ich eher nicht mehr die Kasse füllen wollen.
Wenn die Geschichte wahr ist, was ich bezweifle, weshalb ich auch gefragt habe, ob das ein Scherz sein sollte, käme die Provokation also vom Arzt, was nicht nur völlig unangebracht wäre, sondern auch, da bin ich mit BS einer Meinung, eine schlimme Fehlinformation enthalten würde.
„hochstehenden Geschlechtsverkehr“
*grins*
Das ist immer relativ
Hahaha!
„Hochstehender Geschlechtsverkehr“?
Wenn die Qualität des Geschlechtsverkehrs tatsächlich von der Unberührtheit der Vagina abhängt, dürfte ‚Mann‘ ja nur noch mit Jungfrauen Sex haben. Gefährliches Gedankengut…
Ausserdem konnte sich eine Kollegin ihren Wunsch nach einer Grossfamilie nicht erfüllen, weil die Kaiserschnitt-Narben nach drei Schwangerschaften keine weitere ertragen hätten.
Kompetenter Arzt! 😉
ja genau, dazu kommt, dass die scheide auch mit zunehmenden alter etwas weiter wird und nicht mehr so eng ist. mit oder ohne geburten!
zum glueck aber kann man etwas dagegen tun (beckenbodentraining) und wir frauen aergern uns ja auch nicht ueber die maenner, die jetzt nicht extrem gross bestueckt sind, oder?
ich meine, die qualitaet des GV haengt sicher nicht nur davon ab ob der mann ein riesiges geschlechtsteil hat oder die frau nicht mehr jungfraeulich eng ist mit dem zunehmendem alter.
ich bin mutter zweier kinder. sie sind beide per kaiserschnitt zur welt gekommen.
als ich vor meinen schwangerschaften meine schwester sagen hörte, dass sie einen kaiserschnitt mache, habe ich mich darüber ausgelassen, dass das nicht der natürliche/richtige weg sei.
ein paar jahre später wurde ich schwanger. ab dem ersten moment hatte ich ein sehr ungutes bauchgefühl: ich war erst beruhigt als mit meine gyn den wunschkaiserschnitt bestätigte. erklären konnte ich es mir nicht und fühlte mich schlecht. nach der geburt des kindes per kaiserschnitt, haben sie festgestellt, dass eine natürliche geburt nicht möglich gewesen wäre aufgrund des enormen kopfumfanges und eines zu engen beckens. daher sollte man es jeder frau selbst überlassen. schliesslich muss sie da durch.
ergänzung: das zweite kind kam nur 13 monate nach dem ersten. es wurde mir aufgrund der wahrscheinlichkeit, dass die zu frische narbe aufreisse, von einer natürlichen geburt abgeraten. daran habe ich mich gehalten, obwohl ich gerne natürlich geboren hätte. das bauchgefühl war dieses mal ganz anders. solange man von sich aus gesehen im sinne des kindes handelt, sollte nichts verurteilt werden.
aber ich rechtfertige mich ebenfalls immer wenn ich danach gefragt werde automatisch.
Ich hatte auch 2 KS-Geburten. Ich hätte es mir es auch anders gewünscht aber es ging nicht anders. Ich hatte am Anfang Mühe, war aber auch unheimlich froh, dass wir gesund sind. Ja, früher wären wir gestorben weil das Baby stecken geblieben ist.
Aber eins verstehe ich nicht: NIEMALS hatte ich das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen.
Wenn man Angriffsflaeche bietet, wird man angegriffen. Wenn man KLAR, BESTIMMT und SELBSTSICHER ist, wird sich niemand trauen. Sie schreiben es selber, Sie haben grossartiges geleistet. Seien sie stolz und gluecklich, dass Sie und Ihre Kinder die Geburt ueberlebt haben.
Für das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen, sind Sie, Frau Jansen, ganz alleine verantwortlich!
@Beatrice:
Ich sehe das genau gleich.
Es muss sich niemand irgendwie rechtfertigen.
Ich frage mich einfach, weshalb bei diesem Thema das ganz natürliche Selbstbewusstsein fehlt. Wieso steht man nicht hin und sagt „Bei mir war es so, und es ist gut so“?
Weshalb der Rechtfertigungsdruck?
In anderen Lebensbereichen ist dies kein Problem. Jobwahl, Ausbildung, Arbeitgeber, Wohnort, Lebenspartner. Da entscheidet man sich und muss sich auch nicht rechtfertigen.
Und: Im Gegensatz zur Art der Geburt haben diese Lebensbereiche wirklich Auswirkungen auf das weitere Leben.
Ab dem Zeitpunkt, wenn das Baby da ist, ist es eigentlich völlig irrelevant, wie es zur Welt gekommen ist.
Meine Frau hatte unsere Tochter auch per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht, weil es nicht anders ging. Sie hatte sich auf eine „normale“ Geburt eingestellt, bzw. wollte sogar im Wasser gebären. Es kam dann halt anders. Ich habe grossen Respekt vor jeder Frau, die ein Kind auf die Welt bringt, egal wie. Und jeder Mensch der eine Frau wegen einem Kaiserschnitt beleidigt oder erniedrigt, ist eine ganz traurige Person.
Dass jede Geburt eine Leistung ist, darüber muss nicht diskutiert werden. Allerdings sollte bei der Diskussion pro und contra Kaiserschnitt auch berücksichtigt werden, dass bei einem Kaiserschnitt für das spätere Leben der Kinder erhebliche Gesundheitsrisiken bestehen, zB. 29% erhöhtes Risiko für irritable bowel disease, 18-32% erhöhtes Risiko für Allergien, 68% erhöhtes Risiko für ‚childhood obesity‘ (Alter bis 2 Jahre). Die Daten habe ich von einem Kongress, den ich letzte Woche besucht hatte; mit einem Kaiserschnitt erhält das Kind keine Beimpfung mit den Bakterien der Mutter, die es für den Aufbau einer gesunden Haut- und Darmflora braucht.
Daher sollte, ausser wenn es natürlich medizinisch notwendig ist, auf Kaiserschnitte zum Wohle des Kindes eigentlich besser verzichtet werden.
Darf ich fragen, wo Sie die Zahlen zu den Risiken herhaben? Danke.
Allergien: Sevelsted et al, 2015 Pediatrics 135:1-7
Obesity: Yuan et al, 2016, JAMA Pediatr 170:e162385
Allergien: Renz et al, 2005. Clin Exp Allergy 35:1466-1472
Ibd: Bager, 2012. Inflam Bowel Dis 18:857-862
Danke für die Daten. Habe mir jetzt nur die Mühe gemacht, die Studie zum Übergewicht nachzulesen. Man findet aber leider nur das Abstract. Ein Verweis auf einen Artikel im Guardian führt aber dann dies zu Tage: „The average difference in weight endured into early adulthood and added on average 0.3 points to a person’s body mass index (BMI) .“ Die Ergebnisse mögen somit zwar stat. signifikant sein, wesentlich nenne ich das jedoch nicht. Bei der Überlegung, ob KS oder nicht, werden somit meist wohl akute medizinische Fragestellungen im Raum stehen, nicht ein möglicherweise etwas höheres Gewicht im Laufe des Lebens.
Nur auf die Schnelle, zum Thema Obesity: Es gibt auch Studien mit anderen Resultaten:
Obstet Gynecol. 2013 Dec;122(6):1176-83
Oh boy, Sie sind sicherlich kein Mediziner. Wenn Sie nicht Peter heissen würden, ginge ich davon aus, dass Sie eine Kampf-Hebamme sind.
Kampfhebamme :-))
@peter huber
nennen Sie bitte den Kongress, denn diese Zahlen sind nicht aussagekräftig.
In der erwähnten Risikogruppe finden Sie all jene Kinder welche aufgrund von
NOTFALLKAISERSCHNITT zur Welt kamen- ohne KS wären bleibende Behinderungen bis Tod die Folge gewesen.
Wurde das an diesem Kongress nicht erwähnt?
Geplante KS-Kinder hingegen tragen die üblichen Risiken, in unsrem Fall war/ist unsre KS-Jüngste die am schnellst-Entwickelte, Robusteste und motorisch fitteste…
European Microbiome Congress 2016, 30.11/1.12, London. Ich bin weder Kampfhebamme noch sonst was, das sind einfach die zur Zeit bekannten Zahlen. Bei einem Kaiserschnitt findet die Kolonisation mit Bakterien durch die Personen statt, die das Kind zuerst berühren und nicht mit der intestinalen Flora der Mutter, die viel vorteilhafter wäre. In gewissen Kliniken, meines Wissens zB. Aarau, werden KS Kinder daher mit dem Vaginalsekret der Mutter eingerieben, dann findet eine maternelle Erstbesiedelung statt.
@Peter huber
…
und was ist mit genauerer Auslegung der Statistik?
Haben sich die european microbiome-Vortragenden diese Mühe nicht gemacht?
Kurzer Blick: Das war kein medizin- wissenschaftlicher Kongress, eher ein Lobbyisten- Treffen aus der Gegend Biotechnologie und Pharma.
Aber das mit der mütterlichen Flora stimmt. Dies wussten schon die Indianer und andere Völker, die ihre Kinder nach der Geburt anpinkelten. Der Vater durfte auch.
Ach Peter Huber, da hilft nichts. Die Frauen haben es anders erlebt und erfahren und daraus backen sie sich dann ihre Welt. Alles und alle, die etwas anderes sagen, werden ignoriert oder als unseriös dargestellt. Und so kann denn die eigene Erfahrung ganze wissenschaftliche Studien und Statistiken bodigen…
@Peter Huber
@Sportpapi
@lola
also, nochmal ganz langsam, in dieser Statistik sind alle KS erfasst.
Weil NotfallKS aber nicht nur ein bisschen Risiko mitbringen, sondern ein hochgradiges- drum ist es ja ein NotfallKS,
schraubt sich das Risiko in der ganzen Gruppe entsprechend hoch,
um ein realistisches Bild zu haben müssten wenn schon, die entsprechenden Risiken seperat erfasst werden,
also Notfallkaiserschnitt und Folgerisiken
Kaiserschnitt ohne Beeinträchtigungen und Folgerisiken,
plus wie ML angemerkt hat, Ausgangspositionen was Alter/soziales Umfeld etc der Mutter/Eltern betrifft.
Solange dies nicht geliefert wird den Kritikern bitte nicht Unsachlichkeit/Verleugnung uä unterstellen…
@BS: Da die Behauptung auf dem Tisch liegt, inklusive der Grundlagenartikel, wäre es nun an den Kritikern, ihre Kritik zu belegen. Haben Sie denn die Stichproben angeschaut? Haben Sie die Methoden und Statistiken überprüft, so dass Sie sicher sind, dass alles falsch gerechnet wurde?
Und: Was, wenn nicht der Kaiserschnitt, ist Ihrer Meinung nach Grund für mehr Übergewicht und Allergien? Die Situation Notfall bei der Geburt? Eher nicht.
Eventuell Alter der Eltern und Sozialstatus – könnte sein. Aber vielleicht wurde das ja bereits herausgerechnet?
Gratuliere, Fr. Steiner, Sie haben den Finger auf den Punkt gelegt. Denn es gibt zwar diese Daten, und es dürfte an den meisten auch etwas dran sein. Denn Section wie auch Spontangeburt haben ihre Vor- und Nachteile.
Aber wie Sie sagen, in vielen Studien wird nicht zwischen elektiver und nicht-elektiver Sectio unterschieden. Die Kausalität gefundener Assoziationen ist derzeit noch für alle diskutierten Krankheiten offen. Zudem bestehen zumeist Vorbehalte bezüglich confounders.
@ML: heute wieder mal ganz auf einer Linie 🙂 Geben Sie alles! 😉
@Sportpapi
dazu haben sich Frank Lauer und ML schon ergiebig genug geäussert,
was Allergien (und auch Übergewicht) betrifft, ist die Auswahl an möglichen Faktoren weit gestreut und geht von Genetik zu Ernährung (stillen, welcher Muttermilchersatz, Zusatzstoffe, Industriefood etc) über Umwelt/emissionen-aussetzung und mehr.
Beim Übergewicht entscheidet wohl auch mehr die tatsächliche Kalorienaufnahme-wann-und-in-welchem-Umfeld (am Tisch bewusst, vor TV und eher mechanisch reinfutternd)/verwertung und körperliche Aktivität.
Aber es ist natürlich sehr viel einfacher den KS festzunageln als bspw Agrar-Gross-Chemie, unsre ganze nahrungsmittelverarbeitende Industrie, mitweltverschmutzende Fortbewegungsmittel usw etc
@BS: Sie gehen nicht auf die Texte ein, und suchen immer neue Argumente, um Ihre Behauptungen zu stützen. Klar, wozu auch Wissenschaft, wenn wir alle es doch aus dem Bauch heraus schon viel besser wissen. Dafür brauchen wir die Papers gar nicht erst zu studieren.
Das ist die Quintessenz: „Bei der Überlegung, ob KS oder nicht, werden somit meist wohl akute medizinische Fragestellungen im Raum stehen, nicht ein möglicherweise etwas höheres Gewicht im Laufe des Lebens.“
Aber wenn eben keine medizinische Fragestellungen im Raum stehen, dann sind Nachteile für die Kinder und Risiken einer OP ebenfalls zu beachten.
@Mar tin Fr ey
oh, vielen Dank aber auch, das wird gleich in Gold gerahmt und aufgehängt 🙂
@Sportpapi
wissen Sie, wenn Sie nicht mal von Muttis Liebling, der auf diesem Gebiet uns allen um Meilen voraus ist, und Herrn Frey in Ihrer Meinung erreicht werden, dann kann ich mir die Mühe wirklich sparen, ich sag ja eigentlich nichts anderes als diese, bloss nicht so „qualifiziert“ formuliert.
Und die Schiene mit „ausweichen“
„neue Argumente suchen“,
das ist nun ein sehr altbekanntes Muster, ich danke bestens, aber keine Lust in eine Sportpapi-Spirale abzutauchen.
BS: SP hat die papers ja nicht mal gelesen. Geschweige denn dass er versteht, was ich als promovierte Statistikerin dazu sage. Das findet er dann allenthalben ‚daneben‘.
@Katharina
ah, sehr erfreulich dass Du im Hintergrund mitliest, was ML uns auf seinem Gebiet um Meilen voraus hat, hast Du auf Deinen,- und ich finde es immer wieder sehr wertvolle&vor allem auch wichtige Blickfeldvergrösserungen!
@Katharina: Das stimmt, ich habe wie deklariert die Papers nicht gelesen. Deshalb argumentiere ich auch nicht mit diesen Papers, sondern weise nur darauf hin, dass eine fundierte Kritik sich mit den konkreten Studien befassen sollte. Und nicht einfach wissenschaftliche Aussagen in Frage stellen, ohne sich damit zu befassen. (BS hat ja offensichtlich die Papers auch nicht gelesen).
Frank Lauer stellt die Ergebnisse nicht in Frage, sondern bewertet die Effektgrösse, ebenso wie ML im Wesentlichen. Und das ist der richtige Weg, wenn man das Gleiche bei den Risiken dann auch macht. Martin Frey stellt fest, dass es auch andere Ergebnisse gibt (und Verlinktes liest er ja üblicherweise sowieso nicht). Auch da kann ich nicht widersprechen. Kann sein.
@Katharina: Ansonsten (Teil 1 fehlt): Ja dann sag doch mal etwas als Statistikerin. Habe hier nichts von dir gelesen.
Und es ist mir kein einziger Fall bewusst, bei dem ich deine statistischen Bewertungen daneben gefunden habe. Sofern sie sich wirklich auf Statistik bezogen.
@Martin Frey: „In vielen Studien wird nicht zwischen elektiver und nicht-elektiver Sectio unterschieden. Die Kausalität gefundener Assoziationen ist derzeit noch für alle diskutierten Krankheiten offen. Zudem bestehen zumeist Vorbehalte bezüglich confounders.“
Letztlich sind Kausalitäten bei fast allen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht 100%ig geklärt. Allerdings fällt mir gerade keine Erklärung dafür ein, weshalb eine Unterscheidung zwischen geplantem und ungeplantem Kaiserschnitt einen Unterschied z.B. bezüglich Allergien machen sollten.
Dass bei einem Notfallkaiserschnitt allfällige vergleichsweise kleinere Beschwerden in Kauf genommen werden müssen, ist ja wohl sowieso klar. Die Frage ist, ob man es freiwillig tun sollte.
SP, 13. Dezember 2016 um 22:42 :
Ich habe gerade hier weiter unten konkret an Peter Huber geantwortet, ua bezugnehmend auf Methodik und Mängel aus meiner professionellen Sicht.
Weiter ist es so, dass KS hier und auch anderswo, wenn es thematisch auftaucht, mit Referenz auf die gleichen Studien, wie Huber sie brachte, als ‚gefährlicher‘ und ‚zu vermeiden‘ und weiteren ideologischen Narrativen taxiert wird.
Im MB habe ich diese Referenzen schon mehrmals auseinander genommen. BS zb hat genau eine meiner Kritiken aufgenommen, indem sie richtigerweise darauf hinwies, dass viele Statistiken Notfall und Plan KS nicht unterscheiden. Was auch schwierig sein dürfte, ausser wenn die Einlieferungsmodalitäten in die Erhebung miteinfliessen würden – Einlieferung via ER oder auf Termin.
Ach, Peter, diese Statistiken… Ich bin keine Statistik aber ein lebendiges Beispiel für ein Kaiserschnittmami (und erst noch Ü40), das ein kerngesundes, allergiefreies Kind hat. Mein Sohn ist inzwischen fast 6 Jahre alt und es spielt doch überhaupt keine Rolle mehr, wie er damals auf die Welt kam. Viel wichtiger ist doch, dass wir als Eltern ihm ein liebevolles, stabiles Zuhause geben, er geliebt, wertgeschätzt und seinen Möglichkeiten entsprechend gefördert wird. Das ist doch das, was zählt!
Ich verstehe die Kritik nicht ganz, die mir hier entgegengebracht wird. Erstens habe ich klar gesagt, dass, falls medizinisch notwendig, ein KS die einzig richtige Massnahme ist.
Das Problem ist heute, dass KS sehr häufig (zu häufig?) gemacht werden. In Ländern wie Brasilien und den USA geht die Rate auf ca. 40-50% (‚too posh to push‘), die CH ist auch auf dem Weg mit ca. 30%.
Was ich nur zu bedenken geben möchte, ist, dass eine natürliche Geburt rein evolutiv Sinn macht. Das Kind bekommt (als Geschenk quasi für den Rest seines Lebens) von der Mutter die Bakterien, die es der Mutter erlaubt haben in der jeweiligen Umwelt zu überleben und sogar eine Schwangerschaft durchzustehen.
Bei KS können die ersten Bakterien zur Besiedelung durchaus auch von einem schmuddeligen Onkel kommen 🙂
@Peter Huber: Es darf eben nicht sein, was nicht sein darf. Auch wenn Sie hier noch so viel Befunde aufzeigen könnten – die werden, gerade von Laien, umgehend bezüglich Methode, Wissenschaftlichkeit, Aussagekraft angezweifelt. Und am Schluss heisst es dann, mit Statistik könne man alles belegen…
Aber ich bin gespannt, wenn sich dann mal wirklich einer ins Zeug legt, der von der Sache etwas versteht.
Persönlich würde ich auch einmal nach Stichprobe und Effektstärken schauen. Aber dafür fehlt mir gerade Zeit und Lust.
Die Quelle würde mich auch interessieren. Eines nur vorweg: Sie nennen relative Risiken, das ist verpönt.
18-32% erhöhtes Risiko für Allergien, bedeutet:
Waren es vorher 6 von 100, sind es nun 7. Was die Frage aufwirft, ist dieses Eine relevant, oder ein Stichprobenfehler?
Der Pool der Kaiserschnitt- Damen hat einen höheren Altersdurchschnitt und eine bessere soziale Situation, als die der Normalgebärenden. Können diese beiden Strukturmerkmal bereits alles erklären? Ist da überhaupt Biologie im Spiel?
Wir können uns hier schon um Statistik, Effektgrösse, etc. kabbeln – kein Problem. Eine RR bleibt eine RR, auch wenn es manchen nicht so ins Weltbild passt :).
Egal- was viel augenscheinlicher ist, ist, dass alle Studien einen auf die (langfristige) Gesundheit des Kindes eher nachteiligen Effekt zeigen bei KS.
Was ich aber viel interessanter finde, ist, dass die Erwähnung von ein paar wissenschaftlichen Daten einen Minishitstorm hervorrufen können; nota bene von den gleichen Leuten, die Trump sicherlich als postfaktischen Propagandisten bezeichnen:)
@peter huber
na, stapeln Sie mal nicht zu hoch bitte, ein Minishitstorm? Und dann aber selber unter die Gürtellinie gehen?
Einfach weil es mehrere Contras gibt?
Welche Sie nach wie vor nicht entkräften konnten?
Macht Sie für mich also nicht grad schrecklich viel glaubwürdiger…
@Muttis Liebling
ein weiteres mal, ein Hoch auf den Herrn 🙂
@Brunhild Steiner: Peter Huber hat ja die Belege geliefert für seine Aussagen. Wäre es nun nicht an Ihnen die vermuteten Mängel dort wirklich zu überprüfen? Es ist ja davon auszugehen, dass die Wissenschaftler auch nicht alle doof sind, und das eine oder andere schon herausrechnen.
Ausserdem weiss ich gerade nicht, ob die Situation Notfalls Ursache für Übergewicht und Allergie sein könnte. Wie soll das gehen?
@BS
Die Erforschung des menschlichen Mikrobiom verdient m. E. schon Aufmerksamkeit, die natürlich kritisch sein darf/muss.
Und auch wenn ich definitiv nicht vom Fach bin, kann ich nachvollziehen, dass innerhalb dieser Forschung der Kaiserschnitt und seine Folgen anders thematisiert und diskutiert wird, als es z. B. der Arzt in Aktion tun wird.
Guter Kommentar. Jede Frau sollte vor einer Geburt das Buch von Rüdiger Dahlke lesen: „Der Weg ins Leben: Schwangerschaft und Geburt.“ Ich bin auch der Meinung das vorprogrammierte KS-Geburten nicht von den K-Kassen übernommen werden sollten.
uh, ok, ziemliche Diskussion. Erstens, man ist in der Forschung hier erst am Beginn, man hat erst seit ca. 5 Jahren gute molekularbiologische Tools, um die einzelnen Bakterienstämme im Mikrobiome einigermassen verlässlich zu bestimmen. Es wird hier noch viel kommen, der Einfluss des Mikrobioms auf unsere Gesundheit ist (so wie es aussieht) erheblich. (Das war übrigens auch ein Finding des oben erwähnten Kongresses, Pharmafirmen hatte es dort praktisch keine, die wissen gar nicht, wie sie mit der Diversität und Komplexität des Themas umgehen sollen). Zu Brunhild noch. Ein NotfallKS verfälscht das Resultat sicher nicht, warum sollte ein NotfallKS per se zu mehr Übergewicht zB. führen? Es geht hier um bakterielle Erstbesiedelung des Geborenen, das ist das Thema.
Peter Huber: ‚man ist in der Forschung hier erst am Beginn, man hat erst seit ca. 5 Jahren gute molekularbiologische Tools, um die einzelnen Bakterienstämme im Mikrobiome einigermassen verlässlich zu bestimmen‘.
Genau deshalb sind relativ schwache Korrelationen (bzw RR) keine Grundlage zu Claims wie ‚29% erhöhtes Risiko für IBD, 18-32% erhöhtes für Allergien, 68% erhöhtes für ‚childhood obesity‘. Dies weil keine Zeitreihen mit solidem Mengengerüst zur Unterstützung Ihres Claims bestehen können. Dieser stützt sich ja auf eine Korrelation zwischen der (zeitabhängig) häufigeren Anwendung von KS und der gleichzeitigen Erhöhung der Risiken.
2: Schon in den diversen Abtracts wird klar, dass die Korrelationen teilweise gar nicht vorhanden sind (e.g. Obesity, cf. MF und Lauber hier), Schätzungen von Ratios, um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen (e.g. ‚The effect of cesarean delivery on childhood disease incidences were ESTIMATED by means of confounder-adjusted incidence rate ratios‘, nach meiner Recherche), wo dann der Schluss an sich sehr ambivalent ist: ‚Understanding commonalities in the underlying mechanisms behind chronic diseases MAY GIVE novel insight into their origin and allow prevention‘. Und dies trotz der geschätzten Raten des Rechenmodells, welche das Modell ja in Richtung des erwünschten Ergebnisses biegen sollten.
3: Das nennt sich, um ihren Spin auf Drumph aufzunehmen, eben fake science, um einem ideologischen Bias den ‚wissenschaftlichen‘ Drall zu geben. Sowas nennt sich auch argumentum ad verecundiam.
Gibt es wirklich jemand, der eine Frau in seinem Umfeld irgendwie verurteilt, weil sie einen Kaiserschnitt hatte??? Das glaube ich wirklich nicht.
(Okay, vielleicht im Mami-Forum…)
Mir scheint, es sind vor allem die Frauen selbst, die das Gefühl haben, eine Kaiserschnitt-Geburt sei nicht okay und etwas, wofür man sich rechtfertigen muss.
Weshalb? Aus meiner Sicht, weil der Geburt (wie auch der Schwangerschaft) allgemein viel zu viel Bedeutung gegeben wird.
Dabei zählt doch das, was danach kommt. Die Zeit mit dem Baby, dem Kind, das Familienleben.
Ab dem Tag, wo das Baby da ist, ist es doch egal, wie es auf die Welt gekommen ist. Gerade die Frauen sollten sich doch das mehr bewusst machen.
Und wie! Es gibt sogar ‚Verurteilungen‘, wenn man eine PDA hatte.
‚frau‘ sollte leiden. Für jedes andere Wehwehchen darf man gerne eine Schmerztablette zu sich nehmen, aber bitte nicht während des Gebärens.
Schaurig ist das!
Frau Jansen, Sie haben einen guten Artikel geschrieben!
Stevens, totale Fehleinschätzung ihres Kommentars. Der Werdegang eines Menschen fängt schon im Bauch der Mutter an. Schon wie die Mutter während der ganzen Schwangerschaft dazu steht. Ob sie sich freut oder ob sie das Gefühl plagt, es lieber nicht zu wollen. Die Vorfreude auf die natürliche Geburt, das einrichten des Kinderzimmers, all das stärkt die Psychische Kind-Mutter Beziehung das sich dann später positiv auf das Verhalten des Kindes auswirkt. Mit ihrer Argumentation werden das einmal alles Problemkinder in irgend einer Weise.
@ kurt
Ehrlich, ich wünsche Ihnen nichts Schlechtes, aber falls Sie dann einmal in den Genuss kommen, einen Blasenstein zu haben: bitte scheiden Sie diesen dann auf natürlichem Wege aus, ohne Schmerzmittel und sonstiges Chichi. Es gibt darüber bestimmt auch Bücher.
Und vergessen Sie dann nicht, hier alles im Detail zu berichten, damit wir Kurtli im nachhinein das Händli halten können.
Einfach mal nicht mitreden, über Dinge, von denen man selber Null Ahnung hat!
@Kurt: Hehe, toller Kommentar.
Ich gebs zu. Zuerst hab ich die Ironie nicht erkannt 🙂
@ Stevens
Ironie? Kurt meint das Ernst!
Ich finde die Einstellung von Tamar von Siebenthal nur noch zum ko…..! Die Intelligenteste Frau der Welt, die allen anderen Ihre vollkommene Meinung predigen will, abschäulich!
Inwiefern macht es überhaupt Sinn, über etwas zu diskutieren und bisweilen gar zu streiten, was ohnehin nicht mehr rückgängig gemacht werden kann? Jede Person hat ihre Gründe für gefällte Entscheidungen. Man lebt zufriedener und entspannter, wenn man diese Irreversiblen Entscheidungen einfach akzeptiert.
Diskussionen und Streitgespräche machen dann Sinn, wenn eine Entscheidung bevorsteht.
In einem kultivierten Umfeld wird die Frage nach der Gebärmethode weder gestellt, noch von Seiten der Nun- Mutter kommuniziert. Es ist kein Tabu (gibt es seit 40 Jahren nicht mehr), es ist ein Nicht- Thema, wie Hämorrhoiden- OP oder Masturbationstechniken.
@ML
Das sehe ich eben genau so. Es ist mir schlicht egal, wie eine Mutter ihr Kind auf die Welt gebracht hat. Denn etwas daran ändern kann ohnehin niemand mehr. Selbst wenn sich unsere Meinungen nicht decken würden. Daher sehe ich auch keine Notwendigkeit, warum man die eigene Entbindung überhaupt thematisieren sollte. Ausser natürlich, man wird um Rat gefragt und ist für die eigene Entbindung an Erfahrungswerten interessiert.
Genau ML, weshalb sich rechtfertigen müssen? Ich habe meine Tochter vor 2 Jahren auch per KS zur Welt gebracht, weil sie quer lag und sich nicht drehen wollte. Aber noch nie musste ich mich deshalb rechtfertigen oder auch nur erklären! Ist doch auch völlig egal wie ein Baby geboren wird, hauptsache gesund. Sind wir froh, haben wir die Möglichkeit des KS!! Die Mütter machen sich den Stress selber…
@ monalisa
Aber eben haben Sie sich doch gerechtfertigt mit Ihrem Beschrieb der Kindslage im Mutterleib! Der Krux ist doch, dass eine Mutter nicht zugeben darf, dass sie einen KS wollte: ob aus Angst vor Schmerzen oder wegen gewünschter Unversehrtheit ihrer Vagina und Damm, spielt keine Rolle. Eine Frau darf nicht zugeben, einen KS gewünscht zu haben, weil eine Frau ihr Kind gefälligst mit unermesslicgen Schmerzen zu verdienen hat. ,DAS ist absurd.
@Tamar: Ich könnte jetzt auch sagen, die Frau muss sich rechtfertigen, weil das Gesetz eine medizinische Indikation verlangt. Und Sie sind doch dafür, dass man Gesetze immer anwendet…
Öhm nein. Soviel ich weiss, gibt es da noch Gesetze über Selbstbestimmung. Nach Ihrer Logik wären ja dann Schönheits-OPs ilegal, sofern es sicht nicht um einen Eingriff handelt, der lebensnotwendige Funktionen aufrecht erhält oder wiederherstellt.
Und: Knabenbeschneidungen aus religiösen Gründen sind in der Schweiz ebenfalls legal und sehr häufig, und zwar OHNE dass das betroffene Kind selbstbestimmen kann.
Was immer Sie mir unterstellen wollen Papi; nein, es gibt kein Gesetz gegen einen „Spass-Kaiserschnitt“!
@SP
Gutes Argument. So könnte man sich doch darauf einigen: Wenn ein KS medizinisch notwenig ist, soll ihn die KK ünernehmen. Wer ihn aus reinem Lifesstyle-Denken macht (was übigens völlig ok ist, da jeder und jede selber entscheiden soll, was mit dem eigenen Körper geschieht), bezahlt selber. Ist z.B. bei Brustverkleinerungen ja auch so.
Im Übrigen gehe ich einig mit Frau von Siebenthal einig. Warum um Himmels Willen muss eine Entbindung per KS zwingend „kein Zuckerschlecken“ sein und Schmerzen bereiten, damit sie anerkannt oder zumindest respektiert wird?
@ Adam Riese
Sorry, nicht einverstanden. Es gibt durchaus Frauen, welche nicht gutbetucht sind und Ihrer Meinung nach dann eine Metzgete über sich ergehen lassen müssten, weil sie den gewünschten KS nicht finanzieren könnten.
Nach Ihrer Logik müssten dann die Männer auch den Narkosearzt für ihre Bypass-OP selber berappen, da notwendige und lebensrettende OPs durchaus auch bei vollem Bewusstsein durchgeführt werden können. Hat man früher auch so gemacht. Der Patient muss einfach gut fixiert wrrden, damit er sich nicht bewegt.
@TvS
Völlig einverstanden mit Ihren Vorschlägen.
Wer raucht, soll seinen Bypass zu einem Teil selber bezahlen, wenn er aufs Rauchen zurückgeführt wird. Nur so als Beispiel.
Es ist und war schon immer so, dass sich Minderbemittelte Gewisse OPs (auch Zahnkorrekturen) nicht leisten konnten und daher leiden müssen oder mussten. Daran können Sie nur etwas ändern, wenn Sie diesen Menschen im Einzelfall finanziell unter die Arme greifen.
Hier geht es um die Akzeptanz des KS. Solange die Allgemeinheit für die Kosten der KS aufkommen muss (in Form von steigenden KK-Prämien), wird wohl dieses Geschimpfe niemals aufhören, wenn sich wieder jemand freiwillig für den KS entscheidet.
Daher denke ich, dass die Akzeptanz grösser würde, wenn man es selbst bezahlt. Was denken Sie?
@TvS
Ich finde Ihren Ansatz sehr gut. Alles, was nicht zwingend (medizinisch) nötig ist, sollte ganz oder zum Teil selbst bezahlt werden. So kriegen wir die üblen KK-Prämien wieder in den Griff. Solange alles bezahlt wird, wird auch jede Leistung in Anspruch genommen. Die 3000er-Franchise als Minimalstandard für alle wird das Problem wohl nur minimal lösen.
Das ist ein Mamablog. Wenn da keine Diskussion über Gebärmethoden Platz haben soll, wo dann? Warum vergleichen Sie hier erneut ein (für Frauen grosses!) gynäkologischen Thema mit Hämmorrhoiden? Ist das Ihr Thema?
@ Adam Riese
3000.- Mindestfranchise? Nicht ernsthaft, oder? Da hätte ich mich gleich erschiessen können und meine Kinder gleich mit! Ich bin ja mit meinem Minieinkommen schon schier an der 300,- Franchise und 10% Selbstbehalt finanziell verreckt, wie hätte ich da die 3000.- Marke stemmen sollen?
Waren Sie schon einmal in der Situation, aus der Sozhilfe rausgefallen zu sein, zwölf 12!! Franken über dem sozialhilferechtlichem Existenzminimum zu verdienen und dann Franchise und/oder Selbstbehalte von 300 und mehr bezahlen zu müssen? Wenn möglich noch kombiniert mit einer Stromrechnung?? Da kann ich nur sagen: das war NICHT lustig!!
@TvS
Ich bin mir sicher, dass das Parlament die nötigen Ausnahmeregelungen für Minderbemittelte ausarbeiten wird. Aber die sehr viel höhere Mindestfranchise wird kommen. Da bin ich mir sicher. Ob nun 2000 oder 3000 Franken, wird sich zeigen.
Ihre persönliche Situaton war bestimmt alles andere als gemütlich. Umso grösser mein Respekt, dass Sie alleine aus dieser Situation gefunden haben. Ich kenne in meinem Umfeld Menschen, die bemühen sich gar nicht mehr, aus der Sozialhilfe zu kommen, da sie für ihr restliches Leben sowieso mit der Rückzahlung der Schulden beschäftigt wären.
Nun, in meinem ehemaligem Wohnkanton beträgt die Frist für Rückzahlungen von Sozialhilfe 5 Jahre, auch nur bei guten Einkommensverhältnisse, Erbschaften oder Lottogewinn. Diese Frist läuft bei mir September 2017 ab.
@ Adam Riese
Noch auf das Verursacherprinzip angesprochen: wie weit wollen Sie denn gehen? Bei Rauchern ja? Bei Dicken ja? Bei Magersüchtigen ja? Bei Alkoholikern ja?
Was ist mit Bäckern mit Staublunge, oder Mineuren, oder Strassenarbeitern mit Lungenkrebs durch Abgase? Alles selbst verursacht durch Berufswahl…. Das kann es doch nicht sein!
@TvS
Schwierige Frage, auf die ich keine schnelle Antwort habe. Berufs- und erbbedingte Krankheiten sollten nicht selbst berappt werden. Alles, was wir selber verursachen jedoch schon. Dies wäre fair. Eine andere Lösung fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Wenn ich daran denke, dass die KK jedes Jahr 3-4% teurer wird, kommen bei mir schon langsam aber sicher Ängste, wie das in 10, 20, 30 Jahren aussehen wird. Wären Sie bereit, die Hälfte Ihres Lohnes für die KK auszugeben, wenn dafür alle Leistungen übernommen werden? Für mich würde diese Rechnung nicht stimmen. So sehr ich hinter dem Solidaritätsprinzip stehe. Viellwicht braucht es diesen Ansatz der Selbszahlung, damit sich die Gesellschaft wieder mehr Gedanken über die eigene Gesundheit macht und entsprechend handelt.
@ Adam Riese
Ok, aber wss ist denn alles sebstverschuldet? Rauchen? Wahrscheinlich schon! Aber schon bei Alkoholismus, Drogen, Fressucht, Magersucht ist die Schuldfrage kompliziert. Süchte werden in der Regel verursacht durch psychische Ursachen. Wer also soll denn für die Kosten dieser Erkrankungen aufkommen? Der Kranke selbst oder der Verursacher?
Beispiel: meine Cousine war bis zur Geburt ihrer Schwester sehr dünn. Sie war 3 Jahre, als die Schwester mit einer schweren Augenenerkrankung (grüner Star) geboren wurde und fortan wurde die Grosse einfach……vergessen. Die gänzlich fehlende Zuwendung wurde mit Essen kompensiert, dass man dem Kind reinstopfte, so dass es im KIGA Alter schon sehr dick und später extrem Fettleibig wurde.
Teil 2
Das ganze Leben bestand aus vergeblichrnDiäten und immer mehr Gewichtszunahme bis 180 kg. Sie IST fressüchtig. Bis vor ein paar Jahren ihr der Arzt eine Restlebenserwartung unter 10 Jahren diagnostiziert hat und eine Magenbypass-OP unumgänglich machte.
Ja, wer soll denn nun für diese Kosten aufgekommen sein müssen? Meine Cousine, oder deren Eltern, die dieses Martyrium verschuldet haben?
@TvS
Stimmt schon, was Sie schreiben. Wenn die Sucht einen psychischen Ursprungs hat, wirds schwierig mit der Schuldfrage. Und es sollte ja auch nicht so weit kommen, dass man als Eltern jede Erziehungsmassnahme hinterfragen und absichern muss, damit man nicht Gefahr läuft, später mal regresspflichtig zu werden.
Die Kassen machen ja auch heute schon Unterschiede, was selbst und was nicht selbst bezahlt werden soll. Ab einem bestimmten BMI schon. Darunter als Vorsorgemassnahme aber nicht? Magenband ja, Magenballon nein?
Fragwürdig wird es, wenn eine Therapieform günstiger und effizienter ist, aber nicht anerkannt. Also selbst bezahlt. Während die weniger effiziente und weitaus teurere Methode anstandslos vergütet wird.
Es liegt so vieles im Argen. Gibt es eine Patentlösung?
@ Adam Riese
Nein, ich sehe leider keine Patentlösung. Und Sie sorechen ja schon wieder erneute Ungeremtheiten an: ab einem bestimmten BMI ja, darunter nein! Ich kenne übergewichtige Leute, denen die KK sich verweigern, sich an den Kosten zur Gewichtsreduzierung und Regulierung (mittels Ernährungsberaterin od Diätcoach )zu beteiligen, weil sie noch zuwenig dick sind. Entweder bezahlen sie alles selber, oder aber sie nehmen noch einmal 30 oder 40 kg zu, damit sie eine „Gratis OP“ bezahlt bekommen. Das ist einfach absurd. Diese OPs haben eine Sterberate von ca 3%.
@TvS
Ganz genau. Es ist geradezu pervers, dass man zuerst noch fetter werden muss, ehe die KK eine Gewichtsreduktionsmassnahme bezahlt. Statt froh zu sein, dass der Eingriff einfacher und wohl auch günstiger wird. Das sind Gegebenheiten, mit denen ich ebenfalls meine liebe Mühe habe.
Eine Freundin von mir wollte sich in jungen Jahren ihre Brüste verkleinern lassen. Sie hätte es selber bezahlen müssen, also liess sie es bleiben. Nun hat sie starke Rückenschmerzen und ist oft in ärztlicher Behandlung. Diese bezahlt die KK nun natürlich gerne.
Schlussendlich kann man es drehen und wenden, wie man will. Solche Fälle wird es immer wieder geben. Beim von mir vorgeschlagenen Verursacherprinzip dann wohl noch mehr. Dafür wären die Prämien für die Allgemeinheit günstiger.
@TvS
Die Alternative wäre, alles durch die KK bezahlen zu lassen. Dadurch würden sicherlich Folgekosten eingespart. Nur gäbe es dann sehr viele unnötige Eingriffe, was die Kosten wiederum exorbitant in die Höhe treiben würde.
Daher ist ein Ansatz über eine höhere Selbstkostenbeteiligung schon nicht ganz verkehrt. Jeder Mensch sollte die Leistung erhalten, die er benötigt. Jedoch muss die Hemmschwelle genügend hoch sein. Sonst gehe ich einfach so aus Langeweile zum Psychotherapeiten, weil ich gerne ein bisschen plaudern möchte, während meine Kinder in der Schule sind. Oder ich lasse mir meinen Penis vergrössern, weil grösser immer besser zu sein scheint…. So weit sollte es in meinen Augen nicht kommen.
@ Adam Riese
Nein, soweit sollte es nicht kommen, aber umgekehrt eben auch nicht. Ich finde es sehr ermüdend und erniedrigend, dass ich jedesmal bei der KK bittibätti machen muss, um meinem jüngerem Sohn die Therapien zu verlängern oder wieder aufzunehmen, die er aufgrund Hirnverletzungen nach Verkehrsunfall benötigt. Sie müssen diese Therapien schlussendlich nicht einmal selber berappen, sondern könnten einfach auf die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers Regress nehmen, aber es ist wohl einfacher, eine finanziell minderbemittelte Mutter zu schikanieren, als mit Versicherungen zu verhandeln.
@TvS
Das glaube ich Ihnen, dass dieses ewige Bittibätti an die Substanz geht. Ich hoffe für Sie und Ihren Sohn, dass die Therapie dennoch stets bezahlt und bald einmal nicht mehr nötig sein wird. Dann hätten Sie diese Last nicht mehr zu tragen. Ich wünsche Ihnen alles Gute.
@ Adam Riese
Danke ja, ist ja jetzt nächsten Frühling 10 Jahre her. Mein Sohn ist nun 14, hat sich gut gemacht, ist in der Schule beliebt bei seinen gesunden Mitschülern.
Nun kommt die nächste Hürde mit Berufswahl: da er integrativ geschult wird und keinen regulären Schulabschluss haben wird, suchen wir eine Attestlehre, die seinen Interessen entspricht. Nun, mit seinem sonnigen Wesen wird er auch diese Hürde mit Bravour meistern ☺
@TvS
Das klingt doch vielversprechend. Ein sonniges Wesen hat schliesslich jeder gerne um sich herum. Er wird seinen zukünftigen Arbeitgeber schon überzeugen können. Viel Glück und Erfolg.
Heute müssen sich doch eher die anderen rechtfertigen. http://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/streit-um-die-richtige-geburt/story/31828387
Wenn schon, kommt der Anspruch der Deutungshoheit auf das „richtige“ Gebären ja eher aus der selben Ecke. Oder hat sich Ihre Frau jemals lang und breit für Ihren Geburtsentscheid rechtfertigen müssen?
Grundsätzlich aber sollte keine Gebärende glauben, anderen Menschen irgendwie Rechenschaft schuldig sein zu müssen. Zumindest nach meinem Verständnis.
Bei Ihrem Link geht es jedoch um etwas anderes. Und dass die GD endlich genauer hinschaut ist auch richtig so.
Wenn die Gesundheitsdirektion einen Geburtshelfer beschäftigen würde, dem Qualitätsstatistik geläufig ist, würde ich mich anschliessen. Aber Sie kennen das Personal da wahrscheinlich genau so gut wie ich.
Wenn man entlang der Autobahnen ein dichtes Netz von ärztlich besetzen Nothilfestation aufbauen würde, sänken die Zahl der Verkehrstoten noch einmal gewaltig.
Die GD hat sehr lange sehr genau hingeschaut und den Geburtshäusern jahrelang jede Unterstützung verweigert.
Der Entscheid jetzt ist ein massiver Eingriff und meiner Meinung nach auch rechtlich nicht haltbar. Gerade wenn man offenbar das Risiko so pauschal bewertet, ohne irgendeine Einzelfalluntersuchung.
„Oder hat sich Ihre Frau jemals lang und breit für Ihren Geburtsentscheid rechtfertigen müssen?“
Nein. Die Kommentare waren jeweils: „Mutig. Das würde ich ja nie…“
@ MF
Warum ist es richtig, dass die GD „endlich genauer hinschaut“? Haben Sie eine Zahl, wieviele Kinder in der Schweiz bei Geburten im Geburtshaus gestorben sind oder lebenslange Schäden davongetragen haben? Oder sonst einen statistischen Beweis dafür, dass diese Kinder (und Mütter) so gefährdet sind, dass eine genauere Betrachtung notwendig ist? Wenn die Gefährdung sehr gering ist (gleich oder noch kleiner als im Spital), warum braucht es dann eine genauere Betrachtung?
@13: Die entscheidenden Sätze aus dem verlinkten Artikel sind m. E. die folgenden:
«Alle Einrichtungen auf der Spitalliste vom Geburtshaus bis zur Universitätsklinik haben medizinisch begründete Qualitätsanforderungen einzuhalten.“
„Wir haben wegen Unstimmigkeiten Unterlagen der in diesen Fällen geforderten fachärztlichen Untersuchungen verlangt.» Diese seien verweigert worden.“
Es geht bei der Diskussion nur um Risikogeburten, zu denen es Standards gibt die der Kanton verlangt. Persönlich halte ich das für richtig und nur konsequent.
Die Geburtshäuser sind da gerne intransparent, weil es halt eben um ein Kernthema geht (SS ohne vs. mit Risiko).
Die Geburten ohne Risiko sind von der Diskussion überhaupt nicht tangiert.
@Martin Frey: Man verlangt von einem Geburtshaus fachärztliche Untersuchungen? Das dreht sich doch im Kreis.
Und der Kanton bestimmt, was Risikogeburten sind, und wie dann zu verfahren ist? Über die Köpfe der Betroffenen hinweg? Sind die Mütter also verpflichtet, bei einem Facharzt vorgegebene Untersuchungen vornehmen zu lassen? Mit welchem Recht soll dies geschehen?
Der entscheidende Satz ist hier zu finden: „Konflikte mit dem Kanton gab es bereits davor. Dieser wollte ursprünglich auch, dass ein Gynäkologe entscheidet, ob eine Frau im Geburtshaus gebären darf, und dass ein Neonatologe das Neugeborene untersucht, auch wenn die Hebamme es als gesund beurteilt.“
Es braucht also Ärzte davor und danach, um den Hebammen auf die Finger zu schauen. Warum?
Und warum schaut die GD nicht erst mal bei den Kliniken vorbei, die über 60 KS produzieren? Wäre da nicht ein unabhängiger Facharzt, der sicherstellt, dass die Frauen korrekt informiert werden, eine vernünftige Lösung…?
@ MF
Ich kann mich da SP nur anschliessen. Wenn es eine fachärztliche Untersuchung braucht, dann sind die „Schwangerschaften ohne Risiko“ eben doch betroffen, weil auch gesunde Frauen mit problemlosen Schwangerschaften einen Arzt aufsuchen müssen, was eigentlich ziemlich absurd ist. Nach dieser Logik ist eigentlich jede Schwangerschaft ein Risiko.
@13: Bei der ganzen Diskussion geht es nur um Risikoschwangerschaften. Und was eine Risikoschwangerschaft ist, definiert der Gynäkologe/Geburtshelfer. Der Kanton wiederum koppelt die finanziellen Verpflichtungen an Minimalstandards, wie er es andernorts auch tut. Ich sehe gerade nicht, was daran falsch sein sollte.
@Sportpapi: Die GD wird bei der Hirslanden zukünftig genauer hinschauen. Aber trotzdem, Sie vermengen Wahlsectios mit medizinisch indizierten Sectios bei Risikoschwangerschaften.
Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun. Ausser Sie sind gegen eine Wahlfreiheit für die Gebärenden?
@Martin Frey: Nicht ich bin gegen Wahlfreiheit für Gebärende. Dass eine medizinische Indikation für KS verlangt wird, war ja nicht mein Entscheid.
Aber es zeigt einmal mehr, was für Schindluder getrieben wird Seitens der Ärzte, was medizinische Indikation anbelangt.
Und jetzt sollen also Ärzte klären, wer bei der Geburt auf ärztliche Betreuung verzichten und in ein Geburtshaus darf? Nach welchen Kriterien definieren Sie denn Risikoschwangerschaft? – etwa so weitläufig wie beim KS?
Und – entscheiden also wirklich Ärzte über die Geburt, und nicht die Betroffenen?
„Der Kanton wiederum koppelt die finanziellen Verpflichtungen an Minimalstandards“. Nichts dagegen einzuwenden. Da will eine Frau gebären und wählt ihre Methode, die wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich ist, und zudem eben den eigenen Bedürfnissen entsprechend. Sie hat ausgebildete Geburtshelfer zur Seite, und erwartet, dass dies wie üblich abgerechnet werden kann. Es gibt keinerlei Hinweise, dass es bei diesen „Risikofällen“ zu vermehrten Problemen gekommen ist. Vermutlich, weil die Hebammen hier die Risiken sehr sorgfältig und mit intensiver Begleitung kontrolliert haben.
„Es gibt keinerlei Hinweise, dass es bei diesen „Risikofällen“ zu vermehrten Problemen gekommen ist.“
Ich weiss, das ist Ihr Mantra, Sportpapi. Auch wenn die Unterlagen nicht transparent gemacht werden, und die nf-mässig verlegten Problemfälle danach in den Spitalstatistiken auftauchen…
Was Risikoschwangerschaften, respektive relative und absolute Sectionindikationen darstellen, dafür gibt es Guidelines. Und die werden nicht durch Sie, Hebammen oder Dritte erstellt, sondern durch die entsprechenden Fachgesellschaften. Und das ist auch gut so.
Nochmals, es geht nur um solche Risikoschwangerschaften. Ein Provinzspital X kann auch keine bariatrischen Eingriffe anbieten, nur weil Sie SP das vielleicht gerne hätten, und weil Sie im Spital Leute finden, die glauben, das zu können.
@Martin Frey: Sie behaupten nicht zum ersten Mal, die Geburtshäuser würden Problemfälle unterschlagen und nicht in ihren Statistiken aufführen. Das stimmt so nicht: https://geburtshaus-zho.ch/geburtshaus/qualitaet-statistik/
Und Guidelines sind nur Leitlinien, keine Vorschriften, schon gar keine, an die sich die Patienten oder hier Schwangeren zwingend zu halten haben. Oder verweigert mir die KK auch Unterstützung, wenn ich beispielsweise eine Antibiotikakur ablehne?
Und nein, es geht nicht nur um Risikoschwangerschaften, wenn offenbar verlangt wurde, dass vor dem Eintritt ins Geburtshaus bei allen Interessierten eine Risikoabklärung durch einen Arzt vorgenommen wird.
Hier noch aus den entsprechenden Leitlinien: „Dabei sollen die Risiken von Mutter und Kind ebenso berücksichtigt werden, wie das Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren.
Die Beratung der Schwangeren muss nach dem Konzept des „informed choice“ [Loh 2005] erfolgen. Dies bedeutet eine eigenverantwortliche Entscheidung der Schwangeren auf der Basis einer objektiven Information und unter Einbeziehung individueller Faktoren (Aufklärung) und gemeinsamer Beschlussfassung als Ergebnis der Beratung.“
Das ist/ war die Farce des Monats. Man achte auf den wichtigsten Kommentar.
Sie haben recht. Es ist nichts anderes als ein Übergriff. Ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in die persönliche Wahlfreiheit. Und es ist natürlich ein Dammbruch, denn bei vielen medizinischen Entscheidungen geht es auch um Risikoabwägungen. Und die trifft letztlich der informierte mündige Patient selber.
Wir müssen uns nicht immer rechtfertigen. Doch auch ich musste nach meinem ersten Notkaiserschnitt einer mit vollkommen unbekannten Frau erklären, dass ich – entgegen ihrer Behauptung – keine „easy Geburt“ gehabt hatte. Auch sei ich nicht einfach zu feige gewesen (dochdoch, das war ihre Meinung), um „richtig zu gebären“…
Der Notkaiserschnitt war für mich total traumatisierend, da man mir nach 9 Monaten sagte, das Kind habe keine Herzschläge mehr. Da von easy und feige zu sprechen, war einfach nur daneben. Heute fahre ich solchen Frauen (Männer interessiert das wenig) über den Mund, damals brach ich noch in Tränen aus.
Zu behaupten, man müsse sich nicht rechtfertigen ist auch nur eine subjektive Meinung, ich kann Andrea Jansen nachfühlen. Und viele andere wohl auch.
Von dieser Frau völlig danebrn und: selbst wenn Sie auf eigenen Wunsch einen easy KS gehabt hätten, wäre es völlig i.O. Eine Frau muss sich ihr Kind genausowenig mit unertröglichen Schmerzen verdienen, wie rin Mann es tut.
Schade, Frau J a n s e n, der Text wär ganz gut, hätten Sie nicht die Notwendigkeit gesehen ihn mit einem Querverweis zu untermauern- einem Querverweis der im Original in einem völlig anderen Zusammenhang steht und bloss einen kleinen Aspekt der grossen Thematik „Schwangerschaft in Zeiten der Hochtechnologie und was es mit uns machen kann“ beleuchtet, jener Ar t i k e l hatte NICHT den KS als Hauptthema… .
und hier noch das Zitat worauf wohl bezogen wird
„Weshalb fehlen Ihnen die Worte?
Weil diese körperliche Sinnlichkeit, die mit Ruhe, Geduld, Warten, im Zustand leben zu tun hat, heute lächerlich gemacht wird. Wir verlieren das Gefühl für unseren Körper.“
Nicht einverstanden, Fr. Steiner. Habe mir die Zeit genommen, das damalige Interview zu überfliegen. Die Soziologin versteigt sich in ihren Kernaussagen ja auch dazu, sich über Ultraschalluntersuchungen, Screenings, Nackenfaltenmessungen auszulassen und dann zu behaupten, die allermeisten dieser Kontrollen seien nicht nötig.
Esoterisches Geschwurbel at its best war das. Den Text von Fr. Jansen jedoch finde ich sehr gut, sehr real.
@M ar tin Fr ey
ich hab es nicht nur überflogen, sondern nochmal gelesen (über den li nk auf dieser Seite), und empfinde es nicht als Anti-Technik-Fortschritt Rundumschlag, überhaupt nicht.
Aber ich verstehe dass es einem so entgegenkommen kann, besonders wenn man befürchtet am liebsten wolle sie alle Untersuchungen streichen- was mir ebenfalls nicht zu sein scheint.
Man kann die medizinisch indizierte Sectio nicht in einem Kontext mit dem Wunsch- Kaiserschnitt nennen. Ausser der Methode hat beides keine Gemeinsamkeit.
@ML: Wenn allerdings die Quote der medizinischen Indikation sich von Spital zu Spital so weit unterscheidet, dann wird die Unterscheidung schwierig.
@ ML
Was verstehen Sie unter „medizinisch indizierte Sectio“? Das ist doch eigentlich das Hauptthema bei der Diskussion. Kein Mensch käme auf die Idee, den Kaiserschnitt bei Fällen, wo Mutter und/oder Kind bei einer natürlichen Geburt sterben würden (Plazenta Praevia, Querlage etc.) zu kritisieren. Auf der andere Seite steht der reine Wunschkaiserschnitt ohne jeglichen Grund. Der grosse Teil liegt aber doch dazwischen. BEL, Zwillinge, Kind über 4 kg, Übertragung, Panik der Mutter etc. Ist da ein Kaiserschnitt medizinisch indiziert oder nicht? Man könnte es da ja auch anders versuchen…
@SP, letztlich bekommen auch die Wunschkaiserschnitte eine med. Indikation, sonst würde selbst die Privatversicherung nicht zahlen.
Man kann die Zahl der Sectiones mit einer einfachen, zwei- termigen Regressionsformel hochrechnen. Die beiden Koeffizienten sind das Durchschnittalter der Gebärenden und der Anteil Privatversicherter. So steht es auch in der verlinkten BfS- Seite, welche dennoch behauptet, die Ursachen nicht z kennen.
Die oben genannte ‚Goldküstenmami‘ unterscheidet sich von der Muotathaler Mami in beiden Kategorien und damit hat man den Unterschied.
@ML: Das weiss ich doch alles. Also hören wir doch auf damit, von medizinischer Indikation zu sprechen. Zumindest in der Mehrheit der Fälle.
Wenn schon geht es um eine transparente und eigentlich im ganzen Land einheitlich angewendete Risikobewertung. Oder wir lassen die Restriktionen und machen einen medizinischen Selbstbedienungsladen. Wäre vermutlich ehrlicher.
Danke für den tollen Artikel! Ich habe es genau so erlebt, inkl. Gipfeli-Krümmung auch noch am vierten Tag. Eine gute Freundin hat mich Gott sei Dank vorgewarnt… ich dachte vorher nämlich wirklich, es werde alles sehr easy.
Stillen konnte ich dann auch nicht, somit war ich dann:
„Kaiserschnitt-, Fläschli- und Ü40-Mami“. in der Baby-Massage Gruppe wurde ich dafür regelrecht gemobbt :-))
Meinem Meitli hat das alles nicht geschadet, sie ist ein richtig kleiner Sonnenschein und erfreut sich bester Gesundheit. Ich würde alles nochmals genau gleich machen!
Danke für den erfrischenden Kommentar! Sehe und erlebe es genau so! Gruss von einem „Kaiserschnitt- und Ü40-Mami“ (mit dem Stillen klappte es, aber nur weil mein Sohn problemlos trank, ich selber hatte voll die Stillkrise und war nie ein begeistertes Stillmami…)
Ich hatte auch noch nie das Gefühl, mich für den KS rechtfertigen zu müssen. Es kommt sicher auch darauf an, ob und wie man dazu steht und damit im Reinen ist. Ich hatte das grosse Glück, beide Geburten (geplanter KS wegen BEL) beim 1. Kind und Spontangeburt beim 2. erfahren zu dürfen. Ich empfand beide Geburten, so unterschiedlich sie waren, als wunderschön, einzigartig, einmalig und unvergesslich. Wobei ein geplanter KS, wo man sich darauf „vorbereiten“ und einstellen kann, nicht zu vergleichen ist mit einem Not-KS, wo es unter Umständen um Leben und Tod geht und die werdende Mutter durch die Vollnarkose von der Entbindung nichts mitkriegt :(. Egal, ob spontan, KS, Lotus, im Spital, Geburtshaus, zu Hause, alleine oder in der freien Natur: Hauptsache Mutter und Kind sind wohlauf!
Mein Bruder und ich sind per (Notfall-)Kaiserschnitt zur Welt gekommen. So bin ich damit aufgewachsem, dass so ein Kaiserschnitt etwas Gutes ist, denn sonst hätten wir wohl nicht überlebt oder wären behindert.
Als ich dann selbst schwanger war, fand meine Mutter es extrem schade, dass sie mir nicht erzählen konnte, wie sich eine spontane Geburt anfühlt und wie sie es erlebt hat. Natürlich war mir das egal, denn über die Schwangerschaft konnten wir sehr gut reden, und die dauert ja bekanntlich länger als eine Geburt.
Umso schöner, dass ich nach meiner spontanen Geburt meiner Mutter davon erzählen konnte. So hat sie diese Erfahrung mit mir teilen können.
Es ist egal wie das Baby zur Welt kommt. Die Schwangerschaft allein ist schon eine riesen Leistung… und das Danach ebenfalls!
Meega schöön!
Ich gehöre definitiv nicht zu den drei Dritteln, die das Gefühl haben, sich rechtfertigen zu müssen und ich hatte zwei Kaiserschnitte. Ich kenne auch genügend andere Frauen, die sich wegen ihres Kaiserschnittes nicht rechtfertigen müssen.
Man erzählt seine Geburtsgeschichte, wenn das Thema zufällig draufkommt und das sind dann Geschichten wie die der anderen. Nix zum Rechtfertigen, nix zum Grämen, nix zum schämen, ganz normale Geburten.
Verstehe das Bedürfnis so einen Artikel zu schreiben gut. Moderne Frauen sind auch Opfer der aktuellen geburtsmedizin, Unwissen über natürliche Geburt. Warum funktioniert dies in Geburtshäusern so viel besser? 30% sind niemals medizinisch nötig. Auch nicht in 3. Welt Ländern wo nicht 30% der Gebärenden sterben. Das Umfeld im Spital ist häufig das Problem und die permanente Kontrolle im Fokus auf Probleme. Gruss eines Arztes mit Erfahrung aus 3. Welt und gebärsaal in der schweiz.
Ja ja, die ‚Kampfhebamme‘ , die doch besser im Geburtshaus geblieben wäre, fand es auch nicht nötig, mir zu einer PDA zu verhelfen – dies nach 28 h Stunden Wehen. ‚So funktioniere eine Geburt nun mal‘, meinte sie.
Als Arzt kennen Sie sicher die Geburtsstunde der Geburtsmedizin vor 200 Jahren, welche mit Ignaz Semmelweis verknüpft ist. Es war ein heute noch anhaltender Kampf der Hebammen gegen die ärztlichen Geburtshelfer und entschieden ist der nicht. Der perfektionistische Zeitgeist präferiert die Geburtsmedizin, aber langzeitlich sehe ich eher die Hebammen. Um einen Kaiserschnitt zu machen, braucht man kein Physikum und keine Pathologie- Ausbildung. Das lernt man in einer Stunde an einem Beispiel, jede Hebamme kann das.
Klar, inklusive der Behandlung allfälliger Komplikationen während des KS… Bei Bekannter ist vor 15 Jahren der Chefarzt in der Nacht Vollgas durch Bern zur Insel gerast, um das Team zu unterstützen und die Patientin vor dem Verbluten zu retten. Jetzt weiss ich, die Hebamme vom Pikettdienst hätte dazu auch gereicht. Auch für das schlussendlich notfallmässige Entfernen des Uterus. Kann ja jeder.
@Martin: Das weckt allerdings auch nicht unbedingt Vertrauen in eine Spitalgeburt. Wenn dann alles von einem Arzt abhängt, der gar nicht im Haus ist.
Der Knackpunkt ist für mich nicht die „Sicherheit“ bei einer natürlichen Geburt im Geburtshaus (zumal nicht in der Schweiz mit Super Hebammen und Rega usw.) sondern die Schmerzen, gegen die alles Hebammenwissen nichts hilft, sondern nur die liebe Anästhesistin mit der Kanüle, die sie einem zwischen die Wirbel schiebt. Warum mehr Schmerzen besser sein sollen als weniger konnte man mir noch nie überzeugend erklären. Natürlich ist nicht per Definition gut und sanft. Die Natur kann grausam sein! Und bei aller fachlichen Autorität: Als Mann sollte man sich etwas zurückhalten bei dem Thema.
„Und bei aller fachlichen Autorität: Als Mann sollte man sich etwas zurückhalten bei dem Thema.“
Das musste ja kommen. Allerdings hat ein Mann, der Hundertfach Geburten begleitet hat, vielleicht doch etwas mehr Erfahrung als ein einzelne Mutter? Zumal die ja in den wenigsten Fällen mehrere Methoden erlebt hat.
Sie wussten ja schon vor der Geburt, dass Sie PDA benötigen werden. Woher? Weibliche Instinkte?
Fühlte mich provoziert durch das unterstellte Unwissen. Denn ich habe mich gerade deshalb für eine PDA entschieden (definitiv dann erst im Moment selber, logisch), weil ich einigermassen informiert war, kombiniert mit dem ganz genderneutralen menschlichen Instinkt, Schmerzen wenn möglich zu vermeiden. Aber beim zweiten Lesen schätze ich den Kommentar von A.S. ansonsten, besonders das mit dem Fokus auf Probleme. Gebt mir die PDA in Pillenform und ich gebäre mit Freuden im Geburtshaus oder zuhause.
@Jane Bissig: Vor Ihrer ersten Geburt wussten Sie nicht mehr und nicht weniger, als ein Mann auch wissen könnte, wenn er sich informiert.
Und der Mann hier war Arzt und offenbar bei vielen Geburten dabei. Weshalb sollte er sich nicht äussern, gerade wegen der fachlichen Autorität? Zumal er das ja nüchtern-sachlich tut, und keineswegs anklagend.
@Sportpapi: Jaa, er darf sich ja äussern. Und andere Männer auch. Das oben war als eine Art Entschuldigung gemeint. Es macht aber allgemein schon einen Unterschied, ob Mann oder Frau, doch. Es scheint mir einfacher, die Geburtsschmerzen in den grösseren Kontext zu stellen und zu sagen „Die natürliche Geburt hat so viele Vorteile, dass man doch die Schmerzen als Kollateralschaden in Kauf nehmen muss“ wenn man nicht ganz selber davon betroffen sein wird. Das Gejammer über Schmerzen wird da leicht zum „Frauengedöns“. Und da sollte man als Mann aufpassen.
@Jane Bissig: Schmerzempfinden und -toleranz erscheint mir eine sehr individuelle Geschichte zu sein. Da sind Vorwürfe generell nicht angebracht. Auch wenn Heldentum diesbezüglich vor allem bei Männern schon hoch im Kurs ist.
@ Jane
Dann lassen Sie es mal eine Frau mit drei Kindern versuchen, die Erfahrung mit und ohne PDA hat:
1. Sie unterschätzen die Hebammen gewaltig. Sie haben so ihre Mittelchen, um Schmerzen zu begegnen.
2. Schmerzen sind nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass eine PDA eben nicht nur die Schmerzen nimmt, sondern auch das Gefühl und die Bewegungsfreiheit einschränkt. Eine Geburt ist eine aktive Sache (oder sollte es zumindest sein). Die Frau spürt instinktiv, was ihr hilft, gut tut, welche Bewegung, welche Position. Die von der PDA erzwungene Rückenlage ist alles andere als optimal. Das Gefühl, etwas zu leisten, mitzuarbeiten, werden die Schmerzen schliesslich auch erträglich. Und danach sind sie auch vergessen.