Das ideale Arbeitsmodell für Eltern

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Zwei Frauen bei einer Business-Konferenz. Foto: Nicola Bothwell, flickr.com

Der Begriff «Jobsharing» ist Ihnen bestimmt geläufig. Aber haben Sie auch schon von «Job-Splitting» oder «Job-Pairing» gehört? Beides sind Unterarten des Arbeitsplatzteilens. Denn Jobsharing ist nicht gleich Jobsharing.

Ein Attribut allerdings trifft auf fast jedes Jobsharing hierzulande zu: Es ist weiblich. 90 Prozent der Jobsharing-Paare in der Schweiz werden von Frauen gebildet, wie eine Befragung 2014 festgestellt hat. Denn Jobsharing bedeutet zwingend Teilzeitarbeit, und diese wird nach wie vor mehrheitlich von Müttern ausgeübt. Dabei wäre das Jobsharing, das eben weit mehr ist als eine normale Teilzeitstelle, auch für Männer ein ideales Arbeitsmodell, findet Sara Müller. Die ehemalige Senior Business Risk Managerin hat sich ganz dem Thema verschrieben: Sie hat einen Ratgeber dazu verfasst, betreibt eine Website mit Tipps für Jobsharing-Gewillte und unterstützt einen bei der Suche nach dem passenden Stellenpartner.

Zwei Leute teilen sich Aufgaben und Verantwortung

Müller sagt, dass das Jobsharing gerade Eltern eine gute Möglichkeit bietet, um eine erfolgreiche Karriere und das Familienleben zu vereinbaren: «Zwei Leute teilen sich Aufgaben und Verantwortung, so wie man sich auch die Erziehung des Kindes aufteilt. Dadurch sind sogar Führungspositionen im Teilzeitpensum möglich.» Und genau dieses Argument, so Müller, sollte eigentlich auch diejenigen Männer überzeugen, die sich immer noch als Ernährer der Familie sehen und Angst vor einem Karriereknick haben.

In England, Holland und Deutschland ist das in den Köpfen bereits angekommen, «dort ist Jobsharing schon sehr verbreitet, genauso wie in Skandinavien», sagt Müller. Nicht so in der Schweiz: «Gemäss der Studie von Robert Half von 2014 liegt die Schweiz im Vergleich zu den restlichen Ländern Europas auf dem vorletzten Platz bezüglich Jobsharing bei Unternehmen», sagt Müller. Zwar werde über das Thema immer wieder einmal geredet oder geschrieben, umsetzen tun es dennoch die wenigsten Firmen.

Mein Arbeitgeber hat es getan: Ich bin seit drei Jahren im Jobsharing angestellt. Für die Stelle war ursprünglich eine Person im 100-Prozent-Pensum gesucht worden. Die Krux: Man wollte gerne eine Mutter für den Job. Doch die beiden, die infrage kamen, wollten nicht Vollzeit arbeiten. Also entschied man sich, uns ein Jobsharing anzubieten. Anstelle eines zweiten Vorstellungsgesprächs gab es eine Art Blind Date, bei dem wir uns vorgestellt wurden, uns beschnuppern durften und schliesslich entscheiden mussten, ob wir uns eine so enge Zusammenarbeit vorstellen könnten. Wir liessen uns darauf ein und bereut hat den Schritt bisher niemand, schon gar nicht unser Chef.

Dass ich damit zu einer raren Spezies gehöre, merke ich jeweils an den Reaktionen, wenn ich von meiner Arbeit erzähle. Grosses Erstaunen und Bewunderung – für die Firma, nicht für mich – sind die Regel. Und oft folgt die Frage, ob das denn nicht total kompliziert sei.

Organisation und Sympathie

Ist es nicht – vorausgesetzt, man ist gut organisiert. Gerade wenn man ein Job-Splitting betreibt, sich also alle Verantwortlichkeiten und Aufgaben fifty-fifty teilt, muss man den anderen stets im Kopf haben. Ob man auf Übergabemails oder Blitz-Meetings am Morgen setzt, ist einerlei. Wichtig ist bloss, irgendeinen Weg zu finden, den anderen stets darüber auf dem Laufenden zu halten, was an seinen freien Tagen passiert ist. Problemlos machbar. Erst recht für Mütter, die es sowieso gewohnt sind, mit zig Aufgaben gleichzeitig zu jonglieren und die Termine der ganzen Familie im Kopf zu haben.

Bei aller Begeisterung fürs Jobsharing muss ich dennoch zugeben, dass es seine Tücken haben kann: Ich könnte nicht mit jedem so sehr zu einem Team, ja fast zu einer (zumindest beruflichen) Einheit verschmelzen. Die Sympathie spielt eine wichtige Rolle, ebenso natürlich die Tatsache, dass man von seinen Fähigkeiten her ungefähr auf dem gleichen Level ist. Und: Man muss absolut teamfähig sein und gewillt, die Verantwortung zu teilen. Sobald einer der Chef sein will, ist die Krise vorprogrammiert. Deshalb finde ich es gar nicht so verkehrt, sich seinen Stellenpartner ganz aktiv selbst auszusuchen und sich danach gleich als fixfertiges Duo zu bewerben.

Ob die HR-Verantwortlichen schon so weit sind, solchen Doppelbewerbungen eine Chance zu geben, ist die andere Frage. Müller meint, dass die Unternehmen langsam auch einsehen würden, dass ein Jobsharing-Paar mehr zu bieten hat als eine einzelne Person. Denn auch wenn der Initialaufwand etwas grösser ist: Wer zwei Personen einstellt, bekommt sozusagen zwei Köpfe für einen. Zwei Leute, die mitdenken. Sprich: Doppelt so viele Ideen, doppelt so viel Erfahrung, ein doppelt so grosses Netzwerk.

Würden Sie sich auf dieses Arbeitsmodell einlassen, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten? Oder ist das nichts für Sie? Und weshalb?

*****

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126 Kommentare zu «Das ideale Arbeitsmodell für Eltern»

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Es ist zum Kotzen: wieder einmal hat die Bevölkerung bewiesen, dass ihnen das eigene Portemonnaie wichtiger ist, als die Zukunft unserer nachfolgenden Generationen.

    Ich weiss, die Atomabstimmung gehört nicht zum Thema, aber ich muss meiner Entäuschung Luft machen

    • Frank sagt:

      Ich gönne der feministischen Grünen-Präsidentin Rykart die Niederlage.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Es ging in dieser Abstimmung nicht darum, einer Politikerin ans Bein zu pissen, sondern mit dem Umdenken zu anderen Energien ein Zeichen zu setzen.

        Kein Neinstimmer hat ein anderes Argument als seinen eigenen Geldbeutel. Weder ist die Sicherheit von AKWs gewährleistet, noch die sichere Endlagerung von radioaktiven Abfall möglich. Es ist ein Verbrechen und nichts Anderes.

      • Frank sagt:

        Wer anderen immer ans Bein pisst, kriegt irgendwann selbst ans Bein gepisst. Hehe.

    • Franz Gödl sagt:

      Stimmt. Sollte sich in den nächsten Jahren ein AKW-Unfall bei uns ereignen, dann waren wohl alle für die sofortige Abschaltung aller AKW’s. Aber jetzt, da uns dieselben Akademiker Sicherheit vorgaukeln, die sagten, dass statistisch ein Atomunfall nur alle x-tausend Jahre statt findet, wir aber schon Tschernobyl und Fukushima in kurzen Abständen hatten, schaut man nur auf den kurzfrisigen Gewinn. Da wird es einem übel.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Super Ausrede für Neinsager. Dabei sind sie einfach dumm, egoistisch und geizig.

      • Frank sagt:

        @Franz, wie jetzt, die Akademiker sind doch Links. Die Elite. Schon vergessen?

        @Tamar, aus links-feministischer Sicht sind die Andersdenkenden immer dumm und geizig. Das ist nichts neues.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Frank

        Bei dieser Abstimmung ging es um eine bessere Zukunft für unsere Kinder und deren Kindern und deren Kindern usw. Aber es waren ja wieder einmal die Rechten, wo die Devise gilt: für mich gern es Bitzeli meh. Dieselben wollen auch in der Bildung sparen und das Schlimmste: die Meisten dieser Egoisten haben selber Kinder, denen sie mit ihrem eigenen Egoismus in die Fresse hauen.

    • Susi sagt:

      Danke, Tamar, voll Ihrer Meinung.

      @Frank: Sogar dieses auf hämische Art zum Feminismus-Thema zu machen, ist echt peinlich.

  • dr house sagt:

    aktuell suche/wünsche ich mir (wieder) eine arbeits-partnerin, aber lieber in teilzeit mit klar getrennten kompetenzen. mit frauen sehe sich es gar nicht, irgendwann geht der zickenkrieg los und dann geht gar nichts mehr…
    ich hatte mal so ein splitting, aber meine partnerin war ein mann! hätten wir nicht 10 altersunterschied gehabt, hätte man uns als zwillinge bezeichnen können – das war eine zusammenarbeit, die echt schon «magisch» war… wir wussten selbst ohne lange absprachen, was zu tun ist und wie. diese übereinstimmung war gigantisch… heute sind wir nicht mal mehr freunde…

  • dres sagt:

    Nöh, für ein Jobsharing könnte ich mir nur ganz wenige Leute vorstellen. Und die arbeiten nicht im gleichen Beruf wie ich. Dann lieber Teilzeit aber mit sauber geklärten Kompetenzen.

  • Max sagt:

    Um welche Jobs geht es hier eigentlich? Staatsstellen? Journalisten? Oder wie im Artikel dargestellt … eine der vielen tausend Stellen, wo man „gernen eine Mutter für den Job wollte“, aber nur zwei hatte die 50% arbeiten wollen? Was soll dieses kuriose Einzelbeispiel? Ohne auch nur auf die organisatorische Problematik einzugehen:
    Realität ist einem kleinen Land mit PFZ ist Jobsharing eine Illusion. Der nächste Kandidat wartet gleich um die Ecke.
    Alles klar?

    • Urs M. sagt:

      Ich schätze, wenn für Feministinnen Jobs ’nur für Mütter‘ in Ordnung sind, dann sinds bestimmt auch Jobs, wo ’nur Männer oder Kinderlose‘ gesucht werden. Die HeucheIei kennt keine Grenzen.

    • Martin sagt:

      Ein kleines Land mit PFZ? Wie zum Beispiel die Niederlande? Natürlich ist das möglich, es fehlt bei uns vielfach einfach der Wille.

  • Michael sagt:

    Die Industrialisierung 4.0 zwingt uns, viele alte liebgewonnene und bewährte Arbeitsmodelle über den Haufen zu werfen. Dieser Ansatz, zwei Personen auf einer Stelle zu beschäftigen wäre sicherlich ein neuer Ansatz. Und wie viele neue Situationen, führt auch diese zu neuen Herausforderungen; z.B. wie schafft man es, das diese beiden Personen auch in die gleiche Richtung marschieren ? Positiv an so einer Situation für den Argeitgeber sollte doch sein, das diese Stelle jeden Arbeitstag des Jahres besetzt ist. Auch Krankheitsfälle würden drastisch reduziert werden.

  • Fritz sagt:

    Wenn zwei Leute statt einer Person den Job erledigen, erfordert dies einen grossen Mehraufwand an Koordination. Ausserdem wird die Fehlerquote aufgrund MIssverständnissen grösser, wenn dazu noch ein Schadenfall oder Mehrkosten eintreten, gar nicht zu denken, was los ist. Die Mehrkosten müssen dem Auftraggeber in Rechnung gestellt werden. Dadurch ist man eventuell nicht mehr wettbewerbsfähig.
    Ich sprech aus der Praxis, wir haben viele Projekte an denen zu zweit gearbeitet werden muss aufgrund der Grösse. Es ist schlichtwegs besser alleine zu arbeiten und jemanden als Controller zu haben, als zu zweit zu arbeiten und keinen Controller zu haben.

    • 13 sagt:

      Dafür vermindert sich die Fehlerquote, weil einer etwas übersieht oder vergisst, da ja der andere daran denkt. Unsere Projekte zu zweit sind eindeutig besser. Das Controlling übernimmt man gegenseitig und der aktive Austausch bringt eine Reflexion. Wenn ich jemandem erklären muss, warum ich es mache, hinterfrage ich es eher, als wenn ich einfach mache.

      • 13 sagt:

        Aber es sind natürlich nicht alle gleich teamfähig, die Chemie muss stimmen.

      • Fritz sagt:

        Hat was, wenn man der Controller seines Partners ist. Allerdings ist es bei uns auch so, dass wir eng mit unseren Auftraggebern zusammenarbeiten. Und da ist es schwierig, das Know-How jeweils auf gleicher Höhe zu halten. So Aussagen wie:“ Weisst du noch, wir haben doch letzten Donnerstag besprochen, dass…“ und dann die Antwort kommt: „Da war mein Jobpartner hier, ich war nicht in die Diskussion involviert und kenne nur die Entscheidung, aber nicht den Diskussionsverlauf, kannst du mir nochmals erklären um was es genau gegangen ist? Merci, den Lohn bezahlen ja sie.“
        …ist nicht so ideal…

      • 13 sagt:

        Ist bei ins genau so, wenn auch eher Team und nicht Jobsharing. Aber dagegen helfen Aktennotizen und eben guter Austausch. Und wer uns beide hat, weiss dass er zu den wichtigen Kunden zählt, was natürlich betont wird. Da wird die eine oder andere Frage, die man 1x stellt, verziehen. 😉

      • Sportpapi sagt:

        Aber irgendwie ist es auch so ein Frauen-Ding, immer alles zu zweit machen zu wollen. Hat seine Vorteile. Aber irgendwie ist dann auch nie jemand wirklich verantwortlich.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Nö, die einzige, mit der ich so etwas nicht gemacht hätte, wäre die andere Frau im Team. Mit den drei Männern jederzeit gerne wieder. Teamfähigkeit ist eine Charakter- keine Geschlechterfrage.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich habe nicht wirklich Teamfähigkeit gemeint. Sondern das Bedürfnis, Verantwortung zu teilen.
        Und schon gar nicht wollte ich beurteilen, ob man letztlich mit einem Mann oder eine Frau besser zusammenarbeitet. Von Frauen höre ich immer wieder, dass sie lieber mit Männern arbeiten. Ich kann das persönlich nicht nachvollziehen, bzw. habe weniger Vorbehalte.

  • fabian sagt:

    Das Modell ist fernab von einem Ideal für Eltern. Welche Eltern können es sich leisten, mit bloss 2×50% Jobs durchs Leben zu kommen? Wie immer propagiert der Feminismus Modelle für ein paar privilegierte und gutgestellte Wenige. Die Migroskassierin würde ob einem solchen Vorschlag milde lächeln.

    • Sara Müller, Founder Jobsharing-Consulting MS AG sagt:

      Gut zu wissen: Jobsharing ist nicht auf 100% beschränkt. Jobsharing ist flexibel und kann auch mit z.B 80% : 60% aufgeteilt sein. Vielleicht kennen Sie die Berechnungen der Unternehmen, diese rechnen meist mit FTE und da sind Teams z.B mit 6.7 FTE (also 670%) berechnet. Wie diese 670% aufgeteilt auf Personen und Arbeit sind, kann der Head/Chef bestimmen.

      • fabian sagt:

        Sara, wenn es so wäre wie Sie sagen, dann bräuchte es kein Job-Pairing oder Splitting. Weil dann könnte man die Stellenprozente auf eine frei wählbare Anzahl von Arbeitenden zuteilen.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Da gebe ich Sara Müller recht. Meine Stellenpartnerin und ich sind unterdessen gemeinsam auch bei mehr als 100%.

  • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

    Ich habe meinen CEO Job gegen meinen heutigen Job als Einzelunternehmer getauscht. Reason why? „klassisches“ Modell funktionierte bei uns nicht: Ehemann arbeit extern 80h/W und Ehefrau intern 80h/W. Es braucht Mut, von allen Seiten: Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Partner. Akzeptanz, v.a. bei den eigenen Peers ist weiterhin tief. Auch der Partner / die Partnerin muss bereit sein, eigene „Machtpositionen“ aufzugeben, will zB heissen, es gibt 2 gleichwertige Partner auch zuhause! Meine Erfahrung diesbezüglich: es braucht Zeit, alte Modelle aufzugeben. Die Frau ist nicht mehr Hüterin von „Love & Care“, sondern muss hier Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung abgeben. Nicht immer leicht und ein teilweise schmerzhafter Prozess. Umdenken fängt im Kopf an, muss aber in Taten umgesetzt werden.

    • fabian sagt:

      Nur bei der Trennung werden sie als Mann das nachsehen haben, sofern Frau so will.

      Beispiel: Letzthin im SRF ein Beitrag über Scheidungskinder. Darin ein Mann, Lehrer, der die Kinder 100% grosszieht, 50% arbeitet, und der nichtarbeitenden Frau noch das 1.5-fache (!) seines Teilzeitlohnes Unterhalt zahlen muss. Solche feministisch-absurde Rechtssprechungen sind heute das grösste Hindernis zu einer Gleichstellung. Nur wenn wir die feministische Gesellschaft überwinden, werden wir Gleichstellung erreichen.

      • Susi sagt:

        fabian, sowas hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern davon, wer wieviel verdient.

      • Jürg. sagt:

        Nicht an allem ist der Feminismus schuld. Wurde das Urteil eventuell von einem Richter gesprochen?
        Schade das Gleichstellung ist ausschliesslich Frauenförderung ist. Es zementiert das Bild das Frauen minderwertig sind..
        Siehe kein Krippengeld für Väter

      • fabian sagt:

        Susi, der Mann verdiente angeblich als Teilzeitlehrkraft 2500 Fr für sich und seine Kinder. Und muss seiner nichterziehenden und nichtarbeitenden Ex 3700 Fr bezahlen. Was genau ist nun ihre Aussage mit Höhe des Verdiensts?

      • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

        @fabian Solche Fälle kenne ich auch, aber wir Männer müssen auch lernen, mehr auf uns zu achten, statt einem „Superhero“ Ideal entsprechen zu wollen. D.h. jeder ist seines Glücks/Erfolgs/Vermögens Schmied. Im Falle einer Trennung bin ich finanziell abgesichert, damit ich emotional nicht in die Falle „Auge-um-Auge“ tappe. Wenn Mann keine Bindung zu seinen Kindern hat, dann streitet er über das Geld. Darum stärke ich diese Bindung täglich. Alleinerziehende (w/m) haben es nicht einfach. Beim genannten Fall: die Kinder entscheiden sich gegen die Mutter. Dann streitet sie halt um’s Geld. Unreif? Vielleicht. Moralisch ist der Vater der Gewinner und, auch wenn man nicht an Karma glaubt, eine Lösung wird kommen (Support von Freunden, Fremden etc.). Es gibt auch gute Menschen. Hoffentlich…

      • Susi sagt:

        @fabian: Ich kann es sonst noch genauer sagen: Derjenige, der mehr verdient, bezahlt dem anderen Unterhalt nach einer Scheidung. Zudem werden von beiden die AHV-Beiträge, die während der Ehe einbezahlt wurden, geteilt und die Hälfte dem anderen bezahlt. Somit wird diejenige Person, die mehr verdient bzw. mehr verdient hat, der anderen Geld abgeben. So einfach. Würden wir uns scheiden lassen, müsste ich meinem Mann eine Stange Geld abgeben.

        Ihre Rechnung unten kann schlicht nicht stimmen. Glauben Sie so ein Münchhausen-Geschichtlein wirklich? 2500.- für ein 50%-Pensum im Lehrerberuf und 3700.- abgeben? Mon Oeil. (Würde mich ja interessierten, was die andere Seite erzählt…)

      • Adam Riese sagt:

        @Fabian: Wenn der Lehrer im Ihrem Beispiel nur 2500 Franken verdient, kann er gar nicht 3700.- abgeben. Das ist mathematisch schon gar nicht möglich. Zudem darf ein Mann niemals unter seinen Notbedarf geraten (ca. 3’600.-). Damit er 3’700.- abgeben kann, muss er also mind. 7’300.- netto verdienen.
        Was also viel eher möglich ist: Der Lehrer erzielt neben dem 50%-Teilzeitpensum auch noch von irgendwoher ein deutlich höheres Einkommen und kommt somit auf einen Lohn von vielleicht 10’000 Franken. Dann ist es halt so, dass er entsprechend abgeben muss. Wär im umgekehrten Fall aber genauso und hat nichts mit Männerfeindlichkeit zu tun.

      • fabian sagt:

        ja, ich weiss, es klingt völlig absurd.
        habs nachgelesen, siehe link unten.
        „die er ihr monatlich zu zahlen hatte, am Ende waren es 3700 Franken, mehr, als er bei seinem jetzigen 50-Prozent-Pensum verdient.“

        http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/fernsehen/Wenn-alles-an-einem-haengt/story/25014119

        Um solche Zustände zu verteidigen, Susi, Adam Riese, mit Verlaub, muss man nicht nur männerverachtende Feministin sein, sondern auch noch ein herzloser Mensch.

      • Jürg. sagt:

        @Adam Riese und Susi
        Fragen sie 13 sie schreibt hier ab und an über solche Fälle.

      • Susi sagt:

        @fabian: Ja, das ist tatsächlich absurd. (Er verdient aber nicht 2500.-, sondern garantiert mehr.)
        Wie dem auch sei, dieses Beispiel ist ganz sicher nicht die Norm, und mich würde interessieren, was genau dahinter steckt. Und wenn man lange genug sucht, findet man immer eins. Selektive Wahrnehmen. Ich könnte ein paar Beispiele nennen, wo die Frau über den Tisch gezogen wurde. Aber auch diese sind genauso wenig exemplarisch wie das von Ihnen vorgezeigte.

      • Sportpapi sagt:

        Das Problem ist, dass der Lehrer offenbar „freiwillig“ seine Anstellung reduziert hat. Das war effektiv eigentlich nicht finanzierbar.
        Die Frage bleibt, warum er Unterhalt bezahlen muss, statt zu erhalten. Und ob das so bleibt, wenn die Scheidung mal durch ist.
        Bekommen denn die Väter auch Unterhalt, wenn sie während der Trennung krank und damit arbeitsunfähig werden? Sicher nicht, oder?

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Dass die Väter die alleinige Obhut erhalten, ist so selten, dass es immer nur Einzelfälle gibt. Schlimm genug! Und die Norm in diesen Fällen ist doch tatsächlich, dass ein alleinerziehender Vater keinen Unterhalt erhält.
        Aber was meinst du: Wenn ein Vater bei der Trennung krank und arbeitsunfähig würde – bekäme er dann von der Ex-Frau, die auch die Kinderbetreuung übernommen hat, noch Unterhalt?

      • Sabine sagt:

        Susi, es ist dumm, wie du argumentierst.

        „Wie dem auch sei, dieses Beispiel ist ganz sicher nicht die Norm“
        Frauen in den Chefetagen oder in Handwerksberufen sind auch nicht die Norm, und trotzdem sollen sie dort die gleichen Rechte haben wie Männer.

        Du illustrierst leider wirklich treffend, wie wenig sich manche feministische Frauen um Gleichstellung kümmern, sondern nur um ihre eigenen Vorteile.

      • Susi sagt:

        @SP: Ich kenne einen solchen Fall, ja. Frau arbeitet 100%, verdient gut, Kind geht in die Krippe, obwohl der Vater zuhause ist, weil er nichts auf die Reihe kriegt und auch praktisch kein Geld verdient. Die Frau schmeisst den Haushalt, verdient die Kohle, kümmert sich um das Kind. Man sucht sich eine Tussi und verlässt die Familie. Selbstreden, dass das Kind nach der Trennung bei ihr bleibt.
        Und jetzt rate mal, wer wem die Hälfte der Pensionskasse auszahlen muss, und Unterhalt.

      • Adam Riese sagt:

        @Fabian: Das Problem an solchen krassen Einzelfällen ist halt, dass wir nie genau wissen, was dahinter steckt. Wie sind die finanziellen Verhältnisse wirklich? Hat er das Sorgerecht und die Obhut der Kinder offiziell erhalten oder wohnen die jetzt einfach bei ihm, während die Frau noch alimentiert werden muss? Wurde die Berechnung auf einer 100%-Grundlage gemacht, aber er will lieber daheim sein, was legitim aber ein freiwilliger Entscheid ist. Die Fremdbetreuungskosten dürfte er ja sonst vom Unterhalt an seine Ex abziehen. Aber von all dem wissen wir nichts. Einzig die zwei konkreten Beträge 2500.- und 3700.-. Und dies ist für eine seriöse und abschliessende Beurteilung schlicht zu wenig.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ich kenne keinen solchen Fall, aber ich muss dir das mal glauben (fällt mir allerdings schwer).
        Das mit der „Tussi“ hingegen ist einfach eine billige Argumentation. Selber schuld also? Der Lehrer im Beispiel vermutlich auch, hätte sich halt eine robustere Frau suchen sollen?

      • Susi sagt:

        @Sabine: Ich bin keine „feministische Frau“. (Aber danke für die Blumen!)

      • Zufferey Marcel sagt:

        Es gibt noch andere Länder und andere ‚Herren‘, nota bene. Ein ganz absurder Fall im Folgenden, wo ein Mann seiner Frau 500’000 Euro vorschiessen muss, damit sie sich einen Rechtsanwalt leisten kann:

        Oberster Gerichtshof verlangt eine knappe halbe Million Euro Unterhaltsvorschuss, damit Expartnerin sich gut vertreten lassen kann.

        http://diepresse.com/home/recht/rechtallgemein/5121423/Gatte-bezahlt-teuer-fur-das-Prozessieren-gegen-sich-selbst

      • Susi sagt:

        @S.P.: Die Geschichte ist genau so, wie ich sie beschreibe.
        Was ist eine billige Argumentation? Und wer ist selber schuld?

      • Susi sagt:

        @S.P.: Meine Antwort hängt. Aber: Warum sollte ich eine solche Geschichte erfinden? Ich habe sie übrigens nicht einfach „gehört“, sondern tatsächlich sehr nah miterlebt.
        Und warum soll es nun um Schuldzuweisungen gehen? Es ging doch einfach um spezifische Ausnahmefälle, nicht um die Schuldfrage.

      • 13 sagt:

        @ Lehrer-Fall
        Ich kenne ihn nicht, gehe aber davon aus, dass ihm ein hypothetisches Einkommen angerechnet wurde, er demnach 7000+ verdienen könnte.

        @ Susi
        PK ist klar, aber Unterhalt ist tatsächlich sehr sehr selten. Ich hatte es in 10Jahren Berufspraxis einmal, Fälle, in denen es mit umgekehrten Geschlechtsvorzeichen ganz sicher Unterhalt gegeben hätte, aber hier eben nicht, weil es die Frau ist, die zahlen müsste, hatte ich viele, aber der Antrag wurde immer abgewisen. Und dann immer wieder die absurde Situation, wo die Kinder beim Vater sind, die Mutter nicht für die Kinder bezahlt, aber er ihr noch Unterhalt bezahlen muss…
        Aber warum blieb das Kind bei ihr? Das müsste doch schon ungewöhnlich sein, wenn bisher er betreute…ist es aber leider nicht.

      • Susi sagt:

        @13: Er hat es ja nicht betreut, es war in der Krippe und später im Hort, wenn die Mutter arbeitete.

      • Susi sagt:

        Mein Standpunkt ist einfach der, dass es allerlei seltsame Geschichten gibt und man auch die richtigen findet, wenn man genau hinschaut, von beiden Seiten.
        Aber Sie sind definitiv nah dran am Geschehen, 13, und können hier natürlich besser sagen, was die Norm ist.

      • Susi sagt:

        @13: Mich würde dann aber doch noch interessieren, was dann in der Mehrheit der Fälle mit einem geschiedenen Mann passiert, der selbst nichts verdient, während die Frau ein gutes Einkommen erzielt. Sozialamt für ihn, obwohl sie 9’000.- heimbringt?

      • 13 sagt:

        @ susi
        Ach so, sorry, falsch verstanden. Ich nehme an, bei einer solche Konstellation hätte er die Chance auf ein zeitlich sehr beschränken Unterhalt (wenige Monate) und anschliessend würde ihm ein hypothetisches Einkommen angerechnet werden, d.h. wenn er es trotzdem nicht erbringt, dann Sozialhilfe, ja. Umgekehrt würde sie Jahre bekommen. Aber es ist natürlich schon abhängig daven, warum er nicht arbeitet. Bei Krankheit oder Betreuungspflichten, bekäme er wohl bei so guten Verhältnissen der Frau tatsächlich Unterhalt. Hätte sie aber „nur“ 4’500 bekäme er wohl michts, obwohl sie über dem Exmin ist.

      • Susi sagt:

        @13: Ja, das ist dann tatsächlich sehr unfair.

      • Sportpapi sagt:

        Sorry, Susi, ein Missverständnis – ich dachte, mann solle sich halt keine Tussi anlachen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wie begründen denn Ihre Richterkolleginnen und Kollegen diese doch offensichtlich höchst unterschiedlichen Massstäbe an Mütter und Väter und diese objektiv sichtbare rechtliche Ungleichbehandlung? Und: kann sich ein Vater auf einen Präzedenzfall berufen, in dem es um eine Mutter geht? Oder wird hier tatsächlich mit dem Geschlecht argumentiert?

      • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

        Also, wenn ein Partner den anderen „bescheissen“ will, dann hat das hiesige System einige legale Schlupflöcher auf Lager. Leider ist bei einigen (Männern) das Misstrauen schon so hoch, dass sie sich früh mit der Absicherung des Vermögens befassen. Eigentlich dürften sie m.E. gar nicht heiraten… Aber eben: Liebe und Schmerz machen blind. Heute müsste meine Partnerin mir Unterhalt zahlen, aber ich verzichte liebend gern darauf. Wie gesagt, die Kinder nicht mehr zu sehen, ist Leid genug, wieso will ich dann noch ihre Alimente? Und für die Kids ist eh (vor)gesorgt. Für mich auch. Wir leben glücklich und zufrieden. Kein Auto mehr, kein eigenes Haus, so what. Integer und authentisch! Ach ja: Der Partner (w/m) muss auch selbständig für sich sorgen. Zähneknirschend vielleicht…so what!

      • 13 sagt:

        @ sp
        Nein, es wird natürlich nicht mit dem Geschlecht begründet. Aber Recht ist ja keibe exakte Wissenschaft und es gibt immer x Krieterien, die eine Rolle spielen, so wird schnell gedreht.

        Vor ein paar Wochen besprachen wir an einer Weiterbildung so einen Fall: Frau arbeitet Vollzeit mit gutem Einkommen, Mann ein kleines Pensum, mehrheitlich zu Hause, allerdings argumentiert die Frau, er habe kaum den Haushalt gemacht und sich auch schlecht um die Kinder gekümmert etc. Soll nun ihre PEnsionskasse geteilt werden. Nach der 10. Erklärung, warum das so unfair ist, fragte ich, ob wir diese Diskussion auch führen würden, wenn er arbeiten würde und ob da das Argument, sie ist eine schlechte Hausfrau eine Rolle spielt? Von einem Moment auf den anderen war es totenstill…..

      • 13 sagt:

        Und viele dieser Juristen, die eigentlich ganz aufgeschlossen sind, meinten später, sie hätten sich richtig ertappt gefühlt. Diskrimination ist ja oft unbewusst. Man kennt den Fall so nicht, es ist ja selten, dass ihre PEnsionskasse geteilt wird und kommt dann automatisch in das Fahrwasser zu denken, sie habe alles gestemmt und er wäre ja nur faul zu Hause gesessen. Das gleiche Argument umgekehrt würde man interpretieren als „er will sie nur schlecht machen, um das Geld nicht teilen zu müssen!“ Nicht mal dem Anwalt (männlich), der ihn vertrat, kam das Argument der Diskriminierung in den Sinn….

      • Sportpapi sagt:

        @13: Natürlich ist Recht keine exakte Wissenschaft. Aber es gibt Präzedenzfälle und übliche Vorgehensweisen. Und hier scheint es mir klar, dass diese unabhängig vom Geschlecht zu gelten haben.
        Dass die Juristen sich ertappt fühlen, erschreckt mich gerade etwas, ist es doch so offensichtlich, dass hier mit zwei Ellen gemessen wird, bzw. Vorurteile einer fairen Bewertung vorgezogen werden.

      • 13 sagt:

        Ja, Präzedenzfälle geben die Kriterien vor, wie welches gewertet wird, ist oft fallabhängig. Dass Sie das aber schockiert, überrascht mich jetzt sehr. Das ist doch die normale Folge der pauschalisierenden Gedankengänge: „Das ist ein Frauending, Frauen sind eher etc.“ (oder Männer). Oder soll man sich nur dort vom Geschlechterrollen lösen, wo es gerade passt?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Was Privatpersonen an Vorstellungen im Kopf haben, ist ihr Problem. Aber wenn sie als Richter entscheiden, müssen sie sich davon lösen und sachlich, nüchtern, fair im Sinne des Gesetzgebers ihr Urteil fällen.
        Es ist ja auch ein Unterschied, ob irgendwelche Vorstellungen dazu führen, dass allenfalls Frauen etwas schlechter verdienen als Männer – oder ob dies von Richtern offiziell gutgeheissen würde.

  • Die Wahrheit sagt:

    Doppelte Lohnnebenkosten für die Firma und Lohnkosten sind nunmal die größten Posten bei den Ausgaben! Wenn zwei Personen einen Job erledigen, anstelle von einer Person für 1,5 Personen die arbeit erledigt.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Ein gewichtiges Argument! Und die Lohnnebenkosten sind aus Sicht des Arbeitgebers ein erheblicher Kostenfaktor, v. a. die Beiträge an die 2. Säule.

    • 13 sagt:

      Die Lohnkosten sind nicht doppelt, erhöht ja, aber nicht doppelt. Das meiste (inkl BVG) hängt ja vom Lohn ab. Ob man da 2x 3’500 oder 1x 7’000 bezahlt, ist da egal. Höher sind nur gewisse Versicherungen wie Unfall oder Berufshaftpflicht.
      Auch der Arbeitsplatz kostet nur 1x.

  • Martin Mayer sagt:

    In der Realität wollen die meisten Personalverantwortlichen keine Teilzeitangestellte. Lieber lassen sie die Leute zu 120% arbeiten also noch einen zusätzlichen Teilzeitarbeiter einzustellen. Die Maxime lautet minimaler Headcount und Arbeitkräfte die Rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
    Besonders als Mann bekommt man absolut kein Verständnis wenn man Teilzeit arbeiten will um Zeit mit den Kindern zu verbringen. Und dies als Fachspezialist ohne Führungaufgabe.

  • 13 sagt:

    Danke für den Beitrag. Sowohl dieser, wie die Kommentare zeigen v.a. eins: der Ursprung jeder Entwicklung ist der Wille. Wenn dieser da ist, funktioniert es oder man macht es möglich. Fehlt dieser werden ohne eigene Erfahrungswerte Gefahren gesehen oder schiebt den kleinsten Schwachpunkt, der auftaucht, auf das Modell, völlig ignorierend, dass auch ein Einzelner Arbeitnehmer in Vollzeit nicht perfektist.

    • fabian sagt:

      Der Wunsch alleine reicht wohl nicht. Zu denken sollte euch feministischen Träumerinnen und Ideologinnen die Tatsache, dass Männer ohne Kinder häufiger Teilzeit arbeiten als Männer mit Kinder. Yep.

      • 13 sagt:

        Fabian, die Frage, wie es zur Zeit ist, ist für die Frage, wie es sein könnte, zweitrangig. Wenn der Wille da ist, können eben bestehende Modelle verändert werden. Sie sprechen das Scheidungsrecht an. Ich gebe Ihnen mehrheitlich recht, dass dieses (zumindest die Rechtsprechung, nicht das Recht an sich) männerfeindlich. Das Ergebnis sind nun Reformen, die das ändern wollen, obwohl vieles nicht dem Grosstel der faktischen Rollenverteilung entspricht mit dem klaren Ziel, eben diese Fakten zu ändern. Aber eben, sofern mandas überhaupt will.

      • Sportpapi sagt:

        „Das Ergebnis sind nun Reformen, die das ändern wollen, obwohl vieles nicht dem Grossteil der faktischen Rollenverteilung entspricht mit dem klaren Ziel, eben diese Fakten zu ändern.“
        Das sehe ich nur teilweise so. Da, wo Reformen etwas etwas bewirken sollten richtung Gleichstellung, da werden sie teilweise nicht umgesetzt. Dafür wird mit neuen Vorgaben betreffend Unterhalt das klassische Modell – und damit die Frau! – weiter unterstützt bzw. noch ausgebaut.

      • 13 sagt:

        Im Gegenteil: ich (und viele Berufskollegen) erwarten wegen dem Betreuungsunterhalt eher, dass mehr Anträge und Entscheide für Betreuung durch den Vater gestellt werden. Das würde auch der Botschaft entsprechen und der neuen Regelung, dass die alternierende Obhut auch gegen dem Willen der Mutter angeordnet werden kann. Aber ich bin mal gespannt, was die Praxis bringt…

      • Sportpapi sagt:

        Gut, waren wir mal – ich habe bisher ja eher erlebt, dass der Gesetzgeber etwas wollte, die Gerichte aber dann doch anders entschieden haben.

      • 13 sagt:

        @ sp
        Ja, so auch teilweise bei der Sorgerechtsrevision, aber das wurde deshalb jetzt vom Gesetzgeber bei der Obhut konkretisiert.

      • 13 sagt:

        Ja, da gibt es nun Reformen (ab 1.1.2017). Der Regelfall wird es nicht, aber dass es öfters gesprochen wird, ist anzunehmen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich sehe hier zwei Probleme. Gerichte, die entgegen dem politischen Willen immer den Einzelfall beurteilen, und deshalb im Rahmen eines eigentlich nicht oder nur sehr beschränkt zugestandenen Ermessungsspielraums halt doch so entscheiden, wie es nicht gedacht war, weil es halt angeblich dem Kindswohl dient. Und zweitens, dass diese Gerichte nach wie vor der Meinung sind, egal in welcher Konstellation, am Schluss dient es dem Kindswohl, wenn das Kind bei der Mutter ist.
        Persönlich wäre mir lieber, man würde mit einer klaren Linie auch dafür sorgen, dass weitere Fälle vermieden werden, statt nur diesen einen anzuschauen (und eben erst noch mit vielen Vorurteilen).

  • Stevens sagt:

    „In England, Holland und Deutschland ist das in den Köpfen bereits angekommen, „dort ist Jobsharing schon sehr verbreitet, genauso wie in Skandinavien“, sagt Müller.“

    Solche Aussagen, insbesondere wenn nichts verlinkt ist, sorgen bei mir immer für ein ungutes Gefühl.
    Und tatsächlich… Kurzes googeln hat gezeigt:
    „Welche der folgenden Arbeitsmodelle bietet Ihr Unternehmen aktuell an?“
    D 15%, CH 19%

    https://www.roberthalf.de/presse/jobsharing-deutschland-europa-schlusslicht

    In Deutschland also „weit verbreitet. Nicht so in der Schweiz“?? Hmmm

    Und: Was ist eine „Senior Business Risk Managerin „? Tönt zwar imponierend, aber es weiss doch kein Mensch, was das ist…

    • Muttis Liebling sagt:

      Meine privaten Erfahrungen besagen, dass Teilzeit in der BRD die absolute Ausnahme ist. Der Median der Löhne und Gehälter bewegt sich irgendwo bei 2500 Euro bezogen auf 100%. Da kann man nur bei Spitzengehältern Teilzeit arbeiten. Ich persönlich kenne und kannte niemand, der weniger als 100% arbeitet.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Nun, ich denke, beim Staat oder staatsnahen Betrieben lassen sich solche Arbeitsmodelle leichter umsetzen- aus Mangel an Kompetivität…

      • Sportpapi sagt:

        Mangel an Kompetivität? Wie kommen Sie darauf?

      • Zufferey Marcel sagt:

        Die Frage ist ironisch gemeint, nehme ich an 😉

      • Sportpapi sagt:

        Keineswegs.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Also ist für Sie der Staat ein Musterknabe an Effizienz. Wegen der grossen Konkurrenz, nehme ich an. Gut, der Wettbewerb ist natürlich auch gross, so von Kantonsverwaltung zu Kantonsverwaltung beispielsweise. Oder von Strassenverkehrsamt zu Strassenverkehrsamt. Knallhart, dieser Wettbewerb, wirklich! Dagegen können’s Stadler Rail, die UBS, Nestlé oder ABB geradezu gemütlich nehmen 😉 Das erklärt auch, warum in der Schweiz einzig in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Gesundheit, Bildung und Soziales noch Stellen geschaffen werden- und zwar seit mindestens 15 Jahren! Per Saldo, versteht sich.

      • Martin Frey sagt:

        Ohne mich zusehr in Euren Thread einmischen zu wollen, Herr Zufferey. Aber es sind schweizweit offenbar 500 neue Staatsstellen pro Monat. Pro Monat, wohlverstanden.
        Persönlich finde ich das nachgerade sagenhaft… 😉

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey und Frey: Dass der Staat immer weiter ausgebaut wird, wundert in unserem bürgerlich geführten Land tatsächlich. Aber dass dann die verantwortlichen Politiker von einem Sparpaket zum nächsten taumeln, aber doch nie etwas richtig anpacken – im Sinne einer Verzichtsplanung – das ist schlicht unredlich.
        Dennoch herrscht auch bei öffentlichen Stellen Spardruck, und es werden gerade bei staatsnahen Betrieben bald sehr viele Stellen abgebaut.
        Ob es in einem Grossbetrieb wirklich so viel „kompetitiver“ zugeht? Oder besteht der Unterschied nur darin, dass dort grosszügige Boni ausbezahlt werden?

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: An Schlimmsten geht es ja meiner Meinung nach im Gesundheitswesen zu und her, mit gewaltigen jährlichen Kostensteigerungen, ohne dass mal irgendwo eine Notbremse gezogen würde. Haben Sie da auch einen Vorschlag? Vielleicht auch etwas mehr Wettbewerb? Wobei – das ist doch schon lange das Rezept in diesem Bereich, nur nutzt es nichts – im Gegenteil.

      • Martin Frey sagt:

        „Dass der Staat immer weiter ausgebaut wird, wundert in unserem bürgerlich geführten Land tatsächlich. Aber dass dann die verantwortlichen Politiker von einem Sparpaket zum nächsten taumeln, aber doch nie etwas richtig anpacken – im Sinne einer Verzichtsplanung – das ist schlicht unredlich.“
        Da bin ich völlig einverstanden, SP. Und ob in einem privaten Grossbetrieb zwingend mehr Effizienz herrscht, bezweifle ich auch etwas, kann es aber nicht beurteilen.
        Trotzdem muss ich festhalten: Ein monatliches Wachstum von 500 Beamtenstellen ist für mich in der Schweiz kaum mit Bedarf bzw. Effizienz zu rechtfertigen.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Jedes Gesetz braucht wieder eine Umsetzung…
        Aber ich zweifle, dass dies bei privaten Grossbetrieben wirklich anders aussieht.

  • Felix sagt:

    Wer sehen möchte, wie das mit dem Aufwand in der Realität aussieht, soll das team teaching im Lehrerberuf ansehen.
    Betr. Lehrerberuf: Teilzeitpensen haben diesen Beruf unattraktiv gemacht für ehrgeizige Menschen. Inzwischen ist es ein reiner Brötli Job für Hausfrauen.

  • Muttis Liebling sagt:

    Man muss hinzufügen, dass das Attribut ‚ideales Arbeitsmodell‘ schon deshalb nicht zutrifft, weil es nur für eine kleiner Gruppe von zurecht Jobs genannten Tätigkeiten betrifft. Im Regelfall Tätigkeiten im Büro wirtschaftsnaher Firmierungen mit Aufgaben, welche im Zweifelsfall auch verzichtbar wären. In der Kranken- und Altenversorgung sind derartige Modelle völliger Nonsens, im Bildungswesen wahrscheinlich auch.

    In der Krankenversorgung gehen die Bestrebungen in die Richtung, nur solche Frauen zum Medizinstudium zuzulassen, welche danach kein Teilzeitpensum wählen.

    Dann gibt es auch noch die Menschen, für welche Beruf Berufung ist, die für eine selbst gewählte Aufgabe und nur sekundär für Geld arbeiten. Für diese wäre eine Teilzeittätigkeit seelischer Terror.

    • Muttis Liebling sagt:

      2/ Wenn man die Absicht hat, sich beruflich voll zu entfalten, Chefärztin oder Rektorin einer Universität zu werden, dann handelt man die Kinder vor oder während des Studiums ab und belastet die Lebensarbeitszeit nicht mit familiären Aspekten. Beruf und Familie lassen sich ganz leicht trennen, nämlich wenn die in verschiedenen Zeitkanälen stattfinden.

      • tina sagt:

        es ist ja nun nicht so, dass die 42 stundenwoche irgendwie gottgegeben wäre. die konstante im universum. wenn die 30 stundenwoche norm wäre (solls ja geben, sogar bei nachbars), dann wäre das vergleichsweise ein 60% pensum.
        warum soll man kranke nicht mit teilzeitpensum vesorgen können? wenn man eine rundumdieuhrbetreuung in 3 schichten aufteilen kann, kann man sie auch in 4 oder 6 aufteilen.
        noch nie, aber auch gar nie, war die rede von eine zwang zur teilzeitarbeit. wer will kann doch so viel arbeiten wie er stellen findet, in nicht-angestellten-verhältnis sowieso

      • tina sagt:

        vollzeitlehrer haben 21 – 28 lektionen wöchentlich, was zu einer arbeitsbelastung von 46-48 stunden wöchentlich führe während der schulwochen und zu 11 während den schulferien, wobei nur 2-3 wochen ganz ohne arbeit seien, las ich gerade.

        gerade der lehrerberuf eignet sich doch wie kaum ein anderer zum teilzeitarbeiten

      • Muttis Liebling sagt:

        tina, in der Pflege kann man mit beliebigen Teilzeitpensen arbeiten, da macht auch eine Nacht pro Woche Sinn. Das ist aber kein Jobsharing, wie im Beitrag beschrieben und von mir kommentiert.

        Bei Ärztinnen würde ich Verträge unter 100% ausschliessen wollen. Dafür sind das Studium und die Facharztausbildung, zusammen 12-15 Jahre, zu aufwendig. Eine Fachärztin sollte keine Vorschulkinder haben, das lässt sich bei der genannten Ausbildungsdauer biographisch auch problemlos einrichten.

        Für den Lehrerbruf kann ich nicht sprechen, deshalb habe ich das ‚wahrscheinlich‘ in den Halbsatz eingebaut. Sinnvoll erscheint mir ein Teilzeitlehrer allerdings nicht.

      • Susi sagt:

        „gerade der lehrerberuf eignet sich doch wie kaum ein anderer zum teilzeitarbeiten“

        Schliesse mich tina an. Ich kenne fast ausschliesslich teilzeitarbeitende Lehrpersonen.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Die Tendenz zur Teilzeitarbeit im Lehrerberuf – Vollzeit geht teilweise gar nicht mehr – hat aber weder dem Berufsstand, noch den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler wirklich gedient.

      • Susi sagt:

        @S.P.: Sagt wer?

      • Sportpapi sagt:

        Ich.
        Aber ich sehe das sicher nicht allein so.

    • Martin Frey sagt:

      „In der Krankenversorgung gehen die Bestrebungen in die Richtung, nur solche Frauen zum Medizinstudium zuzulassen, welche danach kein Teilzeitpensum wählen.“
      Wie denn, ML? Das mag Ihre persönliche Wunschvorstellung sein, aber ich sehe nicht wie das auch nur ansatzweise funktionieren könnte.

      • Muttis Liebling sagt:

        Da sind mir Aussagen zweier Nationalrätinnen im Gedächtnis, welche das gefordert haben. Es liesse sich schliesslich recht leicht realisieren. Studienplatz nur gegen vertragliche Bindung an 100% für die ersten x Jahre nach dem Studien. Bei Vertragsbruch werden die gesamten Studienkosten fällig gestellt.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    ja. nur leider funktioniert das in der (schweizer) praxis höchst selten. wenn zwei innerhalb des selben verantwortungsbereichs das gleiche tun besteht die akute gefahr, dass es zu „inhouse-fighting“ kommt, wenn der/die eine das gefühl hat, der/die andere mache seinen/ihren job „nicht richtig“.
    auf kaderstufe geht das schon gar nicht, da entscheide gefällt werden müssen.

    • Sisifee sagt:

      Man ist viel zu wenig mutig. Ich habe nach der Geburt meines Kindes 5 Jahre lang meinen Job, den ich zuvor alleine gemacht habe, mit einer Kollegin geteilt. Ja, es gab gewisse Meinungsverschiedenheiten und auch Machtkämpfe, vor allem am Anfang. Das mussten wir halt ausdiskutieren miteinander! Entscheidungen konnten wir trotzdem treffen, so professionell waren wir beide, und unsere Gegensätzlichkeit habe ich und auch unser Vorgesetzter mit der Zeit sogar als Gewinn angesehen.
      Was Sie sagen, Herr Rittermann, habe ich so häufig gehört und es gehört für mich ins Kapitel Ausreden, nur um ja keine neuen Wege zu beschreiten. Als ob es unter ArbeitskollegInnen ohne Jobsharing kein „inhouse-fighting“ gäbe. Ich habe das in allen möglichen Konstellationen erlebt, überall!

    • Melanie sagt:

      Doch es funktioniert! Auch ich habe „Topsharing“ gemacht im öffentlichen Bereich. Wie im Artikel erwähnt ist es dabei wichtig, das einem die andere Person sympathisch ist und man sie vorher schon kennt. Wir waren aber nicht gleich vom Typ her und haben uns so sehr gut ergänzt. Meiner Meinung nach waren unsere Entscheidungen sogar fundierter, da wir diese aus verschiedenen Perspektiven anschauen konnten. Nach anfänglicher Skepsis wurde unser Modell auch von vielen Mitarbeitern und Kollegen geschätzt. Es braucht Mut und Vertrauen für ein solches Modell, von den Vorgesetzten wie auch den „Topsharern“. Für mich war es eine tolle Erfahrung und ich würde es jederzeit wieder machen.

  • Maria sagt:

    Hoffnungsvoller Artikel!
    Es wäre mein Traum mich auf so einem Arbeitsmodell einlassen zu können und weiterhin ein vollständiges Mutterdasein verwirklichen.
    Es ist schön zu wissen, dass es Mütter gibt die solch eine Arbeitsweise verwirklichen können.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Nein, das wäre nichts für mich als Mann. Heute gelten für die Geschlechter verschiedene Referenzsysteme/Leistungsausweise bzgl. Karriere. Will heissen: dank Frauenförderung und political correctness kann man heute als Frau gut in einem Teilzeitpensum Karriere machen, als Mann ist das nicht möglich. Es gilt heute ja bereits als anrüchig, wenn man einen Mann befördert. Einen Mann kann man ja praktisch nur noch befördern, wenn wirklich keine Frau in Frage kommt (man möchte ja als Unternehmen als modern wahrgenommen werden). In Deutschland (Düsseldorf) musste bereits das Verwaltungsgericht eingreifen, weil bei der Polizei praktisch nur noch Frauen befördert wurden, obwohl zahlreiche männliche Polizisten erheblich mehr Dienstjahre, Qualifikationen usw. aufwiesen.

    • Ursula Meier sagt:

      Bitte stellen Sie die Listen mit den Unternehmen wo nur Frauen in Teilzeitpensume Karreire machen sofort hier rein! 100 von Frauen werden Ihnen dankbar sein!!! Seit 3 Jahren fordere ich bei meinem Chef eine Loherhöhung, aber der steht immer etwas im Wege, trotz sehr guter Bewertung meiner Arbeit. Dass ich keine Lohnerhöhung erhalten weil ich nur 60% arbeite, 2-fache Mutter bin und es für mich schwer ist einen neuen Job zu finden ist natürlich nur einen fiese Unterstelleung von mir gegenüber meinem Arbeigeber…

      • Regula Gut sagt:

        Der HH möchte solche Sachen gar nicht hören. Er merkt nicht wie er langweilt mit seinen ewig gleichen Behauptungen ohne Boden. Wiederhole eine Lüge 1000 mal und sie wird irgendwann zur Wahrheit. Oder können sie beweisen, dass es in Düsseldorf mehr Polizistinnen in Führungspositionen gibt als Polizisten? Und auch wenn, so geht es uns Frauen schon seit immer…

      • Matthias sagt:

        @Regula: Es hat mich 7 Sekunden gekostet, deine geforderten Beweise bzgl. Düsseldorf zu ergoogeln, also machs doch selber.

        „so geht es uns Frauen schon seit immer“

        Dann zeig mir mal deine Beweise, wo werdet „ihr Frauen“ per Gesetz benachteiligt? Und komm jetzt nicht mit 1950, wir leben im hier und jetzt. Es ist völlig irrelevant, was unsere Grosseltern gemacht haben.

      • Hans Hintermeier sagt:

        „Oder können sie beweisen, dass es in Düsseldorf mehr Polizistinnen in Führungspositionen gibt als Polizisten? “ der Punkt war, dass sie praktisch nur noch Frauen befördert haben, weil Rot-Grün das so beschlossen hat (Frauenförderung, auch bei nicht gleicher Qualifikation) d.h. reverse discrimination
        http://www.wz.de/home/panorama/verwaltungsgericht-kippt-nrw-frauenfoerderung-1.2268320

      • Hans Hintermeier sagt:

        An Unis und Hochschulen bereits usus. Viele Unternehmen suchen gezielt nach Frauen und nehmen nur Männer, wenn sie keine geeigneten Frauen finden können.

      • Hans Hintermeier sagt:

        „Oder können sie beweisen, dass es in Düsseldorf mehr Polizistinnen in Führungspositionen gibt als Polizisten?“
        Der Punkt war, dass praktisch nur noch Frauen befördert wurden, obwohl sie z.T. schlechter qualifiziert waren. Dies war aber im Gesetz von Rot-Grün explizit so vorgesehen. . = reverse discrimination

        Der Link wird nicht durchgelassen

      • Hans Müller sagt:

        „Arbeit. Dass ich keine Lohnerhöhung erhalten weil ich nur 60% arbeite, 2-fache Mutter bin und es für mich schwer ist einen neuen Job zu finden ist natürlich nur einen fiese Unterstelleung von mir gegenüber meinem Arbeigeber“
        Na und? Das gleiche Problem hat auch ein 55 jähriger, hochspezialisierter Ingenieur in der Maschinenindustrie (um nur ein willkürliches Beispiel zu nennen). Oder ein Banker im gegenwärtigen Marktumfeld. Wenn es schwer ist, einen neuen Job zu kriegen, dann ist das eben Ausdruck von Angebot und Nachfrage und wirkt sich entsprechend auf die Chancen für Lohnerhöhungen aus. Geht nicht nur Frauen so.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Natürlich spielt die Verteilung eine Rolle. Wenn mehr Männer in Kaderpositionen sind, bedeutet das, dass eben mehr Männer befördert wurden, das steht zum Widerspruch dazu, dass mehr Frauen die guten Stellen bekommen! Wenn nun Ihre Argumentation ist, dass trotz angeblicher gross angelegten Frauenförderung immer noch mehr Männer befördert werden, weil Männer einfach besser sind, dann bin och raus. Ich für meinen Teil bin eher der Meinung, dass a) diese gross angelegte Frauenförderung zwar medial ausgeschlachtet aber nicht real ist und b) immer noch viele Männer darum befördert werden, weil sie Männer sind (wenn auch nicht aufgrund Kampagnen, sondern konservativen Wertvorstellungen der Verantwortlichen).

      • Hans Hintermeier sagt:

        1/2 Die aktuellen Zahlen zu der Besetzung sagen oft nicht aus, wie viele Frauen in letzter Zeit tatsächlich befördert wurden. Bei der Frage der aktuellen Beförderungen wäre zudem eine Unterscheidung zwischen Privatwirtschaft und staatlichen Betrieben (Verwaltung, Bildung…) sicherlich auch noch interessant.

        Auch ist immer die Frage spannend, wie viele sich für einen Posten beworben haben, waren es 8 Männer und 1 Frau? In welcher Branche? Dies hat sicherlich auch mit unterschiedlicher Prioritätensetzung zu tun: z.B. arbeiten 37,7% der kinderlosen Frauen in Teilzeit, bei den kinderlosen Männern sind es 13,6%.
        Zahlen zu Überzeit usw.

      • Hans Hintermeier sagt:

        2/2 Dass Männer nur aufgrund ihres Geschlechtes befördert werden, ist deshalb eben auch wieder so eine Verkürzung. Z.B. treten Frauen auch öfters zu wenig sicherer auf und signalisieren damit zu wenig, dass sie wirklich wollen (gemäss Judith Baumberger).

      • Sportpapi sagt:

        @13: Selbstverständlich ist Frauenförderung real. Nur vollbringt sie keine Wunder und bringt keine Frauen auf Trab, die gar nicht wollen. Dass Männer nur aufgrund ihres Geschlechtes befördert werden lässt sich hingegen schlecht belegen. Sondern es geht letztlich, wie erwähnt, auch um die Quote an Bewerbungen, an Interessenten.
        Und bei der Polizei offensichtlich um einen klaren Kriterienkatalog. Und da bin ich sicher, dass es unter anderem auch um Dienstjahre (Vollzeit) etc. geht. Indem Frauen grösstenteils auf Teilzeit pochen, nehmen sie sich nun mal im Kampf um Kaderpositionen selbst aus dem Rennen – wenn die Konkurrenz bereit ist, praktisch beliebig auch Überstunden zu machen. Weil sie unbedingt vorwärts kommen möchte.

    • 13 sagt:

      Na ja, so kann man es auch sehen, Herr Hintermeier. Die Zahlen der Geschlechterverteilung in Kaderpositionen sprechen eine andere Sprache. Nur sieht man durch solche Äusserungen die Kehrseite der Frauenquote sehr deutlich: Wird ein Mann befördert, dann weil er sooo toll ist. Wird es eine Frau, kommt der Aufschrei, sie werde nur befördert, weil sie eine Frau ist. Die Frage, ob ein Mann nicht auch wegen des Geschlechts befördert wurde, ist nicht mehr gesellschaftsfähig. Mandarf ja keinem Unternehmen Konservatismus vorwerfen.

      • fabian sagt:

        13, Frauenquote bedeutet für Männer die davon betroffen sind, immer eine Diskriminierung. Trotz besserer Leistung und sonstigen positiven Faktoren wird ihnen eine andere Person aufgrund ihres Geschlechts vorgezogen bei Beförderung, Lohnerhöhung oder Jobbesetzung.

      • Matthias sagt:

        @fabian: eine fixe Quote bedeutet nicht, dass schlechte Frauen guten Männern vorgezogen werden, sondern nur, dass bei gleichwertigen Kandidierenden die Frau bevorzugt wird. Die Diskriminierung hält sich also in Grenzen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Die Zahl der Geschlechterverteilung in Kaderpositionen spricht überhaupt keine Sprache. Die Aussage war Kader in Teilzeit. Und da bin ich gleicher Meinung, ein Aufstieg in Teilzeitanstellung ist grundsätzlich praktisch unmöglich, und wenn, dann aus politischen Gründen vor allem für Frauen.
        Und dass immer häufiger Frauenförderung betrieben wird, ganz offiziell, wobei das „bei gleicher Qualifikation eine Frau“ ja noch angehen mag (wie immer man das misst).
        Das zweite Beispiel, das oben aufgeführt wurde, waren Beiträge an Krippenkosten, aber nur für im Betrieb arbeitende Mütter. Wie es überhaupt Firmen gibt, die interne Krippen nur für Mütter anbieten – es handelt sich ja um Frauenförderung…

      • Sportpapi sagt:

        „Rot-Grün hatte zum 1. Juli gesetzlich festgeschrieben, dass Frauen bei Beförderungsstellen im NRW-Landesdienst bereits dann den Vorzug vor ihren männlichen Kollegen erhalten sollen, wenn nur eine „im Wesentlichen gleiche Eignung“ vorliegt. Vor allem bei Polizei und Finanzverwaltung mit zusammen über 70 000 Beschäftigten sorgten die als „schwammig“ empfundenen neuen Vorgaben für große Unruhe. Dort werden Beamte nach jahrelangen Beurteilungslisten befördert, die durch die Frauenförderung durcheinander gewirbelt wurden.“
        Im Wesentlichen…
        Ich gehe davon aus, dass die Kriterien der Beurteilungsliste kein Geschlecht kannten und somit keine Diskriminierung von Frauen beinhalten…

      • 13 sagt:

        @ fabian
        Frauenquoten schaden allen guten Leuten, Frau oder Mann. Den Männern, wennsie die Stelle nicht bekommen, den Frauen wegen den Vorurteilen.

        @ Matthias
        Ich wäre da nicht sicher, gerade beim Staat und Grossunternehmen, die Zuschüsse erhalten, wenn sie sie einhalten…

        @ SP
        Da der Teilzeitanteil im Kader so gering ist, ist er vernachlässigbar. Aber dass die Frauenförderung dazu führte, dass man kaum noch Männer anstellen/befördern darf, ist schlicht falsch. Männer sind in diesen Stellen immer noch klar übervertreten.

      • Hans Hintermeier sagt:

        „Müller sagt, dass das Jobsharing gerade Eltern eine gute Möglichkeit bietet, um eine erfolgreiche Karriere und das Familienleben zu vereinbaren: “

        Ich glaube einfach solche Werbe-Aussagen nicht, noch weniger, wenn sie angeblich auch Männer betreffen sollen. Nicht im heutigen Umfeld/Klima.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Aber dass die Frauenförderung dazu führte, dass man kaum noch Männer anstellen/befördern darf, ist schlicht falsch. Männer sind in diesen Stellen immer noch klar übervertreten.“
        Das Beispiel NRW zeigt deutlich wie es (nicht!)geht. Und die Übervertretung von Männern zeigt gar nichts. Wesentlich ist, dass ein Mann und eine Frau, die sich um eine Stelle bewerben, grundsätzlich nach Leistung und nicht nach Geschlecht bewertet werden müssen.

      • 13 sagt:

        „Wesentlich ist, dass ein Mann und eine Frau, die sich um eine Stelle bewerben, grundsätzlich nach Leistung und nicht nach Geschlecht bewertet werden müssen.“

        Ja, aber das Problem ist ja eher, dass bei der Beförderung nicht nur die bisherige Leistung, sondern auch noch so etwas wie persönliche Eignung dahintersteht. Und da wird automatisch das Geschlecht einbezogen. Bei einer 30jährigen Frau, die gerade Heiratspläne schmiedet, wird man davon ausgehen, dass sie bald reduzieren oder gar aufhören wird und hält sich zurück, Geld in ihre Weiterbildung zu stecken, egal ob sie das gerade plant. Bei Männern gilt die Familiengründung nachwievor als ein Zeichen der Stabilität und sie werden eher befördert. Solche Dinge müsste man dann auch ausschliessen, was kaum gemacht wird.

      • Sportpapi sagt:

        @13: So wie ich gelesen habe, werden bei diesen Beförderungen im Polizeikorps klare Richtlinien angewendet, aufgrund derer eine Beförderung quasi errechnet werden kann.
        Ansonsten haben Sie recht – nur sind das ja auch keine reinen Vorurteile, sondern durch x-fache Erfahrungen gestützt. Gerade deshalb sollte man bei der Anstellung eben fragen dürfen. Und allenfalls gar langfristige Verträge abschliessen mit Ausstiegsklauseln (Rückzahlungsklauseln), wie dies bei der Weiterbildung, oder bei Anstellung über die RS verbreitet ist. Ich gehe davon aus, dass solche Regelungen aber nicht zulässig sind.

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