Was hat das Kleinkind von der Reise?
12 Stunden Flug mit einem zweieinhalbjährigen Kind, das klang nicht gerade verlockend. Eigentlich wollten wir mit grossen Ferien warten, bis der Brecht älter ist – «damit er auch etwas davon hat».
Die Ansicht, dass Kleinkinder von Ferienreisen «nichts haben», liest man oft. Auch hier in den Kommentaren, wenn mal wieder ein Papablogger seine Reisegeschichte auftischt. Die Kritik leuchtet ja durchaus ein: Mit sechs Jahren wird des Kindes Festplatte gelöscht, und Maximilian-Jason kann sich fortan nicht mehr erinnern, wie Mutti in Fuerteventura auf den Tischen tanzte. Vielleicht besser so. Warum sollte man das arme Kind also überhaupt erst mit einer Ferienreise stressen?
Ich habe mir nie eine Antwort auf diese Frage erlaubt. Schliesslich bin ich weder Kinderarzt noch Psychologe, wie mein Lohnausweis leider eindrücklich beweist. Aber in den letzten vier Wochen haben wir es einfach ausprobiert. Oder besser gesagt: Wir wurden mit einer Hochzeitseinladung quasi dazu gezwungen. (Congratulations to Kylie and Travis!)
Fast rundum schöne Erfahrungen
Das Schlimmste vorweg: Wer Jetlag schon ohne Kind doof findet, hat noch nie drei Nächte hintereinander übermüdet ein Duplo-Restaurant, einen Duplo-Spielplatz und einen Duplo-Bauernhof gebaut. Uns bleiben dreieinhalb Jahre, um den Schlafrhythmus bis zu Brechts Einschulung wieder hinzubekommen.
Ansonsten kann ich nur schwärmen. Die Reise hat unsere kleine Familie mit allerhand Erlebnissen, Eindrücken und Emotionen bereichert. Hier nur eine kleine Auswahl:
- Erleichterung: Hin- und Rückflug verliefen problemlos. Die meisten Erwachsenen um uns herum haben mehr geheult und gezwängt als der Brecht.
- Staunen: Der Brecht sah zum ersten Mal das Meer – «Es ist soooo soooo gross» – und kreischte freudig bei jeder Welle, die seine kleinen Babyscheichen umspülte.
- Abwechslung: Zehn verschiedene Hotels, viele Hot Tubs, diverse Spielplätze, andere Dörfer, fremde Menschen, neue Babys – der Brecht erlebte Spiel, Spass und Spannung, die in kein Schoko-Ei passen.
- Kommunikation: Alle reden in einer fremden Sprache, und trotzdem kann sich auch das Kleinkind verständigen. Man kann sogar voneinander lernen: Der Brecht sagt jetzt «thank you», und ein paar Dutzend Amerikaner wissen, was «Schafseckel» bedeutet.
- Gruppenerlebnis: Wir improvisierten täglich und hatten Spass dabei. Wie ein eingespieltes Team waren wir unterwegs. Viel stärker als im Alltag zu Hause, wo uns doch immer wieder unsere individuellen Interessen in die Quere kommen.
Vielleicht waren unsere Ferien auch deshalb so schön, weil sie mitten in die Hochblüte von Brechtels Trotzphase fielen. Klar gab es da auch unterwegs ein paar unschöne Szenen. Aber sie waren seltener als zu Hause und immer schnell vergessen. Statt «nein» und «wir müssen jetzt …» war der Monat geprägt von «schau mal» und «wollen wir …».
Alle Eltern müssen für sich entscheiden, wann sie mit ihrem Kind die erste grosse Reise antreten. Ich will niemandem Ferien aufschwatzen, sondern lediglich feststellen: Auch Kleinkinder können «etwas davon haben».
Ferien sind wie ein teures Fühlbuch
Ich bin überzeugt, dass der Brecht unterwegs nicht nur eine gute Zeit verbracht, sondern auch viel gelernt hat. Natürlich wird er sich später kaum erinnern können. Aber wenn Erinnerung der einzige Grund ist, etwas zu tun, dann könnten wir auch Beissringe, Spielplätze und Fühlbücher sein lassen.
So oder so wird der Brecht immer vor seinen Schulkollegen angeben können: «Ich war vor Ort, als UNO-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Trump damals zum Präsidenten der USA gewählt wurde.»
200 Kommentare zu «Was hat das Kleinkind von der Reise?»
199 Kommentare, und noch niemand hat gefragt, wo Brecht & Co. denn genau waren? Kann das sein? Plötzlich alle so wahnsinnig diskret? Mich würds interessieren, Ami-Land ist schliesslich gross.
Haben es genauso erlebt: 3 Wochen Japan, 2,5-jähriges Kind, ging wunderbar. Das Kind ist jetzt 5 und die Festplatte grösstenteils plattgemacht – trotzdem tauchen ab und an noch ferne Erinnerungen auf, an die sich auch die Erwachsenen nicht mehr erinnert hätten. Und die Vorliebe für Sushi, Miso, Sojasauce und Matcha-Eis ist geblieben. Das einzige Problem war, dass das Kind nicht einsehen wollte, dass man einen Nachtflug gebucht hat, um im Flieger zu schlafen.
Lieber Markus Tschannen
Ich mag Ihre Artikel und freue mich, dass Sie so gelungene Familienferien hatten. Mich wundert aber die Flut von fast schon gehässigen Kommentaren, obwohl Ihre treffenden, manchmal bitterbösen Bemerkungen aus anderen Artikeln in diesem keinen Platz gefunden haben. Meine Schlussfolgerung ist, dass gewisse Leute der pure Neid plagt. Ich hoffe, Sie lassen sich nicht beeindrucken.
Als ich fünf Jahre alt war, reisten meine Eltern mit mir an die Riviera. Ich habe das nie vergessen; es war wunderschön.
Natürlich finde ich es schräg wenn ich mit schreienden Goofen im Flugzeug sitzen muss und viele Eltern meinen ihrem Kind das antun zu müssen. Aber mir geht es gar nicht darum. Die Frage ist, warum biete ich einem Kind schon alles von klein auf? Und was ist, wenn die Familie Tschannen das vielleicht aus finanzieller Sicht nicht mehr kann, aber die Erwartungshaltung der Kinder steigt? Welche Erwartungen für das Leben setzen Sie dem Kind vor, übrigens viele Eltern, die sie vielleicht ganz schnell nicht mehr erfüllen können. Was können diese Kinder noch selbst entdecken in der Welt wo man auf dem Handy alles sieht? Und erzählen Sie mir nicht, dass das Ihnen nicht widerfahren wird. Lassen sie der Jugend ihre Träume verwirklichen und verspielen es nicht mit ihrem Ego.
Wenn wir aus finanzieller Sicht nicht mehr fliegen können – ich glaube es ist bald soweit – dann fliegen wir halt nicht mehr. Ich sehe da kein besonderes Risiko. Wir sind ja auch nicht geflogen, um dem Kind „etwas zu bieten“.
@Sold, Sie denken viel zuviel über richtige Erziehung usw. nach. Entspannen Sie sich, und ich garantiere Ihnen es wird alles gut:)
Wie immer gut geschrieben Markus Tschannen. Und recht hast du. Kinder sind zwar durchaus völlig glücklich, wenn sie in den Ferien zuhause im Sandkasten spielen können und Mami und Papi ganz viel Zeit haben – aber sie sind auch glücklich bei einer Reise, wie ihr sie unternommen habt. Was ich jedoch ziemlich schräg finde, wie selektiv manche (viele?) Kommentatoren den Blog gelesen haben. Nicht die Kernbotschaft war plötzlich wichtig, sondern quengelnde Kinder im Flugzeug und das böse, böse Fliegen überhaupt. Was bleibt dir da übrig, als demnächst einen Blogbeitrag zu schreiben über die Umweltsünden, die Brechti täglich begeht. CO2-Ausstoss, Windeln und Plastikspielzeug wären mal ein Ansatz. Oder so.
PS. Ich fliege nicht. Wegen der Umwelt. Muss man doch mal sagen dürfen.
Muss jetzt doch noch raus: Als ich wäre schlicht zu geizig, so viel Stutz aus dem Fenster zu werfen… oder ich würde die Kinder zu Hause lassen!
Liebe Admins – Wie zum Geier kann ich wieder die Posts so sortieren, dass die ältesten zu oberst sind??? Was soll das???
Wie lange war ich eigentlich im Urlaub? Es zerlegt mir das Hirn, dass die neuen Kommentare jetzt plötzlich oben sind.
Wenn Sie es nicht wissen, Herr Tschannen… es zerlegt mir schon seit einiger Zeit auch das Hirn, weshalb um Himmels Willen die MB-Redaktion die Filter offenbar derart verändert hat, dass nun wieder jeder noch so harmlose Beitrag stundenlang im Orbit kreist. Aber offenbar nicht bei allen, die Vielschreiber scheinen davon tendentiell ausgenommen zu sein.
Ganz abgesehen davon, dass ich den Anlass für diese Aenderung nicht erkennen kann, denn die MB-Selbstzensur funktioniert m. E. relativ gut.
Weiss zwar nicht wie es andere empfinden, aber vielleicht können Sie Ihre geschätzten RedaktionskollegInnen darauf hinweisen, dass so ein lebhafter Austausch etwas schwierig ist.
Ich leite es gerne weiter. Ich befasse mich hier aber hauptsächlich mit dem Schreiben, nicht mit der Technik oder den Regeln.
Die neue Sortierung finde ich persönlich besser, aber das war ja nicht Ihr Kritikpunkt.
Lieber Herr Tschannen, vielen Dank für diesen weiteren tollen Papa-Blog, es hat wieder viel Spaß gemacht, Ihren Text und die Kommentare dazu zu lesen. Auch wir haben mit unserer Tochter eine längere Flugreise gemacht, als sie 3 war, und auch wir haben gehört, dass sich das ja nicht lohnen würde. Mein Mann hat ein wunderbares Fotobuch gestaltet, und Schatzibohne sieht sich das noch immer total gerne an. Ich bin der Meinung, dass sich dieser Urlaub für alle gelohnt hat und ein einmaliges Erlebnis war. Im Flugzeug hat sie sich prima benommen, mein Mann, der wegen seiner Größe an einem speziellen Platz sitzen musste, hatte mehr Stress mit seinen Nachbarn. Aber dafür wurde er dann im Hotel mit super Service belohnt. Die Kleine wurde verhätschelt, und hatte großen Spaß.
Um den Strand zu sehen, fremde Sprachen zu hören oder Hotel-Whirlpools zu geniessen, muss man definitiv nicht 12 Stunden fliegen. Klar hat der Kleine was davon, aber das hat er am Mittelmeer nicht weniger, wo man sogar ohne Flugzeug hinkommt. Ich habe einmal erlebt, wie sich das anfühlt, wenn der Druckausgleich im Ohr nicht funktioniert – es ist die Hölle, auch als Erwachsener. Klar, normalerweise geht alles glatt, aber wenn nicht, will ich das mit einem Kleinkind nicht erleben.
Absolut einverstanden, Cybot. Wäre es nur um Strand, Sprachen und Whirlpools gegangen, wären wir nicht einmal ans Mittelmeer gereist.
Natürlich hat das Kind etwas davon und erst recht die Eltern! Nur, fragen Sie ihr Kind ein paar Jahre später an was es sich erinnert. Da könnten Sie ev. enttäuscht sein, dass es noch nicht alle highlights für alle Zeiten in seine Memoiren aufgesogen hat. Aber das soll ja auch nicht das Kriterium für oder gegen so eine Reise sein.
Wirklich? Ich kann mich an reihenweise Dinge rund um die Geburt meines kleinen Bruders erinnern – da war ich zweieinhalb. Und unsere Ferienreisen, sei es an die italienische Riviera oder „nur“ ins Berner Oberland sind bis heute unvergessen.
Das erlebe ich bei unserer Tochter ähnlich. Die von uns am Strand deponierten Muscheln aus dem Souvenirshop, die sie dann bei Sonnenaufgang am Mittelmeerstrand fand, sind unvergessen. Da war sie höchstens vier. Und sie erzählt heute noch davon.
Jede Familie soll so reisen, wie es für sie stimmt und passt. Unsere drei Kids (6.5, 5 und 3.5 Jahre) haben das Meer bis jetzt nur im TV gesehen. Da unser Ältester Asperger hat, wäre das Fliegen ein zusätzlicher Stress für alle Beteiligten.
Aber bis jetzt haben sie es noch nicht vermisst. Sie geniessen die Natur, Berge, Seen, Flüsse, Wälder, Städte, Burgen und andere interessante Plätze in der Schweiz oder in den Nachbarländern und sind wahrscheinlich genau so glücklich wie andere Kinder, die durch die Welt jetten.
Ihnen ist es egal, ob sie Sandburgen oder Steintürme am Ufer des Brienzersees, Bodensees oder am Lagio di Maggiore bauen – hauptsache Mami und Papi haben Zeit für sie.
@Susi zum Umweltthema: Mich ärgert es aber, wenn ich den Kindern und mir selber ständig das Umweltschonen predigen soll, und dann kommt in der Tagesschau ein Bericht über die Konferenz zum Klimaschutz – sämtliche Teilnehmer sind nach Marrakesch GEFLOGEN, als ob es keine Videokonferenzen gäbe. Lichter löschen, wenn niemand im Raum ist – und in der Vorweihnachtszeit werden ganze Städte hell beleuchtet mit Weihnachtsbeleuchtung. Abfall vermeiden und trennen – schauen Sie sich Städte nach der Fasnacht o.ä. an. Und so weiter. Von daher belastet mich der Umweltschutzgedanke wirklich nicht, wenn wir uns auch einmal etwas gönnen wie eine Flugreise.
Das sind doch faule Ausreden! Und sie sagen es ja: der Umweltschutzgedanke belastet sie nicht wirklich.
Faule Ausreden wofür? Angenommen alle hier kasteien sich nun brav und leben streng umweltbewusst (was machen Sie hier eigentlich an einem Computer, wir sollten uns lieber Briefe schreiben, natürlich auf Recycling-Papier!), was würde das ändern. Die Umweltsünder, die etwas bewirken könnten, stellen ihre Fabriken in zB. China, Bangladesh und Indonesien deshalb doch nicht ab. Die Vielflieger fliegen weiter, und Autorennen gibt es weiterhin. Warum sollte ich also ein schlechtes Gewissen haben mit meinem bisschen Autofahren oder gelegentlichem Fliegen, das ist doch lächerlich.
@Regula: „Lichter löschen, wenn niemand im Raum ist – und in der Vorweihnachtszeit werden ganze Städte hell beleuchtet mit Weihnachtsbeleuchtung.“
Im Vergleich zu Flugreisen ist das nun aber wirklich unwesentlich. Ein Beispiel: Die neue Weihnachtsbeleuchtung der Bahnhofstrasse braucht so viel Strom wie ein einziger Backofen.
„Von daher belastet mich der Umweltschutzgedanke wirklich nicht, wenn wir uns auch einmal etwas gönnen wie eine Flugreise.“
Die Frage ist halt immer, was „auch einmal“ heisst…
Wir haben, als ich ein kleines Kind war (3.5 und 4.5 Jahre), zweimal den ganzen Winter im Ausland gelebt. In einem kleinen Haus am Meer, dafür ohne heisses Wasser und nur einer Telefonzelle im Dorf. Und ich habe tatsächlich die meisten meiner frühsten Erinnerungen aus diese Dorf. Also ich weiss noch vergleichsweise viel. Ich halte es also für ein Gerücht, dass sich Kinder unter 6 Jahren nicht erinnern. Die Zeit am Meer war übrigens für die ganze Familie wunderbar. Die Flugzeit hat sich insofern gelohnt, dass wir halt mehrere Monate da waren.
Unsere knapp 6-jährige Tochter fliegt seit sie 3 Monate alt ist, ca. 5 Flugreisen pro Jahr und macht auch längere Zugreisen. Im grossen ganzen ist das Fliegen mit ihr unproblematisch. Mit ca. 3 Jahren hatte sie eine Phase, wo sie sich gegen das Anschnallen gewehrt hat. Das war ein paarmal ein wenig mühsam, aber das ist jetzt vorbei. Den ersten langen, aussereuropäischen Flug hatte sie mit 5, und das war problemlos. Sie liebt sändelen am Strand. Ob das am Mittelmeer, Ostsee oder Indischen Ozean ist, ist ihr egal. Baden tut sie lieber im Süsswasser-Pool als im Meer. Touristische Attraktionen mit vielen Leuten sind nichts für kleine Kinder, z.B. der Königspalast in Bangkok war die Hölle für sie und Stress für uns Eltern. Hingegen gefiel ihr die Wanderung im Dschungel.
Nüt für Uguet, aber was mir als erstes in den Sinn kommt:
Noblesse oblige…
😉
Nene… die Hälfte der Verwandtschaft lebt im europäischen Ausland. Flüge in „richtige“ Ferien gibt es max. einen pro Jahr.
Schöner Artikel. Ich verstehe es sowieso nicht, warum das „etwas davon haben“ an der Frage aufgehängt wird, ob es für die Zukunft relevant ist. Darf man denn nie einfach nur die Gegenwart geniessen? Warum sollte ein Kind nichts davon haben, nur weil es sich nicht die nächsten 50 Jahre daran erinnern wird. Hatte es an diesem Tag Spass? Wenn ja, ist doch alles gut.
Und dann wären ja noch Eltern, die auch legitime Bedürfnisse haben. Die Erwartungshaltung, dass diese immer verzichten sollen, was von Kinderlosen niemand erwartet, ist nicht einzusehen. Egal, was Herr Tingler sagt.
Das sehe ich genauso. Bestens auf den Punkt gebracht!
Denn wenn die Eltern glücklich und entspannt sind, dann färbt das in diesem Augenblick garantiert auf das Kind ab.
Und dann wäre da noch das Stärken der Bindung durch Verbringen von gemeinsamer, entspannter, sorgenloser Zeit. Eine solche Reise bringt allen Beteiligten, auch dem Kleinkind etwas.
Ab diesem Zeitpunkt an dem es (Schall) getrennte Abteilungen im Flieger gibt gerne.
Bis dahin sollte es verboten sein!
Habe das schon x-mal auf 12-22h Flügen erlebt, dass Kinder über Stunden rumquängeln, schreien, weinen etc. Bei allem Respekt, das ist eine Zumutung!
Ich bin als Kind genau 1 mal an der Cost Brava in Spanien gewesen und habe deswegen bei Gott nichts verpasst!
Schön wär’s! Auf meinen zahlreichen Flug- und Schiffsreisen und erst recht in Hotels, habe ich leider selten glücklich entspannte Eltern mit ebensolchen Kleinkindern erlebt. Aber wie auch immer: Sie, Ihre Frau und der Brecht sind natürlich – wie wir inzwischen wissen – allzeit supercool drauf und jeder Situation gewachsen, egal ob gerade ein Hurrikan übers Land fegt oder ein Erdbeben die halbe Welt zusammenstürzen lässt.
@Matt 12 bis 22 h fliegen ist sowieso eine Zumutung. Sie können ja Kopfhörer oder Ohrstöpsel einschieben. Denken Sie an die armen Eltern des schreienden Kindes, die können das nicht.
@elena Ihre Forschungsresultate waren mir bis anhin unbekannt. Ich würde sie gerne lesen, aber dazu müsste ich die Sonnenbrille ausziehen. Ernsthaft: Bestimmt haben wir in unserem Urlaub auch nicht jederzeit auf alle Zuschauer entspannt gewirkt. Über die Gesamtbilanz sagt das aber wenig aus.
@ Matt
Und ich habe auf Flügen schon x Mal echt nervige Erwachsenen erlebt, u.a. auch eine Frau, die ein Kleinkind, dass sie fröhlich angelächelt hat, einfach wegstiess, wobei es sich den Kopf anschlug, anfing zu weinen und sie sich natürlich über das schreiende Kind beklagen durfte. Aber Erwachsenen das Fliegen verbieten, geht ja nicht, die dürfen sich benehmen, wie sie wollen, bei Kindern verbietet man es mal präventiv, sie könnten ja…
Mal ganz ehrlich ich bin da mit den Jahren ziemlich abgehärtet. Wen ein Kind im Flugzeug/Zug/Restaurant stört, der soll halt nicht ins Flugzeug/Zug/Restaurant. Ganz einfach. Seine Reise ist nicht wichtiger als die der Familie!
(Das bedeutet natürlich nicht, dass ich nicht darauf achte, wie sich meine Kinder verhalten, aber Nörgel sind mir egal!)
@13 Die nervigen Erwachsenen kann man ohne weiters zurechtweisen. Ein 2 Jähriges Kind wird das wohl logischerweise nicht verstehen.
Und wenn ihr Egoismus so gross ist das sie der Ansicht sind diejenigen, die sich am Kinderlärm stören müssten dann wohl verzichten, dann frage ich mich ehrlich gesagt schon ein wenig mit welchem Düsenjäger sie durch die Kinderstube geflogen sind.
Mein Mutter hat mich und mein Schwester jedenfalls bei jeder 20 minütigen S-Bahn fahrt, die in die Pendlerzeit am abend gefallen ist, dazu ermahnt das wir still sein sollen da die Leute müde sind und ihre Ruhe haben möchten.
Ich kann und will es einfach nicht verstehen weshalb einige (bei weitem nicht alle!) Eltern das Gefühl haben sie hätten aufgrund ihrer Kinder einen höheren Status in der Gesellschaft.
@ Matt
Ach, meine Erfahrung ist, dass ein 2-jähriges Kind durchaus lernfähiger ist als ein Erwachsener. Ansonsten überlegen Sie mal ganz genau, was Sie da sagen: Sie sind der Meinung, ich sollte nicht fliegen nur weil ich Kinder habe. Ich soll also ganz auf meine Ferien verzichten, damit Sie einen ruhigen Flug haben. Aber mich nennen Sie egoistisch, wenn ich exakt das Gleiche vorschlage?
Ich wiederhole meine Frage sehr gerne: Warum ist Ihre Reise wichtiger als meine resp. derjenigen meines Kindes?
PS. Ich habe in meiner Kinderstube Rücksichtnahme gelernt, aber auch Toleranz. Und dazu ermuntere ich meine Kinder auch. Auch sie werden zu Ruhe aufgefordert, darum auch meine Klammerbemerkung, aber auch andere Menschen zu akzeptieren, auch wenn sie gerade nerven.
@Markus: weshalb sollte ich mir Stöpsel in die Ohren drücken wenn Eltern das Gefühl haben alle Welt müsse die Emissionen ihres Kindes aushalten weil sie auf nichts verzichten wollen? Da ist meiner Ansicht nach wohl etwas verkehrt.
Im übrigen ist der Grossteil meines Bekanntenkreises die Kinder haben der selben Meinung wie ich und verzichten die ersten 4 Jahre auf solche Reisen. Mein fehlendes Verständnis kann also nicht nur an meiner Kinderlosigkeit hängen.
@Matt: Wie kommen Sie auf die Idee, Eltern wären der Meinung, sie und ihre Kinder hätten einen höheren Status als der Rest der Gesellschaft, nur weil sie inmitten der Gesellschaft am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchten?
Warum meinen Sie, haben Sie ein grösseres Recht auf eine Flugreise als eine Famile?
Wenn Sie sich von Menschen (ob Kindern oder Erwachsenen) gestört fühlen, dann setzen Sie sich halt nicht in die Economy-Kapsel eines Fliegers. Aber hören Sie mir auf mit dem Stereotyp des dauerschreienden Kleinkindes. Die nervigsten Personen auf all meinen Flügen waren noch immer Erwachsene.
Sind Sie eigentlich jemals geflogen? Kinder hören Sie maximal zwei Reihen weit. Sobald Sie das Bord-Entertainment-System geniessen, hören Sie nicht einmal mehr das Kind direkt neben Ihnen.
@Sportpapi: Ich habe diese Aussage in Bezug auf 13 Aussage und nun auch noch den zweiten Kommentar von Markus gemacht.
Ich erachte mich ganz sicher nicht als besser oder wichtiger. Wenn mir allerdings jemand sagt, wenn mich 3h Kindergeschrei in einem Flugzeug stören soll ich zu Hause bleiben, fühle ich mich doch etwas im falschen Film. Was passiert wohl wenn ich 3 h wie ein gestörter im Flieger oä. rumschreie und mich dann auf den Standpunkt stelle: „wenns ihnen nicht passt, bleiben sie doch zu Hause“?
Oder anders rum: Wenn sich 30 Leute in einem Flieger an einem schreienden oder quengelnden Kind stören, müssen dann die zuhause bleiben damit Herr und Frau Hugentobler mit ihrem zweijährigen für 3 Wochen in die Südsee fliegen können?
@ Markus: Ja ich habe das bereits 3 mal erlebt!
Singapur-Zürich, Zürich-LA und Singapur-Sydney. Und nein, auch meine Marshall Kopfhörer haben jeweils nicht gereicht. Ob ich jetzt in der selben, 3 davor oder 3 Reihen dahinter gesessen bin.
@Matt: Wir sind mit unserem Baby genau die Strecke nach Sydney geflogen, wo er dann jährig wurde. Aus gutem Grund, nebenbei, um das Kind den Verwandten vorzustellen. Und natürlich gab das uns Eltern einiges zu tun, und natürlich sorgte das teilweise auch mal für Unruhe. Aber es ist nun mal nicht so, dass ein Kind grundsätzlich ohne Unterbruch schreit. Und wenn – glauben Sie, im Zug wäre das einfacher zu ertragen?
Und doch, auch die Familie mit Kleinkind hat ein Recht, mit dem Flieger zu verreisen. Ausser die Fluggesellschaft verbietet das.
@Sportpapi: Der Zufall wills das einer meiner besten Freunde zur Hälfte Australier ist und sein Kind jetzt knapp jährig ist. Auf meine Frage hin ob er wie üblich über Weihnachten nach Sydney fliegt, meinte er, dass er sich das und dem Kleinen nicht antun werde….
Ich für meinen Teil würde es wohl auch so handhaben. Hauptsächlich den anderen zu liebe aber auch weil ich nicht die ganze Zeit auf Nadeln sitzen möchte wenn mein Nachwuchs einen Mucks macht.
Für mich wären getrennte „Räume“ wirklich „Die“ Lösung. Auch für diejenigen mit Kindern.
Aber das bleibt wohl leider Wunschtraum:-)
@Matt: Wir waren ein Kind und drei Begleitpersonen. Und es war relativ stressfrei, abgesehen davon, dass über längere Zeit jemand das Kind herumgetragen hat – die Freude der Urgrossmutter in Australien, die zum ersten und einzigen Mal das Kind gesehen hat (kurz darauf starb sie), wog das längstens auf.
Ausserdem glaube ich, wird es manchmal eher mühsamer, wenn die Kinder etwas älter sind (aber sich noch nicht selber beschäftigen können). Und das Schlimmste, was wir schon erlebt hatten, war eine Horde junge Erwachsener auf Diplomreise…
@ Matt
Auch hier:
„Wenn mir allerdings jemand sagt, wenn mich 3h Kindergeschrei in einem Flugzeug stören soll ich zu Hause bleiben, fühle ich mich doch etwas im falschen Film.“
Sie fühlen sich durch Kinder gestört und verlangen darum, sie sollen zu Hause bleiben. Mich stören unfreundliche Menschen, Dauernörgel und solche, die keine Kinder mögen, wieso darf ich nicht verlangen, dass diese zu Hause bleiben sollen?
Mich stören Kinder mit nichten Grundsätzlich. Ich bin mit freude 3facher Götti. Aber ich bin klar der Meinung das es Orte gibt an denen Kleinkinder nichts verloren haben (Dazu gehört ein Passagierflugzeug)
Ich und meine Partnerin schlagen uns schon länger mit dem Kindergedanken herum. Sie können jetzt natürlich sagen dass wir uns die Frage unnötig schwer machen. Aber für uns ist es klar dass ab diesem Zeitpunkt für einige Jahre keine Flugreisen, Restaurantbesuche (ausser ohne Kinder) usw. mehr geben wird. Es ist ja nicht so dass sich Familien irgendwo in den kanadischen Wäldern verstecken müssen bis ihr Nachwuchs 18 ist. Aber ich habe wirklich kein Verständnis für: ich möchte Kinder, in die Ferien fliegen, mindestens einmal pro Woche mit meinen Freunden durch die Gassen ziehen,
2. drei mal die Woche Trainieren, einmal ins Spa, Samstags in der City shoppen gehen und natürlich am Sonntag im neuesten Trendlokal mit der ganzen Kinderschar brunchen gehen.
Wenn ich mich für Kinder entscheide hat das Konsequenzen und nicht mehr Fliegen ghört für mich klar dazu.
Die Aussage “ Mich stören unfreundliche Menschen, Dauernörgel und solche, die keine Kinder mögen“ berechtigt weder mich das ich mich in der öffentlichkeit wie ein Ar***** aufzuführen noch sie dazu anderen mit ihren Kindern immer und überall auf den Geist zu gehen.
Was du selbst nicht magst, tu keinem anderen an.
So versuche ich das jedenfalls zu handhaben.
„Wenn ich mich für Kinder entscheide hat das Konsequenzen“ alles doch nur Neid! Man kann Familie haben und auch weiterhin Spass haben!
Das Kind heisst wirklich Brecht? Echt jetzt?
Warum? Ist doch ein schöner Name.
Na aber ganz so scheinen sie zu diesem Namen aber nicht zu stehen mein lieber Herr Tschannen. Ansonsten würde wohl hier mein Kommentar zu Ihrer persönlichen Selbstverwirklichung stehen. Da es das aber nicht tut, gehe ich davon aus, so richtig in’s Schwarze getroffen zu haben. Wobei mir da dann noch der Gedanke kommt, wenn man mit Kritik nicht so recht umzugehen weiss, wieviele von diesen Beiträgen Sie wohl selber geschrieben haben könnten…..
Offensichtlich brauchen wohl Menschen wie Sie eine Bestätigung, das sie in den Augen der anderen das Richtige tun. Oder warum sonst lassen Sie die anderen an Ihrem Leben teilhaben ?
Ich lasse andere an meinem Leben teilhaben, weil ich sonst nicht viel kann. Den Rest ihres Kommentars habe ich leider nicht ganz verstanden. Womit genau haben Sie ins Schwarze getroffen?
das lässt sich prima beides unter einen hut bringen – fliegen mit kleinkindern und ruhe im flieger. einschlägige fluggesellschaften planen in kürze sog. „kinderecken“ in den frauchträumen der maschinen einzurichten. mit laufgittern, wickelautomaten und milch-batterien. aber vorsicht. man darf nicht vergessen, für den transfer vom flughafen zur maschine, die kartons mit luftlöchern zu versehen und die „fragile-“ und „oben-kleber“ anzubringen.
Ich finde: In der Ferien- und Reisefrage soll das Wohl der Eltern entscheidend sein. Für meine Kinder war es in den ersten zehn Lebensjahren zentral, lange Ferientage mit gutgelaunten Eltern zu verbringen. Wo genau, das spielte keine Rolle.
Da ich selbst auch im kinderlosen Zustand die Krise gekriegt habe, wenn ich jeden zweiten Tag an einem anderen Ort nächtigen musste, reise ich so auch nicht mit Kindern. Ich bin früher weit gereist, aber eben auch ausgedehnt, mit Zeit. Da nun allmählich bei den Kindern der Wunsch nach mehr Auslanderfahrung auftaucht und wir Eltern den Blick über den europäischen Tellerrand als pädagogisch wertvoll erachten, überlegen wir uns einen mehrwöchigen bis mehrmonatigen Aufenthalt, zB Farmstay, Projektarbeit o.ä. Das entspricht mir eher als Rumjetten.
Mit 6 Jahren wird die Festplatte gelöscht?
Ich war mit 5 in meinen ersten Überseeferien und kann mich an sehr viele Einzelheiten dieses eindrücklichen Erlebnisses erinnern. Diese Ferien haben in mir mehr Erinnerungen hinterlassen, als manche, die später stattgefunden haben.
Erinnerungen unter 3, ja das wird es schon schwieriger, aber unter 6? Da würde man sich ja nicht mehr an den Kindergarten erinnern. Und ich erinnere mich an viele viele Kindergartenbegebenheiten.
Bin ich der einzige? Oder haben gemeinsam mit Herrn Tsch. alle ihre frühesten Kindheitserinnerungen bei der Einschulung?
Test, test: wer erinnert sich an seinen eigenen Kindergarten?
Ein paar Fetzen aus den Kinderjahren 5-6 tauchen auch bei mir ab und zu auf.
Die Frage ist nun einfach:
– Wie hoch ist der Wahrheitsgehalt dieser Ferien?
– Was ist „eigene“ Erinnerung und was ist „Nachbildung“ mit Hilfe von Erzählungen und Fotos?
Aus den ersten 3-4 Jahren habe kaum Erinnerungen. Aus dem Kindergarten habe ich massenweise klare Erinnerungen.
Ich hatte eher im Kopf, dass Erlebnisse in den ersten 3-4 Jahren vergessen gehen. Ausser man erinnert immer wieder daran, beispielsweise mit einem Album.
Sechs war aus der Luft gegriffen. Meines Wissens gibt es da keine allgemeingültige Grenze.
Sechs ist sicher zu hoch. Ich erinnere mich sehr gut an die Kindergartenzeit, auch wenn keine Fotos existieren vom Moment, als ich mir den Mund mit Seife waschen musste wäge de wüeschtä Wörter.
Also ich habe auch viele klare Kindergarten-Erinnerungen 😉 Davor aber, kann ich es schlecht beurteilen bzw. einschätzen. Es sind Erinnerungen da, aber wohl nur aufgrund der immer wieder vorgebrachten Anekdoten und Erzählungen meines vier Jahre älteren Bruders. Trotzdem sehr schön, von ihm solche Dinge zu hören oder Photos anzusehen. Was spielt es denn für eine Rolle, ob ich es jetzt bewusst selber hinaufziehen kann oder ob es aufgrund von Erzählungen da ist. Letztlich wird es immer da sein, bewusst oder dann halt schlummernd im Unterbewusstsein 😉
ich habe viele Erinnerungen an die Zeit von 2-3. Wir haben damals in einem anderen Land gewohnt am Meer. Lustigerweise erinnere ich mich an nicht allzu viel aus dem Kindergarten. Ferien aber schon 🙂
Ich erinnere mich an die Wanderferien mit 4 Jahren in den Bergen. Auf den Schultern meines Vaters, der Geruch des aufkommenden Gewitters, das Massenlager in der Alphütte, die kratzigen Wolldecken 🙂
und Kindergarten-Erinnerungen ganz viele, eher nicht so Gute!
Ich habe glasklare Erinnerungen an den Kindergarten im Zürcher Seefeld und an „Fröli Wehrli“. Als ich sie nach ihrem Vornamen fragte, schrieb sie ihn auf ein Stück Papier und ich las ihn allen vor. Eva Maria Wehrli – so unvergessen, wie der Inhalt der „Znünitäschli“ und der „böse Mann“, der mich auf dem Heimweg bis ins Treppenhaus verfolgte.
Oouuuhhh…..! Wenn das der Dr. Philipp Tingler liest….! Der liebt Kleinkinder im Flugzeug.
NB.
Das Schlimme ist noch nicht mal, dass der kleine Brecht sich bei Dr. Philipp Tingler unbeliebt macht, die Umwelt schädigt und „weiss ich was alles“. Schlimmer finde ich, dass er mit seinem Vornamen sich ein Leben lang „durchschlagen“ muss.
Hoffen wir für ihn, dass das Zivilstandsrecht irgendwann mal etwas liberalisiert wird und man einen Vornamen (wenn er einem nicht gefällt) ändern lassen kann.
Das mit den Kosenamen haben Sie scheints noch nicht so ganz begriffen.
@loulou55: Ja, das hoffe ich auch für den armen Kerl. Ich konnte heute kaum arbeiten, so sehr hat mich sein hartes Los beschäftigt, wie er dereinst seines ultraschrägen Vornamens wegen sich schämend und voller Minderwertigkeitskomplexe durchs Leben robben wird.. Aber jetzt (es ist 16 Uhr 17), bin ich Gott sei Dank schon wieder etwas gefasster….
Wie geschrieben: Der Brecht hat weit weniger genervt als manch erwachsene Mitflieger. Ansonsten muss halt auch der Herr Tingler – wie wir alle – einfach mit störenden Kindern leben.
Herr Ph Tingler liebt auschliesslich sich selber. Wen kpmmert es, was so ein arrigsnter, narzistischer Mensch denkt?
Ich mag Herrn Tingler und würde jederzeit im Flugzeug neben ihm sitzen. Mit Kind, versteht sich.
Ich mag Herrn Tingler auch.
Ich würde mich auch sofort neben Herrn Tingler ins Flugzeug setzen. Es hat geile Muckis.
Ich habe ja nicht gesagt, dass Herr Tingler scheisse aussieht (tut er auch nicht), sondern dass er narzistisch und arrogant ist. Mein Mann hat auch geile Muckis, aber trotzdem einen guten Charakter.
Zur klarstellung: ich kenne Herr Tingler nicht privat, aber in seinen Beiträgen ist er unerträglich. Ich lese ihn schon seit Jahren nicht mehr, obwohl die Themen eigentlich spannend sindvund Herr Tingler sehr intelligent ist. Aber seine ständige Selbstbeweihräucherung lässt mich …..
@Tamar: „Ich habe ja nicht gesagt, dass Herr Tingler scheisse aussieht (tut er auch nicht), sondern dass er narzistisch und arrogant ist. Mein Mann hat auch geile Muckis, aber trotzdem einen guten Charakter.“
😀
Sie werden es nicht glauben, meine Damen und Herren, ich finde quengelnde Kleinkinder im Flugzeug pretty cool. Solange sie nicht neben mir und Richie sitzen. Aber für den guterzogenen Brecht würden wir selbstverständlich eine Ausnahme machen. Trotzdem: Haben Sie auch schon mal Campingurlaub ins Auge gefasst?
Heisst es nicht immer, man solle „die Gelegenheiten am Schopf packen“ bzw. „Feste feiern, wie sie fallen“? Also geniesst es doch, wenn einem solche Aufenthalte ermöglicht werden, die sogar mit einem Familien-/Freundesanlass verbunden sind. Diese schöne Zeit kann einem niemand (mehr) nehmen. Auch wenn sich das Kind aktiv von sich aus nicht mehr daran erinnern wird, weil es zu klein war, dann spürte es damals (!) die die volle Präsenz der Eltern und va. deren Glücklichsein! Und damit hatte es doch auch „etwas von der Reise“ (vgl. Titel). Diese damaligen Gefühle werden sich dann bei Erzählungen und Rückerinnerung anhand von Photos wieder einstellen. Meine Frage: Spricht da nicht einfach der Neid von denen, die sich solche langen Aufenthalte nicht gönnen können, wollen oder gar getrauen?
Der Neid? Nein, es nervt einfach, wenn man selbst einigermassen umweltbewusst lebt, Flugreisen sparsam einsetzt, während andere völlig sorglos in der Welt herumfliegen, sich höchstens fragen, ob sie den Kindern für drn Überseeflug das vom Arzt verschriebene Valium verabreichen sollen oder nicht, und diese Haltung auch noch den Kindern mitgeben.
Tschannens Fall unterscheidet sich allerdings etwas vom üblichen Ferien-Egotripp, immerhin hat er einen wirklich nachvollziehbaren Grund gehabt für die Reise.
Da haben Sie völlig recht bezüglich der sorglosen Herumfliegerei. Aber das ist eben eine ganz andere Fragestellung (Umweltschutz, Ressourcenverbrauch) als die hier gestellte, wo es darum ging, ob das Kind auch etwas von der Reise habe. Ein guter Freund von mir ging damals mit seiner Frau und dem Kleinen (2-3 Jahre alt) für ein ganzes Jahr mit dem Camper Richtung Süden. Getraute sich also den Job aufzugeben und sich eine Auszeit zu nehmen. Sie können sich nicht vorstellen, was da für anfeindende Bemerkungen kamen. Voran genau die obige Fragestellung, „der Kleine hätte doch nichts von dieser Reise“. Und dem ist/war eben gerade nicht so.
@Ladybird: Mich stört ja eben genau, dass die Umweltfrage nicht mal am Rande eine Rolle spielt.
Wäre Fliegen umweltfreundlich, würde ich mit meiner Tochter seit Jahren regelmässig in meine zweite Heimat nach Kalifornien fliegen, das wäre ein grosser Wunsch von mir. Aber eben, Tatsache ist, dass das ökologischem Wahnsinn gleichkommen täte.
Was ich beobachten kann ist Folgendes: Diejenigen Kinder, deren Eltern mit ihnen in der Kindheit aus welchen Gründen auch immer (Geldmangel, ökologische Überzeugung, Bequemlichkeit oder gar aus Angst vor Fremden) nicht oder jedenfalls nicht oft Flugreisen machten, holen das umso mehr nach der Volljährigkeit nach (Nachholbedürfnis). Und dies nicht nur rein aus Spass (kurze Städtetrips), sondern auch deshalb, weil Auslanderfahrung / Sprachkompetenz bei der heutigen Jobsuche einfach verlangt wird. Und Sprachaufenthalte macht man nicht mehr im Welschland, sondern in Canada bzw. nicht mehr in London, sondern in NZ, AUS. Womit eine Zugreise von vornherein ausgeschlossen ist.
@Ladybird:
Möglich ist es schon, vor ein paar Jahrzehnten reisten die schweizer Austauschschüler noch mit dem Schiff in die USA.
Aber Sprachaufenthalte sind doch sowieso etwas völlig anderes als einfach Ferien zu machen!
@ Susi
Was ist denn ein gerechtfertigter Grund zum Fliegen? Geschäftsreisen sind ok, Ferienreisen von Kinderlosen gehen noch gerade so, bei Familien ist es ein No Go, weil sie eine Vorbildfunktion haben müssen und zudem doppelt daran interessiert sein sollten, ihren Kindern eine intakte Umwelt zu generieren? Bei Familienbesuchen kann man drüber reden? Das ist doch einfach mit völlig verschiedenen Massstäben gerechnet. Entweder lehnt man Flugreisen ab (aber dann für alle!) oder man sagt, dass es halt unter dem Strich jeder für sich wissen muss. Ich bzw. wir fliegen auch maximal alle paar Jahre und sind normalerweise mit dem Auto unterwegs, auch in die Ferien, aber ich kann das nicht für alle entscheiden.
@13: Es geht um ein abwägen von verschiedenen Faktoren und darum, den ökologischen Fussabdruck möglichst klein zu halten. Was sinnvoll ist und was nicht, darüber liesse sich streiten. Ich selbst fliege so selten, wie es geht, also alle paar Jahre, sehe es aber jedes mal als eine sehr grosse Umweltsünde an und denke, eigentlich sollte man ganz verzichten. Man muss wohl nicht haarspalterisch denken, um einschätzen zu können, dass interkontinentale Flugreisen mehrmals jährlich mit mehrköpfigen Familien mehr als fragwürdig sind, oder?
Das muss jeder selbst wissen? In gewissen Bereichen finde ich eine solche Aussage nicht gerechtfertigt, nein. Denn alle sind betroffen von solchen Emissionen. Und wird das Fliegen mit Kindern auch noch propagiert, hört für mich das Verständnis auf.
Fliegen müssten wieder so teuer sein, dass man wirklich deutlich seltener fliegt.
Aber die Diskussion, wer denn nun, und zu welchem Zweck, mit gutem Wissen fliegen darf, die halte ich für eher müssig.
„Fliegen müssten wieder so teuer sein, dass man wirklich deutlich seltener fliegt.“
Völlig einverstanden.
„Aber die Diskussion, wer denn nun, und zu welchem Zweck, mit gutem Wissen fliegen darf, die halte ich für eher müssig.“
Auf jeden Fall lässt sie sich nicht in einer Kommentarspalte vollständig abhandeln. Aber war ja wohl klar, dass irgendwer mit genau dieser Frage kommt, wissend, dass sie nicht wirklich beantwortet werden kann. Wenn man aber die Klimaveränderung anschaut, müsste man zum Schluss kommen, dass jede vermeidbare Flugreise nicht angetreten werden sollte. Und nein, meine Flugreisen waren mehrheitlich vermeidbar und ich bin trotzdem geflogen. Was es nicht legitimiert. Und ich hier sagen muss, ja, da habe ich gegen meine Prinzipien verstossen, jedes Mal.
Danke danke danke Susi!
Susi, du kannst bei mir irgendsoein Ablasshandel CO2-Zertifikat kaufen…
Susi, ich wollte natürlich nicht das Fliegen propagieren, nichts läge mir ferner. Ich wollte das Ökologie-Thema aber heute aus verschiedenen Gründen ausklammern.
Meine allgemeine Meinung: Es braucht immer auch eine Gesamtsicht. Zum Beispiel ein Vegetarier, der mit dem Velo zur Arbeit fährt: Wenn der jetzt einmal in die Ferien fliegt, ist es etwas komisch, wenn der Autopendler und Rindfleisch-Aficionado auf ihn einprügelt. Wir haben alle eine Verantwortung, die wir wahrnehmen müssen, aber niemand soll in Askese leben müssen, während sei Nachbar das Leben geniesst.
@ Susi
Ich verstehe, was Sie sagen wollen und bin grundsätzlich einverstanden. Ich fliege ja selber aus dem gleichen Grund kaum mehr. Mich stört aber, dass im Zusammenhang mit „Fliegen mit Familie“ gebracht wird, als wäre es bei dieser besonders schlimm.
„Man muss wohl nicht haarspalterisch denken, um einschätzen zu können, dass interkontinentale Flugreisen mehrmals jährlich mit mehrköpfigen Familien mehr als fragwürdig sind, oder?“
Das ist auch richtig. Nur, gilt bei mehrköpfigen Teams einer Firma, die zu einem Geschäftsmeeting einer anderen Firma nach New York fliegen nicht das Gleiche? Die Erwartung, dass Familien besonders umweltbewusst sein sollen, in Relation zu anderen, kann ich nicht nachvollziehen.
@13: „Nur, gilt bei mehrköpfigen Teams einer Firma, die zu einem Geschäftsmeeting einer anderen Firma nach New York fliegen nicht das Gleiche?“
Natürlich! Aber da ist der individuelle Handlungsspielraum in der Regel halt kleiner. (Zudem ist das hier ja der Mamablog! 😉 )
Da kann ich Susi nur beipflichten: jeder hat so gut er kann, dazu beizutragen, dass auch nochnachkommende Generationen auf dieser Welt leben können. Nach mir die Sintflut ist eine Einstellung, die absolut erbärmlich ist. Das sieht man gerade jetzt deutlich bei dem Gedöns um die AKWs
„Was hat das Kind davon?“ Ist das wirklich die Frage? Immerhin dreht sich auch in den Ferien nicht alles nur um die Kinder.
Sandstrand und Meer haben aber viele Kinder gerne. Und das Mittelmeer liegt nun mal auch nicht vor der Haustür…
Aber viele schöne Seen schon. Und ans Mittelmeer kann man auch mit dem Auto, ab zwei Personen ist das sehr viel weniger Emission/Kopf als mit dem Flugzeug.
Wir gehen ans Mittelmeer. Reisezeit etwa 8-10 Stunden. Mit dem Flieger wären wir viel schneller am Strand und für die Kinder vielleicht sogar angenehmer…
@Sportpapi:
…“ vielleicht sogar angenehmer“…
Das glaube ich nicht. Für die Kinder ist doch schon der Weg aufregend und abenteuerlich. Ich fand die Autoreisen immer als entspannender, weil man zusammen Hörspiele/ Lieder/ Geschichten hören und Gespräche führen konnte sowie dann Rast einlegen kann, wenn es gerade passt. Im Flugzeug dagegen muss man zwangsläufig mehr Rücksicht auf die Mitmenschen nehmen.
@Ladybird: Mir ging es genau gleich. Im Alter von 17 hatte ich erst zwei Flugreisen erlebt und das war gut so.
@Ladybird: Meine erste Flugreise hatte ich, da war ich längst erwachsen. Dafür sind wir jedes Jahr mit dem Auto nach Italien. Und nein, das war (und ist es auch heute) nicht immer nur spannend (und den Kindern wurde es regelmässig schlecht…).
Alternativ könnte ich in kurzer Zeit z.B. nach Griechenland oder Djerba fliegen. Und das ist dann für die Kinder wirklich kurzweilig! (und auf längeren Flügen schauen sie einen Film, was im Auto nicht geht, weil es den Kindern sofort schlecht wird). Aber eben – wir gehen trotzdem weiterhin ans Mittelmeer.
@SP: Sie GEHEN ans Mittelmer? Das sind ja ganz neue Reisedimensionen! ;-)))
@Sisifee: Ehrlich gesagt ist das wirklich mal geplant. Vorerst aber erst einen Teil des Weges mit dem Fahrrad, soweit die Kinder bereits kommen (aber das ist natürlich ökologisch nicht sinnvoll, weil trotzdem ein Auto mitkommt – zumindest ist es so geplant).
Völlig einverstanden. Wir fuhren mit den beiden Kids (6,5 und 1,5) diesen Herbst (wieder einmal) nach Nordafrika mit dem Auto. Den ganzen Karsumpel möchte ich definitiv nicht auf einer Flugreise herumschleppen. Zudem hat Mobilität vor Ort durchaus Vorteile. Getankt hebe ich genau zwei Mal: Vor der Abfahrt und der Rückfahrt…
@ SP: Als wir mal in einem Jahr 2 Pannen hatten, war ich reif für den Jakobsweg. Den Rest der Familie habe ich – leider – noch nicht soweit.
@dres: Das mit dem Tanken habe ich jetzt nicht verstanden. Einmal bis nach Afrika? Huckepack auf dem Zug?
@Sportpapi: Nöh, Huckepack auf der Fähre ab Genua. Das ist entspanntes Reisen. Im Hafen gemütlich das Apéro starten…
Bleibt noch die Frage, wofür es dann überhaupt ein Auto braucht, dres.
Aber gut, wir waren auch schon mit dem Autoreisezug unterwegs. Entspannt, aber einfach teuer. Und das Geld spielt hier natürlich schon eine Rolle. Wenn ich billiger Badeferien mit dem Flieger mache als mit dem Auto am Mittelmeer, dann muss ich schon auch noch einmal rechnen.
@dres: Mit dem Auto nach Afrika? Haha, cool!
Es gibt übrigens auch Züge. Die sind mittlerweile schnell 🙂 und vor Ort dann ein Auto mieten. klappt bestens. Ich werde nie verstehen, wieso man sich das mit dem Auto antut. Während der Hauptferienzeit richtung Süden. Mit Kindern. kopfschüttel..
Hm. Weil es sehr viel Geld einspart? Weil die Kinder ihr Gepäck nicht selber tragen, und es deshalb bequemer ist mit dem Auto?
Ich für meinen Teil werde nie verstehen, warum man in den Ferien vor Ort ein Auto braucht und gar eins mietet…
Unsere Kinder (5 und 6) tragen sehr wohl einen Grossteil ihres Gepäcks selber. Man muss ja nicht alles erdenkliche mitschleppen! Wieso ein Auto vor Ort? Hm weil leider nicht überall alles so öv-mässig super erschlossen ist. Weil ich persölich nicht 2 Wochen an einem Sandstrand rumhängen möchte und man deshalb evt mal ausflüge machen möchte.
Und das mit dem Geld sparen, hm ich weiss ja nicht. Das höre ich immer von denen, die es definitiv nicht nötig haben..
@sonic: Wir waren diese Jahr in Wengen (autofrei) in den Ferien, und jedes Kind hat sein Gepäck selber getragen. Ab 5 geht das, aber dann würde sich sie ja auch nicht mehr als Kleinkinder bezeichnen…
Und wir sind zu zweit mit dem Zug ans Meer gefahren, weil das Auto mit unseren Bekannten voll war. Aber ja, das kostet einiges mehr. Aber man kann es trotzdem machen, keine Frage.
Die Ausflüge vor Ort schaffen wir dann allerdings gut mit Fahrrad, Schiff, ÖV.
wir zelten in den Sommerferien immer. Schleppen sie mal ein Familienzelt mit Schlafmatten und Kochausrüstung für eine
5- köpfige Familie im Zug mit 😉
dafür leben wir dann auf dem Zeltplatz umso
ressourcenschonender
@Ka: Als langjähriger Pfader weiss ich: Auch das geht. Wenn man sich darauf einstellt. Aber man muss ja nicht.
@sportpapi: naja wir haben das auch so gemacht als sie 2 und 3.5 waren. Ausflüge vor Ort mit öv ist leider je nach Reiseziel nicht möglich. und ja Zelten ist schwierig. Drum machen wir das bis die Kids die Zelte und Schlafsäcke selber tragen halt nur per Velo in der Schweiz. Ich würde mir den Reisestress mit dem Auto einfach nicht zumuten wollen. Unsere Kids hassen lange Autofahrten, ich hasse den dichten Verkehr, ich finds tausendmal weiger anstrengend den Zug zu nehmen. Das wollte ich hier eigentlich sagen.
Klar geht das. Aber die Umwelt sagt „danke“, wenn man ein paar Jahre länger wartet, bevor man auch noch mit Kindern durch fie Welt jettet.
Unsere Tochter wollte seit Jahren mal fliegen und das Meer sehen, nun ist sie bald 8 und wir haben das gemacht, aber 1 Stunde fliegen reicht auch.
Fliegen ist der Umweltkiller schlechthin, manchmal verstehe ich nicht, wie wenig das bei solchen Überlegungen eine Rolle spielt und welche Werte den Kindern auf diese Art vermittelt werden.
Was hat die Umweltfrage mit dem Alter der Kinder zu tun?
Mit kleineren Kindern kann man sehr gut lokal Ferien machen, die brauchen noch kein Brimborium und ein See tut es auch; Tschannen schreibt ja, die erinnern dich später nicht mal dran. Und klar ist der Sand auf den Malediven toller als am Katzensee. Aber muss man dafür Flugzeugplätze mit Kleinkindern belegen, die am Katzensee genauso Freude haben, weil sie die Malediven gar nicht kennen?
Also Zusammenfassung: Es macht Sinn, mit Kleinkindern aufs Fliegen zu verzichten. Nicht wegen den Kindern, sondern wegen der Umwelt.
(Ich selbst bin in den letzten 10 Jahren viermal geflogen, nur einmal davon interkontinental. Wenn ich es tue, dann wohlüberlegt.)
Je früher man anfängt, mit den Kindern rumzufliegen, desto mehr schadet man der Umwelt, ganz einfach.
Ausserdem muss sie ja nicht unbedingt von klein auf daran gewöhnen, dass Ferien und Flugzeug fix zusammengehören.
@marsel: Danke, das ist besser auf den Punkt gebracht als bei mir.
Wir haben kein Auto. Auch wegen Umweltschutz, aber natürlich nicht nur. Aber nicht wegen den Kindern. Die sollen unseren Lebensstil mitbekommen.
Wären wir ein Paar gewesen, das gerne reist, auch gerne weit, dann hätten wir das sicher nicht aufgegeben, nur weil wir den Kindern etwas vorleben wollen, was nicht unserem Lebensstil entspricht.
Wenn der Katzensee für die Kinder reicht, dann auch für die Eltern. Das ist eine Grundeinstellung.
Und noch einmal: Wenn wir nach Australien wollten, oder im Winter an die Sonne, dann nicht wegen der Kinder. Aber vermutlich würden sie es auch geniessen.
Das spielt doch überhaupt keine Rolle ob man 5 Jahre Flugfastet oder nicht. Wer meint, es sei unethisch zu fliegen. Soll einfach für den Rest seines Lebens nie mehr fliegen.
Sich etwas darauf einbilden dass man 5 Jahre nicht geflogen ist (und auf die herunterschauen die sich nicht eine solche heilige Abstinenzzeit auferlegen, um ein gutes Gewissen zu haben ist m…..f……b…s…
Danke RoXY: Ähnlich, wenn auch nicht so prägnant, habe ich es in meinem noch verdeckten Beitrag auch geschrieben. Es geht um eine Grundhaltung, und vorübergehender Verzicht hat hier keinerlei Logik.
„Das spielt doch überhaupt keine Rolle ob man 5 Jahre Flugfastet oder nicht.“
Genau davon rede ich. Ja, es spielt dann wohl gar nichts mehr irgend eine Rolle, oder?
Und wie kommen Sie darauf, dass man auf andere „runterschaut“, wenn man sich über mangelndes Umweltbewusstsein aufregt? Ich werde beim Lesen eines solchen Kommentars einfach vor allem traurig, weil er zeigt, wie sehr sowas manchen am A. vorbeigeht.
@S.P. Hast du dich überhaupt mal mit solchen Umwelthemen wirklich auseinandergesetzt? Weisst du, dann macht es auch keinen Sinn mehr, Abfall zu trennen etc.
Und genau, es geht um die Grundhaltung, die den Kindern vermittelt wird. („Weisch, s’chunnt nöd druf a, s’Flugzüüg flügt ja sowieso, egal, ob mir drin sind oder nöd.“ Killerargument, oder?)
Grad wenn man Kinder hat, wäre es noch logischer, umweltbewusst zu leben.
@Susi: Ja, ich habe mich damit beschäftigt. Deshalb fliegen wir selten, deshalb haben wir kein Auto, deshalb trennen wir den Abfall.
„Grad wenn man Kinder hat, wäre es noch logischer, umweltbewusst zu leben.“
Warum – das ist eine Grundhaltung, die man hat oder nicht. Mich erinnert das an die Eltern, die dann, wenn die Kinder im Bett sind, die Schokolade hervorholen, während sie vorher gesunde Ernährung vorgelebt haben. Ich halte das für inkonsequent.
@Susi: Dazu hätte ich noch eine Frage, auch auf die Gefahr hin, mich unsterblich zu blamieren.
Mir ist bekannt, dass Fliegen als schädlich gilt für die Klimaerwärmung, dies wird uns genug oft eingehämmert. Die wissenschaftlichen Gründe dafür kann ich grundsätzlich auch nachvollziehen. Ich denke aber tatsächlich, dass der ökologische Fussabdruck der Einzelperson vernachlässsigbar ist wenn die Kiste sowieso fliegt, mit mir oder ohne mich („Weisch, s’chunnt nöd druf a, s’Flugzüüg flügt ja sowieso, egal, ob mir drin sind oder nöd.“). Einen ökologischen Effekt hätte mein Verzicht ja nur, wenn das Flugzeug gar nicht fliegen würde. Dass mein Eigengewicht im Langstreckenjet allein bezüglich Fussabdruck derart relevant sein soll, kann ich nicht ganz glauben.
Oder verstehe ich da etwas falsch?
@S.P.: Ich meine etwas anderes: Hat man keine Kinder, kann es einem wahrscheinlich eher egal sein, was mit unserem Planeten im nächsten (halben) Jahrhundert passiert.
Wenn du dich wirklich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hast, ist mir schleierhaft, wie du finden kannst, fünf Jahre Flugverzicht und anschliessend sparsamer Umgang mit Fliegen mache keinen Unterschied zu von Anfang an ständig mit einer mehrköpfigen Familie grosse Flugreisen anzutreten.
Susi – schau SP ist einer der kein Auto hat und wenig fliegt etc. – warum tut er das? Weil ihm das Leben so gefällt, weil er es für sinnvoll findet.
Der eine isst kein Fleisch, der andere fliegt nicht, der andere kauft sich ein neues Elektroauto, der andere hat gar kein Auto. Der eine lebt in einer alternativen Lotterhütte (nicht minergiestandard), der andere baut sich ein schönes neues umweltbewusstes Häuschen.
Al Gore verbraucht das 10fache an Ressourcen, wie ich, dafür setzt er sich für globale Umweltpolitik ein.
Ach wir sollten uns nicht zu viel einbilden, von all dem was wir tun. Wir tun es, weil wir uns dabei wohlfühlen, weil es mit unseren Werten übereinstimmt.
Und zum Schokoladenthema: Was ist schlimmer, eine schlechte Gewohnheit auf die Kinder zu übertragen oder die Kinder damit zu verschonen? Mir als Kind wäre das zweite lieber. (Nein, ich esse abends höchst selten Schokolade.)
„Was ist schlimmer, eine schlechte Gewohnheit auf die Kinder zu übertragen oder die Kinder damit zu verschonen?“
Das ist nicht die Frage. Ich will Vorbild sein, ehrlich und authentisch. Und nicht eine Rolle spielen.
@RoXY: Ein Auto haben und es moderat zu benutzen schadet der Umwelt extrem viel weniger als regelmässig Flugreisen zu unternehmen. Ich sass in den letzten 16 Jahren vielleicht fünfmal am Steuer eines Autos, ich bin eine GA-Person. Mein Mann bestzt eins, fährt aber jährlich nicht sehr viele Kilometer. Es ist dann einfach so, dass man sich irgendwie im Kampf gegen Windmühlen sieht hier. (Und es geht mir gar nicht um Sportpapi hier, sondern um die Äusserungen.)
„Wenn du dich wirklich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hast, ist mir schleierhaft, wie du finden kannst, fünf Jahre Flugverzicht und anschliessend sparsamer Umgang mit Fliegen mache keinen Unterschied zu von Anfang an ständig mit einer mehrköpfigen Familie grosse Flugreisen anzutreten.“
Susi, wenn du wirklich Deutsch studiert hast, dann bist du in der Lage, meiner Argumentation zu verstehen und legst mir nicht solchen Mist in den Mund… 🙂
@S.P. Nun ja, wer ist denn schon voll authentisch, und wo ist die Grenze? Beim Verheimlichen des Konsums von Schokolade, Alkohol, Zigaretten, Drogen, Porno?
@S.P. Nun, ja, vielleicht waren die Dozenten bei meinen Abschlussprüfungen ja bestechlich, weisch.
Susi – ehrlich? Ich kenne ja viele Leute: solche die jährlich mehrfach um den Globus jetten und auch den jungen Grünenpolitiker, der als Delegierter zu irgendeinem Symposium in Amerika hätte gehen können und nicht geht, weil er fliegen für unethisch hält. Ach ich kenne so viele, die in ganz verschiedenen Welten leben… (bin gerade wieder selbst erstaunt).
Aber alle sind auf ihre Art ethische Menschen. Nur hat jeder andere Schwerpunkte.
Wir können nun jeden auseinandernehmen und sein (nicht)bemühen als nichtig bewerten oder jeden respektieren, wie wir uns selbst respektieren.
Das sind die Werte, die ich meinen Kindern beibringe.
„Und der Abfall rührt mer nöd uf d Stross.“
und „kei Verschwändig!“ (aber das nur, weil ich genetisch veranlagt sparsam bin)
@RoXY: Was „ehrlich“?
Ich kenne keine Leute, die mehrmals jährlich um den Globus jetten, bzw. bin sicher nicht mit ihnen befreundet. Und ich kann das einfach nicht abtun mit „man lebt halt in verschiedenen Welten“ und „das muss halt jeder selber wissen“. Für mich ist die Frage vergleichbar mit dem Tragen von Echtpelz, sei das als Mantel, als Futter, an der Kapuze, als Bommel. Nein, ich finde das nicht ok.
Und nochmal: Doch, 5 Jahre Flugverzicht macht einen enormen Unterschied in Bezug auf die Grösse meines ökologischen Fussabdrucks. Da kann ich lebenslang aufs Recycling verzichten und bin immer noch fein raus.
„bin sicher nicht solchen befreundet“ wow! bei soviel Intoleranz (und Humorlosigkeit) wundert es mich dann nicht, wenn man seine eigenen Werte und seinen eigenen Lebensstil nicht bescheiden relativieren kann.
Finde ich echt schade. Fand sie immer sympathisch. Aber, wenn es so ist, wie sie sagen, leben sie in einer Blase. Da haben nur gleichgesinnte Platz. Gegenseitige Bestätigung am Laufmeter und die eigene Gerechtigkeit wird nie hinterfragt – und die „anderen“ werden permanent abgewertet. Die würden auch nie „Freunde“ werden.
Ich kenne ganz tolle Vielflieger und Pelzbommelträger, die wohl mehr zum Weltfrieden beitragen als sie und ich zusammen.
(Sie, Abstinenzler aus Überzeugung und ich aus mangelnden Mitteln.)
@Martin: Ja, es geht halt darum, dass alle diese Haltung haben und bei den Flugreisen auch die Nachfrage eine grosse Rolle spielt.
Zum Eigengewicht: Ich habe kürzlich gelesen, dass jedes Kilo einen Unterschied macht bezüglich des Kerosinverbrauchs, ich fand das verblüffend und war froh, dass ich während der Zeit, als ich übergewichtig war, überhaupt nicht geflogen bin. Auf die Schnelle finde ich diese Rechnung hier:
http://www.passion4fruit.com/uploads/media/Kerosinverbrauch.pdf
@RoXY: Wären Sie tatsächlich so tolerant, würden Sie auch meine Meinung akzeptieren, anstatt mit persönlichen Anfeindungen gegen mich zu feuern, oder?
Ich für mich kann von mir aus auf jeden Fall mit guten Gewissen sagen, dass ich hier jeweils auf der sachlichen Ebene bleibe und lediglich meine Meinung kund tue, ohne anderen persönliche Dinge zu unterstellen.
Hmm…. bin ich intolerant? Ja, gegenüber Intoleranz. Ich kann es tatsächlich schlecht ertragen, wenn Intoleranz gepredigt wird und sei es nur subtil.
Wenn jemand sagt, er würde nicht fliegen/Autofahren/ständig online sein/Fleisch essen – dann finde ich das ok, solange er nicht findet ALLE müssten das so handhaben wie er.
Aber genau diese Haltung haben sie hier zum Ausdruck gebracht. Und dann sagten sich noch, dass wer nicht so lebt wäre „bestimmt nicht meine Freunde“. Das sind ihre Worte.
Ich finde das nicht so schwierig, dass man eine andere Meinung hat, aber den Menschen trotzdem respektiert. Aber wer „bestimmt nicht solche Freunde hat“, der wertet andere ab. Für mich ist das sektiererisch.
Sehen Sie RoXY, es ist einfach: Über Leute, die mehrmals jährlich freiwillig um die Welt jetten, ärgere ich mich, weil sie unserer Umwelt im relativ grossen Rahmen mutwillig oder gedankenlos Schaden zufügen. Ja, dahinter steckt durchaus eine Wertung. Und ich bin glücklicherweise in der Position, dass ich nicht auf Freundschaften mit Menschen angewiesen bin, über die ich mich ärgere.
Wenn Sie das als sektiererisch taxieren, dann sei’s drum.
@Roxy: Dann sind für sie die Naturwissenschaften eine Sekte, so so. Toleranz hört bei mir definitiv dort auf, wo die Welt in der wir alle leben, zerstört wird. Sich angesichts der fortschreitenden Umweltzerstörung vornehm in ‚Toleranz zu üben, ist gelinde gesagt etwas kurzsichtig. Nimmt mich wunder, wie sie das dann ihren Kindern erklären.
danke für die Antwort Susi
Für mich ist es immer wieder erstaunlich, was für Werte Menschen antreiben.
Nun seis drum.
Ich habe jetzt eine neue Facette an ihnen kennengelernt.
@RoXY: „Ich habe jetzt eine neue Facette an ihnen kennengelernt.“
Ja. Und jetzt finden Sie mich deswegen humorlos und nicht mehr sympathisch. Damit werde ich nun leben müssen. 😉
ach was, stellen sie sich vor… dann hätte ich kaum so einen breitgefächerten Freundeskreis.
Meinen Sie alle meine Freunde hätten meine Ansichten? Das einzige was die verbindet, ist, dass sie mich und meine Familie akzeptieren und mögen. Dazu allein braucht es schon einige Toleranz. Und das genügt uns schon.
Spassig wird es, wenn wir dann und wann diese verschiedenen Leute an einen Tisch bringen. Manchmal trifft dann Vielflieger auf Susi und liefern sich eine unterhaltsame Debatte.
uuui sonic – nicht so viel Lärm bitte.
Ich rede von Haltungen gegenüber anderen Menschen, und die Abwertung von Menschen, die andere Ess- und Reisegewohnheiten haben.
Ob man nun diese abwertende Haltung wegen religiösen oder wissenschaftlichen Gründen hat, ist mir einerlei. ICH MAG ES NICHT.
Zudem: Die meisten Naturwissenschaftler fliegen wahrscheinlich mehr als ich. Es kann also nicht eine „naturwissenschaftliche Haltung“ (gibt es so etwas???) sein, dass man einen Menschen nicht zum Freund nimmt, bloss weil er überdurchschnittlich viel fliegt.
Brrrr – ich denke, genau lesen können, sei ein Grundvoraussetzung für Wissenschaft.
Roxy: Es ist keine Frage der Haltung Roxy, es geht um Tatsachen. Aber Religion nicht von Naturwissenschaften unterscheiden können, liegt heuzutage im Trend.
@RoXY: “ Manchmal trifft dann Vielflieger auf Susi und liefern sich eine unterhaltsame Debatte.“
Für mich sind solche Debatten halt echt nicht unterhaltsam. Letztes Mal ging es in einer Runde darum, dass es jemand super fand, mit einer ganzen Schulklasse eine Woche nach China zu fliegen. Argumente: Unvergessliches Erlebnis, Erweiterung des Horizontes, Flugzeug fliegt sowieso, Umwelt ist egal. Ich verstumme dann irgendwann, weil ich den Abend nicht durch einen Streit verderben will. Aber summa summarum kriege ich bei solchen Haltungen schlicht die Krise und mache möglichst einen Bogen darum aus reinem Selbsschutz.
Ja, das tut mir jetzt ein bisschen Leid für Sie.
Das habe ich mir vorher schon gedacht, dass sie sich permanent Ärgern müssen.
Als Pragmatiker würde mich jetzt einfach fragen, ob es der Welt, dem Klima und allem, was mir wichtig ist, irgendwie besser geht, wenn ich mich ärgere. Oder inwieweit andere weniger fliegen, wenn ich mich ärgere.
Ich denke, wenn man mit Toleranz seine Werte vertritt, lebt man gesünder, hat einen grösseren Radius und bleibt flexibler in der persönlichen Weiterentwicklung.
@RoXY: Nein, ich ärgere mich nicht permanent, im Gegenteil. Denn genau darum umgebe ich mich eben mit Menschen, die ähnliche Werte vertreten wie ich. (Die erwähnte Diskussion fand vor drei Jahren statt.)
Sie werfen mir jetzt implizit schon wieder Intoleranz vor, aber ich vertrete meine Ideale in gewissen Bereichen lieber leidenschaftlich, als das ich mich in Ignoranz übe, und das ist es für mich halt letztlich.
Das Argument „es bringt niemanden etwas, wenn man sich darüber ärgert“, ist auch müssig, denn wie intensiv man Gefühle wie Wut, Trauer, Freude empfindet, ist in erster Linie eine Temperament- bzw. Wesensfrage.
@Susi: Besten Dank für die Infos und den Link. Bin mir zwar immer noch nicht ganz sicher ob dieser Unterschied an Kerosen derart massiven Einfluss auf unseren Footprint hat wie oft postuliert wird, und ob nicht noch andere Faktoren auf den Verbrauch mehr Einfluss haben.
@Roxy: Ich verstehe Susi schon auch. Sie hat in der Sache eine klare, respektable Haltung, und scheint wiederholt auf andere Leute getroffen zu sein die eine komplett andere Einstellungen haben. Ich habe selber nur zuoft (bei anderen Themen) die Erfahrung gemacht, dass einem andere Personen dann deren Haltung aufdrängen möchten. Dies kann sehr wohl nerven, und der humorvollste Mensch (wie zb. Susi) kann da den Humor irgendwann verlieren. Man zieht sich dann halt eher zurück, gerade eben weil ärgern nichts bringt.
Danke, Martin!
Martin – sind sie da so sicher?
Erfahrungsgemäss sind es meistens die Abstinenzler, die das Gefühl haben, anderen vorschreiben zu wollen auch abstinent zu sein und nicht umgekehrt.
@Susi – sehen sie, sie müssen in einer Blase von Gleichgesinnten leben. Erfahrungsgemäss endet dort der Fortschritt. Es ist belebend für den menschlichen Geist und die Persönlichkeit, wenn man im Austausch mit verschiedenen Meinungen ist. Zudem – wenn sie wirklich die Welt retten wollen – ist ein Rückzug in seine Blase total verkehrt. Denn so erreichen sie bestimmt nicht, dass global weniger geflogen wird.
@sonic – bitte nicht so lärmige Phrasen, sondern konkret auf das eingehen, was ich gesagt habe.
Das ist u.a. das was ich meinen Kindern beibringe: genau zuhören, nicht vorschnell verurteilen.
@RoXY: Ich habe genügend Austausch mit Leuten, die anderer Meinung sind. Aber über gewisse Themen bin ich nicht willig zu diskutieren, weil sie zwangsläufig in eine Sackgasse führen.
Nein, ich will gar nicht die Welt retten. Wie ich immer sage: Ich kämpfe nicht gegen Windmühlen. Ich habe meinen Standpunkt, den habe ich heute hier vertreten, weil ich hier regelmässig kommentiere, nicht weil es „mein“ Thema ist. Und es ist mein gutes Recht, Leute, deren Wertvorstellungen mich nerven, doof zu finden und ihnen aus dem Weg zu gehen, ohne, dass man mir gleich vorwerfen muss, ich sei humorlos und lebte in einer Blase.
Nein, ich bin mir nicht sicher, Roxy, das ist mehr mein Eindruck. Ich wollte lediglich eine andere Perspektive einbringen.
„Erfahrungsgemäss sind es meistens die Abstinenzler, die das Gefühl haben, anderen vorschreiben zu wollen auch abstinent zu sein und nicht umgekehrt.“
Da passt etwas zu meiner Annahme, finde ich.
Notabene, wir leben alle wohl in einer irgendwie gearteten Blase, die meisten sind sich dessen einfach nicht unbedingt bewusst. Zudem, nicht alle können gleich gut über ihren Blasenrand schauen. Aber Herkunft, Familie, Ausbildung, Beruf, Nachbarschaft, Hobbies prägen all unsere Blasen entscheidend mit, es macht letztendlich unser Milieu aus.
Meinerseits schätze ich den Austausch mit anders geprägten Personen, sonst wäre ich nicht hier. Ich kenne das andere aber auch.
/2: Vieles ist belebend für den Geist, meiner ist belebt genug, ich benötige keine Sackgassengespräche für mehr Belebung. Und wieso wissen Sie denn eigentlich ständig, was gut für mich wäre und wie ich mein Leben leben sollte? Überfliegen (pun intended) Sie mal, was Sie mir so alles unterstellen hier. Ich sei eingebildet und blicke auf andere runter. Ich sei humorlos, lebte in einer Blase und letztlich geben Sie mir auch noch Ratschläge. Wie ich meinen Geist beleben könne. Alles auf der persönlichen Ebene, nicht auf der sachlichen. Persönlich wird man, wenn einem die sachlichen Argumente ausgehen.
Ich komme mir hier ehrlich gesagt extrem viel tiefenentspannter vor als Sie…
Danke danke. Ich liebe Sie beide. Faire Menschen die zuhören.
Susi die ganze Diskussion war persönlich. Auf der persönlichen Ebene. Mir ging es nur darum. „Sachlich“ war nur mein post, wo ich beschrieb wie sich Menschen auf verschiedene Arten bemühen ethisch zu handeln. (Blieb aber ohne Resonanz)
Und für mich sind solche Diskussionen nicht persönlich, ich kenne Sie ja nicht und mir ist schleierhaft, wieso Sie von Anfang an etwas Persönliches daraus machen und mir gleich im ersten Post ans Bein pinkeln und dann noch Resonanz erwarten, wenn Sie schreiben, dass Sie es für wichtig erachten, anderen mit Respekt zu begegnen. Respekt ist anders.
Diese Diskussion ist eigentlich exemplarisch; eine Sackgassendiskussion. Und für meinen Geist nicht belebend, denn ich mag es nicht, ständig persönlich angegriffen zu werden, wenn ich auf der Sachebene argumentiere. (Wer mag das schon?)
Komplett missverstanden. Sachlich = soll man fliegen, weil dies (wie vieles anderes auch) nicht Umweltneutral ist.
Persönlich = habe ich Freunde die in dieser Sachfrage nicht meiner Meinung sind.
Mich beschäftigt die „persönliche“ Frage mehr.
Ansonsten bin ich einfach auf das eingegangen was sie gesagt haben. Ich habe ihnen einfach gesagt wie das auf mich wirkt.
Ich denke so ein Austausch könnte belebend sein.
@ Susi: Ich mag es sehr, wenn Leute Ideale haben und diese vertreten, so wie Sie.
Wenn Leute anderer bis entgegengesetzter Meinung sind als als ich (politisch/ökologisch/gesellschaftlich/kulturell) mag ich die besser leiden, die aus Leidenschaft so sind, und die (viel) weniger, die einfach nur gedankenlos oder ignorant sind. Mit letzteren gerate ich gelegentlich in unschöne Diskussionen, die zugegebenermassen auch mal Einfluss auf unseren Freundeskreis hatten, und immer noch haben. Welchen können Sie sich sicher denken 😉 .
@XY: Ihre konstante Kleinschreibung von „sie“ finde ich etwas verwirrlich, gerade weil Sie sonst ziemlich korrekt schreiben. Ich weiss dann nie so recht, ob Sie sich dann an Susi wenden (meistens schon, denke ich) oder über irgendwelche unbestimmte Leute reden.
@RoXY: „Ansonsten bin ich einfach auf das eingegangen was sie gesagt haben. Ich habe ihnen einfach gesagt wie das auf mich wirkt.“
Lesen Sie beispielsweise Ihren Post von 11:31h doch nochmals. Das sind keine Ich-Botschaften, wie Sie es nun darstellen, sondern persönliche Anfeindungen aus der untersten Kommunikationsschublade. Vielleicht sehen Sie ja die Ironie darin, wenn Sie von Abwertung und an anderer Stelle von Respekt reden…
Diese Annahmen haben nichts mit meiner Person zu tun, es sind lediglich Fantasien/Projektionen Ihrerseits, darum lassen Sie mich auch kalt.
Ich entferne mich nun aus dieser Sackgasse, denn an einer Schwachstelle haben Sie mich in diesem Thread indirekt erwischt, ich meine, immer das letzte Wort haben zu müssen… Bringt mir aber meistens nicht viel.
@marsel – für meine Rechtschreibung müsste ich mich Tag und Nacht entschuldigen. Ich schreibe das immer im Eiltempo, setze die Kommas falsch, vergesse Wörter und Gross/Kleinschreibung immer wieder falsch, das Sie bleibt meistens klein. – Aber gut, dass Sie es mir sagen. Ich sollte mich etwas mehr bemühen, ich weiss.
@MF – ich habe ihr Bemühen gut verstanden, die Sache aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Guter Zug, danke.
Alles was sie über die Blasen sagen ist richtig. Grundsätzlich gilt: Jeder Mensch sieht die Welt aus seiner eigenen Perspektive. Sache ist einfach: Ich habe schon viele Milieus kennen gelernt und ob links oder rechts, Punk oder bürgerlich – es ist überall dasselbe: Abschottung, Rottenbildung. Ich mag das nicht.
Was hat das Kleinkind von der Reise?
Gegenfrage: Muss ein Kind immer von allem, was Eltern machen, etwas haben?
Ein Kind kann nicht früh genug lernen, dass nicht immer alles auf den Sprössling ausgerichtet ist und es zum Leben gehört, Dinge zu akzeptieren, auch wenn sie einem „nichts bringen“. Wir ziehen sonst eine Generation von verweichlichten, frustrationsintoleranten Zeitgenossen heran, denen dann schwierig zu erklären ist, warum gewisse Sachverhalte unverhandelbar und zu akzeptieren sind.
Scheint ein sehr isoliert aufwachsendens Kind zu sein, dieses Brechtel…
warum kommst du denn darauf?
Für keinen der aufgeführten Punkte muss man ins Flugzeug steigen (ausser für das Flugerlebenis selbst, logo).
Absolut einverstanden, Romeo. Es geht ja auch überhaupt nicht ums Fliegen. Wir sind jetzt halt geflogen, aus dem erwähnten Anlass und da kann ich schlecht von einem Segeltörn berichten.
Standferien mit Kleinkindern sind sicher schön. Ich frage mich nur ob es ausgerechnet die Malediven oder Seychellen sein müssen. Für ein Kleinkind machte es keinen Unterschied ob man nun nach Hawaii fliegt oder (günstiger und ohne Jet-lag) nur an die Nordsee oder das Mittelmeer.
Ja, genau.
… für die Eltern macht das durchaus einen Unterschied.
Ja. Aber man kann auch mal ein paar Jahre auf einen solchen Luxus verzichten, anstatt gleich von Anfang an zu viert oder zu fünft stundenlang im luftverpestenden Flugzeug zu hocken.
Susi, warum sollen die Eltern auf etwas verzichten, was sie gerne machen, und auf das sie ohne Kinder nicht verzichten würden, nur weil sie jetzt Kinder haben? Zumindest solange die Kinder auch Freude daran haben?
@S.P. Der Umwelt zuliebe?
heisst, kinderlose die fliegen verpesten die Umwelt weniger als Familien mit Kindern. o.k. ?! interessanter Ansatz…
Susi, du drehst dich im Kreis. Wenn du jedes zweite Jahr in deine zweite Heimat fliegst, warum solltest du das ändern, nur weil du jetzt Kinder hast?
Wenn du umweltbewusst bist, machst du das sowieso nicht.
@ Susi: Aeh. Man sollte also mit Kindern umweltliebender sein als ohne? Man sollte „ein paar Jahre auf den Luxus verzichten“ und danach rumfliegen?
Wir trennen Müll, heizen gemässigt, fahren Mobility, Kind Nr. 1 ist 1mal nach Amsterdam geflogen, wir Eltern dann noch einmal nach London und das war’s denn auch in den letzten 10 Jahren. Dafür kommen an dem Ort, wo wir skifahren gehen, mit Schneekanonen, finde ich auch nicht super. Und ich werde jetzt niemanden angiften, der mehr fliegt als wir. Wir können uns die teuren Flugreisen auch einfach nicht ohne weiteres leisten.
Mein Eindruck ist jetzt nicht gerade, dass Herr Tschannen völlig unbedacht durch die Welt jettet. Gerade eben nicht.
Ich sage es ja oben: Es trifft auf Tschannen nur insofern zu, als dass er hier ein Plädoyer für Flugreisen mit Kinder schreibt.
@S.P.: Ich drehe mich überhaupt nicht im Kreis: Ich war 1995 das letzte Mal in Kalifornien, ich verzichte auf Flugreisen von 18 Stunden. Meine Aussage: Mit Tochter würde sich die Umweltbelastung verdoppeln.
*Kindern
@Sisifee: „Man sollte „ein paar Jahre auf den Luxus verzichten“ und danach rumfliegen?“
Schreibe ich irgendwo, man solle rumfliegen?
Susi, du drehst dich im Kreis, wenn du wiederholt mit Kindern ein anderes Verhalten einforderst als ohne. Aber offenbar lebst du das ja gar nicht so.
Und ja, wenn Kinder mitfliegen, erhöht sich die Umweltbelastung. Aber für mich bleibt es nun mal eine Grundsatzfrage. Und streng genommen müsste ich dann auch auf die Autofahrt ans Meer verzichten und zu Hause am Katzensee bleiben. Aber Eltern wie Kinder wollen das in unserem Fall anders, da sind wir Sünder…
@S.P. Es geht mir ja nicht ums Schwarzweissverhalten, sondern darum, unnötigerweise Flugzeugplätze zu belegen, und meiner Meinung nach tut man das mit Kleinkindern. (Ist dieser Gedanke so schwer nachvollziehbar?)
Konkretes Beispiel: Klar hätte unsere Tochter als 3- oder 6-Jährige Freude an den Malediven gehabt! Aber sie ist zuhause nicht weniger glücklich. Und für meinen Mann ist die Reise auf die Malediven auch kein Herzenswunsch, obwohl er nicht abgeneigt ist. Aber „muss nicht unbedingt sein.“ Also mache ich allein solche Ferien, hätte aber eher darauf verzichtet, als mit Kleinkind zu fliegen. Irgendwann fliege ich vielleicht mit meiner Tochter dahin, ja. Aber nicht jedes Jahr an mehrere solche Destinationen, wie man das sehr häufig mitbekommt. Siehst du den Unterschied nicht?
@Susi: Was, wenn dein Mann auch gerne auf die Malediven fliegen würde? Wäre doch normal, dass ihr dann auch geht, trotz und mit Kleinkind.
Ich verzichte auf das schwere Gepäck, und nehme dafür ein Kind mit… (zumal wirklich Kleinkinder nicht einmal einen eigenen Platz haben).
@S.P.: Nein, dann würden wir ein paar Jahre warten für sowas, nämlich, bis sie es wirklich zu schätzen weiss. Ich fliege bereits mit leichtem Gepäck und habe auch gewartet, bis ich 44 Jahre alt war, mal auf die Malediven zu fliegen.
Susi, ich bin ja in der grossen Botschaft bei Ihnen und der Einsatz gegen’s Fliegen ehrt Sie. Nur verstehe ich nicht ganz, warum Sie dann die Kurzsstrecke so unkritisch betrachten. 80% aller Schweizer Flugpassagiere fliegen innerhalb Europas. Wenn man sich für eine Stunde ins Flugzeug setzt, käme man da wahrscheinlich auch anders hin. Einzig für Interkontinental gibt es leider keine gangbare Alternative.
Und nochmal: Ich propagiere nicht das Fliegen mit Kind. Ich habe ein ganz anderes Thema angesprochen, am Beispiel einer Flugreise, die ich nunmal unternommen habe. Bei einem Beitrag über den Spielplatz propagiere ich ja auch nicht die Anreise zu Fuss mit Kinderwagen.
„Bei einem Beitrag über den Spielplatz propagiere ich ja auch nicht die Anreise zu Fuss mit Kinderwagen.“
Wäre aber eine sehr gute Idee… 🙂
@M.T.: „Nur verstehe ich nicht ganz, warum Sie dann die Kurzsstrecke so unkritisch betrachten.“
Tu ich doch gar nicht! 1 Stunde fliegen ist m.M.n. einfach akzeptabler als 12.
Meine Tochter wollte unbedingt mal fliegen, also fand ich einen Kurzflug nach Mallorca halt vertretbarer als einen nach Ägypten, auch wenn die Angebote dorthin toller und günstiger waren. Stolz auf die Mallorca-Ferien bin ich aber sicher nicht. 😉
Mir kommt übrigens grad noch etwas in den Sinn zum Thema „Kurzstrecken“.
Reise ich nach Berlin mit dem Zug, bezahle ich unter Umständen dreimal mehr als mit einem früh gebuchten Flug, vor allem, wenn ich mir ein Zugticket erster Klasse gönne (das tue ich). Da ist doch irgendwo echt ein Fehler im System.
Aber genau für solche Flüge habe ich kein Verständnis, und ich bin noch nie nach Berlin geflogen. Vielleicht werde ich im Frühling dazu genötigt, da ich an ein Geburtstagsfest eingeladen bin und gerne teilnehmen möchte, da eine meiner besten Freundinnen 50 wird; mir fehlt da die Zeit für die Zugreise, es wird also darauf hinauslaufen, dass ich entweder verzichte oder meine Prinzipien völlig breche. Seit zwei Wochen ringe ich mit mir und habe noch nicht entschieden.
/2 und mein Mann boykottiert einen solchen Anlass, der mit Fliegen verbunden ist, aus Prinzip, obwohl es eigentlich auch seine beste Freundin und Ex ist. Immerhin ist er da konsequent.
Vielen Dank für den Beitrag. So ist es doch. Endlich mal jemand, der das ganze unkompliziert angeht. 🙂
Genau, alles was den Eltern Spass macht, ist auch für das Kind richtig und macht ihm Spass. So kann man jeden Blödsinn rational begründen. Das Meer und Fremdsprachen gibt es auch in Ligurien oder in den Marken, ohne Jetlag und sogar mit der Eisenbahn bequem erreichbar. Mir gibt niemand an, dass diese langen Flüge ünd die Zeitverschiebung für ein Kleinkind Sinn machen, ebensowenig wie der tägliche Wechsel des Hotels, aber man kann ja alles in ein Kind hineinproiizieren. Ich freue mich auch jedes Mal, wenn im Flugzeug ein Kleinkind mit ca. 140 dB 8 Stunden lang seiner Freude über die abwechslungsreiche Reise Ausdruck gibt. Wieso nicht einfach ehrlich sagen, wir wollten dorthin, und das Kind hat keinen bleibenden Schaden davon getragen?
Hm. Meinen Sie denn, das Kind wäre angenehmer, wenn es 8 Stunden im Zug schreit auf dem Weg ans Mittelmeer? Oder wenn es 8 Stunden im Auto angeschnallt verbringen muss?
Herr Hegetschweiler. Entschuldigen Sie, falls es oben im Text nicht deutlich genug herauskam: „Wir wollten dorthin und das Kind hat keinen bleibenden Schaden davon getragen. (Es hatte sogar auch etwas Spass daran.)“
Falls ich den Eindruck erweckt habe, wir hätten diese Reise für’s Kind unternommen, dann habe ich mich klar falsch ausgedrückt.
Habe Maximilian-Jason Storys schon vermisst…Ihre Berichte sind inmer super geschrieben.
Der Bericht macht Mut und Lust zum Verreisen (aber bloss nicht ins Trumpland). Wir wollten mit unserer Jennifer-Edeltraut mit 9Monaten nach Asien reisen…doch das Denguefieber und andere Tropenkrankheiten machen mir Angst!! So wurde die Reise verschoben.
Für das Kind ist eine andere Welt sicher sehr spannend…
Vielen Dank und Grüsse an Jennifer-Edeltraut. <3
na dann, ab in die Seychellen, Schweizer Familien (es lebe der Snob) oder in ein Ressort in Kenia, Manila,…
mit 2-3 jahren ist das doch ok – aber familien, die den 6mte alten säugling mitnehmen müssen und dieser dann unentwegt schreit im flieger – das muss echt nicht sein und ist nur der egoismus der eltern.
Mäh, klar kann man das so sehen. Ich kenne aber eine Familie, die genau das gemacht hat, aus legitimen Beweggründen. Geschadet hat es auch in diesem Falle keinem. Ob das Kind etwas davon hatte, ist bei Babys sicher schwerer zu beurteilen.
12h Flug disqualifiziert jedes Unterfangen, ist durch nichts zu rechtfertigen. Da steht das Thema Kleinkind gar nicht erst.
Die 12 Stunden haben mit dem Thema Kleinkind nichts zu tun, einverstanden. Ebenfalls einverstanden, dass 12-stündige Flüge ein ökologischer Kinnhaken sind. Ob sie durch nichts zu rechtfertigen sind, da würde ich jetzt ein Fragezeichen setzen. Wie sieht es denn mit Liebe und Freundschaft aus? Bei Beweggründen für einen Flug spielen Lebensgeschichten und Wertesysteme eine Rolle, über die Gott sei Dank nicht nur Sie Ihr Urteil fällen, Liebling.
Schön gesagt, Herr Tschannen. Da muss sogar ich zustimmend nicken.