Wieviel Dreck darfs denn sein?

Den Kindern gefällts, manchen Müttern weniger: Dreck ist fester Bestandteil der Ausflüge in den Wald. Foto: Ted S. Warren (Keystone)
«Juhui, morgen ist Waldtag!», trällere ich meinem Sohn entgegen. Und natürlich versuche ich mir dabei nichts davon anmerken zu lassen, dass ich selbst von der Idee nur mässig begeistert bin, ihn mit einer Horde weiterer Kinder bei andauerndem Regen gezwungenermassen einen halben Tag lang in die Wildnis zu schicken.
Ich wurde mit dem Thema Waldtag erstmals in der Schweiz konfrontiert. In meiner Kindheit, damals in Deutschland, gab es so etwas nicht. Mit einigem Erstaunen erfahre ich von der Kindergärtnerin, dass der Waldtag bei jedem Wetter stattfindet – mit Betonung auf «jedem». Hilfesuchend schaue ich mich bei der Elternschaft um. Bei jedem Wetter, frage ich mich insgeheim. Das kann doch nicht ihr Ernst sein?
Doch es ist ihr Ernst. Waldtage finden bei jedem Wetter statt. Und genau diese Tatsache sowie der Umstand, dass die Kinder dabei durchaus voller Matsch nach Hause zurückkehren, teilt die Mütterriege auf dem Pausenhof – und zuweilen auch in Mütterblogs – in ganz gegensätzliche Lager. Zumindest das Ergebnis meiner persönlichen Feldforschung legt nahe, dass sich beim Umgang mit dem Thema recht deutlich zwei verschiedene Mama-Typen voneinander differenzieren lassen.
Die Naturverbundene
«Selbstverständlich gehen Kinder bei jedem Wetter in den Wald», so lautet ihr Credo. Ihre Kinder sind sowieso immer für alles gerüstet und tragen selbst im Alltag multifunktionale Trekkinghosen aus atmungsaktivem Gore-Tex-Material, womit sie zuverlässig auf den 400 Metern Schulweg vor Nässe und Regen geschützt sind.
In der Regel wird das Outfit von einer technisch nicht minder durchdachten Jacke ergänzt, die aufgrund von etlichen Reiss- und Klettverschlüssen den wechselnden Bedingungen, die der Alltag so mit sich bringt, mühelos angepasst werden kann, und zwar das ganze Jahr hindurch.
Ihre Kinder lieben den Wald und die Natur. Der Grundstein dafür wurde bereits in der Waldspielgruppe gelegt.
Die Naturverbundene bildet aufgrund meiner selbstverständlich nicht repräsentativen Statistik in der Schweiz eine deutliche Mehrheit. Schliesslich leben wir hier in einem Land, das sich insbesondere durch eine grosse natürliche und landschaftliche Vielfalt auszeichnet.
Die Überängstliche
Ihre Wetter-App warnt bereits vor einer 26-prozentigen Wahrscheinlichkeit für Niederschlag am kommenden Waldtag. Leichte Nervosität. Kann ich mein Kind morgen wirklich zum Waldtag schicken? Sollte es tatsächlich regnen, wo wird mein Kind dann Unterschlupf finden? Wie will die Kindergärtnerin bei diesem Wetter ein Feuer machen? Können Würste bei Nieselregen überhaupt gebraten werden? Und was um Himmels willen soll mein Kind bei diesem Wetter anziehen?
Vor dem ersten Waldtag ist sie stark beunruhigt, flüchtet sich verzweifelt in den Kauf einer multifunktionalen Wanderhose, um am Tag des grossen Ereignisses festzustellen, dass es eine der wesentlich günstigeren Regenhosen auch getan hätte.
Ihre Kinder können sich für den Wald und ihre neue Outdoor-Hose nur begrenzt begeistern, was wiederum seitens der Fraktion der Trekking-Mütter nur mit hochgezogenen Augenbrauen kommentiert wird. Denn ihrer Meinung nach ist bei der richtigen Heranführung an das Thema den Kindern das Wetter völlig egal.
Und so viel steht fest: Den Mini-Pfadfindern ist es tatsächlich komplett Wurst, wie sie am Ende des Waldtages aussehen. Teils von Kopf bis Fuss mit Matsch beschmiert, kommen sie glücklich und zufrieden von ihren Ausflügen zurück.
*****
Die neusten Mamablog-Beiträge können Sie sich auch aufs Handy pushen lassen. So einfach gehts: Die App des «Tages-Anzeigers» aufs Smartphone laden, «Einstellungen/Allgemein» anwählen, danach «Push» und «Mamablog» – fertig. Die App finden Sie im App Store (Apple) oder im Play Store (Android).
119 Kommentare zu «Wieviel Dreck darfs denn sein?»
Sorry, Funktionsbekleidung ist was für Weicheier.
Die Kinder meines Bruders wachsen in Bergen, NO auf, eine der verregnettesten Städten Weltweit. Dort gehen die Kinder selbstverständlich auch bei jedem Wetter raus (sonst wärens sie nur selten draussen)
Nur denken die Norweger praktisch: sie haben eine grosse Fischereitradition, und haben davon etwas geniales übernommen:
Der Ganzkörpergummianzug für Kinder. Sieht aus wie eine Fischerkutte, nur nicht in Gelb sondern in Rosa für die Mädchen und in Blau für die Jungs (da sind die Norweger wieder ganz traditionnell).
Das sind gummistiefel die gleich angemacht sind an gummilatzhosen, mit eine Gummijacke und einem gummi-Fischerhut.
Damit können die Kinder in die Gluncken voll eintauchen und sind darunter immer noch ganz trocken.
Traurig, dass bei diesem Thema fpr manche das Kind wieder nur ein Kostenfaktor ist. Manche Leute hätten besser eine Puppe gekauft, anstatt Kinder zu haben.
Hihihi, Städterinnen und Städter diskutieren über Kinder und den Wald…
ach komm. gibts eine stadt in der schweiz, von deren mitte man nicht in 20 minuten zufuss im wald ist?
aber ich dachte noch „wald“. also diese sterilen baumschulen mit autobahnmässigen wegen
Städterinnen und Städter haben eine sehr unterschiedlicher Vorstellung von Wald. Deshalb muss man sie getrennt erwähnen.
Wo eigentlich gibt es Wald in der Schweiz? Bäume im Rudel habe ich schon gesehen, aber nach einer Stunde Fussmarsch waren die alle wieder weg. Wald eigentlich noch keinen.
Für die Weichspüler-Eltern kann man ja einen Hochdruckreiniger hinstellen und vor dem nach Hause gehen einsetzen…!
.
Ansonsten: meine Kinder und ich gehen regelmässig in den Wald, egal wie das Wetter ist und egal, wie wir anschliessend aussehen!
Für alle die ihr Kind mit dem Auto vom Waldrand abholen kommen, hier mein Tipp: Man nehme einen 110 Liter Abfallsack, steckt das mit Dreck übersäte Kind hinein, schnürt den Sack beim Hals zu und los gehts. Zuhause kann man die Kinder ja auch vor der Haustüre aus den Waldkleidern schälen…
Und wegen der Kleider, die meisten Kindergärten haben mit den Jahren ein paar Regenkleider und Stiefel in Reserve…
Wir lieben den Wald, das ist einer der Gründe, warum wir an den Stadtrand gezogen sind. Die Kindergärtnerin führte fast jede Woche einen Waldtag durch und im Juni jeweils eine ganze Waldwoche. Den Kindern macht Kälte und Nässe meistens gar nichts aus, ich selbst muss jetzt nicht unbedingt pflotschnass werden. Aber wenn’s trocken ist mal Bräteln gehen in unüblichen Jahreszeiten, im November oder im Februar zum Beispiel, ist ganz toll, kann ich nur empfehlen!
Es geht uns ebenso. Wenn sonntags die Luft manchmal etwas dick wird bei uns zu Hause, dann gehen wir auch in den Wald und machen ein Feuer. Nach 20 Minuten, geht’s allen wieder gut. Wenn es nicht gerade schüttet oder stürmt, finde ich das ein wunderbarer Wochenend-Ausklang – selbst bei Schnee oder Temperaturen bei unter 5 Grad. Man kann ja dann zu Hause unter eine warme Dusche ;-).
‚…und machen ein Feuer. Nach 20 Minuten, geht’s allen wieder gut. ‚
Und der Feinstaubkönig schlägt die Dame. Schachmatt. Warum müssen Menschen, um sich wohl zu fühlen, Katastrophen in der Umwelt anstellen?
Das gefrorene Holz mit der Axt zerteilen 😀
Ja, das dürfen meine Kinder gerne machen ;-)). Ich und mein Mann ziehen es vor, ein Bier zu trinken derweil.
Oder einen Glühwein!
😀
@ ML: Das ist halt so ein Kultur-vs.-Natur-Ding. Eine anthropologische Konstante, sozusagen.
Gut bemerkt Sisifee, hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut. Nicht böse sein, ist nicht arrogant gemeint.
Die Städter vergöttern die Natur und die Naturmenschen ziehen in die Stadt. Alles ziemlich dämlich, weil man es umgekehrt günstiger haben könnte.
ich habe bis heute keine jacke gefunden, die dicht ist, in der man nicht schwitzt wie blöd und darum genau so nass ist wie ohne regenjacke …. 😉 als kind war mir das ja egal. ich war als kind gern auf bäumen und habe gern hütten gebaut, aber trotzdem ich in die pfadi ging, habe ich keine guten erinnerungen. schon garnicht ans pfingstlager…
bin auch an den waldrand und zu den sportplätzen gezogen, damit meine kinder sich da austoben können. machten sie aber nie, ausser als sie kleier waren mit mir zusammen. und ich bevorzuge gewässerufer 🙂
@ tina:
es nützt die beste und teuerste Jacke nichts, wenn das „Untendrunter“ nicht stimmt! Unter einer Funktionsjacke muss man auch Funktionskleider anhaben, denn ein normales Baumwoll T-Shirt saugt sich bei den Feuchtigkeitsverhältnissen voll und bleibt feucht/nass.
Der Schweiss muss von der Haut wegtransportiert werden und darf sich nicht in einer Schicht sammeln.
Logisch gibt es Ausnahmen, wo es nicht geht, aber es geht grundsätzlich.
@ tina: Zwiebelprinzip und statt teurer Outdoorjacke einen grossen Regenschirm. Geht auch! (Und natürlich nicht zu viel Glühwein…. Prosecco heizt weniger auf ;-))).
hihi ja genau so stehts jeweils in der werbung 🙂
aber stimmt schon, ich habe auch eine funktionswäscheaversion.
schirm ist prima, stimmt 😉
Kinder sollten sowieso mehr Unterricht ausserhalb der Schulzimmer geniessen dürfen. Nicht nur die „Kleinen“, auch die „Grossen“ finden es Klasse draussen zu lernen.
Am besten würde man für jede Klasse einen fixen Tag bestimmen, wo die Kinder draussen lernen. Dann wäre auch das Problem mit dem Platz in den Schulen kein Thema mehr und das eingesparte Geld für Schulhausanbauten könnte man in Begleitpersonen investieren.
Waldkindergärten sind beträchtlich teurer als normale. Das ist der Grund, weshalb sie im Kanton Zürich abgeschafft wurden.
Warum sind sie teurer?
@13: Weil a) offenbar trotzdem für die Not eine Unterkunft vorgeschrieben ist und b) mehr Betreuungspersonal verlangt wird. Genaueres müsste ich wieder nachlesen.
Sorry, stimmt nicht in Winterthur gibt es Waldkindergärten u.a. Gibts auch einen weil eben zu wenig Schulräume zu Verfügung standen.
@Felix Frei: Sie haben recht. Ich hatte den Fall Kloten im Kopf: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/Waldkindergarten-der-Schule-Kloten-wird-weggespart/story/21021530
@ Felix Frei: Dafür gibt’s in Winterthur sehr viel Wald. Und bald ein neues teures Polizeigebäude.
Aha – warum? Waldkindergärten sind i.d.R. privat, und als solche einiges günstiger als private Drinnen-Kindergärten (Nothütte=kleinerer Platzbedarf und kleinere Fixkosten als Spielparadies-Villa mit 6 Zimmern und tonnenweise Plastik- oder Pastorinispielzeug). Zudem sind sie aufs Jahr gerechnet auch günstiger als 5xHortzmittag und 3xHortnachmittag pro Woche plus 7 Wochen Ferienbetreuung, welche man beim Volksschulkindergarten auch noch dazu zahlen muss. Das Geld gibt man dann allerdings wieder für Outdoorkleider aus 😉
@Ariane Bertogg: Warum was?
Und was meinen Sie mit Spielparadies-Villa? In der Regel findet der Kindergarten einfach im Kindergarten statt. Und eine Lehrperson unterrichtet allein.
Und was hat das Ganze mit Hortzmittag und -nachmittag zu tun?
@Linus: Ein Klassenzimmer braucht es ja trotzdem, diese Kosten lassen sich nicht einsparen. So einfach geht die Rechnung leider nicht auf.
Unsere Schule löst es so, dass Eltern angefragt werden, die Waldtage zu begleiten – oder dass sich zwei Klassen zusammenschliessen. Klappt alles bestens und kostenneutral.
Zumindest bei den Gruppenräumen würde sich die Situation entschärfen. Aber monetäre Gründe sollten bei den Schulen sowieso nicht an 1., sondern an 2. Stelle stehen.
Für Ausflüge oder Spezialanlässe find ich Elternbegleitung gut. Sonst ist es aber Sache der Schule. Eine Klasse generiert ja mehr als eine 100% Anstellung und z.B. die Logopädin könnte ihre Lektionen auch im Wald unterrichten und wäre für Notfälle da.
Wichtig scheint mir auf jeden Fall, dass Waldtage oder Ausflüge regelmässig Platz finden. Aber nicht nur im Kindergarten sondern die ganze Schulzeit lang.
@linus
wissen Sie über die Methodik/Arbeitsinstrumente von Logopäden Bescheid?
Der Wald steht nicht schlechter da wenn man anerkennt, dass halt nun mal nicht wirklich alles drin geht und er nicht für alles geeignet ist- diesen Anspruch hat er selber nicht, manchmal jedoch sehr engagiert-übereifrige Anhänger… 😉
Dann doch lieber Kinder, welche zumindest ansatzweise den Wald kennenlernen und ihn darum vielleicht auch verstehen und schützen lernen als die Hundebesitzer, welche mit ihren Autos in den Wald fahren und ihre Hunde herumstreunen lassen.
Bei den grösseren Kindern geht’s darum, den Wald kennenzulernen, drum macht es auch Sinn, dass sie Waldtage haben. Man verspricht sich auch einen gesundheitlich präventiven Effekt:
http://www.lunge-zuerich.ch/umwelt/baumwelten/projekt/
(So richtig rumtoben können sie dabei nicht, gemäss meiner Erfahrung. Ist eher Unterricht draussen.)
Für mich als Kind/Schülerin war Unterricht ausserhalb der Schulzimmer nicht unbedingt ein Genuss, und Waldspaziergang schon gar nicht. Es ist ein Vorurteil, dass alle Kinder das automatisch toll finden… Ich hatte lieber räume, wo man sich gut konzentrieren kann… Jedem sein Geschmack…
Ich fands gut, aber meine Kinder eher nicht. Bis ganz und gar nicht. Aber hier muss es natürlich heissen dass alle Kinder begeistert sind …. omg
„Aber hier muss es natürlich heissen dass alle Kinder begeistert sind ….“
Genau.
Wo heisst es das?
es sind auch nicht alle Kinder vom Turnunterricht oder vom Werken begeistert, trotzdem tut es ihnen gut!
Richtig Ka. Sagte doch, dass ich es gut fand, dass der kiga das macht.
Finde es nur doof, dass so pauschal behauptet wird „den Kindern gefällts“. Das stimmt einfach nicht.
Das ist bei uns auch nicht bei anderen Kindern gleich. Unsere Jüngste ist wesentlich weniger angetan von Wind-und-Wetter-Unternehmungen als ihre älteren Brüder.
Hingegen sind ja auch nicht alle Kinder vom Stillsitzen im Schulzimmer begeistert, und da kräht kein Hahn danach bzw. intervenieren keine Eltern.
Ich behaupte jetzt mal ketzerisch: Da müssen sich die Eltern gar nicht einmischen. Das ist Sache der Schule. Wenn eine Lehrperson es sich zutraut, mit 20-25 Kinder einen Tag bei jedem Wetter draussen zu verbringen, geht das in Ordnung. Wir hatten auch mal eine Kindergärtnerin, die hat keine Waldtage gemacht, weil es ihr zu anstrengend war. Sie war über 60, ich fand das unter diesen Umständen ok, mein Kind hat es bedauert.
Klar, man muss die Kinder vernünftig ausrüsten – das sollte man von uns Eltern auch erwarten können. Regenzeug gibt’s an Kinderbörsen günstig. Oder leiht sich was bei den Nachbarn aus. Es tut sehr gut, sich auch garstigem Wetter auszusetzen, im Wald kann man ja auch ein Feuer machen.
Der einzige Grund, nicht zu gehen, sind Sturmwarnungen.
„Zumindest das Ergebnis meiner persönlichen Feldforschung legt nahe, dass sich beim Umgang mit dem Thema recht deutlich zwei verschiedene Mama-Typen voneinander differenzieren lassen.“
Echt jetzt, Frau von Radowitz? So schwarz/weiss ist das also? Ich finde solche persönliche Statistiken, die auf Stichproben der Grösse höchsten 20 beruhen, immer sehr witzig 🙂
Also ich bin weder noch.
Nur einmal habe ich mich genervt, als meine Kleine trotz trockenem Wetter mit völlig durchnässten GoreTex Schuhe und nasskalte Socken vom Wald nach hause kam. Sie hatte die ganze liebe Zeit in einer Pfütze spielen dürfen. Danke schön! Zum Glück hat sie sich nicht erkältet. (Sind diese Schuhe danach eigentlich noch wasserdicht?)
Ach Gottle. War doch überdeutlich, dass diese Typisierung leicht sarkastisch überspitzt war.
Ich fand den Artikel gut. Eine Schreiberin, die über sich selbst schmunzeln kann.
Der Artikel ist gerade wegen dieser Typisierung ein eher guter, Hotel Papa 🙂 Sonst hätte ich gar nichts dazu kommentiert… Bin halt zu 100% Stadtmensch und geniesse dafür jeden Ausflug in dem Wald (das schönste war vor Jahren, in etwa 2m tiefen Schnee in den Schwarzwald, wunderschön)
Wieso geht Wasser durch gortex? Dann hält doch Goretex das Versprechen nicht, echt wasserdicht zu sein! Ansonsten sind vielleicht Gummistiefel zu empfehlen.
Und im Übrigen kann ihre Tochter ja auch etwas Eigenverantwortung zeigen, und Sie können ihr sagen dass Sie das nicht so toll finden.
Wenn’s regnet oder nass ist ziehe ich ihr natürlich schon die Gummistiefel an, an dem Tag war es einfach nicht der Fall.
GoreTex soll schon dicht sein, aber sie war offenbar sehr lange mit den Schuhen im Wasser gestanden. Kleinkindern verstehen eben nur im Moment zu leben, und nicht auch noch was die Konsequenzen ihres Tun sein können, nicht wahr?
Tja Adina, bei einer 1:20 Betreuung kann es schon mal passieren, dass man nicht jedes Pfützenkind zurückpfeiffen kann. Wegen solcher Eltern könnte ich nie Lehrer/Kindergärtnerin sein.
Es heisst „Wald liebendes Trotzkopf“, nicht Pfützenkind, danke 🙂
Ich bin letztes Jahr auch ein paar mal mitgegangen als Hilfsbetreuer von zwei Kindergartenklassen. Die Kinder haben tatsächlich extrem Freude daran. Und die Kindergärtnerinnen bieten ihnen ein abwechslungsreiches und lehrreiches Programm. Da muss ich den Lehrpersonen ein Kränzchen winden. Aber die Sommermonate gefielen mir doch deutlich besser als die garstigen Wintertage…
„Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleider“ hat mir mal jemand gesagt, ich finde das trifft es ziemlich auf den Punkt.
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleider 😉
Wie ich diesen Spruch hasse…
@ Selina:
richtig, wenn ihre Einstellung nicht stimmt, dann nützt auch die beste Kleidung nichts…
Ich habe mal an einem Elternabend erlebt, wie die Eltern (nicht nur Mütter) über die wöchentlichen Waldtage diskutiert haben. Allerdings stellvertretend, „mein Kind mag den Wald nicht so“, „mein Kind ist vom Wald so begeistert“.
Allerdings hätte ich mit über 90 prozentiger Trefferquote bereits anhand der Eltern entscheiden können, wie es mit den Kindern aussieht.
Aber ja, leider haben nicht alle Kinder zweckmässige Kleider – evtl. können sie es sich nicht leisten. Und so fehlen auf der Schulreise halt dann die Wanderschuhe, die Regenhose, der Rucksack in passender Grösse – und später der Schlafsack etc.
Im 21. Jahrhundert darf man die Frage stellen, was Menschen in der Natur verloren haben. Der Natur schadet es und dem Menschen nutzt es wenig bis nichts. In der Stadt gibt es Bäume, Gras und Büsche, Ratten und Mäuse und inzwischen auch Füchse und Wildschweine.
Zweckmässiger Weise trennen wie das wieder, schicken die Tiere zurück in den Wald und überlassen diesen zum Dank der Biosphäre unter Exklusion des Menschen.
Es macht so gar keinen Sinn, Kinder Moos und Farne nieder trampeln zu lassen.
Ein Waldspaziergang würde Ihnen gut tun, ML!
Mir vielleicht Selina, aber dem Wald nicht.
@M.L.: Wenn Sie nicht vom Weglein weichen und nichts kaputt machen, freut sich der Wald, wenn Sie kommen. Etwas CO2-Ausstoss hilft ihm für die Fotosynthese.
ML hat nicht so unrecht, Susi, was unser Freizeitverhalten und den Impact auf den Wald angeht. Oder anders gesagt, das ständig flüchtende Reh freut sich ob unserer Anwesenheit wohl weniger als umgekehrt. 😉
@Susi, der Wald hätte sich mehr gefreut, wenn es das Weglein nicht gäbe. CO2 gibt es im Überfluss.
@M.L.: Das stimmt natürlich. Und ich bewundere Ihren Purismus, ganz ohne Ironie jetzt.
(Oder ist es einfach eine Rationalisierung, nicht an die frische Luft zu gehen?)
Susi, meine Schwiegereltern hatten 50 ha Wald, 50 ha Wiese und einen Hund. Mit dem Hund bin ich jeden Tag in den Wald gegangen, wenn ich da war. Der Hund war mir lieber als die Schwiegereltern. Deshalb bin ich mit dem in den Wald gegangen. Der war auch gut erzogen, lief niemals ausser Hörweite weg. Da aber tobte er sich aus.
Ich mag schon Wald, aber das ist nicht mein Lebensraum. Mein Lebensraum ist die Stadt. Parkende Autos, statt Bäumen, zum sich dahinter zu verstecken.
Übrigens, der Hund ist bei einem Spaziergang mit dem Schwiegervater vom Auto überfahren worden. Mir wäre das nicht passiert, weil ich ihn wie einen Hund behandelt habe, nicht wie einen Freund. Ich habe ihm befohlen, nicht geraten.
@S.P.: „Allerdings hätte ich mit über 90 prozentiger Trefferquote bereits anhand der Eltern entscheiden können, wie es mit den Kindern aussieht.“
Anhand des Aussehens?
Eine wirklich gute Frage, Susi. Oder anders formuliert, unser Sportlehrer und seine Stereotypen…
@ML: Sie haben sich kürzlich hier für den Umweltschutz stark gemacht. Ich bin überzeugt, dass im Interesse des Umweltschutzes ein häufiger Aufenthalt in der Natur wichtig ist. Wenn ich den Wald kenne und wertschätze, werde ich eher auch Anstrengungen unternehmen, ihn zu schützen und zu unterhalten.
@Martin Frey: Es reicht nicht, sich über Stereotypen zu ärgern. Manchmal muss man sich auch der Realität stellen.
Auch Ärzte gehen doch bei der Diagnose in aller Regel von Wahrscheinlichkeit aus, oder?
@Papperlapapi
Man muss den Wald nicht schützen. Einfach nur in Ruhe lassen. Dann schützt er sich selbst.
Wir leben in komfortablen Häusern, mit Minergie und fliessend Wasser, Strom aus der Wand und mögen darin keine Füchse.
Die Füchse leben im Wald und mögen uns darin nicht. Warum soll man es dabei nicht belassen? Wir können dem Wald nicht nutzen, wir können nur schaden.
@Papperlapapi: Ja, davon bin ich auch überzeugt!
Wanderschuhe gehören meiner Meinung nach nicht zur Grundausrüstung jedes Kindes, und wenn man sie nur für den Schulausflug kauft, dann sind sie nicht eingetreten und verursachen Blasen…
und wenn die Kinder vom Waldtag nach Hause kommen und im Wohnzimmer sich der matschigen Kleider und Schuhe entledigen, dann nimmt Papi die Kinder in Empfang 😉
Sie können im Car Port eine ABC- Dusche einbauen und das Kind erst desinfiziert die Wohnräume betreten lassen.
Ich bin keine „Wir-gehen-bei-jedem-Wetter-raus“-Mutter, genau deshalb liebe ich die Waldtage. Das Kind war draussen und ich musste nicht mit, juhui!
Gleichzeitig HASSE ich das Theater jeden Mittwochmorgen, weil mein Kind sich standhaft weigert, die Matschhose anzuziehen… Oder was auch immer für Kleidung ich ihm anziehen will…
Und ja, es braucht wirklich gewisse Investitionen in die Ausrüstung, was für Familien mit knappem Budget bestimmt nicht so erfreulich ist.
Manchmal haben Kinder schon Geschmack.
„Ich bin keine „Wir-gehen-bei-jedem-Wetter-raus“-Mutter, genau deshalb liebe ich die Waldtage. Das Kind war draussen und ich musste nicht mit, juhui!“
Ich habe mir gerade überlegt, ob ich mich outen soll, aber da Sie es so schön getan haben, schliesse ich mich dem zu 100% an. Selber verfüge ich über fast 20 Jahre Pfadierfahrung, was mich immer etwas zum schwanken bringt, da ich einerseits den Wald gesehen habe und nicht gerade wöchentlich Lust habe, zu gehen, schon gar nicht bei jedem Wetter, und andererseits will ich all die tollen Erlebnisse meinen Kindern nicht vorenthalten. Gehen sie mit dem Kindergarten oder der Schule, ist das super, bei uns ist es leider nicht wöchentlich, sondern nur unregelmässig. Für die Ausrüstung gibt es super Börsen.
Ich empfehle Ihre Kinder zusätzlich in die Wölfe bzw. in diesem Alter in die Biberli zu schicken. Da geht es auch bei jedem Wetter Samstags in den Wald, sowie zusätzlich ins Pfingslager und ins Sommer- oder Herbstlager. Da werden Ihre Kinder, aber auch Sie noch ein ganz neues Level von „Schlammlawine“ erfahren 😉 Aber Spass macht es auf jeden Fall (und als Tipp: DIe Kinder werden am Samstagabend nicht nur glücklich, sondern auch noch supermüde nach Hause kommen, so dass Sie einen ruhigen Samstagabend geniessen können.9
Da sind meine Kinder dabei, wie auch ich es war. Allerdings geht es auch dort weiter – wenn ich sehe, wie viele der armen Schulkinder es auch nach Jahren angeblich nicht schaffen, in ein Lager zu gehen, weil sie doch so schlecht auswärts schlafen… (die Eltern erklären dann, wie das Heimweh der Kinder sie ärgert – die Mimik zeigt aber eher etwas anderes…)
Ja, Pfadi und ähnliche Organisationen sind einfach super und Lager sind doch das erste Mal Ferien ohne Eltern! Also ich habe meine ganze Wölfli-, Pfadizeit immer genossen!
Auch wenn man es sich hier offenbar nicht vorstellen kann: Aber ausserhalb der MB-Blase stimmen halt wirklich nicht alle Menschen in dieses Jubellied ein. Ansonsten hätten Pfadi, Cevi und Jubla nicht seit Jahren teils eklatante Mitgliederschwunde zu beklagen.
@Martin Frey: Und was wollen Sie uns damit sagen?
Was ich damit sagen will? Eben dass halt nicht alle Eltern zur „you gotta get dirty“ Fraktion gehören, und aus ihrer Sicht ebenso legitime Gründe haben, ihre Kinder nicht in Pfadi u.ä. zu schicken.
Selber habe ich gegenüber der Pfadi keine Vorbehalte, unser Nachwuchs war auch in der Waldspielgruppe, finde dieses Hohelied aber trotzdem etwas einseitig. Und der Mitgliederschwund spricht ja eine deutliche Sprache, meinen Sie nicht?
@Sportpapi, jedes Ding hat seine Zeit. Als man zukünftige Bauern und Waldarbeiter grosszog, waren die Pfadfinder eine gute Idee. Für Industrie 4.0 eher nicht.
@SP: „wenn ich sehe, wie viele der armen Schulkinder es auch nach Jahren angeblich nicht schaffen, in ein Lager zu gehen, weil sie doch so schlecht auswärts schlafen…“
Was, im Schulalter immer noch Heimweh, echt jetzt? (Ich frage mich grad ernsthaft, woran es liegen könnte, dass meine Tochter auswärts schlafen etwas vom Tollsten findet. Wahrscheinlich besseres Frühstück oder sowas.)
@Susi: Ja, echt. Herbstlager mit einer Beteiligung von 25 Prozent der Mitglieder in der Wolfsstufe. Pfingstlager sieht etwas besser aus.
@ML: Lesen Sie doch mal nach, wie die Pfadi entstanden sind (auch wenn mir das nicht so gefällt). Und schauen Sie mal, in welchen Ländern und warum die Pfadis überall verboten wurden, bzw. durch eigene Jugendverbände ersetzt.
Pfingstlager ist ja auch sehr kurz.
Meine Erinnerung an ein Pfadi-Pfingstlager: 3 Tage Dauerregen, sämtliche Zelte waren mit der Zeit durchnässt und verschlammt. Das beste war das Zelt aus den zusammengeknüpften Militärblachen, hahaha, war echt übel!
@Susi: Und wie dir geht es den meisten. Solche Lager bleiben ewig in der Erinnerung 🙂
Gewisse Aspekte meines Militärdienstes bleiben mir auch ewig in Erinnerung, Sportpapi. 😉
@Martin Frey: Für den Mitgliederschwund gibt es viele Ursachen. Z.B. 5-Tagewoche in der Schule, Freizeitverhalten der Eltern am Wochenende, Scheidungsquote, Konkurrenz anderer Angebote, Leitermangel, zunehmende Ausländerquote, Sicherheitsbedenken bzw. immer höhere Anforderungen an die Leiter, usw.
Ausserdem kommen die Kinder ja nicht von allein auf die Idee, in die Pfadi zu gehen – auch hier sind es die Eltern, die sie schicken. Aber auch hier sehe ich aktuell: Wer mal an einer Schnupperübung teilnimmt, bleibt mit grösster Wahrscheinlichkeit hängen.
@Martin Frey: Gut, dass Sie auch Erlebnisse haben, von denen Sie zehren können…
Männer und Militärdienst!
@Martin: „Gewisse Aspekte meines Militärdienstes bleiben mir auch ewig in Erinnerung, Sportpapi.“
Genau das habe ich auch gedacht beim Schreiben. Die Überlebenswoche im Militär wird meist etwas verklärt erinnert, haha!
Unsere Kinder wollten in die Pfadi, weil sie am Samstagnachmittag irgendwann niemanden mehr fanden zum Spielen – alle in der Pfadi.
Dass es ein grosses Sportangebot gibt, das wegen Wettkämpfen am Wochenende teilweise nicht kompatibel ist, dürfte zum Mitgliederschwund beitragen. Mal unter sich zu sein tut meinen Jungs gut, auch, dass es mal etwas handfester zu und her gehen darf. Mit den Lagern tun sie sich schwer, nicht wegen Heimweh, sondern weil beide nach den ersten Nachtübungen in einem Pfi-la längere Zeit nachts geträumt oder schlecht geschlafen haben. Es war ihnen zu blutig.
@Susi: Ich nehme an, Sie kennen den Ursprung der Pfadi!
@maia: „Ich nehme an, Sie kennen den Ursprung der Pfadi!“
Ja, warum?
Einfach, weil es dann logisch ist, dass die Erinnerungen an die Pfadi / Militär sich gleichen.
@Susi: Nicht nur die Überlebenswoche im Militär wird verklärt, auch sehr vieles andere. (Reaktionsübungen sind da zb. keine kognitiven Tests, wissen Sie). Dafür braucht es aber meist viel zeitliche Distanz und/oder grössere Mengen Glühwein. 😀
@Sportpapi: Zehren ist zuviel gesagt.
Die Pfadfinder erinnern mich an die Jungpioniere der DDR und die Hitlerjugend. Das ist der gleiche Mechanismus, SP hat das angedeutet.
Militär kenne und schätze ich als Hauptmann der Reserve bestens. Ich war gerne Soldat werde das auch bleiben. Aber auch Soldaten führen heute keinen Krieg mehr im Feld, sondern an der Computer- Tastatur.
Die Soldaten der Zukunft sind Hacker und waren nie im Wald. Wer heute seine Kinder nach den Regeln von vorgestern erzieht, steht im Wald.
@ML: Jungpioniere und Hitlerjugend, und gleichzeitig Verbot der Pfadi. Aus gutem Grund, weil es eben nicht das Gleiche war.
In Zürich gab es übrigens lange Zeit noch eine Ungaren-Pfadi, mit denen ich Kontakt hatte. Das war auch nicht nur Folklore, sondern nicht zuletzt auch ein Symbol des Widerstandes.
Und wo ist das Problem? Die Eltern müssen ja nicht selbst mit in den Wald
„….kommen sie glücklich und zufrieden von ihren Ausflügen zurück.“ – Ich gehe davon aus, dass dies für ALLE Eltern, auch für die „Änglichen“, das Wichtigste ist!
Und ohne wirklich ein „Outdoor-„Mensch zu sein, weiss ich, was ein Wald ist und dass man da problemlos Unterschlupf findet. Auch als erwachsener Mensch, muss ich bei jedem Wetter zu Arbeit und mich entsprechend anziehen!
:-))
Ich hab einen CH-er Kindsgi besucht, und ebenfalls keine Waldtage erlebt, vielleicht hat das mehr mit der Zeit zu tun und inzwischen sind Waldtage auch in D praktiziert?
Doch ob Outdoorfraktion oder nicht, manchmal kann das schon eine Herausforderung sein, je nach eigener Befindlichkeit/Agenda und „den Spuren danach“. Da hab ich mir manches mal so eine Art „Eingangs-Garderoben-Vorzimmer/Schmutzschleuse für alle möglichen Wetterlagen“ gewünscht… .
Fragen Sie mal beim Kindergarteneintritt, wer schon einmal im Wald war. Auch deshalb gibt es heute Waldtage.
Vielleicht sollte man deshalb keine Waldtage haben. Damit die Kinder auch später nie auf die Idee kommen, in den Wald zu gehen und auf Berge zu klettern.
ach ML; auch ihrem vergeistigtem Hirn tut ein bisschen Waldluft gut, und ich bin mir sicher, dass die Waldtiere keinen Schaden durch ihre Anwesenheit nehmen. Also zieren Sie sich nicht so, geben Sie sich einen Ruck und besuchen Sie den Wald! 😉
ach Ka, ich könnte dem Wald nur mit einem Flammenwerfer schaden. 100 Besucher am Tag schaden auch nicht. Aber es kommen doch viel mehr, bauen Kletterparks und legen künstliche Wanderwege an. Das schadet.
@Muttis Liebling
ich war ja so gespannt auf Ihre Beiträge heute!
Der da: „Vielleicht sollte man deshalb keine Waldtage haben. Damit die Kinder auch später nie auf die Idee kommen, in den Wald zu gehen und auf Berge zu klettern.“
kriegt von mir Gold 🙂
@Brunhild
Schade, dass Sie schon einen Mann haben. Wir würden so gut harmonieren.
@Muttis Liebling
graduell wohl schon, aber da ich eher sehr gerne im Wald- zumindest in den noch vorhandenen Baumrudeln- unterwegs bin, würde es wohl ziemlich schnell zu unüberbrückbaren Differenzen kommen, da überlasse ich Sie lieber den Beton- und Stadtpark-liebhaberinnen 🙂
@ BS: Sie haben schon recht, wir haben deshalb den Kellereingang zum „Dräckli-Eingang“ erklärt, da liegt auch die Waschküche und die verschlammten Kleider werden unmittelbar vor der Waschmaschine deponiert.
Ausserdem finde ich es die grössere Herausforderung, die Kinder einen ganzen Nachmittag drinnen zu haben. Bei uns hinterlässt auch das ab und zu Spuren, und dann auch bleibende ;-)).
@Sisifee
… geht im Mehrfamilienhaus nur bedingt…, aber ich frag mich wirklich ob in Ländern- ich denk da vor allem an nordische mit viel Schneefall und entsprechender Grundausrüstung welche monatelang im Einsatz ist, dieser Aspekt beim Wohnungsbau irgendwie gewichtet wird. Wär leicht überfordert mit 5 Schneeausrüstungen im Korridor… 😉
@ brunhild: da müssen Sie nicht in den Norden, im Engadin haben die Häuser eine sehr grosse Eingangshalle, fuhr man früher sogar mit dem Heuwagen hinein. Die war zwar unbeheizt, aber erst von da aus gelangte man in die beheizte Küche/Stube, oder in den Stall.
Als ich noch täglich mit meinem Hund im Wald spazieren ging traf ich oft auf Gruppen von Kindern. Diese machten auf mich jeweils einen sehr glücklichen und zufriedenen Eindruck – egal welches Wetter da war.
Eine kleine Gruppe hat sich sogar einen behelfsmässigen „Unterstand“ an der Picknickstelle eingerichtet und sie haben dort unter viel Gelächter ihr mitgebrachtes Essen eingenommen – trotzt Regen oder im Winter einmal sogar Schnee.
Ich glaube für Kinder ist wichtig das sie dem Wetter entsprechend angezogen sind, dann kann das Wetter machen was es will, sie geniessen den Tag im Freien.
Natürlich gibt es immer Kinder die in der freien Natur nicjts mit sich anzufangen wissen, Aber vielleicht ist das gut wenn sich das ändert und man ihnen zeigen darf wie schön es da ist..
„Natürlich gibt es immer Kinder die in der freien Natur nicjts mit sich anzufangen wissen“ – die kommen dann wohl aus dem Umfeld von Muttis Liebling…
Kinder sind aber auch nicht automatisch bessere Kinder, nur weil sie sich in der ach so freien Natur ach so toll fühlen. Was sollen sie eigentlich im Wald mit sich anfangen, Beeren sammeln? Und ist das so viel intelligenter als zuhause ein Buch lesen? Ich finde, diese Walderlebnisse werden masslos überbewertet.
@ Habid Regula: Dann begleiten Sie doch mal Kindern in den Wald, sie werden Freude an ihrer Freude haben und staunen, was sie so alles machen können mit allem was sie unter den Fingerchen kriegen. Dazu noch Schnecken entdecken und Schneckenrennen veranstalten (auf der Idee kommen wohl nur Kindern, die haben ja Zeit!…) Pilze suchen, Blumen bestaunen uws usf
„Bessere Kinder“: What’s that??!!! Kinder sind gut so wie sie sind.
Habig: nein sie sollen das eine tun und das ander nicht lassen!
Das wäre in meinen augen eine gesunde Mischung und lässt sich ohne Probleme und Kosten umsetzen!
Zudem, lassen sie Kinder mal ganz einfach selbst etwas finden was man im Wald so alles machen kann – ohne Beeren sammeln- und sie würden staunen was die kindliche Phantasie ganz ohne vorgefertigtes Spielzeug alles zustande bringt!
@Adina: Natürlich finde ich, dass Kinder so richtig sind, wie sie eben sind, darum verteidige ich ja Bücherwürmer und Stubenhocker! 🙂 Ich stolpere manchmal in solchen Diskussionen halt genau über Dinge, wie Sie eben erwähnt haben: Schneckenrennen … also mit Tieren spielen, geht für mich gar nicht, auch wenn es „nur“ Schnecken sind. Allgemein finde ich, dass „Wald“ eben nicht gleich Kinderspielplatz zum Herumtoben ist, wenn man „Natur“ ernst nimmt. Das ist wie mit der Diskussion über Umweltschutz und Fliegen hier neulich, jeder sieht es ein bisschen anders und hat andere Prioritäten. Natürlich waren wir auch schon im Wald, aber es hat bei uns keinen besonders einmaligen Eindruck hinterlassen, da waren halt einfach Bäume (nicht böse gemeint).
@ Regula Habig: Ich respektiere es dass es Menschen gibt die mit Tieren anders umgehen als ich, obschon ich meine Art mit Tieren umzugehen einfach nicht ändern werde. Ich hab als Kind viel mit Küken, Welpen, Katzen gespielt, hatte dabei nicht das Gefühl dass ich diesen weh tue oder so, hab immer darauf geachtet dass es eben ein Spiel „unter Freunden“ ist. Auch bringe ich es meinen Kindern bei, mit allen Lebewesen achtsam umzugehen und viel Rücksicht zu nehmen.
Aber wir interagieren nun mal täglich mit der Natur, die Frage ist nur „wie achtsam?“
Im Wald lernen die Kinder vieles über die Natur, und lernen diese mMn so auch besser zu schätzen.