Die Rabenmütter der Emanzipation

(Bild: Getty Images)

Erstarrte Rollenbilder: Unabhängig vom Geschlecht aufgeteilte Kinderbetreuung stösst auf Unverständnis. (Getty Images)

«Wie, du lässt deine Frau schon wieder arbeiten?» An der Peripherie meines Freundes- und Bekanntenkreises gärt es gerade mal wieder ein bisschen. Die meisten, die uns etwas besser und länger kennen, wissen um unsere Rollenaufteilung und haben sie bei unseren anderen drei Kindern schon miterlebt. Bei uns organisiere ich meinen Job freiberuflich um die Kinder und kann dabei meinen eigenen Kram machen, während sie in Festanstellung gerne ein Team leitet uns konstant Dinge anschiebt. Das läuft seit vielen Jahren so und ist kein Geheimnis. Aber für den neuen Partner einer Freundin eben schon.

Genauso wie einige Eltern der Kitafreunde meines Sohnes oder die Nachbarin, die gerade schräg gegenüber eingezogen ist. Die sind einigermassen konsterniert darüber, dass die Chefin von dem Ganzen so zügig wie möglich wieder zur Tat schreitet und das auch noch offensiv gut findet.

Noch befremdlicher finden sie allerdings, dass ich das auch gut finde. Ich feiere meine Liebste für ihren Arbeitseifer. Bevor sie ihren ersten Arbeitstag nach Beendigung des Mutterschutzes hatte, hat sie schon Pläne geschmiedet, Projekte angezettelt, Mitarbeiterinnengespräche angedacht und Konferenzteilnahmen klargemacht. Warum das jedoch gleichbedeutend damit sein soll, dass sie ihr Baby weniger liebt als andere Mütter ihre Kinder, will mir nicht einleuchten und ist Grund für diesen Text. Denn eigentlich könnte es mir egal sein. Dass Leute, mit denen ich eher losen und keinen näheren Kontakt habe, Paarentscheidungen von uns seltsam finden, taugt nicht so richtig zum Aufreger der Woche. Kommt vor. Aber da gibt es ja noch das Buchli-Phänomen.

Mütterideale und Väterkompetenzen

Es geht also nicht nur darum, dass die Drachenjägerin meiner Wahl und ich irgendwie komisch drauf sind und man das schnell in den falschen Hals bekommen könnte. Es geht immer auch darum, was Frauen als Mütter gefälligst zu tun haben und was Männer als Väter nicht tun müssen, beziehungsweise wozu sie nicht für fähig gehalten werden. Während Menschen damit beschäftigt sind, frischgebackene Eltern zwischen überbordenden Mütteridealen und mangelhaften Väterkompetenzen einzupferchen, scheint ihnen der Realitätsbezug verloren zu gehen.

In der Realität war und ist es ausgesprochen unangemessen und übergriffig, der Sportmoderatorin Steffi Buchli Ratschläge darüber erteilen zu wollen, wie sie wann was für eine Mutter für ihr Kind zu sein hat. Und in der Realität verdient die eingangs zitierte Frage ein genervtes Nachhaken: «Was soll das heissen, meine Frau arbeiten lassen?!» Muss ich vorher in einen Laden, um ihr ein Halsband zu kaufen, das mich als ihren Besitzer ausweist? Oder ihr die Erlaubnis zur Erwerbstätigkeit erteilen, indem ich wie vor 1977 in Deutschland bekunde, dass dies «mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist»?

Soll ich vielleicht die tagsüber anfallenden Kackwindeln zu einem anklagenden Haufen mütterlicher Schuld stapeln und über die Zeit mit meinem wundertollen Lieblingsbaby lamentieren, weil das alles für einen Mann furchtbar anstrengend und wesensfremd zu sein hat?

Wir zementieren Klischeestereotype

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Zwei Menschen sind liiert und wollen Kinder. Der eine ist freiberuflich tätig, kann Arbeitszeiten flexibel schieben und hat grossen Spass daran, sich auch in eher nervigen Momenten um Babys und kleine Kinder zu kümmern. Der andere ist fest angestellt, hat Lust auf Karriere und braucht die nervigen Momente jetzt nicht so dringend. Was liegt näher, als die Kinderbetreuung unabhängig vom Geschlecht dementsprechend aufzuteilen? Oder sie bei zwei zeitlich stark gebundenen Berufstätigen auszulagern? Wieso müssen dabei stets noch Geschlechterrollenzwangsjacken und eine Riesenportion schlechtes Gewissen verteilt werden.

Ich habe den Verdacht, dass wir gestrige Klischeestereotype zementieren, weil wir eine Mauer brauchen, an die wir uns angesichts all der Flexibilisierungsansprüche anlehnen können. In dem Masse, wie von uns ohne unser konkretes Einverständnis verlangt wird, physisch und psychisch beweglich zu sein und uns nutzbar zu machen, erstarren unsere Rollenbilder und verweigern wir uns der Gleichberechtigung. Auf völlig entfesselten Märkten finden wir Halt in Geschlechterfesseln – nicht ohne dabei zu behaupten, diese längst gesprengt zu haben. Das gehört mittlerweile zum guten Ton: mit dem Hinweis dankend ablehnen, dass man selbst längst emanzipiert sei.

Ich bin gespannt, was uns als Gesellschaft stützen wird, wenn diese Mauer schliesslich fällt. Ich hätte da sogar schon eine Idee. Vielleicht ist es auch nur ein naiver Wunsch: wir, einander.

*****

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188 Kommentare zu «Die Rabenmütter der Emanzipation»

  • jo sagt:

    Männer und Frauen waren schon immer in beiden Bereichen des gesellschaftlichen Lebens tätig – in den Antikensammlungen in Köln finden wir das chirurgische Besteck einer Ärztin, im Künstlerlexikon finden wir eine Familienmutter, die eine Ikonenmalerwerkstatt als Familienbetrieb leitet und mit ihrem Namen signiert, Goethe wurde von seinem Vater erzogen, der den Job als Beamter hinwarf um sich zu Hause um die Kinder zu kümmern, während die Mutter die Geschäfte besorgte, Madame Tussoud reiste jahrelang um die Welt als Geschäftsfrau und Mutter gleichzeitig. Familie und Beruf in gemeinsamer Arbeitsteilung mit wechselnden Rollen je nach Situation zu gestalten war schon immer normal für die Menschen.

    • jo sagt:

      Von solchen Beispielen könnte ich noch seitenlang aufzählen. Wie sind die Europäer auf die Idee gekommen, Männer seien für die Arbeit außer Haus und Frauen nur für die Arbeit im Haus zuständig?

  • Adina sagt:

    @tststs um 16:10
    Während dies hier: „Es gibt Rabenväter/mütter, es gibt sogar Gesetze, die diese belangen…“ wahr sein mag, ist das Begriff von Supermami/papi mMn ein relatives Begriff. Keiner ist ja perfekt . Insofern gibt es keine Supermoms und -dads, Zufferey hat Recht da.
    @tststs um 16:14 und 16:47
    Mein Herz wird ganz schwer wenn ich so was lese. Und da muss ich mich überwinden nicht zu denken dass die Leute vor lauter Demokratie, Freiheit und Wohlstand verwöhnt sind und plötzlich Lust bekommen das alles für sich kaputt zu machen.
    Ich finde dass jeder, auch Frauke Petry zB, irgendetwas zu sagen hat was ernstzunehmen ist und wovon ich etwas lernen kann. Und lernen soll vor allem auch.

    • Zufferey Marcel sagt:

      1) Die neue, soziale Bruchlinie verläuft zwischen den ‚Globalisten‘, also den eigentlichen Gewinnern der Globalisierung sowie den wirklichen (und zukünftigen) Verlierern des Globalisierungsprozesses. Erstere würde ich so charakterisieren:
      – akademisch gebildet,
      – gut- bis sehr gut verdienend,
      – politisch links,
      – in urbanen Zentren lebend,
      – hohe, soziale Mobilität.

      und auf der anderen Seite sowohl die ‚Deplorables‘, also jene, die den Globalisierungsprozess sozial und wirtschaftlich nachweislich verloren haben (Ausbildung auf Sekundärstufe, zunehmend prekär beschäftigt und/oder arbeitslos, mit grossem, nicht nur gefühltem Armutsrisiko, bzw. tatsächlich arm [geworden in den letzten 30 Jahren], ohne jede erkennbare soziale Mobilität) und zum anderen

      • Zufferey Marcel sagt:

        2) die (gefühlten) Verlierer der Globalisierung, deren soziale Mobilität Jahr mittlerweile für Jahr sinkt. Die Löhne stagnieren seit Jahrzehnten, wenn sie nicht sogar sinken. In der industriellen Welt hat es diese Gruppe zu Wohlstand gebracht, aber ihre Qualifikationen sind auf den flexibilisierten Arbeitsmärkten der Zukunft immer weniger gefragt, was diese Menschen auch deutlich spüren.

        Die Fehler im Aufbau der beiden Kommentare bitte ich zu entschuldigen.

    • Adina sagt:

      „Deplorables“ – what a dreadful word.
      Diese „Globalisten“ so wie Sie sie definieren, Herr Zufferey, davon dürfte es ziemlich wenige geben, sagen wir um die 15%. Der Rest sind wir, die „Normalos“ plus die (nein, nicht Deplorables) nennen wir sie mal die „Einfachen“ Menschen.
      Und da Sie diese Einteilung nach dem Einkommen/Job-Situation dieser Menschen machen, dann passt das schon von Verteilung her zur Pareto, also zur ganz üblichen Vermögensverteilung (Zeit- und Raumkoordinaten unabhängig also). Somit sei eigentlich alles iO.
      Ja, Einkommen/Job sind sehr wichtig, aber ist das echt der einzig wichtige Faktor den es zu betrachten gilt?
      Plus: Nur Wachstum geht auch nicht, Stagnation ist auch mal OK.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Ich habe die Situation so zusammen gefasst:

        https://www.freitag.de/autoren/thx1138/die-neue-klassengesellschaft

      • Adina sagt:

        Sie malen aber gerne schwarz, Herr Zufferey, nicht wahr? „Der Kampf der Gewinner gegen die Verlierer“…über die Köpfe der „Normalos“ und zwar mit faulen Tomaten, das ergibt ein schwarz-rotes Bild so wie ein…Marienkäfer 🙂
        Mol, Sie haben zu einem guten Teil schon Recht.
        Was mir beim lesen noch im Sinne kam ist dass weder Ausbildung noch Lohn noch politische Gesinnung so ausschlaggebend sind wie die Mobilität. Und zwar die räumliche Mobilität im Sinne von flexibel sein was Wohn- und Arbeitsort betrifft. Das ist mMn ausschlaggeben dafür ob man von der Globalisierung profitiert oder nicht.
        Wer nicht bereit ist wegzuziehen um Chancen wahrzunehmen (Familienmenschen eben weniger als Ledige zB) oder das nicht tun darf (wegen Grenzen Visas oä), der ist eher „Verlierer“, nicht wahr?

      • Zufferey Marcel sagt:

        Hm, wer zu den Verlierern der Globalisierung (im Westen) gehört, wurde bereits von den Globalisierungskritikern in den Neunzigern (Naomi Klein, Joseph Stieglitz, etc.) klar beschrieben. Nun ist endgültig zur Gewissheit geworden, was schon vor gut 20 Jahren klar war. Es soll mir also keiner damit kommen, er hätte es nicht gewusst! Darf ich Ihnen einen ganz genialen Artikel von einem der besten, kritischen Journalisten im Deutschen Sprachraum empfehlen? Am exemplarischen Fall des Bikeherstellers Cannondale erklärt er die Entwicklungen der vergangenen 30 Jahre beinahe lückenlos- und zeigt auch auf, warum Trump die Präsidentschaftswahlen gewonnen hat. Es schmerzt, dass muss ich zugeben:

        http://blogs.faz.net/stuetzen/2016/11/14/trumps-sieg-handgemacht-in-den-usa-7115/

      • Adina sagt:

        Sehr guter Artikel von Don Alphonso, Herr Zufferey, vielen Dank! Canondale war offenbar Erfolgsverwöhnt, dann wurden ein paar falsche Wachstumsentscheidungen getroffen und innert 3 Jahren (2000 zu 2003) war es schon in einer Schieflage geraten.
        Als Gegenbeispiel ein „Globalist“ der mir ziemlich am Herzen liegt, weil rumänischer als manch Rumänen: Urs Angst. Seine Produkte seien immer noch die besten bei uns hat mir meine Mutter heute bestätigt. Aber der hat sich damals aus seiner Komfortzone getraut, etwas riskiert, die Aermel hochgekrempelt, und ich hab den Eindruck er bedauere das nicht…

      • Zufferey Marcel sagt:

        Muss mal googeln, wer Urs Angst ist. Sicher eine spannende Persönlichkeit, so wie sie sie beschreiben, danke für den Tip.

        Ja, ich bin übrigens Cannondale-Fahrer: Drei davon stehen in meiner Garage. Alle Dreie aus der Obamazeit. Das hat auch Vorteile: Man kriegt viele Neuteile gratis auf Garantie 😉 Wegen der vereinzelt auftretenden Qualitätsmängel. Neulich zum Beispiel ein ganzer Satz nigelnagelneuer Laufräder, die erst noch besser sind, als die original Verbauten! Offenbar rendiert das Geschäft trotzdem. Obama halt 😉

  • Cheryl sagt:

    Mit 4 Monaten gehört ein Kind noch nicht in die Krippe. Jeder, der Kinder hat, weiss, wie unreif sie da noch sind. Aber zur Betreuung zu hause braucht es die Mutter nicht. Kann der Vater genauso.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wenn er stillen kann.

      • Anna Lüthy sagt:

        Das Kind braucht nicht in erster Linie die Brust, es braucht eine sichere Bindung. Und die kann auch ein Vater geben, wenn er ständig präsent ist.

      • Muttis Liebling sagt:

        Beides braucht das Kind und damit kommt der Vater während der Stillperiode nur als Ko- Betreuer in Frage.

    • Maja sagt:

      Schon mal was von abpumpen gehört? Ja, ist nicht so sexy, aber ich habe es trotz Teilzeitarbeit bei 3 Kindern während 6 Monaten geschafft. Der Papi konnte die Milch sogar auftauen, nichts da mit Ko-Betreuer. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!!

  • Sina sagt:

    Nun ja. Ich finde es schon mühsam, dass man überhaupt etwas erklären muss. Als ich schwanger wurde, waren wir beide voll am arbeiten, zu 100%. Und hatten keinen Plan. Wir haben’s genommen, wie’s kam, und sind schlussendlich beim aktuellen Set up gelandet. Und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass auch der nicht die nächsten 20 Jahre in Stein gemeisselt bleibt. Dahinter steckt keine Philosophie und keine Weltanschauung, weder Feminismus, noch Patriarchat, sondern einfach der Lauf der Dinge und ein paar Entscheidungen, die situativ gefällt wurden. Für mich ist jedes Modell von mein Mann 100% bis ich 100% sowie alles dazwischen denkbar. Und mit dem zu 100% pragmatischen Approach überfordern wir schon ganz viele, was mir soweit egal wäre, aber öfter zu nervigen Diskussionen Anlass gibt.

  • Rebiiiii sagt:

    Kann mir bitte jemand mal erklären, was an Eltern, die sowieso nie zu Hause ( ausser kurz am Abend und am Wochenende) sind so toll sein soll? Haben diese ihren Job als Eltern erledigt? sind sie für ihr Kind da gewesen? Wohl kaum…(Diese Frage ist allgemein gemeint und nicht in Bezug auf den Beitrag).

    • Dani sagt:

      Das ist auch eine Einstellung zum heutigen Leben der Generationen. Weiterarbeiten um jeden Preis, schliesslich muss man „schaffe schaffe Häuslebaue“ und natürlich jedes Jahr 3 mal in Urlaub gehen können. (am besten noch ein Langstreckenflug mit Kleinkind) Die Möglichkeiten, das Kind bei den Oma und Opas, bei den Geschwistern, Kinderkrippen, Tagesmamis und sonst wo in „Pflege“ zu geben, sind eben vielfältig. Ausserdem ist es auch viel angenehmer wenn man an der Arbeit ist, anstatt man die Launen des Kindes, oder sein Gekotze ertragen muss. Lustigerweise wundern sich dann solche Leute, warum die Bindung ab 8-10 Jahren so schwer zum aufbauen ist, und das Kind möglichst oft nur noch zur Tagen oder Oma und Opa will. Woher das wohl kommt?

    • 13 sagt:

      Damit sind also rund 90% aller Väter schlechte Väter, erledigen Ihren Vaterjob nicht und sind nicht für ihr Kind da? Traurige Gesellschaft.

  • Karl Müller sagt:

    Es geht diesen Eltern immer nur ums Geld. Man könnte zwar schon nur 120% arbeiten aber dann hätte man halt weniger Geld. Und das will man ja nicht. Also ab mit den Kids in die Kita.

  • 13 sagt:

    Das dürfen Sie. Die Antwort ist Jein. Dürften wir uns ein Pensum unabhängig von anderen Faktoren auswählen, würden wir wohl beide je ca. 60-80% arbeiten mit einer bezahlten Kinderbetreuung für 40% und einer Oma als Backup-Plan.
    Nur hätte diese Aufteilung zur Folge, dass wir weniger Einkommen auf mehr Prozent hätten, davon noch eine Kinderbetreuung bezahlen müssten, die Kinder weniger Freizeit hätten und wir darüber hinaus beide zwar in unseren Branchen, aber nicht in der Position, die wir gerne mögen, arbeiten könnten. Ich, weil man halt in Teilzeit doch Abstriche machen muss und er, weil sich in dem Bereich alles auf Wochenende beschränkt und daher 40-50% das Maximum sind. Da wir das nicht wollten, entschieden wir uns für das Modell ich 100, er 40% mit 10% Omabetreuung.

    • 13 sagt:

      Ups, jetzt ist es am falschen Ort….das wäre die Antwort auf Ihre Frage, Herr Zuffrey.

      • Zufferey Marcel sagt:

        @13: Aha, erst jetzt entdeckt, danke. Ihre Unfreiwilligkeit kommt in keiner einzigen, mir bekannten Studie vor. Sie sind also gleich doppelt exotisch 😉

        Warum genau eigentlich kein Hausmann? Wussten Sie übrigens, dass gleichberechtigte Partnerschaften einem signifikant höheren Scheidungs- bzw. Trennungsrisiko ausgesetzt sind, als (weitgehend) traditionell organisierte Partnerschaften?

      • 13 sagt:

        @ MZ
        Kein Hausmann, weil ich es sehr schön finde, wenn beide beides sehen können. Ich geniesse es auch, die Kinder an einem Tag für mich zu haben.

        Ja, ich kenne die Statistik, allerdings behaupte ich mal, dass ein grosser Teil damit zusammenhängt, dass diese Paare weniger voneinander abhängig sind und sich darum eher trennen, wenn es nicht mehr geht. Traditionelle bleiben eher zusammen, obwohl sie es vielleicht gar nicht wollen. Und das interpretiere ich eher so, dass ich es schön finde, mit meinem Mann zusammen zu sein, weil ich es will und nicht, weil ich es muss. Zudem ist bei den Paaren mit getelter Rollenteilung die Chance für eine alternierende Obhut grösser, was ich schön finde.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Hm, ich weiss nicht, ob beidseitige, totale Unabhängigkeit Sinn macht. Und ob das in weitgehend traditionell organisierten Beziehungen der einzige Beziehungskitt ist. Betrachte ich meine Eltern, die schon bald 50 Jahre zusammen sind, dann glaube ich, dass echte Liebe auch auf einem Fundament wachsen kann, in dem ein ökonomisches Ungleichgewicht vorherrscht. Liebe besteht ja nicht nur aus ökonomischen Aspekten. Und ist nicht ausschliesslich an materielle Voraussetzungen geknüpft. Die drastisch höhere Scheidungs- und Trennungsrate ist für mich alles andere, als ein Pluspunkt für sog. gleichberechtigte Beziehungen. Vor allem aus Sicht des Mannes nicht, da die derzeitige Gerichtspraxis im Scheidungsfalle- aber auch bei unverheirateten Vätern- die Beziehungsarbeit nicht oder nur kaum anrechnet.

      • 13 sagt:

        Ich wollte nicht sagen, dass in traditionellen Familien keine Liebe bestehen kann. Aber nehmen wir mal je 10 Familien. In vielleicht aus beiden Gruppen 4 ist es Liebe bis ans Lebensende. Bei 3 ist es so, dass die Scheidung die einzige Lösung ist, bei den anderen drei so, dass sie entweder unglücklich zusammenbleiben können oder sich trennen können. Wenn nun von den 3 der Traditionalisten 2 aus Existenzängsten zusammenbleiben und bei den „moderneren“ sich alle 3 trennen, weil sie eben keine Existenzängste haben, dann ist die Scheidungsquote der Traditionalisten eben 40% und bei den „modernen“ 60%. Deshalb ist die erste Gruppe aber nicht glücklicher, eher das Gegenteil. Und doch, die Beziehungsarbeit wird zunehmend belohnt, wie auch die Erwerbstätigkeit der Frau unterhaltsrelevant ist.

  • Katharina sagt:

    ‚ taugt nicht so richtig zum Aufreger der Woche‘

    oder anders gesagt:

    „Polemiken eröffnen Diskussionen. Anschliessend wird das Feld dem aufgestachelten Mob überlassen.“

    Scheint immer wieder zu funktionieren. Tagtäglich.

  • Marco Affolter sagt:

    In den meisten anderen Ländern ist es gang und gäbe, dass beide Elternteile arbeiten (müssen). Teilzeitjobs sind vielerorts gar gänzlich unbekannt, Mutterschaftsurlaub sowieso. Ich gehe deshalb davon aus, dass nirgends ausser hier eine standesgemässe Erziehung der Kinder möglich ist?! Dann überraschen mich allerdings die diversen Benimm-Mankos vieler meiner Mitbürger. Sei es das Nicht-Hintenanstellen, sprich das Drängeln beim Anstehen, das stinkfreche Nachvornepreschen des Hintersten in der Schlange an der Supermarktkasse, sobald eine zweite Kasse öffnet. Das Nicht-aussteigen-lassen von Passagieren in Bahn, Bus und Tram bevor man selbst einsteigt (selbes gilt für den Lift). Solche sehr, sehr häufig auftretende Erziehungslücken müssten ja demnach anderen Ländern vorbehalten sein, oder? 😉

  • Markus Schneider sagt:

    Kann es sein, dass die „Rabenmütter der Emanzipation“ den Herrn Pickert als Mutterersatz einfach nicht ernst nehmen können? Dafür hätte ich einerseits durchaus Verständnis. Andererseits finde ich aber auch, dass ohnehin nicht jeder Kinder haben muss, bloss weil er Kinder haben kann.

  • Kaya sagt:

    Danke für diesen Beitrag-er spricht mir direkt aus dem Mutterherz!

  • Martin sagt:

    Ich tauge nicht fuers Kochen. Meiner Tochter und Frau schmeckt es einfach nicht. Taeglich grillieren geht nicht, nur Spaghetti ist einfach wuerg, Fertigsaucen hast du irgendwann auch gesehen. Doch, ich habe einige Rezepte aus dem Tipptopp ausprobiert, die Spagehtti mit Sellerie und Karrotten haben beide nicht akzeptiert.

  • Wer wohl zufrieden ist, ist wohl bezahlt. sagt:

    Ich finde es gut beschrieben, bei uns arbeitet mein Mann 100 Pozent und ich bin 100 Prozent zu Hause. Leider ist auch diese Variante nicht optimal, ich musste lernen, egal wie und wieviel jeder arbeitet es spricht doch von vielen der blanke Neid!!!

  • Maria sagt:

    @Jane & Susi: „bitz ein Jammeri“ – wieso ist er ein Jammeri, wenn er ein (zugegeben nicht brandneues ) Thema zu Diskussion stellt? Dazu ist doch das Forum da? Das ist genau das, was Markus Theunert betreffend Männerbild kritisiert – dass bei solchen Äusserungen immer die „Jammerikeule“ geschwungen wird, meist als Gegenstück zur Rabenmutter. Männer und Frauen werden immer noch überall SEHR unterschiedlich beurteilt. Think about it!

    • Adina sagt:

      Doch, Maria, Herr Pickert hat heute ganz schön laut gejammert. Schade. Ich hab ihm eigentlich lieber als den Herr Tschannen, aber bei diesem Thema (Rollenverteilung in der Familie und wer wieviel arbeitet) hat vor einiger Zeit gerade Herr Tschannen den viel besseren Blog-Beitrag geschrieben. Der war so gut geschrieben dass man dazu gar nichts mehr zu sagen hatte. Viele Kommentare gab es trotzdem.

    • Susi sagt:

      @Maria: „Männer und Frauen werden immer noch überall SEHR unterschiedlich beurteilt. Think about it!“

      Ja. Das weiss ich selbst sehr gut (ich arbeite gleich viel wie mein Mann). Darum geht es aber nicht, Maria, sondern um den Jammerton, der bei Pickert-Beiträgen einfach sehr mitschwingt. Tschegg it?

      • Sportpapi sagt:

        Ach Susi, würde eine Frau so jammern, würden wir das völlig anders beurteilen…

      • Susi sagt:

        @SP: „Ach Susi, würde eine Frau so jammern, würden wir das völlig anders beurteilen…“

        Genau. Dann käme fabian und würde sagen, dass die Feministinnen an allem schuld seien.

  • Sisifee sagt:

    1) Da das Thema nicht neu ist, möchte ich es vom Ende des Artikels her denken: Das «wir, einander» als Stütze der Gesellschaft, anstelle von vorgefertigten Meinungen.
    Wir sollten wegkommen von all den Diskussionen, was richtig und falsch ist. Das Sprengen der Rollen-Fesseln führt zu oft zu neuen Fesseln: Ich kenne Mütter, die ein schlechtes Gewissen haben, weil sie nicht berufstätig sind. Mütter mit Top-Karriere blicken auf die herab, welche „nur“ 40% arbeiten und Hausfrauen monieren «Verhaltensauffälligkeiten» bei Kindern von Eltern, welche gemeinsam 160% oder mehr arbeiten. Väter, die im Spagat zwischen Familie und Beruf ausbrennen.

    • Sisifee sagt:

      2) Es gibt dieses schöne afrikanische Sprichwort: «Um ein Kind grosszuziehen braucht es ein ganzes Dorf». Nicht nur um ein Kind grosszuziehen braucht es dieses Dorf, sondern auch um Partnerschaften zu stützen, um Alleinstehende nicht der Isolation zu überlassen, um Betagte zu betreuen, um ungewollt Kinderlose zu trösten, um Erwerbslosen Sinn und Struktur zu geben. Einiges davon klappt ganz gut bei uns, trotzdem spürt man allerorts immer wieder Missgunst, Kritik und mangelnde Empathie. Auch hier im Mamablog.

      • Sisifee sagt:

        3) Damit Eltern ihre Kinder gut grossziehen zu können, braucht es möglichst stressfreie Bedingungen. Unter Stress leiden Geduld, Grosszügigkeit, Empathie, Präsenz und Konsequenz – Dinge, die wir unseren Kindern vorleben sollten. Eltern müssen sich das Recht nehmen, das Familienmodell zu wählen, das zum Wohl der ganzen Familie ist – und das kann bei allen etwas anderes heissen. Es geht nicht allen Mütter gut als Vollzeithausfrau, so wie nicht alle Männer mit 100%+ und Karriere zufrieden sind. Ein unterstützendes «wir, einander» haben aber alle verdient, egal welches Modell sie wählen. Es sollte zur Selbstverständlichkeit werden.

      • plop sagt:

        Liebe Sisifee, sehr schöne Ergänzung, danke!

      • Sportpapi sagt:

        @Sisifee: Sie pochen auf das Dorf, auf Solidarität. Diese basiert aber auch darauf, dass jede/r seinen Teil leistet, nach seinen Fähigkeiten. Und man nimmt Anteil am Leben anderer, und hat entsprechend auch eine Meinung zur Lebensweise, und äussert sie auch. Wie es im Dorf halt üblich ist oder zumindest war.
        Wenn ich nun glaube, dass eine bestimmte Lebensweise einem Kind schadet, oder dass die Gemeinschaft ausbügeln muss, was der einzelne mutwillig anrichtet, dann gibt es eben eine Intervention, oder zumindest eine Bemerkung dazu (was nicht heisst, dass dies immer gerechtfertigt ist).

      • Sisifee sagt:

        @SP: Im ersten Teil einverstanden. Was ihren zweiten Absatz angeht: Es kommt eben darauf an, wie ich interveniere. Ich kann meiner von Existenzängsten geplagten, alleinerziehenden Nachbarin sagen, sie soll sich doch mal klemmen und mehr arbeiten, statt alles von ihrem Ex-Mann zu erwarten. Oder ich kann ihr anbieten, 1 Tag pro Woche die Betreuung ihrer Kinder zu übernehmen, sollte sie mehr arbeiten oder eine Ausbildung in Angriff nehmen wollen. Die eine Intervention ist kritisierend und wird eine defensive Reaktion nach sich ziehen: Sie wird sich verschliessen, was auch ihre Kinder zu spüren kriegen. Die zweite kann vielleicht ein Denkanstoss geben, im mindesten aber das Gefühl hinterlassen, dass sie nicht alleine ist.

    • tststs sagt:

      „Wir sollten wegkommen von all den Diskussionen, was richtig und falsch ist.“
      Ich weiss genau, was Sie meinen (denke es zumindest); aber beim Durchlesen ist mir folgender Gedanke aufgeblitzt: Eigentlich eine Forderung, der man unmöglich nachkommen kann. Jeder Mensch findet einen Erziehungsstil den Richtigen, und ganz sicher gibt es Erziehungsstile die man als die Falschen empfindet (und dazwischen gibt es ganz vieles was „richtiger“ oder „falscher“ ist).
      Man erzieht doch nach den Richtlinien, die einem als die richtigen erscheinen. Und man kann gar nicht alle Stile als richtig empfinden, da sich einige vehement widersprechen.
      Mit was wir aber aufhören können: Andere belehren zu wollen, resp. eine absolute Richtigkeit für einen Stil zu konstatieren.

      • Sisifee sagt:

        @tststs: Ich glaube auch, dass die Unterscheidung von richtig und falsch zutiefst menschlich ist. Sich dessen bewusst zu sein und zu beherzigen, dass für andere anderes richtig sein kann, ist schon mehr als die halbe Miete. Einen anderen Lebensstil zu akzeptieren statt zu verurteilen hilft ebenfalls….. Ich finde auch nicht alles gut, was ich in meiner Umgebung sehe. Unterstützung statt Kritik hilft aber oft mehr!

      • tststs sagt:

        „Einen anderen Lebensstil zu akzeptieren statt zu verurteilen hilft ebenfalls…..“
        Muss nicht einmal sein, aber Maul halten würde es schon tun.
        Es gab doch mal dieses Sprichtwort: „Wenn du nichts Nettes zu sagen hast…“

  • Franz Gödl sagt:

    Den Fakt, dass eine durchschnittlich verdienende Familie zwei Gehälter zum überleben benötigt kaschiert man gerne mit „meine Frau möchte sich in ihrem Beruf verwirklichen“. Das finde ich schade, denn für die heranwachsende neue Generation gibt es nichts Besseres als die Betreuung durch die eigene Mutter und evtl. sogar der älteren Generationen im Verbund. Diese Rolle ist so bedeutend, ich würde sie sogar als Säule der Gesellschaft betiteln. Deshalb müsste eine erziehende Hausfrau auch den höchsten Lohn unserer Gesellschaft erhalten, nicht die Bankdirektoren und Anwälte. Wäre es so, dann müssten die Frauen nicht ihre Anerkennung in unterzahlten Jobs holen, wo sie, getrennt von ihren Liebsten, die Konsumtempel bedient, um das schlechte Gewissen zu besänftigen.

    • Jänu sagt:

      „Nichts besseres als die Betreuung durch die eigene Mutter“ Was für eine abenteuerliche These, durch nichts zu halten und die Rolle der erziehenden Väter missachtend. Ich denke, das ist genau das, was Pickert reklamiert: Alte Rollenbilder, aus denen manche heute Kritik an denen anbringen, die sich nicht daran halten.
      Übrigens: Ihr Klischee ist ein neuzeitliches. Mütter hatten früher gar keine Zeit, um sich intensiv um ihre Kinder zu kümmern, wie manche heute meinen, sei gut für diese. Sie hatten erstens sehr viele Kinder und zweitens mussten sie den ganzen Tag arbeiten (ohne Hilfsgeräte wie Waschmaschinen) und drittens mussten auch die Kinder meistens arbeiten.

      • Franz Gödl sagt:

        Wie abgetrennt von der Natur muss der Mensch sein, um nicht zu erkennen, dass ein Vater nie eine Mutter ersetzen kann und eine Tagesmutter auch nie die Nähe und Wärme vermitteln kann wie die eigene Mutter. Das ist kein Ansatz des letzten Jahrhunderts sondern der letzten x-Tausendjahre. Seit einigen Jahrhunderten meint der Mensch, er könne sich über die Natur erheben und produziert neben solchen Fehlentwiclungen wie die Vermischung der Rollen sehr viel Schaden wie die vielen Therapeuten, Pädagogen und Heime beweisen.

    • Marco sagt:

      Im letzten Jahrhundert stehengeblieben…?

  • Jane Bissig sagt:

    Dass da etwas Ironie war, ist hoffentlich klar?

    • Adina sagt:

      Jane, danke für Ihre Antwort weiter unten, um 12:06.
      Wissen Sie, ich hasse basteln, aber in einem bin ich mit Ihnen einverstanden: man muss sich nicht mit jederman unterhalten, man darf wohl für Gespräche diejenigen Menschen aussuchen die man interessant findet.
      Es geht allerdings dabei einem etwas verloren, denn gerade von solchen beim ersten Blick uninteressanten Menschen könnte man was erfahren was man gar nicht kennt.

  • Cybot sagt:

    Lustig finde ich ja vor allem, dass die gleichen Leute, die davon reden „die Frau arbeiten zu lassen“, gleichzeitig problemlos Saudiarabien oder den Iran kritisieren können, wo genau das Realität ist.

  • Adina sagt:

    Lieber Herr Pickert, wissen Sie was? Wenn Sie über Kinder schreiben, da sprüht es ja vor Freude aus jeder Zeile, Ihre Texte sind lustig und interessant. Da jammern Sie auch viel, viel weniger.
    Mit Texten wie der heutige hingegen riskieren Sie mMn genau das zu tun, was Sie selber anprangern, nämlich „dass wir gestrige Klischeestereotype zementieren“…

  • tamburini sagt:

    Ja wo liegt da das Problem? Schön, dass ihre Frau nach dem Mutterschaftsurlaub gerne voller Elan wieder zur Arbeit geht und schön, dass die Kinder gut betreut werden. Ich kenne nur Frauen, Arbeitskolleginnen die nach den 16 Wochen wieder zur Arbeit gehen müssen, weil das Sälär des Mannes nicht für die Familie reicht. Schon gut, wenn er überhaupt einen Job hat. Ich arbeite im Pflegeberuf und viele meiner Kolleginnen sind keine Schweizerinnen, ihre Ausbildung im Ausland wird hier (noch) nicht anerkannt und dem entsprechend ist ihr Lohn tiefer. Ihre Männer arbeiten auch im Tieflohnsegment. Hier entstehen Probleme. Und somit ist für mich auf sehr hohem Niveau gejammert, ob ein Teil der Bevölkerung ihre Frau als Rabenmutter anschaut, weil sie gerne wieder zur Arbeit geht.

  • Jänu sagt:

    Ach was! Bei uns ist es genau gleich. Sie verdient 4 mal mehr als ich, dafür bin ich mehr zu hause. Entweder kümmert mich das Gerede anderer nicht oder ich höre es einfach nicht oder es gibt es einfach nicht. Ich tippe auf Letzteres. Also ich würde als Vater nun endlich damit aufhören, öffentlich so im Mamablog zu flennen, denn es zeigt sich hier wohl mehr die Übertragung der eigenen Selbstzweifel als die Kritik von anderen.
    Wenn man allerdings sich selber als Mann in Frauenkleidern blossstellt, muss man sich nicht über den Spott der Nachbarschaft wundern: http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/28056/men-in-skirts/

    • Sisifee sagt:

      Haben Sie ein Problem mit Männern im Rock? Oder denken Sie, dass ein Mann in Hose den besseren Vater abgibt als ein Mann im Rock?

      • Jänu sagt:

        Nein und Nein.

      • Sisifee sagt:

        Und wieso stellt NP sich denn bloss und erntet – ihrer Meinung nach offensichtlich gerechtfertigten – Spott, wenn er Rock trägt? Das verstehe ich nicht.

      • Sportpapi sagt:

        Männer im Rock sind mir egal. Aber wenn sie es demonstrativ tun, und sich dafür feiern lassen, dann müssen sie auch mit negativen Kommentaren leben.
        Mich haben ja die blutten Füsse viel mehr gestört 🙂

  • 13 sagt:

    Einfach nur und wieder einmal: Danke, danke, danke. Mehr gibt es zu diesem Text echt nicht zu sagen!

    • Martin Frey sagt:

      „Danke, danke, danke.“
      Genau dafür macht er es ja, 13. Nehme ich zumindest mittlerweile an. Meinerseits fühle ich mich bei NP und seiner monothematisch-repetitiven Art jedoch immer mehr wie im Film Groundhog Day. 😉
      Oder anders formuliert: meist weiss man nach den ersten zwei Sätzen, was er schreiben wird. Und das finde ich persönlich einfach langweilig.

      • 13 sagt:

        Ich kenne den Film nicht. Aber bei Dank war in erster Linie genau seinem Eifer und Durchhaltevermögen gewidmet. Natürlich weiss man, was kommt. Man hat es auch schon gehört. Solange aber Vorurteile in der Gesellschaft besteht, darauf darauf hingewiesen werden. Immer und immer wieder. Egal ob es sich um Rassismus, Sexismus oder was auch immer handelt.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Und täglich grüsst das Murmeltier – so auf deutsch.
        Falls nicht gesehen 13, unbedingt nachholen.

      • Martin Frey sagt:

        Schade, 13, haben Sie den Film nicht gesehen. Er ist sozusagen ein cineastischer Klassiker zum Thema Mann in Zeitschleife…. 🙂
        Primär inszeniert sich NP ja selber, immer mit sorgfältiger Abgrenzung gegenüber dem angeblich nicht so progressiven Umfeld, welches ihm anscheinend permanent das Leben schwerzumachen scheint.
        Für meinen Teil sehe ich einfach die Notwendigkeit nicht, sich (und neuerdings auch die Liebste) derart als postfeministische Vorzeigefamilie zu inszenieren.
        Wenn man dieses Bild immer wieder bemühen muss, finde ich das persönlich eher suspekt. Denn über Selbstverständlichkeiten sollte man eigentlich nicht immer Rechenschaft ablegen müssen, insbesondere wenn man eigentlich gar niemandem Rechenschaft schuldig ist.

      • 13 sagt:

        Ich sehe schon, da verpasse ich etwas. Werde es gerne nachholen.

        @ MF
        Sie haben recht. Über Selbstverständlichkeiten sollte man nicht sprechen müssen. Nur sehe ich, ebenfalls in einem untypischen Modell lebend, nicht wirklich eine Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft. Die meisten Menschen sind schlicht überrascht, aber positiv eingestellt, das sagt NP ja auch, aber es gibt auch immer wieder die anderen. Daher sprach mir der Text sehr aus der Seele.

      • Carolina sagt:

        Ich stimme MF und RoXY absolut zu. Es ist auch eine Form von Meinungsmache, seine persönlichen Wahrnehmungen und Befindlichkeiten zur Allgemeinsache zu erklären. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass Sie, 13, und alle, die ein ‚unübliches‘ Familienmodell leben, schon die Chuzpe haben müssen, dafür einzustehen – und dazu gehört eben auch, dass man irgendwann mal aufhört, sich um das Geschwätz der Oma nebenan oder irgendeines Nachbarn zu kümmern. Wenn Sie verantwortlich Ihr Leben führen und dazu stehen, warum genau können Sie dann nicht anderen dasselbe zugestehen? Wenn Sie sich das heutige Thema anschauen, fällt mir auf, dass sich die Nur-Hausfrauen anfangen, dafür zu entschuldigen, dass sie es wagen, zu Hause zu bleiben: ich finde das fürchterlich, denn die grösste Errungenschaft,

      • Carolina sagt:

        /2 vor allem in der Schweiz, scheint mir zu sein, dass wir sehr viel mehr Freiheit haben als in anderen Gesellschaften, das Familienmodell zu leben, das zu uns passt, das wir brauchen.
        Natürlich gibt es Dinge, die verbessert werden können und natürlich ist nichts perfekt und das soll man auch benennen, aber dieses ewige Ausspielen gegeneinander ist absolut kontraproduktiv und damit sollten wir Frauen endlich, endlich aufhören.

      • 13 sagt:

        @ Carolina
        Sie haben recht, es entspricht nicht meiner Art, den Leuten vorzuschreiben, wann Sie was sagen dürfen. Aber hier habe ich es einfach mal getan. Und wissen Sie warum? Weil ich es einfach satt habe, dass Menschen, die von einem Problem, einer Sache nicht betroffen sind, stets wiederholen, dass das gar kein Thema ist und nicht so schlimm. Es ging bei den Kommentaren doch gar nicht um Modelle, sondern schlicht um das hier:
        „Letztlich läuft es darauf hinaus, dass Sie, 13, und alle, die ein ‚unübliches‘ Familienmodell leben, schon die Chuzpe haben müssen, dafür einzustehen “
        Und da sage ich gerne: Nein! Ich muss gar nichts! Ich habe genau so das Recht darauf, dass mein Modell als normal betrachtet wird wie jeder andere!

      • 13 sagt:

        Und ich habe auch ein Recht darauf zu reagieren, wenn es nicht so behandelt wird, ohne mir anhören zu müssen, dass man sich nicht so anstellen muss, man doch damit leben muss. Nein, ich halte nichts von Tolerant intolerantem Verhalten gegenüber.
        Nie würde ich das Modell einer Hausfrau mit vollzeitarbeitendem Mann irgendwie schlecht machen und ich finde es genau so daneben, wenn sie sich rechtfertigen muss. Es gibt viele gute Gründe dafür zu Hause zu bleiben, auch wenn ich das nicht will. Aber ich masse mir nicht an zu behaupten, dass diese Kritik, der sie sicher oftmals ausgesetzt ist, sie nicht nerven soll oder ihr nicht einfach mal den Nuggi raushauen darf. Denn nur weil ich ein Problem nicht habe, heisst es nicht, dass es nicht existiert.

      • Martin Frey sagt:

        „Und ich habe auch ein Recht darauf zu reagieren, wenn es nicht so behandelt wird, ohne mir anhören zu müssen, dass man sich nicht so anstellen muss, man doch damit leben muss. Nein, ich halte nichts von Tolerant intolerantem Verhalten gegenüber.“
        Da rennen Sie bei mir offene Türen ein, 13. Man muss nicht alles akzeptieren, und man muss sich ein Stück weit verwahren wenn Leute einem dreinreden wollen. Ich glaube aber ein Stück weit, dass Carolina whs. das auch gemeint hat. M. a. W., wir leben glücklicherweise in einer an sich ungeheuer freien Epoche. Wir sind niemandem Rechenschaft schuldig, und sollten uns daher auch nicht dauernd rechtfertigen. Das bedingt aber auch, dass man sich nicht permanent überhöht (wie NP das m. E. tut).
        Normalität herrscht, wenn etwas keine Rede wert ist.

      • Martin Frey sagt:

        „Weil ich es einfach satt habe, dass Menschen, die von einem Problem, einer Sache nicht betroffen sind, stets wiederholen, dass das gar kein Thema ist und nicht so schlimm. “
        Auch da, ganz bei Ihnen. Wobei das natürlich ein häufiges Muster ist hier im MB, bei zig Themen.
        Dabei wäre doch gerade bei Themen, mit welchen man selber keine Erfahrung hat, ein Austausch fruchtbar und interessant. Zumindest nach meinem Verständnis.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Da haben Sie recht. Ich wollte mit meinem „Klappe halten“ auch keinen Dialog über das Thema an sich unterbinden, falls das falsch angekommen ist, tut mir das leid. Sondern eben sagen, hört auf den Dialog zu unterbinden, wenn ihr nichts davon wisst oder ihn nicht führen wollte. Beteiligt Euch nicht, aber lässt es andere tun. Es ist wie letzte Woche, als 50 Männer erklärten, dass die Menstruation nicht so wichtig ist, dass man darüber gross reden muss und es schon gar kein Buch braucht…

      • Carolina sagt:

        Liebe 13:
        Ich akzeptiere Ihre Erklärung voll und ganz – und es freut mich besonders, dass auch Sie (verzeihen Sie, wenn ich ganz offen bin: Sie haben schon das Potential dazu, mit Ihrer offensichtlichen Kompetenz und Ihrem Engagement in allen möglichen Bereichen, ein wenig einzuschüchtern) mal einen ‚Ausraster‘ haben…. 😉 Finde ich völlig ok und ich sehe auch genau, was Sie meinen! Muss manchmal sein…..

    • 13 sagt:

      Wobei mir doch noch etwas einfällt, vielleicht ist meine Idee aber auch so naiv, wie diejenige von NP. Wie wäre es mal, wenn alle, die nichts dazu sagen können, weil sie selber kein Familienmodell leben, welches von dem „in ihrem Umfeld üblichen“ abweicht sowie alle diejenige, die so toll sind, dass sie immer über den Sprüchen und Fragen anderer stehen können und nie einfach nur müde davon sind, die Klappe halten? Um Euch geht es nämlich hier nämlich schlicht nicht! Es sei denn, ihr fühlt Euch als „Partner der Freundin“ ertappt. Dann würde ich aber etwas Reflexion empfehlen…

      • Jänu sagt:

        Haha, guter Witz! Das sagt genau die Richtige, nicht wahr? Und welch kolossaler Widerspruch in sich: Es gibt doch kein Thema hier, bei dem es keinen Beitrag von ’13‘ gibt. ’13‘ ist demnach überall, auch im Gegensätzlichen, betroffen ist? Wohl kaum!
        Umgekehrt darf ich demnach meine Klappe auftun, wann immer ich will, denn meine Familie und ich gehören zu den wenigen Prozent Anteil in der Bevölkerung, die solche modernen Familienmodelle leben.

      • 13 sagt:

        Welcome back, meine Liebe. Wie war die Auszeit?
        Sie wissen doch, dass ich derart von mir selber überzeugt bin, dass ich einfach meine Weisheit überall teilen muss, damit die Welt auch davon profitiert. Sie scheinen ja auch von meinen Beiträgen besessen zu sein, oder?

      • Carolina sagt:

        13, ich möchte mich wirklich nicht in irgendwelche Dinge einmischen, beziehe mich also wirklich nur auf Ihren 11:42: wie würden Sie reagieren, wenn Ihnen Nur-Hausfrauen hier nahelegen würden, einfach mal die Klappe zu halten, da ja nicht betroffen?
        Es macht diesen Blog aus, dass die Meinungen geteilt sind; dass jeder seine Meinung sagen darf und dass keine Meinungsverbote herrschen. Wenn Sie anfangen, das, wie Familien ihre Leben leben, in ‚falsch‘ und ‚richtig‘ einzuteilen, machen Sie exakt das, was NP beklagt, mit umgekehrten Vorzeichen.
        Das passt eigentlich nicht zu Ihnen.

    • Muttis Liebling sagt:

      Das stimmt nicht ganz. Die eigentliche Frage des Blogs steht im Untertitel:

      ‚Warum bloss haben so viele Menschen ein Problem damit?‘

      Darauf antwortet aber niemand, mit Ausnahme von Zufferey heute morgen (Es haben nur ganz wenige damit Probleme, NP lebt einfach in der falschen Umgebung. Süddeutschland ist tatsächlich noch päkiger als die Schweiz – meine Anmerkung).

      Alle anderen Kommentare drehen sich reflexartig auf das vorgeschaltete Nebenthema und alle die Reflexe habe ich hier so oft gelesen, dass ich die in 10 min. niederschreiben könnte.

  • Elodie sagt:

    Für mich als 100%ige Alleinerziehende sind das Luxusprobleme. Ich manage alles alleine und wünsche mir einfach immer, dass ich gesund bleibe, so schaffe ich alles alleine weiterhin. Meinem Kind und mir gehts prima, wir kriegen alles super hin, klar ist es auch streng, aber gleichzeitig auch schön und vor allem lohnenswert. Von dem her aus meiner Situation her gesehen schwer zu verstehen, dass man etwas nicht optimal lösen kann wenn Mutter und Vater präsent sind, dann sollte doch alles gut geplant werden können, denn wenn ich das alleine hinkriege, dann kann das ein Paar umsomehr. Die Problematik liegt vermutlich darin, dass niemand auf etwas verzichten möchte und mit dieser Einstellung kommt man nicht zum Ziel.

    • Christoph Bögli sagt:

      Thema völlig verfehlt. Es geht ja nicht darum, dass Pickert und Partnerin das nicht hinkriegen oder er sich über irgendwas beklagt, im Gegenteil, anscheinend haben sie einen Lebensentwurf gefunden, der gut für beide funktioniert. Der springende Punkt war ja gerade, dass Aussenstehende diesen Lebensentwurf in ewiggestriger Weise abqualifizieren bloss weil die Frau direkt wieder arbeiten geht und primär er tagsüber die Kinderbetreuung übernimmt.

      Will heissen: Es geht um Geschlechterklischees, die viele anscheinend nicht überwinden können. Die Themen Arbeit&Kinder bzw. Alleinerziehende sind sicher wichtig, aber halt was anderes..

      • Lichtblau sagt:

        Ob jetzt Mütter oder Väter zu 100% ausser Haus arbeiten und somit den Löwenanteil des Familienbudgets einbringen: Ich finde das primär einfach mal grosszügig. Auch Vollzeitarbeitende würden, trotz interessantem Job, sicher gerne hin und wieder daheim bleiben und die Zeit mit den Kindern verbringen, statt im Dunkeln rauszumüssen oder unangenehme Kunden zu treffen. Also müssen sich mMn weder „13“ noch Frau Pickert für irgendetwas rechtfertigen (und dürften sogar mal jammern). Solange alles in Minne verläuft – who cares?

    • Magnus sagt:

      Lobenswert. Man muss dies aber auch situativ anschauen. Geben Sie ihr Kind 5 Tage die Woche in die Krippe, welche gerade nebenan ist? Haben Sie Eltern, Freunde, Verwandte, Bekannte, die Sie unterstützen? Wie flexibel können Sie im Beruf sein? Alles Fragen, welche relevant den Stresslevel und die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Privatem regelt.
      Ich erziehe zwei Kinder alleinerziehend, ich mache dies sehr gerne, aber der damit einhergehende, unausweichliche Verzicht ist immens. Ein fragiles Netzwerk an UnterstützerInnen muss gepflegt werden, die fehlende Flexibilität an der Arbeit geht klar auf Kosten der Karriere (aus AG-Sicht verständlich). Einmal einen Abend alleine zu verbringen mit Freunden liegt 2-3 mal pro Jahr drin. Finanziert werden muss dies entsprechend alles ebenfalls.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Nun Herr P. es gilt hier zwei Dinge zu beachten.
    1. Jeder von uns wird in seinem Umfeld immer das beobachten, was seine Meinung bestätigt. D.h. wenn ich das Gefühl habe, die Nachbarn seien spiessig und würden über uns die Nase rümpfen, werde ich innerhalb eines Monats sicher zwei Bemerkungen aufschnappen, die meine Meinung „bestätigen“.

    2. Könnte es auch sein, dass Sie – bekannt dafür sind, auf jede Bemerkung pikiert zu reagieren – für alle jene eine Zielscheibe werden, die gerne Leute aufziehen. (Ich meine, das macht ja nur Spass bei Menschen, die auch dementsprechend reagieren. )

    Wenn nun beides zusammenkommt, ergibt das so etwas wie ein Perpetuum Mobile.

    • tststs sagt:

      Naja, einen Blog, der lediglich aus dem Satz „(Fast) alle loben unsere Arbeitsteilung.“ besteht, wäre wohl eeetwas mager… 😉

    • Christoph Bögli sagt:

      Die persönlichen Beobachtungen (sofern diese überhaupt stattfanden) sind klassischerweise sowieso nur ein rhetorischer Kniff, um ein Thema anzusprechen..

  • Gaby Zwahlen sagt:

    Ein jeder muss seine Prioritäten im Leben selber setzen und niemand soll deswegen gewertet oder gar verurteilt werden!
    Für die einen sind es die Kinder und für die anderen Karriere, Geld und Selbstverwirklichung. In dem Fall ist zu empfehlen das Kind möglichst schnell abzustillen und eine Fremdbetreutung zu organisieren. Persönlich ticke ich da anders, denn mir ist es wichtig, für meine Kinder da zu sein und ihnen die Werte des Lebens persönlich zu vermitteln.
    Und die einzigen, welche sich über das Verhalten der Eltern ein Urteil anmassen dürfen, sind die eigenen Kinder.

    • claudia sagt:

      Ja genau, es ist mir auch sehr wichtig, für meine Kinder da zu sein und ihnen die Werte des Lebens persönlich zu vermitteln. Daneben arbeite ich aber 80%. Weshalb sollte sich das nicht vereinbaren lassen?

      • Gaby Zwahlen sagt:

        Kinder sind wie Schwämme! Entschuldigen Sie den unpassenden Vergleich, aber mir ist auf die Schnelle nichts besseres eingefallen. Wich will damit sagen, dass sie alles was sie in ihrer Umgebung wahrnehmen (hören, sehen, fühlen, etc.) in sich aufsaugen, bewusst oder unbewusst. Alles was man sagt, alles was man tut, oft sind es Kleinigkeiten und darin verstecken sich auch die Werte des Lebens.
        Und wenn mein Kind tagsüber fremdbetreut ist, dann übernimmt das eine andere Person für mich/uns. Sorry, das Putzen delegiere ich gerne an eine Putzfrau. Allenfalls sogar den Einkauf. Die Erziehung meiner Kinder mache ich selber, weil ich den Abschaltknopf für die Zeit in der „Dragana“ (oder sonst wer) zuständig ist, noch nicht gefunden habe. Man kann Kinder nicht nur nach der Arbeit erziehen!

      • tststs sagt:

        Frau Zwahlen, betrachten Sie es mal aus dieser Warte:
        Bei einem fremdbetreuten Kind ist es nicht so, dass es gar nichts von den Eltern aufsaugen kann (Ihr Schwamm-Vergleich finde ich völlig i.O.); aber es erhält noch andere „Anzapfstationen“!
        Welche Sie übrigens Ihren Kindern vorenthalten…

  • Simone Martin sagt:

    Danke, Nils, ich erkenne mich wieder.

    Meine Lieblingsfrage war, nach dem ich erläutert habe, dass ich nach 4-Monate Mutterschaftsurlaub wieder 80% arbeiten werde: „Wer macht denn da der Haushalt?“

    • Carolina sagt:

      Es ist anzunehmen, dass Ihnen irgendein Depp, hätten Sie nicht nach 4 Monaten wieder angefangen zu arbeiten, die Frage gestellt hätte, ob Sie jetzt wirklich ewig Nur-Hausfrau sein wollten und dabei verblöden wollten….
      Merken Sie was? Es sind unsere eigenen Befindlichkeiten und vor allem EMpfindlichkeiten, die sich da spiegeln. Immer, in jeder Situation wird sich ein Besserwisser finden, der Ihnen an den Karren fährt – absichtlich oder unabsichtlich. Erwachsen sein heisst auch, dass man darüber hinwegsehen kann und selbstsicher sein eigenes Ding macht.

  • Angie sagt:

    Reden wir vom 16wöchigen MutterschaftsURLAUB oder dem deutschen MutterSCHUTZ, der schon viele Wochen vor der Geburt beginnt und in eine lange Elternzeit (1Jahr) übergeht?
    Danke dem Autor für die Klärung.

    Mit Schreibaby hätten mir die 16 Wochen nichts gebracht, auch dem AG nicht. Da war ich mit 3h Schlaf in der Nacht noch gut bedient…

    • Angie sagt:

      Laut Google lebt Herr Pickert in Süddeutschland. Dort sind sowohl die Arbeitsverhältnisse, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten wie auch die Gesetze zum Schutz der Mutter während der Schwangerschaft und nach der Geburt andere als hier. Beispiel Elternzeit und Elterngeld.
      Ich bitte den Autor nochmals ausdrücklich um Klärung.

      Zum Thema: Laut WHO wäre 6 Monate voll und nach Bedarf stillen optimal. Die AG tun sich aber erfahrungsgemäss schon mit der bezahlten Stillzeit schwer. Kommt dazu, dass nicht jedes Baby die Flasche akzeptiert (z.B. mein Kleiner verweigerte sie).

      Je nach Kind ist also niemandem gedient, wenn Frau schon wieder so schnell zurück an den Arbeitsplatz geht. Ich wäre für ein Modell Elternzeit von 1 Jahr, das je nach Bedarf zwischen den Eltern aufgeteilt werden kann.

    • Angie sagt:

      Und zu Steffi Buchli: Buchli kann tun und lassen, was und wie sie will. Ich wäre niemals 1 Monat wegen der Arbeit von Zuhause und meinem Kind weg, v.a. nicht in einem Alter, wo das Thema Trennungsangst aktuell wird, ebenso die Entwicklung einer sicheren Bindung. Aber es ist ihr Leben, die Entscheidung von ihr und ihrem Partner, welche die elterliche Verantwortung für ihr Kind tragen. Daher urteile ich nicht über sie.

      • zysi sagt:

        was, Sie sprechen „Trennungsangst“ und „Entwicklung sicherer Bindung“ an?
        Geht’s Ihnen eigentlich noch, dieses Menschenrecht haben die Kleinen noch nicht, erst ihre Eltern…..

        😉

  • Kiki sagt:

    Big like zu diesem Post, Herr Pickert!
    Sich nicht um die Meinung der andern kuemmern, ist eines. Aber leider ist es auch so, dass dieser „Partner der Freundin“ einer Frau keine Fuehrungsposition zutrauen oder anbieten wuerde, und so werden festgefahrene Rollenbilder zu Glasdecken fuer Frauen. Und darum muss das Thema auch zum x. Mal angesprochen werden. Danke!
    Hier noch ein Artikel zum Thema, zwar auf English, aber doch sehr passend:
    http://qz.com/434056/working-moms-have-more-successful-daughters-and-more-caring-sons-harvard-business-school-study-says/

    • Felix Stern sagt:

      Es gibt keine Glasdecke. Die bilden sich die Feministinnen nur ein, weil sie keine Verantwortung für ihr eigenes Scheitern tragen wollen. Woher wissen Sie, ob dieser Freund der Freundin überhaupt Personalentscheide über Führungspersonal trifft und wenn ja, wie er es anpackt? Eines wissen wir jedenfalls: irgendwer hat NP’s Frau eine Führungsposition angeboten. Das kann man durchaus als Hinweis nehmen, dass es gar keine Glasdecke gibt.

  • Sabine sagt:

    Ja, NiIs, Sie sind toll, Ihre Frau auch.

  • Werner Meile sagt:

    Meine Partnerin war eine Woche nach der Geburt bereits wieder regelmässig im Büro. Wir haben uns die Kinderbetreuung aufgeteilt. Auf Unverständnis bin ich aber noch nie gestossen, eher auf Zuspruch. Es soll doch jedes Paar dies so regeln, wie es für sie passt.

  • Sportpapi sagt:

    «Wie, du lässt deine Frau schon wieder arbeiten?» Ich glaube nicht, dass damit gemeint ist, dass man es seiner Frau verbieten sollte. Sondern es schwingt mit: „Was, deine Frau muss schon wieder arbeiten? Kannst du sie denn nicht ein bisschen mehr unterstützen, in dem du etwas mehr Geld heimbringst?“
    In meinem Bekanntenkreis ist es ja üblich, dass Mütter den Mutterschaftsurlaub auf ca. ein halbes Jahr ausdehnen, was in etwa der geplanten Stillzeit entspricht. Aber das muss man sich finanziell ja auch erst mal leisten können. Ebenso wie die anschliessende meist übliche Pensenreduktion.

    • 13 sagt:

      Warum gehen Sie davon aus, dass
      „Was, deine Frau muss schon wieder arbeiten? Kannst du sie denn nicht ein bisschen mehr unterstützen, in dem du etwas mehr Geld heimbringst?“ besser ist als «Wie, du lässt deine Frau schon wieder arbeiten?»? Beides zementiert doch Geschlechterrollen. Mein Mann muss mich doch nicht unterstützen, sondern seinen Teil übernehmen….

      Ich schätze mal genau das ist es, was Herr Pickert sagen will. In Ihrem Bekanntenkreis ist es üblich, also soll es normal sein, dass solche, die es anders machen, immer wieder mit Meinungen und Fragen überschüttet werden? Nein, ist es nicht. Irgendwann mag man eben nicht mehr und hat die Schnauze voll. Und selbst wenn es 90% ok finden, nerven die anderen 10% genug.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Warum gehen Sie davon aus, dass ich das eine besser finde als das andere? Aber Sie haben recht, beides zementiert Geschlechterrollen. Und die Rolle des Mannes, der seine Frau auf Händen trägt liegt mir etwas näher (ja, ist mir sogar sympathisch) als die des Alleinherrschers zu Hause. Aber ich halte es ja für einen weiteren Kunstgriff, dass man eine solche Aussage so negativ wie möglich versteht und damit ins Lächerliche dreht.
        Ja, ich empfinde es als vorwiegend auch meine Verantwortung (= „meinen Teil übernehmen“), dass wir es uns leisten konnten, dass meine Frau jeweils den Mutterschaftsurlaub noch etwas ausdehnen konnte. Auf ihren Wunsch. Und nein, hätte sie es sich anders gewünscht, wäre das natürlich auch ok gewesen.

      • Sportpapi sagt:

        Noch zu den Geschlechterrollen: Ich glaube einfach nicht, dass diese keinerlei Grundlage haben. Wenn ich unten z.B. vom Liebeskummer der arbeitstätigen Mutter lese, so glaube ich nun mal nicht, dass viele Väter die gleichen Gefühle bzw. diese im gleichen Ausmass erleben.
        Und wenn ich Sie, 13, lese, so sehe ich hier nun mal vielfach die engagierte Mutter, die sich in meinen Augen vom engagierten Vater vielfach schon etwas unterscheidet, gerade was die Prioritätensetzung anbelangt.
        Kurz: Ich kann mit Rollenbildern gut leben. Aber auch damit, wenn jemand halt anders lebt, als „vorgesehen“.

      • 13 sagt:

        „Und die Rolle des Mannes, der seine Frau auf Händen trägt liegt mir etwas näher (ja, ist mir sogar sympathisch) als die des Alleinherrschers zu Hause. “

        Ich finde beide gruselig. Liegt aber u.a. sicher auch daran, dass ich täglich Frauen sehe, die so einen Mann zu Hause hatten und dabei leider verlernt haben, selber zu laufen. Auch sehe ich es etwas anders, was die Unterstützung anbelangt. Es ist die Verantwortung beider Elternteile, dass das Kind altersgemäss möglichst gut umsorgt wird (beinhaltet sowohl Pflege und Betreuung wie auch finanzielle Absicherung). Und wenn das als gemeinsame Aufgabe begriffen wurde, wird geschaut, wer welchen Teil am Besten übernimmt. Je nach persönlichen Fähigkeiten und Vorlieben sowie äusseren Faktoren.

      • Sportpapi sagt:

        „“enn das als gemeinsame Aufgabe begriffen wurde, wird geschaut, wer welchen Teil am Besten übernimmt. Je nach persönlichen Fähigkeiten und Vorlieben sowie äusseren Faktoren.“
        So ist es und so läuft es doch meistens.

  • Stevens sagt:

    Find ich ein guter Text.
    Und dennoch: Muss es sein, nochmals ein Text zu diesem Thema, der gefühlt achthundertzwanzigste. Dieses Thema ist sowas von totdiskutiert und ausgelutscht. Texte und Diskussionen zu diesem Thema bringen schlichtwegs nichts, die Positionen sind unverrückbar.

    Wieso haben eigentlich alle „Partner einer Freundin“, „Eltern der Kitafreunde “ oder „Nachbarinnen“ das Gefühl, sie müssten ihre Meinung dazu kundtun?
    Es geht sie schlichtwegs nichts an, wie Familie Pickert sich organisiert. Also sollen sie auch den Schnabel halten.

    Deshalb: Einfach solche Fragen nicht mehr diskutieren (es bringt nichts), sondern schweigen und machen. So wie man selbst es für richtig hält und wie es in der eigenen Situation am Besten ist.

    • Sportpapi sagt:

      Wieso haben eigentlich alle Autoren irgend einen „Partner einer Freundin“, „Eltern der Kitafreunde “ oder „Nachbarinnen“, die sie anführen können, um ihrer These oder Beschwerde etwas Leben einzuhauchen?
      Warum werden nicht die vielen Menschen aufgeführt, die das völlig ok finden, sondern nur das eine negative Beispiel? Warum so empfindlich? (wobei hier ja Geld verdient wird damit, berufsempfindlich zu sein).
      Wer selbstbewusst durchs Leben geht, wird doch wohl auch den einen oder anderen sanften Gegenwind überstehen können, ohne sich gleich verbieten zu müssen!

      • Melody sagt:

        Ich glaube man ist empfindlicher, da man insgeheim vielleicht selbst unsicher ist über die Entscheidungen, die man trifft bzw getroffen hat.
        Wer sich sicher ist, lässt sich von solchen Kommentaren weniger einnehmen.

      • Stevens sagt:

        Ist schon so. Ein bisschen Gegenwind gehört schon dazu und man sollte sich nicht von allen beeinflussen lassen, sondern zu seinen Entscheidungen stehen.

        Und dennoch begreif ich es nicht: Schon die Tatsache, dass Personen, mit denen man eigentlich nichts zu tun hat, sich hier einmischen zeigt: Schwieriges Thema.
        Und dann all die Blogs, Zeitungsartikel, Bücher dazu. Jedee und jeder hat irgendwie das Gefühl, er/sie müsse noch seinen Senf dazu geben, seine Gedanken seien relevant.
        Wieso? Weshalb wird es so emotional diskutiert? Ich versteh nicht, weshalb das Ganze.

        Ist doch einfach eine Entscheidung, die jede Familie treffen muss. Mehr nicht.

      • Jane Bissig sagt:

        Ja, das mit dem Selbstbewusstsein… Wir haben Kinderbetreuung und Lohnarbeit halb halb aufgeteilt. Ich höre ständig, was ich doch für ein Glück habe mit meinem Freund, dass er unserem Kind ein toller Vater ist. Ihm hat das noch nie jemand gesagt, obwohl ich wohl nicht wirklich schlechter bin als er. Das wurmt mich dann schon, auch wenn es mir egal sein müsste. Deshalb nervt es etwas, wenn Herr Pickert hier immer am rumjammern ist. Bestimmt kriegt er oft genug gesagt, was für ein toller Hecht er ist.

      • Sportpapi sagt:

        Er bekommt allerdings sicherlich genau so häufig gesagt, was er doch für ein Weichei sei.
        Nun ja, er verdient nun mal sein Geld damit, sich zu exponieren.

      • Carolina sagt:

        Und mein Mann hört oft ad nauseam, was er doch für ein Glück habe, dass er zu Hause abhängen könne, während seine Frau das Geld verdient…….
        Es ist genauso, wie SP sagt: jeder hier (mich miteingeschlossen, peinlicherweise) findet irgendwo jemanden in seiner weiteren Umgebung, der seine eigene These untermauert bzw die eigenen Befindlichkeiten trifft – deswegen heisst das doch noch lange nicht, dass nicht bei den allermeisten Familien die Aufteilung herrscht, die für diese Familie stimmt; und ob sich dann irgendjemand das Maul darüber zerreisst oder nicht (wie in jeder Situation), ist doch eigentlich völlig egal. Wie SP es sagt: die allermeisten Menschen finden das Lebensmodell von NP völlig ok, aber ein Blog wird erst daraus, wenn er die notorischen Nörgler findet (oder erfindet?).

    • marusca sagt:

      Was muss es mich kümmern, was die Freundin der Sowieso und der Lebenspartner der Irgendwer von sich gibt? Nicht nur, dass ich es gar nicht hören würde, weil ich von Natur aus die meisten besonders toll finde, mit denen ich nichts zu tun habe, sondern weil mich der Lebensstil und die Familienplanung samt den offenbar damit zusammenhängenden, ganz besonders „schwerwiegenden Problemen“ all der geplagten Pickerts in unserem Land von ganzem Herzen egal sind.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Das wird doch heute ständig in den Medien als modern gefeiert: wenn eine Frau Karriere macht, dann ist das gut, weil emanzipiert. Macht der Mann Karriere, dann ist er egoistisch/patriarchal.

    Wurden früher zum ­Beispiel Mut, Leistungswille oder Autonomie von Männern hoch gelobt, so werden heute diese ­einstigen Qualitäten stigmatisiert. Mut wird als Aggressivität denunziert, Leistungswille als Kar­rierismus, und aus der männlichen Autonomie ist die Unfähigkeit zur menschlichen Nähe geworden. Bei den Frauen hingegen wird Mut/Leistungswille/Karriere/Autonomie als emanzipiert bejubelt.

    • dr house sagt:

      eigentlich ist dem nichts mehr hinzu zu fügen! genauso sehe ich (frau!) das auch. im leben des autors hat ein totaler rollentausch stattgefunden und das doch gut. es wirklich ein elternteil für die kinder da. was ich jedoch nicht goutiere, sind die karriere-eltern, die beide ihren ego ausleben und die kinder in staatliche institutionen abschieben, obwohl sie es sich leisten könnten, dass einer die familienarbeit übernimmt. dieses abschieben von kindern um der «karriere» willen finde ich grauenhaft und die folgen davon spüren wir bereits in den jungen oft sehr empathielosen menschen, die sich ignorant und arrogant in unsem umfeld bewegen und ausser sich selber und party nichts mehr im sinn haben… ich rede nicht von den eltern, die beide arbeiten müssen, weil das geld zum leben nicht reicht.

      • Karin Stepinski sagt:

        Super genau auf den Punkt gebracht! Bravo!

      • Kasi sagt:

        Und wie steht’s mit Eltern die gerne (teilzeit) arbeiten gehen, obwohl sie keine grosse Karriere machen? Es gibt noch etwas zwischen „arbeiten müssen weil das Geld nicht reicht“ und „karrieregeil“, und dies wird wohl auf einen grossen Teil der arbeitenden Eltern zutreffen.

      • Papperlapapi sagt:

        Mit Dr. House haben wir also „die Partnerin eines Freundes, Mutter eines Kitakindes, Nachbarin“ gefunden, die weiss wie die andern zu leben haben und was oK ist und was nicht! Lassen Sie die Leute ihre Entscheidungen treffen und kümmern sich um ihr Leben.

      • Sportpapi sagt:

        Papperlapapi: Diskutieren, ohne dass man eine Meinung haben darf, erscheint mir etwas schwierig…

    • Reincarnation of XY sagt:

      Das sehe ich auch so. Traditionell „männliches“ Verhalten, wird bei Männern negativ und bei Frauen positiv bewertet.
      Wie wenn Buben mit Pink und Puppen spielen, ist es ok und ich als Vater progressiv wenn ich es erlaube. Aber wenn Mädchen damit spielen, dann ist es natürlich massivst rückständig. Dann ist elterliche Gegenpropaganda gefordert.

      Was soll man dazu sagen? Da lachen ja die Hühner.

      • tststs sagt:

        Wenn man es ein wenig differenzierter betrachten:
        – Maedchen, die NUR mit Puppen etc. spielen: rueckstaendig
        – Jungs, die AUCH mit Puppen etc spielen (duerfen): progressiv
        😉

      • Jane Bissig sagt:

        Ich sehe das anders als Sie. Sie verwechseln die Realität mit den Kommentarspalten. Ein Beispiel: Mein Sohn spielt mit Puppen und mit Autos (öfter mit Autos). Wenn er mit der Puppe spielt kommt von den Grosseltern „härzig!“ in einer ganz hohen Tonlage. Wenn er mit Autos oder Lego spielt, heisst mit normaler stolzer Stimme „siehst Du, wie er sich dafür interessiert!“

        Ist jetzt natürlich kein Drama. Ich möchte nur illustrieren, dass ausgesprochenes Ideal und „Herzensmoral“ doch ziemlich auseinanderklaffen können. Und mein Sohn ist jetzt noch klein. Spätestens im Kindergarten werden ihn die gleichaltrigen Jungs schon auf den „rechten Weg“ bringen.

        Und die jungen Männer von heute wirken eigentlich nicht verweiblicht. Im Gegenteil.

      • Sportpapi sagt:

        So differenziert wird das aber üblicherweise nicht betrachtet…
        Ausserdem wäre die logische Vorgehensweise: Mein Kind spielt mit dem, was ihm Spass macht – und elterliches Eingreifen ist grundsätzlich unnötig.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ja Jane – natürlich in der Medienblase ist oft eine andere Realität als im Alltag.
        Im Alltag nehme ich immer wieder wahr, dass viele viele Leute sehr konservativ sind.

        Aber es stimmt mich dann nicht etwa hoffnungsvoller, wenn ich hier in den Kommentarspalten einfach ein gespiegeltes/gegenteiliges richtig/falsch Schema vorfinde.

      • Jane Bissig sagt:

        @R.o.XY: Doch, mich schon. Nur weil einem persönlich etwas auf den Keks geht, ist es deshalb nicht schlecht oder falsch. Es braucht diesen Gegendruck unbedingt! Und nach richtig/falsch-Schemen suchen wir alle irgendwie.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Druck erzeugt Gegendruck.
        Eine endlose Spirale des Drucks.

        Nein, hoffnungsvoller stimmen mich tolerante Menschen. Tolerante Menschen, die Buben und Mädchen mit Freude Prinzessin spielen lassen oder Space Warrior. Hoffnungsvoller stimmen tolerante Menschen, die Geschäfts- und Hausfrau absolut – und ohne wenn und aber ! – akzeptieren.
        Aber solche die einfach unter umgekehrten Vorzeichen diskriminieren, sind für mich mitunter die Schlimmsten.

      • Jane Bissig sagt:

        Natürlich soll man die einzelnen Menschen akzeptieren, wie sie sind. (Das gilt vorallem für die Kinder!) Auch den Hausfrauen und Ernährern will ich nichts Böses. Aber mMn gibt es viele gute Gründe, das Modell zu kritisieren. Und darüber soll man diskutieren dürfen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        so ganz im Sinne: „wir sind alle gleich, nur ich bin ein bisschen besser…“

        ja, das dürfen wir ja finden, das ist legitim, denn wir sollten ja von unserem eigenen Modell schon überzeugt sein.
        ABER wenn wir nicht begreifen, dass der für mich beste Weg nicht unbedingt der beste für den anderen ist. Dann bin ich eben noch nicht sehr weit gekommen.
        Denn kritikwürdig ist absolut jedes Modell und es wird auch immer solche geben, die jede Kritik absolut rechtfertigen (bzw. eben auch widerlegen)
        Zum Trost: ich brauchte auch mehrere Leben bis ich das WIRKLICH gecheckt habe.

      • Sportpapi sagt:

        „Aber mMn gibt es viele gute Gründe, das Modell zu kritisieren. Und darüber soll man diskutieren dürfen.“ Ganz bei Ihnen.
        Aber lustigerweise gibt es wohl viele Menschen, die so überzeugt von ihren Ansichten sind, dass sie diese gerne verbreiten, sich auf der anderen Seite aber sehr empören über jeden Kommentar der Gegenseite, der als Einmischung in private Angelegenheiten, als Übergriff verstanden wird.

      • Jane Bissig sagt:

        „wir sind alle gleich, nur ich bin ein bisschen besser…“ So selbstbewusst bin ich nicht. Es gibt ja noch vieles anderes, das man richtig oder falsch machen kann.

        Ich bin fest überzeugt, dass es unsere Gesellschaft im Guten verändern würde, wenn einerseits alle Menschengruppen ihren Anteil an Reproduktionsarbeit übernehmen und wenn Kinder mitkriegen würden, dass auch die Mamis da draussen Geld verdienen. Und dafür muss man es machen und auch darüber reden. Das ist die politische Seite. Im echten Leben ist es ja dann oft komplizierter und natürlich sollen alle versuchen, auf ihrem Weg Glück zu finden!

      • Jane Bissig sagt:

        @Sportpapi: Der Rabenmuttervorwurf ist nun mal der schlimmste überhaupt. Als ich wieder arbeiten ging nach dem MS-Urlaub und mein Baby in väterlicher Obhut liess, litt ich schlimmen Liebeskummer. Und noch heute gibt es mir einen Stich, wenn ich das Haus verlasse oder bei der Arbeit ans Kind denke. (Dem Vater geht es wohl ähnlich.) Da geht eine Bemerkung rascher unter die Haut. Bin nicht am rumjammern., erlebe das nur sehr selten und bin zufrieden mit unserem Modell. Einzelfälle kritisieren ist immer schwierig und rasch übergriffig. Aber wie in einer Gesellschaft die Arbeiten aufgeteilt sind, da darf man doch schon eine Präferenz haben!

      • Reincarnation of XY sagt:

        SP – so recht sie haben (Jane, ich könnte ihnen mal von dem Druck einer Hausfrau erzählen und den bissigen Kommentaren, welche sehr sehr stechen können), so sehr zeigt, dass kritisieren meist nicht mehr bringt als: Verletzen, Rechtfertigen, Ausholen zur Gegenkritik.

        Konstruktive Kritik wäre ehrlich aufzuzeigen: wo jedes Modell Schwächen hat und was die jeweiligen Klippen sind, die es zu meistern gilt.
        Das könnte allen helfen. Aber leider wird eine echt konstruktive Diskussion durch Ideologie und Intoleranz fast verunmöglicht.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Was andere denken, ist grundsätzlich egal. Leben und leben lassen sollte die Devise eigentlich lauten. Aber in einer Zeit, in der Identität hauptsächlich über die Abgrenzung gegenüber ‚dem anderen‘ erfolgt- als ob es nichts besseres zu tun gäbe- kann man nicht mehr mit dem Verständnis eben jener anderen rechnen. Gut, das akademische Milieu scheint eh‘ eine Welt für sich zu sein, item: Wenn man die Texte vom Pickert liest- oder Tweets über Garderoben für Männer (das sind chauvinistische Hochburgen, die staatlich überwacht gehören!)- dann fragt man sich langsam sowieso, wie es um die geistige Verfassung gewisser Kreise bestellt ist. Der Autor scheint grundsätzlich in einer ihm feindselig gesinnten Welt zu leben. Vielleicht sollte er einfach die Welt wechseln…

    • Susi sagt:

      M.Z.: „Was andere denken, ist grundsätzlich egal.“
      Stimmt. Aber wer ist schon völlig unabhängig von der Meinung anderer? Wenn einem immer wieder gesagt wird, man sei eine Rabenmutter, glaubt man irgendwann auch irgendwie ein wenig daran. Ich selbst bin froh, dass mein Umfeld anders tickt, grosszügig, tolerant, aufgeschlossen und auf derselben Schiene fahrend wie unsere Familie. Aber gerade hier in der Mamablog-Kommentarspalte werden arbeitende Mütter nicht selten scharf kritisiert. Warten wir mal die heutigen Kommentare ab…
      🙂

      • dr house sagt:

        mir persönlich liegt es fern, arbeitende mütter zu kritisieren. vor allem nicht solche, die arbeiten MÜSSEN, weil sie der alleinige ernährer der familie sind, oder ein gehalt nicht ausreicht. mir geht es um jene eltern, die ihre kinder um der «karriere» willen in öffentliche institutionen abschieben + sich vor der verantwortung (und auch dem verzicht, den kinderhaben unweigerlich mit sich bringt) drücken! da stelle ich mir einfach die frage: warum? warum stellen solche leute kinder in die welt? schon jetzt leidet die gesellschaft unter den ersten generationen abgeschobenen kindern, die inzwischen erwachsen geworden sind. da sie viel zu früh gezwungen waren, aus sich allein gestellt zu sein, sind aus ihnen harte, egoistische erwachsene geworden, die nur eines sehen: sich selbst!

      • Papperlapapi sagt:

        @Dr. House: wenn es Ihnen fern liegt, warum lassen Sie es dann nicht bleiben?

      • tststs sagt:

        Ach wissen Sie, Susi, wir haben hier eine besondere Ansammlung von Menschen; deren Psyche arbeitet komplett anders, als diejenige der „normalen“ Menschen (Stichwort: Unabhaengigkeit von Aussenfeedback)

      • tststs sagt:

        @ papperlapapi: Treffer, versenkt!
        (schon zum zweiten Mal heute)
        😉

      • Sportpapi sagt:

        @tstststs: Ach kommen Sie: Es geht hier um irgendeinen entfernten Bekannten. Während das ganze engere Umfeld das ganz anders sieht.
        Das ist, wie wenn Sie in der Schule von allen Eltern ihrer Kinder als sehr kompetenz wahrgenommen und wert geschätzt werden.
        Aber irgend ein Vater im Schulhaus, mit dem sie kaum zu tun haben, äussert sich auch einmal negativ. Und sie werden so sehr aus der Bahn geworfen, dass Sie gleich einen empörten Artikel darüber schreiben müssen…

      • 13 sagt:

        @ dr house
        „vor allem nicht solche, die arbeiten MÜSSEN, weil sie der alleinige ernährer der familie sind, oder ein gehalt nicht ausreicht. “

        Das ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle, aber bisher habe ich einfach noch nicht eine wirkliche Antwort darauf gefunden. Warum MUSS der Vater immer arbeiten und die Mutter muss nur dann arbeiten, wenn kein Vater da ist, oder wenn sein Einkommen nicht reicht?

      • tststs sagt:

        Hmmmm, SP, und trotzdem ist es oft so, dass diese eine negative Bemerkung mehr hängenbleibt, als alle positiven Voten zuvor… nicht bei jedem Menschen gleich und auch nicht beim gleichen Menschen immmer im gleichen Ausmass

      • Zufferey Marcel sagt:

        @Susi: Natürlich vesorgt sich niemand ganz alleine mit der täglich notwendigen Portion Aufmerksamkeit und Anerkennung. Aber Nachbarn gehören bei mir grundsätzlich bereits zur Kategorie nicht wichtig. Ich denke, Menschen, die auf Anerkennung und Selbstbestätigung von aussen angewiesen sind, haben es, ganz besonders in der heutigen Zeit, sehr schwer, da die Welt kaum mehr verlässliche Orientierungspunkte lief.

        Hm, die alte, wirtschaftliche und soziale Ordung hat vor allem in den Neunzigerjahren begonnen, sich auf zu lösen. Ich sitze gerade in einer ‚Silberkugel‘ und esse- nach Jahren wieder einmal!- einen Silber Beefy mit zwei Spiegeleiern. Smells like Existenzkampf to me. Damals habe ich alles verloren, auch mich selbst, meine Existenz und ich musste mich komplett neu orientieren…

      • Zufferey Marcel sagt:

        Im Hintergrund läuft Pink Floyd, the Wall- we don’t need no education, ein Losung, die mein Lebensmotto war. Stellen hatte es ja in den Achzigern wie Heu, überall, an jeder Ecke…

        …dann krachte es 1991 und die Arbeitslosenquoten explodierten! Berufe mit z. T. über 100 Jahre alter Tradition verschwanden spurlos von der Bildfläche…

        Egal, heute stehe ich grundsolide da und bereue nichts. Ein Blick zurück im Zorn wäre reine Zeitverschwendung. Was ich sagen will: Es spielt wirklich keine Rolle, was andere sagen- den richtigen Weg muss mann letztendlich ganz alleine finden. Das erfordert zwar sehr viel Stärke und Selbstbewusstsein- aber es lohnt sich alleweil 😉

        Rabenmütter, Rabenväter, Supermamis und Superdaddys gibt es nicht: Jeder nach seiner façon, so ist’s richtig!

      • Katharina sagt:

        MZ: ‚…dann krachte es 1991 ‚

        Da habe ich ein Verständnisproblem: Auf welches Ereignis beziehst Du Dich?

      • tststs sagt:

        „Rabenmütter, Rabenväter, Supermamis und Superdaddys gibt es nicht“
        Doch, die gibt es!
        Auch wenn einige jetzt meinen: „ui nei, jede nach sinere Fassssson“… „ist alles eine Frage der Perspektive“… „es isch ja nur en Meinig“…
        Nein, dammi nomal, nein. Es gibt Rabenväter/mütter, es gibt sogar Gesetze, die diese belangen…
        Und es gibt gaaaaaaaaaaaaanz viele Supermamis/daddies! (Und übrigens: Auch Superman macht Fehler, das macht ihn nicht weniger zum Helden!)

      • tststs sagt:

        Sorry, meine Rumflucherei… mich regt dieses Thema im Moment wahnsinnig auf: Jeder darf seine Meinung kundtun; die Politiker haben es verpasst, dem Volk zuzuhören; Meinungsfreiheit blablabal
        NEINNEINNEIN (mit trötzle und stämpfele)! Gewisse Meinungen gehören sich nicht; nicht jede Meinung darf eine Zuhör-Schuld einfordern; und nicht alles, was das Volk sagt, hat seine Berechtigung und muss gehört werden! Ganz im Gegenteil!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Sie meinen, wenn man beispielsweise von der SP verlangt, dass sie sich nicht nur einsetzt für den einfachen Arbeiter, für mehr Ferien, kürzere Arbeitszeiten, Mindestlohn, usw.
        Sondern dass sie darüber hinweg auch noch seine Hauptsorgen ernst nimmt – die Angst vor Ausländern, egal wie viele es davon im Umfeld wirklich gibt.

      • tststs sagt:

        Ich weiss jetzt nicht, ob ich Sie richtig verstanden habe, SP, aber mein Senf dazu:
        Nein, die SP muss jetzt nicht plötzlich auch noch auf diesen Zug aufspringen; es wäre viel mutiger, einfach mal hinzustehen und deutlich zu sagen: Eure Meinung darf/soll man nicht ernst nehmen! Ihr irrt euch! Schlicht-und-einfach!

        (Ich akzeptiere jede Meinung, die logisch und inhärent begründet ist; alles andere tue ich als Geschwurbel, auf das man ganz sicher nicht hören muss, ab! Und eben, jeder der sagt, es gehe uns so schlecht wegen den Ausländern, kann dies nicht begründen; eben weil es schlicht nicht so ist!)

      • Sportpapi sagt:

        Ungefähr so 🙂
        Etwas mehr Volksnähe würde der SP sicher gut tun. Aber wenn die Leute eine Trump oder Blocher wählen, weil der doch so schöne Versprechen macht und verspricht, gegen Ausländer vorzugehen, und sie dabei alles ausblenden, was diese Typen eigentlich hauptberuflich und so tun und wofür sie politisch wirklich stehen, dann ist ihnen nicht zu helfen. Im Gegenzug werden Gewerkschaftler beschimpft, wenn sie sich für die Arbeiter einsetzen… Ja, auf diesen Zug sollte man nicht aufspringen.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Katharina: Schau Dir doch einmal die Schweizer BIP-Statistiken, die Beschäftigungszahlen und die Geldpolitik der SNB aus den 1990’s an! Gut, Letztere zog die Handbremse eigentlich schon 1988- was sich umgehend auf die Beschäftigung niederschlug. Das weiss ich deshalb noch so genau, weil ich damals freiwillig Jahre lang temporär gearbeitet habe: Da boten sie einem bei Manpower und Adia Interim (heute Adecco) jeweils Champagner und Salznüsschen an, bevor sie zehn oder zwanzig Dossiers mit verfügbaren Jobs hervor zogen… Damit war dann Ende 1988 schlagartig Asche und ich musste mich widerwillig nach einer Festanstellung umsehen. Jaja, Katharina: 1991/92 endete das güldene Zeitalter auf dem Schweizer Arbeitsmarkt abprupt und die Sozialhilfezahlen zogen in der Folge plötzlich steil nach oben!

      • Katharina sagt:

        SP…. wobei beim Trump leider angenommen werden muss, dass seine Wähler ihn genau wegen seiner Aussagen während des Wahlkampfes wählten. Ich meine nicht all die Versprechen, die ja auch die andere Seite von sich gibt.

        Beobachte wie plötzlich Medien ihn eine zeitlang zahmer portraitierten, und jetzt ist ersichtlich wohin der Zug geht, wenn die Postenbesetzungen angeschaut werden.

        Ist es zulässig, Blocher und Trump gleichzustellen? Ich denke Trump geht da sehr viel weiter.

        Gut ist, dass die Progressiven nun wirklich über die Bücher gehen müssen. Aber ist das Risiko eines Bürgerkrieges das Wert? SP Schweiz redet nun von Klassenkampf. Bei uns ist das Klima bereit für einen Bürgerkrieg.

      • Katharina sagt:

        MZ, werde ich nachschauen. Ich dachte immer dass das EWR-Nein die schweizer Wirtschaft zum langsamen stillstand führte und mit den Bilateralen der Boom kam. Aber eben, vielleicht ist das einer jener ’narrative‘. Daher meine Frage mit 1991. SNB Politik scheint aber plausibel.

      • Zufferey Marcel sagt:

        @Katharina: Wenn ich vom Ende des güldenen Zeitalters auf dem Schweizer Arbeitsmarkt spreche, dann meine ich das aus Sicht der Arbeitslosenzahlen im Rückblick auf die gesamte Zeit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, also inklusive Wirtschaftswunderjahre, deren vorzeitiges Ende 1971 nach dem Abgang der Amerikaner vom Goldstandard unter Nixon (und damals zwar ebenfalls hohen AL-Zahlen- aber nicht so hochen wie in den 1990’s, weil in den Siebzigern nicht alle Beschäftigten beim Verlust der Stelle automatisch in den Genuss der ALV kamen), dem Ölschock kurz darauf und der ersten, schweren Industriekrise der Schweiz bis 1988 (Uhren- bzw. Quarzkrise). Rein arithmetisch erreichte die AL-Quote etwa Mitte der 1990’s sogar den höchsten Stand seit dem Generalstreik von 1918!

    • Susi sagt:

      P.S. Dass Pickert manchmal bitz ein Jammeri ist, wissen wie schon lange, oder?

    • tststs sagt:

      Nope; „Mut, Leistungswille oder Autonomie“ sind immer noch gefragte
      Eigenschaften, so gefragt, dass sie neuerdings auch zu hause/in der Familie eingefordert werden! Das ist der Unterschied zu früher.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Erklären Sie mal. Ich verstehe den Punkt nicht.

      • tststs sagt:

        Etwas platt ausgedrückt: man(n) muss/soll Leistungswille etc. nicht nur im Job zeigen, sondern auch bei der Familienarbeit.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Sie würden also Mann oder Frau, die sich entscheidet, nach Geburt des Kindes zu Hause zu sein, in erster Linie als leistungswillig bezeichnen? Als mutig?
        Mit autonom könnte ich allenfalls noch leben, auch wenn es ja gerade um die Eltern-Kind-Symbiose geht…

      • Hans Hintermeier sagt:

        Aber bei einer Frau izt es modern/emanizipiert, wenn sie nur Leistungswillen im Job zeigt, siehe diesen Beitrag von Pickert

      • tststs sagt:

        @SP: Etwas spät, aber hier noch meine Antwort.
        „… sich entscheidet, nach Geburt des Kindes zu Hause zu sein,… als leistungswillig bezeichnen…“
        Äh nope, eben Leistungswille in der Heimarbeit ist ja da…
        Man könnte sagen, diese Person ist leistungsunwillig (was für ein Wort!) betr. „Lohnarbeit“. Aber dem könnte Abhilfe geschaffen werden, wenn man mit dem Partner einen Vertrag eingeht, so dass Sozialabgaben/Versicherung etc. gedeckt sind; „Lohnarbeit“ und Heimarbeit wären dann halt dasselbe (Sorry, dass ich dieses mein Mantra schon wieder runterbete; Sie kennen hier meine Position zu genüge)

      • tststs sagt:

        @H. Hintermeier: Auch das habe ich nie geschrieben. Ich habe Ihnen lediglich widersprochen, dass Leistungswille etc. bei Männer keine gefragten Eigenschaften mehr sind.

      • Sportpapi sagt:

        Ich stelle mir gerade diesen Leistungswillen in der Haus- und Erziehungsarbeit vor…. Backwettbewerbe, wer hat das schönste und klügste Kind, die sauberste Wohnung…

      • Hans Hintermeier sagt:

        @tststs: Es ist aus meinem ersten Beitrag klar ersichtlich, dass heute Leistungswille in den modernen Medien bei Männern im Beruf eher negativ konnotiert ist (Karrierismus), dafür im Haushalt sehr gefördert wird (vgl. z.B. Kampagnen zu Teilzeitmännern). Es sind eben die gleichen Kreise. Pickert ist ein sehr gutes Beispiel hierfür.

    • Jane Bissig sagt:

      Wenn man etwas nicht so macht, wie das die letzten 200 Jahre als Ideal propagiert wurde, ist man empfindlicher und braucht zusätzliche Kraft, es durchzuziehen. Wenn es dabei noch um die Frage geht, ob man eine gute Mutter oder ein guter Vater ist, umso mehr. Allerdings gehe ich mit Susi unten einig wegen Pickert allgemein.

      • Muttis Liebling sagt:

        150 Jahre in und nur in Mitteleuropa und Nordamerika. Bezogen auf 6000 Jahre Sesshaftigkeit. Die Gluckenmutter ist ein Artefakt, ein Kurzzeitfehler der Humanevolution.

      • Habig Regula sagt:

        @Jane Bissig: Im allgemeinen mag ich Ihre Kommentare und stimme auch diesem hier zu. Nur: Sie sind doch diejenige, die kürzlich hier erklärt hat, sie würde sich mit „Vollzeitmüttern“ nicht unterhalten, weil diese Ihren „Horizont“ einengen könnten. Wenn ich als „Vollzeitmutter“ nun empfindlich wäre, bräuchte ich ja auch zusätzliche Kraft, um so eine Kommentar zu verdauen. Ich bin von unserem Modell für UNS überzeugt und stehe über so einem Spruch, aber gelegentlich sollten die arbeitenden Mütter, gegen die ich nicht das Geringste habe, halt auch beim Austeilen ihrerseits ein wenig nachdenken.

      • Jane Bissig sagt:

        @Habig Regula: Also grad nicht unterhalten ist übertrieben. Ich empfinde diese Bekanntschaften einfach oft als nicht sehr interessant. Sie erweitern meinen Horizont zu selten. Und ja, vermutlich brauchen Sie als Vollzeitmutter auch ab und zu eine dicke Haut. In Mode wäre wohl zumindest ein kleines TZ-Pensum wenn die Kinder im Kindergarten sind. Und danke für das Kompliment.

      • Adina sagt:

        @Jane Bissig: Eigentlich traue ich mich kaum Sie anzusprechen, aber jetzt bin ich doch neugierig. Worüber tun Sie sich gerne unterhalten damit sich Ihr Horizont dabei auch wesentlich erweitert? (Sagen Sie bitte nicht über Mode, bitte bitte nicht!)
        „Und ja, vermutlich brauchen Sie als Vollzeitmutter auch ab und zu eine dicke Haut. “ Na schön dass Sie das zugeben.
        Oder meinen Sie das jetzt wegen dem Stress mit den Kindern? Ja, dann könnte man sich mit Ihnen doch auch als Vollzeitmutti gut unterhalten, Verständnis hätten Sie offenbar schon 🙂

      • Jane Bissig sagt:

        @Adina: Warum nicht trauen? Als Mutter und TZ-Hausfrau unterhalte ich mich automatisch oft über Familienthemen. Mit dem Partner, mit Freundinnen, sogar auf der Arbeit. Das ist tiptop. Ich höre auch gerne Tipps erfahrener Mütter an und (Ex-)Vollzeitmamis sind meist erfahren. Wenn ich dann aber mal mit einem Freund oder einer Freundin einen Abend verbringe, rede und vorallem höre ich gerne anderes: Beruf, Beziehung, was so in der Stadt läuft, Politik. Und lieber mal über einen neuen Pulli als über Schuhgrössen bei Kleinkindern. Aber nein, Mode eigentlich nicht. Wohnungseinrichtung auch weniger und Kochen überhaupt nicht. Das wäre eher das, was ich den VZ-Müttern unterstelle. Dass sie vor lauter kleinem Horizont dann anfangen zu basteln und selber Kleider zu nähen.

      • Jane Bissig sagt:

        @Adina: Dass da etwas Ironie war, ist hoffentlich klar? Ich unterstelle Ihnen das nicht wirklich.

    • 13 sagt:

      @ Marcel Zuffrey
      Na ja, wenn 56,5 Mio. Amerikaner denken, dass Donald Trump der bessere Präsidentschaftskandidat war, dann ist das den anderen Menschen in Amerika (um nicht zu sagen der Welt) nicht unbedingt egal. Natürlich spielt die Meinung einzelner selten wirklich eine Rolle, es sei denn es ist der Partner/die Partnerin die so denkt, aber die Meinung der Gesellschaft hat eben auch Einfluss auf die Menschen, die anders denken. Wenn Frauen weniger eingestellt werden, weil sie im Schnitt bei Krankheit des Kindes eher zu Hause bleiben, dann spielt das für die Frau, welche einen Hausmann zu Hause hat, aber trotzdem nicht eingestellt wird, eben doch eine Rolle.

      • Zufferey Marcel sagt:

        @13: Wenn Frauen weniger eingestellt werden, weil sie im Schnitt bei Krankheit des Kindes eher zu Hause bleiben, dann spielt das für die Frau, welche einen Hausmann zu Hause hat, aber trotzdem nicht eingestellt wird, eben doch eine Rolle.

        Da bin ich natürlich ganz bei Ihnen. Nur sind Hausmännerehen (auf Dauer oder nur bis zu einem gewissen Alter des Kindes?) die weltweit mit Abstand seltenste Familienform überhaupt: Hausmänner finden sich z. B. in der Schweiz in gerade mal einem Viertel Prozent aller Haushalte mit Kindern und in Deutschland einem einzigen Prozent. Insofern dürften Arbeitgeber gar nicht erst auf die Idee kommen, dass sie es in ihrem Falle mit einer Exotin zu tun haben. Das meine ich jetzt ohne jede Ironie und ziehe aufrichtig den Hut vor Frauen wie Ihnen!

      • Sportpapi sagt:

        Und da hilft es dann auch nicht, wenn Arbeitgeber sich nicht nach den Verhältnissen/Absichten erkundigen dürfen…

      • 13 sagt:

        Das haben Sie zu 100% recht, Sportpapi. Sofern Sie das bei beiden Geschlechtern tun, bin ich absolut dafür.

        MZ, ich habe (und möchte) keinen Hausmann 😉 , auch wenn sein Pensum viel kleiner ist als meines. Aber genau darum geht es, dass man eigentlich streng genommen gar nicht einfach etwas annehmen dürfte. Das bedingt allerdings, wie SP sagt, das Recht auf Nachfragen. Wobei da immer der Ton die Musik macht.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Darf ich fragen, ob diese Rollenaufteilung auf Freiwilligkeit beruht? Hier noch ein Beitrag von mir auf einer mittlerweile wieder eingestellten Frauenplattform zu diesem Thema:

        http://www.texted.ch/legacy/wenn_die_frau_das_geld_nach_hause_bringt

        Als politisch unkorrekter (weil an der Realität- und nicht an hehren, akademischen Gesellschftsidealen orientierter) Autor hat es in meinem Falle nie zu mehr Beiträgen (in den Mainstreammedien) gereicht. Genau diese publizistische Monokultur hat voraussichtlich auch Trump hervor gebracht…

        Es ist zu befürchten, dass sich trotzdem nichts ändert: Lieber pflegt man weiterhin ein hermetisches Weltbild und versteckt sich vor der sozialen Wirklichkeit, um anschliessend bittere Krokodilstränlein vergiessen zu können, wenn’s anders kommt…

      • 13 sagt:

        @ MZ
        Antwort landete irgendwie oben 😉

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