Generation Körperwahn
Heute Teil 3 unser Ernährungsserie. Morgen Donnerstag teilen unsere Mamabloggerinnen und -blogger abschliessend ihre liebsten Familienrezepte – und hoffen, Sie tun das auch. Bereits erschienen sind: «Vegane Ernährung ist nichts für Kinder» und «Die besten Tipps für einen entspannten Familientisch». Die Redaktion.
«Es ist krass. Man weiss ja gar nicht, was alles in unserem Essen steckt. Damit meine ich E-Nummern, Zusätze und so», sagt Simon Unge, deutscher Youtuber und mit über 2 Millionen Followern ein grosser Player im deutschsprachigen Raum. Unge zieht in knapp 30 Minuten sein persönliches Fazit über die 40 Tage, die er vegan gelebt hat, und sagt: «Es ist ein supergeiles Gefühl, die Kontrolle über sein Essen zu haben. Ich kann es wirklich jedem empfehlen.»
Wer sich auf Instagram, Youtube, Snapchat oder anderen sozialen Medien bewegt, weiss: Videos oder Bilder zu Food- und Körper-Themen ziehen immer. Die Aufnahme vom Biss in den Apfel, dem geschälten Rüebli und einem durchtrainierten Oberkörper funktioniert genauso wie jenes vom Hamburger und den Pommes am #cheatday; jenem Tag der Woche, an dem man das Snickers oder den Hamburger vertilgt, auf die man sechs Tage lang verzichtet hat.
Alleine auf Instagram sind 3,4 Millionen Bilder mit diesem Hashtag versehen. Der User gibt seinen Freunden und Followern so zu verstehen, dass er sich mit dem angesagten Thema Ernährung auseinandersetzt, aber einen vermeintlich entspannten Umgang damit pflegt. Die Likes sind ihm so gut wie sicher.
Alkohol und Zigaretten sind weniger interessant
«Das Ernährungsbewusstsein ist bei Jugendlichen extrem gewachsen», sagt Philipp Wampfler, Experte für digitale Kommunikation. Der Ernährungs- und Körperkult vieler Teenager habe mit der starken Verbreitung sozialer Netzwerke zu tun. «Wegen ihrer grossen Reichweite beschleunigen und verstärken sich solche Trends.»
Das Positive daran ist: Alkohol und Zigaretten sind für die Jungen von heute weniger interessant. Das zeigt eine letztjährige Studie. So ist der Konsum von Alkohol bei den 15-Jährigen massiv zurückgegangen. Tranken 2010 noch 27 Prozent der Buben und 13 Prozent der Mädchen in diesem Alter wöchentlich Alkohol, so waren es 2014 nur noch 10 bzw. 6 Prozent. Im gleichen Zeitraum nahm auch der Anteil der 15-jährigen Raucher ab. Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklung mit der starken Smartphone-Nutzung Jugendlicher zusammenhängt, aber auch mit dem verstärkten Wunsch, gut auszusehen.
«Es geht um die Selbstdarstellung»
«Das Äussere spielt bei heutigen Teenagern eine grosse Rolle», sagt David Fäh, Dozent an der Berner Fachhochschule und Präventivmediziner. Noch nie sei es bei jugendlichen Männern so angesagt gewesen, Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren. «Viele Junge interessieren sich für einen schnellen Muskelaufbau.» Doch der aktuelle Hype um die Ernährung habe primär mit dem Äusseren zu tun, sagt Fäh – und weniger mit einem reinen Interesse für Gesundheit. «Es geht um die Selbstdarstellung und das Image, das man sich auf den Plattformen gibt. Das gilt als Visitenkarte und kommt einem allgemeinen gesellschaftlichen Trend nach.»
Doch Fachleute sehen sich mit neuen Problemen konfrontiert. Gemäss Psychologin Erika Toman haben sie mit immer jüngeren Jugendlichen zu tun und mit immer mehr unspezifischen Essstörungen. Die Psychologin ist auf Essstörungen spezialisiert; sie leitet das Kompetenzzentrum für Essstörungen der Diakonie Bethanien in Zürich und ist leitende Therapeutin einer spezialisierten Wohngruppe. «Gerade bei Jugendlichen ist oft der Druck, auch auf sozialen Medien beliebt zu sein, riesig», sagt Erika Toman. «Das Aussehen wird so als wichtigstes, fast einziges Kriterium bewertet. Das kann enorm aufs Selbstwertgefühl drücken.» Psychiatrische Krankheiten und Mobbing nehmen deswegen zu. Denn wo Likes vergeben werden, gibt es auch Dislikes und Haters.
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105 Kommentare zu «Generation Körperwahn»
Hab das Zeugs zwar nicht gelesen, aber auf gewisse Inhaltsstoffe achtet ein Mensch einfach, weil er nicht dumm ist.
Na ja, es heisst doch „mens sana in corpore sano“, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Ich habe oft das Gefühl, dass heute nur der „corpore“ gilt und die „mens“ ziemlich darob vergessen geht!
Auch die alten Griechen haben schon über die ach so schlechte Jugend geklöhnt. Die Jungen können es einfach niemandem recht machen.
Nur komisch, dass das Thema des extrem trainierten Körpers bei Spitzensportlern nie negativ ist und immer als gutes Beispiel gilt dem es nachzueifern gelte. Sorgen die jungen Menschen dann für einen durchtrainierten Body anstatt Fett anzusetzen, ist es auch wieder nicht recht.
„Der Körper ist ein Tempel“ wird heute leider viel zu gross geschrieben. Ist ja schön, leben sie gesund, aber eben oft aus den „falschen“ Gründen. Aber sicherlich ein guter Anfang.
Was aber viele beim oberen Satz vergessen, ein Tempel bringt nur etwas, wenn die darin wohnende Gottheit auch was hergibt, sprich in diesem Fall der Verstand. Den schönsten Tempel für einen toten Gott zu bauen bringt auch nichts und ich habe oft das Gefühl, dass wir viel mehr schöne Tempel haben als Leute mit wachem Verstand.
Dem Körperwahn frönend und dann mit dem Handy vor der Nase unters Tram gekommen.
Was ich nicht verstehe, ihr äusseres sei ihnen wichtig, aber warum machen junge Menschen diese Verunstaltungen mit Tattos und co. Da läuft ein hübsches Mädchen über den Fussgängerstreifen und dann siehst du diese hässlichen schwarzen Plären auf ihren Oberschenkeln. Wo ist die Logik des Beitrages? Oder die dicken Ohringe mit den Löchern, welche manche in die Nase und die Wange machen.
Als ob die Jungen in meiner Generation nicht Muskulös aussehen wollten und die Mädchen beeindrucken wollten. Die Mädchen wollten auch schon 1980 schlank sein und haben auf Schokolade und Co verzichtet. Also nichts neues. Vegan = Schönes aussehen? Der Youtber ist aus meiner Betrachtung nicht schön, ok vielleicht bin ich was das Schönheitsideal anbelangt altmodisch und konservativ. Ich bezweifle das Alkohol zu trinken schlechter sein soll als Vegan zu leben, vorallem fehlt mir da der Bezug. Die Autorin erklärt auch nicht den Zusammenhang zwischen trinken und gut aussehen? Vorallem sehen doch praktisch alle jungen Menschen gut aus.
Die jungen Leute ernähren sich besser, rauchen weniger und trinken weniger. Das sind doch gute Neuigkeiten! Ich dachte immer, es sei die rede von Koma-saufen und der unsportlichen Jugend, die immer dicker wird. Ist ja offenbar nicht so…
Das einzige, was ich wirklich nicht vesreteh: wenn man schon soa uf sein Äusseres bedacht ist, wieso versaut man dann die Haut mit Tattoos?
Das einzige, was ich wirklich nicht vesreteh: wenn man schon soa uf sein Äusseres bedacht ist, wieso versaut man dann die Haut mit Tattoos?
Weil die Eltern- Sie wissen schon: Das sind diese Part-Time-Vorbilder- sälber öpedie auch tätowiert sind. Gut, mittlerweile sind Tätowierungen mehr so eine Form von illustrierter Bürgerlichkeit, die Zeugnis von all den Legenden und Mythen aus dem aufregendenden 9 to 5-Job-Universum ablegen sollen- oder vom letzten Suff in Koh-Samui…
Irgendwie traurig, dieser Tätowier-Wahn. Ursprünglich bei den Naturvölkern, von denen wir dies übernommen haben, galt ein Tattoo als Zeichen für eine besondere Leistung. Den bestandenen Kampf gegen ein Grossraubtier, etc. Der Grösse und Anzahl der Tattoos auf manchen Körpern zur Folge müssten diese Leute schon wahre Helden im Leben sein. Als würde man sich unzählige Orden an seinen Trainingsanzug hängen und sich wie ein Kriegsheld fühlen ohne je eine Heldentat vollbracht zu haben
Ich kann es nur wie ein Mantra unter jeden entsprechenden Artikel schreiben, da sich sowohl die Blogosphäre als auch die herkömmliche Presse jeglicher Einsicht zu widersetzen scheinen: Veganismus ist keine Ernährungsform, sondern die ethische Position gegen Tierausbeutung (die sich freilich vor allem auf die Ernährung auswirkt). Niemand ist aus gesundheitlichen Gründen vegan. Manche Veganer essen gerne Burger & Pommes Frittes, andere mögen lieber Selleriesalat und Kürbissuppe. Was vegan lebende Menschen allerdings eint, ist die Kritik am Warenstatus sogenannter Nutztiere und die aktive Opposition zum geselllschaftlichen Konsens, wonach nichtmenschliche Tiere unsere Gebrauchsartikel und Konsumgüter darstellen.
Also gut, Herr Keller, ich bin manchmals schwer von Begriff. Aber „Ausbeutung“ im Zusammenhang mit „Pfannkuchen“, das… ich weiss es nicht… Eine Frage der Sichtweise, nehme ich an.
Ich meine, zwischen „ausgebeutet werden“ und „sich nützlich machen“, da gibt es doch ein paar Abstufungen.
Egal, wer vegan aus überzeugung ist, darf es ruhig sein. Für mich wäre das nichts. Und den Herr Unge finde ich am lustigsten, der will 95% vegan sein! Das geht doch gar nicht, oder?!
Falls die Pfannkuchen die Menstruationsprodukte von Hühnern enthalten, die in Gefangenschaft zum Legen gezwungen und deren Brüder kurz nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert werden, ist Ausbeutung durchaus ein Thema. Glücklicherweise ist die Zubereitung von veganen/ausbeutungsfreien Pfannkuchen (oder „Omelette“, wie wir in Bern sagen) problemlos möglich.
@Adina: Die sogenannten Nutztiere mchen sich aber nicht von selbst nützlich, sie werden „nützlich gemacht“ resp. ausgenutzt.
Florian Keller – jedes Tier war schon immer ein Nutztier. Schafe und andere Beutetiere nutzten Wölfen …. Menschen schon immer, damit sie überleben konnten. Hätte es keine Beute gegeben, hätte es keine Jäger gegeben.
Wenn ich ein Schaf wär, würde ich lieber von einem Bolzen getötet, als von einem Wolf gerissen (humaner). Da aber ein Schaf kein Mensch ist, macht es sich keine Gedanken darüber. Es leidet auch nicht darunter dass es ein Beutetier „in Gefangenschaft“ ist.
Fazit: wird es nicht vom Menschen genutzt, wird es von einem anderen Tier genutzt. So ist das halt mit der Natur: sie ist da etwas unsentimental.
Nur wir Menschen sind sentimental (das ist auch ok).
@roxy: Ich glaube nun werden fundamentale Themen berührt: Ordnen wir alles mit uns Menschen im Zentrum hin an (Anthropozentrismus) oder anerkennen wir, dass die sogenannten „Nutztiere“ auch einen eigenen Anspruch auf Freiheit/Glück und Leben haben? Eine Kuh hat sehr wohl das Bedürfnis nach grünen Wiesen und genügend Freiraum. Sie ist eine eigene Entität und strebt genauso nach Glück, Beziehungen und möchte Qual vermeiden, sie ist nicht nur auf den Wolf/Mensch hin geordnet. Der Mensch ist schon lange nicht mehr ein reines Naturwesen, sondern hat Kultur entwickelt. Der Mensch ist das einzige Wesen, das sich mittels Vernunft ein wenig über die reine Natur erheben kann (der Wolf kann das nicht), dies macht ihn zu einem Menschen/ er ist der Moral fähig.
Herr Keller, als meine Kinder sich mit meiner Milch ernährt haben (also gestillt wurden) da kam ich mir dabei auch wie ein Nutztier vor (genauer gesagt wie eine Kuh).
Und das war auch gut so.
Klug hat die Natur es eingerichtet dass wenigstens die unbefruchtete Eier mancher Tiere noch zu gebrauchen sind.
Wir Menschen halten uns manchmal für was besseres, gell? Und manchmals wollen wir auch noch alle andere Tiere gleich mit auf dem Sockel nehmen. Lustig, echt! Das heisst wir haben keine echte Sorgen mehr. Welch Glück, nicht wahr?
NB: Auch ich bin fest der Meinung dass Tiere misshandeln gar nicht geht!
Adina: Sie haben es für IHR Kind gemacht und wurden nicht von einer Kuh gezwungen ihr Kalb zu säugen (und Ihnen wurde hierfür auch nicht Ihr eigenes Kind immer wieder weggenommen und Sie wurden deswegen auch nicht ein Leben lang eingesperrt und am Schluss, wenn Sie keine Milch mehr geben, werden Sie auch nicht getötet).
@roxy: Leider ist der Mensch auch oft für den Menschen ein Wolf, was wir aber zu Recht als unmoralisch empfinden: homo homini lupus, quasi ein Rückfall in archaische/ unzivilisierte Muster.
Können wir unseren Willen/Egoismus wirklich so absolut setzen, d.h. ohne Notwendigkeit für das Überleben andere empfindungsfähige Lebewesen töten und noch als moralisch gelten?
Schopenhauer : „…Dieses heißt nach dem Begriff des Unrechts, dass ein solcher nicht allein den Willen zum Leben, wie er in seinem Leibe erscheint, bejaht; sondern in dieser Bejahung so weit geht, dass er den in anderen Individuen erscheinenden Willen verneint; was sich darin zeigt, dass er ihre Kräfte zum Dienste seines Willens verlangt und ihr Dasein zu vertilgen sucht…“
Herr Hintermeier, ja, Sie haben Recht.
In der von Ihnen erwähnten Sinne ist der Mensch anderen Tieren überlegen. Und wer überlegen ist trägt dadurch auch Verantwortung. In diesem Fall dafür, dass Tiere gut behandelt werden.
@Adina: Besten Dank für Ihre Antwort. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, ich muss jetzt dann gleich los.
@Reincarnation: Schauen Sie doch den Begriff „Nutztier“ im Duden nach. „Substantiv, Neutrum – Tier, das vom Menschen wirtschaftlich genutzt wird“. Vor der Sesshaftigkeit und Domestikation gab es keine „Nutztiere“. Der Begriff wird von Leuten verwendet, die ihre kulinarischen Vorlieben höher taxieren als das Recht auf Leben und Autonomie anderer – und somit ethisch inakzeptabel handeln.
@Adina: Ja, Sie stehen in der Verantwortung. Sie können Gewalt an Tieren vermeiden sprich vegan leben, oder Sie können nichtmenschliche Tiere diskriminieren, indem Sie mit dem Kauf ihrer Körperteile und Sekrete deren Einsperrung, Ausbeutung und Tötung finanzieren. Es gibt keine dritte Option.
Also Herr Keller, hören Sie mal. Darf man jetzt auch nicht mehr Geige spielen? Wegen dem Rosshaar was beim Bogen eingesetzt wird?
Und Hunde die blinde Leute begleiten oder Tiere die in der Therapie von autistischen Kindern eingesetzt werden, das darf auch nicht sein?
Ja dann gute Nacht wünsche ich Ihnen!!!
Im Ernst jetzt: Ich respektiere Ihre Ansichten auch wenn ich diese nicht nachvollziehen kann.
Jede Benutzung von Tieren, die mit der Verletzung ihrer Rechte auf Freiheit und Autonomie einhergeht, ist ethisch inakzeptabel. Ja, dazu gehört auch die „Dressur“ von „Blinden- und Therapiehunden“. Es gibt auch Bögen ohne Pferdehaare. Beim Kauf von Instrumenten empfiehlt es sich, bei den Herstellern nachzufragen, ob Stoffe tierlicher Herkunft (wie z.B. Leim aus Knochen) verwendet werden. Wer nichtmenschliche Tiere und deren Rechte ernst nimmt, muss sich für die Abschaffung ihrer Instrumentalisierung einsetzen, und zwar in jeder Form. Dass es autistische Kinder gibt, ist tragisch, aber es berechtigt uns nicht dazu, völlig unbeteiligte Hunde nach unseren Bedürfnissen zu züchten und abzurichten.
Was genau können Sie an Veganismus/Tierrechten nicht nachvollziehen?
Herr Hintermeier – mir scheint ihre Logik nicht stimmig. Die Vorstellung, dass die Welt wegen dem Menschen aus den Fugen gerät ist eine biblische Vorstellung. Die Welt war noch nie in den Fugen. Es existierte noch nie so etwas wie Harmonie im Universum (welche der böse Mensch nun irgendwie gestört hätte). Ein Verbot für den Menschen, den Weg der Natur zu beschreiten, wie sie das propagieren, scheint mir weit „anthropozentrischer“, als der Status Quo, dass sich der Mensch aufgrund seiner Fähigkeiten an die Spitze der Nahrungskette gesetzt hat. Denn dieses Verbot verlangt von dem Menschen, anders zu sein als alle Tiere und es impliziert, dass der Mensch eine Verantwortung habe. Dies ist eben das Denken, das die Schöpfungsgeschichte in uns produziert hat.
Der Mensch hingegen, der sich als evolutionäre Entwicklung und Teil des Ganzen versteht – sozusagen als Tier unter Tieren, wird selbstverständlich Tiere nutzen, denn das ist der Weg der Evolution, der Weg der Natur. Natürlich kann nun der Mensch, aus philosophischen oder anderen Gründen seines Intellekts (errechnen einer CO2 Bilanz) den Weg der Natur verlassen und sich aus kulturellen Gründen sagen, dies und jenes gezieme dem Menschen nicht. Aber dann bitte nicht mit ihrer Begründung.
@Reincarnation: Ist es etwa der Weg der Natur, dass Sie im Internet surfen? Sie benutzen Tiere mit Selbstverständlichkeit, nicht weil das „die Natur“ ist (sonst dürften Sie ja auch keinen unnatürlichen PC besitzen), sondern aus kulinarischen, traditionellen, Gewohnheits- und Bequemlichkeitsgründen. Alle diese „Gründe“ rechtfertigen aber keine Gewalt gegen Schwächere und Wehrlose. Hören Sie auf damit.
Herr Keller – menschliche Kultur, ist insofern Natur, dass sie evolutionär entstanden ist.
Es geht aber darum zu begreifen, dass Natur und Leben immer Fressen und Gefressen werden bedeutet. Es gibt kein natürliches Recht auf Abwesenheit von Leid. Menschen haben Menschenrechte (Kultur) zum Selbstschutz entwickelt und das ist auch gut so.
Menschenrechte für Tiere, wie sie das propagieren würde das Leben auf dem ganzen Planeten negieren.
Es ist ja nicht nur Menschenrecht, dass wir uns gegenseitig nicht fressen. Sondern auch, dass wir die Schwachen schützen. Wir lassen nicht zu, dass der Tiger unser Babys frisst. Vorher schiessen wir ihn ab. Aber bei „gleiche Rechte für alle“ müssten wir ihn fressen lassen. Bzw. ihn auch hindern andere Beutetiere zu fressen.
Fressen und gefressen werden, mit all dem Schrecken der das impliziert, war und ist unabdingbar für das ganze Gefüge. Eine Kuh hat deshalb kein natürliches Recht auf ein Leben frei von Angst und von gefressen werden. Denn als Beutetier ist gerade das ihre natürliche Bestimmung: Flucht- oder Herdentier zu sein. D.h. auch in einer Welt ohne Menschen würde die Kuh gefressen werden, bzw müsste in beständiger Vorsicht („Sorge“ „Angst“) leben, nicht gefressen zu werden.
Wenn wir ihr nun Menschenrechte einräumen, müssten wir ihr – so wie uns – einen Raum schaffen frei vor Angst von Räubern. (Was aber die Räuber und deren Junge zum Tod verurteilen würde.)
@Reincarnation: Gewalt zur Selbstverteidigung ist offensichtlich etwas anderes als Gewalt gegen völlig Wehrlose aus nichtigen Gründen („Es schmeckt mir eben“), wie Sie sie praktizieren. Es geht um das Recht auf Leben, Freiheit und Autonomie. Wir müssten der Kuh keinen Raum schaffen, sondern aufhören, sie zu züchten und als unser Eigentum zu behandeln. Dass es mit frei lebenden Tieren, insbesondere Prädatoren, zu ethischen Dilemmata kommen kann, ändert nichts an den eindeutig ethisch inakzeptablen Fällen, wie eben z.B. der unter anderem von Ihnen zu verantwortenden „Nutztierhaltung“.
„dass die Welt wegen dem Menschen aus den Fugen gerät ist eine biblische Vorstellung/ Harmonie im Universum“
das habe ich nie behauptet. Mir geht es um die moralisch Eigenverantwortung von jedem Einzelnen.
Mir geht es nicht um eine „Schöpfungsgeschichte“, wie Sie schreiben. Mir scheint, Sie sind eher auf dieser Schiene, weil Sie sich immer auf ein Früher/Status Quo beziehen (der Mensch als Tier/Urzustand/Stillstand).
Mir geht es um Entwicklung/Evolution: Für mich ist die Evolution nämlich noch längstens nicht abgeschlossen und hat durchaus auch eine ethische Komponente.
Ich weiss nicht, ob ich heute noch dazukomme, Ihnen zurückzuschreiben, falls Sie mir antworten möchten.
@roxy:
„Es geht aber darum zu begreifen, dass Natur und Leben immer Fressen und Gefressen werden bedeutet. Wir lassen nicht zu, dass der Tiger unser Babys frisst. Vorher schiessen wir ihn ab. Aber bei gleiche Rechte für alle“.
Es geht nur um den Respekt des Lebens, nicht um gleiche Rechte für alle. Der Tiger ist eben nicht vernunftbegabt, wie Sie. Deshalb kann er auch nicht moralisch/unmoralisch handeln, er hat keine Wahl.
„Es gibt kein Recht auf Leben/Angstfreiheit“
Bedeutet moralische Entwicklung nicht unnötiges Leid zu vermeiden? Es geht mir eben nicht um einen Anthropozentrismus sondern um Bescheidenheit und Respekt vor dem Leben/Leid anderer.
Hintermeier – wie ich bereits sagte: sie können gerne aus diesem oder jenem ethischen Empfinden oder ökologischen Bedenken Vegetarier sein. DAS ist ok. Nicht ok ist es, aus nicht legitimen Gründen zu behaupten, kein Mensch hätte das Recht Tiere zu töten oder anderweitig zu nutzen mit dem Gleichheitsargument. Damit das Leben bestand hat, muss immer getötet werden. Entweder um ihre Kinder vor dem Tiger zu schützen oder um ihre pflanzliche Nahrung anbauen zu können oder vor anderen Pflanzenfressern zu schützen.
Und dass Tiere geboren sind, um u.a. gefressen zu werden ist ebenfalls ein Fakt. Die Natur hat es so gewollt und funktioniert auf dieser Basis.
Keine Philosophie/Ethik welche nicht diese offenkundige Realität berücksichtigt kann richtig sein.
@Reincarnation: Ihre Interpretation der Natur ist völlig willkürlich. Woher kommt Ihre Arroganz, über den Lebenszweck anderer einfach so zu bestimmen? Wie fänden Sie es, wenn ich sagte: „Der Lebenszweck von ROXY besteht darin, meinen Abwasch zu erledigen, er ist nur dazu da.“? Ihre Ausrede „Natürlichkeit“ wurde schon vor ca. zehn Beiträgen abgeschmettert, Sie müssen sich nicht unnötig mit der Endlosschleife lächerlich machen.
Keller sie können nicht mehr klar denken oder sie haben Null Ahnung von Biologie und Evolution.
ökosysteme beruhen auf einer Nahrungskette.
(Beute)Tiere haben den natürlichen Zweck Teil dieser Nahrungskette zu sein. Aus Sicht der Natur/Evolution ist dies ein wichtiger Lebenszweck, der Tiere, dass sie sowohl Nahrung sind, oder andere Spezies fressen, damit das Ökosystem aufrecht erhalten wird.
Das ist nicht eine willkürliche Behauptung sondern schlicht Tatsache. Das ist so, ob ich das sage oder nicht. Die Nahrungskette bestand schon vor dem Menschen und wird auch nach dem Menschen bestehen, egal was wir denken oder sagen. Es ist so.
@Roxy: Ihr Verständnis von Biologie und Evolution ist reichlich naiv. Die Tiere, die von Ihnen eingesperrt, ausgebeutet und abgestochen werden, sind nicht unersetzlicher Teil eines Ökosystems, sondern werden in Gefangenschaft gezüchtet. Sie sind in der Machtposition, den Tieren diesen Zweck zuzuweisen, was nicht bedeutet, dass jene „von Natur aus“ diesen Zweck haben.
Aber Herr Florian, Sie wissen doch, dass wir in einer Simulation leben (Bostrom’s Trilemma). Als Posthumane (also jenseits biologischer Evolution sich befindende) befehle ich Ihnen, sich genetisch so anzupassen, dass sie fit für die Musk’sche Uebersiedlung auf den Mars sind. Denn dort wird das Paradies des totalen vegano-technokratischen Diktats verwirklicht. Die Präsidiale Superintelligenz (cf. Istvan Zoltan) hat mich Drumph’scher Gnaden ermächtigt, Ihnen als einem der seltenen erleuchteten Cishumanen dies mitzuteilen.
@Katharina: Wie schon erwähnt: Da Ihnen die Argumente fehlen, bleibt Ihnen nichts anderes als der (freilich erfolglose) Versuch, Veganismus, Tierrechte und deren Vertreter wie z.B. mich ins Lächerliche zu ziehen.
Mir fehlen die Argumente ? Nein. SIE können Konsens nicht erwirken. Spulen Sie weiter oder lesen nach, was ich schrieb, auch wenn es nicht ihrer orthodoxen Lesart und Definitionsgewalt (!) entspricht. Dann kommt immer ’nicht stringente Logik‘. So long. Wie gesagt ich kenne diese Austausche seit langem.
Posthumanismus wäre eigentlich in Linie mit Ihrer Orthodoxie, btw.
@Katharina: Ich will mit Leuten, die brutalste Gewalt aus niederen Beweggründen ausüben, gar keinen Konsens erwirken, sondern sie zum umdenken bewegen (wie es mir in einigen Fällen übrigens auch schon gelang). Was meinen Sie mit „Orthodoxer Lesart“? Ist Ihnen „1+1=2“ zu orthodox? Entweder sagen die Leute: „Ich mag Tiere und respektiere sie, aber ich lasse sie auch einsperren und töten, weil sie so gut schmecken, auch wenn ich etwas anderes essen könnte.“ Dann sind sie nicht logisch. Oder sie sagen: „Ich bin ein Nihilist, mir ist alles ausser mir egal, ich würde auch Menschen töten, wenn es nicht verboten wäre.“ Dann sind sie nicht ethisch. Wie schon unten gefragt: Was finden Sie an der Tötung von 150 000 000 000 Tieren jährlich so toll?
@roxy: Am Anfang stand Ihre Aussage: „Nur wir Menschen sind sentimental“ im Zusammenhang mit Vegetarismus/Veganismus.
Mir ging es darum aufzuzeigen, dass Vegetarismus/Veganismus nichts „Sentimentales“ (sorry, das ist sehr abwertend von Ihnen, auch wenn Sie dann jovial anerkennen, dass dies „auch okay ist“) ist, sondern auch philosophisch begründet werden kann. Dass Sie dieser Begründung nicht zwingend folgen müssen, ist natürlich Ihre persönliche Freiheit)
Oder andersgesagt es sind Querulanten, sie kommen ja aus dem grünen Spektrum und es geht immer um alternativen. Macht man die Alternative zur Norm, dann ist es keine Alternative mehr, folglich muss eine neue Alternative her. Veganer sind nichts anderes als der Ausdruck der Hoffnungslosigkeit, ihnen fällt nichts besseres ein um aufzufallen.
@Sven Örensohn
Es macht eher den Anschein, als würden IHNEN die guten Argumente ausgehen – ansonsten würden Sie wohl kaum direkt unter die Gürtellinie gehen…
Sehr schön gesagt Adina: unsere Nutztiere stellen sich nicht freiwillig zu unserer Nutzung zur Verfügung. Sie bedürfen unserer Fürsorge, Liebe und Respekt, wenn sie schon ihr Leben geben für uns.
@Calimero: Das ist courant normal, denn gegen Veganismus gibt es keine Argumente. Es gibt nur Ausreden. Und wenn diese zerpflückt wurden, bleibt einem halt nichts anderes als Beleidigungen und persönliche Angriffe, um von der Substanz des Themas abzulenken.
@Calimero tja ich habe niemanden angegriffen, lassen wir mal das Thema beiseite und betrachten wir die Veganer, wie sie sich verhalten. Mein Ansichten sind die einzig wahren dem steht die andere Welt entgegen -> ich habe Rechte, ihr seit Unmenschen, ihr seit Verbrecher, ihr Seit Mörder.
Sie sind die guten und die anderen die bösen, ein einfaches Weltbild. Am Ende geht es ja nur darum etwas anderes zu sein als Mehrheit, sobald die Mehrheit Vegan leben würde, würden die mit einem neuen Splin kommen. Siehe Entwicklung der Grünen in den letzten 30 Jahren.
Tamar, ich finde Sie haben das noch schöner ausgedrückt als ich (aber Sie haben ja den besseren Bezug zu den Tieren). So ist es.
@Florian Keller
2. November 2016 um 18:54
@Calimero: Das ist courant normal, denn gegen Veganismus gibt es keine Argumente. Es gibt nur Ausreden.
Haha das sagten die Pfaffen im 14. Jahrhundert und betitelten andere als Sketzer. Sie leben in einer künstlichen Welt ohne den Bezug zu Tieren und jene Tiere die sie haben werden vermenschlicht. Ich bin mit Tieren aufgewachsen, habe sie getötet, gegessen, gepflegt, geliebet, zerlegt, etc. daher geht es auch nicht um argumente, ihre Argumentation ist so absurd wie wenn wir darüber reden ob sie aus ethischen gründen essen dürfen oder nicht. Aber sie haben sich von meiner Welt zu weit entfernt, wir verstehen uns nicht, es ist nicht kompatibel. Aber das werden sie nicht verstehen, weil sie zu fanatisch sind.
@Tamar: Sie „geben ihr Leben“ ebenfalls nicht „für uns“, sie werden von Leuten wie Ihnen ohne die geringste Notwendigkeit umgebracht.
@Öhrensohn: Ich warte immer noch auf die Argumente. Falls es für Sie tatsächlich kompatibel sein sollte, jemanden zu lieben und diesen gleichzeitig für einen kurzen Gaumenspass zu töten, möchte ich lieber nicht mit Ihnen befreundet sein. Es leuchtet mir schon ein, dass in einer Gesellschaft wie unserer, wo die Ausbeutung sogenannter Nutztiere den absoluten Normalfall darstellt, die Vermeidung von und Kritik an dieser Gewalt als fanatisch empfunden werden kann. Aber unter diesen Umständen bin ich gerne fanatisch gewaltlos.
@Florian Keller
2. November 2016 um 23:33
Argumente? Ihnen geht es ja auch nicht um die Tiere, sondern darum sich als guten Menschen zu präsentieren. Folglich sind sie der gute und ich böse, ganz im Sinne der schlechten 68er Generation, wer ihre Meinung nicht teilt ist dumm, blöd, etc.! Wenn es ihnen um die Tiere ginge, so würden sie auf die Bauernhöfe gehen und sich um die Tiere kümmern, aber so sind sie nur ein biederer Missionar/Ideologo. Die christlichen Missionare sind im Gegensatz zu ihnen nicht so agressiv. Man kann eben auch Nutztiere lieben und wenn die Zeitabgelaufen ist essen, diesen Horizont werden sie nie erreichen weil ihnen die Gefühle einfach fehlen, ach stimmt ideologische Argumente wie ihre haben keine Gefühle.
@Örensohn: Ihr Vokabular verrät Sie einmal mehr. „Wenn die Zeit abgelaufen ist […]“ Woher nehmen Sie sich das Recht zu bestimmen, wann die Zeit eines anderen abläuft? Ebenso wie Tamar, die davon schrieb, dass Tiere „ihr Leben für uns geben“, sind Sie bemüht, die Einsperrung, Ausbeutung und Tötung von Tieren als eine Art Naturgesetz hinzustellen, auf das Sie keinen Einfluss nehmen können und weigern sich, Verantwortung zu übernehmen. „Ich liebe Tiere und das Töten von Tieren“ ist immer noch kein Argument, egal wie oft Sie es wiederholen. Den Tieren bedeuten Ihre „Gefühle“ nichts. Vor allem dann nicht, wenn Sie sie zusammenpferchen, an einen unbekannten Ort verfrachten und ihnen dort mit einem Bolzenschussgerät die Schädeldecke zertrümmern lassen.
Florian Keller
3. November 2016 um 10:17
Sie haben doch keine Ahnung und kennen alles nur aus ihren Büchern und ihren Vorurteilen. Ohne Nutztiere, gäbe es auch keine Tiere mehr bei uns, wo sollten sie den leben??? Mussten sie schon mal ein Kalb im Mutterleib zersägen, weil das Kalb vor der Geburt verstorben ist? Haben sie schon mal eine Kuh eingefangen? Wurden Sie schon mal von einer Kuhangegriffen? Stand ihnen schon mal ein 400Kg Tier auf den Fuss? Nur so zum Thema Gefühle. Sie können nur motzen über etwas mit dem sie keinen Kontakt haben. Und glauben Sie wirklich die Bauern hätten keine Gefühle für ihre Kühe? Das sie in einer Gefühlslosen Welt allein leben, die umgeben ist von 4 Wänden und in der Mitte hat es einen Fernseher das habe ich mitbekommen.
Nein, habe ich alles nicht. Muss ich auch nicht. So wie ich nicht einer Sklavenauktion beigewohnt haben muss, um zu wissen, dass Sklaverei ethisch inakzeptabel ist. Ja, diese Tiere gäbe es nicht, dies fällt allerdings nicht ins Gewicht. Wenn in den USA heute noch Sklaven gehalten würden, existierten ebenfalls Menschen, die gezüchtet worden wären und die es jetzt ohne Sklaverei nicht gibt. Dies spricht aber nicht für Sklaverei, ebenso wie ersteres nicht für Tierausbeutung spricht.
Florian Keller
3. November 2016 um 12:14
So spricht der Faschist, kennen sie ihr Problem? Sie werden eines Tages sterben und feststellen das Leute wie ich noch immer leben. Ihre kruden Ideen und Vergleiche sind doch ein Witz, da sie aber kein Witz sind sondern ernst gemeint sind, kommt dies dem Psychopathischen schon sehr nahe. Der Menschenhass der 68er Generation hat bei ihnen vollen Erfolg gehabt, schon traurig wenn man 98% der Gesellschaft hasst und als dumme Mörder etc. betitelt. Sie reden von Ethik und Moral, liesst man aber ihre Beiträge, so fehlt die menschliche Seite Vollkommen.
@Öhrensohn: Sie können mich sooft als Faschisten oder Psychopathen bezeichen und mir Menschenhass vorwerfen wie Sie wollen. Ich interpretiere das gerne als argumentative Bankrotterklärung – nicht dass es einer solchen überhaupt noch bedurft hätte.
Florian Keller
3. November 2016 um 15:33
Argumentivebankrotterklärung, kennen sie den Unterschied zwischen euch Schweizern und den Ausländern? Ein Ausländer steht vom Tisch auf und das Essen hat geschmeckt oder nicht, der Schweizer beurteilt das Essen nicht anhand von Geschmackt sondern anhand der grau verbrauchten Energie, Co2 und anderem Blödsinn. Wahrscheinlich sind sie jedem Ausländer argumentiv überlegen (Herrenrasse), der Grund ist aber nicht, dass sie klug sind, sondern er liegt darin das es den Ausländern zublöde ist überhaupt über solchen Blödsinn zu reden. Ich finde es auch wichtig das meine Kinder lernen, dass nur ihr Gaumen über das entscheidet was sie essen und niemals, Politiker, Moralisten, Ethiker und andere Psychopathen. Das nennt man übriegens Freiheit.
@Öhrensohn: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Beiträge von mir schon in weit harmloserem Duktus von der Mamablog-Zensur kassiert wurden… („Herrenrasse“, „Psychopath“, meine Güte!) Seis drum: Ihre Parteinahme für Kannibalismus ist rührend. Denn hey, ausser dem Gaumenspass des Essenden zählt ja nun wirklich überhaupt nichts. Sarkasmus beiseite: Ich bin mir sicher, dass Ihre Kinder, wenn Sie mit diesen ehrlich wären und Ihnen die Tatsache nicht vorenthielten, dass das Ausbeuten und Töten von Tieren keineswegs nötig ist um gesund, sättigend und wohlschmeckend zu essen und deshalb ethisch nicht vertreten werden kann, wohl anders entscheiden würden als Sie.
@Florian Keller Ok habs begriffen. Aber kleine Frage: Wie halten es eigentlich Veganer mit der Ausnutzung von Menschen? Stichwort Billigkleider oder iPhone Produktion? Seid ihr da auch abstinent?
Leute, welche Billigfleisch und Käfigeier konsumieren, unterstützen auch sonst keinen Fairtrade, ihnen fehlt das Gewissen und dasVerantwortungsgefühl. In diesem Sinne kann man davon ausgehen, dass Veganer auf ethisch hergestellte Produkte achten.
Obwohl ich Bäuerin bin, sind mir Veganer lieber, als egoistische Zeitgenossen, die einfach nur billig konsumieren wollen und Andere die Zeche bezahlen lassen.
Selbstverständlich. Im durchschnitt benötige ich so ein neues Kleidungsstück pro Jahr, das ich im Secondhandladen kaufe. Was das Handy angeht, so benutze ich momentan noch ein 7 Jahre altes Sony Ericsson. Die Tastatur ist abgeblättert, aber es funktioniert noch einwandfrei. Wenn es jemals den Geist aufgeben sollte, weiss ich noch nicht, ob ich mich dann für ein Fair Phone oder eben ein altes aus zweiter Hand entscheiden werde.
@ Florian Keller
Ich könnte Ihnen erzählen, dass mir Tierhaltung missfällt, wenn diese systhematisch gequält, ohne Sonnenlicht und Auslauf gehalten werden, auf engem Raum, so dass die sich gegenseitig aufressen. Ich könnte Ihnen auch erzählen, dass wir Bio produzieren, unsere Tiere täglich Auslauf ins Freie haben, dass wir unsere Tiere lieben, hegen und pflegen. Dass ich das Bauernleben liebe, es aber hasse, wenn wir Tiere weg geben, oder zum Schlachten geben, so dass ich jedesmal gränne muess.
Aber da ich weiss, dass Sie das alles nicht hören wollen, sage ich Ihnen einfach. Der Mensch hat schon immer Tiere gegessen und wird damit nicht aufhören. Darum würden Sie sich besser für eine schöne Tierhaltung einsetzen, anstatt andere Menschen als Ausbeuter und Mörder zu beschimpfen.
Die Gewalt beginnt schon da, wo Sie „unsere Tiere“ sagen. Sie betrachten Tiere als Eigentum, als Gebrauchsartikel, egal, wie nett Sie zu ihnen sein mögen und wie viele Krokodilstränen Sie vergiessen, wenn Sie ihre lebende Ware an Bell oder McDonald’s verkaufen. Und wieder die unpersönliche Formulierung „Der Mensch hat schon immer […]“. „Der Mensch“ hat auch schon immer gemordet, gefoltert, vergewaltigt, Kriege geführt usw. Ist das ein Grund, die Hände in den Schoss zu legen oder sich gar an offensichtlich für andere schädlichen Dingen zu beteiligen? Nein, es ist viel mehr Anlass, sich der Gewalt entgegenzustellen, sie zu boykottieren und bei jeder Gelegenheit zu benennen und kritisieren. Ich habe damit aufgehört, Tiere zu essen und Sie können das jederzeit auch.
Wie gesagt, dieDiskussion mit Ihnen führt zu nichts.
@ Roxy
Ich bin mit Ihrem Einwand nicht einverstanden: ein Tier in menschlicher Obhut hat sehr wohl Anrecht auf ein Leben ohne Angst und dass es seine natürlichen Verhaltensweisen ausleben darf. Es sind dies: Sozialkontakte pflegen, Auslauf, genug Nahrung und Wasser und Schutz.
Tamar – sie haben mich nicht im Ansatz verstanden. Es geht NICHTum Tiere in menschlicher Obhut. Es geht darum, ob ein Tier grundsätzlich ein Recht hat, auf ein Leben ohne Angst.
Hat es nicht, da es Bestimmung der Natur ist, Nahrungslieferant für andere Spezies sein, deshalb wird es geboren, stets auf der Hut („Angst“) nicht gefressen zu werden, so wie der Jäger stets auf der Hut („Angst“) ist, keine Beute zu verpassen (was nämlich seinen Tod bedeuten würde.)
Wir Menschen dürfen uns ethische Gedanken machen und artgerechte Haltung fördern und die Tötung möglichst human vornehmen.
Aber wenn ein Tier ein Recht auf solche ethische Behandlung hat, dann eben NUR als Nutztier, in menschlicher Obhut. Ausserhalb dessen, wird das Schwache verstossen oder grausam gerissen.
‚da es Bestimmung der Natur ist, Nahrungslieferant für andere Spezies sein, deshalb wird es geboren‘
Das Argument zieht aber nur, wenn davon ausgegangen wird, dass Evolution und im weiteren Sinn die Entwicklung des Kosmos zielgerichtet ist. Dazu gibt es aber keine Evidenz, genausowenig darüber, was Tiere empfinden und wahrnehmen. Bei letzterem steht uns unsere anthropozentrische Wahrnehmung im Weg – abgesehen von einigen messbaren Beobachtungen betreffend kognitiven Fähigkeiten. Das bedeutet NICHT, dass ich Tieren solche Fähigkeiten abspreche, im Gegenteil.
Anscheinend sind wir ja nicht die einzigen Werkzeugmacher, also was uns im wesentlichen von anderen Spezies unterscheidet. Und weiter sind wir nicht die einzigen, die Sprache verwenden.
Aber: Wir sind z.Z die einzige Spezies dieses Planeten, die ihre eigene (Weiter-)Evolution selbst bestimmen kann. Die Entwicklung unserer Zivilisation der letzten 250 Jahre hat schon einen Einfluss auf die Gesamtevolution des Planeten gehabt. Inklusive einer Beschleunigung von Mutationen im humanen Genom.
Zur Tierethik muss ich aus dieser Sicht sagen, dass es ein Trolley-Problem ist, dies weil eine Anpassung unseres Verdauungsapparates Generationen Zeit braucht.
Weiter denke ich, dass unsere Nahrungserzeugung viel technologischer werden wird als viele (auch Veganer) denken: Um den Wasserverbrauch zu senken, wird mehr vertikales Farming und nahe der Städte notwendig sein. 10% Wasserverbrauch und Pflanzen, die dazu und mit höherem Nährwert gezüchtet werden. Nebeneffekt: Weniger Landverbrauch.
Hallo Katharina – 1. haben sie jetzt ihren Fehler von ihrer halbbatzigen Recherche eingesehen?
finden sie es fair, nachzuspionieren und dann falsche dinge zu behaupten und dann obwohl sie darauf hingewiesen wurden, es nicht entschuldigend zurückzunehmen?
Ansonsten haben sie natürlich recht. Genau genommen gibt es (beweisbar) weder einen Sinn, noch einen Zweck für irgendetwas.
Wir können nur feststellen, dass das Leben und die Entwicklung verschiedener Spezies auf dem Prinzip fressen und gefressen werden beruht.
Deshalb sprach ich von der natürlichen Bestimmung. Egal ob jetzt das Universum einen Zweck oder einfach nur „da ist“.
Und ja, wir Menschen müssen uns Gedanken machen, wie wir unsere Vormachtstellung gebrauchen sollen. Das ist richtig.
Somit kann abschliessend gesagt werden, dass diejenigen Argumente und Bedenken der Veganer, die solide sind: Vermeidung und Verminderung von Leid, Oekologie und eine faire Verteilung der Agrikulturellen Erzeugnisse an alle, vermeidung von Hunger; sich von selber erledigen. Denn ich glaube nicht, dass wir als Zivilisation und Spezies überleben werden, ohne über unsere auf kleine Stammesgruppen ausgerichtete Kognition hinauszuwachsen. Dies als meine Meinung zu Posthumanismus.
Zur Recherche, Roxy: gehört nur dorthin wo ich was dazu sagte. Den Vorwurf der Verleumdung lehne ich ab. Zudem wurde dort etwas nicht aufgeschaltet (da komplett in Englisch). In Kürze: Sie hatten früher einmal einen Link zu Ihrer geschäftlichen Tätigkeit gesetzt. Der Rest war dann einfach. Falls der Link nicht von Ihnen war, war es eine Verwechslung. Aber ich hatte bewusst eine Liste von Geolokationen genannt – Obfuscation nennt sich das. Und anscheinend traf angesichts ihrer Reaktion das ganze etwas zu.
‚auf dem Prinzip fressen und gefressen werden beruht‘ – würde ich so nicht sagen. Ein wesentlicher Treiber sind Umweltverhältnisse (e.g. der Uebergang von Leben in den Meeren zu Leben auf dem Land). Eiszeiten, Tropische Zeiten, usw. Es gibt viele Spezies, die Symbiosen entwickeln. Natürlich kann das Gesamtsystem der irdischen Lebewesen als Symbiose gesehen werden. Everything is connected.
Wir wissen aber immer noch nicht so genau, wie erste komplexe Moleküle entstanden. Wenn diese vom Mars kamen (eine plausible Hypothese) verlagert sich diese Frage nur auf einen anderen Planeten usw.
Was halten Sie von der Hypothese aus der theoretischen Physik, dass Bewusstsein eine emergente Eigenschaft des (materiellen) Kosmos ist?
Ich habe mich meines Wissens nie zu meiner beruflichen Tätigkeit geäussert. Keine Ahnung was für einen Link sie meinen.
Ich dachte sie hätten meinen Wohnort gehackt und da es tatsächlich so ist, dass unser Vermieter in einer dieser Lokationen wohnt, die sie erwähnten. Aber falls sie über einen irrigen Link auf die Idee gekommen sind, ich wäre ein Rentner mit Zweitwohnsitz in …., wäre das ein leicht erklärbarer Zufall.
Sie können mich gerne besuchen kommen oder andere fragen, (ich nannte ihnen eine Person, die mich persönlich kennt) um zu sehen, dass ihre Vermutungen total daneben liegen.
Ansonsten stimme ich mit ihren Ansichten grösstenteils überein.
@Tamar: Eben genau so lange, bis die Tiere das „Schlachtgewicht“ erreicht haben oder die „Legeleistung“ oder „Milchleistung“ nicht mehr rentabel ist. Dann werden sie erstochen resp. im Fall von Hühnern i.d.R. enthauptet. Die Diskussion führt sehr wohl zu etwas. Ihnen mag die Einsicht fehlen, aber meine Kommentare richten sich vor allem auch an die schweigende Mitleserschaft.
@Katharina: Nein, das Problem der Tierausbeutung wird sich nicht von selbst erledigen (zumindest nicht vor dem Aussterben der Menschheit). Es wird sich erst dann erledigen, wenn der Konsens von nichtmenschlichen Tieren als Gebrauchsartikeln kippt. Das wiederum ist nur durch eine aktive Opposition zu den aktuellen Verhältnissen zu erreichen.
Tia Florian. Konsens ist das Stichwort. Ueberlegen Sie sich, warum Sie und Ihresgleichen diesen nicht zu erzeugen vermögen. Dazu habe ich hier und im vorherigen Thema (Vegan und Kinder) einige Gedankenanstösse gegeben.
Copy-pasting die immergleichen Text- und Scheinargumentationsbausteine (Association fallacy ist Hauptinhaltsstoff) tut es einfach nicht. Sooo dumm ist die Leserschaft wirklich nicht.
@ Florian Keller
Welche Einsicht fehlt mir?
Im Gegensatz zu Ihnen bin ich einfach davon überzeugt, dass eine ethisch verantwortbare Nutztierhaltung möglich ist. Ich verschliesse mich aber nicht davor, dass in der Nutztierhaltung vieles im Argen liegt, welches ich lieber vorgestern als heute geändert haben wollte. Nur kann ich alleine die Welt nicht ändern. Ich kann aber alles dafür tun, dass es unseren Tieren gut geht.
Was das Schlachten angeht: unsere Rinder werden nicht geschächtet und unsere Legehennen werden nicht ohne Betäubung geköpft.
@Katharina: Eine Position, die Gewalt ablehnt, kann mit einer Position, die Gewalt gutheisst, keinen „Konsens“ erwirken, ohne sich dabei selbst zu verleugnen. Mit Gewalttätern, von Tierausbeutern bis zu Schulhofprüglern, werde ich niemals einen Konsens bilden wollen. Da Sie mit der Diskussion so vertraut zu sein scheinen: Was ist Ihr Argument gegen Veganismus/pro Tierausbeutung?
@Tamar: Von Betäubung habe ich gar nichts geschrieben. Die Tiere werden erstochen und enthauptet, wie Sie bestätigen. Es gibt keine ethisch verantwortbare „Nutztierhaltung“, ebenso wie es keine ethisch verantwortbare Sklaverei gibt. Solange es „Nutztiere“ gibt, die nur eine Ware sind, über die verfügt wird, wird unser Umgang mit ihnen immer ungerecht sein.
Wie gesagt, unsere Rinder werden nicht erstochen, sondern schmerzlos mit dem Bolzenschuss getötet, bevor sie geschlachtet werden. Die Hühner werden betäubt vor der Schlachtung.
Für mich ist die Diskussion nun beendet, da sie ins Leere läuft. Wir beide haben unsere Standpunkte und Bedenken und wir haben beide Recht.
Alles Gute
Nun haben Sie sich verraten, Sie haben keine Ahnung. Der Bolzenschuss verursacht ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, welches das Tier nur betäubt, aber nicht tötet. Von Gesetzes wegen muss „Schlachtvieh“ an Blutverlust sterben. Das Herz muss also noch schlagen, wenn die Todgeweihten kopfüber aufgehängt und ihnen die Hälse aufgeschlitzt werden. Könnte man wissen, wenn man sich auch nur 5min mit der Materie befasst hätte, was empfehlenswert gewesen wäre bei dem Plan, sich im Internet als „Nutztier“halterin auszugeben. Nein, wir haben nicht beide Recht. Ihr Standpunkt befürwortet inakzeptable Gewalt und Sie liegen damit falsch.
Ich bin erst gut ein Jahr durch meinen Partner in der LW. Habe aber nachgefragt: je nach Gerät ist das Trauma unmittelbar tödlich oder aber betäubend, so dass ein Aufwachen verunmöglicht ist. Dass in Grosschlachtetereien unsorgfältig betäubt wird ist mir bewusst. Unsere Tiere werden in einer regionalen Schlachtung zugeführt mit ausgebildetem Personal.
„Ich bin erst gut ein Jahr durch meinen Partner in der LW.“ …und haben scheinbar noch nicht allzu viel mitgekriegt, was Sie freilich nicht davon abhielt, einfach mal irgendwelche haltlosen Behauptungen aufzustellen. Falls ein Tier an dem Bolzenschuss stirbt, kann es nicht mehr richtig ausbluten, was sich auf die „Fleischqualität“ negativ auswirkt. Ich empfehle Ihnen und allen anderen, die hier mitlesen oder -schreiben, die Lektüre des online einsehbaren Dokuments „Verordnung des BLV über den Tierschutz beim Schlachten“. Was ich mit der fehlenden Einsicht meinte, nach der Sie zuvor gefragt haben, sollte nun offenkundig sein.
Nun, die Vorschriften bei Not und Weideschlachtungen sehen vor, dass die Tiere innerhalb 90 Sek nach Todesschuss ausgeblutete werden müssen, damit das Fleisch dem Konsum zugeführt werden darf. Wird diese Frist nicht eingehalten, müssen die Tiere der Verbrennung zugeführt werden. Soviel zum Vorwurf der Behauptungen.
Es ist doch einfach so, dass Gutmenschen wie Sie, nur eine Existenzberechtigung haben, weil es Schlechtmenschen wie mich gibt. Also, seien Sie froh um mich.
Ende
Hören Sie bitte auf mit den Fehlinformationen.
Ich zitiere: „Ablauf von Weideschlachtungen:
Bei einer Weideschlachtung werden die Tiere auf der Weide zunächst mit einem Schuss aus dem Gewehr betäubt um sie anschliessend mit Seilwinden in mobile Schlachtboxen ziehen zu können. Dort werden die Tiere so schnell wie möglich ausgeblutet und nach dem Transport zum Schlachthaus ausgeweidet.“
Aber wie gesagt, ob betäubt oder nicht, es ist einerlei. Einem völlig wehrlosen Tier wird das Leben genommen, damit Sie in Ihrem Essen Geschmacksnote soundso nicht vermissen müssen. Das ist ethisch inakzeptabel und muss so schnell wie möglich aufhören.
P.S.: Wie nett von Ihnen, dass Sie mir (im Unterschied zu „Ihren“ Tieren) eine Existenzberechtigung zusprechen.
ist ein Thema, dass ständig kommt. interessiert mich aber überhaupt nicht. ich bin über 40 jahre alt, sehr schlank und gut aussehend. und dann bin ich schon seit 25 jahren Vegetarierin (nicht vegan). ich habe immer geschaut, dass ich so lebe, wie es mir gut tut. das haben nicht die jungen erfunden, sondern meine Generation. wir waren für die jungen Vorbilder und wohl zum teil auch Vorkämpfer – zumindest, wenn man weniger fleisch und mehr gesundes wollte vor vielen jahren. also ich verstehe den sinn dahinter daher nicht… entweder wird den jungen vorgeworfen einen skinny-wahnsinn zu haben oder dann eben wieder sie seien die neuen super-menschen. beides ist lächerlich. gut ist doch, dass sie etwas, was wir versucht haben weiter zu geben, übernehmen und dieses nun stetig verbessern!
So? Das ist jetzt aber eine Behauptung, das mit dem „gut aussehend“!
Wie wäre es, wenn sie die Beurteilung ihres Äusseren ihrem Umfeld überlassen würden? Es soll ja zum Beispiel Leute geben, für die „sehr schlank“ und „gut aussehend“ gar nicht vereinbar ist.
@Wirth: Wenn das Thema Sie nicht interessiert, warum schreiben Sie dann einen ausgiebigen Kommentar dazu? Ich gehöre der gleichen Generation an wie Sie, denke aber, dass wir eigentlich kein Vorbild und sicher keine heroischen Vorkämpfer sind, wenn’s ums Äussere und Gesundheit geht. Wenn sich etliche unter uns mit über 40 Jahren noch Tag und Nacht damit befassen, ob und wie „ausgewogen“ sie essen und wie sie aussehen und vor lauter Nabelschau nicht den Kopf heben können, dann ist das obsessiv. Wem soll denn sowas als Vorbild dienen?
@Keller: ich vertrete viele Ihrer Argumente und habe selbst eine Zeit lang vegan gelebt. Der Grundgedanke ist richtig, aber teilweise geht Veganismus zu weit. Vegan leben bedeutet für viele Tiere den Tod. Denken Sie an die Produktion von Gemüse. Auch im Biolandbau werden Schneckenkörner eingesetzt oder jeder Hackgang kostet tausenden von Lebenwesen das Leben oder bei der Ernte von Getreide Millionen von Insekten getötet werden. Let’s face it: wer lebt, tötet. Es braucht einen bewussterer Umgang mit Tieren. Z.B. habe ich eigene Hühner, die frei herumlaufen können, das Leben sichtlich geniessen und wenn ich Eier ausbrüte, dann leben die Hähne 6 Monate. Eines Tages geben Sie ihr Leben; dafür bin ich ihnen dankbar und sorge für einen schmerz- und angstfreieren Tod als durch den Fuchs
@Gödi: Haben Sie bei der obigen Diskussion mitgelesen? Dass die Tiere „ihr Leben geben“, ist eine haarsträubende Lüge und Heuchelei. In Tat und Wahrheit werden sie von Leuten wie Ihnen umgebracht. Ob Sie dafür dankbar sind, spielt für Ihre Opfer keine Rolle. Dass es bei der Ernte und Herstellung von veganen Lebensmitteln zu Unfällen mit nichtmenschlichen Tieren kommt (die zu minimieren in einer Gesellschaft wie unserer, in der dem Leben nichtmenschlicher Tiere kein Wert beigemessen wird, bei den Produzenten naheliegenderweise kein Anreiz besteht), rechtfertigt nicht die sinnlose Tötung anderer Tiere. Ebenso wie ethische Dilemmata, die Menschen betreffen (Verkehrsunfälle, Abtreibung, Sterbehilfe etc.), nicht die Ermordung von Menschen aus nichtigen Gründen rechtfertigen.
Problem hier, Problem da…. Treiben sie keinen Sport ist das beunruhigend, zuviel Sport – beunruhigend. Saufen sie wegen dem Sport weniger, dann ist halt der Sport gefährlich und wenn in der Schule gute Noten geschrieben werden, ja dann ist der Leistungsdruck schuld daran und Eltern sollten alarmiert sein!
Nur das Training für das Hirn kommt bei vielen offenbar zu kurz.
Aber natürlich haben das auch frühere Generationen schon über ihre Nachfolge-Generation gedacht.
Trotzdem sehe ich tagtäglich, was es in den nächsten Jahren bedeuten wird, dafür zu sorgen, dass meine eigenen Kinder keine Vollidioten werden, wie sie haufenweise herumlaufen und wie sie sich zahlreich und erfolgreich auf Youtube und sonst im Netz präsentieren.
Fett in der BRatwurst… einerlei.
Aber wussten Sie, dass in einer Coop Family Bratwurst „aus Schweinefleisch und Kalbfleisch“ gemäss Packungsaufdruck die enorme Menge von 1% Kalbfleisch drin ist? Plus 45% Schweinefleische, die andere Hälfte ist Wasser.
natürlich wussten wir das, wir können ja lesen. Na und?
Anscheinend kann der am Anfang des Artikels zitierte Youtuber aber nicht lesen. „Man weiss ja gar nicht, was alles in unserem Essen steckt“ – äääh, doch, es steht alles drauf.
Das ständige Nachrennen und Imitieren sogenannter Trends ist doch exterem unattraktiv. Zumindest ich schätze Menschen mit eigenen Ansichten, die fähig sind, ohne irgendwelche Experten oder Meinungsmacher erfolgreich durchs Leben zu gehen. Natürlich ist es nicht sinnvoll, sich körperlich gehen zu lassen, aber dazu braucht es keinen Trendsport. Wer’s mag, gerne! Aber ich brauch’s nicht nachzumachen. Auto abschaffen, einen Nicht-Bürojob annehmen (die werden sowieso bald alle automatisiert) und das tägliche Fitnessprogram ist erledigt und man kann essen was man will.
Wie alt ist Herr Unge? Bestimmt schon aus dem Wachstumsphase raus und wenn ich bei 1.86m 90kg wiegen würde, würde ich mir es auch leisten wollen 40 Tage lang zu fasten (bei den Christlich Ortodoxen gibt es eine vegane 40 Tage Fastenzeit vor Ostern auch, dazu kommen noch 2 weitere aber kürzere im Laufe eines Jahres. Aber nach einer solchen veganen Fastenzeit überfällt man buchstäblich alle tierischen Lebensmittel die man kriegen kann).
Anyway, cooler Muttersöhnchen („Ohne meine Mama hätte ich es nicht geschafft!“) Dass er dabei gelernt hat Kontrolle über sein Leben zu übernehmen und sich selber Brötchen zu organisieren, das war wahrscheinlich der Sinn der Sache. Cool! I like 😉
„Viele Teenies können Süssgetränke auf den halben Würfelzucker genau unterscheiden“
Stimmt überhaupt nicht. Ich hab das Gefühl, der einzige unter Erwachsenen und Jugendlichen zu sein, der vor dem Kauf die kleingedruckten Inhaltsstoffe von unbekannten Produkten durchliest. Wenn Jugendliche in der Pause vom Schulhaus nebenan in der Migros einkaufen und ich zu der Zeit gerade auch, sehe ich wie sie alle gleich zu Energy Drinks und Donuts greifen, ohne auf die Inhaltsstoffe zu achten.
Ehrlich gesagt ist es mir deutlich lieber, wenn jemand, der wert auf sein Äusseres legt (und das ist wohl die Mehrheit), nicht einfach seinen schlaffen Körper gut verpackt und anmalt, um ihn im besten Licht erscheinen zu lassen. Sondern auch etwas für seinen Körper tut.
Damit sind natürlich nicht die Auswüchse, nicht die Extremformen gemeint – warum nur ist immer gleich von Körperwahn die Rede? Ist es nicht immer noch so, dass die grosse Mehrheit der Schweizer sich praktisch gar nicht bewegt?
Danke –
wenn hier ein Wahn thematisiert wurde, dann höchsten der „social“-media Wahn, dass sich Leute von virtuellen Likes stressen oder bestimmen lassen.
Ansonsten hat Michael recht, dass die meisten Teenies munter futtern und die Übergewichtigen immer jünger und immer öfter werden.
Fitness ist eine gute Sache, auf seinen Körper achten auch. Bloss, weil das Vereinzelte übertreiben einer ganzen Generation einen Wahn andichten, ist fahrlässig, oder eben Ausdruck persönlicher Antipathie oder völliger Unkenntnis. (Jemand der meint, wenn er mit dem Postiwägli zu Fuss einkaufen geht, tue gleichviel für die Fitness, wie jemand der trainiert, hat eben auch keine Ahnung).
Das ist doch alter Wein in neuen Schläuchen. Aussehen war immer schon wichtig. Auch in meiner Jugend (in den 70igern) rannten wir der letzten Mode nach, waren nur schlanke sportliche Menschen die attraktivsten. Das hat die Industrie aufgegriffen und ein Milliarden schweres Geschäft daraus gemacht. Und wie man sieht, ist es auf äusserst fruchtbaren Boden gefallen. Zudem finde ich es erschreckend, wie schnell sich neue unsinnige Trends zu Hypes werden – vegan, vegetarisch, laktosefrei, glutenarm, paleo um nur ein paar zu nennen. Haben die Menschen ihre urteilsfähigkeit verloren ?
super, stimme ich absolut zu!
Tip top!! Da bin ich der gleichen Meinung…
Ich denke, es liegt daran, dass das Internet eine „Demokratisierung“ des Wissens gebracht hat. Sie erhalten Ihr Wissen nicht mehr nur über Instanzen wie Eltern, Schule oder Bücher, welche jeweils, im Idealfall, nur das Wichtige und Richtige weitervermitteln, sondern eben auch ungefiltert alles, was die Menschheit produziert. Das kann es für Digital Natives so schwierig machen, eine Art wissenstechnisches und moralisches Grundgerüst (Achtung forumtechnisches Glatteis…) zu entwickeln. Deshalb gehen wir auch auf eine postfaktische Zeit zu, weil effektives Wissen im digitalen Zeitalter gleich viel Speicher und Aufwand zur Publikation benötigen wie frei Erfundenes und Halbwahres.
Ja ist genau so. Na bravo!!!
@Michael die Menschen haben nicht die Urteilsfähigkeit verloren, es geht nur um die Moral. Im Mittelalter hatten wir die Pfaffen und heute? Richtig, alter Wein in neuen Schläuchen, sie gehören wie ich zu den Ketzern. Die heutigen Jugendlichen kriegen in der Schule, Medien und Politik das selbe Weltbild vermittelt und wer dagegen ist oder seine eigene Meinung hat, wird angegriffen und mittels der Moral fertig gemacht.